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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen neu identifizierten Rezeptor,
der der Überfamilie
der G-proteingekoppelten Rezeptoren angehört. Die Erfindung betrifft
ebenso Polynucleotide, die für
den Rezeptor kodieren. Die Erfindung betrifft weiters Verfahren,
die die Rezeptor-Polypeptide und -Polynucleotide als Ziel für Diagnose
und Behandlung in rezeptorvermittelten Erkrankungen verwenden. Die
Erfindung betrifft weiters Wirkstoffscreening-Verfahren, die die
Rezeptor-Polypeptide und -Polynucleotide verwenden, um Agonisten
und Antagonisten für
Diagnose und Behandlung zu identifizieren. Weiters umfasst die Erfindung
Agonisten und Antagonisten auf Basis der Rezeptor-Polypeptide und
-Polynucleotide. Die Erfindung betrifft ebenso Verfahren zur Herstellung
der Rezeptor-Polypeptide und -Polynucleotide.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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G-Proteincekoppelte
Rezeptoren
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G-Proteingekoppelte
Rezeptoren (GPCRs) stellen eine wichtige Klasse an Proteinen dar,
die für
die Signalübertragung
innerhalb einer Zelle verantwortlich sind. GPCRs besitzen drei strukturelle
Domänen:
eine aminoterminale extrazelluläre
Domäne,
eine Transmembrandomäne,
die sieben Transmembransegmente, drei extrazelluläre Schleifen
und drei intrazelluläre
Schleifen enthält,
und eine carboxyterminale intrazelluläre Domäne. Nach der Bindung eines
Liganden an einen extrazellulären
Teil eines GPCR wird ein Signal innerhalb der Zelle übertragen,
das zu einer Veränderung
einer biologischen oder physiologischen Eigenschaft der Zelle führt. Zusammen
mit G-Proteinen
und Effektoren (intrazelluläre
Enzyme und Kanäle,
die von G-Proteinen moduliert werden) sind GPCRs die Komponenten
eines modularen Signalsystems, das den Zustand von intrazellulären zweiten
Messengern mit extrazellulären
Inputs verbindet.
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GPCR-Gene
und -Genprodukte sind potentielle Verursacher von Erkrankungen (Spiegel
et al., J. Clin. Invest. 92, 1119-1125 (1993); McKusick et al.,
J. Med. Genet. 30, 1-26 (1993)). Von spezifischen Defekten im Rhodopsin-Gen
und im V2-Vasopressin-Rezeptor-Gen
ist bekannt, dass sie verschiedene Formen an Retinitis pigmentosa
(Nathans et al., Annu. Rev. Genet. 26, 403-424 (1992)) und nephrogenem
Diabetes insipidus (Holtzman et al., Hum. Mol. Genet. 2, 1201-1204
(1993)) auslösen.
Diese Rezeptoren sind von entscheidender Bedeutung sowohl für das Zentralnervensystem
als auch für
periphere physiologische Prozesse. Evolutionsanalysen deuten darauf
hin, dass der Vorfahre dieser Proteine ursprünglich gemeinsam mit komplexen
Körperplänen und
Nervensystemen entwickelt wurde.
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Die
GPCR-Protein-Überfamilie
kann in fünf
Familien unterteilt werden: Familie I, Rezeptoren, die durch Rhodopsin
und den β2-adrenergischen
Rezeptor typisiert sind und im Moment über 200 einzigartige Mitglieder
umfassen (Dohlman et al., Annu. Rev. Biochem. 60, 653-688 (1991));
Familie II, die Nebenschilddrüsenhormon-/Calcitonin-/Secretin-Rezeptor-Familie
(Juppner et al., Science 254, 1024-1026 (1991); Lin et al., Science 254,
1022-1024 (1991)); Familie III, die metabotrope Glutamatrezeptor-Familie
(Nakanishi, Science 258, 597-603 (1992)); Familie IV, die cAMP-Rezeptor-Familie,
wichtig für
die Chemotaxis und die Entwicklung von D. discoideum (Klein et al.,
Science 241, 1467-1472 (1988)); und Familie V, die pilzlichen Paarungspheromon-Rezeptoren,
wie z.B. STE2 (Kurjan, Annu. Rev. Biochem. 61, 1097-1129 (1992)).
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Es
gibt ebenso eine kleine Anzahl an anderen Proteinen, die sieben
mutmaßliche
hydrophobe Segmente aufweisen und mit GPCRs nicht verwandt zu sein
scheinen; es wurde nicht gezeigt, dass sie an G-Proteine koppeln.
Drosophila exprimiert ein photorezeptorspezifisches Protein, „Bride-of-Sevenless" (Boss), ein Sieben-Transmembransegment-Protein,
das ausgiebig studiert wurde und keine Beweise dafür zeigt,
ein GPCR zu sein (Hart et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 5047-5051
(1991)). Vom Gen „frizzled" (fz) in Drosophila
wird ebenso angenommen, es wäre
ein Protein mit sieben Transmembransegmenten. Wie von Boss wurde
von fz nicht gezeigt, dass es an G-Proteine koppelt (Vinson et al.,
Nature 338, 263-264 (1989)).
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G-Proteine
stellen eine Familie an heterotrimeren Proteinen dar, die aus α-, β- und γ-Untereinheiten bestehen,
die Guanin-Nucleotide binden. Diese Proteine sind normalerweise
an Zellenoberflächenrezeptoren gebunden,
z.B. Rezeptoren, die sieben Transmembransegmente enthalten. Nach
der Ligandbindung an den GPCR wird eine Konformationsveränderung
an das G-Protein übertragen,
die bewirkt, dass die α-Untereinheit ein
gebundenes GDP-Molekül
gegen ein GTP-Molekül
austauscht und eine Dissoziation von den βγ-Untereinheiten hervorruft.
Die GTP-gebundene Form der α-Untereinheit
fungiert typischerweise als eine effektormodulierende Gruppierung,
was zu der Produktion von zweiten Messengern führt, wie z.B. cAMP (z.B. durch
Aktivierung von Adenylcyclase), Diacylglycerin oder Inositolphosphaten.
Bei Menschen sind mehr als 20 verschiedene Typen an α-Untereinheiten
bekannt. Diese Untereinheiten assoziieren mit einem kleineren Pool
an β- und γ-Untereinheiten.
Beispiele für
Säugetier-G-Proteine
umfassen Gi, Go, Gq, Gs und Gt. G-Proteine werden ausführlich in
Lodish et al., Molecular Cell Biology (Scientific American Books
Inc., New York, N.Y. (1995)), beschrieben. GPCRs, G-Proteine und
G-proteingebundene Effektor- und zweite-Messenger-Systeme wurden in
The G-Protein Linked Receptor Fact Book, Watson et al. (Hrsg), Academic
Press (1994), beschrieben.
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GPCRs
sind ein wichtiges Ziel für
die Wirkung und Entwicklung von Wirkstoffen. Dementsprechend ist die
Identifizierung und Charakterisierung zuvor unbekannter GPCRs für das Gebiet
der pharmazeutischen Entwicklung wertvoll. Die vorliegende Erfindung
bringt Fortschritte für
den Stand der Technik, indem sie einen zuvor nicht identifizierten
menschlichen GPCR bereitstellt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist ein Ziel der Erfindung, neue GPCRs zu identifizieren.
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, neue GPCR-Polypeptide bereitzustellen,
die als Reagenzien oder Ziele in Rezeptorversuchen nützlich sind,
die für
die Behandlung und Diagnose von GPCR-vermittelten Erkrankungen anwendbar
sind.
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, Polynucleotide bereitzustellen,
die den neuen GPCR-Rezeptor-Polypeptiden entsprechen, die als Ziele
und Reagenzien in Rezeptorversuchen nützlich sind, die für die Behandlung
und Diagnose von GPCR-vermittelten
Erkrankungen anwendbar sind und für die Herstellung neuer Rezeptor-Polypeptide mittels
Rekombinationsverfahren nützlich
sind.
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Ein
spezifisches Ziel der Erfindung ist es, Verbindungen zu identifizieren,
die als Agonisten und Antagonisten fungieren und die Expression
des neuen Rezeptors modulieren.
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Ein
weiteres spezifisches Ziel der Erfindung ist es, Verbindungen bereitzustellen,
die die Expression des Rezeptors für die Behandlung und Diagnose
GPCR-vermittelter Erkrankungen modulieren.
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Die
Erfindung basiert daher auf der Identifikation neues neuen GPCR,
genannt der 15625-Rezeptor.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zur Identifikation eines Agens bereit,
das den Spiegel oder die Aktivität
eines Polypeptids in einer Zelle moduliert oder das mit einem Polypeptid
in einer Zelle wechselwirkt, wobei das Polypeptid aus Folgendem
ausgewählt
ist:
- (a) aus der in Seq.-ID Nr. 1 oder 3 gezeigten
Aminosäuresequenz;
- (b) aus der Aminosäuresequenz
einer Allelvariante der in Seq.-ID Nr. 1 oder 3 gezeigten Aminosäuresequenz;
- (c) aus der Aminosäuresequenz
einer Sequenzvariante der in Seq.-ID Nr. 1 oder 3 dargestellten
Aminosäuresequenz,
worin die Sequenzvariante von einem Nucleinsäuremolekül kodiert wird, das an das
in Seq.-ID Nr. 2 bzw. 4 dargestellte Nucleinsäuremolekül hybridisiert, und zwar unter
stringenten Bedingungen;
- (d) aus einem Fragment der in Seq.-ID Nr. 1 oder 3 dargestellten
Aminosäuresequenz,
worin das Fragment zumindest 10 zusammenhängende Aminosäuren umfasst;
- (e) aus der Aminosäuresequenz
des reifen Rezeptorpolypeptids von etwa Aminosäure 6 bis etwa Aminosäure 342,
dargestellt in Seq.-ID Nr. 1 oder 3;
- (f) aus der in Seq.-ID Nr. 1 oder 3 dargestellten Aminosäuresequenz
des Polypeptids, von etwa Aminosäure 1
bis etwa Aminosäure
342; und
- (g) aus der Aminosäuresequenz
eines Epitops, das die Region eines beliebigen der Polypeptide aus
(a)-(f) trägt;
wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
(i) das Kontaktieren
des Agens mit einer Zelle, die in der Lage ist, das Polypeptid zu
exprimieren, sodass der/die Polypetidspiegel oder -aktivität in der
Zelle mittels des Agens moduliert werden kann, wobei die Zelle aus
dem Gehirn, aus CD34+-Zellen, B-Zellen,
Skelettmuskel, Lymphknoten, Milz, Thymus, Leber, Mandeln, Kolon,
Herz, Granulozyten, Erythroblasten oder Pankreas stammt; und
(ii)
das Messen des/der Polypeptidspiegels oder -aktivität.
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Die
Erfindung stellt ebenso ein Verfahren zur Detektion der Gegenwart
eines Polypeptids in einer Probe bereit, wobei das Verfahren Folgendes
umfasst:
- (i) das Kontaktieren der Probe mit
einem Antikörper,
der spezifisch die Detektion der Gegenwart des Polypeptids in der
Probe ermöglicht;
und
- (ii) das Detektieren der Gegenwart des Polypeptids, worin das
Polypeptid aus Folgendem ausgewählt
ist:
(a) aus der in Seq.-ID Nr. 1 oder 3 gezeigten Aminosäuresequenz;
(b)
aus der Aminosäuresequenz
einer Allelvariante der in Seq.-ID Nr. 1 oder 3 gezeigten Aminosäuresequenz;
(c)
aus der Aminosäuresequenz
einer Sequenzvariante der in Seq.-ID Nr. 1 oder 3 dargestellten
Aminosäuresequenz,
worin die Sequenz variante von einem Nucleinsäuremolekül kodiert wird, das an das
in Seq.-ID Nr. 2 bzw. 4 dargestellte Nucleinsäuremolekül hybridisiert, und zwar unter
stringenten Bedingungen;
(d) aus einem Fragment der in Seq.-ID
Nr. 1 oder 3 dargestellten Aminosäuresequenz, worin das Fragment zumindest
10 zusammenhängende
Aminosäuren
umfasst;
(e) aus der Aminosäuresequenz
des reifen Rezeptorpolypeptids von etwa Aminosäure 6 bis etwa Aminosäure 342,
dargestellt in Seq.-ID Nr. 1 oder 3;
(f) aus der in Seq.-ID
Nr. 1 oder 3 dargestellten Aminosäuresequenz des Polypeptids,
von etwa Aminosäure 1
bis etwa Aminosäure
342; und
(g) aus der Aminosäuresequenz
eines Epitops, das eine Region eines beliebigen der Polypeptide
aus (a)-(f) trägt;
und
worin die Probe von einer Zelle stammt, die aus Gehirn-, CD34+-, B-, Skelettmuskel-, Lymphknoten-, Milz-, Thymus-,
Leber-, Mandel-, Kolon-, Herz-, Granulozyten-, Erythroblasten- und
Pankreas-Zellen ausgewählt wurde.
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Die
Erfindung stellt ebenso ein Verfahren zur Identifikation eines Agens
bereit, das den Spiegel oder die Aktivität eines Nucleinsäuremoleküls in einer
Zelle moduliert oder das mit einem Nucleinsäuremolekül in einer Zelle wechselwirkt,
wobei das Nucleinsäuremolekül eine Nucleinsäuresequenz
besitzt, die aus Folgendem ausgewählt ist:
- (a)
aus der in Seq.-ID Nr. 2 oder 4 gezeigten Nucleotidsequenz;
- (b) aus einer Nucleotidsequenz, die für die in Seq.-ID Nr. 1 oder
3 gezeigte Aminosequenz kodiert;
- (c) aus einer Nucleotidsequenz, die zu einer beliebigen der
Nucleotidsequenzen in (a) oder (b) komplementär ist;
- (d) aus einer Nucleotidsequenz, die für eine Aminosäuresequenz
einer Sequenzvariante der in Seq.-ID Nr. 1 oder 3 dargestellten
Aminosäurese quenz
kodiert, die an die in Seq.-ID Nr. 2 bzw. 4 dargestellte Nucleotidsequenz
hybridisiert, und zwar unter stringenten Bedingungen;
- (e) aus einer Nucleotidsequenz, die zu der Nucleotidsequenz
in (d) komplementär
ist;
- (f) aus einer Nucleotidsequenz, die für ein Fragment der in Seq.-ID
Nr. 1 oder 3 dargestellten Aminosäuresequenz kodiert, worin das
Fragment zumindest 10 zusammenhängende
Aminosäuren
umfasst; und
- (g) aus einer Nucleotidsequenz, die zu der Nucleotidsequenz
in (f) komplementär
ist;
und das Verfahren Folgendes umfasst:
(i) das Kontaktieren
des Agens mit einer Zelle, die in der Lage ist, das Nucleinsäuremolekül zu exprimieren, sodass
der/die Nucleinsäuremolekülspiegel
oder -aktivität
in der Zelle mittels des Agens moduliert werden kann, worin die
Zelle aus dem Gehirn, aus CD34+-Zellen, B-Zellen,
Skelettmuskeln, Lymphknoten, Milz, Thymus, Leber, Mandeln, Kolon,
Herz, Granulozyten, Erythroblasten oder Pankreas stammen, und;
(ii)
das Messen des/der Nucleinsäuremolekülspiegels
oder -aktivität.
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Die
Erfindung stellt ebenso ein Verfahren zur Detektion der Gegenwart
eines Nucleinsäuremoleküls in einer
Probe bereit, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
- (i) das Kontaktieren der Probe mit einem Agens, das spezifisch
die Detektion der Gegenwart des Nucleinsäuremoleküls in der Probe ermöglicht;
und
- (ii) das Detektieren der Gegenwart des Nucleinsäuremoleküls oder
Fragments davon, worin das Nucleinsäuremolekül eine Nucleotidsequenz besitzt,
die aus Folgendem ausgewählt
ist:
(a) aus der in Seq.-ID Nr. 2 oder 4 gezeigten Nucleotidsequenz;
(b)
aus einer Nucleotidsequenz, die für die in Seq.-ID Nr. 1 oder
3 gezeigte Aminosäuresequenz
kodiert;
(c) aus einer Nucleotidsequenz, die zu einer beliebigen
der Nucleotidsequenzen in (a) oder (b) komplementär ist;
(d)
aus einer Nucleotidsequenz, die für eine Aminosäuresequenz
einer Sequenzvariante der in Seq.-ID Nr. 1 oder 3 dargestellten
Aminosäuresequenz
kodiert, die an die in Seq.-ID Nr. 2 bzw. 4 dargestellte Nucleotidsequenz
hybridisiert, und zwar unter stringenten Bedingungen;
(e) aus
einer Nucleotidsequenz, die zu der Nucleotidsequenz in (d) komplementär ist;
(f)
aus einer Nucleotidsequenz, die für ein Fragment der in Seq.-ID
Nr. 1 oder 3 dargestellten Aminosäuresequenz kodiert, worin das
Fragment zumindest 10 zusammenhängende
Aminosäuren
umfasst; und
(g) aus einer Nucleotidsequenz, die zu der Nucleotidsequenz
in (f) komplementär
ist;
worin die Probe aus einem Gewebe stammt, das aus Gehirn-,
CD34+-Zellen, B-Zellen, Skelettmuskeln,
Lymphknoten, Milz, Thymus, Leber, Mandeln, Kolon, Herz, Granulozyten,
Erythroblasten und Pankreas ausgewählt wurde, und worin das Agens
ein Oligonucleotid umfasst, das unter stringenten Bedingungen an
eine beliebige der Nucleinsäuresequenzen
aus (a)-(g) hybridisiert und Schritt (ii) die Bestimmung umfasst,
ob das Oligonucleotid an die Nucleinsäuresequenz in der Probe bindet.
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BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine Analyse der 15625-Aminosäuresequenz: αβ-Schleife
und Knäuel-Regionen; Hydrophilie;
amphipathische Regionen; flexible Regionen; antigener Index und
Surface-Wahrscheinlichkeits-Diagramm.
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2 zeigt
ein 15625-Rezeptor-Hydrophobie-Diagramm. Die Aminosäuren entsprechen
1-342 und zeigen die sieben Transmembransegmente.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Rezeptorfunktion/Signalweg
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Das
15625-Rezeptorprotein ist ein GPCR, das an Signalwegen beteiligt
ist. Wie hierin verwendet bezeichnet ein „Signalweg" die Modulation (z.B. Stimulierung oder
Inhibierung) einer zellulären
Funktion/Aktivität nach
der Bindung eines Liganden an den GPCR (15625-Protein). Beispiele
solcher Funktionen umfassen die Mobilisierung von intrazellulären Molekülen, die
an einem Signalübertragungsweg
beteiligt sind, z.B. Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat (PIP2), Inositol-1,4,5-triphosphat (IP3) und Adenylatcyclase; Polarisierung der Plasmamembran;
Produktion oder Sekretion von Molekülen; Veränderung in der Struktur einer
zellulären
Komponente; Zellproliferation, z.B. Synthese der DNA; Zellmigration;
Zelldifferenzierung und Zellüberleben.
Das 15625-Rezeptorprotein wird im gesamten Gehirn exprimiert, hauptsächlich in
Gliazellen. Es wird auch in großem
Ausmaß in
Knochenmark-CD34+-Zellen exprimiert, unter
anderem, jedoch nicht eingeschränkt
auf, Megakaryozyten. Es wird ebenso in moderatem Ausmaß in ruhenden
B-Lymphozyten exprimiert, wobei der Spiegel absinkt, wenn diese
Lymphozyten aktiviert werden, sowie in Skelettmuskeln. Das Gen wird
ebenso in Lymphknoten, Milz, Thymus, Leber, Mandeln, Kolon, Herz,
Granulozyten und Erythroblasten exprimiert. Es wird ebenso in der
Plazenta und dem Pankreas exprimiert. Dementsprechend umfassen Zellen,
die an einem 15625-Rezeptorprotein-Signalweg beteiligt sind, jedoch
nicht eingeschränkt
auf diese, Zellen, die aus diesen Geweben stammen.
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Die
durch das Rezeptorprotein vermittelte Reaktion hängt vom Typ der Zelle ab. In
einigen Zellen z.B. kann die Bindung eines Liganden an das Rezeptorprotein
durch Phosphatidylinositol- oder zyklischen AMP-Metabolismus und
-Stoffumsatz eine Aktivität
stimulieren, wie z.B. die Freisetzung von Verbindungen, den Schleusenmechanismus
eines Kanals, zelluläre
Adhäsion,
Migration, Differenzierung etc., während in anderen Zellen die
Bindung des Liganden zu einem anderen Resultat führt. Unabhängig von der durch das Rezeptorprotein
modulierten zellulären
Aktivität/Reaktion
ist allgemein gültig,
dass das Protein ein GPCR ist und mit G-Proteinen wechselwirkt, um
ein oder mehrere Sekundärsignale
in einer Reihe an intrazellulären
Signalübertragungswegen
zu produzieren, z.B. durch Phosphatidylinositol- oder zyklischen
AMP-Metabolismus und -Stoffumsatz in einer Zelle.
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Wie
hierin verwendet bezeichnet „Phosphatidylinositol-Stoffumsatz
und -Metabolismus" die
in den Stoffumsatz und den Metabolismus von Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat (PIP2) involvierten Moleküle sowie die Aktivitäten dieser
Moleküle.
PIP2 ist ein Phospholipid, das in der zytosolischen
Einzelschicht der Plasmamembran zu finden ist. Die Bindung des Liganden
an den Rezeptor aktiviert in einigen Zellen das Plasmamembran-Enzym
Phospholipase C, das wiederum PIP2 hydrolysieren
kann, um 1,2-Diacylglycerin (DAG) und Inositol-1,4,5-triphosphat
(IP3) zu produzieren. Einmal gebildet, kann
IP3 zu der Oberfläche des endoplasmatischen Reticulums
diffundieren, wo es einen IP3-Rezeptor binden
kann, z.B. ein Calciumkanalprotein, das eine IP3-Bindungsstelle
enthält.
Die IP3-Bindung kann eine Öffnung des
Kanals induzieren, wodurch ermöglicht wird,
dass Calciumionen in das Zytoplasma freigesetzt werden. IP3 kann auch von einer spezifischen Kinase phosphoryliert
werden, um Inositol-1,3,4,5-tetraphosphat (IP4)
zu bilden, ein Molekül,
das einen Eingang des Calciums in das Zytoplasma aus dem extrazellulären Medium
bewirken kann. IP3 und IP4 können anschließend sehr
schnell zu den inaktiven Produkten Inositol-1,4-biphosphat (IP2)
bzw. Inositol-1,3,4-triphosphat hydrolysiert werden. Diese inaktiven
Produkte können
von der Zelle wiederverwendet werden, um PIP2 zu
synthetisieren. Der andere zweite Messenger, der durch die Hydrolyse
von PIP2 produziert wird, nämlich 1,2-Diacylglycerin
(DAG), verbleibt in der Zellmembran, wo er dazu dienen kann, das
Enzym Protein-Kinase C zu aktivieren. Protein-Kinase C ist normalerweise
löslich
im Zytoplasma der Zelle zu finden, jedoch nach einer Steigerung
der intrazellulären
Calciumkonzentration kann sich dieses Enzym zu der Plasmamembran
bewegen, wo es von DAG aktiviert werden kann. Die Aktivierung von
Protein-Kinase C in verschiedenen Zellen führt zu verschiedenen zellulären Reaktionen,
wie z.B. der Phosphorylierung von Glykogen-Synthase oder der Phosphorylierung
von verschiedenen Transkriptionsfaktoren, z.B. NF-kB. Wie hierin
verwendet bezeichnet der Ausdruck „Phosphatidylinositol-Aktivität" eine Aktivität von PIP2 oder von einem seiner Metaboliten.
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Ein
weiterer Signalweg, an dem der Rezeptor beteiligt sein kann, ist
der cAMP-Stoffumsatz-Weg.
Wie hierin verwendet bezeichnet „zyklischer AMP-Stoffumsatz
und -Metabolismus" die
in den Stoffumsatz und den Metabolismus von zyklischem AMP (cAMP)
involvierten Moleküle
sowie auf die Aktivitäten
dieser Moleküle. Zyklisches
AMP ist ein zweiter Messenger, der als Reaktion auf eine ligandinduzierte
Stimulierung gewisser G-proteingekoppelter Rezeptoren produziert
wird. Im cAMP-Signalweg kann die Bindung eines Liganden an einen
GPCR zu der Aktivierung des Enzyms Adenylcyclase führen, das
die Synthese von cAMP katalysiert. Das neu synthetisierte cAMP kann
wiederum eine cAMP-abhängige
Protein-Kinase aktivieren. Diese aktivierte Kinase kann ein spannungsgesteuertes
Kaliumkanalprotein oder ein assoziiertes Protein phosphorylieren
und zu der Unfähigkeit
des Kaliumkanals führen,
sich während
eines Wirkungspotentials zu öffnen.
Die Unfähigkeit des
Kaliumkanals, sich zu öffnen,
führt zu
einem Absinken des nach außen
gerichteten Kaliumflusses, der normalerweise die Membran eines Neurons
erneut polarisiert, was zu einer verlängerten Membran-Depolarisation führt.
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Polypeptide
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Die
Erfindung basiert auf der Entdeckung eines neuen G-gekoppelten Proteinrezeptors.
Spezifisch wurde eine exprimierte Sequenz-Markierung (EST) basierend
auf der Homologie zu G-proteingekoppelten Rezeptorsequenzen ausgewählt. Diese
EST wurde verwendet, um, basierend auf Sequenzen, die es enthält, Primer
zu kreieren, sowie zur Identifikation einer cDNA aus einer menschlichen
cDNA-Bibliothek. Positive Klone wurden sequenziert, und die überlappenden
Fragmente wurden angeordnet. Die Analyse der angeordneten Sequenz
ergab, dass das klonierte cDNA-Molekül für einen
G-proteingekoppelten Rezeptor kodiert.
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Eine
cDNA-Nucleotidsequenz (Seq.-ID Nr. 4) und die abgeleitete Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 3) für
einen nicht-menschlichen Primaten (Makaken-Gehirn), die der menschlichen
15625-Rezeptor-Aminosäure-
und -Nucleotidsequenz entsprechen, sind in der Erfindung ebenso
enthalten.
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Die
Erfindung betrifft daher einen neuen GPCR mit der in Seq.-ID Nr.
1 gezeigten, abgeleiteten Aminosäuresequenz.
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Es
wird prognostiziert, dass die Aminosäuren 1-25 die aminoterminale
extrazelluläre
Domäne
darstellen, dass die Aminosäuren
26-302 die Region darstellen, die die Transmembrandomäne umspannt,
und dass die Aminosäuren
303-342 die carboxyterminale intrazelluläre Domäne darstellen. Die Transmembrandomäne enthält sieben
Transmembransegmente, drei extrazelluläre Schleifen und drei intrazelluläre Schleifen.
Die Transmembransegmente sind etwa von Aminosäure 26 bis etwa Aminosäure 47,
etwa von Aminosäure
59 bis etwa Aminosäure
79, von etwa Aminosäure
99 bis etwa Aminosäure
120, von etwa Aminosäure
143 bis etwa Aminosäure
162, von etwa Aminosäure
189 bis etwa Aminosäure
212, von etwa Aminosäure
238 bis etwa Aminosäure
255 und von etwa Aminosäure
284 bis etwa Aminosäure
302 zu finden. Innerhalb der Region, die die gesamte Transmembrandomäne umspannt,
befinden sich drei intrazelluläre
und drei extrazelluläre
Schleifen. Die drei intrazellulären
Schleifen sind von etwa Aminosäure
48 bis etwa Aminosäure
58, von etwa Aminosäure 121
bis etwa Aminosäure
142 und von etwa Aminosäure
213 bis etwa Aminosäure
237 zu finden. Die drei extrazellulären Schleifen sind von etwa
Aminosäure
80 bis etwa Aminosäure
98, von etwa Aminosäure
163 bis etwa Aminosäure
188 und von etwa Aminosäure
256 bis etwa Aminosäure
283 zu finden.
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Die
Transmembrandomäne
umfasst eine GPCR-Signalübertragungssignatur,
DRY, an den Resten 121-123. Die Sequenz umfasst ein Arginin an Rest
122, eine Invariante Aminosäure
in GPCRs.
