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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft das Gebiet der Molekularbiologie. Die Erfindung
betrifft spezieller klonierte glucagon-ähnliche Peptid-2-Rezeptoren
und deren Verwendung beim Medikamenten-Screening und verwandte Anwendungen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Das
glucagon-ähnliche
Peptid-2 (GLP-2) ist ein 33 Aminosäurepeptid, das in einer gewebebestimmten Weise
aus dem pleiotrophen Glucagon-Gen exprimiert wird und in Bezug auf
Aminosäuresequenz
große Ähnlichkeit
zu Glucagon und glucagon-ähnliches
Peptid-1 (GLP-1) hat. Mammalia-Formen von GLP-2 sind in hohem Maße geschützt: beispielsweise
unterscheiden sich die Human- und Degu-(ein Nagetier in Südamerika)Formen
durch eine beziehungsweise drei Aminosäuren von Ratten-GLP-2. In neuerer
Zeit wurde nachgewiesen, dass GLP-2 ein intestinotrophes Peptidhormon
ist; wenn es exogen gegeben wird, kann GLP-2 eine ausgeprägte Erhöhung in
der Proliferation vom kleinen Dünndarmepithel
der Testmaus (Drucker et al, (1996) PNAS, 93:7911-7961) erzeugen.
Vor kurzem ist gezeigt worden, dass GLP-2 die Deglucose-Maximaltransportrate
durch die intestinale basolaterale Membran erhöht (Cheeseman and Tseng: American
Journal of Physiology (1996) 271:GA77-G482). In der
WO 93/19175 wird das Klonieren eines
Ratten- und Human-GLP-1-Rezeptors offenbart.
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Zur
Beschleunigung der Forschung auf dem Gebiet der gastrointestinalen
Biologie und der Entwicklung von Medikamenten, die bei der Behandlung
verschiedener Krankheitszustände
nützlich
sind und einschließlich
bei gastrointestinalen Erkrankungen, wäre es vorteilhaft, den Rezeptor
bereitzustellen, durch den die Wirkungen von GLP-2 vermittelt werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Der
GLP-2-Rezeptor ist jetzt kloniert und charakterisiert worden. Dementsprechend
gewährt
die vorliegende Erfindung ein isoliertes Polynucleotid, welches
einen GLP-2-Rezeptor kodiert und speziell Mammalia-Formen und Homologa
davon einschließt,
wie beispielsweise in speziellen Ausführungsformen die Ratten- und
Human-Formen. In Aspekten der Erfindung wird ein Polynucleotid,
welches einen GLP-2-Rezeptor
kodiert, zur Expression genutzt, um ein funktionelles Rezeptorprotein
zu erhalten und in wahlweise markierter Form für ein weiteres Gen-Klonieren,
um die strukturell verwandten Rezeptorproteine zu identifizieren.
In verwandten Aspekten der Erfindung werden Antisense-Versionen
vom GLP-2-Rezeptor kodierenden Polynucleotiden und Fragmenten davon
erhalten und zur Regulierung der GLP-2-Rezeptorexpression genutzt.
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In
einem der anderen Aspekte der Erfindung wird ein GLP-2-Rezeptor
als ein Produkt der Rekombinationserzeugung in einem zellulären Wirt
bereitgestellt. In verwandten Aspekten werden rekombinante Wirtszellen
bereitgestellt, die einen GLP-2-Rezeptor exprimieren, sowie Rezeptor
tragende Membranen, die von derartigen Zellen deriviert sind und
Expressionskonstrukte, in denen ein auf dem GLP-2-Rezeptor kodierendes Polynucleotid,
verknüpft
ist mit Expressionskontrollen, die in den ausgewählten Wirtszellen funktionell
sind.
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In
anderen Aspekten der Erfindung wird der GLP-2-Rezeptor in einen
Screening-Programm auf Chemikalien genutzt, um GLP-2-Rezeptorliganden
zu identifizieren. Diese Methode umfasst die Schritte des Inkubierens
des Kandidatenliganden mit einer GLP-2-Rezeptor erzeugenden Zelle
der vorliegenden Erfindung oder mit einem Membranpräparat, das
daraus abgeleitet ist, und umfasst das anschließende Messen, ob ein Binden
aufgetreten ist, bzw. das Maß in
dem dieses erfolgte. Unter Verwendung von Zellen, die einen GLP-2-Rezeptor
exprimieren, der funktionell mit einem zweiten Messengersystem gekoppelt
ist, kann ein derartiges Binden indirekt bestimmt werden, um einen
Liganden gegenüber
einer Aktivität
offen zu legen, indem ein entsprechender Reporter nachgewiesen wird.
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In
anderen Aspekten der Erfindung werden Antikörper bereitgestellt, die auf
den GLP-2-Rezeptor gerichtet sind, und zwar beispielsweise zur Anwendung
in diagnostischen Prozeduren.
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Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Zeichnungen eingehender
beschrieben, worin sind:
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KURZE BEZUGNAHME AUF DIE FIGUREN
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1 offenbart eine cDNA-Sequenz (SEQ ID
NO: 1), deren Nucleotide 137-1786 den Ratten-GLP-2-Rezeptor kodieren, worin mehrdeutige
Basenpaare angegeben sind, indem die IUB-Standardnomenklatur zur Anwendung kommt
(R: A oder G, Y: C oder T, M: A oder C, K: G oder T, S: G oder C,
W: A oder T).
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2 offenbart
die Aminosäuresequenz
des Expressionsproduktes (SEQ ID NO: 2) aus der cDNA von 1.
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3 veranschaulicht
die relativen Leistungsfähigkeiten
von GLP-2-Peptid und GLP-1-Peptiden für den durch die SEQ ID NO:
1 kodierten Rezeptor.
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4 offenbart
eine cDNA-Sequenz von 667 Nucleotiden (SEQ ID NO: 9), die ein 222
Aminosäure-Fragment
(SEQ ID NO: 10) eines Human-GLP-2-Rezeptor kodiert.
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5 offenbart
die Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 10), die aus der cDNA von 4 exprimiert
ist.
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6 offenbart eine cDNA-Sequenz (SEQ ID
NO: 11), deren Nucleotide 122-1780 einen Human-GLP-2-Rezeptor kodieren.
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7 offenbart
die Aminosäuresequenz
des Expressionsproduktes (SEQ ID NO: 12) aus der cDNA von 6.
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8 veranschaulicht
die funktionelle Aktivierung durch GLP-2-Peptid des durch SEQ ID
NO: 11 (8) kodierten Human-Rezeptors.
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9 vergleicht
die Aminosäuresequenzen
des Ratten-GLP-2-Rezeptors und des Human-GLP-2-Rezeptors.
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10 vergleicht
die Aminosäuresequenzen
des Ratten-GLP-2-Rezeptors und des Human-GLP-2-Rezeptors mit Ratten-GLP-1-Rezeptor.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
UND BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Erfindung betrifft in einem der Aspekte Polynucleotide und ihre
isolierte Form, die auf GLP-2-Rezeptoren
kodiert. Wie hierin verwendet, bedeutet "isoliert" abgetrennt von Polynucleotiden, welche
andere Proteine kodieren. Im Zusammenhang mit Polynucleotid-Bibliotheken,
wie beispielsweise das GLP- 2-Rezeptor kodierende
Polynucleotid, wird "isoliert" dann angegeben,
wenn es ausgewählt
worden ist und damit aus dem Zusammenhang mit anderen Polynucleotiden
innerhalb der Bibliothek herausgenommen ist. Derartige Polynucleotide
können
in Form einer RNA vorliegen oder in Form einer DNA und einschließlich cDNA,
als genomische DNA und synthetische DNA. Die GLP-2-Rezeptoren sind
durch strukturelle Merkmale charakterisiert, die sie mit der G-Protein-gekoppelten
Rezeptorklasse gemein haben, einschließlich sieben Transmembranregionen,
sowie durch die funktionellen Eigenschaften des selektiven Bindens
von GLP-2-Peptid, das heißt überwiegend
an GLP-1-Peptid. Ein solches selektives Binden zeigt sich mit einer
deutlich größeren Bindungsaffinität an GLP-2
als an GLP-1 im Zusammenhang mit dem zur Messung einer solchen Affinität gewählten Assay. Wenn
in einer Wirtszelle funktionell exprimiert, d.h. in funktionsfähiger Verknüpfung mit
einem ansprechbaren zweiten Messengersystem, sind die GLP-2-Rezeptoren weiter
fähig,
auf ein GLP-2-Binden durch Signaltransduction zu reagieren. In diesem
Zusammenhang lässt
sich die Aktivität
eines G-Protein-gekoppelten Rezeptors, wie beispielsweise ein GLP-2-Rezeptor,
unter Anwendung einer beliebigen Vielzahl geeigneter funktioneller
Assays messen, in denen die Aktivierung des Rezeptors zu einer detektierbaren Änderung
in der Größe eines
bestimmen zweiten Messengersystems resultiert, wie beispielsweise
Adenylatcyclase, Calcium-Mobilisierung, Inosit-Phospholipid-Hydrolyseprodukte oder
Guanylyl-Cyclase.
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Bezugnehmend
auf 9 und 10, die
Homologien über
Aminosäuresequenzen
darstellen, welche Human- und Ratten-GLP-2-Rezeptoren repräsentieren,
sind Regionen mit einer Identität
von 100% durch ausgefüllte
vertikale Balken dargestellt. In Ausführungsformen der Erfindung
sind die GLP-2-Rezeptoren
strukturell als Rezeptoren definiert, die diese Regionen der Aminosäuresequenz
inkorporieren und die ebenfalls die funktionelle Charakteristik
des selektiven bindenden GLP-2-Peptids in Bezug auf GLP-1-Peptid
zeigen. In spezielleren Ausführungsformen
sind in die GLP-2-Rezeptorstruktur ferner solche Aminosäuren eingebaut,
die über
die Human- und Ratten-Rezeptorspezies stark geschützt sind
(angegeben durch ":"). An diesen Stellen nimmt
man an, dass die Sequenz eine beliebige Aminosäure im Inneren der stark geschützten Aminosäurefamilie
enthalten kann, zu der die identifizierte Aminosäure gehört. In noch spezielleren Ausführungsformen
haben die GLP-2-Rezeptoren eine Struktur, die noch weiter die mäßig geschützten Aminosäuren (angegeben durch ".") einbaut, was an diesen Stellen diejenigen
Aminosäuren
meint, die sich innerhalb der mäßig geschützten Familie
befinden, zu der sie gehören.
Außerhalb
dieser Sequenzen kann die GLP-2-Rezeptorstruktur in den Ausführungsformen
der Erfindung stark variieren, insofern nichtkonservative Aminosäure-Substitutionen
möglich
sind.
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In
einer der Ausführungsformen
der Erfindung ist der GLP-2-Rezeptor ein Ratten-GLP-2-Rezeptor mit der
Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 2. In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung ist
dieser Ratten-GLP-2-Rezeptor durch die Polynucleotid-Sequenz SEQ
ID NO: 1 kodiert. Dieses spezielle, den GLP-2-Rezeptor kodierende
Polynucleotid wird auch als das WBR-Gen bezeichnet und ist eine
cDNA mit Herkunft von der Ratte. Das Expressionsprodukt diese Polynucleotids
baut die reife Form des GLP-2-Rezeptors
ein und baut zusätzlich
ein Sekretionssignal ein, das vor der Membranintegration des reifen
GLP-2-Rezeptorsproduktes
entfernt wird. Eine solche Signalsequenz kann von der Natur her
an den Polypeptiden vorhanden sein oder ersetzt sein durch ein funktionell
gleichwertiges Sekretionssignal, das zu dem GLP-2-Rezeptor heterolog
ist. Das gewählte
Austausch-Sekretionssignal wird von dem Expressionssystem abhängen, das
zur Anwendung gelangt und wird im typischen Fall, jedoch nicht wesentlich
zu dem gewählten
Wirt endogen sein und ebenfalls im typischen Fall, jedoch nicht
wesentlich, zu den gewählten
Expression-kontrollierenden Sequenzen homolog sein.
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Das
exprimierte Ratten-GLP-2-Rezeptorprodukt (2, SEQ ID
NO: 2) ist strukturell gekennzeichnet als eine einzelne 550 Aminosäuren-Polypeptidkette
mit einem vorhergesagten Molekulargewicht von 72 kDa. Es sind zwei
funktionelle Translationsstartstellen des Ratten-GLP-2-Rezeptors identifiziert
worden, bei denen es sich um die Codons handelt, die Methionin 1
und Methionin 42 der SEQ ID NO: 2 kodieren. Ohne durch eine Analogie
mit dem GLP-1-Rezeptor eingeschränkt
sein zu wollen, wird angenommen, dass Reste 1-66 von SEQ ID NO:
2 abgespalten sind, um ein reifes Protein (d.h. die Aminosäuresequenz
des Rezeptors, wie sie in der Zellenmembran auftritt) von 484 Aminosäuren bereitzustellen.
In Bezug auf die Strukturdomänen
dieses GLP-2-Rezeptors zeigt die Hydropathieanalyse und Sequenzanordnung
mit verwandten Vertretern dieser Unterfamilie von G-Protein gekoppelten
Rezeptoren sieben vermutliche Transmembrandomänen, von denen eine die Reste
181-203 einschließlich
(TM I) überspannt
und eine andere die Reste 211-230 (TM II) überspannt, eine dritte die
Reste 262-285 (TM III) überspannt,
eine vierte die Reste 300-321 (TM IV) überspannt, eine fünfte 339-362
(TM V) überspannt,
eine sechste 386-405 (TM VI) überspannt
und eine siebente 422-441 (TM VII) überspannt. Auf der Grundlage
dieser Anordnung ist es wahrscheinlich, dass dieser GLP-2-Rezeptor
in seiner natürlichen
membrangebundenen Form aus einer N-terminalen extrazellulären Domäne besteht,
gefolgt von einer hydrophoben Region, die sieben Transmembrandomänen enthält und eine
intrazellulare 442-550-Aminosaure-C-terminale
Domäne.
Das Protein zeigt den höchsten
Grad der Homologie zu dem Ratten-GLP-1-Rezeptor
mit 49% Identität
des Aminosäure-Niveaus.
