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Hintergrund der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Piperidincarbonsäureamid-Derivaten,
die sich als Serotonin-Antagonisten, antithrombozytische Mittel
oder als Zwischenprodukte für diese
eignen.
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Ischämische Erkrankungen, wie Herzinfarkt
und Hirninfarkt stehen mit Thromben im Zusammenhang. Es wird speziell
angenommen, daß Thrombozyten
eine wichtige Rolle bei der Bildung von Thrombosen in den Arterien
spielen. Daher wurden verschiedene antithrombozytische Mittel entwickelt.
Beispielsweise wird in der ungeprüften veröffentlichten japanischen Patentanmeldung
(nachstehend als "J.
P. Kokai" bezeichnet)
Nr. Hei 8-3135 über
Verbindungen berichtet, die als Serotonin-Antagonisten oder antithrombozytische
Mittel geeignet sind. Dort wird das folgende Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen mit einer Piperidincarbonsäureamid-Struktur unter diesen
Verbindungen beschrieben.
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Das bei diesem Verfahren verwendete
2-Aminoethylbromid ist jedoch eine giftige Substanz und durch die
Reaktionen ist es möglich,
daß karzinogenes
Aziridin gebildet wird. Daher wird dieses Verfahren zur Herstellung
im industriellen Maßstab
nicht bevorzugt. Unter diesen Bedingungen bestand der Wunsch nach
einem sichereren Verfahren.
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Offenbarung
der Erfindung
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein
industriell ausgezeichnetes Verfahren zur Herstellung von Piperidincarbonsäureamid-Derivaten
bereitzustellen.
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Nach intensiven Untersuchungen haben
die Erfinder festgestellt, daß die
vorstehend beschriebenen Carbonsäureamid-Derivate sicher und
in hoher Ausbeute unter relativ milden Bedingungen erhalten werden können, indem
eine 2-Oxazolinverbindung mit einem Piperidinderivat, welches ein
Vorläufer
der angestrebten Verbindung ist, in Gegenwart einer Säure umgesetzt
wird. Die vorliegende Erfindung wurde auf Basis dieser Erkenntnis
fertiggestellt.
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung
von Piperidincarbonsäureamid-Derivaten
der allgemeinen Formel (9) zur Verfügung gestellt, welches die
Stufe der Umsetzung einer 2-Oxazolinverbindung der allgemeinen Formel
(1) mit einem Piperidinderivat der allgemeinen Formel (2) oder einem
Salz davon in Gegenwart einer Säure
und bei einer Temperatur von 50° bis
140°C umfaßt,
![Figure 00020001](https://patentimages.storage.googleapis.com/cc/2f/67/e5e41f07104260/00020001.png)
worin X einen heterocyclischen
Ring, der einen Substituenten aufweisen kann, eine Alkylgruppe mit
1 bis 10 Kohlenstoffatomen, die einen Substituenten haben kann,
eine Alkoxygruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, die einen Substituenten
aufweisen kann, eine Cycloalkylgruppe mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen,
die einen Substituenten aufweisen kann, eine Alkenylgruppe mit 2
bis 10 Kohlenstoffatomen, die einen Substituenten aufweisen kann,
eine Aralkylgruppe mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen, die eine Alkyleinheit
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen enthält, und die einen Substituenten
aufweisen kann, oder eine Phenylgruppe darstellt,
worin Y ein Wasserstoffatom
oder eine Halogenatom darstellt und Z eine organische Gruppe einer
der nachstehenden Formeln (3), (4), (5), (6), (7) und (8) darstellt,
worin
X, Y und Z wie vorstehend definiert sind.
