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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
halbgeschmolzenen Thixo-Gießmaterials.
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Kann
ein Thixo-Gießmaterial
verwendet werden, welches unter Anwendung eines herkömmlichen Stranggießverfahrens
hergestellt wird, so ist dies wirtschaftlich von Vorteil. In einem
Gießmaterial,
welches mittels Stranggießverfahren
hergestellt wird, liegt jedoch eine große Menge an Dendriten vor.
Die Dendritphasen verursachen das Problem, dass der Druck beim Einfüllen des
halbgeschmolzenen Gießmaterials
in den Hohlraum erhöht
und hierdurch das vollständige
Einfüllen
des halbgeschmolzenen Gießmaterials
in den Hohlraum verhindert wird. Folglich ist es nicht möglich, ein
derartiges Gießmaterial
für das
Thixo-Gießen
zu verwenden. Aus diesem Grund wird herkömmlich ein relativ teueres
Gießmaterial,
welches mittels eines unter Rühren
ausgeführten
Stranggießverfahrens
hergestellt wird, als Gießmaterial
verwendet. Eine kleine Menge an Dendritphasen liegt jedoch selbst
in einem Gießmaterial
vor, welches mittels des unter Rühren
ausgeführten
Stranggießverfahrens
hergestellt wird, weshalb Maßnahmen
zur Entfernung der Dendritphasen erforderlich sind.
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Die
vorliegenden Erfinder haben verschiedene Studien und Untersuchungen
hinsichtlich einer Sphäroidisierungsbehandlung
von Dendritphasen in einem mittels eines herkömmlichen Stranggießverfahrens
hergestellten Gießmaterials
vorgenommen, wobei als Ergebnis entdeckt wurde, dass in einem Gießmaterial,
in welchem die Differenz zwischen den maximalen und minimalen Mengen
an fester Lösung
einer Legierungskomponente, die einer Basismetallkomponente beigemischt
ist, gleich oder größer einem
vorbestimmten Wert ist, die Erwärmungsgeschwindigkeit
Rh des Gießmaterials
bei der Sphäroidisierung
jener Dendritphasen, welche die Basismetallkomponente als Hauptkomponente
umfassen, zwischen einer Temperatur, welche die minimale Menge an
fester Lösung
bereitstellt, und einer Temperatur, welche die maximale Menge an
fester Lösung
bereitstellt, eine Rekursionsbeziehung zum mittleren sekundären Dendritenarmabstand
D darstellt.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf dem Ergebnis dieser Entdeckung,
wobei es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Herstellungsverfahren
der vorstehend beschriebenen Art bereitzustellen, bei welchem in
einer Phase des Erwärmens
eines Gießmaterials
in einen halbgeschmolzenen Zustand die Dendritphase in eine kugelförmige feste
Phase mit guter Gießbarkeit
umgewandelt wird, wobei das in dem herkömmlichen Stranggießverfahren
verwendete Gießmaterial
als Thixo-Gießmaterial
verwendet werden kann.
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Um
obige Aufgabe zu lösen,
wird gemäß vorliegender
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines halbgeschmolzenen
Thixo-Gießmaterials
bereitgestellt, umfassend die Schritte des Auswählens eines Gießmaterials,
in welchem eine Differenz g-h zwischen den maximalen und minimalen
Mengen g und h an fester Lösung
einer Legierungskomponente, die einer Basismetallkomponente beigemischt
ist, in einem Bereich von g-h ≥ 3.6
Atom% liegt, wobei das Gießmaterial
Dendritphasen aufweist, welche die Basismetallkomponente als eine
Hauptkomponente umfassen; und Erwärmen des Gießmaterials
in einen halbgeschmolzenen Zustand, in welchem feste und flüssige Phasen
nebeneinander vorliegen, wobei eine Erwärmungsgeschwindigkeit Rh (°C/min) des
Gießmaterials
zwischen einer Temperatur, welche die minimale Menge b an fester
Lösung bereitstellt,
und einer Temperatur, welche die maximale Menge a an fester Lösung bereitstellt,
in einen Bereich von Rh ≥ 63 – 0.8 D
+ 0.013 D2 eingestellt wird, wenn D (μm) ein mittlerer
sekundärer
Dendritenarmabstand der Dendritphasen ist.
