DE3232035A1 - Pharmazeutisches mittel - Google Patents
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Description
Beschreibung
Diabetes mellitus ist eine StoffwechselStörung, die sich
darin äußert, daß das Körpergewebe Kohlenhydrate nicht mehr im normalen Ausmaß oxidieren kann. Sein wichtigster
Faktor ist ein Mangel an Insulin. Seit etwa 60 Jahren werden Diabetiker durch Verabreichung bestimmter Mengen
an Insulin behandelt. Das hierzu benötigte Insulin wird aus der Bauchspeicheldrüse von Tieren isoliert, und zwar
im allgemeinen von Rindern oder Schweinen. Sowohl Rinderinsulin als auch Schweineinsulin unterscheiden sich in·
ihrer Struktur vom Insulin, das von der Bauchspeicheldrüse des Menschen gebildet wird. Seit kurzem läßt sich
■)5 durch Rekombinations-DNA-Methodologie auch Insulin erzeugen,
das mit dem von der Bauchspeicheldrüse des Menschen gebildeten Insulin identisch ist. Die Verwendung eines
solchen Insulins ermöglicht dem Diabetiker eine engere Nachahmung des natürlichen Systems als unter Einsatz der
anderen Insuline.
Unabhängig davon ist seit langem bekannt, daß eine Verabreichung von Insulin an einen Diabetiker allein nicht ausreicht,
um den normalen Stoffwechselzustand wieder herzustellen und/oder aufrechtzuerhalten. Insulin beeinflußt
zwar eindeutig den Metabolismus von Kohlenhydraten, doch sind mit Diabetes mellitus weitere Störungen verbunden,
die großteils oder überhaupt insgesamt von der Struktur
und Funktion der Blutgefäße abhängen. Die zu diesen Störungen führenden Mängel lassen sich nur selten durch herkömmliche
Behandlung mit Insulin vollständig korrigieren.
Die in Verbindung mit Diabetes auftretenden Gefäßabnormitäten
werden häufig als Komplikationen von Diabetes bezeichnet. Sie bestehen im allgemeinen in mikroangiopathischen
Veränderungen, die zu Schädigungen der Retina und der Niere führen. Neuropathie ist eine weitere Diabeteskomplikation,
die mit den beobachteten mikroangiopathi-
sehen Veränderungen direkt oder indirekt in Beziehung stehen
kann oder auch nicht. Zu Beispielen für spezifische Erscheinungsformen von Diabeteskomplikationen gehören
(1) Augenerkrankungen unter Einschluß von Retinopathie, Kataraktbildung, Glaukom und extraocularen Muskellähmungen,
(2) Munderkrankungen unter Einschluß von Zahnfleischentzündungen, erhöhtem Zahnkariesbefall, periodontaler Erkrankungen
und erhöhter Resorption des Alveolarknochens, (3) motorische, sensorische und autonome Neuropathie,
(4) Erkrankung großer Blutgefäße, (5) Mikroangiopathie, (6) Erkrankungen der Haut unter Einschluß von Xanthoma
diabeticorum, Necrobiosis lipoidica diabeticorum, Furunkulose, Mykosen und Hautjucken, (7) Erkrankungen der Nieren
unter Einschluß diabetischer Glomerulosklerose, arteriolarer Nephrosklerose und Pyelonephritis und (8) Probleme
während des Schwangerschaft unter Einschluß der Zunahme der Bildung zu großer Kinder, der Totgeburten, der
Fehlgeburten, des Neugeborenensterbens und der angeborenen Defekte.
Manche und möglicherweise sogar alle diabetischen Komplikationen
sind eine Folge des Fehlens von Insulin allein, so daß der Körper sein natürliches hormonelles Gleichgewicht
nicht mehr bilden kann.
Aufgabe der Erfindung ist nun die Bereitstellung eines pharmazeutischen Mittels, durch das sich die natürliche
hormonale Homöostase in einem diabetischen Zustand besser angenähert erreichen und aufrechterhalten läßt als durch
Verabreichung von Insulin allein.
