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Hintergrund
der Erfindung
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung des abgeschwächten Varicella-Virus, Stamm
OKA. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Erkennung des abgeschwächten
Varicella-Virus, Stamm OKA, oder eines davon abgeleiteten Stamms,
fähig als
ein abgeschwächter
Varicella-Virus
Lebendimpfstoff zu wirken, und einen isolierten Virusstamm, welcher
im wesentlichen derselbe Virusstamm ist, wie der als abgeschwächter Varicella-Virus
erkannte Stamm OKA.
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Stand der
Technik
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Wie
allgemein bekannt werden heute verwendete Varicella-Lebendimpfstoffe
hergestellt aus einem Impfstamm von Varicella-Zoster-Virus (nachfolgend häufig einfach
als "Varicella-Virus" bezeichnet), welcher ein
Virus ist, der von dem abgeschwächten
Varicella-Virus, Stamm OKA, abstammt (siehe geprüfte Japanische Patentanmeldung
Veröffentlichungsnummer
53-41202 und US-Patent Veröffentlichungsnummer
3,985,615), und die abgeschwächten
Lebendimpfstoffe werden in der ganzen Welt weitverbreitet verwendet
{Voraussetzungen für
Varicella-Impfstoff (lebend), eingeführt 1984: WHO Technical Report
Series, Nr. 725, S. 102–124, 1985}.
Um die Sicherheit und die Wirksamkeit des Impfstoffs sicherzustellen,
ist die Anzahl der Passagen eines zur Herstellung eines Impfstoffs
verwendeten Virus unter der Kontrolle eines Impfchargensystems,
das die potentielle genetische Mutation, welche wahrscheinlich während des
Passagierens entstehen kann, in Betracht zieht. D. h. die Hersteller
unterliegen einer Verpflichtung, Varicella-Impfstoffe nur aus dem
Virus herzustellen, der aus dem genehmigten Impfvirus für Varicella-Lebendimpfstoffe
stammt, wobei die Anzahl der Passagen des Virus nicht mehr als 10
beträgt,
wie gezählt
ab dem genehmigten Impfvirus, welcher als Passage 0 gezählt wird.
In anderen Worten, die Qualitätskontrolle
und Qualitätssicherung
des abgeschwächten
Varicella-Lebendimpfstoffs verlassen sich auf die Erfüllung des
Impfchargensystems durch die Hersteller, und die Qualität des Impfstoffs
ist nicht durch eine direkte genetische Analyse einer genomischen
DNA eines Impfvirus oder einer genomischen DNA eines Impfstoff-Virus
bestimmt worden.
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Unter
dem Gesichtspunkt der Epidemiologie, welche ein Aufspüren der
Wirkungen eines Varicella-Impfstoffs und eine Überwachung nach Marktzulassung
(post-market surveillance, PMS) umfasst, muss ferner der virologische
Unterschied zwischen den frischen Wildtyp-Stämmen, isoliert aus den auf
natürliche
Weise infizierten Varicella-Patienten und den Impfvirusstämmen, stammend
aus dem oben erwähnten
Stamm OKA, bestimmt werden, und verschiedene Verfahren zur Bestimmung
des virologischen Unterschieds sind probiert worden. Seit das Gen
eines VZV-Genoms und die Struktur des Gens berichtet wurden (Journal
of General Virology, 67, 1759–1816,
1986), wurden verschiedene Verfahren zur Bestimmung des virologischen
Unterschieds, basierend auf den Unterschieden zwischen den Eigenschaften
und Merkmalen der Stämme
berichtet, wie z. B. der Unterschied in der DNA-Sequenz zwischen
den unterschiedlichen VZV-Stämmen
(Journal of Virology, 59, 660–668,
1986), dem Unterschied in der Abwesenheit oder dem Vorhandensein
einer Schnittstelle des Restriktionsenzyms PstI (Japanese Journal
of Experimental Medicine, 59, 233–237, 1989), dem RFLP-Unterschied
(Restriktionsfragment-Längenpolymorphismus)
des PCR (Polymerase-Kettenreaktion)-Produkts (Journal of Virology,
66, 1016–1020,
1992), dem Unterschied in der Abwesenheit oder dem Vorhandensein
einer Restriktionsschnittstelle des Restriktionsenzyms PstI, welches
in Verbindung mit dem RFLP-Unterschied des PCR-Produkts genommen
wird (Journal of Clinical Microbiology, 33, 658–660, 1995), und dem REFP (Restriktionsendonuklease-Fingerabdruck)
des K-Fragments
des Restriktionsenzyms HpaI und des R-Fragments des Restriktionsenzyms
EcoRI (J. of Medical Virology, Bd. 33, Nr. 2, 128–132, 1991). Jedoch
sind alle diese Verfahren nicht ausreichend und können nicht
für die
genaue Erkennung des Stamms OKA verwendet werden.