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In
einer verwandten Ausführungsform
ist der GLP-2-Rezeptor von humaner Herkunft (SEQ ID NO: 9) und baut
das Human-GLP-2-Rezeptorfragment mit den Aminosäuren SEQ ID NO: 10 ein. Dieses
Polynucleotid wurde unter Verwendung der Ratten-cDNA-Sequenz isoliert,
wie nachfolgend verallgemeinert beschrieben wurde und in Beispiel
3 detailliert wird. In einer weiteren verwandten Ausführungsform
der Erfindung ist die cDNA von humaner Herkunft (SEQ ID NO: 11)
und kodiert die volle Länge
des Human-GLP-2-Rezeptors mit den Resten 67-533 der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 12. Das Human-GLP-2-Rezeptor-Präkursorprodukt (7,
SEQ ID NO: 12) ist strukturell als eine einzelne 553 Aminosäure-Polypeptidkette
mit einen vorhergesagten Molekulargewicht von 72 kDa gekennzeichnet.
Es wird angenommen, dass bei dem Ratten-GLP-2-Rezeptor diese Sequenz
die Präkursorform
des Human-GLP-2-Rezeptors
ist, der eine N-terminale Signalsequenz einbaut, die durch funktionell
gleichwertige heterologe Signalsequenzen ersetzt werden kann. Ohne
eingeschränkt
sein zu wollen, wird angenommen, dass die reife Form des Human-GLP-2-Rezeptors
nach der Abspaltung der Reste 1-66 der SEQ ID NO: 12 (7)
resultiert. In Bezug auf die strukturellen Domänen dieses GLP-2-Rezeptors
zeigt die Hydropathie-Analyse
und die Sequenzausrichtung mit verwandten Vertretern dieser Unterfamilie
von G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren sieben vermutliche Transmembrandomänen, von denen eine die Reste
181-203 einschließlich
(TM I) überspannt,
eine andere die Reste 211-230 (TM II) überspannt, eine dritte die
Reste 262-285 (TM III) überspannt,
eine vierte die Reste 300-321 (TM IV) überspannt, eine fünfte die
Reste 339-362 (TM
V) überspannt,
eine sechste die Reste 386-405 (TM VI) überspannt und eine siebente
die Reste 422-441 (TM VII) überspannt.
Auf der Grundlage dieser Anordnung ist es wahrscheinlich, dass dieser
GLP-2-Rezeptor in seiner natürlichen
membrangebundenen Form aus einer N-terminalen extrazellulären Domäne besteht,
gefolgt von einer hydrophoben Region, die sieben Transmembrandomänen enthält mit dazwischen
angeordneten sechs kurzen hydrophilen Domänen und eine intrazelluläre Domäne, von der
vorhergesagt wird, dass sie die Reste 442-553 überspannt. Eine zweite Form
dieses GLP-2-Rezeptors hat erfindungsgemäß eine translationale Startstelle
an dem Methionin-Codon in den Positionen 26 der Aminosäuresequenz,
die in 7 mit SEQ ID NO: 12 dargestellt wird. Die resultierenden
528 Aminosäure-Polypeptidkette
besteht auch aus einer extrazellulären Domäne, aus sieben Transmembrandomänen und
einer C-terminalen intrazellulären
Domäne
und ist mit mindestens 95% identisch in der Sequenz zu den Resten
26-553 der Sequenz, die in 7 mit SEQ
ID NO: 12 dargestellt wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
gewährt
die Erfindung GLP-2-Rezeptor-Polynucleotidsequenzen und
deren einmalige Sequenzfragmente als ein Instrument, das zur Identifikation
und Isolation strukturell verwandter Polynucleotide verwendbar ist.
Zur Erleichterung der Isolation von Ratten-GLP-2-Rezeptor-Genhomologa,
die auch GLP-2-Rezeptor kodieren, sind Stringenzbedingungen nach
Möglichkeit
verschärft,
um Homologa zu identifizieren, die über mindestens 80% (mittlere
Stringenz) Sequenzidentiät-Homologie
an dem Polynucleotid-Level zum Rezeptorgen verfügen. Noch wünschenswerter ist, wenn die
WBR-Gen-Homologa 90% identisch sind (hohe Stringenz) und noch wünschenswerter,
wenn sie mindestens 95% Sequenzidentität (hohe Stringenz) im Vergleich
zu WBR haben. Vorzugsweise sind die isolierten WBR-Homologa dadurch
gekennzeichnet, dass sie (1) unter Verwendung von PCR-Primern der
SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 4 amplifiziert werden können und
dass sie (2) an der Sonde der SEQ ID NO: 5 unter hohen Stringenzbedingungen
binden.
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Noch
mehr bevorzugt sind die isolierten Homologa solche, die unter den
Bedingungen einer hohen Stringenz mit Consensusregionen der GLP-2-Rezepor-kodierenden
Polynucleotide binden, d.h. solche Regionen der Ratten- und Human-GLP-2-Rezeptor
kodierenden Polynucleotide, die identisch sind und in Bezug auf
GLP-1-Rezeptor kodierende Sequenzen auch zu den GLP-2-Rezeptor kodierenden
Polynucleotiden einmalig sind. Die Ausrichtung dieser Art zeigt
eine Reihe von Consensusregionen für GLP-2: beispielsweise Nucleotide,
die 1460-1786 überspannen.
In einer der Ausführungsformen
der Erfindung stellen diese Sequenzen und ihre Komplimente Polynucleotid-Fragmente
dar, die, wie grade für
das intakte Gen beschrieben wurde, zur Identifikation von Polynucleotiden
verwendbar sind, die strukturell mit dem Human- und Ratten-GLP-2-Rezeptor
in den Ausführungsformen
der Erfindung verwandt sind.
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In
einer ähnlichen
Ausführungsform
kann die cDNA-Sequenz oder die einmaligen Fragmente des GLP-2-Rezeptors
und am meisten bevorzugt des Human-GLP-2-Rezeptors in geeignet markierter
Form, zum Beispiel p32-markiert, zur Diagnose
von Erkrankungen in Verbindung mit einer fehlerhaften Expression
des GLP-2-Rezeptors verwendet werden. Dieses gilt beispielsweise
für eine Über- oder
Unterexpression oder Expression in einem ungeeigneten Gewebe. In
einer der Ausführungsformen
können
geeignete PCR-Primer (zum Beispiel Regionen, die für den GLP-2-Rezeptor
einmalig sind, zwischen den Spezies jedoch erhalten bleiben) diagnostisch
zur Identifikation von einer abweichenden Struktur oder Menge von
GLP-2-Rezeptor-mRNA verwendet werden, zum Beispiel in Verbindung
mit vererbten oder erworbenen Erkrankungszuständen.
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Es
ist festgestellt worden, dass der GLP-2-Rezeptor sich am Chromosom
17P13 befindet. Damit gewährt
die Erfindung in einer weiteren Ausführungsform Expressionsprodukte
von diesem Locus, der mit dem Human-GLP-2-Rezeptor-Polynucleotid
(6; SEQ ID NO: 11) unter stringenten
Bedingungen hybridisiert.
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Als
Ausgangsmaterial zur Isolierung von GLP-2-Rezeptor kodierenden Homologa
des Ratten-GLP-2-Rezeptor
kodierenden Polynucleotid-Gens ist es wünschenswert, wenn auch nicht
erforderlich, Bibliotheken von fötalen
oder reifen Hypothalamos; jejunalen Rautenhirn oder Magengewebe
zu verwenden, das aus der Spezies der Vertebraten mit dem Ziel zur
Rezeptorisolation erhalten wurde. Dementsprechend ist in die Erfindung
nicht nur das Ratten-GLP-2-Rezeptor kodierende Polynucleotid der
SEQ ID NO: 1 einbezogen, sondern auch strukturelle Homologa davon
und speziell solche, die auf Proteine kodieren, die über GLP-2-Rezeptor-Eigenschaften
verfügen.
Wie nachfolgend exemplifiziert werden wird, ist das WBR-Gen erfolgreich
als Ausgangsmaterial zum Klonieren des Humanhomolog des Ratten-GLP-2-Rezeptors verwendet
worden. Damit gewährt
die Erfindung Polynucleotide, die GLP-2-Rezeptoren kodieren und
einschließlich
Ratten-GLP-2-Rezeptor und Homologa der Vertebraten und speziell
Homologa der Mammalia davon und einschließlich Humanhomologa, sowie
synthetische Varianten von diesen.
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Wie
bereits ausgeführt,
gilt als offensichtlich, dass derartige Homologa auch in Bibliotheken
mit Hilfe eines Screenings mit Fragmenten des Ratten-Rezeptorgens
oder des Human-Homologs identifiziert werden können, die mindestens 15 Nucleotide
eingebaut haben und bevorzugt mindestens 25 Nucleotide. In Verbindung
mit der SEQ ID NO: 1 und der Nucleotid-Nummerierung, die darauf
erscheint, schließen
geeignete Nucleotidfragmente zusätzlich
zu den vorstehend erwähnten
Konsensus-Nucleotidfragmenten solche ein, die in der Sequenz mit
der extrazellulären
GLP-2-bindenen Domäne
in Übereinstimmung
stehen, sowie den geforderten Transmembranregionen und dem C-terminalen
Abschnitt des Rezeptors.
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Technisch
lässt sich
die Identifikation des GLP-2-Rezeptors dadurch erzielen, dass Standardmethoden
der Hybridisierung und Amplifikation auf eine gewebederivierte Nucleotid-Bibliothek
angewendet werden. Es steht eine große Vielzahl derartiger Bibliotheken
kommerziell zur Verfügung.
Wo ein Aufbau einer cDNA-Bibliothek erforderlich ist, lassen sich
etablierte Methoden anwenden. Beispielsweise wird die Isolation
eines solchen WBR-Homologs im typischen Fall die Extraktion der
gesamten Messenger-RNA von einer frischen Gewebequelle umfassen,
wie beispielsweise hypothalamisches, jejunales Magen- oder Rautenhirngewebe,
und bevorzugt hypothalamisches Gewebe oder Zelllinien, die von diesen
Geweben deriviert sind, gefolgt von einer Umwandlung der Information
zur cDNA und Erzeugung einer Bibliothek in beispielsweise einem
bakteriellen Plasmid und noch typischer einer Bakteriophage. Eine
solche Fragmente der DNA aufnehmende Bakteriophage wird im typischen
Fall durch Ausstreichen auf einem Rasen von empfänglichen E-Coli-Bakterien aufgezogen,
sodass die einzelnen Phagenplaques oder Kolonien isoliert werden
können.
Die von der Phagenkolonie mitgeführte
DNA wird sodann im typischen Fall auf einer Nitrocellulose- oder
einer Hybridisierungsmembrane auf Nylonbasis immobilisiert und anschließend hybridisiert
unter sorgfältig
kontrollierten Bedingungen, und zwar auf eine radioaktiv (oder auf
andere Weise) markierte Sondensequenz, um die spezielle Phagenkolonie zu
identifizieren, die das Fragment der DNA mitführt, das von speziellem Interesse
ist, wobei in diesem Fall es sich um ein Ratten- oder Human-GLP-2-Homolog
handelt. Das Phagen-Mitführen
des speziellen Gens, das von Interesse ist, wird sodann von allen
anderen Phagen aus der Bibliothek gereinigt, damit sich das Fremdgen leichter
charakterisieren lässt.
Im typischen Fall wird das Gen oder ein Abschnitt davon anschließend der
Einfachheit halber durch Subklonieren in einem Plasmidvektor isoliert
und speziell in Bezug auf die volle Bestimmung seiner DNA-Sequenz.
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Als
eine Alternative, eine GLP-2-kodierende DNA direkt als ein DNA-Insert
von einer verfügbaren
oder aufgebauten cDNA-Bibliothek zu erhalten, kann diese angesichts
der erfindungsgemäßen Offenbarung
de novo unter Anwendung etablierter Methoden der Gensynthese synthetisch
dargestellt werden. Aufgrund der Länge der GLP-2-Rezeptor kodierenden
DNAs der SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 9 und SEQ ID NO: 11, kann die
Anwendung der automatischen Synthese den stufenweisen Genaufbau
erfordern, wobei Regionen des Gens mit einer Länge von bis zu etwa 300 Nucleotiden
einzeln synthetisch dargestellt werden und anschließend in
der korrekten Reihenfolge für
den abschließenden
Zusammenbau ligiert werden. Einzeln synthetisierte Genregionen lassen
sich mit Hilfe der PCR amplifizieren. Die Anwendung einer automatischen
Synthese kann im typischen Fall mit Hilfe von einer synthetischen
Darstellung spezifischer Regionen oder Fragmente des Gens erfolgen,
die in der Regel über
vorbestimmte Überlappungen
in der korrekten Reihenfolge unter Erzeugung der endgültigen Gensequenz
ligiert werden. In diesem Fall sind umso weniger Ligierungen erforderlich, um
so länger
die Oligonucleotid-aufbauenden Blöcke sind, woraus sich ein leichterer
Zusammenbau ergibt.
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Die
Anwendung von Methoden der automatischen Gensynthese gewährt eine
Gelegenheit zur Erzeugung von Sequenzvarianten des natürlich auftretenden
GLP-2-Rezeptorgens. Beispielsweise gilt als anerkannt, dass die
Polynucleotide, die auf den GLP-2-Rezeptor kodieren und hierin beschrieben
sind, durch Substituieren von 16 bis 20 Codons für solche erzeugt werden können, die
in den hierin gewährten,
natürlich
auftretenden Polynucleotidsequenzen dargestellt sind, und dass derartige "Varianten" innerhalb des Schutzumfanges
der Erfindung liegen. Darüber
hinaus können
die hierin bereitgestellten Polynucleotide, die auf synthetische
Varianten des GLP-2-Rezeptors kodieren, erzeugt werden, die von
1 bis 20 und zum Beispiel von 1 bis 5 Aminosäure-Substitutionen oder -Deletionen
oder -Hinzufügungen
eingebaut haben. Bevorzugte Stellen für eine solche Modifikation
schließen
Bereiche einer Nicht-Homologie
zwischen der Ratten- und Humansequenz ein, wie beispielsweise Aminosäuren im
Bereich von 70 bis 92, 328 bis 350 und 475 bis 504. Da im typischen Fall
angestrebt werden wird, das natürliche,
ligandenbindende Profil des Rezeptors für Zwecke des Screenings zu
bewahren, ist es wünschenswert,
die Aminosäure-Substitutionen
beispielsweise auf die so genannten konservativen Ersetzungen zu
beschränken,
in denen Aminosäuren
mit ähnlicher
Ladung substituiert werden (9), und
die Substitutionen auf solche Stellen zu beschränken, die für die Rezeptoraktivität weniger
kritisch sind. Beispielsweise liefert einen funktionellen Rezeptor
die Substitution von Nucleotiden "G" und "A" für
Nucleotide "A" bzw. "G" an den Positionen 374 und 375 der Human-cDNA-Sequenz
SEQ ID NO: 11, was zu der Auswechslung des natürlich auftretenden Arginin-Restes
an Position 85 der SEQ ID NO: 12 durch einen Glutaminsäure-Rest
führt.
