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1. Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft Verfahren zum Kunststoffgießen und dabei vor allem solche,
die für
eine hohe Oberflächenqualität sorgen.
Spezieller betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Gießen eines
Fahrzeuglampenreflektors aus plastischem Material bzw. Kunststoff
mit Verstärkungsmaterial
aus Glas und Mineralien, das eine feine Oberfläche ergibt.
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2. Stand der Technik
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1 zeigt
einen schematischen Querschnitt eines Scheinwerfers nach dem Stand
der Technik mit einem vergrößerten Schnitt
durch einen reflektierenden Wandbereich. Der Scheinwerfer 10 umfaßt eine
Wand 12 aus Kunstharz, das gewöhnlich Füllmaterialien enthält. Auf
der Wand 12 ist eine Basisschicht 14 angeordnet,
welche die Unregelmäßigkeiten
der Wand 12 aus Kunstharz glättet und abdichtet. Die glatte
Basisschicht 14 wird anschließend mit einer Reflexionsschicht 16 (Aluminium)
metallisiert. Die Reflexionsschicht 16 wird ferner mit
einer klaren bzw, durchsichtigen Schutzschicht 18 beschichtet,
um ein Anlaufen oder eine anderweitige Beeinträchtigung bzw. Verletzung der
Reflexionsschicht 16 zu verhindern.
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Schweinwerfer
werden derart ausgebildet, daß sie
sich an die aerodynamischen Formen der Fahrzeuge anpassen. Es ist
bequem, für
den Scheinwerfer einschließlich
des Reflektorteils, der das Licht auf die Straße richtet, gegossenes Kunstharz
zu verwenden. Um effektiv zu sein, benötigen Scheinwerfer feine optische Reflektoren,
um das verfügbare
Licht akkurat und effizient zu reflektieren. Es ist bekannt, daß Reflektoren
hoher Qualität
aus reinen Harzen hergestellt werden können, insbesondere aus teuren
Harzen wie Polycarbonaten, Polyätherimiden,
Polyphthalatcarbonat, Polyarylsulon und anderen Thermoplasten, die
in der Technik verwendet werden. Um teures Material zu vermeiden
werden Scheinwerfer gewöhnlich
aus einer Kombination aus preismoderatem Harz, Glasfasern und einem
preiswerten Füllmaterial
wie Talk, Kalziumcarbonat oder anderem hergestellt. Die Glasfaser
verbessert die Festigkeit und das Füllmaterial verringert die Gesamtkosten des
Reflektors und verbessert die Stabilität bzgl. der Abmessungen. Unglücklicherweise
können
die Fasern und die Füllstoffe
an der Oberfläche
erscheinen und eine rauhe, löcherige
oder auf andere Weise unregelmäßige Oberfläche verursachen.
Wird die rauhe Oberfläche
unmittelbar metallisiert, dann kann der entstehende Reflektor trübe, löchrig oder
anderweitig unregelmäßig werden.
Ein wesentlicher Teil des reflektierten Lichts geht damit verloren
oder wird abgelenkt.
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Dieses
Problem ist von derartiger Bedeutung, daß gewöhnlich eine Basisschicht auf
demjenigen Bereich aufgebracht wird, in dem der Reflektor auszubilden
ist. Die Basisschicht ebnet die raube Oberfläche, um die glatte Basis zu
schaffen, die für
einen feinen bzw. glatten Reflektor benötigt wird. Unglücklicherweise
sind die Materialien für
die Basisbeschichtung teuer und schädlich für die Umwelt. Außerdem können die
Basisschichten laufen, tröpfeln
oder sich auf irreguläre
Weise zu Säumen
oder Spalten ausbilden. Diese Unregelmäßigkeiten können dafür sorgen, daß ein Scheinwerfer
aus kosmetischen Gründen,
oder weil von diesen Bereichen irregulär abgelenktes Licht zu viel
Blendung hervorruft, ausgemustert wird. Die Basisschicht muß deshalb
mit großer
Sorgfalt aufgebracht werden, was gewöhnlich bedeutet: langsam in
kontrollierten Mustern, und dann in einer überwachten Umgebung ausgehärtet werden.
Das Aufbringen der Basisschicht ist somit teuer, schädlich bzw.
giftig und zeitraubend. Es bestand demnach ein Bedarf an einem mit
Glasfasern und Mineralien gefüllten
Scheinwerfer, der eine feine bzw. glatte Reflektionsoberfläche besitzt
und keine Basisschicht benötigt.
Dieser Bedarf wurde über
einige Zeit festgestellt und es gab mehrere Versuche, denselben
zu befriedigen. Keiner dieser Versuche war bei der Schaffung eines
Qualitäts-Scheinwerferreflektors
genügend
erfolgreich. Es gibt somit einen seit langem festgestellten Bedarf
an einem Scheinwerfer mit einer Glasfaser- und Mineralfüllung, der
keine Basisschicht benötigt.
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Es
war bereits bekannt, gegossene Scheinwerferreflektoren durch Spritzgießen und
Spritzkompressionsgießen
herzustellen. Mittels einer Schnecke wird aus einem Vorratsbehälter Rohmaterial
in einen beheizten Zylinder gespeist. Einmal im Einspritzzylinder,
wird das Rohmaterial durch die Wärme
des Zylinders aufgeheizt und infolge der Scherkraft der Schnecke,
die das Material vorwärtsbewegt,
als eine Ladung oder ein Schuss in die Form gefüllt. Auch die Schneckenzufuhr
veranlaßt
das Rohmaterial, warm und plastisch zu werden. Nach dem Aufheizen
wird der Schuss unter Druck der Einspritzschnecke in eine aufgeheizte
Gießform gedrückt, wo
er im Idealfall sämtliche
Leerräume
im offenen Volumen der Form füllt.