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Beste Ausführungsform
der Erfindung
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X in der allgemeinen Formel (1) für die erfindungsgemäß verwendeten
2-Oxazolinverbindungen ist ein heterocyclischer Ring, der einen
Substituenten aufweisen kann, eine Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen,
die einen Substituenten aufweisen kann, eine Alkoxygruppe mit 1
bis 10 Kohlenstoffatomen, die einen Substituenten aufweisen kann,
eine Cycloalkylgruppe mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, die einen
Substituenten aufweisen kann, eine Alkenylgruppe mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen,
die einen Substituenten aufweisen kann oder eine Aralkylgruppe mit
7 bis 12 Kohlenstoffatomen und mit einer Alkyleinheit mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen, die einen Substituenten aufweisen kann, oder
eine Phenylgruppe.
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Die heterocyclischen Ringe umfassen
beispielsweise Pyridyl-, Piperidyl-, Piperidino-, Morpholinyl-, Morpholino-,
Thiomorpholinyl-, Thiomorpholino-, Piperazyl-, Thienyl- und Furyl-Gruppen.
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Die Alkylgruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
können
entweder geradekettig oder verzweigt sein und sie können beispielsweise
Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl-,
Nonyl- und Decyl-Gruppen einschließen.
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Die Alkoxygruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
können
entweder geradekettig oder verzweigt sein und zu ihnen gehören beispielsweise
Methoxyl-, Ethoxyl-, Propoxyl-, Butoxyl-, Pentyloxy-, Hexyloxy-,
Heptyloxy- und Octyloxy-Gruppen.
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Die Cycloalkylgruppen mit 3 bis 10
Kohlenstoffatomen schließen
beispielsweise Cyclopropyl-, Cyclobutyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexyl-,
Cycloheptyl-, Cyclooctyl-, Cyclononyl- und Cyclodecyl-Gruppen ein.
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Die Alkenylgruppen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen
können
entweder geradekettig oder verzweigt sein und sie schließen beispielsweise
Ethylen-, Propylen-, Buten-, Penten-, Hexen-, Hepten-, Octen-, Nonen-
und Decen-Gruppen ein.
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In den Aralkylgruppen mit 7 bis 12
Kohlenstoffatomen, die auch eine Alkyleinheit mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
aufweisen, kann die Alkyleinheit entweder geradekettig oder verzweigt
sein. Zu diesen gehören beispielsweise
die Phenylmethyl-, Phenylethyl-, Phenylpropyl-, Phenylbutyl-, Phenylpentyl-
und Phenylhexyl-Gruppe.
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Diese Gruppen X können entweder substituiert
oder unsubstituiert sein. Wenn X eine Phenylgruppe, eine heterocyclische
Gruppe oder eine Cycloalkylgruppe ist, ist die Position des Substituenten
am Ring nicht speziell eingeschränkt
und der Substituent kann irgendeine der vorstehend beschriebenen
Alkyl-, Alkoxy- und Alkenyl-Gruppen sein.
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2-Oxazolinverbindungen der allgemeinen
Formel (1) können
zum Beispiel mit Hilfe eines Verfahrens leicht hergestellt werden,
das in Journal of American Chemical Society (J. Am. Chem. Soc.),
Band 82, S. 2032 (1960) beschrieben ist. So kann beispielsweise
2-(1-Formyl-4-piperidino)-2-oxazolin durch Umsetzen einer Amidoverbindung
(hergestellt aus 1-Formylisonipecot-Säure und 2-Aminoethanol) mit
p-Toluolsulfonylchlorid unter basischen Bedingungen hergestellt
werden. 2-Methyl-4,5-dihydro-1,3-oxazol
der allgemeinen Formel (1), worin X eine Methylgruppe ist und 2-Ethyl-4,5-dihydro-1,3-oxazol
der allgemeinen Formel (1), worin X eine Ethylgruppe ist, sind zu
relativ niedrigem Preis kommerziell erhältlich.
