DE3729937C2 - Aluminium-Titan-Vorlegierungen mit Drittelement-Zugaben - Google Patents
Aluminium-Titan-Vorlegierungen mit Drittelement-ZugabenInfo
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- C22C1/02—Making non-ferrous alloys by melting
- C22C1/03—Making non-ferrous alloys by melting using master alloys
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Aluminium-Titan-
Vorlegierungen, die zur Kornverfeinerung von Aluminium
verwendet werden, auf ein Verfahren zu ihrer Herstellung und
auf die Verwendung dieser Legierungen. Zur Verbesserung ihrer Fähigkeit
zur Kornverfeinerung enthalten die Al-Ti-Vorlegierungen
kontrollierte Mengen an Kohlenstoff oder Schwefel
und/oder Phosphor und/oder Stickstoff, wobei im
wesentlichen keine Carbide, Sulfide, Phosphide
oder Nitride von mehr als 5 µm Durchmesser vorliegen.
Der Stand der Technik berichtet nur von einem sehr be
grenzten Umfang an Experimentalarbeit. A. Cibula (in einem
Artikel mit dem Titel "Der Mechanismus der Kornverfeinerung
von Sandgüssen in Aluminiumlegierungen", erschienen in dem
"Journal of Institute of Metals", Nr. 76, 1949, Seiten 321 bis
360) gibt an, daß Kohlenstoff in der Vorlegierung tatsächlich
die Kornverfeinerung beeinflußt. In dem "Journal of Institute
of Metals", von 1951-52, Nr. 80, Seiten 1 bis 16, berichtete
Cibula von weiteren Arbeiten in dem Artikel "Die Kornver
feinerung von Aluminiumlegierungs-Gießlingen durch Zugabe
von Titan und Bor". Wie der Titel erkennen läßt, untersuchte
man den Effekt der Zugabe von B und C zu Al-Ti-Hauptlegierungen.
Die Ergebnisse dieser Arbeit hinsichtlich des Effekts von
Kohlenstoff werden direkt aus dieser Schrift zitiert:
"Obwohl die oben erzielten Ergebnisse mit Titankarbid
zugaben bestätigt haben, daß es möglich ist, eine Korn
verfeinerung unter Verwendung viel geringerer Titan
zugaben zu erzielen, als sie normalerweise verwendet
werden, hat man kein Verfahren mit einem praktischen Wert
gefunden. (Unterstreichung hinzugefügt.) Die Ergebnisse
haben gezeigt, daß die Schwierigkeiten bei der Erhöhung
des Kohlenstoffgehalts der Aluminium-Titan-Legierungen
größtenteils dadurch entstehen, daß es schwierig ist,
einen engen Kontakt und eine Benetzung zwischen
dem Kohlenstoff oder dem Titankarbid und dem geschmolzenen
Aluminium zu erzielen, und zwar entweder aufgrund des störenden Ein
flusses von Oxidschichten oder aufgrund inhärent ungeeigneter Be
netzungswinkel. Es wurde der Vorschlag gemacht, daß
ein Weg zur Vermeidung der Schwierigkeiten darin bestünde,
daß man Titankarbidpulver durch Sintern mit Nickel- oder
Kobaltpulver einer Vorbenetzung unterzieht, doch der hohe
Schmelzpunkt dieser Metalle wäre ungünstig bei Aluminium
legierungen, und eine Brückenbildung zwischen den Karbid
teilchen könnte ihre vollständige Dispersion verhindern."
"Die Einbringung von Kohlenstoff in geschmolzene Aluminium-
Titan-Legierungen ist auch durch die geringe Löslichkeit
des Kohlenstoffs in der Schmelze begrenzt, da jeder über
schüssige Kohlenstoff dazu neigen würde, dort zu bleiben,
wo er gebildet wurde, nämlich in Berührung mit der
Kohlenstoffquelle, anstatt sich in der Schmelze zu verteilen,
es sei denn das Karbid ließe sich in dem flüssigen Metall
ausscheiden."
"Bei den im nächsten Abschnitt beschriebenen Arbeiten in
bezug auf die Verwendung von Titanborid anstatt Titan
karbid wurden die oben beschriebenen Schwierigkeiten
durch die Verwendung separater Aluminium-Titan- und
Aluminium-Bor-Härtungslegierungen überwunden: Auf diese
Weise war es möglich, die Boridteilchen in der Schmelze
auszuscheiden und den Überschuß an beiden Bestandteilen
zu steuern. Dies war mit Titankarbidzugaben nicht
möglich, da sich Kohlenstoff nicht mit Aluminium legieren
läßt."
