-
Die
Erfindung betrifft ein DNA-Fragment, welches einen modifizierten
nukleären
Rezeptor von Glucocorticoiden (GR) kodiert, und ein DNA-Fragment, welches
eine Ligandenbindungsdomäne
(LBD) des Rezeptors kodiert, wie auch ein DNA-Fragment, welches
ein Fusionsprotein, welches den Rezeptor oder die Ligandenbindungsdomäne des Rezeptors
fusioniert mit einem Protein, dessen Aktivität in Gegenwart von Glucocorticoid-Liganden induziert
wird, umfasst, kodiert.
-
Die
Erfindung betrifft gleichfalls einen modifizierten nukleären Rezeptor
von Glucocorticoiden, insbesondere den modifizierten humanen Rezeptor
und dessen modifizierte Ligandenbindungsdomäne, wie auch ein Fusionsprotein,
welches den Rezeptor oder die Ligandenbindungsdomäne umfasst.
-
Die
Erfindung betrifft gleichfalls einen konditionellen Expressionsvektor
eines Proteins, insbesondere eines in humanen oder tierischen Wirtszellen,
insbesondere Säugetierzellen
fremden Proteins. Die Erfindung bezieht sich gleichfalls auf ein
Verfahren zur Expression eines Proteins in diesen Zellen. Außerdem betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur konditionellen Exzision, Insertion,
Inversion oder Translokation eines DNA-Fragments in humanen oder
tierischen, insbesondere von Säugetieren
stammenden Wirtszellen.
-
Die
Erfindung betrifft außerdem
einen Vektor zum Transfer eines DNA-Fragments in die humanen oder tierischen,
insbesondere von Säugetieren
stammenden Wirtszellen und dessen Verwendung als Arzneimittel, als
Werkzeug (Tool) zur Analyse und Untersuchung der Funktion eines
Gens wie auch ein Verfahren zur Behandlung von Zellen ex vivo oder
in vitro.
-
Schließlich betrifft
die Erfindung die humanen oder tierischen Zellen, die durch einen
Expressions- und/oder Transfervektor gemäß der Erfindung transfiziert
sind, wie auch die transgenen Tiere, die sich davon ableiten.
-
Der
Rezeptor der Glucocorticoide (GR) ist ein die Transkription von
Genen regulierendes Protein, welches die Wirkung der Glucocorticoide in
den Zielzellen vermittelt. Der GR und andere Mitglieder der Überfamilie
der nukleären
Rezeptoren (durch Liganden aktivierte Transkriptionsfaktoren) weisen
eine gemeinsame modulare Struktur auf. Die variable N-terminale
Region enthält
die konstitutive Transaktivierungsaktivität AF-1. Die zentrale DNA-Bindungsdomäne (DBD)
ist zwischen den verschiedenen Spezies hochgradig konserviert und
erlaubt die Bindung des Rezeptors an sein zugehöriges DNA-Response-Element
(im Falle des GR GRE). Die Ligandenbindungsdomäne (LBD), welche sich in der
C-terminalen Region
des GR befindet, bindet nicht nur den Liganden, sondern umfasst
gleichfalls eine Mehrzahl von unterschiedlichen Aktivitäten: eine
Oberfläche
für die
Wechselwirkung mit hsp90 und eine unterschiedliche Oberfläche für die Homodimerisierung,
ein Kernlokalisierungssignal und eine ligandenabhängige Transaktivierungsfunktion
AF-2 (für
die die Synthese betreffenden Veröffentlichungen und Referenzen
siehe (1–5)).
Die LBD-Domäne
ist zwischen den verschiedenen Spezies hoch konserviert. Eine Transaktivierungsfunktion
AF-2 wurde in dem C-terminalen
Abschnitt von verschiedenen LBD identifiziert (6–10). Die Unversehrtheit des
zentralen Abschnitts der AF-2 enthaltenden Region ist für die ligandenabhängige Transkriptionsaktivierung
durch die entsprechenden nukleären
Rezeptoren und für
die Wechselwirkung zwischen dieser Region und zugehörigen intermediären Transkriptionsfaktoren (TIF,
gleichfalls als Coaktivatoren oder Mediatoren/Vermittler bezeichnet)
erforderlich (11–19).
Es ist ein allgemeines Modell vorgeschlagen worden (19), in welchem
die Bindung des Liganden eine konformatorische Veränderung
der Ligandenbindungsdomäne
induziert, indem sie insbesondere die C-terminale Region, welche den
zentralen Abschnitt von AF-2 beherbergt, mit eingreifen lässt, wodurch
eine Oberfläche
für eine
wirksame Wechselwirkung mit den TIF erzeugt wird. Die LBD der nukleären Rezeptoren
enthalten konservierte Regionen, welche eine kanonische helikale
Struktur aufweisen. Diese Strukturdaten haben es erlaubt, ein gemeinsames
Alignment (gegenseitige Ausrichtung) für die LBD von allen nukleären Rezeptoren
vorzunehmen. Die Helix H12 enthält
die Transaktivierungsfunktion AF-2 (19). Die Aminosäuren der
Helices H11 und H12 insbesondere der Glucocorticoid-Rezeptoren von
verschiedenen Spezies, wie dem Menschen, der Ratte, der Maus und
von Xenopus, sind konserviert.
-
Es
sind mehrere Mutationen in der LBD von GR zuvor beschrieben worden.
Man kann zwei Haupttypen von Mutationen unterscheiden:
- – der
erste Typ besteht in Mutationen, die die Bindungsaffinität an den
Ligand positiv oder negativ beeinflussen. Beispielsweise erhöhen die
Ersetzungen des Cysteinrests 656 durch Glycin in dem GR der Ratte (20)
und des Methioninrests 565 durch Arginin oder des Alaninrests 573
durch Glutamin in dem humanen GR (hGR) (21) die Bindungsaffinität an den
Liganden und führen
zu einer Verschiebung der Dosis-Wirkungs-Kurve für die Transaktivierung in Richtung
der niedrigeren Ligandenkonzentrationen. Diese Mutanten werden folglich
als „Super-GR" bezeichnet. Ebenso
wurde über
Mutanten mit einer niedrigeren Ligandenbindungsaffinität berichtet
(21–24).
Die Mutationen von LBD, die die Liganden-Dosis-Wirkungs-Kurve in Richtung
der höheren
Ligandenkonzentrationen verschieben, resultieren aus einer veränderten
Bindungsaffinität
des Hormons (25–26);
- – die
zweite Gruppe von LBD-Mutanten umfasst jene, welche die Transkriptionsaktivierungsfunktion
(AF-2) beeinflussen, ohne die Bindung an den Liganden zu verändern. Als
Beispiele kann man Mutationen in der AF-2 enthaltenden Region, die
mit einem Verlust oder einer Verringerung des Transaktivierungspotentials verbunden
sind, aber die Bindungsaffinität
an den Liganden nicht beeinflussen, aufführen (6–10).
-
Die
Fusion der Ligandenbindungsdomäne
(LBD) von nukleären
Rezeptoren mit heterologen Proteinen hat in zahlreichen Fällen erlaubt,
die Aktivität
dieser Letzteren zu kontrollieren.
-
Die
Aktivitäten
von Myc, c-Abl, Src, erbB1, Raf, E1A Cre und FLP können moduliert
werden, indem Fusionsproteine mit der LBD von nukleären Rezeptoren
hergestellt werden (27–29).
Indessen sind die Liganden dieser Rezeptoren in zahlreichen biologischen
Systemen vorhanden, wodurch sie ein Aktivitätsgrundniveau induzieren können. Um
solche Probleme zu vermeiden, wurde eine mutierte LBD des Östrogenrezeptors
(RE) mit dem Protein c-Myc (30) oder mit den Rekombinasen Cre und
FLP (28 und 29) fusioniert.
-
Die
Rekombinasen der Familie der Integrasen λ katalysieren die Exzision,
Insertion, Inversion oder die Translokation von DNA-Fragmenten im
Bereich von spezifischen Erkennungsstellen der Rekombinasen (31–36). Die
Rekombinasen sind in den tierischen Zellen aktiv (35).
-
Die
Rekombinase Cre, eine Integrase von 38 kDa des Bakteriophagen P1,
katalysiert die Rekombination zwischen zwei DNA-Sequenzen von 34
Basenpaaren, welche als loxP bezeichnet werden, in Abwesenheit von
Cofaktoren (32, 1).
-
Die
Lage auf einem oder mehreren DNA-Molekülen und die Orientierung von
loxP-Stellen bezogen aufeinander bestimmen den Funktionstyp der
Rekombinase, insbesondere Exzision, Insertion, Inversion oder Translokation,
der Rekombinase Cre (1). So ist die Rekombinaseaktivität von Cre
eine Inversion, wenn zwei LoxP-Stellen in entgegengesetzter Orientierung
auf ein und demselben DNA-Fragment vorliegen, und eine Exzision,
wenn die LoxP-Stellen auf ein und demselben DNA-Fragment in direkter
Wiederholung vorliegen. Die Aktivität der Rekombinase ist eine
Insertion, wenn eine loxP-Stelle auf einem DNA-Fragment vorhanden
ist, indem ein DNA-Molekül,
wie ein Plasmid, welches eine loxP-Stelle enthält, auf der Höhe dieser loxP-Stelle
insertiert werden kann (1). Die Rekombinase Cre kann
gleichfalls eine Translokation zwischen zwei Chromosomen induzieren
mit der Maßgabe,
dass eine loxP-Stelle auf jedem von diesen vorhanden ist (37) (1).
Allgemeiner ist die Rekombinase Cre folglich in der Lage, die Rekombination
zwischen einem oder mehreren unterschiedlichen DNA-Molekülen zu induzieren,
mit der Maßgabe,
dass sie Träger
von loxP-Stellen sind.
-
Ebenso
ist die Rekombinase FLP, eine Rekombinase von 43 kDa von Saccharomyces
cerevisiae, zu der gleichen Wirkungsweise an DNA-Fragmenten, welche FRT-Erkennungsstellen
enthalten, in der Lage (34).
-
Indem
ein Fusionsprotein (Chimäre)
zwischen der Rekombinase Cre und der C-terminalen Region des humanen Östrogenrezeptors,
welche an Position 400 ein Valin enthält, hergestellt wird, erhält man ein
Molekül, welches
in der Lage ist, in Gegenwart des Liganden des Rezeptors, Östradiol,
die zwischen zwei loxP befindlichen DNA-Sequenzen ebenso wie eine
der loxP-Stellen herauszuschneiden, wenn jene in direkter Wiederholung
vorliegen, wohingegen in Abwesenheit von Ligand die Exzision nicht
stattfindet (28).
-
Die
Aktivität
der Rekombinase FLP ist gleichfalls regulierbar, indem Chimären zwischen
FLP und der Bindungsdomäne
von nukleären
Rezeptoren hergestellt werden. Indem FLP mit der LBD des Östrogenrezeptors
oder des Glucocorticoidrezeptors fusioniert wird, ist die Rekombinaseaktivität in Abwesenheit
von Ligand sehr gering, wohingegen sie durch die jeweiligen Liganden
der LBD schnell induziert wird (29).
-
Gleichwohl
kann die Verwendung von Fusionsproteinen zwischen Rekombinasen und
LBD von nukleären
Rezeptoren, um auf kontrollierte Weise zwischen Erkennungsstellen
der Rekombinasen gelegene DNA-Fragmente herauszuschneiden, Probleme
aufwerfen angesichts dessen, dass die im Tier oder in den Kulturmedien
der Zellen vorhandenen Ligandenkonzentrationen ausreichend sein
können,
um die Rekombinaseaktivität
zumindest teilweise zu induzieren.
-
Die
Erfindung stellt ein bei Tieren, insbesondere den Säugetieren,
induzierbares Rekombinationssystem bereit dank der Verwendung eines
Fusionsproteins, welches hergestellt wird zwischen einer Rekombinase und
der Ligandenbindungsdomäne,
welche abgeleitet ist von dem Rezeptor der Glucocorticoide, dessen
Aktivität
durch synthetische Glucocorticoide, nicht aber durch natürliche Glucocorticoide
insbesondere in Konzentrationen unter 10–6 M,
d.h. physiologischen Konzentrationen, induzierbar ist.
-
Um
die Induktion der Rekombinaseaktivität des chimären Proteins durch die endogenen
Liganden zu vermeiden, setzt sich die Erfindung zum Ziel, tatsächlich eine
Mutation in der LBD des Glucocorticoid-Rezeptors bereitzustellen, die es jenem
erlaubt, in Gegenwart von synthetischen Glucocorticoid-Liganden
stärker
aktiviert zu werden als in Gegenwart von natürlichen Glucocorticoid-Liganden
in physiologischen Konzentrationen.
-
Die
Erfindung hat tatsächlich
einen modifizierten nukleären
Glucocorticoid-Rezeptor zum Gegenstand, welcher insbesondere in
der Region der Ligandenbindungsdomäne mutiert ist derart, dass
die Aktivität des
Re zeptors durch einen synthetischen Glucocorticoid-Liganden stärker induzierbar
ist als durch einen natürlichen
Glucocorticoid-Liganden.
-
Gemäß der Erfindung
versteht man unter „(mutierter)
Glucocorticoid-Rezeptor
oder (mutierter) Rezeptor der Glucocorticoide, welcher durch einen
synthetischen Glucocorticoid-Liganden stärker induzierbar ist als durch
einen natürlichen
Glucocorticoid-Liganden",
dass die Aktivität
des mutierten Rezeptors gemäß der Erfindung
durch synthetische Glucocorticoid-Liganden stärker induziert wird als durch
natürliche
Glucocorticoid-Liganden in einer gegebenen Konzentration und dass
der mutierte Glucocorticoid-Rezeptor gemäß der Erfindung viel weniger
empfindlich ist gegenüber
den natürlichen
Glucocorticoiden als der Wildtyp-Rezeptor.
-
Unter „Aktivität des Rezeptors" versteht man hier
die transkriptionelle Aktivität
des Rezeptors und/oder gegebenenfalls die Regulationsaktivität der Aktivität eines
mit dem Rezeptor oder mit der Ligandenbindungsdomäne fusionierten
Proteins, die in Gegenwart von Glucocorticoiden induziert wird.
Man kann insbesondere die Aktivität eines mit dem Rezeptor oder
mit der Ligandenbindungsdomäne
des Rezeptors fusionierten Rekombinaseproteins aufführen.
-
Unter „natürlichen
Glucocorticoiden" versteht
man hier durch die Nebennierenrinde sekretierte Steroidhormone,
wie Cortisol, Corticosteron oder Aldosteron. Unter „synthetischen
Glucocorticoiden" versteht
man chemisch synthetisierte Agonisten des Rezeptors für die betreffende
Aktivität.
Man kann unter jenen Dexamethason, Triamcinolonacetonid, RU 486,
RU 28362, Bimedrazol, Fluocinolonacetonid aufführen.
-
Bestimmte
synthetische Liganden werden Agonisten, um eine bestimmte Aktivität des Rezeptors
zu induzieren, und Antagonisten bezogen auf eine andere Aktivität des Rezeptors
sein. So induziert die Verbindung RU 486 die Aktivität eines
mit dem Rezeptor oder mit der Ligandenbindungsdomäne des Rezeptors
fusionierten Rekombinaseproteins, induziert aber nicht die transkriptionelle
Aktivität
des Rezeptors.
