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Die
Erfindung betrifft Epitope von Stress-Proteinen, die u. a. für die Verwendung
in der Diagnose und Behandlung von Krankheitsbildern, in denen Stress-Proteine produziert
werden, vorgesehen sind.
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Stress
in der Umgebung kann eine Steigerung der Syntheserate des sog. Hitzeschock-
oder Stress-Proteins in prokaryotischen und eukaryotischen Zellen
bewirken (siehe z. B. Schlesinger et al (Hrsg.) in: Heat Shock from
Bacteria to Man, Cold Spring Harbor, New York, (1972)). Obwohl die
Funktion des Stress-Proteins noch endgültig aufgeklärt werden
muss, wurde berichtet, dass sie am Aufbau und der strukturellen
Stabilisierung von gewissen zellulären und viralen Proteinen beteiligt
sind und ihre Anwesenheit bei hohen Konzentrationen einen zusätzlichen
stabilisierenden Effekt bei der Einwirkung ungünstiger Bedingungen haben können.
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Es
wurde gezeigt, dass viele pathogene Organismen Stress-Proteine erzeugen
(siehe Young et al, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 85, 4267–4270 (1988)).
Es wird davon ausgegangen, dass die Proteine als Reaktion auf den
Stress von Infektion gebildet werden, um beim Schutz des eindringenden
Erregers zu helfen. So wurde die Fähigkeit zur Herstellung von
Stress-Proteinen beim Überleben
von bakteriellen Erregern in Makrophagen impliziert (Christmas et
al, Cell, 41, 753–762
(1985) und Morgan et al, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 83, 8059–8063 (1986)).
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Burnie
et al (GB 90307236.1, WO 92/01717) haben herausgefunden, dass Stressproteine
sowohl von Pilzen als auch von Bakterien, z. B. Candida albicans
und Corynebacterium jeikeium, ein immunodominant erhaltenes Antigen
enthalten. Das Carboxyl-Ende des Candidal-Stressproteins wurde sequenziert und
ein Antikörper,
der auf das Epitop LKVIRKNIVKKMIE (SEQ ID NO: 1) anspricht, gefunden,
das sowohl die 47 und 92 Kd Candidal-Stressproteine in Seren von
Patienten, die unter systemischen Candidal-Infektionen leiden, erkennt.
Zusätzlich
erkannten die Antikörper
auch Stressproteine in Seren von Patienten, die unter anderen Pilzerkrankungen
leiden, z. B. die 40 und 88/84 Kd Aspergillus-Stressproteine, genauso
wie Stressproteine in Seren von Patienten, die unter bakteriellen
Infektionen leiden, z. B. die 52 und 86 Kd Coryneform-Stressproteine. Andere
Peptidsequenzen des Candidal-Stressproteins
stellten sich als immunogen heraus, z. B. die Epitope LSREM, LKVIRK
und STDEPAGESA (SEQ ID NOs: 2, 3 bzw. 4), wenn sie mit Seren von
Patienten mit systemischer Candidiasis reagierten.
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Das
vollständige
menschliche 89 kDa Hitzeschock-Protein(HSP90)-Gen
ist sequenziert worden (Hickey et al, Mol. Cell. Biol., 9, 2615–2626, 1989)
und dessen Aminosäuresequenzen
abgeleitet und mit denen anderer Hitzeschock-Proteine anderer Spezies
verglichen worden. Obwohl es scheint, dass die Klasse der Hitzeschock-Proteine
im hohen Maße
unter Spezies erhalten bleibt, wurde bisher von keinem direkten
Vergleich und einer Identifizierung von allgemein funktionellen
Sequenzen, d. h. Epitopen, des Hitzeschock-Proteins berichtet.
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Es
wurde nun herausgefunden, dass trotz der Wirksamkeit der zuvor beschriebenen
Epitope auch Wege zur Herstellung, die sich von der Carboxy-Sequenz
des Candidal HSP90 unterscheiden, gleichwertige oder möglicherweise
bessere Ergebnisse liefern können,
wenn sie in der Diagnose oder Therapie verwendet werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Peptid bereitgestellt, das zu einem Epitop mit
der Aminosäurensequenz
NNLGTI identisch ist. Relevanter Stand der Technik ist die WO 92/01707
(wie oben diskutiert), Immunology 74(1): 20–24; Molecular and Cellular
Biology, 9(6): 2615–2626;
Journal of Clinical Microbiology, 29(10): 2099–2106; WO 91/00351; Epidemiology
and Infection, 107(2): 273–283;
und Journal of Immunological Methods, 143: 73–79. Diese offenbare alle unterschiedliche
Stressproteine (Hitzeschock-Proteine,
ebenso als HSP90 bezeichnet).