F. A. Crossley and L. F. Mondolfo schrieben in dem "Journal of
Metals", 1951, No. 3, Seiten 1143 bis 1148, einen Bericht,
in dem sie feststellten, daß die Zugabe von Al4C3 oder Graphit
zu Aluminium-Titan-Schmelzen zu einer Abnahme des Korn
verfeinerungseffekts führte.
Weitere Experimente im Stand der Technik wurden 1968 von
E. L. Glasson und E. F. Emley in einem Artikel in dem Buch
mit dem Titel "Erstarrung von Metallen" (ISI-Veröffentlichung
Nr. 110, 1968), Seiten 1 bis 9, beschrieben. In diesem
Artikel berichteten Glasson und Emley, daß C2Cl6 oder Graphit
in Salztabletten integriert werden könne, um die Kornver
feinerung durch die Bildung von Titankarbid zu verbessern.
Weitere Experimente auf diesem Forschungsgebiet wurden von
Y. Nakao, T. Kobayashi und A. Okumura in dem "Japanese Journal
of Light Metals", 1970, Nr. 20, Seite 163, beschrieben.
Nakao und seine Mitarbeiter erzielten im wesentlichen ähnliche
Ergebnisse, indem sie Titankarbidpulver in einen Salz-
Zuschlag integrierten.
Von neuereren Experimenten wird in einem Artikel in dem
"Journal of Crystal Growth" 1972, Nr. 13, Seite 777, von J.
Cisse, G. F. Bolling und H. W. Kerr berichtet. In dieser
Schrift wurde die Keimbildung von Aluminiumkristalliten
bei massiven Titankarbidkristallen beobachtet, und es wurde
festgestellt, daß folgende Beziehung der Epitaxial
orientierung besteht:
(001)Al ||(011)TiC; [001]Al||[001]TiC
Vor nicht allzu langer Zeit haben A. Banerji und W. Reif kurz
eine Al-7%Ti-1,2%C-Vorlegierung in "Metallurgical Transactions"
Nr. 16A, 1985, Seiten 2065 bis 2068, beschrieben. Dabei wurde
festgestellt, daß diese Legierung eine Kornverfeinerung für
eine 7075-Legierung bewirkt, und man hat eine Patentanmeldung
(85 05 904 vom 1. 3. 1985) in Großbritannien eingereicht.
DE-OS 35 27 434 offenbart einen Aluminium-Kornverfeinerer
mit einem geregelten, wirksamen Anteil an
"Duplex"-Kirstallen. Die Duplex-Kristalle werden
hergestellt durch das Erzeugen einer aluminiumhaltigen
Legierung, die Bor in gelöster Form enthält,
und durch das Altern der aluminiumhaltigen Legierung
in einer Art und Weise, daß zumindest ein Teil
des Bors sich niederschlägt, um das Duplex-Kristall
zu bilden.
Bei Betrachtung des Standes der Technik ergibt sich, daß das
Problem bisher nicht gelöst worden ist. Obwohl es
Anzeichen dafür gibt, daß Kohlenstoff bei der Kornverfeinerung
von Aluminium vorteilhaft sein kann, hat man in dem End
produkt massive Karbide gefunden. Diese Schwierigkeit ist
am prägnantesten im zweiten und dritten Absatz in dem eingangs
genannten Zitat aus Cibulas Studie von 1951 zusammengefaßt
und erklärt, warum Bor und nicht Kohlenstoff kommerzielle
Verwendung als Drittelement in Al-Ti-Hauptlegierungen
gefunden hat. Große harte unlösliche Teilchen dürfen in
Vorlegierungen nicht vorhanden sein, die zur Verfeinerung
von Legierungen benutzt werden, die bei der Herstellung von
dünnem Flachmaterial, Folien oder Dosen-Vorratsmaterial ver
wendet werden. Große Teilchen in dünnen Produkten verursachen
nämlich feine Löcher und Risse.
Der wichtigste Punkt des Problems besteht im wesentlichen
darin: Massive harte Teilchen haben die Entwicklung einer
Kohlenstoff enthaltenden, wirksamen Aluminium-Hauptlegierung
verhindert.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der
Schaffung einer Aluminium-Titan-Vorlegierung mit wirksamer Kornverfei
nerung, die auch bei der Herstellung dünner Produkte einsetzbar
ist.
