DE3729937C2 - Aluminium-Titan-Vorlegierungen mit Drittelement-Zugaben - Google Patents

Aluminium-Titan-Vorlegierungen mit Drittelement-Zugaben

Info

Publication number
DE3729937C2
DE3729937C2 DE3729937A DE3729937A DE3729937C2 DE 3729937 C2 DE3729937 C2 DE 3729937C2 DE 3729937 A DE3729937 A DE 3729937A DE 3729937 A DE3729937 A DE 3729937A DE 3729937 C2 DE3729937 C2 DE 3729937C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
aluminum
alloy
carbon
titanium
melt
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE3729937A
Other languages
English (en)
Other versions
DE3729937A1 (de
Inventor
Geoffrey K Sigworth
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
KB Alloys Inc
Original Assignee
KB Alloys Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by KB Alloys Inc filed Critical KB Alloys Inc
Publication of DE3729937A1 publication Critical patent/DE3729937A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3729937C2 publication Critical patent/DE3729937C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C1/00Making non-ferrous alloys
    • C22C1/02Making non-ferrous alloys by melting
    • C22C1/03Making non-ferrous alloys by melting using master alloys

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Aluminium-Titan- Vorlegierungen, die zur Kornverfeinerung von Aluminium verwendet werden, auf ein Verfahren zu ihrer Herstellung und auf die Verwendung dieser Legierungen. Zur Verbesserung ihrer Fähigkeit zur Kornverfeinerung enthalten die Al-Ti-Vorlegierungen kontrollierte Mengen an Kohlenstoff oder Schwefel und/oder Phosphor und/oder Stickstoff, wobei im wesentlichen keine Carbide, Sulfide, Phosphide oder Nitride von mehr als 5 µm Durchmesser vorliegen.
Der Stand der Technik berichtet nur von einem sehr be­ grenzten Umfang an Experimentalarbeit. A. Cibula (in einem Artikel mit dem Titel "Der Mechanismus der Kornverfeinerung von Sandgüssen in Aluminiumlegierungen", erschienen in dem "Journal of Institute of Metals", Nr. 76, 1949, Seiten 321 bis 360) gibt an, daß Kohlenstoff in der Vorlegierung tatsächlich die Kornverfeinerung beeinflußt. In dem "Journal of Institute of Metals", von 1951-52, Nr. 80, Seiten 1 bis 16, berichtete Cibula von weiteren Arbeiten in dem Artikel "Die Kornver­ feinerung von Aluminiumlegierungs-Gießlingen durch Zugabe von Titan und Bor". Wie der Titel erkennen läßt, untersuchte man den Effekt der Zugabe von B und C zu Al-Ti-Hauptlegierungen. Die Ergebnisse dieser Arbeit hinsichtlich des Effekts von Kohlenstoff werden direkt aus dieser Schrift zitiert:
"Obwohl die oben erzielten Ergebnisse mit Titankarbid­ zugaben bestätigt haben, daß es möglich ist, eine Korn­ verfeinerung unter Verwendung viel geringerer Titan­ zugaben zu erzielen, als sie normalerweise verwendet werden, hat man kein Verfahren mit einem praktischen Wert gefunden. (Unterstreichung hinzugefügt.) Die Ergebnisse haben gezeigt, daß die Schwierigkeiten bei der Erhöhung des Kohlenstoffgehalts der Aluminium-Titan-Legierungen größtenteils dadurch entstehen, daß es schwierig ist, einen engen Kontakt und eine Benetzung zwischen dem Kohlenstoff oder dem Titankarbid und dem geschmolzenen Aluminium zu erzielen, und zwar entweder aufgrund des störenden Ein­ flusses von Oxidschichten oder aufgrund inhärent ungeeigneter Be­ netzungswinkel. Es wurde der Vorschlag gemacht, daß ein Weg zur Vermeidung der Schwierigkeiten darin bestünde, daß man Titankarbidpulver durch Sintern mit Nickel- oder Kobaltpulver einer Vorbenetzung unterzieht, doch der hohe Schmelzpunkt dieser Metalle wäre ungünstig bei Aluminium­ legierungen, und eine Brückenbildung zwischen den Karbid­ teilchen könnte ihre vollständige Dispersion verhindern."
"Die Einbringung von Kohlenstoff in geschmolzene Aluminium- Titan-Legierungen ist auch durch die geringe Löslichkeit des Kohlenstoffs in der Schmelze begrenzt, da jeder über­ schüssige Kohlenstoff dazu neigen würde, dort zu bleiben, wo er gebildet wurde, nämlich in Berührung mit der Kohlenstoffquelle, anstatt sich in der Schmelze zu verteilen, es sei denn das Karbid ließe sich in dem flüssigen Metall ausscheiden."