-
Der
synthetische Glucocorticoid-Ligand kann an den nukleären Wildtyp-Rezeptor (nicht mutiert)
binden, aber es kann sein, dass der syntheti sche Ligand an den mutierten
Rezeptor und nicht an den natürlichen Rezeptor
bindet. Es kann auch sein, dass, wenn der synthetische Ligand an
den Wildtyp-Rezeptor bindet, die Aktivität von jenem durch eine Bindung
an den synthetischen Ligand gleichwohl nicht induziert wird.
-
Es
wurde insbesondere eine Mutation in der LBD-Domäne der nukleären Rezeptoren
der Glucocorticoide (Isoleucin→Threonin),
gelegen zwischen den Helices H11 und H12 (19), identifiziert. Diese
Mutation hat einen Aktivitätsverlust
des Rezeptors in Gegenwart von natürlichen Glucocorticoiden zur
Folge. Genauer hat dieser zwischen H11 und H12 mutierte Glucocorticoid-Rezeptor
in Gegenwart von natürlichen
Glucocorticoiden in natürlichen
physiologischen Konzentrationen von jenen, insbesondere Konzentrationen
unter 10–6 M, keine
oder sehr wenig transkriptionelle Aktivität. Seine Aktivität kann indessen
durch synthetische Glucocorticoid-Liganden, insbesondere Dexamethason
(dex) induziert werden.
-
Die
Erfindung hat insbesondere einen als hGR (I747/T) bezeichneten mutierten
humanen Rezeptor, der dadurch gekennzeichnet ist, dass er als Sequenz
die Aminosäuresequenz
des humanen nukleären
Rezeptors der Glucocorticoide vom Wildtyp mit einer Isoleucin→Threonin-Mutation
an Position 747 aufweist, und noch spezieller einen modifizierten
humanen nukleären
Rezeptor, der als Aminosäuresequenz
eine Sequenz, im Wesentlichen wie in der IDS (Sequenzbeschreibung)
Nr. 1 dargestellt, aufweist, zum Gegenstand.
-
Die
Mutation von Isoleucin 747 zu Threonin in dem C-terminalen Abschnitt
der Ligandenbindungsdomäne
(LBD) des Rezeptors der Glucocorticoide verändert das Vermögen der
natürlichen
Liganden, bei diesem Transaktivierungsaktivität zu induzieren. Die natürlichen
Glucocorticoide, wie Cortisol, Aldosteron oder Corticosteron, sind
bei der Mutante GR (I747/T) sehr schwach aktiv oder vollständig inaktiv,
wohingegen synthetische Glucocorticoide, wie Dexamethason (Dex),
die durch GR (I747/T) vermittelte Transaktivierung wirksam stimulieren.
Gleichwohl wird die entsprechende Ligand-Dosis-Wirkungs-Kurve für die durch
Dex induzierte Transaktivierung in Richtung der höheren Konzentrationen
verschoben verglichen mit jener, die mit GR vom Wildtyp (TS) erhalten
wird. Weder die Verschiebung noch die Unfähigkeit von Cortisol, GR (I747/T)
wirksam zu aktivieren, sind auf eine veränderte Bindungsaffinität an den
Liganden in vitro zurückzuführen.
-
Tatsächlich verändert die
Mutation in der LBD von GR (I747/T) die Bindungsaffinität an den
Liganden in vitro nicht wesentlich. Gleichwohl weist diese Mutante
bezogen auf GR TS eine bedeutende Verschiebung der Aktivitätskurve
in Richtung der höheren
Ligandenkonzentrationen auf. Ebenso haben sogenannte physiologische
Konzentrationen von natürlichen
Glucocorticoid-Liganden, die ausreichend sind, um GR TS zu aktivieren,
bei der GR-Mutante lediglich eine Restaktivität oder keinerlei Aktivität zur Folge.
-
Diese
Mutante unterscheidet sich von den anderen Mutanten der LBD von
GR, die zuvor beschrieben worden sind (22, 38), deren veränderte Aktivierungsfunktion
eng korreliert ist mit einer Modifikation von deren Bindungseigenschaften
an den Liganden in vitro.
-
Die
Erfindung hat auch eine Ligandenbindungsdomäne des nukleären Rezeptors
der Glucocorticoide gemäß der Erfindung
und insbesondere die Domäne
LBD [GR(I747/T)], welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie eine
Isoleucin→Threonin-Mutation
zwischen den Helices H11 und H12 aufweist, zum Gegenstand. Insbesondere
hat sie als Sequenz die Aminosäuresequenz
der Ligandenbindungsdomäne
des humanen Rezeptors der Glucocorticoide, die im Wesentlichen jene
ist, wie sie in der IDS NR. 1 von Aminosäure 532 bis Aminosäure 777
dargestellt ist mit einer Isoleucin→Threonin-Mutation an Position
747.
-
Die
Erfindung stellt gleichfalls ein DNA-Fragment bereit, welches einen
modifizierten nukleären
Glucocorticoid-Rezeptor, welcher insbesondere in der Region der
Ligandenbindungsdomäne
(LBD) gemäß der Erfindung
mutiert ist, kodiert, wie auch ein DNA-Fragment, welches eine Ligandenbindungsdomäne (LBD)
des modifizierten Rezeptors gemäß der Erfindung
kodiert, bereit.
-
Die
Erfindung hat folglich genauer ein DNA-Fragment, welches einen nukleären Rezeptor
der Glucocorticoide vom Wildtyp mit einer Mutation von Isoleucin
zu Threonin, welche sich zwischen den Helices H11 und H12 der Aminosäuresequenz
des Rezeptors befindet, kodiert, und noch spezieller ein DNA-Fragment, welches
dadurch gekennzeichnet ist, dass es als Sequenz eine kodierende
Sequenz des humanen nukleären Rezeptors
der Glucocorticoide, dessen Aminosäuresequenz im Wesentlichen
jene, die in der IDS Nr. 1 gezeigt ist, ist, aufweist, zum Gegenstand.
-
Bei
einer Ausführungsweise
hat die Erfindung ein DNA-Fragment zum Gegenstand, welches dadurch gekennzeichnet
ist, dass es als Sequenz die cDNA-Sequenz des humanen nukleären Rezeptors
der Glucocorticoide aufweist, welche im Wesentlichen jene ist, wie
sie in der IDS Nr. 1 dargestellt ist, umfassend das Threonin kodierende
ACC-Codon an Position 747 der Aminosäuresequenz des Rezeptors.
-
Ebenso
hat die Erfindung ein DNA-Fragment zum Gegenstand, welches die Ligandenbindungsdomäne (LBD)
des nukleären
Rezeptors der Glucocorticoide, welche mit einer Isoleucin→Threonin-Mutation,
welche sich zwischen den Helices H11 und H12 befindet und insbesondere
an einer Position, welche der Position 747 der Aminosäuresequenz
des humanen nukleären
Rezeptors der Glucocorticoide entspricht, modifiziert ist, kodiert.
-
Insbesondere
stellt die Erfindung ein DNA-Fragment bereit, welches die Ligandenbindungsdomäne des modifizierten
humanen nukleären
Rezeptors der Glucocorticoide kodiert, welches dadurch gekennzeichnet
ist, dass es als Sequenz eine Sequenz aufweist, die die Aminosäuren der
Ligandenbindungsdomäne
des humanen nukleären
Rezeptors der Glucocorticoide, deren Aminosäuresequenz im Wesentlichen
diejenige ist, die in der IDS Nr. 1 von Aminosäure 532 bis Aminosäure 777
angegeben ist, kodiert.
-
Noch
spezieller stellt die Erfindung ein DNA-Fragment bereit, welches
dadurch gekennzeichnet ist, dass es als Sequenz die cDNA-Sequenz
aufweist, die die Ligandenbindungsdomäne (LBD) des humanen nukleären Rezeptors
der Glucocorticoide, die im Wesentlichen diejenige ist, die in der
IDS Nr. 1 von Codon 532 bis Codon 777 angegeben ist mit dem ACC-Codon an Position
747, kodiert.
-
Die
Erfindung hat außerdem
ein Vektorsystem zur konditionellen Expression eines Proteins, insbesondere
eines fremden Proteins in Wirtszellen, umfassend ein Transkriptionskontrollelement,
welches durch einen Komplex, welcher durch einen nukleären Rezeptor
der Glucocorticoide und einen Liganden gebildet wird, induzierbar
ist, zum Gegenstand, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es
umfasst:
- – ein
erstes DNA-Fragment, welches aus einem DNA-Fragment besteht, welches
das Protein kodiert, unter der Kontrolle von Elementen, die dessen
Expression in den Wirtszellen sicherstellen, wobei die Elemente, die
dessen Expression sicherstellen, eine Transkriptionskontrollsequenz
(RE), welche durch den erfindungsgemäßen Rezeptor, welcher mit einem
synthetischen Glucocorticoid-Liganden komplexiert ist, induzierbar
ist, umfassen, und
- – ein
zweites DNA-Fragment, welches aus einem funktionsfähigen, den
Rezeptor gemäß der Erfindung
kodierenden DNA-Fragment oder nur einem Teil des Fragments, umfassend
die Region, die den Liganden erkennt (LBD), gemäß der Erfindung und der DNA-Bindungsregion
(DBD), die an die Transkriptionskontrollsequenz (RE) bindet, besteht,
- – wobei
das erste und das zweite DNA-Fragment sich auf ein und demselben
Vektor oder getrennt auf zwei Vektoren befinden können.
-
Bei
einer Ausführungsweise
umfasst das Vektorsystem die cDNA, welche kodiert für:
- – die
LBD-Region, welche durch Codons angegeben wird, welche die Aminosäuren Nr.
532 bis 777 in der IDS Nr. 1 kodieren, und
- – die
DBD-Region, welche durch Codons angegeben wird, welche die Aminosäuren Nr.
421 bis 487 in der IDS Nr. 1 kodieren.
-
Bestimmte
Zellen haben endogene GR, die durch natürliche Liganden und synthetische
Liganden aktiviert werden können.
Wenn man ein gegebenes Gen nach Wunsch in solchen Zellen aktivieren
möchte,
ohne dass es durch die endogenen Liganden, noch durch die endogene
Rezeptoren aktiviert werden kann, ist es erforderlich, dass dieses
Gen ein von dem GRE unterschiedliches RE enthält, und einen chimären Aktivator, welcher
die entsprechende DBD und eine mutierte LBD gemäß der Erfindung umfasst, einzusetzen.
Dieses Gen kann folglich durch synthetische Liganden, aber nicht
durch natürliche
Liganden aktiviert werden.
-
Aus
diesem Grunde ersetzt man bei einer Ausführungsweise die DNA-Bindungsdomäne (DBD)
des Rezeptors der Glucocorticoide durch jene eines anderen Transaktivators,
insbesondere jene des Hefe-Proteins Gal4, und man ersetzt die Transkriptionskontrollsequenz
(RE) des Rezeptors der Glucocorticoide durch jene eines anderen
Transaktivators, insbesondere die 17-mere Sequenz (17m), die durch
das Protein Gal4 erkannt wird.
-
Die
Erfindung hat folglich gleichfalls ein Verfahren zur Expression
eines fremden Proteins in humanen oder tierischen Zellen, insbesondere
von Säugetieren,
zum Gegenstand, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man Zellen,
die ein Expressionsvektorsystem gemäß der Erfindung enthalten,
kultiviert und dass man den synthetischen Liganden in das Kulturmedium
hinzusetzt und man dann das synthetisierte Protein gewinnt.
-
Die
synthetischen Glucocorticoid-Liganden diffundieren frei in die Zellen,
wenn sie in das Kulturmedium hinzugesetzt oder in ein Tier injiziert
werden.
-
In
diesem Verfahren wird man insbesondere einen synthetischen Ligand
einsetzen, welcher aus Dexamethason, Triamcinolon-acetonid, RU2836,
Bimetrazol, Deacylcortivazol und Fluocinolon-acetonid ausgewählt wird.
-
Die
Erfindung hat außerdem
ein Fusionsprotein zum Gegenstand, umfassend einen Rezeptor gemäß der Erfindung
oder eine Ligandenbindungsdomäne
gemäß der Erfindung
und ein Protein, dessen Aktivität
stärker
induzierbar ist durch Bindung eines synthetischen Glucocorticoid-Liganden als eines
natürlichen
Glucocorticoid-Liganden an den Rezeptor oder die Ligandenbindungsdomäne (LBD).
-
Insbesondere
hat die Erfindung ein Fusionsprotein zum Gegenstand, welches ein
Rekombinase-Protein und insbesondere aus der Familie der λ-Integrasen und noch
spezieller das Protein Cre des Bakteriophagen P1 umfasst.
-
Bei
einer Ausführungsweise
umfasst das Fusionsprotein den C-terminalen Teil der Gelenkregion
D des humanen nukleären
Rezeptors der Glucocorticoide zwischengeschaltet zwischen das Protein
Cre und die Ligandenbindungsdomäne
des modifizierten Rezeptors gemäß der Erfindung.
-
Die
Rekombinase-Aktivität
des Fusionsproteins im eigentlichen Sinne ist ähnlich zu jener von Cre. Sie erlaubt
folglich, wie Cre, zwischen loxP-Stellen lokalisierte DNA-Sequenzen
herauszuschneiden oder zu invertieren, ein eine loxP-Stelle enthaltendes
Plasmid auf der Höhe
einer in dem Genom lokalisierten loxP-Stelle zu inserieren oder
eine Translokation zwischen zwei Chromosomen, die jeweils eine loxP-Stelle
enthalten, auszuführen.
-
Die
Erfindung hat gleichfalls ein fusioniertes Gen zum Gegenstand, welches
das Fusionsprotein gemäß der Erfindung
kodiert, umfassend ein DNA-Fragment, welches einen modifizierten
nukleären
Glucocorticoid-Rezeptor
oder eine Ligandenbindungsdomäne
des Rezeptors gemäß der Erfindung
kodiert, wie auch ein DNA-Fragment, welches ein Protein kodiert,
dessen Aktivität
man zu regulieren wünscht,
wobei die Aktivität induzierbar
ist durch Bindung eines synthetischen Glucocorticoid-Liganden an den Rezeptor
oder die Ligandenbindungsdomäne,
nicht aber durch Bindung eines natürlichen Glucocorticoid-Liganden,
wenn das Protein sich an den Rezeptor oder die Ligandenbindungsdomäne des Rezeptors
fusioniert befindet.
-
Insbesondere
hat die Erfindung ein fusioniertes Gen zum Gegenstand, umfassend
in 5'→3'-Richtung:
- – ein
DNA-Fragment, welches die Rekombinase Cre des Bakteriophagen P1
kodiert;
- – ein
DNA-Fragment, welches die Gesamtheit oder einen Teil der Gelenkregion
D des nukleären
Rezeptors der Glucocorticoide, einer Region, die sich zwischen der
DBD-Domäne
und der LBD-Domäne
befindet, kodiert, und
- – das
DNA-Fragment, welches die modifizierte, insbesondere mutierte Ligandenbindungsdomäne (LBD) des
nukleären
Rezeptors der Glucocorticoide gemäß der Erfindung kodiert.