Diese Aufgabe wird nun erfindungsgemäß gelöst durch ein
pharmazeutisches Mittel aus einem pharmazeutisch unbedenklichen Träger und einer Wirkstoffkombination, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß es als Wirkstoffkombination Human-Insulin, Human-C-Peptid und Human-Proinsulin enthält,
wobei das Molverhältnis von Human-Insulin zu Human-C-Peptid
etwa 1 : 4 bis etwa 4 : 1 beträgt und das Ge-
wichtsverhältnis von Human-Insulin zu Human-Proinsulin
etwa 1 : 100 bis etwa 100 : 1 ausmacht.
Die drei wesentlichen Bestandteile des erfindungsgemäßen
pharmazeutischen Mittels sind Human-Insulin, Human-C-Peptid
und Human-Proinsulin.
Die Verabreichung einer Kombination aus Human-Insulin, Human-C-Peptid und Human-Proinsulin unter Verwendung eines
erfindungsgemäßen Mittels ergibt eine natürlichere Verwertung der Glucose und eine bessere Glucosesteuerung
als die Verwendung von Insulin allein, so daß die oben erwähnten nachteiligen Diabeteskomplikationen verringert
werden.
Human-Proinsulin ist über eine Reihe verschiedener Wege zugänglich, beispielsweise durch organische Synthese,
Isolierung aus der Bauchspeicheldrüse von Menschen und seit neuem auch durch Rekombinations-DNA-Methodologie.
Die Herstellung von Proinsulin unter Anwendung der Rekombinations-DNA-Methodologie
erfordert die Bildung einer Sequenz einer DNA-Codierung für die Aminosäuresequenz von
Human-Proinsulin, was sich entweder durch Isolierung, Konstruktion oder eine Kombination aus beidem erreichen
läßt. Die Human-Proinsulin-DNA wird dann in Lesephase in einen geeigneten Clonierungs- und Expressionsträger eingesetzt.
Der Träger dient zur Transformierung eines geeigneten Mikroorganismus, und der hierbei erhaltene transformierte
Mikroorganismus wird hierauf Fermentationsbedingungen unterzogen, die (a) zur Bildung weiterer Kopien
des proinsulingenhaltigen Vektors und (b) zur Expression von Proinsulin oder einem Proinsulinvorläufer führen.
Handelt es sich beim Expressionsprodukt um einen Proinsulinvorläufer,
dann enthält ein solches Produkt im allgemeinen die Human-Proinsulinaminosäuresequenz, die an ihrer
endständigen Aminogruppe an ein Bruchstück eines Pro-
teins gebunden ist, das normalerweise in der Gensequenz ausgedrückt wird, in welche das Proinsulin eingesetzt
worden ist. Die Proxnsulinaminosauresequenz ist an das
Proteinbruchstück über eine spezifisch spaltbare Stelle gebunden, bei der es sich normalerweise um Methionin handelt.
Dieses Produkt wird gewöhnlich als verschmolzenes Genprodukt bezeichnet.
Die erhaltene Proinsulinaminosäuresequenz wird vom verschmolzenen Genprodukt mittels Cyanogenbromid abgespalten,
worauf man die Cysteinsulfhydrylreste der Proinsulinaminosäuresequenz durch übliche Umwandlung in die entsprechenden
S-SuIfonate stabilisiert.
Das erhaltene Prodnsulin-S-sulfonat wird dann gereinigt,
und im Anschluß daran überführt man das gereinigte Proinsulin-S-sulfonat
in Proinsulin, indem man die drei erforderlichen Disulfidbindungen an den geeigneten Stellen
bildet. Hierauf wird das in dieser Weise gebildete Proinsulin einer Reinigung unterzogen.
Der zweite wirksame Bestandteil des erfindungsgemäßen
Mittels, nämlich das Human-Insulin, ist ebenfalls über
die verschiedensten Wege zugänglich, beispielsweise durch organische Synthese, herkömmliche Isolierung aus der
Bauchspeicheldrüse von Menschen, Umwandlung von isoliertem tierischem Insulin, Umwandlung von Human-Proinsulin
oder Rekombinations-DNA-Methodologie.
Human-Proinsulin läßt sich enzymatisch spalten, und zwar gewöhnlich unter Verwendung von Trypsin oder Carboxypeptidase
B, wodurch Human-Insulin gebildet wird.
Ähnlich wie oben für die Herstellung von Human-Proinsulin
beschrieben,läßt sich unter Anwendung der Rekombinations-DNA-Methodologie
auch Human-Insulin durch getrennte Expression und Isolierung der Α-Kette von Human-Insulin und
der B-Kette von Human-Insulin und anschließende geeignete
• 1 »
— R —
] Bildung der Disulfidbindung herstellen.
