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Die
Erfindung betrifft das Gebiet der Gentechnologie und befasst sich
mit isolierten oder rekombinanten DNA-Molekülen, die eine Nukleotidsequenz
enthalten, die ein Staphylococcus epidermidis-Protein oder Polypeptid
mit fibrinogenbindender Aktivität
kodiert und dieses Protein oder Polypeptid. Weiterhin umfasst die Erfindung
Mikroorganismen (einschließlich
Viren), enthaltend die genannten Moleküle und ihre Verwendung bei
der Produktion des genannten Proteins oder des Polypeptids und ihre
Verwendung in der Biotechnologie. Weiterhin umfasst die vorliegende
Erfindung diagnostische und therapeutische Verwendungen des neuen
Proteins, z.B. Zusammensetzungen für eine aktive und/oder passive
Immunisierung.
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Hintergrund der Erfindung
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Im
letzten Jahrzehnt haben die Koagulase-negativen Staphylokokken (CNS)
immer mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zusammen mit der Entwicklung
menschlicher und veterinärmedizinischer
Medizinen hat die Zahl zugänglicher
Wirte zugenommen. Fortgeschrittene Chirurgiemöglichkeiten, eine verstärkte Verwendung
von Biomaterialien, Medikamente mit Zytostatika, Antibiotika und
anderen Arzneimittel zusammen mit einer erhöhten Frequenz von antibiotikaresistenten
Stämmen
von CNS haben die Empfänglichkeit
des Wirts erhöht.
Betreffend die veterinärmedizinische
Wichtigkeit der CNS ist bekannt, dass sie z.B. sowohl eine subklinische
als auch eine klinische Entzündung
in dem Kuheuter auslösen
können.
Die Existenz von Bakterien, die spezifisch an Fibrinogen binden,
ist seit vielen Jahren bekannt. Die Rolle der Fibrinogenbindung
im Wechselwirkungsprozess zwischen dem Wirt und Staphylococcus aureus
ist immer noch nicht klar, jedoch wurde die Fibrinogenbindung als
ein potenzieller Virulenzfaktor dieser Art z.B. bei der Endokarditis
angesehen (Moreillon et al. 1995). Nur ein Protein mit fibrinogenbindenden
Eigenschaften wurde bis jetzt beschrieben, das von CNS abstammt,
nämlich
ein Protein eines Stammes eines Koagulase-negativen S. aureus (Usui
Y, Zentralbl Bakteriol Mikrobiol Hyg, 262 (3), Seiten 287–97). Rekombinante
DNA-Techniken wurden bei der Produktion eines fibrinogenbindenden
Proteins aus S. aureus verwendet (WO 94/06830). Die vorliegende
Erfindung jedoch beschreibt die Charakterisierung und Isolierung
eines fibrinogenbindenden Proteins von Staphylococcus epidermidis
unter Verwendung von Gen-Klonierungsverfahren. Weiterhin beschreibt
die Erfindung unterschiedliche Verfahren zur Messung der fibrinogenbindenden
Aktivität
auf Zellen von S. epidermidis und die Verwendung dieses Proteins
in der Biotechnologie.
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Allgemein
kann es schwierig sein, ein homogenes und reproduzierbares Produkt
zu erhalten, wenn ein solches bindendes Protein direkt aus Staphylokokkenzellen
hergestellt wurde. Weiterhin sind Staphylokokken pathogen und benötigen komplexe
Kulturmedien, was Komplikationen bei Kultivierungen in großem Umfang involviert.
Es besteht daher ein Bedarf an einem neuen Verfahren zur Erzeugung
eines fibrinogenbindenden Proteins (oder von Fragmenten davon).
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues fibrinogenbindendes Protein,
das FIG genannt wird, ein DNA-Molekül, kodierend
das Protein und Anwendungen für
ihre Verwendung, gemäß den beigefügten Ansprüchen. Die
vorliegende Erfindung füllt
in besonders bedeutsamer Weise den lange gespürten Bedarf an der Bereitstellung
von Verfahren und Mitteln für
die Diagnose, Typbestimmung, Behandlung und Prävention von Infektionen, die
durch Koagulase-negative S. epidermidis ausgelöst werden.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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Die
Erfindung wird in näherem
Detail im folgenden beschrieben, wobei die beigefügten Beispiele
und Figuren weitere Stütze
bieten, worin
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1 die
Adhärenzwerte
als Funktion einer Fibrinogen-Beschichtungskonzentration
für die
S. epidermidis-Stämme 2, 19
und JW27 darstellt (Beispiel 1A),
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2 eine
prozentuale Inhibition für
Antikörper
gegen Fibrinogen, im Vergleich mit Antikörpern gegen Fibronektin zeigt
(Beispiel 1B),
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3 eine
prozentuale Inhibition als Funktion einer kompetitierenden Fibrinogenkonzentration
zeigt (Beispiel 1C),
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4 die
Proteaseempfindlichkeit der Adhärenz
an Fibrinogen zeigt (Beispiel 1D),
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5 die
Inhibition der Adhärenz
durch einen LiCl-Extrakt
zeigt (Beispiel 1E),
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6 die
vollständige
Nukleotidsequenz des fig-Gens des S. epidermidis-Stamms HB und die
deduzierte Aminosäuresequenz
des kodierten Proteins zeigt. Eine putative ribosomale Bindungsstelle
(RBS) ist unterstrichen und eine mögliche Transkriptions-Terminations-hairpin-Schleife
ist doppelt unterstrichen. Eine putative Signalsequenz (S) ist durch
einen Pfeil angegeben und ein Translationsstopkodon mit einem Sternchen. Der
Beginn der nicht-repetitiven N-terminalen Region, die A genannt
wird, und die die fibrinogenbindende Aktivität beherbergt, ist durch einen
Pfeil angegeben. R zeigt die hoch-repetitive Region an. Das Motiv
LPXTG, das an der Zellwandverankerung beteiligt ist, ist in Fettbuchstaben
angegeben und die Membran überspannende
Region ist durch ein M markiert (Beispiel 3),
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7 eine
schematische Zeichnung zeigt, die das fibrinogenbindende Protein
FIG von S. epidermidis und den Clumpingfactor (ClfA) von S. aureus
vergleicht. Die Ähnlichkeit
(%) der korrespondierenden Regionen in den Proteinen ist in der
Figur zwischen den beiden Proteinstangen angegeben. S ist die Signalsequenz;
A der nicht-repetitive
Bereich, der die fibrinogenbindende Aktivität beherbergt; R ist der Diaminosäurerest-Repeatbereich; W
ist der Bereich, von dem vorgeschlagen wird, dass er an der Zellwandverankerung
beteiligt ist und M die Transmembrandomäne. Die angegebenen Zahlen
betreffen die Aminosäurepositionen
in den jeweiligen Proteinen, wie dargestellt in 6 und
in der Referenz (McDevitt et al., 1994) (Beispiel 3),
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8 zeigt,
wie das GST-FIG-Fusionsprotein an Fibrinogen in dosisabhängiger Weise
gefangen wird (Beispiel 10),
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9 die
Abnahme der bakteriellen Bindung als Funktion des GST-FIG-Fusionsproteins,
GST oder FIG (Beispiel 11) zeigt,
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10 die
relative Adhärenz
als Funktion der Serumverdünnung
für zwei
Präimmunseren
und einem Serum gegen GST-FIG bzw. FIG zeigt (Beispiel 12) und
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11 die
relative bakterielle Adhärenz
als Funktion der Serumverdünnung
für einerseits
Präimmunserum
und andererseits Serum gegen GST-FIG zeigt (Beispiel 12).
