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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese Erfindung betrifft die Identifikation
eines spezifischen Antigens, das an Tumorzellen zu finden ist, insbesondere
Mesotheliomen und Eierstock-Tumorzellen,
und unter anderem Verfahren und Zusammensetzungen zum Abzielen auf
das Antigen tragende Zellen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Monoklonale Antikörper werden derzeit zum Diagnostizieren
und Behandeln von Krebs verwendet (Mach, J., et al., Current Opinion
Immunol. 8, 685–693
(1991); Grossbard, M. L., et al., Blood 80 (4): 863–878 (1992)).
Damit er zur Therapie nützlich
ist, sollte der Antikörper
ein Antigen erkennen, das in großen Mengen an den Krebszellen
und in vernachlässigbaren
Mengen in normalen Zellen vorhanden ist. Alternativ kann das Antigen
in beträchtlichen
Mengen an normalen Zellen vorhanden sein, wenn normale Zellen nicht
Komponenten eines wesentlichen Organs sind. Diese Methode war bei
der Entwicklung von neuen Behandlungen für Leukämien und Lymphomen nützlich.
Verschiedene Differenzierungsantigene wurden an Lymphomen und Leukämien identifiziert,
die gute Ziele für
die Immuntherapie sind, da sie an den Stammzellen, die differenzierte Lymphozyten
verursachen, nicht vorhanden sind (Grossbard, M. L., et al., Blood
80 (4): 863–878
(1992)). Somit können
normale Lymphozyten, die durch die Immuntherapie abgetötet werden,
regeneriert werden. Einige Beispiele von Lymphozytenantigenen dieses
Typs sind CD19, CD22, CD25 und CD30 (Grossbard, M. L., et al., Blood
80 (4): 863–878
(1992); Engert, A., et al., Cancer Research 50, 84–88 (1990)).
Es wäre
natürlich
sehr nützlich,
Antikörper
zu haben, die Differenzierungsantigene an festen Tumoren erkennen,
aber nur eine kleine Anzahl von diesen stehen zur Verfügung. Ein
Grund, der zum Mangel an solchen Antikörpern beiträgt, besteht darin, daß Anstrengungen
zur Identifikation von Differenzierungsantigenen an verschiedenen
Arten von Epithelialzellen im Vergleich zu den intensiven Anstrengungen,
die zur Identifikation von Differenzierungsantigenen an Zellen des
blutbildenden Systems gemacht wurden, relativ mäßig waren.
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Eierstockkrebs stellt eine der Krankheiten
dar, die durch Immuntherapie behandelt werden könnte, da die Eierstöcke während der
Operation für
diese Krankheit immer entfernt werden und die Reaktivität mit normalem
Eierstockgewebe kein Problem ist. Verschiedene Antikörper, die
Differenzierungsantigene an Eierstockkrebszellen erkennen, wurden
erzeugt. Einer von diesen ist OC125, der das CA125-Antigen erkennt (Bast,
R., et al., N. Eng. J. Med. 309, 883–887 (1983)). CA125 ist ein
Glycoprotein mit hohem Molekulargewicht, das durch Eierstockkrebszellen
verbreitet wird und bei der Diagnose von Eierstockkrebs nützlich war. Antikörper für CA125
sind jedoch für
die Immuntherapie nicht nützlich,
da das CA125-Antigen in den Blutstrom verbreitet wird (Bast, R.,
et al., N. Eng. J. Med. 309, 883–887 (1983)). Ein weiterer
ist MOV18, der das Folatbindungsprotein erkennt. Dieses Protein
ist in Eierstockkrebsen sowie in einigen anderen Tumoren reichlich vorhanden.
Diese Protein wird leider auch in der Niere reichlich exprimiert
(Campbell, I. G., et al., Cancer Res. 51, 5329–5338 (1991)). Ein Antikörper, den
wir vorher isolierten und als MAb K1 bezeichneten, reagiert mit vielen
Eierstockkrebsen und vielen Mesotheliomen. Wie OC125 reagiert der
Antikörper
auch mit normalen Mesothelzellen, aber er reagiert nicht mit anderen
Zellentypen, abgesehen von schwacher Reaktivität mit einigen Zellen in der
Luftröhre
(Chang, K., et al., Int. J. Cancer 50, 373–381 (1992); Chang, K., et
al., Cancer Res. 52, 181–186
(1992), siehe auch US-Patent 5 320 956). Das von MAb K1 erkannte
Antigen scheint ein Differenzierungsantigen zu sein, das am Mesothel
vorliegt und an Krebsen, die vom Mesothel abgeleitet sind, wie z.
B. Mesotheliomen vom epithelähnlichen
Typ, sowie an den meisten Eierstockkrebsen exprimiert wird. Somit
sollte die auf das CAK1-Antigen gerichtete Immuntherapie das potentielle
Risiko der Beschädigung
von normalen Mesothelzellen und vielleicht von Zellen der Luftröhre berücksichtigen
(Chang, K., et al., Int. J. Cancer 50, 373–381 (1992); Chang, K., et
al., Cancer Res. 52, 181– 186
(1992); Chang, K., et al., Int. J. Cancer 51, 548–554 (1992);
Chang, K., et al., Am. J. Surg. Pathol. 16, 259–268 (1992)).
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Unter Verwendung der Eierstock-Krebszellinie
OVCAR-3 sowie von HeLa-Zellen wurde gezeigt, daß das Antigen ein Glycoprotein
mit ungefähr
40 kD ist, das an die Zellenoberfläche durch Phosphatidylinositol gebunden
ist. Das Protein wird freigesetzt, wenn die Zellen mit Phosphotidylinositol-spezifischer
Phospholipase C behandelt werden (Chang, K., et al., Cancer Res.
52, 181–186
(1992)). Wir hatten vorher versucht, eine cDNA zu klonen, die zwei
verschiedene intrazelluläre
Proteine codiert, die auch mit MAb K1 reagieren (Chang, K., und
Pastan, I., Int. J. Cancer 57, 90–97 (1994)). Keines von diesen
ist das Zellenoberflächen-Membranantigen, das
von MAb K1 erkannt wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Eine Aufgabe der Erfindung ist in
den Ansprüchen
definiert.
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Die vorliegende Erfindung stellt
Verwendungen für
isolierte Polypeptide mit mindestens 10 benachbarten Aminosäuren aus
der Polypeptidsequenz von SEQ. ID. NR. 2 bereit, wobei das Polypeptid
an Antiseren bindet, die gegen das Polypeptid mit voller Länge von
SEQ. ID. NR. 2 als Immunogen erhöht
ist, welches mit einem Polypeptid von 40 kD vollständig immunadsorbiert
wurde, welches an die Zellenoberfläche von OVCAR-3- und HeLa-Zellen
(das K1-Antigen)
gebunden ist. Polypeptide mit voller Länge der Erfindung weisen typischerweise
eine Größe von etwa
69 kD auf, obwohl sie größer sind,
wenn sie glycosyliert oder in ein Gebilde wie z. B. einen eukaryotischen
Expressionsvektor integriert sind. Die Polypeptide der vorliegenden
Erfindung können
in verschiedenen Formen vorliegen, einschließlich isolierten, natürlich vorkommenden,
endoproteolytischen Polypeptiden, rekombinant erzeugten Polypeptiden
und als Teile von rekombinanten Polypeptiden wie z. B. Fusionsproteinen.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch Verwendungen für
isolierte Nukleinsäuren
bereit, die die vorstehend beschriebenen Polypeptide codieren. Beispielhafte
Nukleinsäuren
umfassen diejenigen, die in SEQ. ID. NR. 1 beschrieben sind. In
bevorzugten Ausführungsbeispielen
ist die Nukleinsäure
ein Teil eines rekombinanten Vektors wie z. B. ein Plasmid oder
Virus oder kann als Sonde zum Nachweis für das Antigen verwendet werden.
In bevorzugten Ausführungsbeispielen
hybridisiert die Nukleinsäure
selektiv mit der Nukleinsäure
von SEQ. ID. NR. 1. Die Nukleinsäuresequenz
kann z. B. ein Mesothelinpolypeptid mit vollständiger Sequenzidentität zu einem
natürlich
vorkommenden Mesothelinprotein codieren. Die Nukleinsäure kann
auch ein Mesothelinpolypeptid codieren, das nicht zu einem natürlich vorkommenden
Mesothelinpolypeptid identisch ist, wie z. B. ein Fusionsprotein
oder ein genetisch konstruiertes Mutantenmesothelinprotein, das
die für
die Proteinfunktion oder die Immunogenität kritischen Basen, wie hierin
beschrieben, beibehält.
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Rekombinante Zellen, die eine Nukleinsäure der
vorliegenden Erfindung umfassen, werden auch bereitgestellt, einschließlich eukaryotischer
und prokaryotischer Zellen. Die vorliegende Erfindung stellt auch
Antikörper
bereit, die spezifisch an die Polypeptide der vorliegenden Erfindung
binden.
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Die Erfindung ist ferner zum Abzielen
auf und/oder Hemmen des Wachstums von Zellen, die Mesothelin tragen,
nützlich;
Verfahren zum Nachweis des Antigens und seines Expressionsniveaus
als Angabe der Anwesenheit von Tumorzellen; und Kits für einen
solchen Nachweis.
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DEFINITIONEN
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Wenn nicht anders definiert, haben
alle hierin verwendeten technischen und wissenschaftlichen Begriffe
dieselbe Bedeutung, wie sie üblicherweise
von Fachleuten, zu denen diese Erfindung gehört, verstanden wird. Obwohl
beliebige Verfahren und Materialien, die zu den hierin beschriebenen ähnlich oder äquivalent sind,
bei der Ausführung
oder Prüfung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, werden die bevorzugten
Verfahren und Materialien beschrieben. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung werden die folgenden Begriffe nachstehend definiert.
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Der Begriff "Antikörper", wie hierin verwendet, umfaßt verschiedene
Formen von modifizierten oder veränderten Antikörpern, wie
z. B. ein intaktes Immunglobulin, verschiedene Fragmente, wie z.
B. ein Fv-Fragment, ein Fv-Fragment, das nur die variablen Bereiche
einer leichten und schweren Kette enthält, ein Fv-Fragment, das durch
eine Disulfidbindung gebunden ist (Brinkmann et al. Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 90: 547–551 (1993)),
ein Fab- oder (Fab)'2-Fragment, das die variablen Bereiche und
Teile der konstanten Bereiche enthält, ein Ein-Ketten-Antikörper und
dergleichen (Bird et al., Science 242: 424–426 (1988); Huston et al.,
Proc. Nat. Acad. Sci. USA 85: 5879–5883 (1988)). Der Antikörper kann
von tierischem (insbesondere Maus oder Ratte) oder menschlichem
Ursprung sein oder kann chimär
sein (Morrison et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA 81: 6851–6855 (1984))
oder humanisiert sein (Jones et al., Nature 321: 522–525 (1986),
und veröffentlichte GB-Patentanmeldung
#8707252).
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Der Begriff "Immuntest" ist ein Test, der einen Antikörper verwendet,
um einen Analyten oder ein Antigen spezifisch zu binden. Der Immuntest
ist durch die Verwendung von spezifischen Bindungseigenschaften eines
speziellen Antikörpers,
um den Analyten zu isolieren, auf diesen abzuzielen und/oder ihn
zu quantifizieren, gekennzeichnet.
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Die Begriffe "isoliert", "gereinigt" oder "biologisch rein" beziehen sich auf
Material, das im wesentlichen oder essentiell von Komponenten frei
ist, die es normalerweise begleiten, wie es in seinem natürlichen
Zustand zu finden ist.
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Der Begriff "Nukleinsäure" bezieht sich auf ein Desoxyribonukleotid-
oder Ribonukleotid-Polymer in entweder ein- oder doppelsträngiger Form
und umfaßt,
wenn nicht anderweitig begrenzt, bekannte Analoge von natürlichen
Nukleotiden, die in einer ähnlichen
Weise wie natürlich
vorkommende Nukleotide funktionieren können.
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Der Begriff "Nukleinsäuresonde" bezieht sich auf ein Molekül, das an
eine spezifische Sequenz oder Teilsequenz einer Nukleinsäure bindet.
Eine Sonde ist vorzugsweise eine Nukleinsäure, die durch Komplementärbasenpaarung
an die volle Sequenz oder an eine Teilsequenz einer Zielnukleinsäure bindet.
Es ist für einen
Fachmann selbstverständlich,
daß Sonden
Zielsequenzen binden können,
denen die vollständige
Komplementarität
mit der Sondensequenz fehlt, in Abhängigkeit von der Stringenz
der Hybridisierungsbedingungen. Die Sonden werden vorzugsweise direkt,
wie mit Isotopen, Chromophoren, Lumiphoren, Chromogenen, oder indirekt,
wie z. B. mit Biotin, an das später
ein Streptavidinkomplex binden kann, markiert. Durch Testen auf
die Anwesenheit oder Abwesenheit der Sonde kann man die Anwesenheit
oder Abwesenheit der Auswahlsequenz oder -teilsequenz nachweisen.
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Die Begriffe "Polypeptid", "Peptid" und "Protein" werden hierin zur
Bezugnahme auf ein Polymer von Aminosäureresten austauschbar verwendet.
Die Begriffe gelten für
Aminosäurepolymere,
in denen ein oder mehrere Aminosäurereste
ein künstliches
chemisches Analog einer entsprechenden natürlich vorkommenden Aminosäure sind,
sowie für
natürlich
vorkommende Aminosäurepolymere.
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Der Begriff "rekombinant", wenn er mit Bezug auf eine Zelle verwendet
wird, gibt an, daß die
Zelle eine DNA codiert, deren Ursprung für den Zellentyp exogen ist.
Eine rekombinante Zelle exprimiert somit beispielsweise Gene, die
innerhalb der natürlichen
(nicht-rekombinanten) Form der Zelle nicht gefunden werden.
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Der Begriff "identisch" im Zusammenhang mit zwei Nukleinsäure- oder
Polypeptidsequenzen bezieht sich auf die Reste in zwei Sequenzen,
die gleich sind, wenn sie auf maximale Übereinstimmung angeordnet sind.
Eine optimale Anordnung von Sequenzen zum Vergleich kann durchgeführt werden,
z. B. durch den lokalen Homologiealgorithmus von Smith und Waterman
Adv. Appl Math. 2: 482 (1981), durch den Homologieanordnungsalgorithmus
von Needleman und Wunsch J. Mol. Biol. 48: 443 (1970), durch die
das Verfahren der Suche nach Ähnlichkeit
von Pearson und Lipman Proc. Natl. Acad. Sci. (U.S.A.) 85: 2444
(1988), durch computergestützte
Implementierungen dieser Algorithmen (GAP, BESTFIT, FASTA und TFASTA
im Wisconsin Genetics Software Package, Genetics Computer Group,
575 Science Dr., Madison, WI) oder durch Untersuchung.
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Der Begriff "wesentliche Identität" oder "wesentliche Ähnlichkeit" im Zusammenhang mit einem Polypeptid
gibt an, daß ein
Polypeptid eine Sequenz mit mindestens 70% Sequenzidentität zu einer
Referenzsequenz oder vorzugsweise 80% oder bevorzugter 85% Sequenzidentität zur Referenzsequenz
oder am meisten bevorzugt 90% Identität über ein Vergleichsfenster von
etwa 10– 20
Aminosäureresten
umfaßt.
Eine Angabe, daß zwei
Polypeptidsequenzen im wesentlichen identisch sind, ist, daß ein Peptid
immunologisch mit Antikörpern
reaktiv ist, die gegen das zweite Peptid erhöht sind. Somit ist ein Polypeptid
zu einem zweiten Polypeptid beispielsweise im wesentlichen identisch,
wenn sich die zwei Peptide nur um eine konservative Substitution unterscheiden.
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Eine Angabe, daß zwei Nukleinsäuresequenzen
im wesentlichen identisch sind, ist, daß das Polypeptid, das die erste
Nukleinsäure
codiert, mit dem von der zweiten Nukleinsäure codierten Polypeptid immunologisch
kreuzreaktiv ist.
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Eine weitere Angabe, daß zwei Nukleinsäuresequenzen
im wesentlichen identisch sind, ist, daß die zwei Moleküle unter
stringenten Bedingungen miteinander hybridisieren. Stringente Bedingungen
sind von der Sequenz abhängig
und sind unter verschiedenen Umweltparametern verschieden. Im allgemeinen
werden stringente Bedingungen als etwa 5°C bis 20°C niedriger als der thermische
Schmelzpunkt (Tm) für die spezifische Sequenz bei
einer definierten Ionenstärke
und definiertem pH-Wert ausgewählt.
Tm ist die Temperatur (unter definierter
Ionenstärke
und definiertem pH-Wert), bei der 50% der Zielsequenz mit einer
perfekt abgestimmten Sonde hybridisiert. Nukleinsäuren, die
unter stringenten Bedingungen nicht miteinander hybridisieren, sind
jedoch immer noch im wesentlichen identisch, wenn die Polypeptide,
die sie codieren, im wesentlichen identisch sind. Dies geschieht
z. B., wenn eine Kopie einer Nukleinsäure unter Verwendung der durch den
genetischen Code zugelassenen maximalen Codondegeneration erzeugt
wird.
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Die Sätze "bindet spezifisch an ein Protein" oder "hybridisiert spezifisch
mit" oder "spezifisch immunoreaktiv
mit", wenn auf einen
Antikörper
Bezug genommen wird, beziehen sich auf eine Bindungsreaktion, die die
Anwesenheit des Proteins in Gegenwart einer heterogenen Population
von Proteinen und anderen biologischen Materialien bestimmt. Unter
festgelegten Immuntestbedingungen binden die festgelegten Antikörper somit
vorzugsweise an ein spezielles Protein und binden nicht in einer
signifikanten Menge an andere Proteine, die in der Probe vorliegen.
Die spezifische Bindung an ein Protein unter solchen Bedingungen
erfordert einen Antikörper,
der wegen seiner Spezifität
für ein
spezielles Protein ausgewählt
wird. Eine Vielfalt von Immuntestformaten kann verwendet werden,
um Antikörper
auszuwählen,
die mit einem speziellen Protein spezifisch immunreaktiv sind. Festphasen-ELISA-Immuntests
werden beispielsweise routinemäßig verwendet,
um monoklonale Antikörper
auszuwählen,
die mit einem Protein spezifisch immunreaktiv sind. Siehe Harlow
und Lane (1988) Antibodies, A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Publications, New York, für
eine Beschreibung von Immuntestformaten und Bedingungen, die verwendet
werden können,
um die spezifische Immunreaktivität zu bestimmen.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1:
Nukleotidsequenz und abgeleitete Aminosäuresequenz der CAK1-9 cDNA.
Die Nukleotidsequenz (obere Linie) und die abgeleitete Aminosäuresequenz
(untere Linie) der CAK1 cDNA ist mit Nukleotidzahlen links aufgelistet.
Die Translation von CAK1 beginnt an den Nukleotiden 100–102 (ATG)
und endet bei 1986–88
(TGA). Das mutmaßliche
Signalpeptid ist unterstrichen und eine typische hydrophobe Sequenz
für die
GPI-Verankerung ist doppelt unterstrichen. Eine wahrscheinliche
Furinspaltungsstelle RPRFRR ist unterstrichen und die Spaltungsstelle
durch einen Pfeil gezeigt. Es sind vier potentielle N-gebundene
Glycosylierungsstellen vorhanden (in fetten Buchstaben). Ein Varianten-Polyadenylierungssignal
(AGTAAA) liegt 22 Basenpaare stromaufwärts vom Polyadenylierungsschwanz
vor. Die ursprüngliche
p6-1 cDNA-Sequenz
erstreckt sich über
die Nukleotide 721 bis 2138.