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Ein
Vergleich des 15625-Rezeptors gegen die Prosite-Datenbank an Proteinmustern
zeigt einen hohen Score-Wert gegenüber der Sieben-Transmembransegment-Rhodopsin-Überfamilie.
Der unterstrichene Bereich zeigt eine GPCR-Signatur und spezifisch
die Position eines Arginin-Rests, konserviert in GPCRs. Die am häufigsten
konservierte Sequenz ist ein Aspartat-Arginin-Tyrosin-(DRY-) Triplett.
DRY ist in die Signalübertragung
verwickelt. Arginin ist invariant. Aspartat ist in einigen GPCRs
konservativ platziert. Im vorliegenden Fall ist das Arginin in der
Sequenz DRY zu fin den, was der Position von DRY oder invariantem
Arginin in GPCRs der Rhodopsin-Überfamilie
an Rezeptoren entspricht.
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Eine
Analyse des offenen Leserasters von 15625 zeigt Aminosäuren, die
spezifischen funktionellen Stellen entsprechen. Eine N-Glykosylierungsstelle
befindet sich etwa an den Aminosäuren
6-9 und 13-16. Eine cAMP- und cGMP-abhängige Protein-Kinase-Phosphorylierungsstelle
befindet sich etwa an den Aminosäuren 173-176.
Eine Protein-Kinase-C-Phosphorylierungsstelle befindet sich etwa
an den Aminosäuren
126-128, 163-165 und 304-306. Eine N-Myristoylierungsstelle befindet
sich etwa an den Aminosäuren
39-44 und 333-338. Zusätzlich
sind die Aminosäuren,
die in Position der GPCR-Signatur entsprechen und das Invariante Arginin
enthalten, in der Sequenz-DRY an den Aminosäuren 121-123 zu finden.
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Das „15625-Rezeptor-Polypeptid" oder „15625-Rezeptor-Protein" bezeichnet das Polypeptid
in Seq.-ID Nr. 1. Der Begriff „Rezeptor-Protein" oder „Rezeptor-Polypeptid" umfasst jedoch weiters
die zahlreichen, hierin beschriebenen Varianten sowie Fragmente,
die vom 15625-Polypeptid voller Länge und seinen Varianten abstammen,
z.B. Seq.-ID Nr. 3.
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Die
vorliegende Erfindung stellt daher ein isoliertes oder gereinigtes
15625-Rezeptor-Polypeptid
und Varianten und Fragmente davon bereit.
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Das
15625-Polypeptid ist ein 342-Reste-Protein, das drei Hauptstrukturdomänen aufweist.
Die aminoterminale extrazelluläre
Domäne
wurde als innerhalb der Reste 1 bis etwa 25 in Seq.-ID Nr. 1 identifiziert.
Die Transmembrandomäne
wurde als innerhalb der Reste von etwa 26 bis etwa 302 in Seq.-ID
Nr. 1 identifiziert. Die carboxyterminale intrazelluläre Domäne wurde
als innerhalb der Reste von etwa 303 bis etwa 342 in Seq.-ID Nr.
1 identifiziert. Die Transmembrandomäne enthält sieben Segmente, die die
Membran umspannen. Die Transmembransegmente sind etwa von Aminosäure 26 bis
etwa Aminosäure
47, etwa von Aminosäure
59 bis etwa Aminosäure
79, von etwa Aminosäure
99 bis etwa Aminosäure
120, von etwa Aminosäure
143 bis etwa Aminosäure
162, von etwa Aminosäure
189 bis etwa Aminosäure
212, von etwa Aminosäure
238 bis etwa Aminosäure
255 und von etwa Aminosäure
284 bis etwa Aminosäure
302 zu finden. Innerhalb der Region, die die gesamte Transmembrandomäne umspannt,
befinden sich drei intrazelluläre
und drei extrazelluläre Schleifen.
Die drei intrazellulären
Schleifen sind von etwa Aminosäure
48 bis etwa Aminosäure
58, von etwa Aminosäure
121 bis etwa Aminosäure
142 und von etwa Aminosäure
213 bis etwa Aminosäure
237 zu finden. Die drei extrazellulären Schleifen sind von etwa
Aminosäure
80 bis etwa Aminosäure
98, von etwa Aminosäure 163
bis etwa Aminosäure
188 und von etwa Aminosäure
256 bis etwa Aminosäure
283 zu finden.
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Die
Transmembrandomäne
umfasst eine GPCR-Signalübertragungssignatur,
DRY, an den Resten 121-123. Die Sequenz umfasst ein Arginin an Rest
122, eine Invariante Aminosäure
in GPCRs.
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Basierend
auf einer BLAST-Suche wurde gezeigt, dass die höchste Homologie zu der Rhodopsin-Überfamilie
an GPCRs bestand.
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Wie
hierin verwendet, wird von einem „isolierten" oder „gereinigten" Polypeptid gesprochen,
wenn es im Wesentlichen frei von zellulärem Material ist, wenn es von
rekombinanten und nicht rekombinanten Zellen isoliert ist, oder
frei von chemischen Vorläuferstoffen
oder anderen Chemikalien ist, wenn es chemisch synthetisiert ist.
Ein Polypeptid kann jedoch an ein anderes Polypeptid gebunden sein,
mit dem es normalerweise nicht in einer Zelle assoziiert ist, und
trotzdem als „isoliert" oder „gereinigt" angesehen werden.
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Die
Rezeptor-Polypeptide können
bis zur Homogenität
gereinigt werden. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass Präparate,
in denen das Polypeptid nicht bis zur Homogenität gereinigt ist, nützlich sind
und dass davon ausgegangen wird, dass sie eine isolierte Form des
Polypeptids enthalten. Das kritische Merkmal ist, dass das Präparat die
gewünschte
Funktion des Polypeptids ermöglicht,
sogar in Gegenwart beachtlicher Mengen anderer Komponenten. Die
Erfindung umfasst daher verschiedene Grade an Reinheit.
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In
einer Ausführungsform
umfasst der Begriff „im
Wesentlichen frei von zellulärem
Material" Präparate des
Rezeptor-Polypeptids mit weniger als etwa 30 % (des Trockengewichts)
anderer Proteine (d.h. kontaminierende Proteine), weniger als etwa
20 % anderer Proteine, weniger als etwa 10 % anderer Proteine oder
weniger als etwa 5 anderer Proteine. Wird das Rezeptor-Polypeptid
rekombinant hergestellt, so kann es auch im Wesentlichen frei von
Kulturmedium sein, d.h. Kulturmedium stellt weniger als etwa 20
%, weniger als etwa 10 % oder weniger als etwa 5 % des Volumens
des Proteinpräparats
dar.
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Der
Begriff „im
Wesentlichen frei von chemischen Vorläuferstoffen oder anderen Chemikalien" umfasst Präparate des
Rezeptor-Polypeptids, in denen es von chemischen Vorläuferstoffen
oder anderen Chemikalien getrennt ist, die in dessen Synthese involviert
sind. In einer Ausführungsform
umfasst der Begriff „im
Wesentlichen frei von chemischen Vorläuferstoffen oder anderen Chemikalien" Präparate des
Polypeptids mit weniger als etwa 30 % (des Trockengewichts) chemischer
Vorläuferstoffe
oder anderer Chemikalien, weniger als etwa 20 % chemischer Vorläuferstoffe
oder anderer Chemikalien, weniger als etwa 10 % chemischer Vorläuferstoffe oder
anderer Chemikalien oder weniger als etwa 5 % chemischer Vorläuferstoffe
oder anderer Chemikalien.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Rezeptor-Polypeptid die in Seq.-ID Nr. 1 dargestellte
Aminosäuresequenz.
Die Erfindung umfasst jedoch ebenso Sequenzvarianten. Varianten
umfassen ein im Wesentlichen homologes Protein, das vom selben genetischen
Locus in einem Organismus kodiert wird, d.h. eine Allelvariante.
Der 15625-Rezeptor wurde auf Chromosom 3 kartiert, in der Nähe des AFM-64YG9-Markers. Varianten
umfassen ebenso Proteine, die von anderen genetischen Loci in einem
Organismus abstammen, jedoch im Wesentlichen eine Homologie zu dem
15625-Rezeptor-Protein aus Seq.-ID Nr. 1 aufweisen. Varianten umfassen
ebenso Proteine, die im Wesentlichen homolog zu dem 15625-Rezeptor-Protein
sind, jedoch von einem anderen Organismus stammen, d.h. ein Ortholog,
wie z.B. in Seq.-ID Nr. 3. Varianten umfassen ebenso Proteine, die
im Wesentlichen homolog zu dem 15625-Rezeptor-Protein sind, die
mittels chemischer Synthese produziert werden.
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Varianten
umfassen ebenso Proteine, die im Wesentlichen homolog zu dem 15625-Rezeptor-Protein sind,
die mittels Rekombinationsverfahren produziert werden. Es ist jedoch
allgemein bekannt, dass Varianten alle vor der Erfindung offenbarte
Aminosäuresequenzen
ausschließen.
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Wie
hierin verwendet, sind zwei Proteine (oder eine Region der Proteine)
im Wesentlichen homolog, wenn die Aminosäuresequenzen zumindest etwa
50-55 %, 55-60 %, typischerweise zumindest etwa 70-75 %, noch typischer
zumindest etwa 80-85 % und besonders typisch zumindest etwa 90-95
% oder mehr Homologie aufweisen. Eine im Wesentlichen homologe Aminosäuresequenz
gemäß der vorliegenden
Erfindung wird von einer Nucleinsäuresequenz kodiert, die an
die Nucleinsäuresequenz
der in Seq.-ID Nr. 2 dargestellten Sequenz oder einen Teil davon
unter stringenten Bedingungen hybridisiert, wie dies unten stehend
ausführlicher beschrieben
wird.
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Um
den Prozentsatz der Identität
der zwei Aminosäuresequenzen
oder der zwei Nucleinsäuresequenzen
zu bestimmen, werden die Sequenzen für Zwecke des optimalen Vergleichs
angeordnet (z.B. können
Lücken
in eine oder beide einer ersten und einer zweiten Aminosäure- oder
Nucleinsäuresequenz
für eine
optimale Anordnung eingefügt
werden, und nicht homologe Sequenzen können für Vergleichszwecke außer Acht gelassen
werden). In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Länge einer
Referenzsequenz, die zu Vergleichszwecken angeordnet wird, zumindest
30 %, vorzugsweise zumindest 40 %, noch bevorzugter zumindest 50
%, noch bevorzugter zumindest 60 % und noch bevorzugter zumindest
70 %, 80 % oder 90 %, der Länge
der Referenzsequenz (z.B. wird eine zweite Sequenz mit 342 Aminosäureresten
mit den hierin enthaltenen Aminosäuresequenzen angeordnet, so
werden zumindest 80, vorzugsweise zumindest 100, noch bevorzugter
zumindest 120, noch bevorzugter zumindest 140 und noch bevorzugter
zumindest 200, 250, 300 oder 340 Aminosäurereste angeordnet). Die Aminosäurereste
oder Nucleotide an korrespondierenden Aminosäurepositionen oder Nucleotidpositionen
werden anschließend
verglichen. Ist eine Position in der ersten Sequenz vom selben Aminosäurerest
oder Nucleotid besetzt wie die korrespondierende Position in der
zweiten Sequenz, so sind die Moleküle an dieser Position identisch
(wie hierin verwendet, wird Amino säure- oder Nucleinsäure-„Identität" äquivalent zu Aminosäure- oder
Nucleinsäure-„Homologie" verwendet). Der Prozentsatz der Identität zwischen
den zwei Sequenzen ist eine Funktion der Anzahl an identischen Positionen,
die die Sequenzen gemeinsam haben, wobei die Anzahl der Lücken und
die Länge
jeder Lücke
in Betracht gezogen wird, die für
eine optimale Anordnung der beiden Sequenzen eingeführt werden
müssen.
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Die
Erfindung umfasst ebenso Polypeptide mit einem geringeren Grad an
Identität,
jedoch mit ausreichender Ähnlichkeit,
um eine oder mehrere derselben Funktionen durchzuführen, die
vom 15625-Polypeptid ausgeführt
werden. Die Ähnlichkeit
wird mittels konservierter Aminosäuresubstitution ermittelt.
Solche Substitutionen sind jene, die eine bestimmte Aminosäure in einem
Polypeptid mit einer anderen Aminosäure mit ähnlichen Eigenschaften substituieren.
Konservative Substitutionen sind wahrscheinlich phänotypisch
stumm. Die Ersetzungen, eines gegen das andere, unter den aliphatischen
Aminosäuren
Ala, Val, Leu und Ile werden typischerweise als konservative Substitutionen
angesehen sowie auch der Austausch der Hydroxyl-Reste Ser und Thr, der Austausch der
sauren Reste Asp und Glu, die Substitution zwischen den Amid-Resten
Asn und Gln, der Austausch der basischen Reste Lys und Arg und die
Ersetzungen unter den aromatischen Resten Phe, Tyr. Anleitungen
bezüglich
der Frage, welche Aminosäureänderungen
wahrscheinlich phänotypisch stumm
sind, sind in Bowie et al., Science 247, 1306-1310 (1990), zu finden.
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TABELLE
1. Konservative Aminosäuresubstitutionen
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Der
Vergleich der Sequenzen und die Bestimmung des Prozentsatzes der
Identität
und der Ähnlichkeit zwischen
zwei Sequenzen kann unter Verwendung eines mathematischen Algorithmus
erreicht werden (Computational Molecular Biology, A.M. Lesk (Hrsg.),
Oxford University Press, New York (1988); Biocomputing: Informatics
and Genome Projects, D.W. Smith (Hrsg.), Academic Press, New York
(1993); Computer Analysis of Sequence Data, Part I, A.M. Griffin
und H.G. Griffin (Hrsg.), Humana Press, New Jersey (1994); Sequence Analysis
in Molecular Biology, G. von Heinje, Academic Press (1987); sowie
Sequence Analysis Primer, M. Gribskov und J. Devereux (Hrsg.), M.
Stockton Press, New York (1991)). In einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Prozentsatz der Identität
zwischen zwei Aminosäu resequenzen
unter Verwendung des Algorithmus von Needleman und Wunsch bestimmt
(J. Mol. Biol. 48, 444-453 (1970)), der in das GAP-Programm im GCG-Softwarepacket inkorporiert
wurde (erhältlich
unter http://www.gcg.com), und zwar unter Verwendung von entweder
einer Blossom-62-Matrix oder einer PAM250-Matrix und einer Lückengewichtung
von 16, 14, 12, 10, 8, 6 oder 4 und einer Längengewichtung von 1, 2, 3,
4, 5 oder 6. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Prozentsatz
der Identität
zwischen zwei Nucleotidsequenzen unter Verwendung des GAP-Programms
im GCG-Softwarepacket bestimmt (J. Devereux et al., Nucleic Acids
Res. 12 (I), 387 (1984)) (erhältlich
unter http://www.gcg.com), und zwar unter Verwendung einer NWSgapdna.CMP-Matrix
und einer Lückengewichtung
von 40, 50, 60, 70 oder 80 und einer Längengewichtung von 1, 2, 3,
4, 5 oder 6. In einer weiteren Ausführungsform wird der Prozentsatz
der Identität
zwischen zwei Aminosäure-
oder Nucleotidsequenzen unter Verwendung des Algorithmus von E.
Meyers und W. Miller bestimmt (CABIOS 4, 11-17 (1989)), der in das
ALIGN-Programm (Version
2.0) inkorporiert wurde, und zwar unter Verwendung einer PAM120-Gewichtungs-Rest-Tabelle,
einer sog. „Gap
Length Penalty" von
12 und einer „Gap
Penalty" von 4.
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Die
Nucleinsäure-
und Proteinsequenzen der vorliegenden Erfindung können weiters
als „Abfrage-Sequenz" verwendet werden,
um eine Suche gegen öffentliche
Datenbanken durchzuführen,
um z.B. andere Familienmitglieder oder verwandte Sequenzen zu identifizieren.
Solche Suchoperationen können
unter Verwendung der Programme NBLAST und XBLAST (Version 2.0) von
Altschul et al. (J. Mol. Biol. 215, 403-10 (1990)) durchgeführt werden.
BLAST-Nucleotid-Suchoperationen können mit dem Programm NBLAST
durchgeführt werden,
Score = 100, Wortlänge
= 12, um Nucleotidsequenzen zu erhalten, die zu den Nucleinsäuremolekülen der
Erfindung homolog sind. BLAST-Protein-Suchoperationen können mit
dem Programm XBLAST durchgeführt
werden, Score = 50, Wortlänge
= 3, um Aminosäuresequenzen
zu erhalten, die zu den Proteinen der Erfindung homolog sind. Um
für Vergleichszwecke
Anordnungen mit Lücken
zu erhalten, kann Gapped BLAST verwendet werden, wie von Altschul
et al. (Nucleic Acids Res. 25 (17), 3389-3402 (1997)) beschrieben.
Werden die Programme BLAST und Gapped BLAST verwendet, so können die
Vorgabe parameter der jeweiligen Programme (z.B. XBLAST und NBLAST)
verwendet werden. Siehe http://www.ncbi.nlm.nih.gov.
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Eine
Polypeptid-Variante kann sich in der Aminosäuresequenz durch eine oder
mehrere Substitutionen, Deletionen, Insertionen, Inversionen, Fusionen
und Trunkierungen oder eine Kombination aus beliebigen dieser Vorgänge unterscheiden.
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Polypeptid-Varianten
können
voll funktionsfähig
sein oder es kann ihnen an Funktion in einer oder mehrer Aktivitäten fehlen.
Im vorliegenden Fall können
Variationen daher die Funktion von z.B. einer oder mehreren Regionen
beeinträchtigen,
die mit der Ligandbindung, der Membranassoziierung, der G-Protein-Bindung und
der Signalübertragung
korrespondieren.
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Voll
funktionsfähige
Varianten enthalten typischerweise nur konservative Variationen
oder Variationen in nicht kritischen Resten oder in nicht kritischen
Regionen. Funktionsfähige
Varianten können
ebenso eine Substitution ähnlicher
Aminosäuren
enthalten, die zu keiner Veränderung
oder einer insignifikanten Veränderung
der Funktion führt.
Alternativ dazu können
solche Substitutionen die Funktion bis zu einem gewissen Ausmaß positiv
oder negativ beeinträchtigen.
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Nicht
funktionsfähige
Varianten enthalten typischerweise eine oder mehrere nicht konservative
Aminosäure-Substitutionen,
-Deletionen, -Insertionen, -Inversionen oder -Trunkierung oder eine
Substitution, Insertion, Inversion oder Deletion in einem kritischen
Rest oder einer kritischen Region.
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Wie
angegeben, können
Varianten natürlich
vorkommend sein oder mittels rekombinanter Mittel oder chemischer
Synthese hergestellt werden, um nützliche und neue Charakteristiken
für das
Rezeptor-Polypeptid bereitzustellen. Dies umfasst das Verhindern
der Immunogenität
aus pharmazeutischen Formulierungen durch das Verhindern der Protein-Aggregation.
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Nützliche
Variationen umfassen weiters die Veränderung der Ligandbindungsmerkmale.
Eine Ausführungsform
umfasst z.B. eine Variation an der Bindungsstelle, die zu einer
Bindung, jedoch nicht zu einer Freisetzung, oder einer langsameren
Freisetzung des Liganden führt.
Eine weitere nützliche
Variation an denselben Stellen kann zu einer größeren Affinität für den Liganden
führen.
Nützliche
Variationen umfassen ebenso Veränderungen,
die zu einer Affinität
für einen
anderen Liganden führen.
Eine weitere nützliche
Variation umfasst eine, die eine Bindung ermöglicht, jedoch die Aktivierung
durch den Liganden verhindert. Eine weitere nützliche Variation umfasst eine
Variation in der Transmembran-G-Proteinbindungs-/Signalübertragungs-Domäne, die
für eine
reduzierte oder erhöhte
Bindung durch das geeignete G-Protein
oder für
eine Bindung durch ein anderes G-Protein sorgt als jenes, mit dem
der Rezeptor normalerweise assoziiert ist. Eine weitere nützliche
Variation stellt ein Fusionsprotein bereit, in dem eine oder mehrere
Domänen
oder Subregionen operabel an eine oder mehrere Domänen oder
Subregionen eines anderen G-proteingekoppelten
Rezeptors fusioniert sind.
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Aminosäuren, die
für die
Funktion essentiell sind, können
durch auf dem Gebiet der Erfindung bekannte Verfahren identifiziert
werden, z.B. ortsspezifische Mutagenese oder Alanin-Scanning-Mutagenese
(Cunningham et al., Science 244, 1081-1085 (1989)). Das letztere
Verfahren führt
einzelne Alanin-Mutationen an jedem Rest im Molekül ein. Die
resultierenden Mutantenmoleküle
werden anschließend
auf biologische Aktivität,
wie z.B. Rezeptorbindung oder in vitro, oder In-vitro-Proliferationsaktivität getestet.
Stellen, die für
die Ligand-Rezeptor-Bindung entscheidend sind, können ebenso mittels struktureller
Analyse, wie z.B. Kristallisierung, magnetischer Kernresonanz oder
Photoaffinitäts-Markierung,
bestimmt werden (Smith et al., J. Mol. Biol. 224, 899-904 (1992);
de Vos et al., Science 255, 306-312 (1992)).
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Eine
substantielle Homologie kann zu der gesamten Nucleinsäure- oder
Aminosäuresequenz
oder zu Fragmenten dieser Sequenzen bestehen.
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Die
Erfindung stellt daher auch Polypeptidfragmente des 15625-Rezeptor-Proteins
bereit. Fragmente können
von der in Seq.-ID Nr. 1 gezeigten Aminosäuresequenz abstammen. Die Erfindung
umfasst jedoch auch Fragmente der Varianten des 15625-Rezeptor-Proteins,
wie es hierin beschrieben wird.
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Die
Fragmente, die die Erfindung betreffen, sollen jedoch nicht als
jene Fragmente umfassend verstanden werden, die vor der vorliegenden
Erfindung offenbart sein könnten.
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Wie
hierin verwendet umfasst ein Fragment zumindest 10 zusammenhängende Aminosäuren von Aminosäure 1 bis
Aminosäure
280 und von Aminosäure
291 bis Aminosäure
342. Die Fragmente besitzen eine oder mehrere der biologischen Aktivitäten des
Proteins, z.B. die Fähigkeit,
an ein G-Protein oder einen Liganden zu binden, sowie Fragmente,
die als ein Immunogen verwendet werden können, um Rezeptor-Antikörper herzustellen.
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Biologisch
aktive Fragmente (Peptide, die z.B. 10, 12, 15, 20, 30, 35, 36,
37, 38, 39, 40, 50, 100 oder mehr Aminosäuren lang sind) können eine
Domäne
oder ein Motiv umfassen, z.B. eine extrazelluläre oder intrazelluläre Domäne oder
Schleife, ein oder mehr Transmembransegmente oder Teile davon, G-Protein-Bindungsstelle
oder GPCR-Signatur, Glykosylierungsstellen, cAMP- und cGMP-abhängige Protein-Kinase
und Protein-Kinase-C-Phosphorylierungsstellen sowie Myristoylierungsstellen.
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Mögliche Fragmente
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf: 1) lösliche Peptide,
die die gesamte aminoterminale extrazelluläre Domäne von etwa Aminosäure 1 bis
etwa Aminosäure
25 aus Seq.-ID Nr. 1 umfassen, oder Teile davon; 2) Peptide, die
die gesamte cyrboxyterminale intrazelluläre Domäne von etwa Aminosäure 303
bis Aminosäure
342 aus Seq.-ID Nr. 1 umfassen, oder Teile davon; 3) Peptide, die
die Region umfassen, die die gesamte Transmembrandomäne umspannt,
von etwa Aminosäure
26 bis Aminosäure
302; 4) ein beliebiges der spezifischen Transmembransegmente oder
Teile davon; 5) eine beliebige der drei intrazellulären oder
drei extrazellulären
Schleifen oder Teile davon.
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Fragmente
können
eine oder mehrere der biologischen Aktivitäten des Proteins beibehalten,
z.B. die Fähigkeit,
an ein G-Protein oder einen Liganden zu binden. Fragmente können ebenso
als ein Immunogen nützlich
sein, um Rezeptor-Antikörper
zu erzeugen.
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Biologisch
aktive Fragmente können
eine Domäne
oder ein Motiv umfassen, z.B. eine extrazelluläre oder intrazelluläre Domäne oder
Schleife, ein oder mehr Transmembransegmente oder Teile davon, G-Protein-Bindungsstelle
oder GPCR-Signatur,
Glykosylierung, cAMP- und cGMP-abhängige Protein-Kinase-Phosphorylierungsstellen,
Protein-Kinase-C-Phosphorylierungsstellen sowie N-Myristoylierungsstellen.
Solche Peptide können
z.B. 10, 15, 20, 30, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 50, 100 oder mehr Aminosäuren lang
sein.
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Mögliche Fragmente
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf: 1) lösliche Peptide,
die die gesamte aminoterminale extrazelluläre Domäne von etwa Aminosäure 1 bis
etwa Aminosäure
25 aus Seq.-ID Nr. 1 umfassen, oder Teile davon; 2) Peptide, die
die gesamte carboxyterminale intrazelluläre Domäne von etwa Aminosäure 303
bis Aminosäure
342 aus Seq.-ID Nr. 1 umfassen, oder Teile davon; 3) Peptide, die
die Region umfassen, die die gesamte Transmembrandomäne umspannt,
von etwa Aminosäure
26 bis etwa Aminosäure 302,
oder Teile davon; 4) ein beliebiges der spezifischen Transmembransegmente
oder Teile davon, etwa von Aminosäure 26 bis etwa Aminosäure 47,
von etwa Aminosäure
59 bis etwa Aminosäure
79, von etwa Aminosäure
99 bis etwa Aminosäure
120, von etwa Aminosäure
143 bis etwa Aminosäure
162, von etwa Aminosäure 189
bis etwa Aminosäure
212, von etwa Aminosäure
238 bis etwa Aminosäure
255 und von etwa Aminosäure 284
bis etwa Aminosäure
302; 5) eine beliebige der drei intrazellulären oder drei extrazellulären Schleifen
oder Teile davon, von etwa Aminosäure 48 bis etwa Aminosäure 58,
von etwa Aminosäure
121 bis etwa Aminosäure 142,
von etwa Aminosäure
213 bis etwa Aminosäure
237, von etwa Aminosäure
80 bis etwa Aminosäure
98, von etwa Aminosäure
163 bis etwa Aminosäure
188 und von etwa Aminosäure
256 bis etwa Aminosäure
283. Fragmente umfassen weiters Kombinationen der oben genannten
Fragmente, wie z.B. eine aminoterminale Domäne kombiniert mit einem oder
mehr Trans membransegmenten und den begleitenden extra- oder intrazellulären Schleifen
oder einem oder mehr Transmembransegmenten und den begleitenden
intra- oder extrazellulären
Schleifen, plus der carboxyterminalen Domäne. Daher kann jedes beliebige
der oben genannten Fragmente kombiniert werden. Andere Fragmente
umfassen das reife Protein von etwa Aminosäure 6 bis 342. Weitere Fragmente
enthalten die verschiedenen hierin beschriebenen funktionellen Stellen,
wie z.B. Glykosylierung, cAMP- und cGMP-abhängige Protein-Kinase-Phosphorylierungsstellen,
Protein-Kinase-C-Phosphorylierungsstellen,
N-Myristoylierungsstellen und eine Sequenz, die die GPCR-Signatur-Sequenz
enthält.
Fragmente können
sich z.B. in eine oder beide Richtungen von der funktionellen Stelle
erstrecken, um 5, 10, 15, 20, 30, 40, 50 oder bis zu 100 Aminosäuren zu
umfassen. Weiters können
Fragmente Sub-Fragmente der oben genannten spezifischen Domänen umfassen,
wobei die Subfragmente die Funktion der Domäne beibehalten, von der sie
abstammen.
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Fragmente
umfassen ebenso antigene Fragmente und besonders jene, von denen
gezeigt wurde, dass sie einen hohen antigenen Index in 1 besitzen.
