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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeugsitz, und bezieht
sich insbesondere auf einen Fahrzeugsitz, der zur Verwendung in
einem Motorfahrzeug wie bspw. einem Kraftfahrzeug vorgesehen ist.
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Man
hat bereits festgestellt, daß dann,
wenn ein Motorfahrzeug wie bspw. ein Kraftfahrzeug in einen Aufprall
von hinten verwickelt wird, d. h. wenn ein nachfolgendes Fahrzeug
in das Heck des Fahrzeugs hineinfährt, die Insassen des betroffenen
Fahrzeugs von Hals- bzw. Nackenverletzungen betroffen sein können.
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Es
sei darauf verwiesen, daß bei
einem Aufprall von hinten vom vorgenannten Typ das Fahrzeug, auf
das der Aufprall stattfindet, einer nach vorn gerichteten Beschleunigung
unterworfen ist. Dies bewirkt eine nach vorn gerichtete Beschleunigung
auf die Sitze des Fahrzeugs. Das Sitzkissen und die Rückenlehne
eines jeden besetzten Sitzes wirken mit dem Gesäß und dem Oberkörper der
in dem Sitz befindlichen Person zusammen und bringen eine erhebliche
Beschleunigung auf das Gesäß und den Oberkörper des
Insassen auf.
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Manche
der Probleme, die bei einer Situation mit einem Aufprall von hinten
auftreten, sind von dem Erfinder der
EP 0 556 884 A angesprochen worden, die dem
Oberbegriff des Anspruches 1 entspricht, wobei dort eine Fahrzeugsitzanordnung
vorgeschlagen worden ist, bei der sich die Rückenlehne des Sitzes anfangs
nach hinten bewegen kann, mit einer gleitenden und/oder schwenkenden
Wirkung gegen eine Verzögerungskraft,
die durch einen Energieabsorber bereitgestellt wird, bis ein "haltendes" Mittel in Form eines
Drahts straff wird, wobei dieses Haltemittel die Rückenlehne
daran hindert, sich weiter in rückwärtiger Richtung
zu bewegen. Der Winkel ist so ausgewählt, daß der Insasse des Sitzes nicht
entlang der Rückenlehne
des Sitzes nach oben rutscht und aus dem Sitz herausgleiten kann.
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Obwohl,
wie vorstehend erläutert,
bei einer Situation mit einem Aufprall von hinten eine erhebliche
Beschleunigung auf das Gesäß und den
Oberkörper
der in einem Sitz sitzenden Person aufgebracht wird, wird keine
entsprechende Beschleunigung unmittelbar auf den Kopf der Person
ausgeübt. Der
Kopf ist ein Teil des Körpers,
der eine erhebliche Masse besitzt, und demzufolge weist der Kopf
eine beträchtliche
Trägheit
auf.
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Aus
diesem Grunde verbleibt der Kopf des Insassen des Fahrzeugs anfangs
ortsfest, während das
Gesäß und der
Oberkörper
des Insassen des Fahrzeugs als Ergebnis des Aufpralls auf das hintere Ende
nach vorn beschleunigt werden. Dies veranlaßt den Hals dazu, am Anfang
eine S-förmige
Konfiguration anzunehmen, während
sich der untere Teil des Halses nach vorn bewegt, obwohl er vertikal
verbleibt, und der obere Teil des Halses in s einer anfänglichen
Position verbleibt. Als nächstes
beginnt sich der Kopf zu drehen, und der Hals nimmt dann eine gebogene
Form an. Daran anschließend
bewegt sich der Kopf nach vorn. Untersuchungen haben ergeben, daß Schleudertrauma-Verletzungen
auftreten können,
wenn der Hals die S-förmige
Konfiguration einnimmt, wenn sich der Kopf relativ zu dem Oberkörper mit
einer erheblichen Geschwindigkeit bewegt.
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Die
vorliegende Erfindung hat das Ziel, einen verbesserten Fahrzeugsitz
bereitzustellen, bei dem die Gefahr reduziert ist, daß Insassen
des Sitzes während
eines Aufpralls auf das hintere Ende eine Schleudertrauma-Verletzung
erleiden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches
1 bereitgestellt. Der Sitz weist ein Sitzkissen und eine Rückenlehne
auf, wobei zumindest ein wesentlicher Teil der Rückenlehne des Sitzes so ausgebildet
ist, daß er
sich nach hinten, relativ zu der Ausgangsposition des Sitzkissens
des Sitzes, bewegt, wobei Kraftbegrenzungsmittel vorhanden sind,
um eine Widerstandskraft bereitzustellen, die der genannten Bewegung
widersteht, wobei die rückwärtige Bewegung ein
erstes, vorbestimmtes Ausmaß an
Bewegung und ein anschließendes
zweites, vorbestimmtes Ausmaß an
Bewegung umfaßt,
wobei die Kraftbegrenzungsmittel durch die Widerstandskraft angepaßt sind,
die sich in einem relativ niedrigen Niveau für das erste vorbestimmte Ausmaß der Bewegung
und auf einem zweiten, relativ hohen Niveau über das zweite, anschließende, vorbestimmte
Ausmaß der Bewegung
bewegt.
