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Die
vorliegende Erfindung betrifft Fragmente des Insulin-C-Peptids und
ihre Verwendung bei der Behandlung von Diabetes und diabetischen
Komplikationen.
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Patienten
mit insulinabhängigem
Diabetes mellitus (IDDM), grundsätzlich
synonym mit Typ-1-Diabetes,
können
ohne Insulintherapie nicht überleben.
Die IDDM ist die klassische, lebensbedrohliche Form des Diabetes,
deren Behandlung durch die Entdeckung von Insulin 1922 revolutioniert
wurde. Die Prävalenz
von IDDM in Europa, Nordamerika und Japan beträgt 0,25–0,4 % der Bevölkerung.
Es gibt eine jahreszeitlich abhängige
Variation im Auftreten von IDDM, wobei mehr Patienten in den Herbst-
und Wintermonaten erscheinen. Die Erkrankung betrifft einen geringfügigen Überschuss
von Männern,
aber dieser Unterschied wird mit zunehmendem Alter weniger deutlich.
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Die
klassischen Symptome von IDDM in seiner akuten Phase sind Durst,
große
Urinvolumina, Müdigkeit
und Gewichtsverlust. Seltene und untergeordnete Symptome sind Muskelkrämpfe, Hautinfektionen
und verschwommene Sicht. Übelkeit
und Erbrechen können
in fortgeschrittenen Stadien auftreten und deuten auf bevorstehende
Ketoazidose und Koma hin. Die Dauer der Symptome ist kurz, üblicherweise
2–3 Wochen
oder weniger. Die Patienten erscheinen mit hohen Konzentrationen
an Glukose und Ketonkörpern
in Blut und Urin, während
die Insulinspiegel gering oder nicht detektierbar sind.
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Die Ätiologie
von IDDM ist multifaktoriell, aber umfasst mit größter Wahrscheinlichkeit
eine genetische Prädisposition
für Autoimmunreaktivität zusammen
mit einem Auslöser
in der Umwelt, möglicherweise über eine
Virusinfektion, was zu teilweiser oder vollständiger Zerstörung der
pankreatischen Betazellen führt.
Die Zerstörung
der Betazellen kann während
der letzten 6–12
Monate vor dem Eintreten der Zerstörung in Gang gewesen sein.
Somit ist in der akuten Phase des IDDM der Insulinmangel das vorherrschende
pathophysiologische Merkmal.
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Nach
dem Beginn der Insulinbehandlung profitieren viele Patienten von
einer guten Kontrolle über
die Blutglukose bei lediglich kleinen Insulindosen. Es gibt eine
frühe Phase,
die „Flitterwochenperiode", die von einigen
Monaten bis zu einem Jahr andauern kann und wahrscheinlich eine
teilweise Wiederherstellung der Betazellfunktion beruht. Dies ist
jedoch ein vorübergehender
Zustand, und schlussendlich führt
die fortschreitende autoimmune Zerstörung der Betazellen zu einem
zunehmenden Bedarf an exogenem Insulin.
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Während die
kurzfristigen Wirkungen der Hypoinsulinämie in der akuten Phase des
IDDM durch Verabreichung von Insulin gut kontrolliert werden können, wird
der langfristige natürliche
Krankheitsverlauf von IDDM bei vielen Patienten durch das Auftreten
potentiell ernsthafter Komplikationen überschattet. Hierzu gehören die
spezifisch diabetischen Probleme der Neph ropathie, Retinopathie
und Neuropathie. Diese Zustände werden
häufig
als mikrovaskuläre
Komplikationen bezeichnet, obwohl mikrovaskuläre Veränderungen nicht die einzigen
Ursachen sind. Es kann auch eine atherosklerotische Erkrankung der
Großarterien,
insbesondere der Herzkranzgefäße und der
Arterien der unteren Extremitäten
auftreten.
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Eine
Nephropathie entwickelt sich bei ungefähr 35 % der IDDM-Patienten,
insbesondere bei männlichen
Patienten und solchen mit einem Krankheitsausbruch in einem Alter
von weniger als 15 Jahren. Die diabetische Nephropathie ist durch
persistierende Albuminurie im Gefolge von glomerulären Kapillarschäden, eine
fortschreitende Verringerung der glomerulären Filtrationsrate und schließlich terminales
Nierenversagen gekennzeichnet.
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Die
Prävalenz
der diabetischen Retinopathie ist am höchsten bei IDDM-Patienten mit
Krankheitsausbruch in jungen Jahren, und sie nimmt mit der Dauer
der Erkrankung zu. Eine proliferative Retinopathie ist im Allgemeinen
bei ungefähr
25 % der Patienten nach 15 Jahren Dauer und in mehr als 50 % nach
20 Jahren anzutreffen. Die erste Läsion bei der diabetischen Retinopathie
ist eine Verdickung der Kapillar-Basalmembran, dann treten Kapillardilatationen
und Undichtigkeit und Bildung von Mikroaneurysmen ein. Anschließend führt eine
Okklusion der Netzhautgefäße zu ungenügender Durchblutung
von Teilen der Retina, Ödemen,
Blutungen und zur Ausbildung neuer Gefäße ebenso wie zu fortschreitendem
Verlust des Sehvermögens.
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Zur
diabetischen Neuropathie gehört
eine große
Vielfalt von Störungen
der somatischen und autonomen Nervenfunktionen. Die sensorische
Neuropathie kann zu fortschreitendem Verlust der Empfindung oder alternativ
zu unangenehmen Empfindungen, oftmals Schmerzen, in Beinen oder
Füßen, führen. Die
motorische Neuropathie wird üblicherweise
von Muskelschwund und Schwäche
begleitet. Nervenbiopsien zeigen im Allgemeinen axonale Degeneration,
Demyelinisierung und Abnormalitäten
der Nervenblutgefäße. Neurophysiologische
Untersuchungen zeigen verringerte Leitungsgeschwindigkeiten der
motorischen und sensorischen Nerven. Die autonome Neuropathie betrifft
ungefähr
40 % der Patienten mit IDDM von mehr als 15 Jahren Dauer. Sie kann
sich über
Mängel
in der Thermoregulation, Impotenz und Blasendysfunktion gefolgt
von kardiovaskulären
Reflexabnormalitäten,
entwickeln. Zu den späten
Manifestationen können
allgemeine Schweißstörungen,
posturale Hypotension, Magen-/Darm-Probleme und verringerte Wahrnehmung
einer Hypoglykämie gehören. Das
letztgenannte Symptom hat schwerwiegende klinische Implikationen.
