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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Leuchtenreflektor, der eine aus abgelagertem Aluminium bestehende
Spiegeloberfläche
aufweist, und besonders für
Scheinwerfer, Nebelleuchten, und dergleichen geeignet ist, die auf
Motorrädern,
Personenkraftfahrzeugen und anderen Fahrzeugen angebracht sind.
Spezieller betrifft die Erfindung einen Leuchtenreflektor, der ein
Substrat aufweist, das durch Spritzguß einer Spritzgußmasse (nachstehend
abgekürzt
als BMC) hergestellt wird, die ein Matrixharz aufweist, das hauptsächlich aus einem
ungesättigten
Polyesterharz und Glasfasern als anorganischem Füllstoff besteht. Das Matrixharz
weist ein ungesättigtes
Polyester auf, eine polymerisierbare Zusammensetzung, in deren Molekülen eine
polymerisierbare Doppelbindung vorhanden ist, und die als Vernetzungsmittel
zum Aushärten
des ungesättigten
Polyesters dient, sowie ein thermoplastisches Harz, das dazu dient,
das Schrumpfen beim Aushärten
des ungesättigten
Polyesters zu steuern.
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Auf dem Gebiet der Leuchtenreflektoren
zum Einsatz bei Scheinwerfern und Nebelleuchten von Fahrzeugen ist
es wohlbekannt, ein Substrat zu verwenden, das durch Spritzguß einer
BMC hergestellt wird, die ein Matrixharz aufweist, das hauptsächlich aus
einem ungesättigten
Polyesterharz und anorganischen Füllstoffen besteht, beispielsweise
Glasfasern (einem Verstärkungsmaterial),
teilchenförmigen
Füllstoffen,
und Whiskern. Das aus einer BMC hergestellte Substrat ist dafür bekannt,
dass es stabile Abmessungen aufweist (Exaktheit der Form entsprechend
der Konstruktion mit verringertem Einfluss von Wärmeschrumpfung), Wärmebeständigkeit,
Steifigkeit, und kostengünstig
ist.
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Da eine BMC Verstärkungsfüllstoffe wie beispielsweise
Glasfasern und Whisker aufweist, ist sie schwer, mit einer Dichte
von 1,8 bis 2,1, also annähernd
dem Doppelten der Dichte üblicher
thermplastischer Harzformmaterialien. Entsprechend gilt für hieraus
hergestellte Leuchtenreflektoren. Schwere Leuchtenreflektoren führen zu
einem erhöhten
Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen, was nicht den gesellschaftlichen
Anforderungen an Energieeinsparung genügt.
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Die vorliegenden Erfinder haben nach
Möglichkeiten
gesucht, das Gewicht von aus BMC ausgeformten Teilen zu verringern,
unter Beibehaltung von deren hauptsächlichen Eigenschaften mit
Ausnahme der günstigen
Kosten, nämlich
Stabilität
der Abmessungen, Wärmebeständigkeit
und Steifigkeit. Sie stellten fest, dass Glasfasern, die in einer
BMC verwendet werden, einen Verstärkungsbestandteil darstellen,
der unverzichtbar ist, wenn die Haupteigenschaften eines aus BMC
ausgeformten Teils beibehalten werden sollen, wogegen anorganische
Füllstoffe
mit Ausnahme von Glasfasern keinen derartigen wesentlichen Beitrag
wie Glasfasern dazu liefern, die Haupteigenschaften sicherzustellen,
und daher nicht als unverzichtbar angesehen werden. Es konnte bestätigt werden, dass
das Ersetzen eines Teils eines anorganischen Füllstoffes mit Ausnahme von
Glasfasern durch hohle Glaskugeln (Glasballons, die mit Gas gefüllt sind,
und eine geringe Dichte aufweisen) eine gute Auswirkung auf die
BMC-Gewichtsabnahme
hatten.
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Der Einsatz hohler Glaskugeln in
einer BMC führte
jedoch zu einem neuen Problem, nämlich
dass die Glaskugeln bei den Scherkräften kollabierten, die beim
Spritzguß auftreten,
was zu einem unvollständigen Spritzvorgang
führt,
der Unfähigkeit,
eine ausreichende Gewichtsverringerung zu erzielen, oder zu einer
Verringerung der Steifigkeit.
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Die Erfinder haben intensive Versuche
durchgeführt,
um ein optimales Zusammensetzungsverhältnis von hohlen Glaskugeln
und einer BMC zu ermitteln, bei welchem die hohlen Glaskugeln erfolgreich
zur Gewichtsverringerung eines aus BMC ausgeformten Teils beitragen,
ohne beim Spritzguß zu
kollabieren, oder die Haupteigenschaften eines Formteils aus BMC
zu beeinträchtigen
(also Stabilität
der Abmessungen, Wärmefestigkeit,
und Steifigkeit). Es wurde ein derartiges, optimales Zusammensetzungsverhältnis aufgefunden,
woraus sich die vorliegende Erfindung ergab.
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Ein Ziel der vorliegenden Erfindung
besteht in der Bereitstellung eines Leuchtenreflektors, dessen Substrat,
das aus einem BMC hergestellt ist, ein verringertes Gewicht aufweist,
und dennoch die Haupteigenschaften beibehält, die bei einem durch Spritzgußformen
hergestellten Teil aus BMC erwartet werden, wobei als anorganischer
Füllstoff
eine bestimmte Menge an hohlen Glaskugeln in einer BMC vorgesehen
wird.