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Bevorzugt
sind Anschlagmittel vorgesehen, um die genannte Bewegung zu beenden,
nachdem ein bestimmtes Maß der
Bewegung ausgeführt
worden ist.
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In
bevorzugter Weise ist eine Verriegelung vorgesehen, die dazu bestimmt
ist, zu verhindern, daß sich
der genannte Teil der Rückenlehne
des Sitzes nach hinten bewegt, wobei die Verriegelung dazu bestimmt
ist, daß sie
ansprechend auf einen erfaßten rückwärtigen Aufprall
gelöst
wird. In einer Ausführungsform
ist vorgesehen, daß der
genannte Teil der Rückenlehne
des Sitzes dazu bestimmt ist, die genannte rückwärtige Bewegung mit einer Schwenkbewegung
relativ zu dem Sitzkissen des Sitzes auszuführen.
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Alternativ
ist vorgesehen, daß der
genannte Teil der Rückenlehne
des Sitzes dazu bestimmt ist, die genannte rückwärtige Bewegung auszuführen, mit
einer Verschiebewirkung relativ zu der Ausgangsposition des Sitzkissens
des Sitzes.
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In
einer Ausführungsform
ist vorgesehen, daß der
genannte Teil der Rückenlehne
des Sitzes dazu bestimmt ist, die genannte rückwärtige Bewegung mit einer Schwenkwirkung
und einer Verschiebewirkung relativ zu dem Sitzkissen auszuführen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
ist die gesamte Rückenlehne
des Sitzes dazu bestimmt, sich relativ zu dem Sitzkissen des Sitzes
zu bewegen.
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In
einer alternativen Ausführungsform
ist vorgesehen, daß lediglich
ein Teil der Rückenlehne
des Sitzes die genannte rückwärtige Bewegung
gegen die relativ niedrige Widerstandskraft ausführt, während ein weiterer Teil der
Rückenlehne
des Sitzes, der eine Kopfstütze
aufweist, im wesentlichen in Ruhe verbleibt, wobei die beiden genannten
Teile der Rückenlehne
des Sitzes die genannte rückwärtige Bewegung
gegen die relativ große
Widerstandskraft ausführen.
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In
zweckmäßiger Weise
kann vorgesehen sein, daß das
erste vorbestimmte Maß der
Bewegung eine Bewegung veranlaßt,
gemessen an der Oberseite der Rückenlehne
des Sitzes, über
einen Abstand im Bereich von 150–250 mm.
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Bevorzugt
kann vorgesehen sein, daß das zweite
vorbestimmte Maß an
Bewegung eine Bewegung über
einen Abstand veranlaßt,
gemessen an der Oberseite der Rückenlehne
des Sitzes, von weniger als 80 mm.
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Bevorzugt
kann vorgesehen sein, daß das erste,
relativ niedrige Niveau der Widerstandsbewegung durch eine Kraft überwunden
wird, die geringer ist als 2 000 Newton, und die auf die Mitte der
Rückenlehne
des Sitzes aufgebracht wird.
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Zweckmäßigerweise
kann vorgesehen sein, daß das
zweite, relativ hohe Niveau der Widerstandskraft durch eine Kraft überwunden
wird, die größer ist als
5 000 Newton, oder sogar größer als
10 000 Newton, und die auf die Mitte der Rückenlehne des Sitzes aufgebracht
wird.