"Bei den im nächsten Abschnitt beschriebenen Arbeiten in bezug auf die Verwendung von Titanborid anstatt Titan­ karbid wurden die oben beschriebenen Schwierigkeiten durch die Verwendung separater Aluminium-Titan- und Aluminium-Bor-Härtungslegierungen überwunden: Auf diese Weise war es möglich, die Boridteilchen in der Schmelze auszuscheiden und den Überschuß an beiden Bestandteilen zu steuern. Dies war mit Titankarbidzugaben nicht möglich, da sich Kohlenstoff nicht mit Aluminium legieren läßt."
F. A. Crossley and L. F. Mondolfo schrieben in dem "Journal of Metals", 1951, No. 3, Seiten 1143 bis 1148, einen Bericht, in dem sie feststellten, daß die Zugabe von Al4C3 oder Graphit zu Aluminium-Titan-Schmelzen zu einer Abnahme des Korn­ verfeinerungseffekts führte.
Weitere Experimente im Stand der Technik wurden 1968 von E. L. Glasson und E. F. Emley in einem Artikel in dem Buch mit dem Titel "Erstarrung von Metallen" (ISI-Veröffentlichung Nr. 110, 1968), Seiten 1 bis 9, beschrieben. In diesem Artikel berichteten Glasson und Emley, daß C2Cl6 oder Graphit in Salztabletten integriert werden könne, um die Kornver­ feinerung durch die Bildung von Titankarbid zu verbessern.
Weitere Experimente auf diesem Forschungsgebiet wurden von Y. Nakao, T. Kobayashi und A. Okumura in dem "Japanese Journal of Light Metals", 1970, Nr. 20, Seite 163, beschrieben. Nakao und seine Mitarbeiter erzielten im wesentlichen ähnliche Ergebnisse, indem sie Titankarbidpulver in einen Salz- Zuschlag integrierten.
Von neuereren Experimenten wird in einem Artikel in dem "Journal of Crystal Growth" 1972, Nr. 13, Seite 777, von J. Cisse, G. F. Bolling und H. W. Kerr berichtet. In dieser Schrift wurde die Keimbildung von Aluminiumkristalliten bei massiven Titankarbidkristallen beobachtet, und es wurde festgestellt, daß folgende Beziehung der Epitaxial­ orientierung besteht:
(001)Al ||(011)TiC; [001]Al||[001]TiC
Vor nicht allzu langer Zeit haben A. Banerji und W. Reif kurz eine Al-7%Ti-1,2%C-Vorlegierung in "Metallurgical Transactions" Nr. 16A, 1985, Seiten 2065 bis 2068, beschrieben. Dabei wurde festgestellt, daß diese Legierung eine Kornverfeinerung für eine 7075-Legierung bewirkt, und man hat eine Patentanmeldung (85 05 904 vom 1. 3. 1985) in Großbritannien eingereicht.
DE-OS 35 27 434 offenbart einen Aluminium-Kornverfeinerer mit einem geregelten, wirksamen Anteil an "Duplex"-Kirstallen. Die Duplex-Kristalle werden hergestellt durch das Erzeugen einer aluminiumhaltigen Legierung, die Bor in gelöster Form enthält, und durch das Altern der aluminiumhaltigen Legierung in einer Art und Weise, daß zumindest ein Teil des Bors sich niederschlägt, um das Duplex-Kristall zu bilden.
Bei Betrachtung des Standes der Technik ergibt sich, daß das Problem bisher nicht gelöst worden ist. Obwohl es Anzeichen dafür gibt, daß Kohlenstoff bei der Kornverfeinerung von Aluminium vorteilhaft sein kann, hat man in dem End­ produkt massive Karbide gefunden. Diese Schwierigkeit ist am prägnantesten im zweiten und dritten Absatz in dem eingangs genannten Zitat aus Cibulas Studie von 1951 zusammengefaßt und erklärt, warum Bor und nicht Kohlenstoff kommerzielle Verwendung als Drittelement in Al-Ti-Hauptlegierungen gefunden hat. Große harte unlösliche Teilchen dürfen in Vorlegierungen nicht vorhanden sein, die zur Verfeinerung von Legierungen benutzt werden, die bei der Herstellung von dünnem Flachmaterial, Folien oder Dosen-Vorratsmaterial ver­ wendet werden. Große Teilchen in dünnen Produkten verursachen nämlich feine Löcher und Risse.
Der wichtigste Punkt des Problems besteht im wesentlichen darin: Massive harte Teilchen haben die Entwicklung einer Kohlenstoff enthaltenden, wirksamen Aluminium-Hauptlegierung verhindert.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung einer Aluminium-Titan-Vorlegierung mit wirksamer Kornverfei­ nerung, die auch bei der Herstellung dünner Produkte einsetzbar ist.
Lösungen der erfindungsgemäßen Aufgabe sind in den Ansprüchen 1, 2 und 8 angegeben. Bevorzugte Weiterbildungen des Verfahrens zur Herrstellung der erfindungsgemäßen Vorlegierung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die vorliegende Erfindung schafft einen Kornverfeinerer für Aluminiummaterial, das sich zu kritischen Endprodukten, wie dünnen Flachstücken und Folien, fertigen läßt. Außerdem schafft die vorliegende Erfindung eine Vorlegierung, die Kohlenstoff oder andere Drittelemente enthält und dadurch als effektiver Verfeinerer wirkt. Zusätzlich dazu schafft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Kornverfeinerers, bei dem der Kohlenstoff oder das andere Drittelement in Lösung in der Matrix vorliegt, anstatt als massive harte Teilchen vorzuliegen.