Der Druck des eingespeisten Materials zwingt den warmen Kunststoff
in die Form, wo er den offenen Rauminhalt insgesamt füllen und dann
genügend
aushärten
sollte, um als ein festes Stück
bzw. ein Festkörper
ausgegeben zu werden. Das unter Wärme und Druck stehende Material
wird somit genügend
ausgehärtet,
um als Festkörper
abgegeben zu werden. Der gleiche Prozess findet beim Spritzkompressionsverfahren
statt, außer,
daß eine
weitere Kompression ausgeübt
wird, während
sich das Material in der Form befindet. In der folgenden Tabelle
sind Standardbereiche der Parameter für diese Verfahren aufgeführt: Tabelle
1 – Stand
der Technik
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Die
Anmelderin hat in ihrem Bemühen,
den Herstellungserfordernissen für
einen Scheinwerfer ohne Basisschicht zu genügen, fünf Zulieferer nach ihren besten
Mustern befragt. Diese Muster wurden getestet und es wurde dabei
festgestellt, daß dieselben
jeweils einen Oberflächenglanz
aufwiesen, der von 2 bis 75 variierte, wobei ein ASTM-Test E430
bei 20° in
Anwendung kam. Es wird geschätzt,
daß ein
Wert von 80 oder mehr nötig
ist, um einen Fahrzeugscheinwerfer zu schaffen, der ausreichend
effizient – ist
und eine annehmbar niedrige Blendung besitzt. Es besteht somit ein
Bedarf an einem Verfahren zur Herstellung eines mit Glas und Mineralien
gefüllten
Fahrzeugscheinwerfers mit einem Oberflächenglanz, der größer als
80 ist.
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Durch
die DE-A-44 15 102, die den nächstliegenden
Stand der Technik darstellt, ist ein Verfahren zum Spritzgießen offenbart,
welches die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1 aufweist,
jedoch über
einige, grundlegende und erwähnte
Erfordernisse hinaus nicht diejenigen eines ordnungsgemäßen, geeigneten
Gießens
lehrt.
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Mit
der vorliegenden Erfindung wurde ein Gießverfahren etabliert, das die
Herstellung von Teilen erlaubt, welche den obigen Standards genügen. Es
wird unterstellt, daß die
Entwicklung des Verhältnisses
zwischen den Gießparametern,
welches beschrieben wird, und die resultierende Oberflächenqualität der gegossenen
Gegenstände,
die in der Lage sind, die obigen Erfordernisse zu erfüllen, neu
sind. Auch wird unterstellt, daß der
Lampenreflektor ohne Basisschicht neu ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
kann ein Fahrzeuglampenreflektor hergestellt werden, der eine gegossene
Kunststoffschale besitzt, die einen wesentlichen Teil inorganischen
Füllmaterials
aufweist, sowie mit einem Reflexionsbereich versehen ist, der eine
glatte Oberflächenhaut
mit nur wenig oder keinen inorganischen Füllmaterialien aufweist, und
eine metallisierte Oberflächenschicht,
die auf der gegossenen Kunststoffhaut im Reflektorbereich ausgebildet
ist, und eine Schutzschicht über
der metallisierten Schicht besitz, wobei keine Basisschicht verwendet wird.
Dies wird durch die Hinzufügung
der kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 erreicht.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
einen schematischen Querschnitt eines Scheinwerfers nach dem Stand
der Technik mit einem vergrößerten Schnitt
durch einen reflektierenden Wandbereich.
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2 zeigt
einen schematischen Querschnitt eines Scheinwerfers ohne Basisschicht
mit einem vergrößerten Schnitt
durch einen reflektierenden Wandbereich.
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3 ist
ein Diagramm aus XPS-Daten, welches die Innenfläche eines gegossenen Scheinwerferstücks vermißt.
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4 ist
ein Diagramm aus XPS-Daten, welches die Außenfläche eines gegossenen Scheinwerferstücks vermißt.
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Beste Art und Weise der
Ausführung
der Erfindung
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2 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Scheinwerfer 20 und
genauer einen vergrößerten Querschnitt
eines reflektierenden Wandabschnitts. Der Scheinwerfer 20 besitzt
eine Wand 22 aus Kunstharz, die Füllmaterialien beinhaltet. Die
Wand 22 wird sodann mit einer Reflektionsschicht 24 metallisiert, wie
mit Aluminium. Die Reflexionsschicht 24 wird vorzugsweise
zusätzlich
mit einer klaren Schutzschicht 26 beschichtet, um ein Anlaufen
oder eine anderweitige Beeinträchtigung
bzw. Verletzung der Reflexionsschicht 24 zu verhindern.
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Um
den Scheinwerfer 20 herzustellen muß man den Kunststoffreflektor 22 schaffen.
Der erste Schritt besteht in der Auswahl eines Gießmaterials.
Das Gießmaterial
soll in der Lage sein, hohen Glanz und eine niedrigprofilierte Oberfläche zu schaffen,
die ausreicht, um eine unmittelbare Metallisierung anzunehmen und eine
in hohem Maße
reflektierende Oberfläche
zu ergeben, mit wenig oder keiner Oberflächenblendung oder -trübung. Der
Reflektor sollte auch gegen die Temperaturextreme, mechanische Beanspruchungen
und chemische Umgebungsbedingungen resistent sein, wie sie für die Extreme
typisch sind, denen ein Fahrzeugscheinwerfer unterworfen ist. Eine
typische wärmehärtende Gießmischung,
die bei der Herstellung von Scheinwerfern verwendet wird, enthält ein ungesättigtes
Polyesterharz, Styrol, ein Low-Profile-Additiv, mineralische Füllstoffe
und Glasverstärkungen.