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Das
Peptid kann weiter dadurch beschrieben werden, dass es Kreuzreaktionen
mit einem Antikörper eingeht,
der auf das HSP90 von Candida albicans, Candida guilliermondii und
Malaria anspricht.
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Das
Pilz-Stressprotein kann ein Candidal 47 KDa-Protein enthalten. Das erfindungsgemäße Peptid hat
eine Vielzahl funktioneller Verwendungen. Insbesonde re kann es für die Diagnose
und Behandlung einer Anzahl von Krankheiten als eine Alternative
und/oder Verbesserung zu konventionellen Diagnose- und Therapieverfahren
verwendet werden. Die vorliegende Erfindung kann z. B. bei der Diagnose
und Behandlung von Malaria eingesetzt werden. Dies ist von zeitgemäßer Bedeutung,
weil bekanntermaßen
diese Krankheit schnelle resistent gegenüber gegenwärtigen Arzneimittelbehandlungen
wird und als Konsequenz in der Welt immer verbreiteter wird.
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Das
Peptid kann die Basis (d. h. kann zur Herstellung) diagnostischer
Tests für
Malaria oder Pilzerkrankungen bilden, wobei ein immunologischer
Test, wie z. B. ein ELISA, ein Radioimmunoassay oder ein Latex-Agglutinationsassay,
verwendet wird, im wesentlichen um zu bestimmen, ob für das Epitop
spezifische Antikörper
und damit das spezielle Stressprotein in einem Organismus eines
Wirts anwesend sind. Der Test kann im allgemeinen durchgeführt werden,
indem die Körperflüssigkeit
des Wirts mit einem Epitop in Kontakt gebracht wird und sämtliches
komplexiertes Material detektiert wird. Der Test kann für das HSP90
von Candida albicans, Candida guilliermondii und/oder Malaria angewendet
werden.
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Als
weitere Verwendung kann das erfindungsgemäße Peptid unter Verwendung
konventioneller Techniken für
ein Screening eingesetzt werden, um die Aktivität inhibierender Reagenzien
für die
Verwendung in der Behandlung von Malaria und Pilzerkrankungen zu
erhalten. Als weitere Verwendung kann das erfindungsgemäße Peptid
für die
Herstellung von Antikörpern,
d. h. für
die Verwendung als ein Immunogen, durch Standardtechniken, z. B.
durch Injektion des Peptids in einem geeigneten Wirt und der Aufnahme
des Serums um den ge wünschten
polyklonalen Anti-Epitop-Antikörper
nach Aufreinigung und/oder Konzentrierung zu erhalten, eingesetzt
werden. Vor der Injektion des Wirts kann das Peptid in einem geeigneten
Vehikel formuliert werden, um eine Zusammensetzung bereitzustellen,
die ein Peptid zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen
Arzneistoffträgern.
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Alternativ
können
die Antikörper
im Ursprung monoklonal sein und grundsätzlich zu jeder Immunoglobulin-Klasse, z. B. IgG
und/oder IgM und/oder IgA gehören.
Der Antikörper
kann tierischen Ursprungs sein, z. B. eines Säugetiers, murinen Ursprungs,
von einer Ratte oder bevorzugt menschlichen Ursprungs. Ebenso kann
es ein humanisierter Antikörper
einer Maus oder einer Ratte sein.
