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Diese
Erfindung betrifft Gentherapie, bei der modifizierte Steroidrezeptoren
die Expression von Genen in Gewebe regulieren. Insbesondere enthalten
die modifizierten Steroidrezeptoren eine DNA-Bindungsdomäne, eine
oder mehrere Transregulationsdomänen
und eine Ligandenbindungsdomäne
und können
einen nicht natürlichen
Liganden binden.
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Allgemeiner Stand der Technik
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Die
folgende Beschreibung des Hintergrunds der Erfindung wird bereitgestellt,
um beim Verständnis der
Erfindung zu helfen, es wird jedoch nicht eingeräumt, dass er den Stand der
Technik im Hinblick auf die Erfindung beschreibt oder diesen darstellt.
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Intrazelluläre Rezeptoren
sind eine Superfamilie verwandter Proteine, die die nuklearen Effekte
von Steroidhormonen, Schilddrüsenhormon
und Vitaminen A und D vermitteln (Evans, Science 240:889-895 (1988)).
Das Vorliegen eines spezifischen intrazellulären Rezeptors in der Zelle
definiert diese Zelle als ein Ziel für das zugehörige Hormon. Die Mechanismen
der Aktion der intrazellulären
Rezeptoren sind insofern verwandt, das sie in dem Zytoplasma oder
den Kernen von Zielzellen latent bleiben, bis sie einem spezifischen Liganden
ausgesetzt werden (Beato, Cell 56:335-344 (1989); O'Malley et al., Biol.
Reprod. 46:163-167 (1992)). Eine Interaktion mit Hormon induziert
dann eine Kaskade molekularer Ereignisse, was schließlich zu
der spezifischen Assoziation des aktivierten Rezeptors mit anderen
Proteinen oder regulatorischen Elementen von Zielgenen führt. Die
resultierenden positiven oder negativen Auswirkungen auf die Regulation
der Gentranskription werden von dem Zelltyp und dem Promotorkontext
des Zielgens bestimmt.
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Im
Fall von Steroidhormonen und Steroidrezeptoren zeichnen solche Komplexe
für die
Regulation komplexer zellulärer
Ereignisse verantwortlich, einschließlich der Aktivierung oder
Repression der Gentranskription. Zum Beispiel zeichnen die Eierstockhormone Östrogen
und Progesteron zum Teil für
die Regulation komplexer zellulärer
Ereignisse verantwortlich, die mit der Differenzierung, dem Wachstum
und dem Funktionieren weiblicher Fortpflanzungsgewebe assoziiert
werden. Ebenso zeichnet Testosteron für die Regulation komplexer
zellulärer
Ereignisse verantwortlich, die mit der Differenzierung, dem Wachstum
und der Funktion männlicher
Fortpflanzungsgewebe assoziiert werden.
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Darüber hinaus
spielen diese Hormone wichtige Rollen in der Entwicklung und Progression
von Malignitäten
des reproduktiven endokrinen Systems. Die Reprodukionssteroide Östrogen,
Testosteron und Progesteron werden bei einer Vielfalt hormonabhängiger Krebsarten
der Brust (Sunderland et al., J. Clin. Oncol. 9:1283-1297 (1991)),
des Eierstocks (Rao et al., Endocr. Rev. 12:14-26 (1991)), des Endometriums
(Dreicer et al., Cancer Investigation 10:27-41 (1992)) und möglicherweise
der Prostata (Daneshgari et al, Cancer 71:1089-1087 (1993)) impliziert.
Darüber
hinaus hängt
das Einsetzen postmenopausaler Osteoporose mit einem Rückgang der
Produktion von Östrogen
zusammen (Barzel, Am. J. Med. 85:847-850 (1988)).
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Darüber hinaus
sind Kortikosteroide potente und wohl dokumentierte Mediatoren von
Entzündung
und Immunität.
Sie üben
tief greifende Auswirkungen auf die Produktion und Freisetzung zahlreicher
humoraler Faktoren und die Verteilung und Vermehrung verschiedener
Zellbestandteile, die mit den Immunantworten und Entzündungsreaktionen
assoziiert werden, aus. Zum Beispiel können Steroide die Produktion
und Freisetzung von Cytokinen (IL-1, IL-2, IL-3, IL-6, IL-8, TNF-α, IFN-γ), chemischen
Mediatoren (Eicosanoide, Histamin) und Enzymen (MMPS) in Gewebe
inhibieren und die Aktivierung von Makrophagen und Endothelzellen
direkt verhindern. Aufgrund der umfassenden Herunterregulation dieser
physiologischen Ereignisse weisen Kortikosteroide einen Nettoeffekt
des Supprimierens der Entzündungsreaktion
auf und sind daher weitgehend dazu verwendet worden, eine Vielfalt
immunologischer und Entzündungserkrankungen
(rheumatoide Arthritis, Psoriasis, Asthma, allergische Rhinitis
usw.) zu behandeln.
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Außer den
therapeutischen Nutzen gibt es jedoch einige schwerwiegende toxische
Nebenwirkungen, die mit der Steroidtherapie assoziiert werden. Zu
diesen zählen
Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Muskelatrophie,
Hypertonie, Osteoporose, Kopfschmerzen usw. Solche Nebenwirkungen
haben die Nutzung von Steroiden als Therapeutika behindert.
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Im
Allgemeinen wird die biologische Aktivität von Steroidhormonen direkt
von einem hormon- und gewebespezifischen intrazellulären Rezeptor
vermittelt. Liganden werden von dem Hämolymphsystem durch den Körper verteilt.
Das Hormon verbreitet sich ungehindert über alle Membranen, offenbart
seine biologische Aktivität
jedoch nur in jenen Zellen, die den gewebespezifischen intrazellulären Rezeptor
enthalten.
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Bei
Fehlen des Liganden werden die inaktiven Steroidhormonrezeptoren,
wie die Glukokortikoid-(„GR"-), Mineralokortikoid-(„MR"-), Androgen-(„AR"-), Progesteron-(„PR"-) und Östrogenrezeptoren
(„ER"), in einem großen Komplex
abgesondert, der aus dem Rezeptor, den Hitzeschockproteinen („hsp") 90, hsp70 und hsp56
und auch anderen Proteinen besteht (Smith et al., Mol. Endo. 7:4-11
(1993)). Von der zellulären Lokalisierung
der physiologisch inaktiven Form des oligomeren Komplexes wurde
gezeigt, dass sie entweder zytoplasmatisch oder nukleär ist (Picard
et al., Cell Regul. 1:291-299 (1992); Simmons et al., I Biol. Chem. 265:20123-20130
(1990)).
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Beim
Binden seines Agonisten- oder Antagonistenliganden ändert der
Rezeptor seine Konformation und dissoziiert von dem inhibitorischen
heteromeren Komplex (Allan et al., J. Biol. Chem. 267:19513-19520 (1992);
Allan et al., P.N.A.S. 89:11750-11754 (1992)). Im Fall von GR und
anderen verwandten Systemen wie AR, MR und PR löst die Hormonbindung eine Dissoziation
von Hitzeschock- und anderen Proteinen und die Freisetzung eines
monomeren Rezeptors von dem Komplex aus (O'Malley et al., Biol. Reprod. 46:163-167 (1992)).
Studien von Genanalyse- und In-vitro-Proteaseverdau-Versuchen zeigen,
dass Konformationsänderungen
der Rezeptorstruktur, die von Agonisten induziert werden, den von
Antagonisten induzierten ähnlich sind,
sich jedoch von diesen unterscheiden (Allan et al., J. Biol. Chem.
267:19513-19520 (1992); Allan et al., P.N.A.S. 89:11750-11754 (1992);
Vegeto et al., Cell 69:703-713 (1992)). Beide Konformationen sind
jedoch mit hsp-Bindung inkompatibel.
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Nach
den Konformationsänderungen
der Rezeptorstruktur können
die Rezeptoren mit DNA interagieren. Studien legen nahe, dass die
DNA-Bindungsform des Rezeptors ein Dimer ist. Im Fall von GR-Homodimeren
(Tsai et al., Cell 55:361-369 (1988)) ermöglicht dies dem Rezeptor, an
spezifische DNA-Stellen in der Regulationsregion von Zielgenpromotoren
zu binden (Beato, Cell 56:335-344 (1989)). Diese kurzen Nukleotidabschnitte
sind als palindromartige, invertierte oder wiederholte Wiederholungen
(id.) angeordnet. Die Spezifität
wird mittels der Sequenz und des Abstands der wiederholten Sequenzen
ermittelt (Tsai und O'Malley, Ann.
Rev. Biocliem. 63:451-486 (1994)). Nach Bindung des Rezeptors an
DNA zeichnet das Hormon für
das Vermitteln einer zweiten Funktion verantwortlich, die dem Rezeptor
ermöglicht,
spezifisch mit dem Transkriptionsapparat zu interagieren. Eine solche
Interaktion könnte
für entweder
eine positive oder eine negative Regulation der Genexpression sorgen,
d. h. Steroidrezeptoren sind ligandenbindende Transkriptionsfaktoren,
die nicht nur die Expression spezifischer Gene aktivieren, sondern
diese auch reprimieren können.
Studien haben jedoch gezeigt, dass Repression keine DNA-Bindung
erfordert.
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Zum
Beispiel können
Kortikosteroide, wenn sie an ihre intrazellulären Rezeptoren gebunden sind,
sich auf die Transkription einer Vielfalt von Genen auswirken, deren
Produkte Schlüsselrollen
in der Etablierung und Progression einer Entzündungssituation spielen. Zu
solchen Genen zählen
jene, die für
Cytokine, chemische Mediatoren und Enzyme kodieren. Die Transkription
dieser Gene kann in Abhängigkeit
von den Transkriptionsfaktoren und/oder Regulationssequenzen, die
die Expression des Gens steuern, reprimiert oder aktiviert werden.
Gegenwärtig
gibt es zahlreiche Berichte, die die Auswirkung von Glukokortikoid
auf die Expression verschiedener Gene auf Transkriptionsebene dokumentieren.
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Insbesondere
ist der Glukokortikoidrezeptor ein Mitglied einer Familie ligandenabhängiger Transkriptionsfaktoren,
die zu sowohl einer positiven als auch einer negativen Regulation
der Genexpression im Stande sind (Beato, FASER J. 5:2044-2051 (1991);
Pfahl, Endocr. Rev. 14:651-658 (1993); Schule et al., Trends Genet.
7:377-381 (1991)). In seiner inaktivierten Form ist der GR Teil
eines großen
heteromeren Komplexes, der hsp90 sowie andere Proteine (Denis et
al., J. Biol. Chem. 262:11803-11806
(1987); Howard et al., J. Biol. Chem. 263:3474-3481 (1988); Mendel
et al., J. Biol. Chem. 261:3758-3763 (1986); Rexin et al., J. Biol.
Chem. 267:9619-9621 (1992); Sanchez et al., J. Biol. Chem. 260:12398-12401
(1985)) und hsp56 (Lebea et al., J. Biol. Chem. 267:4281-4284 (1992);
Pratt, J. Steroid Biochem. Mol. Biol. 46:269-279 (1993); Sanchez,
J. Biol. Chem. 265:22067-22070 (1990); Yem, J. Biol Chem. 267:2868-2871
(1992)) enthält.
Die Bindung von Agonist stimuliert die Aktivierung, Dissoziation
von hsp90 und den anderen Proteinen (Denis et al., Nature 333:686-688 (1988);
Sanchez et al., J. Biol. Chem. 262:6986-6991 (1987)) und nukleäre Translokation
des Rezeptors, Voraussetzungen für
sowohl Transaktivierung als auch Transrepression.
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Die
Klonierung mehrerer Mitglieder der Steroidrezeptor-Superfamilie
hat die Rekonstitution hormonabhängiger
Transkription in heterologen Zellsystemen erleichtert und die Abgrenzung
der GR-Aktivierungs- und -Repressionsmechanismen erleichtert. Anschließend haben
in-vivo- und In-vitro-Studien mit mutierten und chimären Rezeptoren
demonstriert, dass Steroidhormonrezeptoren modulare Proteine sind,
die in strukturell und funktionell definierten Domänen organisiert
sind. Deletionsmutanten des GR haben ermittelt, dass die Transaktivierungsdomäne sich
an der N-terminalen Aminosäuresequenz
befindet, die zwischen den Aminosäuren 272 und 400 positioniert
ist (Jonat et al., Cell 62:1189-1204 (1990)). Eine wohl definierte
DNA-Bindungsdomäne („DBD") mit 66 Aminosäuren wurde
identifiziert und im Detail studiert, wobei sowohl genetische als
auch biochemische Ansätze
angewendet wurden (Lucibello et al., EMBO J. 9:2827-2834 (1990)).
Die Liganden- oder Hormonbindungsdomäne („LBD"), die sich in dem carboxyterminalen
Abschnitt des Rezeptors befindet, besteht aus etwa 300 Aminosäuren (Kerppola
et al., Mol. Cell. Biol. 13:3782-3791 (1993)). Die LBD war mr eine
detaillierte ortsgerichtete Mutagenese nicht zugänglich, da diese Domäne sich
zu einer komplexen tertiären
Struktur zu falten scheint, wobei eine spezifische hydrophobe Tasche
erzeugt wird, die bei Bindung den Effektorliganden umgibt. Dieses
Merkmal verursacht Schwierigkeiten beim Unterscheiden zwischen Aminosäureresten,
die sich auf die Gesamtstruktur der LBD-Domäne auswirken, von jenen, die
an einem direkten Kontakt mit dem Liganden beteiligt sind. Die LBD
enthält
auch Sequenzen, die für
die Rezeptordimerisation, nukleare Lokalisierung, hsp-Interaktionen und
Transaktivierungssequenzen des Rezeptors verantwortlich zeichnen
(Fuller et al., FASEB J. 5:3092-3099 (1991)).
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Der
Mechanismus der Genaktivierung wird im Allgemeinen besser als der
der Repression verstanden. Zur Transaktivierung ist eine ligandeninduzierte
Konformationsänderung,
die mit der vergleichbar ist, von der gefolgert wird, dass sie zur
Aktivierung der Progesteron-(Allan et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 89:11750-11754
(1992)) und Östrogenrezeptoren
(Beekman et al., Mol. Endocrinol. 7:1266-1274 (1993) erforderlich
ist, zur effizienten Aktivierung der Transkriptionsaktivierungsfunktion
des Rezeptors erforderlich (Rollenberg und Evans, Cell 55:899-906
(1988); Webster et al., Cell 54:199-207 (1988)). Des Weiteren ist
die Konformationsänderung
zur Interaktion des Rezeptors mit anderen Komponenten des Transkriptionsapparats
erforderlich. Die Transaktivierung wird von einem Rezeptordimer
vermittelt, das an ein Glukokortikoid-Response-Element („GRE") gebunden ist. Eine
solche Transaktivierung findet ausschließlich mittels Homodimerisation
statt. Dies wird hauptsächlich
durch eine Region im zweiten Zinkfinger des Rezeptors erzielt, die
als die D-Loop bekannt ist (Umesono et al., Cell 57:1139-1146 (1989);
Dahlman-Wright et al., J. Biol. Chem. 266:3107-3112 (1991)). Die
resultierenden Homodimere binden dann an das palindromartige GRE,
um den Transkriptionsaktivierungsvorgang zu initiieren (Evans, Science
240:889-895 (1988); Cato et al., J. Steroid Biochem. Mol. Biol.
43:63-68 (1992)).
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Transrepression
andererseits scheint von der monomeren Form des Rezeptors durch
Interaktionen mit anderen Transkriptionsfaktoren vermittelt zu werden,
einschließlich
AP-1 und NFK-B, was sie daran hindert, ihre
Funktion als Transkriptionsaktivatoren auszuführen (Hoeck et al., EMBO J.
13:4087-4095 (1994)). Studien zeigen auch eine Transrepression durch
die dimere Form des Rezeptors. Im Fall des monomeren Wegs legen Studien
nahe, dass AP-1 eine hormonabhängige
Aktivierung GR-regulierter Promotoren durch einen gegenseitig inaktiven
Komplex verhindert, der entweder durch eine direkte Protein-Protein-Interaktion
des Rezeptors und AP-1 oder durch einen dritten Partner gebildet
wird (Miner et al., Cell Growth Differ. 2:525-530 (1991); Pfahl,
Endocrine Rev. 14:651-658 (1993)). Eine solche Transrepression von
AP-1 und NFK-B, die von der monomeren Form des Rezeptors vermittelt
wird, hängt
von dem Vorliegen der DNA-Bindungsdomäne ab. Sie hängt nicht
von der Fähigkeit
des Rezeptors ab, DNA zu binden. Im Fall der dimeren Form des Rezeptors
legen mehrere Studien nahe, dass Mechanismen für eine solche GR-vermittelte
Transrepression GR-Bindung an eine Sequenz beinhalten, die ein cis-agierendes
Element für
einen anderen trans-agierenden Faktor überlappen, wodurch dieses von
seinem zugehörigen
Element verschoben wird oder seine Bindung an sein zugehöriges Element
verhindert wird (Akerblom et al., Science 241:350-353 (1988); Drouin
et al., Mol. Cell. Biol. 9:5305-5314 (1989); Oro et al., Cell 55:1109-1114
(1988); Stromstedt et al., Mol. Cell. Biol. 11:3379-3383 (1991)).
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Wie
oben angemerkt, resultierte die GR-vermittelte Transrepression,
die auf direkte oder indirekte Interaktion des GR mit anderen trans-agierenden
Faktoren zurückzuführen war,
in der Inhibition ihrer Aktivität und/oder
Fähigkeit,
DNA zu binden (Celada et al., J. Exp. Med. 177:691-698 (1993); Diamond
et al., Science 249:1266-1272 (1990); Gauthier et al., Embo J. 12:5089-5096
(1993); Jonat et al., Cell 62:1189-1204 (1990); Kutoh et al., Mol.
Cell. Biol. 12:4955-4969 (1992); Lucibello et al., Embo J. 9:2827-2834
(1990); Ray et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:752-756 (1994);
Schule et al., Cell 62:1217-1226 (1990); Teerberg et al., J. Biol. Chem.
267:17567-17573 (1992); Yang-Yen et al., Cell 62:1205-1215 (1990);
Lucibello et al., EMBO J. 9:2827-2834 (1990)). Diese Modelle erfordern
eine Ligandenbindung, um die Aktivierung, Dissoziation von hsp90
und nukleare Translokation des Rezeptors zu stimulieren. Es ist
nicht klar, ob diese Mechanismen von derselben ligandeninduzierten
Konformationsänderung
abhangen, die für
die Transaktivierung erforderlich ist. Eine nicht zur Transaktivierung
fähige
Mutante reprimiert jedoch den AP-1-abhängigen Promotor, was nahe legt,
dass die Transaktivierungsfunktion des Rezeptors für die Repression
der AP-1-Aktivität
nicht erforderlich ist (Yang-Yen et al., Cell 62:1205-1215 (1990)). Des
Weiteren legen ähnliche
Studien außerdem
nahe, dass die Transaktivierungsfunktion des Rezeptors für die Repression
der NFK-B-Aktivität nicht erforderlich ist.
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In
Versuchen, den Transrepressionsmechanismus zu entschlüsseln, haben
Studien die Rolle des gebundenen Liganden an der GR-vermittelten
Repression von auf AP-1 reagierenden Genen, die ein Tetradecanoylphorbolacetat-Response-Element
(„TPA"-Response-Element) enthielten, untersucht.
Von der Repression dieser Gene wurde vorgeschlagen, dass sie das
Ergebnis der direkten Interaktion des GR mit c-Jun (Diamond et al.,
Science 249:1266-1272 (1990); Lucibello et al., EMBO J. 9:2827-2834
(1990); Schule et al., Cell 62:1217-1226 (1990); Touray et al.,
Oncogene 6:1227-1234 (1991); Yang-Yen et al., Cell 62:1205-1215
(1990)) oder c-Fos (Kerppola et al., Mol. Cell. Biol. 12:3782-3791
(1992)), bei denen es sich um Bestandteile des AP-1-Transkriptionskomplexes
handelt. Die GR-DNA-Bindungsdomäne
ist für
diese Interaktion erforderlich, da die meisten Mutationen in dieser
Domäne
im Verlust der Repressoraktivität
in vivo resultierten (Diamond et al., Science 249:1266-1272 (1990);
Jonat et al., Cell 62:1189-1204 (1990); Lucibello et al., EMBO J.
9:2827-2834 (1990); Schule et al., Cell 62:1217-1226 (1990); Yang-Yen
et al., Cell 62:1205-1215 (1990)).
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Die
DNA-Bindungsdomäne
ist ebenfalls zur Inhibition von In-vitro-Transkription aus dem
Kollagenasepromotor und Inhibition von Jun-Fos-Heterodimer-Bindung
an das Kollagenase-TPA-Response-Element erforderlich (Mordacq et
al., Genes Dev. 3:760-769
(1989)). Die Deletion oder Verkürzung
der Ligandenbindungsdomäne
resultiert ebenfalls in einem erheblichen Verlust der Repressoraktivität (Jonat
et al., Cell 62:1189-1204 (1990);
Schule et al., Cell 62:1217-1226 (1990); Yang-Yen et al., Cell 62:1205-1215 (1990)), was
nahe legt, dass die Ligandenbindungsdomäne zur Inhibition der AP-1-Aktivität beitragen
oder diese modulieren kann.
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Weitere
Studien, die die Rolle des Liganden bei der GR-vermittelten Transrepression
des Kollagenasepromotors untersuchten, stellten eine effiziente
rezeptorvermittelte Transrepression mit einem ligandenfreien mutierten
GR fest, bei der der erste Cysteinrest des proximalen Zinkfingers
durch Tyrosin ersetzt wurde (Liu et al., Mol. Cell. Bio. 15:1005-1013
(1995)). Solche Studien legen nahe, dass weder die Zurückhaltung
des Liganden noch die direkte Bindung des Rezeptors an DNA erforderlich
ist, d. h. diese Transrepression der AP-1-Aktivität durch
GR ist vom Liganden unabhängig.
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Die
Expression der meisten Säugergene
wird in vivo als Reaktion auf eine große Auswahl von Stimuli, einschließlich physikalischer
(Druck, Temperatur, Licht), elektrischer (z. B. Übertragung von Motoneuronsignalen
und sensiblen Neuronsignalen) sowie biochemischer (Ionen, Nukleotide,
Neurotransmitter, Steroide und Peptide) Beschaffenheit, umständlich reguliert.
Während
der Mechanismus der Transkriptionsregulation der Genexpression umfassend
studiert wurde (McKnight, Genes Dev. 10:367-381 (1996)), war der
Fortschritt beim Erzielen einer Zielgenregulation in Säugerzellen,
ohne die endogene Genexpression zu beeinträchtigen, begrenzt. Gegenwärtig werden
die meisten Strategien zur Zielgenaktivierung oder -repression in
einer konstitutiven Art und Weise vorgenommen. Eine solche ungeregelte
Regulation der Genexpression ist nicht im Idealfall physiologisch
und kann für
das Zellwachstum und die Zelldifferenzierung sogar schädlich sein.
Im Gegensatz dazu beeinträchtigt
die Verwendung der Hefe-GAL4-DNA-Bindungsdomäne in dieser Erfindung endogene Gene
nicht, da dieser chimäre
Regulator nur Zielgenkonstrukte erkennen wird, die die GAL4-Bindungssequenz enthalten.
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Mehrere
induzierbare Systeme wurden zum Steuern der Zielgenexpression eingesetzt.
Zu diesen induzierbaren Agentien zählen Schwermetallionen (Mayo
et al., Cell 29:99-108
(1982)), Hitzeschock (Nover et al., CRC Press 167-220 (1991)), Isopropyl-β-D-thiogalactosid (β-gal) (Baim
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 88:5072-5076 (1981)) und Steroidhormone
wie Östrogen
(Braselmann et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 90:1657-1661 (1993))
und Glukokortikoide (Lee et al., Nature 294:228-232 (1981)). Viele
dieser Induktoren sind jedoch entweder für Säugerzellen toxisch oder beeinträchtigen
die endogene Genexpression (Figge et al., Cell 52:713-722 (1988)).
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Unter
Nutzung eines bakteriellen, auf Tetracyclin reagierenden Operonelements
entwickelten Gossen et al. ein Modell zum Steuern der Genexpression
mit einem tetracyclingesteuerten Transaktivator (tTA und rtTA) (Gossen
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 89:5547-5551 (1992); Gossen et al.,
Science 268:1766-1769 (1995)). No et al. berichteten vor kurzem
von einem Dreikomponentensystem, das aus einem chimären GAL4-VP16-Ecdyson-Rezeptor,
dessen Partner Retinoid-X-Rezeptor (RXR) und einem Zielgen besteht.
Sie demonstrierten dessen Anwendung beim Aktivieren der Reportergenexpression
in einer ecdysonabhängigen Art
und Weise (No et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 93:3346-3351 (1996)).
Die hierin beschriebene Erfindung weist gegenüber den Modellen von No und
Gossen Vorteile auf, da der chimäre
Regulator nur die Zielgenkonstrukte und nicht endogene Gene erkennt
und das System nur bei Vorliegen einer exogenen Verbindung, jedoch
nicht bei Vorliegen beliebiger endogener Moleküle aktiviert wird.
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WO 93/23431 (Baylor College
of Medicine) beschreibt mutierte Proteine von Steroidhormonrezeptoren,
einschließlich
Progesteronrezeptor. Die modifizierten Rezeptoren können zwischen
einem Antagonisten und einem Agonisten unterscheiden. Von solchen
modifizierten Rezeptoren wird vorgeschlagen, dass sie als ein molekularer
Schalter zum Regulieren der Expression in der Gentherapie verwendet
werden.
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Lipkin
et al. (1996), J. Virol. 70:7182-1789, beschreiben Fusionsproteine
zwischen einem Retinsäurerezeptor
(retinoic acid receptor, RAR) oder einem aktivierten Retinoid-X-Rezeptor
(RXR) und einer VP16-Transaktivierungsdomäne.
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Y.
Wang et al. (1994), P.N.A.S. 91: 8180-8184, beschreiben ein chimäres Protein
mit einer von VP16 abgeleiteten Transaktivierungsdomäne, einer
Gal-4-DNA-Bindungsdomäne und einer
mutierten Progesteronrezeptor-Ligandenbindungsdomäne, die
auf RU486 reagiert. Die Transregulationsdomäne stammt vom N-Terminus.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung ein modifiziertes Steroidhormonrezeptorprotein
bereit, wobei das Rezeptorprotein auf einen herkömmlichen Antagonisten eines
Wildtyp-Progesteronrezeptorprotein-Gegenstücks mit einer agonistischen
Reaktion reagiert und wobei das modifizierte Rezeptorprotein eine DNA-Bindungsdomäne, eine
Transregulationsdomäne
und eine mutierte Progesteronrezeptor-Ligandenbindungsregion umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass die Transregulationsdomäne zu der
Ligandenbindungsregion heterolog ist und sich in einer C-terminalen
Position in dem modifizierten Steroidhormonrezeptorprotein befindet.
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Die
Progesteronrezeptor-Ligandenbindungsregion kann durch eine Veränderung
einer primären
Sequenz in etwa 13 bis 42 carboxyterminalen Aminosäuren einer
Wildtyp- Progesteronrezeptor-Ligandenbindungsdomäne mutiert
sein. Mehr bevorzugt kann die Progesteronrezeptor-Ligandenbindungsregion
im Wesentlichen aus Aminosäuren
bestehen, die aus der Gruppe bestehend aus 640 bis 914, 640 bis
917 oder 640 bis 920 einer Progesteronrezeptor-Ligandenbindungsdomäne ausgewählt sind.