Derartige Gießrohmaterialien
sind Stand der Technik und es wird angenommen, daß zahlreiche
Variationen der speziellen Komposition möglich sind. Ein bevorzugteres
Material würde
einen Polyester oder verwandte Copolymere mit vielleicht 12 bis
18 Gewichtsprozenten umfassen. Für
die Vernetzung werden einige Gewichtsprozente an Styrol verwendet.
Es werden Low-Profile-Additive
wie Methylmethacrylat-Polyolefine mit 8 bis 15 Gewichtsprozenten
verwendet. Glasfasern in Längen
von einem achtel Zoll bis zu einem viertel Zoll (3,175 – 6,35 mm)
können
8 bis 16 Gewichtsprozente betragen. Mineralische Füllstoffe
wie Magnesiumkarbonat, Kalziumkarbonat, Aluminiumoxid oder Titandioxid
können
von 45 bis 60 Gewichtsprozenten ausmachen. Ein freier Radikal-Polymerisation-Initiator
wie t-Butylperbenzoat oder Cumenhydroperoxid kann von 0,2 bis 1,0
Gewichtsprozenten betragen. Gewöhnlich
wird ein Formtrennmittel verwendet, wie ein Metall (Zink oder Kalzium)-Stearat im Bereich
von 0,5 bis 2,0 Gewichtsprozenten. Es kann eine beachtliche Variabilität bzgl.
der Gewichtsprozente vorhanden sein, wie dies in der Literatur offenbart
ist. Die Anmelderin bevorzugt ein Material mit einem verhältnismäßig hohen
Gesamtprozentsatz an inorganischem Material, vielleicht 70 oder
mehr Gewichtsprozenten. BMC „324"-Compounds der Bulk
Molding Compounds Inc. von Batavia Illinois haben sich als erfolgreich
erwiesen und sind die bevorzugten Materialien. Es wird angenommen,
daß dieses
Material aus näherungsweise
55 Gewichtsprozenten Kalziumkarbonat (Hauptbestandteil Kalzit und
kleinerer Bestandteil Aragonit), 17 bis 18 Gewichtsprozenten Glasfasern
und etwa 27,5 Prozenten organischen Polymehren besteht. Es wird
angenommen, daß die
organischen Polymere etwa 13,5 % Styrol und verwandte Materialen
(wie p-Äthylstyrol
und Alpha-Methylstyrol) aufweisen, sowie einen 11,2-Gewichtsprozent-Polyester,
von dem angenommen wird, daß er
ein Copolymer aus Fumarsäure
mit einem Dio besteht, wie Polyalkylenoxid-Glykol. Die Komposition
wird sehr gut gemischt.
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Es
wurden zwei verschiedene Gießtechniken
entwickelt. Die erste besteht in schnellem Einspritzen, wobei das
Rohmaterial unter Hitze und Druck schnell in die Form gespeist wird.
Das zweite Verfahren besteht in Schnelleinspritzung und Kompression,
wobei das Rohmaterial schnell in eine leicht offene Form unter Hitze und
Druck gespeist wird. Die Form wird während des Füllungsschritts leicht offen
gelassen und stellt eine Spaltöffnung
zur Verfügung.
Nachdem die Form gefüllt
worden ist, wird durch das Schließen des Gießspalts zusätzlicher Druck auf das Material
ausgeübt.
Die vollständig
geschlossene Gießform
wird sodann unter Druck gehalten, während das Material aushärtet. Die
Gießparameter,
von denen sich erwiesen hat, daß sie
den besten Teil an komplexen oder parabolischen Scheinwerferreflektoren
produzieren, sind in Tabelle 2 dargestellt.
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Die
Zylindertemperaturen müssen
die Mischung flüssig
genug machen, um die Oberflächengüte der Gießform bestens
zu duplizieren. Die Verwendung niedrigerer Zylindertemperaturen
ergibt eine höhere
Materialviskosität,
die danach trachtet, auf den gegossenen Teilen eine poröse oder
raube Oberfläche
zu erzeugen. Die gegossenen Teile erfüllen dann nicht die Erfordernisse
bezüglich
ihres Glanzes. Die Verwendung zu hoher Zylindertemperaturen oder
einer zu langen Verweilzeit im Zylinder führt zu einer Vorgelierung oder
Separierung von - Polymerkomponenten, was beim Gießen Oberflächendefekte
erzeugt, beispielsweise längs
der zwischen den Polymerkomponenten gebildeten Entmischungsgrenzlinien.
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Wenn
die Zylindertemperatur zu kühl
ist, tendiert das Material dazu, eine höhere Viskosität zu haben, was
zu Füllungsschwierigkeiten
und einer ungenügenden
Reproduktion der Formoberfläche
führt.
Ist das Material zu heiß,
dann kann das Material vorgelieren, was zu Oberflächendefekten
führt.
Die beste Zylindertemperatur wird deshalb so hoch wie möglich gehalten,
ohne daß eine
vorzeitige Reaktion des Materials hervorgerufen wird. Im allgemeinen
sollte die Zylindertemperatur auf eine Temperatur angehoben werden,
die ein Minimum an Viskosität
und angemessene Zylinderverweilzeit ergibt, ohne daß ein Vorgelierungszustand
hervorgerufen wird. Für
das bevorzugte Material bedeutete dies, die Zylindertemperatur im
Bereich von 37,78 bis 51,11°C
(100–130°F) zu erhalten.
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Durch
das Gewindeschnecken-Zufuhrsystems wird Gegendruck auf den Teil
aufrechterhalten, wo der nächste
Schuß Kunststoff
für das
nächste
Gießteil
vorbereitet wird. Der Gegendruck bewirkt zwei Dinge für das Verfahren.