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Dementsprechend
umfassen mögliche
Fragmente Fragmente, die eine Ligand-Bindungsstelle definieren, Fragmente,
die die Membranassoziierung definieren, Fragmente, die die Wechselwirkung
mit G-Proteinen und die Signalübertragung
definieren, sowie Fragmente, die Glykosylierungsstellen, cAMP- und
cGMP-abhängige
Protein-Kinase-Phosphorylierungsstellen, Protein-Kinase-C-Phosphorylierungsstellen
und N-Myristoylierungsstellen definieren. Damit ist ein diskretes
Fragment gemeint, das die relevante Funktion bereitstellt oder es
ermöglicht,
die relevante Funktion zu identifizieren. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
das Fragment die Ligand-Bindungsstelle.
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Die
Erfindung stellt auch Fragmente mit immunogenen Eigenschaften bereit.
Diese enthalten einen epitoptragenden Teil des 15625-Rezeptor-Proteins
und Varianten. Diese epitoptragenden Peptide sind nützlich,
um Antikörper
zu züchten,
die spezifisch an ein(e) Rezeptor-Polypeptid oder -Region oder -Fragment
binden. Diese Pep tide können
zumindest 10, 12, zumindest 14 oder zwischen zumindest etwa 15 bis
etwa 30 Aminosäuren
enthalten.
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Nicht
einschränkende
Beispiele antigener Polypeptide, die verwendet werden können, um
Antikörper zu
generieren, umfassen Peptide, die von der aminoterminalen extrazellulären Domäne oder
einer beliebigen der extrazellulären
Schleifen stammen. Regionen mit einem hohen Antigenitäts-Index
werden in 1 dargestellt. Intrazellulär produzierte
Antikörper
(„Intrakörper") sind darin jedoch
ebenso enthalten, diese würden
intrazelluläre
Rezeptor-Peptid-Regionen erkennen.
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Die
Rezeptor-Polypeptide (die Varianten und Fragmente umfassen, die
auch bereits vor der vorliegenden Erfindung offenbart worden sein
könnten)
sind für
biologische Tests, die sich auf GPCRs beziehen, nützlich.
Solche Tests umfassen eine beliebige der bekannten GPCR-Funktionen
oder -Aktivitäten
oder -Eigenschaften, die für
die Diagnose und Behandlung von GPCR-bezogenen Erkrankungen nützlich sind.
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Der/die
epitoptragende(n) Rezeptor und Polypeptide können durch ein beliebiges der
herkömmlichen Verfahren
produziert werden (R.A. Houghten, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82,
5131-5135 (1985)). Die gleichzeitige Synthese mehrerer Peptide wird
im US-Patent Nr. 4.631.211 beschrieben.
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Fragmente
können
diskret sein (nicht an andere Aminosäuren oder Polypeptide fusioniert)
oder können
sich innerhalb eines größeren Polypeptids
befinden. Weiters können
sich mehrere Fragmente innerhalb eines einzelnen größeren Polypeptids
befinden. In einer Ausführungsform
kann ein Fragment, das für
die Expression in einem Wirt kreiert wurde, heterologe Prä- und Pro-Polypeptid-Regionen
besitzen, die an den Amino-Terminus des Rezeptor-Fragments fusioniert
sind, sowie eine zusätzliche
Region, die an den Carboxyl-Terminus des Fragments fusioniert ist.
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Die
Erfindung stellt daher chimäre
oder Fusionsproteine bereit. Diese umfassen ein Rezeptor-Protein, das
operativ an ein heterologes Protein mit einer Aminosäuresequenz
gebunden ist, die zu dem Rezeptor-Protein im Wesentlichen nicht
homolog ist.
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„Operativ
gebunden" deutet
darauf hin, dass das Rezeptor-Protein und das heterologe Protein
im Leseraster fusioniert sind. Das heterologe Protein kann an den
N-Terminus oder
den C-Terminus des Rezeptor-Proteins fusioniert sein.
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In
einer Ausführungsform
beeinträchtigt
das Fusionsprotein die Rezeptor-Funktion per se nicht. Z.B. kann
das Fusionsprotein ein GST-Fusionsprotein sein, in dem die Rezeptor-Sequenzen
an den C-Terminus der GST-Sequenzen fusioniert sind. Andere Typen
an Fusionsproteinen umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
enzymatische Fusionsproteine, z.B. β-Galactosidase-Fusionen, Hefe-Zwei-Hybrid-GAL-Fusionen, Poly-His-Fusionen
und Ig-Fusionen. Solche Fusionsproteine, insbesondere Poly-His-Fusionen,
können die
Reinigung von rekombinantem Rezeptor-Protein erleichtern. In gewissen
Wirtszellen (z.B. Säugetier-Wirtszellen)
kann die Expression und/oder Sekretion eines Proteins durch die
Verwendung einer heterologen Signalsequenz erhöht werden. In einer anderen
Ausführungsform
enthält
das Fusionsprotein daher eine heterologe Signalsequenz an ihrem
N-Terminus.
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EP-A
0.464.533 offenbart Fusionsproteine, die verschiedene Teile konstanter
Immunglobulin-Regionen umfassen. Die Fc ist in der Therapie und
der Diagnose nützlich
und führt
daher zu verbesserten pharmakokinetischen Eigenschaften (EP-A 0.232.262).
Bei der Entdeckung von Wirkstoffen wurden z.B. menschliche Proteine
zum Zwecke der Erzeugung von Screening-Tests mit hohem Durchsatz
zur Identifikation von Antagonisten mit Fc-Abschnitten fusioniert.
Bennett et al. (J. Mol. Recog. 8, 52-58 (1995)) und Johanson et
al. (J. Biol. Chem. 270 (16), 9459-9471 (1995)). Diese Erfindung
umfasst daher auch lösliche
Fusionsproteine, die ein Rezeptor-Polypeptid und verschiedene Abschnitte
der konstanten Regionen von schweren oder leichten Ketten von Immunglobulinen
verschiedener Unterklassen (IgG, IgM, IgA, IgE) enthalten. Als Immunglobulin
bevorzugt wird der konstante Teil der schweren Kette von menschlichem
IgG, inbesondere IgG1, worin die Fusion an der Gelenkregion stattfindet.
Für einige
Verwendungszwecke ist es erwünscht,
die Fc zu entfernen, nachdem das Fusionsprotein für den ihm
zugedachten Zweck verwendet wurde, z.B. wenn das Fusionsprotein
als Antigen für
Immunisierungen verwendet werden soll. In einer besonderen Ausführungsform
kann der Fc-Teil auf einem einfachen Weg mittels einer Spaltungssequenz
entfernt werden, die ebenso inkorporiert ist und mit Faktor Xa gespalten
werden kann.
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Ein
chimäres
oder Fusionsprotein kann mittels Standard-DNA-Rekombinationsverfahren
hergestellt werden. DNA-Fragmente, die für die verschiedenen Proteinsequenzen
kodieren, werden z.B. gemäß herkömmlicher
Verfahren im Leseraster aneinander ligiert. In einer anderen Ausführungsform
kann das Fusionsgen mittels herkömmlicher
Verfahren synthetisiert werden, die unter anderem automatisierte
DNA-Synthesegeräte umfassen.
Alternativ dazu kann die PCR-Amplifikation von Gen-Fragmenten unter
Verwendung von Ankerprimern durchgeführt werden, die zu komplementären Überhängen zwischen
zwei aufeinander folgenden Gen-Fragmenten führen, die anschließend durch
Annealing miteinander verbunden werden können und reamplifiziert werden
können,
um eine chimäre
Gen-Sequenz zu erzeugen (siehe Ausubel et al., Current Protocols
in Molecular Biology (1992)). Weiters sind viele Expressionsvektoren
im Handel erhältlich,
die bereits für eine
Fusionsgruppierung kodieren (z.B. ein GST-Protein). Eine für ein Rezeptor-Protein
kodierende Nucleinsäure
kann in einen solchen Expressionsvektor kloniert werden, sodass
die Fusionsgruppierung im Leseraster an das Rezeptor-Protein gebunden
ist.
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Eine
weitere Form des Fusionsproteins ist eine, die die Rezeptorfunktionen
direkt beeinflusst. Dementsprechend umfasst die vorliegende Erfindung
ein Rezeptor-Polypeptid,
in dem eine oder mehrere der Rezeptor-Domänen (oder Teile davon) durch
homologe Domänen
(oder Teile davon) aus einem anderen G-proteingekoppelten Rezeptor
oder einem anderen Typ eines Rezeptors ersetzt wurde(n). Dementsprechend
sind verschiedene Permutationen möglich. Die aminoterminale extrazelluläre Domäne oder
Subregion davon (z.B ligandbindend) kann mit der Domäne oder
Subregion eines anderen ligandbindenden Rezeptorproteins ersetzt werden.
Alternativ dazu kann die gesamte Transmembrandomäne oder ein beliebiges der
sieben Segmente oder Schleifen oder Teile davon, z.B. G-Proteinbindung/Signalübertragung,
ersetzt werden. Schließlich
kann die carboxyterminale intrazelluläre Domäne oder Subregion ersetzt werden.
Chimäre
Rezeptoren, in denen eine oder mehrere der nativen Domänen oder
Subregionen ersetzt wurden, können
daher gebildet werden.
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Das
isolierte Rezeptor-Protein kann von Zellen gereinigt werden, die
es natürlich
exprimieren, wie hierin offenbart, wie z.B. aus dem Gehirn und insbesondere
aus Gliazellen, CD34+-Zellen und Linien,
wie etwa HEK 293 und Jurkat, gereinigt von Zellen, die verändert wurden,
um es zu exprimieren (rekombinant), oder unter Verwendung bekannter
Proteinsyntheseverfahren synthetisiert wurden.
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In
einer Ausführungsform
wird das Protein mittels DNA-Rekombinationsverfahren hergestellt.
Ein für das
Rezeptor-Polypeptid kodierendes Nucleinsäuremolekül wird z.B. in einen Expressionsvektor
kloniert, der Expressionsvektor wird in eine Wirtszelle eingeführt, und
das Protein wird in der Wirtszelle exprimiert. Das Protein kann
dann aus den Zellen mittels eines geeigneten Reinigungsschemas unter
Verwendung von Standard-Proteinreinigungsverfahren isoliert werden.
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Polypeptide
enthalten oftmals andere Aminosäuren
als die 20 Aminosäuren,
die im Allgemeinen als die 20 natürlich vorkommenden Aminosäuren bezeichnet
werden. Weiters können
viele Aminosäuren,
unter anderem die terminalen Aminosäuren, durch natürliche Verfahren,
wie z.B. Bearbeitung und andere posttranslationale Modifikationen,
oder durch chemische Modifikationsverfahren, die auf dem Gebiet
der Erfindung wohlbekannt sind, modifiziert werden. Häufige Modifikationen,
die in Polypeptiden natürlich
vorkommen, werden in grundlegenden Texten, ausführlichen Monographien und der
Forschungsliteratur beschrieben und sind dem Fachmann wohlbekannt.
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Dementsprechend
umfassen die Polypeptide auch Derivate oder Analoga, in denen ein
substituierter Aminosäurerest
keiner ist, für
den der genetische Code kodiert, in denen eine Substituenten-Gruppe
inkludiert ist, in denen das reife Polypeptid an eine andere Verbindung
fusioniert ist, wie z.B. eine Verbindung, um die Halbwertszeit des
Polypeptids zu erhöhen
(z.B. Polyethylenglykol), oder in denen die zusätzlichen Aminosäuren an
das reife Polypeptid fusioniert sind, wie z.B. eine Leader- oder
Sekreti onssequenz oder eine Sequenz zur Reinigung des reifen Polypeptids
oder einer Pro-Proteinsequenz.
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Bekannte
Modifikationen umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Acetylierung, Acylierung, ADP-Ribosylierung, Amidierung, kovalente
Bindung von Flavin, kovalente Bindung einer Hämgruppierung, kovalente Bindung
eines Nucleotids oder eines Nucleotid-Derivats, kovalente Bindung
eines Lipids oder eines Lipid-Derivats, kovalente Bindung von Phosphotidylinositol,
Vernetzung, Zyklisierung, Disulfidbindungsbildung, Demethylierung,
Bildung kovalenter Vernetzungen, Bildung von Cystin, Bildung von
Pyroglutamat, Formylierung, γ-Carboxylierung,
Glykosylierung, GPI-Ankerbildung, Hydroxylierung, lodierung, Methylierung,
Myristoylierung, Oxidation, proteolytische Bearbeitung, Phosphorylierung,
Prenylierung, Racemisierung, Selenoylierung, Sulfatierung, Transfer-RNA-vermittelte
Addition von Aminosäuren
an Proteine, wie z.B. Arginylierung und Ubiquitinierung.
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Solche
Modifikationen sind dem Fachmann wohlbekannt und wurden ausführlich in
der wissenschaftlichen Literatur beschrieben. In den grundlegendsten
Texten werden beispielsweise einige besonders häufige Modifikationen, Glykosylierung,
Lipid-Bindung, Sulfatierung, γ-Carboxylierung
von Glutaminsäureresten,
Hydroxylierung und ADP-Ribosylierung, beschrieben, wie z.B. in Proteins-Structure
and Molecular Properties, 2. Auflage, T.E. Creighton, W.H. Freeman
and Company, New York (1993). Zahlreiche ausführliche Übersichtsartikel sind bezüglich dieses
Themas erhältlich,
z.B. von F. Wold, Posttranslational Covalent Modification of Proteins,
1-12, B.C. Johnson (Hrsg.), Academic Press, New York (1983); Seifter
et al. (Meth. Enzymol. 182, 626-646 (1990)) und Rattan et al. (Ann.
N.Y. Acad. Sci. 663, 48-62 (1992)).
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Wie
ebenso auch wohlbekannt ist, sind Polypeptide nicht immer vollkommen
linear. Polypeptide können
beispielsweise als Resultat einer Ubiquitinierung verzweigt sein,
und sie können
ringförmig
sein, mit oder ohne Verzweigung, im Allgemeinen als Resultat von
Ereignissen nach der Translation, unter anderem Ereignisse der natürlichen
Bearbeitung und Ereignisse, die durch menschliche Manipulation ausgelöst werden
und die nicht natürlich
vorkommen. Ringförmige,
verzweigte und verzweigte ringförmige
Polypeptide können
mittels nicht translationsbezogener natürlicher Vorgänge und
mittels synthetischer Verfahren synthetisiert werden.
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Modifikationen
können überall in
einem Polypeptid auftreten, unter anderem im Peptid-Rückgrat,
den Aminosäure-Seitenketten
und den Amino- oder Carboxyl-Termini. Eine Blockade der Amino- oder
Carboxylgruppe in einem Polypeptid oder von beiden mittels einer
kovalenten Modifikation ist bei natürlich vorkommenden und synthetischen
Polypeptiden häufig
anzutreffen. Der aminoterminale Rest von Polypeptiden, die in E. coli
vor der proteolytischen Bearbeitung hergestellt wurden, ist beispielsweise
beinahe immer N-Formylmethionin.
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Die
Modifikationen können
eine Funktion davon sein, wie das Protein hergestellt wird. Bei
rekombinanten Polypeptiden z.B. werden die Modifikationen von der
posttranslationalen Modifikationsfähigkeit der Wirtszelle und
den Modifikationssignalen in der Polypeptid-Aminosäuresequenz
bestimmt. Dementsprechend sollte, wenn eine Glykosylierung gewünscht wird,
ein Polypeptid in einem glykosylierenden Wirt, im Allgemeinen einer
eukaryotischen Zelle, exprimiert werden. Insektenzellen führen oftmals
dieselben posttranslationalen Glykosylierungen wie Säugetierzellen
durch, und aus diesem Grund wurden Insektenzellen-Expressionssysteme
entwickelt, um Säugetierproteine
mit nativen Glykosylierungsmustern wirksam zu exprimieren. Ähnliche Überlegungen
treffen auf andere Modifikationen zu.
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Dieselbe
Art von Modifikation kann im selben oder einem variierenden Grad
an verschiedenen Stellen in einem bestimmten Polypeptid vorhanden
sein. Weiters kann ein bestimmtes Polypeptid mehr als eine Art der
Modifikation enthalten.
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Die
oben genannte Offenbarung trifft im Allgemeinen auch auf die in
Seq.-ID Nr. 3 dargestellte Polypeptidsequenz zu. Prognostizierte
Domänen
und funktionelle Stellen sind mittels wohlbekannter und für den Fachmann
leicht erhältlicher
Computerprogramme leicht identifizierbar (z.B. PROSITE-Analyse).
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Polypeptid-Verwendungen
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Die
Rezeptor-Polypeptide sind für
die Herstellung von Antikörpern
nützlich,
die für
das/die 15625-Rezeptor-Protein, -Regionen oder -Fragmente spezifisch
sind. Regionen mit einem hohen Antigenitäts-Index-Socre werden in 1 dargestellt.
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Die
Rezeptor-Polypeptide (die Varianten und Fragmente umfassen, die
vor der vorliegenden Erfindung offenbart worden sein könnten) sind
für biologische
Tests, die sich auf GPCRs beziehen, nützlich. Solche Tests umfassen
eine beliebige der bekannten GPCR-Funktionen oder -Aktivitäten oder
-Eigenschaften, die für
die Diagnose und Behandlung von GPCR-bezogenen Erkrankungen nützlich sind.
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Die
Rezeptor-Polypeptide sind ebenso in Wirkstoffscreening-Tests, in
zellbasierten oder zellfreien Systemen nützlich. Zellbasierte Systeme
können
nativ sein, d.h. Zellen, die das Rezeptor-Protein normalerweise
exprimieren, als eine Biopsie oder in Zellkultur expandiert. In
einer Ausführungsform
umfassen zellbasierte Versuche jedoch rekombinante Wirtszellen,
die das Rezeptor-Protein exprimieren.
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Die
Polypeptide können
verwendet werden, um Verbindungen zu identifizieren, die die Rezeptoraktivität modulieren.
Sowohl das 15625-Protein als auch geeignete Varianten und Fragmente
können
Screening-Verfahren mit hohem Durchsatz verwendet werden, um Kandidatenverbindungen
auf die Fähigkeit,
an den Rezeptor zu binden, zu untersuchen. Diese Verbindungen können weiters
gegen einen Funktionsrezeptor gescreent werden, um die Wirkung der
Verbindung auf die Aktivität
des Rezeptors zu bestimmen. Es können Verbindungen
identifiziert werden, die den Rezeptor bis zu einem gewünschten
Grad aktivieren (Agonist) oder deaktivieren (Antagonist).
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Die
Rezeptor-Polypeptide können
verwendet werden, um eine Verbindung auf die Fähigkeit zu screenen, die Wechselwirkung
zwischen dem Rezeptor-Protein und einem Zielmolekül, das normalerweise
mit dem Rezeptor-Protein wechselwirkt, zu stimulieren oder zu inhibieren.
Das Ziel kann ein Ligand oder eine Komponente des Signalwegs sein,
mit dem/der das Rezeptor-Protein normalerweise wechselwirkt (z.B.
ein G-Protein oder ein anderer wechselwirkender Stoff, der in den
cAMP- oder Phosphatidylinositol-Stoffumsatz und/oder die Adenylatcyclase-
oder Phospholipase-C-Aktivierung
involviert ist). Der Test umfasst die Schritte des Kombinierens
des Rezeptor-Proteins mit einer Kandidatenverbindung unter Bedingungen,
die es dem Rezeptor-Protein oder -Fragment ermöglichen, mit dem Zielmolekül wechselzuwirken
und die Bildung eines Komplexes zwischen dem Protein und dem Ziel
zu detektieren oder die biochemische Konsequenz der Wechselwirkung
mit dem Rezeptor-Protein und dem Ziel zu detektieren, wie z.B. eine
beliebige der assoziierten Wirkungen der Signalübertragung, wie z.B. G-Protein-Phosphorylierung,
cAMP- oder Phosphatidylinositol-Stoffumsatz und Adenylatcyclase-
oder Phospholipase-C-Aktivierung.
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Kandidatenverbindungen
umfassen z.B. 1) Peptide, wie z.B. lösliche Peptide, unter anderem Ig-schwänzige Fusionspeptide
und Mitglieder von Zufalls-Peptidbibliotheken (siehe z.B. Lam et
al., Nature 354, 82-84 (1991); Houghten et al., Nature 354, 84-86
(1991)) und mittels Chemie hergeleiteten kombinatorischen Molekülbibliotheken,
die aus Aminosäuren
mit D- und/oder L-Konfiguration bestehen; 2) Phosphopeptide (z.B.
Mitglieder von zufällig
ausgewählten
und teilweise degenerierten, gerichteten Phosphopeptid-Bibliotheken,
siehe z.B. Songyang et al., Cell 72, 767-778 (1993)); 3) Antikörper (z.B.
polyklonale, monoklonale, humanisierte, anti-idiotypische, chimäre und Einzelketten-Antikörper sowie
Fab, F(ab')2, Fab-Expressionsbibliothek-Fragmente und epitopbindende
Fragmente von Antikörpern);
und 4) kleine organische und anorganische Moleküle (z.B. Moleküle, die
aus kombinatorischen und natürlichen
Produktbibliotheken erhalten wurden).
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Eine
Kandidatenverbindung ist ein löslicher
Rezeptor voller Länge
oder ein Fragment, der/das um die Ligandbindung konkurriert. Andere
Kandidatenverbindungen umfassen Mutantenrezeptoren oder geeignete Fragmente,
die Mutationen enthalten, die die Rezeptorfunktion beeinflussen
und daher um den Liganden konkurrieren. Dementsprechend umfasst
die Erfindung ein Fragment, das um einen Liganden konkurriert, z.B.
mit einer höheren
Affinität,
oder ein Fragment, das einen Liganden bindet, jedoch dessen Freisetzung
nicht ermöglicht.
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Die
Erfindung stellt andere Endpunkte bereit, um Verbindungen zu identifizieren,
die die Rezeptor-Aktivität
modulieren (stimulieren oder inhibieren). Die Tests involvieren
typischerweise einen Test der Vorkommnisse im Signalübertragungsweg,
die die Rezeptor-Aktivität
anzeigen. Die Expression von Genen, die als Reaktion auf die vom
Rezeptor-Protein abhängige
Signalkaskade hinauf- oder hinunterreguliert werden, kann daher
getestet werden. In einer Ausführungsform
kann die Regulationsregion solcher Gene operabel an einen Marker
gebunden sein, der leicht detektierbar ist, wie z.B. Luciferase.
Alternativ dazu könnte
auch die Phosphorylierung des Rezeptor-Proteins oder eines Rezeptor-Protein-Ziels
gemessen werden.
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Jede
der biologischen oder biochemischen Funktionen, die vom Rezeptor
vermittelt werden, kann als Endpunkttest verwendet werden. Diese
umfassen alle der hierin beschriebenen biochemischen oder biochemisch/biologischen
Vorkommnisse sowie andere Funktionen, die dem Fachmann auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt sind.
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Bindende
und/oder aktivierende Verbindungen können ebenso unter Verwendung
chimärer
Rezeptor-Proteine gescreent werden, in denen die aminoterminale
extrazelluläre
Domäne
oder Teile davon, die gesamte Transmembrandomäne oder Subregionen, wie z.B.
ein beliebiges der sieben Transmembransegmente oder eine beliebige
der intrazellulären
oder extrazellulären
Schleifen, und die carboxyterminale intrazelluläre Domäne oder Teile davon durch heterologe
Domänen
oder Subregionen ersetzt sein können.
Es kann z.B. eine G-Protein-bindende Region verwendet werden, die
mit einem anderen G-Protein wechselwirkt als jenem, das vom nativen
Rezeptor erkannt wird. Dementsprechend ist ein anderes Set an Signalübertragungskomponenten
als Endpunkttest für
die Aktivierung erhältlich.
Alternativ dazu kann/können
der/die gesamte(n) Transmembran-Teil oder -Subregionen (wie z.B.
Transmembransegmente oder intrazelluläre oder extrazelluläre Schleifen)
mit dem/den gesamten Transmembran-Teil oder -Subregionen ersetzt
werden, der/die für
eine Wirtszelle spezifisch ist/sind, die sich von der Wirtszelle
unterscheidet, aus der die aminoterminale extrazelluläre Domäne und/oder
die G-Protein-bindende Region stammen. Dies ermöglicht die Durchführung von
Tests in anderen als den spezifischen Wirtszellen, von denen der
Rezeptor stammt. Alternativ dazu könnte die ami noterminale extrazelluläre Domäne (und/oder
andere ligandbindende Regionen) durch eine Domäne ersetzt werden (und/oder
eine andere bindende Region), die einen anderen Liganden bindet,
wodurch ein Test für Testverbindungen
bereitgestellt wird, die mit der heterologen aminoterminalen extrazellulären Domäne (oder Region)
wechselwirken, jedoch trotzdem zu einer Signalübertragung führen. Schließlich kann
die Aktivierung durch ein Reportergen detektiert werden, das eine
leicht detektierbare kodierende Region enthält, die operabel an eine Transkriptions-Regulationssequenz
gebunden ist, die Teil des nativen Signalübertragungswegs ist.
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Die
Rezeptor-Polypeptide sind ebenso in Wettbewerbs-Bindungstests bei
Verfahren nützlich,
die kreiert wurden, um Verbindungen zu entdecken, die mit dem Rezeptor
wechselwirken. Eine Verbindung wird daher gegenüber einem Rezeptor-Polypeptid
unter Bedingungen ausgesetzt, die es der Verbindung ermöglichen, an
das Polypeptid zu binden oder auf andere Weise mit diesem wechselzuwirken.
Lösliches
Rezeptor-Polypeptid wird zu dem Gemisch ebenso hinzugefügt. Falls
die Testverbindung mit dem löslichen
Rezeptor-Polypeptid wechselwirkt, so verringert es die Menge des
gebildeten Komplexes oder die Aktivität aus dem Rezeptor-Ziel. Dieser
Typ Test ist besonders in Fällen
nützlich,
in denen Verbindungen gesucht werden, die mit spezifischen Regionen
des Rezeptors wechselwirken. Das lösliche Polypeptid, das mit
der Ziel-Rezeptorregion konkurriert, wird daher so kreiert, dass
es Peptidsequenzen enthält,
die der Region von Interesse entsprechen.
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Um
zellfreie Wirkstoffscreening-Tests durchzuführen, ist es wünschenswert,
entweder das Rezeptor-Protein oder -Fragment oder dessen Ziel-Molekül zu immobilisieren,
um die Trennung von Komplexen von nicht komplexartigen Formen eines
oder beider der Proteine zu erleichtern sowie um eine Automatisierung
des Tests zu ermöglichen.
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Verfahren
zur Immobilisierung von Proteinen auf Matrizen können in den Wirkstoffscreening-Tests
verwendet werden. In einer Ausführungsform
kann ein Fusionsprotein bereitgestellt werden, das eine Domäne hinzufügt, die
es dem Protein ermöglicht,
an eine Matrix gebunden zu werden. So können z.B. Glutathion-S-Transferase/15625- Fusionsproteine auf
Glutathion-Sepharose-Perlen (Sigma Chemical, St. Louis, MO) oder
Glutathion-derivatisierten Mikrotiterplatten adsorbiert werden,
die anschließend
mit den Zelllysaten (z.B. 35S-markiert)
und der Kandidatenverbindung kombiniert werden, wonach das Gemisch
unter Bedingungen inkubiert wird, die der Komplexbildung förderlich
sind (z.B. unter physiologischen Bedingungen für Salz und pH). Nach der Inkubation
werden die Perlen gewaschen, um jegliche ungebundene Markierung
zu entfernen, und die Matrix wird immobilisiert, und die Radiomarkierung
wird direkt oder im Überstand
bestimmt, nachdem die Komplexe dissoziiert sind. Alternativ dazu
können
die Komplexe von der Matrix dissoziiert werden, mittels SDS-PAGE
getrennt werden, und der Spiegel an rezeptorbindendem Protein, der
im Perlenteil zu finden ist, kann aus dem Gel mittels Standard-Elektrophoreseverfahren
quantifiziert werden. Es können
z.B. entweder das Polypeptid oder dessen Ziel-Molekül unter
Verwendung einer Konjugation von Biotin und Streptavidin mittels
auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannter Verfahren immobilisiert
werden. Alternativ dazu können
Antikörper,
die mit dem Protein reagieren, jedoch die Bindung des Proteins an
dessen Ziel-Molekül nicht
stören, an
die Wells der Platte derivatisiert werden, und das Protein kann
in den Wells mittels einer Antikörper-Konjugation
gefangen werden. Präparate
eines rezeptorbindenden Proteins und einer Kandidatenverbindung
werden in den Wells mit Rezeptor-Protein inkubiert, und die Menge
an im Well gefangenem Komplex kann quantifiziert werden. Verfahren
zur Detektion solcher Komplexe, zusätzlich zu jenen, die oben stehend
für die GST-immobilisierten
Komplexe beschrieben wurden, umfassen die Immundetektion von Komplexen
unter Verwendung von Antikörpern,
die mit dem Rezeptorprotein-Zielmolekül reagieren oder die mit dem
Rezeptor-Protein
reagieren und mit dem Ziel-Molekül
konkurrieren, sowie enzymgebundene Tests, die darauf basieren, eine enzymatische
Aktivität
zu detektieren, die mit dem Ziel-Molekül assoziiert wird.