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Im
Hinblick auf an der Pathogenese der verschiedenen diabetischen Komplikationen
beteiligte mögliche
Mechanismen wurden mehrere Theorien vorgeschlagen (1). Metabolische
Faktoren können
von Bedeutung sein, und jüngere
Studien zeigen, dass eine gute metabolische Kontrolle mit erheblich
verringertem Auftreten von Komplikationen aller Arten einhergeht
(2). Dennoch zeigen nach 7–10
Jahren guter metabolischer Kontrolle nicht weniger als 15–25 % der
Pati enten Anzeichen einer beginnenden Nephropathie, 10–25 % haben
retinopathische Symptome und 15–20
% zeigen eine verringerte Nervenleitungsgeschwindigkeit, die auf Neuropathie
hindeutet. Mit längerer
Krankheitsdauer steigt die Häufigkeit
der Komplikationen weiter an.
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Das
C-Peptid ist ein Teil des Proinsulinmaleküls, das seinerseits ein Vorläufer des
Insulins ist, das in den Betazellen des Pankreas gebildet wird.
Das menschliche C-Peptid ist ein Peptid von 31 Aminosäuren mit der
folgenden Sequenz:
EAEDLQVGQVELGGGPGAGSLQPLALEGSLQ (SEQ ID
NO. 1). In der
EP 132 769 wurde
vorgeschlagen, dass das C-Peptid zur Behandlung von Diabetes verabreicht
werden kann, und in der SE 460334, dass Insulin in Kombination mit
dem C-Peptid zur Behandlung von Diabetes und zur Vorbeugung diabetischer
Komplikationen verabreicht werden kann.
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In
den letzten Jahren wurde erkennbar, dass Diabetes vom Typ 1 mit
einer durchgängig
verringerten Aktivität
des Enzyms Na+K+ATPase
in mehreren Geweben einhergeht, insbesondere in den Nierenglomeruli, in
der Retina, in den peripheren Nerven, im Herz und im Skelettmuskel
(3, 4, 5). Die Na+K+ATPase
ist ein Enzym, das in der Zellmembran lokalisiert ist und Energie
für den
transzellulären
Transport von Na+ und K+ ebenso
wie für
alle co- oder antiportierten Substate in allen Säugerzellen erzeugt. Es ist
daher offensichtlich, dass die Aktivität dieses Enyzms für die normale
Zellfunktion von grundlegender Bedeutung ist. Mangelnde Na+K+ATPase-Aktivität in Nervengewebe,
Glomeruli und Retina ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein wichtiger Faktor,
der zur Pathogenese in der diabetischen Neuropathie, Nephropathie
und Retinopathie beiträgt.
Die Aktivität
der Na+K+ATPase
wird über
die Na+-Konzentration und über Hormonwirkung
reguliert; verschiedene Hormone stimulieren (Schilddrüsenhormon,
Noradrenalin, Angiotensin, Neuropeptid Y, Insulin) oder inhibieren (Dopamin,
ANF) die Enzymaktivität
(6). Trotz einer zur Erreichung einer guten glykämischen Kontrolle ausreichenden
Insulinbehandlung zeigen Patienten mit Typ-1-Diabetes langfristig
Zeichen einer ungenügenden Na+K+ATPase-Aktivität.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Entdeckung einer Gruppe von
Peptiden aus dem Mittelteil und dem C-terminalen Teil des C-Peptid-Moleküls, die
durch eine bemerkenswerte Fähigkeit
gekennzeichnet sind, die Na+K+ATPase-Aktivität zu stimulieren.
Alle diese Peptide sind kleine Fragmente des C-Peptid-Moleküls. Das
C-Peptid selber ist imstande, die Na+K+ATPase über
die Aktivierung eines G-Proteins, Steigerung der intrazellulären Ca2+-Konzentration und Aktivierung der Proteinphosphatase
2B zu steigern (7). Jedoch ist der stimulatorische Effekt der kleineren
Peptide auf die Na+K+ATPase-Aktivität der des
C-Peptides selber ähnlich
oder größer. Sowohl
in vitro als auch in vivo liegen Beweise vor, die zeigen, dass bei
der Verabreichung eines dieser Peptide zusammen mit regulärer Insulinbehandlung
sich die Nierenfunktion bessert, frühe Anzeichen der Retinopathie
sich zurückentwickeln
und die Funktion der somatischen und autonomen Nerven sich verbessert.
Eine Behandlung mit diesen spezifischen Peptiden, gegebenenfalls
in Kombination mit herkömmlicher
Insulintherapie, ist daher zur Vorbeugung oder wesentlichen Verzögerung der
Entwicklung später
diabetischer Komplikationen verwendbar. Ein potentieller Vorteil,
den die kleinen Peptide gegenüber
dem C-Peptid besitzen, ist, dass sie oral verabreicht werden können, anstatt
durch Injektion wie im Fall von C-Peptid und Insulin.
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Ein
Aspekt der vorliegende Erfindung betrifft somit ein Peptid, das
ein Fragment des Humaninsulin-C-Peptids ist, wobei dieses Peptid
die Sequenz ELGGGPGAG (SEQ ID NO. 2) (nachfolgend „Peptid
A") oder ein Fragment
davon, oder die Sequenz EGSLQ (SEQ ID NO. 3) (nachfolgend „Peptid
E") oder ein Fragment
davon umfasst und die Fähigkeit
hat, die Na+K+ATPase-Aktivität zu stimulieren.
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In
einer besonderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Peptid mit der Sequenz ELGGGPGAG
(SEQ ID NO. 2) oder EGSLQ (SEQ ID NO. 3) oder ein Fragment davon
bereit.
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Die
Erfindung stellt insbesondere solche Peptide zur Verwendung in der
Therapie und insbesondere zur Verwendung bei der Bekämpfung von
Diabetes und diabetischen Komplikationen bereit.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein pharmazeutisches
Mittel, das ein erfindungsgemäßes Peptid
oder ein Fragment davon, wie zuvor definiert, zusammen mit mindestens
einem pharmazeutischen akzeptablen Träger oder Hilfsstoff umfasst.
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Noch
ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung
eines erfindungsgemäßen Peptids
oder eines Fragmentes davon, wie oben definiert, zur Herstellung
eines Medikaments zur Bekämpfung
von Diabetes oder diabetischen Komplikationen.