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In
anderen Worten, für
die Qualitätskontrolle
und Qualitätssicherung
des Impfstoffs und unter dem Gesichtspunkt der Epidemiologie, welche
das Aufspüren
der Wirkungen des Impfstoffs und eine PMS umfasst, ist es von kritischer
Wichtigkeit, den oben erwähnten
abgeschwächten
Varicella-Virus, Stamm OKA, oder einen davon abgeleiteten Stamm,
fähig als
ein abgeschwächter
Varicella-Virus Lebendimpfstoff zu wirken (wobei der Stamm OKA oder
ein davon abgeleiteter Stamm als ein Wirkstoff eines abgeschwächten Varicella-Lebendimpfstoffs
verwendet werden kann), zu erkennen oder zu bestimmen. Jedoch ist
ein verläßliches
Verfahren für
solch eine Erkennung oder Bestimmung nicht etabliert worden und
die Entwicklung eines solchen Verfahrens wurde in dem Fachgebiet
dringend erwünscht.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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In
der vorstehenden Situation haben die gegenwärtigen Erfinder extensive und
intensive Studien in Hinblick auf die Entwicklung eines neuen Verfahrens
zur Erkennung, mit Genauigkeit und Geschwindigkeit, des abgeschwächten Varicella-Virus,
Stamm OKA, oder eines davon abgeleiteten Stamms, fähig als
ein abgeschwächter
Varicella-Virus Lebendimpfstoff zu wirken, gemacht. Die gegenwärtigen Erfinder
haben eine extensive genetische Analyse durchgeführt, um den Unterschied in
der genomischen DNA zwischen dem abgeschwächten Varicella-Virus, Stamm
OKA (oder einem davon abgeleiteten Stamm, fähig als ein abgeschwächter Varicella-Virus
Lebendimpfstoff zu wirken), und anderen Varicella-Stämmen, wie
z. B. einem bekannten Varicella-Stamm
und einem frischen Wildtyp-Stamm, zu untersuchen. Als ein Ergebnis
haben sie gefunden, daß acht
spezifische Merkmale, unten beschrieben, verwendet werden können, um
den abgeschwächten
Varicella-Virus, Stamm OKA (oder einem davon abgeleiteten Stamm,
fähig als
ein abgeschwächter
Varicella-Virus Lebendimpfstoff zu wirken), mit Genauigkeit und
Geschwindigkeit zu erkennen. D. h. sie haben gefunden, daß eine genaue
und schnelle Erkennung des Stamms OKA oder eines nützlichen
davon abgeleiteten Stamms erreicht werden kann, indem bestimmt wird,
ob ein Probenstamm alle acht Merkmale erfüllt oder nicht. Basierend auf
dieser neuen Erkenntnis wurde die vorliegende Erfindung vervollständigt.
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Deshalb
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues Verfahren
zur Erkennung des abgeschwächten
Varicella-Virus,
Stamm OKA, oder eines davon abgeleiteten Stamms, fähig als
ein abgeschwächter
Varicella-Virus Lebendimpfstoff zu wirken, mit Genauigkeit und Geschwindigkeit
bereitzustellen.
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Die
vorhergehende und andere Aufgaben, Eigenschaften und Vorteile der
vorliegenden Erfindung werden den Fachleuten aus der folgenden detaillierten
Beschreibung und den angefügten
Ansprüchen
in Verbindung mit der begleitenden Sequenzliste und Zeichnungen
ersichtlich werden.
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Definition
und Erklärung
der in der vorliegenden Erfindung verwendeten Terminologie
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- (1) VZV: Eine Abkürzung für "Varicella-Zoster-Virus" (nachfolgend häufig einfach
als "Varicella-Virus" bezeichnet), welcher
Varicella-Herpes-Zoster verursacht. Das Erkennungsverfahren der
vorliegenden Erfindung kann auf einen Virus angewandt werden, der
aus einem an Varicella oder Zoster leidenden Patienten isoliert
wurde.
- (2) Varicella-Impfstoff: Ein Impfstoff, wirksam zur Verhinderung
der Infektion mit einem VZV oder dem Ausbruch der Krankheit nach
der Infektion.
- (3) Abgeschwächter
Stamm OKA: Ein Stamm, welcher äquivalent
zu dem abgeschwächten
Varicella-Virus, Stamm OKA, ist (siehe geprüfte Japanische Patentanmeldung
Veröffentlichung
53-41202 und US-Patent Veröffentlichungsnummer
3,985,615). Der abgeschwächte
Stamm OKA ist unter der Hinterlegungsnummer VR-795 am 14. März 1975 bei ATCC (American
Type Culture Collection; 12301 Parklawn Drive, Rockville, Maryland
20852 USA) hinterlegt.
- (4) Abgeschwächter
Varicella-Virus Impfstoff: Ein von dem genehmigten Impfvirus zur
Herstellung des Varicella-Lebendimpfstoffs
abgeleiteter Varicella-Virus, wobei die Anzahl der Passagen des
Virus nicht mehr als 10 beträgt,
wie ab dem genehmigten Impfvirus gezählt, welcher als Passage 0
gezählt
wird (siehe WHO Technical Report Series Nr. 725, S. 107–108, 1985).
Ein abgeschwächter
Varicella-Virus ist nützlich
als ein Wirkstoff für
einen Varicella-Impfstoff.
- (5) Genzahlen von VZV (Gen14 und Gen38) und Nukleotidzahlen
der DNA: Diese Zahlen basieren auf einem Bericht von Davison und
Scott (Journal of General Virology, 67, 1759–1816, 1986).
- (6) Die Größe eines
Restriktionsfragments {Einheit: Basenpaar (bp)}: Die Größe eines
Restriktionsfragments mit kohäsiven
Enden, welches durch den Verdau einer DNA-Sequenz eines VZV-Gens mit einem Restriktionsenzym
erhalten wird, wird von den Schnittstellen des Restriktionsenzyms
berechnet. Z. B., wenn die Schnittstellen des Restriktionsenzyms
E zwei Stellen am 10-ten und 60-sten Nukleotid der Sequenz sind,
beträgt
die Größe des erhaltenen
Restriktionsfragments E der DNA 60 – 10 = 50, nämlich 50
bp.
- (7) HK-Fragment: eine Abkürzung
für HpaI-K,
gezeigt in 1 (Journal of infectious Diseases,
149, 956–963,
1984; das bedeutet das K-Fragment, das durch Verdau einer genomischen
DNA eines VZV mit dem Restriktionsenzym HpaI erhalten wird).
- (8) EP-Fragment: Eine Abkürzung
für EcoRI-P,
gezeigt in 1 (Journal of Virology, 59,
660–668;
das bedeutet das P- Fragment,
das durch Verdau einer genomischen DNA eines VZV mit dem Restriktionsenzym EcoRI
erhalten wird).