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2:
Verschiedene Formen des CAK1-Tumorantigens. S.P. = mutmaßliches
Signalpeptid; H.P. = von der GPI-Verankerung abhängiges hydrophobes Peptid;
CHO = Kohlenhydrate; M = Membran; AA = Aminosäuren.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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Diese Erfindung betrifft die Entdeckung
eines Antigens, das hierin als Mesothelin bezeichnet wird, welches
am Mesothel, an Mesotheliomen, Eierstock-Krebszellen und einigen
schuppenförmigen
Zellkarzinomen zu finden ist. Vorher wurde ein als monoklonaler
Antikörper
K1 bezeichneter Antikörper
beschrieben, der mit einem an OVCAR-3-Zellen (von einer menschlichen
Eierstock-Tumorzellinie) gefundenen Antigen mit einem Molekulargewicht
von 40 kD (Kilodalton) reagiert. Siehe z. B. US-Patent Nr. 5 320
956. Das hier beschriebene und beanspruchte Antigen wurde unerwartet
während
eines Versuchs erhalten, das K1-Antigen zu klonen und zu sequenzieren.
Mesothelin weist in seiner Form mit voller Länge ein scheinbares Molekulargewicht
von etwa 69 kD auf und scheint das Vorstufenprotein für das K1-Antigen
mit 40 kD zu sein. Das K1-Antigen selbst erwies sich als schwierig
zu klonen und unsere ersten Versuchte führten zum Klonen von zwei verschiedenen
intrazellulären
Proteinen, wie vorstehend erwähnt
(siehe Chang & Pastan,
Int. J. Cancer, oben). Obwohl die Existenz des K1-Antigens bekannt
war, war seine cDNA nicht routinemäßig zu klonen. Zuerst waren
wir nicht in der Lage, ausreichende Mengen von ihm zum Klonen zu
erhalten. Die hier verwendeten Verfahren waren arbeitsaufwendiger,
aber erfolgreich, da ohne unser Wissen das K1-Antigen von einem
größeren Molekül abgeleitet war,
dessen Existenz wir nicht kannten. Die DNA-Sequenz und entsprechende
Aminosäuresequenz
für Mesothelin
mit voller Länge
sind in 1 und in Sequenz
ID. Nrn. 1 bzw. 2 dargelegt.
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Der Verweis auf Mesothelin hierin
bezieht sich auf sowohl das isolierte Polypeptid mit voller Länge als auch
isolierte Polypeptidfragmente mit mindestens 10 benachbarten Aminosäuren von
der Sequenz mit voller Länge,
wobei das Fragment an Antiseren bindet, die gegen das Polypeptid
mit voller Länge
erhöht
sind, welches mit dem K1-Antigen mit 40 kD vollständig immunosorbiert
wurde.
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Mesothelin, wie hier beschrieben,
stellt ein Antigen dar, das am Mesothel, an Mesotheliomen, Eierstockkrebsen
und einigen schuppenförmigen
Zellkarzinomen zu finden ist. Wir haben dieses Antigen Mesothelin
genannt, um seine Anwesenheit an Mesothelzellen widerzuspiegeln.
Die cDNA mit voller Länge
für Mesothelin
ist 2138 Bp in der Länge
und enthält
einen offenen Leserahmen von 1884 Bp. Das Protein, das es codiert,
enthält
628 Aminosäuren
mit einem berechneten Molekulargewicht von etwa 69000 Dalton in
seiner Form mit voller Länge.
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Das Protein enthält vier potentielle N-gebundene
Glycosylierungsstellen N-X-S oder N-X-T, die in 1 in fetten Buchstaben gezeigt sind.
Eine typische Signalsequenz ist am Aminoende nicht vorhanden. Ein kurzes
hydrophobes Segment befindet sich jedoch 15 Aminosäuren vom
ersten Methionin (1).
Diese Sequenz könnte
als Signalsequenz für
die Membraninsertion dienen, da das Protein auf der Zellenoberfläche zu finden
ist und während
der freien Zellentranslation in Mikrosomen eingefügt wird.
Es ist auch eine mutmaßliche proteolytische
Verarbeitungsstelle vorhanden, RPRFRR, die mit der Aminosäure 293
beginnt (1). Diese Stelle
wird von Furin, einer Protease, die bei der Reifung von verschiedenen
Membranproteinen sowie der Aktivierung von Pseudomonas und Diphtherietoxinen
wichtig ist, erkannt wird (Chiron, M. F., et al., J.B.C 269 (27): 18169–18176 (1994)).
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Die Form mit 40 kD ("K1") scheint durch mehrere
Reifungsschritte von einer Vorstufe mit 69 kD abgeleitet zu sein.
Diese sind in 2 zusammengefaßt. Anfänglich wird
Mesothelin als Polypeptid mit 69 kD mit einem hydrophoben Schwanz
hergestellt, der wahrscheinlich entfernt und durch Phosphatidylinositol
ersetzt wird (Chang., K., et al., Cancer Res. 52, 181–186 (1992)).
Nach Glycosylierung an einer oder mehreren seiner vier mutmaßlichen
N-gebundenen Glycosylierungsstellen wird es durch eine Protease
gespalten unter Gewinnung von Formen mit höherem Molekulargewicht, das
Fragment (oder Dublett) mit 40 kD, das auf der Oberfläche von
OVCAR-3-Zellen zu finden ist, und ein kleineres (~31 kD) Fragment.
Das letztere könnte
in das Medium freigesetzt und/oder weiter abgebaut werden. Wir stellten
fest, daß das
aminoendständige
Fragment im Medium von OVCAR-3-Zellen nachgewiesen wurde.
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Mesothelin ist eines von vielen Proteinen
und Glycoproteinen, die durch Phosphatidylinositol an die Zellenoberfläche gebunden
sind. Verschiedene Funktionen wurden diesen Molekülen zugeschrieben.
Einige sind Rezeptoren, die an der Zellensignalisierung beteiligt
sind; andere sind an der Zellenerkennung und/oder -anhaftung beteiligt
(Dustin, M. L., et al., Nature 329, 846–848 (1987); Stiernberg, J.,
et al., J. Immunol., 38, 3877–3884
(1987)). GPI-gebundene Proteine können mit Tyrosinkinasen in
Wechselwirkung treten (Stefanova, I., et al., Science 254, 1016–1019 (1991);
Pandey, A., et al., Science 268, 567–569 (1995)). Antikörper für Mesothelin
wären bei
der Inhibierung der Ausbreitung oder Implantation von Eierstock-Krebszellen
in die Bauchfellwand, die manchmal auftritt, beispielsweise während der
Eierstock-Krebsoperation, nützlich.
Ohne zu beabsichtigen, an eine Theorie gebunden zu sein, ist es
unsere Überzeugung,
daß Mesothelin
wahrscheinlich für
die Anhaftung und Implantation von Eierstock-Karzinomzellen, die häufig in
der gesamten Bauchhöhle auftritt,
oder für
die Anhaftung von Tumorzellen in der Brusthöhle verantwortlich ist. Mesothelin
spielt bei der Anhaftung eine Rolle, da Mesothelintransfektanten
langsamer von Kulturschalen entfernt werden als nicht-transfizierte
Zellen. Mesothelzellen sind äußerst flach
und regulieren den Verkehr von Molekülen und Zellen in die und aus
der Bauch- oder Brusthöhle.
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Mesothelin ist in normalen Mesothelzellen
sehr reichlich vorhanden, aus denen bösartige Mesotheliomen und Eierstock-Zystadenokarzinome
abgeleitet werden. Diese zwei Arten von Tumoren teilen sich eine
eindeutige biologische Eigenschaft, die sie von anderen festen Tumoren
unterscheidet. In den frühen
Stufen breiten sich beide Arten von Tumoren aggressiv über die
gesamte Bauch- oder
Brust-) Höhle
aus und dringen lokal ein, aber metastasieren nicht distal durch
Lymphgefäße oder
den Blutstrom. Tatsächlich
erliegen viele Patienten ihrem Krebs, bevor sich entfernte Metastasen
entwickeln. Mesothelin spielt wahrscheinlich eine Rolle bei diesem
Prozeß,
da Zellen, die Mesothelin überexprimieren,
die Anhaftungseigenschaften geändert
haben und die Mesothelinexpression in schlecht differenzierten Eierstockkrebsen
vermindert ist (Chang, K., et al., Int. J. Cancer 51, 548–554 (1992);
Chang, K., et al., Am. J. Surg. Pathol. 16, 259–268 (1992)). Die Implantation
von Eierstock-Krebszellen durch einen starken Anhaftungsmechanismus
kann der erste Schritt in Richtung von lokalem Eindringen und distaler
Metastasenbildung sein. Somit verhindert das Blockieren der Eierstock-Krebsimplantation
das Eindringen und die Metastasenbildung sowie die Proliferation
der Krebszellen und Leitkrebszellen zu Apoptose und dergleichen.
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I. Nachweis
für Mesothelin
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Der Nachweis von Mesothelin ist als
Indikator für
die Anwesenheit von Tumorzellen, insbesondere Eierstock-Tumorzellen
oder Mesotheliomen, nützlich.
Wenn es im Serum gefunden wird, kann es ein Faktor sein, der auf
die Anwesenheit von restlichen Krebszellen hindeutet. Tumorgewebe
enthalten verschiedene Proteasen, die für die Spaltung von Mesothelin
verantwortlich sein können.
Die Menge an N-endständigem
Fragment von Mesothelin, das in Blut oder aszitischer Flüssigkeit
vorhanden ist, kann die Anzahl von vorhandenen restlichen Tumorzellen
widerspiegeln. Der serologische Nachweis von Mesothelin kann als
neuer Indikator für
die Überwachung
des Krankheitsprozesses dienen. Das Grundprinzip für den Nachweis
der Mesothelinproteine besteht darin, das Protein unter Verwendung
von spezifischen Liganden nachzuweisen, die an Mesothelin binden,
aber nicht an andere Proteine oder Nukleinsäuren in einer normalen menschlichen
Zelle oder ihren Umgebungen. Die Liganden können entweder eine Nukleinsäure oder
ein Antikörper
sein. Die Liganden können natürlich vorkommen
oder genetisch oder physikalisch modifiziert sein, wie z. B. nicht-natürliche oder
Antikörper-Derivate,
d. h. FAB, oder chimäre
Antikörper.
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A. Probensammlung und
-verarbeitung
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Mesothelin wird vorzugsweise in einer
biologischen Probe, wie z. B. einem Serum, einer Zelle oder einer
Gewebeprobe, die von einem Patienten stammt, quantifiziert. In einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel wird
Mesothelin in Proben von Serum, Mesothelzellen, Gebärmutterhals-
oder Eierstockgewebe mit Bezug auf einen aus rekombinantem Mesothelin
hergestellten Standard quantifiziert.
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Die Probe kann nach Bedarf durch
Verdünnung
in einer geeigneten Pufferlösung
vorbehandelt oder konzentriert werden, wenn es in Abhängigkeit
von dem verwendeten Test erwünscht
ist. Eine beliebige Anzahl von wässerigen
Standardpufferlösungen,
die einen von einer Vielfalt von Puffern verwenden, wie z. B. Phosphat,
Tris oder dergleichen, mit physiologischem pH-Wert kann verwendet
werden.
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B. Quantifizierung von
Mesothelinpeptiden
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Mesothelinpeptide können durch
ein beliebiges einer Anzahl von Mitteln, die Fachleuten gut bekannt sind,
nachgewiesen und quantifiziert werden. Diese umfassen analytische
biochemische Verfahren, wie z. B. Elektrophorese, Kapillarelektrophorese,
Hochleistungs-Flüssigchromatographie
(HPLC), Dünnschichtchromatographie
(DC), Hyperdiffusionschromatographie und dergleichen, und verschiedene
immunologische Verfahren, wie z. B. Flüssigkeits- oder Gelausfällungsreaktionen, Immunodiffusion
(einzeln oder doppelt), Immunelektrophorese, Radioimmuntests (RIAs),
enzymgekoppelte Immunadsorptionsbestimmungen (ELISAs), Immunfluoreszenztests
und dergleichen.
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C. Allgemeine Verfahren – Nukleinsäurenachweis
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Anerkannte Mittel zum Durchführen von
Hybridisierungstests zum Nachweis sind bekannt und allgemeine Überblicke über die
Technologie können
aus einer Durchsicht von folgendem erhalten werden: Nucleic Acid
Hybridization: A Practical Approach, Hrsg. Hames, B. D. und Higgins,
S. J., IRL Press, 1985; Hybridization of Nucleic Acids Immobilized
on Solid Supports, Meinkoth, J. und Wahl, G.; Analytical Biochemistry
Band 238, 267–284,
1984, und Innis et al., PCR Protocols, oben, die alle durch den
Hinweis hierin aufgenommen werden.
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Wenn beispielsweise PCR verwendet
wird, sind Primer dazu ausgelegt, auf einen spezifischen Teil der Nukleinsäure des
Zielmittels abzuzielen. Vorzugsweise sind die Primer etwa 14 bis
etwa 24 Nukleotide lang. Aus der hierin bereitgestellten Sequenzinformation
können
Fachleute geeignete spezifische Primer auswählen.
-
Zielspezifische Sonden können in
den Nukleinsäure-Hybridisierungsdiagnosetests
für Mesothelin
verwendet werden. Die Sonden sind für das interessierende Ziel
spezifisch oder komplementär
zu diesem. Sonden für
eine der Nukleinsäuresequenzen
im offenen Leserahmen für
Mesothelin wären
beispielsweise wirksam. Für
die genaue Alleldifferentiation sollten die Sonden etwa 14 Nukleotide
lang und vorzugsweise etwa 20–30
Nukleotide lang sein. Für
einen allgemeineren Nachweis sind die Nukleinsäuresonden etwa 50 bis etwa 1000
Nukleotide, am meisten bevorzugt etwa 200 bis etwa 400 Nukleotide.
-
Der Nachweis der Mesothelinpolypeptide
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung können von Verfahren wie z. B.
PCR, TAS, 3SR, QB-Amplifikation und Klonen Gebrauch machen, um eine
Nukleinsäure in
einer biologischen Probe zu amplifizieren, die ein Mesothelinpolypeptid
codiert, für
den Nachweis oder unter anderem für die Herstellung von Sonden
und Primerwerkzeugen für
den Nachweis.
-
Die Anwesenheit einer Mesothelinnukleinsäure in einer
biologischen Probe wie beispielsweise Serum oder Gewebe, bei dem
der Verdacht besteht, daß es
Tumorzellen enthält,
ist z. B. als Sonde zum Abschätzen der
Anwesenheit von Mesothelin und anschließend zum Bereitstellen eines
Beweises, der auf Tumorzellen hindeutet, nützlich.
-
Die Nukleinsäuren der vorliegenden Erfindung
werden durch Verfahren in vitro geklont oder amplifiziert, wie z.
B. die Polymerasekettenreaktion (PCR), die Ligasekettenreaktion
(LCR), die cDNA-Synthese und RNA-Transkription beinhaltende zyklische
Amplifikation (TAS), das selbstgestützte Sequenzreplikationssystem
(3SR) und das Qβ-Replikaseamplifikationssystem
(QB). Eine breite Vielfalt von Klon- und in vitro Amplifikationsmethodologien
sind Fachleuten gut bekannt. Beispiele dieser Verfahren und Instruktionen,
die ausreichen, um Fachleute durch viele Klonanwendungen zu leiten,
sind zu finden in Berger und Kimmel, Guide to Molecular Cloning
Techniques, Methods in Enzymology 152 Academic Press, Inc., San
Diego, CA (Berger); Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning – A Laboratory
Manual (2. Ausg.) Band 1–3,
Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor Press, NY (Sambrook
et al.); Current Protocols in Molecular Biology, F.M. Ausubel et
al., Hrsg., Current Protocols, ein Gemeinschaftsprojekt zwischen
Greene Publishing Associates, Inc. und John Wiley & Sons, Inc., (1994
Ergänzung)
(Ausubel); Cashion et al., US-Patent Nr. 5 017 478; und Carr, Europäisches Patent
Nr. 0 246 864. Beispiele von Verfahren, die ausreichen, um Fachleute
durch in vitro Amplifikationsverfahren zu leiten, sind zu finden
in Berger, Sambrook und Ausubel, sowie Mullis et al., (1987) US-Patent
Nr. 4 683 202; PCR Protocols A Guide to Methods and Applications
(Innis et al. Hrsg.) Academic Press Inc. San Diego, CA (1990) (Innis);
Arnheim & Levinson
(1. Oktober 1990) C&EN
36–47;
The Journal of NIH Research (1991) 3, 81–94; (Kwoh et al. (1989) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 86, 1173; Guatelli et al. (1990) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 87, 1874; Lomell et al. (1989) J. Clin. Chem 35,
1826; Landegren et al., (1988) Science 241, 1077–1080; Van Brunt (1990) Biotechnology
8, 291–294;
Wu und Wallace (1989) Gene 4, 560; und Barringer et al. (1990) Gene
89, 117.
-
Für
Fachleute ist es leicht verständlich
und es ist hier beabsichtigt, daß, wenn auf spezielle Sequenzauflistungen
Bezug genommen wird, wie z. B. SEQ. ID. NRN. 1 und 2, eine solche
Bezugnahme Sequenzen umfaßt,
die im wesentlichen ihrer komplementären Sequenz entsprechen, und
die beschriebenen Toleranzen für
geringfügige
Sequenzfehler, einzelne Basenänderungen,
Deletionen, Substitutionen und dergleichen einschließen, so
daß eine
beliebige solche Sequenzänderung
der Nukleinsäuresequenz
entspricht, die die relevante Sequenzauflistung betrifft.
-
D. Antikörper für Mesothelin
und Antikörper-Liganden-Bindungstests
-
Antikörper (oder Antiseren) sind
gegen die Polypeptide der vorliegenden Erfindung erhöht, einschließlich einzelner
Fragmente derselben, sowohl in ihren natürlich vorkommenden Formen (mit
voller Länge)
als auch in rekombinanten Formen. Außerdem sind Antikörper gegen
diese Polypeptide in entweder ihren natürlichen Konfigurationen oder
in nicht-natürlichen
Konfigurationen erhöht.
Antiidiotypische Antikörper
können auch
erzeugt werden. Viele Verfahren zur Herstellung von Antikörpern sind
Fachleuten bekannt. Die folgende Erörterung wird als allgemeiner Überblick über die
zur Verfügung
stehenden Verfahren dargestellt; ein Fachmann wird jedoch erkennen,
daß viele
Veränderungen
an den folgenden Verfahren bekannt sind.
-
1. Antikörperherstellung
-
Eine Anzahl von Immunogenen werden
verwendet, um Antikörper
herzustellen, die mit Mesothelinpolypeptiden spezifisch reaktiv
sind. Rekombinante oder synthetische Polypeptide mit 10 Aminosäuren in
der Länge
oder mehr, die aus den Teilsequenzen von SEQ. ID. NR. 1 ausgewählt sind,
sind das bevorzugte Polypeptidimmunogen für die Herstellung von monoklonalen
oder polyklonalen Antikörpern.