-
Und
noch spezieller hat die Erfindung ein fusioniertes Gen zum Gegenstand,
welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es als Sequenz eine Sequenz
aufweist, die die Aminosäuresequenz
der IDS Nr. 2 kodiert, umfassend:
- – die Aminosäuren 1 bis
343, die der Rekombinase Cre entsprechen;
- – die
Aminosäuren
346 bis 377, die der C-terminalen Region der Region D des humanen
Rezeptors der Glucocorticoide entsprechen;
- – die
Aminosäuren
378 bis 623, die der LBD [GR(I747/T)] entsprechen.
-
Bei
einer besonderen Ausführungsweise
weist das fusionierte Gen als Sequenz im Wesentlichen die Sequenz
Cre-LBD[GR(I747/T)], wie sie in der IDS Nr. 2 angegeben ist, deren
Aminosäuren
626 bis 667 der Region F des humanen Rezeptors der Östrogene
entsprechen, auf.
-
Die
Erfindung hat gleichfalls einen Vektor für die Expression des Fusionsproteins,
welches durch das erfindungsgemäße fusionierte
Gen kodiert wird, in tierischen, insbesondere von Säugetieren
stammenden Wirtszellen zum Gegenstand, der dadurch gekennzeichnet
ist, dass er das fusionierte Gen gemäß der Erfindung, welches unter
die Kontrolle von Expressionselementen, welche dessen Expression
in den Wirtszellen sicherstellen, gestellt ist, umfasst. Der Vektor
für die
Expression des Fusionsproteins kann gleichfalls ein Vektor für die Integration
in das Genom der Wirtszellen sein.
-
In
den erfindungsgemäßen Vektoren
ist es, um den Rezeptor, die LBD oder das Fusionsprotein gemäß der Erfindung
zu exprimieren, erforderlich, dass die DNA-Fragmente, die diese
Moleküle
kodieren, unter die Kontrolle von Regulationssequenzen, insbesondere
Promotor/Enhancer-Sequenzen
gestellt sind. Man kann insbesondere Promotor/Enhancer-Sequenzen des SV40-Virus einsetzen.
-
Die
Erfindung hat außerdem
ein Verfahren zur konditionellen Rekombination, insbesondere Exzision, Insertion,
Inversion oder Translokation auf der Höhe eines DNA-Fragments, welches
eine oder zwei spezifische Erkennungsstellen für ein Rekombinase-Protein enthält, in humanen
oder tierischen, insbesondere von Säugetieren stammenden Wirtszellen
zum Gegenstand, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es die Schritte
umfasst, in welchen:
- 1) man ein Fusionsprotein
gemäß der Erfindung
oder einen Expressionsvektor des Fusionsproteins gemäß der Erfindung
in die Wirtszellen unter Bedingungen, die die Expression des Fusionsproteins
gemäß der Erfindung
erlauben, einführt
und
- 2) man das Fusionsprotein mit einem synthetischen Glucocorticoid-Liganden komplexiert,
indem man den Liganden in Gegenwart der Wirtszellen bringt.
-
Die
Erfindung stellt folglich ein Verfahren zur konditionellen Deletion
eines DNA-Fragments bereit, in welchem man ein Exzisionsverfahren
gemäß der Erfindung
ausführt
und in welchem das herauszuschneidende DNA-Fragment zwischen zwei
Erkennungsstellen für
ein Rekombinase-Protein,
die in direkter Wiederholung orientiert sind, integriert ist. Insbesondere
kann das DNA-Fragment derart ausgewählt werden, dass die Exzision
des DNA-Fragments die Inaktivierung des Gens zur Folge hat. Die
Exzision des DNA-Fragments kann gleichfalls die Synthese eines funktionsfähigen Proteins
erlauben, wenn das Fragment beispielsweise ein Stop-Codon oder ein
Polyadenylierungssignal enthält.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsweise
der Erfindung sind die spezifischen Erkennungsstellen des Rekombinase-Proteins
die loxP-Stellen und das Rekombinase-Protein ist das Protein Cre
des Bakteriophagen P1.
-
Das
DNA-Fragment, das man zu rekombinieren, insbesondere herauszuschneiden
wünscht,
und die spezifische(n) Erkennungsstelle(n) eines Rekombinase-Proteins
können
sich auf einem Plasmid-Vektor oder viralen Vektor befinden oder
in das Chromosom der Wirtszellen integriert sein.
-
Die
Integration eines Gens, welches loxP-Stellen trägt, in ein Genom kann zufallsgesteuert
oder zielgerichtet erfolgen. Insbesondere kann die Integration der
spezifischen Erkennungsstellen für
das Rekombinase-Protein, insbesondere der loxP-Stelle(n) für die Rekombinase
Cre, durch homologe Rekombination des Gens, welches das herauszuschneidende
oder zu invertierende (2 loxP-Stellen) bzw. zu inserierende oder
zu translozierende (1 loxP-Stelle) DNA-Fragment umfasst, mit einem
modifizierten Gen, welches das herauszuschneidende DNA-Fragment,
welches 5' und/oder
3' von der oder
den Rekombinase-Erkennungsstelle(n), abhängig von der gewünschten
Anwendung, insbesondere den loxP-Stellen flankiert wird, umfasst,
erfolgen.
-
Es
wurde ein chimäres
Protein, Cre-LBD[GR(I747/T)] mit der IDS Nr. 2 konstruiert, welches
aus der Rekombinase Cre fusioniert mit der LBD von GR (I747/T) besteht.
Das Fusionsprotein Cre-LBD[GR(I747/T)] erlaubt, eine Rekombination
zwischen loxP-Stellen in einer Säugetier-Zelle infolge einer
Behandlung durch synthetische Glucocorticoide auszuführen. In
Abwesenheit einer Behandlung oder in Gegenwart von Konzentrationen
von natürlichen
Glucocorticoiden, die bis zu 10–6 M
gehen, wird keinerlei Exzision beobachtet. Diese Chimäre ist in
der Lage, die DNA-Sequenzen herauszuschneiden, die sich zwischen
loxP-Stellen befinden, die vorab in das Genom von F9-Zellen (Maus-Embryokarzinom)
integriert worden sind oder vorhanden sind auf einem Plasmid nach
Transfektion dieser Zellen mit einem Cre-LBD[GR(I747/T)] exprimierenden
Vektor in Folge einer Behandlung mit 10–6 M
oder 10–7 M
Dex, wohingegen Cortisol in solchen Konzentrationen keine Rekombinase-Aktivität induziert.
Wie bereits erwähnt,
kann der Expressionsvektor Cre-LBD[GR(I747/T)] gleichfalls ein Vektor
für die
Integration in das Genom der Wirtszellen sein.
-
Dieses
System erlaubt folglich, die Rekombinase-Aktivität eines chimären Proteins
zu einem gegebenen und ausgewählten
Zeitpunkt freizusetzen. Das Fusionsprotein Cre-LBD[GR(I747/T)] kann
in loxP-Stellen enthaltenden Zellen exprimiert werden, ohne den
Genort, welcher die loxP-Stellen
enthält,
zu modifizieren. Die Rekombination auf der Höhe der loxP-Stellen findet
einzig nach Behandlung mit synthetischen Glucocorticoiden statt.
Außerdem
kann man, indem man das Fusionsprotein Cre-LBD[GR(I747/T)] in einem Tier unter
der Kontrolle eines Promotors mit Zellspezifität exprimiert, eine Rekombination
zwischen loxP-Stellen spezifisch in diesen Zellen erhalten.
-
Die
Erfindung hat gleichfalls einen Vektor für den Transfer eines DNA-Fragments in humane
oder tierische Wirtszellen, insbesondere Säugetier-Wirtszellen, zum Gegenstand,
welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass er ein zu transferierendes
DNA-Fragment, welches spezifische Erkennungsstellen für die Rekombinase,
insbesondere zwei loxP-Stellen, die in direkter Wiederholung orientiert
sind, umfasst, und eine Expressionskassette eines fusionierten Gens
gemäß der Erfindung
umfasst. Geeigneterweise befinden sich die beiden Stellen an jedem
Ende des DNA-Fragments.
-
Das
fusionierte Gen ist vorzugsweise unter die Kontrolle von spezifischen
Expressionselementen der Wirtszellen gestellt; insbesondere umfasst
es die Sequenz des Plasmids pCre-LBD[GR(I747/T)] mit der IDS Nr.
3.
-
In
dem erfindungsgemäßen Exzisionsverfahren
kann das herauszuschneidende DNA-Fragment in die Wirtszellen vor,
zur gleichen Zeit wie oder nach dem Schritt der Einführung des
Fusionsproteins oder eines Transfervektros transferiert werden.
-
Der
erfindungsgemäße Transfervektor
kann ein Plasmidvektor oder ein viraler Vektor sein. Die Transferweise
variiert abhängig
von der Art der Zielzelle und der angestrebten Wirksamkeit.
-
Wenn
das Material in Keimzellen transferiert wird, setzt man vorzugsweise
die Mikroinjektion in den männlichen
Pronukleus einer befruchteten Eizelle ein. Um die DNA in pluripotente
embryonale Zellen (ES-Zellen)
einzuführen,
wird die geeignete Technik vielmehr die Elektroporation oder die
Verwendung von retroviralen Vektoren sein.
-
Bei
Experimenten, die an somatischen Zellen ausgeführt werden, strebt man an,
eine maximale Wirksamkeit zu erzielen, daher die präferentielle
Verwendung von viralen Vektoren: hauptsächlich Retroviren und Adenoviren.
Diese Viren müssen
fehlerhaft sein, insbesondere für
eine Anwendung im Bereich der Humanmedizin, um eine jegliche Vermehrung
und ein jegliches Reversionsrisiko zu verhindern.
-
Nach
der Integration oder fehlenden Integration dieser Art von Vektoren
in das Genom erlaubt das Cre-lox-System, bestimmte virale Sequenzen
herauszuschneiden, die gegebenenfalls ein Risiko, was die spätere Vermehrung
des Virus angeht, aufweisen könnten.
Dies ist sehr vorteilhaft für
die Verwendung solcher Vektoren im Bereich der Gentherapie. Vektoren,
die eine Expressionskassette des Gens Cre-LBD[GR(I747/T)] und lox-Stellen,
die ein potentiell „gefährliches" Gen einrahmen, und
diese Kassette enthalten, erlauben, gegebenenfalls nach Integration
in das Genom des rekombinierten Virus, diese Elemente zu entfernen.
Umgekehrt kann man gleichfalls ein Gen aktivieren, das man in inaktiver
Form integriert hat. Diese Aktivierung kann aus der Deletion eines Fragments
des Gens, beispielsweise eines Stop-Codons oder eines Polyadenylierungssignals,
das von loxP-Stellen eingerahmt wird, resultieren.
-
Wenn
man genetisches Material in eine Zelle zu transferieren wünscht, setzt
man im Allgemeinen Konstrukte ein, welche das zu transferierende
Gen, zu welchem man gegebenenfalls ein Hilfsgen, welches einen Selektionsvorteil
verleiht (beispielsweise das neo-Gen, welches Resistenz gegen das
Antibiotikum G418 verleiht), hinzufügt, umfassen.
-
Die
Selektionsmarker können
gleichfalls durch das erfindungsgemäße Exzisionsverfahren herausgeschnitten
werden.
-
Unter
Verwendung von klassischen Techniken kann man Gene von Säugetieren,
insbesondere von der Maus, durch homologe Rekombination modifizieren.
Eine loxP-Stelle kann in ein Gen, welches man zu modifizieren wünscht, eingeführt werden
oder zwei loxP-Stellen können
Sequenzen, die man zu modifizieren wünscht, einrahmen. Insbesondere
kann der Selektionsmarker, der eingesetzt wird, um zu ermöglichen,
die Ereignisse von homologer Rekombination zu identifizieren, störend sein
und kann zunächst
entfernt werden, sofern erforderlich, wenn er selbst von Rekombinase-Erkennungsstellen,
wie loxP- oder FRT-Stellen, eingerahmt ist, indem das entsprechende
Rekombinase-Protein durch Mikroinjektion eingeführt wird, indem die Zellen,
insbesondere ES-Zellen, mit einem Expressionsvektor für ein Rekombinase-Protein
transfiziert werden oder indem Mäuse,
die den Selektionsmarker trage, mit Mäusen, welche die gewünschte Rekombinase,
insbesondere die Rekombinase Cre, exprimieren, gekreuzt werden.
Dies erlaubt, Mäuse
zu erhalten, deren einzige Modifikation im Bereich des modifizierten
Genorts die Insertion von Erkennungsstellen, wie loxP, ist. Diese Mäuse können in
der Folge mit Mäusen,
welche Cre-LBD[GR(I747/T)] exprimieren, gekreuzt werden, und die Modifikation
des Genorts durch Behandlung mit dem Ligand, wie Dex, erzielt werden.
Dies erlaubt, ein Gen zu einem bestimmten Zeitpunkt zu inaktivieren
oder zu modifizieren, und folglich die Funktion dieser Gene zu unterschiedlichen
Zeitpunkten der Entwicklung zu untersuchen. Dies ist besonders interessant
für die
Untersuchung von Genen, die für
einen guten Ablauf der Embryonalentwicklung unabdingbar sind. Tatsächlich haben in
bestimmten Fällen
die klassischen Techniken der homolo gen Rekombination den Tod des
Embryos zur Folge und erlauben nicht, die Funktion des Gens in späteren Stadien
zu untersuchen.
-
Der
Transfer von Genen in eine gegebene Zelle ist die Basis der Gentherapie.
Die in dieser Hinsicht wirkungsvollsten Vektoren sind virale Vektoren,
insbesondere retrovirale oder adenovirale Vektoren (39). Die Erfindung
hat folglich gleichfalls einen erfindungsgemäßen Transfervektor, welcher
das zu transferierende DNA-Fragment, umfassend zwei loxP-Stellen,
welche in direkter Wiederholung angeordnet sind, umfasst, für eine Verwendung
als Arzneimittel in der Gentherapie, wenn jener in Verbindung mit
einem synthetischen Glucocorticoid-Liganden, wie Dexamethason, verabreicht
wird, zum Gegenstand.
-
Diese
Art von Vektor erlaubt, das gewünschte
DNA-Fragment, umfassend zwei spezifische Rekombinase-Erkennungsstellen,
in ein Gen derart zu transferieren, dass die zwischen den beiden
loxP-Stellen befindlichen DNA-Sequenzen konditional nach Verabreichung
des synthetischen Glucocorticoid-Liganden herausgeschnitten werden
können.
-
Die
Erfindung stellt außerdem
humane oder tierische, insbesondere von Säugetieren stammende Zellen,
die durch einen Vektor für
die Expression und den Transfer eines erfindungsgemäßen Fusionsproteins transfiziert
sind, oder humane oder tierische, insbesondere von Säugetieren
stammende Zellen, in welche ein DNA-Fragment mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Transfervektors
transferiert worden ist, oder ferner humane oder tierische, insbesondere
von Säugetieren
stammende Zellen, welche konstitutiv das erfindungsgemäße Fusionsprotein
exprimieren, bereit.