- (9) PCR-SSCP: Eine Abkürzung
für "Polymerase-Kettenreaktion-Einzelstrangkonformations-Polymorphisums", welches ein Verfahren
zur Analyse eines DNA-Fragments ist, welches durch PCR gemäß SSCP amplifiziert
wird (Proceedings of National Academy of Science, USA, 86, 2766–2770, 1989).
- (10) R2-487 Bereich: Ein Bereich eines VZV-Genoms, umfassend
die repetitive Sequenz R2 des Gen14, wobei der Bereich als ein DNA-Fragment,
amplifiziert durch PCR unter Verwendung der in Tabelle 1 gezeigten
PCR-Primer (2) und (3), erhalten wird. Die Größe des R2-487 Bereichs des
abgeschwächten
Varicella-Virus
Lebendimpfstoffs, Stamm OKA, beträgt 487 bp.
- (11) R2-1764 Bereich: Ein Bereich eines VZV-Genoms, umfassend
die repetitive Sequenz R2 von Gen14, wobei der Bereich als ein DNA-Fragment,
amplifiziert durch PCR unter Verwendung der in Tabelle 1 gezeigten
PCR-Primer (1) und (3), erhalten wird. Die Größe des R2-1764 Bereichs des
abgeschwächten
Varicella-Virus
Lebendimpfstoffs, Stamm OKA, beträgt 1764 bp.
- (12) Primer: Die Namen und DNA-Sequenzen {beschrieben in einer
Richtung von links (5')
nach rechts (3')} der
bei der vorliegenden Erfindung verwendeten PCR-Primer sind in der
folgenden Tabelle 1 gezeigt:
-
Tabelle
1
Namen der Primer und DNA-Sequenzen derselben
-
Wie
vorstehend erwähnt
haben die gegenwärtigen
Erfinder den Unterschied der genomischen DNA zwischen dem abgeschwächten Varicella-Virus,
Stamm OKA (oder einem davon abgeleitenden Stamm, fähig als
ein abgeschwächter
Varicella-Virus Lebendimpfstoff zu wirken), und anderen VZV-Stämmen, z.
B. bekannten Stämmen
und frischen Wildtyp-Stämmen,
durch genetische Analyse untersucht. Die Gegenstände der genetischen Analyse
können
in nachfolgende (a) bis (e) zusammengefaßt werden (siehe auch 1):
- (a) Individuelle Bestimmung der Größen des
HK-Fragments und des EP-Fragments;
- (b) Amplifikation des R2-1764 Bereichs durch PCR, um ein Fragment
genomischer DNA eines VZV zu erhalten, und Behandlung des erhaltenen
Fragments mit dem Restriktionsenzym AccIII {A Practical Guide to Molecular
Cloning, Second Edition (1988)}, um dessen Spaltung in zwei Teile
zu bestätigen,
gefolgt von der Bestimmung der Größen der zwei Teile;
- (c) Amplifikation des R2-487 Bereichs durch PCR, um ein Fragment
genomischer DNA eines VZV zu erhalten, und Bestimmung der Größe des DNA-Fragments,
wobei eine Analyse des R2-487 Bereichs durch PCR-SSCP und eine Bestimmung
der Nukleotidsequenz des Bereichs auch ausgeführt werden;
- (d) Amplifikation eines Teils von Gen38 durch PCR, um ein Fragment
einer genomischen DNA eines VZV zu erhalten, und Behandlung des
erhaltenen Fragments mit dem Restriktionsenzym PstI, gefolgt von
der Bestimmung der Größe des Fragments
vor und nach der Behandlung, um dadurch zu bestimmen, ob das Fragment
mit PstI gespalten wird oder nicht, wobei die Analyse das Vorhandensein
oder die Abwesenheit einer Schnittstelle des Restriktionsenzyms
PstI bestätigt;
und
- (e) Amplifikation des gesamten kodierenden Bereichs von Gen14
des VZV durch PCR, und Bestimmung der Nukletidsequenz desselben.
-
Basierend
auf den Ergebnissen der vorstehend erwähnten Analysen (a) bis (e)
wurde die vorliegende Erfindung vervollständigt.
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Kurze Beschreibung
der Sequenzliste
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- SEQ ID NO. 1 ist die Nukleotidsequenz des R2-487 Bereichs
der genomischen DNA des abgeschwächten Stamms
OKA, und die Aminosäuresequenz
(162 Aminosäurereste),
die aus der Nukleotidsequenz gemäß dem universellen
Code translatiert wurde;
- SEQ ID NO. 2 ist die Nukleotidsequenz des gesamten kodierenden
Bereichs von Gen14 (1683 bp), und die Aminosäuresequenz (560 Aminosäurereste),
die aus der Nukleotidsequenz gemäß dem universellen
Code translatiert wurde;
- SEQ ID NO. 3 bis 8 sind die zur Herstellung der DNA-Fragmente
der genomischen DNA des VZV verwendeten PCR-Primer, welche zur Erkennung
des abgeschwächten
Varicella-Virus, Stamm OKA, verwendet werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
In
den begleitenden Zeichnungen:
-
1 ist
ein Diagramm einer genomischen DNA von VZV (etwa 125 kb), zeigend
den Ort von Gen14, den Ort und die Größe der Restriktionsfragmente
der genomischen DNA des abgeschwächten Stamms
OKA, und die Nukleotidsequenz der bei der vorliegenden Erfindung
verwendeten Primer; und
-
2A-1 bis 2A-3 und 2B-1 bis 2B-3 zeigen
den Vergleich zwischen den Nukleotid- und Aminosäuresequenzen des abgeschwächten Stamms
OKA, die von Davison und Scott offenbarten Sequenzen (Journal of
General Virology, 67, 1759–1816,
1986) und die von Kinchington et al. offenbarten Sequenzen (Journal
of Virology, 59, 660–668,
1986). Jede der Nukleotidsequenzen des gesamten kodierenden Bereichs von
Gen14 werden in 2A-1 bis 2A-3 verglichen,
und jede der Aminosäuresequenzen,
die aus den Nukleotidsequenzen gemäß dem universellen Code translatiert
wurden, werden in 2B-1 bis 2B-3 verglichen.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein neues Verfahren zur präzisen Erkennung des abgeschwächten Varicella-Virus,
Stamm OKA, oder eines davon abgeleiteten Stamms, fähig als
ein abgeschwächter
Varicella-Virus Lebendimpfstoff zu wirken, bereitgestellt.
