-
Technisches Gebiet der Erfindung
-
Das
Gebiet dieser Erfindung ist die Transkriptionsregulation. Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf Polypeptide, die die
Transkription auf eine von kleinmolekularen Liganden abhängige Weise aktivieren
oder unterdrücken
können.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Konstruierte
Transkriptionsfaktoren mit definierter Zielspezifität und Regulationsfunktion
liefern wertvolle Werkzeuge für
die Grundlagen- und angewandte Forschung und für die Gentherapie. Dementsprechend ist
der Entwurf von sequenzspezifischen DNA-Bindungsdomänen seit zwei Jahrzehnten von
größtem Interesse.
Von den vielen Klassen von DNA-bindenden Proteinen, die untersucht
wurden, ist das modulare Cys2-His2-Zinkfinger-DNA-Bindungsmotiv am vielversprechendsten
für die
Herstellung von Proteinen mit maßgeschneiderter DNA-Bindungsspezifität. Die neuartige
Architektur dieser Klasse von Proteinen ermöglicht die schnelle Konstruktion
von genspezifischen Targeting-Vorrichtungen. Polydactyle Zinkfingerproteine
werden am einfachsten durch die Assemblierung von modularen Zinkfingerdomänen hergestellt,
die vordefinierte Dreinukleotidsequenzen erkennen (siehe z. B. Segal,
D.J., Dreier, B., Beerli, R.R. und Barbas, C.F., III (1999) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 96, 2758–2763;
Beerli, R.R., Segal, D.J., Dreier, B. und Barbas, C.F., III (1998)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95, 14628–14633; und Beerli, R.R., Dreier,
B. und Barbas, C.F., III (2000) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 97, 1495–1500).
Polydactyle Proteine können
unter Verwendung von variablen Anzahlen von Zinkfingerdomänen unterschiedlicher
Spezifität
assembliert werden, wobei DNA-bindende Proteine geliefert werden,
die nicht nur neuartige Sequenzen, sondern auch Sequenzen unterschiedlicher
Länge erkennen. Durch
das Kombinieren von sechs Zinkfingerdomänen werden Proteine erzeugt,
die 18 zusammenhängende Basenpaare
einer DNA-Sequenz erkennen, eine DNA-Adresse, die ausreichend komplex
ist, um einen beliebigen Lokus in dem 4 Milliarden Basenpaare umfassenden
menschlichen Genom (oder einem beliebigen anderen Genom) zu bestimmen.
Die Fusion von polydactylen Zinkfingerproteinen dieses Typs zu Aktivierungs- oder
Repressionsdomänen
liefert Transkriptionsfaktoren, die die Expression sowohl von Transgenen
als auch von endogenen Genen effizient und spezifisch modulieren
(Beerli, R.R., Segal, D.J., Dreier, B. und Barbas, C.F., III (1998)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95, 14628–14633; und Beerli, R.R., Dreier,
B. und Barbas, C.F., III (2000) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 97, 1495–1500).
-
Während die
Verfügbarkeit
von konstruierten Transkriptionsfaktoren mit maßgeschneiderten DNA-Bindungsspezifitäten neuartige
Möglichkeiten
bei der Transkriptionsregulation liefert, wären zusätzliche Anwendungen für ligandenabhängige Transkriptionsfaktoren
verfügbar.
Konstruierte Zinkfingerproteine, die von kleinmolekularen Induktoren
abhängig
sind, hätten
eine Anzahl von Anwendungen, sowohl für die Regulation von endogenen
Genen als auch für
die Entwicklung von induzierbaren Expressionssystemen für die Regulation von
Transgenen. Natürliche
Transkriptionsfaktoren werden durch eine Anzahl von unterschiedlichen
Mechanismen reguliert, einschließlich Posttranslationsmodifizierung,
wie z. B. Phosphorylierung (Janknecht, R. und Hunter, T. (1997)
EMBO J 16, 1620–1627;
Darnell, J.E., Jr. (1997) Science 277, 1630–1635), oder durch Ligandenbindung.
Die prototypischen ligandenaktivierten Transkriptionsfaktoren gehören zur
Familie der nukleären
Hormonrezeptoren, die die Rezeptoren für Geschlechtssteroide oder
Adrenokortikoide umfasst (Carson-Jurica, M.A., Schrader, W.T. und
O'Malley, W. (1990)
Endocrine Reviews 11, 201–220;
Evans, R.M. (1988) Science 240, 889–895). Diese Rezeptoren werden
in Abwesenheit von Hormonen durch die Zuordnung zu einer Anzahl
von Inaktivierungsfaktoren, die hsp90 umfassen, inaktiv gehalten
(Pratt, W.B. und Toft, D.O. (1997) Endocrine Rev. 18, 306–360). Auf
eine Ligandenbindung hin trennen sich nukleäre Hormonrezeptoren von dem
Inaktivierungskomplex, dimerisieren und werden dazu fähig, DNA
zu binden und die Transkription zu aktivieren (Carson-Jurica, M.A.,
Schrader, W.T. und O'Malley,
W. (1990) Endocrine Reviews 11, 201–220; Evans, R.M. (1988) Science
240, 889–89512–14; und
Pratt, W.B. und Toft, D.O. (1997) Endocrine Rev. 18, 306–360). Wesentlich
ist, dass nicht nur Hormon-bindende, sondern auch Inaktivierungs-
und Dimerisierungsfunktionen innerhalb der Ligandenbindungsdomäne (LBD)
dieser Proteine liegen (Beato, M. (1989) Cell 56, 335–344). Diese
Tatsache wurde experimentell ausgenutzt, und Steroidhormonrezeptor-LBDs
haben verbreitete Anwendung als Werkzeuge gefunden, um heterologe
Proteine hormonabhängig
zu machen.
-
Insbesondere
wird die Estrogenrezeptor(ER)-LBD verwendet, um die Funktionen von
c-Myc (Eilers, M.,
Picard, D., Yamamoto, K.R. und Bishop, J.M. (1989) Nature 340, 66–68), c-Fos
(Superti-Furga, G., Bergers, G., Picard, D. und Busslinger, M. (1991)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 5114–5118) und sogar der zytoplasmatischen
Kinase c-Raf (Samuels, M.L., Weber, M.J., Bishop, J.M. und McMahon,
M. (1993) Mol. Cell. Biol. 13, 6241–6252) hormonabhängig zu
machen. Um ein induzierbares Expressionssystem zur Verwendung in der
Grundlagenforschung und Gentherapie zu entwickeln, ist die Verfügbarkeit
von ligandenabhängigen
Transkriptionsregulatoren Voraussetzung. Vorzugsweise würden diese
Regulatoren durch einen kleinmolekularen Induktor mit keiner anderen
biologischen Aktivität
aktiviert, würden
spezifische Sequenzen binden, die nur in dem Zielpromotor vorhanden
sind, und eine geringe Immunogenität aufweisen. Eine Anzahl von
ligandregulierten artifiziellen Transkriptionsfaktoren wurde mit
verschiedenen Mitteln unter Verwendung von funktionellen Domänen hergestellt,
die entweder von Prokaryoten (Gossen, M. und Bujard, H. (1992) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 89, 5547–5551
20. Gossen, M., Freundlieb, S., Bender, G., Müller, G., Rillen, W. und Bujard,
H. (1995) Science 268, 1766–1769
21. Laboes, M.A., Baim, S.B., Shenk, T. und Levine, A.J. (1990)
Mol. Cell. Biol. 10, 3343–3356
22. Baim, S.B., Laboes, M.A., Levine, A.J. und Shenk, T. (1991)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 5072–5076) oder Eukaryoten (Christopherson,
K.S., Mark, M.R., Bajaj, V. und Godowski, P.J. (1992) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 89, 6314–6318
24. No, D., Yao, T.-P. und Evans, R.M. (1996) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 93, 3346–3351
25. Wang, Y., O'Malley,
B.W., Jr., Tsai, S. und O'Malley,
B.W. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91, 8180–8184 Beerli et al. -35–26. Wang,
Y., Xu, J., Pierson, T., O'Malley,
B.W. und Tsai, S.Y. (1997) Gene Therapy 4, 432–441 27. Braselmann, S., Graninger,
P. und Busslinger, M. (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 1657–1661 28.
Louvion, J.F., Havaux-Copf, B. und Picard, D. (1993) Gene 131, 129–134 29.
Rivera, V.M., Clackson, T., Natesan, S., Pollock, R., Amara, J.F.,
Keenan, T., Magari, S.R., Phillips, T., Courage, N.L., Cerasoli,
F., Jr., Holt, D.A. und Gilman, M. (1996) Nature. Med. 2, 1028–1032) stammen.
-
Von
den funktionellen Domänen,
die von eukaryotischen Proteinen stammen, werden nukleäre Hormonrezeptor-LBDs
am meisten verwendet. Whitelaw M.L. et al., EMBO J. 12 (1993), 4169–4179 und
Whitelaw M.L. et al., MCB 14. (1994), 8343–8355 offenbaren Chimären zwischen
den nukleären
Rezeptoren für
Glukokortikoide und Dioxin.
-
Die
WO-A-01/36447 ,
die gemäß Art. 54(3)
EPÜ zum
Stand der Technik gehört,
offenbart chimäre
Proteine, die zumindest zwei funktionelle Proteineinheiten aufweisen,
wobei jede Einheit die Dimerisierungsdomäne eines Elements der Steroid/Thyroid-Hormonnukleärrezeptorüberfamilie
aufweist. Jede Einheit kann eine Ligandenbindungsdomäne, eine
DNA-Bindungsdomäne
und eine Aktivierungsdomäne
enthalten. Insbesondere wurden Regulatoren beschrieben, die auf
der Gal4-DNA-Bindungsdomäne (DBD)
basieren, die mit einer Human-ER-(Braselmann, S., Graninger, P.
und Busslinger, M. (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 1657–1661; Louvion,
J.F., Havaux-Copf, B. und Picard, D. (1993) Gene 131, 129–134) oder
Progesteronrezeptor(PR)-LBD fusioniert ist; (Wang, Y., O'Malley, B.W., Jr.,
Tsai, S. und O'Malley,
B.W. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91, 8180–8184; Wang, Y., Xu, J., Pierson,
T., O'Malley, B.W.
und Tsai, S.Y. (1997) Gene Therapy 4, 432–441), sowie das Ecdyson-induzierbare
System, das auf dem Drosophila-Ecdyson-Rezeptor (EcR) und dem Saugetier-Retinoid-X-Rezeptor
(RXR) basiert (Christopherson, K.S., Mark, M.R., Bajaj, V. und Godowski,
P.J. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 6314–6318; No, D., Yao, T.- P.
und Evans, R.M. (1996) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93, 3346–3351).
Verglichen mit dem heterodimeren EcR/RXR-System haben Regulatoren,
die auf den ER- und PR-LBDs basieren, den wichtigen Vorteil, dass
dieselben als Homodimere wirksam sind und die Lieferung nur einer
cDNA benötigen.
Während
jedoch Ecdyson keine bekannte biologische Wirkung auf Säugetierzellen
hat, rufen Estrogen und Progesteron eine biologische Reaktion bei
Zellen oder Geweben hervor, die die endogenen Steroidrezeptoren
exprimieren. Mit der Verfügbarkeit
einer mutierten ER- und einer gekürzten PR-LBD, die nicht mehr
auf ihre natürlichen
Liganden ansprechen, aber durchaus auf synthetische Antagonisten,
wie z. B. 4-Hydoxytamoxifen (4-OHT) (Littlewood, T.D., Hancock,
D.C., Danielian, P.S., Parker, M.G. und Evan, G.I. (1995) Nucl.
Acids Res. 23, 1686–1690)
bzw. RU486 (Vegeto, E., Allan, G.F., Schrader, W.T., Tsai, M.-J.,
McDonnell, D.P. und O'Malley,
B.W. (1992) Cell 69, 703–713),
ist dies kaum noch relevant. Somit können auf Steroidhormonrezeptor-LBDs
basierende induzierbare Expressionssysteme entwickelt werden, die
unabhängig
von den endogenen Steroidrezeptoren wirksam sind. Bislang wurde
dies für
die PR-LBD durch die Entwicklung eines RU486-induzierbaren Expressionssystems
gezeigt, das auf der Gal4-DBD
basiert (Wang, Y., O'Malley,
B.W., Jr., Tsai, S. und O'Malley,
B.W. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91, 8180–8184; Wang, Y., Xu, J., Pierson,
T., O'Malley, B.W.
und Tsai, S.Y. (1997) Gene Therapy 4, 432–441). Ein induzierbares Expressionssystem,
das auf einer punktmutierten (G525R) ER-LBD basiert (Littlewood,
T.D., Hancock, D.C., Danielian, P.S., Parker, M.G. und Evan, G.I.
(1995) Nucl. Acids Res. 23, 1686–1690), die nicht mehr auf
Estrogen anspricht, jedoch durchaus auf den Antagonisten 4-OHT,
wurde bislang nicht beschrieben. Konstruierte Zinkfingerproteine
weisen eine Anzahl von Vorteilen verglichen mit anderen DBDs, einschließlich der
von Gal4 abgeleiteten, auf, da die Fähigkeit, DNA-Bindungsspezifitäten zu konstruieren,
ermöglicht,
dass ligandenabhängige
Regulatoren auf einen beliebigen gewünschten artifiziellen oder
natürlichen
Promotor gerichtet werden. Hier wird der Nutzen von Fusionsproteinen
zwischen konstruierten Zinkfingerproteinen und Nukleärhormonrezeptor-LBDs
für die
induzierbare Steuerung der Genexpression untersucht.
-
Kurze Zusammenfassung der
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung liefert ein nicht natürlich vorkommendes Polypeptid,
das zwei Ligandenbindungsdomänen,
die funktionsfähig
miteinander verknüpft
sind, eine erste funktionelle Domäne, bei der es sich um eine
DNA-Bindungsdomäne
handelt, die funktionsfähig
mit einer der Ligandenbindungsdomänen verknüpft ist, und eine zweite funktionelle
Domäne
enthält,
bei der es sich um eine Transkriptionsregulationsdomäne handelt.
Die Ligandenbindungsdomänen
sind bevorzugt kovalent miteinander verknüpft. Bevorzugter sind die beiden
Bindungsdomänen
mittels eines Peptidlinkers kovalent verknüpft, der etwa 10 bis etwa 40
Aminosäurereste,
bevorzugt etwa 15 bis etwa 35 Aminosäurereste und bevorzugter etwa
18 bis etwa 30 Aminosäurereste
enthält.
-
Die
Ligandenbindungsdomänen
stammen von nukleären
Hormonrezeptoren. Die Ligandenbindungsdomänen können von dem gleichen oder
von unterschiedlichen nukleären
Hormonrezeptoren stammen. Exemplarische und bevorzugte nukleäre Hormonrezeptoren
sind Steroidhormonrezeptoren, wie z. B. ein Estrogenrezeptor, ein
Progesteronrezeptor, ein Ecdysonrezeptor und ein Retinoid-X-Rezeptor.
-
Die
erste funktionelle Domäne ändert die
Funktion oder die Aktivität
eines Zielnukleotids und ist eine DNA-Bindungsdomäne. Die
DNA-Bindungsdomäne
enthält
bevorzugt zumindest ein manipuliertes Zinkfinger-DNA-Bindungsmotiv,
bevorzugter zwei bis zwölf
Zinkfinger-DNA-Bindungsmotive und noch bevorzugter drei bis sechs
Zinkfinger-DNA-Bindungsmotive.
Bei einem Ausführungsbeispiel
binden die Zinkfinger-DNA-Bindungsmotive
spezifisch an eine Nuldeotidsequenz der Formel (GNN)1-6,
wobei G Guanidin und N ein beliebiges Nuldeotid ist. Die zweite
funktionelle Domäne
ist eine Transkriptionsregulationsdomäne, wie z. B. eine Transkriptionsaktivierungsdomäne oder
eine Transkriptionsrepressionsdomäne.
-
Bei
einem Ausführungsbeispiel
umfasst ein Polypeptid dieser Erfindung (a) eine DNA-Bindungsdomäne mit drei
bis sechs Zinkfinger-DNA-Bindungsmotiven; (b) eine erste von einem
Retinoid-X-Rezeptor stammende Ligandenbindungsdomäne, die
funktionsfähig
mit der DNA-Bindungsdomäne
verknüpft
ist, eine zweite von einem Ecdysonrezeptor stammende Ligandenbindungsdomäne, die
mit einem Peptidspacer aus 18 bis 36 Aminosäureresten mit der ersten Ligandenbindungsdomäne verknüpft ist;
und (c) eine Transkriptionsregulationsdomäne, die funktionsfähig mit
der zweiten Bindungsdomäne
verknüpft
ist.