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Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein isoliertes oder ein rekombinantes
DNA-Molekül,
umfassend eine Nukleotidsequenz, die ein Protein oder Polypeptid
mit fibrinogenbindender Aktivität
kodiert. Die natürliche Quelle
dieser Nukleotidsequenz ist natürlich
der S. epidermidis-Stamm HB, jedoch können unter Kenntnis der hier
angegebenen Nukleotid- und
abgeleiteten Aminosäuresequenz
das Gen oder Teile des Gens isoliert oder synthetisch hergestellt
werden. Insbesondere kann die Kenntnis der abgeleiteten Aminosäuresequenz
für den Teil
des Proteins, der für
die fibrinogenbindende Aktivität
verantwortlich ist, verwendet werden, um synthetische Polypeptide
zu erzeugen, die die Fibrinogenbindung erhalten oder inhibieren.
Diese Polypeptide können mit
verschiedenen Verbindungen, wie z.B. Enzymen, Fluoreszenz, Biotin
(der Derivaten davon), Radioaktivität usw. markiert und z.B. in
diagnostischen Tests wie ELISA- oder
RIA-Techniken verwendet werden.
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Zur
Erzeugung eines rekombinanten DNA-Moleküls gemäß der Erfindung kann ein geeigneter
Klonierungsvehikel oder Vektor, z.B. ein Phagemid, Plasmid oder
eine Phagen-DNA mit Hilfe von Restriktionsenzymen gespalten werden,
woraufhin die das gewünschte
Protein oder Polypeptid kodierende DNA-Sequenz in die Spaltungsstelle
inseriert wird, um das rekombinante DNA-Molekül zu bilden. Dieses allgemeine
Verfahren ist dem Fachmann wohlbekannt und verschiedene Techniken
für ein
Spalten und Ligieren von DNA-Sequenzen wurden in der Literatur beschrieben
(siehe z.B.
US 4,237,224 ;
Ausubel et al. 1991; Sambrook et al. 1989). Nichtsdestotrotz wurden
jedenfalls gemäß der Kenntnis
der vorliegenden Erfinder diese Techniken nicht für den vorliegenden
Zweck verwendet. Wenn der S. epidermidis-Stamm HB als Quelle für die gewünschte Nukleotidsequenz
verwendet wird ist es möglich,
die Sequenz zu isolieren und derartig in einen geeigneten Vektor einzuführen, dass,
wie im experimentellen Teil unten beschrieben, oder, da die Nukleotidsequenz
hier präsentiert
ist, unter Verwendung einer Polymerasekettenreaktion (PCR) das gesamte
oder Fragmente des fig-Gens erhalten werden.
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Wirte,
die verwendet werden können,
sind Mikroorganismen (die dazu gebracht werden können, das Protein oder aktive
Fragmente davon zu erzeugen), die bakterielle Wirte umfassen können, wie
z.B. Stämme von
z.B. Escherichia coli, Bacillus subtilis, Staphylococcus sp., Lactobacillus
sp. und weiterhin Hefen und andere eukaryontische Zellen in Kultur.
Um eine maximale Expression zu erhalten, können regulatorische Elemente
wie Promotoren und Ribosomen-Bindungssequenzen auf bekannte Weise
variiert werden. Das Protein oder das aktive Peptid davon können intra-
oder extrazellulär
erzeugt werden. Um eine gute Sekretion in verschiedenen bakteriellen
Systemen zu erhalten, können
unterschiedliche Signalpeptide verwendet werden. Um die Reinigung
und/oder den Nachweis des Proteins oder Fragments davon zu erleichtern,
können
diese mit einer Affinitätssäule und/oder
einem Enzym fusioniert werden. Dies kann sowohl auf dem genetischen
als auch dem Proteinniveau geschehen. Um die Merkmale des Proteins
oder Polypeptids davon zu modifizieren, können das Gen oder Teile des
Gens z.B. unter Verwendung einer in vitro-Mutagenese oder durch
Fusion mit anderen Nukleotidsequenzen, die Polypeptide kodieren,
was zu einem Fusionsprotein mit neuen Merkmalen führt, modifiziert
werden.
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Die
Erfindung umfasst so isolierte oder rekombinante DNA-Moleküle, enthaltend
eine Nukleotidsequenz, die ein Staphylococcus epidermidis-Protein
oder Polypeptid mit fibrinogenbindenden Eigenschaften kodiert. Weiterhin
umfasst die Erfindung Vektoren wie z.B. Plasmide und Phagen, enthaltend
eine solche Nukleotidsequenz und Organismen, insbesondere Bakterien,
wie z.B. Stämme
von E. coli, B. subtilis und Staphylococcus sp., worin ein solcher
Vektor eingeführt
wurde. Alternativ kann eine solche Nukleotidsequenz in das natürliche Genom
des Mikroorganismus integriert werden.
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Die
Anwendung betrifft weiterhin Verfahren zur Erzeugung eines Proteins
oder Polypeptids mit der fibrinogenbindenden Aktivität von Protein
FIG oder aktiven Fragmenten davon. Gemäß diesem Verfahren wird ein
Mikroorganismus, wie oben erklärt,
in einem geeigneten Medium kultiviert, woraufhin das resultierende Produkt
durch irgendein Trennverfahren, z.B. Ionenaustauschchromatographie
oder Affinitätschromatographie,
unter Hilfe von Fibrinogen, gebunden an einen unlöslichen
Träger,
isoliert wird.
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Vektoren,
insbesondere Plasmide, die die Protein FIG kodierende Nukleotidsequenz
oder Teile davon enthalten, können
auf vorteilhafte Weise mit einer einfach spaltbaren Restriktionsstelle
bereitgestellt werden, wodurch die Nukleotidsequenz, die ein anderes
Produkt kodiert, mit der Protein FIG kodierenden Nukleotidsequenz
fusioniert werden kann, um ein sogenanntes Fusionsprotein zu exprimieren.
Das Fusionsprotein kann durch ein Verfahren isoliert werden, wobei
seine Fähigkeit
zur Bindung an Fibrinogen verwertet wird, woraufhin die andere Komponente
des Systems wie gewünscht
aus dem Fusionsprotein freigesetzt werden kann. Diese Technik wurde
ausführlich
in der WO 84/03103 im Hinblick auf das Protein A-System beschrieben
und ist auch im vorliegenden Kontext in analoger Weise anwendbar.
Die Fusionsstrategie kann auch verwendet werden, um die fibrinogenbindende
Aktivität
des Proteins FIG (oder eines Teils davon) durch Fusion mit anderen
fibrinogenbindenden Molekülen
zu modifizieren, zu erhöhen
oder zu verändern.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch das Gebiet der Biotechnologie,
was die Verwendung von bakteriellen Zelloberflächenkomponenten als Immunogene
für eine
Impfung gegen CNS-Infektionen betrifft. Die Immunisierung unter
Verwendung von ganzen Bakterien wird immer eine hoch polyklonale
Immunreaktion mit einem niedrigen Niveau von Antikörpern gegen
eine gegebene antigene Determinante auslösen. Es wird daher bevorzugt,
das Protein, Polypeptid oder die DNA gemäß der vorliegenden Erfindung
für die
Immunisierungstherapien zu verwenden. Insbesondere können Immunisierungstherapien
als sogenannte passive und aktive Immunisierung durchgeführt werden.
