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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Diese Erfindung betrifft das Gebiet
der Assaytechnik, und insbesondere Ausführungsformen, Vorrichtungen
und Verfahren zur Quantifizierung von Analyten, z. B. biologischem
Material, in einer Probe.
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Viele Industrien müssen die
Konzentration und den Gehalt biologischen Materials oder anderer
Analyten in einer Probe nachweisen und quantifizieren. Zum Beispiel
ist die Bestimmung der Bakterienkonzentration in Nahrungsmitteln
und Wasser ein wesentlicher Teil der Nahrungsmittel- und Wasserqualitätsuntersuchung.
EPA-Regelungen verlangen, dass keine Coliforme wie etwa Escherichia
coli in Trinkwasser anwesend sein dürfen. Das „Abwesenheit/Anwesenheit"-Format eines Testmediums
wie Colilert®-chemische-Mischung (IDEXX
Laboratories, ME), die als Testmedium für Escherichia coli und alle
coliformen Bakterien verwendet wird, ist sehr nützlich zur Durchführung dieser
Bestimmung. Colilert®-chemische-Mischung basiert auf der Defined-Substrate-Technologie, die
bei Edberg, „Method
and Medium for use in Detecting Target Microbes In Situ in A Specimen
Sample of A Possibly Contaminated Material," U.S. Patent Nr. 4,925,789 und 5,492,933
beschrieben wird.
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Es gibt jedoch Bereiche, wo die Quantifizierung,
nicht nur der Nachweis, der Bakterienkonzentration wichtig ist.
Beispiele für
diese Bereiche schließen
Abwasser, Zuflusswasser zu Wasserreinigungssystemen, Oberflächenwasser
und Nahrungsmitteluntersuchung ein. Zum Beispiel wollen zahlreiche
Restaurantketten nur rohes Rinderhack oder Geflügel akzeptieren, das weniger
als eine bestimmte Konzentration bakterieller Verunreinigung enthält. Daher
müssen
nahrungsmittelverarbeitende Betriebe die notwendigen mikrobiologischen
Tests durchführen,
um die Bakterienkonzentration dieser Nahrungsmittel, bevor sie Kunden überlassen werden
können,
zu bestimmen.
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Die klassischen Verfahren zur Quantifizierung
biologischen Materials sind das Standard-Platten-Zähl-Verfahren oder das
Mehrfach-Röhrchen-Fermentations-Verfahren
(multiple tobe fermentation, MTF). Eine auf Mikrobenverunreinigung
zu testende Probenmenge wird zuerst in einer Petrischale verteilt.
Dann werden 15 ml der geeigneten Medien über die Probe gegossen. Die
Petrischale wird dann geschüttelt,
um die Probe im Medium zu mischen und die Petrischale wird zum Festwerden
bei Raumtemperatur für
ungefähr
20 Minuten stehengelassen. Das Medium wird dann bei einer spezifischen
Temperatur für
eine spezifische Zeit inkubiert und irgendwelche resultierende Kolonien
werden gezählt.
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Das Mehrfach-Röhrchen -Fermentationsverfahren
wird bei Recles et al., „Most
Probable Number Techniques",
veröffentlicht
in „Compendium
of Methods for the Microbiological Examination of Foods", 3. Aufl. 1992,
auf den Seiten 105–199,
und bei Greenberg et al., "Standard
Methods for the Examination of Water and Wastewater" B. Aufl. 1992 beschrieben.
Bei diesem Verfahren wird ein Probenvolumen auf mehrere Röhrchen, die
diesen Verdünnungsbereich
repräsentieren,
verteilt. Die Röhrchen
werden dann bei der geeigneten Temperatur inkubiert, so dass die
Bakterien in jedem Röhchen
wachsen können.
Nach Inkubation bei einer spezifischen Temperatur für eine spezifische
Zeit wird die Anzahl der Röhrchen
mit positivem Ergebnis gezählt.
Die wahrscheinlichste Anzahl kann mit der bei Recles et al., siehe
oben, beschriebenen Formel bestimmt werden.
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Eine Wasseruntersuchung wird hauptsächlich mittels
Membranfiltration durchgeführt,
wobei ein bestimmtes Wasservolumen durch die Membran fließt und die
Membran in einem Medium für
eine bestimmte Zeitspanne inkubiert wird. Nach entsprechender Inkubation
werden die Kolonien gezählt.
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In vielen Industrien besteht auch
ein Bedarf, die Anwesenheit eines Analyten in einer flüssigen Lösung qualitativ
und/oder quantitativ nachzuweisen. Zum Beispiel kann der Nachweis
anorganischer Ionen in einem Herstellungsprozess, der eine Testlösung verwendet,
wichtig sein.