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Für die Aufreinigung
eines jeden Anti-Epitop-Antikörpers kann
die Affinitäts-Chromatographie
unter Anwendung eines immobilisierten Epitops gemäß der Erfindung
als Affinitätsmedium
verwendet werden. Solche Anti-Epitop-Antikörper können sowohl für die Diagnose
als auch die Behandlung von Pilzerkrankungen und bakteriellen Infektionen
und Malaria verwendet werden. Als Inhibitoren der Wirkung eines
Stressproteins können
die Anti-Epitop-Antikörper
entweder alleine oder in Kombination mit anderen pharmazeutischen
Wirkstoffen, z. B. anderen antifungalen Mitteln oder Anti-Malaria-Mitteln verwendet
werden. Zusätzlich
können
solche Peptide für
die Herstellung anderer Inhibitoren von fungalen oder Malaria-Stressproteinen
verwendet werden, z. B. inhibieren Ribozyme und Antisense-RNA die Translation
des Stressproteins mRNA.
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Eine
mögliche
Verwendung solcher Anti-Epitop-Antikörper ist
die unterstützende
Immunotherapie von z. B. HIV-positiven Patienten. Solche Patienten
neigen zu opportunistischen Infektionen aufgrund ihres beeinträchtigten
Immunsystems. Beispiele solcher opportunistischen Infektionen schließen Candida,
Aspergillus und Pneumocystis carnii ein. Tatsächlich wurde gezeigt, dass
Seren von HIV-positiven Patienten Antikörper-positiv zu HSP90 von all
diesen Organismen sind. Es wird somit vorgeschlagen, solche Patienten
mit Antikörpern
zu versorgen, die HSP90 von diesen und anderen infektiösen Organismen
erkennen, bevor diese Infektionen sich ausbilden und zum Tod solcher
Patienten führen.
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Mischungen
der Antikörper
können,
wenn gewünscht,
für die
Diagnose und Behandlung eingesetzt werden, z. B. Mischungen von
Antikörpern
einer unterschiedlichen Klasse, z. B. Mischungen von IgG-, IgM- und
IgA-Antikörpern, die
das Epitop erkennen.
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Die
folgenden Beispiele beschreiben die Erfindung.
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Beispiel 1
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Mögliche immunodominante
Epitope des menschlichen HSp90 wurden gegen Seren von Patienten untersucht,
die unter verschiedenen Krankheitstypen leiden, bei einem Versuch,
neue Hilfsmittel sowohl für
die Diagnose als auch für
die Behandlung der Krankheit bereitzustellen.
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Die
untersuchten Seren schlossen solche von Patienten ein, die unter
systemischer Candidiasis (47 kDa positiv), invasiver Aspergillosis
(88,40 kDa positiv), allergische bronchopulmonare Aspergillosis,
Aspergilloma, Malaria, Streptococcus faecalis Endocarditis, Corneybacterium
jeikeium Endocarditis und der Autoim munkrankheit systemischer Lupus
Erythematosis (SLE) leiden.
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Es
wurde eine Epitop-Kartierung von menschlichem HSP90 gegen die erhaltene
Aminosäurensequenz,
die in Hickey et al 1989, Mol. Cell. Biol., 9, 2615–2626 beschrieben
ist, durchgeführt.
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Experimentelle
Details
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Die
716-Aminosäurereste
wurden auf Polyethylen-Pins als kompletter Satz von überlappenden
Nonapeptiden synthetisiert, in denen Peptid 1 aus den Resten 1 bis
9 bestand, Peptid 2 aus den Resten 2 bis 10 usw. Die Peptidsynthese
wurde mit Fmoc-geschützten
Aminosäureestern
durchgeführt.
Die Polyethylen-Pins wurden selbst jeweils mit Fmoc-β-Alanin gekoppelt.
Nach der Fmoc-Entschützung
wurde die erste Aminosäure zu
jedem Pin gekoppelt, wie durch die zu synthetisierende Sequenz vorgegeben. Über Hydrobenzotriazol
vermittelte Kopplungsreaktionen wurden über Nacht in einer N,N-Dimethylformamid-Lösung an
jeder geschützten Seitenkette,
Fmoc-Aminosäure.
Die Peptide wurden durch aufeinanderfolgende Zyklen von Fmoc-Entschützungen
und Addition einer Aminosäure
pro Pin pro Tag synthetisiert. Nach Abschluss der letzten Kopplungsreaktion
und Entfernung der Fmoc-Schutzgruppe wurde die terminale Aminogruppe
acetyliert, um die unnatürliche
Ladung des N-Endes des Peptids zu entfernen. Die Seitenketten-Schutzgruppen
wurden durch eine Mischung aus Trifluoressigsäure : Phenol : Ethandithiol
(95 : 2,5 : 2,5, v/w/v) entfernt.