-
Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
umfasst ein Polypeptidgenschalter (a) eine DNA-Bindungsdomäne mit drei bis sechs Zinkfinger-DNA-Bindungsmotiven;
(b) eine erste von einem Progesteronrezeptor stammende Ligandenbindungsdomäne, die
funktionsfähig
mit der DNA-Bindungsdomäne
verknüpft
ist, eine zweite von einem Progesteronrezeptor stammende Ligandenbindungsdomäne, die
mit einem Peptidspacer aus 18 bis 36 Aminosäureresten mit der ersten Ligandenbindungsdomäne verknüpft ist;
und (c) eine Transkriptionsregulationsdomäne, die funktionsfähig mit
der zweiten Ligandenbindungsdomäne
verknüpft
ist.
-
In
einem weiteren Aspekt liefert die vorliegende Erfindung Polynukleotide,
die für
einen Polypeptidgenschalter der Erfindung codieren, Expressionsvektoren,
die derartige Polynukleotide enthalten, und Zellen, die derartige
Nukleotide enthalten.
-
Ein
weiterer Aspekt dieser Erfindung liefert ein Verfahren zum Regulieren
der Funktion eines Zielnuldeotids, das eine definierte Sequenz enthält. Das
Verfahren umfasst den Schritt einer in vitro- oder ex vivo-Exposition
des Zielnukleotids mit einem Polypeptid dieser Erfindung in Gegenwart
eines Liganden, der zumindest eine der Ligandenbindungsdomänen des
Polypeptids bindet. In einem damit in Beziehung stehenden Aspekt liefert
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Regulieren der Transkription
(z. B. Expression) eines Zielnukleotids (z. B. Gens). Gemäß diesem
Verfahren wird ein Zielnuldeotid, das eine definierte Sequenz enthält, einem
Polypeptid dieser Erfindung in Gegenwart eines Liganden ausgesetzt,
der an zumindest eine der Ligandenbindimgsdomänen dieses Polypeptids bindet.
Das Polypeptid enthält
eine DNA-Bindungsdomäne, die
spezifisch an die definierte Sequenz in dem Zielnukleotid bindet.
Wenn der Polypeptidgenschalter eine Transkriptionsrepressionsdomäne enthält, handelt
es sich bei der Regulation um Repression. Wenn der Polypeptidgenschalter
eine Transkriptionsaktivierungsdomäne enthält, handelt es sich bei der
Regulation um Aktivierung.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Bei
den Zeichnungen, die einen Teil der Beschreibung darstellen, zeigen:
-
1 die Erzeugung von konstruierten Zinkfingerproteinen
mit einer neuartigen DNA-Bindungsspezifität. A, Aminosäuresequenz
der Dreifingerproteine B3 und N1. DNA-Erkennungshelixpositionen -2 bis 6,
fett gedruckt, wurden in die Rahmenstruktur des Dreifingerproteins
Sp1C eingebracht. Die Position der antiparallelen β-Blätter und
der α-Helices, strukturelle
Kennzeichen von Zinkfingerdomänen,
ist wie gezeigt. Die DNA-Bindungsspezifität jedes
Fingers ist links gezeigt. F1-3, Finger 1–3. B. ELISA-Analyse der DNA-Bindungsspezifität. Zinkfingerproteine
wurden in E. coli als MBP-Fusionen exprimiert und gereinigt. Die
Spezifität der
Bindung wurde durch Messung der Bindung an immobilisierte biotinylierte
Haarnadel-Oligonukleotide analysiert, die die gezeigten 5'-(GNN)3-3'-Sequenzen enthielten.
Schwarze Banden, B3; graue Banden, N1. Die Maximalsignale wurden
auf 1 normiert. Der KD-Wert für die Bindung
an die spezifische Zielsequenz wurde durch elektrophoretische Mobilitätsverschiebungsuntersuchung
(EMSA) gemessen und ist über
den entsprechenden Banden aufgetragen.
-
2 die Regulation der Genexpression durch
hormonabhängige,
einkettige ER-Fusionskonstrukte. A,
Struktur von ER-Fusionsproteinen. E2C, Sechsfingerprotein; L, flexibler
Peptidlinker. B, Fusionsproteine mit einer einzigen ER-LBD-Bindung
als Dimere. HeLa-Zellen wurden mit einem C7-ER-VP64-Expressionsvektor und
den gezeigten TATA-Luciferase-Reporterplasmiden, die entweder eine
oder zwei C7-Bindungsstellen trugen, cotransfiziert. 24 Stunden
nach der Transfektion wurden Zellen entweder unbehandelt gelassen
(-), oder es wurden 100 nM 4-OHT hinzugegeben (+). Die Luciferase-Aktivität bei Gesamtzellextrakten
wurde 48 Stunden nach der Transfektion gemessen. Jede Bande stellt
den Mittelwert (+/- SD) von Doppelmessungen dar. C, Kontrollplasmid
pcDNA3, das kein Fusionsprotein exprimiert. C, D, Regulation der
Transkription durch eine einzige Bindungsstelle durch Fusionsproteine
mit zwei ER-LBDs. HeLa-Zellen wurden mit den gezeigten Expressionsvektoren
und dem E2C-TATA-Luciferase-Reporterplasmid
cotransfiziert, das eine einzige E2C-Bindungsstelle einer TATA-Box
vorgelagert trägt.
4-OHT-Induktion und Messung der Luciferase-Aktivität wurden ausgeführt wie
bei B beschrieben.
-
3 die Regulation der Genexpression durch
hormonabhängige,
einkettige RXR/EcR-Fusionskonstrukte.
A, Struktur von einkettigen RXR/EcR-Fusionsproteinen. B, Regulation
der Transkription durch eine einzige Bindungsstelle. HeLa-Zellen
wurden mit den gezeigten Expressionsvektoren und dem E2C-TATA-Luciferase-Reporterplasmid,
das eine einzige E2C-Bindungsstelle trägt, cotransfiziert. 24 Stunden
nach der Transfektion wurden Zellen entweder unbehandelt gelassen
(-), oder es wurden 5 μM
Ponasteron A hinzugegeben (+). Die Luciferase-Aktivität bei Gesamtzellextrakten
wurde 48 Stunden nach der Transfektion gemessen. Jede Bande stellt
den Mittelwert (+/- SD) von Doppelmessungen dar. pcDNA3.1, Kontrollplasmid,
der kein Fusionsprotein exprimiert.
-
4 die
Nukleotid-(SEQ-ID-NR: 31) und Aminosäurerest-Sequenz (SEQ-ID-NR:
32) der Zinkfinger-Bindungsdomäne
B3B.
-
5 die
Nukleotid-(SEQ-ID-NR: 33) und Aminosäurerest-Sequenz (SEQ-ID-NR:
34) der Zinkfinger-Bindungsdomäne
2C7.
-
6 die
Nukleotid-(SEQ-ID-NR: 35) und Aminosäurerest-Sequenz (SEQ-ID-NR:
36) der Zinkfinger-Bindungsdomäne
B3C2.
-
7 die
Nukleotid-(SEQ-ID-NR: 37) Sequenz der Repressionsdomäne (KRAB-A)2.
-
8 die
Nukleotid-(SEQ-ID-NR: 38) Sequenz der Repressionsdomäne (SID)2.
-
9 die Nukleotid-(SEQ-ID-NR: 39) und Aminosäurerest-Sequenz
(SEQ-ID-NR: 40) des Polypeptids E2C-ER-L-ER-VP64.
-
10 die Nukleotid-(SEQ-ID-NR: 41) und Aminosäurerest-Sequenz
(SEQ-ID-NR: 42) des Polypeptids E2C-ER-LL-ER-VP64.
-
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
-
I. Die Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung liefert Polypeptidgenschalter, Polynukleotide,
die für
derartige Polypeptide codieren, Expressionsvektoren, die derartige
Polynuldeotide enthalten, Zellen, die derartige Expressionsvektoren
oder Polynukleotide enthalten, und Verfahren zum Regulieren einer
Zielnuldeotidfunktion unter Verwendung derartiger Polypeptide, Polynukleotide
und Expressionsvektoren. Anders als bestehende Genschalter, die
eine einzige Ligandenbindungsdomäne
zusammen mit einer DNA-Bindungsdomäne und/oder einer Transkriptionsregulationsdomäne enthalten,
enthalten Polypeptidgenschalter der vorliegenden Erfindung zwei
Ligandenbindungsdomänen.
Auf die Bindung des Liganden hin erfolgt eine intramolekulare Konfigurationsänderung,
die eine Ausrichtung der funktionellen Domänen bezüglich des interessierenden
Zielgens ermöglicht.
Ein Vorteil der vorliegenden Genschalter gegenüber bestehenden Genschaltern
besteht deshalb darin, dass nur ein einziger molekularer Schalter
und ein einziger Expressionsvektor für die Herstellung dieses Schalters
benötigt
werden.
-
II. Polypeptide
-
Ein
Polypeptidgenschalter der vorliegenden Erfindung umfasst zwei Ligandenbindungsdomänen (LBDs)
und eine erste funktionelle Domäne
(FD-1). Die Ligandenbindungsdomänen
sind funktionsfähig
mit der ersten funktionellen Domäne
verknüpft,
sodass das Polypeptid in Gegenwart eines definierten Liganden, der an
zumindest eine der Ligandenbindungsdomänen bindet, die Nukleotidfunktion ändern kann.
Die Domänen können in
einer beliebigen Reihenfolge angeordnet sein. Wie es im Folgenden
gezeigt ist, können
sich die Ligandenbindungsdomänen
entweder in der amino- oder
carboxylterminalen Richtung von der ersten funktionellen Domäne aus befinden.
-
Ein
Polypeptid dieser Erfindung kommt nicht natürlich vor. Wie derselbe hier
verwendet wird, bedeutet der Begriff „nicht natürlich vorkommend" z. B. eines oder
mehr der Folgenden: (a) ein Peptid, das aus einer nicht natürlich vorkommenden
Aminosäuresequenz
gebildet ist; (b) ein Peptid, das eine nicht natürlich vorkommende Sekundärstruktur
aufweist, die nicht dem Peptid zugeordnet ist, wie es in der Natur
vorkommt; (c) ein Peptid, das eine oder mehr Aminosäuren umfasst,
die normalerweise nicht der Art von Organismus zugeordnet sind,
bei der dieses Peptid in der Natur vorkommt; (d) ein Peptid, das
ein Stereoisomer aus einer oder mehr der Aminosäuren umfasst, die das Peptid
bilden, wobei das Stereoisomer nicht dem Peptid zugeordnet ist,
wie es in der Natur vorkommt; (e) ein Peptid, das einen oder mehr
andere chemische Anteile als eine der natürlichen Aminosäuren umfasst;
oder (f) ein isolierter Abschnitt einer natürlich vorkommenden Aminosäuresequenz
(z. B. eine gekürzte
Sequenz). Ein Polypeptid dieser Erfindung existiert in einer isolierten
Form und gereinigt, um im Wesentlichen frei von verunreinigenden
Substanzen zu sein. Ein Polypeptid ist von synthetischer Beschaffenheit.
Das heißt,
das Polypeptid wird von natürlichen
Quellen isoliert und gereinigt oder de novo unter Verwendung von
Techniken, die in der Technik bekannt sind, hergestellt.
-
A. Ligandenbindungsdomäne (LBD)
-
Jede
LBD ist eine Aminosäurerestsequenz,
die in der Lage ist, einen bestimmten Liganden zu binden und dies
auch tut. Die Bindung des Liganden an die LBD verändert die
Konformation/Funktion des Polypeptids und ermöglicht ein Regulieren einer
Funktion eines Zielnukleotids. In Abwesenheit des Liganden funktioniert der
Genschalter nicht, um die Nukleotidfunktion zu verändern. Zumindest
eine der LBDs ist in der Lage, einen bestimmten Liganden zu binden
und bindet diesen auch. Beide LBDs können einen bestimmten Liganden
binden. Somit können
die LBDs gleich oder unterschiedlich sein. Bevorzugte LBDs stammen
von nukleären
Hormonrezeptoren, wie z. B. Steroidhormonrezeptoren.
-
Exemplarische
und bevorzugte Steroidrezeptoren, die als die Quelle von Ligandenbindungsdomänen dienen
können,
umfassen den Estrogenrezeptor (ER), den Progesteronrezeptor (PR),
den Glukokortikoid-α-Rezeptor,
den Glukokortikoid-β-Rezeptor, den Mineralokortikoid-Rezeptor,
den Androgen-Rezeptor, den Thyroidhormonrezeptor, den Retinsäurerezeptor
(RAR), den Retinoid-X-Rezeptor (RXR), den Vitamin-D-Rezeptor, den
COUP-TF-Rezeptor, den Ecdyson-Rezeptor (EcR), den Nurr-1-Rezeptor
und Orphan-Rezeptoren. Ein bevorzugter EcR stammt entweder von Drosophila
melanogaster (DE) oder Bombyx (BE).
-
Wie
es in der Technik bekannt ist, werden Steroidhormone aus einer DNA-Bindungsdomäne und einer Ligandenbindungsdomäne gebildet.
Die DNA-Bindungsdomäne enthält die Rezeptorregulationssequenz
und bindet DNA, und die Ligandenbindungsdomäne bindet die spezifische biologische
Verbindung (Ligand), um den Rezeptor zu aktivieren. Der Begriff „Ligand" bezieht sich auf
eine beliebige Verbindung, die den Rezeptor aktiviert, normalerweise
durch Wechselwirkung (Bindung) mit der Ligandenbindimgsdomäne des Rezeptors. Liganden
umfassen jedoch auch Verbindungen, die den Rezeptor ohne Bindung
aktivieren. Wenn dieselbe bei einem Polypeptidgenschalter der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, wird es bevorzugt, dass die Ligandenrezeptordomäne ausgehend
von ihrem natürlich
vorkommenden Liganden modifiziert wird, ein anderer Ligand als der
natürlich
vorkommende Ligand (z. B. Steroidhormon). Mittel zum Verändern oder
Derivatisieren von natürlich
vorkommenden Nukleärhormonrezeptorligandenbindungsdomänen, um
die Bindungsspezifität zu
verändern,
sind in der Technik bekannt (siehe z. B.
US-Patente Nr. 5,874,534 und
5,599,904 ). Ebenso wurden
Mittel zum Verändern
des Estrogenrezeptors, um seine Bindungsaffinität zu verändern, berichtet [siehe z. B.
Littlewood et al., Nucleic Acids Res., 3(10):1686–1690, 1995].
-
Der
Begriff „natürlich vorkommender
Ligand" bezieht
sich auf Verbindungen, die normalerweise nicht bei Tieren oder Menschen
vorkommen und die an die Ligandenbindungsdomäne eines Rezeptors binden.
Der Ligand kann auch ein „nicht-nativer Ligand" sein, ein Ligand,
der in der Natur nicht bei dem spezifischen Organismus (Mensch oder
Tier) vorkommt, bei dem eine Gentherapie in Betracht gezogen wird.
Z. B. kommen bestimmte Insektenhormone, wie z. B. Ecdyson, nicht
bei Menschen vor. Dies ist ein Beispiel für ein nicht-natives Hormon
für Tier
oder Mensch.
-
Beispiele
für nicht
natürliche
Liganden, Anti-Hormone und nicht-native Liganden umfassen die Folgenden:
11β-(4-Dimethylaminophenyl)-17β-hydroxy-17α-propinyl-4,9-estradien-3-on (Ru38486
oder Mifepeston); 11β-(4-Dimethylaminophenyl)-17α-hydroxy-17β-(3-hydroxypropyl)-13α-methyl-4,9-gonadien-3-on
(ZK98299 oder Onapriston); 11β-(4-Acetylphenyl)-17β-hydroxy-17α-(1-propinyl)-4,9-estradien-3-on
(ZK112993); 11[3-(4-Dimethylaminophenyl)-17β-hydroxy-17α-(3-hydroxy-1(Z)-propenyl-estra-4,9-dien-3-on
(ZK98734); (7β11β17β)-11-(4-Dimethylaminophenyl)-7-methyl-4',5'-dihydrospiroy'ester-4,9-dien-17,2'(3'H)-furan!-3-on (Org31806);
(11β,14β,17α)-4',5'-Dihydro-11-(4- dimethylaminophenyl)y'spirostra-4,9-dien-17,2'(3'H)-furan!-3-on (Org31376);
5-alpha-Pregnan-3,2-dion.