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In der allgemeinen Formel (2) für die erfindungsgemäß verwendeten
Piperidinderivate stellt Y ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom
dar und Z bedeutet eine organische Gruppe irgendeiner der nachstehenden
Formeln (3) bis (8):
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Die Piperidinderivate der allgemeinen
Formel (2) sind bekannte Verbindungen, die in Journal of Medicinal
Chemistry, Band 8, S. 829 (1965) und in J. P. KOKAI Nr. Sho 50-18478,
Hei 3-12835, Hei 5-208976 etc. beschrieben sind. Sie können leicht
mit Hilfe der in JP KOKAI Nr. Hei 3-128354 und Hei 5-208976 beschriebenen
Verfahren hergestellt werden. So kann beispielsweise 4-(5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden]-1-piperidin
durch Umsetzen von 4-(5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)-1-methylpiperidin
mit Ethylchlorformiat oder dergleichen zum Ersatz der Methylgruppe
durch eine Ethoxycarbonylgruppe oder dergleichen und anschließendes Eliminieren
der Ethoxycarbonylgruppe oder dergleichen, beispielsweise mit Kaliumhydroxid,
hergestellt werden.
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Als erfindungsgemäß verwendbare Säuren umfassen
die Lewissäuren
beispielsweise BF·(CH3CH2)2O und
Zinkchlorid und die Protonsäuren
umfassen beispielsweise p-Toluolsulfonsäure, Methansulfonsäure, Schwefelsäure und
Salpetersäure.
Unter diesen wird p-Toluolsulfonsäure oder der Hydrat am stärksten bevorzugt,
um die Bildung von Nebenprodukten zu verhindern und das angestrebte
Produkt in hoher Ausbeute zu erhalten. Die Menge der hier verwendeten
Säure liegt
innerhalb eines relativ breiten Bereiches. Sie beträgt vorzugsweise
3 bis 75 mol%, stärker
bevorzugt 4 bis 70 mol%, weiter bevorzugt 6 bis 60 mol% und weiter
bevorzugt 5 bis 50 mol%, insbesondere bevorzugt 8 bis 25 mol% und
am stärksten
bevorzugt 10 bis 17 mol%. Wenn sie kleiner als 5 mol% ist, wird
die Reaktionsausbeute erniedrigt und wenn im Gegenteil die Säuremenge
mehr als 100 mol% beträgt,
ist dies unwirtschaftlich und die Reaktionsausbeute wird in einem
solchen Fall vermindert.
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Die erfindungsgemäß verwendete Reaktionstemperatur,
die in Abhängigkeit
von der Art der Ausgangsmaterialien, der Art des Lösungsmittels
und anderen Bedingungen variiert, ist 50 bis 140°C, vorzugsweise 70 bis 130°C und noch
stärker
bevorzugt 80 bis 125°C.
Bei einer hohen Temperatur von mehr als 140°C ist ein Druckgefäß erforderlich,
weil die Ausgangsmaterialien und das Lösungsmittel gasförmig werden
und im Gegensatz dazu wird eine Temperatur von weniger als 50°C nicht bevorzugt,
um die Reaktion in industriellem Maßstab durchzuführen, weil
die Reaktionsrate ernsthaft vermindert wird.
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Zu erfindungsgemäß verwendbaren Reaktionslösungsmitteln
gehören
halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff,
aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol und Xylol und
Kohlenwasserstoffe, wie Heptan und Hexan. Wasser und Alkohole werden
nicht bevorzugt, weil sie die Zersetzung von 2-Oxazolin verursachen.
Die Reaktion kann auch ohne ein Lösungsmittel durchgeführt werden.
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Das mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhaltene Reaktionsprodukt wird in Form der freien Verbindung oder
eines Salzes davon isoliert und gereinigt. Die Isolierung/Reinigung
kann durch Extraktion, Konzentrieren, Destillation, Kristallisation
und verschiedene chromatographische Methoden durchgeführt werden.
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Es ist bekannt, daß einige
der mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellten Pyridincarbonsäureamid-Derivate
der allgemeinen Formel (9) als Serotonin-Antagonisten oder antithrombocytische
Mittel verwendbar sind, beispielsweise aus J. P. KOKAI Nr. Hei 8-3135.