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Modulatoren
der gemäß diesen
Wirkstoffscreening-Tests identifizierten Rezeptor-Protein-Aktivität können verwendet
werden, um ein Individuum mit einer rezeptorweg-vermittelten Erkrankung
zu behandeln, und zwar durch die Behandlung von Zellen, die das
15625-Protein exprimieren, wie z.B. im Gehirn, insbesondere Gliazellen,
Knochenmark-CD34+-Zellen, unter anderem,
jedoch nicht eingeschränkt
auf, Mega karyozyten, ruhende B-Lymphozyten und Skelettmuskeln. Andere
Gewebe umfassen Lymphknoten, Milz, Herz, Thymus, Leber, Mandeln,
Kolon, Granulozyten, Plazenta, Pankreas und Erythroblasten. Diese
Behandlungsverfahren umfassen die Schritte der Verabreichung der
Proteinaktivitäts-Modulatoren
in einer pharmazeutischen Zusammensetzung, wie sie hierin beschrieben
wird, an ein Individuum, das eine solche Behandlung benötigt.
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Erkrankungen,
die die Milz involvieren, umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Splenomegalie, unter anderem nicht spezifische akute Splenitis,
kongestive Splenomegalie und Milzinfarkte; Neoplasmen, angeborene
Anomalien und Ruptur. Erkrankungen, die mit Splenomegalie assoziiert
sind, umfassen Infektionen, wie z.B. nicht spezifische Splenitits,
Mononucleosis infectiosa, Tuberkulose, Bauchtyphus, Brucellose,
Zytomegalie-Virus, Syphilis, Malaria, Histoplasmose, Toxoplasmose,
Kala-Azar, Trypanosomiasis, Schistosomiasis, Leishmaniase, Echinokokkose;
kongestive Zustände,
die mit partieller Hypertonie in Zusammenhang stehen, wie z.B. Zirrhose
der Leber, Pfortaderthrombose oder Milzvenenthrombose sowie Herzversagen;
lymphohämatogene
Erkrankungen, wie z.B. Hodgkin-Krankheit, Non-Hodgkin-Lymphome/Leukämie, multiples
Myelom, myeloproliferative Syndrome, hämolytische Anämien und
thrombozytopenische Purpura; immunologisch-entzündliche Zustände, wie
z.B. rheumatoide Arthritis und systemischer Lupus Erythematodes;
Speicherkrankheiten, wie z.B. Gaucher-Krankheit, Niemann-Pick-Krankheit
und Mucopolysaccharidosen; sowie andere Erkrankungen, wie z.B. Amyloidose,
primäre
Neoplasmen und Zysten und sekundäre
Neoplasmen.
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Erkrankungen,
die den Kolon involvieren, umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
angeborene Anomalien, wie z.B. Atresia und Stenose, Meckel-Divertikel,
angeborene aganglionäre
Megakolon-Hirschsprung-Krankheit, Enterokolitis, wie z.B. Diarrhö und Dysenteria,
infektiöse
Enterokolitis, unter anderem virale Gastroenteritis, bakterielle
Enterokolitis, Necrotisierende Enterokolitis, mit Antibiotika assoziierte
Kolitis (Pseudomembranöse
Kolitis) und kollagenöse
und lymphozytische Kolitis, verschiedene Entzündungserkrankungen des Darms,
unter anderem Parasiten und Protozoen, Erworbenes Immunschwäche-Syndrom,
Transplantation, durch Wirkstoffe induzierte Darmverletzungen, Bestrahlungsenterokolitis,
neutropenische Kolitis (Typhlitis) und Diversionskolitis; idiopathische
entzündliche
Darmerkrankung, wie z.B. Crohn-Krankheit und Colitis ulcerosa; Tumoren
des Kolon, wie z.B. nicht neoplastische Polypen, Adenome, Familien-Syndrome,
kolorektale Karzinogenese, kolorektales Karzinom und karzinoide
Tumoren.
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Erkrankungen,
die die Leber involvieren, umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Leberverletzung; Gelbsucht und Cholestase, wie z.B. Bilirubin- und
Gallenbildung; Leberversagen und Zirrhose, wie z.B. Zirrhose, portale
Hypertonie, unter anderem Aszites, portosystemische Shunts und Splenomegalie;
infektiöse Erkrankungen,
wie z.B. virale Hepatitis, unter anderem Hepatitis-A-E-Infektion
und Infektion durch andere Hepatitis-Viren, klinisch-pathologische
Syndrome, wie z.B. Carrier-Zustand, asymptomatische Infektion, akute
virale Hepatitis, chronische virale Hepatitis und Hepatitis fulminante;
Autoimmun-Hepatitis; Wirkstoff- und Toxin-induzierte Lebererkrankung,
wie z.B. alkoholbedingte Lebererkrankung; angeborene Störungen des
Metabolismus und pädiatrische
Lebererkrankung, wie z.B. Hämochromatose,
Wilson-Krankheit,
a1-Antitrypsin-Defizienz und neonatale Hepatitis;
intrahepatische Gallentrakterkrankung, wie z.B. sekundäre Gallenzirrhose,
primäre
Gallenzirrhose, primär
sklerosierende Cholangitis und Anomalien des Gallenbaums; Zirkulationsstörungen,
wie z.B. gestörter
Blutfluss in die Leber, unter anderem eine Beeinträchtigung
der Arteria hepatica und Pfortaderobstrukion und -thrombose, gestörter Blutfluss
durch die Leber, unter anderem passive Kongestion und zentrilobuläre Nekrose
und Hepatis peliosis, Obstruktion des Ausflusses aus der Lebervene,
unter anderem Lebervenenthrombose (Budd-Chiari-Syndrom) und Venenverschlusserkrankung,
mit einer Schwangerschaft assoziierte Lebererkrankung, wie z.B.
Präeklampsie
und Eklampsie, akute Fettleber in der Schwangerschaft und intrahepatische
Cholestase in der Schwangerschaft, Leberkomplikationen bei Organ-
oder Knochenmarkstransplantation, wie z.B. Wirkstofftoxizität nach Knochenmarkstransplantation,
Graftversus-Host-Erkrankung und Leberabstoßung sowie nicht immunologische
Schädigung
von Leberallotransplantaten; Tumoren und tumoröse Leiden, wie z.B. noduläre Hyperplasien,
Adenome und maligne Tumoren, unter anderem primäres Karzinom der Leber und
Metastasentumoren.
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Erkrankungen,
die das Gehirn involvieren, umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Erkrankungen, bei denen Neuronen involviert sind, und Erkrankungen,
bei denen Glia, wie z.B. Astrozyten, Oligodendrozyten, Ependymzellen
und Mikroglia, involviert sind, Hirnödem, erhöhter intrakranieller Druck
und Herniation und Hydrocephalus, Missbildungen und Entwicklungskrankheiten,
wie z.B. Neuralrohrdefekte, Prosenzephalonanomalien, Anomalien der
Fossa posterior und Syringomyelie und Hydromyelie, perinatales Hirntrauma, zerebrovaskuläre Erkrankungen,
wie z.B. jene in Zusammenhang mit Hypoxie, Ischämie und Infarkt, unter anderem
Hypotonie, Hypoperfusion und Low-Flow-Zustände – globale zerebrale Ischämie und
fokale zerebrale Ischämie
-, Infarkt aufgrund von Obstruktion der lokalen Blutversorgung,
intrakranielle Blutung, unter anderem intrazerebrale (intraparenchymale)
Blutung, Subarachnoidalblutung und gerissene Beerenaneurysmen sowie vaskuläre Missbildungen,
hypertonische zerebrovaskuläre
Erkrankung, unter anderem lakunäre
Infarkte, Slit-Blutungen und Hypertensionsenzephalopathie; Infektionen,
wie z.B. akute Meningitis, unter anderem akute pyogene (bakterielle)
Meningitis und akute aseptische (virale) Meningitis, akute fokale
suppurative Infektionen, unter anderem Gehirnabszess, subdurales
Empyem und extraduraler Abszess, chronische bakterielle Meningoenzephalitis,
unter anderem Tuberkulose und Mycobakteriosen, Neurosyphilis und
Neuroborreliose (Lyme-Krankheit), virale Meningoenzephalitis, unter
anderem durch Arboviren induzierte virale Enzephalitis, Herpes-Simplex-Virus
Typ 1, Herpes-Simplex-Virus
Typ 2, Varicella-Zoster-Virus (Herpes Zoster), Zytomegalie-Virus,
Poliomyelitis, Tollwut und menschliches Immunschwäche-Virus
1, unter anderem HIV-1-Meningoenzephalitis
(subakute Enzephalitis), vakuoläre
Myelopathie, mit AIDS assoziierte Myopathie, periphere Neuropathie
und AIDS bei Kindern, progressive multifokale Leukoenzephalopathie,
subakute sklerosierende Panenzephalitis, fungale Meningoenzephalitis,
andere Infektionskrankheiten des Nervensystems, übertragbare spongiforme Enzephalopathien
(Prionenkrankheiten), Entmarkungskrankheiten, unter anderem Multiple
Sklerose, Varianten der Multiplen Sklerose, akute disseminierte
Enzephalomyelitis und akute nekrotisierende hämorrhagische Encephalomyelitis
und andere Erkrankungen mit Demyelinisierung; degenerative Erkrankungen,
wie z.B. degenerative Erkrankungen, die die Großhirnrinde beeinträchtigen,
unter anderem Alzheimer-Krankheit und Pick-Krankheit, degenerative
Erkrankungen der Basal ganglien und des Hirnstamms, unter anderem
Parkinsonismus, idiopathische Parkinson-Krankheit (Paralysis agitans),
progressive supranukleäre Lähmung, kortikobasale
Degeneration, Multisystematrophie, unter anderem striatonigrale
Degeneration, Shy-Drager-Syndrom und olivopontozerebellare Atrophie
und Huntington-Krankheit; spinozerebellare Degenerationen, unter
anderem spinozerebellare Ataxien, unter anderem Friedreich-Ataxie
und Ataxia teleangiectatica, degenerative Erkrankungen, die Motoneuronen
betreffen, unter anderem amyotrophische Lateralsklerose (Erkrankung
der Motoneuronen), bulbospinale Muskelatrophie (Kennedy-Syndrom)
und spinale Muskelatrophie; angeborene Stoffwechselstörungen,
wie z.B. Leukodystrophien, unter anderem Krabbe-Krankheit, metachromatische
Leukodystrophie, Adrenoleukodystrophie, Pelizaeus-Merzbacher-Krankheit
und Canavan-Krankheit, mitochondriale Enzephalomyopathien, unter
anderem Leigh-Krankheit und andere Mitochondrienenzephalomyopathien;
toxische und erworbene Stoffwechselerkrankungen, unter anderem Vitaminmängel, wie
z.B. Thiaminmangel (Vitamin-B1-Mangel) und
Vitamin-B12-Mangel, neurologische Folgekrankheiten
von Stoffwechselstörungen,
unter anderem Hypoglykämie,
Hyperglykämie
und Encephalopathia hepatica, toxische Störungen, unter anderem Kohlenmonoxid,
Methanol, Ethanol und Strahlung, unter anderem kombiniertes Methotrexat
und durch Strahlung induzierte Verletzungen; Tumoren, wie z.B. Gliome,
unter anderem Astrozytome, unter anderem fibrilläres (diffuses) Astrozytom und
Glioblastoma multiforme, pilozytische Astrozytome, pleomorphes Xanthoastrozytom
und Hirnstammgliom, Oligodendrogliom und Ependymom und verwandte
paraventrikuläre
Massenläsionen,
neuronale Tumoren, kaum differenzierte Neoplasmen, einschließlich Medulloblastom,
andere Parenchymtumoren, unter anderem primäres Hirnlymphom, Keimzellentumoren und
Pinealparenchymtumoren, Meningiome, metastatische Tumoren, paraneoplastische
Syndrome, periphere Nervenscheidentumoren, unter anderem Schwannome,
Neurofibrom und bösartiger
peripherer Nervenscheidentumor (bösartiges Schwannom), und neurokutane
Syndrome (Phakomatosen), unter anderem Neurofibromatose, unter anderem
Typ-1-Neurofibromatose (NF1) und Typ-2-Neurofibromatose (NF2), tuberöse Sklerose und
Von-Hippel-Lindau-Syndrom.
-
Erkrankungen,
die T-Zellen involvieren, umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
zellvermittelte Hypersensibilität,
wie z.B. „Delayed
Type Hypersensitivity" (DTH)
und T-zellvermittelte Zytotoxizität und Transplantatabstoßung; Autoimmunerkrankungen,
wie z.B. systemischer Lupus erythematodes, Sjögren-Syndrom, systemische Sklerose,
entzündliche
Myopathien, gemischte Bindegewebekrankheit und Polyarteritis nodosa und
andere Vasculitides; immunologische Defizienz-Syndrome, unter anderem,
jedoch nicht eingeschränkt auf,
primäre
Immundefizienzen, wie z.B. Thymushypoplasie, schwerwiegende kombinierte
Immundefizienzerkrankungen und AIDS; Leukopenie; reaktive (entzündliche)
Proliferationen der weißen
Blutkörperchen,
unter anderem, jedoch nicht eingeschränkt auf, Leukozytose, akute
nicht spezifische Lymphadenitis und chronische nicht spezifische
Lymphadenitis; neoplastische Proliferationen der weißen Blutkörperchen,
unter anderem, jedoch nicht eigneschränkt auf, lymphoide Neoplasmen,
wie z.B. Vorläufer-T-Zellen-Neoplasmen,
wie z.B. akute Lymphoblastenleukämie/Lymphom,
periphere T-Zellen- und natürliche-Killer-Zellen-Neoplasmen,
die periphere T-Zellen-Lymphome umfassen, unspezifizierte T-Zellen-Leukämie/Lymphome
bei Erwachsenen, Mycosis fungoides und Sezary-Syndrom und Hodgkin-Krankheit.
-
In
normalem Knochenmark machen die Myelozytenreihen (polymorphkernige
Zellen) etwa 60 % der Zellelemente aus und die Erythrozytenreihen
20-30 %. Lymphozyten, Monozyten, Retikulumzellen, Plasmazellen und
Megakaryozyten machen gemeinsam 10-20 % aus. Lymphozyten machen
5-15 % des normalen Knochenmarks bei Erwachsenen aus. Im Knochenmark
werden Zelltypen hinzugefügt,
sodass die Vorläufer von
roten Blutkörperchen
(Erythroblasten), Makrophagen (Monoblasten), Plättchen (Megakaryozyten), polymorphkernigen
Leukozyten (Myeloblasten) und Lymphozyten (Lymphoblasten) in einem
mikroskopischen Feld sichtbar sind. Zusätzlich existieren Stammzellen
für die
verschiedenen Zelllinien sowie eine Vorläufer-Stammzelle für die geprägten Vorläuferzellen der verschiedenen
Linien. Die verschiedenen Arten von Zellen und Stufen jeder Art
sind Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung für gewöhnlich bekannt und z.B. auf
Seite 42 (2-8)
von Sell et al., Simon und Schuster, Immunology, Imunopathology
and Immunity, 5. Auflage (1996), zu finden, wo Lehren über Zelltypen,
die im Knochenmark zu finden sind, offenbart werden. Demzufolge
ist die Erfindung auf Erkrankungen ausgerichtet, die durch diese
Zellen ausgelöst
werden. Diese Erkrankungen umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Folgende: Erkrankungen, die hämatopoetische
Stammzellen umfassen; geprägte
lymphoide Vorläuferzellen;
lymphoide Zellen, unter anderem B- und T-Zellen; geprägte myeloide Vorläufer, unter
anderem Monozyten, Granulozyten und Megakaryozyten; sowie geprägte erythroide Vorläufer. Diese
umfassen, sind jedoch nicht darauf eingeschränkt, die Leukämien, unter
anderem B-lymphoide Leukämien,
T-lymphoide Leukämien,
undifferenzierte Leukämien;
Erythroleukämie,
Megakaryoblastenleukämie,
monozytische Leukämien
sind mit und ohne Differenzierung aufgenommen; chronische und akute
Lymphoblastenleukämie,
chronische und akute Lymphozytenleukämie, chronische und akute myelogene
Leukämie,
Lymphom, myelodysplastisches Syndrom, chronische und akute myeloide
Leukämie,
myelomonozytäre Leukämie; chronische
und akute Myeloblastenleukämie,
chronische und akute myelogene Leukämie, chronische und akute Promyelozytenleukämie, chronische
und akute myelozytische Leukämie,
hämatologische
Malignitäten
einer Monozyten-Makrophagenlinie,
wie z.B. jugendliche chronische myelogene Leukämie; sekundäre AML, hämatologische Vorläufererkrankung;
hartnäckige
Anämie,
aplastische Anämie;
reaktive kutane Angioendotheliomatose; fibrosierende Erkrankungen,
die eine geänderte
Expression in dendritischen Zellen involvieren, Erkrankungen, umfassend
systemische Sklerose, E-M-Syndrom, epidemisches toxisches Öl-Syndrom,
eosinophile Fasziitis, lokalisierte Formen von Sklerodermie, Keloid
und fibrosierende Kolonopathie, angiomatöses malignes Fibrohistiozytom;
Karzinom, unter anderem primäres
Kopf- und Nacken-Plattenepithelkarzinom; Sarkom, unter anderem Kaposi-Sarkom; Fibroadenom
und Phylloidestumoren, unter anderem Mammafibroadenom; Stromatumoren;
Phylloidestumoren, unter anderem Histiozytom; Erythroblastose; Neurofibromatose;
Erkrankungen des Gefäßendothels;
Entmarkung, besonders bei alten Läsionen; Gliose, vasogenes Ödem, Gefäßerkrankung,
Alzheimer-Krankheit und Parkinson-Krankheit; T-Zellen-Lymphome;
B-Zellen-Lymphome.
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Erkrankungen,
die das Herz involvieren, umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Herzversagen, unter anderem, jedoch nicht eingeschränkt auf,
Herzhypertrophie, linksseitiges Herzversagen und rechtsseitiges
Herzversagen; ischämische Herzerkrankung,
unter anderem, jedoch nicht eingeschränkt auf, Angina pectoris, Myokardinfarkt,
chronische ischämische
Herzerkrankung und plötzlicher
Herztod; hypertensive Herzerkrankung, unter anderem, jedoch nicht
eingeschänkt
auf, systemische (linksseitige) hypertensive Herzerkrankung und
pulmonale (rechtseitige) hypertensive Herzerkrankung; Herzklappenerkrankung,
unter anderem, jedoch nicht eingeschränkt auf, Herzklappendegeneration,
verursacht durch Kalzifizierung, wie z.B. kalzifizierte Aortenstenose,
Kalzifizierung einer angeborenen Bikuspidaortenklappe und Mitralannularkalzifizierung
und myxomatöse
Degeneration der Mitralklappe (Mitralklappenprolaps), rheumatisches
Fieber und rheumatische Herzerkrankung, infektiöse Endokarditis und nichtinfizierte
Vegetationen, wie z.B. nicht bakterielle thrombotische Endokarditis
und Endokarditis des systemischen Lupus erythematodes (Libman-Sacks-Syndrom),
karzinoide Herzerkrankung und Komplikationen der künstlichen
Klappen; Myokarderkrankung, unter anderem, jedoch nicht eingeschränkt auf,
dilatierte Kardiomyopathie, hypertrophische Kardiomyopathie, restriktive
Kardiomyopathie und Myocarditis; Perikarderkrankung, unter anderem,
jedoch nicht eingeschränkt
auf, Perikarderguss und Hämoperikard
und Perikarditis, unter anderem akute Perikarditis und geheilte
Perikarditis und rheumatische Herzerkrankung; neoplastische Herzerkrankung,
unter anderem, jedoch nicht eingeschränkt auf, primäre Herztumoren,
wie z.B. Myxom, Lipom, Papillarfibroelastom, Rhabdomyom und Sarkom und
Herzwirkungen von nicht kardialen Neoplasmen; angeborene Herzerkrankung,
unter anderem, jedoch nicht eingeschränkt auf, Links-Rechts-Shunts – späte Zyanose,
wie z.B. Vorhofseptumdefekt, Kammerseptumdefekt, Ductus arteriosus
apertus und atrioventrikulärer
Septumdefekt, Rechts-Links-Shunts-, frühe Zyanose, wie z.B. Fallot-Tetralogie,
Transposition großer
Arterien, Truncus arteriosus, Trikuspidalatresie und totale Anomalie
der Lungenvenenverbindung, obstruktive angeborene Anomalien, wie
z.B. Koarktation der Aorta, Lungenstenose und -Atresie und Aortenstenose
und -Atresie und Erkrankungen, bei denen eine Herztransplantation
erforderlich ist.
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Erkrankungen,
die rote Blutkörperchen
involvieren, umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Anämien,
wie z.B. hämolytische
Anämien,
unter anderem erbliche Sphärozytose,
hämolytische
Erkrankungen aufgrund von Erythrozytenenzymdefek ten: Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel,
Sichelzellenerkrankung, Thalassämie-Syndrome,
paroxysmale nächtliche
Hämoglobinurie,
immunhämolytische
Anämie
und hämolytische
Anämie,
die aus einem Trauma in roten Blutkörperchen resultiert; sowie
Anämien
verringerter Erythropoese, unter anderem Megaloblastenanämien, wie
z.B. Anämien
durch Vitamin-B12-Mangel: perniziöse Anämie und Anämie aufgrund von Folatmangel,
Eisenmangelanämie,
Anämie
bei chronischen Erkrankungen, aplastische Anämie, Erythroblastoaplasie und
andere Formen von Markversagen.
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Erkrankungen,
die den Thymus involvieren, umfassen Entwicklungsstörungen,
wie z.B. DiGeorge-Syndrom mit Thymushypoplasie oder -aplasie; Thymuszysten;
Thymushypoplasie, die das Auftreten von lymphoiden Follikeln im
Thymus umfasst, wodurch follikuläre
Thymushyperplasie entsteht; Thymome, unter anderem, Keimzellentumoren,
Lymphome, Hodgkin-Erkrankung und Karzinoide. Thymome können gutartige oder
eingekapselte Thymome umfassen sowie bösartige Thymome vom Typ I (invasives
Thymom) oder vom Typ II, genannt Thymuskarzinom.
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Erkrankungen,
die B-Zellen involvieren, umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Vorläufer-B-Zellen-Neoplasmen,
wie z.B. Lymphoblastenleukämie/-Lymphom.
Periphere B-Zellen-Neoplasmen umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
chronische lymphozytische Leukämie/kleines
lymphozytisches Lymphom, follikuläres Lymphom, diffuses großes B-Zellen-Lymphom,
Burkitt-Lymphom, Plasmazellen-Neoplasmen,
multiples Myelom und verwandte Einheiten, lymphoplasmozytisches
Lymphom (Waldenstrom-Makroglobulinämie), Mantelzellen-Lymphom,
Marginalzonen-Lymphom (MALToma) und Haarzellenleulämie.
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Erkrankungen,
die die Skelettmuskeln involvieren, umfassen Tumoren, wie z.B. das
Rhabdomyosarkom.
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Erkrankungen,
die das Pankreas involvieren, umfassen jene des exokrinen Pankreas,
wie z.B. angeborene Anomalien, unter anderem, jedoch nicht eingeschränkt auf,
ektopische Pankreas; Pankreatitis, unter anderem, jedoch nicht eingeschränkt auf, akute
Pankreatitis; Zysten, unter anderem, jedoch nicht eingeschränkt auf,
Pseudozysten; Tumoren, unter anderem, jedoch nicht eingeschränkt auf,
zystische Tumoren und Karzinome des Pankreas; und Erkrankungen des
endokrinen Pankreas, wie z.B. Diabetes Mellitus; Inselzellentumoren,
unter anderem, jedoch nicht eingeschränkt auf, Insulinome, Gastrinome
und andere seltene Inselzellentumoren.
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Erkrankungen,
die mit einer reduzierten Plättchenanzahl
in Verbindung stehen, Thrombozytopenie, umfassen idiopathische Thrombozytopenie
purpura, unter anderem akute idiopathische Thrombozytopenie purpura,
wirkstoffinduzierte Thrombozytopenie, HIV-assoziierte Thrombozytopenie
und thrombotische Mikroangiopathien: thrombotische Thrombozytopenie
purpura und hämolytisch-urämisches
Syndrom.
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Erkrankungen,
die Vorläufer-T-Zellen-Neoplasmen
involvieren, umfassen Vorläufer-T-Lymphoblastenleukämie/-Lymphom.
Erkrankungen, die periphere T-Zellen- und natürliche-Killer-Zellen-Neoplasmen
involvieren, umfassen chronische lymphozytische T-Zellen-Leukämie, „Large
Granular Lymphocytic Leukemia" (LGL-Leukämie), Mycosis
fungoides und Sezary-Syndrom, peripheres T-Zellen-Lymphom, unspezifiziertes
angioimmunoblastisches T-Zellen-Lymphom, angiozentrisches Lymphom
(NK/T-Zellen-Lymphom4a), intestinales T-Zellen-Lymphom,
T-Zellen-Leukämie/Lymphom
bei Erwachsenen und anaplastisches Large-Cell-Lymphom.
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Das
Gen wird in signifikantem Ausmaß in
allen von den Erfindern analysierten Blutzellen-Vorläufern exprimiert.
Es wird hochgradig in Knochenmark (CD34+),
G-CSF-mobilisiertem
peripheren Blut (das zirkulierende Vorläufer enthält, die aus Knochenmark stammen)
und Nabelschnurblut-Vorläufern
exprimiert. Dementsprechend ist die Expression des Gens für die Behandlung
von Krankheiten relevant, die mit der Bildung differenzierter und/oder
reifer Blutzellen assoziiert sind. In dieser Hinsicht umfassen Erkrankungen,
die besonders relevant sind, Anämie,
Neutropenie und Thrombozytopenie.
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Die
Rezeptor-Polypeptide sind ebenso nützlich, um ein Ziel für die Diagnose
einer Krankheit oder Veranlagung zu einer Krankheit bereitzustellen,
die durch das Rezep tor-Protein vermittelt wird, wie dies bezüglich der
Behandlung oben stehend diskutiert wird, besonders in Gehirn-(insbesondere
Gliazellen) und Knochenmark-CD34+-Zellen, unter anderem,
jedoch nicht eingeschränkt
auf, Megakaryozyten, und ebenso in Herz, Plazenta, Pankreas, ruhenden
B-Lymphozyten, Skelettmuskeln, Lymphknoten, Milz, Thymus, Leber,
Mandeln, Kolon, Granulozyten und Erythroblasten. Dementsprechend
werden Verfahren zur Detektion der Gegenwart oder des Spiegels des
Rezeptor-Proteins in einer Zelle, einem Gewebe oder einem Organismus
bereitgestellt. Das Verfahren umfasst das Kontaktieren einer biologischen
Probe mit einer Verbindung, die in der Lage ist, mit dem Rezeptor-Protein
wechselzuwirken, sodass die Wechselwirkung detektiert werden kann.