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Die Erfindung stellt einen Leuchtenreflektor
zur Verfügung,
der ein Substrat aufweist, das durch Spritzguß einer BMC hergestellt ist,
die ein Matrixharz aufweist, das hauptsächlich aus einem ungesättigten
Polyesterharz und Glasfasern als anorganischem Füllstoff und Verstärkungsmittel
besteht, wobei die BMC weiterhin hohle Glaskugeln in einer Menge
von 10 bis 50 Volumenprozent auf Grundlage der BMC als zusätzlichen,
anorganischen Füllstoff
enthält.
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Das Matrixharz, das bei der Erfindung
verwendet werden kann, umfasst ungesättigtes Polyester, eine polymerisierbare
Zusammensetzung, in deren Molekülen
polymerisierbare Doppelbindungen vorgesehen sind, die als Vernetzungsmittel
zum Aushärten
des ungesättigten
Polyesters dienen, und ein thermoplastisches Harz, das zum Steuern
der Aushärtungsschrumpfung
des ungesättigten
Polyesters dient.
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Das ungesättigte Polyesterharz ist vorzugsweise
ein derartiges Harz, durch das ein ausgehärtetes Erzeugnis zur Verfügung gestellt
wird, das eine Glasübergangstemperatur
von 150 °C
oder mehr aufweist, insbesondere von 160 °C oder mehr. Die polymerisierbare
Zusammensetzung (Monomer) umfasst Styrol, Vinyltoluol, Divinylbenzol,
Methylmethacrylat, p-Methylstyrol, Diallylphthalat, und Diallylisophthalat.
Die Monomere können
entweder einzeln oder als Mischung von zwei oder mehr Monomeren
eingesetzt werden. Das thermoplastische Harz umfasst Styrol-Copolymere,
Polyethylen, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polymethylmethacrylat,
Methylmethacrylat-Copolymere, modifizierte ABS-Harze, Polycaprolacton,
und modifiziertes Polyurethan. Acrylische Homo- oder Copolymerharze,
einschließlich
Polymethylmethacrylat und Methylmethacrylat-Copolymere, und Vinylacetatharze
einschließlich
Polyvinylacetat und Styrol-Vinylacetat-Copolymeren
werden vorgezogen, infolge ihrer Fähigkeit, anorganische Füllstoffe
zu dispergieren, ihrer geringen Schrumpfung, und ihrer Steifigkeit.
Das Matrixharz enthält
normalerweise 30 bis 60 Gewichtsteile, vorzugsweise 35 bis 50 Gewichtsteile
des ungesättigten
Polyesters; 25 bis 60 Gewichtsteile, vorzugsweise 37 bis 50 Gewichtsteile,
der polymerisierbaren Zusammensetzung; und 8 bis 35 Gewichtsteile,
vorzugsweise 10 bis 25 Gewichtsteile, des thermoplastischen Harzes,
pro 100 Gewichtsteilen des Matrixharzes.
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Falls erwünscht, kann die BMC andere
bekannte, anorganische Füllstoffe
enthalten, beispielsweise teilchenförmige Füllstoffe und Whisker, zusätzlich zu
den verstärkenden
Glasfasern und den hohlen Glaskugeln.
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Ein Anteil von hohlen Glaskugeln
von weniger als 10 Volumenprozent erzeugt nur eine nicht nennenswerte
Auswirkung auf die Gewichtsverringerung eines aus einer BMC ausgeformten
Teils, so dass man nur einen schweren Leuchtenreflektor erhält (vgl.
die nachstehenden Vergleichsbeispiele 1 und 2). Sind mehr als 40
Gewichtsprozent hohle Glaskugeln vorhanden, so kann die BMC kaum
die Stabilität
der Abmessungen sicherstellen, und weist das sich ergebende Formteil
aus der BMC eine geringe Steifigkeit (Biegemodul) und eine niedrige
Schlagfestigkeit auf (siehe Vergleichsbeispiel 3). Unter Berücksichtigung
des geringen Gewichts, der Steifigkeit, der Schlagfestigkeit, und
der Stabilität
der Abmessungen eines Formteils aus BMC sollte der Anteil der hohlen
Glaskugeln in der BMC im Bereich von 10 bis 40 Volumenprozent liegen.
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Es ist vorzuziehen, dass die BMC
ein Verhältnis
des gesamten anorganischen Füllstoffs
zum Matrixharz von 1,0 bis 2,5 (Volumen) aufweist. Ist dieses Verhältnis kleiner
als 1,0, so weist ein Formteil aus BMC, das man mit einer BMC erhält, die
reich an Matrixbestandteil ist, eine verbesserte Glätte der
Oberfläche
auf, neigt jedoch dazu, eine unzureichende Steifigkeit (Biegemodul)
und Wärmefestigkeit
aufzuweisen (vgl. das Vergleichsbeispiel 4). Darüber hinaus zeigt die BMC ein
zu starkes Fließvermögen (eine
zu niedrige Viskosität),
was zu einer unzureichenden Stabilität der Abmessungen führen kann,
und Leerräume
oder verbrannte Stellen hervorrufen kann, welche die Glätte der
Oberfläche
eines Formteils aus BMC beeinflussen.
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Eine BMC mit einem Volumenverhältnis des
gesamten anorganischen Füllstoffs
zum Matrixharz von mehr als 2,5 führt zu einem Spritzgußformteil
mit hoher Steifigkeit und hoher Wärmefestigkeit, infolge des
hohen Anteils an anorganischem Füllstoff.