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Die
Legierungen mit einer Differenz g-h im Bereich von g-h ≥ 3.6 Atom%
umfassen eine Legierung auf Fe-C-Basis, eine Al-Mg-Legierung, eine
Mg-Al-Legierung, und dergleichen. Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich
jedoch mit Legierungen auf Fe-C-Basis. Wird ein aus einer derartigen
Legierung gebildetes Gießmaterial
mit einer Erwärmungsgeschwindigkeit
Rh zwischen diesen beiden Temperaturen erwärmt, so wird die zwischen beiden
Temperaturen erzeugte Diffusion der Legierungskomponente in jede
der Dendritphasen aufgrund der hohen Erwärmungsgeschwindigkeit unterdrückt, wobei
eine Vielzahl an kugelförmigen, hochschmelzenden
Phasen mit geringerer Dichte der Legierungskomponente sowie eine
die kugelförmigen,
hochschmelzenden Phasen umgebende niedrigschmelzende Phase mit höherer Dichte
der Legierungskomponente in jeder der Dendritphasen auftritt.
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Übersteigt
die Temperatur des Gießmaterials
die Temperatur, welche die maximale Menge an fester Lösung bereitstellt,
so wird die niedrigschmelzende Phase unter Bildung einer flüssigen Phase
geschmolzen, wobei die kugelförmigen
hochschmelzenden Phasen in ihrem Zustand verbleiben und in kugelförmige feste Phasen
umgewandelt werden.
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Wenn
jedoch g-h < 3.6
Atom% oder Rh < 63 – 0.8 D
+ 0.013 D2 ist, so kann die vorstehend beschriebene
Sphäroidisierungsbehandlung
nicht durchgeführt
werden, wobei die Dendritphasen zurückbleiben. In einem Temperaturbereich
unterhalb der Temperatur, welche die minimale Menge an fester Lösung bereitstellt, tritt
die Sphäroidisierung
der Dendritphasen nicht auf.
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1 ist
eine Schnittansicht einer Druckgussvorrichtung,
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2 ist
ein Zustandsdiagramm einer Fe-C-Legierung,
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3 ist
ein Zustandsdiagramm einer Fe-C-1 Gew.-% Si-Legierung,
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4 ist
ein Zustandsdiagramm einer Fe-C-2 Gew.-% Si-Legierung,
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5 ist
ein Zustandsdiagramm einer Fe-C-3 Gew.-% Si-Legierung,
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6 ist
ein schematisches Diagramm eines Dendriten,
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7 ist
eine graphische Darstellung, welche die Beziehung zwischen dem mittleren
DAS2 D und der Erwärmungsgeschwindigkeit
Rh veranschaulicht,
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8A bis 8C sind
Abbildungen, welche Mechanismen der Sphäroidisierung von Dendriten
erläutern,
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9A bis 9C sind
Mikrophotographien von Texturen der Gießmaterialen auf Fe-Basis, welche den 8A bis 8C entsprechen,
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10A bis 10C sind
mittels EPMA erhaltene Abbildungen von Metalltexturen der Gießmaterialien
auf Fe-Basis, welche den 9A bis 9C entsprechen,
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11A und 11B sind
Abbildungen, welche Mechanismen des Fortbestehens von Dendriten
erläutern,
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12A und 12B sind
Mikrophotographien von Texturen der Gießmaterialen auf Fe-Basis, welche den 19A und 19B entsprechen,
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13A und 13B sind
Mikrophotographien von Texturen eines Gießmaterials auf Fe-Basis gemäß Beispiel
1,
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14A und 14B sind
Mikrophotographien von Texturen eines Gießmaterials auf Fe-Basis gemäß Vergleichsbeispiel
1,
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15A und 15B sind
Mikrophotographien von Texturen eines Gießmaterials auf Fe-Basis gemäß Beispiel
2,
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16A und 16B sind
Mikrophotographien von Texturen eines Gießmaterials auf Fe-Basis gemäß Vergleichsbeispiel
2,
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17A und 17B sind
Mikrophotographien von Texturen eines Gießmaterials auf Fe-Basis gemäß Beispiel
3,
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18A und 18B sind
Mikrophotographien von Texturen eines Gießmaterials auf Fe-Basis gemäß Vergleichsbeispiel
3,
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19 ist
eine Mikrophotographie einer Textur eines Gießproduktes auf Fe-Basis.
