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Diese Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Reinigung von Benzoesäure.
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Benzoesäure lässt sich durch ein Verfahren wie
die Oxidation von Toluol herstellen. Zum Beispiel existiert ein
Bericht, dass die Oxidation von Toluol in der flüssigen Phase Benzoesäure in einer
Ausbeute von etwa 40% ergibt. Die Benzoesäure, die durch ein Verfahren
wie das oben erwähnte
hergestellt wird, enthält
eine geringe Menge an Verunreinigungen, selbst nach der Entfernung
von niedrig siedenden Substanzen, wie das zuvor eingesetzte Toluol.
Die hier auftretenden Verunreinigungen schließen Benzaldehyd, Benzylalkohol,
Benzoesäureester,
Biphenyle, p-Phenylbenzoesäure,
Phthalsäureanhydrid,
Toluylsäure
ein, und da sie Probleme im Bezug auf Geruchsemissionen und Verfärbungen
hervorrufen, sollten sie vorzugsweise aus dem Produkt Benzoesäure entfernt
werden.
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Die folgenden Verfahren zur Reinigung
von Benzoesäure
sind bekannt: Behandlung mit Schwefelsäure gefolgt von einer Rektifikation,
wie in JP-B-61-25013 (
DE 26 36
489 ) offenbart; Verdampfen unter Inertgas gefolgt von einer
Kristallisation unter spezifischen Bedingungen, wie in JP-B-5711899 (1982)
offenbart; Destillation in Gegenwart von aliphatischen Aminen wie
in JP-B-6-43367 (
DE 34 20 111 )
offenbart und Reinigung durch überkritische
Extraktion wie in JP-A-61-130257 (
EP
1833319 ) offenbart. Allerdings genügte keines dieser Verfahren
allen Faktoren, die für
eine Reinigung von Bedeutung sind, wie Wirkungsgrad, Ausrüstung und
Kosten.
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Weiterhin offenbaren JP-A-57-99301, JP-A-06-91103
und EP-A-105524 ein Verfahren zur Reinigung von kristallinen Substanzen,
wie Dichlorbenzol, Acrylsäure
und ähnliche.
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Ferner ist ein Verfahren für die Reinigung von
kristallinen Feststoffen bekannt, das auf der Kristallisation, wie
der Umkristallisation, beruht, aber dieses sieht sich ebenfalls
den zuvor erwähnten
Problemen gegenüber
und eignet sich nicht besonders gut für die Anwendung in einem kommerziellen
Maßstab.
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Ein Ziel dieser Erfindung ist es,
ein Verfahren zur Reinigung von Benzoesäure bereitzustellen, das die
kontinuierliche Herstellung von hochreiner Benzoesäure in verhältnismäßig einfachen
Geräten
bei einem hohem Wirkungsgrad erlaubt. Das oben erwähnte Ziel
kann durch die in den Ansprüchen
definierten Merkmale erreicht werden.
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Die rohe, zu reinigende Benzoesäure in dieser
Erfindung ist das Reaktionsprodukt der Oxidation von Toluol in der
flüssigen
Phase, aus dem Feststoffe und niedrig siedende Substanzen, wie Toluol
entfernt wurden, aber sie ist nicht auf dieses besondere Material
beschränkt.
Weiterhin liegt die Reinheit der rohen Benzoesäure vorzugsweise bei 90% oder
darüber,
stärker
bevorzugt bei 95% oder darüber.
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Die Rohbenzoesäure wird in Form von Kristallen
mit einer Schüttdichte,
die auf 0,2 g/cm3 oder mehr, vorzugsweise
auf 0,3 g/cm3 oder mehr, stärker bevorzugt
auf 0,4 g/cm3 bis 0,8 g/cm3 eingestellt
ist, eingesetzt. Kristalle mit einer derartigen Schüttdichte können zum
Beispiel durch Schmelzen; Kristallisieren und Abschaben der rohen
Benzoesäureblättchen von
einer Walze erhalten werden. Weiterhin beträgt der mittlere Teilchendurchmesser
der rohen Benzoesäure
0,3 mm oder mehr, vorzugsweise 0,5 mm oder mehr, stärker bevorzugt
1 mm bis 10 mm. Wie der Begriff mittel hier andeutet, können natürlich Pulver und
grobe Teilchen zusammen vorkommen. Grobe Teilchen mit einem Teilchendurchmesser
von mehr als 30 mm werden vorzugsweise so weit wie möglich entfernt,
aber jene mit einem Teilchendurchmesser von etwa 100 mm können darin
enthalten sein ohne Schaden anzurichten, so lange die Dicke 1 mm
oder weniger beträgt.