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Bisher haben die Verfahren und Vorrichtungen,
die üblicherweise
auf das Messen eines Analyten in Lösung beruhen, entweder das
Entfernen eines ganzen Aliquots aus einer Testlösung oder das Eintauchen eines
Tauchstabes in eine Testlösung
erfordert. Obwohl diese Verfahren und Vorrichtungen einen Analyten
in Lösung
nachweisen können,
habe sie eine Reihe von Nachteilen.
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Die Tauchstab-bezogenen Verfahren
sind nicht quantitativ. Zum Beispiel besitzen die üblichen
Tauchstabausführungen
nicht die Fähigkeit
zur Bestimmung oder Quantifizierung der Anwesenheit eines Analyten in
einer Volumeneinheit dieser Lösung.
Stattdessen wird der Tauchstab einfach mit der Testlösung in
Kontakt gebracht.
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Andere Verfahren erfordern einen
Anwender, der manuell ein Aliquot aus der Testlösung entfernt und es in eine
separate Vorrichtung zum Nachweis oder Quantifikation des Analyten überführt.
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Ungeachtet der Fähigkeit dieser Verfahren und
Vorrichtungen, einen Analyten in Lösung nachzuweisen, haben die
derzeit verwendeten Verfahren und Vorrichtungen gezeigt, dass sie
eine eingeschränkte
Genauigkeit besitzen, und/oder kostspielig, kompliziert, zeitaufwändig sind,
und/oder aufgrund der besonderen Assaytechnik einen eingeschränkten Anwendungsbereich
haben.
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Daher besteht ein Bedarf an einem
einfachen, genauen und preiswerten Verfahren zur Bestimmung eines
Analyten in Lösung
ohne die im Stand der Technik bekannten Nachteile.
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Insbesondere besteht ein Bedarf an
Vorrichtungen und Verfahren, die eine quantitative Assay eines Analyten
in einem bestimmten Volumen einer Lösung liefern können.
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Das Dokument US-A-4197287 offenbart
eine Vorrichtung, die ein Röhrchen
mit offenen Enden und eine Trägerstruktur
mit einem Reagenz zum Nachweis eines Analyten umfasst.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt
Vorrichtungen zum Nachweis und Auszählen der Anwesenheit oder Abwesenheit
biologischer Materialien, Analyten und Mikroorganismen in Probenlösungen entsprechend
den Ansprüchen
1, 11 und 18 bereit.
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In einem Aspekt beschreibt die Erfindung
eine Vorrichtung zum Nachweis der Anwesenheit oder Menge von (einem)
Analyten oder Mikroorganismen(-us) in einer Testlösung. Die
Vorrichtung weist eine im wesentlichen hydrophobe Trägerstruktur
mit mindestens einer Reagenzinsel, die auf der Trägerstruktur
immobilisiert ist und die ein vorbestimmtes Volumen einer Testlösung absorbieren
kann, auf. Die Vorrichtung umfasst auch Mittel zur Bestimmung der
Anwesenheit oder Menge des Analyten oder Mikroorganismus, wobei
die Mittel auf oder innerhalb der Reagenzinsel(n) angeordnet sind.
Dieser Aspekt der Erfindung kann die Form eines Kunststoff- oder
Polymertauchstabes mit einer oder mehreren darauf immobilisierten
Reagenzinsel(n) annehmen. Die Reagenzinsel kann aus irgendeinem
saugfähigen
Material, z. B. Cellulose, hergestellt sein.
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Die Trägerstruktur kann auf ihr immobilisierte
Mehrfach-Reagenzinseln
aufweisen. Die Mittel zur Bestimmung der Anwesenheit oder Menge
von Mikroorganismen oder (einem) Analyten können ein Pulver, das auf oder
in das Material, aus dem die Reagenzinseln hergestellt sind, inkorporiert
ist, umfassen. Die Mittel können
ein Reagenz oder eine Kombination von Reagenzien, die zur Erzeugung
eines detektierbaren Signals führen,
wenn Zielanalyt(en) oder Mikroorganismus(-en) anwesend sind, sein.
Die Vorrichtung kann Mehrfach-Reagenzinseln,
die verschiedene Reagenzien oder Kombinationen von Reagenzien enthalten
können,
enthalten, so dass zahlreiche Assays auf einer einzelnen Vorrichtung
durchgeführt
werden können.
In einer bevorzugten Ausführungsform
bestehen die Reagenzinseln aus einem saugfähigen Material, z. B. Cellulose.