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[BEISPIEL 1]
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Die 2 bis 5 zeigen
Zustandsdiagramme einer Fe-C-Legierung, einer Fe-C-(1 Gew.-%) Si-Legierung,
einer Fe-C-(2 Gew.-%) Si-Legierung bzw. einer Fe-C-(3 Gew.-%) Si-Legierung.
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Tabelle
1 zeigt die maximale Menge g an fester Lösung von C (Kohlenstoff) (der
eine Legierungskomponente darstellt), welche einer Austenitphase
(γ) als
Basismetallkomponente beigemischt ist, und die die maximale Menge
an fester Lösung
bereitstellende Temperatur, die minimale Menge h an fester Lösung und
die die minimale Menge an fester Lösung bereitstellende Temperatur,
sowie die Differenz g-h zwischen den maximalen und minimalen Mengen
g und h an fester Lösung
für die
jeweiligen Legierungen.
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Aus
Tabelle 1 kann entnommen werden, dass jede Legierung das Erfordernis
hinsichtlich einer Differenz von g-h gleich oder größer 3.6
Atom% erfüllt.
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Ein
geschmolzenes Metall einer hypoeutektischen Legierung auf Fe-Basis
mit einer Zusammensetzung, welche Fe-2 Gew.-% C-2 Gew.-% Si-0.002
Gew.-% P-0.006 Gew.-% S umfasst (wobei P und S unvermeidbare Verunreinigungen
darstellen), wurde auf Grundlage von 4 hergestellt.
Anschließend
wurden unter Verwendung dieses geschmolzenen Metalls mittels eines
ohne Rühren
ausgeführten
herkömmlichen Stranggießverfahrens
unter verschiedenen Bedingungen verschiedene Gießmaterialien auf Fe-Basis hergestellt.
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Jedes
der Gießmaterialien
auf Fe-Basis weist, wie in 6 dargestellt
ist, eine große
Anzahl an Dendritphasen d mit unterschiedlichen mittleren sekundären Dendritenarmabständen D (welche
nachfolgend als mittlerer DAS2 bezeichnet werden) auf. Der mittlere
DAS2 D wurde mittels Bildanalyse bestimmt.
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Anschließend wurde
ein jedes der Gießmaterialien
auf Fe-Basis einer induktiven Erwärmung unterworfen, wobei die
Erwärmungsgeschwindigkeit
Rh zwischen der eutektoiden Temperatur (770°C), welche eine die minimale
Menge an fester Lösung
h bereitstellende Temperatur darstellte, und der eutektischen Temperatur
(1160°C),
welche eine die maximale Menge an fester Lösung g bereitstellende Temperatur
darstellte, variiert wurde. Wenn die Temperatur eines jeden Gießmaterials
auf Fe-Basis bei
vorstehend beschriebener Erwärmungsgeschwindigkeit
mit 1200°C
(eine Temperatur unterhalb der Soliduskurve) eine Temperatur jenseits
der eutektischen Temperatur erreicht hatte, wurde jedes Gießmaterial
auf Fe-Basis mit Wasser gekühlt,
wodurch dessen Metalltextur fixiert wurde.