In einer Klasse von bevorzugten Ausführungsbeispielen ist ein Immunogenpeptidkonjugat
auch als Immunogen eingeschlossen. Natürlich vorkommende Polypeptide
werden auch entweder in reiner oder unreiner Form verwendet. Transfizierte Säugerzellen,
die rekombinantes Mesothelin überexprimieren,
können
auch als Immunogen entweder in ganzen intakten Zellen oder in Membranzubereitungen
verwendet werden. Diese Immunogene sind für die Erzeugung von polyklonalen
oder monoklonalen Antikörpern
nützlich.
-
Rekombinante Polypeptide werden in
eukaryotischen oder prokaryotischen Zellen exprimiert und unter
Verwendung von Standardverfahren gereinigt. Das Polypeptid oder
eine synthetische Version desselben wird dann in ein kleines Tier
injiziert, das in der Lage ist, Antikörper zu erzeugen. Entweder
monoklonale oder polyklonale Antikörper können für die anschließende Verwendung
in Immuntests erzeugt werden, um die Anwesenheit und Menge des Polypeptids
zu messen. Verfahren zur Herstellung von polyklonalen Antikörpern sind
Fachleuten bekannt. Kurz gesagt, wird ein Polypeptid, das mit einem
geeigneten Träger
gekoppelt ist (z. B. GST, Schlüssellochhaft-Hemanocyanin
usw.), oder ein Polypeptid, das in einen Immunisierungsvektor integriert
ist, wie z. B. ein rekombinantes Vacciniavirus (siehe US-Patent
Nr. 4 722 848), mit einem Hilfsmittel vermischt und Tiere werden
mit dem Gemisch immunisiert. Die Immunreaktion des Tiers auf die
Immunogenzubereitung wird überwacht,
indem Testblutproben genommen werden und der Titer der Reaktivität auf das
interessierende Polypeptid bestimmt wird. Wenn geeignet hohe Titer
von Antikörper
gegen das Immunogen erhalten werden, wird Blut vom Tier gesammelt
und Antiseren werden hergestellt. Eine weitere Fraktionierung der Antiseren,
um sie für
Antikörper
anzureichern, die gegen das Polypeptid reaktiv sind, wird durchgeführt, wo
es erwünscht
ist. Siehe z. B. Coligan (1991) Current Protocols in Immunology
Wiley/Greene, NY; und Harlow und Lane (1989) Antibodies: a Laboratory
Manual Cold Spring Harbor Press, NY, und die nachstehenden Beispiele.
-
Antikörper, einschließlich Bindungsfragmente
und rekombinante Ein-Ketten-Varianten
davon, gegen vorbestimmte Fragmente von Mesothelinpolypeptiden werden
durch Immunisieren von Tieren z. B. mit Konjugaten der Fragmente
mit Trägerproteinen,
wie vorstehend beschrieben, erhöht.
Typischerweise ist das interessierende Immunogen ein Peptid mit
mindestens etwa 3 Aminosäuren;
typischerweise ist das Peptid 5 Aminosäuren lang, vorzugsweise ist
das Fragment 10 Aminosäuren
lang und bevorzugter ist das Fragment 15 Aminosäuren lang oder mehr. Die Peptide
werden typischerweise mit einem Trägerprotein (z. B. wie einem
Fusionsprotein) gekoppelt oder werden in einem Immunisierungs- oder
Expressionsvektor rekombinant exprimiert. Antigendeterminanten an
Peptiden, an die Antikörper
binden, sind typischerweise 3 bis 10 Aminosäuren lang.
-
Monoklonale Antikörper werden aus Zellen hergestellt,
die den gewünschten
Antikörper
absondern. Diese Antikörper
werden auf das Binden an normale oder modifizierte Polypeptide selektiert.
Spezifische monoklonale und polyklonale Antikörper binden gewöhnlich mit
einem KD von mindestens etwa 0,1 mM, gewöhnlicher
mindestens etwa 50 μM,
und am meisten bevorzugt mindestens etwa 1 μM oder besser.
-
In einigen Fällen ist es erwünscht, monoklonale
Antikörper
aus verschiedenen Säugerwirten
wie z. B. Mäusen,
Nagern, Primaten, Menschen usw. herzustellen. Die Beschreibung von
Verfahren zur Herstellung solcher monoklonalen Antikörper ist
Fachleuten gut bekannt und ist zu finden z. B. in Asai, Hrsg. Antibodies
in Cell Biology, Academic Press, Inc., San Diego, CA; Stites et
al. (Hrsg.) Basic and Clinical Immunology (4. Ausg.) Lange Medical
Publications, Los Altos, CA, und hierin angeführten Bezugsquellen; Harlow
und Lane, oben; Goding (1986) Monoclonal Antibodies: Principles
and Practice (2. Ausg.) Academic Press, New York, NY; und Kohler
und Milstein (1975) Nature 256: 495–497. Die Polypeptide und Antikörper der
vorliegenden Erfindung werden mit und ohne Modifikation verwendet
und umfassen chimäre
Antikörper
wie z. B. humanisierte Mäuseantikörper.
-
Andere geeignete Verfahren beinhalten
die Auswahl von Bibliotheken von rekombinanten Antikörpern in
Phagen- oder ähnlichen
Vektoren. Siehe Huse et al. (1989) Science 246: 1275–1281; und
Ward, et al. (1989) Nature 341: 544–546.
-
Die Polypeptide und Antikörper werden
häufig
durch entweder kovalentes oder nicht-kovalentes Binden einer Substanz,
die für
ein nachweisbares Signal sorgt, markiert. Eine breite Vielfalt von
Markern und Konjugationsverfahren sind bekannt und sind sowohl in
der wissenschaftlichen als auch Patentliteratur umfangreich berichtet.
Geeignete Marker umfassen Radionukleotide, Enzyme, Substrate, Cofaktoren,
Inhibitoren, Fluoreszenzanteile, Chemilumineszenzanteile, magnetische
Teilchen und dergleichen. Patente, die die Verwendung solcher Marker
lehren, umfassen US-Patent Nrn. 3 817 837; 3 850 752; 3 939 350;
3 996 345; 4 277 437; 4 275 149; und 4 366 241. Rekombinante Immunglobuline
können
auch hergestellt werden. Siehe beispielsweise Cabilly, US-Patent
Nr. 4 816 567; und Queen et al. (1989) Proc. Nat'l Acad. Sci. USA 86: 10029–10033.
-
Die Antikörper dieser Erfindung werden
auch zur Affinitätschromatographie
beim Isolieren von Mesothelinpolypeptiden verwendet. Säulen werden
hergestellt, wobei z. B. die Antikörper an einen festen Träger gebunden
sind, z. B. Teilchen, wie z. B. Agarose, Sephadex oder dergleichen,
wobei ein Zellysat durch die Säule geleitet,
gewaschen und mit zunehmenden Konzentrationen eines milden Denaturierungsmittels
behandelt wird, wodurch gereinigte Mesothelinpolypeptide freigesetzt
werden.
-
Die Antikörper können zum Selektieren von Expressionsbibliotheken
nach speziellen Expressionsprodukten wie z. B. Säugermesothelin verwendet werden.
Gewöhnlich
werden die Antikörper
in einem solchen Verfahren mit einem Anteil markiert, der einen
leichten Nachweis der Anwesenheit eines Antigens durch Antikörperbindung
ermöglicht.
-
Antikörper, die gegen Mesothelinpolypeptide
erhöht
sind, können
auch verwendet werden, um antiidiotypische Antikörper zu erhöhen. Diese sind zum Nachweis
oder zur Diagnose von verschiedenen pathologischen Zuständen, die
mit der Anwesenheit der jeweiligen Antigene in Zusammenhang stehen,
nützlich.
-
2. Immuntests
-
Ein spezielles Protein kann durch
eine Vielfalt von Immuntestverfahren quantifiziert werden. Für einen Überblick über immunologische
und Immuntestverfahren im allgemeinen siehe Stites und Terr (Hrsg.)
1991 Basic and Clinical Immunology (7. Ausg.). Überdies können die Immuntests der vorliegenden
Erfindung in einer beliebigen von verschiedenen Konfigurationen
durchgeführt
werden, z. B. jene, die in Maggio (Hrsg.) (1980) Enzyme Immunoassay
CRC Press, Boca Raton, Florida; Tijan (1985) "Practice and Theory of Enzyme Immunoassays", Laboratory Techniques
in Biochemistry and Molecular Biology Elsevier Science Publishers B.V.,
Amsterdam; Harlow und Lane, oben; Chan (Hrsg.) (1987) Immunoassay:
A Practical Guide Academic Press, Orlando, FL; Price und Newman
(Hrsg.)(1991) Principles and Practice of Immunoassays Stockton Press,
NY; und Ngo (Hrsg.)(1988) Non-isotopic Immunoassays Plenum Press,
NY, besprochen sind.
-
Immuntests verwenden auch häufig ein
Markierungsmittel, um den aus dem Aufnahmemittel und dem Analyten
gebildeten Bindungskomplex spezifisch zu binden und zu markieren.
Das Markierungsmittel kann selbst eines der Anteile sein, die den
Antikörper/Analyten-Komplex
umfassen. Somit kann das Markierungsmittel ein markiertes Mesothelinpolypeptid
oder ein markierter Anti-Mesothelin-Antikörper sein.
Alternativ kann das Markierungsmittel ein dritter Anteil wie z.
B. ein weiterer Antikörper
sein, der spezifisch an den Antikörper/Mesothelin-Komplex oder an eine
modifizierte Aufnahmegruppe (z. B. Biotin) bindet, die an das Mesothelinpeptid
oder den Anti-Mesothelin-Antikörper
kovalent gebunden ist.
-
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist das Markierungsmittel ein Antikörper, der spezifisch an das
Aufnahmemittel (Anti-Mesothelin) bindet. Solche Mittel sind Fachleuten
gut bekannt und umfassen am typischsten markierte Antikörper, die
spezifisch Antikörper
der speziellen Tierspezies binden, von der das Aufnahmemittel abgeleitet
ist (z. B. ein antiidiotypischer Antikörper). Wenn das Aufnahmemittel
beispielsweise ein von der Maus abgeleiteter Anti-Mensch-Mesothelinantikörper ist,
kann das Markierungsmittel somit beispielsweise ein Ziegen-Anti-Maus-IgG,
d. h. ein Antikörper,
der für
den konstanten Bereich des Mausantikörpers spezifisch ist, sein.
-
Andere Proteine, die in der Lage
sind, konstante Immunglobulinbereiche spezifisch zu binden, wie
z. B. Streptokokkenprotein A oder -protein G, werden auch als Markierungsmittel
verwendet. Diese Proteine sind normale Bestandteile der Zellwände von
Streptokokkenbakterien. Sie weisen eine starke nicht-immunogene Reaktivität mit konstanten
Immunglobulinbereichen von einer Vielfalt von Spezies auf. Siehe
im allgemeinen Kronval, et al., (1973) J. Immunol., 111: 1401–1406, und
Akerstrom, et al., (1985) J. Immunol., 135: 2589–2542.
-
In den gesamten Tests können Inkubations-
und/oder Waschschritte nach jeder Kombination von Reagenzien erforderlich
sein. Die Inkubationsschritte können von
etwa 5 Sekunden bis mehreren Stunden, vorzugsweise etwa 5 Minuten
bis etwa 24 Stunden variieren. Die Inkubationszeit hängt jedoch
vom Testformat, vom Analyten, vom Volumen der Lösung, von den Konzentrationen
und dergleichen ab. Gewöhnlich
werden die Tests bei Umgebungstemperatur ausgeführt, obwohl sie über einen
Bereich von Temperaturen, wie z. B. 5°C bis 45°C, durchgeführt werden können.
-
(a) Nichtkompetitive Testformate
-
Immuntests für den Nachweis von Mesothelin
können
entweder kompetitiv oder nichtkompetitiv sein. Nichtkompetitive
Immuntests sind Tests, in denen die Menge an aufgenommenem Analyten
(in diesem Fall Mesothelin) direkt gemessen wird. In einem bevorzugten "Sandwich"-Test wird das Aufnahmemittel
(z. B. Anti-Mesothelin-Antikörper) beispielsweise
direkt an ein festes Substrat gebunden, wo sie immobilisiert werden. Diese
immobilisierten Antikörper
nehmen dann in der Testprobe vorhandenes Mesothelin auf. Das so
immobilisierte Mesothelin wird dann durch ein Markierungsmittel
wie z. B. einen zweiten menschlichen Mesothelinantikörper, der
einen Marker trägt,
gebunden. Alternativ kann dem zweiten Mesothelinantikörper ein
Marker fehlen, aber er kann wiederum durch einen markierten dritten
Antikörper
gebunden werden, der für
Antikörper
der Spezies spezifisch ist, von welcher der zweite Antikörper abgeleitet
ist.
-
Sandwichtests für Mesothelin können konstruiert
werden. Wie vorstehend beschrieben, bindet das immobilisierte Anti-Mesothelin
spezifisch an in der Probe vorhandenes Mesothelin. Das markierte
Anti-Mesothelin bindet dann an das bereits gebundene Mesothelin.
Freies markiertes Anti-Mesothelin wird weggewaschen und das restliche
gebundene markierte Anti-Mesothelin wird nachgewiesen (z. B. unter
Verwendung eines Gammadetektors, wenn der Marker radioaktiv ist).
-
(b) Kompetitive Testformate
-
In kompetitiven Tests wird die Menge
an Analyt (z. B. Mesothelin), die in der Probe vorliegt, indirekt durch
Messen der Menge eines zugegebenen (exogenen) Analyten gemessen,
der von einem Aufnahmemittel (z. B. Anti-Mesothelin-Antikörper) durch
den in der Probe vorhandenen Analyten verdrängt (oder durch Konkurrenz
verdrängt)
wird. In einem kompetitiven Test wird eine bekannte Menge an Analyt
zur Probe zugegeben und die Probe wird mit einem Aufnahmemittel
in Kontakt gebracht, in diesem Fall einem Antikörper, der den Analyten spezifisch
bindet. Die Menge an Analyt, der an den Antikörper gebunden ist, ist zur
Konzentration des in der Probe vorhandenen Analyten umgekehrt proportional.
-
In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird das Aufnahmemittel an einem festen Substrat immobilisiert.
Die Menge an Mesothelin, das an das Aufnahmemittel gebunden ist,
wird entweder durch Messen des in einem Mesothelin/Antikörper-Komplex
vorhandenen Mesothelins oder alternativ durch Messen der Menge an
restlichem unkomplexierten Mesothelin bestimmt. Die Menge an Mesothelin
kann durch Bereitstellen eines markierten Mesothelins erfaßt werden.
-
Ein Hapteninhibierungstest ist ein
weiterer bevorzugten kompetitiver Test. In diesem Test wird ein
bekannter Analyt, in diesem Fall Mesothelin, auf einem festen Substrat
immobilisiert. Eine bekannte Menge an Anti-Mesothelin-Antikörper wird
zur Probe zugegeben und die Probe wird dann mit dem immobilisierten
Mesothelin in Kontakt gebracht. In diesem Fall ist die Menge an
Anti-Mesothelin-Antikörper, der
an das immobilisierte Mesothelin gebunden ist, zur Menge an in der
Probe vorhandenem Mesothelin proportional. Wiederum wird die Menge
an immobilisiertem Antikörper
durch Erfassen entweder der immobilisierten Fraktion des Antikörpers oder
der Fraktion des Antikörpers,
der in Lösung
verbleibt, erfaßt.
Die Erfassung kann direkt sein, wenn der Antikörper markiert ist, oder indirekt
durch die anschließende
Zugabe eines markierten Anteils, der spezifisch an den Antikörper bindet,
wie vorstehend beschrieben.
-
(c) Erzeugung von gesammelten
Antiseren zur Verwendung bei Immuntests
-
Ein Mesothelinprotein, das spezifisch
an einen Antikörper
bindet, der gegen ein definiertes Immunogen erzeugt wird, oder das
mit diesem spezifisch immunoreaktiv ist, wie z. B. ein Immunogen,
das aus der Aminosäure
von SEQ. ID. NR. 2 besteht, wird in einem Immuntest bestimmt. Der
Immuntest verwendet ein polyklonales Antiserum, das gegen das Protein
von SEQ. ID. NR. 2 (das immunogene Polypeptid) erhöht war.
-
Um Antiseren für die Verwendung in einem Immuntest
zu erzeugen, wird das Polypeptid der SEQ. ID. NR. 2 isoliert, wie
hierin beschrieben. Rekombinantes Rezeptorpolypeptid kann beispielsweise
in einer Säuger-
oder anderen eukaryotischen Zellinie hergestellt werden. Ein Inzuchtstamm
von Mäusen
wird mit dem Protein von SEQ. ID. NR. 2 unter Verwendung eines Standardhilfsmittels
wie z. B. Freund's
Hilfsmittel und eines Standard-Mausimmunisierungsprotokolls (siehe
Harlow und Lane, oben) immunisiert. Alternativ wird ein synthetisches
Polypeptid, das von den hierin offenbarten Sequenzen abgeleitet
ist und an ein Trägerprotein konjugiert
ist, als Immunogen verwendet. Polyklonale Seren werden gesammelt
und gegen das immunogene Polypeptid in einem Immuntest, beispielsweise
einem Festphasen-Immuntest, titriert, wobei das Immunogen an einem
festen Träger
immobilisiert ist. Polyklonale Antiseren mit einem Titer von 104 oder mehr werden ausgewählt und auf ihre Kreuzreaktivität gegen
interessierende Proteine unter Verwendung eines kompetitiven Bindungsimmuntests
wie z. B. dem in Harlow und Lane, oben, auf Seiten 570–573, beschriebenen
getestet.
-
Immuntests im kompetitiven Bindungsformat
werden für
Kreuzreaktivitätsbestimmungen
verwendet. Das immunogene Polypeptid wird beispielsweise an einem
festen Träger
immobilisiert. Zum Test zugegebene Proteine konkurrieren mit der
Bindung der Antiseren an das immobilisierte Antigen. Die Fähigkeit
der obigen Proteine, mit der Bindung der Antiseren an das immobilisierte
Protein zu konkurrieren, wird mit dem immunogenen Polypeptid verglichen.
Der Prozentsatz der Kreuzreaktivität für die obigen Proteine wird
unter Verwendung von Standardberechnungen berechnet. Diejenigen
Antiseren mit weniger als 10% Kreuzreaktivität mit dem interessierenden
Protein werden kombiniert und gesammelt. Die kreuzreagierenden Antikörper werden dann
aus den gesammelten Antisera durch Immunadsorption entfernt. Die
immunadsorbierten und gesammelten Antisera werden dann in einem
kompetitiven Bindungsimmuntest verwendet, wie hierin beschrieben,
um ein zweites "Ziel"-Polypeptid mit dem
immunogenen Polypeptid zu vergleichen. Um diesen Vergleich durchzuführen, werden
die zwei Polypeptide jeweils in einem breiten Bereich von Konzentrationen
getestet und die zum Inhibieren von 50% der Bindung der Antiseren
an das immobilisierte Protein erforderliche Menge jedes Polypeptids
wird unter Verwendung von Standardverfahren bestimmt. Wenn die Menge
des Zielpolypeptides, die erforderlich ist, geringer als zweimal
die Menge des immunogenen Polypeptids, die erforderlich ist, ist,
dann wird behauptet, daß das
Zielpolypeptid spezifisch an einen an dem immunogenen Protein erzeugten
Antikörper
bindet. Als Endbestimmung der Spezifität werden die gesammelten Antisera
vollständig
mit dem immunogenen Polypeptid immunadsorbiert, bis keine Bindung
an das Polypeptid, das in der Immunadsorption verwendet wird, nachweisbar
ist. Die vollständig
immunadsorbierten Antisera werden dann auf Reaktivität mit dem Testpolypeptid
getestet. Wenn keine Reaktivität
beobachtet wird, dann wird das Testpolypeptid spezifisch durch die
Antisera gebunden, die durch das immunogene Protein hervorgerufen
werden.