So beschreibt z. B. J. P. KOKAI Nr. Hei 8-3135 Verbindungen der
allgemeinen Formel (9), worin Y entweder ein Wasserstoffatom oder
ein Halogenatom ist, Z eine organische Gruppe einer der nachstehenden
Formeln (3), (4), (6) und (8) darstellt:
![Figure 00080001](https://patentimages.storage.googleapis.com/0f/7f/1a/7a0516bdaa7ff9/00080001.png)
und X ein heterocyclischer
Ring, der einen Substituenten aufweisen kann (vorzugsweise eine
Pyridyl-, Piperidyl-, Piperidino-, Morpholinyl-, Morpholino-, Thiomorpholinyl-,
Thiomorpholino- oder Piperazyl-Gruppe, die einen Substituenten aufweisen
kann), eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen mit einem
Substituenten, eine Cycloalkylgruppe mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen
und einem Substituenten oder eine Alkoxygruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
die einen Substituenten aufweisen kann, darstellt. Gemäß J. P.
KOKAI Nr. Hei-8-3135 ist der Substituent von X vorzugsweise ein
Substituent einer der folgenden Formeln (11) oder (12):
worin
R
2 ein Wasserstoffatom, eine Alkyl- oder
Alkoxy-Gruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine Amino- oder
Acylaminoalkyl-Gruppe, die mit einer Alkylgruppe substituiert sein
kann, darstellt und R
3 und R
4,
die gleich oder voneinander verschieden sein können, jeweils ein Wasserstoffatom,
eine Alkyl-, Acyl- oder Alkoxycarbonyl-Gruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
oder eine Aminocarbonylgruppe, die mit einer Alkylgruppe substituiert
sein kann, darstellen.
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Beispiele der Substituenten von X
umfassen die Formyl-, Acetyl-, Propionyl-, Butyryl-, Isobutyryl-,
Valeryl-, Isova leryl-, Pivaloyl-, Carbamoyl-, N-Methylcarbamoyl-,
N-Ethylcarbamoyl-,
N-Propylcarbamoyl-, N,N-Dimethylcarbamoyl-, N-Formylglycyl-, N-Acetylglycyl-,
N-Formyl-β-alanyl-,
N-Acetyl-β-alanyl-,
N-Methyl-N-formyl-, N-Methyl-N-acetyl-, N-Methyl-N-propionyl-, N-Ethyl-N-formyl-
und N-Ethyl-N-acetyl-Gruppe.
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Wenn Z eine organische Gruppe der
Formel (5) oder (7) ist und X eine Alkenylgruppe mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen
und einem Substituenten, eine Aralkylgruppe mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen,
einem Substituenten und eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
oder eine Phenylgruppe ist, sind Beispiele für die Substituenten von X die
gleichen wie die vorstehend beschriebenen.
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Die an sich bekannten Verbindungen,
die, wie vorstehend beschrieben ist, als Serotonin-Antagonisten oder
antithrombocytische Mittel verwendbar sind, können leicht mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens durch
eine einstufige Reaktion hergestellt werden.
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Andererseits eignen sich Piperidincarbonsäureamide
der vorstehenden allgemeinen Formel (9), die von den vorstehend
beschriebenen verschieden sind, als Zwischenprodukte für die Serotonin-Antagonisten oder
antithrombocytischen Mittel. So eignen sich Verbindungen der vorstehenden
allgemeinen Formel (9), worin X eine substituentenfreie Alkylgruppe
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, eine substituentenfreie Cycloalkylgruppe
mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, eine substituentenfreie Alkenylgruppe
mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, eine substituentenfreie Aralkylgruppe
mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen und mit einer Alkylgruppe mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen oder eine Phenylgruppe (vorzugsweise eine substituentenfreie
Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, speziell bevorzugt eine
substituentenfreie Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen) bedeutet,
als Zwischenprodukte für
die Serotonin-Antagonisten oder die antithrombotischen Mittel. Wenn
eine solche Verbindung als Zwischenprodukt eingesetzt wird, wird
ein Piperidincarbonsäureamid-Derivat
der allgemeinen Formel (9) mit einer Säure, wie 10%iger wäßriger Schwefelsäurelösung, hydrolisiert,
um eine Verbindung der allgemeinen Formel (13) zu erhalten und diese
Verbindung wird mit einem Carbonsäurederivat von X, wie 1-Formylisonicopeticsäure (14)
kondensiert, wobei ein Piperidincarbonsäureamid-Derivat erhalten wird,
wie das durch die allgemeine Formel (15) dargestellte, das als Serotonin-Antagonist
oder antithrombocytisches Mittel verwendbar ist
![Figure 00100001](https://patentimages.storage.googleapis.com/65/d4/62/7eb16c877d90b5/00100001.png)
worin
X, Y und Z wie vorstehend definiert sind.