Eine passive Immunisierung unter Verwendung des erfinderischen Proteins
oder der DNA involviert das Anzüchten
von Antikörpern
gegen das Protein oder das Protein, kodiert von der verabreichten
DNA in einem geeigneten Wirtstier, vorzugsweise einem Säuger, z.B.
einem gesunden Blutspender oder einer Kuh, Sammeln und Verabreichen
der Antikörper
an einen Patienten. Eine bevorzugte Ausführungsform ist die passive
Immunisierung eines Patienten vor einem chirurgischen Eingriff,
z.B. Operationen, die Fremdimplantate in den Körper involvieren. Eine aktive
Immunisierung unter Verwendung des erfinderischen Proteins oder
der DNA involviert die Verabreichung des Proteins oder der DNA an
einen Patienten, vorzugsweise in Kombination mit einem pharmazeutisch
geeigneten immunstimulierenden Mittel. Beispiele für solche
Mittel beinhalten die folgenden, sind jedoch nicht auf diese begrenzt:
Choleratoxin und/oder Derivate davon, hitzelabile Toxine, wie z.B.
E. coli-Toxin und ähnliche
Mittel. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann
weiterhin konventionelle und pharmazeutisch akzeptable Adjuvantien
beinhalten, die dem Fachmann auf dem Gebiet der Immunisierungstherapie
wohlbekannt sind. Vorzugsweise wird bei einer Immunisierungstherapie
unter Verwendung der erfinderischen DNA oder von Fraktionen davon
die DNA intramuskulär
verabreicht, wobei die DNA in geeignete Plasmidträger eingebaut
wird. Ein zusätzliches
Gen oder Gene, die ein geeignetes immunstimulierendes Mittel kodieren,
können
vorzugsweise in dasselbe Plasmid eingebaut werden.
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Diese
Immunisierungstherapien sind nicht auf die oben beschriebenen Verabreichungswege
begrenzt, sondern können
natürlich
auf jeden der folgenden Verabreichungswege angepasst werden: oral,
nasal, subkutan und intramuskulär.
Insbesondere sind die oralen und nasalen Verabreichungsverfahren
potenziell sehr vielversprechend, insbesondere für Immunisierungen in großem Umfang.
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BEISPIELE
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Ausgangsmaterialien
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Bakterielle Stämme, Phagen
und Klonierungsvektoren
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Der
Staphylococcus epidermidis-Stamm HB wurde von Dr Åsa Ljungh,
Lund, Schweden, erhalten.
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Der
E. coli-Stamm TG1 und der Stamm MC1061 wurden als bakterieller Wirt
für die
Konstruktion der Bibliothek sowie die Produktion von Phagen-Stammlösungen verwendet.
Der E. coli-Phage R408 (Promega, Madison, WI, USA) wurde als Helferphage
verwendet.
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Der
verwendete Phagemidvektor pG8H6 wird bei Jacobsson und Frykberg
(1996) beschrieben.
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Alle
in den Beispielen verwendeten Stämme
und Plasmid- oder Phagemidkonstrukte sind im Department of Microbiology
an der Schwedischen Universität
of Agricultural Sciences, Uppsala, Schweden, erhältlich.
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Puffer und Medien
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E.
coli wurde auf LB-Agarplatten (Luria Bectani broth) oder in LB-Broth
(Sambrook et al. 1989) bei 37°C
gezüchtet.
In geeigneten Fällen
wurde das LB-Medium mit Glukose auf eine Endkonzentration von 2% supplementiert.
Ampicillin wurde in geeigneten Fällen
dem E. coli-Wachstumsmedium zu einer Endkonzentration von 50 μg/ml zugefügt. Die
Staphylokokken wurden bei 37°C
auf Blut-Agar-Platten gezüchtet
(enthaltend 5% Endkonzentration Rinderblut) oder in Trypton-Soya-Broth
(TSB, erhalten von Oxoid, Ltd. Basingstoke, Hants., England) PBS:
0,05 M Natriumphosphat, pH 7,1, 0,9% NaCl. PBS-T: PBS, supplementiert
mit TWEEN 20 auf eine Endkonzentration von 0,05%.
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Präparation
von DNA aus Staphylokokken und Streptokokken
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Die
Stämme
von S. epidermidis oder S. aureus wurden über Nacht in TSB gezüchtet. Am
nächsten Morgen
wurden die Zellen geerntet und die chromosomale DNA gemäß Löfdahl et
al. (1983) hergestellt. Die chromosomale DNA von den Streptokokken
wurde früher
bereits in der WO 95/07300 beschrieben.
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Proteine und
andere Reagenzien
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Menschliches
Fibrinogen wurde von IMCO Ltd. (Stockholm, Schweden) erhalten. Menschliches
Serumalbumin (HSA), Fibronektin, IgA, Lactoferrin und Transferrin
wurde von Sigma, St. Louis, USA, erhalten. Rinderserumalbumin (Fraktion
V, Ria-Grad) wurde von USB (Kat. Nr. 10868) erhalten. α2-Makroglobulin
(α2M) und Kollagen Typ I wurden von Boehringer
Mannheim, Deutschland erhalten. Vitronectin wurde von Bional, Tartu,
Estland, erhalten und menschliches IgG von Kabi, Stockholm, Schweden.
Elastin wurde von ICN Pharmaceuticals Inc. CA, USA und Pepsin von
KEBO LAB, Stockholm, Schweden, erhalten.
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Die
DNA-Sonden wurden mit α32P-ATP durch ein Random-Priming-Verfahren (Multiprime
DNA labelling system; Amersham Inc., Amersham, England) markiert.
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Nitrocellulose
(NC) -Filter (Schleicher & Schüll, Dassel,
Deutschland) wurden verwendet, um DNA in Hybridisierungsexperimenten
oder Proteine in Western-Blot-Techniken
zu binden.
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Um
Proteinproben durch native oder Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE)
zu analysieren, wurde das PHAST-System, erhalten von Pharmacia LKB
Biotechnologie, Uppsala, Schweden, gemäß den Anweisungen des Herstellers
verwendet.
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Die
verwendeten Oligonukleotide wurden von Pharmacia (Uppsala, Schweden)
synthetisiert.
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Die
Mikrotiterplatten (MaxiSorp, Nunc, Kopenhagen, Dänemark) wurden in dem Panning-Experiment verwendet.
Plasmid-DNA wurde unter Verwendung von Wizard Minipreps (Promega)
hergestellt und die Sequenz der Inserts wurde wie von Jacobsson
und Frykberg (1995) beschrieben, bestimmt. Die erhaltenen Sequenzen
wurden unter Verwendung des PC-Gene-Programms (Intelligenetics,
Mountain View, Kalifornien, USA) analysiert.
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Routineverfahren
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Die
routinemäßig in der
Molekularbiologie verwendeten Verfahren werden nicht beschrieben,
wie z.B. eine Restriktion von DNA mit Endonuklease, Ligation von
DNA-Fragmenten, Plasmidreinigung usw., da diese Verfahren in üblicherweise
verwendeten Manuals angetroffen werden (Sambrook et al., 1989, Ausubel
et al., 1991). Ligationsreaktionen wurden unter Verwendung der -Ready-To-Go
T4-DNA-Ligase (Pharmacia, Uppsala, Schweden) durchgeführt. Für die Polymerasekettenreaktions-Amplifikation
wurde das Gene AmpTM-Kit, erhalten von Perkin Elmer Cetus,
verwendet. Sequenzreaktionen wurden unter Verwendung von "Sequenase, Version
2.0" Kit (United
States Biochemical Corporation, Cleveland, Ohio, USA) durchgeführt. Alternativ
wurde das ABI PRISM Dye Terminator Cycle Sequencing Ready Reaction
Kit verwendet und die Proben unter Verwendung des Applied Biosystems
373A DNA Sequencers analysiert.