-
D. Andere Testformate
-
Westerblotanalyse kann auch verwendet
werden, um die Anwesenheit von Mesothelin in der Probe nachzuweisen
und zu quantifizieren. Das Verfahren umfaßt im allgemeinen das Trennen
von Probenproteinen durch Gelelektrophorese auf der Basis des Molekulargewichts, Überführen der
getrennten Proteine auf einen geeigneten festen Träger (wie
z. B. einen Nitrocellulosefilter, einen Nylonfilter oder derivatisierten
Nylonfilter) und Inkubieren der Probe mit den Antikörpern, die
Mesothelin spezifisch binden. Die Anti-Mesothelin-Antikörper binden spezifisch an Mesothelin
auf dem festen Träger.
Diese Antikörper
können
direkt markiert werden oder können
alternativ anschließend
unter Verwendung von markierten Antikörpern (z. B. markierten Schaf-Anti-Maus-Antikörpern, wobei
der Antikörper
für Mesothelin
ein Mäuseantikörper ist)
erfaßt
werden, welche spezifisch an das Anti-Mesothelin binden.
-
Andere Testformate umfassen Liposomen-Immuntests
(LIAs), die Liposomen verwenden, die dazu ausgelegt sind, spezifische
Moleküle
(z. B. Antikörper)
zu binden und eingekapselte Reagenzien oder Marker freizusetzen.
Die freigesetzten Chemikalien werden dann gemäß Standardverfahren nachgewiesen
(siehe Monroe et al. (1986) Amer. Clin. Prod. Rev. 5: 34–41).
-
E. Marker
-
Das Markierungsmittel für die hierin
beschriebenen Anwendungen kann z. B. ein monoklonaler Antikörper, ein
polyklonaler Antikörper,
ein Mesothelinbindungsprotein oder ein Komplex wie z. B. die hierin
beschriebenen oder ein Polymer wie z. B. eine Affinitätsmatrix,
ein Kohlenhydrat oder ein Lipid sein. Der Nachweis kann durch ein
beliebiges bekanntes Verfahren wie z. B. Immunblotting, Westernanalyse,
Gelbeweglichkeits-Verschiebungstests, Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisierungsanalyse
(FISH), Verfolgung von radioaktiven oder biolumineszenten Markern,
nuklearmagnetische Resonanz, elektronenparamagnetische Resonanz,
Strömungsstoppspektroskopie,
Säulenchromatographie,
Kapillarelektrophorese oder andere Verfahren, die ein Molekül auf der
Basis einer Änderung
in Größe und/oder
Ladung verfolgen, vor sich gehen. Der spezielle Marker oder die
nachweisbare Gruppe, die in dem Test verwendet wird, ist kein entscheidender
Aspekt der Erfindung. Die nachweisbare Gruppe kann ein beliebiges
Material mit einer nachweisbaren physikalischen oder chemischen
Eigenschaft sein. Solche nachweisbaren Marker wurden auf dem Gebiet
von Immuntests gut entwickelt und im allgemeinen kann ein beliebiger
Marker, der in solchen Verfahren nützlich ist, auf die vorliegende Erfindung
angewendet werden. Somit ist ein Marker eine beliebige Zusammensetzung,
die durch spektroskopische, photochemische, biochemische, immunchemische,
elektrische, optische oder chemische Mittel nachweisbar ist. Nützliche
Marker in der vorliegenden Erfindung umfassen Magnetkügelchen
(z. B. DynabeadsTM), Fluoreszenzfarbstoffe
(z. B. Fluoresceinisothiocyanat, Texasrot, Rhodamin und dergleichen),
Radiomarker (z. B. 3H, 125I, 35S, 14C oder 32P), Enzyme (z. B. Meerrettichperoxidase,
alkalische Phosphatase und andere, die üblicherweise in einem ELISA
verwendet werden) und kolorimetrische Marker wie z. B. Kügelchen
aus kolloidalem Gold oder gefärbtem
Glas oder Kunststoff (z. B. Polystyrol, Polypropylen, Latex usw.).
-
Der Marker kann direkt oder indirekt
mit der gewünschten
Komponente des Tests gemäß Verfahren, die
auf dem Fachgebiet gut bekannt sind, gekoppelt werden. Wie vorstehend
angegeben, können
eine breite Vielfalt von Markern verwendet werden, wobei die Wahl
des Markers von der erforderlichen Empfindlichkeit, der leichten
Konjugation der Verbindung, Stabilitätsanforderungen, der zur Verfügung stehenden
Instrumentenausrüstung
und Verfügbarkeitsbereitstellungen
abhängt.
-
Nicht-radioaktive Marker werden häufig durch
indirekte Mittel gebunden. Im allgemeinen wird ein Ligandenmolekül (z. B.
Biotin) an das Molekül
kovalent gebunden. Der Ligand bindet dann an ein Antiliganden- (z.
B. Streptavidin) Molekül,
das entweder von Natur aus nachweisbar ist oder an ein Signalsystem
wie z. B. ein nachweisbares Enzym, eine Fluoreszenzverbindung oder
eine Chemilumineszenzverbindung kovalent gebunden ist. Eine Anzahl
von Liganden und Antiliganden können
verwendet werden. Wenn ein Ligand einen natürlichen Antiliganden aufweist,
beispielsweise Biotin, Thyroxin und Cortisol, kann er in Verbindung
mit den markierten, natürlich
vorkommenden Antiliganden verwendet werden. Alternativ kann eine
beliebige Hapten- oder Antigenverbindung in Kombination mit dem
Antikörper
verwendet werden.
-
Die Moleküle können auch direkt an Signal
erzeugende Verbindungen z. B. durch Konjugation mit einem Enzym
oder Fluorophor konjugiert werden. Als Marker interessierende Enzyme
sind hauptsächlich
Hydrolasen, insbesondere Phosphatasen, Esterasen und Glycosidasen
oder Oxidoreduktasen, insbesondere Peroxidasen. Fluoreszenzverbindungen
umfassen Fluorescein und seine Derivate, Rhodamin und seine Derivate,
Dansyl, Umbelliferon usw. Chemilumineszenzverbindungen umfassen
Luciferin und 2,3- Dihydrophthalazindione,
z. B. Luminol. Für
einen Überblick über verschiedene
Markierungs- oder Signal erzeugende Systeme, die verwendet werden
können,
siehe US-Patent Nr. 4 391 904.
-
Mittel zum Nachweis von Markern sind
Fachleuten gut bekannt. Wenn der Marker beispielsweise ein radioaktiver
Marker ist, umfassen Mittel zum Nachweis folglich einen Szintillationszähler oder
einen photographischen Film wie bei der Autoradiographie. Wenn der
Marker ein Fluoreszenzmarker ist, kann er durch Anregen des Fluorochroms
mit der geeigneten Lichtwellenlänge
und Erfassen der resultierenden Fluoreszenz z. B. durch Mikroskopie,
visuelle Untersuchung, über
einen photographischen Film, durch die Verwendung von elektronischen
Detektoren wie z. B. ladungsgekoppelten Bauelementen (CCDs) oder
Photovervielfachern und dergleichen nachgewiesen werden. Ebenso
können
enzymatische Marker durch Bereitstellung von geeigneten Substraten
für das
Enzym und Erfassen des resultierenden Reaktionsprodukts nachgewiesen
werden. Schließlich
können
einfache kolorimetrische Marker einfach durch Beobachten der dem
Marker zugeordneten Farbe nachgewiesen werden. In verschiedenen
Tauchstifttests erscheint konjugiertes Gold folglich häufig rosa, während verschiedene
konjugierte Kügelchen
in der Farbe des Kügelchens
erscheinen.
-
Einige Testformate erfordern nicht
die Verwendung von markierten Komponenten. Agglutinierungstests
können
beispielsweise verwendet werden, um die Anwesenheit der Zielantikörper nachzuweisen.
In diesem Fall werden mit Antigen beschichtete Teilchen durch Proben,
die die Zielantikörper
umfassen, agglutiniert. In diesem Format muß keine der Komponenten markiert
werden und die Anwesenheit des Zielantikörpers wird durch einfache visuelle
Untersuchung nachgewiesen.
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F. Substrate
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Wie vorstehend erwähnt, können in
Abhängigkeit
von dem Test verschiedene Komponenten, einschließlich des Antigens, Zielantikörpers oder
Anti-Mensch- Antikörpers, an
eine feste Oberfläche
gebunden werden. Viele Verfahren zum Immobilisieren von Biomolekülen an einer
Vielfalt von festen Oberflächen
sind auf dem Fachgebiet bekannt. Die feste Oberfläche kann
beispielsweise eine Membran (z. B. Nitrocellulose), eine Mikrotiterschale
(z. B. PVC, Polypropylen oder Polystyrol), ein Teströhrchen (Glas
oder Kunststoff), einen Tauchstift (z. B. Glas, PVC, Polypropylen,
Polystyrol, Latex und dergleichen), ein Mikrozentrifugenröhrchen oder
ein Glas-, Siliziumdioxid-, Kunststoff-, Metall- oder Polymerkügelchen
sein. Die gewünschte
Komponente kann kovalent gebunden oder durch nicht-spezifische Bindung
nicht-kovalent gebunden sein.
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Eine breite Vielfalt von organischen
und anorganischen Polymeren, sowohl natürlich als auch synthetisch,
können
als Material für
die feste Oberfläche
verwendet werden. Erläuternde
Polymere umfassen Polyethylen, Polypropylen, Poly(4-methylbuten),
Polystyrol, Polymethacrylat, Poly(ethylenterephthalat), Reyon, Nylon,
Poly(vinylbutyrat), Polyvinylidendifluorid (PVDF), Silikone, Polyformaldeyde,
Cellulose, Celluloseacetat, Nitrocellulose und dergleichen. Andere
Materialien, die verwendet werden können, umfassen Papier, Gläser, Keramiken,
Metalle, Halbmetalle, Halbleitermaterialien, Zemente oder dergleichen.
Außerdem
können
Substanzen, die Gele bilden, wie z. B. Proteine (z. B. Gelatinen),
Lipopolysaccharide, Silikate, Agarose und Polyacrylamide, verwendet
werden. Polymere, die verschiedene wässerige Phasen bilden, wie
z. B. Dextrane, Polyalkylenglycole oder Tenside, wie z. B. Phospholipide,
langkettige (12–24
Kohlenstoffatome) Alkylammoniumsalze und dergleichen sind auch geeignet.
Wenn die feste Oberfläche
porös ist,
können
verschiedene Porengrößen in Abhängigkeit
von der Art des Systems verwendet werden.
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Bei der Vorbereitung der Oberfläche können eine
Vielzahl von verschiedenen Materialien verwendet werden, z. B. als
Laminate, um verschiedene Eigenschaften zu erhalten. Proteinbeschichtungen
wie z. B. Gelatine können
beispielsweise verwendet werden, um nicht-spezifisches Binden zu
vermeiden, die kovalente Konjugation zu vereinfachen, die Signalerfassung
zu verbessern oder dergleichen.
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Wenn eine kovalente Bindung zwischen
einer Verbindung und der Oberfläche
erwünscht
ist, ist die Oberfläche
gewöhnlich
polyfunktional oder in der Lage, polyfunktionalisiert zu werden.
Funktionale Gruppen, die auf der Oberfläche vorliegen können und
zum Binden verwendet werden können,
können
Carbonsäuren, Aldehyde,
Aminogruppen, Cyanogruppen, ethylenische Gruppen, Hydroxylgruppen,
Mercaptogruppen und dergleichen umfassen. Die Art und Weise der
Bindung einer breiten Vielfalt von Verbindungen an verschiedene Oberflächen ist
gut bekannt und ist in der Literatur reichlich erläutert. Siehe
beispielsweise Immobilized Enzymes, Ichiro Chibata, Halsted Press,
New York, 1978, und Cuatrecasas, J. Biol. Chem. 245 3059 (1970).
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Zusätzlich zur kovalenten Bindung
können
verschiedene Verfahren zum nicht-kovalenten
Binden einer Testverbindung verwendet werden. Nicht-kovalentes Binden
ist typischerweise eine nicht-spezifische Absorption einer Verbindung
an der Oberfläche.
Typischerweise wird die Oberfläche
mit einer zweiten Verbindung blockiert, um das nicht-spezifische
Binden von markierten Testverbindungen zu verhindern. Alternativ
ist die Oberfläche
derart ausgelegt, daß sie
eine Verbindung nicht-spezifisch bindet, aber eine andere nicht
signifikant bindet. Eine Oberfläche,
die ein Lectin wie z. B. Concanavalin A trägt, bindet beispielsweise eine
Kohlenhydrat enthaltende Verbindung, aber kein markiertes Protein,
dem Glycosylierung fehlt. Verschiedene feste Oberflächen zur
Verwendung beim nicht-kovalenten
Binden von Testkomponenten sind in US-Patent Nrn. 4 447 576 und
4 254 082 besprochen.
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II. Abzielen von Effektormolekülen auf
Mesothelin
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Diese Erfindung stellt auch Zusammensetzungen
und Verfahren zum Nachweisen der Anwesenheit oder Abwesenheit von
Tumorzellen, die Mesothelin tragen, bereit. Diese Verfahren beinhalten
die Bereitstellung eines chimären
Moleküls,
das ein Effektormolekül
umfaßt,
das heißt
einen nachweisbaren Marker, der an ein Zielmolekül gebunden ist, das Mesothelin
spezifisch bindet. Der auf Mesothelin abzielende Anteil bindet das
chimäre
Molekül
spezifisch an Tumorzellen, die dann durch ihre Verbindung mit dem
nachweisbaren Marker markiert werden. Der anschließende Nachweis
des mit der Zelle verbundenen Markers weist auf die Anwesenheit
einer Tumorzelle hin.
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In noch einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann das Effektormolekül
ein anderer spezifisch bindender Anteil wie z. B. ein Antikörper, ein
Wachstumsfaktor oder ein Ligand sein. Das chimäre Molekül wirkt dann als hochspezifischer
bifunktionaler Linker. Dieser Linker kann zum Binden und Verstärken der
Wechselwirkung zwischen Zellen oder Zellenkomponenten, an die das
Fusionsprotein bindet, wirken. Wenn beispielsweise die "Ziel"-Komponente des chimären Moleküls ein Polypeptid
umfaßt,
das spezifisch an Mesothelin bindet, und die "Effektor"-Komponente ein Antikörper oder
Antikörperfragment
(z. B. ein Fv-Fragment eines Antikörpers) ist, bindet die Zielkomponente
somit spezifisch Krebszellen, während
die Effektorkomponente das Zellenwachstum hemmt oder zum Verstärken und
Richten einer Immunreaktion in Richtung von Zielkrebszellen wirken kann.
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In noch einem weiteren bevorzugten
Ausführungsbeispiel
kann das Effektormolekül
ein pharmakologisches Mittel (z. B. ein Arzneimittel) oder ein Träger, der
ein pharmakologisches Mittel enthält, sein. Somit kann der Anteil,
der spezifisch an Mesothelin bindet, an ein Arzneimittel wie z.
B. Vinblastin, Doxirubicin, Genistein (ein Tyrosinkinase-Inhibitor),
ein Gegensinn-Molekül
und andere pharmakologischen Mittel, die Fachleuten bekannt sind,
konjugiert werden, wodurch das pharmakologische Mittel spezifisch
auf Tumorzellen abgezielt wird.
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Alternativ kann das Zielmolekül an einen
Träger
gebunden werden, der die therapeutische Zusammensetzung enthält. Solche
Träger
umfassen, sind jedoch nicht begrenzt auf Liposomen, Mizellen, verschiedene
synthetische Kügelchen
und dergleichen.
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Ein Fachmann wird erkennen, daß die chimären Moleküle der vorliegenden
Erfindung mehrere Zielanteile umfassen können, die an einen einzelnen
Effektor gebunden sind, oder im Gegenteil mehrere Effektormoleküle, die
an einen einzelnen Zielanteil gebunden sind. In noch anderen Ausführungsbeispielen
können die
chimären
Moleküle
sowohl mehrere Zielanteile als auch mehrere Effektormoleküle umfassen.
Diese Erfindung stellt somit beispielsweise "doppelt abgezielte" zytotoxische chimäre Moleküle bereit, bei denen das Zielmolekül, das spezifisch
an Mesothelin bindet, an ein zytotoxisches Molekül gebunden ist, und ein anderes
Molekül
(z. B. ein Antikörper
oder ein anderer Ligand) an das andere Ende des Toxins gebunden
ist. Ein solches doppelt abgezieltes Zytotoxin könnte einen Wachstumsfaktor
umfassen, der beispielsweise am Aminoende eines PE und Anti-Tac
(Fv), das in die Domäne
III zwischen der Aminosäure
604 und 609 eingefügt
ist, gegen die Domäne
Ia ausgetauscht ist. Andere Antikörper können auch geeignet sein.
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A. Das Zielmolekül
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist das Zielmolekül
ein Molekül,
das spezifisch an Mesothelin bindet. Eine Vielfalt von Immuntestformaten
können
verwendet werden, um geeignete Antikörper auszuwählen, und sind vorstehend erörtert.
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B. Das Effektormolekül
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Wie vorstehend beschrieben, kann
die Effektormolekülkomponente
der chimären
Moleküle
dieser Erfindung ein beliebiges Molekül sein, dessen Aktivität erwünscht ist,
um es an Zellen abzugeben, die Mesothelin exprimieren. Besonders
bevorzugte Effektormoleküle
umfassen Zytotoxine wie z. B. PE oder DT, Radionuklide, Liganden
wie z. B. Wachstumsfaktoren, Antikörper, nachweisbare Marker wie
z. B. Fluoreszenz- oder radioaktive Marker und therapeutische Zusammensetzungen
wie z. B. Liposomen und verschiedene Arzneimittel.
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I. Zytotoxine
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Besonders bevorzugte Zytotoxine umfassen
Pseudomonasexotoxine, Diphtherietoxine, Ricin und Abrin. Pseudomonasexotoxin
und Diphtherietoxin sind am meisten bevorzugt.
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(a) Pseudomonasexotoxin
(PE)
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Pseudomonasexotoxin A (PE) ist ein äußerst aktives
Monomerprotein (Molekulargewicht 66 kD), das von Pseudomonas aeruginosa
abgesondert wird, welches die Proteinsynthese in eukaryotischen
Zellen durch die Inaktivierung des Elongationsfaktors 2 (EF-2) durch
Katalysieren seiner ADP-Ribosylierung (Katalysieren der Übertragung
des ADP-Ribosylanteils von oxidiertem NAD auf EF-2) hemmt.
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Das Toxin enthält drei Strukturdomänen, die
gemeinsam wirken, um Zytotoxizität
zu verursachen. Die Domäne
Ia (Aminosäuren
1–252)
vermittelt die Zellenbindung. Die Domäne II (Aminosäuren 253–364) ist
für die
Translokation in das Cytosol verantwortlich und die Domäne III (Aminosäuren 400–613) vermittelt
die ADP-Ribosylierung des Elongationsfaktors 2, welcher das Protein
inaktiviert und Zellentod verursacht. Die Funktion der Domäne Ib (Aminosäuren 365–399) bleibt
undefiniert, obwohl ein großer
Teil von ihr, die Aminosäuren
365–380,
ohne Verlust der Zytotoxizität
deletiert werden können.