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Der
Begriff „Bekämpfung" wird hier sowohl
für die
Behandlung als auch für
die Vorbeugung verwendet.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft somit die Verwendung der folgenden
Peptide, die alle Fragmente des C-Peptids sind: Peptid A (Aminosäurensequenz
ELGGGPGAG) (SEQ ID NO. 2) oder Teile davon, z. B. Peptid B (ELGG)
(SEQ ID NO. 4), Peptid C (ELGGGP) (SEQ ID NO. 5) oder Peptid D (GGPGA)
(SEQ ID NO. 6). Überdies
schließt
die Erfindung das Peptid E (EGSLQ) (SEQ ID NO. 3) und Teile davon,
z. B. Peptid F (GSLQ) (SEQ ID No. 7) ein. Alle dienen zur Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung von Typ-1-Diabetes.
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Für die erfindungsgemäßen Fragmente
wurde gezeigt, dass sie die Na+K+ATPase-Aktivität in unterschiedlichem Ausmaß stimulieren.
Somit zeigen Studien, an denen Nierentubuluszellen unter in vitro-Bedingungen
beteiligt sind, dass die Peptide A–D die Na+K+ATPase-Aktivität in einem Ausmaß stimulieren,
das vergleichbar mit dem des ganzen C-Peptid-Moleküls ist.
Innerhalb von 3 Minuten werden bis zu 90 % der Wirkung erreicht. Überdies
besitzen die Peptide E und F eine stimulatorische Wirkung auf die
Na+K+ATPase der
Nierenzellen, die mit der des gesamten Moleküls gleich oder größer ist.
Kombinationen von Peptiden A–D
mit den Peptiden E oder F führen
zu einer Stimulation der Enzymaktivität, die größer ist als die für jedes
einzelne Peptid alleine. Für
detaillierte Beispiele der stimulatorischen Wirkung der oben genannten
Peptide siehe Beispiel 1 unten.
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Das
C-Peptid zeigt eine spezifische Bindung an die Oberfläche verschiedener
Zelltypen, insbesondere Nierentubuluszellen und Fibroblasten. Wenn
fluoreszenzmarkiertes C-Peptid mit den Zellen inkubiert wird, bindet
es an die Zelloberfläche.
Die Spezifität
der Bindung wird durch die Tatsache veranschaulicht, dass eine Vorinkubation
mit unmarkiertem C-Peptid die Bindung des fluoreszenzmarkierten
C-Peptids verhindert. Wenn die Vorinkubation mit den erfindungsgemäßen Fragmenten,
insbesondere mit Fragment E oder F, erfolgte, wurde gefunden, dass
die Fragmente die Bindung des fluoreszenzmarkierten C-Peptids verhindern,
was zeigt, dass die Fragmente spezifisch an die gleichen Bindungsstellen
auf der Zelloberfläche
binden wie das C-Peptid selber.
Für eine
detaillierte Beschreibung der Bindung des Fragments E siehe Beispiel
28 unten.
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Wie
oben beschrieben, umfasst der Schutzbereich der Erfindung Peptide,
die nicht nur die Sequenzen der Peptide A und E, sondern auch die
ihrer Fragmente umfassen. Im Fall des Nonapeptids A können solche Fragmente
von 8 bis 2 Aminosäuren
lang sein. Im Fall des Pentapeptids E können solche Fragmente von 4 bis
2 Aminosäuren
lang sein. Die exemplarischen Fragmente B, C und D (für Peptid
A) und F (für
Peptid E) sind oben aufgeführt,
aber auch andere Fragmente werden erfasst.
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Im
Fall des Peptids A haben gewisse Untersuchungen an der Na+K+ATPase-Aktivität betreffend
die Fähigkeit
der Peptidfragmente, die Na+K+ATPase-Aktivität von Ratten-Nierentubulussegmenten
zu stimulieren, gezeigt, dass einer oder mehrere der zentralen drei
Glyzinreste von Bedeutung sein können,
und somit umfassen bevorzugte Peptidfragmente, soweit es das Peptid
A betrifft, mindestens einen und vorzugsweise mindestens zwei der
zentralen drei Glyzinreste. Somit gehören zu repräsentativen beispielhaften Peptidfragmenten
zusätzlich
zu den oben erwähnten
Peptiden B, C und D auch GGGPGAG (SEQ ID NO. 8), GGGPG (SEQ ID NO.
9), GGGP (SEQ ID NO. 10), GGP und GGPG (SEQ ID NO. 11).
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Weiterhin
wurde gefunden, dass Peptide, die unnatürliche D-Aminsosäuren-Isomere
enthalten, ebenfalls aktiv sein können, darunter z. B. das Dipeptid
D-LG oder D, L-LG. Somit umfasst der Schutzbereich der Erfindung „nicht-native" Isomere der „nativen" L-Aminosäuren-C-Peptidsequenzen.
Soweit es das Peptid A betrifft, wird angenommen, dass die Gegenwart
von mindes tens einem (beim D-Peptid) oder zwei (beim L-Peptid) der
zentralen drei Glyzinreste in einem Peptidsegment von 9 Aminosäuren oder
weniger von Bedeutung sein kann.
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Im
Fall des Peptids E gehören
zu den exemplarischen repräsentativen
Fragmenten nicht nur das Tetrapeptid, Peptid F, sondern auch SLQ
und LQ. Es wird angenommen, dass der C-terminale Q-Rest von Bedeutung ist.
Nicht-native Isomere oder Derivate der Peptide, z. B. D-Aminosäuren enthaltende
Peptide, werden ebenfalls vom Schutzbereich der Erfindung abgedeckt.
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Die
Erfindung schließt
Peptide ein, die die Sequenzen der Peptide A und E enthalten. Somit
werden vom Schutzbereich der Erfindung auch Peptide erfasst, die
N- und/oder C-terminale Erweiterungen oder flankierende Sequenzen
gegenüber
den Sequenzen der Peptide A und C besitzen. Solche Peptide können zusätzlich Aminosäuren enthalten,
die entweder diejenigen sind, die in der entsprechenden Position
im nativen menschlichen Insulin-C-Peptid bereitgestellt werden,
oder andere Aminosäuren
(ausgenommen natürlich
die Möglichkeit
der Wiederherstellung des gesamten Insulin-C-Peptids). Die Länge solcher „erweiterten" Peptide Kann unterschiedlich
sein, aber vorzugsweise sind die erfindungsgemäßen Peptide nicht länger als
25 oder 20 Aminosäuren,
und besonders bevorzugt nicht mehr als 15 oder 10 Aminosäuren. Zu
den exemplarischen Peptiden gehören
Octa-, Hepta- und Hexapeptide, die die Sequenz des Peptids E enthalten,
z. B. LALEGSLQ (SEQ ID No. 12), ALEGSLQ (SEQ ID NO. 13) und LEGSLQ
(SEQ ID NO. 14).