Zusätzliche
nicht-natürliche
Liganden umfassen im Allgemeinen synthetische nicht-steroidale Estrogen-
oder Anti-Estrogen-Verbindungen, die im weiten Sinne als selektive
Estrogenrezeptor-Modulatoren (SERMS) definiert sind. Exemplarische
Verbindungen umfassen Tamoxifen und Raloxifen, sind jedoch nicht
darauf beschränkt.
-
Exemplarische
und bevorzugte Liganden zur Verwendung mit verschiedenen Ligandenbindungsdomänen sind
(1) EcR: Ponasteron a, Muristeron A, GS-E (Invitrogen), Tebufenozid;
(2) ER: Estrogenantagonisten, wie z. B. 4-Hydroxy-Tamoxifen, ICI
164384, RU 54876, Raloxifen; und (3) PR: Progesteronantagonisten, wie
z. B. RU 486, RU 38486 und Onapriston.
-
Eine
besonders bevorzugte LBD, die von einem Progesteronrezeptor stammt,
weist Aminosäurereste 645–914 von
dem Humanprogesteronrezeptor auf. Eine exemplarische LBD, die von
einem Estrogenrezeptor stammt, weist Aminosäurereste 282–599 von
der Mausmutante G225R auf.
-
Die
beiden LBDs werden durch einen Aminosäurerestsequenzlinker getrennt,
der etwa 10 bis etwa 50 Aminosäurereste
enthält.
Bevorzugt enthält
der Spacer etwa 15 bis etwa 40 Aminosäurereste und bevorzugter etwa
18 bis etwa 35 Aminosäurereste.
Exemplarische und bevorzugte Spacer enthalten 18 (L), 30 (LL) oder 36
(LLL) Aminosäurereste.
-
B. Funktionelle Domänen
-
Eine
zweite Komponente eines vorliegenden Polypeptids ist eine funktionelle
Domäne.
Wie dieselben hier verwendet werden, bedeuten der Begriff „funktionelle
Domäne" und seine grammatischen Äquivalente eine
Aminosäurerestsequenz,
die an ein Nukleotid bindet, dessen Struktur verändert und/oder die Funktion desselben
verändert.
Exemplarische derartige funktionelle Domänen umfassen Nukleotidbindungsdomänen, Transkriptionsregulationsdomänen (z.
B. Transkriptionsaktivierungsdomänen
und Transkriptionsrepressionsdomänen)
und Domänen
mit Nuldeaseaktivität.
Derartige Domänen
sind in der Technik bekannt.
-
1. Nukleotidbindungsdomänen
-
Eine
funktionelle Domäne
eines Polypeptids kann eine DNA-Bindungsdomäne sein, eine Sequenz von Aminosäureresten,
die eine definierte DNA-Sequenz erkennen und an dieselbe binden.
Aminosäurerestsequenzen,
die definierte DNA-Sequenzen erkennen und an dieselben binden, sind
in der Technik bekannt (z. B. GAL4). Die DNA-Bindungsdomäne eines Polypeptidgenschalters
dieser Erfindung weist ein oder mehr manipulierte DNA-Bindungszinkfingermotive
auf. Derartige Zinkfinger-DNA-Bindungsmotive
sind in der Technik bekannt (siehe z. B.
PCT-Patentanmeldungen Nr. WO95/19421 und
WO 98/54311 ). Eine DNA-Bindungsdomäne eines
Polypeptidgenschalters dieser Erfindung umfasst somit bevorzugt
ein mehrfingriges, polydactyles, Zinkfingerpeptid, das konzipiert
ist, um spezifische Nukleotidzielsequenzen zu binden.
-
Die
vorliegende Offenbarung basiert auf der Erkennung der strukturellen
Merkmale, die für
die Cys2-His2-Zinkfingerdomäne eindeutig
sind, bestehend aus einer einfachen ββα-Faltung einer Länge von etwa 30 Aminosäuren. Strukturelle
Stabilität
dieser Faltung wird erreicht durch hydrophobe Wechselwirkungen und durch
Chelatisierung eines einzelnen Zinkions durch die konservierten
Cys2-His2-Reste
(Lee, M.S., Giepert, G.P., Soman, K.V., Case, D.A. & Wright, P.E.
(1989) Science 245, 635–637).
Nukleinsäureerkennung
wird durch spezifische Aminosäureseitenkettenkontakte
erreicht, die von der α-Helix
der Domäne
ausgehen, die normalerweise drei Basenpaare der DNA-Sequenz bindet
(Pavletich, N.P. & Pabo,
C.O. (1991) Science 252, 809–17,
Elrod-Erickson, M., Rould, M.A., Nekludova, L. & Pabo, C.O. (1996) Structure 4, 1171–1180).
Anders als bei anderen Nuldeinsäureerkennungsmotiven
ermöglicht
eine einfache kovalente Verknüpfung
von mehreren Zinkfingerdomänen
die Erkennung von ausgedehnten asymmetrischen DNA-Sequenzen.
-
Untersuchungen
von natürlichen
Zinkfingerproteinen haben gezeigt, dass drei Zinkfingerdomänen 9 bp
einer zusammenhängenden
DNA-Sequenz binden können
(Pavletich, N.P. & Pabo,
C.O. (1991) Science 252, 809–17.,
Swirnoff, A.H. & Milbrandt,
J. (1995) Mol. Cell. Biol. 15, 2275–87). Während die Erkennung von 9 bp
einer Sequenz nicht ausreichend ist, um eine eindeutige Stelle sogar
nur innerhalb des kleinen Genoms von E. coli zu bestimmen, können polydactyle
Proteine, die sechs Zinkfingerdomänen enthalten, eine 18-bp-Erkennung
bestimmen (Liu, Q., Segal, D.J., Ghiara, J.B. & Barbas III, C.F. (1997) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 94, 5525–5530).
Bezüglich
der Entwicklung eines universellen Systems zur Gensteuerung kann
eine 18-bp-Adresse ausreichend sein, um eine einzige Stelle in allen
bekannten Genomen zu bestimmen. Und ihre Wirksamkeit bei der Genaktivierung
und -repression in lebenden menschlichen Zellen wurde kürzlich gezeigt (Liu,
Q., Segal, D.J., Ghiara, J.B. & Barbas
III, C.F. (1997) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94, 5525–5530).
-
Die
manipulierte Zinkfingernukleotidbindungspeptiddomäne kann
von einem Wildtyp-Zinkfingerprotein durch
Kürzung
oder Erweiterung abgeleitet oder hergestellt werden, oder als eine
Variante des vom Wildtyp abgeleiteten Polypeptids durch einen Prozess
gezielter Mutagenese oder durch eine Kombination der Prozeduren.
Der Begriff „gekürzt" bezieht sich auf
ein Zinkfingernukleotidbindungspolypeptid, das weniger als die volle
Anzahl von Zinkfingern enthält,
die in dem nativen Zinkfingerbindungsprotein vorkommen, oder aus
dem nicht gewünschte
Sequenzen entfernt wurden. Z. B. kann es sich bei der Kürzung des
Zinkfingernukleotidbindungsproteins TFIIIA, das in der Natur neun
Zinkfinger enthält,
um ein Polypeptid nur mit den Zinkfingern eins bis drei handeln.
Erweiterung bezieht sich auf ein Zinkfingerpolypeptid, zu dem zusätzliche
Zinkfingermodule hinzugefügt
wurden. Z. B. kann TFIIIA auf 12 Finger erweitert werden, indem
3 Zinkfingermodule von mehr als einem Wildtyppolypeptid hinzugefügt werden,
was ein „Hybrid"-Zinkfingernukleotidbindungspolypeptid
ergibt.
-
Der
Begriff „mutagenisiert" bezieht sich auf
ein zinkfingerabgeleitetes Nukleotidbindungspolypeptid, das durch
Durchführen
eines beliebigen der bekannten Verfahren zum Erzielen einer zufälligen oder
gezielten Mutagenese der DNA-Codierungsproteine
erhalten wurde. Z. B. kann bei TFIIIA eine Mutagenese durchgeführt werden,
um nicht-konservierte Reste bei einer oder mehr der Wiederholungen
der Konsensussequenz zu ersetzen. Gekürzte Zinkfingernukleotidbindungsproteine
können
auch mutagenisiert werden. Beispiele für bekannte Zinkfingernukleotidbindungsproteine
können
ebenfalls mutagenisiert werden. Beispiele für bekannte Zinkfingernuldeotidbindungspolypeptide,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung gekürzt,
erweitert und/oder mutagenisiert werden können, um die Funktion einer
Nuldeotidsequenz, die ein Zinkfinger-Nuldeotidbindungsmotiv enthält, zu hemmen,
umfassen TFIIIA und zif268. Andere Zinkfingenukleotidbindungsproteine
sind Fachleuten bekannt.
-
Eine
Zinkfinger-DNA-Bindungsdomäne
kann unter Verwendung einer Vielzahl von Standardtechniken, die
in der Technik bekannt sind, hergestellt werden. Phagenanzeigebibliotheken
von Zinkfingerproteinen wurden eingerichtet und unter Bedingungen
ausgewählt,
die eine Anreicherung von sequenzspezifischen Proteinen begünstigten.
Zinkfingerdomänen,
die eine Anzahl von Sequenzen erkannten, erforderten eine Verfeinerung
durch gezielte Mutagenese, die sowohl durch Phagenauswahldaten als
auch durch strukturelle Informationen geleitet wurde.
-
Eine
DNA-Bindungsdomäne,
die bei einem Polypeptid dieser Erfindung verwendet wird, ist bevorzugt ein
Zinkfingernukleotidbindungspeptid, das an eine (GNN)1-6- Nukleotidsequenz
bindet. Zinkfinger, die spezifisch an (GNN)1-6 binden,
sind in der US-Patentanmeldung
Seriennr. 09/173,941, eingereicht am 16. Oktober 1998, beschrieben.
-
Exemplarische
und bevorzugte Zinkfinger-DNA-Bindungsdomänen werden hier als E2C, C7,
B3B, 2C7, B3C2 und N1 bezeichnet. Eine detaillierte Beschreibung
der Herstellung von Polypeptidgenschaltern, die Zinkfinger-DNA-Bindungsdomänen enthalten,
ist im Folgenden den Beispielen zu entnehmen. Die Aminosäurerest-
und Codierungsnuldeotidsequenzen für B3B, 2C7 und B3C2 sind jeweils
in den 4–6 gezeigt.
-
2. Transkriptionsregulationsdomänen
-
Eine
Transkriptionsregulationsdomäne
bezieht sich auf ein Peptid, das wirksam ist, um die Transkription
eines Zielnukleotids (z. B. Gens) zu aktivieren oder zu unterdrücken. Transkriptionsaktivierungsdomänen sind
in der Technik bekannt (siehe z. B. Seipel et al., (1992) EMBO J.,
11:4961–4968).
Exemplarische und bevorzugte Transkriptionsaktivierungsdomänen umfassen
VP16, TA2, VP64, STAT6, relA, TAF-1, TAF-2, TAU-1 und TAU-2. Besonders
bevorzugte Aktivierungsdomänen
zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung sind VP16 und VP64.
Mittel zum Verknüpfen
von VP16 und VP64 mit Ligandenbindungsdomänen werden im Folgenden in
den Beispielen vorgestellt.
-
Transkriptionsrepressordomänen sind
ebenfalls in der Technik bekannt. Exemplarische und bevorzugte derartige
Transkriptionsrepressoren sind ERD, KRAB, SID, Histondeacetylase,
DNA, Methylase und Derivate, Multimere und Kombinationen derselben,
wie z. B. KRAB-ERD, SID-ERD, (KRAB)2, (KRAB)3, KRAB-A, (KRAB-A)2,
(SID)2, (KRAB-A)-SID und SID-(KRAB-A). Eine
erste Repressordomäne
kann unter Verwendung der KRAB (Krüppel-associated box – Krüppel-zugeordnete
Box)-Domäne
hergestellt werden (Margolin et al., 1994). Diese Repressordomäne befindet
sich gewöhnlich
am N-Terminus von Zinkfingerproteinen, und es wird angenommen, dass
dieselbe ihre repressive Aktivität
auf die TATA-abhängige
Transkription auf eine von der Entfernung und Ausrichtung unabhängige Weise
durch eine Wechselwirkung mit dem RING-Finger-Protein KAP-1 ausübt. Es kann
die KRAB-Domäne
verwendet werden, die zwischen den Aminosäuren 1 und 97 des Zinkfingerproteins
KOXI zu finden ist. Schließlich
können,
um den Nutzen einer Histondeacetylierung für die Repression zu untersuchen,
die Aminosäuren
1 bis 36 der Mad-mSIN2-Wechselwirkungsdomäne (mSIN2 interaction domain – SID) zu
einer anderen Domäne
fusioniert werden (Ayer et al., 1996). Diese kleine Domäne befindet
sich am N-Terminus des Transkriptionsfaktors Mad und ist zuständig für das Vermitteln
seiner Transkriptionsrepression durch Wechselwirkung mit mSIN3,
das wiederum mit dem Co-Repressor N-CoR und mit der Histondeacetylase
mRPD1 in Wechselwirkung tritt.
-
Die
Aminosäurerest-
und Nukleotidcodierungssequenzen von bevorzugten Transkriptionsrepressionsdomänen (KRAB-A)2 und (SID)2 sind
in den 7 bzw. 8 gezeigt. Mittel zum Verknüpfen von
Repressionsdomänen
mit Ligandenbindungsdomänen
sowie exemplarische Polypeptidgenschalter, die Repressionsdomänen enthalten,
werden im Folgenden in den Beispielen vorgestellt.
-
3. Polypeptidgenschalter
-
Ein
Polypeptid dieser Erfindung weist zwei Ligandenbindungsdomänen, eine
erste funktionelle Domäne
und eine zweite funktionelle Domäne
auf. Diese Domänen
können
in beliebiger Reihenfolge vorliegen, wie es im Folgenden gezeigt
ist.
-
Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
sind die beiden Ligandenbindungsdomänen (LBDs) direkt benachbart
zueinander angeordnet, d. h. dieselben sind in dem monomeren Polypeptidgenschalter
der Erfindung „in
Reihe geschaltet" und
sind nicht durch eine funktionelle Domäne der Erfindung getrennt.
Die in Reihe geschalteten LBDs können
voneinander durch ein Linkermolekül, wie z. B. ein Polypeptidlinkermolekül, getrennt
sein.
-
Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
sind die beiden LBDs zwischen zwei funktionellen Domänen (FDs)
der Erfindung angeordnet, wobei eine funktionelle Domäne eine
Transkriptionsregulationsdomäne (TRD)
ist und die andere funktionelle Domäne eine Nukleotidbindungsdomäne (NBD)
ist.
-
Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
besteht der monomere Polypeptidgenschalter der Erfindung aus zwei
FDs und zwei LBDs in der sequentiellen Reihenfolge FD-1/LBD-1/LBD-2/FD-2.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist eine funktionelle Domäne
eine TRD, und die andere funktionelle Domäne ist eine NBD.
-
Bevorzugt
umfasst die NBD, die bei dem monomeren Polypeptidgenschalter der
Erfindung eingesetzt wird, 6 Zinkfinger-Bindungsmotive. Wie es ferner
in den Beispielen im Folgenden beschrieben ist, ermöglicht eine
6-Zinkfinger-NBD, die bei einem monomeren Polypeptidgenschalter
eingesetzt wird, die Erkennung einer eindeutigen 18bp-Nukleinsäuresequenz,
die symmetrisch oder asymmetrisch sein kann.