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Ein
Agens zur Detektion des Rezeptor-Proteins ist ein Antikörper, der
in der Lage ist, selektiv an ein Rezeptor-Protein zu binden. Eine
biologische Probe umfasst Gewebe, Zellen und biologische Flüssigkeiten, die
aus einem Individuum isoliert wurden, sowie Gewebe, Zellen und Flüssigkeiten,
die in einem Individuum vorhanden sind.
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Das
Rezeptor-Protein stellt ebenso ein Ziel für die Diagnose einer aktiven
Erkrankung oder einer Veranlagung zu einer Erkrankung in einem Patienten
mit einer Variante eines Rezeptor-Proteins bereit. Das Rezeptor-Protein
kann daher aus einer biologischen Probe isoliert werden, auf die
Gegenwart einer genetischen Mutation getestet werden, die zu einem
abnormalen Rezeptor-Protein führt.
Dies umfasst die Substitution, Deletion, Insertion, Neuanordnung
von Aminosäuren
(als Resultat von abnormalen Spleiß-Vorkommnissen) sowie die
ungeeignete posttranslationale Modifikation. Analytische Verfahren
umfassen eine veränderte
elektrophoretische Mobilität,
einen veränderten
tryptischen Peptid-Verdau, eine veränderte Rezeptor-Aktivität in zellbasierten
oder zellfreien Tests, eine Veränderung
der Ligand- oder Antikörper-Bindungsmuster, einen
veränderten
isoelektrischen Punkt, direkte Aminosäuresequenzierung und jedes
weitere der bekannten Testverfahren, das zur Detektion von Mutationen
in einem Protein nützlich
ist.
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In-vitro-Verfahren
zur Detektion des Rezeptor-Proteins umfassen enzymgekoppelte Immunadsorptionsbestimmungen
(ELISAs), Western-Blot-Tests, Immunpräzipitatio nen und Immunfluoreszenz.
Alternativ dazu kann das Protein in vivo in einem Individuum durch
Einführen
eines markierten Anti-Rezeptor-Antikörpers in das Individuum detektiert
werden. Der Antikörper
kann z.B. mit einem radioaktiven Marker markiert werden, dessen
Gegenwart und Aufenthaltsort in einem Individuum durch Standard-Bildverfahren detektiert
werden kann. Verfahren, die die Allelvariante eines Rezeptor-Proteins
detektieren, das in einem Individuum exprimiert wird, sowie Verfahren,
die Fragmente eines Rezeptor-Proteins in einer Probe detektieren,
sind besonders nützlich.
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Die
Rezeptor-Polypeptide sind ebenso in pharmakogenomischen Analysen
nützlich.
Pharmakogenomische Analysen beschäftigen sich mit klinisch signifikanten
erblichen Variationen als Reaktion auf Wirkstoffe aufgrund einer
veränderten
Wirkstoffdisposition und einer abnormalen Wirkung bei den betroffenen
Personen. Siehe z.B. M. Eichelbaum, Clin. Exp. Pharmacol. Physiol.
23 (10-11), 983-985 (1996), und M.W. Linder, Clin. Chem. 43 (2),
254-266 (1997). Die klinischen Ergebnisse dieser Variationen führen zu
einer schwerwiegenden Toxizität
der therapeutischen Wirkstoffe bei gewissen Individuen oder dem
therapeutischen Versagen von Wirkstoffen bei gewissen Individuen
als Resultat einer individuellen Variation des Metabolismus. Der
Genotyp des Individuums kann daher die Wirkung einer therapeutischen
Verbindung auf den Körper
oder die Art der Metabolisierung durch den Körper bestimmen. Weiters beeinflusst
die Aktivität
der wirkstoffmetabolisierenden Enzyme sowohl die Intensität als auch
die Dauer der Wirkstoff-Wirkung. Die pharmakogenomische Disposition des
Individuums ermöglicht
die Selektion wirksamer Verbindungen und wirksamer Dosierungen solcher
Verbindungen für
eine prophylaktische oder therapeutische Behandlung, basierend auf
dem Genotyp des Individuums. Die Entdeckung genetischer Polymorphismen
in einigen wirkstoffmetabolisierenden Enzymen erklärte, warum
bei einigen Patienten die erwarteten Wirkstoff-Wirkungen nicht auftreten,
bei ihnen eine verstärkte Wirkstoff-Wirkung
zu beobachten ist oder sie bei Standard-Wirkstoffdosierungen unter
schwerwiegender Toxizität
leiden. Polymorphismen können
im Phänotyp
des extensiv metabolisierenden Stoffs und im Phänotyp des schwach metabolisierenden
Stoffs exprimiert werden. Dementsprechend kann genetischer Polymorphismus zu
Allelproteinvarianten des Rezeptor-Proteins führen, in denen eine oder mehrere
der Rezeptor-Funktionen in einer Population sich von jenen in einer
anderen Population unterscheidet/unterscheiden. Die Polypeptide ermöglichen
es daher einem Ziel, eine genetische Prädisposition sicherzustellen,
die die Behandlungsmodalität
beeinflussen kann. In einer ligandbasierten Behandlung kann Polymorphismus
daher zu aminoterminalen extrazellulären Domänen und/oder anderen ligandbindenden
Regionen führen,
die mehr oder weniger aktiv in der Ligandbindung und der Rezeptor-Aktivierung
sind. Dementsprechend würde
die Liganddosierung notwendigerweise modifiziert werden, um die
therapeutische Wirkung in einer bestimmten Population, die einen
Polymorphismus enthält,
zu maximieren. Als Alternative zur Genotypisierung konnten spezifische
polymorphe Polypeptide identifiziert werden.
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Die
Rezeptor-Polypeptide sind ebenso zur Beobachtung therapeutischer
Wirkungen während
klinischer Versuche und anderer Behandlungen nützlich. Die therapeutische
Wirksamkeit eines Agens, das kreiert wurde, um die Genexpression,
Proteinspiegel oder Rezeptor-Aktivität zu erhöhen oder zu verringen, kann
unter Verwendung der Rezeptor-Polypeptide als Endpunkt-Ziel während der
Behandlungsdauer beobachtet werden.
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Die
Rezeptor-Polypeptide sind ebenso zur Behandlung einer rezeptorassoziierten
Erkrankung nützlich.
Dementsprechend umfassen Behandlungsverfahren die Verwendung von
löslichem
Rezeptor oder Fragmenten des Rezeptor-Proteins, die um die Ligand-Bindung
konkurrieren. Diese Rezeptoren oder Fragmente können eine höhere Affinität gegenüber dem
Liganden haben, um eine wirksame Konkurrenz darzustellen.
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Die
oben genannte Offenbarung trifft im Allgemeinen auch auf die in
Seq.-ID Nr. 3 dargestellte Sequenz zu.
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Antikörper
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Die
Erfindung stellt ebenso Antikörper
bereit, die selektiv an das 15625-Rezeptor-Protein und dessen Varianten und Fragmente
binden. Ein Antikörper
wird als selektiv bindend angesehen, sogar wenn er auch an andere
Proteine bindet, die im Wesentlichen nicht homolog mit dem Rezeptor-Protein
sind. Diese anderen Proteine teilen eine Homologie mit einem Fragment
oder einer Domäne
des Rezeptor-Proteins. Diese Konservierung in spezifischen Regionen
führt zu
Antikörpern,
die aufgrund der homologen Sequenz an beide Proteine binden. In
diesem Fall würde
man davon ausgehen, dass die Antikörper-Bindung an das Rezeptor-Protein
immer noch selektiv erfolgt.
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Um
Antikörper
zu erzeugen, wird ein isoliertes Rezeptor-Polypeptid als ein Immunogen
verwendet, um Antikörper
unter Verwendung von Standardverfahren für polyklonale und monoklonale
Antikörper-Präparate herzustellen.
Es kann entweder das Protein voller Länge oder das antigene Peptid-Fragment
verwendet werden. Regionen mit einem hohen Antigenitätsindex
werden in 1 dargestellt.
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Antikörper werden
vorzugsweise aus diesen Regionen oder aus diskreten Fragmenten in
diesen Regionen hergestellt. Antikörper können jedoch, wie hierin beschrieben,
aus einer beliebigen Region des Peptids hergestellt werden. Ein
bevorzugtes Fragment produziert einen Antikörper, der die Ligandbindung
verringert oder vollständig
verhindert. Antikörper
können
gegen den gesamten Rezeptor oder Teile des Rezeptors entwickelt
werden, z.B. die intrazelluläre
carboxyterminale Domäne,
die aminoterminale extrazelluläre
Domäne, die
gesamte Transmembrandomäne
oder spezifische Segmente, eine beliebige der intra- oder extrazellulären Schleifen
oder beliebige Teile der oben genannten Elemente. Antikörper können ebenso
gegen spezifische funktionelle Stellen entwickelt werden, wie z.B.
die Ligandbindungsstelle, die Stelle der G-Protein-Kopplung oder
Stellen, die glykosyliert, phosphoryliert oder myristoyliert sind.
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Ein
antigenes Fragment umfasst typischerweise zumindest 10 zusammenhängende Aminosäurereste.
Das antigene Peptid kann jedoch zumindest 12, zumindest 14 Aminosäurereste,
zumindest 15 Aminosäurereste,
zumindest 20 Aminosäurereste
oder zumindest 30 Aminosäurereste
umfassen. In einer Ausführungsform
korrespondieren Fragmente mit Regionen, die sich auf der Oberfläche des
Proteins befinden, z.B. hydrophile Regionen. Diese Fragmente sind
jedoch nicht als beliebige Fragmente umfassend auszulegen, die vor der
Erfindung offenbart sein worden könnten.
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Antikörper können polyklonal
oder monoklonal sein. Ein intakter Antikörper oder Fragment davon (z.B. Fab
oder F(ab')2) kann verwendet werden.
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Die
Detektion kann durch Kopplung (d.h. physisches Binden) des Antikörpers an
eine detektierbare Substanz erleichtert werden. Beispiele für detektierbare
Substanzen umfassen verschiedene Enzyme, prosthetische Gruppen,
fluoreszierende Materialien, lumineszierende Materialien, biolumineszierende
Materialien und radioaktive Materialien. Beispiele geeigneter Enzyme
umfassen Meerrettich-Peroxidase, alkalische Phosphatase, β-Galactosidase
oder Acetylcholinesterase; Beispiele geeigneter prosthetischer Gruppenkomplexe umfassen
Streptavidin/Biotin und Avidin/Biotin; Beispiele geeigneter fluoreszierender
Materialien umfassen Umbelliferon, Fluorescein, Fluoresceinisothiocyanat,
Rhodamin, Dichlortriazinylaminfluorescein, Dansylchlorid oder Phycoerythrin;
ein Beispiel eines lumineszierenden Materials umfasst Luminol; Beispiele
biolumineszierender Materialien umfassen Luciferase, Luciferin und
Aequorin, und Beispiele geeigneter radioaktiver Materialien umfassen 125I, 131I, 35S oder 3H.
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Ein
geeignetes immunogenes Präparat
kann aus nativem, rekombinant exprimiertem Protein oder chemisch
synthetisierten Peptiden stammen.
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Antikörper-Verwendungen
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Die
Antikörper
können
verwendet werden, um ein Rezeptor-Protein mittels Standard-Verfahren, wie z.B.
Affinitätschromatographie
oder Immunpräzipitation,
zu isolieren.
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Die
Antikörper
können
die Reinigung des natürlichen
Rezeptor-Proteins aus Zellen und rekombinant produziertem Rezeptor-Protein,
das in Wirtszellen exprimiert wird, erleichtern.
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Die
Antikörper
sind nützlich,
um die Gegenwart des Rezeptor-Proteins in Zellen oder Geweben zu
detektieren, um das Expressionsmuster des Rezeptors unter verschiedenen
Geweben in einem Organismus und während der normalen Entwicklung
zu bestimmen.
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Die
Antikörper
können
verwendet werden, um das Rezeptor-Protein in situ, in vitro oder
in einem Zelllysat oder Überstand
zu detektieren, um das Ausmaß und
Muster der Expression zu evaluieren.
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Die
Antikörper
können
verwendet werden, um eine abnormale Gewebeverteilung oder eine abnormale Expression
während
der Entwicklung zu bewerten.
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Die
Antikörper-Detektion
zirkulierender Fragmente des Rezeptor-Proteins voller Länge kann
verwendet werden, um den Rezeptor-Stoffumsatz zu identifizieren.
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Weiters
können
die Antikörper
verwendet werden, um die Rezeptor-Expression in Erkrankungszuständen zu
bewerten, wie z.B. in den aktiven Stadien einer Erkrankung oder
in einem Individuum mit einer Prädisposition
für eine
Erkrankung, die mit der Rezeptor-Funktion in Zusammenhang steht.
Wird eine Erkrankung durch eine ungeeignete Gewebeverteilung, entwicklungsbedingte
Expression oder ein Ausmaß der
Expression des Rezeptor-Proteins hervorgerufen, so kann der Antikörper gegen
das normale Rezeptor-Protein hergestellt werden. Wird eine Erkrankung
durch eine spezifische Mutation im Rezeptor-Protein charakterisiert,
so können
Antikörper
verwendet werden, die für
dieses Mutanten-Protein spezifisch sind, um auf die Gegenwart des
spezifischen Mutanten-Rezeptor-Proteins zu testen. Intrazellulär hergestellte
Antikörper
(„Intrakörper") sind jedoch ebenso
miteingeschlossen, wobei diese intrazelluläre Rezeptor-Peptid-Regionen
erkennen würden.
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Die
Antikörper
können
ebenso verwendet werden, um die normale und abnormale subzelluläre Lokalisierung
von Zellen in den verschiedenen Geweben in einem Organismus zu bewerten.
Antikörper
können
gegen den gesamten Rezeptor oder gegen Teile des Rezeptors entwickelt
werden, z.B. Teile der aminoterminalen extrazellulären Domäne oder
extrazelluläre
Schleifen.
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Die
diagnostischen Verwendungen können
nicht nur in genetischen Tests, sondern auch in der Beobachtung
einer Behandlungsmodalität
angewandt werden. Dementsprechend können dort, wo die Behandlung letztendlich
darauf abzielt, den Rezeptor-Expressionsspiegel
oder die Gegenwart von abnormalen Rezeptoren und abnormaler Gewebeverteilung
oder entwicklungsbedingte Expression zu korrigieren, Antikörper, die
gegen den Rezeptor oder relevante Fragmente gerichtet sind, verwendet
werden, um die therapeutische Wirksamkeit zu beobachten.
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Zusätzlich sind
Antikörper
in pharmakogenomischen Analysen nützlich. Antikörper, die
gegen polymorphe Rezeptor-Proteine hergestellt werden, können daher
verwendet werden, um Individuen zu identifizieren, die modifizierte
Behandlungsmodalitäten
benötigen.
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Die
Antikörper
sind ebenso als diagnostische Werkzeuge als immunologischer Marker
für abnormale Rezeptor-Proteine
nützlich,
die mittels elektrophoretischer Mobilität, dem isoelektrischen Punkt,
tryptischem Peptid-Verdau und anderen physikalischen Tests, die
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, analysiert werden.
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Die
Antikörper
sind ebenso für
die Gewebe-Typisierung nützlich.
Dort, wo ein spezifisches Rezeptor-Protein mit der Expression in
einem spezifischen Gewebe korreliert wurde, können daher Antikörper verwendet
werden, die für
dieses Rezeptor-Protein spezifisch sind, um einen Gewebetyp zu identifizieren.
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Die
Antikörper
sind ebenso in der forensischen Identifikation nützlich. Dementsprechend kann
in Fällen,
in denen ein Individuum mit einem spezifischen genetischen Polymorphismus
korreliert wurde, der zu einem spezifischen polymorphen Protein führt, ein
Antikörper,
der für
das polymorphe Protein spezifisch ist, als Hilfe in der Identifikation
verwendet werden.
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Die
Antikörper
sind ebenso nützlich,
um die Rezeptor-Funktion zu inhibieren, z.B. für das Blockieren der Ligandbindung.
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Diese
Verwendungen können
ebenso in einem therapeutischen Kontext angewandt werden, in dem die
Behandlung die Inhibierung der Rezeptor-Funktion involviert. Ein
Antikörper
kann z.B. verwendet werden, um die Ligandbindung zu blockieren.
Antikörper
können
gegen spezifische Fragmente hergestellt werden, die Stellen enthalten,
die für
die Funktion erforderlich sind, oder gegen einen intakten Rezeptor,
der mit einer Zelle assoziiert ist.
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Die
Erfindung umfasst ebenso Sets zur Verwendung von Antikörpern, um
die Gegenwart eines Rezeptor-Proteins in einer biologischen Probe
zu detektieren. Das Set kann Antikörper, wie z.B. einen markierten oder
markierfähigen
Antikörper
und eine Verbindung oder ein Agens zur Detektion des Rezeptor-Proteins
in einer biologischen Probe; Mittel zur Bestimmung der Menge eines
Rezeptor-Proteins in der Probe; und Mittel zum Vergleichen der Menge
des Rezeptor-Proteins in der Probe mit einem Standardwert umfassen.
Die Verbindung oder das Agens kann in einem geeigneten Behälter verpackt
sein. Das Set kann weiters Anweisungen zur Verwendung des Sets zur
Detektion des Rezeptor-Proteins umfassen.
-
Die
oben genannte Offenbarung trifft im Allgemeinen auch auf die in
Seq.-ID Nr. 3 gezeigte Sequenz zu.
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Polynucleotide
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Die
spezifisch offenbarte cDNA umfasst die kodierende Region und 5'- und 3'-untranslatierte Sequenzen (Seq.-ID Nr.
2).
-
Die
menschliche 15625-Rezeptor-cDNA ist etwa 2286 Nucleotide lang und
kodiert für
ein Protein voller Länge,
das etwa 342 Aminosäurereste
lang ist. Die Nucleinsäure
wird, wie hierin offenbart, exprimiert, wie z.B. in Gehirn-, besonders
in Gliazellen, CD34+-Zellen und 293- und
Jurkat-Zelllinien. Die strukturelle Analyse der Aminosäuresequenz
aus Seq.-ID Nr. 1 ist in 2 dargestellt,
einem Hydropathie-Diagramm. Die Figur zeigt die mutmaßliche Struktur
der sieben Transmembransegmente, der aminoterminalen extrazellulären Domäne und der
carboxyterminalen intrazellulären
Domäne.
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Wie
hierin verwendet bezieht sich der Begriff „Transmembransegment" auf ein strukturelles
Aminosäuremotiv,
das eine hydrophobe Helix umfasst, die die Plasmamembran umspannt.
Die gesamte Transmembrandomäne
umspannt etwa den Bereich von Aminosäure 26 bis etwa Aminosäure 302.
Sieben Segmente umspannen die Membran, und es gibt drei intrazelluläre und drei
extrazelluläre
Schleifen in dieser Domäne.
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Die
Erfindung stellt isolierte Polynucleotide bereit, die für ein 15625-Rezeptor-Protein
kodieren. Der Begriff „15625-Polynucleotid" oder „15625-Nucleinsäure" bezieht sich auf
die in Seq.-ID Nr. 2 gezeigte Sequenz. Der Begriff „Rezeptor-Polynucleotid" oder „Rezeptor-Nucleinsäure" umfasst weiters
Varianten und Fragmente des 15625-Polynucleotids, wie z.B. die in Seq.-ID
Nr. 4 gezeigte.
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Eine „isolierte" Rezeptor-Nucleinsäure ist
eine, die von anderen Nucleinsäuren,
die in der natürlichen Quelle
der Rezeptor-Nucleinsäure
vorhanden sind, getrennt ist. Vorzugsweise ist eine „isolierte" Nucleinsäure frei
von Sequenzen, die die Nucleinsäure
in der genomischen DNA des Organismus, von dem die Nucleinsäure abstammt,
natürlich
flankieren (d.h. Sequenzen, die sich an den 5'- und den 3'-Enden der Nucleinsäure befinden). Es kann jedoch
einige flankierende Nucleotidsequenzen geben, z.B. bis zu etwa 5
KB. Der wichtige Punkt ist, dass die Nucleinsäure aus flankierenden Sequenzen
isoliert ist, sodass sie den hierin beschriebenen spezifischen Manipulationen
unterzogen werden kann, wie z.B. rekombinanter Expression, Herstellung
von Sonden und Primern und anderen Verwendungen, die für die Rezeptor-Nucleinsäuresequenzen
spezifisch sind.
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Weiters
kann ein „isoliertes" Nucleinsäuremolekül, wie z.B.
ein cDNA-Molekül,
im Wesentlichen frei von anderem zellulären Material oder Kulturmedium
sein, wenn es mittels Rekombinationsverfahren hergestellt wird,
oder frei von chemischen Vorläufern
oder anderen Chemikalien, wenn es chemisch synthetisiert wird. Das
Nucleinsäuremolekül kann jedoch
an andere kodierende oder Regulationssequenzen fusioniert werden
und trotzdem als isoliert betrachtet werden.
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Es
werden z.B. rekombinante DNA-Moleküle, die in einem Vektor enthalten
sind, als isoliert betrachtet. Weitere Beispiele isolierter DNA-Moleküle umfassen
rekombinante DNA-Moleküle,
die in heterologen Wirtszellen oder gereinigten (partiell oder im
Wesentlichen) DNA-Molekülen
in Lösung
aufbewahrt werden. Isolierte RNA-Moleküle umfassen In-vivo- oder In-vitro-RNA-Transkripte
der isolierten DNA-Moleküle
der vorliegenden Erfindung. Isolierte Nucleinsäuremoleküle gemäß der vorliegenden Erfindung
umfassen weiters solche synthetisch hergestellten Moleküle.
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Die
Rezeptor-Polynucelotide können
für das
reife Protein plus zusätzliche
amino- oder carboxyterminale
Aminosäuren
kodieren oder für
Aminosäuren,
die sich im reifen Polypeptid befinden (wenn die reife Form mehr
als eine Polypeptidkette besitzt etwa). Solche Sequenzen u.a. können bei
der Verarbeitung eines Proteins von einem Vorläuferstoff zu einer reifen Form
eine Rolle spielen, den Transport von Proteinen vereinfachen, die
Halbwertszeit von Proteinen verlängern
oder verkürzen
oder die Manipulation eines Proteins für Tests oder Produktion erleichtern.
Da dies im Allgemeinen in situ der Fall ist, können die zusätzlichen
Aminosäuren
von zellulären
Enzymen vom reifen Protein weg verarbeitet werden.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
die Sequenz, die für
das reife Polypeptid alleine kodiert, die Sequenz, die für das reife
Polypeptid und zusätzliche
kodierende Sequenzen kodiert, wie z.B. eine Leader- oder Sekretions-Sequenz
(z.B. eine Prä-Pro-
oder Pro-Protein-Sequenz), die Sequenz, die für das reife Polypeptid mit
oder ohne die zusätzlichen
kodierenden Sequenzen kodiert, plus zusätzliche nicht-kodierende Sequenzen,
z.B. Introns und nicht-kodierende
5'- und 3'-Sequenzen, wie z.B. transkribierte,
jedoch nicht translatierte Sequenzen, die eine Rolle in der Transkription,
der mRNA-Verarbeitung (inkludierend Spleiß- und Polyadenylierungssignale),
der Ribosomen-Bindung und der Stabilität der mRNA eine Rolle spielen.
Zusätzlich
kann das Polynucleotid an eine Markersequenz fusioniert sein, die
z.B. für
ein Peptid kodiert, das die Reinigung erleichtert.
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Rezeptor-Polynucleotide
können
die Form einer RNA aufweisen, wie z.B. mRNA, oder die Form einer DNA,
unter anderem cDNA und genomische DNA, die durch Klonieren erhalten
wurde oder mittels chemischer Syntheseverfahren oder mittels einer
Kombination dieser hergestellt wurde. Die Nucleinsäure, insbesondere DNA,
kann doppelsträngig
oder einzelsträngig
sein. Eine einzelsträngige
Nucleinsäure
kann der kodierende Strang (Sense-Strang) oder der nicht-kodierende
Strang (Anti-Sense-Strang)
sein.
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Eine
Rezeptor-Nucleinsäure
umfasst die in Seq.-ID Nr. 2 gezeigte Nucleotidsequenz, die der
cDNA des menschlichen Gehirns entspricht.
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In
einer Ausführungsform
umfasst die Rezeptor-Nucleinsäure
nur die kodierende Region.
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Die
Erfindung stellt weiters verschiedene Rezeptor-Polynucleotide und
Fragmente davon bereit, die sich von der in Seq.-ID Nr. 2 gezeigten
Nucleotidsequenz aufgrund der Degeneration des genetischen Codes unterscheiden
und daher für
dasselbe Protein kodieren wie jenes, das von der in Seq.-ID Nr.
2 gezeigten Nucleotidsequenz kodiert wird.
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Die
Erfindung stellt ebenso Rezeptor-Nucleinsäure-Moleküle bereit, die für die verschiedenen,
hierin beschriebenen Polypeptide kodieren. Diese Polynucleotide
können
natürlich
vorkommen, wie z.B. Allelvarianten (selber Locus) (kartiert an Chromosom
3 in der Nähe
von AFM164YG9), Homologe (unterschiedlicher Locus) und Or thologe
(unterschiedlicher Organismus), wie z.B. die in Seq.-ID Nr. 4 gezeigte
Sequenz, oder sie können
mittels DNA-Rekombinationsverfahren oder. mittels chemischer Synthese
konstruiert werden. Solche nicht natürlich vorkommenden Varianten
können
mittels Mutagenese-Verfahren, unter anderem jene, die bei Polynucleotiden,
Zellen oder Organismen angewandt werden, hergestellt werden. Dementsprechend
können die
Varianten, wie oben beschrieben, Nucleotid-Substitutionen, -Deletionen,
-Inversionen und -Insertionen enthalten.
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Eine
Variation kann entweder in den kodierenden oder in den nicht-kodierenden
Regionen stattfinden oder in beiden. Die Variationen können sowohl
konservative als auch nicht konservative Aminosäure-Substitutionen erzeugen.
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Orthologe,
Homologe und Allelvarianten können
unter Verwendung von Verfahren identifiziert werden, die auf dem
Gebiet der Erfindung wohlbekannt sind. Diese Varianten umfassen
eine Nucleotidsequenz, die für einen
Rezeptor kodiert, der 50 %, zumindest etwa 55 %, typischerweise
zumindest etwa 70-75 %, noch typischer zumindest etwa 80-85 % und
besonders typisch zumindest etwa 90-95 % oder mehr Homologie gegenüber der
in Seq.-ID Nr. 2 dargestellten Nucleotidsequenz oder einem Fragment
dieser Sequenz aufweist. Solche Nucleinsäuremoleküle können leicht identifiziert werden,
da sie in der Lage sind, unter stringenten Bedingungen an die in
Seq.-ID Nr. 2 gezeigte Nucleotidsequenz oder ein Fragment der Sequenz
zu hybridisieren. Es wird davon ausgegangen, dass eine stringente
Hybridisierung keine wesentliche Homologie anzeigt, wo dies auf
die allgemeine Homologie zurückzuführen ist,
wie z.B. Poly-A-Sequenzen oder Sequenzen, die alle oder die meisten
Proteine gemeinsam haben, alle GPCRs oder alle GPCRs der Familie
I. Weiters wird davon ausgegangen, dass Varianten keine der Nucleinsäuresequenzen
umfassen, die vor der Erfindung offenbart worden sein könnten.
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Wie
hierin verwendet, ist mit dem Begriff „hybridisiert unter stringenten
Bedingungen" eine
Beschreibung der Bedingungen für
die Hybridisierung und das Waschen gemeint, unter denen Nucleotidsequenzen, die
für einen
Rezeptor kodieren und zu zumindest 50 %, 55 % homolog zueinander
sind, typischerweise aneinander hybridi siert bleiben. Die Bedingungen
können
so sein, dass Sequenzen mit zumindest etwa 65 %, zumindest etwa
70 % oder zumindest etwa 75 % oder mehr Homologie zueinander typischerweise
aneinander hybridisiert bleiben. Solche stringenten Bedingungen
sind den Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt und sind
in Current Protocols in Molecular Biology, 6.3.1-6.3.6, John Wiley & Sons, N.Y. (1989),
zu finden. Ein Beispiel stringenter Hybridisierungsbedingungen ist
die Hybridisierung in 6X Natriumchlorid/Natriumcitrat (SSC) bei
etwa 45 °C,
gefolgt von einem oder mehreren Waschschritten in 0,2 X SSC, 0,1
% SDS bei 50-65 °C.