Dieser funktionelle Rezeptor wird hierin bezeichnet als der Glu85-variante Human-GLP-2-Rezeptor.
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Nachdem
man ein GLP-2-Rezeptor kodierendes Polynucleotid erhalten hat, kann
der GLP-2-Rezeptor auf
einer Reihe von Wegen erzeugt werden, einschließlich einer in vitro-Transkription
und über
den Einbau der DNA in einen geeigneten Expressionsvektor und Expression
in den geeigneten Wirt, wie beispielsweise in ein Bakterium wie
E.coli in Hefe oder in eine Insekten- oder Mammalia-Zelle. Es ist
eine Mannigfaltigkeit von Genexpressionssystemen zur Verwendung
mit diesen Wirten ausgelegt worden und es steht jetzt kommerziell
zur Verfügung,
sodass jedes beliebige dieser Systeme zur Steuerung der Expression von
der GLP-2-Rezeptor kodierender DNA ausgewählt werden kann. Es können Expressionsvektoren
ausgewählt
werden, um transformierte Zelllinien zu schaffen, welche die rezeptorkodierende
DNA entweder kurzzeitig oder in einer stabilen Form kodieren. Bei
einer kurzzeitigen Expression werden Wirtszellen im typischen Fall
mit einem Expressionsvektor transformiert, der einen Ursprung der
Replikation funktionell in einer Mammalia-Zelle aufnimmt. Bei einer
stabilen Expression sind derartige Replikationsursprünge unnötig, jedoch
werden die Vektoren im typischen Fall ein Gen aufnehmen, das auf
ein Produkt kodiert, welches den Transformanten einen Überlebensvorteil
verschafft, um deren Selektion zu ermöglichen, wie beispielsweise
ein Gen, das auf Neomycin-Beständigkeit
kodiert, in welchem Fall die Transformanten in einem mit Neomycin
angereicherten Medium auf Platten gezogen werden.
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Diese
Expressionssysteme sind im typischen Fall, aber nicht ausschließlich, in
Form von Plasmidvektoren verfügbar
und haben Expressionskassetten eingebaut, deren funktionelle Komponenten
DNA einschließen,
die Expression kontrollierende Sequenzen darstellen und wahlweise
auch Signalpeptide, die Sequenzen kodieren, die wirtserkannt sind
und zur Expression der Rezeptor kodierenden DNA in der Lage sind,
wenn deren 5' gekoppelt
ist. In die Systeme sind ferner DNA-Sequenzen eingebaut, welche
die Expression terminieren, wenn 3' der Rezeptor kodierenden Region gekoppelt
ist. Damit wird für
die Expression in dem ausgewählten Mammalia-Zellwirt
ein rekombinantes DNA-Expressionskonstrukt erzeugt, in welchem die
Rezeptor kodierende DNA mit expressionskontrollierender DNA-Sequenzen
gekoppelt ist, die von dem Wirt erkannt werden und in die eine Region
5' der Rezeptor
kodierenden DNA einbezogen ist, um die Expression zu steuern, sowie
eine 3'-Region zum
Terminieren der Expression.
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Einbezogen
unter den zahlreichen rekombinanten DNA-Expressionssystemen, die
verwendet werden können,
um eine Mammalia-Zellexpression der Rezeptor kodierenden DNA zu
erzielen, sind solche, bei denen Promotoren von Viren genutzt werden,
welche Mammalia-Zellen infizieren, wie beispielsweise der Promotor des
Cytomegalovirus (CMV), des Rous sarcoma-Virus (RSV), des Simian-Virus (SV40), den
murinen Mamma-Tumorvirus (MMTV) und andere. Ebenfalls sind zur Steuerung
der Expression Promotoren verwendbar, wie beispielsweise die LTR
von Retroviren, Insektenzellen-Promotoren,
wie beispielsweise solche, die durch Temperatur reguliert werden
und von Drosophila isoliert wurden, sowie Mammalia-Genpromotoren,
wie solche, die durch Schwermetalle reguliert werden, d.h. Metallothionein-Genpromotoren
und andere steriod-induzierbare Promotoren.
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In
einem anderen der Aspekte der Erfindung werden Zellen oder davon
abgeleitete Membranen gewährt,
die durch genetische Veränderung
zum Gebrauch, beispielsweise für
die Identifikation von GLP-2-Rezeptorliganden,
angepasst sind. In einer bevorzugten Ausführungsform sind solche Zellen
genetisch durch Insertion eines Polynucleotids angepasst, welches
auf einen GLP-2-Rezeptor kodiert. In besonders bevorzugten Ausführungsformen
haben diese Zellen ein rekombinantes DNA-Molekül eingebaut, zum Beispiel ein
Expressionskonstrukt/Vektor, worin DNA, die auf den GLP-2-Rezeptor
kodiert und auf expressionskontrollierende Elemente funktionell
in dem Wirt gekoppelt sind, um die Expression der DNA zu steuern.
Zum Einbau eines Rezeptors in Zellplasma-Membranen kann der Vektor
nach Erfordernis so ausgelegt sein, dass er eine geeignete heterologe
Signalpeptidsequenz zum Austausch des Signalpeptids gewährt, das
auf natürlichem
Wege im Inneren der Rezeptor-DNA kodiert wird. Geeignete GLP-2-produzierende Zellen
schließen
die Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO) zum Beispiel der
K1-Verknüpfung (ATCC
CCL 61) ein, einschließlich
die Pro5-Variante (ATCC CRL 1281); die fibroblast ähnlichen
Zellen, die von SV40-transformierter Niere des African-Green-Affen
der CV-1-Linie (ATCC CCL 70) deriviert sind, der COS-1-Linie (ATCC
CRL 1650) und der COS-7-Linie (ATCC CRL 1651); den Mäuse-L-Zellen,
den Mäuse-3T3-Zellen
(ATCC CRL 1658), Mäuse-C127-Zellen,
embryonischen Human-Nierenzellen
der 293-Linie (ATCC CRL 1573), Human-Carcinomzellen, einschließlich solche
der HeLa-Linie (ATCC
CCL 2) und Neuroblastomzellen der Linien IMR-32 (ATCC CCL 127),
SK-N-MC (ATCC HTB 10) und SK-N-SH (ATCC HTB 11).
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Zur
Verwendung in Liganden-Screening-Assays können Zelllinien, die die rezeptorkodierende
DNA exprimieren tiefgefroren für
die spätere
Verwendung aufbewahrt werden. Derartige Assays lassen sich entweder
mit intakten Zellen ausführen
oder mit Membranpräperaten,
die von derartigen Zellen deriviert sind. Die Membranpräperate gewähren im
typischen Fall ein bequemeres Substrat für die Ligandenbindungsexperimente
und sind daher als bindende Substrate bevorzugt. Zur Herstellung
von Membranpräperaten
für Screeningzwecke,
d.h. für
Experimente des Ligandenbindens, werden tiefgefrorene intakte Zellen
homogenisiert, während
sie sich in einer Suspension von kaltem Wasser befinden, und ein
Membranpellet nach der Zentrifugation aufgenommen. Das Pellet wird
sodann in kaltem Wasser gewaschen und zur Entfernung etwaiger endogener GLP-2-Rezeptorliganden,
die andernfalls mit dem Binden in den Assays konkurrieren würden, dialysiert.
Die dialysierten Membranen lassen sich sodann in der bloßen Form
verwenden oder können
nach Aufbewahrung in lyophilisierter Form in den Ligandenbindungsassays
verwendet werden.
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Das
Binden eines Kandidatliganden an einen ausgewählten GLP-2-Rezeptor der Erfindung
lässt sich im
typischen Fall unter Verwendung einer vorbestimmten Menge von zellderivierter
Membran (gemessen zum Beispiel durch Proteinbestimmung) in der Regel
mit etwa 25 μg
bis 100 μg
verwenden. Im Allgemeinen werden kompetitive Bindungsassays zur
Bewertung der Affinität
einer Testverbindung in Bezug auf GLP-2 nützlich sein. Diese kompetitiven
Bindungsassays werden ausgeführt,
indem das Membranpräperat
mit radiomarkiertem GLP-2-Peptid, zum Beispiel (H3)
oder ein radioiodiertes GLP-2-Analog
in Gegenwart einer unmarkierten Testverbindung inkubiert wird, die
in variierenden Konzentrationen zugegeben wird. Nach der Inkubation
kann das entweder verdrängte
oder gebundene, radiomarkierte GLP-2 gewonnen und gemessen werden,
um die relativen Bindungsaffinitäten
der Testverbindung und des GLP-2 für den als Substrat verwendeten
GLP-2-Rezeptor zu bestimmen. Auf diese Weise lassen sich die Affinitäten zahlreicher
Verbindungen für
den GLP-2-Rezeptor messen.
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Alternativ
lässt sich
das Binden eines Kandidatliganden an einen GLP-2-Rezeptor unter
Anwendung eines funktionellen Assays einschätzen. Unter Anwendung dieser
Vorgehensweise werden beispielsweise intakte Zellen von etwa zwei
Tagen nach einer kurzzeitigen Transfektion oder nach etwa der gleichen
Zeitdauer, gefolgt von einem Aufziehen auf Platten von stabil transfizieren
Zellen geerntet, die zur Bewertung der Ligandenbindung verwendet
werden können.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden 293 EBNA-Zellen (Invitrogen Cat. R620-07) stabil mit dem
pREP7-Vektor (Invitrogen Cat. V007-50), in welchem expressibel ein GLP-2-Rezeptor
eingebaut ist, stabil transformiert. Danach kann das Binden eines
Agonisten (oder unter Verwendung eines Kompetitionsbasenformats
eines Antagonisten) an den Rezeptor durch Messung der Menge an intrazellulärer cAMP
unterschieden werden. Am bequemsten wird intrazelluläres cAMP
indirekt unter Verwendung eines Reportersystems gemessen, worin
ein leicht messbarer und vorzugsweise leicht quantifizierbarer Downstream-Event
die Menge an intrazellulärer
cAMP anzeigt. Beispielsweise das Messen der Menge der Expression
eines Reportergenkonstruktes mit Polynucleotidsequenz unter der
Kontrolle eines Promotors, der auf cAMP anspricht. Alternativ kann
die Messung von intrazellulärem
Calcium, das aus intrazellulären Speichern
in Reaktion auf eine Erhöhung
in intrazellulärer
cAMP freigesetzt wird, als ein Indikator für die Menge an intrazellulärer cAMP
verwendet werden, indem beispielsweise in die transformierte Zelle
ein Protein eingebaut wird, dass beim Binden an Calcium Fluoreszenz
zeigt. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden intrazelluläre
cAMP-Mengen unter Anwendung des kommerziell verfügbaren EIA-Kits gemessen. Ein
zusätzlicher
Vorteil des funktionell basierenden Vorgehens zur Bewertung des
Ligandenbindens besteht darin, dass das System automatisiert werden
kann und einen hohen Durchsatz und ein ultrahohes Screening besonders großer chemischer
Bibliotheken ermöglicht.
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Als
eine Alternative zur Verwendung von Zellen, die rezeptorkodierende
DNA exprimieren, kann eine Liganden-Charakterisierung auch unter
Verwendung von Zellen von beispielsweise Xenopus-Oocyten ausgeführt werden,
die den funktionellen, membrangebundenen Rezeptor liefern, gefolgt
von einer Einführung
von Messenger-RNA, die auf den GLP-2-Rezeptor kodiert. In diesem
Fall wird das GLP-2-Rezeptor
kodierende Polynucleotid der Erfindung typischerweise in einen Plasmidvektor
derart subkloniert, dass das eingeführte Gen mühelos in die RNA über einen
benachbarten RNA-Transkriptionspromotor transkribiert werden kann,
der durch den Plasmidvektor zugeführt wird, beispielsweise die
T3- oder T7-Bakteriophagen-Promotoren.
Anschließend
wird die RNA von dem insertierten Gen in vitro transkribiert und
kann sodann in die Xenopus-Oocyten injiziert werden. Jedes Oocytum
ist eine Einzelzelle, ist jedoch groß genug, um von einer Mikronadel
mit feiner Spitze penetriert zu werden, ohne eine irreparable Schädigung hervorzurufen.
Nach der Injektion von nl-Volumina einer RNA-Lösung lässt man die Oocyten bis zu
mehrere Tage inkubieren, wonach die Oocyten auf Fähigkeit
zur Reaktion auf ein spezielles Ligandenmolekül getestet werden, das in einer
Badlösung
zugeführt
wird.
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Kandidaten-GLP-2-Rezeptorliganden
können
in der Struktur stark variieren und schließen, was am besten geeignet
ist, Proteine ein, die besonders verwandt sind zu GLP-2 selbst,
was die Aminosäuresequenz betrifft.
Beispielsweise können
die in den gleichzeitig anhängigen
US-Patentanmeldungen
WO97/39031 und
WO96/32414 offenbarten Peptide
nützlich
sein, um auf GLP-2-Rezeptor-Bindungsaktiviät einem Screening unterworfen
zu werden.
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Zusätzlich zu
den natürlich
auftretenden GLP-2-Rezeptorsequenzen sind funktionelle chimäre Rezeptoren,
die in die Abschnitte der GLP-2-Rezeptorsequenz eingebaut sind,
und Polynucleotide, die diese kodieren ebenfalls Ausführungsformen
der Erfindung. Funktionelle chimäre
GLP-2-Rezeptoren werden aufgebaut, indem die extrazellulären aufnahmefähigen Sequenzen
eines GLP-2-Rezeptors mit einer oder mehreren der Transmembran-
und intrazellulären
Segmente von bekannten sieben Transmembran-G-Protein-gekoppelten Rezeptoren für Testzwecke
kombiniert werden. Dieses Konzept wurde von Kobilka et al. (1988,
Science 240; 1310-1316) demonstriert, die eine Reihe von chimären α2-β2-adrenergen
Rezeptoren (AR) durch Insertieren von zunehmend größeren Mengen
an α2-AR-Transmembransequenz
in β2-AR
erzeugten. Die Bindungsaktivität
bekannter Agonisten ändert
sich in dem Maße,
wie das Molekül
verschoben wird, indem es mehr α2-
als β2-Konformation
hat, sowie Intermediatkonstrukte, die eine gemischte Spezifität zeigten.
Die Spezifität
für bindende
Antagonisten steht jedoch in Korrelation mit dem Ursprung der Transmembrandomäne VII.