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Wenn das gewünschte Produkt in der vorstehend
beschriebenen Weise über
das Zwischenprodukt erhalten wird, ist das Zwischenprodukt besonders
bevorzugt ein Piperidincarbonsäure-Derivat der folgenden
allgemeinen Formel (10), weil diese leicht aus handelsüblichen
2-Oxazolin-Verbindungen hergestellt werden können:
worin R
1 eine
Methyl- oder Ethylgruppe darstellt und Y und Z wie vorstehend definiert
sind.
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Für
die Herstellung der Piperidincarbonsäureamid-Derivate, die zu den
Verbindungen der allgemeinen Formel (9) gehören und sich als Serotonin-Antagonisten
oder antithrombotische Mittel eignen, kann das Herstellungsverfahren
der beabsichtigten Verbindung in geeigneter Weise aus zwei Methoden
ausgewählt
werden, nämlich
der vorstehend beschriebenen Methode, bei der über das Zwischenprodukt ein
Substituent X eingeführt
wird, und der Methode, bei der Substituent X vorher in die 2-Oxazolinverbindung
eingeführt
wird und das angestrebte Produkt direkt durch eine einstufige Reaktion
hergestellt wird.
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In der vorliegenden Erfindung werden
Piperidincarbonsäureamid-Derivate
der allgemeinen Formel (9), die als Serotonin-Antagonisten oder
antithrombocytische Mittel verwendbar sind, durch die einstufige
Reaktion hergestellt, wonach diese Derivate als Zwischenprodukt
verwendet werden können
und ein weiterer Substituent mit Hilfe der vorstehend beschriebenen
Methode eingeführt
wird, so daß ein
Serotonin-Antagonist oder antithrombocytisches Mittel mit einer
anderen Funktion erhalten wird.
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Beispiele
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Die vorliegende Erfindung wird durch
die folgenden Beispiele weiter verdeutlicht, welche jedoch die Erfindung
keinesfalls beschränken
sollen.
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Referenzbeispiel 1:
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Herstellung von 2-(1-Formyl-4-piperidino)-2-oxazolin:
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100 ml Toluol wurde zu 5,02 g (32,0
mmol) 1-Formylisonipecotsäure
gegeben. Zu dem resultierenden Gemisch wurden 2,8 ml (38,4 mmol)
Thionylchlorid und 0,1 ml N,N-Dimethylformamid bei 45°C zugesetzt
und das Gemisch wurde 30 Minuten bei 60°C gerührt, wobei ein Säurechlorid
erhalten wurde.
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100 ml Acetonitril, 14,7 ml (105,6
mmol) Triethylamin und das wie vorstehend erhaltene Saurechlorid wurden
in der angegebenen Reihenfolge nacheinander zu 1,95 g (32,0 mmol)
2-Aminoethanol bei
30°C zugesetzt
und das erhaltene Gemisch wurde 3 Stunden lang gerührt. Unlösliche Bestandteile
wurden abfiltriert und das Filtrat wurde konzentriert, wobei ein Öl erhalten
wurde.
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Das so erhaltene Öl wurde in 70 ml Acetonitril
und 70 ml Toluol gelöst.