Infolge der unzureichenden Benetzbarkeit der anorganischen Füllstoffe
durch das Matrixharz neigt jedoch das sich ergebende Formteil aus
BMC dazu, eine unzureichende Schlagfestigkeit oder ein verschlechtertes
Lösungsvermögen aus
der Form aufzuweisen, was das Ausformen schwierig macht. Weiterhin
weist eine derartige BMC, die reich an Füllstoff ist, ein verringertes
Fließvermögen auf
(also eine erhöhte
Viskosität).
Dies kann zu einem Kollabieren der hohlen Glaskugeln beim Spritzguß führen, so dass
man nicht die erwartete Gewichtsverringerung erzielt. Ein derartiges,
hoch viskoses Formmaterial neigt dazu, instabile Formgebungseigenschaften
aufzuweisen, so dass häufig
ein unvollständiger
Spritzvorgang erfolgt. Unter den Gesichtspunkten der Stabilität der Abmessungen,
der Wärmefestigkeit,
der Steifigkeit, der Schlagfestigkeit, der Formgebungseigenschaften,
und der Gewichtsverringerung, liegt daher ein bevorzugtes Volumenverhältnis des
gesamten anorganischen Füllstoffs
zum Matrixharz im Bereich von 1,0 bis 2,5.
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Es ist vorzuziehen, dass die zu verwendenden,
hohlen Glaskugeln einen mittleren Durchmesser von 10 bis 15 μm aufweisen.
Hohle Glaskugeln mit einem größeren Durchmesser
weisen eine niedrigere Dichte auf, die in der Hinsicht wirksam ist,
eine Gewichtsverringerung eines Formteils aus BMC zu erzielen. Derartig große Glaskugeln
mit einem mittleren Durchmesser von mehr als 45 μm neigen jedoch dazu, sich nicht
ausreichend mit der Matrix zu vereinigen, so dass das sich ergebende
Formteil aus BMC eine unzureichende Steifigkeit aufweist (Biegemodus),
eine unzureichende Biegefestigkeit, eine unzureichende Ablösung aus
der Form, und eine unzureichende Stabilität der Abmessungen (vgl. das
Vergleichsbeispiel 7). Darüber
hinaus weisen zu große,
hohle Glaskugeln eine wesentliche verringerte Druckfestigkeit auf,
und kollabieren leicht beim Spritzgießen. Sind sie kollabiert, so
verursachen die hohlen Glaskugeln nur eine verringerte Auswirkung
auf die Gewichtsverringerung, und führen zu einem instabilen Formgebungsvorgang,
wodurch unvollständige Spritzvorgänge oder
andere Formfehler hervorgerufen werden.
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Andererseits sind hohle Glaskugeln
mit kleinerem Durchmesser in der Hinsicht wirksam, dass sie die Stabilität der Abmessungen
verbessern, die Glätte
der Oberfläche,
und die Steifigkeit, jedoch weisen sie eine erhöhte Dichte auf. Insbesondere
weisen hohle Glaskugeln mit einer Größe von weniger als 15 μm mittleren Durchmessers
eine Dichte von 1,1 oder weniger auf, so dass man ein Formteil aus
BMC mit einer Dichte von mehr als 1,7 erzielt (siehe das Vergleichsbeispiel
6, bei dem das Formteil aus BMC eine Dichte von 1,75 aufweist, woraus
hervorgeht, dass keine Gewichtsverringerung erzielt werden konnte).
Um daher zufriedenstellende Ergebnisse in Bezug auf die Gewichtsverringerung,
die Stabilität
der Abmessungen, die Steifigkeit, die Biegefestigkeit, die Formgebungseigenschaften
(Lösbarkeit
aus der Form und kein Auftreten unvollständiger Spritzvorgänge), und
die Glätte
der Oberfläche
zu erreichen, liegt der bevorzugte mittlere Durchmesser der hohlen
Glaskugeln im Bereich zwischen 15 und 45 μm, wie sich dies aus den nachstehend
geschilderten Beispielen und Vergleichsbeispielen ergibt.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand
zeichnerisch dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert, aus
welchen weitere Vorteile und Merkmale hervorgehen. Es zeigt:
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1 einen
Querschnitt durch einen Fahrzeugscheinwerfer, bei welchem ein Leuchtenreflektor
gemäß der vorliegenden
Erfindung vorgesehen ist;
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2 einen
vergrößerten,
schematischen Querschnitt durch den Leuchtenreflektor, an der durch
X in 1 markierten Stelle;
und
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3 eine
Spritzgußmaschine
zur Herstellung von Formteilen aus BMC, teilweise weggeschnitten, also
als Querschnittansicht.
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Die 1 bis 3 zeigen eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. 1 ist
eine Querschnittsansicht eines Fahrzeugscheinwerfers, der einen
Leuchtenreflektor gemäß der vorliegenden
Erfindung einsetzt. 2 ist
ein schematischer, vergrößerter Querschnitt
des Leuchtenreflektors an der durch X in 1 markierten Stelle. 3 zeigt eine Spritzgußmaschine zur Herstellung von
Formteilen aus BMC, wobei Teile weggeschnitten sind, um einen Querschnitt
darzustellen.