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Die
Transregulationsdomäne
kann vorzugsweise die Genexpression transaktivieren oder transreprimieren.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann die DNA-Bindungsdomäne
durch eine DNA-Bindungsdomäne ersetzt
werden, die normalerweise nicht mit der Progesteronrezeptor-Ligandenbindungsdomäne assoziiert wird.
Vorzugsweise handelt es sich bei der DNA-Bindungsdomäne um eine GAL-4-DNA-Bindungsdomäne.
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Bei
der Transregulationsdomäne
kann es sich um eine Transaktivierungsdomäne handeln, die sich von einer
Transaktivierungsdomäne
unterscheidet, die naturgemäß mit der
mutierten Steroidhormonrezeptorprotein-Ligandenbindungsdomäne assoziiert
wird.
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Bei
einer bevorzugten Transregulationsdomäne handelt es sich um eine
Transrepressionsdomäne.
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Andere
bevorzugte der Transregulationsdomänen umfassen eine Krüppel-assoziierte
Box-A-Transrepressionsdomäne
(KRAB-Transrepressionsdomäne),
wobei es sich z. B. bei der KRAB-Transrepressionsdomäne um eine
Kid-1- oder eine Kox1-KRAB-Transrepressionsdomäne handelt.
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Die
mutierte Progesteronrezeptor-Ligandenbindungsdomäne kann einen synthetischen
Antagonisten binden, der ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus: RU486, Org31806 und Org31376.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
kann die genannte mutierte Progesteronrezeptor-Ligandenbindungsregion auf RU486 in
einer Konzentration von nur 0,01 nM reagieren.
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Das
modifizierte Steroidhormonrezeptorprotein umfasst vorzugsweise in
folgender Reihenfolge vom N-Terminus zum C-Terminus die DNA-Bindungsdomäne, die
mutierte Progesteronrezeptor-Ligandenbindungsregion und die Transregulationsdomäne.
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Die
Erfindung stellt eine Nukleinsäuresequenz
bereit, die ein wie hierin beschriebenes modifiziertes Steroidhormonrezeptorprotein
kodiert. Die Nukleinsäuresequenz
kann weiterhin einen gewebespezifischen Promotor umfassen.
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Die
Erfindung beinhaltet einen Vektor, der eine wie hierin beschriebene
Nukleinsäuresequenz
enthält.
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Die
Erfindung beinhaltet außerdem
eine Zelle, die mit einem wie hierin beschriebenen Vektor transfiziert
oder transformiert wurde.
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Die
Erfindung stellt außerdem
ein Verfahren zum Herstellen einer transformierten Zelle in situ
bereit, das den Schritt des Inkontaktbringens der Zelle mit einem
wie hierin beschriebenen Vektor für einen Zeitraum, der dazu
ausreicht, die Zelle zu transformieren, umfasst, wobei die transformierte
Zelle ein modifiziertes Steroidhormonrezeptorprotein exprimiert,
das von dem Vektor kodiert wird.
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In
einem anderen Gesichtspunkt stellt die Erfindung die Verwendung
eines wie hierin beschriebenen Vektors bei der Herstellung eines
Arzneimittels zum Abgeben der Nukleinsäuresequenz, die das modifizierte Steroidhormonrezeptorprotein
kodiert, an einen Säuger
in vivo bereit.
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In
einem weiteren Gesichtspunkt stellt die Erfindung die Verwendung
eines wie hierin beschriebenen Vektors bei der Herstellung eines
Arzneimittels zum Abgeben der Nukleinsäuresequenz, die das modifizierte Steroidhormonrezeptorprotein
kodiert, an einen Säuger
in vivo zum Regulieren der Expression von Neuritwachstumsfaktor
bereit.
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Die
Erfindung beinhaltet außerdem
ein transgenes, nicht menschliches Tier, dessen Zellen die wie hierin
beschriebene Nukleinsäure
oder den wie hierin beschriebenen Vektor enthalten.
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Die
Konstruktion neuartiger modifizierter Steroidhormonrezeptoren, die
die Expression von Nukleinsäuresequenzen
regulieren, ist hierin beschrieben und überraschenderweise ermöglichen
diese Modifikationen die Steuerung der Transaktivierungs- und Transrepressionsfunktionen
des modifizierten Steroidhormonrezeptors. Solche Modifikationen
ermöglichen
auf unerwartete Weise, dass die Rezeptoren an verschiedene Liganden
binden, deren Strukturen sich drastisch von den natürlich vorkommenden
Liganden (beispielsweise nicht natürliche Liganden, Antihormone
und nicht native Liganden) unterscheiden und dadurch für eine wesentliche
Verbesserung gegenüber
früheren
Versuchen, die Zielgenexpression zu steuern oder zu regulieren, sorgen.
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Diese
Modifikationen werden in der Ligandenbindungsdomäne des GR erzeugt und eliminieren
die Fähigkeit
des GR, seinen natürlichen
Liganden zu binden. Diese modifizierten Steroidrezeptoren zeigen
eine normale Transaktivierungs- und Transrepressionsaktivität; die Stimulation
einer solchen Aktivität
erfolgt jedoch über
eine Aktivierung durch einen nicht natürlichen und exogen oder endogen
angewendeten Liganden. Modifikationen werden ebenso in der Ligandenbindungsdomäne des PR
erzeugt und eliminieren die Fähigkeit
des PR, seinen natürlichen
Liganden zu binden. Der Austausch der GR-Bindungsdomäne durch
die modifizierte PR-Bindungsdomäne
ermöglicht
die Stimulation der auf GR reagierenden Genexpression über nicht
natürliche Liganden.
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Andere
Modifikationen der GR-Ligandenbindungsdomäne in Verbindung mit Modifikationen
der DNA-Bindungsdomäne
des GR eliminieren die Fähigkeit
von Steroidhormonen, die Transaktivierung durch ihren natürlichen
Liganden zu initiieren. Stattdessen ermöglichen solche Modifikationen,
dass der modifizierte Rezeptor nicht natürliche Liganden bindet und
die Transrepression der Genexpression, jedoch nicht die Transaktivierung
stimuliert. In ähnlicher
Weise ermöglicht
die Verwendung derselben Modifikation der Ligandenbindungsdomäne in Verbindung
mit Modifikationen der Transregulationsdomäne, dass der modifizierte Rezeptor nicht
natürliche
Liganden bindet und die Transaktivierung, jedoch nicht die Transrepression
der Genexpression stimuliert.
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Andere
Modifikationen entfernen die Ligandenbindungsdomäne komplett, um einen konstitutiv
aktiven Steroidrezeptor zu erzeugen. Solche Modifikationen bewirken
fortwährende
Transaktivierungs- und Transrepressionsauswirkungen auf die Regulation
der Gentranskription. Darüber
hinaus werden Modifikationen, die entweder Transaktivierungs- oder
Transrepressionsfunktionen selektiv eliminieren, in den konstitutiv
aktiven Steroidrezeptor integriert, wodurch die Genexpression konstitutiv
transreprimiert oder transaktiviert wird. Des Weiteren verwenden
andere Modifikationen eine Ligandenbindungsdomäne, die ihren natürlichen
Liganden erkennt oder bei Modifikation einen nicht natürlichen
Liganden erkennt, jedoch mit einer DNA-Bindungsdomäne und Transregulationsdomänen fusioniert
ist, die normalerweise nicht mit der Ligandenbindungsdomäne assoziiert
werden. Ein solches Konstrukt kann die Expression eines Gens, das
normalerweise nicht mit der Ligandenbindungsdomäne in einem Wildtyp-Rezeptorprotein
assoziiert wird, regulieren.
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Diese
modifizierten Rezeptoren können
exprimiert werden, indem DNA-Expressionsvektoren
speziell entwickelt werden, um das Niveau der Expression rekombinanter
Genprodukte zu steuern. Die Steroidrezeptorfamilie von Genregulatorproteinen
ist ein idealer Satz solcher Moleküle. Diese Proteine sind von
Liganden aktivierte Transkriptionsfaktoren, deren Liganden von Steroiden
zu Retinoiden, Fettsäuren,
Vitaminen, Schilddrüsenhormonen
und anderen gegenwärtig
unidentifizierten kleinen Molekülen
reichen. Diese Verbindungen binden an Rezeptoren und aktivieren
oder reprimieren die Transkription.
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Diese
Rezeptoren werden modifiziert, um zu ermöglichen, dass sie verschiedene
Liganden binden, deren Struktur entweder natürlich vorkommt oder sich von
natürlich
vorkommenden Liganden unterscheidet. Durch Screenen von Rezeptormutanten
können
Rezeptoren ausgewählt
werden, die auf Liganden reagieren, die den endogenen Rezeptor der
Wirtszelle nicht aktivieren. Folglich kann eine Regulation eines
gewünschten Transgens
unter Verwendung eines Liganden erzielt werden, der an einen maßgeschneiderten
Rezeptor bindet oder diesen reguliert. Dies erfolgt nur mit Zellen,
die den modifizierten Rezeptor integriert haben und diesen exprimieren.
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Unter
Nutzung der Fähigkeiten
des modifizierten Steroidhormonrezeptors, um die Regulation der
Genexpression zu bewirken, können
diese Genkonstrukte als therapeutische Genmedikamente, zum Genaustausch
und in der Gentherapie verwendet werden. Diese modifizierten Rezeptoren
sind in der Gentherapie von Nutzen, in der ein Steuern des Niveaus
der Expression eines Gens, ob nun Transaktivierung oder Repression, erforderlich
ist. Die Anzahl der Erkrankungen, die mit einer unangemessenen Produktion
von hormonellen Stimuli oder unangemessenen Antworten auf diese
assoziiert werden, hebt die medizinische und biologische Bedeutung
dieser Konstrukte hervor.
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Die
Eigenschaften der modifizierten Steroidhormonrezeptoren ermöglichen,
dass die meisten oder alle der schädlichen Auswirkungen von Steroiden
vermieden werden, während
im Allgemeinen ihre therapeutischen Nutzen aufrechterhalten werden.
Insbesondere verursacht die Verabreichung von Steroiden in der Regel
Toxizitätsprobleme.
Die schädlichen
Auswirkungen von Steroiden können
der In-vivo-Transaktivierung oder
-Transrepression bestimmter Gene zugeschrieben werden. Diese toxischen
Effekte können
wohl das Resultat von sowohl Transaktivierung als auch Transrepression
sein oder können
vorwiegend einem dieser zugeschrieben werden. Die vorliegende Erfindung
beinhaltet die Verwendung modifizierter GR-Moleküle als Genmedikamente zum Ersatz
für die
Steroidtherapie. Diese synthetischen Rezeptoren bewahren Funktionen, die
jenen der endogenen Rezeptoren ähnlich
sind, können
jedoch durch Reagieren auf alternative Liganden einige der toxischen
Nebenwirkungen eliminieren, die der gegenwärtig eingesetzten Steroidtherapie
zugeschrieben werden können.
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Diese
Fähigkeit
der GR-Konstrukte, Steroidtoxizität zu vermeiden, aber noch immer
therapeutische Wirkungen zu zeigen, ermöglicht, dass die Konstrukte
zum Behandeln zahlreicher Erkrankungen verwendet werden, einschließlich Arthritis,
Asthma, seniler Demenz oder Parkinson-Krankheit. Des Weiteren können die Konstrukte
zum Verhindern oder Behandeln von Erkrankungen verwendet werden,
bei denen eine unangemessene Produktion von hormonellen Stimuli
oder unangemessene Antworten auf diese vorliegt bzw. vorliegen,
z. B. hormonabhängige
Krebsarten der Brust, des Eierstocks, des Endometriums, der Prostata,
und postmenopausale Osteoporose. Die Konstrukte können auch
in Verbindung mit kotransfizierten Expressionsvektoren verwendet
werden, um als ein Genschalter zu funktionieren. Zwecks einer ausführlichen
Beschreibung eines Genschalters, siehe
US-Patentschrift Nr. 5,364,791 , Vegeto
et al.
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Die
hierin beschriebenen Konstrukte können zur Genaustauschtherapie
in Menschen und zum Erstellen von transgenen Tiermodellen, die zum
Studieren von Erkrankungen des Menschen verwendet werden, eingesetzt
werden. Die transgenen Modelle können
ebenso zum Einschätzen
und Erforschen neuartiger Therapiewege zum Behandeln von Wirkungen
chemischer und physikalischer Karzinogene und Tumorpromotor verwendet
werden. Die obigen Konstrukte können
auch zum Unterscheiden von Steroidhormonrezeptorantagonisten und
Steroidhormonrezeptoragonisten eingesetzt werden. Eine solche Erkennung
von Antagonisten- oder Agonistenaktivität kann unter Verwendung von
Zellen durchgeführt
werden, die mit den obigen Konstrukten transformiert wurden. Daher
werden nun im Hinblick auf das Obige verschiedene Gesichtspunkte
der Erfindung beschrieben.
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Hierin
wird ein modifiziertes Glukokortikoidrezeptor-Fusionsprotein beschrieben.
Der Fusionsproteinrezeptor enthält
einen GR, wobei seine Ligandenbindungsdomäne durch eine mutierte PR-Ligandenbindungsdomäne ersetzt
wurde. Dieses Fusionsprotein kann durch die Bindung eines nicht
natürlichen
Liganden, nicht jedoch durch natürliches
oder synthetisches Glukokortikoid oder andere natürliche oder
synthetische Steroide aktiviert werden. Das Fusionsprotein beinhaltet
eine Glukokortikoidrezeptorregion, die eine DNA-Bindungsdomäne und eine
oder mehrere Transregulationsdomänen
umfasst. Die Transregulationsdomänen
können
die auf Glukokortikoid reagierende Genexpression transaktivieren
oder transreprimieren.
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Außer der
Glukokortikoidrezeptorregion beinhaltet das Fusionsprotein außerdem eine
mutierte Progesteron-Ligandenbindungsregion, die einen nicht natürlichen
Liganden binden kann. Die mutierte Ligandenbindungsregion ist vorzugsweise
durch Deletion von etwa 16 bis 42 carboxyterminalen Aminosäuren einer
Progesteronrezeptor-Ligandenbindungsdomäne mutiert.
Die mutierte Progesteronrezeptor-Ligandenbindungsregion
umfasst, besteht im Wesentlichen aus oder besteht aus vorzugsweise
etwa den Aminosäuren
640 bis 891 eines Progesteronrezeptors. Andere bevorzugte Ausführungsformen
umfassen, bestehen im Wesentlichen aus oder bestehen aus den Aminosäuren 640-917,
den Aminosäuren
640-920 oder den Aminosäuren 640-914.
Ein Fachmann wird erkennen, dass verschiedene Mutationen zum Erzielen
der gewünschten
Funktion erzeugt werden können.
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Der
Ausdruck „Fusionsprotein", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf ein Protein, das sich auch zwei oder mehr Proteinen
(oder Fragmenten davon) zusammensetzt, wobei jedes Protein naturgemäß separat
auftritt. Die Kombination kann zwischen kompletten Aminosäuresequenzen
des Proteins, wie in der Natur vorgefunden, oder Fragmenten davon
vorliegen. Im Fall eines Glukokortikoid-Progesteron-Fusionsproteinrezeptors setzt
sich das Fusionsprotein vorzugsweise aus Abschnitten des Glukokortikoidrezeptors
und des Progesteronrezeptors zusammen. Diese Kombination kann die
komplette Aminosäuresequenz
jedes Proteins oder Fragmente davon beinhalten. Zum Beispiel kann
das Glukokortikoid-Progesteron-Fusionsprotein die Ligandenbindungsdomäne von Progesteron
und die DNA-Bindungsdomäne
und Transregulationsdomänen
des Glukokortikoidrezeptors beinhalten. Dies ist nur ein Beispiel
und es soll nicht einschränkend
sein.
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Der
Ausdruck „nicht
natürlicher
Ligand", wie hierin
verwendet, bezieht sich auf Verbindungen, die normalerweise an die
Ligandenbindungsdomäne
eines Rezeptors, jedoch nicht den endogenen Liganden binden können. „Endogen", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Verbindung, die vom Inneren von Säugerzellen stammt.
Der Rezeptor wird nicht dem Liganden ausgesetzt, außer er wird
exogen zugeführt. „Exogen", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Verbindung, die aus externen Quellen stammt
und nicht normalerweise in Säugerzellen
vorliegt. Dies beinhaltet auch Liganden oder Verbindungen, die normalerweise
nicht in Tieren oder Menschen vorgefunden werden. Nicht natürlich beinhaltet
auch Liganden, die nicht naturgemäß in dem spezifischen Organismus
(Mensch oder Tier), bei dem eine Gentherapie in Betracht gezogen
wird, vorgefunden werden. Diese Liganden aktivieren Rezeptoren durch
Bindung an die modifizierte Ligandenbindungsdomäne. Die Aktivierung kann durch
eine spezifische Ligand-Rezeptor-Interaktion erfolgen, ob nun durch
direkte Bindung oder durch Assoziation in einer beliebigen Form
mit dem Rezeptor.
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„Natürlicher
Ligand", wie hier
verwendet, bezieht sich auf Verbindungen, die normalerweise an die
Ligandenbindungsdomäne
eines Rezeptors binden und endogen sind. Der Rezeptor wird in diesem
Fall dem Liganden endogen ausgesetzt. Zu natürlichen Liganden zählen Steroide,
Retinoide, Fettsäuren,
Vitamine, Schilddrüsenhormone
sowie synthetische Varianten der obigen. Dies soll nur ein Beispiel
und nicht einschränkend
sein.
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Der
Ausdruck „Ligand", wie hierin erwähnt, bedeutet
eine beliebige Verbindung, die den Rezeptor aktiviert, für gewöhnlich durch
Interaktion mit der Ligandenbindungsdomäne des Rezeptors. Ligand beinhaltet
ein Molekül
oder eine Menge von Molekülen,
das bzw. die spezifisch an einen modifizierten Rezeptor binden kann bzw.
können.
Der Ausdruck „spezifisch
binden" bedeutet,
dass ein markierter Ligand, der an den Rezeptor gebunden ist" durch Addition von
unmarkiertem Ligand vollständig
von dem Rezeptor verdrängt
werden kann, wie in der Technik bekannt ist.
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Beispiele
nicht natürlicher
Liganden und nicht nativer Liganden lassen sich in der PCT-Veröffentlichung
WO 96/40911 finden.
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Der
Ausdruck „binden" oder „gebunden", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf die Assoziation, Anlagerung, Verbindung oder Verknüpfung eines
Liganden, ob nun nicht natürlich
oder natürlich,
durch kovalente oder nichtkovalente Mittel mit einem entsprechenden
Rezeptor. Der Ligand und der Rezeptor interagieren komplementär und spezifisch
in Stellen an einer gegebenen Struktur. Die Bindung beinhaltet,
ist jedoch nicht darauf beschränkt,
Bestandteile, die durch elektrostatische Bindung, hydrophobe Bindung,
Wasserstoffbrückenbindung,
Interkalation oder das Bilden von Helixstrukturen mit spezifischen
Stellen an Nukleinsäuremolekülen assoziieren.
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Der
Ausdruck „Glukokortikoidrezeptor" bezieht sich auf
einen Steroidhormonrezeptor, der auf einen Glukokortikoidliganden
reagiert. Der Glukokortikoidrezeptor ist Teil der Steroidhormonrezeptor-Superfamilie, bei
denen es sich um bekannte Steroidrezeptoren handelt, deren primäre Sequenz
nahe legt, dass sie miteinander verwandt sind. Zu repräsentativen
Beispielen solcher Rezeptoren zählen
die Östrogen-,
Progesteron-, Vitamin-D-, Hühnerovalbumin-Upstream-Promotor-Transfaktor-,
Ecdyson-, Nurr-1- und
Orphan-Rezeptoren, Glukokortikoid-α, Glukokortikoid-β, Mineralokortikoid,
Androgen, Schilddrüsenhormon,
Retinsäure
und Retinoid X. Diese Rezeptoren setzen sich aus DNA-Bindungsdomänen, Ligandenbindungsdomänen sowie
Transregulationsdomänen
zusammen.
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Der
Glukokortikoidrezeptor ist ein ligandenabhängiger Transkriptionsfaktor,
der sowohl zu einer positiven als auch einer negativen Regulation
der Genexpression im Stande ist. Eine Interaktion des Rezeptors
mit einem Liganden induziert eine Kaskade molekularer Ereignisse,
die schließlich
zu der spezifischen Assoziation des aktivierten Rezeptors mit regulatorischen
Elementen von Zielgenen führen.
In einer inaktiven Form bilden solche Rezeptoren einen großen Komplex,
der den Rezeptor, Hitzeschockproteine und andere Proteine umfasst.
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Der
Ausdruck „Glukokortikoidrezeptorregion" bezieht sich auf
ein Fragment oder einen Teil des kompletten Glukokortikoidrezeptors,
wie oben definiert. Eine Glukokortikoidrezeptorregion kann die vollständige oder
einen Teil der Aktivität
des natürlichen
Rezeptorproteins bewahren. Zum Beispiel könnte eine Glukokortikoidrezeptorregion
nur die DNA-Bindungsdomäne
und die Transregulationsdomänen
und nicht die Ligandenbindungsdomäne oder umgekehrt enthalten.
Dies ist nur ein Beispiel und es soll nicht einschränkend sein.
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Der
Ausdruck „Ligandenbindungsdomäne" oder „Ligandenbindungsregion", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf jenen Abschnitt eines Steroidhormonrezeptorproteins,
der das adäquate
Hormon oder den adäquaten
Liganden bindet und eine Kaskade molekularer Ereignisse induziert,
die schließlich
zu der spezifischen Assoziation des aktivierten Rezeptors mit regulatorischen
Elementen von Zielgenen führen.
Dies beinhaltet, ist jedoch nicht darauf beschränkt, die positiven oder negativen
Auswirkungen auf die Regulation der Gentranskription. Die Bindung
des Liganden an die Ligandenbindungsdomäne induziert eine Konformationsänderung der
Rezeptorstruktur. Die Konformationsänderung beinhaltet die Dissoziation
von Hitzeschockproteinen und die Freisetzung eines monomeren Rezeptors
aus dem Rezeptorkomplex sowie eine andere tertiäre oder dreidimensionale Struktur.
Die Konformationsänderung,
die stattfindet, ist für
den Steroidrezeptor und den Liganden, der an die Ligandenbindungsdomäne bindet,
spezifisch.
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Zum
Beispiel ermöglicht
die Konformationsänderung,
die stattfindet, wenn Glukokortikoidhormon bindet, bei Glukokortikoidrezeptoren
eine Homodimerisation, d. h. Dimerisation zwischen zwei identischen GR-Molekülen. Eine
Heterodimerisation kann jedoch mit anderen Steroidrezeptoren erfolgen,
d. h. Dimerisation mit zwei Molekülen wie GR und ER. Eine solche
Dimerisation ermöglicht,
dass der Rezeptor mit DNA bindet oder die regulatorische Wirkung
durch Binden anderer Transkriptionsfaktoren induziert.
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Der
Ausdruck „DNA-Bindungsdomäne", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf jenen Teil des Steroidhormonrezeptorproteins, der
eine spezifische DNA-Sequenz in den Regulationsregionen von Zielgenen
bindet. Diese Domäne
kann kurze Nukleotidabschnitte binden, die als palindromartige,
invertierte oder wiederholte Wiederholungen angeordnet sind. Eine
solche Bindung wird die Genexpression in Abhängigkeit von dem spezifischen
Liganden und den Konformationsänderungen
aufgrund einer solchen Ligandenbindung aktivieren. Für die Repression
ist DNA-Bindung nicht erforderlich.
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Der
Ausdruck „Transregulationsdomäne", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf jene Abschnitte des Steroidhormonrezeptorproteins,
die die Genexpression transaktivieren oder transreprimieren können. Dies würde unterschiedliche
Regionen des Rezeptors, die für
entweder Repression oder Aktivierung verantwortlich zeichnen, oder
die Regionen des Rezeptors, die für sowohl Repression als auch
Aktivierung verantwortlich zeichnen, beinhalten. Solche Regionen
sind räumlich
verschieden. Das Obige ist nur ein Beispiel und es soll nicht einschränkend sein.
Bei der Transrepression ist diese Domäne unter einem Mechanismus
mit Dimerisation verbunden, die wiederum eine Protein-Protein-Interaktion bewirkt,
um die Genexpression zu verhindern oder zu reprimieren. Eine solche
Regulation findet statt, wenn der Rezeptor durch die Ligandenbindung
an die Ligandenbindungsdomäne
aktiviert wird. Die Konformationsänderung des Rezeptors kann
ein Dinier mit einem diskreten Abschnitt der Transregulationsdomäne bilden,
um die Genexpression zu reprimieren. Darüber hinaus kann die Repression
durch eine monomere Form des Rezeptors erfolgen, DNA-Bindung ist
jedoch nicht erforderlich (siehe unten).
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Die
Ausdrücke „Transaktivierung", „transaktivieren" oder „transaktivierend" beziehen sich auf
eine positive Auswirkung auf die Regulation der Gentranskription
aufgrund der Interaktion eines Hormons oder Liganden mit einem Rezeptor,
die die Kaskade molekularer Ereignisse verursacht, die schließlich zu
der spezifischen Assoziation des aktivierten Rezeptors mit den regulatorischen
Elementen der Zielgene führen.
Die Transaktivierung kann aus der Interaktion nicht natürlicher
sowie natürlicher
Liganden entstehen. Agonistenverbindungen, die mit Steroidhormonrezeptoren
interagieren, um eine Transkriptionsreaktion zu fördern, können die
Transaktivierung bewirken. Zu solchen positiven Auswirkungen auf
die Transkription zählt
die Bindung eines aktivierten Rezeptors an spezifische Erkennungssequenzen
in dem Promotor von Zielgenen, um die Transkription zu aktivieren.
Die aktivierten Rezeptoren können
spezifisch mit DNA interagieren. Die durch Hormon oder Ligand aktivierten
Rezeptoren assoziieren in den Regulationsregionen von Zielgenen
mit spezifischen DNA-Sequenzen oder Hormon-Response-Elementen. Die
Transaktivierung verändert
die Rate der Transkription oder induziert die Transkription eines
bestimmten Gens bzw. bestimmter Gene. Dies bezieht sich auf einen
Anstieg der Rate und/oder des Umfangs der Transkription, die stattfindet.
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Die
Ausdrücke „transreprimieren", „Transrepression" oder „transreprimierend", wie hierin verwendet, beziehen
sich auf die negativen Auswirkungen auf die Regulation der Gentranskription
aufgrund der Interaktion eines Hormons oder Liganden mit einem Rezeptor,
die eine Kaskade molekularer Ereignisse induziert, die schließlich zu
der spezifischen Assoziation des aktivierten Rezeptors mit anderen
Transkriptionsfaktoren wie NFK-B oder AP-1
führen.
Die Transrepression kann aus der Interaktion nicht natürlicher
sowie natürlicher
Liganden entstehen. Antagonisten- und Agonistenverbindungen, die
mit Steroidhormonrezeptoren interagieren, können die Transrepression bewirken.