6,10 g (32,0 mmol) p-Toluolsulfonylchlorid und 10,12 g (128,0 mmol)
Pyridin wurden zu der Lösung
zugefügt
und das erhaltene Gemisch wurde 1 Stunde bei –30°C und dann unter Erhitzen unter
Rückfluß über Nacht
gerührt.
35 ml Acetonitril wurden zu der Reaktionsflüssigkeit gegeben. Nach dem
Abfiltrieren von unlöslichen
Bestandteilen wurde das Filtrat konzentriert. Das erhaltene Öl wurde
durch Silikagel-Säulenchromatographie
(Chloroform : Methanol = 9 : 1) gereinigt, wobei 2,45 g (13,4 mmol)
der Titelverbindung erhalten wurden (Ausbeute: 42%)
1H NMR
(CDCl3)
1,7 ppm (2H, m: Piperidinring
CH2)
2,0 ppm (2H, m: Piperidinring
CH2)
2,6 ppm (1H, m: Piperidinring
CH2)
2,9 ppm (1H, m: Piperidinring
CH2)
3,2 ppm (1H, m: Piperidinring
CH2)
3,7 ppm (1H, m: Piperidinring
CH2)
3,9 ppm (2H, t: Oxazolinring CH2)
4,3 ppm (2H, t: Oxazolinring CH2)
4,3 ppm (1H, m: Piperidinring CH2)
8,1 ppm (1H, s: Formylgruppe CHO)
MS
(ESI) berechnet: C9H14N2O2(M+)183,
gefunden: 183
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Beispiel 1
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Herstellung von N-[2-[4-(5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-xyliden)piperidino]ethyl]-1-formyl-4-piperidincarbonsäureamid:
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0,50 g (2,7 mmol) 2-(1-Formyl-4-piperidino)-2-oxazolin,
12 ml Toluol, 0,50 g (1,8 mmol) 4-(5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)-1-piperidin
und 0,35 g (1,8 mmol) p-Toluolsulfonsäure-monohydrat wurden unter Erhitzen
und Rückfluß über Nacht
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde abdestilliert. Zu dem Rückstand
wurde eine Lösung
gegeben, die 6 ml Acetonitril, 18 ml Wasser und 0,2 ml 6 m wäßrige Natriumhydroxidlösung und Impfkristalle
enthielt. Die so gebildeten Kristalle wurden abgekühlt und
durch Filtration entnommen und danach unter vermindertem Druck getrocknet,
wobei 0,53 g der Titelverbindung erhalten wurde (Ausbeute: 65%).
1H
NMR (CDCl3)
1,5 ppm–2,6 ppm [15H, m: Ethylenkette
CH2, Piperidinring, Piperidinring
(Isonipecotinsäure)]
2,7
ppm [1H, m: Piperidinring (Isonipecotinsäure)]
3,1 ppm [1H, d:
Piperidinring (Isonipecotinsäure)]
3,3
ppm (2H, q: Ethylenkette CH2)
3,7 ppm
(1H, d: Piperidinring (Isonipecotinsäure)]
4,4 ppm [1H, d:
Piperidinring (Isonipecotinsäure)]
6,2
ppm (1H, br: Amid NH)
6,9 ppm (2H, s: Cycloheptenring-Doppelbindung
CH)
7,3 ppm (8H, m: Benzolring CH)
8,0 ppm (1H, s: Formylgruppe
CHO)
MS (ESI) berechnet: C29H33N3O2(M+)456, gefunden: 456
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Beispiel 2
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Herstellung von N-[2-[(4,5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)piperidino]ethyl]acetamid:
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52,8 g (193 mmol) 4-(5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)-1-piperidin,
25,0 ml (289 mmol) 2-Methyl-2-Oxazolin und 7,34 g (38, 6 mmol) p-Toluolsulfonsäure-monohydrat
wurden unter Rückfluß in Toluol
(185 ml) während
6 Stunden erhitzt. Die Reaktionsflüssigkeit wurde abgekühlt. 640
ml Toluol, 405 ml Wasser und 9,7 ml 6 m wäßrige Natriumhydroxidlösung wurden
zu der Reaktionsflüssigkeit
gegeben, um eine Extraktion bei 75°C durchzuführen, und die wäßrige Schicht
wurde entfernt. Die organische Schicht wurde zweimal mit 162 ml
Wasser gewaschen. Nach dem Animpfen bei 65°C wurde das erhaltene Gemisch
auf 10°C
abgekühlt. Die
so erhaltenen Kristalle wurden durch Filtration entnommen und unter
vermindertem Druck getrocknet, wobei 64,3 g (179 mml) der Titelverbindung
erhalten wurden (Ausbeute 93%).