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Der in 1 dargestellte
Scheinwerfer weist ein schüsselförmiges Leuchtengehäuse 10 mit
einer vorderen Öffnung
und einer hinteren Öffnung 10a auf,
eine Vorderlinse 12, die an dem Vorderrand des Leuchtengehäuses 10 angebracht
ist, einen Leuchtenreflektor 14, der eine vordere Öffnung und
eine hintere Öffnung 14b aufweist,
die in einer Beleuchtungskammer vorgesehen ist, die durch das Leuchtengehäuse 10 und
die Vorderlinse 12 ausgebildet wird, sowie ein Lampe 15 (eine
Lichtquelle), die durch die hintere Öffnung 14b eingeführt ist.
Das Bezugszeichen 16 bezeichnet eine Abschirmung, die dazu
vorgesehen ist, die Lampe 15 so abzudecken, dass eine Abschneidelinie
entsteht (eine Grenzlinie zwischen Licht und Schatten). Die Öffnung 10a des
Gehäuses 10,
durch welche Lampen ersetzt werden, ist von einem Gummideckel 11 verschlossen. Das
Bezugszeichen 18 bezeichnet eine Reflektorverlängerung
zum Überbrücken des
Spaltes zwischen dem Reflektor 14 und dem Leuchtengehäuse 10.
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Der Reflektor 14 weist an
seiner Innenseite eine parabelförmige,
reflektierende Fläche 14a auf.
Die reflektierende Fläche 14a wird
durch Vakuumablagerung von Aluminium auf der Innenseite eines schüsselförmigen Substrats 20 hergestellt,
das durch Spritzguß aus
einer BMC hergestellt wird (das Substrat wird nachstehend als "BMC-Formteil" bezeichnet). Wie
in 1 gezeigt, wird von
der Lampe 15 ausgesandtes Licht auf der reflektierenden
Fläche 14a des
Reflektors 14 reflektiert, nach vorn ausgesandt, und über die
Vorderlinse 12 abgestrahlt, so dass ein Lichtstrahl mit
einer Lichtintensitätsverteilung
entsteht. Das BMC-Formteil 20 des Reflektors 14 muss
eine solche Wärmefestigkeit
aufweisen, dass es der Wärme
widersteht, die von der Lampe 15 erzeugt wird, und eine
Glätte
der Oberfläche,
die ausreicht, die reflektierende Fläche 14a durch Ablagerung von
Aluminium herzustellen.
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Der Reflektor 14 wird nur
an seinem hinteren Ende durch einen Ausrichtungsmechanismus (nicht
gezeigt) gehaltert. Auf die Außenwand
des Reflektors 14 entgegengesetzt zur reflektierenden Fläche wirken
Belastungen wie beispielsweise ein Biegemoment infolge des Eigengewichts
und des Gewichts der Lampe 15 ein. Daher muss der Reflektor 14 eine
ausreichende Steifigkeit und Schlagfestigkeit aufweisen, damit er
nicht durch sein Eigengewicht verformt wird, und durch externe Belastungen,
beispielsweise Schwingungen. Der Reflektor 14 muss darüber hinaus
eine solche Biegefestigkeit aufweisen, dass er bei Nichtvorhandensein äußerer Belastungen
seine Form zurückgewinnt.
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Wie in 1 gezeigt,
weist der Reflektor im wesentlichen, in der geschilderten Reihenfolge,
ein BMC-Formteil (Substrat 20) auf, das durch Spritzguß einer
BMC hergestellt wird, eine Unterschicht 21 zur Bereitstellung
einer sehr exakten, glatten Oberfläche, eine durch Vakuumablagerung
hergestellte Aluminiumschicht, und eine schützende Deckschicht 23 aus
einem lichtdurchlässigen
Material.
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Die BMC, die zur Herstellung des
BMC-Formteils 20 verwendet wird, ist eine Spritzgußmasse,
die ein Matrixharz aufweist, Glasfasern als Verstärkungsmaterial,
hohle Glaskugeln als anorganischen Füllstoff, und, falls erwünscht, andere
anorganische Füllstoffe
wie Whisker und teilchenförmige
Füllstoffe.
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Das Matrixharz der BMC weist ein
ungesättigtes
Polyester als Basisharz auf, eine polymerisierbare Zusammensetzung,
deren Moleküle
eine polymerisierbare Doppelbindung aufweisen, als Vernetzungsmittel zum
Aushärten
des ungesättigten
Polyesters, und ein thermoplastisches Harz zum Steuern der Schrumpfung beim
Aushärten
des ungesättigten
Polyesters. Das ungesättigte
Polyesterharz ist vorzugsweise ein derartiges Harz, das zu einem
ausgehärteten
Erzeugnis führt,
das eine Glasübergangstemperatur
von 150 °C
oder mehr aufweist, insbesondere von 160 °C oder mehr. Die polymerisierbare
Zusammensetzung (Monomer) umfasst Styrol, Vinyltoluol, Divinylbenzol,
Methylmethacrylat, p-Methylstyrol, Diallylphthalat, und Diallylisophthalat.
Die Monomere können
entweder einzeln oder als Mischung von zwei oder mehr Monomeren
eingesetzt werden. Das thermoplastische Harz umfasst Styrol-Copolymere,
Polyethylen, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polymethylmethacrylat,
Methylmethacrylat-Copolymere,
modifizierte ABS-Harze, Polycaprolacton, und modifiziertes Polyurethan.