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Für das einfache
Verständnis
der vorliegenden Erfindung werden die wesentlichen Eigenschaften
und verschiedene bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung nachfolgend aufgezählt.
- 1.
Ein Verfahren zur Erkennung des abgeschwächten Varicella-Virus, Stamm OKA,
oder eines davon abgeleiteten Stamms, fähig als ein abgeschwächter Varicella-Virus
Lebendimpfstoff zu wirken, welches umfaßt:
das Analysieren einer
genomischen DNA von einem Proben-Varicella-Virus
und von DNA-Fragmenten desselben; und
das Bestimmen, ob die
analysierte genomische DNA des Proben-Varicella-Virus und die DNA-Fragmente desselben
alle der folgenden acht Merkmale (A1) bis (A8) erfüllen:
- (A1) die Größe des K-Fragments,
das aus dem Verdau der genomischen DNA des Varicella-Virus mit dem Restriktionsenzym
HpaI erhalten wird, ist 3231 bp;
- (A2) die Größe des P-Fragments,
das aus dem Verdau der genomischen DNA des Varicella-Virus mit dem Restriktionsenzym
EcoRI erhalten wird, ist 1749 bp;
- (A3) wenn ein DNA-Fragment, das von der genomischen DNA des
Varicella-Virus durch PCR unter Verwendung des PCR-Primers (1),
SEQ ID NO. 3, und des PCR-Primers (3), SEQ ID NO. 5, amplifiziert
wird, mit dem Restriktionsenzym AccIII behandelt wird, wird das
DNA-Fragment in zwei Teile mit Größen von 1208 bp bzw. 556 bp
gespalten;
- (A4) ein DNA-Fragment, das von der genomischen DNA des Varicella-Virus
durch PCR unter Verwendung des PCR-Primers (2), SEQ ID NO. 4, und
des PCR-Primers (3), SEQ ID NO. 5, amplifiziert wird, hat eine Größe von 487
bp;
- (A5) die genomische DNA des Varicella-Virus und die genomische
DNA des abgeschwächten
Varicella-Virus, Stamm OKA, zeigen im wesentlichen die gleiche elektrophoretische
Mobilität
in Bezug auf ein durch PCR-SSCP bestimmtes DNA-Fragment, wobei der PCR-Primer (2),
SEQ ID NO. 4, und der PCR-Primer (3), SEQ ID NO. 5, bei der PCR
der PCR-SSCP verwendet werden;
- (A6) einem DNA-Fragment, das von der genomischen DNA des Varicella-Virus
durch PCR unter Verwendung des PCR-Primers (PS1), SEQ ID NO. 7,
und des PCR-Primers (PS2), SEQ ID NO. 8, amplifiziert wird, fehlt
eine Schnittstelle für
das Restriktionsenzym PstI;
- (A7) die Identität
zwischen der 162 Aminosäuresequenz,
kodiert von der genomischen DNA des Varicella-Virus, deren Sequenz
der 162 Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO. 1 entspricht, und der 162 Aminosäuresequenz der SEQ ID NO. 1
beträgt
98 bis 100%; und
- (A8) die Identität
zwischen der 560 Aminosäuresequenz,
kodiert von der genomischen DNA des Varicella-Virus, deren Sequenz
der 560 Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO. 2 entspricht, und der 560 Aminosäuresequenz der SEQ ID NO. 2
beträgt
99 bis 100%.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung im Detail beschrieben.
-
In
Bezug auf die Nukleotidsequenzen bedeuten in der vorliegenden Erfindung
A Adenin, C Cytosin, G Guanin und T Thymin.
-
In
Bezug auf die Aminosäuresequenzen
bedeuten in der vorliegenden Erfindung Ala einen Alaninrest, Arg
einen Argininrest, Asn einen Asparaginrest, Asp einen Asparaginsäurerest,
Cys einen Cysteinrest, Gln einen Glutaminrest, Glu einen Glutaminsäurerest,
Gly einen Glycinrest, His einen Histidinrest, Ile einen Isoleucinrest,
Leu einen Leucinrest, Lys einen Lysinrest, Met einen Methioninrest,
Phe einen Phenylalaninrest, Pro einen Prolinrest, Ser einen Serinrest,
Thr einen Threoninrest, Trp einen Tryptophanrest, Tyr einen Tyrosinrest und
Val einen Valinrest.
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(1) Herstellung des HK-Fragments
und des EP-Fragments, und Messungen der Größen derselben
-
Die
genomische VZV-DNA wird extrahiert und gereinigt aus dem mit dem
abgeschwächten
Virus, Stamm OKA, infizierten Zellen, oder aus Bläschenflüssigkeit
und dergleichen, erhalten von dem auf natürliche Weise infizierten Varicella-Patienten.
Die extrahierte DNA wird entweder mit HpaI oder EcoRI verdaut, und
die Größe von jedem
der resultierenden DNA-Fragmente wird durch Agarose-Gelelektrophorese
gemessen. Zur Vermehrung des VZV können WI-38 Zellen und MRC-Zellen
verwendet werden. Es wird bevorzugt, daß die als eine Probe zur Amplifikation
und Herstellung einer viralen genomischen DNA eines frischen Wildtyp-Stamms
verwendete Bläschenflüssigkeit
innerhalb von drei Tagen nach dem Ausbruch von Varicella aus einem
auf natürliche
Weise infizierten Patienten erhalten wird.