LBDs | FD-1 | FD-2 |
|
FD-1 | FD-2 | LBDs |
|
FD-1 | LBDs | FD-2 |
| | |
FD-2 | LBDs | FD-1 |
| | |
FD-2 | FD-1 | LBDs |
-
Eine
große
Vielzahl von Polypeptidgenschaltern wurde hergestellt. Exemplarische
derartige Genschalter umfassen (Begriffsdefinitionen siehe oben):
-
Genschalter, die RXR-, E2C- und Aktivierungsdomänen verwenden
-
- E2C-RXR-L-DE-VP64, E2C-RXR-LL-DE-VP64, E2C-RXR-LLL-DE-VP64,
E2C-RXR-L-BE-VP64, E2C-RXR-LL-BE-VP64,
E2C-RXR-LLL-BE-VP64, E2C-RXR-L-DE-VP16, E2C-RXR-LL-DE-VP16, E2C-RXR-LLL-DE-VP16,
E2C-RXR-L-BE-VP16, E2C-RXR-LL-BE-VP16,
E2C-RXR-LLL-BE-VP16;
-
Genschalter, die RXR-, 2C7- und Aktivierungsdomänen verwenden
-
- 2C7-RXR-L-DE-VP64, 2C7-RXR-LL-DE-VP64, 2C7-RXR-LLL-DE-VP64,
2C7-RXR-L-BE-VP64, 2C7-RXR-LL-BE-VP64,
2C7-RXR-LLL-BE-VP64, 2C7-RXR-L-DE-VP16, 2C7-RXR-LL-DE-VP16, 2C7-RXR-LLL-DE-VP16,
2C7-RXR-L-BE-VP16, 2C7-RXR-LL-BE-VP16,
E2C-RXR-LLL-BE-VP16;
-
Genschalter, die RXR-, B3B- und Aktivierungsdomänen verwenden
-
- B3B-RXR-L-DE-VP64, B3B-RXR-LL-DE-VP64, B3B-RXR-LLL-DE-VP64,
B3B 7-RXR-L-BE-VP64,
B3B 7-RXR-LL-BE-VP64, B3B-RXR-LLL-BE-VP64, B3B-RXR-L-DE-VP16, B3B-RXR-LL-DE-VP16, B3B-RXR-LLL-DE-VP16,
B3B-RXR-L-BE-VP16, B3B-RXR-LL-BE-VP16, B3B-RXR-LLL-BE-VP16;
-
Genschalter, die RXR-, B3C2- und Aktivierungsdomänen verwenden
-
- B3C2-RXR-L-DE-VP64, B3C2-RXR-LL-DE-VP64, B3C2-RXR-LLL-DE-VP64,
B3C2-RXR-L-BE-VP64, B3C2-RXR-LL-BE-VP64,
B3C2-RXR-LLL-BE-VP64, B3C2-RXR-L-DE-VP16,
B3C2-RXR-LL-DE-VP16, B3C2-RXR-LLL-DE-VP16, B3C2-RXR-L-BE-VP16, B3C2 B-RXR-LL-BE-VP16,
B3C2-RXR-LLL-BE-VP16;
-
Genschalter, die RXR-, E2C- und Repressionsdomänen verwenden
-
- E2C-RXR-L-DE-(KRAB-A)2, E2C-RXR-LL-DE-(KRAB-A)2, E2C-RXR-LLL-DE-(KRAB-A)2, E2C-RXR-L-BE-(KRAB-A)2,
E2C-RXR-LL-BE(KRAB-A)2, E2C-RXR-LLL-BE-(KRAB-A)2, E2C-RXR-L-DE-(KRAB-A)2,
E2C-RXR-LL-DE-(KRAB-A)2, E2C-RXR-LLL-DE-(KRAB-A)2, E2C-RXR-LBE-(KRAB-A)2,
E2C-RXR-LL-BE-(KRAB-A)2,
E2C-RXR-LLL-BE-(KRABA)2, E2C-RXR-L-DE-(SID)2, E2C-RXR-LL-DE-(SID)2, E2C-RXR-LLL-D(SID)2,
E2C-RXR-L-BE-(SID)2, E2C-RXR-LL-BE-(SID)2, E2C-RXR-LLL-B(SID)2, E2C-RXR-L-DE-(SID)2,
E2C-RXR-LL-DE-(SID)2, E2C-RXR-LLL-D(SID)2, E2C-RXR-L-BE-(SID)2,
E2C-RXR-LL-BE-(SID)2, E2C-RXR-LLL-B(SID)2;
-
Genschalter, die RXR-, 2C7- und Repressionsdomänen verwenden
-
- 2C7-RXR-L-DE-(KRAB-A)2, 2C7-RXR-LL-DE-(KRAB-A)2, 2C7-RXR-LLL-DE-(KRAB-A)2, 2C7-RXR-L-BE-(KRAB-A)2,
2C7-RXR-LL-BE-(KRABA)2, 2C7-RXR-LLL-BE-
(KRAB-A)2, 2C7-RXR-L-DE-(KRAB-A)2, 2C7-RXLL-DE-(KRAB-A)2, 2C7-RXR-LLL-DE-(KRAB-A)2, 2C7-RXR-L-BE-(KRAB-A)2,
2C7-RXR-LL-BE-(KRAB-A)2,
E2C-RXR-LLL-BE-(KRAB-A)2, 2CRXR-L-DE-(SID)2, 2C7-RXR-LL-DE-(SID)2,
2C7-RXR-LLL-DE-(SID)2, 2CRXR-L-BE-(SID)2, 2C7-RXR-LL-BE-(SID)2,
2C7-RXR-LLL-BE-(SID)2,
2CRXR-L-DE-(SID)2, 2C7-RXR-LL-DE-(SID)2, 2C7-RXR-LLL-DE-(SID)2, 2CRXR-L-BE-(SID)2,
2C7-RXR-LL-BE-(SID)2, E2C-RXR-LLL-BE-(SID)2,n;
-
Genschalter, die RXR-, B3B- und Repressionsdomänen verwenden
-
- B3B-RXR-L-DE-(KRAB-A)2, B3B-RXR-LL-DE-(KRAB-A)2, B3B-RXR-LLL-DE-(KRAB-A)2, B3B 7-RXR-L-BE-(KRAB-A)2,
B3B 7-RXR-LL-BE-(KRAB-A)2, B3B-RXR-LLL-BE-(KRAB-A)
2, B3B-RXR-L-DE-(KRAB-A)2, B3B-RXR-LL-DE-(KRAB-A)2, B3B-RXR-LLL-DE-(KRAB-A)2, B3B-RXR-L-BE-(KRAB-A)2,
B3B-RXR-LL-BE-(KRAB-A)2,
B3B-RXR-LLL-BE(KRAB-A)2, B3B-RXR-L-DE-(SID)2, B3B-RXR-LL-DE-(SID)2, B3B-RXLLL-DE-(SID)2,
B3B7-RXR-L-BE-(SID)2, B3B7-RXR-LL-BE-(SID)2, B3RXR-LLL-BE-(SID)2, B3B-RXR-L-DE-(SID)2,
B3B-RXR-LL-DE-(SID)2, B3B-RXR-LLL-DE-(SID)2, B3B-RXR-L-BE-(SID)2,
B3B-RXR-LL-BE-(SID)2, B3B-RXR-LLL-BE-(SID)2;
-
Genschalter, die RXR-, B3C2- und Repressionsdomänen verwenden
-
- B3C2-RXR-L-DE-(KRAB-A)2, B3C2-RXR-LL-DE-(KRAB-A) 2, B3C2-RXR-LLL-DE-(KRAB-A)2, B3C2-RXR-L-BE-(KRAB-A)2,
B3C2-RXR-LL-BE-(KRAB-A)2, B3C2-RXR-LLL-BE-(KRAB-A)2, B3C2-RXR-L-DE-(KRABA)2,
B3C2-RXR-LL-DE-(KRAB-A)2,
B3C2-RXR-LLL-DE-(KRAB-A)2, B3C2-RXR-L-BE-(KRAB-A)2, B3C2 B-RXR-LL-BE-(KRAB-A)2,
B3C2-RXR-LLL-BE-(KRAB-A)2, B3C2-RXR-L-DE- (SID)2, B3C2-RXR-LL-DE-(SID)2, B3C2-RXR-LLL-DE-(SID)2,
B3C2-RXR-L-BE-(SID)2, B3C2-RXR-LL-BE-(SID)2,
B3C2-RXR-LLL-BE-(SID)2, B3C2-RXR-L-DE-(SID)2, B3C2-RXR-LL-DE-(SID)2, B3C2-RXR-LLL-DE-(SID)2,
B3C2-RXR-L-BE-(SID)2,
B3C2 B-RXLL-BE-(SID)2, B3C2-RXR-LLL-BE-(SID)2;
-
Genschalter, die PR-, E2C- und Aktivierungsdomänen verwenden
-
- E2C-PR-L-PR-VP64, E2C-PR-LL-PR-VP64, E2C-PR-LLL-PR-VP64,
E2C-PR-L-PR-VP64, E2C-PR-LL-PR-VP64,
E2C-PR-LLL-PR-VP64, E2C-PR-L-PR-VP16, E2C-PR-LL-PR-VP16, E2C-PR-LLL-PR-VP16, E2C-PR-L-PR-VP16,
E2C-PR-LL-PR-VP16, E2C-PR-LLL-PR-VP16;
-
Genschalter, die PR-, 2C7- und Aktivierungsdomänen verwenden
-
- 2C7-PR-L-PR-VP64, 2C7-PR-LL-PR-VP64, 2C7-PR-LLL-PR-VP64,
2C7-PR-L-PR-VP64, 2C7-PR-LL-PR-VP64,
2C7-PR-LLL-PR-VP64, 2C7-PR-L-PR-VP16, 2C7-PR-LL-PR-VP16, 2C7-PR-LLL-PR-VP16, 2C7-PR-L-PR-VP16,
2C7-PR-LL-PR-VP16, E2C-PR-LLL-PR-VP16;
-
Genschalter, die PR-, B3B- und Aktivierungsdomänen verwenden
-
- B3B-PR-L-PR-VP64, B3B-PR-LL-PR-VP64, B3B-PR-LLL-PR-VP64,
B3B 7-PR-L-PR-VP64, B3B 7-PR-LL-PR-VP64, B3B-PR-LLL-PR-VP64, B3B-PR-L-PR-VP16, B3B-PR-LL-PR-VP16, B3B-PR-LLL-PR-VP16,
B3B-PR-L-PR-VP16, B3B-PR-LL-PR-VP
16, B3B-PR-LLL-PR-VP16;
-
Genschalter, die PR-, B3C2- und Aktivierungsdomänen verwenden
-
- B3C2-PR-L-PR-VP64, B3C2-PR-LL-PR-VP64, B3C2-PR-LLL-PR VP64,
B3C2-PR-L-PR-VP64, B3C2-PR-LL-PR-VP64, B3C2-PR-LLL-PR-VP64, B3C2-PR-L-PR-VP16,
B3C2-PR-LL-PR-VP16, B3C2-PR-LLL-PR-VP16, B3C2-PR-L-PR-VP16, B3C2
B-PR-LL-PR-VP16, B3C2-PR-LLL-PR-VP16;
-
Genschalter, die PR-, E2C- und Repressionsdomänen verwenden
-
- E2C-PR-L-PR-(KRAB-A)2, E2C-PR-LL-PR(KRAB-A)2, E2C-PR-LLL-PR-(KRAB-A)2, E2C-PR-L-PR-(KRAB-A)2,
E2C-PR-LL-PR-(KRAB-A)2, E2C-PR-LLL-PR-(KRAB-A)2, E2C-PR-L-PR-(KRAB-A)2,
E2C-PR-LL-PR(KRAB-A)2,
E2C-PR-LLL-PR-(KRAB-A)2, E2C-PR-L-PR-(KRAB-A)2, E2C-PR-LL-PR- (KRAB-A)2, E2C-PR-LLL-PR-(KRAB-A)2,
E2C-PR-L-PR-(SID)2, E2C-PR-LL-PR-(SID)2, E2C-PR-LLL-PR-(SID)2,
E2C-PR-L-PR-(SID)2, E2PR-LL-PR-(SID)2, E2C-PR-LLL-PR-(SID)2, E2C-PR-L-PR-(SID)2,
E2C-PLL-PR-(SID)2, E2C-PR-LLL-PR-(SID)2, E2C-PR-L-PR-(SID)2, E2C-PR-LPR-(SID)2, E2C-PR-LLL-PR-(SID)2;
-
Genschalter, die PR-, 2C7- und Repressionsdomänen verwenden
-
- 2C7-PR-L-PR-(KRAB-A)2, 2C7-PR-LL-PR-(KRAB-A)2, 2C7-PR-LLPR-(KRAB-A)2, 2C7-PR-L-PR-(KRAB-A)2,
2C7-PR-LL-PR-(KRAB-A)2, 2C7-PR-LLL-PR-(KRAB-A)2, 2C7-PR-L-PR-(KRAB-A)2, 2C7-PR-LL-PR-(KRAB-A)2,
2C7-PR-LLL-PR-(KRAB-A)2, 2C7-PR-L-PR-(KRAB-A)2,
2C7-PR-LL-PR-(KRAB-A) 2, E2C-PR-LLL-PR-(KRAB-A)2, 2C7-PR-L-PR-(SID)2, 2CPR-LL-PR-(SID)2,
2C7-PR-LLL-PR-(SID)2, 2C7-PR-L-PR-(SID)2, 2C7-PR-LPR-(SBD)2, 2C7-PR-LLL-PR-(SBD)2,
2C7-PR-L-PR-(SID)2,
2C7-PR-LL-PR (SID)2, 2C7-PR-LLL-PR-(SID)2, 2C7-PR-L-PR-(SID)2, 2C7-PR-LL-PR-(SID)2,
E2C-PR-LLL-PR- (SID)2,n;
-
Genschalter, die PR-, B3B- und Repressionsdomänen verwenden
-
- B3B-PR-L-PR-(KRAB-A)2, B3B-PR-LL-PR-(KRAB-A)2, B3B-PR-LLL-PR-(KRAB-A)2, B3B 7-PR-L-PR-(KRAB-A)2,
B3B 7-PR-LL-PR-(KRAB-A)2, B3B-PR-LLL-PR-(KRAB-A)2,B3B-PR-L-PR-(KRAB-A)2, B3B-PR-LL-PR
(KRAB-A)2, B3B-PR-LLL-PR-(KRAB-A)2,
B3B-PR-L-PR-(KRAB-A)2, B3PR-LL-PR-(KRAB-A)2, B3B-PR-LLL-PR-(KRAB-A)2,
B3B-PR-L-PR-(SID)2, B3B-PR-LL-PR-(SID)2, B3B-PR-LLL-PR-(SID)2, B3B-7-PR-L-PR-(SID)2,
B3B-7-PR-LL-PR-(SID)2, B3B-PR-LLL-PR-(SID)2, B3B-PR-L-PR-(SID)2, B3B-PLL-PR-(SID)2,
B3B-PR-LLL-PR-(SID)2, B3B-PR-L-PR-(SH))2, B3B-PR-LPR-(SID)2, B3B-PR-LLL-PR-(SID)2;
-
Genschalter, die PR-, B3C2- und Repressionsdomänen verwenden
-
- B3C2-PR-L-PR-(KRAB-A)2, B3C2-PR-LL-PR-(KRAB-A)2, B3C2-PR-LLL-PR-(KRAB-A)2, B3C2-PR-L-PR-(KRAB-A)2,
B3C2-PR-LL-PR-(KRAB-A)2, B3C2-PR-LLL-PR-(KRAB-A)2, B3C2-PR-L-PR-(KRAB-A)2, B3C2-PR-LL-PR-(KRAB-A)2,
B3C2-PR-LLL-PR-(KRAB-A)2, B3C2-PR-L-PR-(KRAB-A)2,
B3C2-PR-LL-PR-(KRAB-A)2, B3C2-PR-LLL-PR-(KRAB-A)2, B3C2-PR-L-PR-(SID)2,
B3C2-PR-LL-PR-(SID)2, B3C2-PR-LLL-PR-(SID)2, B3C2-PR-L-PR-(SID)2, B3C2-PR-LL-PR-(SID)2,
B3C2-PR-LLL-PR-(SID)2,
B3C2-PR-L-PR- (SID)2, B3C2-PR-LL-PR-(SID)2, B3C2-PR-LLL-PR-(SID)2, B3C2-PR-L-PR-(SID)2,
B3C2-PR-LL-PR-(SID)2, B3C2-PR-LLL-PR-(SID)2,
-
Genschalter, die ER-, E2C- und Aktivierungsdomänen verwenden
-
- E2C-ER-L-ER-VP64, E2C-ER-LL-ER-VP64, E2C-ER-LLL-ER-VP64,
E2C-ER-L-ER-VP64, E2C-ER-LL-ER-VP64,
E2T,-ER-LLL-ER-VP64, E2C-ER-L-ER-VP16, E2C-ER- LL-ER-VP16, E2C-ER-LLL-ER-VP16, E2C-ER-L-ER-VP16,
E2C-ER-LL-ER-VP16, E2C-ER-LLL-ER-VP 16;
-
Genschalter, die ER-, 2C7- und Aktivierungsdomänen verwenden
-
- 2C7-ER-L-ER-VP64, 2C7-ER-LL-ER-VP64, 2C7-ER-LLL-ER-VP64,
2C7-ER-L-ER-VP64, 2C7-ER-LL-ER-VP64,
2C7-ER-LLL-ER-VP64, 2C7-ER-L-ER-VP16, 2C7-ER-LL-ER-VP16, 2C7-ER-LLL-ER-VP16, 2C7-ER-L-ER-VP16,
2C7-ER-LL-ER-VP16, E2C-ER-LLL-ER-VP16;
-
Genschalter, die ER-, B3B- und Aktivierungsdomänen verwenden
-
- B3B-ER-L-ER-VP64, B3B-ER-LL-ER-VP64, B3B-ER-LLL-ER-VP64,
B3B 7-ER-L-ER-VP64, B3B 7-ER-LL-ER-VP64, B3B-ER-LLL-ER-VP64, B3B-ER-L-ER-VP16, B3B-ER-LL-ER-VP16, B3B-ER-LLL-ER-VP16,
B3B-ER-L-ER-VP16, B3B-ER-LL-ER-VP
16, B3B-ER-LLL-ER-VP 16;
-
Genschalter, die ER-, B3C2- und Aktivierungsdomänen verwenden
-
- B3C2-ER-L-ER-VP64, B3C2-ER-LL-ER-VP64, B3C2-ER-LLL-ER VP64,
B3C2-ER-L-ER-VP64, B3C2-ER-LL-ER-VP64, B3C2-ER-LLL-ER-VP64, B3C2-ER-L-ER-VP16,
B3C2-ER-LL-ER-VP16, B3C2-ER-LLL-ER-VP16, B3C2-ER-L-ER-VP16, B3C2
B-ER-LL-ER-VP16, B3C2-ER-LLL-ER-VP16;
-
Genschalter, die ER-, E2C- und Repressionsdomänen verwenden
-
- E2C-ER-L-ER-(KRAB-A)2, E2C-ER-LL-ER-(KRAB-A)2, E2C-ER-LLL-ER-(KRAB-A)2, E2C-ER-L-ER-(KRAB-A)2,
E2C-ER-LL-ER-(KRAB-A)2, E2C-ER-LLL-ER-(KRAB-A)2, E2C-ER-L-ER-(KRAB-A)2, E2C-ER-LL-ER(KRAB-A)2,
E2C-ER-LLL-ER-(KRAB-A)2, E2C-ER-L-ER-(KRAB-A)2,
E2C-ER-LL-ER-(KRAB-A)2, E2C-ER-LLL-ER-(KRAB-A)2,
E2C-ER-L-ER-(SID)2, E2C-ER-LL-ER-(SID)2, E2C-ER-LLL-ER-(SID)2, E2C-ER-L-ER-(SID)2,