Acrylische Homo- oder Copolymerharze, einschließlich Polymethylmethacrylat
und Methylmethacrylat-Copolymere, und Vinylacetatharze einschließlich Polyvinylacetat
und Styrol-Vinylacetat-Copolymeren
werden infolge ihrer Dispergierbarkeit, ihrer geringen Schrumpfung,
und Steifigkeit vorgezogen. Das Matrixharz enthält normalerweise 30 bis 60
Gewichtsteile, vorzugsweise 35 bis 50 Gewichtsteile des ungesättigten
Polyesters; 25 bis 60 Gewichtsteile, vorzugsweise 37 bis 50 Gewichtsteile,
der polymerisierbaren Zusammensetzung; und 8 bis 35 Gewichtsteile,
vorzugsweise 10 bis 25 Gewichtsteile, des thermoplastischen Harzes,
pro 100 Gewichtsteilen des Matrixharzes.
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Die hohlen Glaskugeln, die bei der
Erfindung eingesetzt werden können,
umfassen jene, die aus chemisch stabilem, unlöslichem Glas hergestellt sind,
und eine mittlere Teilchengröße von 70 μm oder weniger aufweisen,
und im Handel unter Bezeichnungen wie Scotchlite, Cel-Star, usw.
erhältlich
sind.
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Whiskermaterialien umfassen Calciumcarbonat,
Calciumsilikat, Aluminiumborat, Kaliumtitanat, und Magnesiumsulfat.
Die teilchenförmigen
Füllstoffe
umfassen Calciumcarbonat, Glimmer, Talkum, Graphit, und Aluminiumhydroxid.
Zur Kosteneinsparung kann die Menge an Whiskern oder teilchenförmigen Füllstoffen
erhöht
werden, um den Einsatz der hohlen Glaskugeln zu minimieren, die
teurer sind als Whisker oder teilchenförmige Füllstoffe, so weit die Eigenschaften
sichergestellt werden können,
die von dem BMC-Formteil 20 gefordert werden.
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Der Anteil der hohlen Glaskugeln
in der BMC ist auf 10 bis 40 Volumenprozent eingestellt, um eine Gewichtsverringerung
zu erzielen, jedoch die Steifigkeit, die Schlagfestigkeit und die
Stabilität
der Abmessungen des sich ergebenden BMC-Formteils 20 beizubehalten.
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Ein Anteil an hohlen Glaskugeln von
weniger als 10 Volumenprozent führt
zu einer nicht ausreichenden Auswirkung auf die Gewichtsverringerung
des BMC-Formteils 20, so dass man nur einen schweren Leuchtenreflektor
erhält
(siehe die Vergleichsbeispiele 1 und 2). Ist der Anteil an hohlen
Glaskugeln größer als
40 Gewichtsprozent, so lässt
sich kaum die Stabilität
der Abmessungen durch die BMC erzielen, und weist das sich ergebende
BMC-Formteil 20 eine geringe Steifigkeit (Biegemodul) und
eine geringe Schlagfestigkeit (siehe Vergleichsbeispiel 3) auf.
Unter Berücksichtigung
des geringen Gewichts, der Steifigkeit, der Schlagfestigkeit, und
der Stabilität
der Abmessungen des BMC-Formteils 20 sollte der Anteil
an hohlen Glaskugeln im Bereich von 10 bis 40 Volumenprozent liegen.
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Es ist vorzuziehen, dass die BMC
ein Verhältnis
des gesamten anorganischen Füllstoffs
zum Matrixharz von 1,0 bis 2,5 in Bezug auf das Volumen aufweist,
um ein BMC-Formteil 20 mit ausreichender Steifigkeit und
Stabilität
der Abmessungen zur Verfügung
zu stellen (ausreichender Zustand der Oberfläche, auf welcher Aluminium
abgelagert werden soll). Ist dieses Verhältnis kleiner als 1,0, weist
ein BMC-Formteil, das man bei einer derartigen, an Matrixmaterial
reichen BMC erhält,
eine verbesserte Glätte
der Oberfläche
auf, neigt jedoch dazu, eine unzureichende Steifigkeit (Biegemodul)
und Wärmebeständigkeit
aufzuweisen (siehe Vergleichsbeispiel 4). Weiterhin zeigt die BMC
ein zu starkes Fließvermögen (eine
zu niedrige Viskosität),
und neigt daher dazu, eine unzureichende Stabilität der Abmessungen
aufzuweisen, und kann Hohlräume
oder verbrannte Stellen hervorrufen, welche die Glätte der
Oberfläche
beeinträchtigen.
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Eine BMC mit einem Gesamtverhältnis von
anorganischem Füllstoff
zum Matrixharz in Bezug auf das Volumen von mehr als 2,5 führt zu einem
BMC-Formteil 20 mit hoher Steifigkeit und hoher Wärmebeständigkeit,
infolge des hohen Anteils an anorganischem Füllstoff. Infolge der unzureichenden
Benetzbarkeit der anorganischen Füllstoffe durch das Matrixharz
neigt das sich ergebende BMC-Formteil 20 allerdings dazu,
eine unzureichende Schlagfestigkeit oder eine verringerte Lösbarkeit
aus der Form aufzuweisen, was das Ausformen schwierig macht. Weiterhin
weist die an Füllstoff
reiche BMC ein verringertes Fließvermögen (also eine erhöhte Viskosität) auf.
Dies kann zu einem Kollabieren der hohlen Glaskugeln beim Spritzguß führen, so
dass man nicht die erwartete Gewichtsverringerung erzielt. Ein derartiges,
hochviskoses Formmaterial neigt dazu, instabile Formgebungseigenschaften
aufzuweisen, wodurch häufig unvollständige Spritzgußvorgänge hervorgerufen
werden. Unter dem Gesichtspunkt der Stabilität der Abmessungen, der Wärmebeständigkeit,
der Steifigkeit, der Schlagfestigkeit, der Formgebungseigenschaften,
und der Gewichtsverringerung liegt daher das bevorzugte Volumenverhältnis des
gesamten, anorganischen Füllstoffs
zum Matrixharz im Bereich von 1,0 bis 2,5.