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Damit
die Erfindung leichter verstanden werden kann, und damit weitere
Merkmale der Erfindung deutlich werden, wird die Erfindung nachfolgend
im Wege eines Beispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben, in denen:
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1 eine schematische Ansicht
ist, die vier Darstellungen enthält,
in denen der Zustand des Kopfs und Halses eines Insassen eines Fahrzeugs
in einer Situation mit einem Aufprall von hinten dargestellt ist,
wenn ein herkömmlicher
Sitz verwendet wird,
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2 eine schematische Ansicht
eines Sitzes gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt, in der gestrichelt unterschiedliche Positionen
für einen
Teil des Sitzes dargestellt sind,
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3 eine Ansicht entsprechend 2 ist, in der ein anderer
Sitz dargestellt ist,
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4 eine graphische Darstellung
ist, in der die Kraft dargestellt ist, die erforderlich ist, um
den Teil des Sitzes zu bewegen, gegenüber dem Ausmaß der Bewegung
dieses Teils des Sitzes,
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5 eine schematische Darstellung
ist, wobei Teile weggeschnitten sind, eines anderen Sitzes gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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6 eine Seitenansicht des
Sitzes nach 5 in einem
Anfangszustand ist,
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7 eine Seitenansicht entsprechend 6 ist, in der der Sitz in
einem Zwischenzustand während
eines Aufpralls von hinten ist, wobei eine abschließende Position
des Sitzes gestrichelt dargestellt ist,
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8 eine Ansicht entsprechend 7 ist, in der die abschließende Position
des Sitzes dargestellt ist,
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9 eine Schnittansicht einer
Bauart eines Kraftbegrenzers ist, der an einem Sitz verwendet werden
kann, wie er in 5–8 dargestellt ist,
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10 eine perspektivische
Ansicht einer alternativen Ausführungsform
eines Kraftbegrenzers ist, der an dem Sitz nach 5–8 verwendet werden kann,
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11 eine Schnittansicht eines
Kraftbegrenzers ist, der zur Verwendung an den Sitz nach 2 oder 3 angepaßt ist, und
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12 eine Ansicht einer alternativen
Ausführungsform
eines Kraftbegrenzers ist, zur Verwendung an dem Sitz nach 2 oder 3.
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Zunächst wird
auf 1 der beigefügten Zeichnungen
Bezug genommen, wobei die Darstellung A die Position des Kopfs 1 und
des Halses 2 des Insassen eines Motorfahrzeugs bei normalen
Bedingungen zeigt. Der Kopf und der Hals würden diese Position einnehmen,
wenn das Fahrzeug bspw. steht.
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Unter
der Annahme, daß das
Fahrzeug anschließend
einem rückwärtigen Aufprall
ausgesetzt ist, würden
sich das Gesäß und der
Oberkörper
des Insassen des Fahrzeugs nach vorn bewegen, als eine Folge der
nach vorn gerichteten Bewegung des Fahrzeugs und der nach vorn gerichteten
Bewegung des Sitzes, der in dem Fahrzeug angebracht ist. Der Kopf 1 des
Insassen würde
dazu neigen, im Stillstand bzw. ortsfest zu verbleiben, und zwar
aufgrund seiner Trägheit.
Der Hals 2 des Insassen würde sich dann in dem Zustand
befinden, der in der Darstellung B dargestellt ist. Der Hals weist
hierbei eine S-Form auf. Danach, wie in der Darstellung C dargestellt
ist, bewegt sich der Kopf 1 nach hinten, so daß der Hals eine
gebogene Form erhält,
wobei dann, wenn der Kopf nicht gegen die Kopfstütze anstößt, der Kopf sich drehend bis
in die nach hinten gekippte Position bewegen kann, die in Darstellung
D abgebildet ist, wobei hier der Hals 2 mit einem erheblichen
Krümmungsgrad
nach hinten gebogen bzw. überstreckt (Überstreckung)
ist.
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Man
nimmt an, daß dann,
wenn der Hals den Verformungen unterworfen wird, die in den Darstellungen
A–D abgebildet
sind, der hydrodynamische Druck der Flüssigkeit innerhalb der Wirbelsäule schlagartig
ansteigen kann, wenn der Hals die S-förmige Gestalt annimmt, wodurch
dann Druckstöße auf Teile
des zentralen Nervensystems übertragen
werden, die in Kontakt mit dieser Flüssigkeit stehen. Außerdem kann
es sein, daß die
Ganglien Verletzungen erleiden. Man nimmt an, daß dies der Grund dafür ist, weshalb
Patienten mit sogenannten Schleudertrauma-Verletzungen unter den
Wirkungen derartiger Verletzungen während einer langen Zeit leiden
können.
Obwohl ein typischer Zusammenstoß mit rückwärtigem Aufprall bei einer relativ
niedrigen Aufprallgeschwindigkeit erfolgt, sind diese Zusammenstöße für eine große Anzahl
von relativ schwerwiegenden Verletzungen jedes Jahr verantwortlich.
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2 erläutert eine einfache Ausführungsform
der Erfindung. In der Ausführungsform
nach 2 ist ein Sitz 3 vorgesehen,
der ein Sitzteil oder Sitzkissen 4 und eine Rückenlehne 5 aufweist.