Human-Insulin läßt sich ferner auch aus Schweineinsulin
herstellen. Human-Insulin unterscheidet sich von Schweineinsulin durch eine einzige Aminosäure, nämlich durch
die an der endständigen Carboxylgruppe der B-Kette befindliche Aminosäure. Zu diesem Zweck ersetzt man die bei
Schweineinsulin vorhandene B-30-Aminosäure, nämlich Alanin, durch Threonin. Im einzelnen wird hierzu auf US-PS
]0 3 276 961 hingewiesen.
Der dritte aktive Bestandteil des erfindungsgemäßen Mittels,
nämlich das Human-C-Peptid, ist ein Teil eines Peptids, das bei Human-Proinsulin vorhanden ist und über das
die Ketten A und B des Insulins miteinander verbunden sind. Dieses Peptid, das auch als Verknüpfungspeptid bezeichnet
wird, wird während der Bildung von Human-Insulin aus Proinsulin entfernt. Das bei Human-Insulin vorhandene
Verknüpfungspeptid hat die folgende Formel
Arg-Arg-Glu-AlarGlu-Asp-Leu-Gln-Val-GIy-Gln-Val-Glu-Leu-Gly-Gly-Gly-Pro-Gly-Ala-Gly-Ser-Leu-Gln-Pro-Leu-Ala-Leu-Glu-Gly-Ser-Leu-Gln-Lys-Arg.
Das im erfindungsgemäßen Mittel enthaltene Human-C-Peptid
unterscheidet sich vom Verknüpfungspeptid durch das Fehlen
von vier Aminosäuren, nämlich von zwei Aminosäuren an jedem Ende. Das Human-C-Peptid hat daher folgende Struktur
Glu-Ala-Glu-Asp-Leu-Gln-Val-Gly-Gln-Val-Glu-Leu-Gly-Gly-Gly-Pro-Gly-Ala-Gly-Ser-Leu-Gln-Pro-Leu-Ala-Leu-Glu-Gly-Ser-Leu-Gln.
Das als Bestandteil beim erfindungsgemäßen Mittel benötigte
Human-C-Peptid kann durch chemische Synthese hergestellt werden, und hierzu wird beispielsweise auf Diabetes
27 (Suppl. 1), 149 bis 16Ö (1978) hingewiesen, oder
es läßt sich auch aus Human-Proinsulin durch Spaltung
bei der Bildung von Human-Insulin erzeugen.
Human-C-Peptid ist ferner auch zusammen mit Human-Insulin durch die oben beschriebene enzymatische Spaltung von Human-Proinsulin
zugänglich.
Das erfindungsgeraäße Mittel enthält Human-Insulin, Human-C-Peptid
und Human-Proinsulin. Human-Proinsulin ist darin in einem Gewichtsverhältnis von Human-Insulin zu Human-Proinsulin
von etwa 1 : 100 bis etwa 100 : 1 vorhanden. Vorzugsweise beträgt das Gewichtsverhältnis von Human-Insulin
zu Human-Proinsulin etwa 1 : 2 bis etwa 100 : 1, insbesondere etwa 1 : 1 bis etwa 20 : 1 und vor allem etwa
4:1 bis etwa 20 : 1. Weitere bevorzugte Gewichtsbereiche von Human-Insulin zu Human-Proinsulin sind etwa
1 : 30 bis etwa 100 : 1, etwa 1 : 15 bis etwa 100 : 1, etwa 1 : 10 bis etwa 100 : 1, etwa 1 : 30 bis etwa 20 : 1,
etwa 1 : 15 bis etwa 20 : 1 und etwa 1 : 10 bis etwa 20 : l.
Human-C-Peptid ist im erfindungsgemäßen Mittel in einem
Molverhältnis von Human-Insulin zu Human-C-Peptid von etwa 1 : 4 bis etwa 4 : 1 enthalten. Vorzugsweise beträgt
das Molverhältnis von Human-Insulin zu Human-C-Peptid etwa 1 : 2 bis etwa 2 : lf und insbesondere etwa 1:1 bis
etwa 2:1.