-
Die
Erfindung hat schließlich
zum ergänzenden
Gegenstand ein transgenes Tier, insbesondere Maus, welche(s) ein
funktionsfähiges
Gen des erfindungsgemäßen Fusionsproteins,
welches insbesondere in eines von dessen bzw. deren Chromosomen
integriert ist, umfasst.
-
Oder
ferner ein transgenes Tier, welches ein funktionsfähiges Gen
des erfindungsgemäßen Fusionsproteins
umfasst, in welchem ein Gen von Interesse durch Insertion von einer
oder mehreren loxP-Stelle(n), die insbesondere in ein oder mehrere
Chromosomen integriert ist bzw. sind, modifiziert ist.
-
Die
Erfindung hat schließlich
die Verwendung eines Expressions- oder Transfervektors, von Zellen oder
eines Tiers gemäß der Erfindung
als Werkzeug (Tool) zur Analyse oder Untersuchung der Funktion oder Funktionsweise
eines gegebenen Gens einer Wirtszelle und ein Verfahren zur Behandlung
von Zellen ex vivo oder in vitro, welches das Ausführen eines
Exzisions-, Insertions-, Inversions- oder Translokationsverfahrens gemäß der Erfindung
und die Verwendung eines erfindungsgemäßen Expressions- oder Transfervektors
umfasst, zum Gegenstand.
-
Andere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden im Lichte der folgenden
detaillierten Beschreibung ersichtlich.
-
Die
IDS Nr. 1 repräsentiert
die Nukleotid- und Peptidsequenzen von GR(I747/T) mit der den AS 421–487 entsprechenden
DBD und der den AS 532–777
entsprechenden LBD.
-
Die
IDS Nr. 2 repräsentiert
die Nukleotid- und Peptidsequenzen von Cre-LBD[GR(I747/T)].
-
Die
Nukleotide 1–1029
kodieren die Rekombinase Cre (AS 1–343).
-
Die
Nukleotide 1036–1131
kodieren die C-terminale Region der Region D des humanen Rezeptors
der Glucocorticoide [AS 500–531
von GR(I747/T); AS 346–377
von Cre-LBD[GR(I747/T)].
-
Die
Nukleotide 1132–1869
kodieren die LBD von GR(I747/T) [RS 532–777 von GR(I747/T); AS 378–623 von
Cre-LBD[GR(I747/T)].
-
Die
Nukleotide 1876–2001
kodieren die Region F des humanen Rezeptors der Östrogene [RS 554–595 von
HEG0; AS 626–667
von Cre-LBD[GR(I747/T)].
-
Die
Nukleotide 1777–1779
entsprechen der Mutation, die Isoleucin durch ein Threonin ersetzt.
-
Die
IDS Nr. 3 repräsentiert
die Nukleotidsequenz des Plasmids pCre-LBD[GR(I747/T)].
-
Die
IDS Nr. 4 bis 17 repräsentieren
die Nukleotidsequenzen der verschiedenen Oligonukleotide, die gemäß der Erfindung
eingesetzt werden.
-
Die 1 ist
eine schematische Darstellung von Rekombinase-Aktivitäten von Cre.
-
Die 2 repräsentiert
die transkriptionelle Aktivität
eines mutierten GR-Rezeptors und des GR-Rezeptors vom Wildtyp in
Reaktion auf Dexamethason und das Bindungsvermögen von Dexamethason an die beiden
Rezeptoren.
-
Die 3 repräsentiert
eine Scatchard-Analyse der Bindung von [3H]-Dexamethason an den
Rezeptor vom Wildtyp und die Rezeptormutante I747/T.
-
Die 4 repräsentiert
die Kompetition durch RU 486 der Dex-Bindungs- und Transaktivierungsaktivitäten des
Rezeptors vom Wildtyp (TS) und GR(I747/T).
-
Die 5 ist
eine schematische Darstellung der Proteine Cre, hER, Cre-ER, hGR
und Cre-LBD[GR(I747/T)].
-
Die 6 ist
eine schematische Darstellung des Plasmids pCre-LBD[GR(I747/T)]
-
Die 7 repräsentiert
die Nukleotidsequenz von pCre-LBD[GR(I747/T)]
und die Peptidsequenz von Cre-LBD[GR(I747/T)].
-
Die 8 repräsentiert
die PCR-Strategie, die eingesetzt wurde, um die Wildtyp-, mutierten
und rekombinierten Allele in dem Rekombinase-Aktivitätstest von Cre-LBD[GR(I747/T)]
nachzuweisen.
-
Die 9 repräsentiert
die PCR-Analyse der Exzision der zwischen den loxP-Stellen gelegenen
Sequenzen nach transitorischer Transfektion von RXRα+/–(LNL)-Mäusezellen
durch pCre-LBD[GR(I747/T)] ohne Zugabe von Ligand oder behandelt
mit Cortisol (10–6 M) oder Dexamethason
(10–6 M).
-
Die 10 repräsentiert
die PCR-Analyse der Rekombinase-Aktivität von Cre-LBD[GR(I747/T)] in
den RXRα+/–(LNL):
Cre-GR(I747/T)-Zellen, die nicht behandelt oder mit Cortisol oder
Dexamethason in einer Konzentration von 10–6 M
behandelt worden sind.
-
Die 11 rekapituliert
die Rekombinase-Aktivität
von Cre-LBD[GR(I747/T)]
in der RXRα+/–(LNL)-Linie, welche
die Rekombinase konstitutiv exprimiert, in Gegenwart von steigenden
Konzentrationen von verschiedenen Liganden.
-
Die 12 repräsentiert
die PCR-Analyse der Rekombinase-Aktivität von Cre-LBD[GR(I747/T)],
induziert durch synthetische Liganden trotz des Vorhandenseins von
natürlichen
Liganden.
-
Die 13 repräsentiert
den Test der Rekombinase-Aktivität
von Cre-LBD[GR(I747/T)]
in humanen HeLa-Zellen.
-
Die 14 ist
eine schematische Darstellung des Transgens Cre-LBD[GR(I747/T)]. Der Teil (a) steht für das DNA-Fragment,
welches die kodierende Sequenz des Gens Cre-LBD[GR(I747/T)] enthält, welches
verwendet wird, um transgene Mäuse
zu erzeugen, und der Teil (b) repräsentiert die genomische Struktur
des Allels RXRα vom
Wildtyp, des Zielallels RXRαΔAF2(LNL) und
des Exzisions-Allels RXRαΔAF2(L) wie
auch die PCR-Strategie
für die
Analyse der Exzision des Markers.
-
Die 15 repräsentiert
die PCR-Analyse der Rekombinase-Aktivität von Cre-LBD[GR(I747/T)] bei der
mit Dexamethason behandelten Maus.
-
BEISPIEL 1: Ersetzen von
Isoleucin 747 durch Threonin in dem humanen nukleären Rezeptor
der Glucocorticoide
-
Es
wurde eine humane GR-Mutante erhalten, welche eine einzige Aminosäureersetzung,
jene des Rests Isoleucin 747 durch einen Threoninrest, lokalisiert
zwischen den Helices H11 und H12, in dem C-terminalen Teil der Ligandenbindungsdomäne umfasst.
Diese Mutation ist spontan in den von HG1 abgeleiteten Vektoren
aufgetreten (40). Diese Mutante unter scheidet sich von den anderen
Mutanten der LBD von GR, die zuvor beschrieben worden sind (22,
38), bei denen die veränderte
Aktivierungsfunktion eng mit einer Modifikation von deren Ligandenbindungseigenschaften
in vitro korreliert ist.
-
1. Mutation in dem humanen
GR
-
Der
Expressionsvektor des humanen GR vom Wildtyp (pSG5HG0) wurde erhalten,
indem das BamHI-Fragment von ungefähr 2,9 kb (welches das offene
Leseraster von hGR vom Wildtyp enthielt), isoliert aus dem zuvor
beschriebenen Vektor HG0 (40), in die BamHI-Stelle des Expressionsvektors
pSG5 (41) kloniert wurde.
-
Alle
DNA-Konstruktionen wurden mittels klassischer Techniken (42) ausgeführt. Der
Expressionsvektor GR(I747/T)hGr, welcher eine Mutante, welche die
Mutation I 747 → T
trägt,
kodiert, wurde ausgehend von dem Fragment aus dem PstI-PflMI-Verdau
des mutierten Expressionsvektors HG1 (40), welches in die entsprechenden
PstI- und PflMI-Stellen von pSG5HG0 ligiert worden war, erhalten.
-
Zusätzlich zu
der in HG1 vorhandenen Mutation des Isoleucinrests 747 zu einem
Threoninrest enthält diese
Mutante gleichfalls eine Mutation der EcoRI-Stelle, die keine Veränderung
der Peptidsequenz zur Folge hat.
-
Das
Vorhandensein der Mutation wurde durch Sequenzierung bestätigt (Protokoll
Sequenase 2.0, U.S. Biochemical Corp., Cleveland, OH).
-
2. Ergebnisse
-
2.1.
Das Ersetzen von Isoleucin 747 durch Threonin führt zu einer Verschiebung der
Dexamethason-Dosis-Wirkungs-Kurve für die Transaktivierung, ohne
die Ligandenbindungsaffinität
deutlich zu beeinflussen.
-
Es
wurden die Transkriptionscharakteristiken von hGR vom Wildtyp (TS)
und einer Mutante, in welcher das Isoleucin 747 durch Threonin ersetzt
worden war [bezeichnet nachfolgend als GR(I747/T)], verglichen.
Die Rezeptoren wurden transitorisch in CV-1-Zellen, denen GR fehlte,
gleichzeitig mit einem Luciferase-Reportergen unter der Kontrolle
des Promotors der Tyrosinaminotransferase (pTAT-tk-Luc) exprimiert.
Die
-
2 zeigt
die entsprechenden Wirkungskurven in Abhängigkeit von der verwendeten
Ligandendosis, welche erlauben, die EC50-Werte
(die Ligandenkonzentration, welche 50% der maximalen Transkriptionswirkung
oder -reaktion liefert) zu bestimmen. Die Dosis-Wirkungs-Kurve für hGR TS
weist eine maximale Wirkung bei 10–8 M
Dex und eine Wirkung, welche gleich der Hälfte der maximalen Wirkung
ist, bei 4 × 10–10 M
auf, wohingegen die Transkriptionswirkungskurve der Mutante GR(I747/T)
deutlich in Richtung der höheren
Ligandenkonzentrationen verschoben ist, was 100-fach höhere Werte
der EC50 für Dex (4 × 10–8 M)
zur Folge hat (siehe nachfolgende Tabelle I). Die maximale Stimulation,
die durch GR(I747/T) vermittelt wird, wurde bei ungefähr 10–6 M
Dex erzielt. Gleichwohl ist es wichtig, festzuhalten, dass der Rezeptor
GR(I747/T) in der Lage ist, die Transkription von pTAT-tk-Luc in
dem gleichen Ausmaß wie
der GR TS zu aktivieren. Folglich verringert das Ersetzen des Isoleucinrests
durch Threonin an Position 747 nicht die Fähigkeit des GR, die Transkription
zu aktivieren, sondern hat spezifisch die Empfindlichkeit der Wirkung
gegenüber
dem Liganden modifiziert.
-
Die
Wirkung dieser Mutation ist unabhängig von der N-terminalen A/B-Region und von deren
assoziierter Transaktivierungsfunktion AF-1. Die Deletionsmutanten,
denen AF-1 fehlt, die aber die Mutation I747/T enthalten, [ΔA/B-GR(I747/T)]
benötigen
3 × 10–8 M
Dex für
eine Stimulation, welche die Hälfte
der maximalen Stimulation darstellt, wohingegen nur 6 × 10–10 M
ausreichend sind für ΔA/B-GR, welcher
von TS abgeleitet ist (Daten nicht gezeigt; siehe gleichfalls die
Tabelle II für
die entsprechenden GAL-Chimären).
So übt
die Mutation I747/T eine ähnliche
Wirkung auf den vollständigen
GR und den GR mit N-terminaler Deletion aus. Man kann daraus schließen, dass
die beobachtete Verschiebung bei der von der Ligandendosis abhängigen Wirkung
nicht die Folge einer modifizierten Wechselwirkung zwischen AF-1
und AF2 ist.
-
Um
die Auswirkung der Mutation I747/T auf die Bindung des Liganden
zu bestimmen, wurde die Bindung von Dex in einem Zytosol von Cos-7-Zellen, welche transitorisch
die hGR-Mutante und den hGR vom Wildtyp exprimieren, gemessen. Die
ausgehend von einer Scatchard-Analyse erhaltenen Kd-Werte
sind sehr ähnlich,
denn die Mutante I747/T manifestiert eine lediglich zweifach geringere
Affinität
für Dex
als der GR TS (3). So kann die Größenordnung
der Verschiebung der Dosis- Wirkungs-Kurven
in Richtung der hohen Konzentrationen von hGR (I747/T) bezogen auf
den hGR TS (ungefähr
100-fach) kaum aus einer Verringerung der Affinität für den Liganden
des mutierten hGR (nur Faktor 2; vergleiche die 2 und 3)
resultieren.
-
2.2.
hGR(I747/T) spricht auf die natürlichen
Liganden nicht an.
-
Um
die Bindungseigenschaften der Mutante I747/T mehr zu charakterisieren,
wurde dabei die Aktivierung durch verschiedene bekannte synthetische
Agonisten für
den GR TS (Triamcinolonacetonid, RU28362, Bimedrazol), einen partiellen
Agonisten (Fluocinolonacetonid) und natürliche Glucocorticoide (Cortisol,
Corticosteron) verglichen. Bei dem mutierten Rezeptor liefern Triamcinolonacetonid
und RU28362 die gleiche Transaktivierung wie bei dem Wildtyp-Rezeptor,
wohingegen Bimedrazol und Fluocinolonacetonid eine höhere Aktivität manifestierten
(Tabelle I). Für
alle diese Analoga zeigt die Mutante I747/T eine Verschiebung der
Dosis-Wirkungs-Kurve in Richtung der höheren Ligandenkonzentrationen,
auch wenn diese Verschiebung für
Liganden mit hoher Affinität
weniger ausgeprägt
ist (Tabelle 2).
-
Die
natürlichen
Liganden, wie Cortisol oder Corticosteron oder Aldosteron, der natürliche Ligand
des Mineralcorticoid-Rezeptors, binden an den GR mit einer geringeren
Affinität
als Dex. Bei dem GR vom Wildtyp sind diese Liganden ebenso wirksam
wie Dex, um das Luciferase-Reportersystem
zu stimulieren (Tabelle I). Gleichwohl ist in Gegenwart dieser natürlichen
Liganden und in bemerkenswertem Gegensatz zu den mit Dex beobachteten
Wirkungen die Transaktivierung durch die Mutante I747/T stark verringert
(Cortisol) oder unterdrückt
(Corticosteron, Aldosteron).
-
2.3. Ähnliche Agonisten- und Antagonisten-Aktivitäten von
RU486 bei dem hGR vom Wildtyp und der hGR-Mutante
-
RU486
ist ein starker Inhibitor der Expression der von Glucocorticoiden
abhängigen
Gene. In Gegenwart dieses Antagonisten wird die AF-2-Funktion des GR blockiert,
aber man konnte eine bestimmte, von AF1 abhängige Agonistenaktivität beobachten
[(43) und Referenzen, die darin enthalten sind). Eine Mutation oder eine
Deletion des C-terminalen Abschnitts der LBD kann die Reaktion auf
Agonisten/Antagonisten-Liganden verändern, obgleich die Rollen
von AF-1 und AF-2 in den aufgeführten
Untersuchungen (44–46)
nicht klar definiert werden.