Der Gegendruck sichert einen homogenen Schuß. Inhomogenitäten, wie
Zusammenballungen von Füllstoffen
oder Abweichungen in der Schußgröße, können Oberflächendefekte
hervorrufen. Auch hält
der Gegendruck den vorhergehenden Schuß gleichmäßig gepackt in der Form. Ein
Abfall des Gegendrucks kann es dem vorhergehenden Schuß erlauben,
sich leicht aus der Form zurückzuschieben,
was Oberflächenwelligkeit
ergeben kann.
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Ist
der Gegendruck zu niedrig, dann können ein ungenügendes Abdichten
des vorhergehenden Schusses und kurze Schüsse stattfinden. Ist der Gegendruck
zu hoch, dann besteht die Möglichkeit
eines Vorgelierens. Der Gegendruck sollte demnach so hoch wie möglich sein,
ohne daß ein
exzessives Scherungsheizen des Materials hervorgerufen wird. Allgemein
sollte der Gegendruck auf den Punkt angehoben werden, an dem ein
maximales Abdichten des Teils stattfindet, ohne daß die Qualität des nächsten,
plastifiziert werdenden, Schusses negativ beeinflußt wird.
Ein Überhitzen
des nächsten
Schusses ist gewöhnlich
ein Problem im Zusammenhang mit der Aufrechterhaltung eines zu hohen
Gegendrucks. Für
das bevorzugte Material bewegt sich der bevorzugte Gegendruck im
Bereich von 137,9 × 103Pa bis 413,7 × 103Pa
(20 psi–60
psi).
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Ist
die Zylinderverweilzeit zu kurz, dann kann es ein unzureichendes
Vermischen geben, so daß das Material
dazu tendiert, inhomogene Eigenschaften zu besitzen, die am gegossenen
Teil als Oberflächendefekte
evident werden. Ist die Zylinderverweilzeit zu kurz, dann kann das
Material überhitzen,
was zu einem Vorgelierungszustand führt, der ebenfalls Oberflächendefekte
hervorruft. Somit wird die Zylinderverweilzeit so kurz wie möglich gehalten,
während
gleichzeitig ein homogener Schuß beibehalten
wird. Im allgemeinen sollte die Zylinderverweilzeit auf ein Minimum
abgesenkt werden, das ein homogenes Einspritzen des Rohmaterials zur
Bildung eines akzeptablen Teils erlaubt. Für das bevorzugte Material bedeutete
dies, die Zylinderverweilzeit im Bereich von 300 Sekunden zu halten.
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Der
Kompressionsspalt bei dem Einspritzkompressionsverfahren ist kritisch.
Es wurde festgestellt, daß ein
zu schmaler Spalt kurze Schüsse
produziert. Auch kommt ein Brennen vor, wenn der Kompressionsspalt
zu klein ist. Dieses Brennen kann stattfinden, wenn das Rohmaterial
gezwungen wird, bei hoher Geschwindigkeit durch den schmalen Spalt
zu passieren, was zu hoher Scherung und Reibungshitze führt. Ist
der Schuß zu
kurz, dann führt
das Kompensieren der Fülleinstellungen
des Verfahrens zu Separierungen, vorzeitiger Gelierung oder anderen
Oberflächendefekten
am gegossenen Teil bzw. Gegenstand. Ist der Spalt zu groß, dann
wird exzessive Schwimmhaut zum Problem. Außerdem geht bei einem zu großen Spalt
die Scherwirkung auf das Material verloren, die bei der Oberflächenglätte eine
kritische Rolle spielt, was eine rauhe Oberfläche erzeugt, die nicht den
Erfordernissen entspricht. Ist der Kompressionsspalt zu groß, dann
werden auch die Glasfasern nicht aufgebrochen. Sie stehen sodann
durch die Oberfläche
vor und ergeben nach der Metallisierung ein getrübtes Erscheinungsbild. Somit
wird der Kompressionsspalt so klein wie möglich gehalten, ohne daß thermische
Verschlechterung oder kurze Schüsse
verursacht würden.
Allgemein sollte der Kompressionsspalt auf ein Minimum verringert
werden, der es dem Material erlaubt, das Teil ordentlich zu füllen, ohne
daß eine
thermische Zerlegung des Materials verursacht würde. Für das bevorzugte Material bedeutete dies,
daß der
Kompressionsspalt im Bereich von 1,016 bis 1,778 mm (0,04–0,07 Zoll)
gehalten wurde.
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Die
kritischsten Teile des Verfahrens werden in der Einspritzgeschwindigkeit
und der Gießformtemperatur
gesehen. Es wurde durch maßgeschneiderte
Experimente gezeigt, daß die
Oberfläche
des gegossenen Teils nicht glatt genug ist, um die Anforderungen
an Glanz und Lichtabgabe zu erfüllen,
wenn nicht eine ausreichend hohe Formtemperatur und eine ausreichend
hohe Einspritzgeschwindigkeit erreicht werden. Eine dieses Phänomen erklärende Theorie
besagt, daß das
Rohgießmaterial
flüssiger
ist, wenn die Formtemperatur angehoben wird, und es sich deshalb
besser an die exakten Oberflächendetails
der Form anpaßt.
Außerdem wird
angenommen, daß die
thermoplastischen Partikel in der Formulierung bzw. in der Mischung
(wie die Low-Profile-Additive) während
des Gießens
durch eine Phasenseparation hindurchgehen. Es wird ferner angenommen,
daß diese
thermoplastischen Partikel umso flüssiger und biegsamer werden,
je höher
die Temperatur ist. Daraus folgt, daß die Partikel umso besser
bzw. genauer komprimiert werden können, um eine glatte Oberfläche zu bilden,
je flüssiger
die Partikel werden, wodurch sie die hochglänzende Oberflächenqualität der Form übernehmen.