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Anschließend wurde
die Metalltextur eines jeden Gießmaterials auf Fe-Basis mittels
eines Mikroskops untersucht, um die Anwesenheit oder Abwesenheit
von Dendritphasen zu untersuchen und um die Beziehung zwischen dem
mittleren DAS2 D zu dem Zeitpunkt, an welchem die Dendritphasen
verschwanden, und dem Minimalwert Rh (min) der Erwärmungsgeschwindigkeit
Rh zu bestimmen, was die in Tabelle 2 gezeigten Ergebnisse lieferte.
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Auf
Grundlage von Tabelle 2 wurde die Beziehung zwischen dem mittleren
DAS2 D und dem Minimalwert Rh (min) der Erwärmungsgeschwindigkeit Rh graphisch
dargestellt, indem der mittlere DAS2 D auf der x-Achse bzw. die
Erwärmungsgeschwindigkeit
Rh auf der y-Achse aufgetragen wurde und die graphischen Darstellungen
miteinander verknüpft
wurden, was das in 7 dargestellte Ergebnis lieferte.
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Es
wurde aus 7 entnommen, dass der Kurvenabschnitt
durch Rh (min) = 63 – 0.8
D + 0.013 D2 dargestellt werden kann, weshalb
eine Sphäroidisierung
der Dendritphasen erfolgen kann, um bei Einstellen der Erwärmungsgeschwindigkeit
Rh in einen Bereich von Rh ≥ Rh
(min) mit jedem mittleren DAS2 D zu verschwinden.
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Die 8A bis 8C zeigen
Mechanismen der Sphäroidisierung
von Dendriten, wenn die Erwärmungsgeschwindigkeit
Rh in einen Bereich von Rh ≥ 63 – 0.8 D
+ 0.013 D2 eingestellt wurde.
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Wie
in 18A dargestellt ist, tritt eine große Anzahl
an Dendritphasen (Perlit, α +
Fe3C) 11 und zwischen benachbarten
Dendritphasen 11 vorliegenden eutektischen Kristallanteilen
(Graphit, Fe3C) 12 in der Metalltextur
auf, wenn die Temperatur des mittels eines ohne Rühren ausgeführten herkömmlichen Stranggießverfahrens
hergestellten Gießmaterials
auf Fe-Basis der eutektoiden Temperatur entspricht oder unterhalb
der eutektoiden Temperatur liegt.
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Wie
in 8B dargestellt ist, beginnt die Diffusion von
Kohlenstoff (C) aus den eutektischen Kristallanteilen (Graphit,
Fe3C) 12 mit höherer Konzentration an Kohlenstoff
(C) in jede der Dendritphasen (γ) 11, wenn
die Temperatur des Gießmaterials
auf Fe-Basis die eutektoide Temperatur als Ergebnis der induktiven Erwärmung übersteigt.
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In
diesem Fall, wenn die Erwärmungsgeschwindigkeit
Rh in den vorstehend beschriebenen Bereich eingestellt wird, erreicht
die Diffusion von Kohlenstoff in die Dendritphasen (γ) 11 aufgrund
der höheren
Geschwindigkeit Rh nur in geringem Maße mittlere Anteile der Dendritphasen.
Aus diesem Grund tritt in jeder der Dendritphasen (γ) 11 direkt
unterhalb der eutektischen Temperatur eine Vielzahl an kugelförmigen γ-Phasen γ1 mit
einer niedrigeren Konzentration an Kohlenstoff, eine die kugelförmigen γ-Phasen γ1 umgebende γ-Phase γ2 mit
einer mittleren Konzentration an Kohlenstoff, und eine die γ-Phase γ2 mit
mittlerer Konzentration an Kohlenstoff umgebende γ-Phase γ3 mit
einer höheren
Konzentration an Kohlenstoff auf.
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Wie
in 8C dargestellt ist, werden die verbleibenden eutektischen
Kristallanteile (Graphit, Fe3C) 12, die γ-Phase γ3 mit
höherer
Konzentration an Kohlenstoff und die γ-Phase γ2 mit
mittlerer Konzentration an Kohlenstoff in der genannten Reihenfolge
eutektisch geschmolzen, wenn die Temperatur des Gießmaterials
auf Fe-Basis die eutektische Temperatur übersteigt, wobei ein halbgeschmolzenes
Gießmaterial
auf Fe-Basis bereitgestellt wird, welches aus einer Vielzahl an
kugelförmigen
festen Phasen (kugelförmige γ-Phasen γ1)
S und einer flüssigen
Phase L besteht.