-
(2) Herstellung der PCR-Primer
-
Ein
Paar von Polynukleotidsträngen,
bestehend aus benachbarten Sequenzen von etwa 15 bis 30 Nukleotiden,
wird mit einem DNA-Synthesizer hergestellt, wobei ein Polynukleotidstrang
der 5'-terminalen
Sequenz des gewünschten
Bereichs von einem der Stränge
der durch PCR zu amplifizierenden genomischen VZV-DNA entspricht,
und der andere Polynukleotidstrang entspricht dem zu dem oben erwähnten Strang
der genomischen VZV-DNA komplementären Strang (z. B. ein kodierender
Strang und ein nicht-kodierender Strang). Die hergestellten Polynukleotidstränge werden
gleichzeitig als die PCR-Primer verwendet. Der unter "Stand der Technik" erwähnte Stand
der Technik in der Beschreibung kann zu Rate gezogen werden, wenn
die Nukleotidsequenzen der Polynukleotide für die PCR-Primer entworfen
werden.
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(3) Herstellung der Fragmente,
die jeweils den R2-Bereichen entsprechen, Bestimmung der Größen derselben,
und die Analyse der Nukleotidsequenzen derselben
-
Nach
der Extraktion einer genomischen VZV-DNA, direkt aus einer Bläschenflüssigkeit,
auf die oben erwähnte
Weise werden der R2-487 Bereich und R2-1764 Bereich der extrahierten
DNA individuell durch PCR amplifiziert. Die Größe von jedem der amplifizierten
DNA-Fragmente wird durch Agarose-Gelelektrophorese bestimmt.
Die Nukleotidsequenz kann durch herkömmliche Verfahren analysiert
werden, z. B. das Didesoxy- Verfahren
und ein Verfahren unter Verwendung des Cycle Sequence Kit (hergestellt
und vertrieben von TAKARA SHUZO Co. Ltd., Japan).
-
In
Bezug auf den gesamten kodierenden Bereich von Gen14 des VZV kann
die DNA im wesentlichen auf die gleiche Weise wie oben erwähnt hergestellt
und analysiert werden. Die Nukleotidsequenz des gesamten kodierenden
Bereichs von Gen14 des abgeschwächten
Varicella-Virus, Stamm OKA, ist in SEQ ID NO. 2 gezeigt. Diese Sequenz
wurde aufgeklärt
und wird durch die Erfinder der vorliegenden Erfindung zum ersten Mal
offenbart.
-
R2
ist eine repetitive Sequenz, die in dem oben erwähnten Gen14 gefunden wird,
und R2 ist sowohl in dem HK-Fragment als auch dem EP-Fragment enthalten
(siehe 1). Ferner kann der amplifizierte R2-1764 Bereich
auch durch RFLP unter Verwendung des Restriktionsenzyms AccIII analysiert
werden.
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(4) Herstellung eines
Fragments, das dem Spaltbereich des Restriktionsenzym PstI entspricht,
und Bestimmung des Vorhandenseins oder der Abwesenheit von einer
Schnittstelle des Restriktionsenzyms PstI
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Nach
der Extraktion der genomischen VZV-DNA, direkt aus einer Bläschenflüssigkeit,
auf die oben erwähnte
Weise wird der PstI-Spaltbereich (647 bp) der extrahierten DNA durch
PCR amplifiziert. Das amplifizierte DNA-Fragment wird mit dem Restriktionsenzym
PstI verdaut und einer Agarose-Gelelektrophorese
unterzogen, um zu bestimmen, ob der PstI-Spaltbereich, bestehend aus 647 bp,
in zwei Teile mit Größen von
290 bp bzw. 357 bp gespalten wird. Die Spaltung des PstI-Spaltbereichs in
zwei Teile bestätigt
die Existenz einer PstI-Schnittstelle in dem PstI- Spaltbereich.
Der genomischen DNA des abgeschwächten
Stamms OKA fehlt eine PstI-Schnittstelle in dem PstI- Spaltbereich
derselben und deshalb wird das amplifizierte DNA-Fragment nicht
in zwei Teile gespalten.
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(5) PCR-SSCP
-
Der
R2-487 Bereich der genomischen VZV-DNA wird durch PCR unter Verwendung
von PCR-Primern, an ihren jeweiligen 5'-Termini
mit 32P markiert, amplifiziert, wodurch
markierte DNA-Fragmente
erhalten werden. Jedes amplifizierte DNA-Fragment wird einer Polyacrylamid-Gelelektrophorese
unterzogen, und die elektrophoretische Mobilität des Fragments wird mit der
des R2-487 Bereichs des abgeschwächten
Stamms OKA verglichen.
-
(6) Impfstoff, umfassend
den abgeschwächten
Stamm OKA
-
Der
abgeschwächte
Virus, Stamm OKA, oder ein davon abgeleiteter Stamm, welcher durch
die vorliegende Erfindung erkannt wird, ist als Wirkstoff für den Varicella-Impfstoff
geeignet, und solch ein Stamm kann als ein Varicella-Impfstoff bereitgestellt
werden.
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(7) gpV des abgeschwächten Varicella-Virus,
Stamm OKA, der als ein Antigen für
die Diagnose verwendet werden kann
-
Wie
aus 2A und 2B ersichtlich,
umfaßt
der abgeschwächte
Varicella-Virus, Stamm OKA, erkannt durch die vorliegende Erfindung,
eine Aminosäuresequenz
(gezeigt in SEQ ID NO. 2), welche spezifisch für den abgeschwächten Varicella-Virus,
Stamm OKA, ist. Deshalb kann das durch Gen14 des abgeschwächten Varicella-Virus
Genoms, Stamm OKA, kodierte gpV (Glycoprotein V) vorteilhaft verwendet
werden, z. B. als ein Antigen für
die Diagnose. Z. B. kann die Notwendigkeit einer Impfung aus einer
Intrakutanreaktion unter Verwendung des Antigens der vorliegenden
Erfindung bestimmt werden. Das abgeschwächte Varicella-Virus Antigen
der vorliegenden Erfindung umfaßt
eine benachbarte Sequenz von 3 oder mehr Aminosäuren, vorzugsweise 5 Aminosäuren, stärker bevorzugt
7 Aminosäuren,
ausgewählt
aus der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 2.