Lösungen der erfindungsgemäßen Aufgabe sind in den Ansprüchen
1, 2 und 8 angegeben. Bevorzugte Weiterbildungen des Verfahrens
zur Herrstellung der erfindungsgemäßen Vorlegierung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Die vorliegende Erfindung schafft einen Kornverfeinerer für
Aluminiummaterial, das sich zu kritischen Endprodukten, wie
dünnen Flachstücken und Folien, fertigen läßt. Außerdem
schafft die vorliegende Erfindung eine Vorlegierung, die
Kohlenstoff oder andere Drittelemente enthält und dadurch als
effektiver Verfeinerer wirkt. Zusätzlich dazu schafft die
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Kornverfeinerers,
bei dem der Kohlenstoff oder das andere Drittelement
in Lösung in der Matrix vorliegt, anstatt als massive harte
Teilchen vorzuliegen.
Diese sowie andere Eigenschaften werden erreicht durch die
Schaffung einer Aluminium-Vorlegierung, die Titan sowie
ein drittes, eine Verbesserung hervorrufendes Element in
einer geringen aber wirksamen Menge (die in bezug auf
Kohlenstoff bis zu 0,1% beträgt) enthält, wobei das
Verbesserungselement während eines Hochtemperatur-Lösungs
schritts in der Matrix in Lösung gebracht wird, so daß das
Produkt im wesentlichen frei von Zweitphasenteilchen mit
einem größeren Durchmesser als ca. 5 µm ist. Die Vor
legierung wird vorzugsweise in einer Schmelztiegelkammer
geschmolzen, die Thermoelement-Schutzröhren und dergleichen
enthält, wobei dies im wesentlichen frei von Karbiden,
Nitriden usw. erfolgt. Zum Beispiel sind Aluminiumoxid,
Berylliumoxid und Magnesiumoxid für diesen Zweck gut
geeignet. Nach dem Schmelzen und der Bildung der Legierung
bei einer relativ niedrigen Temperatur wird die Legierung
auf über 1150°C (ca. 1200°C bis 1250°C) für einen Zeitraum
von wenigstens ca. 5 Minuten in einem inerten
Tiegel für das In-Lösung-Gehen überhitzt.
Die Legierung kann dann gegossen und
schließlich zu normalerweise auf dem Markt angebotenen
Formen verarbeitet werden, wie z. B. Waffelaluminium, Gießstangen,
stranggepreßtes oder gewalztes Stangenmaterial und der
gleichen.
Obwohl Kohlenstoff bevorzugt ist, kann es sich bei dem
dritten wirksamen Element in Lösung auch um Schwefel, Phosphor
und/oder Stickstoff handeln, um die Vorteile
der vorliegenden Erfindung zu schaffen. Zur Erzielung der
besten Ergebnisse liegt das Drittelement in kontrollierten
Mengen vor, und zwar bei Kohlenstoff im Bereich von 0,003
bis 0,1%, und bei den
anderen Elementen im Bereich von 0,03 bis 2%, wobei diese
Prozentangaben wie auch alle übrigen Prozentangaben in Ge
wichtsprozent zu verstehen sind.
Die Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung werden im
folgenden anhand von fünf Beispielen gemäß der vorliegenden
Erfindung und einem Beispiel gemäß dem Stand der Technik
erläutert, wobei auf die Tabelle I Bezug genommen wird.
Jedes Beispiel wurde in einem kleinen Laborofen durch
Schmelzen von Aluminium und Reaktion desselben mit
Reagenzien hergestellt. Alle Legierungen besitzen im
wesentlichen dieselbe Nenn-Titanzusammensetzung, und zwar
von 5 Gew.-%.
Es wurde eine Al-5%Ti-Legierung gebildet, indem man 3 kg
99,9% Al und 860 g K2TiF6 miteinander reagieren ließ. Das
Aluminium wurde geschmolzen und auf 760°C gebracht. Eine
Rührschaufel wurde in die Schmelze eingetaucht und drehte
sich mit 200 Umdrehungen/min. Das Kaliumborfluoridsalz
wurde auf die Oberfläche der Schmelze befördert und konnte
dort für einen Zeitraum von 15 min. reagieren. Am Ende
wurde das Salz abgeschlämmt bzw. abgegossen, und das Material
wurde in Waffelform gegossen. Die Kornverfeinerungsfähig
keit dieser Legierung ist in der Tabelle 1
gezeigt: Man stellt Korngrößen von ca. 1000 µm bei
kurzen Kontaktzeiten fest.