Die Trägerstruktur
kann aus Kunststoff, Polymer oder irgendwelchen geeigneten Materialen,
auf denen eine Reagenzinsel aufgebracht werden kann und die nicht
mit der dem Assay Wechselwirken, hergestellt sein. In einer anderen
Ausführungsform
umfasst die Vorrichtung auch einen Container zum Halten der Trägerstruktur
vor, während
und nach der Durchführung
des Assay. Der Container wird üblicherweise
ein Teströhrchen
umfassen und kann ferner eine Kappe für das Teströhrchen umfassen, um die Vorrichtung
ferner zu schützen.
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In einem anderen Aspekt stellt die
Erfindung eine Analysevorrichtung zur Bestimmung der Anwesenheit
oder Menge von (einem) Analyten oder Mikroorganismen(-us) in einer
Probe bereit, die eine im wesentlichen hydrophobe, feste Trägerstruktur
mit mindestens einer auf ihr immobilisierten diskreten Reagenzinsel,
die ein vorbestimmtes Volumen einer Testlösung absorbieren und festhalten
kann, umfasst.
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Angebracht auf oder innerhalb der
Reagenzinsel ist ein Mittel zum Nachweis der Anwesenheit oder Abwesenheit
eines Zielanalyten oder Mikroorganismus. Die Vorrichtung umfasst
ferner einen Container, der an entgegengesetzten Enden offen ist.
Der Container hat die Form einer Pipette. Dieser Aspekt der Erfindung kann
eine der verschiedenen Ausführungsformen,
die in Bezug auf die oben beschriebene Vorrichtung beschrieben sind,
umfassen. Die Reagenzinseln können
auch in Zonen angeordnet sein, so dass jede Zone einen separaten
Assay bereitstellt. Die Reagenzinseln können so angepasst sein, daß sie Flüssigkeits-Aliquote durch
Oberflächenspannung
oder durch Absorption zurückzuhalten.
Die Vorrichtung kann üblicherweise
einen langgezogenen Streifen umfassen. Das Reagenz, das von den
Reagenzinseln umfasst wird, kann ein Wachstumsmedium oder Indikatorwachstumsmedium
sein. Das Reagenz kann auch ein Enzym oder ein Enzymsubstrat sein.
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In einem anderen Aspekt stellt die
Erfindung eine Analysevorrichtung zur Bestimmung der Anwesenheit
oder Menge von (einem) Analyten oder Mikroorganismen(-us) in einer
Probe bereit, die eine feste Trägerstruktur
mit mindestens einer darauf immobilisierten Reagenzinsel umfasst.
Jede Reagenzinsel ist so angepasst, ein Flüssigkeits-Aliquot aufzunehmen
und ist von einer Größe und Form
und aus einem Material hergestellt, das geeignet ist, das Aliquot
innerhalb der Reagenzinseln festzuhalten. Mindestens eine der Reagenzinseln
enthält
mindestens ein Reagenz zum Nachweis der(des) fraglichen Analyten
und/oder Mikroorganismen(-us). Die Vorrichtung liefert keine positive
Antwort für
die (den) Analyten oder Mikroorganismen(-us), wenn der(die) Analyt(en)
oder Mikroorganismus(-en) in der Testprobe nicht anwesend ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
können
die Reagenzinseln der Vorrichtung ein vorbestimmtes Gesamtvolumen aufnehmen.
In einer Ausführungsform
kann die Vorrichtung eine Kombination von Reagenzien, die in separaten
Reagenzinseln untergebracht sind, umfassen. In einer anderen Ausführungsform
werden die Reagenzinseln in Zonen angeordnet, wobei jede Zone einen
separaten Assay bereitstellt, so dass Mehrfach-Assays auf einer
einzelnen Vorrichtung durchgeführt
werden können.
Die Reagenzinseln können
so angepasst sein, dass sie Aliquote einer Flüssigprobe durch Oberflächenspannung
oder durch Absorption zurückzuhalten.
Die Reagenzinseln können
so angepasst sein, dass jede gleiche Flüssigkeitvolumen aufnimmt. Oder die
Reagenzinseln können
aus Untereinheiten von Inseln bestehen, wobei jede Untereinheit
aus mindestens einer Insel besteht und jede Untereinheit von den
anderen Untereinheiten abweichende Volumen aufnimmt. Die Vorrichtung
kann so konstruiert sein, dass die Reagenzinseln auf mehr als einer
Oberfläche
immobilisiert sind. In verschiedenen Ausführungsformen kann die Vorrichtung
ein Plättchen
oder ein langgezogener Streifen sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Trägerstruktur
aus einem hydrophoben Material hergestellt sein. In einer Ausführungsform
kann das mindestens eine Reagenz ein Wachstumsmedium sein. In einer spezifischen
Ausführungsform
kann das Wachstumsmedium ein Indikatorwachstumsmedium sein. In verschiedenen
Ausführungsformen
kann das mindestens eine Reagenz Zellen von mindestens einer Bakterienart,
ein Enzym oder ein Enzymsubstrat sein.