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Beste Art
zur Ausführung
der Erfindung
-
Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf das folgende
Beispiel detaillierter beschrieben, aber dieses sollte nicht als
den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung limitierend aufgefaßt werden.
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Beispiel 1
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Stamm
Kawaguchi, der ein Wildtyp VZV-Stamm ist, und die frischen Wildtyp-Stämme, die
jeweils aus den Bläschenflüssigkeiten
von 9 auf natürliche
Weise mit Varicella infizierten Patienten isoliert wurden, (insgesamt
10 Proben) wurden wie folgt getestet. Der abgeschwächte Stamm
OKA wurde als eine Kontrolle verwendet, und die Ergebnisse der Tests
in Bezug auf die 10 Proben wurden mit den Ergebnissen der Tests
in Bezug auf den abgeschwächten
Stamm OKA verglichen.
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Test (1) Bestimmung der
Größe des HK-Fragments
-
Der
abgeschwächte
Stamm OKA, der Stamm Kawaguchi und die 9 Proben von Bläschenflüssigkeiten, jeweils
erhalten aus auf natürliche
Weise mit Varicella infizierten Patienten, wurden individuell in
MRC-5 Zellen geimpft, um infizierte Zellen zu erhalten, und die
infizierten Zellen wurden kultiviert. Jede der Zellkulturen (106 Zellen) wurde einer Zentrifugation bei
geringer Geschwindigkeit bei 400 × g bei 4°C für 5 Minuten unterzogen, um
dadurch die infizierten Zellen zu sammeln, und die gesammelten Zellen
wurden gefroren und aufgetaut. Jede der gesammelten Zellen wurde
individuell in 5,0 ml des unten erwähnten Lysepuffers suspendiert,
und mit jeweils 50 μg
DNaseI und RNase A bei 37°C
für 30
Minuten behandelt, gefolgt vom Kühlen
in Eis für
10 Minuten. Dann wurde zu jeder der resultierenden Mischungen 2,5
ml Trichlortrifluorethan zugegeben und für 6 Minuten heftig geschüttelt, gefolgt
von einer Zentrifugation bei geringer Geschwindigkeit bei 400 × g bei
4°C für 15 Minuten,
um dadurch einen Überstand
zu erhalten. Jeder der erhaltenen Überstände wurde individuell auf eine
diskontinuierliche Dichtegradienten-Zweischichtzusammensetzung, bestehend
aus zwei Schichten von 7,5 ml Lysepuffer, die jeweils 5% (V/V) bzw.
40% (V/V) Glycerol enthalten, geschichtet und das resultierende
Material wurde bei 100000 × g
bei 4°C
für 70
Minuten ultrazentrifugiert, wodurch ein Präzipitat enthalten wird. Jedes
der erhaltenen Präzipitate
wurde in 0,5 ml STE-Puffer {1% (W/V) SDS (Natriumdodecylsulfat;
0,05 mM Tris-HCl Puffer (pH 7,4); und 10 mM EDTA (2 Na)} resuspendiert,
und mit 500 μg
Proteinase K bei 65°C für 3 Stunden
behandelt. Die resultierende Mischung wurde durch dreimalige Phenolextraktion
unter Verwendung von wäßrigem gesättigtem
Phenol gereinigt, gefolgt von einer Ethanolpräzipitation bei –70°C. Folglich wurde
die genomische DNA von jeder der 10 VZV-Virusproben, einschließlich des
Stamms Kawaguchi und der genomischen DNA des abgeschwächten Stamms
OKA, erhalten.
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Zusammensetzung
des Lysepuffers
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Gelöste Bestandteile,
enthalten in 50 mM Tris-HCl Puffer {pH 7,4; Tris ist "Tris-(hydroxymethyl)aminomethan"}, und die Konzentrationen
derselben sind wie folgt:
3 mM Kalziumchlorid;
5 mM Magnesiumacetat;
125
mM Kaliumchlorid;
1 mM EDTA (2Na) (Dinatriumethylendiamintetraacetat);
1
mM DTT (Dithiothreitol);
0,5% (W/V) SDC (Natriumdeoxycholat)
und
0,5% (W/V) Nonidet P-40 (hergestellt und vertrieben von
Sigma Chemical Company, USA).
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Jede
der oben hergestellten genomischen DNAs wurde mit dem Restriktionsenzym
HpaI verdaut, und die Größe von jedem
der erhaltenen DNA-Fragmente (HK-Fragmente) wurde durch Agarose-Gelelektrophorese
in einem 0,5% (W/V) Agarosegel gemessen. Als ein Ergebnis wurde
gefunden, daß die
Größe des HK-Fragments des abgeschwächten Stamms
OKA 3231 bp beträgt,
und nur 3 Proben von den 10 getesteten Proben hatten das HK- Fragment mit derselben
Größe wie der
des abgeschwächten
Stamms OKA.
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Test (2) Bestimmung der
Größe des EP-Fragments
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In
Bezug auf die Kontrolle und jede der oben erwähnten Proben wurde ein DNA-Fragment
(EP-Fragment) durch Behandlung der genomischen DNA mit dem Restriktionsenzym
erhalten und die Größe des erhaltenen
Fragments wurde im wesentlichen auf die gleiche Weise wie in Test
(1) oben durch Elektrophorese gemessen, außer, daß anstelle von HpaI das Restriktionsenzym
EcoRI verwendet wurde. Als ein Ergebnis wurde gefunden, daß die Größe des EP-Fragments
des abgeschwächten
Stamms OKA 1749 bp beträgt,
und nur 3 Proben von den 10 getesteten Proben hatten das EP-Fragment
mit derselben Größe wie der
des abgeschwächten
Stamms OKA.