Das erfindungsgemäße Mittel zeichnet sich, wie bereits erwähnt, vor allem dadurch aus, daß sich mit ihm eine natürliche
hormonale Homöostase besser erreichen läßt, so daß hierdurch die bekannten Komplikationen von Diabetes unterbunden,
wesentlich vermindert oder verzögert werden können. Bestimmten Diabetikern läßt sich Insulin durch
subkutane Injektion nicht wirksam verabreichen, da an der Injektionsstelle Proteasen zugegen sind, die das Insulin
rasch zerstören, bevor es vom Blutstrom absorbiert und an die Empfängerstellen transportiert werden kann. Diesen
Diabetikern muß Insulin durch intravenöse Injektion gegeben werden, wenn sie überhaupt mit Insulin behandelt werden
können. Die hierzu erforderlichen wiederholten intravenösen Injektionen sind infolge der damit verbundenen
Schädigung der Venen des Empfängers und der hierdurch verursachten Infektionen unerwünscht. Überraschenderweise
wurde demgegenüber nun gefunden, daß Human-Proinsulin von
diesen insulinabbauenden Proteasen nicht abgebaut wird, so daß sich dieses durch subkutane Injektion verabreichen
läßt. Seine Stabilität und die hierdurch bedingte gute Verfügbarkeit tragen zur Erzielung einer natürlichen hormonalen
Homöostase bei. Insulin und Proinsulin bilden zusammen Komplexe, so daß zu erwarten ist, daß Proinsulin
das ansonsten abbaubare Insulin auch schützt.
Neuere Untersuchungen (Diabetes 31, Suppl. 2,126A (1982))
haben ferner zu der Erkenntnis geführt, daß Human-Proinsu-· lin in Zielgewebe, beispielsweise in Fettzellen, eingebaut
wird. Seine besondere intrazelluläre Wirkung auf molekularem Maßstab ist zwar bis jetzt noch unbekannt, doch
wird hierdurch die Erkenntnis weiter gestützt, daß Human-Proinsulin eine aktive Rolle bei der Erzielung einer natürlichen
hormonalen Homöostase spielt und hierfür notwendig ist.
Zusätzlich zur Verbesserung der Erzielung einer natürlichen hormonalen Homöostase ergeben diejenigen erfindungsgemäßen
Mittel, bei denen das Gewichtsverhaltnis von Human-Insulin
zu Human-Proinsulin gleich ist oder weniger als etwa 1 : 1 beträgt, den weiteren Vorteil eines besonders
langen hypoglykämischen Effekts. Bevorzugte Mi tr. tel, die diesen weiteren Vorteil aufweisen, verfügen über
ein Gewichtsverhaltnis von Human-Insulin zu Human-Proinsulin
von etwa 1 : 100 bis etwa 1:1. Andere bevorzugte Gewichtsverhältnisse von Human-Insulin zu Human-Proinsulin
betragen etwa 1 : 30 bis etwa 1:1, und insbesondere etwa 1 : 30 bis etwa 1 : 10 oder etwa 1 : 10 bis etwa
1:1. Bei solchen Mitteln ist der Bedarf an herkömmli-
chen Insulin-Formulierungszusätzen nur gering, wie Protamin,
das im NPH-Insulin vorhanden ist, oder überschüssigem
Zink, das in Lente-Insulin zugegen ist. Beide diese Zusätze sind künstlich und somit nicht physiologisch.
5
In Diabetes 31, Suppl. 2, 135A (1982) werden Untersuchungen
beschrieben, die zeigen, daß die Human-Insulinrezeptorbindung
durch die Anwesenheit von Human-Proinsulin verbessert wird. Auch durch diese Ergebnisse wird die Erkenntnis
wiederum weiter gestützt, daß die Verfügbarkeit und Anwesenheit von Human-Proinsulin zu einer Verbesserung
oder Wiederherstellung der natürlichen hormonalen Homöostase führt.
Die zur Aufrechterhaltung einer natürlichen hormonalen Homöostase oder zur Erzielung eines Zustands, der der
natürlichen hormonalen Homöostase beim Diabetiker stärker angenähert ist, erforderliche Menge an erfindungsgemäßem
Mittel ist natürlich abhängig von der Schwere des diabetischen Zustands. Die zu verabreichende Menge hängt auch
vom jeweiligen Verabreichungsweg ab. Letztendlich ist die Menge an zu verabreichendem Mittel und die Häufigkeit einer
solchen Verabreichung der Entscheidung des jeweiligen Arztes überlassen. Im allgemeinen wird ein Dosierungsbe-"
reich gewählt, der für etwa 0,02 bis etwa 5 Einheiten an Human-Insulin pro kg Körpergewicht
und pro Tag sorgt und der vorzugsweise etwa 0,1 bis etwa 1 Einheit an Human-Insulin pro kg Körpergewicht und pro
Tag ergibt.