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Ist
die Einspritzgeschwindigkeit zu niedrig, tendiert das Material dazu,
eine poröse
Oberfläche
aufzuweisen. Ist die Einspritzgeschwindigkeit zu hoch, dann kann
in dem Hohlraum ein Dieseln stattfinden, daß das Material an den Fließfronten
verbrennt. Somit wird die Einspritzgeschwindigkeit so hoch wie möglich gehalten, ohne
daß ein
Dieseln verursacht wird. Für
das bevorzugte Material bedeutet dies, die Einspritzgeschwindigkeit unter
zwei Sekunden zu halten. Die Einspritzgeschwindigkeit sorgt für einen
hohen Fließdurchsatz
des Materials in die Form. Die Fließgeschwindigkeit hängt teilweise
vom Volumen des Hohlraums ab und kommt auf verschiedene Weise ins
Spiel. Erstens besteht eine Notwendigkeit, den Hohlraum so schnell
wie möglich
zu füllen,
um ein Vorgelieren oder ein vorzeitiges Aushärten des Materials zu verhindern,
weil die Formentemperatur, im Vergleich zu Standardgießverfahren,
für mit
Mineralien gefülltes
Gießrohmaterial
extrem hoch ist. Material, das während
des Einspritzens durch die Hitze gehärtet oder teilweise gehärtet wird,
gleitet durch die Form und führt
zu verstärkten
Oberflächendefekten
wie Rauhigkeit, Separierungen und anderen. Zweitens müssen Marmorierungen
im Gußteil
eliminiert werden. Marmorierung kann infolge von Phasenseparation
der Komponenten in der Mischung bzw. dem Compound stattfinden. Marmorierte
Bereiche haben gegenüber nichtmarmorierten
Bereichen unterschiedliche Oberflächenprofile. Sobald das Gußteil metallisiert
ist, sieht man eine Trübung
wegen dieser Unterschiede. Je mehr Zeit dem Material für die Separierung
zur Verfügung steht,
umso größer ist
der Marmorierungseffekt. Es wurde festgestellt, daß schnelles
Einspritzen wiederum eine Marmorisierung vermeidet. Drittens findet
bei schnellen Einspritzgeschwindigkeiten eine zusätzliche Scherungsaufheizung
in dem Material statt, was zu einer weiteren Verringerung der Viskosität des Rohmaterials
führt und
es der Harzkomponente erlaubt, aus dem Compound auszubluten und
an die Gießfront
gezwungen zu werden und sich über
die Formenoberfläche
hautförmig
zu verteilen und auf diese Weise eine Oberflächenporosität infolge des Vorstehens von
Fasern oder durch Gasentwicklung zu minimieren. Viertens wird angenommen,
daß wegen
der hohen Scherungsrate die Glasfaserstücke in kleinere Längen gebrochen
werden, die weniger dazu in der Lage sind, durch die Oberfläche des
gegossenen Teils hervorzustehen; dies verstärkt ebenfalls die Oberflächenglätte. Ist
die Einspritzfließrate
bzw. der Durchsatz zu niedrig, dann neigt das Material dazu, eine
poröse
Oberfläche
aufzuweisen. Ist der Einspritzdurchsatz zu hoch, kann wiederum Dieseln
auftreten, so daß der
Einspritzdurchsatz so hoch wie möglich
gehalten wird, ohne daß Dieseln
stattfindet. Für
das bevorzugte Material bedeutet dies, daß eine Einspritzfließrate bzw.
ein Durchsatz im Bereich von 200 bis 300 cm3/s
verwendet wird.
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Ist
der Einspritzdruck zu niedrig, dann können die gewünschte Einspritzgeschwindigkeit
und der gewünschte
Durchsatz (Fließrate)
nicht erreicht werden. Ist der Einspritzdruck zu hoch ergibt sich
kein Effekt. Die Spritzgußmaschine
muß deshalb
lediglich genügend
Druck aufwenden, um die gewünschte
Einspritzgeschwindigkeit zu erreichen. Der bevorzugte Einspritzdruck
wird somit hoch genug gehalten, um die gewünschte Einspritzgeschwindigkeit
zu erreichen. Für
das bevorzugte Material bedeutet dies einen Einspritzdruck im Bereich
von 13,79 × 106 Pa (2000 psi).
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Material,
das vor der Schnecke im Zylinder verblieben ist, jedoch kurz davor
war, in die vorherige Form eingespritzt zu werden, wird als Kissen
bezeichnet. Ist das Kissen zu klein, dann können ungenügende Abdichtung und Abweichungen
von Schuß zu
Schuß stattfinden,
was zu Oberflächendefekten
führt.
Ist das Kissen zu groß,
dann kann das Material stagnieren und einen Vorgelierzustand hervorrufen.
Somit wird das Kissen so klein wie möglich gehalten, während gleichzeitig
Konsistenz von Schuß zu
Schuß beibehalten
wird. Allgemein sollte das Kissen auf ein Minimum verringert werden,
das die Schnecke daran hindert, am Ende auszutreten, während gleichzeitig
genügend
Abdichtdruck auf das Teil beibehalten wird. Für das bevorzugte Material bewegte
sich das Kissen im Bereich von 0,508 mm (0,02 Zoll).
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Je
höher der
Haltedruck ist, desto besser ist die Oberflächenqualität. Der exakte Haltedruck, der
erforderlich ist, hängt
von der Geometrie des Teils wie auch von der Größe und dem Ort des Einlasses
ab. Beim Einspritzkompressionsverfahren ist ein Haltedruck nicht
anwendbar, weil dann, wenn der Gießspalt geschlossen wird, der
Formenstahl und der Hohlraumstahl ineinanderpassen und das Gießkanalsystem
absperren und dadurch den Schuß in
der Form komprimieren. Somit würde
jedweder auf die Schneckenzuführung
aufgebrachter Druck nicht auf das gegossene Teil ausgeübt werden.