Diese sowie andere Eigenschaften werden erreicht durch die Schaffung einer Aluminium-Vorlegierung, die Titan sowie ein drittes, eine Verbesserung hervorrufendes Element in einer geringen aber wirksamen Menge (die in bezug auf Kohlenstoff bis zu 0,1% beträgt) enthält, wobei das Verbesserungselement während eines Hochtemperatur-Lösungs­ schritts in der Matrix in Lösung gebracht wird, so daß das Produkt im wesentlichen frei von Zweitphasenteilchen mit einem größeren Durchmesser als ca. 5 µm ist. Die Vor­ legierung wird vorzugsweise in einer Schmelztiegelkammer geschmolzen, die Thermoelement-Schutzröhren und dergleichen enthält, wobei dies im wesentlichen frei von Karbiden, Nitriden usw. erfolgt. Zum Beispiel sind Aluminiumoxid, Berylliumoxid und Magnesiumoxid für diesen Zweck gut geeignet. Nach dem Schmelzen und der Bildung der Legierung bei einer relativ niedrigen Temperatur wird die Legierung auf über 1150°C (ca. 1200°C bis 1250°C) für einen Zeitraum von wenigstens ca. 5 Minuten in einem inerten Tiegel für das In-Lösung-Gehen überhitzt. Die Legierung kann dann gegossen und schließlich zu normalerweise auf dem Markt angebotenen Formen verarbeitet werden, wie z. B. Waffelaluminium, Gießstangen, stranggepreßtes oder gewalztes Stangenmaterial und der­ gleichen.
Obwohl Kohlenstoff bevorzugt ist, kann es sich bei dem dritten wirksamen Element in Lösung auch um Schwefel, Phosphor und/oder Stickstoff handeln, um die Vorteile der vorliegenden Erfindung zu schaffen. Zur Erzielung der besten Ergebnisse liegt das Drittelement in kontrollierten Mengen vor, und zwar bei Kohlenstoff im Bereich von 0,003 bis 0,1%, und bei den anderen Elementen im Bereich von 0,03 bis 2%, wobei diese Prozentangaben wie auch alle übrigen Prozentangaben in Ge­ wichtsprozent zu verstehen sind.
Die Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung werden im folgenden anhand von fünf Beispielen gemäß der vorliegenden Erfindung und einem Beispiel gemäß dem Stand der Technik erläutert, wobei auf die Tabelle I Bezug genommen wird. Jedes Beispiel wurde in einem kleinen Laborofen durch Schmelzen von Aluminium und Reaktion desselben mit Reagenzien hergestellt. Alle Legierungen besitzen im wesentlichen dieselbe Nenn-Titanzusammensetzung, und zwar von 5 Gew.-%.
1. Beispiel des Standes der Technik
Es wurde eine Al-5%Ti-Legierung gebildet, indem man 3 kg 99,9% Al und 860 g K2TiF6 miteinander reagieren ließ. Das Aluminium wurde geschmolzen und auf 760°C gebracht. Eine Rührschaufel wurde in die Schmelze eingetaucht und drehte sich mit 200 Umdrehungen/min. Das Kaliumborfluoridsalz wurde auf die Oberfläche der Schmelze befördert und konnte dort für einen Zeitraum von 15 min. reagieren. Am Ende wurde das Salz abgeschlämmt bzw. abgegossen, und das Material wurde in Waffelform gegossen. Die Kornverfeinerungsfähig­ keit dieser Legierung ist in der Tabelle 1 gezeigt: Man stellt Korngrößen von ca. 1000 µm bei kurzen Kontaktzeiten fest.
2. Al-Ti-S-Vorlegierung
Es wurde eine Al-Ti-S-Legierung gebildet, indem man 3 kg Aluminium schmelzen ließ und auf eine Temperatur von 760°C brachte. Eine Mischung von 860 g K2TiF6 und 50 g ZnS wurde auf die Oberfläche der Schmelze aufgebracht, wonach man es reagieren ließ. Das verbrauchte Salz wurde abgeschlämmt, und das Material wurde in Waffelform gegossen. Die Waffel wurde in einem mit einem Aluminiumoxidtiegel ausgekleideten Induktionsofen wieder geschmolzen, auf 1250°C erhitzt und in eine Waffelform gegossen. Die mit dieser Vorlegierung erzielten Korngrößen sind ebenfalls in Tabelle 1 unter dem Beispiel 2 dargestellt. Wie man sehen kann, führt das Vorhandensein von Schwefel zu einer merklichen Steigerung der Fähigkeit der Legierung zur Kornverfeinerung. Mit dieser Vorlegierung erhielt man Korngrößen von nur 250 µm.
3. Al-Ti-N-Vorlegierung