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Beispiel 1:
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Die Adhärenz von
Staphylococcus epidermidis an immobilisiertes Fibrinogen und Untersuchung
der Natur des Bindungsmechanismus (A-E)
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Aus
Fällen
von Peritonitis isolierte Stämme
von Staphylococcus epidermidis wurden auf Blut-Agar-Platten bei
37°C über Nacht
gezüchtet.
Die Bakterien von einer Platte wurden mit 5 ml phosphatgepufferter
Salzlösung
(PBS) geerntet, einmal gewaschen und die optische Dichte (OD) auf
1,0 eingestellt.
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(A) Bakterielle Adhärenz
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Fibrinogen
wurde in PBS mit 10 mg/ml gelöst
und in serieller dreifacher Verdünnung
in Mikrotitervertiefungen (Nunc) gegeben, von der Spitze zum Boden
hin. Die Platten wurden über
Nacht bei Raumtemperatur (RT) inkubiert. Um unbeschichtete Kunststoffstellen
zu bedecken, wurden die Platten mit 2% Rinderserumalbumin 1 Stunde
bei 37°C
beschichtet. Die Platten wurden mit PBS mit 0,05% TWEEN 20 (PBST)
gewaschen. Als nächstes
wurden Bakterien in serieller zweifacher Verdünnung in PBST von links nach
rechts zu den fibrinogenbeschichteten Mikrotiterplatten zugefügt. Eine
bakterielle Adhärenz
ließ man
2 Stunden bei 37°C
oder 4°C über Nacht
zu. Nicht-adhärente
Bakterien wurden abgewaschen und die gebundenen Bakterien an der Luft
getrocknet. Die kreuzweise Verdünnung
von sowohl Fibrinogen als auch Bakterien erlaubt eine Schätzung der
bakteriellen Bindung sowohl als Funktion der Fibrinogenkonzentration
als auch der Menge der Bakterien. Die Bestimmung der bakteriellen
Adhärenz
wurde durch optisches Ablesen unter Verwendung eines Mikrotiterplattenablesers
bei A 405 durchgeführt.
Die Trübheit
und die Lichtstreuung, die durch die gebundenen Bakterien ausgelöst wird,
führt zu
einer Ablesung im Bereich von 0,00 bis 0,20. Ein Beispiel für Adhärenzwerte
als Funktion der Fibrinogen-Beschichtungskonzentration ist in 1 für drei unterschiedliche
Stämme
(2, 19 und JW27) dargestellt. Diese Bedingungen für die Adhärenzbestimmung
wurden in den folgenden Experimenten verwendet.
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(B) Adhärenzblockierung
durch Antikörper
gegen Fibrinogen
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In
einer Modifikation des oben durchgeführten Experiments wurden Antikörper gegen
Fibrinogen (anti Fg) (Sigma) 1 Stunde vor Zugabe der Bakterien (OD
= 1,0) zu dem immobilisierten Fibrinogen zugefügt. Als Kontrolle wurden Antikörper gegen
Fibronectin (anti Fn) (Sigma) in einem separaten Experiment zugefügt. 2 zeigt,
dass Antikörper
gegen Fibrinogen (Kreise) die Adhärenz besser inhibierten als
Antikörper
gegen Fibronectin (Quadrate). Die Mittelwerte und Standardabweichungen
von drei unterschiedlichen Experimenten sind dargestellt.
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(C) Adhärenzblockierung
durch lösliches
Fibrinogen
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Das
lösliche
Fibrinogen wurde den Bakterien mit den in 3 angegebenen
Konzentrationen zugefügt und
1 Stunde bei 37°C
inkubiert vor Zugabe zu mit Fibrinogen beschichteten Platten, wie
oben beschrieben. Die Adhärenz
des S. epidermidis-Stamm 19 (ausgefüllte Kreise) wurde mit ungefähr 30% inhibiert.
Als Kontrolle wurde die Inhibition des Staphylococcus aureus-Stamm Newman in einem ähnlichen
experimentellen Aufbau gemessen (offene Kreise). Mittelwerte und Standardabweichungen
von drei separaten Experimenten sind dargestellt. Obwohl eine signifikante
Inhibition einer Adhärenz
von S. epidermidis erhalten wurde, war die Inhibition von S. aureus
stärker
ausgeprägt.
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(D) Reduktion der Bindung
nach einer Proteasebehandlung der Bakterien
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Die
Bakterien wurden 30 Minuten bei 37°C mit Protease K behandelt,
und zwar mit den in 4 angegebenen Konzentrationen,
vor einer Addition zu dem immobilisierten Fibrinogen. Die mit Protease
behandelten Bakterien wurden extensiv nach der Proteasebehandlung
gewaschen, um einen Proteaseverdau des immobilisierten Fibrinogens
zu vermeiden. Vier unterschiedliche S, epidermidis-Stämme (2,
19, 269 und HB) und S. aureus (Stamm Newman) wurden in diesem Experiment
verwendet. Alle getesteten Stämme
zeigten eine Empfindlichkeit gegenüber der Proteasebehandlung,
so hängt
die Adhärenz
an Fibrinogen von einem Oberflächenprotein
ab.
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(E) Ahärenzblockierung durch einen
LiCl-Extrakt von S. epidermidis
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S.
epidermidis-Zellen, gezüchtet
und geerntet wie oben beschrieben, wurden mit 1M LiCl bei 40°C für 2 Stunden
unter kontinuierlichem vorsichtigem Rühren behandelt. Die Bakterien
wurden zentrifugiert und der bakterienfreie Überstand wurde gefiltert und
gegen PBS dialysiert. Oberflächenassoziierte
Proteine, gebunden an die Zellen durch hydrophobe Wechselwirkungen,
wurden dadurch freigesetzt. Dieser LiCl-Extrakt, von dem man annahm, dass er
ein fibrinogenbindendes Protein enthielt, wurde verwendet, um die
Adhärenz
von S. epidermidis an immobilisiertes Fibrinogen auf die folgende
Weise zu inhibieren: LiCl-Extrakt bei unterschiedlichen Verdünnungen
wurde dem immobilisierten Fibrinogen zugefügt und 1 Stunde bei 37°C inkubiert.
Die Platten wurden gewaschen und die Bakterien für den Adhäsionstest zugefügt. 5 zeigt,
dass die Adhärenz
besser war, je mehr der LiCl-Extrakt verdünnt wurde; d.h., dass eine
adhäsionsinsinhibitorische
Verbindung in dem LiCl-Extrakt vorliegt. Es werden zwei unabhängige Experimente
dargestellt.
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Beispiel 2:
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Isolierung eines Klons,
der eine fibrinogenbindende Aktivität exprimiert
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Eine
Genbibliothek des S. epidermidis-Stamm HB wurde auf die von Jacobsson
und Frykberg (1996) beschriebene Weise erzeugt. Staphylokokken-DNA
wurde statistisch durch Beschallung fragmentiert. Die Bibliothek
führte
zu 4 × 107 unabhängigen
Klonen, die nach Amplifikation einen Titer von 2 × 1010 KBE/ml aufwiesen. Zweihundert Mikroliter
der Bibliothek wurden zu jeder der drei fibrinogenbeschichteten
Vertiefungen zugefügt
und 4 Stunden bei Raumtemperatur (RT) inkubiert. Die Vertiefungen
wurden extensiv mit PBS-T und einmal mit 50 mM Na-Citrat/140 mM
NaCl, pH 5,4 gewaschen. Schließlich
wurden die gebundenen Phagen schrittweise in demselben Puffer mit
abnehmendem pH (3,4 und 1,8) eluiert. Die Eluate von den drei Vertiefungen
wurden mit 2 M Tris-HCl, pH 8,6 neutralisiert. Aliquots der Eluate
wurden verwendet, um E. coli TG1-Zellen zu infizieren, die daraufhin über Nacht
auf LA-Platten, enthaltend Glukose und Ampicillin, gezüchtet wurden.