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Es ist vorzuziehen, dass die verwendeten,
hohlen Glaskugeln einen mittleren Durchmesser von 10 bis 45 μm aufweisen,
um die Stabilität
der Abmessungen, die Steifigkeit, und das geringe Gewicht des BMC-Formteils 20 zu
verbessern. Hohle Glaskugeln mit einem größeren Durchmesser weisen eine
geringere Dichte auf, was sich in Bezug auf die Gewichtsverringerung
eines BMC-Formteils auswirkt. Derartig große Glaskugeln mit einem mittleren
Durchmesser von mehr als 45 μm
neigen jedoch dazu, sich nicht ausreichend mit der Matrix zu verbinden,
so dass das sich ergebende BMC-Formteil 20 dazu neigt,
eine unzureichende Steifigkeit (Biegemodul) aufzuweisen, eine unzureichende
Biegefestigkeit, ein unzureichendes Lösungsvermögen aus der Form, und eine
unzureichende Stabilität
der Abmessungen (siehe Vergleichsbeispiel 7). Darüber hinaus
weisen zu große,
hohle Glaskugeln eine wesentliche verringerte Druckfestigkeit auf,
und kollabieren leicht beim Spritzguß. Sind sie kollabiert, so
haben die hohlen Glaskugeln nur eine verringerte Auswirkung auf
die Gewichtsverringerung, und führen
zu instabilen Formgebungsbedingungen, wodurch unvollständige Spritzvorgänge oder
andere Formgebungsfehler hervorgerufen werden.
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Andererseits sind hohle Glaskugeln
mit kleinerem Durchmesser wirksamer in Bezug auf die Verbesserung
der Stabilität
der Abmessungen, die Glätte
der Oberfläche,
und die Steifigkeit, weisen jedoch eine erhöhte Dichte auf. Insbesondere
weisen hohle Glaskugeln mit einem kleineren, mittleren Durchmesser
als 15 μm
eine Dichte von 1,1 oder mehr auf, was zu einem BMC-Formteil 20 mit
einer Dichte von mehr als 1,7 führt (siehe
Vergleichsbeispiel 6, bei welchem das BMC-Formteil eine Dichte von
1,75 aufweist). Es ist schwierig, mit derartigen, hohlen Glaskugeln
eine Gewichtsverringerung zu erreichen. Um daher zufriedenstellende
Ergebnisse in Bezug auf die Gewichtsverringerung, die Stabilität der Abmessungen,
die Steifigkeit, die Biegefestigkeit, die Formgebungseigenschaften
(Lösbarkeit
aus der Form, und kein Auftreten unvollständiger Spritzvorgänge) zu
erreichen, und auch glatte Oberflächen, liegt der bevorzugte,
mittlere Durchmesser der hohlen Glaskugeln zwischen 15 und 45 μm, wie dies
anhand der nachstehend geschilderten Beispiele und Vergleichsbeispiele
verdeutlicht wird.
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Als nächstes wird unter Bezugnahme
auf 3 eine Spritzgußmaschine
beschrieben, die zur Herstellung des BMC-Formteils 20 eingesetzt
werden kann.
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Die in 3 gezeigte
Spritzgußmaschine
weist eine Form 30 auf, die aus einer ortsfesten Hälfte 32, durch
welche eine BMC eingespritzt wird, und einer beweglichen Hälfte 34 besteht,
die so bewegt werden kann, dass sie mit der festen Hälfte 32 vereinigt
ist, oder sich von dieser trennt. Die Hälften 32 und 34 weisen jeweils
eine Formgebungsoberfläche 33 bzw. 35 auf.
Vereinigt und zusammengeklemmt bilden die Hälften 32 und 34 Hohlräume C aus,
die durch die Formgebungsoberflächen 33 und 35 festgelegt
werden. Die ortsfeste Hälfte 32 weist
einen Filmanschnitt G auf, der die Hohlräume C verbindet, sowie einen
Anguß 36.
Eine BMC wird von einer Düse 42 eines
Zylinders 40 den Hohlräumen
C durch den Anguß 36 und
den Filmanschnitt G zugeführt,
und wird durch Wärme
ausgehärtet,
um BMC-Formteile 20 herzustellen.
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Es besteht die Gefahr, dass die hohlen
Glaskugeln in der BMC infolge des Scherdrucks kollabieren, der beim
Spritzguß einwirkt,
was zu einem unvollständigen
Spritzvorgang führen
kann. Um dies zu vermeiden, sollten die hohlen Glaskugeln, die in
der BMC eingesetzt werden sollen, eine Druckfestigkeit von zumindest
40 MPa aufweisen, bei einem mittleren Durchmesser von 15 bis 45 μm.
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Es ist wünschenswert, dass die Harztemperatur
in dem Zylinder 40 höher
ist, als dies üblicherweise bei
herkömmlichen
BMCs der Fall ist, um den Fluß der
BMC zu glätten,
und hierdurch den Scherdruck zu verringern. Die Harztemperatur beträgt daher
vorzugsweise 30 bis 40°C,
wogegen herkömmliche
BMCs bei Zimmertemperatur gespritzt werden.