In einer Ausführungsform
entspricht ein isoliertes Rezeptor-Nucleinsäure-Molekül, das unter stringenten Bedingungen
an die Sequenz aus Seq.-ID Nr. 2 hybridisiert, einem natürlich vorkommenden
Nucleinsäure-Molekül. Wie hierin
verwendet bezieht sich ein „natürlich vorkommendes" Nucleinsäuremolekül auf ein RNA-
oder ein DNA-Molekül
mit einer Nucleotidsequenz, die in der Natur vorkommt (z.B. für ein natürliches Protein
kodiert).
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Weiters
stellt die Erfindung Polynucleotide bereit, die ein Fragment der
Rezeptor-Polynucleotide
voller Länge
umfassen. Das Fragment kann einzel- oder doppelsträngig sein
und kann DNA oder RNA umfassen. Das Fragment kann entweder von der
kodierenden oder der nicht-kodierenden Sequenz stammen.
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Ein
Fragment kann eine zusammenhängende
Nucleotidsequenz umfassen, die größer als 12 Nucleotide von Nucleotid
1 bis etwa Nucleotid 500 ist, größer als
24 Nucleotide von etwa Nucleotid 476 bis etwa Nucleotid 1096 und
größer als
12 Nucleotide von etwa Nucleotid 1147 bis Nucleotid 1715.
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Isolierte
Rezeptor-Nucleinsäure-Fragmente
hybridisieren unter stringenten Bedingungen an das Nucleinsäure-Molekül, das die
Nucleotidsequenz aus Seq.-ID Nr. 2 umfasst. In anderen Ausführungsformen
ist die Nucleinsäure
zumindest 30, 40, 50, 100, 250 oder 500 Nucleotide lang.
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In
einer anderen Ausführungsform
kodiert eine isolierte Rezeptor-Nucleinsäure für die gesamte kodierende Region
von Aminosäure
1 bis Aminasäure
342. in einer anderen Ausführungsform
kodiert die isolierte Rezeptor-Nucleinsäure für eine Sequenz, die dem reifen
Protein von etwa Aminosäure
6 bis Aminosäure
342 entspricht. Weitere Fragmente umfassen Nucleotidsequenzen, die
für die
hierin beschriebenen Aminosäure-Fragmente
kodieren. Weitere Fragmente können
Subfragmente der hierin beschriebenen spezifischen Domänen oder
Stellen umfassen. Nucleinsäure-Fragmente
gemäß der vorliegenden
Erfindung sollen nicht als jene Fragmente umfassend verstanden werden,
die vor der Erfindung offenbart worden sein könnten.
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Rezeptor-Nucleinsäure-Fragmente
umfassen weiters Sequenzen, die den hierin beschriebenen Domänen, den
ebenso beschriebenen Subregionen und den spezifischen funktionellen
Stellen entsprechen. Rezeptor-Nucleinsäure-Fragmente umfassen ebenso
Kombinationen der oben beschriebenen Domänen, Segmente, Schleifen und
anderen funktionellen Stellen. Daher könnte eine Rezeptor-Nucleinsäure z.B.
Sequenzen umfassen, die der aminoterminalen extrazellulären Domäne und einem
Transmembran-Fragment entsprechen. Ein durchschnittlicher Fachmann
auf dem Gebiet der Erfindung wüsste über die
zahlreichen möglichen Permutationen
Bescheid.
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Es
wird jedoch davon ausgegangen, dass ein Rezeptor-Fragment eine beliebige
Nucleinsäure-Sequenz
inkludiert, die nicht das gesamte Gen umfasst.
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Rezeptor-Nucleinsäure-Fragmente
umfassen Nucleinsäure-Moleküle, die
für ein
Polypeptid, das die aminoterminale extrazelluläre Domäne, inkludierend die Aminosäurereste
von 1 bis etwa 25, umfasst, für
ein Polypeptid, das die Region umfasst, die die Transmembranregion
umspannt (Aminosäurereste
von etwa 26 bis etwa 302), für
ein Polypeptid, das die carboxyterminale intrazelluläre Domäne umfasst
(Aminosäurereste von
etwa 303 bis etwa 342), und für
ein Polypeptid kodieren, das für
die G-Protein-Rezeptor-Signatur
kodiert (121-123 oder umgebende Aminosäurereste von etwa 110 bis etwa
133), Nucleinsäure-Moleküle, die
für ein beliebiges
der sieben Transmembransegmente kodieren, extrazelluläre oder
intrazelluläre
Schleifen und Stellen zur Glykosylierung, cAMP- und cGMP-abhängigen Protein-Kinase-Phosphorylierung,
Protein-Kinase-C-Phosphorylierung und N-Myristoylierung. Wo der
Ort der Domänen
mittels Computeranalyse prognostiziert wurde, wäre dem Fachmann bekannt, dass
die Aminosäurereste,
die diese Domänen
darstellen, in Abhängigkeit
von den für
die Definition der Domänen
verwendeten Kriterien variieren können.
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Die
Erfindung stellt ebenso Rezeptor-Nucleinsäure-Fragmente bereit, die für epitoptragende
Regionen der hierin beschriebenen Rezeptor-Proteine kodieren.
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Die
isolierten Rezeptor-Polynucleotid-Sequenzen, und insbesondere -Fragmente,
sind als DNA-Sonden und Primer nützlich.
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Die
kodierende Region eines Rezeptor-Gens kann z.B. unter Verwendung
der bekannten Nucleotidsequenz isoliert werden, um eine Oligonucleotid-Sonde
zu synthetisieren. Eine markierte Sonde kann dann verwendet werden,
um eine cDNA-Bibliothek,
eine genomische DNA-Bibliothek oder mRNA zu screenen, um Nucleinsäure gemäß der kodierenden
Region zu isolieren. Weiters können
Primer in PCR-Reaktionen
verwendet werden, um spezifische Regionen von Rezeptor-Genen zu
klonieren.
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Ein(e)
Sonde/Primer umfasst typischerweise im Wesentlichen gereinigtes
Oligonucleotid. Das Oligonucleotid umfasst typischerweise eine Region
an Nucleotidsequenzen, die unter stringenten Bedingungen an zumindest
etwa 12, typischerweise etwa 25, noch typischer etwa 40, 50 oder
75 aufeinander folgende Nucleotide des Sense- oder Anti-Sense-Strangs aus Seq.-ID
Nr. 2 oder andere Rezeptor-Polynucleotide hybridisiert. Eine Sonde
umfasst weiters eine Markierung, z.B. ein Radioisotop, eine fluoreszierende
Verbindung, ein Enzym oder einen Enzym-Co-Faktor.
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Die
oben genannte Offenbarung trifft im Allgemeinen auch auf die in
Seq.-ID Nr. 4 dargestellte Sequenz zu.
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Polynucleotid-Verwendungen
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Die
Rezeptor-Polynucleotide sind für
Sonden, Primer und in biologischen Tests nützlich. Werden die Polynucleotide
verwendet, um GPCR-Eigenschaften oder Eigenschaften oder Funktionen
zu untersuchen, wie z.B. in den hierin beschriebenen Tests, so können die
ganze oder weniger als die ganze cDNA nützlich sein. In diesem Fall
sind sogar Fragmente, die bereits auch vor der Erfindung bekannt
gewesen sein könnten,
miteingeschlossen. Daher umfassen z.B. Tests, die spezifisch auf
GPCR-Funktionen gerichtet sind, wie z.B. das Untersuchen der Agonisten-
oder Antagonisten-Aktivität,
die Verwendung bekannter Fragmente. Weiters können diagnostische Verfahren
zur Untersuchung der Rezeptor-Funktion auch mit jedem beliebigen
Fragment durchgeführt
werden, unter anderem jenen Fragmenten, die vor der Erfindung bereits
bekannt gewesen sein könnten. Ähnlich werden
bei Verfahren, die die Behandlung einer Rezeptor-Dysfunktion involvieren,
alle Fragmente umfasst, unter anderem jene, die unter Umständen auf
dem Gebiet der Erfindung bereits bekannt waren.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide sind als eine Hybridisierungssonde für cDNA und
genomische DNA nützlich,
um eine cDNA voller Länge
und genomische Klone zu isolieren, die für das in Seq.-ID Nr. 1 beschriebene Polypeptid
kodieren und, um cDNA- und
genomische Klone zu isolieren, die Varianten entsprechen, die dasselbe,
in Seq.-ID Nr. 1 dargestellte Polypeptid erzeugen, oder die anderen,
hierin beschriebenen Varianten. Varianten können aus demselben Gewebe und
Organismus isoliert werden, aus dem das in Seq.-ID Nr. 1 dargestellte
Polypeptid isoliert wurde, verschiedenen Gewebe desselben Organismus
oder von verschiedenen Organismen. Dieses Verfahren ist für das Isolieren
von Genen und cDNA nützlich,
die durch die Entwicklung gesteuert werden/wird und daher im selben
Gewebe oder in verschiedenen Geweben an unterschiedlichen Punkten
in der Entwicklung eines Organismus exprimiert werden können/kann.
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Die
Sonde kann einer beliebigen Sequenz entlang der gesamten Länge des
für den
Rezeptor kodierenden Gens entsprechen. Dementsprechend könnte sie
von nicht- kodierenden
5'-Regionen, der
kodierenden Region und nicht-kodierenden 3'-Regionen
stammen. Wie jedoch bereits erwähnt,
sollen Fragmente jedoch nicht als jene verstanden werden, die Fragmente
umfassen können,
die vor der vorliegenden Erfindung offenbart wurden.
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Die
Nucleinsäure-Sonde
kann z.B. die cDNA voller Länge
aus Seq.-ID Nr. 1 oder ein Fragment davon umfassen, z.B. ein Oligonucleotid
mit zumindest 12, 15, 30, 50, 100, 250 oder 500 Nucleotiden in der
Länge, und
ausreichend, um unter stringenten Bedingungen an mRNA oder DNA spezifisch
zu hybridisieren.
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Fragmente
der hierin beschriebenen Polynucleotide sind ebenso nützlich,
um größere Fragmente
oder Polynucleotide voller Länge,
wie sie hierin beschrieben sind, zu synthetisieren. Ein Fragment
kann z.B. an jeden Teil einer mRNA hybridisiert werden, und eine
größere oder
eine cDNA voller Länge
kann hergestellt werden.
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Die
Fragmente sind ebenso nützlich,
um Antisense-Moleküle
der gewünschten
Länge und
Sequenz zu synthetisieren.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide sind ebenso als Primer für PCR nützlich, um jede beliebige Region
eines Rezeptor-Polynucleotids zu amplifizieren.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide sind ebenso nützlich für die Konstruktion von rekombinanten
Vektoren. Solche Vektoren umfassen Expressionsvektoren, die einen
Teil der oder die gesamten Rezeptor-Polypeptide exprimieren. Vektoren
umfassen ebenso Insertionsvektoren, die zur Integration in eine
andere Polynucleotidsequenz, wie z.B. in das zelluläre Genom,
verwendet werden, um die In-situ-Expression von Rezeptor-Genen und -Gen-Produkten
zu verändern.
Eine für
einen endogenen Rezeptor kodierende Sequenz kann z.B. mittels homologer
Rekombination mit der gesamten oder einem Teil der kodierenden Region
ersetzt werden, die eine oder mehrere spezifisch eingeführte Mutationen
enthält.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide sind ebenso für die Expression von antigenen
Teilen der Rezeptor-Proteine nützlich.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide sind ebenso als Sonden zur Bestimmung der
chromosomalen Positionen der Rezeptor-Polynucleotide mittels In-situ-Hybridisierungsverfahren
nützlich.
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Die
Rezeptor-Polynucleotid-Sonden sind ebenso nützlich, um Muster der Gegenwart
des Gens, das für
die Rezeptor und ihre Varianten kodiert, im Hinblick auf die Gewebsverteilung
zu bestimmen, z.B. ob es zu einer Gen-Duplikation gekommen ist und
ob die Duplikation in allen oder nur in einem Subset der Gewebe
aufgetreten ist. Die Gene können
natürlich
vorkommende sein, oder sie können
exogen in eine Zelle, ein Gewebe oder einen Organismus eingeführt worden
sein.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide sind ebenso zum Konstruieren von Ribozymen
nützlich,
die der gesamten oder einem Teil der mRNA entsprechen, die aus Genen
produziert wurde, die für
die hierin beschriebenen Polynucleotide kodieren.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide sind ebenso für die Konstruktion von Wirtszellen
nützlich,
die einen Teil der oder die gesamten Rezeptor-Polynucleotide und
Polypeptide exprimieren.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide sind ebenso für die Konstruktion transgener
Tiere nützlich,
die die gesamten oder einen Teil der Rezeptor-Polynucleotide und
Polypeptide exprimieren.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide sind ebenso für die Herstellung von Vektoren
nützlich,
die einen Teil der oder die gesamten Rezeptor-Polypeptide exprimieren.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide sind ebenso als Hybridisierungssonden zur
Bestimmung des Ausmaßes der
Expression der Rezeptor-Nucleinsäure
nützlich.
Dementsprechend können
die Sonden verwendet werden, um die Gegenwart von Rezeptor- Nucleinsäure in Zellen,
Geweben und in Organismen oder deren Spiegel zu detektieren. Die
Nucleinsäure,
deren Spiegel bestimmt wird, kann eine DNA oder RNA sein. Dementsprechend können die
den hierin beschriebenen Polypeptiden entsprechenden Sonden verwendet
werden, um die Anzahl der Gen-Kopien in einer/einem bestimmten Zelle,
Gewebe oder Organismus zu untersuchen. Dies ist besonders in Fällen relevant,
in denen es eine Amplifikation der Rezeptor-Gene gegeben hat.
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Alternativ
dazu kann die Sonde im Kontext einer In-situ-Hybridisierung verwendet
werden, um die Position von Extra-Kopien der Rezeptor-Gene zu untersuchen,
wie z.B. auf extrachromosomalen Elementen oder als in Chromosome
integriert, in denen das Rezeptor-Gen normalerweise nicht zu finden
ist, z.B. als eine homogen anfärbbare
Region.
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Diese
Verwendungen sind für
die Diagnose von Erkrankungen relevant, die eine Erhöhung oder
einen Rückgang
der Rezeptor-Expression im Vergleich zu normalen Ergebnissen involvieren.
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In-vitro-Verfahren
zur Detektion von mRNA umfassen Northern-Hybridisierungen und In-situ-Hybridisierungen.
In-vitro-Verfahren zur Detektion von DNA umfassen Southern-Hybridisierungen
und In-situ-Hybridisierungen.
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Sonden
können
als Teil eines diagnostischen Test-Sets zur Identifikation von Zellen
oder Geweben verwendet werden, die ein Rezeptor-Protein exprimieren,
z.B. durch Messen eines Spiegels einer rezeptor-kodierenden Nucleinsäure in einer
Probe an Zellen eines Individuums, z.B. mRNA oder genomische DNA,
oder durch das Bestimmen, ob ein Rezeptor-Gen mutiert wurde.
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Nucleinsäure-Expressionstests
sind für
das Wirkstoffscreening zur Identifikation von Verbindungen nützlich,
die die Expression der Rezeptor-Nucleinsäure modulieren.
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Die
Erfindung stellt daher ein Verfahren zur Identifikation einer Verbindung
bereit, die verwendet werden kann, um eine Erkrankung zu behandeln,
die mit der Nucleinsäu re-Expression
des Rezeptor-Gens assoziiert ist. Das Verfahren umfasst typischerweise
das Testen der Fähigkeit
der Verbindung, die Expression der Rezeptor-Nucleinsäure zu modulieren, und daher
das Identifizieren einer Verbindung, die verwendet werden kann,
um eine Erkrankung zu behandeln, die durch eine ungewünschte Rezeptor-Nucleinsäure-Expression charakterisiert
ist.
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Die
Tests können
in zellbasierten und zellfreien Systemen durchgeführt werden.
Zellbasierte Tests umfassen Zellen, die die Rezeptor-Nucleinsäure natürlich exprimieren,
oder rekombinante Zellen, die gentechnisch verändert wurden, um spezifische
Nucleinsäuresequenzen
zu exprimieren.
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Alternativ
dazu können
Kandidatenverbindungen in vivo in Patienten oder in transgenen Tieren
getestet werden.
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Der
Test für
die Rezeptor-Nucleinsäure-Expression
kann einen direkten Test der Nucleinsäurespiegel involvieren, wie
z.B. mRNA-Spiegel, oder auf kollateralen Verbindungen, die in den
Signalweg involviert sind (wie z.B. cAMP- oder Phosphatidylinositol-Stoffumsatz).
Weiters kann die Expression von Genen, die als Reaktion auf den
Rezeptor-Protein-Signalweg hinauf- oder hinunterreguliert werden,
ebenso getestet werden. In dieser Ausführungsform können die
Regulationsregionen dieser Gene operabel an ein Reporter-Gen, wie
z.B. Luciferase, gebunden werden.
-
Daher
können
Modulatoren der Rezeptor-Gen-Expression in einem Verfahren identifiziert
werden, worin eine Zelle mit einer Kandidatenverbindung kontaktiert
wird und die Expression der mRNA bestimmt wird. Das Ausmaß der Expression
der Rezeptor-mRNA
in Gegenwart der Kandidatenverbindung wird mit dem Ausmaß der Expression
der Rezeptor-mRNA in Abwesenheit der Kandidatenverbindung verglichen.
Die Kandidatenverbindung kann danach basierend auf diesem Vergleich
als ein Modulator der Nucleinsäure-Expression identifiziert
werden und z.B. verwendet werden, um eine Erkrankung zu behandeln,
die durch eine abnormale Nucleinsäure-Expression charakterisiert
ist. Ist die Expression der mRNA statistisch signifikant größer in Gegenwart
der Kandidatenverbindung als in deren Abwesenheit, so wird die Kandida tenverbindung
als ein Stimulator der Nucleinsäure-Expression
identifiziert. Ist die Expression der Nucleinsäure statistisch signifikant
geringer in Gegenwart der Kandidatenverbindung als in deren Abwesenheit,
so wird die Kandidatenverbindung als ein Inhibitor der Nucleinsäure-Expression
identifiziert.
-
Dementsprechend
stellt die Erfindung Behandlungsverfahren mit der Nucleinsäure als
Ziel bereit, die eine Verbindung verwenden, die durch Wirkstoffscreenings
als ein Gen-Modulator identifiziert wurde, um die Rezeptor-Nucleinsäure-Expression
zu modulieren. Die Modulation umfasst sowohl die Hinauf-Regulierung (d.h.
die Aktivierung oder Agonisierung) als auch die Hinunter-Regulierung
(Unterdrückung
oder Antagonisierung) oder die Nucleinsäure-Expression.
-
Alternativ
dazu kann ein Modulator für
die Rezeptor-Nucleinsäure-Expression
ein kleines Molekül
oder ein Wirkstoff sein, das/der mittels der hierin beschriebenen
Screeningtests identifiziert wurde, solange der Wirkstoff oder das
kleine Molekül
die Rezeptor-Nucleinsäure-Expression
inhibiert.
-
Die
Rezeptor-Polynucleotide sind ebenso nützlich, um die Wirksamkeit
modulierender Verbindungen auf die Expression oder Aktivität des Rezeptor-Gens
in klinischen Versuchen oder in einem Behandlungsregime zu beobachten.
Daher kann das Gen-Expressionsmuster
als ein Barometer für
die andauernde Wirkung einer Behandlung mit der Verbindung dienen,
insbesondere mit Verbindungen, gegen die ein Patient eine Resistenz
entwickeln kann. Das Gen-Expressionsmuster kann ebenso als ein Marker
dienen, der eine physiologische Reaktion der betroffenen Zellen
auf die Verbindung anzeigt. Dementsprechend könnte solch eine Beobachtung
entweder eine erhöhte
Verabreichung der Verbindung ermöglichen
oder die Verabreichung von Alternativverbindungen, gegen die der
Patient nicht resistent geworden ist. Ähnlich könnte die Verabreichung der Verbindung
entsprechend verringert werden, falls das Ausmaß der Nucleinsäure-Expression
unter einen gewünschten
Wert fällt.
-
Die
Rezeptor-Polynucleotide sind ebenso in diagnostischen Tests für qualitative
Veränderungen
in Rezeptor-Nucleinsäuren
und besonders für
qualitative Veränderun gen,
die zu Pathologie führen,
von Nutzen. Die Polynucleotide können
verwendet werden, um Mutationen in Rezeptor-Genen und Gen-Expressions-Produkte,
wie z.B. mRNA, zu detekieren. Die Polynucleotide können als
Hybridisierungssonden verwendet werden, um natürlich vorkommende genetische
Mutationen im Rezeptor-Gen zu detektieren und dadurch zu bestimmen,
ob für
ein Individuum mit der Mutation das Risiko einer Erkrankung, die
durch die Mutation hervorgerufen wird, besteht. Mutationen inkludieren
Deletion, Addition oder Substitution eines oder mehrerer Nucleotids/Nucleotide
in dem Gen, chromosomale Neuanordnung, wie z.B. Inversion oder Transposition,
die Modifikation genomischer DNA, wie z.B. abnormale Methylierungsmuster,
oder Veränderungen
in der Anzahl der Gen-Kopien, wie z.B. Amplifikation. Die Detektion
einer mutierten Form des Rezeptor-Gens, das mit einer Dysfunktion
assoziiert ist, stellt ein diagnostisches Werkzeug für eine aktive
Erkrankung oder Anfälligkeit
für eine
Erkrankung bereit, wenn die Erkrankung das Resultat einer Überexpression,
einer Unterexpression oder einer veränderten Expression eines Rezeptor-Proteins
ist.
-
Individuen,
die Mutationen im Rezeptor-Gen in sich tragen, können auf Nucleinsäure-Niveau mittels einer
Reihe an Verfahren detektiert werden. Genomische DNA kann direkt
analysiert werden oder kann mittels PCR vor der Analyse amplifiziert
werden. RNA oder cDNA kann auf dieselbe Art und Weise verwendet
werden.
-
In
gewissen Ausführungsformen
involviert die Detektion von Mutationen die Verwendung einer/eines Sonde/Primers
in einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR) (siehe z.B. US-Patent Nr.
4.683.195 und 4.683.202), wie z.B. Anker-PCR oder RACE-PCR, oder,
alternativ dazu, in einer Ligations-Kettenreaktion (LCR) (siehe
z.B. Landegran et al., Science 241, 1077-1080 (1988); und Nakazawa
et al., PNAS 91, 360-364 (1994)), wobei letztere besonders für die Detektion
von Punktmutationen im Gen nützlich
ist (siehe Abravaya et al., Nucleic Acids Res. 23, 675-682 (1995)).
Dieses Verfahren kann die Schritte des Sammelns einer Probe von
Zellen eines Patienten, des Isolierens der Nucleinsäure (z.B.
genomische, mRNA oder beide) aus den Zellen der Probe, des Kontaktierens
der Nucleinsäureprobe
mit einem oder mehreren Primern, die spezifisch an ein Gen hybridisieren,
und zwar unter Bedingungen, sodass es zu einer Hybridisierung und
Amplifikation des Gens (falls vorhanden) kommt, sowie des Detektierens
der Gegenwart oder der Abwesenheit eines Amplifikationsprodukts
oder des Detektierens der Größe des Amplifikationsprodukts
und des Vergleichens der Länge mit
einer Kontrollprobe umfassen. Deletionen und Insertionen können durch
eine Veränderung
der Größe des amplifizierten
Produkts im Vergleich zum normalen Genotyp detektiert werden. Punktmutationen
können
durch Hybridisieren amplifizierter DNA an normale RNA oder Antisense-DNA-Sequenzen
identifiziert werden.
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Alternativ
dazu können
Mutationen in einem Rezeptor-Gen direkt identifiziert werden, z.B.
durch Veränderungen
in Restriktionsenzym-Verdau-Mustern, die mittels Gelelektrophorese
bestimmt werden.
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Weiters
können
sequenzspezifische Ribozyme (US-Patent Nr. 5.498.531) verwendet
werden, um durch die Entwicklung oder den Verlust einer Ribozym-Spaltungsstelle
einen Score für
die Gegenwart spezifischer Mutationen zu erreichen.
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Perfekt
gepaarte Sequenzen können
von fehlgepaarten Sequenzen durch Nuclease-Spaltungs-Verdau-Tests oder durch Unterschiede
in der Schmelztemperatur unterschieden werden.
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Sequenzveränderungen
an spezifischen Lokationen können
ebenso mittels Nuclease-Schutz-Tests, wie z.B. RNase- und S1-Schutz,
oder des chemischen Spaltungsverfahrens untersucht werden.
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Weiters
können
Sequenzunterschiede zwischen einem Mutanten-Rezeptor-Gen und einem
Wildtyp-Gen mittels direkter IDNA-Sequenzierung bestimmt werden.
Eine Reihe an automatisierten Sequenzierurugs-Verfahren kann für die Durchführung der
diagnostischen Tests verwendet werden (Biotechniques 19, 448 (1995)),
unter anderem Sequenzierung mittels Massenspektrometrie (siehe z.B.
Internationale PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 94/16101; Cohen et al., Adv. Chromatogr. 36, 127-162 (1996);
und Griffin et al., Appl. Biochem. Biotechnol. 38, 147-159 (1993)).
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Andere
Verfahren zur Detektion von Mutationen im Gen umfassen Verfahren,
in denen ein Schutz vor Spaltungsagenzien verwendet wird, um fehlgepaarte
Basen in RNA/RNA- oder RNA/DNA-Duplexen zu detektieren (Myers et
al., Science 230, 1242 (1985); Cotton et al., PNAS 85, 4397 (1988);
Saleeba et al., Meth. Enzymol. 217, 286-295 (1992)), die elektrophoretische
Mobilität
von Mutanten- und Wildtyp-Nucleinsäure wird verglichen
(Orita et al., PNAS 86, 2766 (1989); Cotton et al., Mutat. Res.
285, 125-144 (1993); und Hayashi et al., Genet. Annal. Tech. Appl.
9, 73-79 (1992)), und die Bewegung von Mutanten- oder Wildtyp-Fragmenten
in Polyacrylamidgelen, die einen Gradienten an Denaturierungsmittel
enthalten, wird unter Verwendung von denaturierender Gradienten-Gelelektrophorese
getestet (Myers et al., Nature 313, 495 (1985)). Beispiele anderer Verfahren
zur Detektion von Punktmutationen umfassen selektive Oligonucleotid-Hybridisierung,
selektive Amplifikation und selektive Primer-Extension.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide sind zum Testen eines Individuums auf einen
Genotyp nützlich,
der, obwohl er nicht notwendigerweise die Krankheit hervorruft,
jedoch trotzdem die Behandlungsmodalität beeinflusst. Daher können die
Polynucleotide verwendet werden, um die Beziehung zwischen dem Genotyp
eines Individuums und der Reaktion des Individuums auf eine Verbindung,
die für
die Behandlung verwendet wird (pharmakogenomische Beziehung), zu
erforschen. Im vorliegenden Fall könnte z.B. eine Mutation im
Rezeptor-Gen, die zu einer veränderten
Affinität
für den
Liganden führt,
zu einer exzessiven oder verringerten Wirkstoff-Wirkung mit Standardkonzentrationen
des Liganden führen,
der den Rezeptor aktiviert. Dementsprechend können die hierin beschriebenen
Rezeptor-Polynucleotide verwendet werden, um den Mutationsgehalt des
Rezeptor-Gens in einem Individuum zu untersuchen, um eine geeignete
Verbindung oder ein geeignetes Dosierungsregime für die Behandlung
auszuwählen.
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Daher
stellen Polynucleotide, die genetische Variationen zeigen, die die
Behandlung beeinflussen, ein diagnostisches Ziel bereit, das verwendet
werden kann, um die Behandlung in einem Individuum maßzuschneidern.