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9A ist
eine Mikrophotographie einer Textur eines Gießmaterials auf Fe-Basis, dessen
Temperatur der eutektoiden Temperatur entspricht oder unterhalb
der eutektoiden Temperatur liegt, und welches 8A entspricht.
In 9A werden Dendritphasen beobachtet, wobei deren
mittlerer DAS2 D 94 μm
betrug. Lamellengraphitphasen umgeben die Dendritphasen. Dies geht
auch aus einer Wellenform hervor, welche auf das Vorliegen von Graphitphasen
in der mittels EPMA erhaltenen Abbildung einer Metalltextur in 10A hindeutet.
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9B ist
eine Mikrophotographie einer Textur eines Gießmaterials auf Fe-Basis, welches
bis direkt unterhalb der eutektischen Temperatur erwärmt wurde
und 8B entspricht. Dieses Gießmaterial auf Fe-Basis wurde
hergestellt, indem ein Gießmaterial
auf Fe-Basis einer induktiven Erwärmung unterworfen wurde, wobei
die Erwärmungsgeschwindigkeit
Rh ausgehend von der eutektoiden Temperatur auf einen Wert von 103°C/min eingestellt
war, und das resultierende Material bei 1130°C mittels Wasser gekühlt wurde.
In 9B werden eine kugelförmige γ-Phase und die kugelförmige γ-Phase umgebender
diffuser Kohlenstoff (C) beobachtet. Dies geht auch aus der Tatsache
hervor, dass die Graphitphase in der mittels EPMA erhaltenen Abbildung
einer Metalltextur in 10B in
einem größeren Bereich
fein verteilt und verbreitet wird.
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9C ist
eine Mikrophotographie einer Textur eines Gießmaterials auf Fe-Basis in
halbgeschmolzenem Zustand, welches 8C entspricht.
Dieses Gießmaterial
auf Fe-Basis wurde hergestellt, indem ein Gießmaterial auf Fe-Basis einer
induktiven Erwärmung
unterworfen wurde, wobei die Erwärmungsgeschwindigkeit
Rh ausgehend von der eutektoiden Temperatur gleichermaßen auf
einen Wert von 103°C/min
eingestellt war, und das resultierende Material bei 1200°C mittels
Wasser gekühlt
wurde. Aus 9C lässt sich erkennen, dass kugelförmige feste
Phasen und eine flüssige
Phase vorliegen. Dies geht auch aus der Tatsache hervor, dass kugelförmige Martensitphasen,
welche den kugelförmigen
festen Phasen entsprechen, und eine Ledeburitphase, welche der flüssigen Phase
entspricht, in der mittels EPMA erhaltenen Abbildung einer Metalltextur
in 10C auftreten.
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Die 11A und 11B zeigen
Mechanismen des Fortbestehens von Dendriten, wenn das vorstehend
beschriebene Gießmaterial
auf Fe-Basis verwendet und die Erwärmungsgeschwindigkeit Rh in
einen Bereich von Rh < 63 – 0.8 D
+ 0.013 D2 eingestellt wurde.
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Wie
in 11A dargestellt ist, beginnt die Diffusion von
Kohlenstoff (C) aus den eutektischen Kristallanteilen (C, Fe3C) 12 in jede der Dendritphasen
(γ) 11,
wenn die Temperatur des Gießmaterials
auf Fe-Basis die eutektoide Temperatur übersteigt. In diesem Fall erreicht
die Diffusion von Kohlenstoff (C) in jede der Dendritphasen (γ) 11 aufgrund
der geringeren Erwärmungsgeschwindigkeit
Rh in ausreichendem Maße
einen mittleren Anteil der Dendritphase. Aus diesem Grund ist die
Konzentration an Kohlenstoff in jeder der Dendritphasen (γ) 11 direkt
unterhalb der eutektischen Temperatur an jeder Stelle im Wesentlichen
gleichmäßig und
niedriger. In diesem Fall unterscheidet sich die Metalltextur geringfügig von
jener bei oder unterhalb der eutektoiden Temperatur in 8A.
