DE2234324A1 - Gusseisenlegierung, verfahren zu ihrer herstellung und ihrer verwendung fuer bremsbloecke - Google Patents
Gusseisenlegierung, verfahren zu ihrer herstellung und ihrer verwendung fuer bremsbloeckeInfo
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- C21—METALLURGY OF IRON
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Description
8 München 80 O O O / ~s *s
Lucile-Graha-Str. 3Ö, Tel, 47 51« Z Z O 4 3 2
P 468 Dr.Be/Est
Albright & Wilson Limited, Oldbury bei Birmingham, Warwickshire (Großbritannien)
Gußeisenlegierung, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihrer Verwendung für Bremsblöcke
Die Erfindung betrifft Gußeisenlegierungen mit einer charakteristischen Makrostruktur sowie Verfahren zu
ihrer Herstellung.
Gewöhnlich enthält Gußeisen große Kristalle (primäre Dendrite) aus Eisen, die manchmal Eisencarbid enthalten.
Die Zwischenräume zwischen den primären Kristallen sind von kleineren Kristallen, z.B. aus Eisen, EisenGarbid,
Eisensilicid, Eisenphosphid,, Graphit oder verfestigten
eutektischen Gemischen besetzt, je nach der Zusammensetzung
und der Bildungsvorgeschichte des Eisens.
Wenn das Eisen Phosphor enthält, kann ein sprödes phosphorhaltiges
Eutektikum gebildet werden, das entweder pseudobinär ist und dann hauptsächlich zwei Phasen enthält,
wobei die eine aus Eisenphosphid und die andereüberwiegend aus Eisen besteht, oder ternär ist und Eisen,
Eisenphosphid und Eisencarbid enthält. Unter gewöhnlichen Sandformgußbedingungen und unter der Voraussetzung, daß
der Siliciumgehalt nicht zu hoch ist, z.B. unter Umständen, die zur Bildung von Graueisen führen, aber nicht
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zu der von Weißeisen, wird das pseudobinäre Eutektikum
gebildet.
Im allgemeinen gilt, daß je höher der Mengenanteil
von Phosphor ist, desto größer der Anteil von sprödem Phosphid-Eutektikum sein wird. Aus diesem Grunde
wären die Metallurgen "bemüht, die Phosphorgehalte
in Gußeisen so niedrig wie möglich zu halten, in der Annahme, daß mehr als etwa 0,5 % Phosphor die gesamte
Legierung ernsthaft verspröden würde. Darüber hinaus
hat die Erfahrung gezeigt, daß das Phosphid-Eutektikum
sehr stabil ist und nicht durch Anlassen zerstört wird, im Gegensatz zum Eisencarbid in gewöhnlichem Weißeisen.
Gußeisenlegierungen mit hohem Phosphorgehalt wurden deshalb von den praktischen Metallurgen weitgehend
vernachlässigt. Große Ablagerungen von Phosphat-Eisenerzen kommen vor, die nichttechnisch verwendet werden
können, wegen der hohen Kosten zur Entfernung des Phosphors.
Kürzlich wurde gefunden, daß Legierungen mit einem Gehalt von mehr als 2 % Phosphor, die bisher als praktisch
nicht interessant betrachtet wurden, eine Kombination von Eigenschaften/einschließlich hoher Abriebfestigkeit,
einem hohen Funkenwiderstand und einem guten Reibungswiderstand, die sie zur Verwendung als
Bremsblöcke besonders bei Eisenbahnvaggons geeignet machen (vgl. die britische Patentschrift 1 238 646).
Diese Legierungen leiden jedoch daran, daß sie spröde sind. Dies führt zum Reissen der Bremsblöcke. Die
Schwierigkeit wurde nur teilweise durch Verwendung aufwendiger Stahlnetzeinlagen überwunden.
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Es wird angenommen, daß "bei Gußeisenlegierungen,
die mehr als 2 Gewichtsprozent Phosphor enthalten, das Phosphid-Eutektikum ein im wesentlichen kontinuierliches
Netzwerk durch die Legierung hindurch bildet. Unter Berücksichtigung der Stabilität des
Phosphid-Eutektikums wurde es nicht für möglich gehalten, derartige Legierungen mit hohem Phosphorgehalt
in weniger spröder Form zu erhalten.
Es gelang nunmehr Legierungen herzustellen, die einige der Hauptvorzüge der Gußeisenlegierungen mit hohem
Phosphorgehalt, wie sie vorbeschrieben sind," beibehalten, deren Sprödigkeit jedoch vermindert ist.
Dieses Ergebnis ist überaus überraschend. Seit über 100 Jahren war den Metallurgen bekannt, daß Gußeisen
durch kleine Mengen Phosphor spröde wird. Ausgenommen einiger akademischer Arbeiten gab es bisher
fast keine praktische Forschung auf dem Gebiet der Gußeisenlegierungen, die mehr als etwa 1,5 Gewichtsprozent
Phosphor enthalten, weil kein Metallurge es für möglich hielt, daß solche Legierungen eine praktische
Anwendung finden wurden.