Dementsprechend ermöglicht
die Produktion rekombinanter Zellen und Tiere, die diese Polymorphismen
enthalten, ein wirksames klinisches Design von Behandlungsverbindungen
und Dosierungsregimes.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide sind ebenso für die Chromosom-Identifikation
nützlich,
wenn die Sequenz mit einem individuellen Chromosom und an einem
bestimmten Ort auf dem Chromosom identifiziert wird. Zuerst wird
die DNA-Sequenz mit dem Chromosom mittels In-situ- oder anderer
chromosomspezifischer Hybridisierung gepaart. Sequenzen können ebenso
an spezifische Chromosomen korreliert werden, und zwar durch die
Herstellung von PCR-Primern, die zum PCR-Screening von somatischen
Zellhybriden, die individuelle Chromosome der gewünschten
Spezies enthalten, verwendet werden können. Nur Hybride, die das
Chromosom enthalten, das das Gen enthält, welches homolog zum Primer
ist, ergeben ein amplifiziertes Fragment. Eine Sublokalisierung
kann unter Verwendung von chromosomalen Fragmenten erreicht werden.
Andere Strategien umfassen ein Pre-Screening mit markierten, durchflusssortierten
Chromosomen und eine Präselektion mittels
Hybridisierung an chromosomspezifische Bibliotheken. Weitere Kartierungsstrategien
umfassen die Insitu-Fluoreszenz-Hybridisierung, was eine Hybridisierung
mit Sonden ermöglicht,
die kürzer
sind als jene, die traditionellerweise verwendet werden. Reagenzien
für die
Chromosom-Kartierung können
individuell verwendet werden, um ein einzelnes Chromosom oder eine
einzelne Stelle auf dem Chromosom zu markieren, oder es können Gruppen
an Reagenzien verwendet werden, um multiple Stellen und/oder multiple
Chromosome zu markieren. Reagenzien, die nicht-kodierenden Regionen
der Gene entsprechen, werden tatsächlich für Kartierungszwecke bevorzugt.
Kodierende Sequenzen werden mit größerer Wahrscheinlichkeit innerhalb
von Genfamilien konserviert, wodurch die Möglichkeit von Quer-Hybridisierungen
während
des chromosomalen Kartierens erhöht
wird.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide können
ebenso verwendet werden, um Individuen aufgrund kleiner biologischer
Proben zu identifizieren. Dies kann z.B. unter Verwendung eines
Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus
(RFLP) zur Identifikation eines Individuums erreicht werden. Die
hierin beschriebenen Polynucleotide sind daher als DNA-Marker für RFLP nützlich (siehe
US-Patent Nr. 5.272.057).
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Weiters
kann die Rezeptor-Sequenz verwendet werden, um ein Alternativverfahren
bereitzustellen, das die tatsächliche
DNA-Sequenz ausgewählter
Fragmente im Genom eines Individuums bestimmt. Die hierin beschriebenen
Rezeptor-Sequenzen können
daher verwendet werden, um zwei PCR-Primer aus den 5'- und 3'-Enden der Sequenzen
herzustellen. Diese Primer können
dann verwendet werden, um DNA aus einem Individuum für weiterführendes
Sequenzieren zu amplifizieren.
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Gruppen
korrespondierender DNA-Sequenzen von Individuen, die auf diese Art
und Weise hergestellt wurden, können
einzigartige individuelle Identifikationen bereitstellen, da jedes
Individuum ein einzigartiges Set solcher DNA-Sequenzen besitzt.
Es wird geschätzt,
dass eine Allelvariation bei Menschen mit einer Häufigkeit
von etwa einem Mal pro 500 Basen vorkommt. Allelvariationen treten
bis zu einem gewissen Ausmaß in
den kodierenden Regionen dieser Sequenzen auf und in einem größeren Ausmaß in den
nicht-kodierenden Regionen. Die Rezeptor-Sequenzen können verwendet
werden, um solche Identifikations-Sequenzen aus Individuen und aus
Gewebe zu erhalten. Die Sequenzen stellen einzigartige Fragmente
des menschlichen Genoms dar. Jede der hierin beschriebenen Sequenzen
kann, bis zu einem gewissen Ausmaß, als ein Standard verwendet
werden, mit dem die DNA eines Individuums für Identifikationszwecke verglichen
werden kann.
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Wird
eine Gruppe an Reagenzien aus den Sequenzen verwendet, um eine einzigartige
Identifikations-Datenbank für
ein Individuum zu erzeugen, so können
dieselben Reagenzien später
verwendet werden, um Gewebe von diesem Individuum zu identifizieren.
Unter Verwendung der einzigartigen Identifikations-Datenbank kann
eine positive Identifikation des Individuums, lebendig oder tot,
aufgrund von extrem kleinen Gewebeproben erfolgen.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide können
ebenso in forensischen Identifikationsverfahren verwendet werden.
Die PCR-Technologie kann verwendet werden, um DNA-Sequenzen zu amplifizieren,
die aus sehr kleinen biologischen Proben entnommen wurden, wie z.B.
ein einziges Haarfollikel, Körperflüssigkeiten
(z.B. Blut, Speichel, Samen). Die amplifizierte Sequenz kann dann
mit einem Standard verglichen werden, der die Identifikation des
Ursprungs der Probe ermöglicht.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide können
daher verwendet werden, um Polynucleotid-Reagenzien, z.B. PCR-Primer, die auf
spezifische Loci im menschlichen Genom abzielen, bereitzustellen,
die die Verlässlichkeit von
DNA-basierten forensischen Identifikationen, z.B. durch die Bereitstellung
eines anderen „Identifikations-Markers" (d.h. eine andere
DNA-Sequenz, die für
ein bestimmtes Individuum einzigartig ist), erhöhen. Wie oben beschrieben,
kann die tatsächliche
Basen-Sequenz-Information für
die Identifikation als eine akkurate Alternative zu jenen Mustern
verwendet werden, die durch restriktionsenzymgenerierte Fragmente
gebildet werden. Sequenzen, die auf die nicht-kodierende Region
abzielen, sind besonders nützlich,
da in den nicht-kodierenden
Regionen größere Polymorphismen
auftreten, was eine Differenzierung von Individuen unter Verwendung
dieses Verfahrens erleichtert.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide können
weiters verwendet werden, um Polynucleotid-Reagenzien bereitzustellen, z.B. markierte
oder markierbare Sonden, die z.B. in einem In-situ-Hybridisierungsverfahren
verwendet werden können,
um ein spezifisches Gewebe zu identifizieren. Dies ist in Fällen nützlich,
in denen ein forensischer Pathologe mit einem Gewebe unbekannter
Herkunft konfrontiert ist. Gruppen an Rezeptor-Sonden können verwendet werden, um Gewebe
nach der Spezies und/oder nach dem Organtyp zu identifizieren.
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Auf ähnliche
Art und Weise können
diese Primer und Sonden verwendet werden, um eine Gewebekultur auf
Kontaminationen zu screenen (d.h. auf die Gegenwart eines Gemisches
verschiedener Typen an Zellen in einer Kultur zu screenen).
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Alternativ
dazu können
die Rezeptor-Polynucleotide direkt verwendet werden, um die Transkription oder
Translation von Rezeptor-Gensequenzen mittels Antisense- oder Ribozym-Konstrukten
zu blockieren. Daher können
Nucleinsäuren
direkt für
die Behandlung einer Erkrankung verwendet werden, die durch abnormal
hohe oder unerwünschte
Rezeptor-Gen-Expression charakterisiert ist.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide sind daher nützlich als Antisense-Konstrukte,
um die Rezeptor-Gen-Expression in Zellen, Geweben und Organismen
zu kontrollieren. Ein DNA-Antisense-Polynucleotid wird kreiert, um
komplementär
zu einer Region des Gens zu sein, das in die Transkription involviert
ist, wodurch die Transkription und daher die Produktion des Rezeptor-Proteins
verhindert wird. Ein Antisense-RNA- oder -DNA-Polynucleotid würde an die
mRNA hybridisieren und daher die Translation der mRNA in das Rezeptor-Protein
blockieren.
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Beispiele
für Antisense-Molekülen, die
nützlich
sind, um die Nucleinsäure-Expression
zu inhibieren, umfassen Antisense-Moleküle, die komplementär zu einem
Fragment der 5'-untranslatierten
Region aus Seq.-ID Nr. 2 sind, das auch das Startcodon umfasst,
und Antisense-Moleküle,
die komplementär
zu einem Fragment der 3'-untranslatierten
Region aus Seq.-ID Nr. 2 sind.
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Alternativ
dazu kann eine Klasse an Antisense-Molekülen verwendet werden, um mRNA
zu inaktivieren, um die Expression der Rezeptor-Nucleinsäure zu verringern.
Dementsprechend können
diese Moleküle eine
Erkrankung behandeln, die durch eine abnormale oder unerwünschte Rezeptor-Nucleinsäure-Expression charakterisiert
ist. Dieses Verfahren umfasst die Spaltung mittels Ribozymen, die
Nucleotidsequenzen enthalten, die komplementär zu einer oder mehreren Regionen
in der mRNA sind, die die Fähigkeit
der mRNA, translatiert zu werden, abschwächen. Mögliche Regionen umfassen kodierende
Regionen und insbesondere kodierende Regionen, die den katalytischen
und anderen funktionellen Aktivitäten des Rezeptor-Proteins entsprechen,
wie z.B. die Ligandbindung.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide stellen ebenso Vektoren für die Gen-Therapie
bei Patienten bereit, die Zellen aufweisen, die in der Rezeptor-Gen-Expression
abnormal sind. Rekombinante Zellen, die die Patientenzellen umfassen,
die ex vivo gentechnisch verändert
wurden und dem Patienten wieder zugeführt wurden, werden daher in
ein Individuum eingeführt,
in dem die Zellen das gewünschte
Rezeptor-Protein produzieren, um das Individuum zu behandeln.
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Die
Erfindung umfasst ebenso Sets zur Detektion der Gegenwart einer
Rezeptor-Nucleinsäure in einer biologischen
Probe. Das Set kann z.B. Reagenzien umfassen, wie z.B. ein(e) markierte(s)
oder ein(e) markierbare(s) Nucleinsäure oder Agens, die/das fähig ist,
die Rezeptor-Nucleinsäure
in einer biologischen Probe zu detektieren; Mittel zur Bestimmung
der Menge der Rezeptor-Nucleinsäure
in der Probe; sowie Mittel zum Vergleichen der Menge der Rezeptor-Nucleinsäure in der
Probe mit einem Standard. Die Verbindung oder das Agens kann in
einem geeigneten Behälter
verpackt sein. Das Set kann weiters Anleitungen zur Verwendung des
Sets zur Detektion einer Rezeptor-mRNA oder -DNA umfassen.
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Die
oben genannte Offenbarung trifft auch auf die in Seq.-ID Nr. 4 dargestellte
Sequenz zu.
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Vektoren/Wirtszellen
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Die
Erfindung stellt auch Vektoren bereit, die die Rezeptor-Polynucleotide
enthalten. Der Begriff „Vektor" bezieht sich auf
ein Vehikel, vorzugsweise ein Nucleinsäure-Molekül, dass die Rezeptor-Polynucleotide transportieren
kann. Ist der Vektor ein Nucleinsäure-Molekül, so sind die Rezeptor-Polynucleotide
kovalent an die Vektor-Nucleinsäure gebunden.
Mit diesem Aspekt der Erfindung umfasst der Vektor ein Plasmid,
einen einzel- oder doppelsträngigen
Phagen, einen einzel- oder doppelsträngigen viralen RNA- oder DNA-Vektor oder
ein künstliches
Chromosom, wie z.B. ein BAC, PAC, YAC oder MAC.
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Ein
Vektor kann in der Wirtszelle als ein extrachromosomales Element
beibehalten werden, wo er repliziert und zusätzliche Kopien der Rezeptor-Polynucleotide
produziert. Alternativ dazu kann sich der Vektor in das Wirtszellen-Genom
integrieren und zusätzliche
Kopien der Rezeptor-Polynucleotide produzieren, wenn sich die Wirtszelle
repliziert.
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Die
Erfindung stellt Vektoren für
den Erhalt (Klonierungsvektoren) oder Vektoren für die Expression (Expressionsvektoren)
der Rezeptor-Polynucleotide bereit. Die Vekto ren können in
prokaryotischen oder in eukaryotischen Zellen oder in beiden (Shuttle-Vektoren) funktionieren.
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Expressionsvektoren
umfassen cis-agierende Regulationsregionen, die operabel im Vektor
an die Rezeptor-Polynucleotide gebunden sind, sodass die Transkription
der Polynucleotide in einer Wirtszelle ermöglicht wird. Die Polynucleotide
können
in die Wirtszelle mit einem separaten Polynucleotid eingeführt werden, das
fähig ist,
die Transkription zu beeinflussen. Daher kann das zweite Polynucleotid
einen transagierenden Faktor bereitstellen, der mit der cis-Regulations-Kontrollregion
wechselwirkt, um die Transkription der Rezeptor-Polynucleotide aus
dem Vektor zu ermöglichen.
Alternativ dazu kann ein trans-agierender Faktor von der Wirtszelle
bereitgestellt werden. Schließlich
kann ein trans-agierender Faktor aus dem Vektor selbst produziert werden.
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Es
wird jedoch davon ausgegangen, dass in einigen Ausführungsformen
die Transkription und/oder Translation der Rezeptor-Polynucleotide
in einem zellfreien System erfolgen kann.
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Die
Regulationssequenz, an die die hierin beschriebenen Polynucleotide
operabel gebunden sein kann, umfasst Promotoren für die Steuerung
der mRNA-Transkription.
Diese umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, den linken Promotor
aus Bakteriophagen λ,
die lac-, TRP- und TAC-Promotoren aus E. coli, die frühen und
späten
Promotoren aus SV40, den unmittelbar frühen CMV-Promotor, die frühen und
späten Adenovirus-Promotoren
und die langen terminalen Wiederholungen eines Retrovirus.
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Zusätzlich zu
Kontrollregionen, die die Transkription fördern, können Expressionsvektoren auch
Regionen umfassen, die die Transkription modulieren, wie z.B. Repressor-Bindungsstellen
und Enhancer. Beispiele umfassen den SV40-Enhancer, den unmittelbar
frühen
Enhancer des Zytomegalievirus, den Polyoma-Enhancer, Adenovirus-Enhancers
und Retrovirus-LTR-Enhancer.
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Zusätzlich dazu,
dass sie Stellen für
die Transkriptionsinitiation und -kontrolle enthalten, können Expressionsvektoren
auch Sequenzen, die für
die Transkriptionstermination notwendig sind, sowie in der transkribierten
Region eine Ribosombindungsstelle für die Translation enthalten.
Andere Regulations-Kontrollelemente für die Expression umfassen Initiations-
und Terminationscodons sowie Polyadenylierungssignale. Der Fachmann
auf dem Gebiet der Erfindung wäre über die
zahlreichen Regulationssequenzen informiert, die in Expressionsvektoren
nützlich
sind. Solche Regulationssequenzen werden z.B. in Sambrook et al.,
Molecular Cloning, A Laboratory Mannual, 2. Auflage, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY (1989), beschrieben.
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Es
können
eine Reihe an Expressionsvektoren verwendet werden, um ein Rezeptor-Polynucleotid zu exprimieren.
Solche Vektoren umfassen chromosomale, episomale und von Viren abstammende
Vektoren, z.B. Vektoren, die aus bakteriellen Plasmiden, aus Bakteriophagen,
aus Hefe-Episomen, aus chromosomalen Elementen von Hefe, unter anderem
künstliche
Hefe-Chromosomen, aus Viren, wie z.B. aus Baculoviren, Papovaviren,
wie z.B. SV40, Vakzinia-Viren, Adenoviren, Pockenviren, Pseudorabies-Viren
und Retroviren, abstammen. Vektoren können ebenso aus Kombinationen
dieser Quellen stammen, wie z.B. jene, die aus genetischen Elementen
von Plasmiden und Bakteriophagen stammen, z.B. Cosmide und Phagemide.
Geeignete Klonierungs- und Expressionsvektoren für prokaryotische und eukaryotische
Wirte werden in Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Mannual, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring
Harbor, NY (1989), beschrieben.
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Die
Regulationssequenz kann eine konstitutive Expression in einer oder
mehren Wirtszellen (d.h. gewebespezifisch) bereitstellen, oder sie
kann für
eine induzierbare Expression in einem oder mehreren Zelltypen sorgen,
z.B. durch Temperatur, Nährstoffadditiv
oder exogenem Faktor, wie z.B. ein Hormon oder ein anderer Ligand.
Eine Reihe an Vektoren, die für
die konstitutive und induzierbare Expression in prokaryotischen und
eukaryotischen Wirten sorgen, sind dem Fachmann auf dem Gebiet der
Erfindung wohlbekannt.
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Die
Rezeptor-Polynucleotide können
mittels wohlbekannter Methoden in die Vektor-Nucleinsäure eingeführt werden. Im Allgemeinen
wird die DNA-Sequenz, die als letztes exprimiert wird, durch Spalten
der DNA-Sequenz und des Expressionsvektors mit einem oder mehreren
Restriktionsenzymen an einen Expressionsvektor gebunden, wonach
die Fragmente aneinander ligiert werden. Verfahren für Restriktionsenzym-Verdau und Ligation
sind dem Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung bekannt.
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Der
Vektor, der das geeignete Polynucleotid enthält, kann in eine geeignete
Wirtszelle zur Vermehrung oder Expression eingeführt werden, und zwar unter
Verwendung wohlbekannter Verfahren. Bakterienzellen umfassen, sind
jedoch nicht eingeschränkt
auf, E. coli, Streptomyces und Salmonella typhimurium. Eukaryotische
Zellen umfassen, sind jedoch nicht eigneschränkt auf, Hefe, Insektenzellen,
wie z.B. Drosophila, Tierzellen, wie z.B. COS- und CHO-Zellen, und
Pflanzenzellen.
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Wie
hierin beschrieben, kann es erwünscht
sein, das Polypeptid als ein Fusionsprotein zu exprimieren. Dementsprechend
stellt die Erfindung Fusionsvektoren bereit, die die Produktion
der Rezeptor-Polypeptide ermöglichen.
Fusionsvektoren können
die Expression eines rekombinanten Proteins erhöhen, die Löslichkeit des rekombinanten
Proteins erhöhen
und bei der Reinigung des Proteins helfen, indem sie z.B. als ein
Ligand für
die Affinitätsreinigung
fungieren. Eine proteolytische Spaltungsstelle kann an der Verbindungsstelle
der Fusionsgruppierung eingeführt
werden, sodass das gewünschte
Polypeptid schlussendlich von der Fusionsgruppierung getrennt werden
kann. Proteolytische Enzyme umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Faktor Xa, Thrombin und Enterokinase. Typische Fusionsexpressionsvektoren
umfassen pGEX (Smith et al., Gene 67, 31-40 (1988)), pMAL (New England
Biolabs, Beverly, MA) und pRIT5 (Pharmacia, Piscataway, NJ), die Glutathion-S-Transferase (GST),
Maltose-E-bindendes Protein bzw. Protein A an das rekombinante Zielprotein fusionieren.
Beispiele für
geeignete induzierbare Nicht-Fusions-E.-coli-Expressionsvektoren umfassen pTrc (Amann
et al., Gene 69, 301-315 (1988)) und pET 11d (Studier et al., Gene
Expression Technology: Methods in Enzymology 185, 60-89 (1990)).
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Rekombinante
Protein-Expression kann in einem Wirtsbakterium maximiert werden,
indem ein genetischer Hintergrund bereitgestellt wird, worin die
Wirtszelle eine geschwächte
Fähigkeit
besitzt, das rekombinante Protein proteolytisch zu spalten (S. Gottesman,
Gene Expression Technology: Methods in Enzymology 185, 119-128,
Academic Press, San Diego, California (1990)). Alternativ dazu kann
die Sequenz des Polynucleotids von Interesse verändert werden, um eine bevorzugte
Codon-Verwendung
für eine
spezifische Wirtszelle, z.B. E. coli, bereitzustellen (Wada et al.,
Nucleic Acids Res. 20, 2111-2118 (1992)).
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Die
Rezeptor-Polynucleotide können
ebenso durch Expressionsvektoren exprimiert werden, die in Hefe
operativ sind. Beispiele von Vektoren für die Expression in Hefe, z.B.
S. cerevisiae, umfassen pYepSecl (Baldari et al., EMBO J. 6, 229-234
(1987)), pMFa (Kurjan et al., Cell 30, 933-943 (1982)), pJRY88 (Schultz
et al., Gene 54, 113-123
(1987)) und pYES2 (Invitrogen Corporation, San Diego, CA).
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Die
Rezeptor-Polynucleotide können
ebenso in Insektenzellen exprimiert werden, z.B. unter Verwendung
von Baculovirus-Expressionsvektoren. Baculovirus-Vektoren, die für die Expression
von Proteinen in gezüchteten
Insektenzellen (z.B. Sf9-Zellen) erhältlich sind, umfassen die pAc-Serie
(Smith et al., Mol. Cell Biol. 3, 2156-2165 (1983)) und die pVL-Serie
(Lucklow et al., Virology 170, 31-39 (1989)).
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In
gewissen Ausführungsformen
der Erfindung werden die hierin beschriebenen Polynucleotide in Säugetierzellen
unter Verwendung von Säugetier-Expressionsvektoren
exprimiert. Beispiele an Säugetier-Expressionsvektoren
umfassen pCDM8 (B. Seed, Nature 329, 840 (1987)) und pMT2PC (Kaufman
et al., EMBO J. 6, 187-195 (1987)).
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Die
hierin aufgelisteten Expressionsvektoren werden lediglich als Beispiel
für die
wohlbekannten Vektoren genannt, die für den Fachmann auf dem Gebiet
der Erfindung erhältlich
sind, die nützlich
wären,
um die Rezeptor-Polynucleotide zu exprimieren. Der Fachmann auf
dem Gebiet der Erfindung wäre
sich der Tatsache bewusst, dass es andere für die Erhaltung, Vermehrung
oder Expression der hierin beschrie benen Polynucleotide geeignete
Vektoren gibt. Diese sind z.B. in J. Sambrook, E.F. Fritsh und T.
Maniatis, Molecular Cloning: A Laboratory Mannual, 2. Auflage, Cold
Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring
Harbor, NY (1989), zu finden.
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Die
Erfindung umfasst auch Vektoren, in denen die hierin beschriebenen
Nucleinsäure-Sequenzen
in den Vektor in reverser Ausrichtung kloniert werden, jedoch operabel
an eine Regulationssequenz gebunden sind, die die Transkription
von Antisense-RNA
ermöglicht.
Daher kann ein Antisense-Transkript für alle der oder einen Teil
der hierin beschriebenen Polynucleotidsequenzen, unter anderem sowohl
kodierende als auch nicht-kodierende Regionen, produziert werden.
Die Expression dieser Antisense-RNA hängt von jedem der oben in Verbindung
mit der Expression der Sense-RNA
beschriebenen Parameter ab (Regulationssequenzen, konstitutive oder
induzierbare Expression, gewebespezifische Expression).
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Die
Erfindung betrifft ebenso rekombinante Wirtszellen, die die hierin
beschriebenen Vektoren enthalten. Wirtszellen umfassen daher prokaryotische
Zellen, niedrigere eukaryotische Zellen, z.B. Hefe, andere eukaryotische
Zellen, wie z.B. Insektenzellen, und höhere eukaryotische Zellen,
wie z.B. Säugetierzellen.
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Die
rekombinanten Wirtszellen werden durch Einführen der hierin beschriebenen
Vektorkonstrukte in die Zellen durch Verfahren, die dem Fachmann
auf dem Gebiet der Erfindung leicht zugänglich sind, hergestellt. Diese
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Calciumphosphattransfektion,
DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion, kationische lipid-vermittelte
Transfektion, Elektroporation, Transduktion, Infektion, Lipofektion
und andere Verfahren, wie z.B. jene, die in Sambrook et al. (Molecular
Cloning: A Laboratory Mannual, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harobr, NY (1989))
zu finden sind.
-
Wirtszellen
können
mehr als einen Vektor enthalten. Unterschiedliche Nucleotid-Sequenzen können daher
auf verschiedenen Vektoren derselben Zelle eingeführt werden.
Auf ähnliche
Art und Weise können
die Rezeptor-Polynucelotide entweder alleine oder mit anderen Polynucleotiden
eingeführt
werden, die nicht mit den Rezeptor-Polynucleotiden verwandt sind,
wie z.B. jene, die trans-agierende Faktoren für Expressionsvektoren bereitstellen.
Wird mehr als ein Vektor in eine Zelle eingeführt, so können die Vektoren unabhängig voneinander
eingeführt
werden, zusammen eingeführt
werden oder an den Rezeptor-Polynucleotid-Vektor gebunden werden.
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Im
Fall von Bakteriophagen- und viralen Vektoren können diese unter Verwendung
von Standardverfahren für
die Infektion und Transduktion in Zellen als verpackte oder eingekapselte
Viren eingeführt
werden. Virale Vektoren können
replikationskompetent oder replikationsdefekt sein. Sollte die virale
Replikation defekt sein, so kommt es in Wirtszellen, die jene Funktionen
bereitstellen, die die Defekte komplementieren, zu der Replikation.
-
Vektoren
umfassen im Allgemeinen selektierbare Marker, die die Selektion
der Subpopulation an Zellen ermöglichen,
die die rekombinanten Vektorkonstrukte enthalten. Der Marker kann
im selben Vektor enthalten sein, der die hierin beschriebenen Polynucleotide
enthält,
oder er kann sich auf einem separaten Vektor befinden. Marker umfassen
Tetracyclin- oder Ampicillin-Resistenz-Gene für prokaryotische Wirtszellen
und Dihydrofolat-Reduktase oder Neomycin-Resistenz für eukaryotische
Wirtszellen. Es ist jedoch jeder Marker, der eine Selektion für eine phänotypische
Eigenschaft bereitstellt, wirksam.
-
Während die
reifen Proteine in Bakterien, Hefe, Säugetierzellen und anderen Zellen
unter der Steuerung der geeigneten Regulationssequenzen hergestellt
werden können,
können
auch zellfreie Transkriptions- und Translationssysteme verwendet
werden, um diese Proteine unter Verwendung von RNA herzustellen,
die von den hierin beschriebenen DNA-Konstrukten abstammt.
-
Wo
die Sekretion des Polypeptids gewünscht wird, werden geeignete
Sekretionssignale in den Vektor inkorporiert. Die Signalsequenz
kann zu den Rezeptor-Polypeptiden endogen oder zu diesen Polypeptiden
heterolog sein.
-
Wo
das Polypeptid nicht in das Medium sekretiert wird, kann das Protein
aus der Wirtszelle mittels Standard-Zerstörungsverfahren isoliert werden,
unter anderem durch Gefrieren-Auftauen, Beschallung, mechanische
Zerstörung,
der Verwendung von Lysieragenzien und dergleichen. Das Polypeptid
kann anschließend
gewonnen und mittels wohlbekannter Reinigungsverfahren gereinigt
werden, unter anderem durch Ammoniumsulfatpräzipitation, Säureextraktion,
Anionen- oder Kationenaustauschchromatographie, Phosphocellulosechromatographie,
hydrophobe Wechselwirkungschromatographie, Affinitätschromatographie,
Hydroxylapatitchromatographie, Lectinchromatographie oder Hochleistungsflüssigkeitschromatographie.
-
Es
ist ebenso bekannt, dass, in Abhängigkeit
von der Wirtszelle in rekombinanter Produktion der hierin beschriebenen
Polypeptide, die Polypeptide verschiedene Glykosylierungsmuster
aufweisen können,
in Abhängigkeit
von der Zelle, oder unter Umständen
nicht glykosyliert sind, wie im Falle einer Produktion in Bakterien.
Zusätzlich
können
die Polypeptide ein anfängliches
modifiziertes Methionin enthalten, in einigen Fällen als Resultat eines wirtsvermittelten
Verfahrens.
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Die
oben genannte Offenbarung trifft auch auf die in Seq.-ID Nr. 3 oder
4 gezeigten Sequenzen zu.
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Verwendungen
von Vektoren und Wirtszellen
-
Die
hierin beschriebenen, die Polypeptide exprimierenden Wirtszellen
und insbesondere die rekombinanten Wirstzellen besitzen eine Reihe
an Verwendungsmöglichkeiten.