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Ist
der Haltedruck zu niedrig, dann neigt das Material dazu, von der
Formfläche
wegzuschrumpfen und Abweichungen im Oberflächenprofil zu verursachen.
Ist der Haltedruck zu hoch, kann das Teil festsitzen und beim Auswerfen
brechen. Somit wird der Haltedruck so hoch wie möglich gehalten, ohne daß ein Festsetzen bzw.
Festkleben des Gußteils
verursacht wird. Allgemein sollte der Haltedruck auf ein Maximum
vergrößert werden,
das noch ein einfaches Auswerfen des Teils erlaubt. Für das bevorzugte
Material bedeutet dies, den Haltedruck im Bereich von 3,447 × 106 Pa (500 psi) zu halten.
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Ist
die Haltedruckzeit zu kurz, tendiert das Material dazu, von der
Formoberfläche
wegzuschrumpfen und Abweichungen im Oberflächenprofil zu verursachen.
Ist die Haltedruckzeit zu lang, dann besteht die einzige negative
Beeinträchtigung
in einem Anwachsen der gesamten Zykluszeit. Deshalb wird der Haltedruck lange
genug aufrechterhalten, um es dem Material zu erlauben, auszuhärten und
die Oberflächencharakteristiken
des Werkzeuges beizubehalten. Für
das bevorzugte Material bedeutete dies, die Haltedruckzeit im Bereich
von 5–10
Sekunden zu halten.
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Ist
die Oberflächentemperatur
der Form zu kalt, dann neigt das Material dazu, eine poröse Oberfläche zu haben.
Ist die Oberflächentemperatur
der Form zu heiß,
kann das Material brennen oder vorgelieren, was Oberflächendefekte
und kurze Schüsse
verursacht. Somit wird die Oberflächentemperatur der Form so
hoch wie möglich
gehalten, ohne daß ein
Vorgelieren oder Brennen auftritt. Im allgemeinen soll die Oberflächentemperatur
der Form auf ein Maximum angehoben werden, daß es dem Teil erlaubt, erfolgreich
eingefüllt
zu werden, ohne daß ein
Vorgelieren oder Brennen des Materials verursacht wird. Für das bevorzugte
Material bedeutete dies, die Oberflächentemperatur der Form im
Bereich von 176,67 bis 193,33°C
(350–380°F) zu halten.
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Um
die hohen Formtemperaturen und schnellen Einspritzgeschwindigkeiten
zu ermöglichen,
ist ein gut ventiliertes Werkzeug (vorzugsweise unter Zuhilfenahme
von Vakuum) für
das einfache Spritzgießverfahren
erforderlich. Beim Einspritzkompressionsverfahren ist im allgemeinen
infolge der Tatsache, daß das
Einspritzen stattfindet, während
die Form teilweise offen ist, eine ausreichende Ventilation durch
den offenen Spalt gegeben, der sich rund um die Abdichtlinie zwischen
den beiden Formhälften
erstreckt. Ohne Ventilation kann das Rohmaterial am Ende der Fließfronten
dieseln oder brennen. Dies wird teilweise durch Gaseinschluß und exzessive
Hitze nebst Druck verursacht.
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Ist
die Aushärtezeit
zu kurz, dann tendiert das Material dazu, beim Auswerfen in der
Form stecken zu bleiben. Ist die Aushärtezeit zu lang, dann wird
die Gesamtzeit für
einen Zyklus unnötig
vergrößert, was
wiederum die Verweilzeit im Zylinder vergrößert. Somit wird die Aushärtezeit
so kurz wie möglich
gehalten, ohne daß eine
mangelhafte Aushärtung
des Teils verursacht wird. Für
das bevorzugte Material bedeutete dies, die Aushärtezeit im Bereich von 35 Sekunden
zu halten.
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Auch
die Werkzeugausgestaltung ist für
das Verfahren von Bedeutung. Sämtliche
von der Anmelderin durchgeführte
Arbeit bezieht sich auf zwei hohle Wärmehärtungs-Spritzgießformen
unter Verwendung von Heizpatronen, die in 16 Zonen pro Formenhälfte steuerbar
sind. Temperaturabweichungen in einer Zone wurden typischerweise
innerhalb plus oder minus 2,77 Grad Celsius (+/-2,77°C) [5 Grad
Fahrenheit (+/-5°F)]
gehalten. Die Werkzeuge wurden auf eine Endgüte von SPE A2 oder besser (SPE/SPI-Standard)
poliert. Die Volumina der Hohlräume
des Werkzeugs rangierten von 250 cm3 bis
650 cm3. Spritzgußwerkzeuge sind mit einer Ventilation
durch Auswerfer und Schlagstifte ausgerüstet, wie auch durch einen
Vakuumkanal, der um den Umfang der Hohlräume herumläuft. Während eines Gießzyklus' bzw. eines Gießvorgangs
wird ein Vakuum von 25 mm Quecksilberdruck (25 mm Hg) aufgebracht.
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Das
vollständige
Verfahren findet dann wie folgt statt. Es wird ein Gießhohlraum
mit einer Oberflächengüte hergestellt,
die sich zumindest in dem Bereich bewegt, der für eine Beschichtung zwecks
Reflexion geeignet ist, entsprechend einem SPE A2-Standard oder
diesen übertreffend.