Die Bedeutung der Transmembrandomäne VII für Ligandenerkennung wurde auch
in Chimären
unter Nutzung zweier Hefe-α-Faktor-Rezeptoren
festgestellt und ist deshalb signifikant, weil die Hefe-Rezeptoren
als gemischte Rezeptoren klassifiziert werden. Damit hat es den
Anschein, dass unabhängig
von der Kategorie die funktionelle Rolle spezifischer Domänen durch
die sieben Transmebran-G-Protein-gekoppelte Rezeptorfamilie hinweg
erhalten bleibt.
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In
paralleler Weise werden innere Segmente oder Cytoplasmadomänen von
einem speziellen GLP-2-Rezeptor
mit den Analogdomänen
eines bekannten sieben Transmembran-G-Protein-gekoppelten Rezeptor
ausgetauscht und zur Identifikation der strukturellen Determinanten
verwendet, die für
das Koppeln der Rezeptoren an trimären G-Proteinen zuständig sind
(Dohlman et al. (1991) Annu Rev Biochem 60;653-688). Ein chimärer Rezeptor,
in welchem Domänen
V, VI und die intrazelluläre
verbindende Schleife von β2-AR
in α2-AR
substituiert sind, zeigte ein Binden von Liganden mit α2-AR Spezifität, stimulierte
jedoch die Adenylat-Cyclase in der Form von β2-AR. Dieses demonstriert, dass
bei Rezeptoren vom adrenergen Typ die G-Proteinerkennung in den
Domänen
V und VI und deren verbindende Schleife vorhanden sind. Die entgegengesetzte
Situation wurde bei einer Chimäre
vorherbestimmt und festgestellt, in der die V → VI-Schleife von α1-AR die
entsprechende Domäne
an β2-AR
ersetzte und der resultierende Rezeptor Liganden mit β2-AR-Spezifität band und
G-Protein vermittelte Phosphatidylinosit-Umschlag in Form α1-AR aktivierte. Schließlich demonstrierten
Chimären,
die sich aus Muscarin-Rezeptoren aufbauten, dass die V → VI-Schleife die
Hauptdeterminante für
die Spezifität
der G-Protein-Aktivität
ist.
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Chimäre oder
modifizierte sieben-Transmembran-G-Protein-gekoppelte Rezeptoren,
die in den extrazellulären
und Transmembranregionen Substitutionen enthalten, haben gezeigt,
dass diese Abschnitte des Rezeptors die Spezifität des Ligandenbindens bestimmen.
Beispielsweise sind für
eine leistungsstarke Aktivität
des Agonisten zwei Ser-Reste, die in Domäne V der adrenergen und D-Catecholamin-Rezeptoren
erhalten sind, erforderlich. Man nimmt an, dass diese Serine Wasserstoffbindungen
mit dem Catechol-Teil der Agonisten im Inneren der Bindungsstelle
bilden. Ähnlich
wird angenommen, dass ein in der Domäne III aller sieben Transmembran-G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren vorhandene Asp-Rest, der biogene Amine bindet, ein Ionenpaar
mit der Liganden-Amingruppe in der Bindungsstelle bildet.
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Funktionale,
geklonte sieben-Transmembran-G-Protein-gekoppelte Rezeptoren wurden
in heterologen Expressionssystemen exprimiert und deren biologische
Aktivität
bewertet (zum Beispiel Marullo et al. (1988) Proc Natl Acad Sci
85:7551-7555; King et al (1990) Science 250:121-123). Eines der
heterologen Systeme führt
Gene für
sieben-Transmembran-G-Protein-gekoppelte Rezeptoren von Mammalia
und ein Mammalia-G-Protein in Hefezellen ein. Der sieben-Transmembran-G-Protein-gekoppelte Rezeptor
hat gezeigt, dass er eine geeignete Ligandenspezifität und Affinität hat und
entsprechende biologische Aktivierung-Wachstum-Hemmung triggert,
sowie morphologische Änderungen
der Hefezellen.
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Eine
alternative Prozedur zum Testen von chimären Rezeptoren beruht auf der
Prozedur unter Nutzung des P2u-purinergen
Rezeptors (P2u) entsprechend der Veröffentlichung
von Erb et al. (1993, Proc Natl Acad Sci 90:104411-104453). Die
Funktion ist leicht in aufgezogenen K562-Human-Leukämiezellen
zu testen, da diesen Zellen P2u-Rezeptoren
fehlen. K562-Zellen werden mit Expressionsvektoren transfektiert,
die entweder normale oder chimäre
P2u enthalten und werden mit einer fura-a,
Fluoreszenz-Sonde
für Ca++, geladen. Die Aktivierung entsprechend
zusammengesetzter und funktioneller P2u-Rezeptoren mit extrazellulärer UTP
oder ATP mobilisiert intrazelluläres
CA++, das mit fura-a reagiert und spektrofluorometrisch
gemessen wird. Wie bei den vorgenannten sieben-Transmembran-G-Protein-gekoppelten Rezeptoren
werden chimäre
Gene durch Kombinieren von Sequenzen für extrazelluläre rezeptive
Segmente irgendwelcher neu entdeckter sieben-Transmembran-G-Protein-gekoppelter
Rezeptoren-Polypeptid mit den Nucleotiden für die Transmembran- und intrazellulären Segmente
des bekannten P2u-Moleküls erzeugt. Ein Baden transfektierter
K562-Zellen in Mikrowellen, mit einen Gehalt entsprechender Liganden
triggert das Binden und die Fluoreszenzaktivität, die die Effektoren des sieben-Transmembran-G-Protein-gekoppelten
Rezeptormoleküls
festlegt. Sobald Ligand und Funktion eingerichtet sind, ist das
P2u-System zur Festlegung von Antagonisten
oder Inhibitoren verwendbar, die blockbindend sind und derartige
Fluoreszenzreaktionen verhindern.
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Zusätzlich zur
Anwendung der Rezeptor kodierenden DNA auf Konstrukt-Zelllinien,
die für
das Ligand-Screening verwendbar sind, kann eine Expression der DNA
entsprechend einem anderen Aspekt der Erfindung ausgeführt werden,
um Fragmente des Rezeptors in löslicher
Form für
die Strukturuntersuchung zu erzeugen und Antikörper aufzuziehen, oder für andere
experimentelle Anwendungen. Es wird erwartet, dass der extrazelluläre Abschnitt
des GLP-2-Rezeptors wesentlich zum Binden des Ligandenmoleküls beiträgt. Es ist
daher in der ersten Instanz wünschenswert,
die Charakterisierung der Rezeptor/Liganden-Wechselwirkung zu erleichtern, indem
diese extrazelluläre
ligandenbindende Domäne
in Menge und in isolierter Form bereitgestellt wird, d.h. frei von
dem Rest des Rezeptors. Ein derartiges Konstrukt ist für den Ratten-GLP-1-Rezeptor hergestellt
worden und hat ein Binden an GLP-1 gezeigt (Wilmen et al. (1996)
FEBS LETTS, 398:43-47).
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Um
dieses zu Erzielen, kann die volle Länge der GLP-2-Rezeptor kodierenden
DNA durch ortsspezifische Mutagenese modifiziert werden, um so ein
translationelles Stopcodon in die extrazelluläre, N-terminale Region unmittelbar
vor der Sequenz einzuführen,
welche die erste Transmembrandomäne
kodiert (TMI), d.h. vor dem Rest 181 der SEQ ID NO: 2 und vor dem
Rest 181 der SEQ ID NO: 12. Damit werden nicht mehr länger irgendwelche
Transmembrandomäne(n)
erzeugt, um den Rezeptor in der Membran zu "verankern", die Expression des modifizierten Gens
wird eine Sekretion zur Folge haben und zwar in löslicher
Form von lediglich der extrazellulären, ligandenbindenden Domäne. Sodann
können
Standard-Assays des Ligandenbindens ausgeführt werden, um den Grad des
Bindens einer Kandidatverbindung an der auf diese Weise erzeugten extrazellulären Domäne zu ermitteln.
Es kann selbstverständlich
notwendig sein, eine ortsspezifische Mutagenese zu verwenden, um
mehrere verschiedene Versionen der extrazellulären Regionen zu erzeugen, um
den Grad des Ligandenbindens an den isolierten Domänen zu optimieren.
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Es
wird als selbstverständlich
gelten, dass die Erzeugung derartiger extrazellulärer, ligandenbindender Domänen in einer
Vielzahl von Wirtszellen erreicht werden kann. Mammaliazellen, wie
beispielsweise CHO-Zellen, können
für diese
Aufgabe zur Anwendung gelangen, wobei die Expression im typischen
Fall von einem Expressionspromotor gesteuert wird, der zu einer
hochgradigen Expression in der Lage ist, wie beispielsweise der
CMV(Cytomegalovirus)-Promotor. Alternativ können Nicht-Mamaliazellen, wie beispielsweise Insekt
Sf9 (Spodoptera frugiperda)-Zellen verwendet werden, wobei die Expression
im typischen Fall durch Expressionspromotoren für den Baculovirus gesteuert
wird, wie beispielsweise der starke, späte Polyheder-Proteinpromotor.
Filamentöse
fungale Expressionssysteme können
ebenfalls zur Absonderung großer Mengen
derartiger extrazellulärer
Domänen
des GLP-2- Rezeptors
verwendet werden. Beispielsweise wurde ein derartiges akzeptables
System Aspergillus nidulans darstellen, dessen Expression durch
den alcA-Promotor gesteuert wird. Zusätzlich zu derartigen Expressionswirten
gilt ferner als selbstverständlich,
dass jedes prokaryotische oder andere eukaryotische Expressionssystem
in der Lage ist, heterologe Gene oder Genfragmente zu exprimieren,
unabhängig
davon, ob sie intrazellulär
oder extrazellulär ähnlich akzeptabel
sein würden.
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Die
Verfügbarkeit
isolierter, extrazellulärer,
ligandenbindender Domänen
des Rezeptorproteins macht die Bestimmung der dreidimensionalen
Strukturen dieser ligandenbindenden Regionen mit oder ohne Kandidatenliganden-Komplex
daran möglich,
und zwar durch eine Kombination von röntgenkristallographischen und fortgeschrittenen
2D-NMR-Methoden. Auf diese Weise lassen sich speziell zusätzliche
neue Kandidatenverbindungen schaffen und testen, von denen vorhergesagt
wird, dass sie über
die erforderlichen Wechselwirkungen mit der dreidimensionalen Rezeptorstruktur
verfügen.
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Bei
großen
Domänen
ist die Methode der Wahl zur Strukturbestimmung sowohl der Domäne in Isolation,
als auch der Co-Komplex mit dem natürlichen Liganden (oder ein
geeigneter Antagonist oder Agonistmolekül) die Kristallographie. Wenn
eine spezielle Domäne
klein genug gemacht werden kann, wie beispielsweise mit einer Länge von
näherungsweise
100 bis 130 Aminosäuren,
kann für
die Strukturbestimmung auch die leistungsstarke 2-D-NMR-Methode
angewendet werden. Dieses ermöglicht
nicht nur die Bestimmung der Domänenstruktur,
sondern gewährt
auch eine dynamische Information über die Medikament/Rezeptor-Wechselwirkung.
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Für die spezielle
Anwendung beim Nachweis des Vorhandenseins und/oder der Stelle,
zum Beispiel im intestinalen Gewebe, gewährt die vorliegende Erfindung
auch in anderen ihrer Aspekte einen markierten Antikörper auf
einen GLP-2-Rezeptor. Zum Aufziehen derartiger Antikörper kann
als Immunogen entweder der intakte, lösliche Rezeptor oder ein immunogenes
Fragment von ihm verwendet werden, die in einer mikrobiellen oder
einem Mammalia-Zellwirt entsprechend der vorstehenden Beschreibung
oder mit Hilfe von Standardmethoden der Peptidsynthese erzeugt werden.
Regionen des GLP-2-Rezeptors sind besonders geeignet zur Verwendung
als immunogene Fragmente, einschließlich solche, die in der Sequenz
mit einem extrazellulären Bereich
des Rezeptors übereinstimmen,
oder ein Abschnitt der extrazellulären Region, wie beispielsweise Peptide,
die aus 10 oder mehr Aminosäuren
der 401-509 Region der SEQ ID NO: 2 bestehen. Hinsichtlich des Human-GLP-2-Rezeptors
(SEQ ID NO: 12) weisen Peptide die reife extrazelluläre Domäne auf (Reste 65-180);
intrazelluläre
Schleife 3 (Reste 363-385)
und die intrazelluläre,
C-tenninale Domäne
(Reste 442-533) die nützlicherweise
als Immunogene für
die Erzeugung von Antikörpern
zu dem Human-GLP-2-Rezptor verwendet werden können.
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Antikörper zu
dem gewünschten
GLP-2-Rezeptor oder Fragment-Immunogen sind für die polyklonale Antikörpererzeugung
aus dem Blut eines Tiers verfügbar,
das mit dem Immunogen immunisiert wurde. Alternativ können für die monoklonale
Antikörpererzeugung
Immunozyten gewonnen werden, wie beispielsweise Splenozyten aus
dem immunisierten Tier und können
unter Anwendung der Hybridoma-Technologie
mit Myelom-Zellen fusioniert werden. Die Fusionsprodukte werden
sodann durch Aufziehen in einem Selektionsmedium einem Screening
unterworfen und Zellen, die Antikörper produzieren, für ein kontinuierliches
Wachstum und Antikörper-Gewinnung
gewonnen. Der gewonnene Antikörper
kann sodann kovalent mit einem detektierbaren Marker gekoppelt werden,
wie beispielsweise ein Radiomarker, Enzym-Marker, Lumineszenz-Marker oder
dergleichen, indem für
diesen Zweck die etablierte Linka-Technologie eingesetzt wird.