30
30
Das erfindungsegmäße Mittel wird parenteral verabreicht,
beispielsweise subkutan, intramuskulär oder intravenös. Das Mittel enthält den Wirkstoff, nämlich Human-Insulin,
Human-C-Peptid und Human-Proinsulin, zusammen mit einem pharmazeutisch unbedenklichen Träger hierfür und gegebenenfalls
auch noch zusammen mit anderen therapeutischen Bestandteilen. Die Gesamtmenge an im erfindungsgemäßen
Mittel vorhandenem Wirkstoff macht etwa 99,99 bis etwa
0,01 Gew.-% aus. Der vorhandene Träger muß mit den anderen Bestandteilen des Mittels verträglich sein und darf
natürlich auch zu keiner Beeinträchtigung des Patienten führen.
Erfindungsgemäße Mittel, die sich für die parenterale
Verabreichung eignen, sind am besten sterile wäßrige Lösungen und/oder Suspensionen der pharmazeutisch wirksamen
Bestandteile, und diese Lösungen oder Suspensionen sind vorzugsweise mit dem Blut des Empfängers isotonisch
gemacht, was sich im allgemeinen unter Verwendung von Natriumchlorid, Glycerin, Glucose, Mannit, Sorbit und ähnlichen
bekannten Mitteln erreichen läßt. Zusätzlich können die Mittel auch noch irgendeine Anzahl von Hilfsstoffen
enthalten, wie Puffer, Konservierungsmittel, Dispergierungsmittel,
Mittel zur Förderung eines raschen Wirkungsbeginns, Mittel zur Förderung einer verlängerten
Wirkungsdauer oder andere bekannte Mittel. Typische Konservierungsmittel sind beispielsweise Phenol, m-Kresol
oder Methyl-p-hydroxybenzoat. Beispiele für typische Puffer sind Natriumphosphat, Natriumacetat oder Natriumcitrat.
Ferner können auch entsprechende Mittel zur geeigneten Einstellung des pH-Werts vorhanden sind, beispielsweise
Säuren, wie Chlorwasserstoffsäure, oder Basen, wie Natriumhydroxid.
Der pH-Wert entsprechender wäßriger Mittel liegt im allgemeinen zwischen etwa 2 und 8, vorzugsweise
etwa 6,8 und 8,0.
30
30
Andere geeignete Zusätze sind beispielsweise zweiwertige Zinkionen, die, falls überhaupt vorhanden, im allgemeinen
in einer Menge von etwa 0,01 bis etwa 0,5 mg/100 Einheiten Human-Proinsulin anwesend sind, oder Protaminsalze,
beispielsweise in Form des Sulfats, die, falls überhaupt, im allgemeinen in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 3 mg/
100 Einheiten Human-Proinsulin vorliegen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen weiter
erläutert.
Beispiel 1
Formulierung aus neutralem regulärem Human-Insulin, Human-C-Peptid
und Human-Proinsulin (Molverhältnis von Human-Insulin
zu Human-C-Peptid 1:4, Gewichtsverhältnis von Human-Insulin
zu Human-Proinsulin 100 : 1, 40 Einheiten Insulin pro ml)
Zur Herstellung von 10 ml dieser Formulierung vermischt ■ man
Human-Zinkinsulin (28 E/mg) 400 E
Human-C-Peptid 30 mg
Human-Proinsulin 0,14 mg
Phenol, destilliert 20 mg
Glycerin 160 mg
Wasser und entweder 10 %-ige Chlorwasserstoffsäure oder
10 %-iges Natriumhydroxid in solcher Menge miteinander,
daß sich eine Zusammensetzung mit einem Volumen von 10 ml und einem End-pH-Wert von 7,0 bis 7,8 ergibt.