Eine Mischung aus 860 g K2TiF6 und 50 g TiN wurde in 3 kg geschmolzenes Aluminium eingebracht, das auf einer Temperatur von 760°C gehalten wurde. Man ließ das Salz reagieren, und dann wurde es von der Oberfläche der Schmelze abgeschlämmt, wonach die Legierung dann in Waffelform gegossen wurde. Die resultierende Al-Ti-N-Legierung wurde in einen Induktions­ ofen eingebracht, der mit einem Aluminiumoxidtiegel ausge­ kleidet war; die Legierung wurde auf 1250°C erhitzt und in Waffelform gegossen. Der resultierende Gußblock ergab das Korngrößenverfeinerungsansprechen, wie es in Beispiel 3 in Tabelle 1 dargestellt ist. Obwohl Stickstoff nicht ganz so wirksam wie Schwefel ist, verbessert er dennoch den Nutzeffekt der Legierung, indem er zu Korngrößen von ca. 450 bis 600 µm bei kurzen Kontaktzeiten führt.
4. Al-Ti-P-Vorlegierung
Eine Menge von 3 kg 99,9% Al wurde geschmolzen, und 50 g Cu-6%P wurden der Schmelze zugefügt. Danach wurden 860 g K2TiF6 auf die Oberfläche der Schmelze aufgebracht, und zwar ohne zu Rühren, und man ließ das Salz mit dem Aluminium reagieren. Das Salz wurde abgeschlämmt, und die Legierung wurde aus dem Ofen gegossen. Danach wurde die Legierung in einem mit einem Aluminiumoxidtiegel ausge­ kleideten Induktionsofen wieder geschmolzen und von 1250°C gegossen. Die auf diese Weise gebildete Waffelform er­ gab die in Beispiel 4 der Tabelle 1 angeführten Korngrößen. Es ist zu sehen, daß die Legierung der mit Stickstoff erzeugten Legierung im großen und ganzen entspricht, jedoch viel besser ist als die Al-Ti-Legierung des Standes der Technik, die keine Drittelement-Zugabe enthält.
5. Al-Ti-C-Vorlegierung
Eine Charge von 9080 g Aluminium wurde in einem Induktions­ ofen geschmolzen und auf eine Temperatur von 750 bis 760°C gebracht, wonach eine Mischung aus 200 g K2TiF6 und 25 g Fe3C auf die Oberfläche der Schmelze aufgebracht wurde, wo man sie reagieren ließ. Danach wurden der Schmelze 740 g Ti- Schwamm zugefügt, die man reagieren ließ. Die während der Reaktion erreichte maximale Temperatur betrug 970°C. Das Salz wurde abgeschlämmt, die Schmelze wurde in einen einen Oxidtiegel enthaltenden Ofen gebracht, und der Kohlen­ stoff wurde in Lösung gebracht, indem man die Legierung auf eine Temperatur von 1250°C brachte. Das Kornverfeinerungs­ vermögen dieser Legierung ist im Beispiel 5 der Tabelle 1 angegeben. Man erhielt bei der Zugabemenge von 0,01% Ti extrem feine Korngrößen: man erreichte Korngrößen von 300 µm oder weniger bei Kontaktzeiten von 1/2 bis 10 Minuten.
6. Al-Ti-C-Legierung
Diese Legierung wurde in exakt derselben Weise wie bei obigem Beispiel 5 gebildet, lediglich mit der Ausnahme, daß dem K2TiF6 Kohlenstoff in Form von 2,5 g Carbon Black bzw. Ruß zugefügt wurden, das an Stelle von Eisenkarbid verwendet wurde. Die nach der Zugabe von Ti-Schwamm er­ reichte maximale Temperatur betrug 890°C. Ausgehend von 1250°C in eine Waffelform gegossenes Material ergab das in Beispiel 6 der Tabelle 1 angegebenes Kornverfeinerungs­ vermögen. Man hat extrem feine Korngrößen bei Kontaktzeiten von 1/2 bis 10 Minuten festgestellt.
Ergebnisse
Aus den Ergebnissen dieser Beispiele sowie aus den Er­ gebnissen anderer im Verlauf der Versuchsarbeiten für die vorliegende Erfindung erzeugter Schmelzen wird klar, daß die kontrollierte Zugabe von Drittelementen eine ausgeprägte vorteilhafte Wirkung auf die Kornverfeinerungsfähigkeit von Al-Ti-Hauptlegierungen haben kann. Das Verfahren der Zugabe des Drittelements scheint keine Bedeutung für die Legierung zu haben, und auch das Verfahren der Zugabe von Titan ist ohne Bedeutung. Zum Beispiel wurde Kohlenstoff dadurch in die Hauptlegierung eingebracht, daß man pulverisiertes Graphit, Objekt, Carbon Black und Metallkarbide zusetzte. Alle arbeiten gleich gut. Es ist lediglich wichtig, daß man eine kleine aber kontrollierte Menge des Dritt­ elements einbringt, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Dies erfolgt üblicherweise bei niedrigen Temperaturen, da die Erholung bzw. Regeneration von Titan sowie der Dritt­ elemente im allgemeinen bei der niedrigen Temperatur besser voraussehbar ist und da die Reaktion sehr glatt bzw. gleichmäßig abläuft. Die Reaktionstemperatur ist jedoch nicht kritisch. Im Bereich von 700 bis 900°C hat man keine Veränderung festgestellt. Das Drittelement wird dann in Lösung gebracht, indem man die Schmelze, die sich nun in einem inerten bzw. reaktionsträgen Tiegel befindet, auf eine extrem hohe Temperatur erhitzt. Die Legierung wird aus­ gehend von der hohen Temperatur gegossen, und man erhält einen verbesserten Kornverfeinerer.