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Wie
in 11B dargestellt ist, werden die Oberflächen der
verbleibenden eutektischen Kristallanteile 12 sowie die
mit den verbleibenden eutektischen Kristallanteilen 12 in
Kontakt stehenden Dendritphasen (γ) 11 geschmolzen,
wenn die Temperatur des Gießmaterials
auf Fe-Basis die eutektische Temperatur übersteigt, weshalb eine flüssige Phase
L gebildet wird, jedoch jede der Dendritphasen (γ) 11 intakt bleibt.
Als Ergebnis erfolgt keine Sphäroidisierung
der Dendritphasen (γ)
und somit der festen Phasen S. Andererseits findet eine Verschmelzung
der festen Phasen S statt.
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12A ist eine Mikrophotographie einer Textur eines
Gießmaterials
auf Fe-Basis, dessen Temperatur direkt unterhalb der eutektischen
Temperatur liegt und welches 11A entspricht.
Dieses Gießmaterial auf
Fe-Basis wurde hergestellt, indem ein wie in 9A dargestelltes
Gießmaterial
auf Fe-Basis mit einem mittleren DAS2 D von 94 μm einer induktiven Erwärmung unterworfen
wurde, wobei die Erwärmungsgeschwindigkeit
Rh ausgehend von der eutektoiden Temperatur auf einen Wert von 75°C/min (< 103°C/min) eingestellt war,
und das resultierende Material bei 1130°C mittels Wasser gekühlt wurde.
Es lässt
sich erkennen, dass sich diese Metalltextur von der in 9A dargestellten
geringfügig
unterscheidet.
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12B ist eine Mikrophotographie einer Textur eines
Gießmaterials
auf Fe-Basis in halbgeschmolzenem Zustand, welches 11B entspricht. Dieses Gießmaterial auf Fe-Basis wurde
hergestellt, indem ein Gießmaterial
auf Fe-Basis einer induktiven Erwärmung unterworfen wurde, wobei
die Erwärmungsgeschwindigkeit
Rh ausgehend von der eutektoiden Temperatur gleichermaßen auf
einen Wert von 75°C/min
eingestellt war, und das resultierende Material bei 1200°C mittels
Wasser gekühlt
wurde. Aus 12B lässt sich erkennen, dass keine
Sphäroidisierung
erfolgte und die festen Phasen miteinander verschmolzen.
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[Spezielles Beispiel]
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- (1) Drei abgerundete Blöcke auf Fe-Basis, welche die
gleiche Zusammensetzung wie vorstehend beschrieben besaßen und
einen mittleren DAS2 D von 28 μm,
60 μm und
76 μm aufwiesen,
wurden unter Anwendung eines Stranggießverfahrens hergestellt, in
welchem keine Steuerung vorgenommen wurde. Anschließend wurde
ein Gießmaterial
auf Fe-Basis aus jedem der abgerundeten Blöcke herausgeschnitten. Die Größe eines
jeden Gießmaterials
auf Fe-Basis wurde derart eingestellt, dass der Durchmesser 55 mm
betrug und die Länge
65 mm betrug.
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Die
Gießmaterialien
auf Fe-Basis wurden einer induktiven Erwärmung unterworfen, wobei die
Erwärmungsgeschwindigkeit
Rh zwischen der eutektoiden Temperatur und der eutektischen Temperatur
variiert wurde. Anschließend
wurde, wenn die Temperatur eines jeden Gießmaterials auf Fe-Basis mit
1220°C eine
Temperatur jenseits der eutektischen Temperatur erreicht hatte,
jedes Gießmaterial
auf Fe-Basis mit Wasser gekühlt,
wodurch dessen Metalltextur in einem halbgeschmolzenen Zustand fixiert
wurde. Anschließend
wurde die Metalltextur eines jeden Gießmaterials auf Fe-Basis mittels
eines Mikroskops betrachtet, um die Anwesenheit oder Abwesenheit
von Dendritphasen zu untersuchen.