E2ER-LL-ER-(SID)2, E2C-ER-LLL-ER-(SID)2, E2C-ER-L-ER-(SID)2, E2C-ER-LL-ER-(SID)2,
E2C-ER-LLL-ER-(SID)2, E2C-ER-L- ER-(SID)2,
E2C-ER-LER-(SID)2, E2C-ER-LLL-ER-(SID)2;
-
Genschalter, die ER-, 2C7- und Repressionsdomänen verwenden
-
- 2C7-ER-L-ER-(KRAB-A)2, 2C7-ER-LL-ER-(KRAB-A)2, 2C7-ER-LLER-(KRAB-A)2, 2C7-ER-L-ER-(KRAB-A)2,
2C7-ER-LL-ER-(KRAB-A)2, 2C7-ER-LLL-ER-(KRAB- A)2, 2C7-ER-L-ER-(KRAB-A)2, 2C7-ER-LL-ER-(KRAB-A)
2, 2C7-ER-LLL-ER(KRAB-A)2, 2C7-ER-L-ER-(KRAB-A) 2, 2C7-ER-LL-ER-(KRAB-A)2,
E2C-ER-LLL-ER-(KRAB-A)2,
2C7-ER-L-ER-(SID)2, 2CER-LL-ER-(SID)2, 2C7-ER-LLL-ER-(SID)2, 2C7-ER-L-ER-(SID)2,
2C7-ER-L-ER-(SBD)2, 2C7-ER-LLL-ER-(SBD)2, 2C7- ER-L-ER-(SID)2, 2C7-ER-LL-ER (SID)2,
2C7-ER-LLL-ER-(SID)2, 2C7-ER-L-ER-(SID)2, 2C7-ER-LL-ER-(SID)2, E2C-ER-LLL-ER-
(SID)2,n;
-
Genschalter, die ER-, B3B- und Repressionsdomänen verwenden
-
- B3B-ER-L-ER-(KRAB-A)2, B3B-ER-LL-ER-(KRAB-A)2, B3B-ER-LLL-ER-(KRAB-A)2, B3B 7-ER-L-ER-(KRAB-A)2,
B3B 7-ER-LL-ER-(KRAB-A)2, B3B-ER-LLL-ER-(KRAB-A)2, B3B-ER-L-ER-(KRAB-A)2,
B3B-ER-LL-ER(KRAB-A)2,
B3B-ER-LLL-ER-(KRAB-A)2, B3B-ER-L-ER-(KRAB-A)2, B3ER-LL-ER-(KRAB-A)2, B3B-ER-LLL-ER-(KRAB-A)2,
B3B-ER-L-ER-(SID)2, B3B-ER-LL-ER-(SID)2,
B3B-ER-LLL-ER-(SID)2, B3B-7-ER-L-ER-(SID)2, B3B-7-ER-LL-ER-(SID)2, B3B-ER-LLL-ER-(SID)2,
B3B-ER-L-ER-(SID)2, B3B-PLL-ER-(SID)2, B3B-ER-LLL-ER-(SID)2, B3B-ER-L-ER-(SH))2,
B3B-ER-L-ER-(SID)2, B3B-ER-LLL-ER-(SID)2;
-
Genschalter, die ER-, B3C2- und Repressionsdomänen verwenden
-
- B3C2-ER-L-ER-(KRAB-A)2, B3C2-ER-LL-ER-(KRAB-A)2, B3C2-ER-LLL-ER-(KRAB-A)2, B3C2-ER-L-ER-(KRAB-A)2,
B3C2-ER-LL-ER-(KRAB-A)2, B3C2-ER-LLL-ER-(KRAB-A)2, B3C2-ER-L-ER-(KRAB-A)2,
B3C2-ER-LL-ER-(KRAB-A)2, B3C2-ER-LLL-ER-(KRAB-A)2, B3C2-ER-L-ER-(KRAB-A)2,
B3C2-ER-LL-ER-(KRAB-A)2,
B3C2-ER-LLL-ER-(KRAB-A)2, B3C2-ER-L-ER-(SID)2, B3C2-ER-LL-ER-(SID)2, B3C2-ER-LLL-ER-(SID)2,
B3C2-ER-L-ER-(SID)2, B3C2-ER-LL-ER-(SID)2, B3C2-ER-LLL-ER-(SID)2,
B3C2-ER-L-ER-(SID)2, B3C2-ER-LL-ER-(SID)2, B3C2-ER-LLL-ER-(SID)2, B3C2-ER-L-ER- (SID)2,
B3C2-ER-LL-ER-(SID)2, B3C2-ER-LLL-ER-(SID)2,
-
Die
Nukleotid-(SEQ-ID-NR: 39) und Aminosäurerest-Sequenz (SEQ-ID-NR:
40) von Polypeptid E2C-ER-L-ER-VP64 sind in 9 gezeigt.
Die Nukleotid-(SEQ-ID-NR: 41) und Aminosäurerest-Sequenz (SEQ-ID-NR:
42) von Polypeptid E2C-ER-LL-ER-VP64 sind in 10 gezeigt.
-
III. Polynukleotide, Expressionsvektoren
und Wirtszellen
-
In
einem damit in Beziehung stehenden Aspekt liefert die vorliegende
Erfindung Polynukleotide, die für
einen Polypeptidgenschalter dieser Erfindung codieren, Expressionsvektoren,
die diese Polynukleotide enthalten, Zellen, die diese Polynukleotide
enthalten, und transformierte Zellen, die diese Expressionsvektoren enthalten.
Vektoren von primärem
Nutzen für
die Gentherapie umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
Humanadenovirus-Vektoren, adenzugeordnete Vektoren, von murinen
oder Lentiviren abgeleitete retrovirale Vektoren oder eine Vielzahl
von nicht-viralen Zusammensetzungen, die Liposomen, Polymere und
andere DNA-enthaltende Konjugate umfassen. Derartige Vektorsysteme
können
verwendet werden, um die Genschalter entweder in vitro oder in vivo
zu liefern, abhängig
vom Vektorsystem. Mit Adenvirus können z. B. Vektoren intravenös verabreicht
werden, um die Leber und andere Organe zu transduzieren, direkt
in die Lunge oder in vaskuläre
Kompartimente eingeführt
werden, die durch Ligation oder andere Verfahren vorübergehend lokalisiert
werden. Verfahren zum Konstruieren derartiger Vektoren und Verfahren
und Verwendungen für
die beschriebene Erfindung sind Fachleuten auf dem Gebiet der Gentherapie
bekannt.
-
IV. Verfahren zum Regulieren einer Nukleotidfunktion
-
Die
vorliegende Erfindung liefert ferner ein Verfahren zum Regulieren
der Expression einer gewünschten
Nuldeotidsequenz, wie z. B. eines Gens. Gemäß dem Verfahren wird die Zielnukleotidsequenz
einer wirksamen Menge eines Genschalters und eines Liganden ausgesetzt,
wobei die Nukleotidbindungsdomäne
des Genschalters an einen Abschnitt des Zielnukleotids bindet, und
wobei der Ligand an zumindest eine der Ligandenbindungsdomänen des
Genschalters bindet. Die Exposition kann in vitro oder ex vivo erfolgen.
Der Begriff „wirksame
Menge" bedeutet
die Menge, die die Transkription eines Nukleotids (z. B. strukturelles
Gen oder Translation von RNA) reguliert.
-
Der
Begriff „Regulieren" bezieht sich auf
die Unterdrückung,
Verstärkung
oder Induktion einer Funktion. Z. B. kann ein Polypeptid der Erfindung
eine Promotorsequenz durch Bindung an ein Motiv innerhalb des Promotors
modulieren, wodurch die Transkription eines Gens, das wirksam mit
der Promotornuldeotidsequenz verknüpft ist, verstärkt oder
unterdrückt
wird. Alternativ dazu kann die Modulation die Inhibition eines Gens
umfassen, wenn das Polypeptid an das strukturelle Gen bindet und
die DNA-abhängige
RNA-Polymerase daran hindert,
das Gen zu lesen, wodurch die Transkription des Gens verhindert
wird. Alternativ dazu kann eine Modulation die Inhibition der Translation
eines Transkripts umfassen.
-
Die
Promotorregion eines Gens umfasst die regulatorischen Elemente,
die normalerweise bezüglich eines
strukturellen Gens 5' liegen.
Wenn ein Gen aktiviert werden soll, lagern sich Proteine, die als
Transkriptionsfaktoren bekannt sind, an die Promotorregion des Gens
an. Diese Anordnung ähnelt
einem „Anschalter", indem ein Enzym
in die Lage versetzt wird, ein zweites Gensegment von DNA zu RNA
zu transkribieren. In den meisten Fällen dient das entstehende
RNA-Molekül
als eine Schablone für
die Synthese eines spezifischen Proteins; manchmal ist die RNA selbst
das Endprodukt.
-
Die
Regulation der Genexpression oder Transkription kann sowohl durch
Exposition des Zielgens mit einem Polypeptidschalter dieser Erfindung
als auch bevorzugt durch Transformation einer Zelle, die das Zielgen
enthält,
in vitro oder ex vivo mit einem Expressionsvektor, der eine Polynukleotidsequenz
enthält,
die für einen
Genschalter codiert, erreicht werden.
-
Die
folgenden Beispiele veranschaulichen spezielle Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung und beschränken die Beschreibung oder
die Ansprüche
auf keine Weise.
-
BEISPIEL 1: Allgemeine Verfahren
-
Herstellung von Zinkfingerproteinen.
-
Für die Herstellung
der B3- und N1-Zinkfingerproteine
wurden DNA-Erkennungshelices von den Zif268-Finger-2-Varianten pmGAA,
pmGAC, pmGGA, pmGGG und pGTA verwendet [Segal, D.J., Dreier, B., Beerli,
R.R. und Barbas, C.F., III (1999) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96,
2758–2763].
Dreifingerproteine, die die jeweiligen 9bp-Zielstellen binden, wurden
durch Einbringung der geeigneten DNA-Erkennungshelices in die Rahmenstruktur
des Dreifingerproteins Sp1C konstruiert [Desjarlais, J.R. und Berg,
J.M. (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 2256–2260]; DNA-Fragmente, die
für die
zwei 3-Finger-Proteine codierten, wurden aus 6 überlappenden Oligonukleotiden
assembliert, wie es beschrieben ist [Beerli, R.R, Segal, D.J., Dreier,
B. und Barbas, C.F., III (1998) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95, 14628–14633].
Die Dreifingerproteincodierungsregionen wurden dann über Sfi1-Digestion
in den bakteriellen Expressionsvektor pMal-CSS kloniert.
-
Proteinreinigung.
-
Maltosebindungsprotein(MBP)-Fusionsproteine
wurden unter Verwendung des Proteinfusions- und Reinigungssystems
(New England Biolabs), außer
dass Zinkpuffer A (ZBA; 10 mM Tris, pH7,5/90 mM KCL, 1 mM MgCl2, 90 μM
ZnCl2)/1% BSA/5 mM DTT) als der Säulenpuffer
verwendet wurde, auf >90%
Homogenität gereinigt.
Proteinreinheit und -konzentration wurden aus Coomassie-Blaugefärbten 15%
SDS-PAGE-Gelen durch Vergleich mit BSA-Standards bestimmt.
-
ELISA-Analyse.
-
Bei
96-Well-ELISA-Platten wurden 0,2 μg
Streptavidin (Pierce) in jedes Well 1 Stunde lang bei 37°C eingebracht,
dann zweimal mit Wasser gespült.
Biotinyliertes Zieloligonukleotid (0,025 μg) wurde auf die gleiche Weise
angewandt. ZBA/3% BSA wurde zum Blockieren angewandt, aber die Wells
wurden nach der Inkubation nicht gespült. Alle folgenden Inkubationen
erfolgten bei Raumtemperatur. Beginnend mit 2 μg gereinigtem MBP-Fusionsprotein
in den obersten Wells wurden 2-fache serielle Verdünnungen
in 1x Bindungspuffer (ZBA/1% BSA/5 mM DTT/0,12 μg/μl gescherte Heringsperma-DNA)
angewandt. Die Proben wurden 1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert,
gefolgt von 10 Spülungen
mit Wasser. Maus-Anti-Maltose-BindungsproteinmAb (Sigma) in ZBA/1%
BSA wurde 30 Minuten lang in die Wells eingebracht, gefolgt von
10 Spülungen
mit Wasser. Ziegen-Anti-Maus-IgG-mAb, konjugiert mit alkalischer
Phosphatase (Sigma), wurde 30 Minuten lang in die Wells eingebracht,
gefolgt von 10 Spülungen
mit Wasser. Alkalisches Phosphatasesubstrat (Sigma) wurde angewandt,
und die OD405 wurde mit SOFTmax 2.35 (Molecular Devices) quantitativ
bestimmt.
-
Gelmobilitätverschiebungsuntersuchungen.
-
Zieloligonukleotide
wurden an ihren 3'-Enden mit [32P] markiert und gelgereinigt. Elf 3-fache
serielle Protein-Verdünnungen
wurden in 20 μl
Bindungsreaktionen (1x Bindungspuffer/10% Glycerol/≈1 pM Zieloligonukleotid)
drei Stunden lang bei Raumtemperatur inkubiert, dann auf einem 5%igen
Polyacrylamid-Gel in 0,5x TBE-Puffer aufgelöst. Die quantitative Bestimmung
von getrockneten Gelen wurde unter Verwendung von PhosphorImager
und ImageQuantSoftware (Molecular Dynamics) durchgeführt, und
KD wurde durch Scatchard-Analyse bestimmt.