Es wurde eine Al-Ti-S-Legierung gebildet, indem man 3 kg
Aluminium schmelzen ließ und auf eine Temperatur von 760°C
brachte. Eine Mischung von 860 g K2TiF6 und 50 g ZnS wurde
auf die Oberfläche der Schmelze aufgebracht, wonach man es
reagieren ließ. Das verbrauchte Salz wurde abgeschlämmt, und
das Material wurde in Waffelform gegossen. Die Waffel wurde
in einem mit einem Aluminiumoxidtiegel ausgekleideten
Induktionsofen wieder geschmolzen, auf 1250°C erhitzt und
in eine Waffelform gegossen. Die mit dieser Vorlegierung
erzielten Korngrößen sind ebenfalls in Tabelle 1 unter
dem Beispiel 2 dargestellt. Wie man sehen kann, führt das
Vorhandensein von Schwefel zu einer merklichen Steigerung
der Fähigkeit der Legierung zur Kornverfeinerung. Mit
dieser Vorlegierung erhielt man Korngrößen von nur
250 µm.
Eine Mischung aus 860 g K2TiF6 und 50 g TiN wurde in 3 kg
geschmolzenes Aluminium eingebracht, das auf einer Temperatur
von 760°C gehalten wurde. Man ließ das Salz reagieren, und
dann wurde es von der Oberfläche der Schmelze abgeschlämmt,
wonach die Legierung dann in Waffelform gegossen wurde.
Die resultierende Al-Ti-N-Legierung wurde in einen Induktions
ofen eingebracht, der mit einem Aluminiumoxidtiegel ausge
kleidet war; die Legierung wurde auf 1250°C erhitzt und in
Waffelform gegossen. Der resultierende Gußblock ergab das
Korngrößenverfeinerungsansprechen, wie es in Beispiel 3 in
Tabelle 1 dargestellt ist. Obwohl Stickstoff nicht ganz
so wirksam wie Schwefel ist, verbessert er dennoch den
Nutzeffekt der Legierung, indem er zu Korngrößen von ca.
450 bis 600 µm bei kurzen Kontaktzeiten führt.
Eine Menge von 3 kg 99,9% Al wurde geschmolzen, und 50 g
Cu-6%P wurden der Schmelze zugefügt. Danach wurden 860 g
K2TiF6 auf die Oberfläche der Schmelze aufgebracht, und
zwar ohne zu Rühren, und man ließ das Salz mit dem
Aluminium reagieren. Das Salz wurde abgeschlämmt, und die
Legierung wurde aus dem Ofen gegossen. Danach wurde die
Legierung in einem mit einem Aluminiumoxidtiegel ausge
kleideten Induktionsofen wieder geschmolzen und von
1250°C gegossen. Die auf diese Weise gebildete Waffelform er
gab die in Beispiel 4 der Tabelle 1 angeführten Korngrößen.
Es ist zu sehen, daß die Legierung der mit Stickstoff
erzeugten Legierung im großen und ganzen entspricht,
jedoch viel besser ist als die Al-Ti-Legierung des Standes
der Technik, die keine Drittelement-Zugabe enthält.
Eine Charge von 9080 g Aluminium wurde in einem Induktions
ofen geschmolzen und auf eine Temperatur von 750 bis 760°C
gebracht, wonach eine Mischung aus 200 g K2TiF6 und 25 g
Fe3C auf die Oberfläche der Schmelze aufgebracht wurde, wo man
sie reagieren ließ. Danach wurden der Schmelze 740 g Ti-
Schwamm zugefügt, die man reagieren ließ. Die während der
Reaktion erreichte maximale Temperatur betrug 970°C.
Das Salz wurde abgeschlämmt, die Schmelze wurde in einen einen
Oxidtiegel enthaltenden Ofen gebracht, und der Kohlen
stoff wurde in Lösung gebracht, indem man die Legierung auf
eine Temperatur von 1250°C brachte. Das Kornverfeinerungs
vermögen dieser Legierung ist im Beispiel 5 der Tabelle 1
angegeben. Man erhielt bei der Zugabemenge von 0,01% Ti
extrem feine Korngrößen: man erreichte Korngrößen von
300 µm oder weniger bei Kontaktzeiten von 1/2 bis 10 Minuten.