Die Kolonien (erhalten nach Infektion von TG1-Zellen mit dem Phagen
und eluiert bei pH 3,4 und 1,8 in dem primären Panning) wurden durch Resuspension
in LB-Medium gesammelt und mit Helferphagen R408 [1010 Plaque-bildende
Einheiten (pfu)] infiziert, um angereicherte Phagenlösungen zu
erzeugen. Daraufhin wurden die infizierten Bakterien mit 4 ml 0,5%
Weichagar vermischt und auf eine LA-Platte mit Ampicillin gegossen.
Nach einer Inkubation über
Nacht bei 37°C
wurden die Phagen wie von Jacobsson und Frykberg (1996) beschrieben,
gesammelt. Der resultierende Phagenstamm wurde wiederum gegen Fibrinogen
einem Panning, wie oben beschrieben, unterzogen.
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Das
in Tabelle 1 dargestellte Ergebnis zeigt, dass es eine Anreicherung
an Klonen mit einer Affinität für Fibrinogen
gibt. Tabelle
1
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Beispiel 3:
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DNA-Sequenzierung und
Sequenzanalyse
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Acht
Kolonien, die von dem zweiten Panning (pH 3,4), gegen Fibrinogen,
wie beschrieben in Beispiel 2 abstammten, wurden für die weiteren
Untersuchungen gewählt.
Phagemid-DNA aus diesen Kolonien wurde hergestellt und teilweise
sequenziert. Sieben der Klone schienen dasselbe Insert zu enthalten.
Einer dieser siebe Klone, der pSE100 genannt wird, wurde für die weiteren
Studien gewählt.
Gereinigte Phagemid-DNA von dem Klon pSE100 wurde durch Restriktionskartierung
analysiert, was ergab, dass das Phagemid ein Insert von ungefähr 1,8 Kilobasenpaaren
(Kb) enthielt. Die Nukleotidsequenzen (nt) der vollständigen Inserts
von pSE100 wurden bestimmt und die nt und abgeleiteten Aminosäuresequenzen
(aa) wurden unter Verwendung des PC-Gene-Programms analysiert. Diese
Analyse ergab, dass das Insert von pSE100 einen offenen Leserahmen
von 1.745 nt (Sequenzprotokoll) enthält. So kodiert das Insert ein
582 aa-Protein, das Protein FIG genannt wird (und das korrespondierende
Gen wird als fig bezeichnet), mit einer berechneten molekularen
Masse von ~65 kDa (Sequenzprotokoll). Weiterhin zeigt die Sequenzanalyse,
dass das Insert von pSE100 sich im richtigen Leserahmen mit den
Vektorsequenzen in den 5'-
und 3'-Enden befindet.
Dies bedeutet, dass das Insert zu einer Fusion mit dem pel-Leader
und dem myc-Tail (Sequenzprotokoll) führt und dass die nativen 5'- und 3'-Enden des fig-Gens
in dem pSE100-Klon nicht vorliegen.
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Um
das fehlende 5'-
und 3'-Ende des
fig-Gens zu erhalten, wurde eine Southern-Blot-Analyse unter Verwendung
einer chromosomalen DNA von dem Stamm HB, verdaut mit verschiedenen
Restriktionsenzymen, durchgeführt.
Die Sonde wurde wie folgt hergestellt: zwei Oligonukleotide (5'CAACAACCATCTCACACAAC3' und 5'CATCAAATTGATATTTCCCATC3') wurden verwendet,
um unter Verwendung von PCR ein ~1,3 Kb-Fragment von dem Insert
von pSE100 zu amplifizieren. Die PCR-erzeugten Fragmente wurden
mit 32P unter Verwendung eines statistischen Priming markiert. Nach
einer Hybridisierung unter Verwendung stringenter Bedingungen wurde
der NC-Filter gewaschen und einer Autoradiographie unterzogen. Das
Ergebnis zeigte, dass die XbaI-Spaltung eine einzelne Bande mit
einer Größe von ~6
Kb ergab. Das korrespondierende Fragment wurde darauffolgend in
einen XbaI-verdauten pUC18-Vektor ligiert. Nach der Transformation
wurden Klone, die das ~6 Kb XbaI-Fragment
beherbergten, durch Kolonie-Hybridisierung unter Verwendung derselben
Sonde wie bei dem Southern-Blot-Experiment
identifiziert. Ein solcher Klon, der pSE101 genannt wird, wurde
für die
weiteren Untersuchungen gewählt.
Die DNA-Sequenzanalyse zeigte, dass das fig-Gen aus einem offenen
Leserahmen mit 3291 nt besteht, kodierend ein Protein, das FIG genannt wird,
mit 1097 aa mit einer berechneten molekularen Masse von ungefähr 119 kDa
(6).
-
Das
FIG-Protein besteht aus etlichen typischen Merkmalen, die bei Gram-positiven
Zelloberflächen-gebundenen
Proteinen angetroffen werden, wie einer N-terminalen Signalsequenz
und einem C-terminalen aa-Motiv LPDTG, gefolgt von einer Strecke
von 17 hydrophoben Aminosäuren,
endend in einer Strecke von geladenen Aminosäuren (6). Folgend
auf die Signalsequenz gibt es einen Bereich, der A genannt wird,
mit 773 aa. Das Insert von pSE100 enthält die Sequenz, korrespondierend
zu Rest 75 bis 656 der A-Region (7). Auf
die A-Region folgt eine hoch-repetitive Region mit 216 aa, bestehend
aus Tandem-Repeat-Asparaginsäure und
Serinresten, genannt R (6 und 7). Der
Dipeptidbereich besteht aus einer 18 by Sequenzeinheit (Consensus
von GAX TCX GAX TCX GAX AGX), was sich 36mal wiederholt. Die 18 bp-Sequenz
wird fast vollständig
durch die gesamte R-Region perfekt gehalten, mit der Ausnahme der
zweiten Einheit, die abgekürzt
ist, bestehend aus nur 12 der 18 by und dem 3'-Ende der Region, wo die Konsensussequenz
leicht unterbrochen ist (Einheiten 32, 34 und 36). Die Veränderungen
in den letzteren Einheiten führen auch
zu einem Aminosäureaustausch,
was das DS-Repeat unterbricht.
-
Unter
Verwendung der deduzierten Aminosäuresequenz von Protein FIG
wurden Proteindatenbanken im Hinblick auf eine Sequenzähnlichkeit
untersucht. Interessanterweise zeigte die Suche, dass die höchste Bewertung
für den
Clumpingfactor (ClfA) von S. aureus erhalten wurde (7).
Dieses Protein bindet Fibrinogen und es wurde hierfür gezeigt,
dass es eine Aggregation von Bakterien in Gegenwart von Plasma unterstützt. Neben Ähnlichkeiten
im N- und C-terminalen Teil, kodierend die Signalsequenz bzw. die
Zellmembran überspannende
Domäne
ist die besonders ins Auge fallende Ähnlichkeit mit dem Clumpingfactor
der repetitive R-Bereich. Sowohl beim ClfA als auch beim FIG-Protein
wird der DS-Repeatbereich
von derselben 18 by Konsensuseinheit kodiert. Bei einem Vergleich
der Nukleotidsequenzen von fig und ClfA zeigt sich, dass die R-Regionen
eine umfassende Homologie aufweisen. Zusätzlich zeigt das Protein FIG
auch eine Homologie mit ClfA in der A-Region, der nicht-repetitiven
Fibrinogen-Bindungsdomäne
(7).