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Ein Verfahren zur Herstellung einer
Vorrichtung, die nützlich
zum Nachweis von (einem) Analyten oder Mikroorganismen(-us) in einer
Testlösung
ist, wird offenbart, wobei das Verfahren die Schritte 1) Bereitstellen eines
Materials, das ein vorbestimmtes Flüssigkeitsvolumen pro Materialmenge
absorbieren kann; 2) Herstellen mindestens einer Reagenzinsel aus
dem Material; 3) Kombinieren des Materials mit Mitteln zum Nachweis der
Anwesenheit oder Menge eines Analyten oder Mikroorganismus; und
4) Befestigen der Reagenzinsel auf einer im wesentlichen hydrophobe
Trägerstruktur
umfasst.
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In verschiedenen Ausführungsformen
kann der Herstellungsschritt das Herstellen von Mehrfach-Reagenzinseln
umfassen. In einer anderen Ausführungsform
können
die Reagenzinseln geeignet sein, ein vorbestimmtes Lösungsvolumen
zu absorbieren.
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Ein Verfahren zum Nachweis eines
Analyten oder Mikroorganismusses in einer Testprobe wird offenbart,
das die Schritte 1) In-Kontakt-bringen der Testprobe mit mindestens
einer Reagenzinsel, die ein vorbestimmtes Volumen einer Testlösung absorbieren
kann und die auf einer Trägerstruktur
immobilisiert ist, und die Mittel zur Bestimmung der Anwesenheit
oder Abwesenheit eines an oder in der(den) Reagenzinsel(n) angebrachten
Analyten oder Mikroorganismusses umfasst; 2) Abtrennen der Testprobe
von der(den) Reagenzinsel(n), nachdem die Reagenzinsel(n) eine vorbestimmte
Probenmenge absorbiert hat(haben); 3) Unterwerfen der Reagenzinsel(n)
den Reaktionsparametern, die die Entwicklung des Reagenzes und Generierung
eines empfindlichen Signals erlauben; und 4) Bestimmen der Anwesenheit
oder Menge eines Analyten oder Mikroorganismus umfasst.
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Ein Verfahren zum Nachweis eines
Analyten oder Mikroorganismusses in einer Testprobe wird offenbart,
das die Schritte 1) Auswählen
einer Testlösung
für den
Nachweis des Analyten oder Mikroorganismus; 2) Bereitstellen einer
Vorrichtung, die eine im wesentlichen hydrophobe Trägerstruktur
und mindestens eine auf der Trägerstruktur
immobilisierte Reagenzinsel umfasst und die ein vorbestimmtes Volumen
der Testlösung absorbieren
kann, und die Mittel zur Bestimmung der Anwesenheit oder Menge von
(einem) Analyten oder Mikroorganismen(-us) umfasst; 3) In-Kontakt-bringen
der Vorrichtung mit der Testlösung
für eine
Zeit, die ausreichend ist, der (den) Reagenzinsel(n) zu ermöglichen,
das vorbestimmte Volumen zu absorbieren; und 4) Zulassen, daß die Mittel
zur Bestimmung der Anwesenheit oder Abwesenheit von (einem) Analyten
oder Mikroorganismen(-us) die Anwesenheit oder Menge des(der) Analyten
oder Mikroorganismus bestimmen. In einer Ausführungsform kann der Schritt
des Kontaktierens das Einbringen der Vorrichtung in die Testlösung und
das Entfernen dieser aus der Testlösung einschließen. In
einer anderen Ausführungsform
kann der Schritt des Bereitstellens das Bereitstellen von Bestimmungsmitteln
umfassen, die ein Reagenz, das ein empfindliches Signal erzeugt,
das die Anwesenheit oder Menge von (einem) Analyten oder Mikoorganismen(-us)
anzeigt, umfassen. In einer anderen Ausführungsform kann der Schritt
des Zulassens umfassen, die Vorrichtung Reaktionsparametern, die
geeignet sind, die Entwicklung des Reagenzes zuzulassen, zu unterwerfen.