Siehe Siegall et al., J. Biol. Chem. 264: 14256–14261 (1989), welches durch
den Hinweis hierin aufgenommen wird.
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Wenn das Zielmolekül mit PE
fusioniert ist, ist ein bevorzugtes PE-Molekül eines, in dem die Domäne Ia (Aminosäuren 1 bis
252) deletiert ist und die Aminosäuren 365 bis 380 aus der Domäne Ib deletiert
wurden. Die gesamte Domäne
Ib und ein Teil von Domäne
II (Aminosäuren
350 bis 394) können
jedoch deletiert sein, insbesondere wenn die deletierten Sequenzen
gegen ein Verbindungspeptid wie z. B. GGGGS [SEQ. ID. NR. 3] ausgetauscht
sind.
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Außerdem können die PE-Moleküle unter
Verwendung von ortsspezifischer Mutagenese oder anderen auf dem
Fachgebiet bekannten Verfahren weiter modifiziert werden, um das
Molekül
für eine
spezielle gewünschte
Anwendung zu verändern.
Mittel zum Verändern
des PE-Moleküls
in einer Weise, die sich auf die funktionalen Vorteile, die von
den hier beschriebenen PE-Molekülen
bereitgestellt werden, nicht wesentlich auswirkt, können auch
verwendet werden und solche resultierenden Moleküle sollen hierin erfaßt werden.
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Für
maximale zytotoxische Eigenschaften eines bevorzugten PE-Moleküls sind
verschiedene Modifikationen an dem Molekül empfohlen. Eine geeignete
Carboxyl-endständige
Sequenz für
das rekombinante Molekül
ist bevorzugt, um das Molekül
in das Cytosol von Zielzellen zu verlagern. Aminosäuresequenzen,
die als wirksam festgelegt wurden, umfassen REDLK [SEQ. ID. NR.
4] (wie in natürlichem
PE), REDL [SEQ. ID. NR. 5], RDEL [SEQ. ID. NR. 6] oder KDEL [SEQ.
ID. NR. 7], Wiederholungen von diesen oder andere Sequenzen, die
funktionieren, um Proteine im endoplasmatischen Retikulum, das hier
als "endoplasmatische
Retentionssequenzen" bezeichnet
wird, aufrechtzuerhalten oder zurückzuführen. Siehe beispielsweise
Chaudhary et al., Proc. Natl, Acad. Sci. USA 87: 308–312, und
Seetharam et al., J. Biol. Chem. 266: 17376–17381 (1991), und das allgemein
erteilte USSN 07/459 635, eingereicht am 2. Januar 1990.
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Deletionen der Aminosäuren 365–380 von
Domäne
Ib können
ohne Verlust der Aktivität
durchgeführt werden.
Ferner können
die Aminosäuren
1–279
deletiert werden, so daß das
Toxin mit einem Methionin, gefolgt von Glycin in der Position 280,
beginnt. Ein Serin kann in der Position 289 angeordnet werden, um
die Bildung von unzweckmäßigen Disulfidbindungen
verhindern, was vorteilhaft ist. Das Zielmolekül kann als Austausch gegen
die Domäne
Ia eingefügt
werden.
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Bevorzugte Formen von PE enthalten
die Aminosäuren
253–364
und 381–608
und ihnen folgen die natürlichen
Sequenzen REDLK [SEQ. ID. NR. 4] oder die Mutantensequenzen KDEL
[SEQ. ID. NR. 7] oder KDEL [SEQ. ID. NR. 6]. Lysine in den Positionen
590 und 606 können
an Glutamin mutiert oder nicht mutiert sein.
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Das Zielmolekül kann auch an einem Punkt
innerhalb der Domäne
III des PE-Moleküls eingefügt werden.
Am meisten bevorzugt wird das Zielmolekül zwischen etwa den Aminosäurepositionen
607 und 609 des PE-Moleküls
fusioniert. Dies bedeutet, daß das
Zielmolekül
nach etwa der Aminosäure
607 des Moleküls
eingefügt
wird und ein geeignetes Carboxylende von PE durch Anordnen der Aminosäuren etwa
604–613
von PE nach dem Zielmolekül
erneut erzeugt wird. Somit wird das Zielmolekül innerhalb das rekombinante
PE-Molekül nach
etwa Aminosäure
607 eingefügt
und ihm folgen die Aminosäuren
604–613
von Domäne
III. Das Zielmolekül
kann auch in die Domäne
Ib eingefügt
werden, um Sequenzen zu ersetzen, die für die Toxizität nicht
erforderlich sind. Debinski, et al., Mol. Cell. Biol., 11: 1751–1753 (1991).
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Verfahren zum Klonen von Genen, die
PE codieren, das mit verschiedenen Liganden fusioniert ist, sind
Fachleuten gut bekannt. Siehe beispielsweise Siegall et al., FASEB
J., 3: 2647–2652
(1989); Chaudhary et al. Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84: 4538–4542 (1987).
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Fachleute werden erkennen, daß zusätzliche
Modifikationen, Deletionen, Insertionen und dergleichen an den chimären Molekülen der
vorliegenden Erfindung oder an den Nukleinsäuresequenzen, die auf Mesothelin
gerichtete chimäre
Moleküle
codieren, vorgenommen werden können.
Alle solchen Konstruktionen können
durch Verfahren der Gentechnik, die Fachleuten gut bekannt sind,
durchgeführt
werden (siehe im allgemeinen Sambrook et al., oben) und können Proteine
erzeugen, die unterschiedliche Eigenschaften der Affinität, Spezifität, Stabilität und Toxizität aufweisen,
die sie für
verschiedene klinische und biologische Anwendungen besonders geeignet
machen.
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(b) Diphtherietoxin (DT)
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Wie PE tötet das Diphtherietoxin (DT)
Zellen durch den ADP-Ribosylierungs-Elongationsfaktor 2 ab, wodurch die
Proteinsynthese gehemmt wird. Diphtherietoxin ist jedoch in zwei
Ketten A und B unterteilt, die durch eine Disulfidbrücke verbunden
sind. Im Gegensatz zu PE ist die Kette B von DT, die sich am Carboxylende
befindet, für
die Rezeptorbindung verantwortlich und die Kette A, die sich am
Aminoende befindet, enthält
die enzymatische Aktivität
(Uchida et al., Science, 175: 901–903 (1972); Uchida et al.
J. Biol. Chem., 248: 3838–3844
(1973)).
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
weisen die Zielmolekül-Diphtherietoxin-Fusionsproteine dieser
Erfindung die natürliche
Rezeptorbindungsdomäne
auf, die durch Abschneiden der Diphtherietoxinkette B entfernt wird.
Besonders bevorzugt ist DT388, ein DT, in dem die Carboxylendständige Sequenz,
die am Rest 389 beginnt, entfernt ist. Chaudhary, et al., Bioch.
Biophys. Res. Comm., 180: 545–551
(1991).
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Wie die chimären PE-Zytotoxine können die
DT-Moleküle
chemisch an ein Mesothelin-Zielmolekül konjugiert sein, aber in
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird das Zielmolekül
mit dem Diphtherietoxin durch ein rekombinantes Mittel fusioniert.
Die Proteinketten codierenden Gene können in cDNA oder in genomischer
Form durch ein beliebiges Fachleuten bekanntes Klonverfahren geklont
werden. Verfahren zum Klonen von Genen, die DT codieren, das mit
verschiedenen Liganden fusioniert ist, sind auch Fachleuten gut
bekannt. Siehe beispielsweise Williams et al., J. Biol. Chem. 265:
11885–11889
(1990), und die gleichzeitig anhängige
Patentanmeldung (USSN 07/620 939), die die Expression einer Anzahl
von Wachstumsfaktor-DT-Fusionsproteinen beschreiben.
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Der Begriff "Diphtherietoxin" (DT), wie hierin verwendet, bezieht
sich auf natürliches
DT mit voller Länge
oder ein DT, das modifiziert wurde. Modifikationen umfassen typischerweise
die Entfernung der Zieldomäne in
der B-Kette und beinhalten insbesondere Beschneidungen des Carboxylbereichs
der B-Kette.
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Nachweisbare Marker, die für die Verwendung
als Effektormolekülkomponente
der chimären
Moleküle dieser
Erfindung geeignet sind, umfassen eine beliebige Zusammensetzung,
die durch spektroskopische, photochemische, biochemische, immunchemische,
elektrische, optische oder chemische Mittel, alle wie vorstehend
beschrieben, nachweisbar ist.
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C. Bindung des Zielmoleküls an das
Effektormolekül
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Ein Fachmann wird erkennen, daß das Zielmolekül und die
Effektormoleküle
in einer beliebigen Reihenfolge miteinander verbunden werden können. Wenn
das Zielmolekül
ein Polypeptid ist, kann das Effektormolekül folglich entweder mit den
Amino- oder Carboxyenden des Zielmoleküls verbunden werden. Das Zielmolekül kann auch
mit einem internen Bereich des Effektormoleküls verbunden werden, oder im
Gegenteil kann das Effektormolekül
mit einer internen Stelle des Zielmoleküls verbunden werden, solange
die Bindung die jeweiligen Aktivitäten der Moleküle nicht
stört.
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Das Zielmolekül und das Effektormolekül können durch
ein beliebiges einer Anzahl von Fachleuten bekannten Mitteln gebunden
werden. Typischerweise wird das Effektormolekül entweder direkt oder durch
einen Linker (Spacer) an das Zielmolekül konjugiert. Wenn jedoch sowohl
das Effektormolekül
als auch das Zielmolekül
Polypeptide sind, ist es bevorzugt, das chimäre Molekül als Ein-Ketten-Fusionsprotein rekombinant zu exprimieren.
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D. Konjugation des Effektormoleküls an das
Zielmolekül
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In einem Ausführungsbeispiel wird das Zielmolekül chemisch
an das Effektormolekül
(z. B. ein Zytotoxin, ein Marker, ein Ligand oder ein Arzneimittel
oder Liposom) konjugiert. Mittel zum chemischen Konjugieren von
Molekülen
sind Fachleuten gut bekannt.
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Das Verfahren zum Binden eines Mittels
an einen Antikörper
oder anderes Polypeptid-Zielmolekül variieren gemäß der chemischen
Struktur des Mittels. Polypeptide enthalten typischerweise eine
Vielfalt von funktionalen Gruppen; z. B. Carbonsäure- (COOH) oder freie Amin-
(-NH2) Gruppen, die zur Reaktion mit einer geeigneten
funktionalen Gruppe an einem Effektormolekül zur Verfügung stehen, um den Effektor
daran zu binden.
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Alternativ kann das Zielmolekül und/oder
das Effektormolekül
derivatisiert werden, um zusätzliche
reaktive funktionale Gruppen freizulegen oder zu binden. Die Derivatisierung
kann das Binden von irgendeinem einer Anzahl von Linkermolekülen wie
z. B. diejenigen, die von Pierce Chemical Company, Rockford, Illinois, erhältlich sind,
beinhalten.
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Ein "Linker", wie hierin verwendet, ist ein Molekül, das verwendet
wird, um das Zielmolekül
an das Effektormolekül
zu binden. Der Linker ist in der Lage, kovalente Bindungen mit sowohl
dem Zielmolekül
als auch dem Effektormolekül
zu bilden. Geeignete Linker sind Fachleuten gut bekannt und umfassen,
sind jedoch nicht begrenzt auf, gerad- oder verzweigtkettige Kohlenstofflinker,
heterocyclische Kohlenstofflinker oder Peptidlinker. Wenn das Zielmolekül und das
Effektormolekül
Polypeptide sind, können
die Linker an die Bestandteilsaminosäuren durch ihre Seitengruppen
(z. B. durch eine Disulfidbindung mit Cystein) gebunden werden.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
werden jedoch die Linker an die Alpha-Kohlenstoffamino- und Carboxylgruppen
der endständigen
Aminosäuren
gebunden.
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Ein bifunktionaler Linker mit einer
funktionalen Gruppe, die mit einer Gruppe an einem speziellen Mittel reaktiv
ist, und einer anderen Gruppe, die mit einem Antikörper reaktiv
ist, kann verwendet werden, um das gewünschte Immunkonjugat zu bilden.
Alternativ kann die Derivatisierung eine chemische Behandlung des Zielmoleküls beinhalten,
z. B. eine Spaltung des Zuckeranteils eines Glycoprotein-Antikörpers mit
Perjodat, um freie Aldehydgruppen zu erzeugen. Die freien Aldehydgruppen
am Antikörper
können
mit freien Amin- oder Hydrazingruppen an einem Mittel zur Reaktion
gebracht werden, um das Mittel daran zu binden. (Siehe US-Patent
Nr. 4 671 958). Verfahren zur Erzeugung von freien Sulfhydrylgruppen
an Polypeptid, wie z. B. Antikörper oder
Antikörperfragmente,
sind auch bekannt (siehe US-Pat. Nr. 4 659 839).
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Viele Verfahren und Linkermoleküle zum Binden
von verschiedenen Verbindungen, einschließlich Radionuklid-Metallchelate,
Toxine und Arzneimittel, an Proteine wie z. B. Antikörper sind
bekannt. Siehe beispielsweise Europäische Patentanmeldung Nr. 188
256; US-Patent Nrn. 4 671 958, 4 659 839, 4 414 148, 4 699 784;
4 680 338; 4 569 789; und 4 589 071; und Borlinghaus et al., Cancer
Res. 47: 4071–4075
(1987). Insbesondere ist die Herstellung von verschiedenen Immunotoxinen
innerhalb des Fachgebiets gut bekannt und ist beispielsweise in "Monoclonal Antibody-Toxin
Conjugates: Aiming the Magic Bullet", Thorpe et al., Monoclonal Antibodies
in Clinical Medicine, Academic Press, S. 168–190 (1982), Waldmann, Science,
252: 1657 (1991), US-Patent Nrn. 4 545 985 und 4 894 443, zu finden.
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Unter einigen Umständen ist
es erwünscht,
das Effektormolekül
vom Zielmolekül
zu befreien, wenn das chimäre
Molekül
seine Zielstelle erreicht hat. Daher können chimäre Konjugate mit Bindungen,
die in der Nähe
der Zielstelle spaltbar sind, verwendet werden, wenn der Effektor
an der Zielstelle freigesetzt werden soll. Das Spalten der Bindung,
um das Mittel vom Antikörper
freizusetzen, kann durch enzymatische Aktivität oder Bedingungen, denen das
Immunkonjugat entweder innerhalb der Zielzelle oder in der Nähe der Zielstelle
ausgesetzt wird, ausgelöst
werden. Wenn die Zielstelle ein Tumor ist, kann ein Linker, der
unter Bedingungen, die an der Tumorstelle vorhanden sind (z. B.
wenn er tumorzugehörigen
Enzymen oder einem sauren pH-Wert ausgesetzt ist), spaltbar ist,
verwendet werden.
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Eine Anzahl von verschiedenen spaltbaren
Linkern sind Fachleuten bekannt. Siehe US-Pat. Nrn. 4 618 492; 4
542 225 und 4 625 014. Der Mechanismus zur Freisetzung eines Mittels
aus diesen Linkergruppen umfaßt
beispielsweise Bestrahlung einer photolabilen Bindung und säurekatalysierte
Hydrolyse. Das US-Pat. Nr.
4 671 958 umfaßt
beispielsweise eine Beschreibung von Immunokonjugaten mit Linkern,
die an der Zielstelle in vivo durch die proteolytischen Enzyme des
Komplementsystems des Patienten gespalten werden. Angesichts der
großen
Anzahl von Verfahren, die zum Binden einer Vielzahl von radiodiagnostischen
Verbindungen, radiotherapeutischen Verbindungen, Arzneimitteln,
Toxinen und anderen Mitteln an Antikörper berichtet wurden, kann
ein Fachmann ein geeignetes Verfahren zum Binden eines gegebenen
Mittels an einen Antikörper
oder ein anderes Polypeptid bestimmen.
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E. Herstellung von Fusionsproteinen
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Wenn das Zielmolekül und/oder
das Effektormolekül
relativ kurz ist (d. h. weniger als etwa 50 Aminosäuren), können sie
unter Verwendung von chemischen Standard-Peptidsyntheseverfahren
synthetisiert werden. Wenn beide Moleküle relativ kurz sind, kann
das chimäre
Molekül
als einzelnes benachbartes Polypeptid synthetisiert werden. Alternativ
können
das Zielmolekül
und das Effektormolekül
separat synthetisiert und dann durch Kondensation des Aminoendes
von einem Molekül
mit dem Carboxylende des anderen Moleküls fusioniert werden, wodurch
eine Peptidbindung gebildet wird. Alternativ können das Ziel- und das Effektormolekül jeweils
mit einem Ende eines Peptid-Spacermoleküls kondensiert werden, wodurch
ein benachbartes Fusionsprotein gebildet wird.
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Eine Festphasen-Synthese, bei der
die C-endständige
Aminosäure
der Sequenz an einen unlöslichen Träger gebunden
wird, gefolgt von sequentieller Zugabe der restlichen Aminosäuren in
der Sequenz, ist das bevorzugte Verfahren für die chemische Synthese der
Polypeptide dieser Erfindung. Verfahren für die Festphasen-Synthese sind
von Barany und Merrifield, Solid-Phase Peptide Synthesis; S. 3–284 in
The Peptides: Analysis, Synthesis, Biology. Band 2: Special Methods
in Peptide Synthesis, Teil A., Merrifield, et al. J. Am. Chem. Soc.,
85: 2149–2156
(1963), und Stewart et al., Solid Phase Peptide Synthesis, 2. Ausg.,
Pierce Chem. Co., Rockford, III. (1984), beschrieben.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
werden die chimären
Fusionsproteine der vorliegenden Erfindung unter Verwendung von
rekombinanter DNA-Methodologie
synthetisiert. Im allgemeinen beinhaltet dies die Erzeugung einer
DNA-Sequenz, die das Fusionsprotein codiert, das Anordnen der DNA
in einer Expressionskassette unter der Steuerung eines speziellen
Promotors, Exprimieren des Proteins in einem Wirt, Isolieren des
exprimierten Proteins und, falls erforderlich, Renaturieren des
Proteins.
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DNA, die die Fusionsproteine dieser
Erfindung codiert, kann durch ein beliebiges geeignetes Verfahren
hergestellt werden, einschließlich
beispielsweise Klonen und Einschränken von entsprechenden Sequenzen
oder direkte chemische Synthese durch Verfahren wie z. B. das Phosphotriester-Verfahren
von Narang et al. Meth. Enzymol. 68: 90–99 (1979); das Phosphodiester-Verfahren
von Brown et al., Meth. Enzymol. 68: 109–151 (1979); das Diethylphosphoramidit-Verfahren
von Beaucage et al., Tetra. Lett., 22: 1859–1862 (1981); und das Verfahren
mit festem Träger
von US-Patent Nr. 4 458 066.
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Die chemische Synthese erzeugt ein
einzelsträngiges
Oligonukleotid. Dieses kann durch Hybridisierung mit einer komplementären Sequenz
oder durch Polymerisation mit einer DNA-Polymerase unter Verwendung
des einzelnen Strangs als Schablone in doppelsträngige DNA umgewandelt werden.