Es wurde gefunden, daß unter bestimmten Bedingungen,
z.B. beim Hartguß bzw. Kokillenguß einer Legierung mit niedrigem Siliciumgehalt es möglich ist, Legierungen
zu erhalten, die mehr als 2 % Phosphor enthalten
und in denen der Phosphor als ternäres Eutektikum vorliegt und daß beim Anlassen solcher Legierungen
das ternäre Eutektikum zerstört werden kann und eine starke ferritische Matrix bildet, die Eisenphosphid
und Kohlenstoff in mehr oder weniger dispergierter
Form enthält· Derartige Legierungen haben
'/ 0 9 8 fi R / Π Ρ■ 1 F
eine Festigkeit, für die es "bei solchen Legierungen
mit hohem Phosphorgehalt bisher insgesamt kein Vorbild gibt. Durch Ändern des Ausmaßes des Anlassens
ist es möglich, einen Kompromiß zwischen der sehr hohen Abriebfestxgkeit und dem geringen Funkenwiderstand
von gewöhnlichen Eisenlegierungen mit hohem Phosphorgehalt und der sehr hohen Festigkeit
■ eines voll angelassenen Hartguß- bzw. Kokillengußeisens zu erzielen. Die teilweise angelassenen Legierungen
können durch Einschluß von Carbidstabilisatoren, z.B. von seltenen Erdmetallen, wie dem Cer-Mischmetall,
modifiziert werden.
Gemäß einer Ausführungsform schafft die Erfindung eine neue Gußexsenlegierung, die ein im wesentlichen
kontinuierliches Netzwerk eines entarteten Phosphid-Eutektikums in den Zwischenräumen zwischen den primären
Dendriten enthält, wobei dieses entartete Eutektikum eine im wesentlichen kontinuierliche Matrix aus
Eisen in überwiegend ferritischer oder perlitischer Form enthält bzw. daraus besteht.
Der Begriff "entartetes Phosphid-Eutektikum", wie er
im folgenden gebraucht wird, bezieht sich auf das Gemisch, das Eisen, Eisencarbid, Eisenpliosphid und/oder
Kohlenstoff enthält und durch Zerstörung eines Phosphid-Eutektikums, besonders des ternären Eutektikums,
gebildet worden ist.
Die Erfindung schafft gemäß einer zweiten Ausführungaform
ein Verfahren zur Herstellung eines vorbesserlon
Gußeisens mit hohem Phosphorgehalt, das dadurch go-
709886/081 F
kennzeichnet ist, daß eine Gußeisenschmelze mit hohem Phosphorgehalt unter Bedingungen gegossen
wird, die zur Bildung einer im wesentlichen kontinuierlichen ternären Phosphid-Eutektikumphase
im Gußstück geeignet sind, und daß man das Gußstück bei einer ausreichend hohen Temperatur unterhalt»
von dessen Schmelzpunkt und eine ausreichende Zeit lang, daß das ternäre Phosphid-Eutektikum zerstört
wird und .eine im wesentlichen kontinuierliche überwiegend ferritische oder perlitische Matrix bildet,
erhitzt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform schafft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Gußeisen,
das durch folgende Schritte gekennzeichnet ist: Herstellung einer Schmelze, die im wesentlichen aus
Eisen, Kohlenstoff, Phosphor und Silicium besteht, gegebenenfalls zusammen mit Spuren solcher Elemente,
wie sie gewöhnlich in grauem Gußeisen vorliegen, wobei die Menge von Phosphor größer als 2 und kleiner
als 5 Gewichtsprozent der Schmelze beträgt, die Gesamtmenge von Silicium und Kohlenstoff unter 6 Gewichtsprozent
und vorzugsweise unter 5 Gewichtsprozent der Schmelze beträgt und die Gesamtmengen anderer Elemente
unter 2 Gewichtsprozent der Schmelze liegen, Durchführen eines Kokillengusses der Schmelze-und Anlassen
des im Kokillenguß erzeugten Gußeisens bei einer Temperatur oberhalb 8500G und unterhalb des Schmelzpunktes
der Legierung.
Im allgemeinen enthalten die erfindungsgemäßen Legierungen zwischen 2 und 10 Gewichtsprozent Phosphor,
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insbesondere 2 bis 5 Gewichtsprozent -und vorzugsweise
2,1 bis 4 Gewichtsprozent, am meisten bevorzugt 2,5 bis 3,5 Gewichtsprozent, z.B. 2,6 bis
3,4 Gewichtsprozent. In der Regel werden Legierungen bevorzugt, die 2,05 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise
2,1 bis 5 Gewichtsprozent, am meisten bevorzugt 2,15 bis 5 Gewichtsprozent und noch mehr
bevorzugt 2,2 bis 5 Gewichtsprozent Phosphor enthalten. Besonders bevorzugt sind Legierungen, die 2,25 oder 2,3 bis 5 Gewichtsprozent Phosphor enthalten.
bevorzugt 2,2 bis 5 Gewichtsprozent Phosphor enthalten. Besonders bevorzugt sind Legierungen, die 2,25 oder 2,3 bis 5 Gewichtsprozent Phosphor enthalten.
Die Legierungen bestehen überwiegend aus Eisen (vorzugsweise bis zu 97 his 88 Gewichtsprozent, am meisten
bevorzugt 90 bis 95 Gewichtsprozent, z.B. 92
bis 93 Gewichtsprozent). Die Legierungen enthalten auch Kohlenstoff in Mengen bis zum Sättigungswert
der Schmelze und können zusätzlich andere Elemente und Verunreinigungen enthalten, wie sie üblicherweise
in gewöhnlichem Gußeisen mit geringem Phosphorgehalt vorliegen. Gewöhnlich besteht die wichtigste
dieser Verunreinigungen aus Silicium. Es wird bevorzugt, daß Kohlenstoff und Silicium zusammen in einer
Gesamtmenge von weniger als 5 Gewichtsprozent, am meisten bevorzugt weniger als 4,5 Gewichtsprozent,
z.B. weniger als 4 Gewichtsprozent vorliegen sollten.