Die Rückenlehne
ist mit dem Sitzkissen mit Hilfe einer Schwenkverbindung 6 verbunden,
so daß die
Rückenlehne
des Sitzes nach hinten kippen kann. Der Rückseite des Sitzes ist ein
Kraftbegrenzer 7 zugeordnet. Verschiedene Ausführungsformen
von Kraftbegrenzern werden weiter unten noch im einzelnen beschrieben.
Der Kraftbegrenzer 7 ist dazu bestimmt, zu ermöglichen,
daß der
Sitz nach hinten kippt, über
einen ersten Abstand d1 mit einer ersten vorbestimmten begrenzenden
Kraft, und anschließend,
daß der
Sitz nach hinten verschwenkt, über
einen zweiten Abstand d2 mit einer größeren Widerstandskraft. Der
Abstand d1 kann in dem Bereich von 150–250 mm liegen, und der Abstand
d2 kann typischerweise geringer sein als 80 mm, gemessen an der
Oberseite der Rückenlehne
des Sitzes, kann allerdings auch größer als 80 mm sein. Ein Anschlag 8 ist
in der dargestellten Ausführungsform
vorgesehen, um eine weitere, nach hinten gerichtete Bewegung der
Rückenlehne
des Sitzes zu verhindern. Der Anschlag 8 kann ein beliebiges
Element bzw. eine Komponente aufweisen, die die nach hinten gerichtete Bewegung
der Rückenlehne
des Sitzes begrenzt, und kann aus einem Teil des Fahrzeugs bestehen,
in dem der Sitz angebracht ist. Wahlweise kann eine Sperre 9 vorgesehen sein,
die dazu dient, die Rückenlehne
des Sitzes in ihrer ursprünglichen
Position zu halten, wobei die Sperre 9 gelöst wird,
wenn ein rückwärtiger Aufprall
erfaßt
wird.
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3 erläutert eine alternative Ausführungsform
des Sitzes 3',
die ähnlich
ist wie die, die in 2 dargestellt
ist. Der Sitz 3' weist
ein Sitzteil oder Sitzkissen 4' und eine Rückenlehne 5' auf. Die Rückenlehne 5 ist
mit dem Sitzkissen mit Hilfe einer Schwenkverbindung 6' verbunden und
weiterhin mit Hilfe einer Schiebeanordnung, die ermöglicht,
daß sich
die Rückenlehne
des Sitzes nach hinten bewegt. Die Schwenkverbindung 6' ist mit einem
Neigemechanismus versehen, so daß beim normalen Gebrauch der
Winkel der Neigung der Rückenlehne
des Sitzes eingestellt werden kann. Auf diese Weise kann die Rückenlehne
des Sitzes um die Schwenkverbindung 6' geschwenkt werden oder kann nach
hinten geschoben werden, ohne eine Schwenkbewegung, auf der Schiebeanordnung.
Ein Kraftbegrenzer 7' ist vorgesehen,
der der Schiebeanordnung zugeordnet ist. Unterschiedliche Bauarten
von Kraftbegrenzern werden im einzelnen noch weiter unten beschrieben.
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Der
Kraftbegrenzer 7' ist
dazu bestimmt, zu ermöglichen,
daß sich
die Rückenlehne
des Sitzes über
einen ersten Abstand d1 nach hinten bewegt, mit einer vorbestimmten
Widerstandskraft, und sich anschließend daran über einen zweiten Abstand d2 mit
einer größeren Widerstandskraft
nach hinten bewegt. Der Abstand d1 kann in dem Bereich von 150–250 mm
liegen, und der Abstand d2 kann typischerweise geringer als 80 mm
sein, obwohl der Abstand d2 mehr als 80 mm betragen kann. Ein Anschlag 8' und eine Sperre 9' sind in der
beschriebenen Ausführungsform
vorhanden, ähnlich
denen, wie sie in der Ausführungsform
nach 2 vorgesehen sind.
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In
der Ausführungsform
nach 2 führt die Rückenlehne
des Sitzes eine schwenkende Bewegung nach hinten gegen eine niedrige
Widerstandskraft aus, und dann gegen eine höhere Widerstandskraft. In der
Ausführungsform
nach 3 führt die Rückenlehne
des Sitzes eine nach rückwärts gerichtete
Gleitbewegung gegen eine niedrige Widerstandskraft aus und dann
gegen eine höhere
Widerstandskraft, aber in alternativen Ausführungsformen kann die Rückenlehne
des Sitzes bspw. eine nach rückwärts gerichtete
Verschiebebewegung gegen eine erste niedrige Widerstandskraft ausführen, und dann
eine nach hinten schwenkende oder abbiegende Bewegung gegen eine
höhere
Widerstandskraft ausführen.