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In der Nähe des Filmanschnitts G tritt
der höchste
Scherdruck beim Spritzguß auf.
Daher ist der Filmanschnitt G so ausgebildet, dass er eine Öffnungsgröße (Querschnittsfläche) von
2 mm mal 20 mm oder mehr aufweist, und ist jeder der Hohlräume C so
ausgelegt, dass ein BMC-Formteil mit einer Dicke von zumindest 1,5
mm ausgebildet wird, so dass der Einspritzscherdruck, der in der
Nähe des
Anschnitts G auftritt, nicht die Druckfestigkeitsgrenze (40 MPa)
der hohlen Glaskugeln überschreitet.
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Die vorliegende Erfindung wird nachstehend
mit weiteren Einzelheiten unter Bezugnahme auf Beispiele im Vergleich
mit Vergleichsbeispielen beschrieben.
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BEISPIELE 1 BIS 3 UND
VERGLEICHSBEISPIELE 1 BIS 5
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Ein BMC-Formteil wurde mittels Spritzguß einer
BMC mit der in den Tabellen 1 und 2 angegebenen Zusammensetzung
hergestellt. die Tabellen 1 und 2 geben auch das Volumenverhältnis der
hohlen Glaskugeln (abgekürzt
als HGS) zur gesamten BMC an, das Volumenverhältnis der Gesamtmenge an anorganischen
Füllstoffen
zum Matrixharz, sowie die Eigenschaften des sich ergebenden BMC-Formteils.
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Die in den nachstehenden Tabellen
verwendeten Abkürzungen
haben folgende Bedeutung.
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BMC-Zusammensetzung:
IPA/MAN/PG:
Polykondensationsprodukt von Isophthalsäure, Maleinsäureanhydrid
und Propylenglycol
PMMA: Polymethylmethacrylat
TBPB: t-Butylperoxybenzoat
Zn-St:
Zinkstearat
Avg. (average) D: Mittlerer Durchmesser
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Eigenschaften:
P: Bestanden
F:
Durchgefallen
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Bei den Beispielen 1 bis 3 lag der
Anteil der hohlen Glaskugeln in der BMC im Bereich von 10 bis 40 Volumenprozent,
und lag das Volumenverhältnis
des anorganischen Füllstoffs
der Matrix im Bereich von 1 bis 2,5. Sämtliche erhaltene BMC-Formteile
hatten die physikalischen Eigenschaften, die in der Praxis von einem Scheinwerfer-Leuchtenreflektor
gefordert werden, also (1) eine Biegefestigkeit von 60 MPa oder
mehr, Biegemodul von 9 GPA oder mehr, und Charpy-Kerbschlagbiegeversuchsfestigkeit
von 5 kJ/m2 oder mehr, welche die Steifigkeit
und die Schlagfestigkeit betreffen, (2) Lösbarkeit aus der Form so, dass
kein Anhaften an einer Form erfolgte, was zufriedenstellende Formgebungseigenschaften
bedeutet, (3) Schrumpfen beim Ausformen von 0,1 % oder weniger,
und Biegemodul von 9 GPa oder mehr, was zur Stabilität der Abmessungen
beiträgt, (4)
Glühverlust
(Ausgasen) bei 180 °C,
was Wärmebeständigkeit
bedeutet, und (5) Dichte von 1,7 oder weniger, was geringes Gewicht
bedeutet.
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Im Gegensatz hierzu ist das BMC-Formteil
des Vergleichsbeispiels 1 ein Formteil nach dem Stand der Technik,
das keine hohlen Glaskugeln enthält.
Es weist hervorragende Festigkeitseigenschaften auf, ist jedoch schwer,
mit einer Dichte von mehr als 1,7, nämlich 1,97.
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Da die BMC des Vergleichsbeispiels
2 einen Anteil an hohlen Glaskugeln von weniger als 10 Volumenprozent
(9,5 %) aufweist, ist die Dichte des sich ergebenden BMC-Formteils
so hoch wie 1,84, so dass sich nur geringe Auswirkungen auf die
Gewichtsverringerung erzielen lassen.
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Die BMC des Vergleichsbeispiels 3
weist ein Anteil an hohlen Glaskugeln von mehr als 40% (also 40,5 %)
auf. Das sich ergebende BMC-Formteil weist einen Biegemodul von
6,8 auf, also weniger als der Sollwert (9 oder mehr), hat sich verworfen
infolge von Verformungen bei der Formgebung, oder verformt sich
beim Ausrichtungsvorgang, so dass die Form des Reflektors nicht
aufrechterhalten werden kann. Anders ausgedrückt, weist das BMC-Formteil
eine geringe Stabilität
der Abmessungen auf. Darüber
hinaus weist das BMC-Formteil eine verringerte Steifigkeit und eine
verringerte Schlagfestigkeit auf, so dass die Befürchtung
besteht, dass der Reflektor infolge von Schwingungen herunterfällt.