Beispiel 2
25
25
Formulierung aus neutralem regulärem Human-Insulin, Human-C-Peptid
und Human-Proinsulin (Molverhältnis von Human-Insulin
zu Human-C-Peptid 1:1, Gewichtsverhältnis von Human-Insulin
zu Human-Proinsulin 20 : 1, 100 Einheiten Insulin pro ml)
Zur Herstellung von 10 ml dieser Formulierung vermischt man
Human-Zinkinsulin (28 E/mg) 1000 E
Human-C-Peptid 19 mg
Human-Proinsulin 1,8 mg
Phenol, destilliert 20 mg
Glycerin 160 mg
Wasser und entweder 10 %-ige Chlorwasserstoffsäure oder
10 %-iges Natriumhydroxid in solcher Menge miteinander, daß sich eine Zusammensetzung mit einem Volumen von 10 ml
und einem End-pH-Wert von 7,0 bis 7,8 ergibt.
Formulierung aus Protamin, Human-Zinkinsulin, Human-C-Peptid
und Human-Proinsulin (Molverhältnis von Human-In-. sulin zu Human-C-Peptid 1 : 1, Gewichtsverhältnis von Human-Insulin
zu Human-Proinsulin 20 : 1, 40 Einheiten Insulin pro ml)
Zur Herstellung von 10 ml dieser Formulierung vermischt man
Human-Zinkinsulin (28 E/mg) 400 E
Human-C-Peptid 8 mg
Human-Proinsulin 0,7 mg
Phenol, destilliert 25 mg
Zinkoxid . 0,78 mg
Glycerin ; 160 mg
Protaminsulfat , 4,0 bis 6,0 mg
Natriumphosphat, Kristalle 38 mg
Wasser und entweder 10 %-ige Chlorwasserstoffsäure oder
10 %-iges Natriumhydroxid in solcher Menge miteinander,
daß sich eine Zusammensetzung mit einem Volumen von 10 ml und einem End-pH-Wert von 7,1 bis 7,4 ergibt.
Formulierung aus Protamin, Human-Zinkinsulin, Human-C-Peptid und Human-Proinsulin (Molverhältnis von Human-Insulin
zu Human-C-Peptid 2:1, Gewichtsverhältnis von Human-Insulin
zu Human-Proinsulin 1:1, 100 Einheiten Insulin pro ml)
Zur Herstellung von 10 ml dieser Formulierung vermischt man
3232035 | mg | mg |
1000 E | mg | |
9 | mg | |
36 | mg | |
25 | mg | |
2,0 | 10 bis 15 mg | |
160 | 38 |
] Human-Zinkinsulin (28 E/mg)
Human-C-Peptid
Human-Proinsulin
Phenol, destilliert
Zinkoxid
Glycerin
Protaminsulfat
Natriumphosphat, Kristalle
Wasser und entweder 10 %-ige Chlorwasserstoffsäure oder ]0 10 %-iges Natriumhydroxid in solcher Menge miteinander, daß sich eine Zusammensetzung mit einem Volumen von 10 ml und einem End-pH-Wert von 7,1 bis 7,4 ergibt.
Human-C-Peptid
Human-Proinsulin
Phenol, destilliert
Zinkoxid
Glycerin
Protaminsulfat
Natriumphosphat, Kristalle
Wasser und entweder 10 %-ige Chlorwasserstoffsäure oder ]0 10 %-iges Natriumhydroxid in solcher Menge miteinander, daß sich eine Zusammensetzung mit einem Volumen von 10 ml und einem End-pH-Wert von 7,1 bis 7,4 ergibt.
Formulierung aus Isophanprotamin, Human-Zinkinsulin, Human-C-Peptid
und Human-Proinsulin (Molverhältnis von Human-Insulin
zu Human-C-Peptid 1:1, Gewichtsverhältnis von Human-Insulin zu Human-Proinsulin 4 : 1, 40 Einheiten
Insulin pro ml)
Zur Herstellung von 10 ml dieser Formulierung vermischt man
Human-Zinkinsulin (28 E/mg) 400 E
Human-C-Peptid 8 mg
Human-Proinsulin 3,6 mg
m-Kresol, destilliert 16 mg
Phenol, destilliert 6,5 mg
Glycerin 160 mg
Protaminsulfat 1,2 bis 2,4 mg
Natriumphosphat, Kristalle 38 mg
Wasser und entweder 10 %-ige Chlorwasserstoffsäure oder
10 %-iges Natriumhydroxid in solcher Menge miteinander, daß sich eine Zusammensetzung mit einem Volumen von 10 ml
und einem End-pH-Wert von 7,1 bis 7,4 ergibt.