-
Reporterkonstrukte zum Bestimmen der optimalen
Beabstandung und Ausrichtung der beiden Halbstellen.
-
C7-Dimer-TATA-Fragmente
wurden durch PCR-Amplifikation mit C7-Dimer-TATA-Primern (5'-GAG GGT ACC GCG
TGG GCG A0-5 GCG TGG GCG AGT CGA CTC TAG
AGG GTA TAT AAT GG-3' (SEQ-ID-NR: 1)
für direkte
Wiederholungen; 5'-GAG
GGT ACC GCG TGG GCG A0-5 CGC CCA CGC AGT
CGA CTC TAG AGG GTA TAT AAT GG-3' (SEQ-ID-NR:
2) für
invertierte Wiederholungen; 5'-GAG
GGT ACC CGC CCA CGC A0-5 GCG TGG GCG AGT
CGA CTC TAG AGG GTA TAT AAT GG-3' (SEQ-ID-NR:
3) für
evertierte Wiederholungen) und GLprimer2 (5'-CTT TAT GTT TTT GGC GTC TTC C-3' (SEQ-ID-NR: 4);
Promega) unter Verwendung von p17x4TATA-luc (überlassen von S.Y. Tsai) als
eine Schablone erzeugt. PCR-Produkte wurden über Digestion mit den Restriktionsendonuldeasen
Kpn1 und Nco1 in pGL3-Basic (Promega) kloniert.
-
RU486- und Tamoxifen-induzierbare Promotorkonstrukte.
-
10xC7-TATA-,
10×B3-TATA- und 10xN1-TATA-Fragmente
wurden aus jeweils zwei Paaren von komplementären Oligonukleotiden assembliert
und der Firefly-Luciferase-Codierungsregion
vorgelagert in Sac1-Xmal linearisiertes pGL3-Basic (Promega) kloniert,
unter Erzeugung der Plasmide 10xC7-TATA-luc, 10xB3-TATA-luc und
10xN1-TATA-luc.
Um das 10xN1-TATA-lacZ-Reporterkonstrukt zu erzeugen, wurde die lacZ-Codierungsregion
aus pβgal-Basic
(Clontech) herausgeschnitten und verwendet, um die Luciferasecodierungsregion
von 10xN1-TATA-luc über
Hind3-BamHl-Digestion zu ersetzen.
-
Luciferase- und β-gal-Reporteruntersuchungen.
-
Für alle Transfektionen
wurden HeLa-Zellen
in 24-Well-Schalen plattiert und bei einer Konfluenz von 40–60% verwendet.
Für Luciferasereporteruntersuchungen
wurden 175 ng Reporterplasmid (Promotorkonstrukte bei pGL3 oder
als Negativkontrolle pGL3-Basic) und 25 ng Effektorplasmid (Zinkfinger-Steroidrezeptorfusionen
bei pcDNA3 oder als Negativkontrolle leerem pcDNA3) unter Verwendung
des Lipofectamin-Reagens (Gibco BRL) transfiziert. Nach etwa 24
Stunden wurde eine Expression durch das Hinzufügen von 10 nM RU486 (Biomol),
100 nM 4-OHT (Sigma)
oder 5 mM Ponasteron A (Invitrogen) induziert. Zellextrakte wurden etwa
48 Stunden nach der Transfektion hergestellt und unter Verwendung
des Promega-Luciferaseuntersuchungsreagens
in einem MicroLumat LB96P-Luminometer (EG&G Berthold, Gaithersburg, MD) auf
Luciferaseaktivität
untersucht. Für
Doppelreporteruntersuchungen wurden 85 ng Luciferasereporterplasmid,
85 ng b-gal-Reporterplasmid
und 15 ng von jedem der beiden Effektorplasmide transfiziert. b-gal-Aktivität wurde
unter Verwendung des Lumineszenz-b-Galaktosidase-Erfassungsausrüstungssatzes II (Clontech)
gemessen.
-
Zinkfinger-Steroidrezeptor-Fusionskonstrukte
mit N-terminalen Effektordomänen.
-
Die
VP16-Codierungsregion wurde PCR-amplifiziert aus pcDNA3/C7-VP16
unter Verwendung der Primer VPNhe-F (5'-GAG GAG GAG GAG GCT AGC GCC ACC ATG
GGG CGC GCC GGC GCT CCC CCG ACC GAT GTC AGC CTG-3') (SEQ-ID-NR: 5)
und VPHind-B (5'-GAG
GAG GAG GAG AAG CTT GTT AAT TAA ACC GTA CTC GTC AAT TCC AAG GGC
ATC G-3') (SEQ-ID-NR:
6) oder VPNLSHind-B (5'-GAG
GAG GAG GAG AAG CTT AAC TTT GCG TTT CTT TTT CGG GTT AAT TAA ACC
GTA CTC GTC AAT TCC AAG GGC ATC G-3') (SEQ-ID-NR: 7). Die C7-Codierungsregion
wurde aus dem gleichen Plasmid amplifiziert unter Verwendung der
Primer C7Hind-F (5'-GAG
GAG GAG GAG AAG CTT GGG GCC ACG GCG GCC CTC GAG CCC TAT GC-3') (SEQ-ID-NR: 8)
und C7Bam-B (5'-GAG
GAG GGA TCC CCC TGG CCG GCC TGG CCA CTA GTT CTA GAG TC-3') (SEQ-ID-NR: 9)
oder C7NLSBam-B (5'-GAG
GAG GGA TCC CCA ACT TTG CGT TTC TTT TTC GGC TGG CCG GCC TGG CCA
CTA GTT CTA GAG TC-3')
(SEQ-ID-NR: 10). Die gekürzte Human-PR-LBD
(aa645-914) wurde amplifiziert aus PAPCMVGL914VPc'-SV [Wang, Y., Xu,
J., Pierson, T., O'Malley,
B.W. und Tsai, S.Y. (1997) Gene Therapy 4, 432–441] unter Verwendung der
Primer PRBam-F (5'-GAG
GAG GAG GAG GGA TCC AGT CAG AGT TGT GAG AGC ACT GGA TGC TG-3') (SEQ-ID-NR: 11) und
PREco-B (5'-GAG GAG GAA TTC TCA
AGC AAT AAC TTC AGA CAT CAT TTC TGG AAA TTC-3') (SEQ-ID-NR: 12). Die VP16-C7-PR-,
VP16-NLS-C7-PR- und VP16-C7-NLS-PR-Codierungsregionen
wurden dann in pcDNA3.1(+)Zeo (Invitrogen) unter Verwendung der
Nhe1-, Hind3-, BamH1- und EcoR1-Restriktionsstellen, die in den
PCR-Primern enthalten sind, assembliert. In den sich ergebenden
Konstrukten wurden die C7-Codierungsregionen
von zwei Sfi-Stellen flankiert, und die VP16-Codierungsregionen
von Asc1- und Pac1-Stellen. Diese Restriktionsstellen wurden eingeführt, um
den Austausch von DBDs bzw. Effektordomänen zu erleichtern.
-
Um
die VP16-C7-ER-, VP16-NLS-C7-ER- und VP16-C7-NLS-ER-Konstrukte zu
erzeugen, wurde die punktmutierte Maus-ER-LBD-Codierungsregion (aa281-599,
G525R) aus pBabe/Myc-ER herausgeschnitten [Littlewood, T.D., Hancock,
D.C., Danielian, P.S., Parker, M.G. und Evan, G.I. (1995) Nucl.
Acids Res. 23, 1686–1690]
und verwendet, um die PR-LBD-Codierungsregion über BamH1-EcoR1-Restriktionsdigestion
zu ersetzen.
-
Um
Fusionskonstrukte mit B3- oder N1-DBDs zu erzeugen, wurde C7 über Sfil-Digestion
durch die B3- oder N1-Codierungsregionen ersetzt. Fusionskonstrukte,
die eine VP64-Effektordomäne enthielten,
wurden durch Ersetzen von VP16 durch die VP64-Codierungsregion über Asc1-Pac1-Digestion erzeugt.
-
Zinkfinger-Steroidrezeptor-Fusionskonstrukte
mit C-terminalen Effektordomänen.
-
Die
gekürzte
Human-PR-LBD wurde amplifiziert aus PAPCMVGL914VPc'-SV [Wang, Y., Xu,
J., Pierson, T., O'Malley,
B.W. und Tsai, S.Y. (1997) Gene Therapy 4, 432–441] unter Verwendung der
Primer PRFse-F (5'-GAG
GAG GAG GAG GAG GGC CGG CCG CGT CGA CCA GGT CAG AGT TGT GAG AGC
ACT GGA TGC-3')
(SEQ-ID-NR: 13) und PRAsc-B (5'-GAG
GAG GAG GAG GAG GGC GCG CCC CGT CGA CCC AGC AAT AAC TTC AGA CAT
CAT TTC TGG-3')
(SEQ-ID-NR: 14). Die punktmutierte Maus-ER-LBD wurde amplifiziert
aus pBabe/Myc-ER [Littlewood, T.D., Hancock, D.C., Danielian, P.S.,
Parker, M.G. und Evan, G.I. (1995) Nucl, Acids Res. 23, 1686–1690] unter
Verwendung der Primer ERFse-F (5'-GAG
GAG GAG GAG GAG GGC CGG CCG CCG AAA TGA AAT GGG TGC TTC AGG AGA
C-3') (SEQ-ID-NR:
15) und ERAsc-B (5'-GAG GAG GAG GAG GAG
GGC GCG CCC GAT CGT GTT GGG GAA GCC CTC TGC TTC-3') (SEQ-ID-NR: 16).
Die resultierenden PCR-Produkte wurden dann über Digestion mit den Restriktionsendonukleasen
Fse1 und Asc1 zwischen den E2C- und VP16-Codierungsregionen eingefügt in pcDNA3/E2C-VP16
[Beerli, R.R., Segal, D.J., Dreier, B. und Barbas, C.F., III (1998)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95, 14628–14633].
-
Um
Fusionskonstrukte mit B3- oder N1-DBDs zu erzeugen, wurde E2C über Sfil-Digestion durch die B3-
oder N1-Codierungsregionen ersetzt. Fusionskonstrukte, die eine VP64-Effektordomäne enthielten,
wurden durch Ersetzen von VP16 durch die VP64-Codierungsregion über Asc1-Pac1-Digestion erzeugt.
-
Heterodimere Schaltkonstrukte.
-
Zur
Herstellung der E2C-ER-Fusion wurde die punktmutierte Maus-ER-LBD
amplifiziert aus pBabe/Myc-ER [Littlewood, T.D., Hancock, D.C.,
Danielian, P.S., Parker, M.G. und Evan, G.I. (1995) Nucl. Acids Res.
23, 1686–1690]
unter Verwendung der Primer ERFse-F und ERPac-B (5'-GAG GAG GAG GAG
GAG TTA ATT AAG ATC GTG TTG GGG AAG CCC TCT GCT TC-3') (SEQ-ID-NR: 17). Das PCR-Produkt
wurde dann über
Fsel-Pacl-Digestion in das Konstrukt pcDNA3/E2C-VP64 eingesetzt,
wobei die VP64-Codierungsregion ersetzt wurde. Um die ER-VP64-Fusion
zu erzeugen, wurde die ER-LBD unter Verwendung der Primer ERATGBam-F
(5'-GAG GAG GAG
GAG GGA TCC GCC ACC ATG CGA AAT GAA ATG GGT GCT TCA GGA GAC-3') (SEQ-ID-NR: 18)
und ERAsc-B amplifiziert. Das PCR-Produkt wurde dann über BamH1-Asc1-Digestion
eingesetzt in pcDNA3/E2C-VP64 [Beerli, R.R., Segal, D.J., Dreier,
B. und Barbas, C.F., III (1998) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95, 14628–14633],
wobei die E2C-Codierungsregion ersetzt wurde.
-
Einkettige Schaltkonstrukte.
-
Für die Herstellung
von einkettigen Fusionen mit zwei ER-LBDs wurde die punktmutierte Maus-ER-LBD
amplifiziert aus pBabe/Myc-ER [Littlewood, T.D., Hancock, D.C.,
Danielian, P.S., Parker, M.G. und Evan, G.I. (1995) Nucl. Acids
Res. 23, 1686–1690],
entweder unter Verwendung der Primer ERFse-F und ERSpel-B (5'-GAG GAG GAG GAG
GAG GAG ACT AGT GGA ACC ACC CCC ACC ACC GCC CGA GCC ACC GCC ACC
AGA GGA GAT CGT GTT GGG GAA GCC CTC TGC-3') (SEQ-ID-NR: 19) oder unter Verwendung
der Primer ERNhe1-F1 (für
18aa-Linkerkonstrukt; 5'-GAG
GAG GAG GAG GAG GAG GCT AGC GGC GGT GGC GGT GGC TCC TCT GGT GGC
GGT GGC GGT TCT TCC AAT GAA ATG GGT GCT TCA GGA GAC-3') (SEQ-ID-NR: 20)
oder ERNhe1-F2 (für
30aa-Linkerkonstrukt; 5'-GAG GAG GAG GAG GAG
GAG GCT AGC TCT TCC AAT GAA ATG GGT GCT TCA GGA GAC-3') (SEQ-ID-NR: 21)
und ERAsc-B. Bei den PCR-Produkten erfolgte dann eine Digestion
mit Fse1 und Spe1 bzw. Nhe1 und Asc1, und dieselben wurden in Fse1-Asc1
linearisiertes pcDNA3/E2C-VP64 eingesetzt [Beerli, R.R., Segal,
D.J., Dreier, B. und Barbas, C.F., III (1998) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 95, 14628–14633].
-
Zur
Herstellung von einkettigen RXR-EcR-Fusionen wurde die Ligandenbindungsdomäne des Human-Retinoid-X-Rezeptors
(hRXRα,
aa373-654) PCR-amplifiziert aus pVgRXR (Invitrogen) unter Verwendung der
Primer RXRFse-F (5'-GAG
GAG GAG GGC CGG CCG GGA AGC CGT GCA GGA GGA GCG GC-3') (SEQ-ID-NR: 22)
und RXRSpe-B (5'-GAG
GAG GAG GAG GAG ACT AGT GGA ACC ACC CCC ACC ACC GCC CGA GCC ACC
GCC ACC AGA GGA AGT CAT TTG GTG CGG CGC CTC CAG C-3') (SEQ-ID-NR: 23). Die
Ligandenbindungsdomäne
des Ecdysonrezeptors (EcR, aa202-462, Drosophila melanogaster) wurde PCR-amplifiziert
aus pVgRXR unter Verwendung der Primer EcRNhe-F1 (für 18aa-Linkerkonstrukt;
5'-GAG GAG GAG GAG
GCT AGC TCT TCC GGT GGC GGC CAA GAC TTT GTT AAG AAG G-3') (SEQ-ID-NR: 24) oder
EcRNhe-F2 (für
30aa-Linkerkonstrukt; 5'-GAG
GAG GAG GAG GCT AGC GGC GGT GGC GGT GGC TCC TCT GGT GGC GGT GGC
GGT TCT TCC GGT GGC GGC CAA GAC TTT GTT AAG AAG G-3') (SEQ-ID-NR: 25)
und EcRAsc-B (5'-GAG
GAG GAG GGC GCG CCC GGC ATG AAC GTC CCA GAT CTC CTC GAG-3') (SEQ-ID-NR: 26).
Bei den PCR-Produkten erfolgte dann eine Digestion mit Fse1 und
Spe1 bzw. Nhe1 und Asc1, und dieselben wurden in Fse1-Asc1 linearisiertes
pcDNA3/E2C-VP64 eingesetzt [Beerli, R.R., Segal, D.J., Dreier, B.
und Barbas, C.F., III (1998) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95, 14628–14633].
DNA-Bindungsdomänen
wurden über
SM-Digestion, Effektordomänen über Asc1-Pac1-Digestion
ausgetauscht.
-
Um
das 36aa-Linker-E2C-RLLE-VP64-Fusionskonstrukt zu erzeugen, wurde
die RXR-LBD PCR-amplifiziert
aus pcDNA3/E2C-RE-VP64 unter Verwendung der Primer RXRFse-F und
RXRSpeLL-B (5'-GAG GAG
GAG GAG GAG ACT AGT AGA GCC ACC GCC CCC TTC AGA ACC GCC CGA GCC
ACC GCC ACC AGA GG-3')
(SEQ-ID-NR: 27).