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Das Verhältnis von anorganischem Füllstoff
zum Matrixharz bei der BMC des Vergleichsbeispiels 4 ist kleiner
als 1 (also 0,97), so dass der Biegemodul, der sich auf die Steifigkeit
auswirkt, einen so niedrigen Wert wie 7,8 hat, was weniger ist als
der Sollwert (9 oder mehr). Der kleine Biegemodul führt zu einer
Verwerfung infolge von Verformungen beim Ausformen, oder von Verformungen
beim Ausrichtvorgang. Daher kann die Form des Reflektors nicht aufrechterhalten
werden. Weiterhin weist das BMC-Formteil eine geringe Wärmefestigkeit
auf, infolge einer erhöhten
Ausgasung, wenn der Scheinwerfer leuchtet. Das Gas kondensiert durch Abkühlung, und
haftet an der Vorderlinse fest, was die Lichtdurchlässigkeit
für ausgesandtes
Licht verringert, so dass das Leuchtvermögen der Leuchte beeinträchtigt wird,
und auch deren Erscheinungsbild verschlechtert wird.
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Bei einem Volumenverhältnis von
anorganischem Füllstoff
zu Matrixharz von mehr als 2,5 (also 2,52), so ist die BMC des Vergleichsbeispiels
5 nicht ausreichend zäh,
infolge von zu wenig Matrixharz. Das sich ergebende BMC-Formteil
ist spröde,
und lässt
sich nicht einfach aus der Form entnehmen (schlechte Formgebungseigenschaften),
da es dazu neigt, an der Form festzukleben, insbesondere an einem
Abschnitt mit großem
Lösewiderstand,
beispielsweise bei einer Rippe. Das BMC-Formteil weist eine verringerte
Schlagfestigkeit auf, so dass der Reflektor infolge von Schwingungen
herunterfallen kann. Die Dichte von 1,50 des BMC-Formteils ist größer als
jene, die sich theoretisch aus der BMC-Zusammensetzung berechnen
lässt, nämlich 1,45.
Dies bedeutet, dass etwa 7 der hohlen Glaskugeln beim Spritzguß kollabiert
sind, da die BMC eine erhöhte
Viskosität
aufweist, weil zu wenig Matrixharz vorhanden ist, und so einen erhöhten Scherdruck beim
Spritzguß erzeugt.
Daraus ergibt sich, dass die Zugabe der BMC instabil ist, was zu
einem unvollständigen
Spritzguß führt, also
zu einer Instabilität
bei der Formgebung.
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VERGLEICHSBEISPIELE 6
UND 7
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Es wurde ein BMC-Formteil auf die
gleiche Art und Weise wie beim Beispiel 1 hergestellt, mit Ausnahme
der Tatsache, dass der mittlere Durchmesser der hohlen Glaskugeln
geändert
wurde, wie dies in Tabelle 3 angegeben ist. Tabelle 3 gibt darüber hinaus
die BMC-Zusammensetzung an (ebenso wie beim Beispiel 1), und die
Eigenschaften des sich ergebenden BMC-Formteils.
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Die beim Vergleichsbeispiel 6 verwendeten,
hohlen Glaskugeln sind so klein, mit einem mittleren Durchmesser
von 10 μm,
dass sie eine hohe Druckfestigkeit aufweisen, jedoch auch eine große Wanddicke, was
zu einer Dichte führt,
die so groß ist
wie 1,1. Die sich ergebende Dichte des erhaltenen BMC-Formteils (1,75)
ist daher größer als
der Sollwert (1,7 oder weniger), so dass eine ausreichende Gewichtsverringerung nicht
erzielt werden kann.
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Andererseits sind die hohlen Glaskugeln,
die beim Vergleichsbeispiel 7 eingesetzt werden, zu groß (mittlerer
Durchmesser: 52 μm),
als dass sie dem Scherdruck Stand halten könnten, der beim Spritzguß auftritt, und
einen Wert von 30 bis 40 MPa erreicht. Daher sind etwa 40% der hohlen
Glaskugeln kollabiert, was häufig zu
einem unvollständigen
Spritzvorgang führt,
also zu einer Instabilität
der Formgebung. Die Dichte des sich ergebenden BMC-Formteils (also
1,5) genügt
dem Sollwert (also 1,7 oder weniger), ist jedoch größer als
der theoretische Wert, um etwa 0,2. Dies bedeutet, dass mit der
BMC nicht die gewünschten
Spritzgußteile
erzeugt werden können.
Weiterhin zeigen die BMC-Formteile eine beträchtliche Verringerung der Steifigkeit
(Biegemodul), und der Biegefestigkeit, und sind daher als Substrat
eines Leuchtenreflektors zur Verfügung in Fahrzeugleuchten nicht
akzeptabel.
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Die vorliegende Erfindung stellt
einen Leuchtenreflektor zur Verfügung,
dessen Substrat ein verringertes Gewicht aufweist, während die
vorteilhaften Eigenschaften eines BMC-Formteils beibehalten bleiben
(also Wärmefestigkeit,
Steifigkeit, und Reflexionswirkungsgrad), unter Verwendung einer
BMC, die eine bestimmte Menge an hohlen Glaskugeln als anorganischen
Füllstoff
enthält.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei welcher die BMC ein bestimmtes Volumenverhältnis von
anorganischem Füllstoff
zu Matrixharz aufweist, wird ein Leuchtenreflektor mit weiter verringertem
Gewicht zur Verfügung
gestellt, während
die Eigenschaften eines Leuchtenreflektors sicher beibehalten werden,
der aus einer herkömmlichen
BMC hergestellt ist.
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Bei einer anderen, bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher die hohlen Glaskugeln einen bestimmten
mittleren Durchmesser aufweisen, wird ein Leuchtenreflektor mit
geringem Gewicht zur Verfügung
gestellt, der weiter verbesserte Eigenschaften aufweist (in Bezug
auf Wärmebeständigkeit,
Steifigkeit, und Reflexionswirkungsgrad).