-
Um
die relative Bindungsaffinität
von RU486 für
die Mutante I747/T und den Wildtyp zu testen, wurde die Fähigkeit
von RU486 untersucht, in einen Wettbewerb mit Dex bezüglich der
Bindung an die Rezeptoren einzutreten. Mit der hGR-Mutante oder
dem TS-hGR transfizierte Zellen wurden mit 10 nM [3H]-Dex,
einer ausreichenden Konzentration, um im Wesentlichen mutierte Rezeptoren
und TS-Rezeptoren, die mit Dex komplexiert sind, zu erzeugen, entsprechend
den in vitro-Ligandenbindungsassays (siehe oben) und steigenden
Konzentrationen von RU486 behandelt (4). Es wurden
für die
beiden Rezeptoren sehr ähnliche
IC50-Werte (die Antagonistenkonzentration,
welche 50% der maximalen Transaktivierung blockiert) erhalten (10–8 M
für den hGR
TS und 6 × 10–9 M
für die
hGR-Mutante). Diese Ergebnisse stimmen überein mit den Dex-Bindungsversuchen
und zeigen, dass die Bindungsaffinitäten an Dex und RU486 durch
die Mutation I747/T nicht modifiziert werden.
-
2.4. Die Verschiebung
der Transkriptionsaktivität
des mutierten Rezeptors ist unabhängig von dem Promotor
-
Die
oben beschriebenen Ergebnisse wurden in transfizierten Zellen erhalten,
indem ein Reportergen verwendet wurde, welches ein Promotorfragment
des TAT-Gens, welches zwei auf Glucocorticoide ansprechende Elemente
(GRE; „glucocorticoid
response elements")
aufwies, enthielt. Um zwischen einer Modifikation der ureigenen
Transaktivierungseigenschaften des Rezeptors und einer Modifikation
der kooperativen Aktivität,
welche aus der Bindung von mehreren Rezeptormolekülen resultiert,
zu unterscheiden, wurden die Transkriptionsaktivitäten des
mutierten Rezeptors GR(I747/T) und des Rezeptors vom Wildtyp verglichen
unter Verwendung eines synthetischen Promotors, welcher ein einziges,
palindromisches und perfektes GRE enthielt. Die entsprechenden Dosis-Wirkungs-Kurven weisen
die gleichen Profile wie jene, die mit dem TAT-Promotor erhalten wurden, auf. Die der
Hälfte
der maximalen Wirkung entsprechende Wirkung wird bei 10–10 M
für den
GR TS und bei 2 × 10–8 M
für GR(I747/T)
erhalten (Tabelle II). Dies zeigt an, dass die bei der Rezeptormutante
beobachtete Verschiebung die ureigenen Transaktivierungseigenschaften
der Mutante GR(I747/T) reflektiert und nicht das Ergebnis einer
Veränderung
der Kooperation zwischen den Rezeptoren ist.
-
Das
Ersetzen der DNA-Bindungsdomäne
von GR durch die 147 ersten Aminosäuren des Transaktivators von
Gal4 aus der Hefe liefert ein hybrides Aktivatorprotein mit einer
neuen Promotorspezifität.
Die Gal4-GR-Hybride
bestehen aus einer DNA-Bindungsdomäne (DBD) von Gal4 (1–147) fusioniert
mit der LBD von hGR TS oder der hGR-Mutante. Deren Fähigkeiten,
die Transkription zu aktivieren, wurden in transitorischen Transfektionsassays
in HeLa-Zellen getestet. Es wurde die gleiche Verschiebung wie bei
der vollständigen
Mutante GR(I747/T) festgestellt (Tabelle II). Diese Ergebnisse zeigen,
dass die Verschiebung der Transkriptionswirkung abhängig von
der Dosis des Liganden unabhängig
vom Promotor und von einem „Response-Element" (RE) ist. Außerdem ist
diese Wirkung offensichtlich nicht spezifisch für die eingesetzten Stämme von
Zellen, da man dies zugleich in humanen HeLa-Zellen und Cos-Affenzellen
festgestellt hat. Um eine mögliche
Beteiligung von Faktoren, die an den tk-Promotor oder β-Globin des
Reportergens binden (47), besser auszuschließen, wurde ein Reportergen
verwendet, welches ein Gal4-Response-Element, welches einem Minimalpromotor
vorangeht, enthält.
Obgleich die Transaktivierung durch das chimäre Gal4-Protein bei diesem
minimalen Reportergen verringert war, konnte man noch eine Verschiebung
der Wirkungskurve in Richtung der steigenden Dosen für das mutierte
chimäre
Protein Gal4-GR(I747/T) beobachten (Tabelle II).
-
2.5. Transkriptionsaktivität des mutierten
GR-Rezeptors und des Rezeptors vom Wildtyp in Reaktion auf Dexamethason
(2)
-
CV-1-Zellen
wurden transitorisch mit 0,5 μg
von Expressionsvektoren von GR vom Wildtyp (☐) oder von
GR(I747T) (o), 2,5 μg
pTAT-tk-Luc als Reporterplasmid und 0,5 μg pCMV-βGal als interner Vergleich transfiziert.
Nach der Transfektion ließ man
die Zellen 24 h mit steigenden Konzentrationen von Dex inkubieren
und man unterwarf diese dann einem Assay der β-Galactosidase- und Luciferase-Aktivitäten, wie
in „Materialien und
Methoden" beschrieben.
Die Luciferase-Aktivität
wurde mittels der β-Galactosidase-Aktivität normalisiert und
der in Abwesenheit von Ligand erhaltene Wert wurde für jeden
Punkt abgezogen. Die Ergebnisse wurden als Prozentsatz der maximalen
Luciferase-Aktivität,
welche für
jeden Rezeptor erhalten wurde, ausgedrückt. Jeder Punkt ist der Mit telwert ± Standardabweichung
des Mittelwerts von vier getrennten Bestimmungen, die doppelt ausgeführt wurden.
Die Bindungsanalysen bei Sättigung
erfolgten mit Zytosolen, welche von Cos-7-Zellen stammten, die mit
40 μg Expressionsvektor
von hGR vom Wildtyp (☐) oder von hGR(I747/T) (•) transfiziert
worden waren, mit 20 μg
pCMV-βGal,
welches man eine Nacht bei 4°C
in Gegenwart von steigenden Konzentrationen von [3H]-Dexamethason ± einem
100-fachen Überschuss
von strahlungsinertem Dex inkubieren ließ. Das gebundene [3H]-Steroid
wurde nach Behandlung mittels mit Dextran überzogener Kohle gemessen.
Die dargestellten Ergebnisse sind jene eines einzigen Versuchs,
der doppelt ausgeführt
wurde und drei separate Versuche repräsentierte. Die Sättigungskurven
der Bindung von [3H]-Dexamethason sind als Prozentsatz
des maximalen Bindungsvermögens,
welches für
jeden Rezeptor erhalten wurde, dargestellt. Das Bindungsvermögen der
Mutante GR(I747/T) ist verringert, wobei es ungefähr 40–60% von
jenem des hGR vom Wildtyp erreicht (623 ± 65 fmol/mg Protein verglichen
mit 1340 ± 285
fmol/mg Protein).
-
2.6. Scatchard-Analyse
der Bindung von [3H]-Dexamethason an die
Rezeptoren vom Wildtyp und der I747/T-Mutante (3).
-
Es
wurde die Scatchard-Analyse auf die Bindung, ausgeführt wie
in der 2 beschrieben, angewendet. Die apparente Dissoziationskonstante
der Mutante GR(I747/T) (o) ist lediglich zweimal höher als
jene des hGR vom Wildtyp (☐) (Kd =
5,1 ± 1,9
verglichen mit 2,7 ± 1,3
nM).
-
2.7.
Tabelle I Transkriptionsaktivitäten und
EC
50 von verschiedenen Steroiden mit hGR
vom Wildtyp und hGR(I747/T)
-
Die
Cotransfektionen wurden vorgenommen und die Dosis-Wirkungs-Kurven
konstruiert, wie in der 2 beschrieben. Es wurden Triamcinolonacetonid
(TA), RU28362, Fluocinolonacetonid (Fluocinolon), Cortisol, Corticosteron
und Aldosteron in sechs steigenden Konzentrationen doppelt getestet.
Die Luciferase- und β-Galactosidase-Aktivitätsassays
wurden ausgeführt,
wie in „Materialien
und Methoden" beschrieben.
In dieser Tabelle sind die Mittelwerte von drei unabhängigen Versuchen
angegeben. nm = nicht messbar.
-
2.8. Kompetition der Dex-Bindungsaktivitäten und
der Transaktivierungsaktivitäten
durch RU486 (4).
-
Mit
dem hGR vom Wildtyp (☐) oder der I747T-Mutante (•) transfizierte
Cos-7-Zellen ließ man
1 h bei 37°C
mit 10 nM [3H]-Dexamethason allein oder in Gegenwart der angegebenen
Konzentration von nicht-markiertem RU486 inkubieren, wie in „Materialien
und Methoden" beschrieben.
Die Daten sind ausgedrückt
als Prozentsatz der spezifischen Bindung, die bei der keiner Kompetition
unterworfenen Vergleichsprobe beobachtet wurde. Diese Daten repräsentieren
den Mittelwert von für
jede Antagonisten-Konzentration doppelt ausgeführten Bestimmungen.
-
Die
Antagonisten-Aktivität
wurde an CV-1-Zellen, die, wie in 4 beschrieben,
transfiziert und die gleichzeitig mit 10–7 M
Dex und der angegebenen Konzentration von RU486 24 h vor der Ernte
für den
Assay der Luciferase- und β-Galactosidase-Aktivitäten behandelt
worden waren, bestimmt. 100 Aktivität werden für jeden Rezeptor als Luciferase-Aktivität der mit
Dex allein behandelten Zellen definiert. Jeder Punkt repräsentiert
den Mittelwert von wenigstens zwei unabhängigen Versuchen, die doppelt
ausgeführt
wurden. (☐): hGR vom Wildtyp; (o) Mutante I747T.
-
2.9.
Tabelle II Mit
verschiedenen Reportergenen erhaltene EC
50
-
HeLa-Zellen
(für die
Gal4-Chimären)
oder CV-1-Zellen wurden transitorisch mit verschiedenen Expressionsvektoren
und Reportergenen cotransfiziert. Die Effizienz der Transfektion
wurde standardisiert, indem mit 0,5 μg pCMV-βgal-Vektor cotransfiziert wurde.
Die Zellen wurden 24 h mit steigenden Konzentrationen von Dexamethason
behandelt. Die Luciferase- und β-Galactosidase-Assays
wurden ausgeführt,
wie in "Materialien
und Methoden" beschrieben.
Die Luciferase-Aktivität
wird ausgedrückt
als Prozentsatz der maximalen Aktivität, welche für jeden Rezeptor und jedes
Reportergen erhalten wird. Die EC50-Werte
wurden graphisch bestimmt.
-
2.10. Rekapitulation
-
Die
Mutation des Isoleucins 747 des humanen Rezeptors der Glucocorticoide
zu Threonin führt
zu einer sehr starken Verringerung, ja sogar einer Vernichtung der
Transaktivierungsaktivität
des Rezeptors in Gegenwart von natürlichen Glucocorticoiden, wohingegen
bei ähnlichen
Konzentrationen synthetische Glucocorticoide die Transaktivierungsaktivität dieses
mutierten Rezeptors wirksam stimulieren.
-
Es
ist wichtig, zu unterstreichen, dass hGR(I747/T) bei einer hohen
Konzentration von Dex vollständig anspricht,
was anzeigt, dass er im Prinzip ebenso wirksam zur Transaktivierung
in der Lage ist wie sein Gegenstück
vom Wildtyp. Folglich wird die transkriptionelle Aktivierungsfunktion
von AF-2 selbst offensichtlich durch die Mutation nicht verändert, wie
dies bei Rezeptoren, die Mutationen in dem zentralen Abschnitt von AF-2
umfassen, der Fall ist (siehe die Einführung bezüglich der Referenzen).
-
3. Materialien und Methoden
-
3.1. Zellkulturen und
Transfektion
-
Die
CV-1- und Cos-7-Zellen wurden in durch Dulbecco modifiziertem Eagle-Medium
(DMEM), welches 10% (Vol./Vol.) fötales Kälberserum (SVF) (Gibco, Grand
Island, NY) enthält,
in einer 5% CO2 enthaltenden befeuchteten
Atmosphäre
kultiviert. Die HeLa-Zellen wurden unter den gleichen Bedingungen
kultiviert. Die transitorischen Transfektionen wurden in Mehrfachplatten
mit 6 Vertiefungen gemäß der Vorgehensweise
mittels Calciumphosphat, wie bereits beschrieben (42), ausgeführt. Ein
rekombinantes Referenzplasmid, pCMV-βGal, welches die bakterielle β-Galactosidase exprimiert,
wurde gleichzeitig mit dem Expressionsvektor des Rezeptors und dem
entsprechenden Reportergen durch Transfektion eingeführt, um
etwaige Variationen der Effizienz der Transfektion zu korrigieren.
Der Niederschlag wurde durch Waschen nach 24 h entfernt und die
Zellen wurden in DMEM ohne SVF, welches aber Hormon enthielt, gehalten.
Nach weiteren 24 h wurden die Zellen gespült und 15 min mit 0,3 ml Lyse-Puffer
[25 mM Tris-Phosphat, pH 7,8, 8 mM MgCl2,
1% Triton X100, 10% Glycerol (48)] lysiert. Die entsprechende Luciferase-Aktivität wurde
an einer Aliquot-Fraktion (0,1 ml) durch Auswertung des Lumineszenz-Peaks
(für eine
Integrationszeit von 15 s) nach Einspritzen von 0,1 ml 1 mM Luciferin
in einem LKB-Luminometer bestimmt. Die β-Galactosidase wurde durch die
von Bocquel et al. modifizierte Methode (49) für die Kontrolle der Effizienz
von jeder Transfektion bestimmt.
-
3.2. Verwendete Plasmide
-
Die
GR mit N-terminaler Deletion, ΔA/B-GR
oder ΔA/B-GR51747/T),
die allein die Aminosäuren
368 bis 777 exprimieren, wurden ausgehend von dem Fragment des PstI-PflMI-Verdaus
des Expressionsvektors HG0 bzw. pGR(I747/T), Ligierung in die entsprechenden
Stellen von HG8 (49) erhalten. Das Plasmid pGAL-GR (Geschenk von
T. Lerouge) wurde aus der DNA-Bindungsdomäne des Proteins Gal4 aus der
Hefe (AS 1–147)
und der Hormonbindungsdomäne
von GR (A500-777) gebildet; pGal-GR(I747/T) wurde durch Insertion
der Mutation in pGal-GR konstruiert.