-
Beispiel 4:
-
Eigenschaften des fibrinogenbindenden
Proteins, kodiert von pSE100
-
A) Spezifität der Fibrinogenbindung
-
Das
Phagemid pSE100 wurde in kompetente E. coli TG1-Zellen elektroporiert.
Nach einem Wachstum über
Nacht auf einer LA-Platte
(die Ampicillin und Glukose enthielt) wurde eine Kolonie, enthaltend
pSE100 über
Nacht gezüchtet
und mit dem Helferphagen R408 zur Erzeugung einer angereicherten
Phagenbasis infiziert. Die resultierende Phagenbasis, die rekombinante
Phagen enthielt, die das Insert von pSE100 exprimierten, hatte einen
Titer von 3 × 10
9 KBE/ml. Die Phagenbasis von pSE100 wurde
verwendet, um ein Panning gegen 13 unterschiedliche Proteine, geschichtet
auf Mikrotitervertiefungen und gegen eine unbeschichtete Vertiefung
durchzuführen.
Zu jeder Vertiefung, die das jeweilige Protein enthielt (oder zu
der unbeschichteten Vertiefung) wurden 200 μl der Phagenbasis von pSE100
zugefügt.
Nach dreistündigem
Panning bei RT unter leichtem Bewegen wurden die Vertiefungen extensiv
gewaschen, wobei PBST verwendet wurde und eine Probe des letzten
Waschens wurde gesammelt. Die gebundenen Phagen wurden mit Na-Citratpuffer bei
pH 1,8 eluiert. Die eluierten Proben wurden sofort unter Verwendung
von 1M Tris-HCl, pH 8,6 neutralisiert. Die eluierten Phagen und
die Phagen von der Waschung ließ man
separat E. coli TG1-Zellen infizieren und nach der Infektion wurden
die Zellen auf LA-Platten, die Ampicillin und Glukose enthielten,
ausplattiert. Die Platten wurden über Nacht bei 37°C inkubiert
und die Frequenz der Kolonien wurde gezählt. Das Ergebnis dieses Experiments
ist in Tabelle 2 dargestellt, die die fibrinogenbindende Spezifität des Proteins,
exprimiert durch pSE100 anzeigt. Tabelle
2
-
(B) Inhibitionsexperiment
-
Die
pSE100-Phagenbasis wurde auf einen Titer von ~5 × 10
6 KBE/ml
verdünnt.
Von dieser Phagenlösung
wurden Proben (180 μl)
genommen und separat eine Stunde mit unterschiedlichen Konzentrationen
Fibrinogen, BSA oder IgG vor einer Übertragung auf fibrinogenbeschichtete
Mikrotitervertiefungen inkubiert. Nach dreistündigem Panning bei RT mit leichtem
Bewegen wurden die Vertiefungen extensiv unter Verwendung von PBST
gewaschen. Die gebundenen Phagen wurden mit Na-Citratpuffer bei
pH 1,8 eluiert. Die eluierten Proben wurden direkt unter Verwendung
von 1M Tris-HCl, pH 8,6 neutralisiert. Man ließ die eluierten Phagen E. coli
TG1-Zellen infizieren
und nach der Infektion wurden die Zellen auf LA-Platten, die Ampicillin und
Glukose enthielten, ausplattiert. Die Platten wurden über Nacht
bei 37°C
inkubiert und die Frequenz der Kolonien gezählt. Das Ergebnis dieses Experiments
ist in Tabelle 3 dargestellt, die zeigt, dass die Bindung an Fibrinogen
durch Fibrinogen, jedoch nicht durch die anderen getesteten Proteine
inhibiert wird. Tabelle
3
-
Beispiel 5:
-
Western Blot-Experiment
-
E.
coli-Zellen des Stamms TG1 und MC1061, die pSE100 enthielten, wurden
in LB (enthaltend Ampicillin und Glukose) über Nacht bei 37°C gezüchtet. Am
nächsten
Morgen wurden die Zellen durch Zentrifugation geerntet, in LB, enthaltend
Ampicillin, Glukose und 0,1 M IPTG resuspendiert und weiterhin bei
37°C inkubiert.
Zwölf Stunden
später
wurden die Zellen durch Zentrifugation geerntet und sowohl die Zellen
als auch der Überstand
wurden weiterbehandelt. Vier Volumen Aceton wurden dem Überstand
zugefügt
und das resultierende Präzipitat
wurde durch Zentrifugation gesammelt, an der Luft getrocknet und
in eiskaltem PBS resuspendiert. Vor der Elektrophorese wurden die
Zellen und das Präzipitat
von dem Überstand
separat in einem Probenpuffer resuspendiert, enthaltend 2,5% SDS
und 5% β-Mercaptoethanol
und 2 Minuten gekocht. Nach einer Denaturierung wurden die Proben
unter reduzierenden Bedingungen unter Verwendung des PHAST-Systems
(Pharmacia) auf einem 8–25%igen
Gradientengel unter Verwendung von SDS-Pufferstreifen analysiert.
Nachdem die Elektrophorese abgeschlossen war, wurde ein NC-Filter,
der vorher in PBS eingeweicht worden war, auf das Gel gegeben und
die Temperatur auf 45°C
angehoben. Nach ungefähr
45 Minuten wurde der NC-Filter mit 1 ml PBS angefeuchtet, vorsichtig
entfernt und in 15 ml PBS, enthaltend 0,1% TWEEN 20-Lösung (PBST
0,1%) für
30 Minuten bei RT unter leichter Bewegung und mit zwei Änderungen
von PBST 0,1%-Lösung
platziert. Nach der letzten Änderung
von PBST 0,1%, wurde Fibrinogen auf eine Endkonzentration von 20
ng/ml zugefügt
und der Filter vier Stunden bei RT unter leichter Bewegung inkubiert.
Der Filter wurde darauffolgend 3 × 10 Minuten unter Verwendung
von PBST 0,1% gewaschen und HRP-konjugierte Kaninchen-antimenschliche
Fibrinogenantikörper
(DAKO Code A 080, verdünnt
1:500 in PBST 0,1%) wurden zugefügt
und der Filter 1 Stunde bei RT unter leichtem Bewegen inkubiert.
Nach einem Waschen für
3 × 10
Minuten unter Verwendung von PBST 0,1% des Filters wurde das gebundene
Fibrinogen durch Übertragung
des Filters auf eine Lösung,
enthaltend ein Substrat für
die Meerrettichperoxidase (6 ml 4-Chlor-1-naphtol (3 mg/ml in Methanol)
+25 ml PBS + 20 μl
H2O2) visualisiert.
Das Ergebnis zeigte, dass ein Fibrinogenbindungsprotein in beiden
Arten von Proben (Zellen und Wachstumsmedien) in beiden E. coli-Zellen, die pSE100
beherbergten, angetroffen wurde, während kein solches Protein
in den Kontrollkulturen von E. coli TG1 und MC1061 gefunden wurde.
Das Fibrinogenbindungsprotein, exprimiert von pSE100, befand sich
in der ungefähren
Größe wie aus der
abgeleiteten Aminosäuresequenz
erwartet.