Der ersten und zweiten Bewegung kann durch einen einzelnen Kraftbegrenzer
entgegengewirkt werden, oder durch eine Kraftbegrenzereinrichtung,
die zwei Komponenten aufweist. Eine Komponente der Kraftbegrenzereinrichtung
kann die Rückenlehne
des Sitzes umfassen, die dazu bestimmt sein kann, sich zu biegen,
während
der gewünschte kraftbegrenzende
Effekt bereitgestellt wird.
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4 zeigt eine graphische
Darstellung, in der eine Kraft gegenüber einem Abstand aufgetragen ist.
Die Darstellung ist nicht maßstabsgerecht.
Es sei darauf verwiesen, daß während einer
anfänglichen Bewegung
der Rückenlehne
des Sitzes der Kraftbegrenzer eine Widerstandskraft bereitstellt,
wie sie im Bereich A der Darstellung dargestellt ist und die relativ
niedrig ist. Diese Kraft kann weniger als 2 000 Newton betragen,
gemessen an der Mitte der Rückenlehne
des Sitzes. Daher muß eine
Kraft von bis zu 2 000 Newton an der Mitte der Rückenlehne des Sitzes aufgebracht
werden, um die Rückenlehne
des Sitzes dazu zu veranlassen, sich zu bewegen. Typischerweise
beträgt
die Kraft mehr als 5 000 Newton. Die Kraft ist nicht gleichförmig während einer
anfänglichen
Bewegung des Sitzes, aber die Kraft liegt innerhalb einer vorbestimmten
Bandbreite, die auf einem relativ niedrigen Niveau eingestellt ist.
Der Teil A der Darstellung entspricht einer Bewegung der Rückenlehne
des Sitzes über
den anfänglichen
Abstand d1. Der daran anschließende
Teil der Darstellung, der mit Bezugszeichen B bezeichnet ist, entspricht
der Bewegung über
den zweiten Abstand d2. In diesem Teil der Bewegung der Rückenlehne
des Sitzes ist die Widerstandskraft, die durch den Kraftbegrenzer bereitgestellt
wird, wesentlich größer als
während des
ersten Teils der Bewegung. Die Kraft kann oberhalb von 5 000 Newton
liegen, oder sogar oberhalb von 10 000 Newton, gemessen an der Mitte
der Rückenlehne
d es Sitzes. Daher muß eine
Kraft von mehr als 5 000 oder 10 000 Newton an der Mitte der Rückenlehne
des Sitzes aufgebracht werden, um die Rückenlehne des Sitzes zu einer
Bewegung zu veranlassen. Aus diesem Grunde liegt in diesem zweiten Teil
der Bewegung, der dem Abstand d2 entspricht, die Widerstandskraft,
die durch den Kraftbegrenzer bereitgestellt wird, innerhalb einer
Bandbreite, die höher
als die entsprechende Bandbreite während der anfänglichen
Bewegung der Rückenlehne
des Sitzes liegt, die dem Abstand d1 entspricht.
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Unter
Bezugnahme auf 5 der
beigefügten
Zeichnungen ist ein weiterer Sitz 10 gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Der Sitz 10 weist ein Sitzkissen 11 und
eine Rückenleh nenanordnung auf.
Die Kissen und Polsterungen, die normalerweise die Rückenlehnenanordnung
abdecken, sind zum Zwecke der Klarheit der Darstellung weggelassen worden.
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Die
Rückenlehnenanordnung
weist einen Grundrahmen oder äußeren Rahmen 12 auf,
der aus zwei Seitenelementen 13, 14 besteht, die
durch ein sich in Querrichtung erstreckendes, oberes Rahmenelement 15 miteinander
verbunden sind. Das obere Rahmenteil 15 trägt eine
Kopfstütze 16.
Das Anordnen einer solchen Kopfstütze ist optional. Der Grundrahmen 12 ist
schwenkbar mit Hilfe von Schwenkpunkten 17 mit seitlichen
Trägern 18 verbunden,
die einteilig mit dem Sitzkissen bzw. Sitzteil 11 des Sitzes ausgebildet
sind.
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Ein
innerer Rahmen ist vorgesehen, der zwei Seitenelemente aufweist,
von denen lediglich eines, 19, in 5 sichtbar ist. Der innere Rahmen ist
eng passend innerhalb des Grundrahmens 12 aufgenommen.
Die Seitenelemente des inneren Rahmens sind schwenkbar mit den Seitenelementen 13, 14d es Grundrahmens 12 mit
Hilfe von Schwenkverbindungen 20, 21 verbunden.
Die beiden Seitenelemente des inneren Rahmens sind durch ein quer
verlaufendes oberes Rahmenteil 22 miteinander verbunden, und
ein Drahtnetz 23 ist vorgesehen, das den inneren Rahmen
ausfüllt.