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Die
erfindungsgemäßen Peptide
können
zur Behandlung von Diabetes und diabetischen Komplikationen verwendet
werden, insbesondere von Typ-1-Diabetes und seinen Komplikationen.
Der Begriff „diabetische
Komplikationen" wird
hierin verwendet, um alle Komplikationen einzuschließen, die
aus dem Stand der Technik als mit verschiedenen Formen von Diabetes
assoziiert bekannt sind. Ohne Beschränkung auf die Theorie wird
angenommen, dass die Verwendbarkeit der Peptide, wie oben dargelegt,
mit ihrer Fähigkeit
verknüpft ist,
die Na+K+ATPase-Aktivität zu stimulieren.
Somit schließt
ein weiterer Aspekt der Erfindung die Peptide zur Verwendung bei
sowie ihre Verwendung bei der Herstellung von Medikamenten zur Verwendung
bei der Stimulation der Na+K+ATPase-Aktivität bei einem
Patienten ein.
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Die
Na+K+ATPase-Aktivität kann unter
Verwendung von aus dem Stand der Technik bekannten und in der Literatur
beschriebenen Techniken ohne weiteres gemessen werden, und somit
kann die Wirkung der Peptide bei der Stimulation der Na+K+ATPase-Aktivität ohne weiteres bestimmt werden
(siehe z. B. Referenz 7).
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Somit
können
die Peptids zur Herstellung eines Medikaments zur Stimulation der
Na+K+ATPase-Aktivität, zur Behandlung
von Typ-1-Diabetes-Patienten mit Retinopathie, zur Behandlung von
Typ-1-Diabetes-Patienten mit Nephropathie, zur Behandlung von Typ-1-Diabetes-Patienten
mit Neuropathie und zur Verzögerung der
Entwicklung später
diabetischer Komplikationen verwendet werden. Das Medikament kann
Insulin enthalten. Die Erfindung betrifft auch das Verfahren zur
Behandlung oder Prävention
der oben genannten Indikationen.
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Die
erfindungsgemäßen Peptide
können
einzeln oder in Kombination verwendet werden, und somit kann eine
pharmazeutische Zubereitung oder ein Medikament hergestellt werden,
enthaltend eines oder mehrere der Peptide. Wie oben erwähnt, wurde
zwischen dem Peptid A oder auf dem Peptid A basierenden oder von
dem Peptid A abgeleiteten Peptiden (der „Peptid-A-Gruppe") und dem Peptid E oder darauf basierenden oder
von dem Peptid E abgeleiteten Peptiden (der „Peptid-E-Gruppe") ein Synergismus
beobachtet. Somit stellen synergistische Kombinationen eines Peptids
aus der Peptid-A-Gruppe mit einem Peptid aus der Peptid-E-Gruppe
eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dar.
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Die
Peptide können
auch in Kombination oder Verbindung mit anderen Mitteln verwendet
werden, die zur Behandlung von Diabetes und/oder seinen Komplikationen
aktiv oder wirksam sind. Zu solchen anderen aktiven Mitteln gehört z. B.
Insulin. In solchen „Kombinations"-Therapien können die
Peptide und das zweite aktive Mittel zusammen in der gleichen Zusammensetzung
oder getrennt in verschiedenen Zusammensetzungen, gleichzeitig oder
sequentiell verabreicht werden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft somit ein Produkt, das ein
erfindungsgemäßes Peptid
oder ein Fragment davon, wie zuvor definiert, zusammen mit einem
weiteren aktiven Mittel, das wirksam ist bei der Bekämpfung von
Diabetes oder diabetischen Komplikationen, enthält, als Kombinationspräparat für die gleichzeitige,
separate oder sequentielle Verwendung bei der Bekämpfung von
Diabetes und/oder diabetischen Komplikationen. Vorzugsweise ist
ein solches weiteres aktives Mittel Insulin.
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In
solchen Kombinationstherapien versteht es sich, dass, wenn Insulin
verwendet wird, der Ausdruck „Insulin" alle Formen, Typen
und Derivate von Insulin einschließt, die für die Therapie verwendet werden
können,
z. B. synthetische, modifizierte oder verkürzte Varianten der aktiven
menschlichen Insulinsequenz.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
oral oder parenteral auf subkutanem, intramuskulärem oder intravenösem Weg
verabreicht werden. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen umfassen
aktive Fragmente/Peptide des C-Peptid-Moleküls (z. B. die Peptide A–F), zusammen
mit einem pharmazeutisch akzeptablen Träger dafür und gegebenenfalls anderen
therapeutischen Inhaltsstoffen, z. B. Humaninsulin. Die Gesamtmenge
aktiver Inhaltsstoffe in der Zusammensetzung variiert von 99,99
bis 0,01 Gew.-%. Der Träger
muss in diesem Sinne akzeptabel sein, dass er mit den anderen Bestandteilen
der Zusammensetzung kompatibel ist und auf den Empfänger nicht
schädlich
wirkt.
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Die
Zusammensetzungen können
gemäß Techniken
und Verfahren formuliert werden, die aus dem Stand der Technik wohlbekannt
und in der Literatur eingehend beschrieben sind, und sie können beliebige
der bekannten Träger,
Verdünnungsmittel
oder Hilfsstoffe enthalten. Somit enthalten z. B. erfindungsgemäße Zusammensetzungen,
die sich zur parenteralen Verabreichung eignen, zweckmäßigerweise
sterile wässrige
Lösungen
und/oder Suspensionen der pharmazeutisch aktiven Inhaltsstoffe (z.
B. Peptide A–F),
vorzugsweise isotonisch mit dem Blut des Rezipienten eingestellt,
allgemein unter Verwendung von Natriumchlorid, Glyzerin, Glukose,
Mannitol, Sorbitol und dergleichen. Weiterhin können die Zusammensetzungen
beliebige aus einer Reihe von Adjuvantien, wie z. B. Puffern, Konservierungsmitteln,
Dispergierungsmitteln, Mitteln, die das rasche Eintreten der Wirkung
oder eine verlängerte
Dauer der Wirkung bewirken und dergleichen, enthalten.