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Die
noch an die Oberfläche
der Pins gekoppelten Peptide wurden gegen Seren durch ein Enzymimmunoassay
(EIA) untersucht. Die Pins wurden eine Stunde lang in Mikrotiterplatten
enthaltend 1% Ovalbumin, 1% Rinderserumalbumin (BSA) in PBS-T (Phosphat-gepufferte
Kochsalzlösung,
0,1% Tween 20) vorbeschichtet. Sie wurden dann bei 4°C in Patientenserum
(1/200) inkubiert, viermal mit PBS-T gewaschen und eine Stunde lang
mit mit Meerrettich-Peroxidase konjugierten Anti-Immunoglobulin
(1/1000; Sigma, Poole) inkubiert. Nach weiterem Waschen wurden die
Pins 30 min lang in ABTS (0,5 mg/ml Amino-di-3-ethylbenzthiazolin-6-sulphonat in Citratpuffer
(pH 4,0) mit 0,03% Wasserstoffperoxid) eingetaucht und in einem
EIA-Plattenleser
wurden A405-Messungen durchgeführt. Die
Pins wurden durch Ultraschallbehandlung gereinigt.
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Eine
Reaktion wurde als spezifisch angesehen, wenn über wenigsten drei Wells die
optische Dichte wenigstens zweifach über dem Untergrund lag. Die
große
Anzahl der tatsächlich
synthetisierten Peptide fungierte als negative Kontrolle in jedem
Test. Die mittlere Absorption dieser Peptide war gering und wurde
zur Ermittlung des Hintergrunds verwendet (Geysen et al., 1987). Details
der untersuchten Patientenseren
I. Disseminierte Candidiasis
Nr. | Anamnese |
1. | Leukaemia,
Neutropenia, Blutkultur-positive C. albicans |
2. | Post-Oesophagectomie,
Blutkultur-positive C. albicans |
3. | HIV-positiv,
Drogenmissbraucher, Candidal Chorioretinitis |
4. | Candida
Peritonitis, chronische ambulanter peritonealer Dialyse-Patient,
Blutkultur-positive
C. albicans. |
5. | Post-Duodenalresektion,
positiv gegenüber
C. albicans in zwei Gruppen von Blutkulturen |
6. | Pre
(Antikörper-negativ),
Post Antikörper-positiv. Positiv
gegenüber
C. albicans in zwei Gruppen von Blutkulturen. Post-Cholecystectomie |
7. | Post-Oesophagectomie,
Brust-Drainage, Blutkultur-positiv C. albicans |
8. | Hepatosplenische
Candidiasis, Schaum bei der Biopsie gesehen |
9. | Chronische
ambulante peritonealer Dialyse-Patient, Peritonitis,
abdominaler Abszess, positiv gegenüber C. albicans in zwei Gruppen
von Blutkulturen |
Antikörper-Profil
- C. albicans
- HSP 90 besitzt Banden
bei 92, 47, 40 KD (wie in GB 2 034 504 offenbart).
- A. fumigatus
- HSP 90 besitzt Banden
bei 88/84, 51 und 40 KD.
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HIV-positive
Patientenseren sind Antikörper-positiv
für Candida
HSP90, Pneumocystis carnii HSP90 und Aspergillus. Somit wird vorgeschlagen,
den Antikörper
bei der Versorgungstherapie solcher Patienten zu verwenden, weil
der Verlust des Antikörpers
bei diesen Patienten zu opportunistischen Infektionen führen kann,
z. B. Pneumocytis carnii und anderen Organismen, die das Antigen,
d. h. HSP90, produzieren. II.
Invasive Aspergillosis
Fall-Nr. | Anamnese |
10. | tödlich, invasive
Aspergillosis, akute Leukaemia |
11. | tödlich, invasive
Aspergillosis, akute Leukaemia |
12. | tödlich, invasive
Aspergillosis, akute Leukaemia |
13. | Überlebender,
invasive Aspergillosis, akute Leukaemia |
14. | Überlebender,
invasive Aspergillosis, akute Leukaemia |
15. | Überlebender,
invasive Aspergillosis, akute Leukaemia |
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III.
Allergische bronchopulmonare Aspergillosis
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V.