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Tiermodell-Systeme,
mit denen die physiologischen und Verhaltensrollen des GLP-2-Rezeptors
erläutert
werden, werden hergestellt, indem man transgene Tiere erzeugt, in
denen die Aktivität
des GLP-2-Rezeptors
entweder erhöht
oder vermindert ist oder die Aminosäuresequenz des exprimierten
GLP-2-Rezeptors
mit Hilfe einer Vielzahl von Methoden verändert wurde. Beispiele für diese
Methoden schließen
die folgende ein, ohne auf diese beschränkt zu sein: 1) Insertion normaler
oder mutanter Versionen von DNA kodierendem GLP-2-Rezeptor durch
Mikroinjektion, Elektroporation, retrovirale Transfektion oder andere
Hilfsmittel, die dem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet gut bekannt
sind, und zwar in geeignete fertilisierte Embryos, um ein transgenes
Tier zu erzeugen, oder 2) homologe Rekombination von mutanten oder
normalen Human- oder Tierversionen dieser Gene mit dem nativen Genlocus
in transgenen Tieren, um die Regulierung der Expression oder die
Struktur dieser GLP-2-Rezeptorsequenzen zu verändern. Die Methode der homologen
Rekombination ist auf dem Fachgebiet gut bekannt. Hierbei wird das
native Gen durch das insertierte Gen ersetzt und ist so für die Erzeugung
eines Tiers verwendbar, welches native GLP-2-Rezeptoren nicht exprimieren kann,
sehr wohl jedoch beispielsweise einen insertierten, mutanten GLP-2-Rezeptor exprimiert,
der den nativen GLP-2-Rezeptor in dem Genom des Tiers durch Rekombination
ersetzt hat, was zu einer Unterexpression des Transporters führt. Durch
Mikroinjektion werden dem Genom Gene hinzugefügt, jedoch keine von ihm entfernt, sodass
er für
die Erzeugung eines Tiers verwendbar ist, das seine eigenen und
zugefügten
GLP-2-Rezeptoren exprimiert und so zu einer Überexpression der GLP-2-Rezeptoren
führt.
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Eine
verfügbare
Möglichkeit
zum Erzeugen eines transgenen Tiers, nimmt man eine Maus als Beispiel, ist
die folgende: Eine weibliche Maus wird zur Reifung gebracht und
die resultierenden befruchteten Eier aus ihren Eileitern entnommen.
Die Eier werden in einem geeigneten Medium aufbewahrt, wie beispielsweise
in M2-Medium. Der DNA- oder cDNA kodierende GLP-2-Rezeptor ist Cäsiumchlorid,
der von einem Vektor mit Hilfe von Methoden gereinigt ist, die auf
dem Fachgebiet bekannt sind. Induzierbar Promotoren können mit
der kodierenden Region der DNA fusioniert werden, um ein experimentelles
Mittel zur Regulierung der Expression des Transgens bereitzustellen.
Alternativ oder zusätzlich
können
gewebespezifische, regulatorische Elemente mit der kodierenden Region
fusioniert werden, um eine gewebespezifische Expression des Transgens
zu ermöglichen.
Die DNA wird in einer entsprechend gepufferten Lösung in eine Mikroinjektionsnadel
gegeben (die aus Kapillarrohr unter Verwendung eines Rohrziehers
hergestellt ist) und die Eier, die injiziert werden sollen, in ein
Depressions-Objektglas
gegeben. Die Nadel wird in den Pronucleus des Eis eingesetzt und
die DNA-Lösung
injiziert. Das injizierte Ei wird sodann in den Eileiter einer pseudoprägnanten
Maus übertragen
(ein Ei auf eine Maus, die stimuliert wurde durch entsprechende
Hormone, um eine Schwangerschaft aufrechtzuerhalten, die jedoch
nicht wirklich schwanger war), von wo es in den Uterus gelangt,
einwächst
und sich fristgemäß entwickelt.
Wie vorstehend ausgeführt,
ist die Mikroinjektion nicht die einzige Methode zum Insertieren
von DNA in die Eizelle und wird hierin lediglich für exemplarische
Zwecke angewendet.
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Nachdem
die Erfindung vorstehend beschrieben wurde, kann eine Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele zum besseren Verständnis führen. Die folgenden Beispiele
sind für
die Zwecke der Veranschaulichung der Erfindung geboten und nicht
als eine Einschränkung
der Erfindung zu interpretieren.
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BEISPIEL 1
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ISOLATION DES GLP-2-REZEPTORS
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PCR-GESTÜTZTES KLONIEREN VON PARTIELLEN
RATTEN- UND MAUS-GLP-2-REZEPTOR-cDNAS
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Es
wurden "Rat Neonate
Intestine cDNA"-Bibliothek
(Stratagene, La Jolla, CA; Cat. 936508) und Maus-Jejunum, erster
Strang-cDNA, hergestellt. Degenerierte Primer M-2F/S (SEQ ID NO:
3) und M-7R/S (SEQ ID NO: 4) wurden zum Amplifizieren eines Teilfragmentes
des Ratten-GLP-2-Rezeptors von der "Rat Neonate Intestine cDNA"-Bibliothek verwendet,
sowie der Maus-GLP-2-Rezeptor vom Maus Jejunum template. Das Protokoll
wird nachfolgend beschrieben:
Degenerierte PCR:
6 μl 10fach
VENT-Puffer von New England Biolabs
6 μl 2,5μM jeweils Stamm-dATP, dCTP,
dGTP und dTTP
4 μl
Ratten-Neonate-Darm-cDNA (1:10 Verdünnung)
3 μl 25 μM M2F/S-Primer
[5'-TTTTTCTAGAASRTSATSTACACNGTSGGCTAC-3'] (SEQ ID NO: 3)
3 μl 25 μM M7R/S-Primer
[5'-TTTTCTCGAGCCARCARCCASSWRTARTTGGC-3'] (SEQ ID NO: 4)
2 μl (10 Einheiten)
Amplitaq DNA-Polymerase (Perkin Elmer)
36 μl ddH2O.
Reaktionsbedingungen:
35 Zyklen bei 94°C,
2 min; 94°C,
1 min.; 53°C,
30 sek.; 72°C,
1 min.
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Das überwiegende
PCR-Produkt war ein 303-Basenpaar(bp)-DNA-Fragment. Es wurden 30μl-Proben der vorgenannten
PCR unter Verwendung des QIAGEN PCR-Reinigungskits gereinigt und
in 30 μl
ddH2O eluiert. Das resultierende Produkt
wurde sodann unter Anwendung dergleichen Degenerat-PCR-Bedingungen reamplifiziert
mit lediglich der Ausnahme von 31 Zyklen bei 94°C.
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Das überwiegende
Produkt bei 303 Basenpaaren (bp) wurde herausgeschnitten und unter
Anwendung des Gelreinigungsprotokolls von QIAGEN QIAquick in 30 μl ddH2O gereinigt. Das resultierende Produkt wurde
sodann unter Anwendung dergleichen Degenerat-PCR-Bedingungen amplifiziert
mit der Ausnahme von lediglich 31 Zyklen bei 94°C.
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Anschließend erfolgte
eine zweifach Digerierung (Xba I und Xho I) auf der gesamten reamplifizierten PCR-Reaktion
wie folgt: 28 μl
DNA; 16 μl
10X One-Phor-All Puffer (Pharmacia); 2 μl (40 Einheiten) Xba I Enzym
(Pharmacia); 2 μl
(40 Einheiten) Xho I Enzym (Pharmacia) und 30 μl ddH2O.
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Die
Proben wurden vier Stunden in 37°C
in einem Wasserblock-Erhitzer digeriert, die auf 100 μl Volumen
mit ddH2O (steril) gebracht wurden, und
wurden gereinigt durch (1) eine gleiche Menge (100 μl) Chloroform-Extraktion;
(2) Ausfällung über das
Wochenende mit 2 Volumina Ethanol/10 Volumina 3M Natriumacetat; (3)
1 × Wäsche mit
70% EtOH und (4) Resuspension in 10 μl 1 × TE (pH 8,0).
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Als
nächstes
wurde wurde pBluescript-Klon 5HT1F#9 mit Xba I und Xho I wie folgt
digeriert:
10 μl
DNA (pBluescript-Klon 5HT1F#9)
5 μl 10 × NEBuffer 2 (New England Biolabs)
3 μl (1:20 Verdünnung =
3 Einheiten) Xba I (New England Biolabs)
3 μl (1:20 Verdünnung = 3 Einheiten) Xho I
(New England Biolabs)
5 μl
(10×)
BSA (New England Biolabs)
24 μl ddH2O.
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Die
Probe wurde für
3 Stunden in einem Wasserblockerhitzer bei 37°C digeriert, wärmeinaktiviert
bei 65°C
für 20
Minuten und unter Verwendung des GeneCleanII-Kit von BIO 101 gereinigt.
Es wurden Aliquots der PCR-Reaktionen in den vorgenannten pBluescript-Plasmidvektor
hineingeklont, indem ein T4 DNA-Ligasekit verwendet wurde (New England
Biolabs), und transformiert in Epicurean Coli XL-2 Blue MRF' Ultracompetent-Zellen
(Stratagene). Die Transformation wurde auf 2 × YT + AMP-Platten aufgezogen
und einzelne Kolonien herausgenommen. Die DNA-Minipreps wurden hergestellt
unter Anwendung des QIAGEN QIA-prep-8-Miniprep-Kit und die Sequenzen
der Fragmente unter Anwendung des ABI-Systems bestimmt. Es wurden
neuartige Sequenzen identifiziert, die ein Partialfragment der Ratten-
und Maus-GLP-2-Rezeptorsequenz
enthielten.
-
Das
Klonieren von cDNA mit komplettem GLP-2-Rezeptor kodierender Region
wurde wie folgt erzielt:
Zunächst wurden zum Screening cDNA-Bibliotheken
der folgenden drei Gewebe verwendet:
- 1. Ratten-Hypothalamus
((RHT)
- 2. Ratten-Rautenhirn (RHB)
- 3. Ratten-Duodenum und -Jejunum (RDJ)
-
Die
drei cDNA-Bibliotheken wurden hergestellt, durch Priming mit Random-Primer
und Subklonieren unidirektional in Hind III und NotI-Stellen von
pcDNA3.
-
Anschließend wurden
die drei cDNA-Bibliotheken einem Homologie-Screening durch ein degeneriertes
Oligo C4-4 [5'-AACTACATCCACMKGMAYCTGTTYVYGTCBTTCATSCT-3'] (SEQ ID NO: 5)
unterzogen durch Kolonie-Lifts und Filter-Hybridisierung. Es gelangten
die folgenden Bedingungen der Hybridisierung zum Einsatz: 5 × SSPE (1 × SSPE ist
0,18 M NaCl, 10 mM NaH2PO4 (pH
7,4), 10 mM EDTA (ph 7,4)) und 5 × Denharts-Lösung (1%
Ficoll, 1% Polyvinylpyrrolidon, 1% BSA); 25 mg/ml Lachssperma-DNA.
-
Die
Filter wurden über
Nacht bei 50°C
hybridisiert. Sodann wurden die Filter zweimal in zweifachem SSPE
und 1%iger SDS bei Raumtemperatur für 30 Minuten, zweimal in 2 × SSPE und
1%iger SDS bei 50°C für 20 Minuten
pro Wäsche
gewaschen und abschließend
zweimal in 1 × SSPE
und 0,5% SDS. Positive Klone wurden mit Hilfe der Autoradiographie
identifiziert. Von der Platte wurde ein Pfropfen von 1 cm2 entfernt, der den positiven Klon umgab,
und in 1 ml 2 × YT
+ 20% Glycerin gegeben, vortexiert und bei –80°C tiefgefroren.
-
Plasmid-DNA
als positiven Pfropfen wurden wie folgt hergestellt:
Es wurde
auf einer Agar-Platte 100 ml bakterielle Kultur jedes positiven
Pfropfens aufgezogen. Die Bakterienzellen wurden abgekratzt und
in 1 ml 2 × YT-Medium
+ 20% Glycerin resuspendiert. Bakterienpellets von der 250 ml Bakterien-Resuspension
wurden in 150 ml Lösung
I (50 mM Glukose, 10 mM Tris-HCl, 1 mM EDTA) resuspendiert, Lyse
in Lösung
II (0,2 M NAOH, 1% SDS), neutralisiert mit eiskalter Lösung III
(Kaliumacetat; 4 Volumina von 5 M Kaliumacetat + 1 Vol. 10 M Essigsäure). Nach
dem Pelletisieren der Bakterien-DNA wurden 340 ml Isopropanol dem Überstand
zugegeben. Dieser wurde mit max. 15 Minuten zentrifugiert. Das Pellet wurde
in TE + 20 mg/ml RNase resuspendiert, für 30 Minuten bei 37°C inkubiert,
mit Isopropanol + 0,2 M Kaliumacetat ausgefällt. Nach dem Zentrifugieren
wurde das Pellet mit 70% Alkohol gewaschen und lufttrocknen gelassen
und TE resuspendiert.
-
Als
nächstes
wurde Plasmid-DNA von 2777-Klon-Pools von Ratten Hypothalamus-cDNA-Bibliothek RHT cDNA/Bibliothek
wie folgt genutzt: Es wurden zwei Primer aus einem Bereich der PCR
geklonten GLP-2-Rezeptor-cDNA-Sequenz konzipiert, die keine Identität auf bekannte
Rezeptoren der Genfamilie hatten. Die zwei Primer P23-R1 und P23-F1
amplifizierten ein 196bp-Fragment lediglich von neuartigem Klon DNA,
nicht jedoch mit GLP-1-Rezeptor-cDNA oder PACAP-Rezeptor-cDNA. Das
ExpandTM-PCR-System von Boehringer Mannheim
(Katalog Nr. 1681-842) wurde unter den folgenden Bedingungen angewendet:
2 μl 10 × ExpandTM-Puffer 1
2,8 μl 2,5 mM dNTP-Mischung
0,6 μl Primer
P23-R1 [5'-TCATCTCCCTCTTCTTGGCTCTTAC-3'] (SEQ ID NO: 6)
0,6 μl Primer
P23-F1 [5'-TCTGACAGATATGACATCCATCCAC-3'] (SEQ ID NO: 7)
0,3 μl Expand
PCR-Enzym (1 Einheit)
12,7 μl
Wasser
1 μl
DNA
Reaktionsbedingungen: 32 Zyklen bei 93°C, 40 sek.; (Zyklen) 58°C, 40 sek.;
(Zyklen) 68°C,
40 sek.
-
Die
DNAs aus dem jeweiligen positiven Pfropfen oder Pool von 2777-Klonpools
wurde mit spezifischen Primern P23-F1 und P23-R1 unter den vorstehend
angegebenen Bedingungen amplifiziert. Von den 1057 C4-4-hybridisations-positiven
Pfropfen und 884 2777-Klonpools amplifizierten lediglich fünf Template-Quellen
ein 196bp-PCR-Produkt. Diese waren: (1) Pfropfen 334, (2) Pfropfen
780, (3) RHT-Pool
233, (4) RHT-Pool 440 und (5) RHT-Pool 587.
-
Sodann
wurde eine Amplifikation von GLP-2R-cDNA von den fünf positiven
Templates ausgeführt.