Ein Fachmann würde
erkennen, daß,
obwohl die chemische Synthese von DNA auf Sequenzen mit etwa 100
Basen begrenzt ist, längere
Sequenzen durch die Ligation von kürzeren Sequenzen erhalten werden
können.
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Alternativ können Teilsequenzen geklont
werden und die entsprechenden Teilsequenzen unter Verwendung von
geeigneten Restriktionsenzymen gespalten werden. Die Fragmente können dann
ligiert werden, um die gewünschte
DNA-Sequenz zu erzeugen.
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Obwohl die zwei Moleküle vorzugsweise
im wesentlichen direkt aneinander gebunden sind, wird ein Fachmann
erkennen, daß die
Moleküle
durch einen Peptid-Spacer, der aus einer oder mehreren Aminosäuren besteht,
getrennt werden können.
Im allgemeinen weist der Spacer keine andere spezifische biologische
Aktivität
als das Binden der Proteine oder das Bewahren eines gewissen minimalen
Abstands oder einer anderen räumlichen
Beziehung zwischen ihnen auf. Die Bestandteilsaminosäuren des
Spacers können
jedoch ausgewählt
werden, um eine gewisse Eigenschaft des Moleküls zu beeinflussen, wie z.
B. die Faltung, Nettoladung oder Hydrophobizität.
-
Die Nukleinsäuresequenzen, die die Fusionsproteine
codieren, können
in einer Vielfalt von Wirtszellen exprimiert werden, einschließlich E.
coli, anderen bakteriellen Wirten, Hefe und verschiedenen höheren eukaryotischen
Zellen, wie z. B. den COS-, CHO- und HeLa-Zellinien und Myelomzellinien.
Das rekombinante Proteingen wird wirksam an geeignete Expressionssteuersequenzen
für jeden
Wirt gebunden. Für
E. coli umfaßt dies
eine Promotorstelle wie z. B. die T7-, trp- oder Lambda-Promotoren, eine Ribosombindungsstelle
und vorzugsweise ein Transkriptionsterminationssignal. Für eukaryotische
Zellen umfassen die Steuersequenzen einen Promotor und vorzugsweise
einen Verstärker,
der von Immunglobulingenen, SV40, Cytomegalovirus usw. abgeleitet
ist, und eine Polyadenylierungssequenz und kann Spleißdonor-
und -akzeptorsequenzen umfassen.
-
Die Plasmide und Vektoren der Erfindung
können
in die gewählte
Wirtzelle durch gut bekannte Verfahren wie z. B. Kalziumchloridtransformation
für E.
coli und Kalziumphosphatbehandlung oder Elektroporation für Säugerzellen überführt werden.
Durch die Plasmide transformierte Zellen können durch Resistenz gegen Antibiotika,
die durch Gene verliehen wird, die an den Plasmiden enthalten sind,
wie z. B. die amp-, gpt-, neo- und hyg-Gene, ausgewählt werden.
-
Sobald sie exprimiert sind, können die
rekombinanten Fusionsproteine gemäß Standardverfahren des Fachgebiets
gereinigt werden, einschließlich
Ammoniumsulfatausfällung,
Affinitätssäulen, Säulenchromatographie,
Gelelektrophorese und dergleichen (siehe im allgemeinen R. Scopes,
Protein Purification, Springer-Verlag, N.Y. (1982), Deutscher, Methods
in Enzymology Band 182: Guide to Protein Purification., Academic
Press, Inc. N.Y. (1990)). Im wesentlichen reine Zusammensetzungen
mit mindestens etwa 90 bis 95% Homogenität sind bevorzugt, und 98 bis
99% oder mehr Homogenität
sind für
pharmazeutische Verwendungen am meisten bevorzugt. Sobald sie teilweise
oder bis zu Homogenität
gereinigt sind, wie erwünscht,
können
die Polypeptide dann therapeutisch verwendet werden.
-
III. Verabreichung von
Zielmitteln für
Mesothelin an Patienten
-
Therapeutische Mittel der vorliegenden
Erfindung wie z. B. Antikörper
für Mesothelin
oder wie z. B. Antikörper
oder andere Zielmoleküle,
die an ein Effektormolekül
gebunden sind, sollen in einer beliebigen geeigneten Weise, vorzugsweise
mit pharmazeutisch verträglichen
Trägern,
verabreicht werden. Ein Fachmann wird erkennen, daß geeignete
Verfahren zur Verabreichung solcher Verbindungen im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung an einen Patienten zur Verfügung stehen,
und, obwohl mehr als ein Weg verwendet werden kann, um eine spezielle
Verbindung zu verabreichen, ein spezieller Weg häufig eine unmittelbarere und
wirksamere Reaktion als ein anderer Weg bereitstellen kann. Es sollte
erkannt werden, daß die
Verabreichung von Peptiden für
eine Vielfalt von Krankheiten gut bekannt ist und ein Fachmann die
Information, die zur Verwendung von Peptiden zur Behandlung dieser
anderen Krankheiten zur Verfügung
steht, auf Mesothelinpeptide extrapolieren kann.
-
Pharmazeutisch verträgliche Träger sind
Fachleuten auch gut bekannt. Die optimale Wahl des Trägers wird
teilweise durch die spezielle Verbindung sowie durch das spezielle
Verfahren, das zum Verabreichen der Verbindung verwendet wird, bestimmt.
Folglich besteht eine breite Vielfalt von geeigneten Formulierungen
der pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung.
-
Antikörper können zu einer injizierbaren
Zubereitung formuliert werden. Parenterale Formulierungen sind bekannt
und sind zur Verwendung in der Erfindung, vorzugsweise zur i. m.
oder i. v. Verabreichung, geeignet. Die Formulierungen, die therapeutisch
wirksame Mengen von Antikörpern
oder Immunotoxinen enthalten, sind entweder sterile wässerige
Lösungen,
flüssige
Suspensionen oder lyophilisierte Versionen und enthalten wahlweise
Stabilisatoren oder Exzipienten. Lyophilisierte Zusammensetzungen
werden mit geeigneten Verdünnungsmitteln,
z. B. Wasser zur Injektion, Salzlösung, 0,3% Glycin und, in einem
Anteil von etwa 0,01 mg/kg des Wirtskörpergewichts bis 10 mg/kg,
wenn geeignet, zur ursprünglichen
Konzentration verdünnt.
Typischerweise werden die pharmazeutischen Zusammensetzungen, die
die Antikörper
oder Immunotoxine enthalten, in einer therapeutisch wirksamen Dosis
in einem Bereich von etwa 0,01 mg/kg bis etwa 5 mg/kg des behandelten
Säugers
verabreicht. Eine bevorzugte therapeutisch wirksame Dosis der pharmazeutischen
Zusammensetzung, die den Antikörper
oder das Immunotoxin enthält,
liegt in einem Bereich von etwa 0,01 mg/kg bis etwa 0,5 mg/kg Körpergewicht
des behandelten Säugers,
welche über
mehrere Tage bis zwei Wochen durch tägliche intravenöse Infusion,
die jeweils über
einen Zeitraum von einer Stunde gegeben wird, in einem sequentiellen
Patienten-Dosiseskalationsschema verabreicht wird.
-
Der Antikörper kann systemisch durch
Injektion i. m.. subcutan, intrathekal oder intraperitoneal oder
in Gefäßräume, insbesondere
in die Bauchhöhle
oder Brusthöhle,
z. B. Injektion in einer Dosierung von mehr als etwa 1 μg/cm3 Fluid/Tag, verabreicht werden. Ein permanenter
intrathekaler Katheter wäre
ein zweckmäßiges Mittel
zum Verabreichen von therapeutischen Antikörpern. Diese Dosis hängt von
den Eigenschaften des verwendeten Antikörpers oder Immunotoxins, z.
B. seiner biologischen Aktivität
und biologischen Halbwertszeit, von der Konzentration des Antikörpers in
der Formulierung, der Stelle und Dosierungsrate, der klinischen
Toleranz des beteiligten Patienten, der Krankheit, an der der Patient
leidet, und dergleichen, ab, wie es durchaus innerhalb der Fähigkeit
des Arztes liegt.
-
Der Antikörper der vorliegenden Erfindung
kann in Lösung
verabreicht werden. Der pH-Wert der Lösung sollte im Bereich von
pH 5 bis 9,5, vorzugsweise pH 6,5 bis 7,5 liegen. Der Antikörper oder
Derivate davon sollten sich in einer Lösung mit einem geeigneten pharmazeutisch
verträglichen
Puffer wie z. B. Phosphat, Tris(hydroxymethyl)aminomethan-HCl oder
Citrat oder dergleichen befinden. Die Pufferkonzentrationen sollten
im Bereich von 1 bis 100 mM liegen. Die Lösung des Antikörpers kann
auch ein Salz wie z. B. Natriumchlorid oder Kaliumchlorid in einer
Konzentration von 50 bis 150 mM enthalten. Eine wirksame Menge eines Stabilisationsmittels
wie z. B. ein Albumin, ein Globulin, eine Gelatine, ein Protamin
oder ein Salz von Protamin kann auch enthalten sein und kann zu
einer Antikörper
oder Immunotoxin enthaltenden Lösung
oder zu der Zusammensetzung, aus der die Lösung hergestellt wird, zugegeben
werden. Der Antikörper
oder das Immunotoxin kann auch über
Mikrokügelchen,
Liposomen oder andere Mikroteilchen-Abgabesysteme, die in bestimmten
Geweben, einschließlich
Blut, angeordnet sind, verabreicht werden.
-
Dosierungen
-
In therapeutischen Anwendungen variieren
die Dosierungen von gemäß der Erfindung
verwendeten Verbindungen in Abhängigkeit
von der Klasse der Verbindung und dem behandelten Zustand. Das Alter,
das Gewicht und der klinische Zustand des Empfängerpatienten; und die Erfahrung
und Beurteilung des Klinikers oder praktischen Arztes, der die Therapie
verordnet, liegen unter den Faktoren, die die ausgewählte Dosierung beeinflussen.
Die Dosierung eines Immunglobulins kann beispielsweise im Bereich
von etwa 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag bis etwa
10 mg/kg pro Tag für
polyklonale Antikörper
und etwa 5% bis e 20% dieser Menge für monoklonale Antikörper liegen.
In einem solchen Fall kann das Immunglobulin einmal täglich als
intravenöse
Infusion verabreicht werden. Vorzugsweise wird die Dosierung täglich wiederholt,
bis entweder ein therapeutisches Ergebnis erzielt wird oder bis
Nebenwirkungen ein Absetzen der Therapie rechtfertigen. Im allgemeinen
sollte die Dosis ausreichen, um Symptome oder Zeichen der Krankheit
zu behandeln oder zu verbessern, ohne unannehmbare Toxizität für den Patienten
zu erzeugen.
-
Eine therapeutisch wirksame Menge
der Verbindung ist jene, die entweder eine subjektive Erleichterung
von (einem) Symptomen) oder eine objektiv identifizierbare Verbesserung
bereitstellt, wie z. B. die Hemmung des Tumorzellenwachstums, wie
vom Kliniker oder von einem anderen qualifizierten Beobachter festgestellt.
Der Dosierungsbereich variiert mit der verwendeten Verbindung, dem
Verabreichungsweg und der Leistungsfähigkeit der speziellen Verbindung.
-
IV. Gentherapie und inhibitorische
Nukleinsäuretherapeutika
-
Unter Verwendung der Nukleotidsequenzinformation
dieser Erfindung kann ein Fachmann Strategien und Verfahren formulieren,
um das Mesothelingen zu isolieren, die Genstruktur für die Funktion
zu beschreiben, und kann auch spezifische Promotoren für bekannte
oder unbekannte Transkriptionsfaktoren entdecken, die beim genetischen
Eingriff von Mesotheliom- und Eierstockkrebsen von weiterem Wert
sind. Analytische DNA-Sequenzanalyse von normalem Mesothelin in
Mesothelzellen kann zu einer Entdeckung von Mutationen) des Gens
in Mesotheliom- und Eierstockkrebsen führen.
-
Mesothelin zeigt eine Hafteigenschaft,
die der Implantation der Mesotheliom- und Eierstockkrebse zugeschrieben
werden kann. Durch Einführen
von Gegensinn-DNA
oder Blockieren der Transkription des Mesothelingens können neue
Gentherapieschemen gemäß aktuellen
Strategien der Gentherapie aufgestellt werden.
-
Inhibitorische Nukleinsäuretherapeutika,
die die Expression oder Aktivität
des Mesothelingens blockieren können,
sind bei der Verlangsamung oder Hemmung von Mesotheliomen oder Eierstocktumoren
oder anderen anomalen Zellen, die mit Mesothelin verbunden sind,
nützlich.
Inhibitorische Nukleinsäuren
können
einsträngige
Nukleinsäuren
sein, die spezifisch an eine komplementäre Nukleinsäuresequenz binden können. Durch
Binden an die geeignete Zielsequenz wird ein RNA-RNA-, ein DNA-DNA-
oder RNA-DNA-Duplex oder -Triplex gebildet. Die Nukleinsäuren werden
häufig
als "Gegensinn" bezeichnet, da sie
gewöhnlich
zur Richtung oder zum Codierstrang des Gens komplementär sind,
obwohl in letzter Zeit Methoden zur Verwendung von "Sinn"-Nukleinsäuren auch
entwickelt wurden. Der Begriff "inhibitorische
Nukleinsäuren", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf sowohl "Sinn"- als auch "Gegensinn"-Nukleinsäuren.
-
Durch Binden an die Zielnukleinsäure kann
die inhibitorische Nukleinsäure
die Funktion der Zielnukleinsäure
hemmen. Dies könnte
beispielsweise ein Ergebnis der Blockierung der DNA-Transkription,
der Verabreichung oder Poly(A)-Addition zu mRNA, DNA-Replikation,
Translation oder der Förderung
von inhibitorischen Mechanismen der Zellen, wie z. B. Förderung
des RNA-Abbaus, sein.
-
Inhibitorische Nukleinsäureverfahren
umfassen daher eine Anzahl von verschiedenen Methoden für das Ändern der
Expression von beispielsweise einem Mesothelingen. Diese verschiedenen
Arten der Technologie der inhibitorischen Nukleinsäuren sind
in Helene, C. und Toulme, J., 1990, Biochim. Biophys. Acta. 1049: 99–125, beschrieben,
das nachstehend als "Helene
und Toulme" bezeichnet
wird.
-
Kurz gesagt, können Therapiemethoden mit inhibitorischen
Nukleinsäuren
in jene, die auf DNA-Sequenzen abzielen, jene, die auf RNA-Sequenzen
abzielen (einschließlich
Vor-mRNA und mRNA), jene, die auf Proteine abzielen (Sinnstrangmethoden),
und jene, die die Spaltung oder chemische Modifikation der Zielnukleinsäuren verursachen,
klassifiziert werden.
-
Methoden, die auf DNA abzielen, fallen
in verschiedene Kategorien. Nukleinsäuren können dazu ausgelegt werden,
an die Duplex-DNA zu binden, um eine Tripelhelix- oder "Triplex"-Struktur zu bilden.
Alternativ werden inhibitorische Nukleinsäuren dazu ausgelegt, an Bereiche
von einsträngiger
DNA zu binden, die sich aus dem Öffnen
der Duplex-DNA während
der Replikation oder Transkription ergibt. Siehe Helene und Toulme.
-
Üblicher
werden inhibitorische Nukleinsäuren
dazu ausgelegt, an mRNA oder mRNA-Vorstufen zu binden. Inhibitorische
Nukleinsäuren
werden verwendet, um die Reifung von Vor-mRNA zu verhindern. Inhibitorische
Nukleinsäuren
können
dazu ausgelegt werden, die RNA-Reifung, -Spleißung oder -Translation zu stören.
-
Die inhibitorischen Nukleinsäuren können auf
mRNA abgezielt werden. In dieser Methode werden die inhibitorischen
Nukleinsäuren
dazu ausgelegt, die Translation des codierten Proteins spezifisch
zu blockieren. Unter Verwendung dieser Methode kann die inhibitorische
Nukleinsäure
verwendet werden, um bestimmte Zellenfunktionen durch Hemmung der
Translation von mRNA, die kritische Proteine codiert, selektiv zu
unterdrücken.
Eine inhibitorische Nukleinsäure,
die zu Bereichen von c-myc-mRNA komplementär ist, hemmt beispielsweise
die c-myc-Proteinexpression in einer menschlichen promyelozytischen
Leukämiezellinie
HL60, die das c-myc-Protoonkogen überexprimiert. Siehe Wickstrom
E. L., et al., 1988, PNAS (USA) 85: 1028–1032, und Harel-Bellan, A.,
et al., 1988, Exp. Med. 168: 2309–2318. Wie in Helene und Toulme
beschrieben, wurde gezeigt, daß das
Abzielen von inhibitorischen Nukleinsäuren auf mRNA durch mehrere
verschiedene Mechanismen funktioniert, um die Translation des (der)
codierten Proteins (Proteine) zu hemmen.
-
Die in die Zelle eingeführten inhibitorischen
Nukleinsäuren
können
auch den "Sinn"-Strang des Gens oder
der mRNA umfassen, um die Enzyme oder Bindungsproteine, die an der
mRNA-Translation beteiligt sind, aufzunehmen oder um diese zu konkurrieren.
Siehe Helene und Toulme.
-
Schließlich können die inhibitorischen Nukleinsäuren verwendet
werden, um eine chemische Inaktivierung oder Spaltung der Zielgene
oder -mRNA zu induzieren. Die chemische Inaktivierung kann durch
die Einführung
von Vernetzungen zwischen der inhibitorischen Nukleinsäure und
der Zielnukleinsäure
innerhalb der Zelle auftreten. Andere chemischen Modifikationen
der Zielnukleinsäuren,
die durch geeignet derivatisierte inhibitorische Nukleinsäuren induziert
werden, können
auch verwendet werden.
-
Spaltung und daher Inaktivierung
der Zielnukleinsäuren
kann durch Binden eines Substituenten an die inhibitorische Nukleinsäure, die
aktiviert werden kann, um Spaltungsreaktionen zu induzieren, durchgeführt werden.
Der Substituent kann einer sein, der entweder chemische oder enzymatische
Spaltung bewirkt. Alternativ kann die Spaltung durch die Verwendung
von Ribozymen oder katalytischer RNA induziert werden. In dieser
Methode würden
die inhibitorischen Nukleinsäuren
entweder natürlich
vorkommende RNA (Ribozymen) oder synthetische Nukleinsäuren mit
katalytischer Aktivität
umfassen.
-
Das Abzielen von inhibitorischen
Nukleinsäuren
auf spezifische Zellen des Immunsystems durch Konjugation mit Zielanteilen,
die Rezeptoren auf der Oberfläche
dieser Zellen binden, kann für
alle der obigen Formen der Therapie mit inhibitorischen Nukleinsäuren verwendet
werden. Diese Erfindung umfaßt
alle Formen der Therapie mit inhibitorischen Nukleinsäuren, wie
vorstehend beschrieben und wie in Helene und Toulme beschrieben.