Streptococcus faecalis endocarditis
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Der
in GB 2 034 504 beschriebene monoklonale Antikörper führt eine Kreuzreaktion mit
einer S. faecalis immunodominanten Bande bei 90 KD aus, wie es das
Kaninchenserum, das gegen dieses Peptid (LKVIRKNIVKKMIE-cys-KLH)
(SEQ ID NO: 26) gezüchtet
wurde, ebenso tut.
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Eine
vorherige Arbeit (Burnie et al, 1985) identifizierte diese Antigenbande
als immunodominant in S. faecalis Endocarditis und schlug vor, dass
dies die Basis eines Tests für
kulturnegative Endocarditis sein kann.
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Weitere
fünf Fälle von
Malaria wurden gegen Candidal- und
Aspergillus-Extrakte einem Immunblot unterzogen, um zu zeigen, dass
sie Antikörper
besitzen, die mit dem fungalen HSP 90 eine Kreuzreaktion durchführen.
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VII.
Corynebacterium jeikeium endocarditis
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VIII.
Systemische Lupus-Erythematosis (SLE)
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IX.
C. guilliermondii Meningitis/Septicaemia
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Ergebnisse
Epitop-Kartierung
von menschlichem HSP 90
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Schlussfolgerung:
Die Epitope 1, 3, 4, 6, 7, 8, 11 und 12 lieferten eine positive
Reaktion mit Seren von SLE-Patienten, d. h. das Epitop erkannte
einen Autoimmun-Antikörper
und kann als Autoantikörper-Domäne klassifiziert
werden.
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Die
Epitope 2, 5, 9 und 10 scheinen gegenüber Pilzen spezifisch zu sein,
mit dem Epitop 2 als potentiellen Candidal-Epitop und dem Epitop
9 als für
Aspergillosis spezifischen Epitop. Zusätzlich können die Epitope 2, 5, 9 und
10 Kandidaten für
potentielle Malaria-Epitope
sein und die Epitope 9 und 10 potentielle S. faecalis-Epitope sein.
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Beispiel 2
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Das
Peptid LKVIRKNIVKKMIE cys wurde zur Züchtung die monoklonaler Seren,
die in GB 2 034 504 verwendet werden, eingesetzt. Dennoch ist die
genaue Immunogenizität
dieses Peptids unbekannt. Es wurde entschieden, dies durch ersetzen
jeder der Aminosäuren
in dem obigen Peptid zu untersuchen, um den Effekt auf die Immunogenizität, sofern
eine vorliegt, zu sehen.
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Die
notwendigen Peptide wurden zuerst unter Verwendung konventioneller
Techniken synthetisiert und die Immunogenizität wurde unter Verwendung menschlicher
Seren, die den oben beschriebenen monoklonalen Antikörper enthalten,
gemessen. Es wurde entschieden, ebenso ein weiteres Epitop, nämlich NKILKVIRKNIV,
zu untersuchen.
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Die
Protokolle und die Antikörper-Konzentration
waren die gleichen wie die zuvor in Beispiel 1 beschriebenen. Ausgewertete
Peptide
Peptid
1 | LKVIRKNIV
(SEQ ID NO: 28)
ausgewertet für Wechsel in LKVIRK |
Peptid
2 | NKILKVIRK
(SEQ ID NO: 29)
ausgewertet für Wechsel in KILK (SEQ ID NO:
30) |
Peptid
3 | LKVIRKNIV
ausgewertet
für Wechsel
in KNIV (SEQ ID NO: 31) |
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So
dass in der gesamten Sequenz die
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Untersuchte
Seren
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- 1. Monoklonal spezifisch gegenüber LKVIRKNIVKKMIE-cys gegen die Peptide
1 und 3.
- 2. Menschliche Seren
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Ergebnisse
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1. Monoklonal spezifisch
gegenüber
LKVIRKNIVKKMIE-cys
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Peptid 1 – LKVIRKNIV
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- ELISA-Werte gemessen nach 30 Minuten, Antikörper-Verdünnung 1
: 200
- Kontrolle LKVIRKNIV Mittel ELISA OD = 0,923 (Kontrollen)
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Diese
Ergebnisse zeigen die Bedeutung der Aminosäuren IRK, die mit RK unersetzlich
ist, wobei die Bindung des Antikörpers
gegenüber
der Substitution dieser Aminosäuren
vernachlässigbar
ist.