Die EcR-LBD wurde amplifiziert aus dem gleichen Plasmid unter Verwendung der
Primer EcRNheLL-F (5'-GAG
GAG GAG GAG GCT AGC GGG GGT TCG GAG GGT GGC GGG TCT GAG GGT GGG
GGT GGT TCC ACT AGC TCT TCC-3')
(SEQ-ID-NR: 28) und EcRAsc-B. Die PCR-Produkte wurden in pcDNA3/E2C-VP64 eingesetzt,
wie es im Vorhergehenden beschrieben ist.
-
BEISPIEL 2: Genschalter
-
Herstellung von hormonregulierten Zinkfinger-Steroidrezeptor-Fusionsproteinen.
-
Frühere Studien
haben das Potential von manipulierten C2-H2-Zinkfingerproteinen
für die
Regulation der Zielgenexpression gezeigt [Liu, Q., Segal, D.J.,
Ghiara, J.B. und Barbas, C.F., III (1997) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 94, 5525–5530;
Kim, J.S. und Pabo, C.O. (1997) J Biol Chem 272, 29795–29800;
Beerli, R.R., Segal, D.J., Dreier, B. und Barbas, C.F., III (1998)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95, 14628–14633; Beerli, R.R., Dreier, B.
und Barbas, C.F., III (2000) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 97, 1495–1500].
Um jedoch das Potential von manipulierten Zinkfingerproteinen voll
zu verwirklichen, ist es erwünscht,
dass ihre ansonsten konstitutive DNA-Bindungsaktivität ligandenabhängig gemacht
wird. Die Ligandenbindungsdomänen
(LBDs) des Humanprogesteronrezeptors (hPR) und des Mausestrogenrezeptors
(mER) wurden bislang für
die Regulation von heterologen Proteinen verwendet, nachdem dieselben
modifiziert worden waren, um keine Bindung an die natürlichen
Hormone aufzuweisen, während
sie die Bindung an synthetische Antagonisten behielten [Littlewood,
T.D., Hancock, D.C., Danielian, P.S., Parker, M.G. und Evan, G.I.
(1995) Nucl. Acids Res. 23, 1686–1690; Wang, Y., Xu, J., Pierson,
T., O'Malley, B.W.
und Tsai, S.Y. (1997) Gene Therapy 4, 432–441]. Somit wurde die Zif268-Variante
C7 [Wu, H., Yang, W.-P. und Barbas, C.F., III (1995) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 92, 344–348]
zu einer Transkriptionsaktivierungsdomäne plus die LBD von einem der
beiden nukleären
Hormonrezeptoren fusioniert. Das VP64-C7-PR-Fusionsprotein enthält eine N-terminale VP64-Aktivierungsdomäne [Beerli,
R.R., Segal, D.J., Dreier, B. und Barbas, C.F., III (1998) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 95, 14628–14633]
und eine C-terminale hPR-LBD (aa645-914) ohne die Aminosäuren 915–933, die
auf den Progesteronantagonisten RU486/Mifepriston, aber nicht auf
Progesteron anspricht [Wang, Y., Xu, J., Pierson, T., O'Malley, B.W. und
Tsai, S.Y. (1997) Gene Therapy 4, 432–441]. Das VP64-C7-ER-Fusionsprotein
enthält
eine C-terminale mER-LBD (aa982-599) mit einer einzigen Aminosäuresubstitution
(G525R) und spricht auf den Estrogenantagonisten 4-Hydroxy-Tamoxifen
(4-OHT), aber nicht auf Estrogen an [Littlewood, T.D., Hancock,
D.C., Danielian, P.S., Parker, M.G. und Evan, G.I. (1995) Nucl.
Acids Res. 23, 1686–1690].
-
Bestimmung des optimalen Ansprechelements
für Zinkfinger-Steroidrezeptor-Fusionsproteine.
-
Natürlich vorkommende
Steroidrezeptoren binden DNA als Dimere und erkennen normalerweise
Ansprechelemente, die aus Palindromsequenzen bestehen [Evans, R.M.
(1988) Science 240, 889–895;
Carson-Jurica, M.A., Schrader, W.T. und O'Malley, W. (1990) Endocrine Reviews
11, 201–220].
Außerdem
wurde gezeigt, dass in einigen Fällen
auch direkte Wiederholungen als Bindungsstellen für Rezeptordimere
dienen können
[Aumais, J.P., Lee, H.S., DeGannes, C., Horsford, J. und White,
J.H. (1996) J. Biol. Chem. 271, 12568–12577]. Bei dieser offensichtlichen
Flexibilität
bei der DNA-Erkennung
durch natürlich
vorkommende Rezeptordimere war die optimale Struktur eines Ansprechelements
für einen
artifiziellen, Zinkfinger-basierten Transkriptionsschalter nicht
bekannt. Um jedoch ein effizientes, hormoninduzierbares System für die Regulation
der Zielgenexpression zu entwickeln, ist eine detaillierte Kenntnis
der Bindungsstellenarchitektur erforderlich.
-
Um
die optimale Ausrichtung und Beabstandung der beiden Halbstellen
eines Ansprechelements für ein
Zinkfinger-LBD-Fusionsprotein zu bestimmen, wurde eine Reihe von
Reporterplasmiden konstruiert. Jedes enthält zwei C7-Bindungsstellen,
die einer TATA-Box und einer Firefly-Luciferase-Codierungsregion
vorgelagert sind. Die beiden C7-Bindungsstellen wurden in unterschiedlichen
Ausrichtungen (direkte, invertierte oder evertierte Wiederholung)
und mit verschiedenen Beabstandungen (keine Beabstandung oder Beabstandung von
1 bis 5 bp) eingeführt.
Plasmide, die die Expression von VP64-C-PR- oder VP64-C7-ER-Fusionskonstrukten
lenken, wurden dann mit den verschiedenen Reporterplasmiden cotransfiziert
und auf eine hormoninduzierte Luciferaseexpression hin untersucht.
Es ist wesentlich, dass jede der C7-Dimerbindungsstellen in der Lage
war, als ein Ansprechelement sowohl für PR- als auch für ER-basierte
Proteine wirksam zu sein, wenn auch mit variierendem Wirkungsgrad.
Im Gegensatz dazu wurde ein Reporterplasmid mit einer einzigen C7-Bindungsstelle
nicht aktiviert, was anzeigte, dass die hormoninduzierte Aktivierung
der Transkription durch Dimere vermittelt wurde.
-
Die
optimale Beabstandung hing von der Ausrichtung der beiden Halbstellen
ab. Im Fall des PR-Fusionsproteins schien die optimale Beabstandung
bei 2–3
bp für
invertierte Wiederholungen und 3 bp für evertierte Wiederholungen
zu liegen. Ansprechelemente, die aus direkten Wiederholungen bestanden,
wiesen keine alleinige optimale Beabstandung auf; das beste Ansprechverhalten
wurde mit 4–5
bp oder gar keiner Beabstandung erhalten. Für das ER-Fusionsprotein lag
die optimale Beabstandung bei 3–4
bp für
direkte Wiederholungen, 1–2
bp für
invertierte Wiederholungen und 3 bp für evertierte Wiederholungen.
Es sei darauf hingewiesen, dass es erhebliche Schwankungen bei der
basalen, d h. ligandenunabhängigen
Aktivität
von PR- und ER-Fusionsproteinen gab, abhängig von dem getesteten Ansprechelement.
Am bemerkenswertesten ist, dass eine Zunahme der Beabstandung von
direkten Wiederholungen von 3 auf 4 bp zu einer 1,9-fach höheren Basalaktivität von VP64-C7-PR
und sogar zu einer 3,7-fachen Steigerung im Fall von VP64-C7-ER
führte.
Eine hohe Basalaktivität
ist bei einem induzierbaren Promotorsystem, bei dem oft eine strenge
Kontrolle der Expressionspegel eines bestimmten interessierenden
Gens erforderlich ist, besonders wenn das Genprodukt toxisch ist, äußerst unerwünscht. Somit
muss beim Auswählen
geeigneter Ansprechelemente besonderes Augenmerk nicht nur auf die
Hormoninduzierbarkeit, sondern auch auf die Basalaktivität in Gegenwart
des Regulatorproteins gerichtet werden. Das Ansprechelement, das
aus direkten Wiederholungen mit einer Beabstandung von drei Nuldeotiden
besteht, wurde als eine gute Wahl zur Verwendung bei einem hormoninduzierbaren
artifiziellen Promotor betrachtet, da es sowohl mit PR- als auch
mit ER-Fusionsproteinen kompatibel war. Es ist wesentlich, dass
seine Basalaktivität
in Gegenwart von entweder PR- oder ER-Fusionsproteinen zu den niedrigsten
aller getesteten Ansprechelemente gehörte. Außerdem wurde eine gute hormoninduzierte
Aktivierung der Transkription sowohl mit VP64-C7-PR (3,9-fach) als
auch mit VP64-C7-ER (9,5-fach) beobachtet.
-
Herstellung von neuartigen DNA-Bindungsdomänen.
-
Während die
Verwendung der C7-DNA-Bindungsdomäne gut für die im Vorhergehenden beschriebenen
Vorstudien geeignet war, kann es sein, dass es sich nicht um eine
gute Wahl für
die Eingliederung in einen induzierbaren Transkriptionsregulator
handelt. Das C7-Protein ist eine Variante des Maustranskriptionsfaktors Zif268
[Pavletich, N.P. und Pabo, C.O. (1991), Science 252, 809–817] mit
erhöhter
Affinität,
aber unveränderter Spezifität [Wu, H.,
Yang, W.-P. und Barbas, C.F., III (1995) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 92, 344–348].
Es wurde gefolgert, dass die Verwendung von abwechselnden DNA-Bindungsdomänen potentielle
pleiotrope Effekte der Chimärenregulatoren
minimieren würde.
Bislang wurde eine Strategie für
die schnelle Assemblierung von Zinkfingerproteinen aus einer Familie
von vordefinierten Zinkfingerdomänen,
die für
jedes der 16 5'-GNN-3'-DNA-Tripletts spezifisch
sind, beschrieben [Beerli, R.R., Segal, D.J., Dreier, B. und Barbas,
C.F., III (1998) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95, 14628–14633;
Segal, D.J., Dreier, B., Beerli, R.R. und Barbas, C.F., III (1999)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96, 2758–2763]. Dreifingerproteine,
die jede beliebige gewünschte 5'-(GNN)3-3'-Sequenz binden,
können
schnell durch Einbringen der Aminosäurereste, die an der busenspezifischen
DNA-Erkennung beteiligt sind, in die Rahmenstruktur des Konsensus-Dreifingerproteins
Sp1C hergestellt werden [Desjarlais, J.R. und Berg, J.M. (1993)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 2256–2260]. Bislang wurden weit über 100
Dreifingerproteine im Labor hergestellt. Zwei davon, B3 und N1,
wurden ausgewählt,
um bei induzierbaren Transkriptionsregulatoren verwendet zu werden
( 1A). Die Proteine B3 und N1 sind konzipiert, um
die Sequenzen 5'-GGA
GGG GAC-3' bzw.
5'-GGG GTA GAA-3' zu binden. Um ihre
DNA-Bindungsspezifität
zu verifizieren, wurden diese Proteine als MBP-Fusionen gereinigt
und durch ELISA-Analyse unter Verwendung einer willkürlichen
Auswahl von Oligonuldeotiden, die 5'-(GNN)3-3'-Sequenzen
enthielten, getestet (1B). Es ist wesentlich, dass
beide Proteine ihre Zielsequenz erkannten und keine Kreuzreaktivität mit irgendeiner
der anderen getesteten 5'-(GNN)3-3'-Sequenzen
zeigten. Wie es durch ELISA beurteilt wurde, war jedoch die Bindung
von N1 viel schwächer
als die Bindung von B3. Deshalb wurden Affinitäten durch elektrophoretische
Mobilitätverschiebungsanalyse
(EMSA) bestimmt. Das B3-Protein
band seine Zielsequenz mit einem KD-Wert
von 15 nM, ähnlich
den KD-Werten, die vorher für
andere Dreifingerproteine berichtet wurden [Beerli, R.R., Segal,
D.J., Dreier, B. und Barbus, C.F., III (1998) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 95, 14628–14633]. Im
Gegensatz dazu war die N1-Affinität für sein Ziel erheblich geringer,
und sein KD-Wert wird auf in dem Bereich
von 5–10 μM liegend
geschätzt.
Dass die beiden Proteine sehr unterschiedliche Affinitäten für ihre jeweiligen
Zielsequenzen aufwiesen, wurde als positiv erachtet, da dies ermöglicht,
den Einfluss der Affinität
auf die Funktionalität
eines induzierbaren Expressionssystems zu untersuchen.
-
RU486- und 4-OHT-induzierbare Systeme
für die
Steuerung der Genexpression.
-
Um
eine Vergleichsanalyse zu ermöglichen,
wurde eine Reihe von RU486- oder 4-OHT-induzierbaren Transkriptionsregulatoren
konstruiert, die entweder die B3- oder die N1-DNA-Bindungsdomäne enthielten. Die Rolle der
Platzierung der Aktivierungsdomäne
wurde untersucht, indem dieselbe entweder mit dem N- oder dem C-Terminus
des Proteins fusioniert wurde. Zwei unterschiedliche Aktivierungsdomänen wurden
verglichen: die Herpes-Simplex-Virus-VP16-Transaktivierungsdomäne [Sadowski,
I., Ma, J., Triezenberg, S. und Ptashne, M. (1988) Nature 335, 563–564] und
die synthetische VP64-Aktivierungsdomäne, die
aus 4 Tandemwiederholungen der Minimalaktivierungsdomäne von VP16
besteht [Beerli, R.R., Segal, D.J., Dreier, B. und Barbas, C.F.,
III (1998) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95, 14628–14633].
-
Synthetische
Promotoren wurden basierend auf den B3- und N1-DNA-Zielsequenzen
und der im Vorhergehenden definierten optimalen Ansprechelementstruktur
konstruiert. Die Plasmide 10xB3-TATA-luc und 10xN1-TATA-luc enthalten
jedes fünf
Ansprechelemente, die aus direkten Wiederholungen bestehen, die durch
drei Nukleotide voneinander beabstandet sind, und die einer TATA-Box
und einer Firefly-Luciferase-Codierungsregion vorgelagert sind.
Die Ansprechelemente sind voneinander durch sechs Nukleotide getrennt, was
die gleichzeitige Bindung von fünf
Dimeren ermöglichen
und somit die Promotoraktivität
maximieren sollte. Die Aktivität
der verschiedenen Fusionskonstrukte wurde durch Studien einer vorübergehenden
Cotransfektion mit den verwandten TATA-Reporterplasmiden in HeLa-Zellen beurteilt
(Tabelle 1). Tabelle 1
| LBD | =PR | LBD | =ER |
Exp.
I | Exp.
2 | Exp.
1 | Exp.
2 |
VP16-B3-LBD | 34x | 36x | 37x | 26x |
VP64-B3-LBD | 37x | 24x | 26x | 27x |
B3-LBD-VP16 | 115x | 116x | 47x | 58x |
B3-LBD-VP64 | 110x | 85x | 62x | 99x |
VP16-N1-LBD | 188x | 159x | 101x | 39x |
VP64-N1-LBD | 206x | 390x | 49x | 58x |
N1-LBD-VP16 | 282x | 203x | 24x | 30x |
N1-LBD-VP64 | 151x | 129x | 1319x | 464x |
-
Im
Allgemeinen stellte sich heraus, dass die ER-Fusionsproteine die
stärkeren
Transaktivatoren waren, und die 4-OHT-induzierte Luciferaseaktivität war normalerweise 3
bis 6 mal höher
als die RU486-induzierte Luciferaseaktivität, die durch PR-Fusionsproteine vermittelt
wurde. Da jedoch die basale, d. h. ligandenunabhängige Aktivität von ER-Chimären oft
etwas höher
war, war ihre hormoninduzierte x-fache Stimulation allgemein nicht
besser. Eine hormonabhängige
Genaktivierung über
2 Größenordnungen
hinausgehend wurde gewöhnlich
sowohl bei PR- als auch ER-Fusionsproteinen
beobachtet, Werte, die erheblich besser sind als was bislang für das Gal4-PR-Fusionsprotein
GLVPc' berichtet
wurde [Wang, Y., Xu, J., Pierson, T., O'Malley, B.W. und Tsai, S.Y. (1997) Gene
Therapy 4, 432–441].