Claims (8)

1. Aluminium-Titan-Vorlegierung, bestehend aus 0,003 bis 0,1 Gew.-% Kohlenstoff, oder 0,03 bis 2 Gew.-% Schwefel und/oder Phosphor und/oder Stickstoff, 2 bis 15 Gew.-% Titan, Rest Aluminium mit üblichen Verunreinigungen, wobei die Vorlegierung im wesentlichen frei von Karbiden, Sulfiden, Phosphiden oder Nitriden mit einem Duchmesser größer als 5 µm ist.
2. Verfahren zur Herstellung einer Aluminium-Titan-Vorlegierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorlegierung bei einer normalen Schmelztemperatur geschmolzen und gebildet wird und dann auf eine Temperatur über 1150°C überhitzt wird für einen Lösungszeitraum, der ausreicht, den Kohlenstoff oder den Schwefel oder den Phosphor oder den Stickstoff in Lösung zu bringen; und daß die Schmelze dann gegossen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze auf 1200 bis 1250°C überhitzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze mindestens 5 min lang überhitzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für den Kohlenstoffgehalt ein Metallkarbid, Graphid oder Ruß eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze in einem inerten Tiegel überhitzt wird, der im wesentlichen frei von dem betreffenden Element Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor, Stickstoff, Bor und dessen intermetallischen Verbindungen ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Tiegel aus Aluminiumoxid, Berylliumoxid oder Magnesiumoxid besteht.
8. Verwendung der in Anspruch 1 angegebenen oder nach dem in einem der Ansprüche 2 bis 7 angegebenen Verfahren hergestellten Vorlegierung zur Herstellung einer feinkörnigen Aluminium-Titan-Legierung.
DE3729937A 1986-09-08 1987-09-07 Aluminium-Titan-Vorlegierungen mit Drittelement-Zugaben Expired - Lifetime DE3729937C2 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US06/904,511 US4812290A (en) 1986-09-08 1986-09-08 Third element additions to aluminum-titanium master alloys