Wird ein einfaches Spritzgießverfahren
verwendet, wird die Form mit genügend
Ventilation hergestellt. Die Form wird adäquat gekühlt, geheizt oder auf andere
Weise an thermische Steuereinrichtungen gekoppelt, die dafür ausreichen,
die gesamte Form während
des Gießens
innerhalb 2,77 Grad Celsius (5 Grad Fahrenheit) zu halten. Die Schneckenzuführung wird
mit einem gefüllten,
durch Fasern verstärkten,
wärmehärtenden
Rohmaterial gefüllt,
das in der Lage ist, für
ein feines bzw. glattes Oberflächenfinish
zu sorgen. Der Spritzzylinder wird aufgeheizt und bei einer Temperatur
von 37,78 bis 51,11 Grad Celsius (100–130 Grad Fahrenheit) gehalten.
Die Form wird geheizt und auf einer Temperatur von zumindest 194,44
Grad Celsius (350 Grad Fahrenheit) gehalten. Wird das einfache Spritzgießverfahren
verwendet, dann wird die Form geschlossen. Wird das Einspritzkompressionsverfahren verwendet,
dann wird die Form im wesentlichen geschlossen, es wird jedoch ein
Kompressionsspalt von 1,016 bis 1,778 mm (0,04–0,07 Zoll) zwischen den Formhälften gelassen.
Ein Schuß aus
dem mit Mineralien gefüllten
Gießrohmaterial
bzw. -compound, der groß genug
ist, um die Hohlräume
in den Werkzeug zu füllen,
wird unter den vorbeschriebenen Zylindertemperaturen und einem Gegendruck
und einem Gegendruck von 137,9 × 109Pa bis 413,7 × 103Pa
(20–60
psi) aufgebaut. Auf die Form wird Vakuum aufgebracht. Sobald die
Form geschlossen ist, wird das Material so schnell wie möglich in
die Hohlräume
gepreßt,
ohne daß ein
Dieseln oder Brennen des gegossenen Materials verursacht wird. Die
bevorzugte Einspritzgeschwindigkeit beträgt weniger als 1,5 Sekunden
für das
einfache Gießen
und weniger als 2 Sekunden für
das Spritzgußkompressionsverfahren.
Die Spritzgießrate
beträgt
mehr als 250 cm3/s (einfach) und 200 cm3/s
(Spritzgußkompression).
Ist die Form vollständig gefüllt, dann
wird die Formtemperatur innerhalb von 2,77 Grad Celsius (5 Grad
Fahrenheit) quer über
die Form gehalten, während
das Rohgießmaterial
aushärtet.
Wird das einfache Spritzgußverfahren verwendet,
dann wird der Haltedruck auf mehr als 3,447 × 106Pa
(500 psi) gehalten, nachdem das Material eingespritzt worden ist.
Wird das Spritzgußkompressionsverfahren
angewendet, dann wird die Form geschlossen und der Spalt auf Null
gebracht. Das Rohmaterial läßt man dann
unter den gleichen Bedingungen aushärten, wie sie oben erwähnt wurden.
Die Aushärtungszeit
sollte ausreichend sein, so daß das
Teil fest genug ist, um als ein seine Form behaltendes Stück entnommen
zu werden. Für
das bevorzugte Material wird eine Aushärtungszeit von etwas mehr als
25 Sekunden verwendet. Nach dem Entnehmen des Teils aus der Form
wird exzessive Gratbildung entweder mit einer Feile oder unter Verwendung
von Druckluft und entsprechenden Media getrimmt.
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Die
ausgehärteten
Teile werden dann gereinigt, um jedweden Staub von den Tätigkeiten
zur Gratbeseitigung zu entfernen. Das Reinigen zur Staubentfernung
kann mit Wasser oder Lösungsmitteln
erfolgen; die verwendete Flüssigkeit
und das Anwendungsverfahren sollten jedoch keine Verunreinigung
(wie Fleckenbildung) auf der Oberfläche des Reflektorbereichs zurücklassen.
Jedweder Rückstand
oder Verunreinigung im Reflektorbereich wird nach der Metallisation
sichtbar und führt
zu Leistungsausfällen
infolge unkontrollierten Streulichts. Entionisiertes Wasser und
IPA Isopropylalkohollösung
haben sich bei Umgebungstemperaturen als erfolgreich erwiesen, gefolgt
von geblasener Konvektionsluft von 176,67°C (350°F) als Teil eines nachfolgenden
Trockenprozesses, um restliches Wasser oder Lösungsmittel wegzublasen.
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Als
nächstes
werden die gegossenen Teile zu Halterungen zusammengebaut und in
die Vakuummetallisationskammer verbracht. Der typische Vakuummetallisationszyklus
besteht in: 38–42
Minuten Herunterpumpen auf 0,002 Mbar, 3–5 Minuten Glühentladung
bei 0,01 Mbar, eine Minute Aluminiumablagerung bei 0,0004 Mbar.
Sodann wird eine Schutzschicht hinzugefügt. Ein bevorzugtes Verfahren
besteht darin, der Metallisation mit 12 bis 15 Minuten einer Siloxanablagerung
bei 0,002 Mbar und einer Minute Ventilation zu folgen. Das Siloxan
bildet eine schützende
Oberschicht auf der reflektierenden Aluminiumschicht. Nach der Entnahme aus
der Kammer werden die Teile geklebt und mit ihren geeigneten Linsen,
der Lampe und Zubehörteilen
zusammengebaut, wie im Einzelfall erforderlich.
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Das
Ergebnis des gesamten Verfahrens ist eine Lampe, die die photometrischen
Erfordernisse gemäß 49 CFR
571.108 (FMVSS 108) erfüllt.
Der Lampenreflektor wurde somit mit einem Gießrohmaterial, das mit Glas
und Mineralien gefüllt
ist, gegossen und erforderte keine Basisbeschichtung vor der Metallisierung
und bildete dennoch einen vollfunktionsfähigen Scheinwerferreflektor.
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Eine
Analyse der gegossenen Scheinwerfer zeigte, daß die Gießform einen vollen Schuß an Material erhielt.