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Der
innere Rahmen ist in der dargestellten anfänglichen Position mit Hilfe
von zumindest einem Kraftbegrenzer 24 gehalten, der schematisch
dargestellt ist. Kraftbegrenzer, die zur Verwendung in Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind nachfolgend beschrieben.
Der Kraftbegrenzer dient dazu, eine Kraft zu absorbieren, wenn sich
die Komponenten des Sitzes in einer Situation eines rückwärtigen Aufpralls
bewegen.
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Der
untere Teil eines jeden der Seitenelemente 13, 14 des
Grundrahmens ist mit horizontalen, sich nach vorn erstreckenden
Abschnitten 25 versehen, die obere Eingreifflächen 26 bilden.
Die Seitenelemente 18, die mit dem Sitzkissen verbunden
sind, können
jeweils ein Anschlagelement 27 tragen, das oberhalb einer
Anschlagfläche 26 angeordnet
ist. Ein Kraftbegrenzer 28, der ebenfalls schematisch in
dieser Abbildung dargestellt ist, ist den Seitenelementen 13 und 14 des
Grundrahmens 12 zugeordnet.
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Nachfolgend
sei auf 6 bis 8 der beigefügten Zeichnungen
Bezug genommen, in denen der Sitz nach 5 dargestellt ist, wenn er bspw. durch einen
Fahrer 30 eines Fahrzeugs einge nommen wird, wobei die Positionen
dargestellt sind, die der Sitz und der Fahrer in aufeinanderfolgenden
Augenblicken während
eines Aufpralls von hinten einnehmen.
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Zu
Anfang befindet sich der Fahrer 30 auf dem Sitz, wobei
der Fahrer von dem Sitzkissen 11 und der Rückenlehnenanordnung
des Sitzes unterstützt
wird. Das Gesäß des Fahrers
ruht auf dem Sitzkissen 11, und der Oberkörper des
Fahrers ist durch die Rückenlehnenanordnung
des Sitzes abgestützt.
Der Kopf 31 des Fahrers befindet sich um einen Abstand
nach vorn vor der Kopfstütze 16,
und zwar um einen Abstand d3.
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Es
sei darauf verwiesen, daß der
Hals des Fahrers einen Winkel α1
mit dem Hauptteil des Oberkörpers
des Fahrers bildet.
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Das
obere Rahmenteil 22 des inneren Rahmens weist von dem oberen
Rahmenteil 15 des Grundrahmens 12 einen Abstand
d4 auf. Typischerweise ist der Abstand d4 so gewählt, daß er etwa 50 mm beträgt.
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Wenn
ein rückwärtiger Aufprall
auftritt, wird der gesamte Sitz nach vorn bewegt. Wenn die Kraft, die
auf den inneren Rahmen ausgeübt
wird, aufgrund der Trägheit
des Oberkörpers
des Insassen 30 des Fahrzeugs, eine vorbestimmte Kraft überschreitet, wobei
es sich um eine Kraft innerhalb des Bereichs zwischen 500 und 2
000 Newton handeln kann, wird der innere Rahmen eine Schwenkbewegung
relativ zu dem äußeren Grundrahmen 12 um
die Schwenkachsen ausführen,
die durch die Schwenkverbindungen 20, 21 festgelegt
sind. Der innere Rahmen bewegt sich allerdings nicht ungehindert,
sondern bewegt sich gegen eine Widerstandskraft, die durch den Kraftbegrenzer 24 bereitgestellt
wird.
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Der
Sitz und der Insasse des Sitzes bewegen sich dann in die Position,
die in 7 dargestellt ist.
Es ist ersichtlich, daß sich
der innere Rahmen nach hinten bewegt hat, wobei sich das obere Teil 22 des
inneren Rahmens über
eine Entfernung d4 bewegt, so daß das obere Teil 22 des
inneren Rahmens mit dem oberen Teil 15 des Grundrahmens 12 zusammenwirkt.
In diesem speziellen Beispiel hat die Bewegung des oberen Teils
des Rahmenteils über den
Abstand d4 den Kopf des Insassen des Sitzes dazu veranlaßt, sich
um einen Abstand d3 zu bewegen, so daß er in Kontakt mit der Kopfstütze 16 gebracht
wird. Der Hals des Insassen des Fahrzeugs bildet nun einen Winkel α2 mit dem
Hauptteil des Oberkörpers
des Insassen. Der Winkel α2
ist nicht größer als
der Winkel α1
und ist bevorzugt geringer als der Winkel α1. Wenn der Sitz sich in dem
Zustand befindet, der in 7 dargestellt
ist, kann sich die gesamte Rückenlehne
des Sitzes, mit anderen Worten die Kombination aus dem Grundrahmen 12 und
dem inneren Rahmen, dann schwenkend um die Schwenkachse 17 bewegen,
um die Position einzunehmen, die gestrichelt dargestellt ist. Es
sei darauf verwiesen, daß sich
daher der obere Teil der Rückenlehnenanordnung
des Sitzes nach hinten um einen Abstand d5 bewegt. Dieser Abstand
d5 kann etwa 100 mm betragen.