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Peptid 3 – LKVIRKNIV
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- ELISA-Werte gemessen nach 30 Minuten, Antikörper-Verdünnung 1
: 200
- Kontrolle LKVIRKNIV Mittel ELISA OD = 0,842
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Diese
Ergebnisse zeigen die Bedeutung der Aminosäuren KNIV.
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Das
gesamte Epitop ist I R K N I V (SEQ ID NO: 32) mit den unterstrichenen
Aminosäuren,
die praktisch unmöglich
zu ersetzen sind.
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2. Menschliche Seren
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Jeder
durchgeführte
ELISA kombinierte IgM und IgG nach 30 Minuten. Antikörper-Verdünnung 1
: 200. Peptid
1
wo die ELISA-Ablesungen unter 0,4 lagen, wurden
diese Ergebnisse als nicht anwendbar angesehen, da sie im Bereich
des Untergrunds lagen.
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ELISA-Werte
von weniger als 0,4 wurden als Untergrund genommen, und damit als
nicht anwendbar betrachtet.
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ELISA-Werte
von weniger als 0,4 wurden als Untergrund genommen und damit als
nicht anwendbar angesehen.
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Beispiel 3
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Eine
Bibliothek von Immunoglobulinschwer- und -leichtketten-variablen
(V) Genen wurde aus den peripheren Blutlymphozyten eines Patienten
hergestellt, der sich von systemischer Candidiasis erholt hat. Die
Bibliothek wurde angereichert und bezüglich der Wirksamkeit gegenüber LKVIRKNIVKKMIE
und NKILKVIRKNIVKK (SEQ ID NO: 33) gescreent und die resultierenden menschlichen
rekombinanten Antikörper,
die für die
therapeutische Wirksamkeit in einem Mäuse-Modell von systemischer
Candidiasis untersucht wurden.
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Experimentelle
Details
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Die
Bibliothek wurde im wesentlichen wie bei Marks et al (J Mol Biol
1991; 222: 581–597)
beschrieben unter Verwendung des pCANTAB5-Vektors, der mittlerweile
kommerziell als Teil eines Kits von Pharmacia (Milton Keynes, UK)
erhältlich
ist, hergestellt. Die Schwer- und
Leichtketten-V-Gene, erhalten aus cDNA, hergestellt von der mRNA
der peripheren Blutlymphozyten eines Patienten, der sich von systemischer
Candidiasis erholt, wurden zufällig
kombiniert und in Not I/Sfi I subkloniert, das mit pCANTAB 5 verdaut
wurde. Die resultierenden Einzelstrang-Fv-Fragmente (ScFv), ausgedrückt auf
der Oberfläche
einer Bakteriophage, wurden durch Schwenken gegen spezifische synthetische
Peptidepitope einschließlich
LKVIRKNIVKKMIE und NKILKVIRKNIVKK, angereichert. Anschließend wurde
Immunoblotting (siehe Beispiel 4) zur Identifizierung individueller
Klone mit einer Wirksamkeit gegen das 47 kd-Antigen von Candida
albicans verwendet. Zwei stark positive rekombinante Antikörper wurden
für die
weiteren Studien ausgewählt:
A2 (durch Panning gewaschen gegen LKVIRKNIVKKMIE) und B3 (gewaschen
durch Panning gegen NKILKVIRKNIVKK).
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Weiblichen
Balb/c-Mäuse
wurde intravenös
eine letalen Dosis von Candida albicans injiziert. Zwei unterschiedliche
Altersgruppen wurden untersucht – erwachsene Mäuse mit
einem Gewicht von etwa 20 g (Versuche 1 und 2) und junge Mäuse mit
einem Gewicht von etwa 12 g. Zwei unterschiedliche Einsätze von menschlichen
rekombinantem B wurden untersucht (Versuch Nr. 1 ge gen Nr. 2 und
3). In Versuch 1 wurde der rekombinante Antikörper mit dem menschlichen rekombinanten
Antikörper
A und dem Helfer-Phagen M13 K07 verglichen und 200 μl Kochsalzlösung, M13
K07 oder menschlicher rekombinanter Antikörper wurden ungefähr 2 h nach
iv. Challenge mit Candida verabreicht. In den Versuchen 2 und 3
wurden 100 μl
Kochsalzlösung oder
B3 1 h nach iv. Challenge mit Candida verabreicht.