-
Beispiel 6:
-
Das Auftreten des fig-Gens
und die Verwendung des fig-Gens zur Identifizierung von S. epidermidis
im diagnostischen Test
-
Gereinigte
chromosomale DNA von dem S. aureus-Stamm 8325-4, Streptococcus equi
ssp equi-Stamm 196 und ssp zooepidemicus-Stamm Z5, Streptococcus pyogenes-Stamm
2-1047, Streptococcus dysgalactiae-Stamm 8215 wurden unter Verwendung
des Restriktionsenzyms EcoRI gespalten. Die gespaltenen Proben ließ man auf
einem 0,8%igen Agarosegel zusammen mit chromosomaler DNA des S.
epidermidis-Stamms HB, gespalten mit verschiedenen Restriktionsenzymen
laufen. Nach Abschluss der Elektrophorese wurden die separaten DNA-Fragmente
auf einen NC-Filter unter Verwendung des Vacuum-Blotting-Systems
von Pharmacia übertragen.
Nach dem Transfer wurde der Filter unter stringenten Bedingungen
hybridisiert (in einer Lösung,
die 6 × SSC,
5 × Denhart,
0,5% SDS bei 65°C
enthielt), wobei eine Sonde verwendet wurde, die basierend auf der
Nukleotidsequenz des Inserts von pSE100 entworfen worden war. Diese
Sonde war früher
wie folgt hergestellt worden, zwei Oligonukleotide: (5'-AGGTCAAGGACAAGGTGAC-3' und 5'-CAACAACCATCTCACACAAC-3') wurden bestellt
(Pharmacia) und als Primerpaar in einer PCR (25 Zyklen von 94°C, 1 Minute,
50°C, 30
Sekunden, 72°C,
1 Minute unter Verwendung von Perkin Elmer Cetus Thermal Cycler 480)
verwendet, um ein ~150 Bp-Fragment
des Inserts von pSE100 zu amplifizieren. Das amplifizierte Material ließ man auf
einem Agarosegel laufen und das ~150 Bp-Fragment wurde gereinigt
und unter Verwendung von 32P-dATP und dem
Multiprime DNA-Labelling-System (Amersham) radioaktiv markiert.
Der Filter wurde über Nacht
hybridisiert und darauffolgend in einer Waschlösung (0,2% SSC, 0,1% SDS) bei
60°C gewaschen
und autoradiografisch untersucht. Das Ergebnis zeigte, dass keine
Hybridisierung bei den Proben nachgewiesen wurde, die von den Streptokokken
und S. aureus abstammten, während
eine Hybridisierung mit den Proben stattfand, die von dem S. epidermidis-Stamm
HB stammten.
-
Um
das Auftreten des fig-Gens in anderen Stämmen von S. epidermidis zu
untersuchen, wurde die folgende PCR-Reaktion aufgestellt. Chromosomale
DNA von 13 unterschiedlichen klinischen Isolaten von S. epidermidis
wurden als Matrizen verwendet. Dieselben Primer und PCR-Bedingungen,
wie oben beschrieben, wurden verwendet. Das Ergebnis zeigte, dass
ein amplifiziertes Produkt von ~150 Bp nachgewiesen werden konnte
(wobei ein 2%iges Agarosegel verwendet wurde), und zwar bei allen
Stämmen
von S. epidermidis, jedoch nicht in den ursprünglichen Kontrollproben, die
chromosomale DNA von S. aureus und S. pyogenes enthielten.
-
Beispiel 7:
-
Ein PCR-Amplifikations-Assay
für die
Analyse von einem korrespondierenden DS-Repeat von verschiedenen Isolaten
von S. epidermidis
-
McDevitt
und Foster (Microbiology, 1995, 141:937–943) haben gezeigt, dass sich
die DS-Repeat-Regionen bei verschiedenen Isolaten von S. aureus-Stämmen deutlich
unterscheiden können.
Um zu untersuchen, ob sich die DS-Repeat-Region in S. epidermidis
auch in der Größe zwischen
unterschiedlichen Isolaten unterscheidet, wurde das folgende Experiment
durchgeführt.
Ein Primerpaar (5'-CCGATGAAAATGGAAAGTATC-3' und 5'-TCCGTTATCTATACTAAAGTC-3'), das an das 5'- bzw. 3'-Ende der DS-Repeat-Region
des Proteins FIG hybridisierte, wurde verwendet, um die korrespondierende
Region in 11 unterschiedlichen Isolaten von S. epidermidis zu amplifizieren.
Die Amplifikation wurde wie folgt durchgeführt, nach anfänglicher
Denaturierung für
1 min bei 95°C
begann ein Zyklus mit einem Denaturierungsschritt 30 Sekunden bei
95°C, gefolgt
von einer Annealingzeit von 1 min bei 50°C und einer Elongationszeitspanne
von 2 min bei 72°C.
-
Der
Zyklus wurde 25mal wiederholt und endete mit einer abschließenden Elongationsperiode
von 7 min bei 72°C.
Die PCR-Produkte, die die DS-Region des jeweiligen Stamms repräsentierten,
wurden durch Agarosegelelektrophorese analysiert. Das Ergebnis zeigte,
dass eine Bande mit verschiedenen Längen in jeder Probe vorlag.
Die Schlußfolgerung
hieraus ist, dass diese Verfahrensart als diagnostischer Test verwendet werden
kann, um einen "Fingerabdruck" eines bestimmten
Stamms zu erhalten. Dies könnte
z.B. bei dem Nachweis des Ursprungs einer Infektion nützlich sein.
-
Beispiel 8:
-
Die Verwendung des DS-Fragments
vom Stamm HB, um andere homologe Gene in Koagulase-positiven und -negativen
Staphylokokken zu identifizieren
-
Ein
DNA-Fragment, bestehend aus der DS-Repeat-Region wurde wie folgt
konstruiert. Ein Paar von Oligonukleotidprimern (5'-ACTGATCATGATGACTTTAGT-3' und 5'-TCCGTTATCTATACTAAAGTC-3') wurde verwendet,
um die DS-Region des Stamms HB unter Verwendung derselben Bedingungen,
wie oben beschrieben, durch PCR zu amplifizieren. Die Amplifikation
führte
zu einem 700 Bp-Fragment, das unter Verwendung eines statistischen
Priming radioaktiv (32P) markiert wurde.
Diese Sonde wurde in einer Southern Blot-Analyse unter Verwendung
chromosomaler DNA (gespalten mit EcoRI) von verschiedenen Arten
von Staphylokokken (S. aureus, S. epidermidis-Stamm HB, S. haemolyticus-Stamm
789 und Stamm SM131, S. lugdunensis, S. schleiferi, S. intermedius,
S. lentus, S. sciuri, S. carnosus, S. saprophyticus und S. hyicus)
verwendet.
-
Die
Hybridisierung wurde unter stringenten Bedingungen bei 65°C über Nacht
durchgeführt.
Am nächsten
Tag wurde der Filter bei 65°C
gewaschen, wobei 2 × SSC,
folgend auf die Autoradiografie verwendet wurde. Das Ergebnis zeigte,
dass mindestens eine spezifische Bande für die folgenden Arten vorlag:
S. aureus, S. epidermidis-Stamm HB, S. haemolyticus-Stamm 789 und Stamm
SM131, S. lugdunensis, S. intermedius, S. sciuri, S. carnosus (schwaches
Signal) und S. hyicus. Dieses Ergebnis zeigt, dass es möglich ist,
die korrespondierenden Regionen in diesen Arten zu klonieren und
zu identifizieren.
-
Beispiel 9:
-
Produktion
von GST-FIG
-
Durch
eine Polymerase-Kettenreaktion wurde ein DNA-Fragment amplifiziert,
das einen Teil des fibrinogenbindenden Proteins kodierte. Der obere
Primer war GCGGATCCAATCAGTCAATAAACA CCGACGAT und der untere Primer
war CGGAATTCTGTTCGGACTGATTTGGAAGTTCC. Die Amplifikation wurde für 30 Zyklen
bei 94°C
30 Sekunden, 60°C
30 Sekunden, 72°C
2 Minuten, beginnend mit 94°C
für 4 Minuten
und endend mit 72°C
für 4 Minuten,
durchgeführt.