Ein weiterer Schritt kann dem Verfahren zugefügt werden, der das Beobachten
der Bestimmungsmittel oder einen Schritt zur Bestimmung der Anwesenheit
oder Menge von (einem) Analyten oder Mikroorganismen(-us) oder einen Schritt
zur Bestimmung der Quantität
des Analyten oder Mikroorganismusses umfasst.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Aufsicht einer dritten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die als einzelne Assay-Tauchstab-Vorrichtung verwendbar
ist;
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2 ist
eine Seitensicht von 1;
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3 ist
eine vierte Ausführungsform
der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung, die als Tauchstab-Assay-Vorrichtung mit Mehrfach-Reagenzinseln
verwendbar ist;
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4 zeigt
die Vorrichtung aus 3,
in der Mehrfach-Assays
zur Anwendung kommen;
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5 ist
eine perspektivische Ansicht der fünften Ausführungsform der Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung, in der eine Tauchstab-Assay-Vorrichtung
mit zwei Flächen
mit Mehrfach-Reagenzinseln darauf in ein Röhrchen mit einer Kappe darauf
entfernbar einschiebbar ist;
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6 ist
eine perspektivische Ansicht einer sechsten Ausführungsform der Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung, in der eine Mehrzahl an Reagenzinseln
auf mehr als einer Fläche
auf einem Stab angeordnet sind und in ein Röhrchen mit einer entfernbaren
Kappe darauf entfernbar angeordnet werden können; und
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7 ist
eine perspektivische Ansicht einer siebten Ausführungsform der Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung, in der eine Laborpipette einen langgezogenen
Stab mit einer Mehrzahl an Reagenzinseln auf einer oder mehreren
Seiten darauf enthält.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Definitionen
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„Mikroorganismus" – Mikroorganismen meint jede
Mikrobe einschließlich
Bakterien, Pilze oder Protisten.
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„Bakterien" – alle
Organismen, die zum Reich der Monera gehören.
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„Biologisches Material" – jedes Material, das von einem
biologischen Organismus abgeleitet ist.
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„Zielorganismus" – jeder „Mikroorganismus", vorzugsweise, aber
nicht beschränkt
auf E. coli, Hefe und/oder Schimmelpilz.
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„Zelle" – jede
Zelle, die in einer Pflanze, Tier, Bakterien oder irgendeinem anderen
lebenden Organismus gefunden wird.
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„Analyt" – jedes
Atom oder Molekül
oder Ion, das am zellularen Metabolismus in einem lebenden Organismus
beteiligt ist.
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„Zielanalyt" – jeder „Analyt", bevorzugt aber nicht beschränkt auf
Metaboliten und/oder Enzyme.
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„Proteinöses Material" – Proteine, Peptide, Enzyme
oder Aminosäuren.
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„Hydrophob" – einen
ausreichenden Grad an Hydrophobizität zu haben, um „Crosstalk" oder Verbinden von
Flüssigkeiten
wie etwa Proben oder Reagenzien zwischen angrenzenden Inkubationszellen,
-vertiefungen oder -inseln vorzubeugen.
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Aufbau
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Ein einfacheres Verfahren zur genauen
Quantifizierung der Anzahl von Mikroorganismen in einer Probe oder
zur Quantifizierung eines anderen Analyt-Typs, wie etwa diskretem
teilchenförmigen
biologischen Material in einer Probe, wird offenbart. Ein solches
biologisches Material schließt
Pilze oder andere lebende Organismen als auch Protein-Aggregate
wie etwa Enzyme oder auch Co-Faktoren, die Reaktionsmischungen verwenden,
die im Stand der Technik wohl bekannt sind, ein. Die Erfindung macht
allgemein Gebrauch von einem neuen Artikel, der entworfen wurde,
um ein vorbestimmtes Volumen einer Flüssigprobe aufzunehmen und festzuhalten
und ein Reagenz oder Reagenzien für dieses Probenvolumen bereitzustellen.
In bevorzugten Ausführungsformen
wird das vorbestimmte Volumen in eine Mehrzahl Probenaliquote geteilt.
Die Mehrzahl Probenaliquote können
alle das gleiche Volumen haben oder können Sätze von Aliquoten sein, wobei
jeder Satz Aliquot ein abweichendes Volumen enthält.
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Beispiel 1 (außerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung): Gebrauch einer Inkubationsplatte
für Bulktests
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Zur Gesamtplattenzählung wird
eine Platte (außerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung) zum Nachweis und zur Quantifizierung
der Gesamtbakterienkonzentration von Nahrungsmitteln verwendet.
Es kann auf einer Mehrfach-Enzymtechnik,
die die Enzymaktivität
mit der Anwesenheit von lebensfähigen
Bakterien in Nahrungsmitteln korreliert, basieren. Es nutzt Mehrfach-Enzymsubstrate,
die eine blaue fluoreszierende Farbe erzeugen, wenn sie durch Bakterien
metabolisiert werden. Das Mehrfach-Enzymreagenz wird auf die innere
Oberfläche
der Plattenvertiefungen beschichtet. Wenn eine verflüssigte präparierte
Nahrungsmittelprobe in die Plattenvertiefungen wie hier beschrieben
verteilt wird, kann die Gesamtkonzentration der lebensfähigen Bakterien
dieses Nahrungsmittels nach 24 Stunden Inkubation bestimmt werden.