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Test (3) Bestimmung der
Größe und Nukleotidsequenz
des R2-487 Bereichs
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Die
jeweiligen Fragmente genomischer DNA des abgeschwächten Stamms
OKA und Stamms Kawaguchi wurden individuell aus den Kulturmedien
der mit den jeweiligen Stämmen
infizierten Zellen hergestellt. Die genomische DNA von jedem der
9 frischen Wildtyp-Stämme
wurde direkt aus den Bläschenflüssigkeiten der
Patienten hergestellt. Präzise
wurde die genomische VZV-DNA durch Behandlung der Bläschenflüssigkeit mit
Guanidinthiocyanat mit einer Endkonzentration von 5,5 M solubilisiert.
Die solubilisierte genomische DNA wurde einer Phenolextraktion mit
Phenol unterzogen und dann einer Chloroform/Isoamylalkoholextraktion unterzogen,
gefolgt von einer Reinigung durch Isopropylalkoholpräzipitation,
um dadurch eine genomische DNA des frischen Wildtyp-Stamms zu erhalten.
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Die
R2-487 Bereiche der oben erhaltenen genomischen DNAs wurden durch
PCR unter Verwendung der PCR-Primer (2) und (3) amplifiziert, um
R2-487 Fragmente zu erhalten. Die Größe von jedem der erhaltenen
R2-487 Bereiche wurde durch Agarose-Gelektrophorese in einem 4% (W/V) Agarosegel
bestimmt. Als ein Ergebnis wurde gefunden, daß die Größe des R2-487 Bereichs des
abgeschwächten
Stamms OKA 487 bp beträgt,
und nur 5 Proben von den 10 getesteten Proben hatten den R2-487
Bereich mit derselben Größe wie der
des abgeschwächten
Stamms OKA.
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Ferner
wurde die Nukleotidsequenz von jedem der R2-487 Bereiche durch Cycle
Sequence Kit (hergestellt und vertrieben von TAKARA SHUZO Co., Ltd.,
Japan; Anleitung Codenummer R014) bestimmt. Die Nukleotidsequenzen
der R2-487 Bereiche der Proben wurden individuell mit der Nukleotidsequenz
des abgeschwächten
Stamms OKA verglichen, um die DNA-Homologie zwischen den Nukleotidsequenzen
zu bestimmen, und auch die Aminosäuresequenzen der R2-487 Bereiche
der Proben, die durch Translation der Nukleotidsequenzen gemäß dem universellen
Code erhalten wurden, wurden individuell mit der des Stamms OKA verglichen,
um die Homologie zwischen den Aminosäuresequenzen zu bestimmen.
Die Bestimmung wurde mit einer Computersoftware zur Genanalyse {GENETYX
(ver. 9.0); hergestellt und vertrieben von Software Development
Co., Ltd., Japan} durchgeführt.
Die Nukleotidsequenz und Aminosäuresequenz
des R2-487 Bereichs des abgeschwächten
Stamms OKA sind in SEQ ID NO. 1 gezeigt.
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Der
Vergleich zwischen der Nukleotidsequenz des R2-487 Bereichs des
abgeschwächten
Stamms OKA und der Nukleotidsequenz von jeder der 10 Proben, einschließlich des
Stamms Kawaguchi, zeigt, daß ein
Unterschied in den Nukleotiden bezüglich 4 oder mehr Nukleotiden
in dem R2-487 Bereich von jeder der Proben gefunden wurde, und daß dieser
Unterschied in den Nukleotiden durch eine Veränderung in den Aminosäuren (kodiert
durch 162 Codons, d. h. 162 Codons = 487 bp/3) begleitet wurde.
Somit betrug die Homologie zwischen der Aminosäuresequenz des abgeschwächten Stamms
OKA und der von jeder der 10 Proben weniger als 98% {d. h. 487 bp/3
= 162 Codons; [(162 Codons} – 4
unterschiedliche Codons)/162 Codons] × 100 = 97,5% < 98%}.
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Test (4) Bestimmung der
Größe des R2-1764
Bereichs
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Die
genomische DNA von jedem der Viren wurde im wesentlichen auf die
gleiche Weise wie in Test (3) oben hergestellt, und jeder der R2-1764
Bereiche der genomischen DNAs wurde individuell durch PCR unter
Verwendung der PCR-Primer (1) und (3) amplifiziert, um dadurch die
R2-1764 Fragmente zu erhalten. Jedes der erhaltenen R2-1764 Fragmente
wurde mit dem Restriktionsenzym AccIII verdaut, und die Größe von jedem
der verdauten DNA-Fragmente wurde durch Agarose-Gelelektrophorese in einem 4% (W/V)
Agarosegel bestimmt. Als ein Ergebnis wurde gefunden, daß das R2-1764
Fragment des abgeschwächten
Stamms OKA in zwei Teile mit Größen von
1208 bp bzw. 556 bp gespalten wird, und nur 5 Proben von 10 getesteten
Proben zeigten dasselbe Restriktionsmuster wie das des abgeschwächten Stamms
OKA.
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Test (5) Bestimmung der
Abwesenheit oder des Vorhandenseins einer Schnittstelle des Restriktionsenzyms PstI
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Die
jeweiligen genomischen DNA-Fragmente des abgeschwächten Stamms
OKA und Stamms Kawaguchi wurden individuell aus den Kulturmedien
der mit den jeweiligen Stämmen
infizierten Zellen hergestellt. Die genomische DNA von jedem der
9 frischen Wildtyp-Stämme
wurde direkt aus den Bläschenflüssigkeiten der
Patienten hergestellt. Präzise
wurde die genomische VZV-DNA im wesentlichen auf die gleiche Weise
erhalten, wie in Test (3) oben erwähnt.