Die Legierungen enthalten gewöhnlich 0,5 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 4 Gewichtsprozent
und am meisten bevorzugt 1,5 bis 3,5 Gewichtsprozent,
z.B. 2 bis 3 Gewichtsprozent Kohlenstoff. Die Menge
- 7 -■ *·■ 2 0 9-886/0815
— ν —
Kohlenstoff in chemisch gebundenem Zustand in der
schließlich erhaltenen Legierung (z.B. als Fe^C und
möglicherweise auch in Form von EfiLiciden) kann einen
Einfluß auf die Eigenschaften der Legierungen haben. Gemäß den bevorzugten Ausführungsformen zielt das
Herstellungsverfahren dahin, in der Legierung eine relativ geringe Menge chemisch gebundenen Kohlenstoff
vorliegen zu haben, z.B. unter 2 Gewichtsprozent, bezogen auf die Legierung, und vorzugsweise
unter 1,75 Gewichtsprozent, jedoch oberhalb 0,6 Gewichtsprozent.
Das am meisten bevorzugte Mengenverhältnis von gebundenem Kohlenstoff beträgt zwischen
1,75 und- O>75? insbesondere 1,5 bis 1 Gewichtsprozent.
Andere Elemente, die vorhanden sein können, sind Silicium,
das vorzugsweise in geringen Mengen von z.B. unter 5 Gewichtsprozent und vorzugsweise unter Q Gewichtsprozent
und am meisten bevorzugt unter ^ Gewichtsprozent und häufig weniger als 2,2 Gewichtsprozent,
z.B. von 0,2 bis 2 Gewichtsprozent oder 0,5 bis
1 Gewichtsprozent^ insbesondere "bevorzugt sind Legierungen,
die 0,75 bis 1,5 Gewichtsprozent Silicium enthalten.
" .
Es wird angenommen, daß die Menge Silicium einen wenigstens genauso wichtigen Einfluß auf den kombinierten
Kohlenstoffgehalt wie die Temperaturbehandlung hat und es wird daher eine Legierung bevorzugt, die -zwischen
0,8 und 1,5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,9 bin 1,^1 Gewichtsprozent, z.B. 0,96 bis 1)39 Gewichts-
1>Γθ·Λ('.ηΙ Silicium enthält.
Jii ο /ichmf:lVjCi kann zusätzlich zum Eisen, Phosphor,,
- 8 -- 2 0 9 8 8 6/061?. BAD ORIGINAL
Silicium und Kohlenstoff noch. Verunreinigungen enthalten, wie Schwefel, Sauerstoff, Mangan,
Kobalt, Hickel, Kupfer, Vanadium, Titan, Molybdän und Wolfram. Vorzugsweise liegen diese Verunreinigungen
in Mengen vor, die nicht größer sind als die Mengen derjenigen Verunreinigungen, die in üblichem
grauen Gußeisen vorhanden sind. Diese Elemente sind vorzugsweise jeweils in einer Menge von
unter 1 Gewichtsprozent und am meisten bevorzugt unter 0,5 Gewichtsprozent vorhanden. Elemente außer
Eisen, Phosphor, Kohlenstoff und Silicium sind vorzugsweise in einer Gesamtmenge von unter 1,5 Gewichtsprozent,
am meisten bevorzugt von nicht mehr als 1 Gewichtsprozent vorhanden.
Die Schmelze wird vorzugsweise dadurch hergestellt, daß Schrott oder anderes Gußeisen und üPerrophosphor
in geeigneten Mengenverhältnissen zusammengeschmolzen
wird. Diese Ausgangsstoffe definieren allgemein die Zusammensetzung des Produkts. Die Schmelze wird
gewöhnlich entschlackt und gegossen.
Im allgemeinen wird ein kontinuierliches Phosphid-Eutektikum gebildet, wenn die Gußeisenlegierung mehr
als 2 Gewichtsprozent Phosphor enthält. Um jedoch
sicherzustellen, daß das Eutektikum ternär und nicht pseudobinär ist, ist es erforderlich, sowohl die Zu-
sicherzustellen, daß das Eutektikum ternär und nicht pseudobinär ist, ist es erforderlich, sowohl die Zu-
aucb
sammensetzung als/die Bedingungen beim Gießen zu regpln. Die Zusammensetzungen, die die Bildung von einei ternären Eutektikum am meisten begünstigen, sind solche, die einen niedrigen Siliciumgehalt haben, von
z.B. weniger als 2 Gewichtsprozent. Angemessene Be-
sammensetzung als/die Bedingungen beim Gießen zu regpln. Die Zusammensetzungen, die die Bildung von einei ternären Eutektikum am meisten begünstigen, sind solche, die einen niedrigen Siliciumgehalt haben, von
z.B. weniger als 2 Gewichtsprozent. Angemessene Be-
209886 /OB 1 !·
dingungen bestehen im schnellen Abkühlen der Schmelze
mit einer Geschwindigkeit, die ausreicht, um die metastabile ternäre Phase einzufrieren, bevor sie
in die stabilere pseudobinäre Phase zurückkehrt. Ausreichend schnelles Abkühlen kann erreicht werden
durch einen Kokillenguß der Schmelze. Der,Kokillenguß
umfaßt das Gießen in eine thermisch leitfähige Form, welche die Wärme der Schmelze schnell ableitet,
gegenüber der normalen Sandform, die thermisch isoliert und dazu neigt, die Wärme festzuhalten. Die
Schmelze wird in einer typischen Ausführungsform in eine Form aus einem Metall gegossen, das in der Lage
ist, der Wärme und Zusammensetzung der Schmelze zu widerstehen. Die Form kann z.B. aus einem relativ
hochschmelzendem Eisen oder Stahl bestehen. Vorzugsweise wird die Form vorerhitzt, um eine vorzeitige
Verfestigung der Schmelze zu vermeiden, mit der Schmelze gefüllt und das Heiz.en abgestellt .Die Form kann
von außen gekühlt werden, um die Abkühlungsgeschwindigkeit zu erhöhen. Alternativ kann die Schmelze in eine
Form, z.B. eine Sandform gegossen werden, die Kühlrippen aus Metall enthält. Solche Kühlrippen bilden
dann Einlagen im Gußstück.