Sobald der Ligand an den Rezeptor bindet, findet eine Konformationsänderung
statt. Die Transrepression kann mittels zweier unterschiedlicher
Mechanismen erfolgen, d. h. durch die dimere und monomere Form des
Rezeptors. Die Verwendung der monomeren Form des Rezeptors zur Transrepression
hängt von
dem Vorliegen der DNA-Bindungsdomäne, jedoch nicht von der Fähigkeit
des Rezeptors, DNA zu binden, ab. Die Verwendung der dimeren Form
des Rezeptors zur Transrepression hängt von den Rezeptorbindung-Response-Elementen,
die ein cis-Element bzw. cis-Elemente überlappen, ab. Die Transrepression
verändert
die Rate der Transkription oder inhibiert die Transkription eines
bestimmten Gens. Die Transrepression verringert die Rate und/oder
den Umfang der Transkription, die stattfindet.
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Der
Ausdruck „Progesteronrezeptor", wie hierin verwendet,
bezieht sich auch auf einen Steroidhormonrezeptor, der auf das Hormon
Progesteron reagiert oder von diesem aktiviert wird. Progesteron
ist Teil der Steroidhormonrezeptor-Superfamilie, wie oben beschrieben.
Der Progesteronrezeptor kann als zwei unterschiedliche, aber verwandte
Formen existieren, die von demselben Gen abgeleitet sind. Der Vorgang
zur Erzeugung der Produkte kann eine abwechselnde Initiierung der
Transkription, Spleißunterschiede
oder Transkriptionstermination sein. Diese Rezeptoren setzen sich
aus DNA-Eindungs-, Ligandenbindungs- sowie Transregulationsdomänen zusammen.
Der Progesteronrezeptor ist auch ein ligandenabhängiger Transkriptionsfaktor,
der die Genexpression regulieren kann. Die Interaktion des Progesteronrezeptors
mit einem Liganden induziert eine Kaskade molekularer Ereignisse,
die schließlich
zu der spezifischen Assoziation des aktivierten Rezeptors mit regulatorischen
Elementen von Zielgenen führen.
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Der
Ausdruck „modifiziert", „Modifikation", „Mutante" oder „mutiert" bezieht sich auf
eine Veränderung des
Rezeptors von seiner natürlich
vorkommenden Wildtyp-Form. Dies beinhaltet eine Veränderung
der primären
Sequenz eines Rezeptors, so dass sie sich von der Wildtyp- oder
natürlich
vorkommenden Sequenz unterscheidet. Das mutierte Steroidhormonrezeptorprotein,
wie in der vorliegenden Erfindung verwendet, kann eine Mutante eines
beliebigen Mitglieds der Steroidhormonrezeptor-Superfamilie sein.
Zum Beispiel kann ein Steroidrezeptor durch Deletion von Aminosäuren am
carboxyterminalen Ende des Proteins mutiert werden. Im Allgemeinen
liefert eine Deletion von etwa 1 bis etwa 120 Aminosäuren vom
carboxyterminalen Ende des Proteins einen mutierten Steroidhormonrezeptor,
der in der vorliegenden Erfindung von Nutzen ist. Ein Durchschnittsfachmann
dieser Technik wird jedoch erkennen, dass eine kürzere Deletion von carboxyterminalen Aminosäuren erforderlich
sein wird, um nützliche
Mutanten bestimmter Steroidhormonrezeptorproteine zu erzeugen. Andere
Mutationen oder Deletionen können
in anderen Domänen
des Steroidrezeptors von Interesse vorgenommen werden, wie der DNA-Bindungsdomäne oder
der Transregulationsdomäne.
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Zum
Beispiel wird eine Mutante des Progesteronrezeptorproteins eine
Deletion carboxyterminaler Aminosäuren von ungefähr 1 bis
60 Aminosäuren
enthalten. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden 42 carboxyterminale Aminosäuren aus
dem Progesteronrezeptorprotein deletiert. In ähnlicher Weise kann eine Mutation
einer oder mehrerer Aminosäuren
in der DNA-Bindungsdomäne
oder den Transregulationsdomänen
die Regulation der Genexpression ändern.
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Ein
Fachmann wird erkennen, dass eine Kombination von Mutationen und/oder
Deletionen möglich
ist, um die gewünschte
Reaktion zu gewinnen. Dies würde
doppelte Punktmutationen an derselben Domäne oder unterschiedlichen Domänen beinhalten.
Darüber
hinaus beinhaltet Mutation außerdem „Nullmutationen", bei denen es sich
um genetische Läsionen
an einem Genort handelt, die das Genprodukt völlig inaktivieren.
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Beispiele
von Mutationen sind in der PCT-Veröffentlichung
WO 96/40911 beschrieben.
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Der
Ausdruck „Mutation" beinhaltet außerdem beliebige
andere Derivate. Der Ausdruck „Derivat", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf ein Peptid oder eine Verbindung, das bzw. die aus
einem anderen Peptid bzw. einer anderen Verbindung mit einer ähnlichen
Struktur produziert oder modifiziert wurde. Ein solches Derivat
kann ein „chemisches
Derivat", ein „Fragment", eine „Variante", eine „Chimäre" oder ein „Hybrid" des Komplexes sein.
Ein Derivat bewahrt mindestens einen Teil der Funktion des Proteins
(beispielsweise Reaktionsfähigkeit
mit einem Antikörper,
der für
den Komplex spezifisch ist, enzymatische Aktivität oder Bindungsaktivität, die durch
nicht katalytische Domänen
vermittelt wird), was seine Nutzung gemäß der vorliegenden Erfindung
ermöglicht.
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Ein
Derivat kann ein Komplex sein, der mindestens eine Polypeptid-„Variante” umfasst,
der entweder eine oder mehrere Aminosäuren fehlen oder die hinsichtlich
des nativen Polypeptids zusätzliche
oder substituierte Aminosäuren
enthält.
Die Variante kann von einem natürlich
vorkommenden Komplexbestandteil abgeleitet sein, indem die Protein-DNA kodierende Sequenz
adäquat
modifiziert wird, um Codons für
eine oder mehrere Aminosäuren
an einer oder mehreren Stellen des C-Terminus, N-Terminus und/oder
in der nativen Sequenz hinzuzufügen,
zu entfernen und/oder zu modifizieren. Es versteht sich, dass solche
Varianten mit hinzugefügten,
substituierten und/oder zusätzlichen
Aminosäuren
eine oder mehrere charakterisierende Abschnitte des nativen Komplexes
beibehalten. Ein funktionelles Derivat von Komplexen, das Proteine
mit deletierten, inserierten und/oder substituierten Aminosäureresten
umfasst, kann unter Anwendung von Standardtechniken hergestellt
werden, die Durchschnittsfachmännern
wohl bekannt sind.
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Ein „chemisches
Derivat" des Komplexes
enthält
zusätzliche
chemische Einheiten, die normalerweise nicht Teil des Proteins sind.
Solche Einheiten können
die Löslichkeit,
Absorption, biologische Halbwertzeit und dergleichen des Moleküls verbessern.
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Der
Ausdruck „modifiziert" oder „Modifikation", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Änderung der
Zusammensetzung oder Struktur der Verbindung oder des Moleküls. Die
Aktivität
des Derivats, der modifizierten Verbindung oder des Moleküls wird
jedoch hinsichtlich der Aktivität
der Mutterverbindung oder des Muttermoleküls bewahrt, verstärkt oder
erhöht.
Dies würde
die Änderung
einer Aminosäure
in der Sequenz des Peptids oder die Einführung einer oder mehrerer natürlich vorkommender
Aminosäuren
oder anderer Verbindungen beinhalten. Diese beinhaltet eine Änderung eines
chemischen Körpers,
eine Änderung
einer Wasserstoffanordnung oder eine beliebige Art chemischer Variation.
Darüber
hinaus bezieht sich „Analogon", wie hierin verwendet,
auf eine Verbindung, die einer anderen Struktur ähnelt. Analogon ist nicht notwendigerweise
ein Isomer. Die obigen sind nur Beispiele und sind nicht einschränkend.
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Der
Ausdruck „Nukleinsäuresequenz", „Gen", „Nukleinsäure" oder „Nukleinsäurekassette", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf das genetische Material von Interesse, das ein
Protein oder ein Peptid oder RNA exprimieren kann, nachdem es bzw.
sie transient, permanent oder episomal in eine Zelle integriert
wurde. Die Nukleinsäure
kann positional und sequentiell in einem Vektor mit anderen erforderlichen
Elementen ausgerichtet sein, so dass die Nukleinsäure transkribiert
und, falls erforderlich, in Protein in den Zellen translatiert werden kann.
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Der
Ausdruck „genetisches
Material", wie hierin
verwendet, bezieht sich auf angrenzende DNA- oder RNA-Fragmente.
Das genetische Material, das in targetierte Zellen eingeführt wird,
kann eine beliebige DNA oder RNA sein. Zum Beispiel kann die Nukleinsäure: (1)
normalerweise in den targetierten Zellen gefunden werden, (2) normalerweise
in targetierten Zellen gefunden, jedoch nicht in physiologisch adäquaten Niveaus in
targetierten Zellen exprimiert werden, (3) normalerweise in targetierten
Zellen gefunden werden, jedoch nicht in optimalen Niveaus in bestimmten
pathologischen Zuständen
exprimiert werden, (4) nicht normalerweise in den targetierten Zellen
gefunden werden, (5) neuartige Fragmente von Genen sein, die normalerweise in
targetierten Zellen exprimiert oder nicht exprimiert werden, (6)
synthetische Modifikationen von Genen sein, die in targetierten
Zellen exprimiert oder nicht exprimiert werden, (7) eine beliebige
andere DNA sein, die zur Expression in targetierten Zellen modifiziert
sein kann, und (8) eine beliebige Kombination der obigen sein.
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Der
Ausdruck „Genexpression" oder „Nukleinsäureexpression", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf das Genprodukt des genetischen Materials aus dem
Transkriptions- und Translationsvorgang. Die Expression beinhaltet
die Polypeptidkette, die aus einem mRNA-Molekül translatiert wurde, das von
einem Gen transkribiert wurde. Wenn das RNA-Transkript nicht translatiert
wird, z. B. rRNA, tRNA, stellt das RNA-Molekül das Genprodukt dar.
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Ein
Glukokortikoid-Progesteron-Fusionsproteinrezeptor kann als ein Zelloberflächen-, zytoplasmatisches
oder nukleares Protein exprimiert werden. Mit „Zelloberflächenprotein" ist gemeint, dass
ein Protein die Zellmembran bei Expression vollständig oder
zum Teil umspannt und das zudem auf der Oberfläche der Zelle freiliegt. Mit
zytoplasmatischem Protein ist gemeint, dass ein Protein komplett
in dem Zytoplasma enthalten ist und nicht den Zellkern oder die
Zelloberflächen
umspannt. Hinsichtlich „nuklearem
Protein" ist gemeint,
dass das Protein die Zellkernmembran bei Expression vollständig oder
zum Teil umspannt und dem Zellzytoplasma ausgesetzt ist oder komplett
in dem Zellkern enthalten, nicht an der Zellkernmembran angelagert
und nicht dem Zellzytoplasma ausgesetzt ist.
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Ein
modifiziertes Rezeptorprotein, wie hierin beschrieben, kann eine
mutierte Progesteron-Ligandenbindungsregion der Aminosäuren 640
bis 914 einer Progesteronrezeptor-Ligandenbindungsdomäne beinhalten.
Ein anderes modifiziertes Rezeptorprotein, wie hierin beschrieben,
kann eine Transregulationsdomäne sein,
die sich in der N-terminalen Region der mutierten Progesteron-Ligandenbindungsdomäne befindet.
In noch einem anderen modifizierten Rezeptorprotein, wie hierin
beschrieben, kann eine Transregulationsdomäne vorliegen, die sich in der
C-terminalen Region der mutierten Progesteron-Ligandenbindungsdomäne befindet.
Folglich kann sich die Transregulationsdomäne entweder in der C-terminalen
oder der N-terminalen Richtung der Ligandenbindungsdomäne befinden.
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Ein
modifiziertes Rezeptorprotein, wie hierin beschrieben, kann eine
GAL4-DNA-Bindungsdomäne beinhalten.
In einem anderen modifizierten Rezeptorprotein, wie hierin beschrieben,
kann eine Krüppel-assoziierte
Box-A-Transrepressionsdomäne
(KRAB-Transrepressionsdomäne)
vorliegen. Die Ausdrücke „GAL4-DNA-Bindungsdomäne" und „KRAB-Transrepressionsdomäne" werden als in der
Technik für
gewöhnlich
verstanden verwendet und umfassen funktionelle Äquivalente solcher Sequenzen,
die die Fähigkeit,
DNA zu binden, bewahren oder die Transrepressionsaktivität bewahren.
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In
einem anderen modifizierten Rezeptor, wie hierin beschrieben, kann
eine mutierte Progesteronrezeptor-Ligandenbindungsregion vorliegen,
die RU486 in einer Konzentration von nur 0,01 nM binden kann. In noch
einer anderen Ausführungsform
reagiert ein modifiziertes Steroidhormonrezeptorprotein auf einen
herkömmlichen
Antagonisten des Wildtyp-Steroidhormonrezeptorprotein-Gegenstücks mit
einer agonistischen Reaktion. Fachmänner werden verstehen, dass „Bindung" mittels mehrerer
herkömmlicher
Verfahren in der Technik gemessen werden kann, wie Bindungskonstanten,
und dass eine Protein-„Reaktion” ebenfalls
unter Anwendung herkömmlicher
Techniken im Fachgebiet gemessen werden kann, wie eine Messung induzierter Transkriptionsniveaus.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „konstitutiv" auf die Fähigkeit,
die Genexpression ohne Erfordernis eines Liganden ständig zu
aktivieren oder zu reprimieren.
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Beispiele
mutierter Transregulationsdomänen
sind in der PCT-Veröffentlichung
WO 96/40911 beschrieben.
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Beispiele
einer mutierten DNA-Bindungsdomäne
sind in der PCT-Veröffentlichung
WO 96/40911 beschrieben.
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Die
Nukleinsäure
ist das genetische Material, das ein Protein oder ein Peptid oder
RNA exprimieren kann, nachdem es bzw. sie transient, permanent oder
episomal in eine Zelle integriert wurde.
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Vektoren
können
die Nukleinsäure
transient, permanent oder episomal in eine Zelle oder Gewebe exprimieren.
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Der
Ausdruck „Vektor", wie hierin beschrieben,
bezieht sich auf eine Konstruktion, die sich aus genetischem Material
zusammensetzt, das zum Steuern der Transformation einer targetierten
Zelle entworfen ist. Ein Vektor enthält mehrere genetische Elemente,
die positional und sequentiell mit anderen erforderlichen Elementen
ausgerichtet sind, so dass die Nukleinsäure in einer Nukleinsäurekassette
transkribiert und, falls erforderlich, in den transfizierten Zellen
translatiert werden kann. Der Ausdruck Vektor, wie hierin verwendet,
kann sich auf Nukleinsäure
beziehen, z. B. DNA, die von einem Plasmid, Cosmid, Phagemid oder
Bakteriophagen abgeleitet ist, in die eine oder mehrere Fragmente
der Nukleinsäure
inseriert oder kloniert sein können,
die für bestimmte
Proteine kodieren. Der Ausdruck „Plasmid", wie hierin verwendet, bezieht sich
auf eine Konstruktion, die sich aus extrachromosomalem genetischem
Material zusammensetzt, für
gewöhnlich
eines kreisförmigen
DNA-Doppelstrangs, die unabhängig
von chromosomaler DNA replizieren kann. Das Plasmid repliziert nicht
unbedingt.
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Der
Vektor kann eine oder mehrere einzigartige Restriktionsstellen enthalten
und kann zur autonomen Replikation in einem definierten Wirt oder
Organismus im Stande sein, so dass die klonierte Sequenz reproduziert
wird. Das Vektormolekül
kann einen gewissen wohl definierten Phänotyp an den Wirtsorganismus
verleihen, der entweder selektierbar ist oder einfach nachgewiesen
wird. Der Vektor kann eine lineare oder kreisförmige Konfiguration aufweisen.
Die Bestandteile eines Vektors kann ein DNA-Molekül enthalten, das Folgendes
integriert: (1) DNA; (2) eine Sequenz, die ein therapeutisches oder
gewünschtes
Produkt kodiert; und (3) regulatorische Elemente zur Transkription,
Translation, RNA-Verarbeitung, RNA-Stabilität und Replikation, ist jedoch
nicht darauf beschränkt.
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Der
Zweck des Vektors besteht darin, eine Expression einer Nukleinsäuresequenz
in Zellen oder Gewebe bereitzustellen. Die Expression beinhaltet
die effiziente Transkription eines inserierten Gens oder einer inserierten
Nukleinsäuresequenz.
Expressionsprodukte können
Proteine, Polypeptide oder RNA sein. Die Nukleinsäuresequenz
kann in einer Nukleinsäurekassette
enthalten sein. die Expression der Nukleinsäure kann kontinuierlich, konstitutiv
oder reguliert sein. Der Vektor kann auch als ein prokaryontisches
Element zur Replikation von Plasmid in Bakterien und Selektion zur
Erhaltung von Plasmid in Bakterien verwendet werden.
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In
der vorliegenden Erfindung umfasst der bevorzugte Vektor die folgenden
Elemente, die sequentiell in einer adäquaten Distanz verknüpft sind,
um eine funktionelle Expression zu ermöglichen: ein Promotor, eine 5'-mRNA-Leader-Sequenz,
eine Translationsinitiationsstelle, eine Nukleinsäurekassette,
die die zu exprimierende Sequenz enthält, eine untranslatierte 3'-mRNA-Region und
eine Polyadenylierungssignalsequenz. Wie hierin verwendet, bezieht
sich der Ausdruck „Expressionsvektor" auf einen DNA-Vektor,
der alle Informationen enthält,
die zum Produzieren eines rekombinanten Proteins in einer heterologen
Zelle erforderlich sind.
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Darüber hinaus
kann der Ausdruck „Vektor", wie hierin verwendet", kann auch virale
Vektoren beinhalten. Ein „viraler
Vektor" ist in diesem
Sinne ein Vektor, der durch Einbindung eines Abschnitts eines viralen
Genoms in dem Vektor physikalisch in ein Viruspartikel integriert
ist, z. B. ein Verpackungssignal, und ist nicht lediglich DNA oder
ein lokalisiertes Gen, das aus einem Abschnitt einer viralen Nukleinsäure genommen
wurde. Obwohl ein Abschnitt eines viralen Genoms in einem Vektor
der vorliegenden Erfindung vorliegen kann, verursacht dieser Abschnitt
folglich keine Integration des Vektors in ein Viruspartikel und
ist folglich nicht dazu im Stande, ein infektiöses Viruspartikel zu produzieren.
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Ein
Vektor, wie hierin verwendet, kann auch DNA-Sequenzelemente beinhalten,
die eine extrachromosomale (episomale) Replikation der DNA ermöglichen.
Vektoren, die zu einer episomalen Replikation im Stande sind, werden
als extrachromosomale Moleküle
erhalten und können
replizieren. Diese Vektoren werden nicht durch einfachen Abbau eliminiert,
sondern werden weiterhin kopiert. Diese Elemente können von
einem viralen oder Säugergenom
abgeleitet sein. Diese stellen eine anhaltende oder „beständige" Expression bereit, wie
im Folgenden beschrieben.
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Der
Ausdruck „beständige Expression", wie hierin beschrieben,
bezieht sich auf die Einführung
von Genen in die Zelle zusammen mit genetischen Elementen, die eine
episomale (d. h. extrachromosomale) Replikation ermöglichen.
Dies kann zu einer scheinbar stabilen Transformation der Zelle ohne
die Integration des neuartigen genetischen Materials in das Chromosom
der Wirtszelle führen.
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„Stabile
Expression", wie
hierin verwendet, bezieht sich auf die Integration von genetischem
Material in Chromosomen der targetierten Zelle, wobei es zu einem
permanenten Bestandteil des genetischen Materials in dieser Zelle
wird. Die Genexpression nach stabiler Integration kann die Eigenschaften
der Zelle und deren Nachkommenschaft, die durch Replikation entsteht,
permanent verändern,
was zu einer stabilen Transformation führt.
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Ein
verwandter Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung zeichnet sich
durch eine transfizierte Zelle aus, die einen Vektor enthält, der
eine Nukleinsäuresequenz
für einen
modifizierten Rezeptor, wie hierin beschrieben, enthält. Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „transfiziert" oder „Transfektion" auf die Integration
von Fremd-DNA in
beliebige Zellen, indem diese einer derartigen DNA ausgesetzt werden.
Dies würde
die Einführung
von DNA mittels verschiedener Abgabeverfahren, z. B. über Vektoren
oder Plasmide, beinhalten.
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Zu
Verfahren zur Transfektion können
Mikroinjektion, CaPO4-Präzipitation, Liposomfusion (z.
B. Lipofektion), Elektroporation oder Verwendung einer Genkanone
zählen.
Dies sind nur Beispiele und diese sind nicht einschränkend gemeint.
Der Ausdruck „Transfektion", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf das Verfahren des Einführens von DNA (z. B. DNA-Expressionsvektor)
in eine Zelle. Nach Eintritt in die Zelle kann die transfizierte
DNA: (1) sich mit dem Genom des Wirts rekombinieren; (2) unabhängig als
ein Episom replizieren oder (3) als ein Episom ohne Replikation
vor der Elimination erhalten werden. Zellen können naturgemäß dazu im
Stande sein, DNA aufzunehmen. Bestimmte Zellen, die nicht naturgemäß dazu im
Stande sind, DNA aufzunehmen, erfordern verschiedene Behandlungen,
wie oben beschrieben, um den Transfer von DNA über die Zellmembran zu induzieren.
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Ein
verwandter Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung zeichnet sich
durch eine transformierte Zelle mit einem Vektor aus, der eine Nukleinsäuresequenz
für einen modifizierten
Rezeptor, wie hierin beschrieben, enthält. Wie hierin verwendet, bezieht
sich der Ausdruck „transformiert" oder „Transformation" auf transiente,
stabile oder permanente Veränderungen
der Eigenschaften (exprimierter Phänotyp) einer Zelle durch den
Mechanismus des Gentransfers. Genetisches Material wird in einer
Form in eine Zelle eingeführt,
in der es ein spezifisches Genprodukt exprimiert oder die Expression
oder Auswirkungen endogener Genprodukte verändert.
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Der
Ausdruck „stabil", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf die Einführung
eines Gens bzw. von Genen in das Chromosom der targetierten Zelle,
wo es sich integriert bzw. sie sich integrieren und zu einem permanenten
Bestandteil des genetischen Materials in dieser Zelle wird bzw.
werden. Die Genexpression nach stabiler Transformation kann die
Eigenschaften der Zelle permanent verändern, was zu einer stabilen
Transformation führt.
Eine episomale Transformation ist eine Variante der stabilen Transformation,
in der das eingeführte
Gen nicht in die Wirtszellenchromosome integriert wird, sondern
stattdessen als ein extrachromosomales Element repliziert wird.
Dies kann zu einer scheinbar stabilen Transformation der Eigenschaften
einer Zelle führen. „Transient", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf die Einführung
eines Gens in eine Zelle, um die Nukleinsäure zu exprimieren, z. B. exprimiert
die Zelle spezifische Proteine, Peptide oder RNA, usw. Das eingeführte Gen
wird nicht in das Wirtzellengenom integriert und wird dementsprechend über einen
Zeitraum aus der Zelle eliminiert. Transiente Expression bezieht
sich auf die Expression eines Genprodukts während einer Periode transienter
Transfektion. Transiente Expression bezieht sich auch auf transfizierte
Zellen mit einer begrenzten Lebensdauer.
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Die
Transformation kann mittels In-vivo-Techniken oder Ex-vivo-Techniken
vorgenommen werden, wie in der PCT-Veröffentlichung
WO 96/40911 beschrieben. Die Transformation
kann gewebespezifisch sein, um die Expression der Nukleinsäure vorwiegend
in dem Gewebe oder der Zelle nach Wahl zu regulieren.
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Die
Transformation der Zelle kann mit der Produktion einer Vielfalt
von Genprodukten assoziiert sein, einschließlich Protein und RNA. Solche
Produkte sind in der PCT-Veröffentlichung
WO 96/40911 beschrieben. Das
von der transformierten Zelle exprimierte Produkt hängt von
der Nukleinsäure
der Nukleinsäurekassette ab.
In der vorliegenden Erfindung ist die zu exprimierende Nukleinsäure ein
Fusionsprotein, wie oben angegeben, oder Variationen davon oder
ein beliebiges der hierin offenbarten anderen Rezeptorproteine.
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In
einer Ausführungsform
ist die transformierte Zelle eine Muskelzelle. Der Ausdruck „Muskel" bezieht sich auf
myogene Zellen, einschließlich
Myoblasten, Skelett-, Herz- und
glatte Muskelzellen. Die Muskelzellen oder das Gewebe können bzw.
kann in vivo, in vitro oder in Gewebekultur sein und zum Differenzieren
in Muskelgewebe im Stande sein. In einer anderen Ausführungsform
ist die transformierte Zelle eine Lungenzelle. Der Ausdruck „Lungenzelle", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf Zellen, die mit dem Lungensystem assoziiert sind.
Die Lungenzelle kann ebenfalls in vivo, in vitro oder in Gewebekultur
sein.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
ist die transformierte Zelle eine Zelle, die mit den Gelenken assoziiert
ist. Der Ausdruck „Zellen,
die mit den Gelenken assoziiert sind" bezieht sich auf alle zellulären und nicht
zellulären
Materialien, die das Gelenk (z. B. Knie oder Ellbogen) ausmachen
und an der normalen Funktion des Gelenks beteiligt sind oder aufgrund
von pathologischen Zuständen
in dem Gelenk vorliegen. Zu diesen zählen Materialien, die mit Folgendem
assoziiert sind: der Gelenkkapsel wie Synovialis, Synovia, Synovialzellen
(einschließlich
Typ-A-Zellen und Typ-B-Synovialzellen);
die Knorpelbestandteile des Gelenks wie Chondrozyt, extrazelluläre Matrix
von Knorpel; die Knochenstrukturen wie Knochen, Periost, Periostzellen,
Osteoblast, Osteoklast; die immunologischen Bestandteile wie Entzündungszellen,
Lymphozyten, Mastzellen, Monozyten, eosinophile Zelle; andere Zellen
wie Fibroblasten und Kombinationen der obigen. Nach der Transformation
exprimieren diese Zellen das Fusionsprotein. Ein Fachmann wird schnell
begreifen, dass eine beliebige Zelle eine Transformation erfahren
kann und innerhalb des Schutzumfangs dieser Erfindung liegt.
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Ein
Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung zeichnet sich durch Verfahren
zum Transformieren einer Zelle mit einer einen Vektor enthaltenden
Nukleinsäure,
die für einen
modifizierten Rezeptor kodiert, aus. Dieses Verfahren beinhaltet
die Schritte des Transformierens einer Zelle in situ durch Inkontaktbringen
der Zelle mit dem Vektor für
einen Zeitraum, der dazu ausreicht, die Zelle zu transformieren.
Wie oben erörtert,
kann die Transformation in vivo oder ex vivo sein. Nach der Transformation
exprimiert die Zelle den mutierten Glukokortikoidrezeptor. Dieses
Verfahren beinhaltet Verfahren zum Einführen und Verfahren zum Integrieren
des Vektors. „Integrieren" und „Einführen", wie hierin verwendet,
beziehen sich auf die Aufnahme oder den Transfer des Vektors in
einer Zelle bzw. in eine Zelle, so dass der Vektor das therapeutische
Genprodukt in einer Zelle exprimieren kann, wie oben mit Transformation
erörtert.