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Kommentar
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Jüngere Mäuse scheinen
relativ resistent gegenüber
Candida albicans zu sein (eine analoge Situation, die auch beim
Menschen auftritt). Der menschliche rekombinante Antikörper B zeigte
wiederholt therapeutische Wirksamkeit gegen Candida – anders
als der menschliche rekombinante Antikörper A.
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Beispiel 4
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Menschliche
rekombinante Antikörper
B3 und A2 wurden hinsichtlich der Kreuz-Reaktivität gegen Streptococcus
faecalis und Corynebacterium jeikeium untersucht.
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Experimentelle
Details
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Immunoblots
von Candida albicans, Corynebacterium jeikeium und Streptococcus
faecalis wurden wie zuvor beschrieben hergestellt (Matthews, Epidemiol.
Infect. 1991; 107: 273–283;
Burnie et al, J. Clin. Path. 1987; 40: 1149–1158). Vor Inkubierung jedes
Blots mit der Phagen-Suspension (B3 oder A2) für zwei Stunden bei Raumtemperatur
unter schonendem Rühren
wurden die freien Proteinbindungsstellen mit Rinderserumalbumin
(BSA) blockiert. Sie wurden anschließend fünfmal 30 min. lang in 0,05%
Tween 20-Kochsalzlösung
gewaschen und 90 min. lang mit Anti-M13-Antikörper (kommerziell erhältlich von
5'–3', Inc. Boulder, USA),
1 : 1000 in 3% BSA verdünnt,
inkubiert. Das Waschen wurde wiederholt und anschließend wurden
sie mit alkalischer Phosphase konjugiertem Anti-Ziegen-Antikörper (1
: 1000 verdünnt),
von Sigma, 1 h lang inkubiert. Das Waschen wurde wiederholt und
dann wurden die Blots mit dem Farbsubstrat BCIP NBT wie zuvor beschrieben entwickelt
(Matthews 1991).
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Ergebnisse
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B3
und, in einem geringerem Ausmaß,
A2 durchliefen eine Kreuzreaktion mit Streptococcus faecalis und
Corynebacterium jeikeium genauso wie Candida albicans. Verschiedene
Banden wurden hergestellt. Im Fall von S. faecalis waren diese bei
etwa 112 kd, 88 bis 90 kd und 32 kd. Im Fall von C. jeikeium erschienen die
Banden bei etwa 160 kd, 52 kd, 47 kd und 40 kd. In dem Fall von
C. albicans erschien eine markante Bande bei 47 kd.
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Kommentare
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Die
menschlichen rekombinanten Antikörper
B3 und A2 durchliefen eine Kreuzreaktion mit S. faecalis und C.
jeikeium und können
ein therapeutisches Potential gegen diese und andere Gram-positive
Bakterien besitzen.
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Beispiel 5
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Dot-Immunobinding-Assay
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Material und Verfahren
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1 μl menschlichen
Serums wurde punktförmig
auf ein Blatt einer Nitrocellulosemembran (Biorad Laboratories,
California) aufgetragen. Dies ließ man 10 min. lang trocknen.
Es wurde 1 h lang bei 37°C
mit 3% Rinderserumalbumin in Tris-gepufferter Kochsalzlösung mit
pH 7,5 blockiert. Nach fünfmaligem
Waschen über
30 min. lang in 0,9% (b/v) Kochsalzlösung – 0,05% Tween 80 wurde 1 h
lang bei Raumtemperatur mit dem menschlichen rekombinanten Antikörper B3,
1 : 5 verdünnt,
inkubiert. Es wurde dann 30 min. lang wie zuvor beschrieben gewaschen
und weiter inkubiert mit dem Anti-M13-Meerrettich-Peroxidase-Konjugat
(Pharmacia Ltd.), verdünnt
1 : 5000 in 3% Rinderserumalbumin in Tris-gepufferter Kochsalzlösung. Nach
einem weiteren Waschschritt wurde dies mit dem 3-Amino-9-ethylcarbazol-Substrat
(0,67 ml einer Lösung
von 0,4 gram 3-amino-9-ethylcarbazol/100 ml Dimethylformamid in
10 ml von 0,1 M Natriumacetat (pH 5,2)) entwickelt. Dies wurde mit
10 μl einer
30%igen H2O2-Lösung aktiviert.