1H NMR (CDCl3)
2,0
ppm (3H, s: Acetylgruppe CH3)
2,1 ppm
(4H, m: Piperidinring CH2)
2,3 ppm
(1H, m: Piperidinring CH2)
2,4 ppm
(1H, t: Ethylenkette CH2)
2,5 ppm (2H,
m: Piperidinring CH2)
3,3 ppm (2H,
m: Ethylenkette CH2)
6,1 ppm (1H, br:
Amid NH)
6,9 ppm (2H, s: Cycloheptenring-Doppelbindung CH)
7,2
ppm (8H, m: Benzolring CH)
MS (ESI), berechnet: C24H26N2O(M+)359,
gefunden: 359
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Referenzbeispiel 2
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Herstellung von N-2-(4-(5H-Dibenzo[a,b]cyclohepten-5-yliden)piperidino)ethylamin:
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560 ml Wasser und 62 ml 95%ige Schwefelsäure wurden
zu 57,4 g (160 mmol) N-2-[(4-5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)piperidino]ethyl]acetamid
gegeben und das resultierende Gemisch wurde 6 Stunden am Rückfluß erhitzt.
Die Reaktionsflüssigkeit
wurde gekühlt
und dann mit 410 ml 6 m wäßriger Natriumhydroxidlösung neutralisiert.
Die dabei gebildeten Kristalle wurden in 622 ml Toluol gelöst. Die
wäßrige Schicht wurde
entfernt, wobei eine Lösung
erhalten wurde, die 49,0 g (155 mmol) der Titelverbindung in Toluol
enthielt (Ausbeute: 96,5%).
1H NMR (CDCl3)
1,4
ppm (2H, br: Amin-NH2)
2,1 ppm (4H,
m: Piperidinring CH2)
2,3 ppm (4H,
m: Ethylenkette CH2, Piperidinring CH2)
2,6 ppm (2H, m: Piperidinring CH2)
2,7 ppm (2H, s: Ethylenkette CH2)
6,9 ppm (2H, s: Cycloheptenring-Doppelbindung
CH)
7,3 ppm (8H, m: Benzolring CH)
MS (ESI) berechnet:
C22H24N2(M+)317, gefunden: 317
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Referenzbeispiel 3:
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Herstellung von N-2-[(4-(5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)piperidino)ethyl]-1-formyl-4-piperidincarbonsäureamid:
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17,4 ml (182 mmol) Ethylchlorformiat
wurden zu einer Suspension von 28,7 g (182 mmol) 1-Formylisonipecotinsäure in Toluol
gegeben. 25,4 ml (182 mmol) Triethylamin wurden bei 5°C in das
resultierende Gemisch eingepfropft und es wurde dann eine Stunde
lang gerührt.
327 g einer Lösung
(Konzentration: 15%, 155 mmol) von N-2-(4-(5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)piperidino)ethylamin
in Toluol wurde in das erhaltene flüssige Gemisch eingetropft und
das Gemisch wurde dann eine Stunde gerührt. Nach der Extraktion mit
Wasser vom pH 3 wurde die organische Schicht entfernt. Der pH Wert
wurde auf 7 eingestellt. Nach der Extraktion mit Ethylacetat wurde
die wäßrige Schicht
entfernt. Die organische Schicht wurde erhitzt und danach gekühlt, wobei
Kristalle abgeschieden wurden, die durch Filtration entnommen wurden.