Das gegenwärtig
hier verwendete Medium ist für
die Erfindung nicht entscheidend, sondern wird nur für illustrative
Zwecke bereitgestellt.
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Tauchstab-Testvorrichtung
für Mikroorganismen
Nachweis und Auszählung
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Bezugnehmend auf 1–6 ist das Konzept, kleine
individuelle saugfähige
Materialien zu verwenden, die lyophylisiertes oder ein „tauchgetrockentes" Reagenz in einer
Anordnung enthalten, die eine automatische Probenverteilung und
Zielmikroorganismus-Auszählung
ermöglicht.
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Eine Anzahl reagenzhaltiger saugfähiger (hydrophiler)
Materialien („Reagenzinseln") wird auf einer aus
einem hydrophoben Material hergestellten Trägerstruktur immobilisiert,
um individuelle Reagenzinseln zu bilden. Die Reagenzinseln können zum
Beispiel in die Trägerstruktur
eingebettet sein. Jedoch sollte dies nicht einschränkend ausgelegt
werden, da jede Form der Befestigung der Reagenzinseln auf der Trägerstruktur
verwendet werden kann, solange sie nicht mit dem Assay in Wechselwirkung
tritt. Die Flüssigkeits-Absorbierrate jeder
Reagenzinsel in dieser Ausführungsform
ist die gleiche, da die Reagenzinseln aus dem gleichen Material hergestellt
sind und die gleiche Größe haben.
Weitere Konfigurationen können
vorgenommen werden, um zwei oder mehr Gruppen von Reagenzinseln
in verschiedenen Größen zu erhalten,
die eine Anordnung bilden, die dazu verwendet werden kann, eine
höhere
Mikroorganismus-Quantifizierung
Ahne serielle Verdünnung
auf Basis der Prinzipien des Most-Probable-Number-Verfahren (MPN),
zu erreichen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Reagenz eines, das entwickelt wurde, um die Anwesenheit
eines Zielorganismus in einer Probe unter Verwendung, jedoch nicht
darauf beschränkt,
der Defined-Substrate-Technologie (DST) und/oder der Mehrfach-Enzym-Technologie
(MET) zu untersuchen. Ein positiver Nachweis von Mikroorganismen
in derartigen Reagenzien wird einen Farbwechsel des Reagenzes verursachen
und/oder die Emission eines fluoreszierenden Signals des Reagenz
beim Betrachten unter einer langwelligen UV-Lampe verursachen. Beispiele
solcher Reagenzien sind Colilert®, EnterolertTM, Simplate TPCTM und
Simplate CEcTM.
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Das Proben-Inoculum wird auf Basis
der maximalen Absorbierrate (Sättigungspunkt)
einer Reagenzinsel und der Gesamtanzahl an Reagenzinseln auf einer
Vorrichtung, vorausberechnet. Wenn die vorbestimmte Menge einer
Flüssigkeitsprobe
(z. B. Wasser, Milch, Saft und Nahrungsmittelhomogenate) auf diese Vorrichtung
angeimpft wird, absorbiert jede Reagenzinsel die gleiche Probenmenge.
Die Probe kann auf jede Reagenzinsel durch einfaches Bewegen der
Vorrichtung in vor-zurück
oder kreisender Bewegung verteilt werden. Der Bereich zwischen jeden
Reagenzinseln ist so hydrophob, dass keine Probe zwischen den Reagenzinseln
zurückbleibt
und zwischen Reagenzinseln eine Kreuzkontamination verhindert wird,
wenn jede Reagenzinsel eine Probe bis zu ihrem Sättigkeitspunkt absorbiert.
Die durch die Reagenzinseln absorbierte Flüssigprobe rehydrolisiert auch
das Reagenz in den Reagenzinseln, um das Wachstum von Mikroorganismen
in der Probe zu unterstützen.
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Nach Inkubieren der probenhaltigen
Vorrichtung bei einer vorbestimmten Temperatur zeigen die Reagenzinseln,
die Mikroorganismen aus der Probe enthalten, eine Farbveränderung
und/oder fluoreszierende Signale emmitieren (positiv); Reagenzinseln
ohne Zielmikroorganismen werden keinen Farbwechsel zeigen und kein
fluoreszierendes Signal emittieren (ein negatives Resultat). Die
Konzentration einer getesteten Probe des Zielmikroorganismus kann
auf Basis der Anzahl der positiven und negativen Reagenzinseln,
die unter der Verwendung des Most-Probable-Number-Verfahren (MPN)
beobachtet wurden, berechnet werden.