Unter Verwendung eines der spezifischen Primer (P23-R1 oder P23-F1)
und einem Primer auf Basis von pcDNA3-Vekor (Invitrogen)-Sequenz
(830F oder 1186R), wurde das GLP-2R-cDNA Insert direkt von klonal
unreinen Pfropfen oder 2777-Klonpools amplifiziert. Die Sequenzen
der Vektorprimer waren folgende:
830F: [5'-AACCCACTGCTTAC-3'] (SEQ ID NO:14)
1186R: [5'-CCCAGAATAGAATGACACC-3'] (SEQ ID NO:15)
-
Die
PCR wurde unter den folgenden, gerade angegebenen Bedingungen unter
Anwendung des ExpandTM-PCR-Systems ausgeführt.
-
Das
ausgeprägteste
Band wurde reamplifiziert, gereinigt und sequenziert. Auf der Grundlage
der erhaltenen, amplifizierten Sequenz wurden zusätzliche
Primer konzipiert und ein neues Sequenzieren ausgeführt. Auf
diese Weise wurden die vollständigen
Sequenzen der GLP-2R-cDNA-Inserts in allen fünf Quellen von Klonen bestimmt.
Die Sequenzanalyse zeigte, dass lediglich Pool RHT 440 und Pool
RHT 587 Klone mit vollständiger,
kodierender Sequenz von GLP-2R enthielten, und dass die zwei Klone
identisch waren (deriviert von dem gleichen cDNA-Klon).
-
Aufgrund
der Schwierigkeit des klonalen Reinigens des GLP-2-Rezeptor-cDNA-Klons
von den RHT440- oder RHT587-cDNA-Bibliothek-Pools wurde die cDNA
amplifiziert und in pcDNA3 rekloniert. Auf der Basis der von RHT
440 und RHT 587 erhaltenen Sequenz, wurden zwei Primer konzipiert,
von denen der eine 4bp Upstream zum Startcodon und ein anderer beginnend
bei 8bp Downstream des Stop-Codons
anlagerte.
WBR-C5: [5'-CAGGGGCCGGTACCTCTCCACTCC-3'] (SEQ ID NO:16)
WBR-C3:
[5'-TTGGGTCCTCGAGTGGCCAAGCTGCG-3'] (SEQ ID NO:17)
-
Die
zwei Primer wurden zum Amplifizieren eines DNA-Fragmentes von näherungsweise 1.525bp-Fragment unter den
folgenden PCR-Bedingungen und unter Anwendung des ExpandTM PCR-Systems von Boehringer Mannheim (Katalog
Nr. 1681-842) verwendet.
10 μl
10 × ExpandTM PCR-Puffer 1
14 μl 2,5 mM dNTP-Mischung
3,0 μl Primer
1 (10 μM)
(WBR-C5)
3,0 μl
Primer 2 (10 μM)
(WBR-C3)
1,5 μl
Enzym (5 Einheiten)
63,5 μl
Wasser
5 μl
DNA
Reaktionsbedingungen: 5 Zyklen (93°C, 1 min.; 72°C, 40 sek.;
60°C, 45
sek.; 68°C,
2 min.) und 25 Zyklen (93°C,
1 min.; 72°C,
1 min.; 68°C,
2 min.)
-
Das
amplifizierte Produkt wurde in Kpn I und XhoI-Stellen des pcDNA3-Vektors
(Invitrogen) subkloniert. Die Plasmid-DNA wurde unter Anwendung
der vorstehend beschriebenen Methode hergestellt.
-
BEISPIEL 2
-
FUNKTIONELLER ASSAY
-
Cos-1-Zellen
wurden entsprechend der Beschreibung in Analytical Biochemistry,
218:460-463(1994) mit
Ratten-Klon 587-GLP-2-Rezeptor, geklontem Human-GLP-2-Rezeptor (pC3/HuGL2R-2)
oder geklontem Rest 85 von variantem Human-GLP-2-Rezeptor (pC3/HuGL2R-MH4),
pcDNA3 transfiziert. Als ein Kontrollpeptid wurde Ratten-GLP-1 (7-36)-Amid
verwendet. Es wurden die folgenden Lösungen verwendet: RSC in RPMI 1640
(49 ml RPMI + 1 ml FCS + 50 μl
Chloroquin, 100 mM); DEAE/RSC-Lösung:
18,4 ml RSC + 1,6 ml DEAE/Dextran (10 mg/ml).
-
Die
Assay-Prozedur umfasste das Folgende:
- a) 50
mg entweder Rattenklon 587 GLP-2-Rezeptor oder klonierter Human-GLP-2-Rezeptor
oder klonierter Rest 85 von variantem Human-GLP-2-Rezeptor, zugegeben
(als Plasmid-pcDNA3) zu einem 50ml-Röhrchen, das sechs ml RSC enthielt
und bei 37°C
inkubiert wurde.
- b) Sechs ml DEAE/RSC-Lösung
wurden in jedes Röhrchen
zugegeben und dieses für
2 min. bei 37°C
inkubiert.
- c) 1,5 ml einer COS-1-Zellsuspension (5,5 Millionen Zellen)
wurden in jedes Röhrchen
zugegeben und für 1
Stunde und 45 min. bei 37°C
inkubiert.
- d) Nach der Inkubation wurde die Probe für 5 Minuten bei geringer Drehzahl
geschleudert, mit DMEM/F12 + 10% FBS zweimal gewaschen und das Pellet
in 12,5 ml DMEM/F12 + 10% FBS-Medium resuspendiert.
- e) 1 ml der Zellsuspension (Schritt d) wurde in einer jeweiligen
Mulde von 6-Mulden-Platten gegeben, die mit Poly-D-Lysin (von Collaborative
Biomedical) beschichtet waren und 3 ml Medium (0,45 Millionen Zellen/Mulde)
enthielten.
- f) Die Platten wurden für
drei Tage bei 37°C
inkubiert.
-
Die
Behandlung von transfizierten Cos-1-Zellen mit GLP-1/GLP-2-Analog
erfolgte folgendermaßen:
Lösungen:
DMEM/F12 (SFM) + IBMX (3-Isobutyl-1-methylxanthin) 0,85 mM + 0,1%ige
Ascorbinsäure
und 10 μM
Pargylin (alle Lösungen
erworben von Signa). Die Medien wurden frisch am Tage des Gebrauchs
angesetzt.
-
Assay-Prozedur:
Das Kulturmedium der jeweiligen Mulde (transfizierte 6-Mulden-Platten,
Zellen) wurde entnommen und die Mulden einmal mit SFM-Medium gewaschen.
Sodann wurden 2 ml SFM + IBMX-Medium zu jeder Mulde zugegeben und
die Platten für
10 min. bei 37°C
inkubiert. Nach der Inkubation wurde das SFM + IBMX aus der jeweiligen
Mulde entfernt und frisches SFM + IBMX-Medium mit einem Gehalt von GLP-1/GLP-2
(GLP-1,7-36,Amid von Signa, [Gly2]hGLP-2 von Allelix) Konzentration
1, 3, 10 und 30 nM den entsprechenden Mulden zugegeben. Die Platten
wurden für
30 min. bei 37°C
im Brutschrank inkubiert. Nach der Inkubation wurde das Medium aus
der jeweiligen Mulde entfernt. Die Mulden wurden einmal mit 1 ml
PBS (phosphatgepufferte Salzlösung)
gewaschen. Jede Mulde wurde sodann mit 1 ml kaltem 95%igem Ethanol:
5 mM EDTA (2:1) für
1 Stunde bei 4°C
behandelt. Die Zellen jeder Mulde wurden abgekratzt und in einzelne
Eppendorf-Röhrchen übertragen.
Die Röhrchen wurden
für 5 min.
bei 4°C
zentrifugiert und die Überstände in neue
Eppendorf-Röhrchen übertragen
und in Hochvakuum getrocknet. Nach dem Trocknen wurden die Röhrchen in
100 μl Natriumacetat
auf die alte Konzentration gebracht und bei 4°C gehalten und 25 μl dieser
Lösung für den cAMP-Assay
verwendet.
-
Das
funktionelle Assay wurde wie folgt ausgeführt: cAMP-Gehalt des jeweiligen
Extraktes wurde zweifach mit Hilfe der EIA (Enzyme Immuno Assay)
unter Verwendung des Amersham Biotrak cAMP EIA-Kit (Amersham 225)
bestimmt. Die Ergebnisse der Assays, die in 3 und 8 veranschaulicht
sind, demonstrieren die GLP-2-Selektivität, die die klonierten Ratten-
und Humanrezeptoren zeigten. In einem ähnlichen funktionellen Assay,
der zum Binden des GLP-1-Rezeptors verwendet wurde, wurde die erwartete
Spezifität auf
GLP-1 festgestellt.
-
BEISPIEL 3
-
ISOLATION VON HUMAN GLP-2-REZEPTOR cDNA
-
MEDIUM-STRINGENTES HYBRIDISATIONS-SCREENING
EINER HUMAN-HYPOTHALAMUS-cDNA-BIBLIOTHEK
-
Es
wurden eine Million Klone einer λgt10
cDNA-Bibliothek von Human-Hypothalamus (Clontech; Katalog Nr. 1172a)
mit Hilfe von Plaque-Lifts auf Nitrocellulosefiltern (Amersham;
Katalog Nr. RPN137E) einem Screening unterzogen. Die Sonde wurde
durch Randomprimer-Markieren eines DNA-Fragments hergestellt, das eine vollständig kodierende
Region von Ratten-GLP-2-Rezeptor hatte. Das DNA-Fragment wurde aus Klon
587-C1 isoliert, welches die komplette kodierende Region von SEQ
ID NO: 2 enthielt.
-
Die
Vorhybridisierung und Hybridisierung wurden jeweils über Nacht
in einer Hybridisierungslösung ausgeführt, die
aus 50% Formamid bestand, 5 × SSPE,
5 × Denhart's-Lösung, 0,5%
SDS und Lachssperma-DNA (200 mg/ml). Nach der Hybridisierung wurden
die Filter unter den folgenden Bedingungen gewaschen (Mediumstringenz):
zweimal
bei Raumtemperatur in 2 × SSPE
und 0,01% SDS
zweimal bei 42°C
in 2 × SSPE
und 0,01% SDS
zweimal bei 42°C
in 0,2 × SSPE
und 0,01% SDS
-
Die
Filter wurden autoradiographiert und Agar-Pfropfen, die jeweils
zahlreiche Bakteriophagenplaques enthielten, aus den Regionen auf
den Platten genommen, die den Positivsignalen auf dem Filter entsprachen. Von
einer Million cDNA-Klone, die in einen Sampling in dem ersten Screening-Durchgang
entnommen wurden, wurden zwei positive Klone identifiziert (HHP6-1
und HHP13). Bei einem zweiten Screening erwies sich lediglich HHP13
als positiv. Es wurden mehrere positive Plaques (HHS13) von der
HHP13-Platte gepoolt und für das
tertiäre
Screening genommen. Die drei einzelnen Positivplaques von diesem
Screening-Durchlauf wurden aufgenommen (HHT13-1, HHT13-2, HHT13-3).
-
Sodann
wurde für
das partielle Sequenzieren der Positivklone eine PCR-Amplifikation
angewendet. Auf einem Rasen von Bakterienzellen (E.coli C600Hfl)
wurden an markierten Stellen 10 μl
Phagen-Suspension von jedem Klon aufgebracht. Nach einer Inkubation
für 5 Stunden
bei 37°C
waren die Pagenplaques eindeutig sichtbar und bedeckten etwa 1 cm2. Ein Teil des jeweiligen Plaque wurde in
200 μl Wasser übertragen.
Die Proben wurden in einem siedenden Wasserbad für 5 Min. inkubiert und bei Raumtemperatur
für 10
Min. zentrifugiert. Für
die PCR-Amplifikation mit zwei Reihen von degenerierten Primern
wurde 1 ml Probe verwendet:
M2FS[5'-TTTTTCTAGAASRTSATSTACACNGTSGGCTAC-3'] (SEQ ID NO: 3)
und
M7RS[5'-TTTTCTCGAGCCARCARCCASSWRTARTTGGC-3'] (SEQ ID NO: 4);
oder
C4-4 [5'-AACTACATCCACMKGMAYCTGTTYVYGTCBTTCATSCT-3'] (SEQ ID NO: 5)
und
C9-2R [5'-TCYRNCTGSACCTCMYYRTTGASRAARCAGTA-3'] (SEQ ID NO: 8).
-
Das
ExpandTM PCR-System von Boehringer Mannheim
(Katalog Nr. 1681-842) wurde unter den folgenden Bedingungen angewendet:
5 μl 10 × ExpandTM Puffer 3
7 μl 2,5 mM dNTP-Mischung
1,5 μl Primer
M2FS oder C4-4
1,5 μl
Primer M7RS (mit M2FS) oder C9-2R (mit C4-4)
0,75 μl Expand-PCR-Enzym
(1 Einheit)
33,25 μl
Wasser und
1 μl
DNA.
-
Die
Reaktionsbedingungen waren: 32 Zyklen bei 93°C, 1 min.; Zyklen 50°C, 1 min.;
Zyklen 45°C,
1 Min.; Zyklen 68°C,
2 Min.
-
M2F/S
und M7R/S amplifizierten ein DNA-Fragment von etwa 300 bp und C4-4
und C92-R amplifizierten ein DNA-Fragment von etwa 700 bp. Die PCR-Produkte
wurden unter Anwendung des QIAGEN QIAquick PCR-Reinigungskits (Katalog
Nr. 28104) gereinigt und in 50 μl
10 mM Tris, pH 8,0, eluiert. Die Sequenzanalyse der Produkte ergab
keine Unterschiede zwischen den Templates, was anhand der Tatsache
zu erwarten war, dass sie mehrfach Kopien eines einzelnen cDNA-Klons
(HHT13) darstellten.
-
Eine
Reihe von Faktoren zeigt, dass dieser Klon eine kodierende Sequenz
des Human-GLP-2-Rezeptors
enthielt. Einer der Faktoren ist der Ähnlichkeitsgrad der Sequenz.
Die Glucagon-Rezeptor-cDNA kann zur Vorhersage des zu erwartenden
Erhaltungsgrades der Sequenz verwendet werden, die zwischen Ratten-
und Humanrezeptoren ermittelt wird. Auf dem Nucleotid-Level gibt
es 82,6% Identität
innerhalb der kodierenden Regionen der Ratten- und Human-Glucagon-Rezeptoren.