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Der
mittlere DAS2 D eines jeden Gießmaterials
auf Fe-Basis, der Minimalwert Rh (min) der Erwärmungsgeschwindigkeit Rh gemäß Tabelle
2 und 8, welcher erforderlich ist, μm ein Verschwinden
der Dendritphase zu gestatten, die Erwärmungsgeschwindigkeit Rh, sowie
die Anwesenheit oder Abwesenheit der Dendritphasen in halbgeschmolzenem
Zustand sind in Tabelle 3 dargestellt.
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Die 13A und 13B, 15A und 15B,
sowie 17A und 17B sind
Mikrophotographien von Texturen der Gießmaterialien auf Fe-Basis gemäß den jeweiligen
Beispielen 1 bis 3. Die 14A und 14B, 16A und 16B, sowie 18A und 18B sind Mikrophotographien von Texturen der Gießmaterialien
auf Fe-Basis gemäß den jeweiligen
Vergleichsbeispielen 1 bis 3. In jeder dieser Figuren wurde eine Ätzbehandlung
unter Verwendung einer 5%igen Salpeterflüssigkeit durchgeführt.
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Wie
aus Tabelle 3 und den 13A bis 17B hervorgeht, erfolgte in den Beispielen 1 bis
3 aufgrund der Tatsache, dass die Erwärmungsgeschwindigkeit Rh den
entsprechenden Minimalwert Rh (min) überstieg, eine Sphäroidisierung
der festen Phasen, infolgedessen die Dendritphasen verschwanden,
wie auch in 17 dargestellt ist.
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Andererseits
verblieben, wie aus Tabelle 3 und den 14A bis 18B hervorgeht, die Dendritphasen in den Vergleichsbeispielen
1 bis 3 aufgrund der Tatsache, dass die Erwärmungsgeschwindigkeit Rh den entsprechenden
Minimalwert Rh (min) unterschritt, infolgedessen keine Sphäroidisierung
der festen Phasen erfolgte, wie auch in 7 dargestellt
ist.
- (2) Ein dem Gießmaterial auf Fe-Basis mit
mittlerem DAS2 D von 76 μm,
welches in Beispiel 3 des vorstehend beschriebenen Punktes (1) verwendet
wurde, ähnliches
Gießmaterial
auf Fe-Basis wurde hergestellt und induktiv auf 1220°C erwärmt, wobei die
Erwärmungsgeschwindigkeit
Rh zwischen der eutektoiden Temperatur und der eutektischen Temperatur
auf einen Wert von 103°C/min
eingestellt war, wodurch ein halbgeschmolzenes Gießmaterial
auf Fe-Basis mit einem Festphasenanteil R von 70% erzeugt wurde.
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Anschließend wurde
die Temperatur der in 1 dargestellten stationären und
beweglichen Matrizen 2 und 3 in der Druckgussvorrichtung 1 kontrolliert
und das halbgeschmolzene Gießmaterial
auf Fe-Basis 5 in die Kammer 6 platziert. Der
Druckkolben 9 wurde betrieben, um das Gießmaterial
auf Fe-Basis 5 in den Hohlraum 4 einzufüllen. In
diesem Fall betrug der Einfülldruck
des halbgeschmolzenen Gießmaterials
auf Fe-Basis 5 36 MPa. Durch Zurückhalten des Druckkolbens 9 am
terminalen Ende des Kolbenhubs wurde eine Druckkraft auf das in
den Hohlraum 4 eingefüllte
halbgeschmolzene Gießmaterial
auf Fe-Basis 5 ausgeübt,
und das halbgeschmolzene Gießmaterial
auf Fe-Basis 5 wurde unter Ausübung der Druckkraft verfestigt,
um ein Gießprodukt
auf Fe-Basis bereitzustellen.