Die Form war somit vollständig
gefüllt.
Die Gießmuster
besaßen
keine Verkürzungen,
was bedeutet, daß es
keine ungefüllten
Hohlräume
in der Form gab. Der vervollständigte
Scheinwerfer besaß keine
Gießdefekte.
Es gab keine Separierungen, kein Brennen, kein Dieseln, keine Blasenbildung
und kein Marmorieren oder ähnliche
Defekte. Der vervollständigte
Scheinwerfer besaß einen
hohen Oberflächenglanz,
und zwar unter einem Winkel von 20 Grad von der Vertikalen betrachtet.
Der Scheinwerfer erreichte einen Wert des hohen Oberflächenglanzes,
der größer war
als 85 unter Verwendung des ASDM E430-Standards Nummer E430.
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Es
wurde eine Analyse der Reflektoroberfläche unter Verwendung von X-Ray-Photoelektron-Spektroskopie
(XPS) mit Magnesium Kα X-Rays
durchgeführt.
Es wurden das Äußere und
die Reflektionsbereiche eines gegossenen Scheinwerfergehäuses geprüft. Die
XPS-Technik hat die Fähigkeit,
das Vorhandensein jedweden Elements auf der Oberfläche eines
Prüflings
zu entdecken, mit der Ausnahme von Wasserstoff und Helium, und zwar
innerhalb einer Tiefe der ersten 20 A. Es kann eine elementare Konzentration
festgestellt werden, die so niedrig ist wie 1 % einer Monoschicht.
Es wurde unter Verwendung eines Aufnahmewinkels von 75 Grad eine Überprüfung durchgeführt, und
zwar mit einer Prüftiefe
von etwa 15 A. Die erhaltenen näherungsweisen
atomaren Konzentrationen betrugen 71 Kohlenstoff, 28 % Sauerstoff
und weniger als 1 % Stickstoff. Es wurden kleinere Anteile, kleiner
als 1 %, an Silizium und Kalzium festgestellt. Dies galt für sowohl
in der äußeren Oberfläche als
auch in der Reflektionsfläche.
Dies ist ein wichtiges Ergebnis. Die vorherrschende Kohlenstoff-
und Sauerstoff(organisch)-Oberfläche
zeigte eine nahezu reine Harzschicht, eine Haut, an der Oberfläche. Dies
befindet sich im scharfen Gegensatz zum ursprünglichen Material, das vorherrschend
inorganisch ist. Da das Rohmaterial näherungsweise 75 % Glasfasern
und Kalziumkarbonat enthält,
würde das Füllmaterial
normalerweise in der Oberfläche
vorhanden sein, um diese zu deformieren. Das Verfahren der Anmelderin
ergibt eine Oberfläche,
die wenig oder überhaupt
nichts von dem Füllmaterial
enthält,
wie Glasfasern und Kalziumkarbonat. Die großen Stücke an Glasfasern und Mineralfüllstoffen,
die das Kernmaterial ausmachen, sind an der Oberfläche nicht
vorhanden und stören
deshalb nicht die glatte und nahezu reine Harzoberfläche. Die 3 und 4 zeigen
jeweils XPS-Daten, die von den inneren und äußeren Oberflächen eines gegossenen
Scheinwerfers gesammelt wurden.
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Die
Haut hatte auch nur sehr kleine Poren. Die Oberflächenporen
besaßen
Durchmesser von weniger als 4 μm.
Auch die Anzahl an Poren pro Flächeneinheit
war sehr klein. Es wurde festgestellt, daß die tatsächliche Gußoberfläche weniger als 40 Poren/mm2 hat. Der Porenbereich der Fläche pro
Gesamtflächenbereich betrug
somit weniger als 0,1 %. Diese Oberfläche wurde sodann direkt metallisiert.
Die Metallisationsschicht wurde dann zusätzlich mit einer klaren Schutzschicht
beschichtet, wie dies Stand der Technik ist. Dies ergab einen Scheinwerfer
ohne Basisbeschichtung, der eine Reflektionsfläche von Qualität besaß. Der vervollständigte Scheinwerfer
erfüllte
nach dem Zusammenbau sämtliche
Erfordernisse der 49 CFR 571.108 (FMVSS 108). Diese Anforderungen
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, Photometrie, chemischen Widerstand, Temperaturwechsel, interne
wärme,
Feuchtigkeit und Vibration. Der vollständige Scheinwerfer war in der
Lage, einen Spot mit einem Kerzenmaximum von 30.000 oder größer im „Hotspot" des Scheinwerferstrahls
zu erzeugen, und zwar mit einer Wolframhalogen-Glühlampenkapsel
von 55 Watt bei 12,8 Volt. Dies kann gemessen werden als ein Minimum
von 20.000 Kerzen in einem Bereich von 1,672 m2 (18
Quadratfuß)
bei einem Abstand von 30,48 m (100 Fuß) von einer 80-Kerzen-Quelle.
Die 55 Watt bei 12,8 Volt stellen eine variable Quelle bei variablem
Abstand dar. Die dargelegten Betriebsbedingungen, Abmessungen, Konfigurationen
und Ausführungsformen
sind lediglich Beispiele. Bei der Ausführung der Erfindung können andere
geeignete Konfigurationen und Verhältnisse verwendet werden.
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Während gezeigt
und beschrieben wurde, was derzeit als die bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung angesehen wird, wird es Fachleuten klar sein, daß verschiedene
Abweichungen und Modifikationen darin stattfinden können, ohne
daß der
durch die beigefügten
Ansprüche
definierte Schutzbereich verlassen würde. Obgleich vor allem ein
Scheinwerferreflektor offenbart wurde, lassen sich unter Verwendung
der gleichen Verfahren Reflektoren für Heckleuchten und andere Kunststofflampen
herstellen.