Das im Kokillenguß gegossene Eisen ist anfangs sehr spröde wegen des ausgedehnten Netzwerks aus sprödem
ternären Eutektikum. Das abgekühlte Eisen enthält gewöhnlich perlitische primäre Dendrite zusammen mit
großen pseudoprimären Plätten aus Eisencarbid und ein im wesentlichen kontinuierliches Netzwerk von tertiärem
Eutektikum, das zur Dissoziation in eine Perlit-Matrix, die Eisenphosphid und Eisencarbid enthält, neigt. 2n
- 10 209888/0815 "
- ίο -
Abwesenheit von Carbidstabilisatoren ergibt das Anlassen der Gußstücke, daß das Perlit der primären
Dendrite und de's Eutektikums in Ferrit überführt wird, welches Graphit ausfällt. Die pseudoprimären
Eisencarbidkristalle und das Eisencarbid des Eutektikums brechen ebenfalls zusammen, anfangs
unter Bildung von Perlit und gegebenenfalls von Ferrit und Graphit. Das Eisenphosphid des Eutektikums
neigt zu einer Agglomerierung in größere Bereiche, was möglicherweise mit einer Diffusion durch
die Ferritmatrix zusammenhängt, und das Graphit neigt zur Bildung von Strömen zwischen den Bereichen aus
Eisenphosphid.
Um die genannten Änderungen zu bev/irken, werden gewöhnliche Gußstücke auf eine Temperatur oberhalb
0C, aber unterhalb des Schmelzpunkts des Eisens,
z.B. auf 85O bis 150Q0G erhitzt. Vorzugsweise liegt
die Anlaßtemperabur unterhalb des Schmelzpunkts des ternären Eutektikums, aber oberhalb der Übergangstemperatur
zwischen der Austhenitphase und der Ferritphase (z.B. 910 bis 9200C). Das Anlassen sollte ausreichen,
um sicherzustellen, daß x^enigstens der größte Teil des Eutektikums zusammenbricht unter Bildung
einer Matrix aus freiem Eisen, von welchem nach dem Abkühlen wenigstens 50% in einem ferritischen Gefüge
vorliegt, oder um den gewünschten kombinierten Kohlenstoffgehalt zu schaffen, wie vorher beschrieben
wurde. Die Anlaßdauer kann z.B. von 1 bis 6 Stunden oder mehr betragen. Es wurde gefunden, daß ein partiell
angelassenes Eisen mit ausreichender Festigkeit nach 2 bis 3 Stunden Anlassen bei 910 bis 9200G erhalten
werden kann.
- 11 209888/0815
Partiell angelassene Legierungen gemäß der Erfindung haben typischerweise das folgende Gefüge ϊ
(a) Die primären Dendrite sind wenigstens überwiegend
ferritischer Hatur, wobei gegebenenfalls
einige perlitische Kristalle vorliegen können, wenn die Anlaßdauer kurz war;
(b) die Zwischenräume des Primärgefüges enthalten eine im wesentlichen kontinuierliche Matrix aus
Eisen, die überwiegend ferritischer Natur ist, wobei eingesprengte Perlitbereiche vorliegen,
wenn die Anlaßdauer kurz war;
(c) es liegen in der kontinuierlichen Matrix agglomerierte Bereiche von Eisenphosphid vor;
(d) es ist Graphit vorhanden, gewöhnlich überwiegend
in Form von Strömen ad.sch.en den Phosphidbereichen$
(e) es können restliche JSpuren von Eisencarbid vorliegen,
insbesondere wenn die Anlaßdauer kurz war, entweder in Form getrennter Kristalle oder als
Perlit.
Der Verlauf des Anlassens kann vorteilhaft durch Verwendung
eines Carbidstabilisators in.der Schmelze beeinflußt werden.
Z.B. kann Magnesium oder ein seltenes Erdmetall, wie das Cer-Mischmetall, zugefügt werden. Typische Carbidstabillsatoren
können in Mengen von bis zu etwa 1 Gewichtsprozent zugesetzt werden. Die Carbidstabilisatoren
haben wenig Einfluß auf die Mikrοstruktur des anfangs
gebildeten gekühlten Veißeisens. Beim Inlassen fördern sie jedoch die Bildung von kugelig geglühtem
Perlit und Temperkohle und neigen zur Bildung einer Matrix, in welcher das Eisenphosphid relativ dispergiert
verbleibt.
In Gegenwart von Carbidstabilisatoren hat eine partiell angelassene Legierung gemäß der Erfindung typischerweise
das folgende Mikrogefüge:
(a) Die primären Dendriten bestehen überwiegend aus Ferrit und/oder kugelig geglühtem Perlit;
(b) die Zwischenräume des Primärgefüges enthalten eine im wesentlichen kontinuierliche Matrix aus Eisen,
das überwiegend als Ferrit und/oder kugelig geglühtes Perlit vorliegt;
(c) es verbleibt eine erhebliche Menge von massivem pseudoprimären Eisencarbid;
(d) die Matrix enthält relativ dispergierte diskrete Teilchen aus Eisenphosphid;
(e) freier Kohlenstoff liegt überwiegend als Temperkohle
vor.
Diese Legierungen zeigen eine größere Festigkeit als
die entsprechenden partiell angelassenen Legierungen, die keine Carbidstabilisatoren enthalten. Dies kann
auf die größere Dispergierung des Eisenphosphids und
- -13 ?09886/na15
von Kohlenstoff zurückzuführen sein.
Nach längerem Erhitzen der Gußstücke wird eine voll angelassene Legierung erhalten, die typischerweise
das folgende Gefüge aufweist:
(a) Die primären Dendrite sind im wesentlichen
ferritisch}
(b) die Zwischenräume des Primärgefüges enthalten
eine/wesentliche! kontinuierliche Matrix aus. •ferritischem Eisen;
(c) die ferritische Matrix enthält dispergiertes Eisenphosphid und freien Kohlenstoff;
(d).es liegt wenig oder gar kein zurückgehaltenes Eisencarbid nachweisbar vor.
Die voll angelassenen Legierungen sind wegen ihrer hohen festigkeit bemerkenswert.
Die Erfindung schafft Legierungen, die nach den Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt sind sowie
Legierungen mit der gleichen Zusammensetzung und dem gleichen Mikrogefüge. Die Erfindung schafft
insbesondere Bremsblöcke, Bremsscheiben und ähnliche gegossene Bremsteile, die aus einer Legierung gemäß
der Erfindung hergestellt worden sind. .
Die Legierungen können auch für verschiedene andere Verwendungszwecke geeignet sein, wobei übliches
Graugußeisen gegenwärtig verwendet wird oder wobei
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die Äbriebfestigkeit oder eine Korrosionsfestigkeit bei hohen Temperaturen erwünscht ist. Körnige
oder pulverisierte Metalle mit dem angegebenen Mikrogefüge können beim Bau von gesinterten oder
verklebten zusammengesetzten Teilen verwendet werden.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel näher
erläutert.
Es wurden Legierungen hergestellt, die 2,55 bis 2,78 % Phosphor, 0,96 bis 1,39 % Silicium und 2,27
bis 2,72 % Kohlenstoff enthielten, indem Schrott und Ferrophosphor in geeigneten Mengenverhältnissen in
einem induktionsbeheiztem Tiegel aus Siliminit zusammengeschmolzen
wurden. Die Schmelzen wurden entschlackt und bei 135O°C in erhitzte Stahlformen gegossen und
Kokillengußstücke hergestellt. Die Gußstücke wurden durch dreistündiges Erhitzen bei 910 bis 920°C in
einem elektrisch erhitzten Muffelofen angelassen. Die angelassenen Gußstücke wurden langsam abkühlen gelassen.
Zu bestimmten Schmelzen wurde vor dem Gießen 1 Gewichtsprozent Cer-Mischmetall zugefügt.
•Die angelassenen Gußstücke hatten eine Biegerißfestigkeit
von 41,76 kg/mm (26,6.tons je sq.in.)
und die Zugabe von Mischmetall ergab Festigkeiten von 53,5 bis 62,3 kg/mm2 (34 bis 39,7 tons/sq.in).
Die Biegerißfestigkeit wurde gemäß BSTM 14-52 (1961), die Sprödigkeit nach dem Izod-Verfahren
BSTLl 131-49 (1947). und die Härte nach Brinell BSTM 240
gemessen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I "wiedergegeben und mit ähnlichen Legierungen Verglichen,
die entweder ohne Anlassen oder durch Sandguß hergestellt worden waren. -
Die Tabelle II erläutert durch Vergleich zwischen er— findungsgemäßen Legierungen und im Sandguß hergestellten
Graugußeisen mit hohem Phosphorgehalt, niedrigerem Phosphorgehalt und üblichem Grauguß die fortschrittlichen
Eigenschaften der erfindungsgemäßen Legierungen.
- Ϊ6 -
209886/0« 1 F
σ to co
Art und Behandlung | P . % |
Si % |
Kombinierter C ()7e,C+SiC) H |
Freies Graphit % |
Gesamt C % |
Biegereiß festigkeit kg/mm2 (Q?ons/sq. in. ) |
Izod-Schlag- zähigkeit kg.cm/cm2 (lbs.ft/in.) |
I _\ I |
Kokillenguß | 2,45 2,84 |
1,26 1,36 |
2,56 2,66 |
0,07 0,03 |
2,63 2,63 |
23Λ(14,9) | 30:17,2;4,3 (7;4;1) 12,9 (3) |
|
t EokillengußjMiscnmetall- zusatz, angelassen ι Wiederholung,.Analyse ,Kokillenguß + Mischme- •tall und angelassen 1 It ti jWi e de rho lung |
2,54 2,55 2,77 2,59 2,74 |
1,19 1,22 0,96 1,21 1,17 |
1,21 1,20 0,59 1,29 1,28 |
1,18 1,17 2,13 1,27 . 1,15· |
2,39) 2,37) 2,72 2,56 2,43 |
5M34,3) 62,3(39,7) 5^,7(34,8) 53,4(34,0) |
95;21,5(22;50) | |
Kokillenguß + angelassen iSandguß " Il |
2,60 2,76 2,69 2,85 2,72 |
1,40 1,37 1,21 1,16 1,50 |
1,52 1,87 2,32 2,30 1,87 |
0,75 0,76 0,24 0,24 0,77 |
' 2,27 2,63 2,56 2,54 2^64 |
41,7(26,6) 27,5(17,5) 20,2;30,6 (12,8;19,5) |
'6Ο;73(14;17) 26;39 (6;9) |
|
Sandguß, Mischmetall zusatz , angelassen 2,72 I - ' -—— |
1,18 | 1,57 | ; 0,90 | 2,47 | 34,5, 39 N> (8;9) ^J |
Tabelle II S = Sandguß A = angelassen M = Ger-Mischmet al !zusatz C = gekühlt
οοω
ι ·
ι ·
Zusammensetzung , Behandlung ! Biegereiß-
\ ο' ■· ■ festigkeit
; /o j
2,8
2·, 55
£,77
2,78
2,59
2,74-0,91
£,77
2,78
2,59
2,74-0,91
1,31
Si
1,5
0,79 0,96
1,39 1,21
1,17
0,18 0,20
tsr.ormguß e i s en
. 10
12
SA C CA
g/
(tons/sq.inch.)
Ablenkung
Ablenkung
Izod-Schlagzähigkeit
kg.cm/cm^ (lbs.ft/in.)
Brinell-Härte
27,^(17,5) 0,100
41,7(26,6) 0,158
19,3-21,5 (4,5-5,0) 21,5;25,8;39;25,8 (5,6,9,6) 43;12,9;17,2
(1,3,4) 3O;51,5;6O (7,12,14)
302-321
MCA
MCA
MCA
MCA
MCA
SA
CA
S S
61,3(39,1) 0,165
62,4(39,7) 0,235
57,5(37,6) 0,200
54,6(34,8) 0,105
53,5(34,0). 0,155
32,5(20,7) . 0,135
32,2(20,5) 0,119
53,6(34,2) 0,205
29,8-37,7 (19-24)
34,5-40.7 ' (22-26) 34,4;39(8,9) 51,5(12) 69(16)
39(9)
47,2;51,5;94,5 (11,12,22)
25,8-43(6-10) 51,5-69(12-16)
401 274
341
248 202
155-240 M55-240
ro σ CD 00
00 cn
CO
Behandlung | Biegereiß festigkeit kg/mrn^ (tons/sq.inch.) At) lenkung |
■ Izod-Schlag- zähigkeit kg. cm/cia2 (lbs. f t/in. ) |
Brinel1-Härt e | |
Zu s am πι ens e t zung | "S S S S |
39,3-45,5 (25-29) 45,5-50 (29-32) 50-56,5 (32-36) 56,5-64,3 (36-41) 62,7-70 (40-45) |
60-73(14-17) 69-82(16-19) 73-90,5(17-21) 77,4-86(18-20) 86-94,5(18-22) |
155-240 180-250 180-250 180-250 240-320 |
Ho rmguß e i s en | ||||
Nr. 14 17 20 23 26 |
er ι
K)
Proben von durch Sandguß und Kokillenguß hergestellte
Legierungen, sowie gekühlte und angelassene sowie Cer-Mischmetall enthaltende gekühlte und angelassene Legierungen gemäß den vorstehenden Tabellen wurden geätzt mit 4 folgern Picral und mit dem Reagenz nach Murakamis
über 10 Sekunden bei 800G. Mikrofotografien mit einer
4-00-fachen Vergrößerung wurden hergestellt, die als Fig* . 1 bis 6 beigefügt-,sind«
Die Mikrofotografien werden wie folgt erläutertί
1» Im Sandguß hergestellter Bremsschuh
Dies ist ein hypoeutektisch.es perlitisches Graugußeisen
mit ausgedehnten Bereichen des pseudöbinären Eutektiküms
und ist in lig. 1 dargestellt.
2. Eokillengüßeisen \
Dieses Eisen ist ein h3rp0eutektisch.es Weißgußeisen. Die
primären Austenit-Dendrite sind perlitischer Katur, während
eine erhebliche Menge des Eisencarbids als massive idiomorphe Platten mit pseudoprimärem Charakter verfestigt
worden ist, die für stark phosphorhaltiges Weißeisen
typisch sind. Zwischen den Carbidplatten und den primären Dendriten liegt eine feine eutektische Struktur.
Dies scheint das ternäre Eutektikum zu sein und besteht aus drei Phasen, nämlich Austenit (jetzt perlitisch und
dunkelgrau geätzt), Phosphid (hellgrau geätzt) und Carbid (weiß geatzt). Eine Mikrofotografie dieses Eisens ist in
Fig. 2 dargestellt.
- 20 -
3« Kokillengußeisen, angelassen
Das Anlassen hat eine tiefgreifende Wirkung auf die Mikrostruktur dieses Eisens. Die Carbide, nämlich
sowohl aae massive binäre Carbid iül^das feinere
ternäre Carbid, sind vollständig zu Ferrit und Graphit zusammengebrochen. Das Perlit der primären
Dendrite und auch das im ternären Eutektikum ist teilweise zu einem ferritischen Gefüge zusammengebrochen.
Das Eisenphosphid des ternären Eutektikums hat agglomeriert unter Bildung ziemlich großer Bereiche. Das
als Ergebnis des Zusammenbruchs der Carbide gebildete
Graphit liegt in Form fadenförmiger Ausläufer vor, die
scheinbar zwischen den Phosphidbereichen verlaufen· Das Mikrogefüge ist in Fig. 3 dargestellt.
4. Mt Cer behandeltes gokillerigußeisen
Dieses ist ein hypoeutektisches Weißeisen. Das Mikrogefüge
des Eisens scheint mit dem des nicht mit Cer behandelten Eokiilengußeisens identisch zu sein und ist
in Fig. 4- erläutert.
5. Mit Cer behandeltes Kokillengußeisen, angelassen
Die Wärmebehandlung des das Cer enthaltenden Eisens ergibt die Bildung eines unterschiedlichen Mikrogefüges*
Zunächst scheint das Cer als Carbidstabilisator zu wirken, was sicherlich durch die erhebliche Menge des
zurückgehaltenen Carbids in der Struktur wiedergegeben wird. Einige der massiven Carbidteilchen haben sich
zersetzt und ergeben Aggregate von Temperkohie. Das Perlit der primären Dendrite hat begonnen, zusammenzubrechen,
und liegt in kugelig geglühter Form vor.
209886/neiF
Das ternäre Eutektikum ist etwas zusammengebrochen unüer Bildung von Ferrit, Graphit und Eisenphosphid.
Das Eisenphosphid hat nicht agglomeriert zu einem Gebilde und zu dem gleichen Ausmaß, wie es in dem
oben beschriebenen nicht mit Cer behandelten Eisen der Fall war. Die Mikrostruktur dieser Probe ist
in Fig· 5 dargestellt·
6, Mit Cer behandeltes Kokillengußeisen
Die Wärmebehandlung dieses mit Cer behandelten Eisens ist vollständiger als dies bei der Probe gemäß Fig.5
der Fall war und es gibt nur geringe Anzeichen von zurückgehaltenem Carbid. Die primären Dendrite und.
die Matrix sind ferritisch und das Eisenphosphid ist
als ziemlich feine Dispersion zurückgehalten. Das als Ergebnis des Zusammenbrechens des Carbide gebildete
Graphit liegt in kompakterer Form vor als im Fall des nicht mit Cer behandelten Eisens. Diese Tatsache würde
zusammen mit dem nicht-agglomeriert en Phosphid zur Bildung eines Eisens größerer Festigkeit tendieren.
Die Zugabe des Elements Cer zu diesem Weißeisen mit höherem Phosphorgehalt hat drei Hauptwirkungen· Zunächst
stabilisiert es das Eisencarbid, vermutlich durch Verminderung des wirksamen Schwefelgehalts des
Materials, wodurch die Wärmebehandlung schwieriger wird. Zweitens verbessert der Cer-Gehalt die Form
der Temperkohle und vermindert drittens die Neigung des Eisenphosphids zu agglomerieren. Diese Kennzeichen
der Mikrostruktur sind in Fig. 6 erläutert.
-Pat ent ansprüche- -22 -
209886/081
Claims (32)
1. Gußeisenlegierung, gekennzeichnet durch ein Gefüge, bei dem ein im wesentlichen kontinuierliches
Netzwerk eines entarteten Phosphid-Eutektikums zwischen den primären Dendriten vorliegt, welches eine
im wesentlichen kontinuierliche Matrix aus Eisen enthält oder daraus besteht, das überwiegend in
Form von Ferrit oder Perlit vorliegt.
2· Eisenlegierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mehr als 2 und weniger als 10 Gewichtsprozent Phosphor enthält.
3. Legierung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mehr als 2 und weniger als 5 Gewichtsprozent
Phosphor enthält.
4. Legierung nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet,
daß die Phosphormenge 2,05 bis 5 Gewichtsprozent beträgt.
5· Legierung nach Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet,
daß die Phosphormenge 2,1 bis 4- Gewichtsprozent
beträgt.
6. Legierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie 90 bis 95 Gewichtsprozent
Eisen enthält.
7. Legierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtmenge von
Kohlenstoff und Silicium zusammen weniger als
- 23 209886/0815
5 Gewichtsprozent der Legierung "beträgt.
8» Legierung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet * daß die Gesamtmenge Kohlenstoff
und Silicium zusammen weniger als 4· Gewichts- · Prozent beträgt*.
9» Legierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche*
dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtmenge Kohlenstoff
zwischen 0,5 und· 5 Gewichtsprozent der
Legierung beträgt.
10* Legierung nach Anspruch 9i dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtmenge Kohlenstoff 1 "bis
4- Gewichtsprozent der Legierung beträgt»
11* Legierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Menge Kohlenstoff 2 bis 3 Gewichtsprozent der Legierung betragt*
12* Legierung .nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Menge kombinierter Kohlenstoff unter 2 Gewichtsprozent der Legierung
beträgt*.. '
13. Legierung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge von kombiniertem Kohlenstoff über 0,6 Gewichtsprozent, aber unter 1,75
.Gewichtsprozent beträgt.
14. Legierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Menge von kombiniertem. Kohlenstoff 1 bis 1,5 Gewichtsprozent
-■ 24- -
der Legierung "beträgt.
15· Legierung nach, einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie weniger als 3 Gewichtsprozent Silicium enthält.
16. Legierung nach Anspruch 15i dadurch gekennzeichnet,
daß sie zwischen 0,2 und 2 Gewichtsprozent Silicium enthält.
17· Legierung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,5 Ms 1,6 Gewichtsprozent Silicium enthält.
18. Legierung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,96 bis 1,39 Gewichtsprozent Silicium enthält.
19· Legierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtmenge von Verunreinigungen
durch Elemente außer Eisen, Kohlenstoff, Phosphor und Silicium weniger als 1,5 Gewichtsprozent
"beträgt.
20. Legierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die primären Dendrite
hauptsächlich ferritisch oder perlitisch sind.
21. Legierung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die primären Dendrite wenigstens überwiegend
ferritisch sind.
22. Legierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
2098 86/OfM*
dadurch gekennzeichnet, daß die Matrix aus dem entarteten Eutektikum überwiegend ferritisch ist.
23. Legierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die primären Dendrite
überwiegend ferritisch oder perlitisch sind, daß die Matrix aus dem entarteten Eutektikum überwiegend
ferritisch ist, daß das Eisenphosphid
des entarteten Eutektikums in Form von agglomerierten Bereichen vorliegt, daß wenigstens ein Teil des
Kohlenstoffs des entarteten Eutektikums als Graphit in Form von Strömen zwischen den Bereichen aus
Eisenphosphid vorliegt und daß gegebenenfalls Spuren von Eisencarbid vorhanden sind.
24. Legierung nach einem der Ansprüche· 1 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß sie zusätzlich einen Carbidstabilisator enthält.
25· Legierung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß der Carbidstabilisator aus wenigstens einem seltenen Erdmetall besteht.
26· Legierung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet,
daß der Carbidstabilisator Cer-Mischmetall ist,
27· Legierung nach einem der Ansprüche 24 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, daß der Carbidstabilisator in einer Menge von bis zu 1 Gewischtsprozent vorhanden
ist.
- 26 -
209886/0815
28. Legierung nach einem der Ansprüche 24 bis 27»
dadurch gekennzeichnet, daß die primären Dendrite überwiegend aus Ferrit oder Perlit bestehen, daß
die Matrix aus dem entarteten Eutektikum überwiegend aus Perlit oder Ferrit besteht, daß massive
pseudoprimäre Eisencarbidkristalle vorliegen, daß das Eisenphosphid des entarteten Eutektikums
in der kontinuierlichen Matrix dispergiert ist und daß freier Kohlenstoff in Form von Temperkohle vorhanden
ist.
29· Legierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die primären Dendrite überwiegend ferritisch sind, daß die Matrix aus dem
entarteten Eutektikum im wesentlichen ferritisches Eisen ist, daß der Phosphor des entarteten Eutektikums
als dispergiertes Eisenphosphid vorliegt und daß Kohlenstoff des entarteten Eutektikums überwiegend ale
freier Kohlenstoff vorliegt·
30· Verfahren zur Herstellung von Gußeisen nach einem der Ansprüche 1 bis 29» dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Eisenlegierung, die ein kontinuierliches Netzwerk aus einem ternären Fhosphid-Eutektikum enthält,
auf eine Temperatur oberhalb 85O0C, aber unterhalb
des Schmelzpunkts von Eisen ausreichend lange erhitzt, bis das ternäre Eutektikum ausreichend
abgebaut ist unter Bildung einer im wesentlichen kontinuierlichen Matrix aus ferritischem oder perlitischem
Eisen.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlaßtemperatur zwischen 910 und 920cC liegt.
- 2? 209886/0815'
32. Verfahren nach, einem der Ansprüche 30 oder 31,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Erhitzen 1 "bis 6 Stunden lang durchführt.
33· Verfahren nach einem der Ansprüche 30 bis 32,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine Schmelze herstellt, die hauptsächlich aus Eisen, Kohlenstoff,
Phosphor und Silicium zusammen gegebenenfalls mit Spuren anderer Elemente, wie sie üblicherweise
in Graugußeisen vorlxegeq/f und wobei
die Menge des Phosphors über 2 und unter 5 Gewichtsprozent der Schmelze beträgt und die Gesamtmenge
von Silicium und Kohlenstoff unter 6 % liegt und die Gesamtmenge anderer Elemente
unter 2 Gewichtsprozent, bezogen auf die Schmelze, beträgt, - die Schmelze im Kokillenguß
gießt, und den Kokillengießling'bei einer Temperatur
oberhalb 8500C und unterhalb des 'Schmelzpunkts
der Legierung anläßt.
34-. Verwendung der Gußeisenlegierung nach einem der
Ansprüche 1 bis 29 wenigstens teilweise für Gußeisen-Bremsblöcke.
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EP0726327A1 (de) * | 1994-12-05 | 1996-08-14 | Maschinenfabrik & Eisengiesserei Ed. Mezger AG. | Bremsklotzsohle und Verfahren zu deren Herstellung |
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CN115074609B (zh) * | 2022-07-05 | 2022-12-06 | 襄阳金耐特机械股份有限公司 | 一种低残余应力、高弹性模量球墨铸铁及其应用 |
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- 1971-07-13 GB GB3272771A patent/GB1411216A/en not_active Expired
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