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Der
Sitz und der Insasse befinden sich dann in dem Zustand, der in 8 dargestellt ist. Der Hals des
Insassen bildet weiterhin einen Winkel α2 mit dem Hauptteil des Oberkörpers des
Insassen, was bedeutet, daß sich
dieser Winkel während
der Bewegung der Rückenlehnenanordnung
des Sitzes über den
Abstand d5 nicht verändert
hat.
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Es
sei darauf verwiesen, daß die
Bewegung über
den Abstand d5, wenn sich der Hauptrahmen 12 um die Schwenkachse 17 verschwenkt,
gegen eine Verzögerungskraft
ausgeführt
wird, die durch den Kraftbegenzer 28 bereitgestellt wird.
Diese Verzögerungskraft
kann mehr als 5 000 Newton oder sogar mehr als 10 000 Newton betragen.
Wenn der Grundrahmen 12 sich um einen vorbestimmten Weg
verschwenkt hat, kann die Anschlagfläche 26, die sich auf
dem sich nach vorn erstreckenden Vorsprung 25 befindet,
mit dem Anschlag 27 zusammenwirken, so daß eine weitere
nach hinten gerichtete Bewegung verhindert wird.
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Die
Verzögerungskraft,
die durch den Kraftbegenzer 28 bereitgestellt wird, ist
größer als
die Verzögerungskraft,
die durch den Kraftbegrenzer 24 bereitgestellt wird.
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In 2, 3 und 5 bis 8 sind die Kraftbegenzer 7, 7', 24 und 28 auf
eine vollkommen schematische Art und Weise dargestellt. Unterschiedliche Bauarten
von Kraftbegenzern könnten
verwendet werden. Einige geeignete Kraftbegenzer werden nachfolgend
beispielhaft beschrieben.
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9 erläutert eine Bauart eines Kraftbegenzers,
die verwendet werden kann, mit einem Zylinder 40, der aus
einem geeigneten Material hergestellt ist, und der eine Auslaßöffnung 41 bildet.
Ein Kolben 42 befindet sich innerhalb des Zylinders. Der Zwischenraum
zwischen dem Kolben und der Auslaßöffnung 41 ist mit
einem deformierbaren Material gefüllt. Das deformierbare Material
kann aus Blei oder aus einem Kunststoffmaterial bestehen. Der Zylinder 40 ist
an Ort und Stelle fixiert, und der Kolben 42 ist mit dem
bewegbaren Element verbunden. Auf diese Weise kann der Zylinder 40 bspw.
mit dem unteren Rahmen verbunden sein, wobei der Kolben 42 mit
dem inneren Rahmen verbunden sein kann. Alternativ kann der Zylinder 40 mit
dem Seitenteil 18 verbunden sein, wobei der Kolben 42 mit
dem Seitenelement 14 des Grundrahmens verbunden ist.
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Die
Anordnung ist so, daß dann,
wenn sich das bewegbare Element bewegt, der Kolben 42 in den
Zylinder 40 getrieben wird, so daß das Material 43,
das sich anfangs innerhalb des Zylinders befindet, durch die Auslaßöffnung 41 herausgedrückt wird.
Dies erzeugt einen kraftbegrenzenden Effekt.
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Eine
alternative Ausführungsform
eines Kraftbegrenzers ist in 10 dargestellt.
Eine Platte 45 ist vorgesehen, die zwei sich nach oben
erstreckende Zapfen 46, 47 trägt. Ein Metallstreifen 48 ist so
angeordnet, daß er
im wesentlichen einen Zapfen 47 umschlingt und dann durch
den Spalt zwischen den Zapfen 47 und 46 hindurchgeht,
wobei er danach neben einem anderen Abschnitt des Streifens 48 liegt.
Wenn an dem freien Ende 48 des Streifens gezogen wird,
gleitet der Metallstreifen zwischen den Zapfen 46 und 47 hindurch,
wobei der Metallstreifen verformt wird. Auf diese Weise wird Energie
absorbiert.
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Diese
beiden Bauarten von Kraftbegrenzern sind als solche bekannt und
können
bei einem Sitz der Bauart, die in 5 bis 8 erläutert ist, verwendet werden.