Dies bedeutet, dass die Blättchenform
bevorzugt ist.
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Die Schüttdichte, die in dieser Erfindung
Verwendung findet, wird bestimmt, indem 100 g der Benzoesäurekristalle
in einen 1000 cm3 Messzylinder gegeben und
30 Sekunden mit einem Rüttler
geschüttelt
werden und die Gradierung des Messzylinders abgelesen wird. Der
mittlere Teilchendurchmesser wird bestimmt, indem einige Teilchen
mittlerer Größe ausgesucht
werden und deren Länge
(x), Breite (y) und Höhe
(z) gemessen, (x + y + z)/3 berechnet und der Durchschnitt der berechneten
Werte gebildet wird.
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Eine kontinuierliche Kristallisationsapparatur,
die mit einem Rührer
ausgestattet ist und zur Verwendung in dieser Erfindung vorgesehen
ist, kann jede Art einer Kristallisationsapparatur vom Typus eines
vertikalen Turmes sein, der im oberen Bereich mit einer Öffnung für das Einbringen
der Rohstoffe sowie einer Öffnung
zur Entnahme der Stammlösung und
im unteren Bereich mit einer Heizvorrichtung sowie einer Öffnung zur
Entnahme des Produktes ausgestattet ist. Es können eine Vielzahl von Apparaturen
eingesetzt werden, aber eine Apparatur, wie in JP-B 58-46322 (1983)
und in „Aromatics", Band 37 (1985),
Seiten 109 bis 127 beschrieben, oder ihre teilweise verbesserte
Version ist bevorzugt. Besonders bevorzugt ist die bereits erwähnte Apparatur
bei dem die Kühlvorrichtung
im oberen Bereich entfernt ist.
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Die 1 ist
eine Planskizze eines Beispiels einer kontinuierlichen Kristallisationsapparatur.
Die Zeichen stehen für
folgendes:
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- 1
- Rumpf
der Apparatur
- 2
- Rührer
- 3
- Öffnung für das Einbringen
der Rohstoffe
- 4
- Öffnung für die Entnahme
der Stammlösung
- 5
- Heizvorrichtung
- 6
- Öffnung für die Entnahme
des Produktes
- 7
- Antriebsmotor
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Diese Erfindung wird unter Bezugnahme
auf die Zeichnung beschrieben.
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Die 1 zeigt
ein Beispiel für
eine kontinuierliche Kristallisationsapparatur vom Typus eines vertikalen
Turmes. Der Rumpf 1 der Apparatur ist innen mit einem Rührer 2 ausgestattet
und ist weiterhin im oberen Abschnitt mit der Öffnung 3 für das Einbringen
des Rohmaterials sowie der Öffnung 4 zur
Entnahme der Stammlösung
und im unteren Abschnitt mit der Heizvorrichtung 5 sowie
der Öffnung 6 zur Entnahme
des Produktes ausgestattet. Das Zeichen 7 bezieht sich
auf einen Antriebsmotor für
den Rührer 2.
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Der Rührer 2 ist hier vorzugsweise
ein Typ, der die Bewegung hauptsächlich
in der gleichen Ebene vollzieht. Ein Typ, der eine heftige Auf-
und Abbewegung ausführt,
stört den
Temperaturgradienten. In dem zuvor erwähnten bevorzugten Typ einer
Kristallisationsapparatur, liegt eine Schicht der Stammlösung im
oberen Abschnitt vor, während
eine Schicht einer Aufschlämmung,
die aus Kristallen und Flüssigkeit
besteht, in den mittleren und unteren Abschnitten vorliegt und sich
ein Temperaturgradient entwickelt, bei dem die Temperatur vom oberen
Abschnitt zum unteren Abschnitt ansteigt.
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Die Kristalle aus roher Benzoesäure mit
der spezifizierten Dichte und dem spezifizierten Teilchendurchmesser
werden als Ausgangsmaterial durch Öffnung 3 für das Einbringen
der Rohstoffe eingebracht. Die derartig eingebrachten Kristalle
des Rohmaterials sinken langsam ab und erreichen die Schicht mit
der Aufschlämmung,
wobei ein Teil davon beim Kontakt mit der Stammlösung aufschmilzt und kristallisiert.
In der Schicht der Aufschlämmung schmelzen
die Kristalle beim Kontakt mit dem Rückflussstrom und unterziehen
sich einer Reinigung durch Umkristallisation, wobei die Kristalle,
deren Reinheit sich erhöht
hat, einen Niederschlag bilden, während die Verunreinigungen
in den Rückflussstrom
gehen, d. h. in die Stammlösung.