-
Das
Reportergen pTAT-tk-Luc wurde von D. Gagne bereitgestellt und war,
wie folgt, konstruiert worden: es wurde zuallererst ein intermediäres Plasmid
pTAT durch Insertion des EcoRI-BamHI-Segments von 966 bp, welches
aus pKT531 [großzügigerweise
von T. Grande bereitgestellt (50)] stammte, in die entsprechenden
Stellen des Vektors pUC19 (Pharmacia) erzeugt. Das Fragment, welches
die Luciferase von Luciol kodierende Sequenz und den Thymidinkinase-Minimalpromotor
(tk), welcher aus dem Herpes simplex-Virus stammt, enthielt, wurde
isoliert in Form eines BamHI-Fragments ausgehend von pvit-tk-Luc
(51) und strangabwärts
von dem TAT-Promotor in die entsprechende Stelle von pTAT inseriert.
Das Reporterplasmid pGRE-tk-Luc wurde durch Ligation des Fragments
aus dem HindIII-BglII-Verdau von pGRE-tk-CAT (52), welches ein synthetisches
GRE (AGAACAcagTGTTCT) strangaufwärts
von dem tk-Minimalpromotor enthält,
in die HindIII-BglII-Stellen von pLuc (53) konstruiert. Das Reportergen
p(17M)5-βGlob-Luc
war zuvor beschrieben worden (54). Das Reporterplasmid p(17M)5-tata-Luc war ausgehend von dem Plasmid
p(17M)5-tata-CAT
(55) durch Verdau durch XhoI-BamHI und Isolierung des p(17M)5-tata
enthaltenden Fragments konstruiert worden. Dieses Fragment wurde
dann in den Vektor pGL2 (Promega), welcher
durch die gleichen Restriktionsenzyme verdaut worden war, inseriert.
-
Der
Expressionsvektor der β-Galactosidase
pCMV-βGal
enthält
die β-Galactosidase kodierende
Sequenz unter der Kontrolle des starken konstitutiven Promotors
des Zytomegalievirus (CMV).
-
3.3. Bindungsversuch an
ein Hormon
-
Mit
pCMV-βGal
und hGR vom Wildtyp oder der Mutante I747/T transfizierte Cos-7-Zellen
wurden 48 h nach der Transfektion in eine salzhaltige, mit Phosphat
gepufferte Lösung
(STP) durch Abkratzen mit Hilfe eines Gummispatels geerntet. Die
Zellen wurden zweimal mit eisgekühlter
STP gewaschen. Alle Schritte der Herstellung von Zytosolen wurden
bei 4°C
ausgeführt.
Die Zellen wurden in 3 Volumen Bindungspuffer [Na-HEPES 20 mM, pH
7,3, Natriummolybdat 20 mM und EDTR 5 mM (22)] und mit Proteaseinhibitoren
[Leucopeptin (5 μg/ml),
Aprotinin (5 μg/ml),
PMSF (40 μg/ml)
und Pepstatin A (5 μg/ml)]
resuspendiert und man stellte sie 15 min auf Eis. Die Zellen wurden
dann durch 30–40
Kolbenhübe
in einem Dounce-Glashomogenisator lysiert und das resultierende
Homogenisat wurde dann bei 110000 g 30 min zentrifugiert. Der Überstand, welcher als
Zytosol bezeichnet wird, wurde unverzüglich für den Bindungsversuch an ein
Hormon verwendet. Die Proteinkonzentrationen wurden durch quantitative
Proteinbestimmung nach Biorad (Bio-Rad Laboratories, Hercules, CA,
USA) bestimmt. Für
den Bindungsversuch an ein Hormon ließ man eine Nacht bei 4°C ein Zytosol,
welches 1–3
mg Proteine/ml enthielt, mit [3H]-Dex (49
Ci/mmol; Radiochemical Center, Amersham, England) oder Cortisol
(67 Ci/mmol; Radiochemical Center, Amersham, England) ohne (gesamte
Bindung) oder mit (nicht-spezifische Bindung) einem 100-fachen Überschuss
von strahlungsinerter Verbindung (10–5 M,
Sigma Chemical Co., St. Louis, Mo, USA) inkubieren. Die Proben wurden
dann mit 1 Volumen Kohle-Dextran (5% Kohle, 0,5% Dextran in der
Bindungslösung)
15 min auf Eis unter konstanter Bewegung behandelt, dann unterwarf
man sie einer 10-minütigen
Zentrifugation bei 12000 g. Der gebundene [3H]-Ligand
wurde in einem Aliquot-Anteil des Überstands durch Szintillationszählung gemessen.
Die Dissoziationskonstante im Gleichgewicht (Kd) des Rezeptors für das Dexamethason
oder das Cortisol wurde durch Scatchard-Analyse bestimmt.
-
Für die Analyse
der kompetitiven Bindung ließ man
die Zytosole mit 10 nM [3H]-Dex und unterschiedlichen
Konzentrationen von kompetitiven, nicht-radioaktiven Steroiden unter
den gleichen Bedingungen wie zuvor inkubieren. Nach Behandlung mit
Kohle-Dextran und Szintillationszählung wurde die spezifische
Bindung ausgedrückt
als Prozentsatz der keiner Kompetition unterworfenen Vergleichsprobe
und abhängig
von der Konzentration des zur Kompetition eingesetzten Steroids
aufgetragen. Kompetitive Bindungsassays in gesamten Zellen wurden
an 106 Zellen ausgeführt, die man 1 h bei 37°C mit 10
nM [3H]-Dex und unterschiedlichen Konzentrationen
von kompetitierenden Steroiden inkubieren ließ. Nach Beschallung in 1 ml
KCl-Puffer (1,5 mM EDTR, 20 mM Tris·HCl, pH 7,4, KCl 0,5 M) entfernte
man das nicht gebundene Steroid durch Hinzufügung von zwei Volumen von mit
Dextran überzogener
Kohle in KCl-Puffer mit Gelatine (0,05% Dextran, 0,5% Kohle, 0,1%
Gelatine). Man ließ die
Mischung 30 min bei 4°C
inkubieren und man zentrifugierte sie bei 3000 g 5 min. Die Radioaktivität wurde
durch Szintillationszählung
in flüssigem
Zustand bestimmt und sie wurde in einer Kurve wie zuvor die spezifische
Bindung aufgetragen.
-
BEISPIEL 2: Chimäre Cre-Rekombinase,
deren Aktivität
durch synthetische Glucocorticoide, nicht aber durch natürliche Glucocorticoide
induzierbar ist.
-
1. Material und Methoden
-
1.1. Konstruktion des
Vektors pCre-LBD[Gr(I1747)T)]
-
Ein
ClaI-XbaI-Fragment von ungefähr
1300 Basenpaaren (bp), welches die die Ligandenbindungsdomäne des humanen
Rezeptors der Glucocorticoide kodierende Sequenz enthält, wurde
aus dem Plasmid HG1 isoliert (siehe Beispiel 1 (40)) und dessen
Enden wurden durch die T4-Polymerase aufgefüllt. Dieses Fragment wurde
derart mutiert, dass die ein Isoleucin an Position 747 des Wildtyp-Rezeptors
(56) kodierenden Nukleotide ATT durch die Nukleotide ACC, welche
ein Threonin kodieren, ersetzt wurden. Dieses mutierte Fragment wurde
in den Vektor pCre-ER (28), der durch XhoI und PstI verdaut worden
ist, dessen Enden gleichfalls durch die T4-Polymerase aufgefüllt worden
sind, kloniert [Plasmid pCre + GR(I747/T) + F; kodierende Sequenz
der LBD von hGR(I747/T) in der gleichen Orientierung wie jene von
Cre]. pCRE – LBD[GR(I747/T)]
wurde erhalten durch zielgerichtete Mutagenese, ausgeführt an der
einzelsträngigen
DNA, die ausgehend von dem Plasmid pCre + GR(I747/T) + F hergestellt
worden war, mit den Synthese-Oligonukleotiden:
- – SG52 (5'-CTGGAAGATGGCGATCTCGAGATTCAGCAGGCCACT-3')
- – SG53
(5'-CTGTTTCATCAAAAGGGTACCAGCCGTGGAGGGGCAT-3')
welche
erlaubten, einerseits die DNA-Sequenz, welche die Cre (Aminosäuren (AS)
1–343
(orf2 (cre); (31)] kodierte, und jene, die die die mutierte LBD
von HG1 [AS 500–777]
enthaltende Region kodiert, andererseits die zuvor modifizierte
DNA-Sequenz und jene, welche die Region F des humanen Rezeptors
der Östrogene
(ER) [AS 553–595)
(57)] (5) kodiert, zu fusionieren. Diese Prozedur stellt
die am Ende der Cre-Sequenzen
in pCre-ER befindliche XhoI-Restriktionsstelle wieder her und führt eine
KpnI-Restriktionsstelle zwischen den GR und die F-Region von ER kodierenden
Sequenzen ein (6 und 7).
-
1.2. Mutation des Gens
RXRα.
-
Der
Vektor (pRXRα(LNL), welcher eingesetzt wird, um das Gen
RXRα (58)
durch homologe Rekombination in F9-Zellen zu mutieren, wurde auf
die folgende Weise konstruiert:
Ein λ-Phage, welcher ein genomisches
Fragment von 11,8 kb, umfassend die Exons 2, 3 und 4 von RXRα, enthielt,
wurde ausgehend von einer genomischen Bank, welche mit genomischer
DNA aus dem Mäuse-Embryokarzinom P19,
kloniert in den Vektor λ EMBL3,
hergestellt worden war, isoliert. Ein isoliertes SalI-Fragment dieses
Phagen (dessen Enden durch die T4-Polymerase aufgefüllt worden
waren) wurde in die Bam-HI-Stelle (nach
Behandlung mit der T4-Polymerase) eines Derivats des Vektors pBluescriptIISK+
(Stratagene) subkloniert. In diesem Derivat war die XhoI-Stelle
supprimiert worden. Eine XhoI-Stelle war in das Exon 4 von RXRα auf der
Höhe der
AccI-Stelle, entsprechend dem Nukleotid 535 der cDNA von RXRα (die Sequenz
der cDNA von RXRα ist
in Genbank mit der Referenz: M 84817 angegeben), eingeführt worden,
indem in die AccI-Stelle die folgenden synthetischen Oligonukleotide
kloniert wurden:
- – 5'-ATTATTATTACTCGAGTGATGATG-3' und
- – 5'-ATCATCATCATCCGAGTAATAATA-3'.
-
Schließlich wurde
das XhoI-Fragment, enthaltend die Expressionskassette des Neomycinresistenzgens
umgeben von loxP-Stellen, welche aus dem Vektor pHR56 (28) isoliert
worden war, in die XhoI-Stelle des vorangegangenen Vektors kloniert.
-
Die
Mutation eines Allels des RXRα-Gens
in F9-Zellen wurde durch homologe Rekombination mit Hilfe des Vektors
pRXRα(LNL)
(28) ausgeführt.
Diese Linie wird als RXRα+/–(LNL) bezeichnet.
-
1.3. Expression von Cre-LBD[GR(I747/T)]
in Zellen, welche ein modifiziertes DNA-Fragment umfassen: RXRα(LNL)
-
- – Transitorische
Transfektion: 5 × 106 RXRα+/–(LNL)-Zellen
oder HeLa-Zellen,
die in 500 μl
PBS resuspendiert worden waren, wurden mit 5 μg Plasmid pCre-LBD[GR(I747/T)]
(gegebenenfalls cotransfiziert mit 5 μg des Vektors pRXRα(LNL) für die HeLa-Zellen]
mit Hilfe eines Elektroporationsgeräts (Bio-Rad „gene pulser"), welcher auf 200
V und 960 μF
eingeregelt worden war, einer Elektroporation unterzogen. Die Zellen
wur den dann zu 10 Zellen pro Vertiefung von 100 mm ausgesät und, sofern
erforderlich, mit Liganden behandelt.
- – Stabile
Transfektion: 5 × 106 RXRα+/–(LNL)-Zellen,
die in 500 μl
PBS resuspendiert worden waren, wurden mit 5 μg pCre-LBD[GR(I747/T)] und 1 μg pPGK-Hyg
(59), verdaut durch SalI bzw. PvuII, mit Hilfe eines Elektroporationsgeräts (Bio-Rad „gene pulser"), welcher auf 200
V und 960 μF
eingeregelt worden war, einer Elektroporation unterzogen. Die resistenten
Klone wurden gemäß der von
Metzger et al. (28) beschriebenen Vorgehensweise erhalten.
-
1.4. „PCR"-Amplifizierung einer Region von genomischer
DNA, welche in dem Exon 4 von RXRα lokalisiert
ist.
-
Die
DNA-Amplifizierungen erfolgten unter Verwendung der „Polymerase
Chain Reaction" (PCR;
Polymerasekettenreaktion)-Technik gemäß dem von Chen und Evans (60)
beschriebenen Protokoll. Die verwendeten Primer sind: SB211 und
PZ105, die als Nukleotidsequenz 5'-GGCAAACACTATGG-3' bzw. 5'-TTGCGTACTGTCCTCTT-3' aufweisen. Nach Denaturierung während 8
min bei 94°C
werden 2,5 Einheiten Taq-Polymerase zugesetzt. Die Amplifizierung
erfolgt unter Ausführung
von 35 Zyklen (30 s bei 94°C,
30 s bei 50°C), gefolgt
von einem Zyklus (30 s bei 94°C,
30 s bei 50°C,
5 min bei 72°C),
dessen Produkt bei 4°C
aufbewahrt wird.
-
Die
Reaktionsprodukte werden auf einem Polyacrylamidgel (10%) oder Agarosegel
(2,5%) aufgetrennt. Die DNA wird durch UV nach einer Anfärbung mit
Ethidiumbromid oder durch Southern-Blot (42) sichtbar gemacht.
-
1.5. Exzisionstest der
zwischen den LoxP-Stellen gelegenen Sequenzen
-
Die
DNA von RXRα+/–(LNL)-Zellen,
die mit pCre-LBD[GR(I747/T)] oder dem Ausgangsvektor pSG5 transfiziert
worden waren, die mit Cortisol (10–6 M)
oder Dexamethason (10–6 M) 72 h behandelt
oder nicht behandelt worden waren, wurde einer PCR-Reaktion gemäß der in 8 beschriebenen
Strategie unterworfen. Die Reaktionsprodukte wurden auf einem Acrylamidgel
aufgetrennt und mit Ethidiumbromid angefärbt. Die Bahn M auf der 9 entspricht
der Auftragung des durch HinfI verdauten pBR322-Größenmarkers.
Die Position der Wildtyp-Allele und des rekombinierten Allels ist
angegeben.
-
1.6. PCR-Analyse der Rekombinase-Aktivität von Cre-LBD[GR(I747/T)]
in der Linie RXRα+/–(LNL),
welche das chimäre
Protein auf konstitutive Weise exprimiert.
-
Für die 10 diente
die ausgehend von RXRα+/–(LNL):Cre-GR(I747/T)-Zellen, die mit Cortisol
(10–6 M) oder
Dexamethason (10–6 M) 72 h behandelt
oder nicht behandelt worden waren, hergestellte DNR als Matrize, um
eine PCR-Amplifizierung gemäß der in 8 beschriebenen
Vorgehensweise auszuführen.