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Zur
oralen Verabreichung geeignete erfindungsgemäße Zusammensetzungen können z.
B. aktive Fragmente/Peptide des C-Peptid-Moleküls (z. B. Peptide A–F) in steriler
gereinigter Stammpulverform enthalten, vorzugsweise von einer Hülle oder
Hüllen
(Enterokapseln) bedeckt, die vor Abbau (Decarboxylierung oder Hydrolyse)
der aktiven Peptide im Magen schützen
und dadurch die Absorption dieser Substanzen aus dem Zahnfleisch
oder im Dünndarm
ermöglichen.
Die Hüllen
können
beliebige aus einer Reihe von Adjuvantien, wie z. B. Puffern, Konservierungsmitteln,
Mitteln, die eine verlängerte
oder schnelle Freisetzung bewirken, was eine optimale Bioverfügbarkeit
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
ergibt, und dergleichen, enthalten.
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Weiterhin
betrifft die vorliegende Erfindung Nicht-Peptid-Verbindungen mit
den gleichen stimulatorischen Wirkungen, wie von ihren C-Peptid-abgeleiteten
Gegenstücken
gezeigt. Solche Peptidomimetika oder „kleinen Moleküle", die imstande sind,
die Aktivität
der natürlich
vorkommenden Proteine oder Peptide zu imitieren, sind aufgrund ihrer
erhöhten
chemischen Stabilität
für z.
B. orale Verabreichung wahrscheinlich besser geeignet (8, 9).
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Es
ist jetzt aus dem Stand der Technik allgemein bekannt, Peptide oder
Protein-basierte aktive Inhaltsstoffe, z. B. therapeutische Peptide,
durch solche Peptidomimetika zu ersetzen, die eine funktional gleichwertige
Aktivität
haben. Verschiedene molekulare Bibliotheken und kombinatorische
Chemietechniken existieren und sind verfügbar, um die Identifikation,
Auswahl und/oder Synthese solcher Verbindungen unter Verwendung von
Standardtechniken zu erleichtern (10). Solche Standardtechniken
können
verwendet werden, um die erfindungsgemäßen peptidomimetischen Verbindungen
zu erhalten, nämlich
peptidomimetische organische Verbindungen, die eine im wesentlichen ähnliche
oder gleiche Aktivierung der Na+K+ATPase und/oder zellulären Bindungscharakteristika
wie die erfindungsgemäßen Peptide
zeigen, z. B. wie hier in den Beispielen beschrieben.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung stellt somit eine biomimetische organische
Verbindung bereit, die auf den erfindungsgemäßen Peptiden basiert, dadurch
gekennzeichnet, dass diese Verbindung eine Aktivierung der Na+K+ATPase und/oder
zellulären
Bindungsmerkmale an den Nierentubuluszellen und Fibroblasten in
mindestens dem Ausmaß zeigt,
das von den erfindungsgemäßen Peptiden
und Peptidfragmenten, wie zuvor definiert, gezeigt wird.
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Die
Erfindung wird jetzt detaillierter anhand der folgenden nicht beschränkenden
Beispiele beschrieben, die u. a. die stimulatorische Wirkung spezifischer
Peptide auf die Na+K+ATPase-Aktivität und die
Zellbindung zeigen, wobei Bezug auf die Zeichnung genommen wird,
wobei:
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1 ein
Chromatogramm aus einer präparativen
Reversphasenreinigung eines menschlichen C-Peptids, markiert mit
Tetramethylrhodamin, zeigt. Die Säule wurde mit einem 20–40 % Acetonitrilgradienten (Acetonitril
in 0,1 % Trifluoressigsäure
(TFA) über
20 Minuten) eluiert. Peak A entspricht einer unveränderten Fraktion
des C-Peptids. Die Peaks B und C entsprechen mit Tetramethylrhodamin
markierten C-Peptiden. Die Trennung der B- und C-Peaks entspricht
der Gegenwart von zwei Tetramethylrhodaminisomeren in dem aktivierten
Reagens. Für
die weiteren Studien wurde Material aus dem C-Peak verwendet. Die
durchgezogene Linie entspricht der Absorption bei 220 nm (Peptid),
und die gepunktete Linie entspricht der Absorption bei 555 nm (Tetramethylrhodamin).
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Beispiel 1
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Die
stimulatorische Wirkung der Peptide A–F auf die Na+K+ATPase-Aktivität in Nierentubuluszellen der Ratte
wurde untersucht. Einzelne proximale Tubuluskonvolute wurden durch
Mikrodissektion aus Rattennieren hergestellt. Die Tubuli wurden
30 Minuten lang bei Raumtemperatur mit einem der Peptide A–F oder
mit Ratten C-Peptid 1 inkubiert. Die Na+K+ATPase-Aktivität wurde dann gemessen, nachdem
die Tubuli einem hypotonischen Schock ausgesetzt worden waren und
15 Minuten lang in einem 32P-ATP enthaltenem
Medium in Gegenwart oder Abwesenheit von Oubain inkubiert worden
waren.
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Die
stimulatorische Aktivität
von 5–10–7 M
Ratten C-Peptid 1 wurde als 100 % betrachtet. Für die gleiche Konzentration
der Peptide A–F
wurden die folgenden relativen Aktivitäten erhalten:
Peptid A
88 ± 3
Prozent
Peptid B 36 ± 2
Prozent
Peptid C 46 ± 3
Prozent
Peptid D 65 ± 4
Prozent
Peptid E 110 ± 3
Prozent
Peptid F 96 ± 2
Prozent
Peptide B + C 86 ± 3
Prozent
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Beispiele
besonderer erfindungsgemäßer pharmazeutischer
Zusammensetzungen sind in den nachfolgenden Beispielen bereitgestellt.
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Beispiel 2
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- Humaninsulin:Peptid A alleine oder in äquimolarem Gemisch mit den
Peptiden B, C, D, E und F (1:4 auf einer molaren Basis von 100 Einheiten
M Insulin pro ml).