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3729937A1 DE3729937A1 (de) 1988-04-21
DE3729937C2 true DE3729937C2 (de) 1995-01-05

Family

ID=25419275

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE3729937A Expired - Lifetime DE3729937C2 (de) 1986-09-08 1987-09-07 Aluminium-Titan-Vorlegierungen mit Drittelement-Zugaben

Country Status (11)

Country Link
US (1) US4812290A (de)
JP (1) JPS63134643A (de)
AU (1) AU586929B2 (de)
BR (1) BR8704449A (de)
CA (1) CA1298993C (de)
CH (1) CH673843A5 (de)
DE (1) DE3729937C2 (de)
FR (1) FR2604185A1 (de)
GB (1) GB2194796B (de)
MX (1) MX165269B (de)
NL (1) NL191466C (de)

Families Citing this family (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5041263A (en) * 1986-09-08 1991-08-20 Kb Alloys, Inc. Third element additions to aluminum-titanium master alloys
US4873054A (en) * 1986-09-08 1989-10-10 Kb Alloys, Inc. Third element additions to aluminum-titanium master alloys
SE8702149L (sv) * 1987-05-22 1988-11-23 Baeckerud Innovation Ab Aluminiumfoerlegering
US5100488A (en) * 1988-03-07 1992-03-31 Kb Alloys, Inc. Third element additions to aluminum-titanium master alloys
WO1992015720A1 (en) * 1991-03-07 1992-09-17 Kb Alloys, Inc. Master alloy hardeners
ES2155210T3 (es) * 1995-11-21 2001-05-01 Opticast Ab Metodo mejorado para la optimizacion del afino de granos de aleaciones de aluminio.
US5935295A (en) * 1997-10-16 1999-08-10 Megy; Joseph A. Molten aluminum treatment
US6645321B2 (en) 1999-09-10 2003-11-11 Geoffrey K. Sigworth Method for grain refinement of high strength aluminum casting alloys
US6368427B1 (en) 1999-09-10 2002-04-09 Geoffrey K. Sigworth Method for grain refinement of high strength aluminum casting alloys
EP1978120B1 (de) 2007-03-30 2012-06-06 Technische Universität Clausthal Aluminium-Silizium-Gussleglerung und Verfahren zu Ihrer Herstellung
DE102009016111B4 (de) * 2009-04-03 2011-02-10 Technische Universität Clausthal Druckgusskörper aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Gusslegierung und Verfahren zu dessen Herstellung