Nach dem Trocknen unter vermindertem Druck wurden 59,1 g (134 mmol)
der Titelverbindung erhalten (Ausbeute: 86,5%).
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Beispiel 3
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Herstellung von N-2[(4-(5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)piperidino)ethyl]acetamid:
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1,36 g (5,0 mmol) 4-(5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)-1-piperidin,
0,84 ml (10,0 mmol) 2-Methyl-2-oxazolin und 0,61 ml (5,0 mmol) Bortrifluorid-etherat
wurden drei Stunden unter Rückfluß in Toluol
(10 ml) erhitzt. Die Reaktionsflüssigkeit
wurde abgekühlt.
Nach der Extraktion mit 30 ml Dichlorethan und 40 ml gesättigter
wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung bei
75°C wurde
die wäßrige Schicht
entfernt.
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Die organische Schicht wurde zur
Trockne konzentriert, wobei 1,24 g (3,5 mmol) der kristallisierten
Titelverbindung erhalten wurden (Ausbeute: 69%).
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Referenzbeispiel 4
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N-2-[(4-(5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)piperidino)ethyl]-1-formyl-4-piperidincarbonsäure wurde
aus der in Beispiel 3 gebildeten Verbindung in gleicher Weise wie
in Referenzbeispielen 2 und 3 erhalten.
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Beispiel 4
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Herstellung von N-2-[(4-(5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)piperidino)ethyl]propionamid:
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13,7 g (50,0 mmol) 4-(5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)-1-piperidin,
7,6 ml (75,0 mmol) 2-Ethyl-2-Oxazolin und 1,90 g (10,0 mmol) p-Toluolsulfonsäure-monohydrat
wurden sechs Stunden lang unter Rückfluß in Toluol (50 mol) erhitzt.
Die Reaktionsflüssigkeit
wurde abgekühlt.
Nach der Extraktion mit 15 ml Wasser und 15 ml 1 m wäßriger Natriumhydroxidlösung wurde
die wäßrige Schicht
entfernt. Die organische Schicht wurde zweimal mit 30 ml Wasser
gewaschen. Nach dem Animpfen bei 65°C wurde das Produkt auf 10°C gekühlt. Die
so ausgefällten
Kristalle wurden durch Filtration entnommen und unter vermindertem
Druck getrocknet, wobei 17,1 g (44,5 mmol) der Titelverbindung erhalten
wurden (Ausbeute 89%)
1H NMR (CDCl3)
1,1
ppm (3H, t: Ethylgruppe CH3)
2,1 ppm
(4H, m: Piperidinring CH2)
2,2 ppm
(2H, q: Ethylgruppe CH2)
2,3 ppm (2H,
m: Piperidinring CH2)
2,4 ppm (2H,
t: Ethylenkette CH2)
2,5 ppm (2H, m:
Piperidinring CH2)
3,3 ppm (2H, m:
Ethylenkette CH2)
6,1 ppm (1H, br:
Amid-NH)
6,9 ppm (2H, s: Cycloheptenring-Doppelbindung CH)
7,2
ppm (8H, m: Benzolring CH)
MS (ESI) berechnet: C25H28N2O(M+)373,
gefunden: 373
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Referenzbeispiel 5
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N-2-[(4-(5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yliden)piperidino)ethyl]-1-formyl-4-piperidincarbonsäureamid wurde
aus der in Beispiel 4 erhaltenen Verbindung in gleicher Weise wie
in Referenzbeispielen 2 und 3 erhalten.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
können
Piperidincarbonsäureamid-Derivate,
die sich als Serotoninantagonisten, antithrombozytische Mittel oder
Zwischenprodukte für
diese eignen, in hoher Ausbeute unter sicheren, relativen milden
Bedingungen erhalten werden.