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Die
hierin beschriebenen modifizierten Rezeptoren können in einem Verfahren verwendet
werden, das die Schritte des Transformierens einer Zelle mit einem
Vektor, der eine Nukleinsäure
enthält,
die für
den modifizierten Rezeptor von Interesse kodiert, umfasst. Die transformierten
Zellen können
den mutierten Rezeptor exprimieren. Der Rezeptor kann durch einen
nicht natürlichen
Liganden die Expression von auf Glukokortikoid reagierenden Genen
regulieren, ob eine solche Regulation nun eine Transaktivierung
oder Transrepression ist. Der Ausdruck „auf Glukokortikoid reagierende
Gene", wie hierin
verwendet, bezieht sich auf Gene, deren Expression von der Aktivierung
des Glukokortikoidrezeptors reguliert wird. Eine solche Regulation
beinhaltet sowohl eine positive als auch eine negative Regulation
der Genexpression. Dies beinhaltet auch von GRE-gesteuerte (GRE
= Glukokortikoid-Response-Element) Gene.
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Dieses
Verwendungsverfahren beinhaltet Verfahren des Genaustauschs unter
Verwendung des Fusionsproteins, Verfahren der Gentherapie unter
Verwendung des Fusionsproteins und Verfahren zum Verabreichen des
Fusionsproteins, in denen dieselben Schritte angewendet werden. „Genaustausch", wie hierin verwendet,
steht für
Zuführen
einer Nukleinsäuresequenz,
die in vivo in einem Tier exprimiert werden kann und folglich die
Funktion eines endogenen Gens, das in dem Tier fehlt oder defekt
ist, bereitstellen oder verstärken kann.
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Hierin
werden Verfahren zur Verabreichung beschrieben, wie oben erörtert. Solche Verfahren
beinhalten Verfahren zum Verabreichen eines Bestands an Polypeptid,
Protein oder RNA an einen Menschen, ein Tier oder an Gewebekultur
oder Zellen. Diese Verwendungsverfahren der oben angeführten Vektoren
umfassen die Schritte des Verabreichens einer wirksamen Menge der
Vektoren an einen Menschen, ein Tier oder Gewebekultur. Der Ausdruck „verabreichen" oder „Verabreichung", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf den Weg der Einführung eines Vektors oder Trägers von
DNA in den Körper.
Die Vektoren der obigen Verfahren und die unten erörterten
Verfahren können
mittels verschiedener Wege verabreicht werden. Die Verabreichung
kann intravenös,
Injektion zwischen Gewebe, topisch, oral oder mittels einer Genkanone
oder Hyposprayinstrumenten erfolgen. Die Verabreichung kann direkt
in ein Zielgewebe, z. B. Direktinjektion in den Synovialraum oder Zellen,
oder mittels systemischer Abgabe erfolgen. Dies sind nur Beispiele
und sie sind nicht einschränkend.
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Die
Verabreichung wird eine Vielfalt von Verfahren beinhalten, wie in
der PCT-Veröffentlichung
WO 96/40911 beschreiben.
Siehe auch
WO 93/18759 .
Die bevorzugte Ausführungsform
ist mittels Direktinjektion. Zu Verabreichungswegen zählen intramuskulär, Aerosol,
oral, topisch, systemisch, Okular, intraperitoneal, intrathekal
und/oder Fluidräume.
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Der
Ausdruck „wirksame
Menge", wie hierin
verwendet, bezieht sich auf ausreichenden Vektor, der an Menschen,
Tiere oder in Gewebekulturzellen verabreicht wird, um die adäquaten Polypeptid-,
Protein- oder RNA-Spiegel zu produzieren. Ein Fachmann erkennt,
dass der adäquate
Protein-, Polypeptid- oder RNA-Spiegel von der beabsichtigten Verwendung
des bestimmten Vektors abhängen
wird. Diese Spiegel werden je nach der Art der Verabreichung, Behandlung
oder Vakzination sowie der beabsichtigten Verwendung unterschiedlich
sein.
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Ein
Verfahren zum Verwenden der hierin beschriebenen mutierten Rezeptoren
setzt RU486 als den nicht natürlichen
Liganden ein, um die Genexpression zu regulieren. Dieser Ligand
kann die mutierte Progesteron-Ligandenbindungsdomäne binden
und die Transregulationsdomänen
des Rezeptors aktivieren. RU486 kann die ädaquaten, auf Progesteron reagierenden
Gene aktivieren oder reprimieren. Dies ist nur ein Beispiel und
es soll nicht einschränkend
sein. Fachmänner
werden erkennen, dass andere nicht natürliche Liganden verwendet werden
können.
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Ein
Verfahren zum Behandeln von Asthma wird beschrieben. Dieses Verfahren
beinhaltet die Transformation von Zellen, die mit den Lungen oder
dem Lungensystem assoziiert sind, mit den oben angeführten Vektoren.
Die Vektoren enthalten Nukleinsäure,
die das Fusionsprotein kodiert. Nach Expression in den Lungenzellen
kann der mutierte Rezeptor die Expression der adäquaten auf Glukokortikoid reagierenden
Gene und/oder GRE-gesteuerten Transgene durch einen nicht natürlichen
Liganden transaktivieren oder transreprimieren.
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Die
obigen Verfahren zur Behandlung berufen sich auf die Verwendung
von RU486 als dem nicht natürlichen
Liganden. Die Transaktivierung und Transrepression kann erfolgen,
wenn der mutierte Progesteronrezeptor von RU486 aktiviert wird.
Die Gene, die als Reaktion auf die Ligandenbindung an das Fusionsprotein transreprimiert
oder transaktiviert werden, werden oben beschrieben.
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Ein
Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung zeichnet sich durch ein
transgenes, nicht menschliches Tier aus, dessen Zellen die Vektoren
der vorliegenden Erfindung enthalten. Diese Zellen beinhalten Keim-
oder somatische Zellen. Nicht menschliche, transgene Tiermodelle
können
zum Verständnis
molekularer Karzinogenese und Erkrankung, Einschätzen und Erforschen neuartiger
therapeutischer Wege für
Auswirkungen durch potentielle chemische und physikalische Karzinogene
und Tumorpromotoren verwendet werden.
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Mit „transgenem
Tier" ist ein Tier
gemeint, dessen Genom eine zusätzliche
Kopie oder Kopien des Gens von derselben Spezies enthält oder
es enthält
das Gen oder die Gene einer anderen Spezies, wie ein Gen, das für einen
mutierten Glukokortikoidrezeptor kodiert und mittels Genmanipulations-
oder Klonierungstechniken eingeführt
wurde, wie hierin beschrieben und wie in der Technik bekannt. Das
transgene Tier kann das resultierende Tier, in dem der Vektor in
den Embryo inseriert wurde, aus dem das Tier sich entwickelte, oder
eine beliebige Nachkommenschaft dieses Tiers beinhalten. Der Ausdruck „Nachkommenschaft", wie hierin beschrieben,
beinhaltet direkte Nachkommenschaft des transgenen Tiers sowie beliebige
Nachkommenschaft folgender Nachkommenschaft. Folglich wird ein Fachmann
leicht erkennen, dass, wenn zwei unterschiedliche transgene Tiere
erzeugt werden, wobei jeweils ein anderes Gen oder andere Gene verwendet
wird bzw. werden, und sie gepaart werden, besteht die Möglichkeit,
dass ein Teil der resultierenden Nachkommenschaft zwei oder mehr
eingeführte
Gene enthält.
Ein Fachmann wird leicht erkennen, dass durch Steuern der Paarungen
transgene Tiere, die mehrere eingeführte Gene enthalten, erzeugt
werden können.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
dieser und aus den Ansprüchen
offenbar werden.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
die Mutagenese und Screening-Strategie, die in den vorliegenden
Versuchen angewendet wird.
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2 stellt die funktionelle und strukturelle
Charakterisierung der UP-1-Mutante dar.
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3 zeigt
eine Western-Analyse des mutierten humanen Progesteronrezeptors.
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4 zeigt
die Transkriptionsaktivitäts-
und Hormonbindungsanalyse von Wildtyp- und mutierten humanen Progesteronrezeptorkonstrukten.
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5 zeigt die Spezifität der Transkriptionsaktivität des mutierten
humanen Progesteronrezeptors.
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6 stellt die transinte Transfektion eines
mutierten humanen Progesteronrezeptors in Säugerzellen bildlich dar.
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7 stellt
die GR-PR-Fusionskonstrukte bildlich dar.
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8 stellt
die Konstrukte mit doppelter Punktmutation von Ratten- und humanem
GR bildlich dar.
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9 stellt
die Nukleinsäuresequenz
dar, die ein Plasmid pGR0403R kodiert, das ein konstitutiv aktives
mutiertes GR-Protein exprimiert.
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10 stellt das Plasmid pGR0403R, das ein konstitutiv
aktives mutiertes GR-Protein exprimiert, bildlich dar.
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11 stellt die Menge von CAT-Protein dar, die als
Reaktion auf die Ligandenbindung an mutierten humanen und Ratten-GR
und die jeweiligen Wildtyp-Rezeptoren
produziert wird.
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12 ist eine schematische Darstellung des Fusionsproteins
mit einer Aktivierungstransregulationsdomäne.
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13 ist eine schematische Darstellung des
Genschalters.
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14 ist eine schematische Darstellung von GLVP
und dessen Derivaten, die eine zusätzliche Transaktivierungsdomäne enthalten.
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15 ist eine schematische Darstellung der Auswirkung
verschiedener Längen
einer Poly-Q-Insertion auf das GLVP-Transaktivierungspotential.
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16 ist eine schematische Darstellung, dass eine
zusätzliche
Kopie der VP16-Aktivierungsdomäne in GLVP
dessen Transaktivierungspotential nicht weiter steigert.
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17 ist ein Diagramm des chimären Original-GLVP und von dessen
C-terminal verlängerten
Derivaten.
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18 ist ein Diagramm der Transkriptionsaktivität von GLVP
im Vergleich zu dessen C-terminal positionierter VP16-Aktivierungsdomäne und verschiedener
Verlängerungen
der hPR-LBD.
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19 ist ein Diagramm der Konstrukte von induzierbaren
Repressoren und Reporter.
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Die
Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu. Bestimmte Merkmale
der Erfindung sind möglicherweise
der Deutlichkeit und Kürze
im Hinblick auf den Maßstab übertrieben
dargestellt oder in schematischer Form gezeigt.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Hierin
werden modifizierte Proteine von Steroidhormonrezeptoren beschrieben.
Zu Steroidhormonrezeptoren, die modifiziert sein können, zählen beliebige
jener Rezeptoren, die die Steroidhormonrezeptor-Superfamilie ausmachen.
Zu repräsentativen
Beispielen solcher Rezeptoren zählen
die Östrogen-,
Progesteron-, Glukokortikoid-, Mineralokortikoid-, Androgen-, Schilddrüsenhormon-,
Retinsäure-,
Retinoid-X- und Vitamin-D3-Rezeptoren.
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Die
modifizierten Steroidhormonrezeptorproteine der vorliegenden Erfindung
beinhalten eine Steroidrezeptorregion, die sich aus einer DNA-Bindungsdomäne, einen
oder mehreren Transregulationsdomänen und einer mutierten Steroidrezeptor-Ligandenbindungsregion,
die einen nicht natürlichen
Liganden binden kann, zusammensetzt.
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Die
DNA-Bindungsdomäne
enthält
die Rezeptorregulationssequenz und bindet DNA. Eine solche Domäne kann
eine Hefe-GAL4-DNA-Bindungsdomäne
sein. Die Ligandenbindungsdomäne
bindet die spezifische Verbindung, die den Rezeptor aktivieren wird,
beispielsweise RU486.
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Mehrere
unterschiedliche funktionelle Domänen wurden in Transkriptionsfaktoren
charakterisiert; sie können
entweder sauer (VP16, GAL4), an Glutamin reich (SP1, Oct- 1, Oct2A), an Prolin
reich (Oct3/4) oder an Serin oder Threonin reich (Pit1) sein (Wegner
et al., Curr. Opin. in Cell Biol. 5:488-498 (1993)). Es ist bekannt,
dass unterschiedliche Arten von Transkriptionsaktivierungsdomänen mit
unterschiedlichen Koaktivatoren des allgemeinen Transkriptionsapparats
interagieren. Wenn unterschiedliche Aktivierungsdomänen in einem
Transaktivator zusammenfusioniert sind, können sie miteinander synergisieren,
um dessen Transkriptionspotential zu steigern. Vor kurzem demonstrierten
Gerber et al., dass eine Insertion von entweder einem Polyglutamin-(Poly-Q-)
oder Polyprolinabschnitt (Poly-P-Abschnitt) in das GAL4-VP16 die
Aktivierung von GAL4-VP16 fördert
(Gerber et al., Science 263:808-811
(1994)).
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Um
die Potenz des GLVP-Regulators zu steigern, wurden unterschiedliche
Längen
von Poly-Q-Abschnitten, die von den Triplett-Wiederholungen (CAG)n
kodiert werden, in den N-Terminus des GLVP-Regulators inseriert
(14). Eine Transaktivierungsanalyse der verschiedenen
Größen von
Poly-Q-Insertionen in das GLVP zeigen, dass die Addition von 10-34Q
die Transkriptionsaktivität
des Regulators an dem Reportergen (17x4-TATA-hGH) steigert, während eine
weitere Verlängerung
von Poly-Q von einem
66Q-Oligomer in ein 132Q-Oligomer in einer reduzierten Aktivierung
des Zielgens resultiert (15).
Diese Versuche demonstrierten, dass eine Kombination unterschiedlicher
Arten von funktionellen Domänen
mit adäquater
Stärke
das Aktivierungspotential des chimären GLVP-Regulators weiter
verbessert.
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Um
zu verstehen, ob zusätzliche
Aktivierungsdomänen
derselben Art ebenfalls das Aktivierungspotential des chimären Regulators
steigern würden,
wurde GLVPx2 mit 2 Kopien der VP16-Aktivierungsdomäne am N-Terminus
konstruiert (14). Wie in 16 gezeigt ist, steigerte eine weitere Addition
derselben Art von Transaktivierungsdomäne (VP16) das Aktivierungspotential
des Regulators nicht.
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Das
Original-GLVP kann die Zielgenexpression effizient aktivieren, da
es stärkere
Promotoren enthält, wie
den Thymidinkinasepromotor (tk-Promotor). Um die Transkriptionsaktivität von GLVP
weiter zu fördern, wurde
ein potenterer, von RU486 induzierbarer Genregulator erzeugt. Dieser
neue Genregulator reagierte auf RU486 in einer Konzentration, die
sogar noch niedriger war, als die von dem Original-GLVP verwendet
wurde. In dieser Konzentration weist RU486 keinerlei Anti-Progesteron- oder Anti-Glukokortikoidaktivität auf. Das
induzierbare System wurde erfolgreich dazu verwendet, sekretiertes
NGF aus einem Reportergen in einer von RU486 abhängigen Art und Weise zu produzieren,
um den Neuritauswuchs in kokultivierten PC 12-Zellen (von adrenalem
Phäochromozytom
der Ratte) zu induzieren. Diese von RU486 steuerbare Ligandenbindungsdomäne kann
auch in einen induzierbaren Repressor zum Beenden der Zielgenexpression
umgewandelt werden. Von individuellen Domänen in einem chimären Fusionsprotein
wurde gezeigt, dass sie die Funktion des jeweils anderen in einem
von der Position abhängigen
Kontext beeinflussen.
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Die
Transkriptionsregulation der Genexpression wurde im letzten Jahrzehnt
intensiv studiert (McKnight, Genes Dev. 10:367-381; Goodrich et
al., Curr. Opin. in Cell Biol. 6:403-409; Pugh, Curr. Opin. in Cell Biol.
8:303-311). Es wird im Allgemeinen angenommen, dass Transkriptionsfaktoren
selektiv an ihre Erkennungssequenzen an DNA (Promotoren und Enhancer)
binden und direkt mit den TBP-assoziierten Faktoren (TAFs), Koaktivatoren
oder Korepressoren interagieren, um die Transkriptionsaktivität zu aktivieren
oder zu reprimieren. Kernhormonrezeptoren, wie Steroid-, Schilddrüsen-, Retinoid-
und Orphan-Rezeptoren, sind eine einzigartige Klasse induzierbarer
Transkriptionsfaktoren, die ihre jeweiligen Zielgene als Reaktion
auf ihre zugehörigen
Liganden modulieren können.
Vor kurzem wurden mehrere Koaktivatoren (SRC-1) (Onate et al., Science
270:1354-1357 (1995)), CBP (Kamei et al., Cell 85:403-414 (1996))
und Korepressoren (N-CoR, SMART) (Hörlein et al., Nature 377:397-404
(1995); Chen et al., Nature 377:454-457 (1995)), die die Kernhormonrezeptoraktivierung
von Zielgenen modifizieren, identifiziert. Diese Studien legen nahe,
dass mehrere Proteinfaktoren am komplexen Vorgang der Transkriptionsregulation
der Genexpression beteiligt sind.
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Mutagenesestudien
der hPR-Ligandenbindungsdomäne
haben demonstriert, dass eine Erweiterung der LBD-Deletion von Aminosäureposition
891 auf 914 das Aktivierungspotential des chimären Regulators steigert. Eine
Addition dieses kurzen Abschnitts von 23 Aminosäuren steigert das Dimerisationspotential
der PR-LBD und die anschließende
Bindung an deren Response-Element. Eine weitere Verlängerung
der hPR-LBD von Rest 917 auf 928 resultiert in einer Abnahme der
Transaktivierung, was nahe legt, dass diese Region als eine Repressorinteraktionsdomäne dienen
kann. Tatsächlich,
wenn dieser Abschnitt von 12 Aminosäuren an die GAL4-DNA-Bindungsdomäne ligiert
wird, reicht dies aus, um die Transkriptionsrepression eines Zielgens
zu verleihen, was nahe legt, dass diese 12 Aminosäuren mit
einem noch unidentifizierten zellulären Korepressor interagieren
könnten.
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Viele
chimäre
Proteine wurden in den letzten Jahren konstruiert, um unterschiedliche
funktionelle Domänen
verschiedener Proteine zu einer vielseitigen Chimäre zu vereinen.
Obgleich offensichtlich ist, dass jede Proteindomäne unabhängig funktionieren
kann, ist verhältnismäßig wenig
darüber
bekannt, wie individuelle Domänen
die Funktion des jeweils anderen in einem chimären Protein modulieren. Das
Aktivierungspotential von VP16 wird von seiner relativen Position
in dem chimären
Regulator beeinflusst. Der C-terminal
positionierte chimäre
VP16-Regulator GL914VPC' aktiviert
die Zielgenexpression effektiv, da er einen minimalen Promotor in
einer RU486-Konzentration enthält,
die um das 10-fache niedriger ist als sein N-terminal positioniertes VP16-Gegenstück, GL914VP. In dieser Konzentration wird von RU486
erwartet, dass es die endogene Genexpression nicht beeinträchtigt.
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Dieses
neue induzierbare System wird einen verbesserten Sicherheitsspielraum
liefern und weiter zu seiner Anwendung zur Genregulation in vivo
beitragen. Mutationsstudien offenbarten, dass der chimäre Regulator
GL914VPC' etwa 8- bis
10-mal potenter ist als unser ursprünglich beschriebener Regulator
GLVP und bei einer niedrigeren Ligandenkonzentration reagiert. Des
Weiteren können
in einem chimären
Protein individuelle funktionelle Domänen, wie die an der Transaktivierung,
DNA-Bindung und Ligandenbindung beteiligten, die Funktion des jeweils
anderen modulieren, je nach ihren relativen Positionen.
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Protein-Protein-Interaktionsstudien
legen nahe, dass unterschiedliche Arten von Transaktivierungs- oder
Transrepressionsdomänen
mit ihren jeweiligen TAFs oder Koaktivator-, Korepressormolekülen in dem RNA-Polymerase-Il-Präinitiationskomplex interagieren,
um die Gentranskription zu verändern
(Pugh, Curr. Opin. in Cell Biol. 8:303-311; Goodrich et al., Cell
75:519-530 (1993)). An Glutamin reiche Abschnitte wurden in verschiedenen
Transkriptionsfaktoren (SP1, Oct-1 und Androgenrezeptor) identifiziert,
obwohl ihre präzise Funktion
unbekannt ist (Wegner et al., Curr. Opin. in Cell Biol. 5:488-498
(1993); Gerber et al., Science 263:808-811 (1994)). Erweiterte Regionen
von Triplett-CAG-Wiederholungen wurden in mehreren neurodegenerativen
Erkrankungen impliziert, wie Chores Huntington, Kennedy-Syndrom,
dentatorubrale Pallidoluysian-Atrophie (DRPLA) und hereditäre spinozerebelläre Ataxien
(SCHI) (Kuhl et al., Curr. Opin. in Genet. Dev. 3:404-407 (1993);
Ross et al., Trends in Neurosci. 16:254-260 (1993); Ashley et al.,
Annu. Rev. Genet. 29:703-728 (1995)).
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Vor
kurzem haben mehrere Gruppen Proteine isoliert, die für die oben
erwähnten
neurodegenerativen Erkrankungen verantwortlich zeichnen, und bestätigt, dass
sie in der Tat lange Polyglutaminabschnitte (Poly-Q-Abschnitte)
enthalten, die von den erweiterten CAG-Wiederholungen kodiert werden
(Servadio et al., Nature Genet. 10:94-98 (1995); Yazawa et al.,
Nature Genet. 10:99-103 (1995); Trottier et al, Nature Genet. 10:104-110
(1995)). Um die Rolle von Poly-Q-Abschnitten in der Transkriptionsregulation
weiter zu verstehen, wurden verschiedene Längen von Poly-! in den N-Terminus
von GLVP inseriert.
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Die
Addition eines 10-34-Oligomers von Poly-Q resultiert in einer synergistischen
Transkriptionsaktivierung, während
erweiterte CAG-Triplett-Wiederholungen über 66 oligomere Glutamine
hinaus das Transaktivierungspotential des chimären Regulators GLVP nicht weiter
steigern. Diese Beobachtungen legen nahe, dass Struktur- und Konformationsänderungen
an Proteinen, die von der erweiterten CAG-Triplett-Wiederholung kodiert
werden, beteiligt sein könnten,
im Vergleich zu dem Poly-Q mit regulärer Länge, das von 10-30 Wiederholungen
von CAG in normalem Protein kodiert wird. Diese Ergebnisse legen
nahe, dass eine neurologische Erkrankung mit erweiterten CAG-Wiederholungen
(> 40 mer) möglicherweise
nicht in einem abweichend hohem Transkriptionspotential begründet ist,
sondern stattdessen in einem Einfluss auf andere Gesichtspunkte
der Zellfunktion begründet
ist (Burke et al., Nature Medicine 2:347-350 (1996)).
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Ein
Transkriptionsfaktor kann in Abhängigkeit
von dem Promotor/Enhancer-Kontext seiner bestimmten Ziel-DNA und
den Koregulatorproteinen, mit dem er interagiert, entweder die Genexpression
aktiveren oder reprimieren, (Kingston et al., Genes Dev. 10:905-920
(1996)). Zum Beispiel bindet der Schilddrüsenhormonrezeptor (TR) bei
Fehlen von Schilddrüsenhormon
(T3) normalerweise an seine Erkennungssequenz an DNA und reprimiert
die Zielgenaktivierung durch Interaktionen mit Korepressoren (Baniahmad
et al., Mol. Cell. Biol. 15:76-86 (1995); Shibata et al. (unveröffentlicht)
(1996); Chen et al., Nature 377:454-457 (1995)). Bei Vorliegen von
T3 wird der Korepressor aus dem Rezeptor freigesetzt und Koaktivatoren
werden rekrutiert, um die Genexpression zu fördern. Viele Transkriptionsfaktoren,
wie p53, WT-1, YY1, Rel, können
ebenfalls in Abhängigkeit
von der DNA-Matrize und Proteinkofaktoren, mit denen sie interagieren,
als Dual-Aktivatoren und -Repressoren fungieren.
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Der
Drosophila-Zinkfinger-Transkriptionsfaktor, Krüppel, wird von einem Gap-Gen
kodiert und ist für die
Organogenese während
der späteren
Entwicklungsstadien unabdingbar. Durch In-vitro-Protein-Protein-Interaktionsstudien
haben Sauer et al. demonstriert, dass das Krüppel-Protein in niedriger Proteinkonzentration (monomere
Form) als ein Transkriptionsaktivator fungiert, indem es mit TFIIB
interagiert. In einer höheren
Proteinkonzentration bildet Krüppel
jedoch ein Dimer und interagiert direkt mit TFIIEβ, was in
einer Transkriptionsrepression resultiert. Mehrere mit Krüppel verwandte
Proteine wurden vor kurzem in Säugerzellen
identifiziert (Witzgall et al., Mol. Cell. Biol. 13:1933-1942 (1993);
Witzgall et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 91:4514-4518 (1994); Margolin et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. 91:4509-4513 (1994)). Eines von diesen, Kid-1,
wurde aus Rattenniere isoliert und enthält eine stark konservierte
Region von –75
Aminosäuren
am N-Terminus, die als Krüppel-assoziierte
Box (KRAB) bezeichnet wird.
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Es
wurde gezeigt, dass die KRAB-Domäne
als ein potenter Repressor fungieren kann, wenn sie mit einer Hefe-GAL4-DNA-Bindungsdomäne oder
TetR fusioniert wird (Deutschle et al., Mol. Cell. Biol. 15:1907-1914
(1995)). Ein Ersetzen der VP16-Transkriptionsaktivierungsdomäne durch
die Kid-1-KRAB-Repressionsdomäne
wandelt einen regulierbaren Transaktivator in einen regulierbaren
Repressor. Durch Austauschen der GAL4-DNA-Bindungsdomäne durch
die DNA-Bindungsdomäne
eines anderen Proteins kann die Repression eines Zielgens (z. B.
Tumorproliferationsgen) als Reaktion auf den Liganden RU486 erzielt
werden. Vor kurzem berichteten Deutschle et al., dass die KRAB-Domäne, die
aus Koxl-Zinkfingerprotein isoliert wurde, das mit dem von Kid-i
eine umfassende Homologie teilt, mit einem Adaptorprotein von 110
kDa interagiert, das als SMP1 (silencing-mediating Protein 1, inaktivierendes/-vermittelndes Protein
1) bezeichnet wird. Die Eigenschaften und der Mechanismus dieses
Adaptorproteins müssen
noch ermittelt werden. Vor kurzem wurde ein KRAB-assoziiertes Protein-1 (KAP-1) identifiziert,
das an die KRAB-Domäne
bindet und als ein Transkriptionskorepressor funktioniert (Friedman
et al., Gene and Dev. 10:2067 (1996)).
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Unter
Verwendung des neu modifizierten GL914VPC' wurde
die Regulation des Neuritauswuchses in PC12-Zellen über eine
von RU486 steuerbare Expression von NGF erzielt. Dieses neuartige
induzierbare System kann eingesetzt werden, um die biologische Funktion
auf eine zeitliche Art und Weise zu analysieren. Zum Beispiel könnte die
Rolle eines Wachstumsfaktors in einem bestimmten Entwicklungsstadium
beurteilt werden und die sequentielle Beziehung von In-vivo-Zelltod
und Proliferation könnte
auf eine Art und Weise abgegrenzt werden, die mit konstitutiver
Expression des Testgens nicht möglich
sind.
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Es
wurde eine gewebespezifische Regulation der Genexpression in transgenen
Mäusen
unter Nutzung dieses induzierbaren Systems demonstriert. Ein von
RU486 induzierbarer Regulator kann dazu verwendet werden, ein induzierbares
Gen-Knockout (zeitlich und/oder räumlich) in transgenen Mäusen zu
erzeugen, was eine embryonale Letalität umgehen könnte, die aus der Verwendung
gegenwärtiger
Gen-Knockout-Techniken
resultiert. Eine kombinatorische Einbindung anderer induzierbarer
Systeme, wie des Tetracyclin- oder Ecdyson-Systems, mit dem von
RU486 induzierbaren System kann Biologen eines Tages ermöglichen,
komplexe biologische Vorgänge
zu modulieren, die mehrere Steuerungsniveaus einschließen.
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Die
folgenden sind Beispiele der vorliegenden Erfindung unter Verwendung
der mutierten Steroidrezeptoren zur Gentherapie. Einem Fachmann
wird leicht offensichtlich werden, dass verschiedene Substitutionen
und Modifikationen an der hierin offenbarten Erfindung vorgenommen
werden können,
ohne vom Schutzumfang und Geist der Erfindung abzuweichen. Folglich
werden diese Beispiele zur Veranschaulichung dargeboten und sollen
die Erfindung in keinerlei Weise einschränken.
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Die
folgenden sind spezifische Beispiele bevorzugter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung. Diese Beispiele demonstrieren, wie die
molekularen Schaltmechanismen der vorliegenden Erfindung bei der Konstruktion
verschiedener Zell- oder Tiermodelle verwendet werden können und
wie solche molekularen Schaltmechanismen zum Transaktivieren oder
Transreprimieren der Regulation der Genexpression verwendet werden
können.
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Verwendungsverfahren
-
Zelltransformation
-
Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beinhaltet Zellen, die mit Nukleinsäure transformiert
wurden, die für
den mutierten Rezeptor kodiert. Nachdem die Zellen transformiert
wurden, werden die Zellen das Protein, das Polypeptid oder die RNA
exprimieren, das bzw. die von der Nukleinsäure kodiert wird. Zellen beinhalten,
sind jedoch nicht darauf beschränkt,
Gelenke, Lungen, Muskel und Haut. Dies soll in keinerlei Weise einschränkend sein.
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Die
Nukleinsäure,
die das genetische Material von Interesse enthält, ist positional und sequentiell
in dem Wirt oder Vektoren ausgerichtet, so dass die Nukleinsäure in RNA
transkribiert und, falls erforderlich, in Proteine oder Polypeptide
in den transformierten Zellen translatiert werden kann. Eine Vielfalt
mutierter Glukokortikoidproteine und -polypeptide kann von der Sequenz
in der Nukleinsäurekassette
in den transformierten Zellen exprimiert werden.
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Die
Transformation kann entweder mittels In-vivo- oder Ex-vivo-Techniken
vorgenommen werden. Ein Fachmann wird mit solchen Techniken zur
Transformation vertraut sein. Die Transformation mittels Ex-vivo-Techniken
beinhaltet das Kotransfizieren der Zellen mit DNA, die einen selektierbaren
Marker enthält.
Dieser selektierbare Marker wird zum Auswählen jener Zellen, die transformiert
wurden, verwendet. Selektierbare Marker sind Fachmännern wohl
bekannt.
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Zum
Beispiel besteht ein Ansatz zur Gentherapie für Muskelerkrankungen darin,
Myoblasten von einer betroffenen Einzelperson zu entfernen, sie
in vitro gentechnisch zu verändern
und sie in einen Aufnahmelocus zu reimplantieren. Der Ex-vivo-Ansatz
beinhaltet die Schritte des Erntens von Myoblasten, Kultivieren
der Myoblasten, Transduzieren oder Transfizieren der Myoblasten
und Einführen
der transfizierten Myoblasten in die betroffene Einzelperson.
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Die
Myoblasten können
mittels einer Vielfalt von Methoden erhalten werden. Sie können von
der Einzelperson entnommen werden, die zu einem späteren Zeitpunkt
mit den Myoblasten, die transformiert wurden, zu injizieren ist,
oder sie können
aus anderen Quellen gesammelt, transformiert und dann in die Einzelperson von
Interesse injiziert werden.
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Nachdem
die Ex-vivo-Myoblasten gesammelt wurden, können sie durch Inkontaktbringen
der Myoblasten mit Medien, die den Nukleinsäuretransporter enthalten, und
Aufbewahren der kultivierten Myoblasten in den Medien für einen
ausreichenden Zeitraum und unter Bedingungen, die zur Aufnahme und
Transformation der Myoblasten geeignet sind, transformiert werden.
Die Myoblasten können
dann mittels Injektion von Zellsuspensionen in Gewebe in eine adäquate Stelle
eingeführt
werden. Ein Fachmann wird erkennen, dass die Zellsuspension Folgendes
enthalten kann: Salze, Puffer oder Nährsubstanzen, um die Lebensfähigkeit
der Zellen zu erhalten; Proteine, um die Zellstabilität sicherzustellen;
und Faktoren, um die Angiogenese und das Wachstum der implantierten
Zellen zu fördern.
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In
einem alternativen Verfahren können
geerntete Myoblasten ex vivo auf einer Matrix gezüchtet werden,
die aus Kunststoffen, Fasern oder gelatineartigen Materialien besteht
und die nach der Transduktion chirurgisch in eine adäquate Stelle
implantiert werden kann. Diese Matrix kann mit Faktoren imprägniert werden, um
die Angiogenese und das Wachstum der implantierten Zellen zu fördern. Die
Zellen können
dann reimplantiert werden.
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Verabreichung
-
Verabreichung,
wie hierin verwendet, bezieht sich auf den Weg der Einführung eines
Vektors oder Trägers
von DNA in den Körper.
Die Verabreichung kann intravenöse,
intramuskuläre,
topische oder orale Abgabeverfahren beinhalten. Die Verabreichung
kann direkt an ein Zielgewebe oder mittels systemischer Abgabe erfolgen.
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Insbesondere
kann die vorliegende Erfindung zum Behandeln einer Erkrankung oder
zum Verabreichen der formulierten DNA-Expressionsvektoren, die eine
beliebige spezifische Nukleinsäuresequenz
exprimieren können,
verwendet werden. Die Verabreichung kann auch das Verabreichen eines
oben erörterten
regulierbaren Vektors beinhalten. Eine solche Verabreichung eines
Vektors kann zum Behandeln einer Erkrankung angewendet werden. Die
bevorzugte Ausführungsform
ist mittels Direktinjektion an das Zielgewebe oder systemischer
Verabreichung.
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Ein
zweiter wichtiger Schritt ist die Abgabe des DNA-Vektors an den
Nukleus der Zielzelle, wo er ein Genprodukt exprimieren kann. In
der vorliegenden Erfindung wird dies mittels Formulierung erzielt.
Die Formulierung kann aus gereinigten DNA-Vektoren oder DNA-Vektoren, die mit
anderen Formulierungselementen, wie Lipiden, Proteinen, Kohlenhydraten,
synthetischen organischen oder anorganischen Verbindungen, assoziiert
sind, bestehen. Beispiele solcher Formulierungselemente beinhalten,
sind jedoch nicht darauf beschränkt,
Lipide, die Liposome bilden können,
kationische Lipide, hydrophile Polymere, Polykationen (z. B. Protamin,
Polybren, Spermidin, Polylysin), Peptid- oder synthetische Liganden,
die Rezeptoren auf der Oberfläche
der Zielzellen erkennen, Peptid- oder synthetische Liganden, die
eine endosomale Lyse induzieren, Peptid- oder synthetische Liganden,
die Materialien auf den Nukleus richten können, Gele, Matrizen mit langsamer
Freisetzung, lösliche
oder unlösliche
Teilchen sowie andere Formulierungselemente, die nicht aufgeführt sind.
Dies beinhaltet Formulierungselemente zum Fördern der Abgabe, Aufnahme,
Stabilität
und/oder Expression von genetischem Material in Zellen.
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Die
Abgabe und Formulierung eines beliebigen gewählten Vektorkonstrukts wird
von der bestimmten Anwendung der Expressionsvektoren abhängen. Im
Allgemeinen wird sich eine spezifische Formulierung für jedes
verwendete Vektorkonstrukt auf die Vektoraufnahme im Hinblick auf
das bestimmte targetierte Gewebe, gefolgt von einer Demonstration
der Wirksamkeit richten. Aufnahmestudien werden Aufnahmeassays beinhalten,
um die zelluläre
Aufnahme der Vektoren und die Expression der gewebespezifischen
DNA nach Wahl zu bewerten. Solche Assays werden auch die Lokalisierung
der Ziel-DNA nach der Aufnahme ermitteln und die Erfordernisse zur
Aufrechterhaltung von Steady-State-Konzentrationen von exprimiertem
Protein festlegen. Dann können
die Wirksamkeit und die Zytotoxizität geprüft werden. Die Toxizität wird nicht
nur die Zellenlebensfähigkeit,
sondern auch die Zellfunktion beinhalten.
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Die
DNA-Aufnahme durch Zellen, die mit Fluidräumen assoziiert sind, hat die
einzigartige Fähigkeit, nach
einfacher Injektion gereinigter DNA-Präparate in die Fluidräume DNA
aus dem extrazellulären
Raum aufzunehmen. Die Expression von DNA mittels dieses Verfahrens
kann mehrere Monate aufrechterhalten werden.
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Das
Integrieren von DNA mittels Formulierung in teilchenförmige Komplexe
von Nanometergröße, die eine
Endozytose durchmachen, erhöht
den Bereich von Zelltypen, die Fremdgene aus dem extrazellulären Raum
aufnehmen werden.
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Die
Formulierung kann auch DNA-Transporter einschließen, die einen nichtkovalenten
Komplex mit DNA bilden und den Transport der DNA durch die Zellmembran
steuern können.
Dies kann die Sequenz von Schritten einschließen, die Endozytose und verstärkte endosomale
Freisetzung beinhaltet. Es ist bevorzugt, dass der Transporter auch
die DNA durch die Zellkernmembran transportiert. Siehe z. B. Woo
et al.,
WO 93/18759 mit
dem Titel „A
DNA Transporter System and Method of Use".
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Darüber hinaus
kann die Abgabe zellspezifisch oder gewebespezifisch sein, indem
zell- oder gewebespezifische
Promotoren eingebunden werden. Des Weiteren können mRNA-stabilisierende Sequenzen (3'-UTRs) zum Bereitstellen
von stabilisierten modifizierten Rezeptormolekülen verwendet werden. Solche
stabilisierenden Sequenzen erhöhen
die Halbwertzeit von mRNAs und können
zell- oder gewebespezifisch sein. Das Obige wird in der
US-Patentschrift 5,298,422 (Schwartz
et al.) detaillierter erörtert.
-
In
einem bevorzugten Verabreichungsverfahren, das ein DNA-Transportersystem
einschließt,
weist das DNA-Transportersystem einen DNA-Bindungskomplex mit einem
Bindungsmolekül
auf, das nichtkovalent an DNA binden kann, die kovalent mit einem
Oberflächenliganden
verknüpft
ist. Der Oberflächenligand
kann an einen Zelloberflächenrezeptor
binden und den Eintritt in die Zelle durch Endozytose, Pinozytose
oder Potozytose stimulieren. Darüber
hinaus kann ein zweiter DNA-Bindungskomplex
nichtkovalent an DNA binden und ist kovalent mit einem Zellkemliganden
verknüpft.
Der Zellkernligand kann ein Transportersystem erkennen und durch
eine Zellkernmembran transportieren. Darüber hinaus kann ein dritter
DNA-Bindungskomplex verwendet
werden, der ebenfalls nichtkovalent an DNA binden kann. Das dritte
Bindungsmolekül
ist kovalent mit einem Element verknüpft, das eine endosomale Lyse
oder verstärkte
Freisetzung des Komplexes aus dem Endosom nach einer Endozytose
induziert. Die Bindungsmoleküle
können
Spermin, Sperminderivate, Histone, kationische Peptide und/oder
Polylysin sein. Siehe auch C.F. Szoka Jr. et al., Bioconjug. Chem.
4:85-93 (1993); F.C. Szoka Jr. et al., P.N.A.S., 90:893-897 (1993).
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Der
direkte Transfer von Genen ist sehr effektiv gewesen. Versuche zeigen,
dass die Verabreichung mittels Direktinjektion von DNA in Gelenkgewebe
in der Expression des Gens im Bereich der Injektion resultiert.
Die Injektion von Plasmiden, die die mutierten Rezeptoren enthalten,
in die Räume
der Gelenke resultiert in der Expression des Gens für längere Zeiträume. Die
injizierte DNA scheint in einem unintegrierten extrachromosomalen
Zustand bestehen zu bleiben. Dies bedeutet, dass ein Transfer die bevorzugte
Ausführungsform ist.
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Die
zur Abgabe verwendete Formulierung kann auch durch Liposome oder
kationische Lipide erfolgen. Liposome sind hohle sphärische Vesikel,
die sich aus Lipiden zusammensetzen, die in einer ähnlichen
Art und Weise angeordnet sind wie jene Lipide, die die Zellmembran
ausmachen. Sie haben einen inneren wässrigen Raum zum Einschließen wasserlöslicher
Verbindungen und reichen in Bezug auf die Größe einen Durchmesser von 0,05
bis zu mehreren Mikrometern. Mehrere Studien haben gezeigt, dass
Liposome Nukleinsäuren
an Zellen abgeben können
und dass die Nukleinsäure
biologisch aktiv bleibt. Von kationischen Lipidformulierungen, wie
Formulierungen, die DOTMA einbinden, wurde gezeigt, dass sie DNA-Expressionsvektoren
an Zellen abgeben, was eine Produktion des entsprechenden Proteins
ergibt. Lipidformulierungen können
in Bezug auf die Zusammensetzung nichttoxisch und biologisch abbaubar
sein. Sie zeigen Halbwertzeiten mit langer Zirkulierung und Erkennungsmoleküle können leicht
an ihre Oberfläche
zum Richten auf Gewebe angelagert werden. Schließlich hat eine kosteneffiziente
Herstellung liposombasierter Pharmazeutika, entweder in einer flüssigen Suspension
oder einem lyophilisierten Produkt, die Durchführbarkeit dieser Technologie
als ein annehmbares Arzneimittelabgabesystem bewiesen. Siehe C.F.
Szoka Jr. et al., Pharm. Res. 7:824-834 (1990); F.C. Szoka Jr. et
al., Pharm. Res. 9:1235-1242 (1992).
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Das
gewählte
Abgabeverfahren sollte in einer nuklearen oder zytoplasmatischen
Akkumulation und einer optimalen Dosierung resultieren. Die Dosierung
wird von der Erkrankung und dem Verabreichungsweg abhängen, sollte
jedoch zwischen 1-1000 μg/kg
Körpergewicht
liegen. Diese Konzentration ist mittels Standardverfahren leicht
ermittelbar. Sie könnte
mehr oder weniger von der optimalen Dosierung abhängen. Die
Behandlungsdauer wird sich über
den Verlauf der Krankheitssymptome erstrecken, möglicherweise kontinuierlich.
Die Anzahl der Dosen wird von der Erkrankung, der Formulierung und
der Wirksamkeitsdaten aus klinischen Versuchen abhängen.
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Im
Hinblick auf Vektoren beinhalten die pharmakologische Dosis eines
Vektors und das Niveau der Genexpression in dem entsprechenden Zelltyp
ausreichendes Protein oder ausreichende RNA, sind jedoch nicht darauf
beschrankt, um entweder: (1) das Niveau der Proteinproduktion zu
erhöhen;
(2) die Produktion eines Proteins zu reduzieren oder anzuhalten;
(3) die Aktion eines Proteins zu inhibieren; (4) die Proliferation oder
Akkumulation spezifischer Zelltypen zu inhibieren und (5) die Proliferation
oder Akkumulation spezifischer Zelltypen zu induzieren. Als ein
Beispiel, wenn ein Protein produziert wird, das die Akkumulation
von Entzündungszellen
in dem Gelenk bewirkt, kann die Expression dieses Proteins inhibiert
werden oder die Aktion dieses Proteins kann beeinträchtigt,
verändert
oder geändert
werden.
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Beständige Expression unter Verwendung
episomaler Vektoren
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In
jedem der vorstehenden Beispiele induziert die transiente Expression
rekombinanter Gene die gewünschte
biologische Reaktion. In einigen Erkrankungen ist eine beständigere
Expression rekombinanter Gene wünschenswert.
Dies wird erzielt, indem Elemente hinzugefügt werden, die eine extrachromosomale (episomale)
Replikation von DNA in die Struktur des Vektors ermöglichen.
Vektoren, die zur episomalen Replikation im Stande sind, werden
als extrachromosomale Moleküle
erhalten und können
replizieren. Diese Sequenzen werden nicht durch einfachen Abbau
eliminiert, werden jedoch weiterhin kopiert. Episomale Vektoren stellen
eine längere
oder beständige,
wenn auch nicht notwendigerweise stabile oder permanente Expression rekombinanter
Gene in dem Gelenk bereit. Beständige
im Gegensatz zu stabiler Expression ist wünschenswert, um Anpassungen
der pharmakologischen Dosis des rekombinanten Genprodukts zu ermöglichen,
während
die Erkrankung sich im Zeitablauf entwickelt.
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Formulierungen zur Genabgabe
in Zellen des Gelenks
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Anfängliche
Versuche setzten DNA in Formulierungen zum Gentransfer in Zellen
des Gelenks ein. Diese DNA wird von Synovialzellen während des
Prozesses dieser Zellen, die Synovia durch Sekretion und Pinozytose
kontinuierlich zu resorbieren und umzumodellieren, aufgenommen.
Die Genabgabe wird unter Verwendung kationischer Lipide, hydrophiler
(kationischer) Polymere oder DNA-Vektoren, die mit Polykationen kondensiert
sind, die den Eintritt von DNA-Vektoren in kontaktierte Zellen fördern, durch
Verpacken von DNA in Teilchen verstärkt. Formulierungen können den
Eintritt von DNA-Vektoren in den Körper der Zelle fördern, indem
Elemente integriert werden, die die endosomale Freisetzung fördern können, wie
bestimmte Oberflächenproteine
aus Adenovirus, Influenzavirus-Hämagglutinin,
synthetischem GALA-Peptid oder Bakterientoxin. Formulierungen können den
Eintritt von DNA-Vektoren in die Zelle weiter fördern, indem Elemente integriert werden,
die an Rezeptoren auf der Oberfläche
von Zellen in dem Gelenk binden und die Aufnahme und Expression
verstärken
können.
Alternativ kann teilchenförmige
DNA, die mit Polykationen komplexiert wurde, effektive Substrate
für die
Phagozytose durch Monozyten oder andere Entzündungszellen sein. Darüber hinaus können Teilchen,
die DNA-Vektoren enthalten, zum Gentransfer in die Zellen des Gelenks
verwendet werden. Ein Fachmann wird erkennen, dass die obigen Formulierungen
außerdem
auch mit anderen Geweben verwendet werden können.
-
Induktion
von „Steroidreaktion" durch Gentransfer
von Steroidrezeptoren in Zellen des Gelenks Die gegenwärtige Therapie
für schwere
Arthritis schließt
die Verabreichung pharmakologischer Agentien, einschließlich Steroiden,
ein, um die Entzündungsreaktion
zu mindern. Steroide können
systemisch oder lokal mittels Direktinjektion in die Gelenkhöhle verabreicht
werden.
-
Steroide
funktionieren normalerweise durch Binden an Rezeptoren im Zytoplasma
von Zellen. Die Bildung des Steroidrezeptorkomplexes ändert die
Struktur des Rezeptors, so dass er dazu in die Lage versetzt wird,
zu dem Nukleus zu translozieren und an spezifische Sequenzen in
dem Genom der Zelle zu binden und die Expression spezifischer Gene
zu verändern.
Genetische Modifikationen des Steroidrezeptors können vorgenommen werden, die
diesem Rezeptor ermöglichen,
nicht natürliche
Steroide zu binden. Andere Modifikationen können vorgenommen werden, um
einen mutierten Steroidrezeptor zu erzeugen, der „konstitutiv
aktiv" ist, was
heißt,
dass er an DNA binden und die Genexpression bei Fehlen von Steroid
auf dieselbe Art und Weise regulieren kann, in der der natürliche Steroidrezeptor
die Genexpression nach Behandlung mit natürlichen oder synthetischen
Steroiden reguliert.
-
Von
besonderer Bedeutung ist die Wirkung von Glukokortikoidsteroiden,
wie Cortison, Hydrocortison, Prednison oder Dexamethason, bei denen
es sich um wirksame Arzneimittel handelt, die zur Behandlung von Arthritis
zur Verfügung
stehen. Ein Ansatz zum Behandeln von Arthritis besteht darin, einen
Vektor einzuführen,
in dem die Nukleinsäurekassette
einen gentechnisch veränderten
Steroidrezeptor in Zellen des Gelenks exprimiert, z. B. ein gentechnisch
veränderter
Steroidrezeptor, der die Wirkung von Glukokortikoid nachahmt, zur
Wirkung jedoch nicht das Vorliegen von Glukokortikoid erfordert.
Dies wird durch Expression eines oben erörterten Fusionsrezeptorproteins
oder anderer mutierter Glukokortikoidrezeptoren wie jenen, die in
Zellen des Gelenks konstitutiv aktiv sind, erzielt. Dies induziert
die therapeutischen Wirkungen von Steroiden ohne die systemische
Toxizität
dieser Arzneimittel.
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Alternativ
ermöglicht
die Konstruktion eines Steroidrezeptors, der von einem neuartigen,
normalerweise inerten Steroid aktiviert wird, die Verwendung von
Arzneimitteln, die sich nur auf Zellen auswirken würden, die
diesen Rezeptor aufnehmen. Diese Strategien erzielen eine therapeutische
Wirkung von Steroiden auf Arthritis ohne die tief greifenden systemischen
Komplikationen, die mit diesen Arzneimitteln assoziiert sind. Von besonderer
Bedeutung ist die Fähigkeit,
diese Gene differentiell zu spezifischen Zelltypen (beispielsweise
Synovialzellen im Vergleich zu Lymphozyten) zu targetieren, um sich
auf die Aktivität
dieser Zellen auszuwirken.
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Die
Steroidrezeptorfamilie von Genregulationsproteinen ist ein idealer
Satz solcher Moleküle.
Diese Proteine sind von einem Ligand aktivierte Transkriptionsfaktoren,
deren Liganden von Steroiden zu Retinsäure, Fettsäuren, Vitaminen, Schilddrüsenhormonen
und anderen gegenwärtig
unidentifizierten kleinen Molekülen
reichen. Diese Verbindungen binden an Rezeptoren und aktivieren
oder reprimieren die Transkription.
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Progesteronrezeptorfusionsproteine
können
modifiziert werden, um zu ermöglichen,
dass sie an verschiedene Liganden binden, deren Struktur sich von
natürlich vorkommenden
Liganden unterscheidet. Zum Beispiel resultieren kleine C-terminale
Veränderungen
der Aminosäuresequenz,
einschließlich
Kürzung,
in einer veränderten
Affinität
der Ligandenbindung an den Progesteronrezeptor. Durch Screenen von
Rezeptormutanten können
Rezeptoren individuell angepasst werden, um auf Liganden zu reagieren,
die die endogenen Rezeptoren einer Wirtszelle nicht aktivieren.
-
Ein
Durchschnittsfachmann wird jedoch erkennen, dass verschiedene Mutationen,
beispielsweise eine kürzere
Deletion carboxyterminaler Aminosäuren, erforderlich sein werden,
um geeignete Mutanten bestimmter Steroidhormonrezeptorproteine zu
erzeugen. Steroidhormonrezeptoren, die möglicherweise mutiert sind,
sind beliebige jener Rezeptoren, die die Steroidhormonrezeptor-Superfamilie
umfassen, wie Rezeptoren, einschließlich der Östrogen-, Progesteron-, Glukokortikoid-α-, Glukokortikoid-β-, Mineralokortikoid-,
Androgen-, Schilddrilsenhormon-, Retinsäure- und Vitamin-D3-Rezeptoren.
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Direkte DNA-Abgabe an Muskel
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Erkrankungen,
die aufgrund vieler verschiedener Gründe in einer anomalen Muskelentwicklung
resultieren, können
unter Verwendung der obigen modifizierten Progesteronrezeptoren
behandelt werden. Diese Erkrankungen können durch Verwendung der direkten
Abgabe von Genen, die für
den mutierten Progesteronrezeptor kodieren, was in der Produktion
von mutiertem Rezeptorgenprodukt resultiert, behandelt werden. Gene,
die reprimiert oder aktiviert werden können, wurden oben detailliert
dargestellt.
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Direkte DNA-Abgabe an die
Lungen
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Die
gegenwärtige
Therapie für
schweres Asthma schließt
die Verabreichung pharmakologischer Agentien, einschließlich Steroiden,
ein, um die Asthmareaktion zu inhibieren. Steroide können systemisch
oder lokal mittels Direktinstillation oder Abgabe in die Lungen
verabreicht werden.
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Von
besonderer Bedeutung ist die Wirkung von Glukokortikoidsteroiden,
wie Cortison, Hydrocortison, Prednison oder Dexamethason, bei denen
es sich um die wichtigsten wirksamen Arzneimittel handelt, die zur Behandlung
von Asthma zur Verfügung
stehen. Ein Ansatz zum Behandeln von Asthma besteht darin, einen Vektor
einzuführen,
in dem die Nukleinsäurekassette
einen gentechnisch veränderten
Steroidrezeptor in Zellen der Lungen exprimiert, z. B. ein gentechnisch
veränderter
Steroidrezeptor, der die Wirkung von Glukokortikoid nachahmt, zur
Wirkung jedoch nicht das Vorliegen von Glukokortikoid erfordert.
Dies wird durch Expression der oben erörterten Fusionsproteine oder
anderer mutierter Glukokortikoidrezeptoren wie jenen, die in Zellen
der Lungen konstitutiv aktiv sind, erzielt. Dies induziert die therapeutischen
Wirkungen von Steroiden ohne die systemische Toxizität dieser
Arzneimittel.
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Alternativ
ermöglicht
die Konstruktion eines Steroidrezeptors, der von einem neuartigen,
normalerweise inerten Steroid aktiviert wird, die Verwendung von
Arzneimitteln, die sich nur auf Zellen auswirken würden, die
diesen Rezeptor aufnehmen. Diese Strategien erzielen eine therapeutische
Wirkung von Steroiden auf Asthma ohne die tief greifenden systemischen
Komplikationen, die mit diesen Arzneimitteln assoziiert sind. Von
besonderer Bedeutung ist die Fähigkeit,
diese Gene differentiell zu spezifischen Zelltypen (beispielsweise Alveoli
der Lungen) zu targetieren, um sich auf die Aktivität dieser
Zellen auszuwirken.
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Die
Steroidrezeptorfamilie von Genregulationsproteinen ist ein idealer
Satz solcher Moleküle.
Diese Proteine sind von einem Ligand aktivierte Transkriptionsfaktoren,
deren Liganden von Steroiden zu Retinoiden, Fettsäuren, Vitaminen,
Schilddrüsenhormonen
und anderen gegenwärtig
unidentifizierten kleinen Molekülen reichen.
Diese Verbindungen binden an Rezeptoren und regulieren die Transkription
entweder hoch oder herunter.
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Der
bevorzugte Rezeptor der vorliegenden Erfindung ist der modifizierte
Progesteronrezeptor. Diese Rezeptoren können modifiziert werden, um
zu ermöglichen,
dass sie an verschiedene Liganden binden, deren Struktur sich von
natürlich
vorkommenden Liganden unterscheidet. Zum Beispiel resultieren kleine
C-terminale Veränderungen
der Aminosäuresequenz,
einschließlich
Kürzung,
in einer veränderten
Affinität
des Loganden und einer veränderten
Funktion. Durch Screenen von Rezeptormutanten können Rezeptoren individuell
angepasst werden, um auf Liganden zu reagieren, die die eigenen
Rezeptoren von Wirtszellen nicht aktivieren.
-
Ein
Durchschnittsfachmann wird jedoch erkennen, dass verschiedene Mutationen,
beispielsweise eine kürzere
Deletion carboxyterminaler Aminosäuren, erforderlich sein werden,
um geeignete Mutanten bestimmter Steroidhormonrezeptorproteine zu
erzeugen. Steroidhormonrezeptoren, die möglicherweise mutiert sind,
sind beliebige jener Rezeptoren, die die Steroidhormonrezeptor-Superfamilie
umfassen, wie Rezeptoren, einschließlich der Östrogen-, Progesteron-, Glukokortikoid-α-, Glukokortikoid-β-, Mineralokortikoid-,
Androgen-, Schilddrüsenhormon-,
Retinsäure- und Vitamin-D3-Rezeptoren.
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Beispiele
-
Obwohl
die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die Einzelheiten
der folgenden Beispiele offenbart wird, versteht sich, dass diese
Offenbarung in einem veranschaulichenden und nicht in einem einschränkenden
Sinne gedacht ist, wie in Erwägung
gezogen wird, dass Modifikationen Fachmännern leicht in den Sinn kommen
werden.
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Mutagenese und Charakterisierung der Ligandenbindungsdomäne von humanem
Progesteronrezeptor
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Beispiel 1
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Hefestamm
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Der
Saccharomyces-cerevisiae-Starnm BJ3505 (MATα, pep4:HIS3, prb1-Δ1.6R, his3Δ200, lys2-801, trpl-Δ101, ura3-52,
gal2, (CUP1)) wurde verwendet (Yeast Genetic Stock Center, Berkeley,
CA, USA). Alle Hefetransformationen wurden unter Befolgung des Lithiumacetattransformationsprotokolls
(Ito et al., J. Bacteriol. 153:163-168, 1983) durchgeführt.
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Die
PCR-Reaktionen wurden unter Verwendung einer YEphPR-B-DNA-Matrize
(ein von YEp52AGSA abgeleitetes Hefe-Expressionsplasmid, das die
cDNA von hPR, Form B (Misrahi et al., Biochem. Bioph. Res. Comm.
143:740-748, 1987) enthielt, die stromabwärts des Hefe-Metallothionein-CUP
1-Promotors inseriert wurde) und unter Verwendung von drei verschiedenen
Sätzen
von Primern durchgeführt.
Um die Fidelität
der zweiten Strangpolymerisationsreaktion zu verringern, wurden
Pufferbedingungen von 1,5 mM MgCl2, 0,1
mM dNTPs und pH 8,2 angewendet. Etwa 2000 primäre Transformanten wurden aus
jeder regionsspezifischen Bibliothek bezogen.
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Beispiel 2
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Hefemutanten-Screening
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Kolonien
jeder Bibliothek von hPR-Molekülen,
die in spezifischen Unterregionen mutiert wurden, wurden gepoolt,
große
DNA-Mengen wurden hergestellt und dazu verwendet, Hefezellen zu
transformieren, die das Reporterplasmid YRpPC3GS+ tragen, das zwei
GRE/PRE-Elemente stromaufwärts
des CYC1-Promotors enthalten, der mit dem Lac-Z-Gen von E. coli
verknüpft
ist (Mak et al., J. Biol. Chem. 265:20085-20086, 1989). Die transformierten
Zellen wurden auf Platten mit 1,5%-igem Agar-Agar plattiert, die
2 % Glukose, 0,5 % Caseinhydrolysate (eine 5%-ige Stammlösung von
Caseinhydrolysaten wird stetig autoklaviert, bevor sie zum Zerstören von
Tryptophan verwendet wird), 6,7 g/1 Hefestickstoffbase (ohne Aminosäuren) und
100 μM CuSO4 enthielten (CAA/Cu-Platten), und 2 Tage
bei 30 °C
gezüchtet.
Diese Kolonien wurden dann auf CAA/Cu-Platten, die 0,16 g/l 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galactosid
(X-Gal, ein Indikator von β-Galactosidase-Aktivität) enthielten,
mit oder ohne die Hormone, wie in 1 angegeben,
replikaplattiert und einen Tag bei 30 °C, dann zwei Tage bei Raumtemperatur
in Dunkelheit wachsen gelassen.
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Beispiel 3
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Wachstum von Hefekultur für In-vitro-Assay
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Saccharomyces-cerevisiae-Ze
Hen, die YEphPRB und das Reporterplasmid enthielten, wurden über Nacht
bei 30 °C
in Minimalmedien, die 2 % Glukose enthielten, gezüchtet. Die
Zellen wurden in frischem Medium subkultiviert und bis zur frühen mid-log-Phase
(OD600 nm = 1,0) wachsen gelassen. Die Induktion
des Rezeptors wurde durch Zugabe von 100 μM Kupfersulfat zu der Kultur
initiiert. Die Zellen wurden mittels Zentrifugation bei 1500 × g für 10 Minuten
geerntet und in dem adäquaten
Puffer resuspendiert. Dieser und alle folgenden Schritte der Analyse
der Hefeextrakte wurden bei 4 °C
vorgenommen.
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Beispiel 4
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Transkriptionsassay
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Hefezellen,
die die Reporter- und Expressionsplasmide enthielten, wurden wie
oben in Beispiel 3 beschrieben über
Nacht in Gegenwart von 100 μM
Kupfersulfat gezüchtet.
Wenn die Zelldichte OD600 nm = 1,0 erreichte,
wurden den Kulturen Hormone zugegeben. Nach einer Inkubation für 4 Stunden
wurden Hefeextrakte hergestellt und auf β-Galactosidase-Aktivität geprüft, wie
zuvor beschrieben (Miller, Hrsg. J. M. Miller, 352-355 (1972)).
-
Im
Allgemeinen sind Reporter, die in der vorliegenden Erfindung von
Nutzen sind, beliebige, die eine adäquate Messung der Transkriptionsniveaus
ermöglichen.
Zu bevorzugten Reportersystemen zählen Reportervektoren, die
sich aus dem C-proximalen
Hefe-Iso-1-cytochrom-Promotorelement zusammensetzen, das mit einem
Strukturgen fusioniert ist, wobei das Strukturgen aus der Gruppe
bestehend aus β-Galactosidase, Galactokinase
und URA3 ausgewählt
ist. Mehr bevorzugt setzt sich der Vektor aus einer Insertionsstelle
für ein Reporter-Response-Element
zusammen. Die Vektoren, die β-Galactokinase
als einen Indikator für
Transkriptionsaktivität
enthalten, sind von dem Muttervektor PC2 abgeleitet sind, während die
Vektoren, die Galactokinase enthalten, sind vom YCpR1-Vektor abgeleitet.
Vorzugsweise stammen die Strukturgene von E. coli.
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Beispiel 5
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Western-Immunblotting
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Hefezellen
wurden wie oben fur den Transkriptionsassay gezüchtet. Hefeextrakte zur Western-Blot-Analyse
wurden hergestellt, indem das Zellpellet in TEDG + Salze resuspendiert
wurde. Die Zellsuspension wurde mit einem gleichen Volumen an Glasperlen
gemischt und durch Vortexen in einem Mikrozentrifugenbecher gespalten.
Das Homogenisat wurde 10 Minuten bei 12.000 × g zentrifugiert. Der Überstand
wurde gesammelt und die Proteinkonzentration wurde unter Verwendung
von Rinderserumalbumin als Standard geschätzt. Hefeextrakte wurden auf
einem 0,1%-igem Natriumdodecylsulfat/7%-igem Polyacrylamidgel gelöst und auf
eine Immobilon-Membran überführt, wie
zuvor beschrieben (McDonnell et al., Mol. Cell. Biol. 9:3517-3523, 1989). Es wurde
unter Verwendung eines monoklonalen Antikörpers (JZB39), der gegen die N-terminale
Domäne
der A- und B-Formen von hPR gerichtet war, ein Festphasenradioimmunoassay
durchgeführt.
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Beispiel 6
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Hormonbindungskompetitionsassay
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Die
Induktion von PR-Synthese wurde durch Zugabe von 100 μM CuSO4 zu der Kultur initiiert und die Inkubation
wurde für
6 Stunden fortgeführt.
Das Zellpellet wurde in TESH-Puffer, der 1 μg/ml Leupeptin, 10 μg/ml PMSF
und 10 μg/ml
Pepstatin enthielt, resuspendiert. Die Zellsuspension wurde mit
einem gleichen Volumen an Glasperlen (0,5 mm; B. Braun Instruments)
gemischt und durch Vortexen in einem Mikrozentrifugenbecher gespalten.
Das Homogenisat wurde 10 Minuten bei 12.000 × g zentrifugiert und der Überstand
wurde 30 Minuten bei 100.000 × g
weiter zentrifugiert, um eine Zytosolfraktion zu erhalten. Verdünnte Hefeextrakte (200 μl), die 100 μg Gesamtprotein
enthielten, wurden über
Nacht bei 4 °C
mit [3H]-Ligand in Abwesenheit (Gesamtbindung)
oder Gegenwart (unspezifische Bindung) eines 100-fachen Überschusses
von unmarkiertem Liganden inkubiert. Gebundene und freie Steroide
wurden durch Zugabe von 500 μl
mit Dextran überzogener Aktivkohlensuspension
(0,5 % Norit A, 0,05 % Dextran, 10 mM Tris-HCl, pH 7,4, und 1 mM
EDTA) getrennt. Die spezifische Bindung wurde durch Subtrahieren
der unspezifischen Bindung von der Gesamtbindung ermittelt. Es wurde
eine Scatchard-Analyse durchgeführt,
wie zuvor von Mak et al., J. Biol. Chem. 264:21613-21618 (1989),
beschrieben.
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Beispiel 7
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Ortsgerichtete Mutagenese
-
Die
Mutanten YEphPR-B879 und YEphPR-B891 wurden unter Befolgung der
von Dobson et al., J. Biol. Chem. 264:4207-4211 (1989), beschriebenen
Vorgehensweise hergestellt. CJ236-Zellen wurden mit mpPR90 (einem
M13-Plasmid, das hPR-cDNA enthält)
infiziert. Die resultierende, Uridin enthaltende einzelsträngige DNA
wurde an 20-mer-Oligonukleotide reassoziieren gelassen, die ein
TGA-Stoppcodon enthielten, das der Aminosäure 880 bzw. 892 entsprach.
-
Beispiel 8
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Konstruktion von Säuger-Expressionsvektoren
-
Der
Säuger-Expressionsvektor
phPR-B enthält
die SV40-Enhancer-Sequenz stromaufwärts des humanen Wachstumshormonpromotors,
der mit der hPR-B-cDNA verknüpft
ist. Dieser Vektor wurde mit Sal1 und EcoR1 verdaut. Das 6,1 kb
lange Fragment (das die Vektorsequenzen und die 1,5 kb am 5'-Ende des hPR enthielt)
wurde auf Gel gereinigt und an das 2,1 kb lange Fragment von YEphPR-B891
(das das 3'-Ende des Rezeptors
enthielt) ligiert, das zuvor mit Sal1 und EcoR1 abgeschnitten wurde.
Das resultierende Plasmid, phPR-B891, kodiert eine verkürzte Version
von hPR, Form B, von 42 Aminosäuren.
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Beispiel 9
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Transiente Transfektionen und CAT-Assays
von Säugerzellen
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Fünf Mikrogramm
Chloramphenicolacetyltransferase-Reporterplasmid (CAT-Reporterplasmid),
das zwei Kopien eines PRE/GRE aus dem Tyrosinaminotransferasegen
enthielt, das mit dem Thymidinkinasepromotor verknüpft war
(PRETKCAT), wurden zusammen mit 5 μg Wildtyp- oder mutierten Rezeptor-DNAs bei Versuchen
einer transienten Kotransfektion verwendet. Die transienten Kotransfektionen
und CAT-Assays wurden wie von Tsai et al., Cell 57:443-448 (1989),
beschrieben durchgeführt.
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Beispiel 10
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Mutagenese der Hormonbindungsdomäne von hPR-B
-
Um
Aminosäuren
in der hPR-HBD zu charakterisieren, die für die Ligandenbindung und die
hormonabhängige
Transaktivierung wichtig sind, wurden Bibliotheken mutierter hPR-Moleküle erzeugt
und die Mutanten in ein wiederhergestelltes, auf Progesteron reagierendes
Transkriptionssystem in Hefe eingeführt. Dieses System ermöglichte
das Screenen großer
Anzahlen von Mutantenklonen und die direkte, visuelle Identifizierung
von Phänotypen.
-
Einzigartige
Restriktionsstellen für
NaeI, AvrII und EcoNI wurden in der cDNA von hPR erzeugt, wobei drei
Kassetten von 396, 209 und 400 Nukleotiden (Region 1, 2 bzw. 3)
erhalten wurden. Für
die PCR-Mutagenese wurden drei Sätze
von Primern (16 + 7 für
Region 1, 5 + 4 für
Region 2 und 6 + 13 für
Region 3) in der Polymerisationsreaktion unter Verwendung von YEphPR-B
als DNA-Matrize eingesetzt. Die nach der PCR erhaltenen Fragmente
wurden mit den adäquaten
Enzymen verdaut, auf Gel gereinigt und in das Mutterplasmid YEphPR-B
ligiert. Ligationsgemische wurden zum Transformieren von Bakterienzellen
und zum Erhalten von Bibliotheken von hPR-Molekülen, die willkürlich in
der HBP punktmutiert wurden, verwendet. 5 μg DNA wurden aus jeder Bibliothek
verwendet, um Hefezellen zu transformieren, die das Reporterplasmid
YRpPC3GS+ trugen, und Transformanten wurden zur Tryptophan- und
Uracil-Auxotrophie auf CAA-Platten, die 100 μM CuSO4 enthielten,
gewählt.
Diese wurden dann auf CAA-Platten, die die Hormone enthielten, repliziert.
Das Screenen auf „up-Mutationen" ermbglichte die
Identifizierung von Rezeptormutanten mit hormonunabhängiger Transkriptionsaktivität oder erhöhter Affinität für den Liganden
(diese Klone sollten blau bleiben, wenn sie mit 100-fach weniger
Hormon gezüchtet
wurden) oder mit einer veränderten
Reaktion auf RU486 oder ein Glukokortikoid-Analogon. Im „down-Mutationen"-Screening wurden
Rezeptormutanten, die bei Vorliegen des Liganden transkriptional
inaktiv waren, nachgewiesen.
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Aufgrund
der Beschaffenheit des Verfahrens, das zum Erzeugen der mutierten
DNA-Matrizen verwendet
wurde, war es erforderlich, zunächst
die Qualität
der erhaltenen Bibliotheken zu ermittein. Diese wurde beurteilt,
indem die Anzahl von Nullmutationen geschätzt wird, die durch Mutagenese
erzeugt wurden. Wir schätzten
die Häufigkeit
des Auftretens transkriptional inaktiver Rezeptoren (weiße Kolonien)
im Vergleich zu der Gesamtzahl von Kolonien. Diese Häufigkeit
betrug etwa 7 %.
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Die
primären
Transformanten wurden auf Platten, die das Antiprogestin RU486 enthielten,
replikaplattiert. Der Wildtyp-Rezeptor wird von diesem Hormon nicht
aktiviert (1). Unter Anwendung dieser
Screening-Strategie wurde eine einzige Kolonie identifiziert, die
eine beträchtliche
Transkriptionsaktivität
als Reaktion auf das Antihormon zeigte. Interessanterweise zeigte
dieselbe Kolonie keine Transkriptionsaktivität, wenn sie bei Gegenwart von
Progesteron replikaplattiert wurde. Die Kolonie wurde gereinigt
und der Phänotyp
wurde bestätigt.
Eine Vertreibung des Expressionsvektors aus dem Klon, auf die eine
Wiedereinführung
des nicht mutierten Vektors folgte, demonstrierte, dass der Phänotyp in
der Tat mit dem Expressionsvektor in Zusammenhang stand und nicht
das Resultat einer sekundären
Mutation war. Darüber
hinaus wurde das mutierte Plasmid, das als UP-1 bezeichnet wurde,
aus Hefe durch Leiten durch E. coli isoliert (wie in Ward, Nucl.
Acids Res. 18:5319 (1990)) und gereinigt. Diese DNA wurde dann wieder
in Hefe eingeführt,
die nur das Reporterplasmid enthielt. Wie erwartet, war der Mutantenphänotyp stabil
und stand direkt mit dem Rezeptorexpressionsplasmid im Zusammenhang.
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Beispiel 11
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Charakterisierung der UP-1-Mutante
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Die
Platten-Assays, die zum Identifizieren der Rezeptormutanten verwendet
wurden, sind von qualitativer Beschaffenheit. Um die Eigenschaften
von UP-1 weiter zu charakterisieren, wurde in einem Transkriptionsassay
die Aktivität
der Rezeptormutanten mit der des Wildtyp-Rezeptors verglichen. In
diesem Verfahren wurden Hefezellen, die mit entweder dem Wildtyp-
oder dem mutierten Rezeptor und einem auf Progesteron reagierenden
Reporter transformiert worden waren, über Nacht in Gegenwart von
100 μM CuSO4 gezüchtet. Wenn
die Zellen einen OD600 nm von 1,0 erreicht
hatten, wurden sie mit Progesteron oder RU486 supplementiert und
nach vier Stunden mittels Zentrifugation geerntet. Dann wurde die β-Galactosidase-Aktivität in dem
Zellzytosol gemessen.
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Unter
Bezugnahme auf 2, Feld (A), ist 1 μM RU486 bei
Prüfung
mit dem Wildtyp-Rezeptor ein schwacher Transkriptionsinduktor, wohingegen
Progesteron eine mehr als 60-fache Induktion der Transkription bei
1 μM bewirkte.
Diese Situation wurde jedoch umgekehrt, wenn die Mutante analysiert
wurde. In diesem Fall war RU486 ein äußerst potenter Aktivator, wohingegen
Progesteron unwirksam war. Interessanterweise war die Aktivität, die mit
der Mutante in Gegenwart von RU486 erzielt wurde, von derselben
Größenordnung wie
die des Wildtyps, der in Gegenwart von Progesteron geprüft wurde.
Diese Umkehr der Spezifität
deutet klar daraufhin, dass der Mechanismus, durch den diese Liganden
mit dem Rezeptor interagieren, grundlegend anders ist.
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2 zeigt die DNA- und Aminosäuresequenzen
der Wildtyp- und mutierten DNAs. Das Cytosin an Position 2636 fehlte
in der mutierten DNA, daher wurde ein verschobenes Leseraster erstellt
und ein Stoppcodon wurde 36 Nukleotiden stromabwärts der C-2636-Deletion erzeugt.
Eine schematische Struktur der Wildtyp- und UP-1-Rezeptoren ist ebenfalls mit
einer Darstellung der 12 C-terminalen Aminosäuren, die dem mutierten Rezeptor
eigen sind, gezeigt. Konservierte und strukturell ähnliche
Aminosäuren
sind durch ein Apostroph bzw. ein Sternchen gekennzeichnet.
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Eine
DNA-Sequenz-Analyse von UP-1 identifizierte eine Deletion von einem
einzigen Nukleotid bei Base 2636 (2B).
Diese Mutation resultiert in einer Verschiebung des Leserasters,
die ein Stoppcodon 36 Nukleotide stromabwärts erzeugt. Infolgedessen
wird der Wildtyp-Rezeptor um 54 authentische Aminosäuren gekürzt und
12 neue Aminosäuren
werden am C-Terminus hinzugefügt.
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Beispiel 12
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Western-Analyse des mutierten humanen
Progesteronrezeptors
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3 zeigt
eine Western-Analyse von mutiertem hPR. Hefezellen, die das Reporterplasmid
und Wildtyp- (yhPR-B) oder mutierten (UP-1) hPR trugen, wurden über Nacht
in CAA-Medium mit (Bahnen 3 bis 5 und 7 bis 9) oder ohne (Bahnen
2 und 6) 100 μM
CuSO4 gezüchtet. 1 μM Progesteron oder 1 μM RU486 wurde
wie angeführt
zugegeben und die Zellen wurden weitere 4 Stunden wachsen gelassen.
Hefeextrakte wurden wie oben beschrieben hergestellt. 50 μg Proteinextrakt
wurden auf einem 0,1%-igen
SDS/7%-igem Polyacrylamidgel laufen gelassen. 50 μg eines T47D-Zellkernextrakts,
der die A- und B-Formen von hPR enthielt, wurden ebenfalls als eine
Positivkontrolle geladen (Bahn 1). Die Positionen von Molekulargewichtsmarkern
sind angegeben.
-
Es
wurde eine Western-Immunoblot-Analyse von UP-1- und Wildtyp-Rezeptoren
vorgenommen, um zu verifizieren, dass der mutierte Rezeptor wie
aus seiner DNA-Sequenz
vorhergesagt synthetisiert wurde, und um die Möglichkeit zu eliminieren, dass
einige Hauptabbauprodukte für
den Mutantenphänotyp
verantwortlich zeichnen. Wie in 3 gezeigt,
wanderte der mutierte Rezeptor schneller in dem Gel, wodurch das
mittels DNA-Sequenzierung vorhergesagte Molekulargewicht bestätigt wird.
Der Wildtyp-Rezeptor (yhPR-B) lief als ein 114-kDa-Protein, während der
mutierte Rezeptor 5 kDa kleiner war (vgl. Bahnen 2 und 3 mit 6 und
7). Die Zugabe von 100 μM CuSO4 zu den Zellkulturen steigerte die Synthese
sowohl des Wildtyp- als auch des mutierten hPR im gleichen Ausmaß. Es wurden
keine Hauptabbauprodukte nachgewiesen. In Gegenwart von Progesteron
und RU486 wurden yhPR-B-Banden aufgrund von hormoninduzierter Phosphorylierung
des Rezeptors nach oben verschoben. lm Gegensatz dazu induzierte
RU486 eine Verschiebung des Wildtyp-PR nach oben zu einem geringeren
Ausmaß (Bahnen
4 und 5). Bei der UP-1-Mutante wurde diese hormonabhängige Verschiebung
nach oben bei Behandlung mit RU486 erkannt (Bahnen 8 und 9). Folglich
kann der C-Terminus von PR für
die Inaktivität
von RU486 verantwortlich zeichnen. Demzufolge würde ein Entfernen dieser Sequenz RU486
ermöglichen,
zu einem Agonisten zu werden.
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Beispiel 13
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Hormonbindungsanalyse
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4 zeigt
die Transkriptionsaktivität
und die Hormonbindungsanalyse von Wildtyp- und mutierten hPR-Konstrukten. Die
hPR-Konstrukte sind zusammen mit einer schematischen Darstellung
der Rezeptormolektile auf der linken Seite dargestellt. Hefezellen
wurden in Gegenwart von 100 μM
CuSO4 gezüchtet. Eine Transkriptionsanalyse
wurde wie oben beschrieben vorgenommen. Versuche wurden in dreifacher
Ausführung durchgeführt und
die Transkriptionsaktivitäten
wurden im Hinblick auf Protein standardisiert. Hormonbindungsassays
wurden in Gegenwart von 20 nM [3H]-Progesteron oder
20 nM [3H]-RU486 durchgeführt.
-
Es
wurde eine Sättigungsbindungsanalyse
des mutierten UP-1-Rezeptors durchgeführt, um zu ermitteln, ob seine
Affinität
für RU486
und Progesteron verändert
wurde. Eine Scatchard-Analyse der Bindungsdaten demonstrierte, dass
sowohl der Wildtyp- als auch der mutierte Rezeptor eine ähnliche
Affinität
für RU486 von
4 bzw. 3 nM aufwiesen. Wie in 4 zu erkennen
ist, hatte das mutierte Rezeptormolekül die Fähigkeit, Progesteron zu binden,
verloren. Somit sind die Aminosäurenkontakte
für Progesteron
und RU486 mit hPR unterschiedlich.
-
Beispiel 14
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Erzeugung von Deletionsmutanten von hPR-B
-
Wie
in 2B gezeigt, offenbarte eine DNA-Sequenzierung,
dass die Rasterverschiebungsmutation in dem UP-1-Klon eine doppelte
Mutation in dem Rezeptorprotein erzeugte. Das heißt, eine
modifizierte C-terminale Aminosäuresequenz
und eine Kürzung
von 42 Aminosäuren.
Um zu identifizieren, welche Mutation schließlich für den beobachteten Phänotyp verantwortlich
zeichnete, wurden zwei neue Rezeptormutanten in vitro konstruiert:
YEphPR-B879, die ein Stoppcodon enthielt, das Aminosäure 880
entsprach, und YEphPR-B891, die ein Stoppcodon bei Aminosäure 892
enthielt. Hormonbindungsdaten (siehe 4) demonstrierten,
dass beide dieser gekürzten
Rezeptoren RU486 binden konnten, jedoch nicht Progesteron. Wenn
sie in vivo untersucht wurden, aktivierten beide Mutantenrezeptoren
die Transkription in Gegenwart von RU486 auf Niveaus, die mit denen
der Mutante UP-1 vergleichbar sind, die in Hefe erzeugt wurde. Wie
erwartet, waren beide Mutanten in Gegenwart von Progesteron inaktiv.
Folglich lag der beobachtete Phänotyp
nicht in Mutationen an einer zweiten Stelle in dem UP-1-Molekül begründet. Zudem
zeichneten 12 zusätzliche
Aminosäuren, von
880 bis 891, nicht für
die Mutantenaktivität
verantwortlich. Darüber
hinaus ist klar, dass die 42 C-terminalen Aminosäuren erforderlich sind, damit
Progesteron an den Rezeptor binden kann, während die letzten 54 Aminosäuren für die RU486-Bindung
nicht notwendig sind. Folglich steht der Antagonist mit anderen
Aminosäuren in
dem nativen Rezeptormolekül
in Kontakt und kann im Vergleich zu Agonisten eine andere Rezeptorkonformation
induzieren.
-
Neben
den obigen Deletionsmutationen haben andere Deletionen in der C-terminalen
Aminosäuresequenz
Bindungsaktivität
mit RU486 und nicht mit Progesteron bereitgestellt. Zu solchen Deletionen
zählen:
(1) eine Deletion von 16 Aminosäuren,
die die Aminosäuren
1-917 des Progesteronrezeptors belässt; und (2) eine Deletion
von 13 Aminosäuren,
die die Aminosäuren
1-920 des Progesteronrezeptors belässt. Die Verwendung der Rezeptorbindungsregion
mit TATA-CAT-Expression in Assays mit transienter Transfektion zeigte
eine CAT-Expression mit der Deletion von 16 Aminosäuren, d.
h. Aminosäuren
640-917, und der Deletion von 13 Aminosäuren, d. h. Aminosäuren 640-920.
-
Beispiel 15
-
Steroidspezifität für Aktivierung der Transkription
der UP-1-Mutante
-
5 zeigt die Spezifität der Transkriptionsaktivität des mutierten
hPR. In Feld (A) wurden die Transkriptionsaktivitäten des
Wildtyp- und des UP-1-Mutantenrezeptors in Gegenwart unterschiedlicher
Konzentrationen von Progesteron, RU486, Org31806 und Org31376, wie
angegeben, geprüft.
-
Ein
Transkriptionsassay wurde unter Verwendung von zwei synthetischen
Antagonisten, Org31806 und Org31376, durchgeführt, bei denen es sich um potente
Antiprogestine handelt. Wie in 5A gezeigt, wurde
der mutierte Rezeptor von beiden dieser Verbindungen aktiviert.
Die Kurve der von der Konzentration abhängigen Aktivität war der
mit RU486 erhaltenen ähnlich,
was nahe legt, dass die Affinität
dieser zwei Antagonisten für
den mutierten Rezeptor der von RU486 ähnlich ist. Wenn sie mit dem
Wildtyp-Rezeptor geprüft wurden,
wiesen diese Verbindungen eine minimale Transkriptionsaktivität auf und
verhielten sich nur bei Konzentrationen von 1 μM wie partielle Agonisten (3-10
% der Progesteronaktivität),
wie dies RU486 tut. Folglich erstreckt sich die Inhibitionswirkung
des C-Terminus von hPR auf andere Rezeptorantagonisten.
-
In
Feld (B) wurden die Transkriptionsaktivitäten von Wildtyp- und mutierten
UP-1-Rezeptoren
in Gegenwart von 1 μM
Progesteron (P), RU486 (RU), R5020 (R), Dexamethason (D), Cortisol
(C), Östradiol
(E), Tamoxifen (TX) oder Nafoxidin (N) geprüft (siehe 5B). Der synthetische Antagonist R5020 hatte keine Auswirkung
auf die UP-1-Mutante, was nahe legt, dass Agonisten, wie Progesteron
und R5020, den C-Terminus
des nativen Rezeptors zur Bindung erfordern und dementsprechend
dabei versagen, den gekürzten UP-1-Rezeptor
zu erkennen. Andere Steroide, von denen bekannt ist, dass sie in
Hefezellen eintreten, wie Östradiol,
die Antiöstrogene
Tamoxifen und Nafoxidin, Dexamethason und Cortisol, können möglicherweise
den mutierten Rezeptor aktivieren. Von allen getesteten Steroiden
wurde befunden, dass sie mit entweder dem Wildtyp- oder dem mutierten
Rezeptor inaktiv sind. Folglich ist die Aktivierung des mutierten
Rezeptors für
Antiprogestine spezifisch.
-
Beispiel 16
-
Transkriptionsaktivität mutierter Rezeptoren in Säugerzellen
-
6 zeigt die transiente Transfektion von
mutiertem hPR in Säugerzellen.
In Feld (A) wurden HeLa-Zellen transient mit phPR-B und phPR-B891-Rezeptoren
zusammen mit PRETKCAT-Rezeptorplasmid unter Anwendung des Polybren-Transfektionsverfahrens,
wie beschrieben (Tsai et al., 1989) transfiziert. Zellen wurden
mit oder ohne 100 nM Progesteron oder RU486 für 48 Stunden vor dem Ernten
gezüchtet.
CAT-Assays wurden wie oben beschrieben durchgeführt. In Feld (B) wurden CV-1-Zellen
wie in (A) transient transfiziert.
-
Unter
Bezugnahme auf 6 wurde die Aktivität von mutiertem
Rezeptor in sowohl humanen HeLa-Endometriumzellen als auch Affennieren-CV-1-Fibroblasten
geprüft.
Eine Mutante, phPR-891, wurde konstruiert, indem das vollständige PR-Insert
von phPR-B-Vektor durch die gekürzte
PR-cDNA von YEphPR-B891 konstruiert. Die resultierende Rezeptormutante,
phPR-B891, ist eine Kürzung
von 42 Aminosäuren
der hPR-B-Form. Die mutierten 891- und Wildtyp-Rezeptoren wurden
zusammen mit dem PRETKCAT-Reporterplasmid, das zwei Kopien eines
GRE/PRE-Elements enthält,
in HeLa-Zellen transfiziert.
-
Wie
erwartet, aktivierte Wildtyp-PR die Transkription des CAT-Gen-Reporters
in Gegenwart von 10-7 M Progesteron (6A). Obwohl das Basaltranskriptionsniveau hoch
war, wurde eine 3- bis 4-fache Induktion der Transkription nachgewiesen,
wenn den Medien Progesteron zugegeben wurde. Im Gegensatz dazu erfolgte
in Gegenwart von RU486 keine Induktion. Das in diesen Versuchen
nachgewiesene hohe Basalniveau der Transkription kann eine RU486-Auswirkung
auf Wildtyp-hPR maskieren oder verändern.
-
Andererseits
wurde eine Induktion der CAT-Aktivität beobachtet, wenn die 891-Mutante in Gegenwart von
10-7 M RU486 inkubiert wurde (6A). Dieselbe Konzentration von Progesteron wies
keine Aktivität
auf.
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Zelltypspezifische
Faktoren können
die Aktivität
der Transaktivierungsdomänen
von Steroidrezeptoren beeinflussen. Um diese Möglichkeit zu beurteilen, wurden
Wildtyp- und mutierte
Rezeptoren in CV-1-Zellen transfiziert. Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten,
d. h. Progesteron aktivierte den Wildtyp-Rezeptor, während RU486
den mutierten 891-Rezeptor aktivierte (6B).
-
Das
Protein, das aus phPR-B891-Plasmid synthetisiert wurde, wies in
Säugerzellen
das korrekte Molekulargewicht auf. Der mutierte Rezeptor wurde in
COSM6-Zellen transfiziert. Eine Western-Analyse an Zellextrakten
zeigte, dass die 891-Mutante wie erwartet als ein Protein von 109
kDa synthetisiert wurde, das einem Protein entspricht, das 42 Aminosäuren kürzer ist
als der Wildtyp-hPR. Folglich fungiert RU486 als ein Agonist des
gekürzten
B-Rezeptors in einem wiederhergestellten Hefesystem und auch in
Säugerzellen.
Der Transaktivierungsmechanismus erfordert den C-terminalen Schwanz
des mutierten Rezeptors nicht und ist zwischen den drei getesteten
Spezies konserviert.
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Beispiel 17 (nicht erfindungsgemäß)
-
Konstruktion von Polyglutaminabschnitt-Insertion
in die LBD
-
Der
Polyglutaminabschnitt, der mehrere Wiederholungen von CAG enthält, wurde
mittels eines Verfahrens konstruiert, das von S. Rusconi (Seipel
et al., Nucl. Acid. Res. 21:5609-5615) entwickelt wurde, wobei eine
Multimerisation von DNA-Fragment (verdautes BsaI und BbsI) kodierenden
Glutamin-Wiederholungen genutzt wird, was zu Poly-Qn führt. Das
Plasmid pBluescript-KS(II) wurde mit Acc65I und SacI verdaut, der
linearisierte Vektor wurde auf Gel gereinigt und mit dem reassoziierten
Oligonukleotidpaar R3/R4 ligiert, um das Plasmid pPAP zu erzeugen.
Die Oligonukleotidsequenz für
R3 (oberer Strang) ist: 5'-GTACGTTTAAACGCGGCGCGCCGTCGACCTGCAGAAGCTTACTAGTGGTAC CCCATGGAGATCTGGATCCGAATTCACGCGTTCTAGATTAATTAAGC-3' (Seq. ID Nr. 2)
und die Sequenz für R4
(unterer Strang) ist: 5'-GGCCGCTTAATTAATCTAGAACGCGTGAATTCGGATCCAGATCTCCATGGGGTACCACTAGTAAGCTTCTGCAGGTCGACGGCGCGCCGCGTTTAAAC-3' (Seq. ID Nr. 3).
-
Die
folgenden Restriktionsstellen werden in pPAP als die mehreren Klonierungstellen
(von T3 bis T7) integriert: PmeI, AscI, SalI, PstI, HindIII, SpeI,
Acc65I, NcoI, BglII, BamHI, EcoRI, MluI, XbaI, PacI, NotI, SacI. Oligonukleotide,
die für
10 Glutamine kodieren, wurden reassoziieren gelassen und in die
BglII- und BamHI-Stelle des Plasmids pPAP subkloniert. Die Sequenz
für den
oberen und den unteren Strang des Oligonukleotids war 10QU 5'-GATCTCGGTCTCCAACAGCAACAGCAACAGCAACAGCAACAGGGTCTTCTG-3' (Seq ID Nr. 4) bzw. 10QL: 5'-GATCCAGAAGACCCTGTTGCTGTTGCTGTTGCTGTTGCTGTTGGAGACCGA-3' (Seq ID Nr. 5). Das Insert wurde mittels
Restriktionsverdau und Sequenzierung bestätigt.
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Das
Plasmid mit dem 10Q-Insert (pPAP-10Q) wurde über Nacht mit BsaI und BbsI
(New England Biolab) verdaut und präzipitiert. Ein Zehntel der
präzipitierten
DNA (die sowohl Vektor als auch Fragment enthält) wurde religiert, um das
Plasmid pPAP-18Q zu erzeugen. Jeder Ligationsschritt resultiert
in pPAP-2(n-1)Q aus dem vorherigen Vektor pPAP-nQ. Auf diese Art
und Weise wurden verschiedene Erweiterungen von Poly-Q erzielt und
die resultierenden Plasmide pPAP-34Q, pPAP-66Q und pPAP132Q wurden
erzeugt und mittels Sequenzierung bestätigt. Die BglII- und BamHI-Fragmente
(die für
den Poly-Q-Abschnitt kodieren) aus diesen Plasmiden wurden gereinigt
und in die BglII-Stelle von pRSV-GLVP kloniert, um GLVP mit verschiedenen
Poly-Q-Inserts am N-Terminus zu erzeugen. Diese GLVP-nQ wurden wieder
in den pCEP4-Vektor inseriert, wodurch pCEP4-GLVP-nQ erzeugt wurde.
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Ein
Verlängern
der C-terminalen Ligandenbindungsdomäne von 879 auf 914 (17) steigerte allmählich die von RU486 induzierte
Aktivierung der Zielgenexpression.
-
Wichtig
ist dabei, dass diese Mutanten spezifisch auf RU486, jedoch nicht
auf den Progesteron-Agonisten R5020 reagierten. Eine weitere Erweiterung
der C-terminalen LBD über
Aminosäure
914 hinaus resultierte in einer Verringerung der GLVP-Reaktion auf
RU486.
-
Konstruktion, Charakterisierung und Analyse
von mutierten humanen GR/PR-Fusionsproteinrezeptoren
-
Beispiel 18 (nicht erfindungsgemäß)
-
Plasmidkonstruktion
-
Ein
mutierter humaner Progesteronrezeptor wurde wie oben erörtert konstruiert
und charakterisiert. Eine Mutagenese der Ligandenbindungsdomäne des humanen
PR wurde mit denselben, oben umrissenen Vorgehensweisen ausgeführt. Die
Charakterisierung des mutierten Progesteronrezeptors identifizierte
eine Deletion von einem einzigen Nukleotid an Base 2636. Diese Mutation
resultierte in einer Verschiebung des Leserasters, die ein Stoppcodon
36 Nukleotide stromabwärts
erzeugt. Infolgedessen wird der Wildtyp-Rezeptor um 54 authentische
Aminosäuren
gekürzt
und 12 neue Aminosäuren
werden am C-Terminus hinzugefügt.
Die Kürzung
von 42 Aminosäuren
am C-Terminus könnte
RU486 binden und wurde wie oben erörtert charakterisiert.
-
Plasmid-DNA,
die den GR/PR-Fusionsproteinrezeptor und den Wildtyp-GR kodiert,
wurde wie folgt konstruiert. Jede Insertionsmutante wurde mit den
Restriktionsenzymen BamHI und Xhol verdaut, die die 3'-Seite des SV40-Polyadenylierungssignals
flankierten. Die resultierenden Fragmente wurden aus einem Agarosegel
isoliert. Das große
Fragment der Insertionsmutante, die den aminoterminalen kodierenden
Teil des GR enthielt, d. h. die Transregulations- und DNA-Bindungsregion,
und der Großteil
des Plasmids wurden mit dem kleinen Fragment einer anderen Insertionsmutante,
die die carboxyterminale kodierende Sequenz der oben hergestellten
hPR-Deletionsmutante enthielt, ligiert. Die resultierenden Plasmide,
die die Deletion in der hPR-Ligandenbindungsdomäne trugen,
wurden sequenziert, um die Integrität der GR/PR-Mutantenkonstrukte sicherzustellen.
-
Darüber hinaus
wurde außerdem
Plasmid-DNA, die einen mutierten Ratten- oder humanen GR und den
Ratten-Wildtyp-GR oder humanen Wildtyp-GR kodiert, konstruiert.
Die Plasmide für
pGR0385 (oder prCS1.C) der Ratte und dessen Wildtyp pGR0384 wurden
unter Anwendung der obigen Verfahren konstruiert. Einzelheiten bezüglich der
Konstruktion, Mutation und Charakterisierung des obigen Plasmids
lassen sich in Lanz und Rusconi, Endocrinology 135:2183-2195 (1994),
finden, dessen Gesamtheit hiermit durch Bezugnahme, einschließlich der
Zeichnungen, hierin aufgenommen ist. Die Charakterisierung des mutierten
Ratten- und humanen GR identifizierte eine doppelte Punktmutation
in der Ligandenbindungsdomäne.
In dem Rattenkonstrukt wurden die Aminosäuren 770, 771, Methionin und
Leucin, durch Alanin und Alanin ersetzt. Die Aminosäuren 780
und 781 wurden deletiert. In den humanen Konstrukten wurden die
Aminosäuren
762 und 763 deletiert. Die Aminosäuren 752 und 753 wurden durch
Alanine substituiert. Sowohl die Substitutions- und Deletionsänderungen waren am Carboxyterminusteil
der Ratten- oder humanen GR-Ligandenbindungsdomäne. Die Insertionsmutante wurde
mit den Restriktionsenzymen BamHI und Xhol verdaut, die die 3'-Seite des SV40-Polyadenylierungssignal
flankieren, und das resultierende Fragment wurde aus Agarosegel
isoliert. Das große
Fragment einer Insertionsmutante, die den aminoterminalen kodierenden
Teil des Ratten- oder humanen GR enthielt, und der Großteil des
Plasmids wurden mit dem kleinen Fragment einer anderen Insertionsmutante,
die die carboxyterminalen kodierenden Sequenzen der mutierten Ligandenbindungsdomäne enthielt, ligiert.
Die resultierenden Plasmide, die die Deletion in der Ligandenbindungsdomäne trugen,
wurden sequenziert, um die Integrität der Ratten- oder humanen
GR-Mutanten sicherzustellen.
-
Darüber hinaus
wurden die obigen Vorgehensweisen auch dazu angewendet, Plasmid-DNA zu konstruieren,
die eine GR-Mutante mit einem konstitutiv aktiven Rezeptor, d. h.
pGR0403R, kodierte (9 und 10).
Die Insertionsmutante wurde mit dem adäquaten Restriktionsenzym verdaut.
Die resultierenden Fragmente wurden aus Agarosegel isoliert. Das
große
Fragment der Insertionsmutante, die den aminoterminalen kodierenden
Teil des GR, d. h. die Transregulationsdomänen und DNA-Bindungsdomänen, enthielt,
und der Großteil
des Plasmids wurden mit dem kleinen Fragment einer anderen Insertionsmutante,
die die mutierte GR-Ligandenbindungsdomäne enthielt,
ligiert. Das resultierende Plasmid wurde sequenziert (9),
um die Integrität
des Mutantenkonstrukts sicherzustellen.
-
Beispiel 19
-
Zellkultur, Transfektion und Assay auf
CAT- und Luciferase-Aktivitäten
-
CV-1-Zellen
wurden bei 37 °C
in Dulbeccos modifiziertem Eagle-Medium, das 10 % fötales Rinderserum
(fetal bovine serum, „FBS") enthielt, in einer
feuchten Atmosphäre,
die 5 % CO2 enthielt, gehalten. Die Zellen
wurden unter Verwendung des im Handel erhältlichen kationischen Agens
Lipofectamin transfiziert. Kurz gesagt, DNA wurde mit dem Lipofectamin-Reagens
gemischt und den Zellen zugesetzt. Nach 5 Stunden wurde der DNA-Mix
entfernt und durch Wachstumsmedium, das 10 % FBS enthielt, ersetzt
und die Zellen wurden wieder in eine Atmosphäre, die 5 % CO2 enthielt,
gegeben. Achtzehn Stunden später
wurden die Zellen ungefähr
24 Stunden mit Steroiden in verschiedenen Konzentrationen behandelt,
dann geerntet.
-
In
diesem Verfahren werden die CV-1-Zellen mit entweder dem Wildtyp-Rezeptor
oder dem mutierten Rezeptor und einem auf Glukokortikoid reagierenden
Reporterkonstrukt transformiert. Um die Transkriptionsaktivität zu messen,
wurde ein CAT-Reporter, der zwei synthetische GREs und eine TATA-Box
enthielt, verwendet. Um die Transkriptionsrepression zu messen,
wurden zwei Konstrukte verwendet. Das erste enthält zwei Kopien der Bindungsstelle
für den
durch Entzündung
induzierbaren Transkriptionsfaktor AP-1, worauf der Thymidinkinase-Promotor
(tk-Promotor) folgt, der mit CAT verknüpft ist. Das zweite enthält zwei
Kopien der Bindungsstelle für
den durch Entzündung
induzierbaren Transkriptionsfaktor NFK-B,
worauf eine TATA-Box folgt, die mit dem Luciferase-Gen verknüpft ist.
Die CAT-Expression wurde unter Verwendung eines ELISA-Assays gemäß der vom
Hersteller empfohlenen Vorgehensweise quantifiziert. Die Luciferase-Aktivität wurde
unter Verwendung eines im Handel erhältlichen Luciferase-Assays
gemäß der vom
Hersteller empfohlenen Vorgehensweise gemessen.
-
Beispiel 20 (nicht erfindungsgemäß)
-
In-vitro-Transfektionen unter Verwendung
von CV-1-Zellen
-
Der
GR/PR-Fusionsproteinrezeptor und der mutierte Ratten-GR wurden über eine
In-vitro-Transfektion
in CV-1-Zellen auf biologische Aktivität getestet. Als Kontrollen
wurden Vektoren, die den humanen Wildtyp-GR und den Ratten-Wildtyp-GR
exprimieren, verwendet. Ergebnisse dieser Versuche demonstrieren,
dass der humane Wildtyp-GR und der Ratten-Wildtyp-GR als Reaktion
auf Dexamethason und minimal durch RU486 transkriptional aktiviert
werden. Im Gegensatz dazu wird der mutierte Ratten-GR (CS1.CD) von
RU486 und nicht von Dexamethason transkriptional aktiviert. In ähnlicher
Weise wird auch der GR/PR-Fusionsproteinrezeptor von RU486 und nicht
von Dexamethason aktiviert. 11 stellt
die Menge an CAT-Protein dar, das als Reaktion auf den bestimmten
Liganden produziert wird.
-
Beispiel 21 (nicht erfindungsgemäß)
-
In-vitro-Transkriptionsrepressionsstudien
-
Die
von dem mutiertem Ratten-GR und dem humanen GR/PR-Konstrukt vermittelte
Transkriptionsrepression wurde untersucht. Die Menge an CAT-Protein,
das unter der Transkriptionskontrolle synthetischer Aktivierungselemente
produziert wird, wurde ermittelt.
-
Insbesondere
wurden zwei Reporter untersucht, TRE2tkCAT, das AP-1 enthält, das
mit dem Thymidinkinasepromotor fusioniert ist, der mit CAT verknüpft ist.
Der zweite verwendete Reporter war NFK-B-luc-Plasmid,
das 2 NFK-B-Bindungsstellen enthält, die
mit Luciferase fusioniert sind. Diese Promotoren enthalten durch
Entzündung
induzierbare Promotoren und wurden dazu verwendet, die Fähigkeit
der Wildtyp- und mutierten GR-Konstrukte, die Transkription zu reprimieren,
zu beurteilen.
-
Zellen
wurden zusammen mit entweder dem Ratten-Wildtyp-GR oder dem humanen
Wildtyp-GR oder dem mutierten Ratten-GR (CS1.CD) oder dem mutierten
humanen GR in CV-1-Zellen transfiziert. Zellen, die zuvor mit Dex
oder RU486 behandelt wurden, um eine Bindung an den Steroidrezeptor
zu ermöglichen,
wurden dann mit Phorbolester TPA stimuliert, um AP-1 und NFK-B zu aktivieren. Geleitzellen wurden nicht
mit TPA stimuliert und Kontrollzellen erhielten ebenfalls weder
Dex noch RU486.
-
Die
Ergebnisse demonstrieren, dass eine RU486-Behandlung in einem Rückgang des
CAT-Protein-Niveaus und der Luciferase-Aktivität in mit CS1.CD transfizierten
Zellen resultierte. Eine Dex-Behandlung hatte keine Auswirkung auf
die CAD-Niveaus oder die Luciferase. Diese Ergebnisse wurden nicht
erwartet, da Dex nicht an die Ligandenbindungsdomäne des mutierten
Ratten-GR, CS1.CD, oder des mutierten humanen GR bindet. In Zellen,
die mit dem Wildtyp-GR transfiziert wurden, bewirkten sowohl Dex
und RU486 einen Rückgang
des CAT-Protein-Niveaus und der Luciferase-Aktivität. Solche Ergebnisse sind nicht
unerwartet, da der Wildtyp-GR sowohl Dex als auch RU486 bindet.
-
Beispiel 22 (nicht erfindungsgemäß)
-
Expression und Nachweis von mutiertem
GR
-
Drei
Antikörper
wurden erhalten und dazu verwendet, um rekombinanten, zum Teil gereinigten
GR in einer Western-Blot-Analyse zu erkennen. Studien wurden durchgeführt, um
Protein von Wildtyp-GR oder mutiertem GR aus transfizierten Zellen
oder GR aus Ratten-Synovialgewebe unter Verwendung der obigen Antikörper nachzuweisen.
-
Die
Antikörper
waren auch dazu im Stande, humanen GR nachzuweisen, der aus HeLa-Zellextrakten erhalten
wurde. Beträchtliche
GR-Niveaus wurden mit nur 200 μg
Vollzellextrakt nachgewiesen. Die Immunreaktivität wurde ebenfalls mit Synovialgewebe
nachgewiesen und Antikörper
werden hergestellt, um zwischen Proteinen von Wildtyp-Gr und mutiertem
GR zu unterscheiden.
-
Beispiel 23 (nicht erfindungsgemäß)
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Transaktivierungs- und Transrepressionsstudien
-
Neben
den obigen Versuchen wurde der Vektor mit NFK-B-Bindungsstellen,
die mit dem Luciferase-Gen fusioniert waren, in echte Gelenke in
Ratten injiziert und mit oder TNF-α behandelt. TNF-α ist ein
Cytokin, das eine Entzündung
induziert und eine NFK-B-Bindung an seine adäquaten DNA-Sequenzen
fördert. Mit
dem DNA-Konstrukt resultiert eine TNF-α-Behandlung in einem Anstieg
der Transkription von TNF-α und exogen
eingeführtem
Luciferase-Gen. In Synovialgewebe wird ohne Plasmidtransfektion
keine Luciferase-Aktivität
nachgewiesen. Auch in Synovialgewebe, das mit Plasmid in Abwesenheit
von TNF injiziert wurde, liegt keine Luciferase-Aktivität vor. Ein
sechsfacher Anstieg des Luciferaseniveaus trat auf, wenn Gewebe
0,1 oder 1 nM TNF ausgesetzt wurde. Dies dient als ein leicht nachweisbarer
In-vivo-Marker für
die Funktion von Wildtyp-GR oder mutiertem GR.
-
Konstruktion, Charakterisierung und Analyse
von doppelten Punktmutationen in der Ligandenbindungsdomäne von GR
-
Beispiel 24 (nicht erfindungsgemäß)
-
Mutagenese der Ligandenbindungsdomäne von humanem
GR
-
Ein
Plasmid wurde konstruiert, das die cDNA von humanem GR enthielt,
wobei die Aminosäuren
752 und 753 durch Alanine ersetzt und die Aminosäuren 762 und 763 deletiert
waren. Dieses Plasmid, pSTC-hGR-CS1/CD, wurde wie folgt konstruiert.
Das Wildtyp-Glukokortikoidhormonzeptorplasmid wurde mit den Restriktionsenzymen
Nsil und Xbal verdaut, die die zu mutierende Region flankieren.
Die resultierenden Fragmente wurden aus Agarosegel isoliert. Das
kleinere Fragment wurde mit den Restriktionsenzymen EcoRI und SspI
verdaut, wobei drei Fragmente erzeugt wurden. Die resultierenden
Fragmente wurden aus Agarosegel isoliert.
-
Ein
synthetisches Fragment wurde synthetisiert: 5'-AAT TCC CCG AGG CGG CAG CTG AAA TCA TCA
CCA ATC AGA TCT-3' (Seq.
ID Nr. 6), um das EcoRI/SspI- Fragment
zu ersetzen. Das größere Plasmidfragment,
das NsiI/EcoRI-Fragment, das SspI/XbaI-Fragment und das synthetische
EcoRI/SspI-Fragment wurden zusammenligiert. Das resultierende Plasmid
trägt die
wie oben beschriebene Substitution und Deletion.
-
Beispiel 25 (nicht erfindungsgemäß)
-
Charakterisierung von GR-Mutanten in der
Ligandenbindungsdomäne
-
Um
die Integrität
der Mutation sicherzustellen, wurde das Plasmid, das das mutierte
humane GR enthielt, sequenziert. Weitere Versuche, wie oben erörtert, wurden
durchgeführt,
um den mutierten humanen GR zu charakterisieren. Es wurden eine
Western-Analyse und eine Hormonbindung, wie oben erörtert, durchgeführt, um
den Charakter der Konstrukte sicherzustellen, z. B. Zellexpression
des Proteins und Steroidspezifität für die Aktivierung
oder Repression der Transkription.
-
Beispiel 26 (nicht erfindungsgemäß)
-
Transkriptionsaktivität der mutierten Rezeptoren
in Säugerzellen
-
LMTK--Zellen wurden bei 37 °C in Dulbeccos modifiziertem
Eagle-Medium, das 10 % fötales
Rinderserum (fetal bovine serum, „FBS") enthielt, in einer feuchten Atmosphäre, die
5 % CO2 enthielt, gehalten. Die Zellen wurden
mit dem in Kawai et al., Mol. Cell. Bio. 4:91-1172 (1984), beschriebenen
Polybren-Verfahren, das hiermit durch Bezugnahme hierin aufgenommen
ist, einschließlich
der Zeichnungen, transfiziert. Nach einem Schock mit 25%-igem Glycerin
in Hanks gepufferter Kochsalzlösung
(Hank's buffered
saline solution, „HBSS") wurden die Zellen
zweimal mit HBSS gewaschen und Medium, das Hormone oder Lösemittel
enthielt, wurde zugegeben. Die Zellen wurden 48 Stunden kultiviert.
Extrakte wurden mittels eines Frost/Tau-Wechsels hergestellt. Die
CAT-Aktivität
wurde mit 25 μg
Protein und einer Inkubationszeit von 16 Stunden geprüft. Geprüfte CAT-Aktivität, wie von
Seed et al., Gene 67:271 (1988) hiermit durch Bezugnahme hierin
aufgenommen, einschließlich
der Zeichnungen.
-
Konstruktion, Charakterisierung und Analyse
von konstitutiv aktivem mutiertem GR
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Beispiel 27 (nicht erfindungsgemäß)
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Mutagenese der Ligandenbindungsdomäne von humanem
GR
-
Die
Deletion der Steroid-Ligandenbindungsdomäne wurde wie folgt hergestellt.
Diese Deletion entfernte einen großen Teil des carboxyterminalen
Teils des Proteins, wodurch alle Steroidbindungseigenschaften eliminiert
werden. Unter Anwendung der oben erörterten Vorgänge wurde
das pGR0403R-Plasmid (9 und 10)
konstruiert. Diese Mutation führt
zu einem konstitutiv aktiven Rezeptor. Diese Mutante konnte die Transkription
des CAT-Reportergens in Gegenwart oder Abwesenheit von Glukokortikoidhormon
aktivieren. Darüber
hinaus kann diese Mutante auch die Transkription des NFK-B-Luciferase-Konstrukts
reprimieren.
-
Beispiel 28 (nicht erfindungsgemäß)
-
Charakterisierung von GR-Mutanten in der
Ligandenbindungsdomäne
-
Um
die Integrität
der Mutation sicherzustellen, wurde das Plasmid, das das mutierte
humane GR enthielt, pGR0403R (10),
sequenziert (9). Weitere Versuche, wie oben
erörtert,
wurden durchgeführt,
um den mutierten humanen GR zu charakterisieren. Es wurden eine
Western-Analyse und eine Hormonbindung, wie oben erörtert, durchgeführt, um
den Charakter der Konstrukte sicherzustellen, z. B. Zellexpression
des Proteins, Fehlen von Steroidspezifität für die Aktivierung oder Repression
der Transkription und Grundniveau der Genexpression im Vergleich
zur konstitutiven Expression.
-
Beispiel 29 (nicht erfindungsgemäß)
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Transkriptionsaktivität der mutierten Rezeptoren
in Säugerzellen
-
Das
konstitutiv aktive mutierte GR-Konstrukt wurde wie oben erörtert hergestellt.
Der Rezeptor weist keine Ligandenbindungsdomäne auf und reprimiert, wenn
er in Zellen exprimiert wird, die Transkription von AP-1-angetriebenen
Genen in Abwesenheit von Dex oder RU486. In-vitro-Tests zeigen,
dass die konstitutiv aktive GR-Mutante bei Transfektion Promotoren
mit Glukokortikoid-Response-Elementen aktiviert und AP-1 enthaltende
Promotoren reprimiert.
-
Konstruktion. Charakterisierung und Analyse
von Mutationen in den DNA-Bindungs- oder Transregulationsdomänen von
GR
-
Beispiel 30 (nicht erfmdungsgemäß)
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Mutagenese der DNA-Bindungs- oder Transregulationsdomänen von
GR
-
Zum
Erhalten der Transaktivierungsaktivität ohne Transrepressionsaktivität wurde
das folgende Konstrukt hergestellt. Die mutierte Ligandenbindungsdomäne wird
wie oben beschrieben mutiert. Verfahrensdetails von Lanz et al.,
Endocrinology 135:2183-2195 (1994) sind hiermit durch Bezugnahme
hierin aufgenommen, einschließlich
der Zeichnungen. Die mutierte DNA-Bindungsdomäne wird mutiert, indem das
Serin an Position 425 durch Glycin, das Leucin an Position 436 durch
Valin und das Tyrosin und das Asparagin an den Positionen 478 und
479 durch Leucin und Glycin ersetzt werden.
-
Zum
Erhalten der Transaktivierungsaktivität ohne Transrepressionsaktivität wurde
das folgende Konstrukt hergestellt. Die mutierte Ligandenbindungsdomäne wird
wie oben beschrieben mutiert. Die mutierte Transregulationsdomäne wird
mutiert, indem das Alanin an Position 458 durch Threonin, das Asparagin
und das Alanin an den Positionen 454 und 458 durch Asparaginsäure bzw.
Threonin und das Arginin und die Asparaginsäure an den Positionen 460 und
562 durch Asparagin bzw. Cystein ersetzt werden.
-
Beispiel 31 (nicht erfindungsgemäß)
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Charakterisierung von GR-Mutanten in den
DNA-Bindungs- und Transregulationsdomänen
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Um
die Integrität
der Mutation sicherzustellen, wurde das Plasmid, das das mutierte
GR enthielt, sequenziert. Weitere Versuche, wie oben erörtert, wurden
durchgeführt,
um die mutierten GR-Konstrukte zu charakterisieren. Es wurden eine
Western-Analyse und eine Hormonbindung, wie oben erörtert, durchgeführt, um den
Charakter der Konstrukte sicherzustellen, z. B. Proteinexpression
in Zellen und Steroidspezifität
für die
Aktivierung oder Repression der Transkription.
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Beispiel 32 (nicht erfindungsgemäß)
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Transkriptionsaktivität der mutierten Rezeptoren
in Säugerzellen
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Die
obigen mutierten GR-Konstrukte wurden hergestellt. Die zwei verschiedenen
Rezeptorkonstrukte weisen entweder eine mutierte DNA-Bindungsdomäne oder
eine mutierte Transregulationsdomäne auf. Bei Expression in Zellen
reprimiert das Nur-Transrepressionskonstrukt
mit einer DNA-Bindungsdomänen-Mutation die
Transkription von AP-1- und NFK-B-angetriebenen
Genen in Gegenwart von Dex und RU486. Es wurde keine Aktivierung
der Transkription beobachtet. In-vitro-Tests zeigen, dass die GR-Mutante
bei Transfektion AP-1 und NFK-B enthaltende
Promotoren reprimiert und die auf Glukokortikoid reagierenden Gene
nicht aktiviert.
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Bei
dem Nur-Transaktivierungskonstrukt mit einer mutierten Transregulationsdomäne wurde
die Aktivierung der Transkription in Gegenwart verschiedener Steroide
beobachtet. In Gegenwart von Dex oder RU486 wurde keine Transrepression
von AP-1-oder NFK-B-angetriebenen
Genen nachgewiesen. In-vitro-Tests zeigen, dass die GR-Mutante bei Transfektion
auf Glukokortikoid reagierende Gene als Reaktion auf Ligandenstimulation
aktiviert, es wurde jedoch keine Repression von AP-1- und NFK-B-Genen
beobachtet.
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Beispiel 33
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Huhn-, Ratten- und Säuger-Progesteronrezeptoren
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Huhn-,
Ratten- und Säuger-Progesteronrezeptoren
sind leicht zu erhalten und funktionieren durch Bindung an dieselbe
DNA-Regulationssequenz. Huhn- und Ratten-Progesteronrezeptoren binden jedoch
ein anderes Spektrum von Liganden, die Affinitäten besitzen, die sich von
denen unterscheiden, die mit humanem Progesteronrezeptor interagieren.
Folglich können
der Huhn- und der Ratten- Progesteronrezeptor
als ein transgener Regulator in Menschen verwendet werden. Des Weiteren
kann er zum Screenen auf spezifische Liganden verwendet werden,
die Huhn- oder Ratten-Progesteronrezeptor,
jedoch nicht endogenen humanen Progesteronrezeptor aktivieren. Ein
Beispiel eines Liganden ist 5α-Pregnan-3,20-dion
(Dihydroprogesteron), das äußerst gut
an Huhn- und Ratten-Progesteronrezeptor bindet, jedoch nicht an
humanen Progesteronrezeptor bindet oder sehr schlecht an diesen
bindet.
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Obwohl
die unmodifizierten Huhn- oder Ratten-Progesteronrezeptoren bereits
mit einem anderen Spektrum von Ligandenbindungsaffinitäten als
der Mensch oder andere Säuger
ausgestattet sind und in ihrer nativen Form verwendet werden können, ist
es wichtig zu versuchen, zusätzlichen
mutierten Progesteronrezeptor auszuwählen, um einen wirksameren
Rezeptor zu erzeugen. Die Unterschiede zwischen Huhn-, Ratten- und humanen Progesteronrezeptoren
liegen in einigen wenigen Aminosäurenunterschieden
begründet. Folglich
könnten
andere Mutationen künstlich
eingeführt
werden. Diese Mutationen würden
die Rezeptorunterschiede verstärken.
Ein Screenen von Rezeptormutationen auf Ligandenwirksamkeit produziert
eine Vielfalt von Rezeptoren, in denen Veränderungen der Affinitäten erfolgen.
Das anfängliche
Screenen von Progesteronmutanten wurde unter Verwendung von Zwischenniveaus
von Liganden durchgeführt.
Eine Mutante hatte die Progesteronaffinität vollkommen verloren, band
jedoch einen synthetischen Liganden RU486 mit nahezu Wildtyp-Wirksamkeit.
RU486 wird normalerweise als ein Antagonist der Progesteronfunktion
betrachtet, war jedoch zu einem Agonisten geworden, wenn es unter
Verwendung dieser spezifischen Mutante getestet wurde. Da der Ligand
synthetisch ist, stellt er keine Verbindung dar, die wahrscheinlich
in Menschen oder Tieren gefunden wird, die mit Gentherapie behandelt
werden sollen. Obwohl RU486 in diesem Fall als ein Agonist arbeitet,
ist es aufgrund seiner potentiellen Nebenwirkungen als ein Anti-Glukokortikoid
nicht ideal. Des Weiteren bindet es auch an das humane Wildtyp-Progesteron.
Folglich hat es die unerwünschte
Nebenwirkung der Reproduktions- und Endokrindysfunktion.
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Dieser
Ansatz ist nicht auf den Progesteronrezeptor beschränkt, da
angenommen wird, dass alle von Liganden aktivierten Transkriptionsfaktoren über ähnliche
Mechanismen fungieren. Ein Fachmann erkennt, dass ein ähnliches
Screenen anderer Mitglieder der Steroid-Superfamilie eine Vielfalt
molekularer Schalter bereitstellen wird. Zum Beispiel aktiviert
die Verbindung 1,25-Dihydroxy-Vitamin D3 den
Vitamin-D-Rezeptor, die Verbindung 24,25-Dihydroxy-Vitamin D tut
dies jedoch nicht. Mutanten des Vitamin-D-Rezeptors können produziert werden, die
transkriptional aktiviert werden, wenn sie an 24,25-Dihydroxy-Vitamin
D gebunden sind, jedoch nicht durch 1,25-Dihydroxy-Vitamin D3.
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Ein
Fachmann erkennt, dass die Liganden so entworfen werden, dass sie
physiologisch toleriert werden, leicht geklärt werden, nicht toxisch sind
und spezifische Auswirkungen auf das Transgensystem anstatt auf
den gesamten Organismus haben.
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Beispiel 34
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Transgene Tiere
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Bin
modifizierter Glukokortikoidrezeptor kann bei der Produktion nichtmenschlicher
transgener Tiere verwendet werden. Eine Vielfalt von Verfahren sind
zum Herstellen transgener Tiere bekannt, einschließlich des
in Leder und Stewart,
US-Patentschrift
Nr. 4,736,866 , erteilt am 12. April 1988, und Palmiter
und Bannister, Annual Review of Genetics, 20:465-499, beschriebenen.
Zum Beispiel können
die oben beschriebenen mutierten Glukokortikoidrezeptoren mit der
Nukleinsäurekassette
vereint werden, die das zu exprimierende rekombinante Gen enthalten.
Zum Beispiel kann Lactoferrin unter die Kontrolle eines Basalpromotors,
wie Thymidinkinasepromotor mit angrenzenden Glukokortikoid-Response-Elementen,
gestellt werden. Dieser Vektor wird in die Tierkeimbahn eingeführt, zusammen
mit dem Vektor, der den mutierten Glukokortikoidrezeptor konstitutiv
exprimiert. Die zwei Vektoren können
ebenfalls zu einem Vektor vereint werden. Die Expression des rekombinanten
Gens in das transgene Tier wird an- oder abgeschaltet, indem dem
transgenen Tier eine pharmakologische Dosis von RU38486 verabreicht
wird. Dieses Hormon dient dazu, die Transkription des Transgens
spezifisch zu aktivieren. Die Dosis kann so eingestellt werden,
dass sie das Expressionsniveau reguliert. Ein Fachmann wird leicht
erkennen, dass dieses Protokoll für eine Vielfalt von Genen verwendet
werden kann, und somit ist es bei der Regulation der zeitlichen
Expression eines beliebigen gegebenen Genprodukts in transgenen
Tieren von Nutzen.
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Position von Transregulationsdomänen am C-Terminus
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Beispiel 35
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Chimäres
Fusionsprotein mit verschiedenen C-Terminus-Deletionen
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Um
GLVP-Chimären
mit verschiedenen C-terminalen Deletionen der humanen Progesteronrezeptor-Ligandenbindungsdomäne zu konstruieren,
wurde das HindIII-zu-BamHI-Fragment,
das diese verschiedenen Deletionen in pRSV-hPR-Plasmiden enthielt
(Xu et al. (1996) (unveröffentlicht),
wurde auf Gel mit dem QIAEX II-Gelextraktionskit (Qiagen) gereinigt.
Die gereinigten Fragmente wurden in HindIII- und BamHI-Stellen von
pRSV-GLVP subkloniert (Wang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 91:8180-8184
(1994)), wodurch die Aminosäureregion
610 bis 891 des GLVP ersetzt wird.
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Beispiel 36
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GLVPC'-Chimären mit
VP16-Aktivierung am C-Terminus
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Klonierungen
in zwei Schritten wurden angewendet, um eine VP16-Aktivierung zum
C-Terminus des chimären Fusionsprotein
zu bewegen. Zunächst
wurde die hPR-LBD-Region
(von Aminosäure
800 zu verschiedenen C-Termini) unter Verwendung von 5'-Primer (5'-TATGCCTTACCATGTGGC-3') mit einem anderen 3'-Primer als einem
Paar amplifiziert und mit HindIII zu SalI verdaut, um das Fragment
zur Ligation vorzubereiten. Für
eine andere Position der Aminosäurenkürzung sind
die 3'-Primer, die
die SalI-Stelle integrieren: P3S-879: 5'-TTGGTCGACAAGATCATGCATTATC-3' (Seq. ID Nr. 9); P3S-891: 5'-TTGTCGACCCGCAGTACAGATGAAGTTG-3' (Seq. ID Nr. 10)
und P3S-914: 5'-TTGGTCGACCCAGCAATAACTTCAGACATC-3'. Das DNA-Fragment,
das die VP16-Aktivierungsdomäne
(Aminosäuren
411-490) enthielt, wurde aus pMSV-VP16-Δ3'-β58N' mit SalI und BamHI
isoliert.
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Das
verdaute PCR-Fragment und die VP16-Aktivierung wurden in die HindIII-
und BamHI-Stellen des Expressionsvektors pCEP4 (Invitrogen) zusammenligiert.
Der ligierte Vektor pCEP4-PV (LBD 810-879 und VP16), -C3 (LBD 810-891
und VP16) bzw. -C2 (LBD 810-914 und VP 16) enthalten nun C-terminale
Fragmente von hPR-LBD
aus der HindIII-Stelle (Amino 810) zu verschiedenen Kürzungen
von LBD, die 3' an
die VP16-Aktivierungsdomäne
mit BamHI hinter dem Terminationscodon von VP16 fusioniert sind.
Das HindIII/BamHI-Fragment aus pGL (in pAB-Vektor) wurde dann durch
PV-, C3- bzw. C2-Fragment ersetzt, um pGL879VPC', pGL891VPC' und pGL914VPC' zu
erhalten. Diese chimären
Fusionsproteine wurden dann in Acc65I- und BamHI-Stellen von pCEP4-Expression
subkloniert und wurden als pCEP4-pGL879VPC',
pCEP4-pGL891VPC', pCEP4-pGL914VPC' bezeichnet (17).
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Der
Regulator mit einer C-terminal positionierten VP16 ist potenter
als sein N-terminales
Gegenstück (18). Darüber
hinaus steigerte eine Erweiterung der C-terminalen LBD von Aminosäure 879
auf Aminosäure
914 die Transkriptionsaktivität
des Regulators in dieser C-terminal positionierten VP16-Chimäre weiter. Folglich
verstärkt
eine Erweiterung der LBD zu Aminosäure 914 die RU486-abhängige Transaktivierung
weiter, ungeachtet dessen, ob VP 16 in dem N- oder dem C-Terminus
positioniert ist, was die Existenz einer schwachen Dimerisations-
und Aktivierungsfunktion zwischen Aminosäure 879 und 914 der PR-LBD
nahe legt. Durch Überführen der
VP16-Aktivierungsdomäne
vom N-Terminus zum C-Terminus wurde ein viel potenterer Transaktivator
GL914VPC' erzeugt.
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Der
modifizierte GL914VPC' ist nicht
nur potenter, sondern aktiviert außerdem das Reportergen bei
einer im Vergleich zu GL914VP, in dem VP16
am N-Terminus positioniert ist, niedrigeren Ligandenkonzentration.
Die GL914VP-Aktivität fand bei einer RU486-Konzentration
von 0,1 nM statt und erreichte ein Höchstniveau von 1 nM. Im Gegensatz
dazu steigerte GL914VPC' die Reportergenexpression
bei der RU486-Konzentration,
die 10-mal niedriger (0,01 nM) als die von GL914VP
war. Dieser neu entdeckte Charakter von GL914VPC' ist
für seine Verwendung
in der induzierbaren Zielgenexpression wichtig, da er die Verwendung
einer Konzentration ermöglichen
würde,
die keine Anti-Progesteron- oder Anti-Glukokortikoid-Aktivität aufweist.
Dies stellt einen erheblichen Vorteil dar, wenn das induzierbare
System in In-vivo-Situationen
angewendet wird, wie durch transgene Mäuse und Gentherapie beispielhaft
veranschaulicht.
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Beispiel 37
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Induzierbarer Repressor, der die Kid-1-KRAB-Domäne enthält
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Das
Kid-1-Gen, das die KRAB-Domäne
(Aminosäuren
1-70) enthielt, wurde mit 2 Sätzen
von Primern zur Insertion in den N- bzw. den C-Terminus von GL914 amplifiziert. Damit die KRAB-Domäne am N-Terminus des
Fusionsproteins inseriert wird, wurde die Kid-1-cDNA mit dem Satz
von Primern wie folgt amplifiziert: Kid3: 5'-CGACAGATCTGGCTCCTGAGCAAAGAGAA-3' (Seq. ID Nr. 11),
Kid4: 5'-CCAGGGATCCTCTCCTTGCTGCAA-3' (Seq. ID Nr. 12).
Die PCR-Produkte wurden mit BglII und BamHI verdaut und in pRSV-GL891 subkloniert, um pRSV-KRABGL891 zu
erzeugen. Das KpnI/SalI-Fragment von KRABGL891 wurde
dann gereinigt und in KpnI/SalI-Stellen in pRSV-GL914VP
subkloniert, um pRSV-KRABGL914 zu erzeugen.
Das gesamte KRABGL914-Fragment (KpnI/BamHI)
wurde dann in das mit KpnI und BamHI verdaute pCEP4 inseriert, wodurch
pCEP4-KRABGL914 erzeugt wurde (19).
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Für eine C-terminal
positionierte KRAB-Domäne
wurde das Kid-1-Gen mit dem folgenden Satz von Primern amplifiziert:
Kid1: 5'-TCTAGTCGACGATGGCTCCTGAGCAAAGAGAAG-3' (Seq. ID Nr. 13),
Kid2: 5'-CCAGGGATCCTATCCTTGCTGCAACAG-3' (Seq. ID Nr. 14).
Der Primer Kid2 enthält
auch ein Terminationscodon (TAG) hinter Aminosäure 70. Die PCR-Produkte wurden
mit SalI und BamHI verdaut und unter Verwendung des QIAEX II-Gelextraktionskit
(Qiagen) gereinigt. Das Hindill- und SalI-Fragment (317 bp) aus pBS-GL914VPC' wurde wie das Vektorfragment
von pCEP-GL914VPC', das mit HindIII
und BamHI verdaut wurde, isoliert. Diese Drei-Stück-Fragmente wurden ligiert,
um pCEP4-GL914KRAB zu erzeugen.
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Der
chimäre
Regulator GL914KRAB, in dem die KRAB-Repressionsdomäne in den
C-Terminus inseriert wurde,
reprimierte die Expression beider Reporter in einer RU486-abhängigen Art
und Weise stark (6- bis 8-fach). Die N-terminal positionierte KRAB-Repressionsdomäne (KRABGL914) reprimierte die Zielgenexpression in
Gegenwart von RU486 jedoch nicht in dem Ausmaß, das mit in dem C-Terminus
positionierten KRAB (GL914KRAB) erzielt
wurde.
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Beispiel 38
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Transiente Transfektion, CAT-Assy, hGH-Assay
und Western-Blot
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HeLa-
und CV-1-Zellen wurden mit der beschriebenen DNA-Menge unter Anwendung
des Verfahrens polybrenvermittelter Ca2PO4-Präzipitation
transfiziert und ein CAT-Assay
wurde durchgeführt
und quantifiziert, wie oben beschrieben (Wang et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. 91:8180-8184 (1994)). HepG2-Zellen (106)
wurden in DMEM mit 10 % fatalem Rinderserum und 1X Penicillin-Streptomycin-Glutamin
(Gibco BRL) gezuchtet und mit dem Verfahren polybrenvermittelter
Ca2PO4-Präzipitation
transfiziert. Aliquots der Zellkulturmedien wurden in verschiedenen
Zeitabständen
entnommen und die hGH-Produktion wurde unter Verwendung des klinischen hGH-Assaykits
(Nichols Institute) gemäß der Anweisung
des Herstellers gemessen. Zur Western-Blot-Analyse wurden Proteinextrakte
(20 μg)
aus transient transfizierten HeLa-Zellen hergestellt, auf SDS-Polyacrylamidgel getrennt
und auf Nylonmembran frans-blottiert, wie oben beschrieben. Der
Blot wurde mit monoklonalem Anti-GAL4-DBD-Antikörper (Aminosäuren 1-147)
(Clontech) sondiert und mit einem ECL-Kit (Amersham) entwickelt.
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Diese
Analysen bestätigten,
dass die zwei Regulatorproteine in einem ähnlichen Niveau exprimiert werden.
Zusammengenommen legen diese Ergebnisse nahe, dass wir durch Modifikation
der PR-LBD in dem chimären
Regulator dessen Reaktion auf einen Liganden um mindestens eine
Zehnerpotenz weiter verbessern könnten.
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Beispiel 39
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Stabile Zelllinienerzeugung und Neuritauswuchs-Assay
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Um
die Verwendung des induzierbaren Systems in einer biologischen Situation
zu demonstrieren, wurde ein regulierbares Expressionsmodell für Nervenwachstumsfaktor
(nerve growth factor, NGF) entwickelt. Von NGF wurde gezeigt, dass
er den Neuritauswuchs (Axon-Auswuchs) von PC 12-Zellen (von adrenalem Phäochromozytom
der Rate) stimuliert, wenn er Zellkulturmedien zugesetzt wird (Greene
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 73:2424-2428 (1976)).
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Ratten-FR-Zellen,
die von fötalen
Hautzellen der Rate (American Type Culture Collection, CRL 1213) stammen,
wurden mittels des Ca2PO4-Verfahrens,
wie zuvor beschrieben (Wang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 91:8180-8184
(1994)), mit pCEP4-GLVP914VPC' transfiziert. Zellen wurden in
DMEM mit 10 % fötales
Rinderserum gezüchtet
und mit 50 μg/ml
Hygromycin-B (Boehringer Mannheim) selektiert. Nach 2-3 Wochen wurden Kolonien
ausgesucht und anschließend
expandiert. Jeder Klon wurde dann mit 2 μg des p17X4-TATA-CAT-Plasmids
unter Einsatz von Lipofectin (GIBCO-BRL) transient transfiziert. Vierundzwanzig
Stunden später
wurden mit entweder RU486 (10-8 M) oder
einem Vehikel aus 80%-igem Ethanol behandelt. Die Zellen wurden
48 Stunden später
geerntet und die CAT-Aktivität
wurde unter Verwendung von 50 μg
Zellextrakten gemessen. Klone, die durch RU486 induzierbare CAT-Aktivität zeigen,
wurden anschließend
mit dem Vektor p17X4-TATA-rNGF(Neo) transfiziert.
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Stabile
Zellen, die beide Gene enthielten, wurden mit Hygromycin (50 μg/ml) und
G418 (100 μg/ml)
für 2-3
Wochen selektiert und anschließend
expandiert. Jede Kolonie wurde dann in einer 10-cm-Petrischale angesetzt
und mit 10-8 M RU486 oder Vehikelkontrolle
(80%-igem Ethanol) behandelt. Nach 48 Stunden wurden die konditionierten
Medien gesammelt und eingefroren. Anschließend wurden die konditionierten
Medien aufgetaut und zweifach in DMEM mit 10 % Pferdeserum und 5
% fötalem
Rinderserum verdünnt.
Die verdünnten konditionierten
Medien wurden dann auf PC 12-Zellen gegeben, wobei neue verdünnte konditionierte
Medien alle zwei Tage zugegeben wurden. Nach 5-7 Tagen wurden PC12-Zellen
auf Neuritauswuchs beobachtet.
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Wenn
konditionierte Medien (von mit RU486 behandelten C4FRNGF-Zellen)
PC 12-Zellen zugesetzt wurden,
wurde nach 48 h Inkubation ein starker Neuritauswuchs von PC12-Zellen
beobachtet. Wenig, falls überhaupt,
Neuritauswuchs wurde in PC12-Zellen beobachtet, die mit den konditionierten
Medien inkubiert worden waren, die von stabilen Zellen gesammelt
wurden, die mit Vehikel allein (85%-iges Ethanol) behandelt worden
waren. Diese Ergebnisse demonstrieren, dass das induzierbare System
zum Steuern verschiedener biologischer Phänomene verwendet werden kann.
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Mutierte
Glukokortikoidrezeptoren als Genschalter (nicht erfindungsgemäß) Neben
den obigen Verfahren können
die mutierten Glukokortikoidrezeptoren als Genschalter verwendet
werden. Die obigen Konstrukte können
zum Exprimieren eines kotransfizierten therapeutischen Zielgens
unter Verwendung eines Glukokortikoid-Response-Elements („GRE"), das Promotor enthält, eingesetzt werden. Der
GRE-Promotor wird die
Expression des therapeutischen Gens bei Aktivierung der Ligandenbindungsdomäne der Konstrukte
der vorliegenden Erfindung antreiben, aktivieren oder transaktivieren.
Das therapeutische Protein kann ein sekretiertes Protein sein, z.
B. ein Antientzündungscytokin.
Solche Verfahren ermöglichen
eine weiter umfassende Auswirkung auf das transfizierte Gewebe.
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Ein
Fachmann würde
leicht zu schätzen
wissen, dass die vorliegende Erfindung gut darauf adaptiert ist,
die Aufgaben auszuführen
und die erwähnten
sowie die diesen innewohnenden Ziele und Vorteile zu erreichen.
Die mutierten Steroidrezeptoren, zusammen mit den hierin beschriebenen
Verfahren, Vorgehensweisen, Behandlungen, Molekülen, spezifischen Verbindungen,
sind gegenwärtig
repräsentativ
für bevorzugte
Ausführungsformen,
die beispielhaft sind und nicht als Einschränkungen des Schutzumfangs der
Erfindung gedacht sind. Änderungen
daran und andere Verwendungen werden Fachmännern offenbar werden.
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Einem
Fachmann wird leicht offenbar werden, dass verschiedene Substitutionen
und Modifikationen an der hierin offenbarten Erfindung vorgenommen
werden können. SEQUENZPROTOKOLL