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19 ist
eine Mikrophotographie einer Textur des Gießproduktes auf Fe-Basis. Aus 19 lässt sich erkennen,
dass die Metalltextur eine gleichmäßige und kugelförmige Textur
ist.
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Anschließend wurde
das Gießprodukt
auf Fe-Basis unter Bedingungen von 800°C, 60 Minuten und Erwärmung/Luftkühlung einer
thermischen Behandlung unterworfen.
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Tabelle
4 zeigt die mechanischen Eigenschaften des aus der thermischen Behandlung
resultierenden Gießproduktes
auf Fe-Basis, des zur Erzeugung eines derartigen Gießproduktes
auf Fe-Basis in einem Gießverfahren
verwendeten Gießmaterials
auf Fe-Basis, sowie anderer Materialien.
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Wie
aus Tabelle 4 hervorgeht, besitzt das thermisch behandelte Gießprodukt
auf Fe-Basis hervorragende
mechanische Eigenschaften, welche besser sind als jene eines Gusseisens
mit Kugelgraphit (JIS FCD500) und eines Graugusses (JIS FC250),
und welche im Wesentlichen mit jenen eines Kohlenstoffstahls für eine Struktur
(entspricht JIS S48C) vergleichbar sind.
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In
einer hypoeutektischen Legierung auf Fe-C-Si-Basis haben C und Si
mit der eutektischen Kristallmenge zu tun. Der Gehalt an C wird
in einen Bereich von 1.8 Gew.-% ≤ C ≤ 2.5 Gew.-%
eingestellt und der Gehalt an Si wird in einen Bereich von 1.0 Gew.-% ≤ Si ≤ 3.0 Gew.-%
eingestellt, um eine Kontrolle der eutektischen Kristallmenge auf
50% oder weniger zu bewirken. Somit ist es möglich, ein Gießprodukt
auf Fe-Basis (thermisch behandelt) herzustellen, welches wie vorstehend
beschrieben hervorragende mechanische Eigenschaften besitzt.
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Beträgt der Gehalt
an C jedoch weniger als 1.8 Gew.-%, so muss, selbst wenn der Gehalt
an Si erhöht wird
und die eutektische Kristallmenge erhöht wird, die Gießtemperatur
erhöht
werden. Aus diesem Grund verringert sich der Vorteil des Thixo-Gießens. Andererseits
erhöht
sich die Menge an Graphit, wenn C > 2.5 Gew.-% ist, weshalb der
Effekt der thermischen Behandlung eines Gießproduktes auf Fe-Basis gering ist.
Aus diesem Grund ist es unmöglich,
die mechanischen Eigenschaften des Gießproduktes auf Fe-Basis wie
vorstehend beschrieben zu verbessern.
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Beträgt der Gehalt
an Si weniger als 1.0 Gew.-%, so bewirkt dies, wie im Falle von
C < 1.8 Gew.-%, einen
Anstieg der Gießtemperatur.
Andererseits wird, wenn Si > 3
Gew.-% ist, Siliziumferrit gebildet, weshalb es unmöglich ist,
die mechanischen Eigenschaften des Gießproduktes auf Fe-Basis zu
verbessern.
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Es
ist wünschenswert,
dass die Festphasenmenge R des halbgeschmolzenen Gießmaterials
auf Fe-Basis bei oder oberhalb von 50% liegt (R ≥ 50%). Folglich kann die Gießtemperatur
in einen niedrigeren Temperaturbereich verlagert werden, um die
Lebensdauer der Druckgussvorrichtung zu verlängern. Liegt die Festphasenmenge
R unterhalb von 50%, so erhöht
sich die Menge der flüssigen
Phase. Aus diesem Grund werden die selbsttragenden Eigenschaften
des Materials und auch die Handhabbarkeit des Materials herabgesetzt,
wenn ein kurzes säulenförmiges,
halbgeschmolzenes Gießmaterial
auf Fe-Basis in longitudinaler Weise transportiert wird.