-
Diese Erfindung betrifft das Abzielen
von inhibitorischen Nukleinsäuren
auf Sequenzen von Mesothelin zur Verwendung beim Hemmen oder Verlangsamen
des Wachstums von Tumoren, die mit Mesothelin verbunden sind. Ein
mit der Therapie mit inhibitorischen Nukleinsäuren verbundenes Problem ist
die wirksame Abgabe der inhibitorischen Nukleinsäure an die Zielzelle in vivo
und die anschließende
Internalisierung der inhibitorischen Nukleinsäure durch diese Zelle. Die
Abgabe kann jedoch durch Binden der inhibitorischen Nukleinsäure an einen
Zielanteil, um ein Konjugat zu bilden, das an einen spezifischen
Rezeptor auf der Oberfläche
der infizierten Zielzelle bindet und das nach dem Binden internalisiert
wird, durchgeführt
werden. Vorzugsweise wird die inhibitorische Nukleinsäure an die
Bauchhöhle,
die Brusthöhle
sowie irgendeinen anderen Ort abgegeben, an dem Zellen, die Mesothelin
tragen, von Interesse sind.
-
Die Gentherapie kann auch genetische
Defekte durch Einfügen
von exogenen zellulären
Genen, die eine gewünschte
Funktion codieren, in Zellen, denen diese Funktion fehlt, korrigieren,
so daß die
Expression des exogenen Gens a) einen genetischen Effekt korrigiert
oder b) die Zerstörung
von Zellen, die genetisch defekt sind, verursacht. Verfahren zur
Gentherapie sind auf dem Fachgebiet gut bekannt, siehe beispielsweise Lu,
M., et al. (1994), Human Gene Therapy 5: 203; Smith, C. (1992),
J. Hematotherapy 1: 155; Cassel, A. et al. (1993), Exp. Hematol.
21-: 585 (1993); Larrick, J. W. und Burck, K. L., GENE THERAPY:
APPLICATION OF MOLECULAR BIOLOGY, Elsevier Science Publishing Co.,
Inc., New York, New York (1991), und Kreigler, M. GENE TRANSFER
AND EXPRESSION: A LABORATORY MANUAL, W. H. Freeman and Company,
New York (1990). Eine Modalität
der Gentherapie beinhaltet (a) das Erhalten einer lebensfähigen Probe
von primären Zellen
eines speziellen Zellentyps von einem Patienten; (b) Einführen eines
Nukleinsäuresegments,
das ein gewünschtes
Genprodukt codiert, in diese primären Zellen; (c) Identifizieren
und Isolieren von Zellen und Zellinien, die das Genprodukt exprimieren;
(d) erneutes Einführen
von Zellen, die das Genprodukt exprimieren; (e) Entfernen einer
aliquoten Menge von Gewebe mit Zellen, die sich aus Schritt c ergeben,
und ihrer Nachkommenschaft aus dem Patienten; und (f) Bestimmen
der Menge der Zellen, die sich aus Schritt c ergeben, und ihrer
Nachkommenschaft in der aliquoten Menge. Die Einführung eines
Vektors, der eine Sequenz (für
ein "gewünschtes
Genprodukt") codiert,
welche die Mesothelinexpression oder -aktivität blockiert, in Zellen in Schritt
(b) kann beim Hemmen oder Verlangsamen des Wachstums von Tumorzellen,
die mit Mesothelin verbunden sind, nützlich sein.
-
V. Impfstoffentwicklung
-
Impfstoffentwicklung unter
Verwendung einer Mesothelinaminosäuresequenz
-
Substanzen, die für die Verwendung als Impfstoffe
für die
Verhinderung und das Hemmung des Wachstums von Tumoren, die Mesothelin
tragen, geeignet sind und Verfahren zur Verabreichung derselben können verwendet
werden. Die Impfstoffe sind gegen Mesothelin gerichtet. Vorzugsweise
umfassen die Impfstoffe von Mesothelin abgeleitetes Antigen.
-
Impfstoffe können rekombinant hergestellt
werden. Typischerweise umfaßt
ein Impfstoff etwa 1 bis etwa 50 Mikrogramm Antigen oder Antigenprotein
oder -peptid. Bevorzugter beträgt
die Menge an Protein etwa 15 bis etwa 45 Mikrogramm. Typischerweise
wird der Impfstoff so formuliert, daß die Dosis etwa 0,5 Milliliter umfaßt. Der
Impfstoff kann durch einen beliebigen auf dem Fachgebiet bekannten
Weg verabreicht werden. Vorzugsweise ist der Weg intraperitoneal
oder parenteral.
-
Es gibt eine Anzahl von Strategien
zum Verstärken
der Wirksamkeit eines Antigens, insbesondere in Zusammenhang mit
dem Fachgebiet von Impfstoffen. Die Zyklisierung oder Zirkularisierung
eines Peptids kann beispielsweise das Antigen- und immunogene Leistungsvermögen des
Peptids steigern. Siehe US-Patent
Nr. 5 001 049. Üblicher
kann ein Antigen an einen geeigneten Träger, gewöhnlich ein Proteinmolekül, konjugiert
werden. Dieses Verfahren hat mehrere Facetten. Es kann ermöglichen,
daß mehrere
Kopien eines Antigens wie z. B. eines Peptids an ein einzelnes größeres Trägermolekül konjugiert
werden. Außerdem
kann der Träger
Eigenschaften besitzen, die den Transport, die Bindung, die Absorption
oder die Übertragung
des Antigens erleichtern.
-
Zur parenteralen Verabreichung sind
Beispiele von geeigneten Trägern
das Tetanustoxoid, das Diphtherietoxoid, Serumalbumin und Lamprey-
oder Schlüssellochhaft-Hemocyanin,
da sie das resultierende Konjugat mit minimaler genetischer Restriktion
bereitstellen. Konjugate mit diesen universellen Trägern können als T-Zellen-Klonaktivatoren
in Individuen mit sehr unterschiedlichen Gensätzen funktionieren.
-
Die Konjugation zwischen einem Peptid
und einem Träger
kann unter Verwendung von einem der auf dem Fachgebiet bekannten
Verfahren durchgeführt
werden. Insbesondere kann die Konjugation bifunktionale Quervernetzer
als Bindemittel verwenden, wie beispielsweise von Means und Feeney, "A recent review of
protein modification techniques",
Bioconjugate Chem. 1: 2–12
(1990), detailliert dargestellt.
-
Das Antigen kann mit verschiedenen
Lösungen
und anderen Verbindungen, wie es auf dem Fachgebiet bekannt ist,
kombiniert oder vermischt werden. Es kann beispielsweise in Wasser,
Salzlösung
oder gepufferten Trägern
mit oder ohne verschiedene Hilfsmittel oder immunverdünnende Mittel
verabreicht werden. Beispiele solcher Hilfsmittel oder Mittel umfassen
Aluminiumhydroxid, Aluminiumphosphat, Aluminiumkaliumsulfat (Alum),
Berylliumsulfat, Siliziumdioxid, Kaolin, Kohlenstoff, Wasser-in-Öl-Emulsionen, Öl-in-Wasser-Emulsionen,
Muramyldipeptid, bakterielles Endotoxin, Lipid X, Corynebacterium
parvum (Propionibacterium acnes), Bordetella pertussis, Polyribonukleotide,
Natriumalginat, Lanolin, Lysolecithin, Vitamin A, Saponin, Liposomen, Levamisol,
DEAE-Dextran, blockierte Copolymere oder andere synthetische Hilfsmittel.
-
Solche Hilfsmittel sind von verschiedenen
Quellen kommerziell erhältlich,
beispielsweise Merck Adjuvant 65 (Merck and Company, Inc., Rahway,
N.J.) oder Freund's
Incomplete Adjuvant und Complete Adjuvant (Difco Laboratories, Detroit,
Michigan). Andere geeignete Hilfsmittel sind Amphigen (Öl-in-Wasser),
Alhydrogel (Aluminiumhydroxid) oder ein Gemisch von Amphigen und
Alhydrogel. Nur Aluminium ist für
die menschliche Verwendung anerkannt.
-
Der Anteil des Antigens und Hilfsmittels
kann über
einen breiten Bereich verändert
werden, solange beide in wirksamen Mengen vorliegen. Aluminiumhydroxid
kann beispielsweise in einer Menge von etwa 0,5% des Impfstoffgemisches
(Al2O3-Basis) vorliegen.
Auf einer Basis pro Dosis kann die Menge des Antigens im Bereich
von etwa 0,1 μg
bis etwa 100 μg
Protein pro Patient liegen. Ein bevorzugter Bereich ist etwa 1 μg bis etwa
50 μg pro
Dosis. Ein bevorzugterer Bereich ist etwa 15 μg bis etwa 45 μg. Eine geeignete
Dosisgröße ist etwa
0,5 ml. Nach der Formulierung kann der Impfstoff in einen sterilen
Behälter
integriert werden, der dann abgedichtet und bei einer niedrigen
Temperatur, beispielsweise 4°C,
gelagert wird, oder er kann gefriergetrocknet werden. Lyophilisierung
ermöglicht
eine Langzeitlagerung in einer stabilisierten Form.
-
Die Behandlung kann aus einer einzelnen
Dosis Impfstoff oder einer Vielzahl von Dosen über einen Zeitraum bestehen.
Es ist bevorzugt, daß die
Dosen an einen Patienten gegeben werden, bei dem der Verdacht besteht,
daß er
Mesothelin tragende Tumorzellen aufweist. Das Antigen der Erfindung
kann mit geeigneten Dosen von Verbindungen, einschließlich Grippeantigenen,
wie z. B. Antigenen der Grippe Typ A, kombiniert werden. Das Antigen
könnte
auch eine Komponente eines rekombinanten Impfstoffs sein, der zur
oralen Verabreichung anpaßbar
sein könnte.
-
Die Impfstoffe der Erfindung können mit
anderen Impfstoffen für
andere Krankheiten kombiniert werden, um mehrwertige Impfstoffe
herzustellen. Eine pharmazeutisch wirksame Menge des Antigens kann
mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
wie z. B. einem Protein oder Verdünnungsmittel, das für die Impfung
von Säugern,
insbesondere Menschen, nützlich
ist, verwendet werden. Andere Impfstoffe können gemäß Verfahren hergestellt werden,
die Fachleuten gut bekannt sind.
-
Fachleute werden leicht erkennen,
daß es
nur erforderlich ist, einen Säuger
geeigneten Epitopen auszusetzen, um einen effektiven Immunschutz
hervorzurufen. Die Epitope sind typischerweise Segmente von Aminosäuren, die
ein kleiner Teil des ganzen Proteins sind. Unter Verwendung von
rekombinanter Genetik ist es Routine, die primäre Struktur eines natürlichen
Proteins zu verändern,
um Derivate zu erzeugen, die Epitope umfassen, die zu den natürlich vorkommenden
Epitopen identisch oder im wesentlichen dieselben sind (immunologisch äquivalent
zu diesen). Solche Derivate können
Peptidfragmente, Aminosäuresubstitutionen,
Aminosäuredeletionen
und Aminosäureadditionen
innerhalb der Aminosäuresequenz
für Mesothelin
umfassen. Es ist auf dem Proteinfachgebiet beispielsweise bekannt,
daß bestimmte
Aminosäurereste
gegen Aminosäuren mit ähnlicher
Größe und Polarität ohne eine
unzulässige
Wirkung auf die biologische Aktivität des Proteins ausgetauscht
werden können.
-
Unter Verwendung der Mesothelinaminosäuresequenz-Information
kann ein Fachmann eine Epitopkartierung gegen Seren durchführen, die
aus Patienten mit Eierstockkrebsen oder Mesotheliomen isoliert werden.
Relativ starke Epitope können
identifiziert werden und (ein) übliches)
Epitope) kann (können)
auch erkannt werden. Die Epitopkartierung gegen menschliche Seren
kann auch auf eine Selektion von Epitop-Peptiden gegen aktivierte
menschliche Lymphozyten erweitert werden, um potentielle T-Zellen-Epitope
zu identifizieren. Theoretisch ist es nicht wahrscheinlich, daß T-Zellen-Epitope
von Mesothelin in menschlichen T-Zellen gefunden
werden, sondern Mutationen, die in Mesothelin induziert werden,
können
neue Epitope erzeugen, die von T-Zellen erkannt werden können. Mutantes
Mesothelin kann leicht willkürlich
unter Verwendung eines Phagendisplayverfahrens erzeugt werden. Die
resultierende Bibliothek wird durch menschliche Seren von Patienten,
die unter einem bösartigen
Mesotheliom und Eierstockkrebs leiden, selektiert. Somit können geeignete Antigenpeptide
für von
Mesothelin abgeleitete Impfstoffe identifiziert werden.
-
VI. Kits
-
Diese Erfindung umfaßt ferner
Diagnosekits für
den Nachweis der Anwesenheit von Mesothelin in Gewebeproben oder
in Serum mit einem Behälter
mit einer Nukleinsäure
oder einem Antikörper
oder einem anderen Zielmittel, das für Mesothelin spezifisch ist,
und mit Instruktionsmaterial für
den Nachweis von Mesothelin.
-
Obwohl die vorangehende Erfindung
anhand von Erläuterung
und Beispiel für
Zwecke der Deutlichkeit des Verständnisses in gewissem Detail
beschrieben wurde, ist es für übliche Fachleute
angesichts der Lehren dieser Erfindung leicht ersichtlich, daß gewisse Änderungen
und Modifikationen an dieser vorgenommen werden können, ohne
vom Schutzbereich der beigefügten
Ansprüche
abzuweichen.
-
VI. Modelle für die Auswertung
von Therapien, die auf Mesothelin gerichtet sind
-
Die Mesothelin-cDNA kann in etablierte
Tumorzellinien transfiziert werden, wo sie das Protein exprimiert.
Die transfizierten Zellinien können
verwendet werden, um Tumore in Mäusen
oder anderen Säugern
zu züchten,
um ein Modell zum Testen von Therapien, die auf die Kontrolle, das
Unterdrücken
oder Regulieren der Mesothelinexpression gerichtet sind, bereitzustellen.
Transfizierte Tumorzellinien können
in den Testsäuger
transplantiert werden. Der Säuger
kann dann einem interessierenden Arzneimittel ausgesetzt werden
und die anschließende
Tumorzellenaktivität
kann überwacht
werden, um festzustellen, ob das interessierende Arzneimittel Anti-Tumor-Effekte
aufweist. Tumorzellinien, die als besonders gute Kandidaten für dieses
Verfahren festgestellt wurden, umfassen Maus-NIH-3T3-Zellen (tumorerzeugende
Zellinien), menschliche A431-Eierstocktumorzellen
und MCF-7-Brusttumorzellen, menschliche A2780-Eierstocktumorzellen und menschliche OVCAR-3-Epidermoidkarzinomzellen.
-
Beispiele
-
A. Materialien und Verfahren
-
- 1. Zellen und Antikörper. Die menschliche Eierstock-Tumorzellinie
OVCAR-3 und die Zellinien A431, KB, MCF-7, COS-1, WI-38 und NIH
3T3 wurden aus den American Type Culture Collections (ATCC, Rockville, Maryland)
erhalten. Die Zellen wurden entweder in RPMI 1640 oder DMEM-Medien
(GIBCO Laboratories, Grand Island, NY) kultiviert, mit L-Glutamin
(2 mM), Penicillin (50 μg/ml),
Streptomycin (50 Einheiten/ml) und 5–10% fötalem Rinderserum (GIBCO) ergänzt. NIH-3T3-Transfektanten
wurden in DMEM mit 0,8 mg/ml von G418 (GIBCO) gezüchtet. Die
Zellen wurden verwendet, als sie nach dreimaligem Waschen mit eiskaltem
PBS (GIBCO) 80–90%
Konfluenz erreichten. MAb K1 und Antikörper MOPC-21 wurden beschrieben
(Chang, K., et al., Int. J. Cancer 50, 373–381 (1992)) und wurden in
einer Konzentration von 5–10 μg/ml verwendet.
- 2. Isolation der cDNA-Klone. Die HeLa S3 cDNA-Bibliothek (ClonTech,
Palo Alto, CA) wurde mit ungefähr 50000
pfu/150 mm Filter unter Verwendung von Protein A-gereinigtem MAb
K1 (5 μg/ml)
und Peroxidase-konjugiertem Ziegen-Anti-Maus-IgG (H + L) (10 μg/ml, Jackson ImmunoResearch
Lab, Inc., West Grove, PA) gefiltert, wie vorher beschrieben (Chang,
K. und Pastan, I., Int. J. Cancer 57, 90– 97 (1994)). Zwei positive
Platten (λ6-1, λ6-2) wurden
isoliert und die Phagen wurden bis zu Homogenität durch drei oder mehr Filterrunden
gereinigt. Nach Überprüfung ihrer
Spezifität
mit MAb K1 durch Zeigen, daß sie
nicht mit einem MOPC-21-Kontrollantikörper reagierten, wurden Ein-Platten-Isolate
von λ6-1
und λ6-2
verwendet, um 5 bis 10 Phagenplatten herzustellen, gefolgt von Extraktion
und Reinigung von Phagen-DNA mit einem Lambdaphagen-DNA-Kit (Qiagen,
Inc., Chatsworth, CA). Die Phagen-DNA wurde dann mit EcoRI abgebaut
und der Einschub in die EcoR1-Stelle eines pcDNAI/Amp (Invitrogen
Corporation, San Diego, CA) Vektors unter Verwendung eines schnellen
Ligationsprotokolls (Chang, K., und Pastan, I., Int. J. Cancer 57, 90–97 (1994))
subkloniert. Plasmid-DNAs
wurden unter Verwendung von Qiagene's Plasmid-DNA-Isolationskit isoliert
(Chang, K., und Pastan, I., Int. J. Cancer 57, 90–97 (1994)).
Eine Restriktionskartierung unter Verwendung von XhoI, EcoRI, SalI,
BamHI, NcoI und DNA-Sequenzanalyse deckte auf, daß die zwei
Plasmidklone (p6-1 und p6-2) identische 1500 Basenpaareinschübe aufwiesen.
Um
einen längeren
Klon zu isolieren, wurde der Einschub von p6-1 gereinigt, um eine
cDNA-Sonde durch zufällige
Primeranlagerung herzustellen (spezifische Aktivität = 8,5 × 105 cpm/ml). Die HeLa S3 cDNA-Bibliothek wurde
unter Verwendung des vorher beschriebenen Filterhybridisierungsverfahrens
(Chang, K., und Pastan, I., Int. J. Cancer 57, 90–97 (1994))
erneut gefiltert. 14 Lambdaklone wurden isoliert und gereinigt und
ihre Einschubgrößen wurden
durch Abbau mit EcoRI abgeschätzt.
Vier große
Einschübe
wurden in einen pcDNAI/Amp-Plasmidvektor subkloniert (p9, p13-1,
p16 und p18-1 ). p9 enthielt den größten Einschub mit einem langen
offenen Leserahmen.
- 3. DNA-Sequenzanalyse. Unter Verwendung von T3- und T7-Promotorprimern
und zwanzig synthetischen Primern mit 17 Bp wurde der gesamte cDNA-Einschub
von p9 unter Verwendung des von Sanger beschriebenen Verfahrens
(Sanger, F., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74, 5463–5467 (1977))
und eines automatischen Zyklussequenzierungsverfahrens sequenziert.
- 4. Northern-Blot-Analyse. Gesamte RNAs (20 μg) aus OVCAR-3, KB, MCF-7, A431
und WI38 wurden an einem 1% Agarosegel in MOPS-Puffer mit 16,6%
Formaldehyd Elektrophorese unterzogen und dann auf ein Nylon-Papier überführt. Northern-Hybridisierung
wurde mit einem vorher beschriebenen Verfahren (Chang, K., und Pastan,
I., Int. J. Cancer 57, 90–97
(1994)) durchgeführt.