Auf dem Aminosäure-Level
gibt es 80,9 Identität
und 89,1% Aminosäure-Ähnlichkeit
zwischen den Glucagonrezeptoren der zwei Spezies.
-
Im
Fall des hierin geklonten Human-GLP-2-Rezeptors ist die Sequenz
des partiellen Human-GLP-2-Rezeptors
cDNA (HHT13) stark homolog zur Ratten-GLP-2-Rezeptor-cDNA sowohl
auf der Höhe des
Nucleotids, als auch der Aminosäure.
Die SEQ ID NO: 9 zeigt 87,1% Identiät mit der Ratten-GLP-2-Rezeptor-cDNA-Sequenz.
Die vorhergesagte Aminosäuresequenz
dieser cDNA-Region hat 87,4% Identiät und 93,2% Ähnlichkeit
mit der vorhergesagten Aminosäuresequenz
des Ratten-GLP-2-Rezeptors. Die vorhergesagte Gesamtlänge des
Ratten-Rezeptor-Präproteins
sind 550 Aminosäuren,
was nahelegt, dass etwa 44% der kodierenden Region des Human-Rezeptors
identifiziert worden waren.
-
Ein
weiter Nachweis, der diese Schlußfolgerung stützt, kommt
aus einem Vergleich der partiellen Human-GLP-2-Rezeptor-Aminosäuresequenz
mit dem Ratten-GLP-2-Rezeptor und den drei nächsten Familienvertretern,
wie nachfolgend gezeigt wird:
Rezeptor-Sequenz
(Aminosäure) | Prozentidentität mit HHT13 | Prozentähnlichkeit |
GLP-2-Rezeptor
(Ratte) | 87,4 | 93,2 |
GLP-1-Rezeptor
(Ratte) | 50,0 | 74,1 |
Glucagon-Rezeptor
(Ratte) | 51,4 | 73,9 |
GIP-Rezeptor
(Ratte) | 50,7 | 70,3 |
-
Diese
Vergleiche zusammen mit dem Benchmark, die durch Sequenzähnlichkeiten
zwischen den Ratten- und Human-Glucagon-Rezeptoren gewährt werden,
liefern einen definitiven Nachweis dafür, dass die cDNA-designierte
HHT13 ein Fragment des Human-Gegenstückes des Ratten-GLP-2-Rezeptors
darstellt.
-
Die
volle Aminosäuresequenz
des Human-GLP-2-Rezeptors kann erhalten werden, indem man zuerst die
Sequenz der vollständigen
cDNA-Inserts in HHT13-1, HHT13-2 und HHT13-3 bestimmt. Unter Anwendung von
Degenerat-Primern für
PCR-Amplifikation und nachfolgendem Sequenzieren erhielten wir eine
Sequenz von lediglich einem Teil jedes Inserts. Es ist möglich, dass
diese identischen Klone ein Insert enthalten, welches die komplette
kodierende Sequenz des Human-GLP-2-Rezeptor-Präproteins überspannt. Zur Bestimmung der
vollständigen
Sequenz des cDNA-Inserts wurden Klone in großer Menge zur Herstellung von
näherungsweise
20 mg jedes äquivalenten
Klons aufgezogen. Das komplette cDNA-Insert wurde durch Restriktion mit
Eco RI und Subklonieren in pcDNA3 (Invitrogen) excisiert. Alternativ
wurden zwei Primer von der Vektorsequenz, welche das Insert flankiert,
verwendet, um das vollständige
cDNA-Insert unter
Anwendung des ExpandTM PCR-Systems von Boehringer
Mannheim (Katalog Nr. 1681-842) zu amplifizieren. Die amplifizierte cDNA
wurde mit entsprechenden Restrikionsenzymen aufgetrennt und in pcDNA3
(Invitrogen) subkloniert.
-
Sofern
in den HHT13-Klonen keine vollständig
kodierende Sequenz vorhanden ist, werden cDNA-Bibliotheken für zusätzliche Klone einem Screening
unterworfen, um die kodierende Region von Human-GLP-2-Rezeptor-cDNA zu vervollständigen.
Zum Screening wurden bevorzugt Human-cDNA-Bibliotheken (von Stratagene oder Clontech),
die die folgenden Gewebe repräsentierten,
verwendet: Human-Hypothalamus; Human-Fötalhirn; Human-Duodenum und
-Jejunum; Human-Magen und Human-Fötaldarm.
-
Aus
der Sequenz der bereits bestimmten Human-GLP-2-Rezeptor-cDNA wurden
zwei PCR-Primer bezeichnet.
Diese Primer wurden so konzipiert, dass sie keine Vertreter einer
verwandten Genfamilie außer der
GLP-2-Rezeptor-cDNA selbst amplifizieren konnten. Eine Verdünnung des
cDNA-Bibliothekstammes
wurde verwendet, um Bibliothek-Subpools zu erzeugen, sodass 50.000
Klone in jedem Pool vorhanden waren. Die PCR wurde mit den GLP-2-Rezeptor-spezifischen
Primern zu Diagnosepools ausgeführt,
die ein GLP-2-Rezeptor-cDNA-Klon enthielten, indem das ExpandTM PCR-System von Boehringer Mannheim (Katalog
Nr. 1681-842) unter den folgenden Bedingungen angewendet wurde:
2 μl 10 × ExpandTM Puffer 1
2,8 μl 2,5 mM dNTP-Mischung
0,6 μl Primer
P1
0,6 μl
Primer P2
0,3 μl
Expand PCR-Enzym (1 Einheit)
12,7 μl Wasser
1 μl Bibliothek-Pool,
der 50.000 Klone enthielt
Reaktionsbedingungen: 32 Zyklen bei
93°C, 40
Sek.; 50-58°C,
40 Sek.; 68°C,
40 Sek.
-
Die
Sequenz wird sodann aus dem vollständigen GLP-2-Rezeptor cDNA-Insert
aus einem Positiv-Pool erhalten.
Unter Verwendung eines der spezifischen Primer und eines Primers,
der auf einer Vektorsequenz nahe der Klonierungsstelle beruhte,
wurde das GLP-2-Rezeptor cDNA-Insert direkt von klonal uneinigen
Klonpools unter Anwendung des ExpandTM Systems
von Boehringer Mannheim (Katalog Nr. 1681-842) amplifiziert, das
unter den folgenden Bedingungen am besten geeignet war:
2 μl 10 × ExpandTM Puffer 1
2,8 μl 2,5 mM dNTP-Mischung
0,6 μl Primer
1
0,6 μl
Primer 2
0,3 μl
Enzym (1 Einheit)
12,7 μl
Wasser
1 μl
Bibliothek-Poolstamm
Reaktionsbedingungen: 32 Zyklen bei 93°C, 45 Sek.;
50°C, 45
Sek.; 68°C,
1 Min.
-
Die
Reaktion wurde auf einem präparativen
Agarosegel ausgeführt
und das am stärksten
ausgeprägte Band
gereinigt und sequenziert. Auf der Gundlage der erhaltenen amplifizierten
Sequenz wurden zusätzlich Primer
konzipiert, um Sequenz und Klone von vollständig kodierender Region und
ein Klon der vollständigen cDNA
zu erhalten.
-
Um
eine vollständig
kodierende Sequenz der Human-GLP-2-Rezeptor-cDNA zu erhalten, wurden
5' RACE und 3' RACE verwendet.
Die schnelle Amplifikation von cDNA-Enden (RACE) ist eine Prozedur,
die routinemäßig zur
Amplifikation von DNA-Sequenzen von einem ersten cDNA-Strang(leicht
hergestellt aus mRNA)-Template zwischen einer festgelegten inneren
Stelle und entweder dem 3'-
oder dem 5'-Ende
der mRNA verwendet wird. Die gesamte oder mRNA von unterschiedlichen
Humangeweben sind kommerziell verfügbar bei Clontech. Das 3'-RACE-System (Gibco-BRL
Life Technologies; Katalog Nr. 18373-019) und 5'-RACE-System(Katalog Nr. 18374-058)-Kits
wurden verwendet. Die Handbücher
dieser zwei Produkte liefern die detaillierten Protokolle. Verkürzt werden
die Protokolle nachfolgend beschrieben.
-
Für die 3'-RACE-Prozedur wird
eine cDNA-Synthese des ersten Stranges an dem Poly(A)-Schwanz der mRNA
gestartet, indem der Adapter-Primer (mit dem System mitgeliefert),
der eine einzigartige Sequenz für
eine universelle PCR-Amplifikation der RACE-Produkte eingebaut enthält, verwendet.
Nach der Synthese des ersten Stranges der cDNA aus diesem Primer
wird das ursprüngliche
mRNA-Template mit RNase H zerstört.
Sodann wird die Amplifikation unter Verwendung von zwei Primer ausgeführt: Der
eine ist ein genspezifischer Primer (der aus der verfügbaren partiellen
cDNA- Sequenz von
HHT13 aufgebaut wird); der andere ist der Universal-Amplifikations-Primer,
der mit dem Kit bereitgestellt wird. Das amplifizierte Produkt wird
in einen Plasmidvektor zum Sequenzieren subkloniert.
-
Bei
dem 5'-RACE-System
wird die cDNA des ersten Stranges aus mRNA unter Verwendung eines genspezifischen
Primers synthetisch dargestellt (der auf der verfügbaren partiellen
cDNA-Sequenz von HHT13 beruht), sowie der SuperScript II-Reverse-Transkriptase.
Das ursprüngliche
mRNA-Template wird durch Behandlung mit RNase H entfernt. Unter
Verwendung einer Schleuderpatrone werden die uninkorporierten dNTP's, Primer und Proteine
von der cDNA abgetrennt. Sodann wird ein homopolymerer dCTP-Schwanz
dem 3' Ende der
cDNA des ersten Stranges unter Verwendung von TdT-Enzyms und dCTP-Nucleotiden
hinzugefügt.
Die PCR-Amplifikation wird unter Verwendung zweier Primer ausgeführt: Der
eine ist ein verschachtelter genspezifischer Primer, der aus der
verfügbaren
partiellen DNA-Sequenz von HHT13 aufgebaut wird; und der andere
ist ein "Ankerprimer", der mit dem System
mitgeliefert wird. Beide Primer inkorporieren Restriktionsstellen
zum Subklonieren in Plasmide und nachfolgendes Sequenzieren.
-
SUBKLONIEREN VON HHT13 πgt10-KLONEN
IN pcdna3, DEREN SEQUENZIEREN UND EXPRESSION
-
A. AMPLIFIKATION VON cDNA-INSERTS MIT πgt10 PRIMERN.
-
Auf
einem Rasen von Bakterienzellen (E.coli C600Hfl) wurden 10 μl Phagen-Resuspension
von jedem Klon auf markierte Stellen gegeben. Nach einer Inkubation
von 5 Stunden bei 37°C
wurden die Phagenplaques klar sichtbar. Die Oberfläche jedes
Plaques wurde in 200 μl
Wasser gegeben. Die Proben wurden in einem siedenden Wasserbad für 5 Minuten
gehalten und bei Raumtemperatur für 10 Minuten zentrifugiert.
Es wurden 1 μl-Proben
verwendet, um mit einer Reihe von πgt 10-Primern zu amplifizieren:
GT10-5KXb
[5'-GGGTAGTCGGTACCTCTAGAGCAAGTTCAGCC-3'] (SEQ ID NO:18)
vs
GT10-3BXh
[5'-ATAACAGAGGATCCTCGAGTATTTCTTCCAG-3'] (SEQ ID NO:19)
-
Unter
den folgenden Bedingungen wurde das ExpandTM System
von Boehringer Mannheim (Katalog Nr. 1681-842) angewendet:
5 μl 10 × ExpandTM Puffer 3
7 μl 2,5 mM dNTP-Mischung
1,5 μl Primer
GT10-5KXb
1,5 μl
Primer GT10-3BXh
0,75 μl
Expand PCR-Enzym (1 Einheit)
33,25 μl Wasser
1 μl DNA
Reaktionsbedingungen:
5 Zyklen von 93°C,
40 Sek.; 50°C,
1 Min.; 68°C,
2 Min. und 30 Zyklen von 93°C,
40 Sek.; Rampe bis 68°C,
1 Min.; 68°C,
2 Min.
-
Ein
amplifiziertes DNA-Fragment von einer Länge von etwa 2.200 bp war von
allen drei Klonen auf dem Agarose-Gel zu sehen. Das PCR-Produkt
wurde unter Anwendung des QIAGEN's
QIAquick PCR-Reinigungs-Kits
(Katalog Nr. 28104) gereinigt und in 50 μl 10 mM Tris, pH 8,0, eluiert.
Die Templates wurden sequenziert.
-
B. SUBKLONIEREN IN pcDNA3-VEKTOR
-
Die
amplifizierte und gereinigte DNA von den drei Klonen wurde mit Kpn
I und Xho I restringiert und in ein pcDNA3 subkloniert, die mit ähnlichen
Restriktionsenzymen restringiert ist. Die Plasmide wurden bezeichnet
als pHHT13-1, pHHT13-2 und pHHT13-3. Plasmid-DNAs wurden hergestellt
unter Anwendung etweder der bloßen
Methode (alkalische Behandlung, bakterielle DNA-Ausfällung mit
3M KOAc, Isopropanol-Ausfällung, gefolgt
von einer RNAse Behandlung und zweiten Durchlauf einer Isopropanol-Ausfällung) oder
mit Plasmid-DNA-Kits von Qiagen Inc. Die unter Anwendung der Qiagen-Kits hergestellten
Templates wurden sequenziert.
-
C. FUNKTIONELLER ASSAY
-
Es
wurden mit jedem Klon unter Verwendung des Ratten-GLP-2-R, 587-Klons
als eine positive Kontrolle für
das cAMP-Ansprechen auf GLP-2-Peptid Transfektionen ausgeführt. Die
Methoden zur Transfektion, der Zellkultur und des cAMP Assays waren
mit denen identisch, die für
den funktionellen Assay von Ratten 587-Klon beschrieben wurden.
Die Ergebnisse zeigten, dass, obgleich die positive Kontrolle ein
gutes cAMP-Ansprechen in COS-Zellen gab, keines der HHT13-Klone
irgendeine cAMP-Reaktion
zeigte. Wie mit Hilfe des Sequenzierens bestätigt wurde, bei dem sich eine
Rasterverschiebungsmutation zeigte, legen die funktionellen Daten
nahe, dass von diesen cDNA-Klonen kein funktionelles GLP-2R-Protein
exprimiert wurde.