Die gereinigten Kristalle werden durch die Heizvorrichtung 5 aufgeschmolzen,
die im unteren Bereich des Rumpfes 1 angeordnet ist, wobei
ein Teil als Produkt aus der Öffnung 6 zur
Produktentnahme abgezogen wird und ein anderer Teil als Rückflussstrom
aufsteigt.
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In dieser Erfindung werden die Kristalle
aus roher Benzoesäure
mit der spezifizierten Dichte und dem spezifizierten Teilchendurchmesser
als Ausgangsmaterial eingeführt.
Wobei sich die Schicht der Stammlösung nur schwer von der Schicht
der Aufschlämmung
unterscheidet, sich der Temperaturgradient nicht zu einer spezifizierten
Bedingung ausbildet und somit ein stabiler Betrieb der Apparatur
unmöglich
wird, wenn die Rohstoffe, die als Flüssigkeit oder als Feststoff
zugegeben werden, nicht der spezifizierten Dichte und dem spezifizierten
Teilchendurchmesser entsprechen. Dies scheint der Hauptgrund dafür zu sein,
warum kein Versuch unternommen wurde, Benzoesäure durch Kristallisation zu
reinigen. Es ist hier sogar möglich,
die Rohstoffe in Form einer Aufschlämmung zuzugeben, wenn sie die spezifizierte
Dichte und den spezifizierten Teilchendurchmesser besitzen.
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Die Betriebsbedingungen der Kristallisationsapparatur
variieren mit der Reinheit des Rohmaterials sowie mit der Form und
der Größe der Apparatur
und ähnlichem,
und es ist bevorzugt, wenn die Temperatur des Rumpfes 1 im
unteren Abschnitt bei ungefähr
122°C und
im oberen Abschnitt bei 110 bis 120°C sowie im mittleren Abschnitt
auf einen Punkt in einem dazwischen liegenden Bereich zwischen den beiden
zuvor erwähnten
eingestellt ist. Um einen Temperaturgradienten wie diesen zu erzielen,
kann der Rumpf 1 zur Heizung oder Kühlung ummantelt werden, jedoch
ist eine Wärmeisolierung
alleine ausreichend. Eine Kühlung
der Peripherie des Rumpfes 1, insbesondere der Peripherie
im oberen Abschnitt neigt dazu, dass sich ein problematischer Niederschlag
feiner Kristalle bildet. Da in dieser Erfindung die Rohstoffe in
Form von Kristallen zugegeben werden, dient die Schmelzwärme vorteilhafterweise
zur Kühlung
der Stammlösung
oder des Rückflussstromes
und bewirkt die Umkristallisation. Folglich entsteht kein Nachteil,
wenn die Rohstoffe bei Raumtemperatur zugegeben werden.
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In dieser Erfindung führt das
Einbringen der Kristalle aus roher Benzoesäure mit der spezifizierten
Dichte und dem spezifizierten Teilchendurchmesser wahrscheinlich
zu dem folgenden Effekt: die Kristalle sinken allmählich durch
die Schicht mit der Stammlösung
und erreichen die Schicht mit der Aufschlämmung, inzwischen bedecken
sie die feinen Kristalle, die in der Apparatur erzeugt werden, halten diese
nieder und erlauben eine klare Unterscheidung zwischen den Schichten
mit der Aufschlämmung
und der Stammlösung.
Der Rührer
fungiert so, dass er den Kontakt zwischen den Kristallen und dem
Rückflussstrom
fördert,
und so den Wirkungsgrad der Reinigung erhöht.
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Beispiel 1
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Die verwendete Kristallisationsapparatur
bestand aus einer kontinuierlichen Kristallisationsapparatur von
Typus eines vertikalen Turms, wie in 1 dargestellt,
bestehend aus einem Rumpf 1, 50 mm im Durchmesser (Durchmesser
des Turms) und 600 mm hoch (Höhe
des Turms) und einem Rührer 2,
der aus einer Rührerachse
sowie aus stäbchenförmigen Rührblättern, die
in Abständen
von 50 mm an der Achse angebracht waren, zusammengesetzt war.
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Kristalle aus roher Benzoesäure, die
zur Verwendung als Rohmaterial vorgesehen sind, bestehen aus Flocken
mit einer Schüttdichte
von 0,45 g/cm3, einer Dicke von 0,45 mm,
einem mittleren Durchmesser von 5,0 mm und einer Reinheit von 98%,
hergestellt durch die Verarbeitung von roher Benzoesäure, die
mittels Oxidation in der flüssigen
Phase von Toluol hergestellt wurden, in feine Flocken auf einer
Walze.