Formulierung aus Isophanprotainin, Human-Zinkinsulin, Human-C-Peptid
und Human-Proinsulin (Molverhältnis von Human-Insulin zu Human-C-Peptid 4:1, Gewichtsverhältnis
von Human-Insulin zu Human-Proinsulin 1 : 2, 100 Einheiten Insulin pro ml)
Zur Herstellung von 10 ml dieser Formulierung vermischt man
Human-Zinkinsulin (28 E/mg) 1000 E
Human-C-Peptid 5 mg
Human-Proinsulin 71 mg
m-Kresol, destilliert 16 mg
Phenol, destilliert 6,5 mg
Glycerin 160 mg
Protaminsulfat 3,0 bis 6,0 mg
Natriumphosphat, Kristalle 38 mg
Wasser und entweder 10 %-ige Chlorwasserstoffsäure oder
10 %-iges Natriumhydroxid in solcher Menge miteinander, daß sich eine Zusammensetzung mit einem Volumen von 10 ml
und einem End-pH-Wert von 7,1 bis 7,4 ergibt.
Formulierung aus Human-Zinkinsulin-Suspension, Human-C-Peptid
und Human-Proinsulin (Molverhältnis von Human-Insulin
zu Human-C-Peptid 1:2, Gewichtsverhältnis von Human-Insulin zu Human-Proinsulin 1 : 10, 40 Einheiten
Insulin pro ml)
Zur Herstellung von 10 ml dieser Formulierung vermischt man
Human-Zinkinsulin (28 E/mg) 400 E
Human-C-Peptid 15 mg
Human-Proinsulin 143 mg
Natriumacetat, wasserfrei 16 mg
Natriumchlorid, Granulat 70 mg
Methyl-ρ—hydroxybenzoat 10 mg
Zinkoxid 0,63 mg
Wasser und entweder 10 %-ige Chlorwasserstoffsäure oder
10 %-iges Natriumhydroxid in solcher Menge miteinander, daß sich eine Zusammensetzung mit einem Volumen von 10 ml
und einem End-pH-Wert von 7,2 bis 7,5 ergibt.
Formulierung aus Human-Zinkinsulin-Suspension, Human-C-Peptid
und Human-Proinsulin (Molverhältnis von Human-Insulin
zu Human-C-Peptid 1:1, Gewichtsverhältnis von Human- Insulin zu Human-Proinsulin 20 : 1, 100 Einheiten Insulin
pro ml)
Zur Herstellung von 10 ml dieser Formulierung vermischt man
Human-Zinkinsulin (28 E/mg) 1000 E
Human-C-Peptid 19 mg
Human-Proinsulin 1,8 mg
Natriumacetat, wasserfrei 16 mg
Natriumchlorid, Granulat 70 mg
Methyl-p-hydroxybenzoat 10 mg
Zinkoxid 1,6 mg
Wasser und entweder 10 %-ige Chlorwasserstoffsäure oder
10 %-iges Natriumhydroxid in solcher Menge miteinander, daß sich eine Zusammensetzung mit einem Volumen von 10 ml
und einem End-pH-Wert von 7,2 bis 7,5 ergibt.
Formulierung aus neutralem regulärem Human-Insulin, Human-C-Peptid
und Human-Proinsulin (Molverhältnis von Human-Insulin zu Human-C-Peptid 1:4, Gewichtsverhältnis
von Human-Insulin zu Human-Proinsulin 100 : 1, 40 Einheiten Insulin pro ml)
Zur Herstellung von 10 ml dieser Formulierung vermischt
Ί man
Human-Natriuminsulin (28 E/mg) 400 E
Human-C-Peptid 30 mg
Human-Proinsulin 0,14 mg
Phenol, destilliert 20 mg
Glycerin 160 mg
Wasser und entweder 10 %-ige Chlorwasserstoffsäure oder
10 %-iges Natriumhydroxid in solcher Menge miteinander, daß sich eine Zusammensetzung mit einem Volumen von 10 ml
TO und einem End-pH-Wert von 7,0 bis 7,8 ergibt.