-
D. VERGLEICH VON DNA-SEQUENZEN ZWISCHEN
RATTEN-GLP-2R UND EEHT13-SUBKLONEN
-
Der
Vergleich zeigte eine 2bp-Deletion an einer Stelle, die den Nucleotiden
389-390 der Ratten-GLP-2R-cDNA
entsprach, was zu einem Verlust der Nucleotide 374-375 der hierin
dargestellten Human-GLP-2R-cDNA-Sequenz
führt.
-
Die
PCR wurde verwendet, um zwei bp der Ratten-GLP-2R-DNA-Sequenz in
HHT13-1 DNA an der Stelle der 2 bp Rasterverschiebungsdeletion einzubauen,
die in Bezug auf die Ratten-GLP-2R-kodierende Sequenz identifiziert wurde.
Die folgenden Primer wurden aus HHT13 DNA-Sequenz aufgebaut, um
zwei bp zu insertieren:
HWBR/2BPI-475F
[5'-ACAGGCATGTCTGGAAGACTTACTCAAGGAACCTTCTGGCAT-3'] (SEQ ID NO:20)
HWBR/2BPI-506R
[5'-ATGCCAGAAGGTTCCT1TGAGTAAGTCTTCCAGACATGCCTGT-3'] (SEQ ID NO:21)
HWBR-F7
[5'-TTCCTCTGTGGTACCAAGAGGAATGC-3'] (SEQ ID NO:22)
und HWBR-1910R:
[5'-GGTGGACTCGAGGTACCGATCTCACTCTCTTCCAGAATC-3'] (SEQ ID NO:23)
-
PCR
1: 1 ng pHHT13-1-DNA wurde als Template für die Ausführung zweier PCR mit den Primer
HWBR-F7 gegenüber
HWBR/2BPI-506R und HWBR/2BPI-475 F gegenüber HWBR-1910R verwendet.
-
Das
ExpandTM PCR-System von Boehringer Mannheim
(Katalog Nr. 1681-842) wurde unter den folgenden Bedingungen angewendet:
5 μl Lox-ExpandTM Puffer 3
7 μl 2,5 mM dNTP-Mischung
1,5 μ Primer HWBR-F7
oder HWBR/2BPI-475F
1,5 μ Primer
HWBR-2BPI-506R oder HWBR-1910R
0,75 μl Expand PCR-Enzym (1 Einheit)
33,25 μl Wasser
und
1 μl
DNA.
Reaktionsbedingungen: 10 Zyklen von 92°C, 40 Sek.; 48°C, 1 mm;
68°C, 3
mm und 30 Zyklen von 92°C,
40 Sek.; 55°C,
40 Sek.; 68°C,
2 mm.
-
Die
Primer HWBR-F7 und HWBR/2BPI-506R amplifizierten ein DNA-Fragment
von 400 bp und HWBR/2BPI-475F und HWBR-1910R amplifizierten ein
DNA-Fragment von näherungsweise
1,4 kb auf einem Agarose-Gel. Die zwei Bänder wurden aus dem Agarose-Gel
herausgeschnitten und mit dem Qiaquick-Gel Extraktions-Kit von Qiagen
Inc. (Katalog Nr. 28706) gereinigt und die DNAs in 50 μl von 10
mM Tris (pH 8,5) eluiert.
-
PCR
2 (Extension ohne Primer): Es wurden näherungsweise 75 ng zweier amplifizierter
Produkte aus der vorgenannten PCR 1 gemischt und anschließend ohne
Primer durch Ausdehnen unter den folgenden Bedingungen rekombiniert:
2 μl 10 × ExpandTM Puffer 1
2,8 μl 2,5 mM dNTP-Mischung
0,3 μl Expand
PCR-Enzym (1 Einheit)
8,9 μl
Wasser
6 μl
von vereinten PCR1-Produkten
Reaktionsbedingungen: 15 Zyklen
von 92°C,
1 Min.; 60°C,
5 Min.; 68°C,
3 Min.
-
PCR
3: 1 μl
amplifizierte Mischung von PCR 2 wurde als Template zum Amplifizieren
mit HWBR-F7 und HWBR-1910R-Primer unter Anwendung der folgenden
Bedingungen verwendet:
10 μl
10 × ExpandTM Puffer 1
14 μl 2,5 mM dNTP-Mischung
3,0 μl Primer
HWBR-F7 oder HWBR/2BPI-475F
3,0 μl Primer HWBR/2BPI-506R oder
HWBR-1910R
1,5 μl
Expand PCR-Enzym (1 Einheit)
67,5 μl Wasser und
1 μl DNA.
Reaktionsbedingungen:
30 Zyklen von 92°C,
1 Min.; 60°C,
1 Min.; 68°C,
2 Min.
-
Es
wurde ein DNA-Fragment von näherungsweise
1,7 kb amplifiziert, wie es auf einem Agarose-Gel zu erkennen ist. Das PCR-Produkt
wurde unter Anwendung des QIAGEN QIAquick PCR-Reinigungs-Kits (Katalog Nr.
28104) gereinigt und in 50 μl
10 mM Tris, pH 8,0, eluiert. Das gereinigte Produkt wurde mit Kpn
I restringiert und in Kpn 1-restringierte pcDNA3.1(–)/Myc-His
A (Invitrogen, Katalog Nr. V855-20)
subkloniert. Einer der Klone mit der Bezeichnung pc.3.1/HuGL2R/MH6
(pHuMH6) hatte das 1,7kb-Insert
in korrekter Orientierung, wie mit Hilfe der PCR unter Verwendung
eines Vektors gegenüber
mehrerer Insertprimer kontrolliert wurde.
-
Funktionelle Assay:
-
Dieser
Hybrid-Klon wurde mit Ratten-GLP-2R unter Verwendung des in Beispiel
2 beschriebenen Assays verglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass
der 2 bp "GA"-Austausch in die
vermutliche Deletionsstelle ein Klon lieferte, der ein funktionelles
GLP-2R-Protein kodiert, wie mit Hilfe der CAMP-Reaktion auf GLP-2-Behandlung gezeigt
wird.
-
BEISPIEL 6
-
ISOLATION VON HUMAN-GLP-2-REZEPTOR-cDNA
VOLLER LÄNGE
-
Es
wurden zwanzigtausend Klone aus einer πgt10-cDNA-Bibliothek von Human-Magen
(Clontech; Katalog Nr. HL3017a) auf jeweils 100 Agar-150mm-Platten
aufgezogen. Jeder Platte wurde SM-Puffer (0,1 M NaCl, 10 mM Mg2So4, 35 mM Tris,
pH-7,5, 0,01% Gelatine) zugegeben, um 100 Phagen-Lysate zu erhalten, die
jeweils 20.000 (20K) gepoolte Klone enthielten. Die ersten fünfzig der
20K Phagen-Lysate (20K-Pools) wurden mit Hilfe der PCR unter Verwendung
zweier Primer, die aus der HHT13 DNA-Sequenz aufgebaut waren, einem
Screening unterzogen. Die Template-DNA von jedem Pool wurde hergestellt
durch Sieden von Phagen-Lysat für
10 Minuten und Zentrifugieren für
10 Minuten.
HWBR-113F [5'-GTGGAGAGGATTTGTGCAAACATTTC-3'] (SEQ ID NO:24)
HWBR-578R
[5'-AGAGACATTTCCAGGAGAAGAATGAG-3'] (SEQ ID NO:25)
-
Es
wurde jeweils 1 μl
jeder 20K-Pool-DNA mit Hilfe der PCR mit HWBR-113F- und HWBR578R-Primern
unter Anwendung der folgenden Bedingungen einer Diagnose unterzogen:
2 μl 10 × ExpandTM-Puffer 1
2,8 μl 2,5 mM dNTP-Mischung
0,6 μl Primer
HWBR-113F
0,6 μl
Primer HWBR-578R
0,3 μl
Expand PCR-Enzym (1 Einheit)
12,7 μl Wasser
1 μl 20K Pool-DNA
Reaktionsbedingungen:
35 Zyklen von 92°C,
40 Sek.; 60°C,
40 Sek.; 68°C,
1 Min.
-
Bei
der Amplifikation von Templates aus zwei Poolen (HST 19 und HST
38) war ein DNA-Fragment von
näherungsweise
450 bp zu erkennen.
-
B. SCREENING VON KLONEN AUS ZWEI POSITIVEN
POOLS: HST 19 UND HST 38.
-
Es
wurden 40.000 Klone von jeweils zwei positiven 20K Pools aufgezogen
mit Hilfe von Plaque-Lifts auf
Nitrocellulose-Filtern (Amersham; Katalog Nr. RPN137E) einem Screening
unterzogen. Die Sonde wurde durch Random-Primermarkieren eines DNA-Fragmentes
aus pHHT13-1 hergestellt.
- 1. Die Filter wurden
vorhybridisiert und über
Nacht bei 42°C
hybridisiert. Die Hybridisierungslösung bestand aus 50% Formamid,
5 × SSPE,
5 × Denhart's Lösung, 0,5%
SDS und Lachssperma-DNA (200 mg/ml).
- 2. Nach der Hybridisierung wurden die Filter unter den folgenden
Bedingungen gewaschen:
• zweimal
bei Raumtemperatur in 2 × SSPE
und 0,01% SDS;
• zweimal
bei 42°C
in 2 × SSPE
und 0,01% SDS; und
• zweimal
bei 50°C
in 0,1 × SSPE
und 0,01% SDS.
- 3. Die Filter wurden autoradiographiert und die Regionen auf
den Platten, die mit den positiven Signalen übereinstimmten, isoliert. Einer
der positiven Klone (HST 38-4-30) wurde aus dem HST 38-Pool isoliert. Das
450 bp DNA-Fragment wurde von dem positiven Klon unter Verwendung
der Primer HWBR-113F
und HWBR-578R amplifiziert und sequenziert. Die Sequenz zeigte deutlich,
dass das Plasmid 2 bp (AG) an der Stelle 373-374 der HHT13 DNA-Sequenz
enthielt.
-
Das
vollständige
Insert des Klons HST 38-4-30 wurde unter Verwendung von λgt10-Primern
entsprechend der Beschreibung in Beispiel 1 amplifiziert. Mit der
PCR wurde ein DNA-Fragment von näherungsweise 1,4
kb amplifiziert. Die amplifizierte DNA wurde gereinigt und sequenziert.
-
BEISPIEL 7
-
REKONSTRUKTION EINES KLONS FUNKTIONELLER
HUMAN-GLP-2R-cDNA VOLLER LÄNGE
UND FUNKTIONELLER ASSAY
-
Ein
700 bp-Fragment, das erhalten wurde durch Kpn I und Pvu II-Restriktionsdigerierung
der amplifizierten DNA aus dem Klon UST 38-4-30 und 1,4 kb DNA-Fragment
aus Xho I und Pvu II restringierter pHHT13-1 DNA, wurde in Kpn I
und XHO I-restringierter pcDNA3 in einer Dreiwege-Ligation subkloniert.
Das neuartige Plasmid-Konstrukt wurde bezeichnet als pc3/HuGL2R-2.
Auf diese Weise wurde die Sequenz des Human-GLP-2-Rezeptors in der
vollen Länge
erhalten.
-
Funktioneller Assay:
-
Der
neuartige Klon wurde mit dem Ratten-GLP-2R-Kon 587 entsprechend
der vorstehend ausgeführten
Beschreibung verglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass der Klon ein
funktionelles Human-GLP-2R-Protein kodierte,
was zu einer cAMP-Erzeugung in COS-Zellen in Reaktion auf eine GLP-2-Behandlung führte (8).
-
BEISPIEL 8: ANTIKÖRPER, GERICHTET AUF DEN GLP-2-REZEPTOR
-
1. ANTIPEPTID-ANTIKÖRPER
-
Es
wurden Antipeptid-Antikörper
in Kaninchen gegen N-terminales Peptid (QTRENTTDIWQDESE) (SEQ ID
NO: 26) aufgezogen, ein C-terminales Peptid (SEGDGSETLQKLR) (SEQ
ID NO: 27) und eine extrazelluläre
Schleife 1(SHNSUSKRPDDESG) (SEQ ID NO: 28) des Ratten-GLP-2-Rezeptos.
-
2. ANTIKÖRPER IN BEZUG AUF GEGEN EIN
FUSIONSPROTEIN AUFGEZOGENEN GLP-2-REZEPTOR
-
Es
wurde Polynucleotid, welches die C-terminale Region von Ratten-GLP-2-Rezeptor
(Aminosäuren 444-550)
kodiert, in den C-Terminus von Glutathion-5-Transferase (GST) in
pGEX-2T gespleißt
und in den E.col-Stamm SUREI exprimiert. Das Protein wurde unter
Anwendung der Affinitätschromatographie
gereinigt, indem das vorgenannt GLP-2-C-terminale Fragment fusioniert
mit dem C-Terminus von maltosebindenem Protein verwendet wurde.
Der Protease-Abbau wurde unter Verwendung eines Cocktails oder unter
Verwendung von Protease-Hemmern (Boehringer Mannheim) auf ein Minimum
herabgesetzt.
-
Antikörper wurden
im Allgemeinen gemäß der Methode
aufgezogen, die offenbart wurde in: "Antibodies: Laboratoriumshandbuch, Harlow
and Lane, Cold Spring Harbor Laborstory, 1988". Verkürzt gesagt, wurde das GLP-2-GST-Fusionsprotein
zum Aufziehen von Antikörpern
in Ratten wie folgt verwendet. Die erste Injektion erfolgte mit
100 μg Fusionsprotein
in kompletten Freundscher Adjuvants an mehrfachen Stellen, intramuskulär und subkutan.
Booster-Injektionen wurden an mehrfachen Stellen intramuskulär mit 100 μg Fusionsproteinen
in kompletter Freundscher Adjuvants an den Tagen 14, 21, 42 und
56 vorgenommen.
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Antiseren
wurden über
die Affinität
unter Verwendung einer GLP-2-MBP-Fusionsprotein-Affinitätssäule gereinigt. Die immunocytochemische
Analyse bestätigte,
dass diese Antikörper
spezifisch den GLP-2-Rezeptor erkennen.
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ÄQUIVALENTE
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Die
vorstehend ausgeführte
Beschreibung wird als ausreichend angesehen, um einem Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet die Ausführung
der Erfindung zu ermöglichen.
So sind faktisch zahlreiche Modifikationen an den vorstehenden Darlegungen
zur Ausführung
der Erfindung für
den Fachmann auf dem Gebiet der Biochemie, Molekularbiologie und
verwandten Gebieten offensichtlich und sind als innerhalb des Geltungsbereichs
der beigefügten
Ansprüche
befindlich zu betrachten.
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