Das amplifizierte Fragment wurde mit EcoRI und Bam HI verdaut. Das
Plasmid pGXT-4T (Pharmacia, Uppsala, Schweden) wurde mit EcoRI und
Bam HI verdaut, mit dem verdauten Fragment vermischt und die Mischung
unter Verwendung einer T4-DNA-Ligase gemäß Standardverfahren ligiert.
Die ligierte DNA wurde in den E. coli-Stamm TG1 transformiert. Ein
Transformant wurde mit einem Plasmid isoliert, das ein Fusionsprotein
kodierte, bestehend aus Glutathion-Thiotransferase und fibrinogenbindendem
Protein. Das Protein wurde mit dem Vektorplasmid gemäß den Anweisungen
von Pharmacia gereinigt. Das gereinigte GST-FIG-Protein wurde einem
Western-Affinitäts-Blot
unterzogen. Es wurde einer Polyacrylamidgelelektrophorese unterzogen,
auf Nitrocellulosepapier durch passive Diffusion übertragen,
das Papier wurde mit Fibrinogen (5 μg/ml) 2 Stunden bei Raumtemperatur
behandelt, gefolgt von Kaninchen-anti-Fibrinogen-Antikörpern, konjugiert an HRP. Eine
Bande, die zu einem Molekulargewicht von ~100 kDa korrespondierte,
wurde beobachtet. Wenn Fibrinogen in einem Kontrollexperiment weggelassen
wurde, zeigte sich keine Bande.
-
Beispiel 10:
-
Demonstration
der Bindung von GST-FIG an stationäres Phasen-Fibrinogen
-
Mikrotitervertiefungen
wurden mit menschlichem Fibrinogen (Sigma Chemicals Co.) mit einer
Konzentration im Bereich von 2,5 bis 20 μg/ml bei Raumtemperatur über Nacht
beschichtet. Die Platten wurden mit 2%igem Rinderserumalbumin (BSA)
für eine
Stunde bei 37°C
nachbeschichtet. Die Mikrotiterplatten wurden dreimal gewaschen
und GST-FIG wurde den Vertiefungen mit Konzentrationen von 25, 50
oder 100 μg/ml
(angezeigt durch die drei getrennten Linien in 8)
zugefügt
und die Platten zwei Stunden bei 37°C inkubiert. Der Fang von GST-FIG
an der Fibrinogenschicht wurde nach dem Waschen durch Antikörper (1.000fach
verdünnt),
gezüchtet
in einer Ratte gegen His-FIG nachgewiesen. Die Bindung der Antikörper wurde
nach dem Waschen mit Kaninchen-anti-Ratten-IgG-Antikörpern, konjugiert
an HRP, nachgewiesen. Das Substrat für HRP waren OPD-Tabletten (Dakopatts)
mit H2O2. Die Farbreaktion
wurde bei 495 nm gemessen. 8 zeigte, dass
GST-FIG an Fibrinogen in dosisabhängiger Weise gefangen wird.
-
Beispiel 11:
-
Inhibition der S. epidermis-Adhärenz an
Fibrinogen durch FIG
-
Fibrinogen
mit 2 μg/ml
wurde verwendet, um Mikrotiterplatten über Nacht bei Raumtemperatur
zu beschichten und es wurde, wie oben erklärt, nachbeschichtet. GST-FIG-Fusionsprotein,
GST oder FIG wurde mit den in 9 angegebenen
Konzentrationen zugefügt.
Radioaktiv markierte Bakterien wurden direkt danach zugefügt und 2
Stunden bei 37°C
inkubiert. Die Abnahme der bakteriellen Bindung als Funktion des GST-FIG-Fusionsproteins,
GST oder FIG ist in 9 dargestellt. Die Symbole in 9 sind
die folgenden: Quadrate: Inhibition durch GST-FIG (Mittel und Standardabweichung
von fünf
unabhängigen
Experimenten sind dargestellt); Dreiecke: Inhibition durch das GST-Trägerprotein;
Kreise: Inhibition durch FIG nach einem Thrombinverdau. Nur das
Fusionsprotein und die FIG-Moleküle
konnten die Bindung inhibieren.
-
Eine
radioaktive Markierung von Bakterien wurde erhalten, indem sie in
Gegenwart von tritiumbehandeltem Thymidin (20 μCi/ml, spezifische Aktivität 81 Ci/mmol)
für 5 Stunden
auf LB gezüchtet
wurden.
-
Die
Spaltung von GST-FIG wurde durch Zugabe von Thrombin und Inkubation
für 2 Stunden
bei 37°C erreicht.
-
Beispiel 12:
-
Inhibition der S. epidermidis-Adhärenz an
Fibrinogen durch Antikörper
gegen GST-FIG und FIG
-
Fibrinogen,
mit 2 mg/ml, wurde verwendet, um Mikrotitervertiefungen über Nacht
bei Raumtemperatur zu beschichten und es wurde wie oben nachbeschichtet.
Radioaktiv markierter S. epidermidis wurde mit unterschiedlichen
Verdünnungen
der Seren für
1 Stunde bei 37°C
inkubiert. Die Bakterium-Serum-Mischungen wurden dann den Vertiefungen
zugefügt
und man ließ eine
Adhärenz
für zwei
Stunden bei 37°C
stattfinden. Nicht-adhärente
Bakterien wurden abgewaschen und die Menge der adhärenten Bakterien
wurde wie in Beispiel 11 oben bestimmt. Vier Serumproben wurden
verwendet: 1) Serum von vor einer Immunisierung von Ratte Nr. 1.
2) Serum von vor der Immunisierung von Ratte Nr. 2. 3) Serum von
Ratte Nr. 1, immunisiert mit GST-FIG. 4) Serum von Ratte Nr. 2,
immunisiert mit FIG, erzeugt durch Thrombinspaltung. Aus 10 kann abgelesen
werden, dass die Adhärenz
nach Inkubation mit Seren gegen FIG oder gegen das GST-FIG-Fusionsprotein
reduziert ist. Unter relativer Adhärenz von 1,0 wird die nach
der Inkubation der radioaktiv markierten Bakterien mit phosphatgepufferter
Salzlösung
erhaltene Adhärenz
verstanden.
-
Das
Experiment wurde wiederholt und die Daten von dem Adhärenzblockieren
unter Verwendung von Seren, die vor der Immunisierung und Seren,
die nach der Immunisierung mit GST-FIG genommen wurden, sind in 11 dargestellt.
-
Obwohl
die Erfindung unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen
beschrieben wurde, die die beste Art und Weise beschreiben, die
den Erfindern gegenwärtig
bekannt ist, sollte verstanden werden, dass verschiedene Veränderungen
und Modifikationen, die für
den Fachmann naheliegen würden,
durchgeführt
werden können,
ohne sich vom Umfang der Erfindung, der in den beigefügten Ansprüchen dargestellt
ist, zu entfernen.
-
Referenzliste
-
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-
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SEQUENZPROTOKOLL – FORTSETZUNG
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SEQUENZPROTOKOLL – FORTSETZUNG
-
Sequenzprotokoll:
Eine Partial-Nukleotidsequenz des putativen fig-Gens des S. epidermidis-Stamms HB
und die abgeleitete Aminosäuresequenz.
Die Vektorsequenzen an der Verbindung der 5'- und 3'-Enden sind angegeben. SEQUENZPROTOKOLL