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Eine andere Anwendung dieses Konzeptes
ist es, Reagenzinseln, die mit verschiedenen Arten von Reagenzien
lyophylisiert sind, zu haben. Jedes Reagenz ist zum Test eines spezifischen
Aspektes einer Probe wie etwa Mikroorganismen, Chemikalien oder
irgendeinen anderen detektierbaren Analyten von Interesse ausgelegt.
Die Kombination dieser Reagenzinseln in der gleichen Vorrichtung
bildet einen Testkit, der einen Ein-Schritt-Test für mehrere
Chemikalien, Analyten oder biologisches Material bereitstellt.
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Mit besonderem Bezug auf 1 und 2 wird dort ein anderer Aspekt der Erfindung
gezeigt, der einen Tauchstab 100, der eine Reagenzinsel 101 enthält, umfasst.
Der Stab wird üblicherweise
aus Kunststoff hergestellt, aber seine Zusammensetzung ist nicht
entscheidend und er kann aus jedem hydrophoben Material, das nicht
von der Testprobe ausgelaugt wird oder mit dem Assay in Wechselwirkung
tritt, hergestellt werden. Die 1 und 2 stellen den Stab mit einer
einzelnen Reagenzinsel dar.
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10 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
des Tauchstabes mit Mehrfach-Reagenzinseln 102. Zonen von
Reagenzinseln können
auf dem Tauchstab angeordnet sein, wobei jede Zone Reagenzinseln,
die von den anderen Zonen abweichende Reagenzien oder abweichende
Kombinationen von Reagenzien enthalten, aufweist; wodurch auf einem
einzelnen Tauchstab auszuführende
Mehrfachassays ermöglicht
werden, wobei jede Zone auf einen unterschiedlichen Analyten oder
Mikroorganismus testet. 4 stellt
die Tauchstab-Assayvorrichtung
aus 3 dar, die der Assayprozedur
unterzogen wurde und veranschaulicht Reagenzinseln, die sowohl positive
Ergebnisse (dunkle Reagenzinseln) und negative Ergebnisse (weiße Reagenzinseln)
zeigen.
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5 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung. Dort wird der Tauchstab 100 mit
Mehrfach-Reagenzinseln 110, der gefaltet und in ein Teströhrchen 103 eingeführt wird,
gezeigt. Bei dieser Ausführungsform
hat das Teströhrchen
auch eine Kappe 104, die darüber hinaus die Reagenzinseln
vor Umweltfaktoren schützt.
Natürlich
kann die Vorrichtung in anderen Container-Arten wie etwa einer Kunststoffhülle oder
einem Container, der dem Schutz der Vorrichtung dient, untergebracht
sein. Das auf der Reagenzinsel angeordnete Reagenz kann ein Reagenz
oder eine Kombination von Reagenzien, die auf oder in dem Material
der Reagenzinsel verteilt werden können, sein.
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Anwendung einer
Testprobe auf Tauchstabvorrichtung
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Die Verfahren zum Probenauftrag zur
Vorrichtung sind unterschiedlich. Der Tauchstab kann in die Testprobe
eingetaucht werden und darin ausreichend lange in Kontakt gelassen
werden, dass die Reagenzinseln eine vorbestimmte Flüssigkeitsmenge
absorbieren. Dies wird üblicherweise
weniger als drei Sekunden dauern, kann aber abhängig, aus welchem Material
die Reagenzinseln hergestellt sind, länger sein. In einer bevorzugten
Ausführungsform
werden die Reagenzinseln aus Cellulose hergestellt. Jedoch können sie
auch aus jedem Material, das ein Flüssigkeitsvolumen absorbieren
und festhalten kann, hergestellt sein. Die Testprobe kann auch mit
einer Transferpipette aus der Testlösung auf die Reagenzinseln
pipettiert werden.
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Die Trägerstruktur kann auch einen
aus Kunststoff oder einem anderen geeigneten hydrophoben Material
hergestellten Behälter
umfassen. Die Reagenzinseln können
innerhalb des Behälter
angebracht sein, und der Behälter
kann geöffnet
werden und Testlösung
kann mittels einer Pipette oder durch Giessen oder irgendwelche
geeigneten Mittel zugeführt
werden. Der Behälter
kann einen Deckel, um die Vorrichtung zu schützen, darauf gesichert oder
als getrenntes Bauteil aufweisen.