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Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
(28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid A - 16,8 mg
m-Kresol
- 25 mg
Glycerin - 160 mg
Wasser und entweder 10 % Salzsäure oder
10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml oder eine Kombination und einen End-pH-Wert von 7,0–7,8, oder
eine Kombination mit
Peptid A - 16,8 mg
Peptid B - 8,8
mg
Peptid C - 13,6 mg
Peptid D - 10 mg
Peptid E -
12,4 mg
Peptid F - 9,2 mg
m-Kresol - 25 mg
Glycerin
- 160 mg
Wasser und entweder 10 % Salzsäure oder 10 % Natriumhydroxid,
ausreichend für
ein Volumen der Zusammensetzung von 10 ml und einen End-pH-Wert
von 7,0–7,8.
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Beispiel 3
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- Humaninsulin:Peptid B (1:4 auf einer molaren Basis von 100
Einheiten (U) Insulin pro ml).
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Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
(28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid B - 8,8 mg
m-Kresol
- 25 mg
Glycerin - 160 mg
Wasser und entweder 10 % Salzsäure oder
10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,7–7,8.
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Beispiel 4
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- Humaninsulin:Peptid C (1:4 auf einer molaren Basis von 100
Einheiten (U) Insulin pro ml).
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Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
(28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid C - 13,6 mg
m-Kresol
- 25 mg
Glycerin - 160 mg
Wasser und entweder 10 % Salzsäure oder
10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,0–7,8.
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Beispiel 5
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- Humaninsulin:Peptide D (1:5 auf einer molaren Basis von
100 Einheiten (U) Insulin pro ml).
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Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
(28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid D - 10,0 mg
m-Kresol
- 25 mg
Glycerin - 160 mg
Wasser und entweder 10 % Salzsäure oder
10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,0–7,8.
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Beispiel 6
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- Humaninsulin:Peptid E (1:4 auf einer molaren Basis von 100
Einheiten (U) Insulin pro ml).
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Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
(28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid E - 12,4 mg
m-Kresol
- 25 mg
Glycerin - 160 mg
Wasser und entweder 10 % Salzsäure oder
10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,0–7,8.
-
Beispiel 7
-
- Humaninsulin:Peptid E (1:4 auf einer molaren Basis von 100
Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
(28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid E - 9,2 mg
m-Kresol
- 25 mg
Glycerin - 160 mg
Wasser und entweder 10 % Salzsäure oder
10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,0–7,8.
-
Beispiel 8
-
- Humaninsulin:Peptid A alleine oder in äquimolarem Gemisch mit den
Peptiden B, C, D, E und F (1:1 auf einer molaren Basis von 100 Einheiten
M Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
(28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid A - 4,2 mg
m-Kresol
- 25 mg
Glycerin - 160 mg
Wasser und entweder 10 % Salzsäure oder
10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml oder eine Kombination und einen End-pH-Wert von 7,0–7,8, oder
eine Kombination mit
Peptid A - 4,2 mg
Peptid B - 2,2
mg
Peptid C - 3,4 mg
Peptid D - 2,5 mg
Peptid E -
3,1 mg
Peptid F - 2,3 mg
m-Kresol - 25 mg
Glycerin
- 160 mg
Wasser und entweder 10 % Salzsäure oder 10 % Natriumhydroxid,
ausreichend für
ein Volumen der Zusammensetzung von 10 ml und einen End-pH-Wert
von 7,0–7,8.
-
Beispiel 9
-
- Humaninsulin:Peptid B (1:1 auf einer molaren Basis von 100
Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
(28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid B - 2,2 mg
m-Kresol
- 25 mg
Glycerin - 160 mg
Wasser und entweder 10 % Salzsäure oder
10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,0–7,8.
-
Beispiel 10
-
- Humaninsulin:Peptid C (1:1 auf einer molaren Basis von 100
Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
(28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid C - 3,4 mg
m-Kresol
- 25 mg
Glycerin - 160 mg
Wasser und entweder 10 % Salzsäure oder
10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,0–7,8.
-
Beispiel 11
-
- Humaninsulin:Peptid D (1:1 auf einer molaren Basis von 100
Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
(28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid D - 2,5 mg
m-Kresol
- 25 mg
Glycerin - 160 mg
Wasser und entweder 10 % Salzsäure oder
10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,0–7,8.
-
Beispiel 12
-
- Humaninsulin:Peptid E (1:1 auf einer molaren Basis von 100
Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
(28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid E - 3,1 mg
m-Kresol
- 25 mg
Glycerin - 160 mg
Wasser und entweder 10 % Salzsäure oder
10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,0–7,8.
-
Beispiel 13
-
- Humaninsulin:Peptid E (1:1 auf einer molaren Basis von 100
Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
(28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid E - 2,3 mg
m-Kresol
- 25 mg
Glycerin - 160 mg
Wasser und entweder 10 % Salzsäure oder
10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,0–7,8.
-
Beispiel 14
-
- Zink-Humaninsulin:Peptid A allein oder in äquimolarem
Gemisch mit den Fragmenten B, C, D, E und F (1:4 auf einer molaren
Basis von 100 Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
in amorpher Modifikation 300 Einheiten und in kristalliner Modifikation
700 Einheiten (28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid A -
16,8 mg
Zink - 1,3 mg
Natriumchlorid - 70 mg
Natriumacetat
- 16 mg
Methylparahydroxbenzoat - 10 mg
Wasser und entweder
10 % Salzsäure
oder 10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml oder eine Kombination und einen End-pH-Wert von 7,1 –7,4, oder
eine Kombination mit
Peptid A - 16,8 mg
Peptid B - 8,8
mg
Peptid C - 13,6 mg
Peptid D - 10 mg
Peptid E -
12,4 mg
Peptid F - 9,2 mg
Zink - 1,3 mg
Natriumchlorid
- 70 mg
Natriumacetat - 16 mg
Methylparahydroxbenzoat
- 10 mg
Wasser und entweder 10 % Salzsäure oder 10 % Natriumhydroxid,
ausreichend für
ein Volumen der Zusammensetzung von 10 ml und einen End-pH-Wert
von 7,1–7,4.
-
Beispiel 15
-
- Zink-Humaninsulin:Peptid B (1:4 auf einer molaren Basis
von 100 Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
in amorpher Modifikation 300 Einheiten und in kristalliner Modifikation
700 Einheiten (28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid B -
8,8 mg
Zink - 1,3 mg
Natriumchlorid - 70 mg
Natriumacetat
- 16 mg
Methylparahydroxbenzoat - 10 mg
Wasser und entweder
10 % Salzsäure
oder 10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,1–7,4.