Allerdings können
auch alternative Bauformen von Kraftbegrenzern verwendet werden.
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11 erläutert ein Beispiel eines Kraftbegrenzers,
der in der Ausführungsform
nach 2 oder 3 verwendet werden könnte. In
dieser Ausführungsform
ist ein Zylinder 60 vorgesehen, der eine Auslaßöffnung 61 an
einem Ende und eine zweite Auslaßöffnung 62 in der Seite
des Zylinders festlegt. Ein Kolben 63 ist vorgesehen, der
in den Zylinder eingesetzt ist. Der Zylinder enthält ein verformbares
Material 64 wie bspw. Blei oder ein Kunststoffmaterial. Der
Kolben 63 könnte
mit der Rückenlehne
des Sitzes verbunden werden, und der Zylinder könn te mit dem Sitzkissen des
Sitzes verbunden werden. Während
sich die Rückenlehne
des Sitzes über
den anfänglichen
Abstand bewegt, wird der Kolben in den Zylinder hineingetrieben,
wodurch das deformierbare Material sowohl durch die Auslaßöffnung 61 als
auch durch die Auslaßöffnung 62 herausgedrückt wird. Nach
einer vorbestimmten Bewegung des Kolbens, die der Bewegung der Rückenlehne
des Sitzes über den
Abstand d1 hinweg entspricht, bewegt sich der Kolben längs an der
Auslaßöffnung 62 vorbei,
wodurch diese Auslaßöffnung effektiv
geschlossen wird. Danach muß eine
wesentlich größere Kraft
auf den Kolben aufgebracht werden, um das verformbare Material 64 durch
die einzige verbleibende Auslaßöffnung 61 herauszudrücken.
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12 erläutert einen weiteren Kraftbegrenzer,
der in der Ausführungsform
nach 2 und 3 verwendet werden kann.
Bei diesem Kraftbegrenzer ist eine Platte 70 vorgesehen,
auf der sich zwei aufrechte Zapfen 71, 72 befinden,
wobei ein Metallstreifen 73 vorgesehen ist, der um den
Zapfen 72 herum und durch den Zwischenraum zwischen dem
Zapfen 72 und dem Zapfen 71 hindurch geführt ist.
Ein Endabschnitt 74 des Streifens 73 weist eine
relativ geringe Höhe
auf, und es ist vorgesehen, daß eine Spannung
auf dieses Ende des Bands aufgebracht wird. Der andere Endabschnitt 75 des
Streifens weist eine größere Höhe auf.
Wenn eine Spannung auf den Metallstreifen 73 aufgebracht
wird, wird anfänglich der
erste Abschnitt 74 mit einer relativ niedrigen Höhe an den
aufrechten Zapfen vorbeigezogen. Während das Metall verformt wird,
tritt eine vorbestimmte kraftbegrenzende Wirkung auf. Dies ist äquivalent
der Bewegung der Rückenlehnenanordnung des
Sitzes über
die Entfernung d1, wobei diese ebenfalls äquivalent ist der Bewegung
des inneren Rahmens über
den Abstand d4. Danach allerdings geht der Abschnitt des Bands mit
größerer Höhe 75 zwischen
den Zapfen 72 und 71 hindurch, und es tritt ein größerer kraftbegrenzender
Effekt auf, da eine größere Breite
des Metalls verformt werden muß,
während
das Band zwischen den Zapfen 71, 72 hindurch und
danach um den Zapfen 72 herumgeht. Dies ist äquivalent
der Bewegung der Rückenlehne
der Rückenlehnenanordnung
des Sitzes über
den Abstand d2, welche ebenfalls äquivalent ist der Bewegung des
oberen Teils des Grundrahmens 12 über den Abstand d5 hinweg.
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Aus
der vorangehenden Beschreibung sollte klar sein, daß in bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung in dem Fall, daß ein rückwärtiger Aufprall stattfindet,
die Rückenlehne
des Sitzes sich über
einen ersten vorbestimmten Abstand bewegen kann, wobei diese Bewegung
einer kraftbegrenzenden Wirkung unterworfen ist, bei der ein relativ niedriger
Widerstand bereitgestellt wird, und daß sich anschließend die
Rückenlehne
des Sitzes über
einen weiteren Abstand hinweg bewegen kann, während sie einer kraftbegrenzenden
Wirkung unterworfen ist, bei der ein relativ hoher Widerstand bereitgestellt
ist.
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Es
wird angenommen, daß diese
Bewegung der Rückenlehne
des Sitzes dazu dienen kann, Schleudertrauma-Verletzungen zu minimieren.