Family Cites Families (12)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB1244082A (en) * 1968-03-13 1971-08-25 Kawecki Berylco Ind Improvements in introducing a grain refining or alloying agent into molten metals and alloys
JPS5143011B2 (de) * 1972-02-14 1976-11-19
JPS5038385B2 (de) * 1972-05-30 1975-12-09
FR2266746A1 (en) * 1974-04-03 1975-10-31 Pechiney Aluminium Aluminium based master alloy contg. boron and titanium - made by contact of aluminium with cryolite soln. of titanium and added boron
US3933476A (en) * 1974-10-04 1976-01-20 Union Carbide Corporation Grain refining of aluminum
US4298408A (en) * 1980-01-07 1981-11-03 Cabot Berylco Inc. Aluminum-titanium-boron master alloy
GB2162540B (en) * 1984-06-22 1989-05-04 Cabot Corp Aluminum grain refiner containing "duplex" crystals
US4612073A (en) * 1984-08-02 1986-09-16 Cabot Corporation Aluminum grain refiner containing duplex crystals
GB8505904D0 (en) * 1985-03-01 1985-04-11 London Scandinavian Metall Producing titanium carbide
AU6600186A (en) * 1985-11-29 1987-06-04 Helgar, N.M. Opened drink container protector
JPS62133037A (ja) * 1985-12-04 1987-06-16 Ngk Insulators Ltd 結晶微細化用合金およびその製造法
AU6600286A (en) * 1985-12-19 1987-06-25 Pennefather, H.J.A. Harness for limiting the movement of portions of the body

Also Published As

Publication number Publication date
GB2194796A (en) 1988-03-16
AU7569187A (en) 1988-03-17
NL8702048A (nl) 1988-04-05
CA1298993C (en) 1992-04-21
DE3729937A1 (de) 1988-04-21
JPH0471982B2 (de) 1992-11-17
CH673843A5 (de) 1990-04-12
BR8704449A (pt) 1988-04-26
NL191466C (nl) 1995-07-18
AU586929B2 (en) 1989-07-27
FR2604185A1 (fr) 1988-03-25
JPS63134643A (ja) 1988-06-07
US4812290A (en) 1989-03-14
GB8720850D0 (en) 1987-10-14
GB2194796B (en) 1991-01-02
MX165269B (es) 1992-11-04
NL191466B (nl) 1995-03-16

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2119516C3 (de) Verfahren zur Herstellung einer Vorlegierung, die einer Aluminiumschmelze zum Zweck der Kornfeinung zugesetzt wird
DE2307250C3 (de) Verfahren zur Herstellung einer Aluminium-Titan-Bor -Vorlegierung
DE2462117C2 (de) Dispersionsverfestigtes Blech aus einer Aluminium-Eisen-Legierung
DE2704376C3 (de) Verfahren zur schmelzmetallurgischen Herstellung graphithaltiger Kupferlegierungen
DE4436481C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Schmiedestücks aus einer Aluminiumlegierung
DE3729937C2 (de) Aluminium-Titan-Vorlegierungen mit Drittelement-Zugaben
EP0554808B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus Metallegierungen
DE3512731A1 (de) Feste titanlegierung, verfahren zu deren herstellung und verwendung derselben
DE69737048T2 (de) Verfahren zur Herstellung eines halbfesten Thixogiessmaterials
DE1966949A1 (de) Verfahren zur herstellung von unmittelbar zu hochwarmfesten gusstuecken verarbeitbaren legierungen auf nickelbasis
DE4327227A1 (de) Kornfeinungsmittel, seine Herstellung und Verwendung
DE2607511C2 (de) Verfahren zur Herstellung einer ausscheidungshärtbaren, nitridierten Aluminiumlegierung
DE69233286T2 (de) Verfahren zur Kornfeinung von Aluminium
DE2137873C3 (de) Hartmetall-Gußlegierung und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2653936A1 (de) Gusstueck mit gerichtetem gefuege
DE1932537A1 (de) Aluminium-Legierungen
DE1533474C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Magnesiumenthaltendem Ferrosilizium
DE60109654T2 (de) Verfahren zur herstellung von produkten aus carbidverstärkten baumetallmaterialien
AT412725B (de) Mittel zur beeinflussung der erstarrungsstruktur von magnesium und magnesiumlegierungen
DE817528C (de) Verfahren zum Einbringen von Zirkon in Magnesium und Magnesium-Legierungen
DE3627282A1 (de) Legierung zur kornfeinung von kupferwerkstoffen
DE2234324A1 (de) Gusseisenlegierung, verfahren zu ihrer herstellung und ihrer verwendung fuer bremsbloecke
DE1758549A1 (de) Metall-Legierungen,die Metalle der Platingruppe enthalten,sowie Verfahren zum Herstellen dieser Legierungen
DE2124707C (de) Kontaktwerkstoff fur Hoch leistungs Vakuumschalter
DE2632259A1 (de) Tiegel zum schmelzen von superlegierungen auf nickelbasis

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition