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Die
vorliegende Erfindung betrifft ophthalmische Arzneistoffzusammensetzungen,
die Phe-Gly-Leu-Met-NH2 (nachstehend als FGLM bezeichnet), bei
dem es sich um ein Tetrapeptid an der C-Endgruppe von Substanz P
handelt, oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon, und einen
Insulin-artigen Wachstumsfaktor I als Wirkstoffe enthalten. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein therapeutisches Mittel für Hornhauterkrankungen
mit einer fördernden
Wirkung auf die Hornhautepithelwundheilung, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass ein Insulin-artiger Wachstumsfaktor I (nachstehend als
IGF-I bezeichnet), bei dem es sich um einen der Wachstumsfaktoren
handelt, als weiterer Wirkstoff mit FGLM in einem Präparat formuliert
wird, oder dass diese zwei zusammen verabreicht werden.
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Die
Hornhaut ist ein transparentes, gefäßloses Gewebe mit einem Durchmesser
von etwa 1 cm und einer Dicke von etwa 1 mm. Die Transparenz der
Hornhaut beeinflusst Sehfunktionen stark und verschiedene physiologische
und biochemische Phänomene
in der Hornhaut wirken vorwiegend mit dem Ziel des Aufrechterhaltens
der Transparenz der Hornhaut.
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Hornhautepitheldefekte,
die durch verschiedene Erkrankungen, wie z.B. Hornhautulkus, Hornhauterosion,
Keratitis und trockenes Auge, verursacht werden, heilen spontan,
wenn nicht interkurrent eine gemischte Infektion stattfindet. Wenn
die Heilung jedoch aufgrund bestimmter Ursachen verzögert wird
oder nicht stattfindet und die Hornhautdefekte bestehen bleiben,
wird der normale Aufbau des Epithels nachteilig beeinflusst und
ferner werden sogar die Struktur und die Funktion des Hornhautstromas
und des Endothels geschädigt. Das
Prinzip der herkömmlichen
therapeutischen Verfahren ist lediglich passiv, d.h. die Oberfläche der
Hornhaut wird vor der äußeren Stimulation
geschützt,
wodurch das Epithel spontan erweitert wird, so dass es den geschädigten Bereich
wieder bedeckt. Der Fortschritt der Zellbiologie in letzter Zeit
hat Faktoren aufgezeigt, die bei der Proliferation, Migration, Bindung,
Ausbreitung von Zellen, usw., beteiligt sind, und es wurde berichtet,
dass Verbindungen, welche die Migration des Hornhautepithels verstärken, eine
wichtige Rolle bei der Heilung von Hornhautepitheldefekten spielen
(Jpn. J. Clin. Ophthalmol., 46, 738–743 (1992), und Jpn. J. Ophthalm
Surg., 5, 719–727
(1992)).
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FGLM
ist ein Tetrapeptid an der C-Endgruppe von Substanz P, die im US-Patent
3,862,114 beschrieben ist, und in der Patentbeschreibung ist beschrieben,
dass sie eine hypotone Wirkung aufweist. Substanz P ist ein Polypeptid,
das aus elf Aminosäuren
besteht, die Wirkun gen wie z.B. eine Gefäßerweiterung, eine Kontraktion
der glatten Muskulatur, eine Förderung
der Speicheldrüsensekretion
und der Diurese zeigen. Bezüglich
der Substanz P wurden auf dem ophthalmischen Gebiet verschiedene
Untersuchungen durchgeführt.
Beispielsweise wurde eine Verbesserung der anomalen Bindehautbecherzellensekretion
bei ophthalmischen Erkrankungen beschrieben (WO 95/13087) und es
wurde über
ein sequenzielles Auftreten von Substanz P bei Entzündungen,
wie z.B. einer Keratitis, berichtet (J. Jpn. Ophthalmol. Soc., 91,
982–987
(1987), ebenda, 92, 448–452
(1988)). Es gibt jedoch keinen Bericht bezüglich FGLM, bei dem es sich
um ein Teilpeptid davon handelt, auf dem ophthalmischen Gebiet.
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Andererseits
ist ein Insulin-artiger Wachstumsfaktor einer der Wachstumsfaktoren,
die das Wachstum normaler menschlicher Zellen steuern, wie z.B.
der epidermale Wachstumsfaktor, der Fibroblastenwachstumsfaktor,
der Plättchenwachstumsfaktor
und der von transformierten Zellen gebildete Wachstumsfaktor, und
unter diesen gibt es einen IGF-I und einen Insulinartigen Wachstumsfaktor
II (nachstehend als IGF-II bezeichnet). Kürzlich wurde darüber berichtet,
dass IGF-I die Schilddrüsenzellenproliferation
stimuliert (J. Biol. Chem., 264, 18485–18488 (1989)), dass IGF-II
das Muskelwachstum und die Muskeldifferenzierung reguliert (Hum.
Mol. Genet., 3, 1117–1121
(1994)), usw. Auch auf dem ophthalmischen Gebiet wurde beschrieben,
dass IGF-I, IGF-II und funktionelle Derivate davon das Überleben
von retinalen Neuronen fördern
(vgl. die japanische Patentoffenlegungsschrift Hei-07/500,839),
dass IGF-II für
eine Therapie jeder Wunde in verschiedenen Bereichen effektiv ist,
einschließlich
der Wunde nach einer Hornhauttransplantation (japanische Patentoffenlegungsschrift
Sho-63/233,925),
und dass Augengewebe, wie z.B. die Hornhaut, die für eine Transplantation
bereitgestellt werden, unter Verwendung einer Lösung, welche den vorstehend
genannten Wachstumsfaktor enthält,
bei einer niedrigen Temperatur in einem frischen Zustand der Gewebe
konserviert werden kann (japanische Patentoffenlegungsschriften
Hei-05/025,001 und Hei-06/048,901). Es wurde auch beschrieben, das
im Allgemeinen Gelzusammensetzungen, die den Wachstumsfaktor enthalten,
bezüglich
einer Wundheilung in vorderen Segmenten, usw., effektiv sind (japanische
Patentoffenlegungsschrift Hei-02/000,112). Die Wachstumsfaktoren,
die in diesen Patentoffenlegungsschriften spezifisch beschrieben
sind, sind jedoch lediglich epidermale Wachstumsfaktoren und es
gibt keine Beschreibung bezüglich
des Effekts von IGF-I.
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IGF-II
ist dafür
bekannt, dass es für
eine Therapie einer Wunde nach einer Hornhauttransplantation, usw.,
geeignet ist, wie es vorstehend erwähnt worden ist. Bezüglich IGF-I
gibt es jedoch nur einen Bericht dahingehend, dass es die Hornhautepithelwundheilung
nicht beeinflusst (Connect. Tissue, 27, 65 (1995)).
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Es
wurde berichtet, dass Substanz P selbst die Hornhautepithelwundheilung
nicht beeinflusst, dass es jedoch die Hornhautepithelwundheilung
fördert,
wenn es von den Wachstumsfaktoren zusammen mit epidermalem Wachstumsfaktor
(Prog. Med., 13, 2626–2627
(1993)) oder IGF-I (Connect. Tissue, 27, 65 (1995)) vorliegt. Es
wurde jedoch nicht gezeigt, welche Stelle von Substanz P eine Stelle
ist, die eine Aktivität
zeigt.
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Wie
es vorstehend erwähnt
worden ist, war es ein sehr interessanter Gegenstand, die kleinste
Einheit von Substanz P zu finden, die eine Aktivität aufweist,
und Wirkungen der Verbindung in einer solchen kleinsten Einheit
auf dem ophthalmischen Gebiet zu untersuchen, insbesondere die Wirkung
auf Hornhauterkrankungen.
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US 3,862,114 beschreibt
Analoga von Substanz P in der Form eines Peptids mit 4 bis einschließlich 12
Aminosäureresten,
wobei die Carboxyendgruppe des Peptids die Aminosäuresequenz
der Formel R-Gly-Leu-Met-NH
2 umfasst, wobei
R ein Peptidfragment ist, das 1 bis 9 Aminosäurereste umfasst.
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EP 0 176 436 A2 beschreibt
Analoga von Substanz P und Eledoisin, die durch die Gegenwart eines Lactams
in der Peptidkette bezüglich
der Konformation eingeschränkt
sind.
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WO
92/22569 beschreibt Peptide mit einer Tachykinin-Antagonistenaktivität, wobei
die Peptide durch die allgemeine Formel
dargestellt werden, wobei
R
1 Niederalkyl, usw., R
2 Wasserstoff,
usw., R
3 Wasserstoff, usw., R
4 Niederalkyl, usw.,
R
5 Ar(niederalkyl)alkyl, usw., A ein Aminosäurerest
und Y eine Bindung, usw., ist.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben sich auf das Teilpeptid
an der C-Endgruppe von Substanz P konzentriert und dessen Wirkung
auf Hornhauterkrankungen untersucht. Als Ergebnis haben sie gefunden,
dass FGLM, bei dem es sich um ein Tetrapeptid an der C-Endgruppe von Substanz
P handelt, die Hornhautepithelwundheilung fördert, wenn es zusammen mit
IGF-I vorliegt, und dass FGLM die kleinste Einheit des Teilpeptids
von Substanz P ist, welche die vorstehend genannte Wirkung aufweist.
Folglich wurde gefunden, dass die kombinierte Verwendung von FGLM
oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes davon zusammen mit IGF-I als weiterer Wirkstoff zur Therapie
von Hornhauterkrankungen, wie z.B. Hornhautulkus, Hornhauterosion,
Keratitis und trockenes Auge, bei denen sich die Hornhaut aufgrund
verschiedener Ursachen in einem verletzten Zustand befindet, geeignet
ist.
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FGLM
ist ein Tetrapeptid der C-Endgruppe von Substanz P und weist die
Struktur Phe-Gly-Leu-Met-NH2 auf. Phe, Leu und Met weisen jeweils die
L-, D- bzw. DL-Form auf und alle diese Formen sind von der vorliegenden
Erfindung umfasst. Die bevorzugte Ausführungsform ist eine Verbindung,
bei der alle in der L-Form vorliegen.
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Beispiele
für das
pharmazeutisch verträgliche
Salz von FGLM sind ein Hydrochlorid, Sulfat, Phosphat, Lactat, Maleat,
Fumarat, Oxalat, Methansulfonat und p-Toluolsulfonat.
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Der
Begriff „Hornhauterkrankungen", der in der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, steht für Hornhautulkus, Hornhauterosion,
Keratitis und trockenes Auge und dergleichen, bei denen sich die
Hornhaut aufgrund verschiedener Ursachen in einem verletzten Zustand
befindet.
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Zur
Untersuchung der Eignung von FGLM und IGF-I wurde deren Einfluss
auf Hornhauterkrankungen untersucht. Obwohl die Details später in dem
Punkt „Pharmakologische
Tests" genannt werden,
wurde gefunden, dass das gemeinsame Vorliegen von FGLM und IGF-I
die Migration von Hornhautepithel in einem Gewebekultursystem von
Hornhautstücken
und die Wundheilung nach einer Hornhauterosion fördert. Aus diesen Erkenntnissen
wurde geschlossen, dass FGLM und IGF-I für die Therapie von Hornhauterkrankungen,
wie z.B. Hornhautulkus, Hornhauterosion, Keratitis und trockenes
Auge geeignet sind, bei denen sich die Hornhaut aufgrund verschiedener
Ursachen in einem verletzten Zustand befindet, und dass sie für die Therapie
einer Hornhauterosion und von trockenem Auge besonders gut geeignet
sind.
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FGLM
oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon und IGF-I können
entweder oral oder parenteral verabreicht werden und diese zwei
Wirkstoffe können
entweder zusammen in einem Präparat
oder separat formuliert werden, worauf sie zusammen verabreicht
werden. Beispiele für
die Dosierungsform sind Tabletten, Kapseln, ein Granulat, ein Pulver,
eine Injektion, und ophthalmische Präparate, wobei die ophthalmischen Präparate,
wie z.B. Augentropfen und eine Augensalbe, besonders bevorzugt sind.
Sie können
mit verbreitet angewandten Techniken hergestellt werden. In dem
Fall von oralen Präparaten,
wie z.B. Tablet ten, Kapseln, einem Granulat und einem Pulver, können gegebenenfalls
Füllstoffe,
wie z.B. Lactose, kristalline Cellulose, Stärke und Pflanzenöl, Schmiermittel,
wie z.B. Magnesiumstearat und Talk, Bindemittel, wie z.B. Hydroxypropylcellulose
und Polyvinylpyrrolidon, Sprengmittel, wie z.B. Calciumcarboxymethylcellulose
und gering substituierte Hydroxypropylmethylcellulose, Beschichtungsmittel,
wie z.B. Hydroxypropylmethylcellulose, Macrogol und Silikonharz,
filmbildende Mittel, wie z.B. Gelatine und dergleichen zugesetzt
werden. Im Fall von Augentropfen können isotonische Mittel, wie
z.B. Natriumchlorid, Puffer, wie z.B. Natriumphosphat, Konservierungsstoffe,
wie z.B. Benzalkoniumchlorid, und dergleichen verwendet werden.
Der pH-Wert kann innerhalb eines Bereichs liegen, der in den ophthalmischen
Präparaten
verträglich
ist, und liegt vorzugsweise innerhalb eines Bereichs von 4 bis 8.
In dem Fall einer Augensalbe können
verbreitet verwendete Grundlagen, wie z.B. weiße Vaseline und flüssiges Paraffin,
für die
Herstellung eingesetzt werden.
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Die
Dosis kann abhängig
von den Symptomen, dem Alter, der Dosierungsform, usw., zweckmäßig ausgewählt werden.
Folglich betragen die Dosen von FGLM oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes davon und von IGF-I im Fall von oralen Präparaten üblicherweise 0,1 bis 5000 mg
(bei FGLM) bzw. 0,001 bis 100 mg pro Tag, vorzugsweise 1 bis 1000
mg (bei FGLM) bzw. 0,01 bis 10 mg pro Tag. Die Verabreichung kann durch
Instillieren der Dosis einmal oder mehrmals täglich durchgeführt werden.
Im Fall von ophthalmischen Präparaten
betragen die Konzentrationen dieser Wirkstoffe 0,001 bis 10 % (w/v)
(bei FGLM) bzw. 0,00001 bis 0,1 (w/v), vorzugsweise 0,01 bis 1 %
(w/v) (bei FGLM) bzw. 0,0001 bis 0,01 (w/v). Die Verabreichung kann durch
Instillieren des Präparats
einmal oder mehrmals täglich
durchgeführt
werden.
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Beispiele
für die
Präparate
und die Ergebnisse von pharmakologischen Tests sind nachstehend
angegeben, wobei diese ein besseres Verständnis der vorliegenden Erfindung
ermöglichen
sollen und den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung nicht beschränken.
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Beispiele
für die
Präparate
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Repräsentative
Beispiele für
die Präparate,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, sind nachstehend
angegeben.
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1. Ophthalmische
Präparate
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Die
ophthalmischen Präparate
mit den folgenden Formulierungen wurden mit verbreitet eingesetzten Verfahren
hergestellt. Formulierungsbeispiel
1 (nicht erfindungsgemäß) (Augentropfen)
(in
100 ml) | |
FGLM | 100
mg |
Natriumchlorid | 900
mg |
Natriumhydroxid | q.s. |
Chlorwasserstoffsäure | q.s. |
Steriles
gereinigtes Wasser | q.s. |
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Augentropfen,
die 1 mg, 5 mg, 10 mg, 50 mg, 500 mg und 1000 mg FGLM in 100 ml
enthalten, können ebenfalls
in der gleichen Weise wie im Formulierungsbeispiel 1 hergestellt
werden. Formulierungsbeispiel
2 (nicht erfindungsgemäß) (Augentropfen)
(in
100 ml) | |
IGF-I | 1
mg |
Natriumchlorid | 900
mg |
Natriumhydroxid | q.s. |
Chlorwasserstoffsäure | q.s. |
Steriles
gereinigtes Wasser | q.s. |
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Augentropfen,
die 0,01 mg, 0,05 mg, 0,1 mg, 0,5 mg, 5 mg, 10 mg, 50 mg und 100
mg IGF-I in 100 ml enthalten, können
ebenfalls in der gleichen Weise wie im Formulierungsbeispiel 2 hergestellt
werden. Formulierungsbeispiel
3 (Augentropfen)
(in
100 ml) | |
FGLM | 100
mg |
IGF-I | 1
mg |
Natriumchlorid | 900
mg |
Natriumhydroxid | q.s. |
Chlorwasserstoffsäure | q.s. |
Steriles
gereinigtes Wasser | q.s. |
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Augentropfen,
die 1 mg, 5 mg, 10 mg, 50 mg, 500 mg und 1000 mg FGLM und 0,01 mg,
0,05 mg, 0,1 mg, 0,5 mg, 10 mg, 50 mg und 100 mg IGF-I in jedweder
Kombination davon enthal ten, können
ebenfalls in der gleichen Weise wie im Formulierungsbeispiel 3 hergestellt
werden. Formulierungsbeispiel
4 (Augensalbe)
(in
100 g) | |
FGLM | 100
mg |
IGF-I | 1
mg |
Weiße Vaseline | 90
g |
Flüssiges Paraffin | q.s. |
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Augensalben,
die 1 mg, 5 mg, 10 mg, 50 mg, 100 mg, 500 mg und 1000 mg FGLM und
0,01 mg, 0,05 mg, 0,1 mg, 0,5 mg, 1 mg, 10 mg, 50 mg und 100 mg
IGF-I in jedweder Kombination davon enthalten, können ebenfalls in der gleichen
Weise wie im Formulierungsbeispiel 4 hergestellt werden.
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2. Tabletten
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Tabletten
mit den folgenden Formulierungen wurden mit verbreitet eingesetzten
Verfahren hergestellt. Formulierungsbeispiel
5 (nicht erfindungsgemäß)
(in
100 mg) | |
FGLM | 10
mg |
Lactose | 59,4
mg |
Maisstärke | 20
mg |
Calciumcarboxymethylcellulose | 6
mg |
Hydroxypropylcellulose | 4
mg |
Magnesiumstearat | 0,6
mg |
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Die
Tablette mit der vorstehend genannten Formulierung kann mit 2 mg
eines Beschichtungsmittels, wie z.B. Hydroxypropylcellulose, beschichtet
werden.
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Tabletten,
die 0,1 mg, 0,5 mg, 1 mg, 5 mg und 50 mg FGLM in 100 mg einer Tablette
enthalten, können ebenfalls
in der gleichen Weise wie im Formulierungsbeispiel 5 hergestellt
werden. Formulierungsbeispiel
6 (nicht erfindungsgemäß)
(in
100 mg) | |
IGF-I | 0,1
mg |
Lactose | 69,3
mg |
Maisstärke | 20
mg |
Calciumcarboxymethylcellulose | 6
mg |
Hydroxypropylcellulose | 4
mg |
Magnesiumstearat | 0,6
mg |
-
Die
Tablette mit der vorstehend genannten Formulierung kann mit 2 mg
eines Beschichtungsmittels, wie z.B. Hydroxypropylcellulose, beschichtet
werden.
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Tabletten,
die 0,001 mg, 0,01 mg, 0,05 mg, 0,5 mg, 1 mg, 5 mg, 10 mg und 50
mg IGF-I in 100 mg einer Tablette enthalten, können ebenfalls in der gleichen
Weise wie im Formulierungsbeispiel 6 hergestellt werden. Formulierungsbeispiel
7
(in
100 mg) | |
FGLM | 10
mg |
IGF-I | 0,1
mg |
Lactose | 59,3
mg |
Maisstärke | 20
mg |
Calciumcarboxymethylcellulose | 6
mg |
Hydroxypropylcellulose | 4
mg |
Magnesiumstearat | 0,6
mg |
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Die
Tablette mit der vorstehend genannten Formulierung kann mit 2 mg
eines Beschichtungsmittels, wie z.B. Hydroxypropylcellulose, beschichtet
werden.
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Tabletten,
die 0,1 mg, 0,5 mg, 1 mg, 5 mg und 10 mg FGLM und 0,001 mg, 0,01
mg, 0,05 mg, 0,1 mg, 0,5 mg, 1 mg, 5 mg und 10 mg IGF-I in 100 mg
einer Tablette in jedweder Kombination davon enthalten, können ebenfalls
in der gleichen Weise wie im Formulierungsbeispiel 7 hergestellt
werden.
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Pharmakologische Tests
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1) Hornhautepithelmigration
(in vitro)
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Es
wurde die Hornhaut von männlichen
weißen
japanischen Hasen verwendet. Der Einfluss auf die Migration von
Hornhautepithel wurde unter Verwendung der erweiterten Länge des
Hornhautepithels als Index in einem Gewebekultursystem der Hornhautstücke gemäß einem
Verfahren von Nishida et al. (J. Cell Biol., 97, 1653–1657 (1983))
untersucht.
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Experimentelles
Verfahren
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Hornhautblöcke (sechs
Blöcke
pro Gruppe), die aus Hornhautstücken
der Hasen ausgeschnitten worden sind, wurden in einem Kulturmedium
(TC-199), das die Testverbindung enthielt, unter den Bedingungen von
37°C und
5 % CO2 für 24 Stunden inkubiert. Nach
der Inkubation wurden die Hornhautblöcke in einer Mischlösung aus
Ethanol und Eisessig (95:5, bezogen auf das Volumen) fixiert und
in Paraffin eingebettet, um die Schnitte herzustellen. Das Paraffin
wurde von den Schnitten entfernt und dann wurden die Schnitte mit
Hämatoxylin
und Eosin gefärbt
und die erweiterte Länge
der Epithelzellschicht wurde unter einem Mikroskop gemessen.
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Das
Produkt, das durch die gleiche Inkubation unter Verwendung eines
Kulturmediums hergestellt worden ist, das keine Testverbindung enthielt,
wurde als Kontrolle verwendet.
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Ergebnisse
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Als
ein Beispiel der Ergebnisse des Experiments zeigt die Tabelle 1
das Ergebnis, wenn die Inkubation unter Verwendung eines Kulturmediums
durchgeführt
wurde, das nur FGLM, nur IGF-I und sowohl FGLM als auch IGF-I enthielt.
Die Tabelle 2 zeigt das Ergebnis, wenn das Peptid, das dem Kulturmedium
zugesetzt wurde, Gly-Leu-Met-NH2 (nachstehend
als GLM bezeichnet), FGLM, Val-Gly-Leu-Met-NH2 (nachstehend
als VGLM bezeichnet), Ile-Gly-Leu-Met-NH2 (nachstehend
als IGLM bezeichnet), Tyr-Gly-Leu-Met-NH2 (nachstehend
als YGLM bezeichnet) oder Phe-Phe-Gly-Leu-Met-NH2 (nachstehend
als FFGLM bezeichnet) war.
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Wie
es in der Tabelle 1 gezeigt ist, wurde dann, wenn die Inkubation
in einem Kulturmedium durchgeführt
wurde, das sowohl FGLM als auch IGF-I enthielt, eine beträchtliche
Förderung
der Migration von Hornhautepithel festgestellt, während durch
die Verabreichung von nur FGLM oder IGF-I kein Einfluss auf die
Migration von Hornhautepithel festgestellt wurde.
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Ferner
wurde, wie es in der Tabelle 2 gezeigt ist, bezüglich des Peptids, das dem
Kulturmedium zusammen mit IGF-I zugesetzt wurde, kein Einfluss auf
die Migration von Hornhautepithel festgestellt, wenn das C-Endgruppen-Tripeptid
von Substanz P oder ein Peptid, das FGLM ähnlich war, zugesetzt wurde,
während dann,
wenn FGLM oder FFGLM verwendet wurde, eine beträchtliche Förderung der Migration von Hornhautepithel
gefunden wurde.
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2) Förderung der Wirkung auf die
Hornhautwundheilung (in vivo)
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Es
wurden männliche
weiße
japanische Hasen verwendet. Die Hornhauterosion wurde gemäß einem Verfahren
von Cintron et al. (Ophthalmic Res., 11, 90–96 (1979)) verursacht. Der
Wundbereich wurde unter Verwendung eines Bereichs gemessen, der
mit Fluorescein als Index gefärbt
worden ist, und der Einfluss auf die Hornhautwundheilung wurde untersucht.
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Experimentelles
Verfahren
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Nach
dem Einsetzen der Hornhauterosion wurden Augentropfen, welche die
Testverbindung enthielten, alle zwei Stunden sechsmal pro Tag instilliert
(50 μl pro
Verabreichung). Bei der Messung des Wundbereichs wurde eine Fluoresceinfärbung durchgeführt und
Photographien der Hornhaut wurden aufgenommen und gemessen. Der
Bereich der Hornhaut, der in den Photographien mit Fluorescein gefärbt war,
wurde mittels eines Bildanalyseverarbeitungssystems berechnet.
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Hasen,
denen eine Grundlage verabreicht wurde, die keine Testverbindung
enthielt, wurden als Kontrolle verwendet.
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Ergebnisse
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Als
ein Beispiel der Ergebnisse des Experiments zeigt die Tabelle 3
Wundbereiche unmittelbar nach dem Beginn der Hornhauterosion und
12, 24, 36 und 48 Stunden nach der Behandlung, bei der Augentropfen, die
nur 0,05 % (w/v) FGLM (F-3) enhielten, instilliert wurden, bei der
Augentropfen, die nur 0,0001 % (w/v) IGF-I (I-6) enhielten, instilliert
wurden, und bei der sowohl die Augentropfen, die 0,05 % (w/v) FGLM
(F-3) enhielten, als auch die Augentropfen, die 0,0001 % (w/v) IGF-I
(I-6) enhielten, instilliert wurden.
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Wie
es in der Tabelle 3 gezeigt ist, wurde dann, wenn sowohl FGLM als
auch IGF-I instilliert wurden, eine beträchtliche Förderung der Wundheilung festgestellt,
während
durch die Verabreichung nur von FGLM oder IGF-I kein Einfluss auf
die Wundheilung nach der Hornhauterosion festgestellt wurde.
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Aus
den vorstehend genannten pharmakologischen Tests hat sich ergeben,
dass dann, wenn FGLM, bei dem es sich um eines der Teilpeptide von
Substanz P handelt, oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon, zusammen mit IGF-I, bei dem es sich um einen der Wachstumsfaktoren
handelt, vorliegt, das FGLM eine fördernde Wirkung auf die Hornhautepithelwundheilung
zeigt, wodurch es als therapeutisches Mittel für Hornhautstörungen geeignet
ist, wenn die Hornhaut aufgrund verschiedener Ursachen, wie z.B.
Hornhautulkus, Hornhauterosion, Keratitis und trockenes Auge, verletzt
ist.
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Darüber hinaus
wurde diese Wirkung bei dem Tripeptid an der C-Endgruppe von Substanz
P nicht festgestellt, während
die fördernde
Wirkung auf die Hornhautepithelmigration bei dem Tetrapeptid oder
dem Pentapeptid an der C-Endgruppe von Substanz P festgestellt wurde,
wenn es zusammen mit IGF-I vorliegt. Demgemäß zeigte sich, dass die kleinste
Einheit des Teilpeptids von Substanz P, die mit IGF-I vorliegt,
welche erforderlich ist, um die fördernde Wirkung auf die Hornhautepithelwundheilung
zu zeigen, das Tetrapeptid an der C-Endgruppe ist. Ferner wurde dann, wenn
die Aminosäure
an der N-Endgruppe des Tetrapep tids von Phe verschieden war, keine
fördernde
Wirkung auf die Hornhautepithelmigration festgestellt. Demgemäß zeigte sich,
dass das Tetrapeptid, das mit IGF-I vorliegt, welches für das Vorliegen
der fördernden
Wirkung auf die Hornhautepithelwundheilung erforderlich ist, FGLM
sein sollte, bei dem es sich um ein Tetrapeptid an der C-Endgruppe
von Substanz P handelt.