-
Beispiel 16
-
- Zink-Humaninsulin:Peptid C (1:4 auf einer molaren Basis
von 100 Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
in amorpher Modifikation 300 Einheiten und in kristalliner Modifikation
700 Einheiten (28 Einheiten/mg) – 1000 Einheiten
Peptid
C - 13,6 mg
Zink - 1,3 mg
Natriumchlorid - 70 mg
Natriumacetat
- 16 mg
Methylparahydroxbenzoat - 10 mg
Wasser und entweder
10 % Salzsäure
oder 10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,1–7,4.
-
Beispiel 17
-
- Zink-Humaninsulin:Peptid D (1:4 auf einer molaren Basis
von 100 Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
in amorpher Modifikation 300 Einheiten und in kristalliner Modifikation
700 Einheiten (28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid D -
10,0 mg
Zink - 1,3 mg
Natriumchlorid - 70 mg
Natriumacetat
- 16 mg
Methylparahydroxbenzoat - 10 mg
Wasser und entweder
10 % Salzsäure
oder 10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,1–7,4.
-
Beispiel 18
-
- Zink-Humaninsulin:Peptid E (1:4 auf einer molaren Basis
von 100 Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
in amorpher Modifikation 300 Einheiten und in kristalliner Modifikation
700 Einheiten (28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid E -
12,4 mg
Zink - 1,3 mg
Natriumchlorid - 70 mg
Natriumacetat
- 16 mg
Methylparahydroxbenzoat - 10 mg
Wasser und entweder
10 % Salzsäure
oder 10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,1–7,4.
-
Beispiel 19
-
- Zink-Humaninsulin:Peptid F (1:4 auf einer molaren Basis
von 100 Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
in amorpher Modifikation 300 Einheiten und in kristalliner Modifikation
700 Einheiten (28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid F -
9,2 mg
Zink - 1,3 mg
Natriumchlorid - 70 mg
Natriumacetat
- 16 mg
Methylparahydroxbenzoat - 10 mg
Wasser und entweder
10 % Salzsäure
oder 10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,1–7,4.
-
Beispiel 20
-
- Zink-Humaninsulin:Peptid A allein oder in äquimolarem
Gemisch mit den Fragmenten B, C, D, E und F (1:1 auf einer molaren
Basis von 100 Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
in amorpher Modifikation 300 Einheiten und in kristalliner Modifikation
700 Einheiten (28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid A -
4,2 mg
Zink - 1,3 mg
Natriumchlorid - 70 mg
Natriumacetat
- 16 mg
Methylparahydroxbenzoat - 10 mg
Wasser und entweder
10 % Salzsäure
oder 10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml oder eine Kombination und einen End-pH-Wert von 7,1–7,4, oder
eine Kombination mit
Peptid A - 16,8 mg
Peptid B - 8,8
mg
Peptid C - 13,6 mg
Peptid D - 10 mg
Peptid E -
12,4 mg
Peptid F - 9,2 mg
Zink - 1,3 mg
Natriumchlorid
- 70 mg
Natriumacetat - 16 mg
Methylparahydroxbenzoat
- 10 mg
Wasser und entweder 10 % Salzsäure oder 10 % Natriumhydroxid,
ausreichend für
ein Volumen der Zusammensetzung von 10 ml und einen End-pH-Wert
von 7,1–7,4.
-
Beispiel 21
-
- Zink-Humaninsulin:Peptid B (1:1 auf einer molaren Basis
von 100 Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
in amorpher Modifikation 300 Einheiten und in kristalliner Modifikation
700 Einheiten (28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid B -
2,2 mg
Zink - 1,3 mg
Natriumchlorid - 70 mg
Natriumacetat
- 16 mg
Methylparahydroxbenzoat - 10 mg
Wasser und entweder
10 % Salzsäure
oder 10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,1–7,4.
-
Beispiel 22
-
- Zink-Humaninsulin:Peptid C (1:1 auf einer molaren Basis
von 100 Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
in amorpher Modifikation 300 Einheiten und in kristalliner Modifikation
700 Einheiten (28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid C -
3,4 mg
Zink - 1,3 mg
Natriumchlorid - 70 mg
Natriumacetat
- 16 mg
Methylparahydroxbenzoat - 10 mg
Wasser und entweder
10 % Salzsäure
oder 10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,1 – 7,4.
-
Beispiel 23
-
- Zink-Humaninsulin:Peptid D (1:1 auf einer molaren Basis
von 100 Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
in amorpher Modifikation 300 Einheiten und in kristalliner Modifikation
700 Einheiten (28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid D -
2,5 mg
Zink - 1,3 mg
Natriumchlorid - 70 mg
Natriumacetat
- 16 mg
Methylparahydroxbenzoat - 10 mg
Wasser und entweder
10 % Salzsäure
oder 10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,1–7,4.
-
Beispiel 24
-
- Zink-Humaninsulin:Peptid E (1:1 auf einer molaren Basis
von 100 Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
in amorpher Modifikation 300 Einheiten und in kristalliner Modifikation
700 Einheiten (28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid E -
3,1 mg
Zink - 1,3 mg
Natriumchlorid - 70 mg
Natriumacetat
- 16 mg
Methylparahydroxbenzoat - 10 mg
Wasser und entweder
10 % Salzsäure
oder 10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,1–7,4.
-
Beispiel 25
-
- Zink-Humaninsulin:Peptid F (1:1 auf einer molaren Basis
von 100 Einheiten (U) Insulin pro ml).
-
Zur
Herstellung von 10 ml der Zusammensetzung werden gemischt:
Humaninsulin
in amorpher Modifikation 300 Einheiten und in kristalliner Modifkation
700 Einheiten (28 Einheiten/mg) - 1000 Einheiten
Peptid F -
2,3 mg
Zink - 1,3 mg
Natriumchlorid - 70 mg
Natriumacetat
- 16 mg
Methylparahydroxbenzoat - 10 mg
Wasser und entweder
10 % Salzsäure
oder 10 % Natriumhydroxid, ausreichend für ein Volumen der Zusammensetzung
von 10 ml und einen End-pH-Wert von 7,1–7,4.
-
Beispiel 26
-
Peptid A
-
Zur
Herstellung von Sublingualtabletten von Enterokapseln, von denen
jede eine mit 100 Einheiten Insulin äquimolare Menge der Zusammensetzung
enthält,
werden vermischt:
Peptid A - 0,42 mg
Laktose - 30 mg
et
const q s
oder in Kombination von Peptid A:Peptid B:Peptid
C:Peptid D:Peptid E:Peptid F:(1:1:11:1:1) auf einer molaren Basis.