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Die oben erwähnten Kristalle aus roher Benzoesäure wurden
als Rohmaterial mit einer Geschwindigkeit von 400 g/h durch die Öffnung 3 für das Einbringen
des Rohmaterials in den Rumpf 1 eindosiert und die Apparatur
wurde im stationären
Zustand betrieben, wobei die Schichthöhe der Stammlösung im
oberen Abschnitt bei etwa 150 mm, die Schichthöhe der Aufschlämmung in
den mittleren und unteren Abschnitten bei ungefähr 400 mm und die Geschwindigkeit
des Rührers 2 bei
50 UpM gehalten wurde. Die Temperatur betrug 118°C im oberen Abschnitt, 119°C im mittleren
Abschnitt und 122°C
im unteren Abschnitt.
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Als Produkt wurde die Schmelze der
gereinigten Benzoesäure
an der Öffnung 6 zur
Produktentnahme mit einer Geschwindigkeit von 200 g/h entfernt und
die Stammlösung
wurde an der Öffnung 4 zur
Entnahme der Stammlösung
mit einer Geschwindigkeit von 200 g/h entfernt. Die Reinheit des Produktes
lag bei 99,99% und die Konzentration der Benzoesäure in der Stammlösung betrug
96%.
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Beispiel 2
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Dem Verfahren zur Reinigung aus dem
oben erwähnten
Beispiel 1 wurde nachgearbeitet, außer dass die Geschwindigkeit
des Rührers 2 auf
100 UpM eingestellt, das Rohmaterial mit einer Geschwindigkeit von
500 g/h durch die Öffnung 3 für das Einbringen
der Rohstoffe dosiert und die Schmelze der gereinigten Benzoesäure mit
einer Geschwindigkeit von 350 g/h aus der Öffnung 6 zur Entnahme
des Produktes abgezogen wurde. Die Reinheit des so erhaltenen Produktes
betrug 99,97%.
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Während
der Reinigung betrug die Temperatur im Inneren des Rumpfes 1 116°C im oberen
Abschnitt, 119°C
im mittleren Abschnitt und 122°C
im unteren Abschnitt.
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Beispiel 3
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Dem Verfahren zur Reinigung aus dem
oben erwähnten
Beispiel 1 wurde nachgearbeitet, außer dass die Geschwindigkeit
des Rührers 2 auf
100 UpM eingestellt, das Rohmaterial mit einer Geschwindigkeit von
500 g/h durch die Öffnung 3 für das Einbringen
der Rohstoffe dosiert, die Schmelze der gereinigten Benzoesäure mit
einer Geschwindigkeit von 400 g/h aus der Öffnung 6 zur Entnahme
des Produktes entfernt wurde, die Stammlösung mit einer Geschwindigkeit
von 200 g/h aus der Öffnung 4 zur Entnahme
der Stammlösung
entfernt und eine Hälfte oder
100 g/h der abgezogenen Stammlösung
durch die Öffnung 3 für das Einbringen
der Rohstoffe in den Rumpf 1 zurückgeführt wurde. Die Reinheit des
so erhaltenen Produktes betrug 99,95%.
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Während
der Reinigung betrug die Temperatur in Inneren des Rumpfes 1 113°C im oberen
Abschnitt, 118°C
im mittleren Abschnitt und 122°C
im unteren Abschnitt.
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Beispiel 4
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Das Verfahren zur Reinigung aus dem
oben erwähnten
Beispiel 1 wurde nachgearbeitet, außer dass Flocken (Schüttdichte
0,45 g/cm3, Dicke 0,3 mm, mittlerer Durchmesser
0,7 mm und Reinheit 98%) als Rohstoff eingesetzt wurden, das Rohmaterial
mit einer Geschwindigkeit von 300 g/h durch die Öffnung 3 für das Einbringen
der Rohstoffe dosiert und die Schmelze der gereinigten Benzoesäure mit einer
Geschwindigkeit von 150 g/h aus der Öffnung 6 zur Entnahme
des Produktes entfernt wurde. Die Reinheit des so erhaltenen Produktes
betrug 99,99%.
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Das Reinigungsverfahren dieser Erfindung ermöglicht die
einfache Herstellung von Benzoesäure
mit einer Reinheit von 99,9% oder darüber in einer verhältnismäßig einfachen
Apparatur bei geringen Betriebskosten, und es besitzt einen hohen
industriellen Wirkungsgrad.