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Bezugnehmend nun auf 6 kann die Trägerstruktur einen zentralen
Träger 104,
an den "Blätter" 105 angebracht
sind und die die Reagenzinseln 106 tragen, umfassen. Die
Blätter
können
in einer dreidimensionalen Struktur wie in 6 dargestellt angeordnet sein, wobei
die Anzahl der Blätter,
die an einer Vorrichtung angebracht werden können, maximiert wird. Die Vorrichtung
kann in einem runden Container 108 untergebracht werden,
und eine Kappe 107 kann darauf angebracht werden, um weiter
Schutz für
die Vorrichtung vor, während
und nach Entwicklung des Assays bereitzustellen.
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Pipettenvorrichtung Bezugnehmend
nun auf 7 stellt die
Erfindung in einem anderen Aspekt eine Vorrichtung bereit, die eine
Trägerstruktur 109,
die in einer Laborpipette 111 enthalten ist, umfasst. Mehrfach-Reagenzinseln 110 sind
auf oder in der Trägerstruktur 109 enthalten.
Die Reagenzinseln bestehen aus einem festen saugfähigen Material
wie etwa Cellulose, das zuerst in die gewünschte Form geschnitten und
auf der Trägerstruktur 109 fixiert
wird. Vorzugsweise hat die Trägerstruktur 109 mehr
als eine Seite mit Reagenzinseln 110 darauf. Die Trägerstruktur 109 ist
ganz besonders bevorzugt aus einem synthetischen Polymer wie etwa
einem Kunststoff gebildet und wird in eine Laborpipette 111,
die vorzugsweise aus Glas oder Kunststoff besteht und ein verjüngtes Ende
zur Probenaufnahme hat, eingeführt.
Man braucht die Probe nur durch einen im Stand der Technik bekannten
Ansaugapparat in die Pipette zu ziehen, darin für ein für die Reagenzinseln ausreichende
Zeit zu belassen, um ein vorbestimmtes Volumen Testprobe zu absorbieren,
und aus der Vorrichtung auszustoßen. Die Vorrichtung wird dann
für eine
Zeit, die zum Entwickeln des Assays ausreichend ist, inkubiert,
und die Ergebnisse werden bestimmt. Die Pipette selbst umfasst sowohl
einfache Mittel zum Zuführen
einer Probe zu der Testvorrichtung als auch eine Schutzfunktion.
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Beispiel 1
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Ein Bakteriennachweissystem für Coliforme
und E. coli in Milch unter Verwendung der Tauchstabvorrichtung Das
folgende ist ein Beispiel, wie die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Coliform-Nachweis in Milch bereitstellt, das einfach ist, nicht
viele Schritte umfasst und Ergebnisse, die einfach auszuwerten sind, liefert.
Der Assay wurde unter Verwendung einer Testvorrichtung mit Mehrfach-Reagenzinseln
durchgeführt, wobei
jede davon 0.03 ml Milch absorbierte. Die Milch wurde der Testvorrichtung
zugefügt
und wurde an alle Reagenzinseln auto-quotiert. Die Probe wurde für 24 Stunden
inkubiert und ergab die Anzahl vorhandener Coliforme dadurch, dass
man ermittelte, wie viele der Reagenzinseln die Farbe wechseln.
Die Anzahl der anwesenden Coliforme wird auf Basis des MPN-Diagramms
bestimmt. Die aus dem Assay erhaltenen Daten sind in Tabelle 1 angegeben.
Die Flexibilität
der Aufnahmefähigkeit
der Testvorrichtung wird betont, da die Volumenaufnahme durch Einstellen
der Anzahl und/oder der Größen der
Reagenzinseln leicht eingestellt werden kann. Die Vorrichtung hat
auch die Fähigkeit,
Mehrfachtests auf der gleichen Vorrichtung durch Auftragen verschiedener
Medien auf die Reagenzinseln zu ermöglichen.
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Tabelle
1
Milch
Proben | Tauchstab-Vorrichtung
(cfu/ml) |
#7197A | 10.3 |
#7197B | 11.8 |
#7197C | 16.4 |
#710 | 56.3 |
#713 | 18 |
#3B1 | 0 |
#3B2 | 37 |
#2B2 | 0 |
#2B1 | 9.3 |
#618 | 69.1 |
#618A | All+ |
#622A | 12 |
#622B | 36 |
#622C | 3 |
#7697A | 56 |
#7697B | 22 |
#7697C | 16 |
#7697D | 31 |
#811 | 3 |
#815 | 16 |
#813 | 6.2 |
Mittel: | 23.41 |
Std.
Abweichung | 20.75 |
-
Die Erfindung ist im Detail mit besonderem
Bezug auf bestimmte bevorzugte Ausführungsformen davon beschrieben
worden, aber es ist selbstverständlich,
dass Abweichungen und Modifikationen innerhalb des Anwendungsbereichs
der Erfindung gemacht werden können.