-
Zur
Herstellung von Sublingualtabletten von Enterokapseln, von denen
jede eine mit 100 Einheiten Insulin äquimolare Menge der Zusammensetzung
enthält,
werden vermischt:
Peptid A - 0,42 mg
Peptid B - 0,22 mg
Peptid
C - 0,32 mg
Peptid D - 0,25 mg
Peptid E - 0,31 mg
Peptid
F - 0,23 mg
Laktose - 30 mg
et const q s
-
Beispiel 27
-
Peptid A
-
Zur
Herstellung von Sublingualtabletten von Enterokapseln, von denen
jede eine mit 100 Einheiten Insulin äquimolare Menge der Zusammensetzung
enthält,
werden vermischt:
Peptid A - 1,67 mg
Laktose - 30 mg
et
const q s
oder in Kombination von Peptid A:Peptid B:Peptid
C:Peptid D:Peptid E:Peptid F:(1:1:1 1:1:1) auf einer molaren Basis.
-
Zur
Herstellung von Sublingualtabletten von Enterokapseln, von denen
jede eine mit 400 Einheiten Insulin äquimolare Menge der Zusammensetzung
enthält,
werden vermischt:
Peptid A - 1,68 mg
Peptid B - 0,88 mg
Peptid
C - 1,36 mg
Peptid D - 1,0 mg
Peptid E - 1,24 mg
Peptid
F - 0,92 mg
Laktose - 30 mg
et const q s
-
Beispiel 28
-
Die
spezifische Bindung von Peptid E an die Zelloberfläche wird
wie folgt illustriert. Biosynthetisches humanes C-Peptid (Eli-Lilly,
Inc., Indianapolis, USA) wurde unter Verwendung des aktivierten
Reagens Tetramethylrhodaminsuccinimidylester (FluoReporter® Protein
labelling kit, Art. no. F-6163; Molecular Probes Europe BV, Leiden,
Niederlande) mit Tetramethylrhodamin markiert. Die Kopplungsreaktion
wurde bei pH 8,3 (0,1 M NaHCO3-Puffer) mit
einem fünffachen
stöchiometrischen Überschuss
eines aktivierten Reagens im Verhältnis zum C-Peptid durchgeführt. Die
Tetramethylrhodamingruppe hat Absorptions- bzw. Emissionsmaxima
bei 555 nm bzw. 580 nm und wird in den N-Terminus des C-Peptides
eingebaut. Markierte C-Peptide wurden durch Gelfiltration auf einer
NAP-5-Säule
(Entsalzen gegen 50 mM Phosphatpuffer, 0,1 M NaCl pH 7,4) (Pharmacia Biotech
Uppsala, Schweden) und nachfolgende präparative Reversphasenchromatographie
(250 mm Kromasil C8-Säule,
Durchmesser 4,6 mm, 7 μm
Partikelgröße, 10 nm
Porengröße, Eka-Nobel,
Surte, Schweden) unter Verwendung eines 1090 Hewlett Packard HPLC-Chromatographiesystems
(Grenoble, Frankreich) gereinigt (1). Das
eluierte Material wurde sofort durch Zusatz von Ammoniak auf pH
8 eingestellt und anschließend
lyophilisert.
-
Kultivierte
menschliche Nierentubuluszellen (proximales Tubuluskonvolut, PCT)
wurden mit den wie oben beschrieben synthetisierten rhodaminmarkierten
C-Peptid inkubiert. Die Zellen wurden aus dem gesunden Teil einer
aufgrund von Hypernephrom chirurgisch entfernten menschlichen Niere
hergestellt. Die äußeren 150 μm der Nierenrinde
wurden in einem Mikrotom entfernt und 15 Minuten lang bei 37 °C in einer
Kollagenaselösung
(0,05 %) inkubiert. Eine Gewebssuspension wurde zentrifugiert und
zwei mal mit einer 0,01 % Lösung
von Sojabohnen-Trypsininhibitor (Gibco Laboratories, Grand Island,
N.Y., USA) gespült,
und ein Konzentrat von PCT-Fragmenten und PCT-Zellen wurde auf Glasdeckgläschen ausplattiert.
Die Zellen wurden in Dulbecco's
modifiziertem Eagle's
Medium [DMEM, 20 mmol/l 4-(2-hydroxethyl)-1-piperazinethansulfonsäure (HEPES),
24 mmol/l NaHCO3 50,000 IU/l Penicillin
und 50 mg/l Streptomycin, pH 7,4] mit 10 % fötalem Rinderserum (Gibco) in
einem Inkubator mit 95 % O2 und 5 % CO2 bei 37 °C
kultiviert. Nach 28 Stunden Kultur wurde das Medium auf DMEM mit
1 % fötalem
Kälberserum
umgestellt. Die Zellen wurden ungefähr 18–36 Stunden später untersucht.
-
Die
Interaktion zwischen dem C-Peptid und der Zelloberfläche der
Tubuluszellen wurde unter Verwendung von Fluoreszenzkorrelationsspektroskopie
aufgezeichnet (11). Unter Verwendung einer C-Peptid-Konzentration
von 5 nM wurde gefunden, dass 92 % des Peptids innerhalb von 50
Minuten an die Zelloberfläche banden.
Im Gegensatz hierzu betrug die C-Peptid-Bindung nach 50 Minuten
nicht mehr als 12 %, wenn die Zellen mit 5 μM Peptid E vorinkubiert wurden.
Wenn das C-Peptid 50 Minuten lang an die Zellen gebunden hatte und
anschließend
Peptid E zugesetzt wurde, führte
dies gleichfalls zur Dislokation eines größeren Teils des C-Peptids von
seiner Bindungsstelle innerhalb von 4 Stunden; nur 14 % verblieben
gebunden. Ähnliche Bedingungen
wurden für
Peptid F behalten. Die Resultate zeigen, dass die Peptide – ähnlich wie
das C-Peptid – an
eine spezifische Bindungsstelle auf der Zelloberfläche binden.
-
Zitierter Stand der Technik
-
- 1. Biochemical Basis of Microvascular Disease, C.J. Mullarkey
und M. Brownlee, S. 534–545,
in Textbook of Diabetes, Band 2, J. Pickup and G. Williams (Hrsg.),
Biackwell, Oxford 1991.
- 2. The effect of intensive treatment of diabetes on the development
and progression of long-term complications in insulin-dependent
diabetes mellitus, DCCT Gruppe, N Engl J Med 1993; 329: 977–983.
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