Beispiel 10
Formulierung aus neutralem regulärem Human-Insulin, Human-C-Peptid
und Human-Proinsulin (Molverhältnis von Human-Insulin
zu Human-C-Peptid 1:1, Gewichtsverhältnis von Human-Insulin zu Human-Proinsulin 20 : 1, 100 Einheiten
Insulin pro ml)
Zur Herstellung von 10 ml dieser Formulierung vermischt
man
Human-Natriuminsulin (28 E/mg) 1000 E
Human-C-Peptid 19 mg
Human-Proinsulin 1,8 mg
Phenol, destilliert 20 mg
Glycerin 160 mg
Wasser und entweder 10 %-ige Chlorwasserstoffsäure oder
10 %-iges Natriumhydroxid in solcher Menge miteinander, daß sich eine Zusammensetzung mit einem Volumen von 10 ml
und einem End-pH-Wert von 7,0 bis 7,8 ergibt.
Claims (18)
1. Pharmazeutisches Mittel aus einem pharmazeutisch unbedenklichen Träger und einer Wirkstoffkombination,
dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoffkombination Human-Insulin, Human-C-Peptid und
Human-Proinsulin enthält, wobei das Molverhältnis von
Human-Insulin zu Human-C-Peptid etwa 1 : 4 bis etwa 4 : 1 beträgt und das Gewichtsverhältnis von Human-Insulin
zu Human-Proinsulin etwa 1 t 100 bis etwa 100 : 1 ausmacht.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Molverhältnis von Human-Insulin
zu Human-C-Peptid etwa 1 : 2 bis etwa 2 : 1 beträgt.
3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Molverhältnis von Human-Insulin
zu Human-C-Peptid etwa 1 : 1 bis etwa 2 : beträgt.
4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch ge-
kennzeichnet, daß das Gewichtsverhaltnis von Human-Insulin zu Human-Proinsulin etwa 1 : 10 bis etwa
100 : 1 ausmacht.
5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß das Gewichtsverhältnis von
Human-Insulin zu Human-Proinsulin etwa 1 : 2 bis etwa 100 : 1 ausmacht.
6. Mittel nach Anspruch 1 oder 4, d a d u r c h gekennzeichnet , daß das Gewichtsverhaltnis
von Human-Insulin zu Human-Proinsulin etwa 1 : 1 bis etwa
20:1 ausmacht.
7. Mittel nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet , daß das Gewichtsverhältnis
von Human-Insulin zu Human-Proinsulin etwa 4 : 1 bis etwa 20 : 1 ausmacht.
8. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß es zweiwertige Zinkionen
enthält.
9. Mittel nach Anspruch 1, dadurch g e kennzeichnet, daß es Protaminsalz enthält.
10. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Gewichtsverhaltnis von
Human-Insulin zu Human-Proinsulin etwa 1 : 30 bis etwa 100 : 1 ausmacht.
11. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß das Gewichtsverhaltnis von Human-Insulin zu Human-Proinsulin etwa 1 : 15 bis etwa
100 : 1 ausmacht.
12. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Gewichtsverhaltnis von
Human-Insulin zu Human-Proinsulin etwa 1 : 30 bis etwa : 1 ausmacht.
13. Mittel nach Anspruch 1, dadurch g e -
kennzeichnet', daß das Gewichtsverhältnis von Human-Insulin zu Human-Proinsulin etwa 1 : 15 bis etwa
20 : 1 ausmacht.
14. Mittel nach Anspruch 1, dadurch g e -
kennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von Human-Insulin zu Human-Proinsulin etwa 1 : 10 bis etwa
20 : 1 ausmacht.
15. Mittel nach Anspruch 1, dadurch g e -
kennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von' Human-Insulin zu Human-Proinsulin etwa 1 : 100 bis etwa
1:1 ausmacht.
16. Mittel nach Anspruch 1, dadurch g e -
kennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von Human-Insulin zu Human-Proinsulin etwa 1 : 30 bis etwa 1
: 1 ausmacht.
17. Mittel nach Anspruch 1, dadurch g e -
kennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von
Human-Insulin zu Human-Proinsulin etwa 1 : 30 bis etwa 1 : 10 ausmacht.
18. Mittel nach Anspruch 1, dadurch g e -
kennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von Human-Insulin zu Human-Proinsulin etwa 1 : 10 bis etwa
1:1 ausmacht.
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