Die amplifizierte DNA wurde auf einem Acrylamidgel aufgetrennt und
mit Ethidiumbromid angefärbt.
Die Bahnen 1, 2, 3 und 4 enthalten die PCR-Produkte, die mit dem
DNA-Extrakt von Wildtyp-F9-Zellen (WT), RXRα+/–(LNL)-,
RXRα+/–(L)-
bzw. C2RXRα–(L)/–(L)-Zellen
(73) hergestellt worden sind. Die Bahn 8 enthält einen Größenmarker (1 kb-Leiter; Gibco
BRL).
-
In
der 11 diente die ausgehend von RXRα+/–(LNL):Cre-GR(I747/T)-Zellen, die mit Aldosteron,
Cortisol, Corticosteron, Dexamethason, Triamcinolonacetonid oder
RU486 in Konzentrationen, die von 10–9 M
bis 10–6 M
gingen, behandelt oder nicht behandelt worden waren, hergestellte
DNA als Matrize, um eine PCR-Amplifizierung gemäß der in 8 beschriebenen
Vorgehensweise auszuführen.
Die amplifizierte DNA wurde auf einem Agarosegel aufgetrennt und
gemäß der Southern-Technik
analysiert. Die amplifizierten Fragmente, welche den Wildtyp-Allelen
und dem rekombinierten Allel entsprachen, wurden durch Hybridisierung
mit Hilfe des Synthese-Oligonukleotids (5'-AAGAAGCCCTTGCAGCCCTC-3'), welches am 5'-Ende durch T4-Polynukleotidkinase
radioaktiv markiert worden war, detektiert. Das Signal wurde sichtbar
gemacht und quantifiziert mit Hilfe eines „Phospho-Imager" (Fujix bas2000).
-
Für die 12 wurden
RXRα+/–(LNL):Cre-GR(I747/T)-Zellen
72 h in einem Kulturmedium kultiviert, zu welchem drei natürliche Liganden
(Aldosteron, Cortisol und Corticosteron) in einer Konzentration
von 10–9 M oder
10–8 M
und Dexamethason (10–7 oder 10–6 M),
wie angegeben, hinzugesetzt worden waren. Das rekombinierte Allel
wurde gemäß der in 8 beschriebenen
Vorgehensweise detektiert. Die amplifizierte DNA wurde auf einem
Agarosegel aufgetrennt und gemäß der Southern-Technik
analysiert. Die amplifizierten Fragmente, die dem rekombinierten
Allel entsprechen, wurden durch Autoradiographie nach einer Hybridisierung
mit dem Synthese-Oligonukleotid, 5'-AATTATAACTTCGTATAATGTATGCTATACGAAGTTATTC-3' (welches eine loxP-Stelle
enthält),
welches am 5'-Ende
durch die T4-Polynukleotidkinase mit 32Phosphor
radioaktiv markiert worden war, detektiert.
-
Für die 13 wurden
HeLa-Zellen durch die Plasmide RXRα+/–(LNL) und
pCre-LBD[GR(I747/T)] cotransfiziert, dann 72 h mit oder ohne Hinzufügung der
angegebenen Liganden in der Konzentration von 10–7 M kultiviert.
Die DNA dieser Zellen wurde dann einer PCR-Amplifizierung gemäß der beschriebenen
Strategie unterworfen. Die Reaktionsprodukte wurden auf einem Acrylamidgel
aufgetrennt und mit Ethidiumbromid angefärbt. Die Bahn 1 entspricht
der Auftragung des „1
kb-Ladder"-Größenmarkers
(1 kb-Leiter, GibcoBRL).
-
2. Ergebnisse
-
Um
eine Cre-Rekombinase zu exprimieren, deren Aktivität durch
synthetische Liganden des Rezeptors der Glucocorticoide, aber nicht
durch natürliche
Glucocorticoid-Liganden bei „physiologischen" Konzentrationen
induzierbar ist, wurde ein Expressionsvektor, pCre-LBD[GR(I747/T)],
konstruiert, welcher von dem Vektor pCre-ER (28) abgeleitet ist,
indem die DNA-Sequenz, welche die Aminosäuren 344–618, enthaltend die LBD des
Rezeptors der Östrogene
(RE), kodiert, durch jene, welche die Aminosäuren 500–777 eines mutierten Rezeptors
der Glucocorticoide (GR), welcher die mutierte Bindungsdomäne (LBD)
von GR(I747/T) enthält,
kodiert, ersetzt wird. Die Konstruktion dieses Plasmids führte zu
der Insertion der Sequenz GGTACC, welche die Aminosäuren Gly-Thr
kodiert, an Position 624–625
von Cre-LBD[GR(I747/T)] (7).
-
Die
Rekombinase-Aktivität
von Cre-LBD[GR(I747/T)] wurde in einer RXRα+/–(LNL)-Mäusezelllinie
getestet. Diese Linie wurde erhalten, indem durch homologe Rekombination
das TK-neo-Gen, welches von loxP-Stellen (in direkter Wiederholung)
(LNL) eingerahmt wird, in Exon 4 eines Allels des RXRα-Gens (28)
integriert wird. Das TK-neo-Gen ist ein chimäres Gen, welches die Expression
eines Thymidinkinase/Neomycinresistenzgen-Fusinosproteins erlaubt.
Die Elektroporation dieser Linie mit dem Vektor pCre-LBD[GR(I747/T)] hat
erlaubt, dessen Rekombinase-Aktivität ohne Hinzufügung von
Ligand oder nach Zugabe von Cortisol (natürlicher Ligand) oder von Dexamethason
auszuwerten (9) (Dex; synthetischer Ligand).
Die DNA der so behandelten Zellen wird tatsächlich einer PCR mit synthetischen
Oligonukleotiden, die in Exon 4 lokalisiert sind, einem strangaufwärts von
der AccI-Stelle, einem anderen strangabwärts von dieser Stelle, unterworfen. Die
Größe der mit
diesem Paar von Oligonukleotiden erhaltenen PCR-Fragmente beträgt 65 bp
für das
Wildtyp-Allel, 3345 bp für
das mutierte Allel (nach Integration von LNL) und 191 bp für das rekombinierte
Allel (nach Exzision der zwischen den beiden lox-Stellen gelegenen
Sequenzen und einer der lox-Stellen, siehe 8). Nach
einer Behandlung der transfizierten Zellen mit Dexamethason (10–6 M)
wird ein Fragment von 191 bp beobachtet, welches die Anwesenheit
von Sequenzen, die dem rekombinierten Allel entsprechen, reflektiert,
wohingegen in Abwesenheit einer Behandlung oder nach einer Behandlung
mit Cortisol (10–6 M) keinerlei Fragment
dieser Größe beobachtet
wird. Diese Ergebnisse zeigen folglich, dass die Rekombinase-Aktivität des untersuchten
Fusionsproteins induziert werden kann, indem Zellen, die dieses
Protein exprimieren, mit einem synthetischen Ligand des GR, wie
Dexamethason, nicht aber mit einem natürlichen Ligand, wie Cortisol,
in einer Konzentration von 10–6 M behandelt werden.
-
Es
wurde gleichfalls eine RXRα+/–(LNL)-Linie
etabliert, welche konstitutiv Cre-LBD[GR(I747/T)] exprimiert, indem
die Expressionskassette des Cre-LBD[GR(I747/T)]-Gens mit einem Vektor,
welcher das Hygromycinresistenzgen exprimiert, cointegriert wird
(RXRα+/–(LNL):Cre-GR(I747/T);
siehe „Material
und Methoden"; Daten
nicht gezeigt). Die Rekombinase-Aktivität wurde
nach einer Behandlung dieser Zellen mit Dex (10–6 M) während 72
h getestet. Die Analyse der PCR-Produkte, ausgeführt an der DNA dieser Zellen,
enthüllt
ein Fragment von 191 bp, welches dem rekombinierten Allel entspricht,
einzig nach Behandlung mit Dex ( 10).
-
So
wird gezeigt, dass Cre-LBD[GR(I747/T)] ohne Hinzufügung von
Ligand oder in Gegenwart von Cortisol in einer Konzentration von
10–6 M
inaktiv, aber in Gegenwart von Dex aktiv ist, wenn seine Expressionskassette
in das Genom integriert wird.
-
Es
wurde gleichfalls die Wirkungskinetik der Rekombinase ausgewertet:
ihre Aktivität
ist nach 12 h Behandlung mit Dexamethason in einer Konzentration
von 10–6 M
nachweisbar, sie ist aber nach 72 h Behandlung viel stärker (Ergebnisse
nicht gezeigt).
-
Die
Rekombinase-Aktivität
von Cre-LBD[GR(I747/T)] wurde auch nach der Hinzufügung von
unterschiedlichen Konzentrationen von Liganden getestet. In den
mit Aldosteron, mit Cortisol oder mit Corticosteron (wobei die Konzentration
der Liganden von 10–9 bis 10–6 M
ging) behandelten RXRα+/–(LNL):Cre-GR(I747/T)-Zellen
konnte keinerlei Rekombinase-Aktivität beobachtet werden, wohingegen
in Gegenwart von Dex, von Triamcinolonacetonid oder von RU486 eine
Rekombinase-Aktivität
ab 10–9 M
beobachtet wird (11).
-
Es
wurde gleichfalls mit Hilfe dieser Zelllinie gezeigt, dass die Rekombinase-Aktivität von Cre-LBD[GR(I747/T)]
durch synthetische Liganden induziert werden kann, sogar wenn die
Zellen in Gegenwart von natürlichen
Liganden (Aldosteron, Cortisol und Corticosteron) in einer Konzentration
von 10–9 oder 10–8 M
kultiviert werden. Die Exzision der zwischen den loxP-Stellen gelegenen
Sequenzen wird nach einer 72-stündigen Behandlung
mit Dexamethason in einer Konzentration von 10–7 M
oder 10–6 M
erhalten (12).
-
Die
Rekombinase-Aktivität
von Cre-LBD[GR(I747/T)] wurde schließlich in humanen Zellen getestet: HeLa-Zellen
wurden transitorisch mit den Vektoren pCre-LBD[GR(I747/T)] und pRXRα(LNL) cotransfiziert,
dann entweder ohne Hinzufügung
von Ligand oder in Gegenwart der in der 13 angegebenen
Liganden kultiviert. Wie bei den F9-Zellen wird eine Bande von 191
bp, welche dem rekombinierten Fragment entspricht, ausgehend von
DNA, welche aus den mit synthetischen Liganden (Dexamethason, Triamcinolonacetonid
oder RU486 in einer Konzentration von 10–7 M)
behandelten Zellen isoliert wird, amplifiziert, wohingegen ohne
Hinzufügung
von Ligand oder in Gegenwart von natürlichen Liganden, wie Aldosteron,
Corticosteron oder Cortisol in den gleichen Konzentrationen nur
das dem Wildtyp-Allel entsprechende Fragment detektiert werden kann.
-
Diese
Ergebnisse zeigen folglich, dass die Rekombinase-Aktivität des Fusionsproteins Cre-LBD[GR(I747/T)]
durch synthetische Liganden des Rezeptors der Glucocorticoide induziert
wird, wohingegen sie gegenüber
den natürlichen
Liganden, wie Cortisol, Corticosteron oder Aldosteron, sogar bei
so hohen Konzentrationen wie 10–6 M
unempfindlich ist. Außerdem
behindert die Anwesenheit von natürlichen Liganden nicht die
Induktion der Rekombinase-Aktivität von Cre-LBD[GR(I747/T)] durch
die synthetischen Liganden.
-
BEISPIEL 3: Induktion
der Aktivität
einer chimären
Cre-Rekombinase bei der Maus
-
1. Material und Methoden
-
1.1. Konstruktion von
Plasmiden und Etablierung von transgenen Mäusen
-
Der
Vektor pCMVCre-LBD[GR(I747/T)] wurde konstruiert, indem das EcoRI-Fragment von 2 kb,
welches aus pCre-LBD[GR(I747/T)] isoliert wird, in die EcoRI-Stelle
von pMGSVl (60) kloniert wird. Das PvuII-Fragment von 4,64 kb, welches
aus pCMVCre-LBD[GR(I747/T)] isoliert wird, wurde in F1-Zygote (C57BL/6 × SJL) in
einer Konzentration von 4 ng/μl
injiziert, um transgene Mäuse
gemäß der klassischen
Vorgehensweise (61) zu erzeugen.
-
1.2. PCR-Bedingungen
-
Die
Amplifizierungen durch PCR wurden ausgeführt in einer Pufferlösung, welche
10 mM Tris-HCl (pH = 8,8), 50 mM KCl, 1,5 mM MgCl2,
0,2 mM dNTPs, 0,25 μM
von jedem Primer, 2 Einheiten Taq-Polymerase und 1 μg genomische
DNA als Matrize enthielt. Nach 30 Zyklen (30 s bei 94°C, 30 s bei
55°C, 1
min bei 72°C), dann
1 Zyklus (30 s bei 90°C,
30 s bei 55°C,
5 min bei 72°C)
wurden die Amplifizierungsprodukte auf einem 2,2%-igen Agarosegel,
welches mit Ethidiumbromid angefärbt
wurde, aufgetrennt.
-
1.3. Analyse des Genotyps
der Mäuse
-
Das
Transgen Cre-LBD[GR(I747/T)] und die Allele vom Wildtyp und das
Exzisions-Allel RXRαΔAF2(LNL) wurden
durch PCR detektiert. Die Detektion des Transgens Cre-LBD[GR(I747/T)]
erfolgte mit Hilfe der Nukleotidprimer 5'-ATCCGAAAAGAAAACGTTGA-3' und 5'-ATCCAGGTTACGGATATAGT-3', jene der Allele
des Gens RXRα dank
der Primer 5'-GGTTCTCCGGCCGCTTGGGT-3' und 5'-GAAGGCGATGCGCTGCGAAT-3'. Auf die gleiche
Weise wurde die Exzision des von loxP-Stellen eingerahmten tk-neo-Markers
durch PCR mit Hilfe der Primer A (5'-CAAGGAGCCTCCTTTCTCTA-3') und B (5'- CCTGCTCTACCTGGTGACTT-3') verfolgt. Diese
Primer amplifizieren ein DNA-Fragment
von 156 Basenpaaren ausgehend von dem Allel vom Wildtyp und ein
Fragment von 190 Basenpaaren ausgehend von dem Exzisions-Allel RXRαΔAF2(L).
-
2. Ergebnisse
-
Die
Rekombinase-Aktivität
von Cre-LBD[GR(I747/T)] wurde gleichfalls bei der Maus getestet.
So wurden transgene Mäuse,
die das Fusionsprotein Cre-LBD[GR(I747/T)] unter der Kontrolle des
Promotors des „major
IE"-Gens des humanen
Zytomegalievirus exprimierten, etabliert. Die Struktur des Transgens
ist in der 14a gezeigt. Es enthält die Aktivator/Promotor-Sequenzen
des „major
IE"-Gens des humanen
Zytomegalievirus, ein Intron des Gens des β-Globins vom Kaninchen, die
kodierenden Sequenzen von Cre-LBD[GR(I747/T)] und das Polyadenylierungssignal
des Simian Virus SV40. Die Transkriptionsstartstelle ist durch einen
Pfeil angegeben. Diese Mäuse
wurden dann mit „Reporter"-Mäusen gekreuzt,
um darin die Existenz einer induzierten Rekombinase-Aktivität zu zeigen.