Der Blot wurde mit einer mit 32-P markierten
menschlichen β-Actin-cDNA
als interne Kontrolle gewaschen und erneut geprüft, um die Integrität und Menge
der beladenen RNA-Proben abzuschätzen.
- 5. In Vitro Transkription und Translation. Ein TNT-gekoppeltes
Retikulozytlysatsystem, eine Hundebauchspeicheldrüsen-Mikrosommembran,
2 μg Plasmid-DNAs
von p9 (pcDICAK1-9), pAPK1 (Chang, K., und Pastan, I., Int. J. Cancer
57, 90–97
(1994)) zur Beseitigung und 3H-Leucin wurden
in einem in vitro Transkriptions/Translations- und Translokations/Reifungs-Versuch
gemäß dem Protokoll
des Herstellers (Promega, Madison, WI, USA) verwendet. Translationsprodukte
wurden auf einem 10% SDS-PAGE-Reduktionsgel gelöst. Die Proteine wurden fixiert
und der nicht-integrierte Marker wurde durch Aufsaugen des Gels
dreimal in 200 ml Puffer, 40% Methanol und 10% Essigsäure in desionisiertem
Wasser für
30 min. entfernt. Die Gele wurden dann für 30 min. in 200 ml INTENSIFY
Teil A und Teil B (NEN Research Product, Boston, MA) aufgesogen.
Nach Trocknen wurden die translatierten Produkte durch Autoradiographie
visualisiert.
- 6. Expression der geklonten cDNAs in Säugerzellen.
Vorübergehende
Transfektionen von COS-Zellen wurden unter Verwendung von pcDICAK1-9
(p9) und LipofectAMINE (GIBCO) gemäß dem Protokoll des Herstellers
(GIBCO) durchgeführt.
COS1-Zellen wurden einen Tag vor dem Versuch mit 2,5 × 105 Zellen/600 mm Schale ausgestrichen. 24 μl LipofectAMINE
und 76 μl
OptiMEMI-Medium wurden mit 10 μg
pcDNAI/Amp-Vektor oder pcDICAK1-9 in 100 μl OptiMEMI-Medium bei Raumtemperatur
für 30
min. vermischt. Nach Waschen der COS-1-Zellen mit OptiMEMI zweimal wurden
2,4 ml OptiMEMI zu den Transfektionsgemischen zugegeben und auf
COS1-Zellen überschichtet, gefolgt
von Inkubation bei 37°C
für 5 Stunden.
2,6 ml DMEM mit 20% FBS wurden dann in jede Schale zugegeben. 48
Stunden nach der Transfektion wurden die Schalen einer Immunfluoreszenzmarkierung,
wie beschrieben (Chang, K., et al., Int. J. Cancer 50 373–381 (1992);
Chang, K., et al., Cancer Res. 52, 181–186 (1992)), oder anderen
Behandlungen unterzogen. Der Einschub vom Plasmid p9 (in pcDNAI/Amp)
wurde auch in einen pcDNA3-(Invitrogen)
Vektor für
stabile Transfektion subkloniert. Plasmidminipräparationen wurden unter Verwendung
von Qiagen's Miniprep
Plasmid DNA Kit hergestellt und die Orientierung des Einschubs in
einem individuellen Klon wurde durch Restriktionskartierung bestimmt.
Das resultierende Plasmid, pcD3CAK1-9, wurde dann verwendet, um
NIH 3T3, MCF-7, A431 und OVCAR-3-Zellen durch DNA-Kalziumphosphatausfällung zu
transfizieren, wie beschrieben (Chen, C. und Okayama, N., Mol. Cell. Biol.
7, 2745–2752
(1987)). Nach Aussetzen dem Niederschlag über Nacht wurden die Zellen
dreimal mit PBS gewaschen und mit frischem DMEM/10% FBS-Medium für 2–3 Tage
gespeist. Geneticin-G418-Sulfat (0,8 mg/ml) wurde zugegeben und
die Kulturen wurden aufrechterhalten, bis Kolonien von 2–3 mm im Durchmesser
gebildet wurden. Die Kolonien wurden dann in Mulden einer Platte
mit 96 Mulden und dann in eine Schale von 35 mm überführt, als sie 80% konfluent
waren. Transfizierte Zellen wurden durch Immunfluoreszenz selektiert
(Chang, K., et al., Int. J. Cancer 50, 373–381 (1992); Chang, K., et
al., Cancer Res. 52, 181–186
(1992)) und positive Zellen wurden durch begrenzte Verdünnung weiter
subkloniert, wie beschrieben (Chang, K., et al., Int. J. Cancer
50, 373–381
(1992)). Einer der NIH-3T3-Transfektantenklone, NIH 3T3 K20, wurde
für die
weitere Untersuchung gewählt,
Um die Expression von CAK1 zu lokalisieren, wurde sowohl Zellenoberflächen- als
auch intrazelluläre
Immunfluoreszenzmarkierung gemäß vorher
beschriebenen Verfahren (Chang, K., et al., Cancer Res. 52, 181–186 (1992)
auch durchgeführt.
- 7. Behandlung der transfizierten Zellen mit PI-PLC.
Mit
CAK1 cDNA transfizierte NIH-3T3-Zellen (NIH 3T3 K20) wurden in Kolben
von 175 mm2 gezüchtet, und wenn sie 90% Konfluenz
erreichten, wurden die Zellen dreimal in PBS gewaschen. Die Zellen
wurden entweder mit 5 ml 1,25 U/ml PI-PLC (von Bacillus cereus; Boehringer
Mannheim Biochemicals) oder 0,05% Trypsin/0,052 mM EDTA für 30 min.
bei 37°C
und 30 min. bei Raumtemperatur unter Schütteln inkubiert. Die Überstände wurden
gesammelt und nach Zentrifugation bei 1000 × g etwa 10-fach unter Verwendung von
Centricon 30 (Amicon, Inc., Beverly, MA) konzentriert. Die konzentrierten Überstände wurden
in SDS-PAGE- und Immunblotanalyse verwendet. Die mit Enzym behandelten
Zellen können
rekultiviert werden und die Wiedergewinnung der CAK1-Expression
ist nach Kultivierung über
Nacht zu sehen. Die Behandlung mit PI-PLC wurde in einer ähnlichen
Weise unter Verwendung von Schalen mit einem Durchmesser von 35
mm, gefolgt von Immunfluoreszenzmarkierung der behandelten Zellen
durchgeführt
(Chang, K., et al., Cancer Res. 52, 181–186 (1992)).
- 8. Immunblotting-Analyse der transfizierten NIH-3T3-Zellen.
Membran-
und cytosolische Fraktionen von transfizierten NIH-3T3-K20-Zellen
(Chang, K., und Pastan, I., Int. J. Cancer 57, 90–97 (1994))
wurden 12,5% SDS-PAGE
ausgesetzt und die gelösten
Proteine wurden auf Nitrocellulose überführt. Immunblotting wurde durchgeführt, wie
vorher beschrieben (Chang, K., et al., Int. J. Cancer 51, 548–554 (1992);
Chang, K., und Pastan, I., Int. J. Cancer 57, 90–97 (1994)).
-
B. Ergebnisse
-
Expressionsklonen wurde verwendet,
um die CAK1 cDNA zu isolieren. Wir beobachteten vorher, daß MAb K1
mit OVCAR-3- und HeLa-Zellen reagiert. Da wir außerstande waren, die cDNA von
einer OVCAR-3-Bibliothek zu isolieren (Chang, K., und Pastan, I.,
Int. J. Cancer 57, 90–97
(1994)), selektierten wir eine HeLa-cDNA-Bibliothek, die in λgt11 exprimiert
ist, wie vorstehend beschrieben. Insgesamt 1 × 106 Phagen
wurden selektiert und zwei Phagenklone (λ6-1 und λ6-2) wurden identifiziert. DNA-Sequenzierung
zeigte beide Phagen im gleichen Einschub von 1,5 kb enthalten. Der
Einschub hybridisierte mit mRNA von OVCAR-3- und KB-Zellen (ein HeLa-Subklon,
der auch mit MAb K1 reagiert), aber nicht mit RNA von vielen anderen
Zellinien, was darauf hindeutet, daß die cDNA für Zellen
spezifisch ist, die mit MAb K1 reagieren. 20 μg von gesamter RNA von OVCAR-3-Zellen
(Bahn 1), MCF-7-Zellen (Bahn 2), KB-Zellen (ein HeLa-Subklon, Bahn
3), A431-Zellen (Bahn 4) und W138-Zellen (Bahn 5) wurden durch Elektrophorese
gelöst,
auf Nylonpapier überführt und
mit einer mit 32P markierten CAK1-Sonde
geblottet. Die Hybridisierung mit einer Actinsonde zeigte, daß die Bahnen
gleich beladen waren. Die nachgewiesene mRNA ist 2,2 kb groß, was darauf
hindeutet, daß der
isolierte Einschub nicht die volle Länge hatte. Der Einschub enthielt
einen offenen Leserahmen, ein Stoppcodon und einen Poly-A-Schwanz, aber das
5'-Ende schien zu
fehlen. Daher wurde die Phagenbibliothek erneut mit einem der Einschübe selektiert
und 14 neue Phagen mit cDNA-Einschüben verschiedener
Größen wurden
isoliert. Der größte Einschub
(#9) war 2138 Bp lang und, wenn er sequenziert wurde, enthielt er
einen offenen Leserahmen von 1884 Bp (1).
Er enthält
eine typische Kozak-Sequenz (Kozak, M., Nucleic Acids Res. 5, 8125–8148 (1987))
(AXXATGG), gefolgt von einem offenen Leserahmen, der ein Protein
mit 69 kD codiert. Die Sequenz war in verschiedenen untersuchten
Datenbanken (EMBL-GenBank) nicht vorhanden. Da das CAK1-Antigen
ursprünglich
als mit einer Größe von etwa
40 kD gefunden wurde, wurden verschiedene Versuche ausgeführt, um
festzustellen, ob der Klon 9 CAK1 codierte.
- 1.
In vitro Translation. Der Einschub 9 wurde in einen pcDNAI/Amp-Vektor
geklont, um pcDICAK1-9 herzustellen, und im TNT-Retikulozytensystem
verwendet. pcDICAK1-9-Plasmid-DNA (Bahnen 1 und 2) und pcDIAPK1
(Bahnen 3 und 4) wurden in einem TNT-gekoppelten Retikulozytenlysatsystem
in Gegenwart (+) oder Abwesenheit (–) von Bauchspeicheldrüsen-Mikrosomenmembran
(m) verwendet. Die Produkte wurden in 10% reduzierendem SDS-PAGE
gelöst
und autoradiographiert. Ein Protein mit 69 kD wurde erzeugt. In
Gegenwart von Bauchspeicheldrüsenmikrosomen
(Bahn 2) wurde ein geringfügig
größeres Protein
beobachtet, das darauf hindeutete, daß das Protein in Mikrosomen
eingefügt
und glycosyliert wurde. Als Kontrolle wurde eine cDNA, die ein cytosolisches
Protein mit 30 kD codiert, das auch mit MAb K1 reagiert (Chang,
K., und Pastan, I. Int. J. Cancer 57, 90–97 (1994)) der gleichen Analyse
unterzogen. Die Größe des Proteins
war durch die Anwesenheit von Mikrosomen unbeeinflußt.
- 2. Expression in kultivierten Zellen. pcDICAK1-9 wurde in COS-Zellen
zur vorübergehenden
Expression transfiziert. pcDNAI/Amp-Vektoren mit dem Einschub 9
oder ohne Einschub wurden in COS-Zellen transfiziert. Zwei Tage
später
wurden die Zellen immunzytochemisch mit MAb K1 bei 4°C (zur Oberflächenmarkierung)
oder bei 23°C
(zur intrazellulären
Markierung) markiert und photographiert (Vergrößerung X 250). Das spezifische
Markierungsmuster von COS-Zellen, die mit dem Einschub 9 transfiziert
waren, unter Verwendung von MAb K1 wurde beobachtet. In nicht-permeabilisierten
Zellen wird ein typisches Zellenoberflächen-Fluoreszenzmuster erfaßt. In permeabilisierten
Zellen ist eine starke Färbung
des Golgi-Bereichs ersichtlich. Keine cytosolische Färbung wurde
erfaßt.
Keine Immunreaktivität
wurde in Zellen beobachtet, die mit dem Vektor ohne Einschub oder
Kontrolleinschüben
transfiziert wurden. Somit codiert der Einschub 9 ein Zellenoberflächenprotein,
das auch im Golgi vorhanden ist.
- 3. Größe und Verarbeitung
des CAK1-Antigens. Um die Größe des Antigens
zu bestimmen, das durch Zellen erzeugt wird, die mit dem Einschub
9 transfiziert sind, wurden NIH-3T3-Zellen mit pcD3CAK1-9 transfiziert,
um stabile Zellinien herzustellen. Stabil transfizierte Klone wurden
wie vorstehend beschrieben erzeugt und die Anwesenheit des Antigens
auf der Oberfläche
wurde durch Immunfluoreszenz bestätigt. Dann wurden Membran-
und cytosolische Fraktionen aus NIH-3T3-K20-Zellen und aus OVCAR-3-Zellen hergestellt,
SDS-PAGE ausgesetzt und durch Immunblotting mit MAb K1 analysiert.
Ungefähr
100 μg Membranfraktion
(Bahnen 1 und 3) oder cytosolische Fraktion (Bahnen 2 und 4) der
transfizierten NIH-3T3 (pcD3CAK1) und Mock-Kontrolle (pcD3) und
Membran (Bahn 5) oder cytosolische Fraktion (Bahn 6) von OVCAR-3-Zellen
wurden Elektrophorese unterzogen und mit MAb K1 Immunblotting unterzogen.
Wie vorher berichtet, ist die Hauptreaktivität in OVCAR-3-Zellen mit einem
Dublett von etwa 40 und 43 kD, das in Membranen, aber nicht im Cytosol
vorliegt. In den Transfektanten wurden zwei Bänder mit gleicher Intensität in der
Membranfraktion erfaßt;
eines mit etwa 40 kD und ein zweites mit etwa 71 kD. Kein Signal
wurde im Cytosol erfaßt.
Diese Daten lassen darauf schließen, daß CAK1 als Vorstufe mit großem Molekulargewicht
hergestellt wird, die durch Proteolyse in eine Form mit ungefähr 40 kD
verarbeitet wird.
- 4. Art der Zellenoberflächenbindung.
Um festzustellen, ob CAK1 an die Transfektanten über eine PI-Bindung gebunden
wurde, wie es in OVCAR-3-Zellen der Fall ist (Chang, K., et al.,
Cancer Res. 52, 181–186 (1992)),
wurde die NIH-3T3-Transfektantenzellinie
k20 mit PI-PLC für
60 min. behandelt. Die transfizierten NIH-3T3-k20-Zellen wurden
mit PI-PLC behandelt und mit MAb K1 markiert, wie vorstehend beschrieben. Das
CAK1-Signal wurde nach der PI-PLC-Behandlung vollständig aufgehoben. Eine starkes
Zellenoberflächen-Markierungsmuster
wurde in unbehandelten Zellen beobachtet. Fluoreszenz fehlte nach
der Behandlung mit PI-PLC. In Phasenkontrastbildern vor (B) und
nach (D) Behandlung sind die behandelten Zellen noch an die Schale
gebunden, sind jedoch in der Form geringfügig verändert. Das Medium von PI-PLC-behandelten
Zellen wurde konzentriert, SDS-PAGE ausgesetzt und mit MAb K1 analysiert.
Ein Band mit etwa 70 kD wurde nachgewiesen, aber keine Bänder mit
niedrigerem Molekulargewicht wurden nachgewiesen.
-
C. Zusammenfassung der
Ergebnisse
-
Somit beschreibt das obige das molekulare
Klonen des CAK1-Antigens, das am Mesothel, an Mesotheliomen, Eierstockkrebsen
und einigen schuppenartigen Zellkarzinomen gefunden wird. Wir haben
dieses Antigen als Mesothelin bezeichnet, um seine Anwesenheit an
Mesothelzellen widerzuspiegeln. Ein unerwartetes Merkmal von Mesothelin
besteht darin, daß seine
cDNA ein Protein mit 69 kD codiert, wohingegen das an OVCAR-3-Zellen
vorliegende Antigen, das zum Isolieren von MAb K1 verwendet wird,
ein Molekulargewicht von ~40000 Dalton aufweist. Die DNA-Sequenz
und die abgeleitete Aminosäuresequenz
von CAK1 ist in 1 gezeigt.
Die cDNA ist 2138 Bp lang und enthält einen offenen Leserahmen
von 1884 Bp. Das Protein, das sie codiert, enthält 628 Aminosäuren mit
einem berechneten Molekulargewicht von 69001 Dalton. Eine Homologieanalyse
wurde mit Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen
durchgeführt
und keine wurde unter Verwendung der EMBL-GenBank nachgewiesen,
auf die durch das GCG-Programm zugegriffen wurde. Das Protein enthält vier
potentielle N-gebundene Glycosylierungsstellen N-X-S oder N-X-T,
die in fetten Buchstaben gezeigt sind. Eine typische Signalsequenz
ist am Aminoende nicht vorhanden. Ein kurzes hydrophobes Segment
befindet sich jedoch 15 Aminosäuren
vom ersten Methionin (1).
Diese Sequenz könnte
als Signalsequenz für
die Membraninsertion funktionieren, da das Protein an der Zellenoberfläche gefunden
wird und in Mikrosomen während
der freien Zellentranslation eingefügt wird. Auch vorhanden ist
eine mutmaßliche
proteolytische Reifungsstelle RPRFRR, die an der Aminosäure 293
beginnt (1). Diese Stelle
wird von Furin erkannt, einer Protease, die bei der Reifung von
verschiedenen Membranproteinen sowie bei der Aktivierung von Pseudomonas-
und Diphtherietoxinen wichtig ist (Chiron, M. F., et al., J.B.C.
269 (27): 18169–18176
(1994)). Die Form mit 40 kD scheint von einer Vorstufe mit 69 kD
durch verschiedene Reifungsschritte abgeleitet zu sein. Diese sind
in 2 zusammengefaßt. Anfänglich wird
Mesothelin als Polypeptid mit 69 kD mit einem hydrophoben Schwanz
hergestellt, der wahrscheinlich entfernt und gegen Phosphatidylinositol
ausgetauscht wird (Chang, K., et al., Cancer Res. 52, 181–186 (1992)).
Nach Glycosylierung an einer oder mehreren seiner vier mutmaßlichen
N-gebundenen Glycosylierungsstellen wird es durch eine Protease
gespalten unter Gewinnung des Fragments mit 40 kD (oder Dublett),
das an der Oberfläche
von OVCAR-3-Zellen zu finden ist, und eines kleineren (~31 kD) Fragments.
Das letztere könnte
in das Medium freigesetzt und/oder weiter abgebaut werden. Das Amino-endständige Fragment
wurde in letzter Zeit im Medium von OVCAR-3-Zellen nachgewiesen
(unsere Daten). In transfizierten NIH-3T3- und MCF-7-Zellen finden
wir ungefähr
gleiche Mengen von Proteinen mit 70 kD und 40 kD. Wir wiesen ursprünglich die
Form mit 40 kD in OVCAR-3- und
HeLa-Zellen nach und bemerkten keine größere Form. Erneute Untersuchung
der OVCAR-3- und HeLa-Zellengele zeigt eine Spurenmenge der Vorstufe
mit 70 kD.
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