In erster Linie sind die Zellen für die Produktion von Rezetor-Proteinen
oder -Polypeptiden nützlich,
die weiter gereinigt werden können,
um gewünschte
Mengen an Rezeptor-Protein oder -Fragmenten herzustellen. Wirtszellen,
die Expressionsvektoren enthalten, sind daher für die Polypeptid-Produktion
nützlich.
-
Wirtszellen
sind ebenso nützlich,
um zellbasierte Tests durchzuführen,
die den Rezeptor oder die Rezeptor-Fragmente involvieren. Eine rekombinante
Wirtszelle, die einen nativen Rezeptor exprimiert, ist daher nützlich,
um auf Verbindungen zu testen, die die Rezeptor-Funktion stimulieren
oder inhibieren. Dies umfasst die Ligandbindung, die Gen-Expression
auf der Stufe der Transkription oder Translation, die G-Protein-Wechselwirkung
sowie Komponenten des Signaltransduktionswegs.
-
Wirtszellen
sind ebenso zur Identifikation von Rezeptor-Mutanten, in denen diese
Funktionen beeinträchtigt
sind, nützlich.
Falls die Mutanten natürlich
vorkommen und eine Pathologie auslösen, so sind Wirtszellen, die
die Mutationen enthalten, nützlich,
um Verbindungen zu testen, die eine gewünschte Wirkung auf den Mutanten-Rezeptor haben (z.B.
stimulierende oder inhibierende Funktion), die durch ihre Wirkung
auf den nativen Rezeptor nicht angegeben sein muss.
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Rekombinante
Wirtszellen sind ebenso nützlich,
um die hierin beschriebenen chimären
Polypeptide zu exprimieren, um Verbindungen zu untersuchen, die
die Aktivierung mittels einer heterologen aminoterminalen extrazellulären Domäne (oder
einer anderen Bindungsregion) aktivieren oder unterdrücken. Alternativ
dazu kann eine heterologe Region, die die gesamte Transmembrandomäne (oder
Teile davon) umspannt, verwendet werden, um die Wirkung einer gewünschten
aminoterminalen extrazellulären
Domäne
(oder einer anderen Bindungsregion) auf eine beliebige Wirtszelle
zu untersuchen. In dieser Ausführungsform
wird eine Region, die die gesamte Transmembrandomäne (oder
Teile davon) umspannt und mit der spezifischen Wirtszelle kompatibel
ist, verwendet, um einen chimären
Vektor herzustellen. Alternativ dazu kann eine heterologe carboxyterminale
intrazelluläre
Domäne
(z.B. Signalübertragungs-Domäne) in die
Wirtszelle eingeführt
werden.
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Weiters
können
Mutanten-Rezeptoren kreiert werden, in denen eine oder mehrere der
verschiedenen Funktionen gentechnisch verändert ist/sind, um erhöht oder
verringert zu sein (z.B. Ligandbindung oder G-Protein-Bindung),
und dazu verwendet werden, um die Anzahl der Rezeptor-Proteine in
einem Individuum zu erhöhen
oder diese zu ersetzen. Wirtszellen können daher durch das Ersetzen
eines abnormalen Rezeptors oder durch das Bereitstellen eines abnormalen
Rezeptors, der ein therapeutisches Resultat erzeugt, einen therapeutischen
Vorteil mit sich bringen. In einer Ausführungsform stellen die Zellen
Rezeptoren bereit, die in einem abnormalen Ausmaß aktiv sind.
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In
einer anderen Auführungsform
stellen die Zellen Rezeptoren bereit, die in einem abnormalen Ausmaß inaktiv
sind. Diese Rezeptoren können
mit endogenen Rezeptoren in dem Individuum konkurrieren.
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In
einer anderen Ausführungsform
werden Zellen, die Rezeptoren exprimieren, die nicht aktiviert werden
können,
in ein Individuum eingeführt,
um mit endogenen Rezeptoren um einen Liganden zu konkurrieren. Im
Fall, in dem z.B. überschüssiger Ligand
Teil einer Behandlungsmodalität
ist, kann es notwendig sein, diesen Liganden zu einem bestimmten
Zeitpunkt in der Behandlung zu inaktivieren. Das Bereitstellen von
Zellen, die um den Liganden konkurrieren, jedoch nicht durch die
Rezeptor-Aktivierung
beeinträchtigt
werden können, wäre vorteilhaft.
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Es
können
ebenso homolog rekombinante Wirtszellen hergestellt werden, die
die Insitu-Veränderung von
endogenen Rezeptor-Polynucleotidsequenzen in einem Wirtszellengenom
ermöglichen.
Diese Technologie wird ausführlicher
in WO 93/09222, WO 91/12650 und US-Patent Nr. 5.641.670 beschrieben.
Kurz gesagt, wird es spezifischen Polynucleotid-Sequenzen, die den
Rezeptor-Polynucleotiden entsprechen, oder Sequenzen, die sich proximal
oder distal zu einem Rezeptor-Gen befinden, ermöglicht, sich mittels homologer
Rekombination in ein Wirtszellengenom zu integrieren, wo die Expression
des Gens beeinflusst werden kann. In einer Ausführungsform werden Regulationssequenzen
eingeführt,
die die Expression einer endogenen Sequenz entweder erhöhen oder
verringern. Dementsprechend kann ein Rezeptor-Protein in einer Zelle produziert werden,
die es normalerweise nicht produziert, oder die erhöhte Expression
des Rezeptor-Proteins kann dazu führen, dass eine Zelle das Protein
in einem bestimmten Ausmaß normal
produziert. Alternativ dazu kann das gesamte Gen deletiert werden.
Weiters können
ebenso spezifische Mutationen in jede gewünschte Region des Gens eingeführt werden,
um Mutanten-Rezeptor-Proteine
zu produzieren. Solche Mutationen könnten z.B. in die spezifischen
funktio nellen Regionen, z.B. die Ligandbindungsstelle oder die G-Protein-Bindungsstelle,
eingeführt
werden.
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In
einer Ausführungsform
kann die Wirtszelle eine befruchtete Oozyte oder eine embryonale
Stammzelle sein, die verwendet werden kann, um ein transgenes Tier
herzustellen, das das veränderte
Rezeptor-Gen in sich trägt.
Alternativ dazu kann die Wirtszelle eine Stammzelle sein oder ein
anderer früher
Gewebevorläufer,
aus der/dem eine spezifische Untergruppe an Zellen hervorgeht und
die/der verwendet werden kann, um transgenes Gewebe in einem Tier
herzustellen. Siehe auch Thomas et al., Cell 51, 503 (1987), für eine Beschreibung
homologer Rekombinationsvektoren. Der Vektor wird in eine embryonale
Stammzellenlinie (z.B. mittels Elektroporation) eingeführt, und
Zellen, in denen das eingeführte
Gen homolog mit dem endogenen Rezeptor-Gen rekombiniert hat, werden
ausgewählt
(siehe z.B. E. Li et al., Cell 69, 915 (1992)). Die ausgewählten Zellen
werden anschließend
in eine Blastozyste eines Tieres (z.B. einer Maus) injiziert, um
Aggregationschimären
zu bilden (siehe z.B. A. Bradley, Teratocarcinomas and Embryonic
Stem Cells: A Practical Approach, 113-152, E.J. Robertson (Hrsg.),
(IRL, Oxford) (1987)). Ein chimärer
Embryo kann dann in ein geeignetes scheinträchtiges weibliches Ammentier
implantiert werden, und der Embryo kann ausgetragen werden. Nachkommen,
die die homolog rekombinierte DNA in ihren Keimzellen in sich tragen,
können
verwendet werden, um Tiere zu züchten,
in denen alle Zellen des Tieres die homolog rekombinierte DNA mittels
Keimbahntransmission des Transgens enthalten. Verfahren zur Konstruktion
homologer Rekombinationsvektoren und homologer rekombinanter Tiere
werden weiters in A. Bradley, Current Opinion in Biotechnology 2,
823-829 (1991), und in den Internationalen PCT-Veröffentlichungen
Nr. WO 90/11354; WO 91/01140; und WO 93/04169 beschrieben.
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Die
gentechnisch veränderten
Wirtszellen können
verwendet werden, um nicht-menschliche
transgene Tiere herzustellen. Ein transgenes Tier ist vorzugsweise
ein Säugetier,
z.B. ein Nagetier, wie etwa eine Ratte oder eine Maus, in dem eine
oder mehrere der Zellen des Tiers ein Transgen inkludieren. Ein
Transgen besteht aus exogener DNA, die in das Genom einer Zelle
integriert ist, aus der sich ein transge nes Tier entwickelt und
die im Genom des erwachsenen Tiers in einem oder mehreren Zelltypen
oder Geweben des transgenen Tiers verbleibt. Diese Tiere sind für das Studium
der Funktion eines Rezeptor-Proteins und für die Identifikation und Evaluation
von Modulatoren der Rezeptor-Protein-Aktivität von Nutzen.
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Weitere
Beispiele transgener Tiere umfassen nicht-menschliche Primaten,
Schafe, Hunde, Kühe,
Ziegen, Hühner
und Amphibien.
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In
einer Ausführungsform
ist eine Wirtszelle eine befruchtete Oozyte oder eine embryonale
Stammzelle, in die Rezeptor-Polynucleotid-Sequenzen eingeführt wurden.
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Ein
transgenes Tier kann durch Einführen
von Nucleinsäure
in die männlichen
Vorkerne einer befruchteten Oozyte, z.B. mittels Mikroinjektion,
retroviraler Infektion, hergestellt werden, und es kann der Oozyte
ermöglicht
werden, sich in einem scheinträchtigen
weiblichen Ammentier zu entwickeln. Jede der Rezeptor-Nucleotidsequenzen
kann als ein Transgen in das Genom eines nicht-menschlichen Tiers,
wie z.B. einer Maus, eingeführt
werden.
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Jede
der Regulations- oder der anderen Sequenzen, die in Expressionsvektoren
nützlich
sind, können Teil
der transgenen Sequenz sein. Dies umfasst intronische Sequenzen
und Polyadenylierungssignale, falls diese noch nicht inkludiert
sind. Gewebespezifische Regulationssequenz(en) kann/können operabel
an das Transgen gebunden sein, um die Expression des Rezeptor-Proteins
zu bestimmten Zellen zu steuern.
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Verfahren
zur Herstellung transgener Tiere mittels Embryo-Manipulation und
Mikroinjektion, insbesondere Tiere, wie etwa Mäuse, sind auf dem Gebiet der
Erfindung zu traditionellen Verfahren geworden und werden z.B. in
US-Patent Nr. 4.736.866 und 4.870.009, beide von Leder et al., US-Patent
Nr. 4.873.191 von Wagner et al. und in B. Hogan, Manipulating the
Mouse Embryo, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor,
N.Y. (1986), beschrieben. Ähnliche
Verfahren werden zur Herstellung anderer transgener Tiere verwendet.
Ein transgenes Gründertier
kann basie rend auf der Gegenwart des Transgens in seinem Genom und/oder
der Expression von transgener mRNA in Geweben oder Zellen des Tieres
identifiziert werden. Ein transgenes Gründertier kann anschließend verwendet
werden, um zusätzliche
Tiere zu züchten,
die das Transgen in sich tragen. Weiters können transgene Tiere, die ein
Transgen in sich tragen, weiter zu anderen transgenen Tieren gezüchtet werden,
die andere Transgene in sich tragen. Ein transgenes Tier umfasst
ebenso Tiere, in denen das gesamte Tier oder Gewebe in dem Tier
unter Verwendung der hierin beschriebenen homolog rekombinanten
Wirtszellen hergestellt wurden.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
transgene nicht-menschliche Tiere hergestellt werden, die ausgewählte Systeme
enthalten, die eine regulierte Expression des Transgens ermöglichen.
Ein Beispiel eines solchen Systems ist das cre/loxP-Rekombinase-System
von Bakteriophage 1. Für
eine Beschreibung des cre/loxP-Rekombinase-Systems
siehe z.B. Lakso et al., PNAS 89, 6232-6236 (1992). Ein weiteres
Beispiel eines Rekombinase-Systems ist das FLP-Rekombinase-System
von S. cerevisiae (O'Gorman
et al., Science 251, 1351-1355 (1991)). Wird ein cre/loxP-Rekombinase-System
verwendet, um die Expression des Transgens zu regulieren, so sind
Tiere erforderlich, die Transgene enthalten, die sowohl für die Cre-Rekombinase als auch
für ein
selektiertes Protein kodieren. Solche Tiere können durch die Konstruktion
von „doppelten" transgenen Tieren
bereitgestellt werden, z.B. durch das Kreuzen von zwei transgenen
Tieren, von denen eines ein Transgen enthält, das für ein ausgewähltes Protein
kodiert, und das andere ein Transgen enthält, das für eine Rekombinase kodiert.
-
Klone
der hierin beschriebenen, nicht-menschlichen transgenen Tiere können ebenso
gemäß der von I.
Wilmut et al., Nature 385, 810-813 (1997), und in den Internationalen
PCT-Veröffentlichungen
Nr. WO 97/07668 und WO 97/07669 beschriebenen Verfahren hergestellt
werden. Kurz gesagt, kann eine Zelle, z.B. eine somatische Zelle,
aus dem transgenen Tier isoliert werden und dazu induziert werden,
den Wachstumszyklus zu beenden und in die Go-Phase einzutreten.
Die ruhende Zelle kann dann, z.B. durch die Verwendung von elektrischen
Impulsen, mit einer entkernten Oozyte aus einem Tier derselben Spezies
fusioniert werden, aus der die ruhende Zelle isoliert wurde. Die
rekonstruierte Oozyte wird anschließend gezüchtet, sodass sie sich zu einer
Morula oder Blastozyste entwickelt, und wird anschließend in
ein scheinträchtiges
weibliches Ammentier transferiert. Die von diesem weiblichen Ammentier
zur Welt gebrachte Nachkommenschaft ist ein Klon des Tieres, aus
dem die Zelle, z.B. die somatische Zelle, isoliert wurde.
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Transgene
Tiere, die rekombinante Zellen enthalten, die die hierin beschriebenen
Polypeptide exprimieren, sind nützlich,
um die hierin beschriebenen Tests in einem In-vivo-Kontext durchzuführen. Dementsprechend
könnten
die verschiedenen physiologischen Faktoren, die in vivo vorhanden
sind und die die Ligandbindung, Rezeptoraktivierung und Signalübertragung
ausführen
könnten,
aus zellfreien oder zellbasierten In-vitro-Tests nicht klar erkennbar
sein. Dementsprechend ist es nützlich,
nicht-menschliche transgene Tiere bereitzustellen, um die Rezeptor-Funktion
in vivo zu testen, unter anderem die Ligandwechselwirkung, die Wirkung spezifischer
Mutanten-Rezeptoren auf die Rezeptor-Funktion und die Ligandwechselwirkung
sowie die Wirkung chimärer
Rezeptoren. Es ist ebenso möglich,
die Wirkung von Null-Mutationen
zu testen, d.h. Mutationen, die eine oder mehrere Rezeptor-Funktionen
im Wesentlichen oder vollständig
eliminieren.
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Die
oben genannte Offenbarung trifft ebenso auf die in Seq.-ID Nr. 3
und 4 gezeigten Sequenzen zu.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen
-
Die
Rezeptor-Nucleinsäuremoleküle, Protein
(insbesondere Fragmente, wie z.B. die aminoterminale extrazelluläre Domäne), Modulatoren
des Proteins und Antikörper
(hierin ebenso als „aktive
Verbindungen" bezeichnet)
können
in pharmazeutische Zusammensetzungen inkorporiert werden, die zur
Verabreichung an ein Individuum, z.B. einen Menschen, geeignet sind.
Solche Zusammensetzungen umfassen typischerweise das Nucleinsäuremolekül, Protein,
den Modulator oder Antikörper
und einen pharmazeutisch annehmbaren Träger.
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Wie
hierin verwendet, ist soll Begriff „pharmazeutisch annehmbarer
Träger" ein beliebiges und
alle Lösungsmittel,
Dispersionsmedien, Beschichtungen, antibakterielle und antifungale
Agenzien, isotonische und absorptionsverzögernde Agenzien und dergleichen
umfassen, die mit der pharmazeutischen Verabreichung kompatibel
sind. Die Verwendung solcher Medien und Agenzien für pharmazeutisch
aktive Substanzen ist auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt.
Die einzige Ausnahme ist, dass jedes beliebige herkömmliche
Medium oder Agens mit der aktiven Verbindung inkompatibel ist, wobei
diese Medien in den Zusammensetzungen der Erfindung verwendet werden
können.
Ergänzende
aktive Verbindungen können
ebenso in die Zusammensetzungen inkorporiert werden. Eine pharmazeutische
Zusammensetzung der Erfindung wird so formuliert, dass sie mit ihrem
gedachten Verabreichungsweg kompatibel ist. Beispiele für Verabreichungswege
umfassen parenterale, z.B. intravenöse, intradermale, subkutane,
orale (z.B. Inhalation), transdermale (topische), transmucosale
und rektale Verabreichung. Lösungen
oder Suspensionen, die für
eine parenterale, intradermale oder subkutane Anwendung verwendet
werden, können
die folgenden Komponenten umfassen: ein steriles Verdünnungsmittel,
wie z.B. Wasser, zur Injektion, Salzlösung, fette Öle, Polyethylenglykole,
Glycerin, Propylenglykol oder andere synthetische Lösungsmittel;
antibakterielle Agenzien, wie z.B. Benzylalkohol oder Methylparabene;
Antioxidantien, wie z.B. Ascorbinsäure oder Natriumbisulfit; Chelatbildner,
wie z.B. Ethylendiamintetraessigsäure; Puffer, z.B. Acetate,
Citrate oder Phosphate, und Agenzien zur Anpassung der Tonizität, wie z.B.
Natriumchlorid oder Dextrose. Der pH kann mit Säuren oder Basen, wie z.B. Salzsäure oder
Natriumhydroxid, eingestellt werden. Das parenterale Präparat kann
in Ampullen, Einwegspritzen oder Mehrfachdosen-Phiolen aus Glass
oder Kunststoff eingeschlossen sein.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die zur Injektion geeignet sind, umfassen sterile
wässrige
Lösungen
(falls wasserlöslich)
oder Dispersionen und sterile Puder zur extemporierten Herstellung
von sterilen injizierbaren Lösungen
oder Dispersionen. Für
die intravenöse
Verabreichung umfassen geeignete Träger physiologische Salzlösung, bakteriostatisches
Wasser, Cremophor ELJ (BASF, Parsippany, NJ) oder phosphatgepufferte
Salzlösung
(PBS). In allen Fällen
muss die Zusammenset zung steril sein und sollte bis zu dem Grad,
bei dem eine leichte Spritzbarkeit gegeben ist, flüssig sein.
Sie muss unter den Herstellungs- und Lagerbedingungen stabil sein
und muss gegen die kontaminierende Wirkung von Mikroorganismen,
wie z.B. Bakterien oder Fungi, geschützt werden. Der Träger kann
ein Lösungsmittel
oder ein Dispersionsmedium sein, das z.B. Wasser, Ethanol, Polyol
(z.B. Glycerin, Propylenglykol und flüssiges Polyethylenglykol und
dergleichen) enthält,
sowie geeignete Gemische daraus. Die richtige Fluidität kann z.B.
durch die Verwendung eines Überzugs,
wie z.B. Lecithin, durch den Erhalt der erforderlichen Partikelgröße im Falle
einer Dispersion oder durch die Verwendung von Tensiden beibehalten
werden. Die Prävention
der Wirkung von Mikkoorganismen kann durch verschiedene antibakterielle
und antifungale Agenzien, z.B. Parabene, Chlorobutanol, Phenol,
Ascorbinsäure,
Thimerosal und dergleichen, erreicht werden. In vielen Fällen wird
es bevorzugt, isotonische Agenzien, z.B. Zucker, Polyalkohole, wie
etwa Mannit, Sorbit, Natriumchlorid, in die Zusammensetzung zu inkludieren. Eine
verlängerte
Absorption der injizierbaren Zusammensetzungen kann durch das Inkludieren
eines Agens in die Zusammensetzung erreicht werden, das die Absorption
verzögert,
z.B. Aluminiummonostearat und Gelatine.
-
Sterile
injizierbare Lösungen
können
durch das Inkorporieren der aktiven Verbindung (z.B. ein Rezeptor-Protein
oder Anti-Rezeptor-Antikörper)
in der erforderlichen Menge in ein geeignetes Lösungsmittel mit einem oder
einer Kombination von Bestandteilen, wie sie oben aufgezählt wurden,
je nach Anforderung, hergestellt werden, gefolgt von einer filtrierten
Sterilisation. Im Allgemeinen werden Dispersionen durch das Inkorporieren
der aktiven Verbindung in ein steriles Vehikel hergestellt, das
ein basisches Dispersionsmedium und die erforderlichen anderen Bestandteile
aus den oben aufgelisteten enthält.
Im Fall von sterilen Pulvern zur Herstellung steriler injizierbarer
Lösungen
zählen
zu den bevorzugten Herstellungsverfahren das Vakuumtrocknen und
das Gefriertrocknen, wodurch ein Pulver des aktiven Bestandteils
plus eines beliebigen zusätzlichen
gewünschten
Bestandteils aus einer zuvor steril-filtrierten Lösung davon
erhalten wird.
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Orale
Zusammensetzungen umfassen im Allgemeinen ein inertes Verdünnungsmittel
oder einen essbaren Träger.
Sie können
in Gelatinekapseln eingeschlossen sein oder zu Tabletten gepresst
sein. Zur oralen Verabreichung kann das Agens in enterischen Formen
enthalten sein, um den Magen zu überleben,
oder weiter beschichtet oder gemischt sein, um in einer bestimmten
Region des GI-Trakts mittels bekannter Verfahren freigesetzt zu
werden. Zum Zweck der oralen therapeutischen Verabreichung kann
die aktive Verbindung in Exzipienten inkorporiert werden und in
Form von Tabletten, Pastillen oder Kapseln verwendet werden. Orale Zusammensetzungen
können
ebenso unter Verwendung eines flüssigen
Trägers
zur Verwendung als Mundwasser hergestellt werden, worin die Verbindung
im flüssigen
Träger
oral angewandt wird, damit gegurgelt wird und ausgespuckt oder geschluckt
wird. Pharmazeutisch kompatible Bindungsagenzien und/oder Adjuvanzien können als
Teil der Zusammensetzung inkludiert sein. Die Tabletten, Pillen,
Kapseln, Pastillen und dergleichen können einen beliebigen der folgenden
Bestandteile enthalten oder Verbindungen einer ähnlichen Art: ein Bindemittel,
wie z.B. mikrokristalline Zellulose, Tragantgummi oder Gelatine;
einen Exzipienten, wie z.B. Stärke oder
Lactose, ein Aufschlußmittel,
wie z.B. Alginsäure,
Primogel oder Maisstärke;
ein Schmiermittel, wie z.B. Magnesiumstearat oder Sterotes; ein
Gleitmittel, wie z.B. kolloidales Siliciumdioxid; einen Süßstoff,
wie z.B. Saccharose oder Saccharin; oder einen Geschmacksstoff,
wie z.B. Pfefferminz, Methylsalicylat oder Orangengeschmack.
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Zur
Verabreichung durch Inhalation werden die Verbindungen in der Form
eines Aerosol-Sprays aus unter Druck stehenden Behältern oder
Dispensern, die ein geeignetes Treibmittel enthalten, wie z.B. ein
Gas, wie z.B. Kohlendioxid, oder aus einem Zerstäuber bereitgestellt.
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Die
systemische Verabreichung kann ebenso über transmucosale oder transdermale
Mittel erfolgen. Für
die transmucosale oder transdermale Verabreichung werden in der
Formulierung Eindringmedien verwendet, die der zu durchdringenden
Barriere angemessen sind. Solche Eindringmedien sind auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt und umfassen z.B. für die transmucosale Verabreichung
Detergenzien, Gallensalze und Fusidinsäurederivate. Die transmucosale
Verabreichung kann durch die Verwendung von Nasensprays oder Suppositorien
erfolgen. Für
die transdermale Verabreichung werden die aktiven Verbindungen zu
Salben, Pasten, Gelen oder Cremen formuliert, wie dies auf dem Gebiet
der Erfindung im Allgemeinen bekannt ist.
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Die
Verbindungen können
ebenso in Form von Suppositorien hergestellt werden (z.B. mit herkömmlichen
Suppositorienbasen, wie etwa Kakaobutter und anderen Glyceriden)
oder Retentionsklistieren zur rektalen Verabreichung.
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In
einer Ausführungsform
werden die aktiven Verbindungen mit Trägern hergestellt, die die Verbindung gegen
eine schnelle Elimination aus dem Körper schützen, wie z.B. eine Formulierung
zur kontrollierten Freisetzung, unter anderem Implantate und auf
Mikroeinkapselung basierende Zufuhrsysteme. Biologisch abbaubare,
biokompatible Polymere können
verwendet werden, wie z.B. Ethylenvinylacetat, Polyanhydride, Polyglykolsäure, Kollagen,
Polyorthoester und Polymilchsäure.
Verfahren zur Herstellung solcher Formulierungen sind dem Fachmann
bekannt. Die Materialien können
ebenso im Handel von Alza Corporation und Nova Pharmaceuticals Inc.
erhalten werden. Liposomale Suspensionen (unter anderem Liposomen,
die auf infizierte Zellen mit monoklonalen Antikörpern gegen virale Antigene
abzielen) können
ebenso als pharmazeutisch annehmbare Träger verwendet werden. Diese
können
gemäß der auf
dem Gebiet der Erfindung bekannten Verfahren hergestellt werden,
z.B. wie im US-Patent Nr. 4.522.811 beschrieben.
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Es
ist besonders vorteilhaft, orale oder parenterale Zusammensetzungen
für eine
einfache Verabreichung und eine einheitliche Dosierung in Form von
Dosiereinheiten zu formulieren. Wie hierin verwendet, bezieht sich
Dosiereinheits-Form auf physisch getrennte Einheiten, die sich als
einzelne Dosierungen für
das zu behandelnde Individuum eignen; jede Einheit enthält eine
zuvor festgelegte Menge der aktiven Verbindung, von der errechnet
wurde, dass sie die gewünschte
therapeutische Wirkung erzeugt, zusammen mit dem erforderlichen
pharmazeutischen Träger.
Die Beschreibung für
Dosiereinheits-Formen der Erfindung werden von den einzigartigen
Charakteristika der aktiven Verbindung und der bestimmten, zu erreichenden
therapeuti schen Wirkung sowie von den nach dem Stand der Technik
der Wissenschaft innewohnenden Einschränkungen auf dem Gebiet der
Mischungszubereitung einer solchen aktiven Verbindung zur Behandlung
von Individuen festgelegt und hängen
von diesen direkt ab.
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Die
Nucleinsäure-Moleküle der Erfindung
können
in Vektoren insertiert werden und als Gentherapievektoren verwendet
werden. Gentherapievektoren können
einem Individuum z.B. durch intravenöse Injektion, lokale Verabreichung
(US-Patent Nr. 5.328.470) oder durch stereotaktische Injektion (siehe
z.B. Chen et al., PNAS 91, 3054-3057 (1994)) zugeführt werden.
Die pharmazeutische Herstellung des Gentherapievektors kann den
Gentherapievektor in einem annehmbaren Verdünnungsmittel umfassen oder
eine Matrix zur langsamen Freisetzung umfassen, in die das Gen-Zufuhrvehikel eingebettet
ist. Alternativ dazu kann das pharmazeutische Präparat in Fällen, in denen der vollständige Gen-Zufuhrvektor
intakt aus rekombinanten Zellen, z.B. retroviralen Vektoren, hergestellt
werden kann, eine oder mehrere Zellen umfassen, die das Gen-Zufuhrsystem
herstellen.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können zusammen mit Anweisungen
zur Verabreichung in einem Behälter,
einer Packung oder einem Dispenser inkludiert sein.
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Die
oben genannte Offenbarung trifft auch auf die in Seq.-ID Nr. 3 und
4 dargestellten Sequenzen zu.
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