Diese „Reporter"-Linie enthält eine
Insertion des Selektionsmarkers tk-neo, eingerahmt von loxP-Stellen,
in dem zwischen den Exons 8 und 9 des RXRα-Gens gelegenen Intron auf einem
von deren beiden [RXRαΔAF2(LNL)]-Allelen.
Nach Rekombination des tk-neo-Markers bleibt eine loxP-Stelle an
Ort und Stelle zurück
und bildet das Exzisions-Allel RXRαΔAF2(L).
Das RXRα-Allel
vom Wildtyp und das Exzisions-Allel
können
gleichzeitig durch PCR-Amplifizierung unter Verwendung eines geeigneten
Primerpaars A und B detektiert werden. Die 14b zeigt
schematisch diese PCR-Strategie durch Angabe der Primer A und B
wie auch von bestimmten Restriktionsstellen.
-
Die
aus der Kreuzung von Cre-LBD[GR(I747/T)]-Mäusen und „Reporter"-Mäusen, die
oben beschrieben worden sind, hervorgehenden Abkömmlinge, welche zugleich das
Cre-LBD[GR(I747/T)]-Transgen und das [RXRαΔAF2(LNL)]-Allel enthalten,
wurden identifiziert, indem ihr Genotyp ausgehend von einer Schwanz-Biopsie
ermittelt wurde. Eine von diesen Mäusen unterzog sich im Alter
von vier Wochen einer täglichen
intraperitonealen Injektion von 0,3 mg Dexamethason, verdünnt in 100 μl Pflanzenöl, während fünf Tagen.
Eine Schwanz-Biopsie wurde am Tag vor der ersten Injektion sowie
an dem der fünften
Injektion folgenden Tag entnommen. Die ausge hend von diesen Probennahmen
isolierte DNA wurde durch PCR mit Hilfe der Oligonukleotide A und
B (15, Bahnen 2 und 3) analysiert, um zu bestimmen,
ob die Behandlung die Deletion des tk-neo-Markers induziert. Die
Bahn 1 entspricht einer Kontrollreaktion, welche ohne DNA ausgeführt wurde. Die
Position der ausgehend von dem RXRα-Allel vom Wildtyp und dem Exzisions-Allel
RXRαΔAF2(L) amplifizierten
PCR-Produkte ist angegeben. Der Größenmarker (Bahn 4) entspricht
der 1 kb-Leiter (GibcoBRL). Die Größe der Fragmente ist in Basenpaaren
angegeben. Nach der 15 hat die induzierte Exzision
nach Behandlung der getesteten Maus mit Dexamethason sehr wohl stattgefunden.
Tatsächlich
enthüllt
die Analyse der aus dem Schwanz vor der Behandlung amplifizierten
DNA-Fragmente lediglich das Vorhandensein des RXRα-Allels vom
Wildtyp, wohingegen die Analyse des Schwanzes derselben Maus nach
der Behandlung das Vorhandensein des Exzisions-Allels RXRαΔAF2(LNL) anzeigt
(15). So erweist sich, dass die chimäre Rekombinase Cre-LBD[GR(I747/T)] keinerlei
konstitutive Basisaktivität
in Gegenwart der endogenen Liganden aufweist. Sie wird indessen
bei der Maus induziert und aktiviert durch eine Behandlung mit Dexamethason.
-
REFERENZEN
-
- 1. Evans RM, 1988, The steroid and thyroid
hormone receptor superfamily. Science 240: 889–895.
- 2. Beato M., 1989, Gene regulation by steroid hormones. Cell
56: 335–344.
- 3. Green S, Chambon P., 1988, Nuclear receptors enhance our
understanding of transcription regulation. Trends Genetique 4: 309–314.
- 4. Parker MG, 1993, Steroid and related receptors. Curr. Opin.
Cell. Biol. 5: 499–504.
- 5. Simons SSJr, 1991, Function/activity of specific amino acids
in glucocorticoid receptors, New York. Vitam. Horm. 49: 49–130.
- 6. Danielian PS, WHite R, Lees JA, Parker MG, 1992, Identification
of a conserved region required for hormone dependent transcriptional
activation by steroid hormone receptors: EMBO J. 11: 1025–1033.
- 7. Saatcioglu F., Bartunek P., Deng T., Zenke M., Karin M.,
1993, A conserved C-terminal sequence that is deleted in ν-ErbA is
essential for the biological activities of c-ErbA (the thyroid hormone
receptor). Mol. Cell. Biol. 13: 3675–3685.
- 8. Barettino D., Vivanco Ruiz MdM., Stunnenberg HG., 1994, Characterization
of the ligand-dependent transactivation domain of thyroid hormone
receptor. EMBO J. 13: 3039–3049:
- 9. Durand B., Saunders M., Gaudon C., Roy B., Losson R., Chambon
P., 1995, Activation function 2 (AF-2) of retinoic acid receptor
and 9-cis retinoic acid receptor: presence of a conserved autonomous
constitutive activating domain and influence of the nature of the
response element on AF-2 activity. EMBO J. 13: 5370–5382.
- 10. Leng XH., Blanco J., Tsai SY., Ozato K., O'Malley BW., 1995,
Mouse retinoid X receptor contains a separable ligand-binding and
transactivation domain in its E region. Mol. Cell. Biol. 15: 255–263.
- 11. Cavaillès
V., Dauvois S., Danielian PS., Parker MG., 1994, Interaction of
protein with transcriptionally active estrogen receptors, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 91: 10009–10013.
- 12. Halachmi S., Marden E, Martin G., MacKay H., Abbondanza
C., Brown M., 1994, Estrogen receptor-associated proteins: possible
mediators of hormone-induced transcription. Science 264: 1455–1458.
- 13. Le Douarin B., Zechel C., Garnier JM., Lutz Y., Tora L,
Pirrat B., Heery D., Gronemeyer H., Chambon P., Losson R. 1995,
The N-terminal part of TIFI, a purative mediator of the ligand-dependent
activation function (AF-2)
of nuclear receptors, is fused to B-raf in the oncogenic protein
T18. EMBO J. 14: 2020–2033.
- 14. Cavaillès
V., Dauvois S., L'Horset
F., Lopez G., Hoare S., Kushner PJ., Parker MG., 1995, Nuclear factor RIP
140, modulates, transcriptional activation by the estrogen receptor.
EMBO J. 14: 3741–3751.
- 15. Lee JW., Ryan F., Swaffield J., Johnston SA., Moore DD.,
1995, Interaction of thyroid-hormone receptor with a conserved transcriptional
mediator. Nature 374: 91–94.
- 16. Baur et al., EMBO J., Vol. 15 n° 1, 110–124, 1996.
- 17. Bourguet W., Ruff P., Chambon P., Gronemeyer H., Moras D.,
1995, Crystal structure of the ligand-binding domain of the human
nuclear receptor RXR-α.
Nature 375: 377–382.
- 18. Renaud et al., Nature, Vol. n° 378 681–689, 1995.
- 19. Wurtz et al., Natural Structural Biology, Vol. 3, 87–93, 1996.
- 20. Chakraborti PK., Garebedian MJ., Yamamoto KR., Simons SSJ.,
1991, Creation of "super" glucocorticoid receptors
by point mutations in the steroid binding domain. J. Biol. Chem.
266: 22075–22078.
- 21. Warriar N., Yu C., Govindan MV., 1994, Hormone binding domain
of human glucocorticoid receptor enhancement of transactivation
function by substitution mutants M565R and A573Q. J. Biol. Chem.
269: 29010–29015.
- 22. Chen D., Kohli K., Zhank S., Danielsen M., Stallcup MR.,
1994 Phenylalamine-780
near the C-terminus of the mouse glucocorticoid receptor is important
for ligand, binding affinity and specificity. Mol. Endocrinol. 8: 422–430.
- 23. Hurley DM., Accili D., Stratakis CA., Karl M., Vamvakopoulos
N., Rorer E, Constantine K., Taylor SI., Chrousos GP., 1991, Point
mutation causing a single amino acid substitution in the hormone
binding domain of the glucocorticoid receptor in familial glucocorticoid
resistance. J. Clin. Invest: 87: 680–686.
- 24. Keightley MC., Fuller PJ., 1994, Unique sequences in the
Guinea Pig glucocorticoid receptor induce constitutive transactivation
and decrease steroid sensitivity. Mol. Endocrinol. 8: 431–439.
- 25. Chen D., Stallcup MR., 1994, The hormone-binding role of
2 cysteines near the C terminus of the mouse glucocorticoid receptor.
J. Biol. Chem. 269: 7914–1978.
- 26. Byravan S., Milhon J., Rabindran SK., Olinger B., Garabedian
MJ., Danielsen M., Stallcup MR., 1991, Two point mutations in the
hormonebinding domain of the mouse glucocorticoid receptor that
dramatically reduce its function. Mol. Endocrinol. 5: 752–758.
- 27. Picard, Current opinion in biotechnology, 1994, 5: 511515.
- 28. Metzger et al., PNAS USA Vol 92, July 1995, Genetics, 6991–6995.
- 29. Logie et al., PNAS USA Vol 92, June 1995, Genetics, 5940–5944.
- 30. Littlewood et al., Nucleic Acids Research 1995, Vol. 23,
N° 10, 1686–1690.
- 31. Sternberg et al., J. Mol. Biol. (1986), 187: 197–212.
- 32. Sauer und Henderson, The New Biologist, Vol. 2, N° 5, (May
1990), 441–449.
- 33. Barbonis et al., Nucleic Acids Research, 1993, Vol. 21,
N° 9, 2025–2029.
- 34. Kilby et al., TIG, December 1993, Vol. 9, 413–421.
- 35. Sauer, Current opinion in Biotechnology, 1994, 5: 521–527.
- 36. Denisen et al., PNAS USA Vol 92, (August 1995), Genetics,
7376–7380,
- 37. C. Babinet, Medecine/Sciences, 1995, n° 8 Vol. 11, 1154–1157.
- 38. Malchoff DM., Brufsky A., Reardon G., McDermott P., Javier
EC., Bergh CH., Rowe D., Malchoff CD., 1993, A mutation of the glucocorticoid
receptor in primary cortisol resistance. J. Clin. Invest. 91: 1918–1925.
- 39. J. C. Kaplan und M. Delpech, Biologie Moléculaire
et Médecine,
2ème
Edition, Edition Flammarion.
- 40. Kumar V., Green S., Stack G., Berry M., Jin JR., Chambon
P., 1987, Functional domains of the human estrogen receptor. Cell.
51: 941–951.
- 41. Green S., Issemann I., Sheer E., 1988, A versatile in vivo
and in vitro eukaryotic expression vector for protein engineering.
Nucl. Acids. Res. 16: 369.
- 42. Sambrook J., Fritsch EF., Maniatis T., 1989, Molecular cloning.
A laboratory manual. In: Hrsg. Cold Spring Harbor, New York: Cold
Spring Harbor Laboratory Press.
- 43. Webster NJG., Green S., Jin JR., Chambon P., 1988, The hormone-bnding
domains of the estrogen and glucocorticoid receptors contain an
inducible transcription activation function. Cell. 54: 199–207.
- 44. Lanz RB., Rusconi S., 1994, A conserved carboxy-terminal
subdomain is important for ligand interpretation and transactivation
by nuclear receptors. Endocrinology 135: 2183–2195.
- 45. Mahfoudi A., Roulet E., Dauvois S., Parker MG., Wahli W.,
1995, Specific mutations in the estrogen receptor change the properties
of antiestrogens to full agonists. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92:
4206–4210.
- 46. Vegeto E., Allan GF., Schrader WT., Tsai MJ., McDonnel DP.,
O'Malley BW., 1992,
The mecanism of RU486 antagonism is dependent on the conformation
of the carboxy-terminal tail of the human progesterone receptor. Cell.
69: 703–713.
- 47. McKnight S., Tjian R. 1986, Transcriptional selectivity
of viral genes in Mammalian cells. Cell. 46: 795–805.
- 48. Schwartz O., Vlrelizier JL., Montagnier L., Hazan U., 1990,
A microtransfection method using the luciferase-encoding reporter
gene for the assay of human immunodeficiency virus LTR promoter
activity. Gene 88: 197–205.
- 49. Bocquel MT., Kumar V., Stricker C., Chambon P., Gronemeyer
H., 1989, The contribution of the N- and C-terminal regions of steroid
receptors to activation of transcription is both receptor and cell-specific.
Nucl. Acids. Res. 17: 2581–2595.
- 50. Grange T., Roux J., Rigaud G., Pictet R., 1989, Two remote
glucocorticoid responsive units interact cooperatively to promote
glucocorticoid induction of rat tyrosine aminotransferase gene expression.
Nucl. Acids. Res. 17: 8695–8709.
- 51. Pons M., Gagne D., Nicolas JC., Mehtali M., 1990, A new
cellular model of response to estrogens: a bioluminescent test to
characterize (anti)estrogen molecules. Bio Techniques 9: 450–459.
- 52. Green S., Kumar V., Theulaz I., Wahli W., Chambon P., 1988,
The N-terminal 'zinc finger' of the oestrogen and
glucocorticoid receptors determines target gene specificity. EMBO
J. 7: 3037–3044.
- 53. De Wet JR., Wood KV., De Luca M., Helinski DR., Subramani
S., 1987, Firefly luciferase gene: structure and expression in mammalian
cells. Mol. Cell. Biol. 7: 725–737.
- 54. Jausons-Loffreda N., Balaguer P., Roux S., Fuentes M., Pons
M., Nicolas JC., Gelmini S., Pazzagli M., 1994, Chimeric receptors
as a tool for luminiscent measurement of biological activities of
steroid hormones. Jour. Bioluminescence and Chemiluminescence 9:
217–221.
- 55. Kakidanj H., Ptashne M., 1988, Gal4 activated gene expression
in mammalian cells. Cell. 52: 161–167.
- 56. Hollenberg SM., Weinberger C., Ong ES., Cerelli G., Oro
A., Lebo R., Thompson EB., Rosenfeld MG., Evans RM. 1985, Primary
structure and expression of a human glucocorticoid receptor cDNA.
Nature 318: 635–641.
- 57. Green et al., 1986, Nature 320, 134–139.
- 58. Mangelsdorf D. J., Borgmeyer V., Heyman R. A., Zhow JY.,
Ony E. S., Oro A. E., Kakizuka A und Evans RM., 1992, Genes and
Development G, 329–344.
- 59. Riele et al., 1990, Nature 348, 649–651.60. Chen und Evans (1993)
(Methods in molecular biology, Vol 15: PCR protocols current methods
and applications chap. 7, Edited by: BA White Copyright, 1993, Humana
Press Inc. Totowa, NJ).
- 60. R. Feil, J. Brocard, B. Mascrez, M. LeMeur, D. Metzger,
P. Chambon. (1996) Ligand-activated site-specific recombination
in mice. Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 93, 10887–10890.
- 61. Hogan, B., Costantini, F., & Lacy, E. (1986) Manipulating the
Mouse Embryo: A Laboratory Manual (Cold Spring Harbor Lab., Cold
Spring Harbor, NY).
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-