Diese Legierung wurde in exakt derselben Weise wie bei
obigem Beispiel 5 gebildet, lediglich mit der Ausnahme,
daß dem K2TiF6 Kohlenstoff in Form von 2,5 g Carbon Black
bzw. Ruß zugefügt wurden, das an Stelle von Eisenkarbid
verwendet wurde. Die nach der Zugabe von Ti-Schwamm er
reichte maximale Temperatur betrug 890°C. Ausgehend von
1250°C in eine Waffelform gegossenes Material ergab das
in Beispiel 6 der Tabelle 1 angegebenes Kornverfeinerungs
vermögen. Man hat extrem feine Korngrößen bei Kontaktzeiten
von 1/2 bis 10 Minuten festgestellt.
Aus den Ergebnissen dieser Beispiele sowie aus den Er
gebnissen anderer im Verlauf der Versuchsarbeiten für die
vorliegende Erfindung erzeugter Schmelzen wird klar, daß
die kontrollierte Zugabe von Drittelementen eine ausgeprägte
vorteilhafte Wirkung auf die Kornverfeinerungsfähigkeit
von Al-Ti-Hauptlegierungen haben kann. Das Verfahren der
Zugabe des Drittelements scheint keine Bedeutung für die
Legierung zu haben, und auch das Verfahren der Zugabe von
Titan ist ohne Bedeutung. Zum Beispiel wurde Kohlenstoff
dadurch in die Hauptlegierung eingebracht, daß man
pulverisiertes Graphit, Objekt, Carbon Black und Metallkarbide
zusetzte. Alle arbeiten gleich gut. Es ist lediglich wichtig,
daß man eine kleine aber kontrollierte Menge des Dritt
elements einbringt, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Dies erfolgt üblicherweise bei niedrigen Temperaturen, da
die Erholung bzw. Regeneration von Titan sowie der Dritt
elemente im allgemeinen bei der niedrigen Temperatur
besser voraussehbar ist und da die Reaktion sehr glatt bzw.
gleichmäßig abläuft. Die Reaktionstemperatur ist jedoch
nicht kritisch. Im Bereich von 700 bis 900°C hat man keine
Veränderung festgestellt. Das Drittelement wird dann in
Lösung gebracht, indem man die Schmelze, die sich nun in
einem inerten bzw. reaktionsträgen Tiegel befindet, auf eine
extrem hohe Temperatur erhitzt. Die Legierung wird aus
gehend von der hohen Temperatur gegossen, und man erhält
einen verbesserten Kornverfeinerer.
Claims (8)
1. Aluminium-Titan-Vorlegierung, bestehend aus 0,003
bis 0,1 Gew.-% Kohlenstoff, oder 0,03 bis 2 Gew.-% Schwefel
und/oder Phosphor und/oder Stickstoff,
2 bis 15 Gew.-% Titan, Rest Aluminium mit
üblichen Verunreinigungen, wobei die Vorlegierung im
wesentlichen frei von Karbiden, Sulfiden, Phosphiden oder
Nitriden mit einem Duchmesser größer als
5 µm ist.
2. Verfahren zur Herstellung einer Aluminium-Titan-Vorlegierung
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorlegierung bei einer normalen
Schmelztemperatur geschmolzen und gebildet wird und dann
auf eine Temperatur über 1150°C überhitzt wird
für einen Lösungszeitraum, der ausreicht,
den Kohlenstoff oder den Schwefel oder den
Phosphor oder den Stickstoff in Lösung zu
bringen;
und daß die Schmelze dann gegossen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze auf 1200 bis
1250°C überhitzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze mindestens 5 min
lang überhitzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß für den Kohlenstoffgehalt
ein Metallkarbid, Graphid oder Ruß eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze in einem inerten
Tiegel überhitzt wird, der im wesentlichen frei von dem
betreffenden Element Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor,
Stickstoff, Bor und dessen intermetallischen Verbindungen
ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Tiegel aus Aluminiumoxid,
Berylliumoxid oder Magnesiumoxid besteht.
8. Verwendung der in Anspruch 1
angegebenen oder nach dem in
einem der Ansprüche 2 bis 7 angegebenen
Verfahren hergestellten Vorlegierung
zur Herstellung einer
feinkörnigen Aluminium-Titan-Legierung.
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