-
Die
Platzierung der Aktivierungsdomäne
hatte einen erheblichen Einfluss auf die Aktivität der Chimärenregulatoren. Eine begünstigte
Platzierung war jedoch abhängig
von der Beschaffenheit der Aktivierungsdomäne. Während die VP16-Domäne die potenteren
Aktivatoren lieferte, wenn dieselbe am C-Terminus platziert war,
war die VP64 am N-Terminus
aktiver. Dementsprechend zeigten direkte Vergleiche, dass eine N-terminale VP64
potenter war als eine N-terminale VP16-Domäne, und eine C-terminale VP16
potenter war als eine C-terminale VP64-Domäne. Es wurde auch festgestellt,
dass die Beschaffenheit und Platzierung der Aktivierungsdomäne einen
Einfluss auf die Basalaktivität
der Chimärenregulatoren
haben. Insbesondere wurde im Fall von Regulatoren mit N-terminaler
VP64-Domäne
eine relativ hohe Basalaktivität
beobachtet.
-
Die
Beschaffenheit der DNA-Bindungsdomäne hatte großen Einfluss
auf das Ausmaß der
Ligandenabhängigkeit
der Chimären.
Die Verwendung des N1-Proteins als DNA-Bindungsdomäne führte zu strenger regulierten
Fusionskonstrukten mit erheblich besserer x-facher Stimulation von
Promotoraktivitäten
als die Verwendung von B3, wahrscheinlich aufgrund der erheblichen
Affinitätsunterschiede
zwischen N1 und B3. Insbesondere hatte der N1-ER-VP64-Regulator
keine signifikante Basalaktivität
und war in der Lage, eine 464- bis 1319-fache 4-ORT-induzierte Aktivierung
des 10xN1-TATA-Minimalpromotors zu vermitteln (Tabelle 1). Das Ausmaß der ligandeninduzierten
Aktivierung der Genexpression in einem Bereich von 3 Größenordnungen
ist besonders bemerkenswert, weil es bislang nur für das Tetracyclin-gesteuerte
System der Genregulation berichtet wurde [Gossen, M. und Bujard,
H. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 5547–5551; Gossen, M., Freundlieb,
S., Bender, G., Müller,
G., Rillen, W. und Bujard, H. (1995) Science 268, 1766–1769].
-
Gleichzeitige Regulation von mehreren
Promotoren.
-
Die
Zinkfingertechnologie hat ein großes Repertoire von DNA-Bindungsspezifitäten zur
Verwendung bei der Proteinmanipulation verfügbar gemacht [Beerli, R.R.,
Segal, D.J., Dreier, B. und Barbas, C.F., III (1998) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 95, 14628–14633;
Segal, D.J., Dreier, B., Beerli, R.R. und Barbas, C.F., III (1999) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 96, 2758–2763;
Beerli, R.R., Dreier, B. und Barbas, C.F., III (2000) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 97, 1495–1500].
Die Verfügbarkeit
von unterschiedlichen von Steroidhormonrezeptoren abgeleiteten Regulatordomänen [Littlewood,
T.D., Hancock, D.C., Danielian, P.S., Parker, M.G. und Evan, G.I.
(1995) Nucl. Acids Res. 23, 1686–1690; Wang, Y., Xu, J., Pierson,
T., O'Malley, B.W.
und Tsai, S.Y. (1997) Gene Therapy 4, 432–441] und die Fähigkeit,
Chimärenregulatoren
zu praktisch jeder beliebigen gewünschten Zielsequenz umzuschalten,
sollte es möglich
machen, die Expression von mehreren Genen gleichzeitig unabhängig voneinander
zu regulieren. Um diese Möglichkeit
zu untersuchen, wurde ein Reporterplasmid konstruiert, das die Expression
von β-Galaktosidase
(β-gal)
unter der Steuerung des 10xN1-TATA-Minimalpromotors lenkt. Die Chimärenregulatoren
B3-PR-VP16 und N1-ER-VP64
wurden dann vorübergehend
in HeLa-Zellen zusammen mit den 10xB3-TATA-luc- und 10xN1-PAPA-β-gal-ReporterpIasmiden
exprimiert. Die transfizierten Zellen wurden entweder mit RU486
oder mit 4-OHT behandelt, und die Luciferase- und β-gal-Aktivitäten wurden
beobachtet. Es ist wesentlich, dass RU486 die Expression von Luciferase
induzierte, während
es keine Wirkung auf die β-gal-Reportergenaktivität hatte.
4-OHT beeinflusste andererseits nicht die Luciferase-Expression, aktivierte
aber wirksam die β-gal-Expression.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die beiden Regulator/Promotor-Kombinationen
unabhängig
voneinander wirksam sind, und dass mehrere Gene wirksam und unabhängig voneinander
durch die selektive Zugabe des gewünschten Hormons reguliert werden
können.
-
Entwicklung eines monomeren hormonabhängigen Genschalters.
-
Die
Fähigkeit,
DNA-bindende Proteine
mit gewünschten
Spezifitäten
zu konstruieren, ermöglicht
es, artifizielle Transkriptionsfaktoren zu erzeugen, die in der
Lage sind, endogene Gene mit dominanten regulatorischen Effekten
zu belegen [Beerli, R.R., Dreier, B. und Barbas, C.F., III (2000)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 97, 1495–1500]. Bei vielen Anwendungen
dieser Technologie kann es erwünscht
sein, dass die Wirkung auf die endogene Genexpression reversibel
ist. Die Verwendung von Steroidhormonrezeptor-LBDs besitzt das Potential,
die Regulation der endogenen Genexpression reversibel zu machen.
Ein großer
Nachteil besteht jedoch darin, dass Steroidhormonrezeptoren sowie
die hier beschriebenen Chimärenregulatoren
DNA als Dimere binden. Somit war, als das Fusionsprotein C7-ER-VP64
vorübergehend
in HeLa-Zellen exprimiert wurde, dasselbe nicht in der Lage, ein
Reporterkonstrukt zu regulieren, das eine einzige C7-Bindungsstelle
trug, während dasselbe
ohne Weiteres einen Reporter regulierte, der zwei C7-Bindungsstellen
aufwies und daher die Bindung eines Dimers gestattete (2B).
Ein zusätzliches
Problem ergab sich, als die C7-DBD durch E2C ersetzt wurde, das
sechs Zinkfingerdomänen
enthält
und die 18 bp-Sequenz 5'-GGG
GCC GGA GCC GCA GTG-3' (SEQ-ID-NR:
29) in der 5'-UTR
des Protoonkogens c erbB-2 erkennt [Yamamoto, T., Ikawa, S., Akiyama,
T., Semba, K., Nomura, N., Miyajima, N., Saito, T. und Toyoshima,
K. (1986) Nature 319, 230–234;
Beerli, R.R., Segal, D.J., Dreier, B. und Barbas, C.F., III (1998)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95, 14628–14633]. Das E2C-ER-VP64-Fusionsprotein
war auf einem Reporter konstitutiv aktiv, der eine einzige E2C-Bindungsstelle trug,
fast so aktiv wie eine E2C-VP64-Fusion ohne eine ER-LBD, und sprach
nicht gut auf das Hormon an. Offensichtlich macht die Verwendung
einer großen
DNA-Bindungsdomäne,
die einen ausgedehnten Abschnitt von DNA mit hoher Affinität erkennt,
die Chimäre
hormon- und dimerisierungsunabhängig.
-
Um
diese Probleme zu lösen,
wurden zwei Arten von ER-basierten Chimärenregulatoren erzeugt, die konzipiert
waren, um in der Lage zu sein, die Genexpression durch eine einzige
Bindungsstelle auf eine hormonabhängige Weise zu regulieren.
Bei der ersten Strategie wurde ein Heterodimerregulator erzeugt,
der aus dem manipulierten Zinkfingerprotein E2C, fusioniert mit
einer ER-LBD, sowie einer ER-LBD, fusioniert mit einer VP64-Aktivierungsdomäne, bestand
(2A). Als dieser Heterodimerregulator in HeLa-Zellen
exprimiert wurde, wies derselbe in Abwesenheit von 4-OHT keine wesentliche
Aktivität
an dem E2C-TATA-Iuc-Reporterplasmid auf. Die Zugabe von Hormon führte zu
einer 3- bis 5-fachen Stimulation der Luciferase-Expression, was
die Bildung von funktionellen Heterodimeren anzeigt. Die hormoninduzierte
Reportergenaktivierung war jedoch erheblich geringer als diejenige,
die durch ein E2C-VP64-Fusionsprotein
induziert wird, vermutlich zumindest teilweise wegen der Bildung
von E2C-ER- und ER-VP64-Homodimeren. Homodimere waren inaktiv, da
weder E2C-ER noch
ER-VP64 allein die Luciferase-Expression induzierten. Bei der zweiten
Strategie wurden Fusionsproteine durch Kombinieren der Dimerisierungspartner
E2C-ER und ER-VP64
in einem einzigen Polypeptid durch einen flexiblen Polypeptidlinker
erzeugt. Zwei Linker wurden getestet, mit einer Länge von
18 und 30 Aminosäuren,
wobei die Proteine E2C-scER/18-VP64 und E2C-scER/30-VP64 gebildet
wurden (2A). Es wurde erwartet, dass
diese Proteine über
intramolekulare anstatt intermolekulare Dimerisierung aktiviert
werden und deshalb als Monomere wirksam sind. Die Kombination von
zwei ER-LBDs zu
einem einkettigen Fusionskonstrukt sollte eine effizientere hormoninduzierte
Dimerisierung ermöglichen
und daher effizientere Aktivatoren liefern. Tatsächlich aktivierten, als E2C-scER/18-VP64
und E2C-scER/30-VP64 vorübergehend
in HeLa-Zellen exprimiert
wurden, dieselben wirksam den E2C-TATA-luc-Reporter auf eine weitgehend
hormonabhängige
Weise (2B, 2C und 2D).
Somit wurden dimere Regulatoren, die Ansprechelemente benötigen, die
denen von natürlichen
Steroidhormonrezeptoren ähnlich
sind, erfolgreich in monomere, ligandenabhängige Transkriptionsfaktoren
umgewandelt.
-
Monomerer Genschalter, der auf EcR- und
RXR-LBDs basiert.
-
Um
zu zeigen, dass die Herstellung eines ligandenabhängigen monomeren
Genschalters durch Fusion mit zwei LBDs eine allgemein anwendbare
Strategie ist, wurde die Brauchbarkeit anderer nukleärer Hormonrezeptoren
getestet. Insbesondere wurde die Brauchbarkeit der LBDs des Drosophila-Ecdysonrezeptors (EcR)
untersucht. Bei Drosophila ist dieser Rezeptor als ein Heterodimer
zwischen EcR und dem Produkt des Ultraspiracle-(USP)Gens wirksam
[Yao, T.-P., Forman, B.M., Jiang, Z., Cherbas, L., Chen, J.-D.,
McKeown, M., Cherbas, P. und Evans, R.M. (1993) Nature 366, 476–479]. Es
hat sich jedoch gezeigt, dass EcR ansprechend auf die Ecdyson-Agonisten
Muristeron A oder Ponasteron A (PonA) auch wirksam mit USPs Wirbeltierhomolog Retinoid-X-Rezeptor
(RXR) heterodimerisiert [Nakanishi, K. (1992) Steroids 57, 649–657; Yao,
T.-P., Forman, B.M., Jiang, Z., Cherbas, L., Chen, J.-D., McKeown,
M., Cherbas, P. und Evans, R.M.(1993) Nature 366, 476–479; No,
D., Yao, T.-P. und Evans, R.M. (1996) Proc. Natl. Acad. Sci. USA
93, 3346–3351].
Die EcR- und RXR-LBDs wurden deshalb verwendet, um einen monomeren
Genschalter herzustellen, der zu den im Vorhergehenden beschriebenen
scER-Chimären
analog ist ( 3A). Somit wurden die Human-RXRa-LBD (aa373-654)
und die Drosophila-EcR-LBD (aa202-462) zwischen der E2C-DBD und
der VP64-Aktivierungsdomäne
eingefügt,
wobei E2C-RE-VP64 gebildet wurde. Bei diesem Fusionskonstrukt sind
die beiden LBDs durch einen flexiblen 18-Aminosäuren-Linker verbunden, denselben,
der bei E2C-scER/18-VP64 verwendet wurde. Als dieser Chimärenregulator
vorübergehend
in HeLa-Zellen zusammen mit dem E2C-TATA-Iuc-Reporterplasmid exprimiert
wurde, wurde eine erhebliche Basalaktivität beobachtet. Die Aktivität konnte
jedoch durch PonA um das Dreifache gesteigert werden, was zeigt,
dass dieses artifizielle Konstrukt auf Hormone ansprach. Um die
Ligandenabhängigkeit
zu verbessern, wurde die Länge
des Linkers, der die RXR- und EcR-LBDs verband, gesteigert, eine
Maßnahme,
die in dem Fall der einkettigen ER-Konstrukte günstig erschien. Ein längerer Linker
sollte es ermöglichen,
dass die LBDs ihren Kontakt optimieren, und zu der Konformationsstörung in
dem nicht mit Liganden versehenen Zustand beitragen. Tatsächlich verringerte
sich, als der Linker auf 30 an (bei E2C-RLE-VP64) oder 36 an (bei
E2C-RLLE-VP64) verlängert
wurde, die Basalaktivität
erheblich, und PonA führte
zu einer 9- bis 10-fachen Aktivierung, ein Ausmaß an Ansprechvermögen, das
mit demjenigen der einkettigen ER-Fusionskonstrukte vergleichbar
ist (3B). Somit erscheint die Reihenschaltung von Paaren
von nukleären
Hormonrezeptor-LBDs eine allgemein anwendbare Strategie zu sein,
um monomere DNA-Bindungsproteine
ligandenabhängig
zu machen.
-
Die
hPR- und mER-LBDs, die für
die Fusionsproteine verwendet wurden, umfassten nicht ihre natürlichen
SV40-artigen Kernlokalisationssignale (NLS), die zwischen den Aminosäuren 637
und 644 bei hPR und zwischen den Aminosäuren 260 und 267 bei mER angeordnet
sind [Carson-Jurica, M.A., Schrader, W.T. und O'Malley, W. (1990) Endocrine Reviews
11, 201–220].
Obwohl gezeigt wurde, dass dieses NLS zur hormonabhängigen nukleären Lokalisation
von hPR nicht erforderlich ist, scheint die Regulation der subzellulären Lokalisation
von Steroidrezeptoren komplex zu sein, und es war a priori nicht
klar, ob die Anwesenheit des SV40-artigen NLS für die ordnungsgemäße Funktion
der Chimärenproteine
erforderlich war. Somit wurden zusätzliche Konstrukte hergestellt,
die ein SV40-NLS (PKKKRKV) (SEQ-ID-NR: 30) in Einbuchstabenaminosäurecode
entweder zwischen VP16 und C7 oder zwischen C7 und LBD umfassten.
-
Die
Chimärentranskriptionsregulatoren
wurden dann auf ihre Fähigkeit
getestet, das 10xC7-TATA-Iuc-Reporterplasmid auf eine hormonabhängige Weise
zu regulieren. 10xC7-TATA-luc enthält zehn C7-Bindungsstellen
[5'-GCG TGG GCG-3'], die durch 5 Nukleotide
beabstandet sind, und eine TATA-Box der Firefly-Luciferase-Codierungsregion
vorgelagert. Jedes der Fusionsproteine regulierte die Expression
der Luciferase auf eine weitgehend hormonabhängige Weise nach oben. RU486
stimulierte die Aktivität
von VP16-C7-PR um das 26-fache, während 4-OHT zu einer 43-fachen
Aktivierung von VP16-C7-ER führte.
Es gab keine nachweisbare Kreuzreaktivität zwischen RU486 und ER oder
zwischen 4-OHT und PR. Die Gegenwart eines NLS in einer der beiden
Positionen war nicht nur nicht erforderlich, sondern sogar unerwünscht, da sie
zu einer gesteigerten Basal- (d. h. hormonunabhängigen) Aktivität der Fusionskonstrukte
führte,
vermutlich durch eine gesteigerte nukleäre Lokalisation. Somit sind
die hPR- (aa645-914) und mER- (aa281-599, G525R) LBDs in der Lage,
Hormonabhängigkeit
auf das Zinkfingerprotein C7 zu übertragen.
-