Der Blot wurde 30 min. lang inkubiert und gewaschen. Die Ergebnisse
wurden mit einer positiven Kontrolle von 1 μl von Candidal-Pressat (100
mg/ml) verglichen und als negativ (nil), schwach-positiv (Spur)
und positiv (analog zu dem Ergebnis des Candidal-Extrakts) eingestuft.
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Dot-Immunobinding-Assay
mit rekombinanten Antikörpern
Ergebnisse
Kontrollseren
(Seren von Patienten ohne Hinweis auf disseminierte oder orale Candida,
entweder mit Leukaemia oder nach größerer Gastrointestinal-Operation)
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Die
beiden als Spur positiven Patienten kamen aus einer Gruppe von fünf Patienten
mit einer zugrunde liegenden Septicaemia aufgrund eines Corynebacterium
jeikeium.
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Kolonisierte
Patienten (Seren von Patienten mit einer kolonisierten Stelle entweder
oral/Wunde/vaginal/intravenöse
Linie/Urin)
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Systemische
Patienten
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Definiert
entweder als (1) zwei Sätze
positiver Blutkulturen, die wenigstens 24 h von zwei verschiedenen
intravenösen
Stellen genommen wurden, oder (2) kultureller und histopathologischer
Hinweis, erhalten nach Absterben.
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Jeder
Patient wurde als maximaler detektierter Antigentiter berichtet,
wenn eine Serie von Proben verfügbar
war.
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Kommentare
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Antigen,
detektiert durch Dot-Immunobindung mit dem B3 rekombinanten Antikörper gekennzeichneten
Kontrollseren und Seren von kolonisierten Patienten von den Seren
von Patienten mit systemischer Candidiasis.
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Schlussfolgerung
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Betreffend Hitzeschock-Protein-Epitope
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Die
im folgenden unterstrichenen Aminosäuren sind vital, d. h. unersetzlich,
hinsichtlich der Funktion des Epitops als ein Immunogen. Zusätzlich erzeugen
die Seren von Patienten mit verschiedenen Krankheiten Antikörper, die
Aminosäuren
innerhalb desselben Epitops leicht unterschiedlich erkennen.
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In
Fall 24 fungierte ein SLE-Patient als positive Kontrolle, weil es
keinen der drei Peptide des Epitops der vorliegenden Erfindung erkannte,
obwohl diese Patientenseren positiv für das Candidal 47 KD-Protein waren.
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Der
in GB 2 034 504 beschriebenen monoklonale Antikörper reagiert mit einem Epitop,
das nur einen Teil des Epitops für
die Erregerinfektion (C. albicans/C. tropicalis/C. parapsilosis)
darstellt. Infektionen aufgrund von C. tropicalis, A. fumigatus
und Malaria sind immunoreaktiver gegenüber dem KILK-Epitop. Infektionen
aufgrund von Malaria und A. fumigatus erkennen auch ein Epitop,
das NIV enthält.
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Somit
kann ein wirksamerer Antikörper,
der Stressproteine erkennt, die in einem breiteren Bereich von Krankheiten
als dem in GB 2 034 504 beschriebenen entstehen, gegen das Epitop
NKILKVIRKNIV (d. h. Antikörper
B3) hergestellt werden.
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Betreffend die Antikörper gegen
Hitzeschock-Protein-Epitope
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Die
Daten zeigen, dass gegen XXXLXVIRKXIV und/oder XXILXVIXXXXX gezüchtete Antikörper, bei denen
X eine Aminosäure
ist, insbesondere menschliche rekombinante Antikörper einen Schutz in dem Maus-Modell
der systemischen Candidiasis zeigen.
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Es
ist verständlich,
dass die Erfindung nicht auf die obigen Beispiele alleine beschränkt ist,
sondern viele Variationen, die für
den Fachmann greifbar sind, möglich
sind, ohne vom Schutzbereich, wie er in den angefügten Ansprüchen definiert
ist, abzuweichen.
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