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Der
PstI-Spaltbereich (647 bp) von jeder der oben hergestellten genomischen
DNAs wurde individuell durch PCR unter Verwendung der PCR-Primer
(PS1) und (PS2) amplifiziert. Jedes der PCR-Produkte wurde mit dem
Restriktionsenzym PstI behandelt, gefolgt von Agarose-Gelelektrophorese
in einem 4% (W/V) Agarosegel, um das Vorhandensein oder die Abwesenheit
einer Schnittstelle des Restriktionsenzyms PstI zu bestimmen. Als
ein Ergebnis wurde gefunden, daß das
PstI-Spaltungsfragment (647 bp) von jedem, dem abgeschwächten Stamm
OKA und Stamm Kawaguchi, nicht in zwei Teile gespalten wurde, wodurch
die Abwesenheit der PstI-Schnittstelle bestätigt wurde. Das PstI-Spaltungsfragment
von jeder der 9 anderen Proben wurde in zwei Teile mit Größen von
290 bp bzw. 357 bp gespalten. Durch die Spaltung des PstI-Spaltbereichs
wurde das Vorhandensein einer PstI-Schnittstelle bestätigt.
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Test (6) Analyse durch
PCR-SSCP
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Der
R2-487 Bereich der Kontrolle und von jeder der 10 Proben wurde amplifiziert
und im wesentlichen auf die gleiche Weise wie in Test (3) oben erwähnt hergestellt,
außer,
daß die
PCR-Primer (2) und
(3), an den jeweiligen 5' Termini
derselben individuell 32P markiert, anstelle
der nicht-markierten Primer verwendet wurden. Jedes der PCR-Produkte
wurde durch Erhitzen auf 95°C
für 2 Minuten
denaturiert und dann einer Polyacrylamid-Gelelektrophorese in einem
5% (WIV) Polyacrylamidgel unterzogen, um dadurch die elektrophoretische Mobilität von jedem
der PCR-Produkte zu bestimmen. Als ein Ergebnis wurde gefunden,
daß keines
der aus den genomischen DNAs der Proben hergestellten PCR-Produkte
im wesentlichen dieselbe elektrophoretische Mobilität wie das
PCR-Produkt, hergestellt aus der genomischen DNA des abgeschwächten Stamms
OKA, zeigt, und es wurde bestätigt,
daß keine
der 10 Virusstammproben der abgeschwächte Virus, Stamm OKA, ist.
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Test (7) Analyse der Nukleotidsequenz
von Gen14 von genomischer DNA des abgeschwächten Stamms OKA
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Ein
Fragment, das dem gesamten kodierenden Bereich von Gen14 entspricht,
wurde aus der genomischen DNA des abgeschwächten Stamms OKA durch PCR
unter Verwendung der PCR-Primer (1) und (4) hergestellt. Die Nukleotidsequenz
der amplifizierten DNA wurde mit einem DNA-Sequencer (hergestellt
und vertrieben von LI-cor, USA) analysiert. Die oben bestimmte Nukleotidsequenz
des gesamten kodierenden Bereichs von Gen14 des abgeschwächten Stamms
OKA ist in SEQ ID NO. 2 gezeigt.
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Ferner
wurde die Aminosäurehomologie
zwischen der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO. 2 und jeder der im Stand der Technik offenbarten Sequenzen
(Davison und Scott, Journal of General Virology, 67, 1759–1816, 1986;
und Kinchington et al., Journal of Virology, 59, 660–668, 1986)
im wesentlichen auf die gleiche Weise wie in Test (3) oben analysiert.
Die Ergebnisse sind in 2A und 2B gezeigt. Der Vergleich zwischen den
in 2B gezeigten Aminosäuresequenzen
zeigt, daß Unterschiede
in 8 Aminosäuren
(für Davison et
al.) und 9 Aminosäuren
(für Kinchington)
zwischen den Aminosäuresequenzen
gefunden wurden, und deshalb betrug die Aminosäurehomologie zwischen der Aminosäuresequenz
des abgeschwächten
Stamms OKA und jeder der Sequenzen des Standes der Technik weniger
als 99% {d. h. [(560 AA – 8
AA)/560 AA] × 100
= 98,6% für
Davison, und [([(560 AA – 9
AA)/560 AA] × 100
= 98,4% für
Kinchington}. Ferner wurde bestätigt, daß beide
der zwei im Stand der Technik offenbarten VZV-Stämme eine in Test (5) oben erwähnte Schnittstelle des
Restriktionsenzyms PstI hatten.
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Die
Ergebnisse der Tests (1) bis (7) sind in Tabelle 2 unten zusammengefaßt.
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Wie
aus dem Vorstehenden ersichtlich, kann der abgeschwächte Stamm
OKA von anderen VZV-Stämmen
unterschieden werden und mit extrem hoher Präzision erkannt werden, indem
bestimmt wird, ob alle der vorstehend erwähnten 8 Merkmale erfüllt werden
oder nicht.
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Industrielle
Anwendbarkeit
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Gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung wird eine genaue Qualitätskontrolle
und Qualitätssicherung
der abgeschwächten
Varicella-Lebendimpfstoffe, die heute in der Produktion derselben
verwendet werden, erreicht. Ferner werden genaue und vorteilhafte
Verfahren, die in Forschungen auf dem Gebiet der Epidemiologie von
Varicella und Zoster verwendet werden, umfassend ein Aufspüren der
Wirkungen des Imfpstoffs und PMS, bereitgestellt. Deshalb stellt
die vorliegende Erfindung ein genaues und sehr wirkungsvolles Maß zur Verhinderung
von Varicella und Zoster bereit, welches zu der Gesundheit von Menschen
beiträgt.
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