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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Angiogenese und insbesondere
neue Moleküle
wie Proteine und Peptide, wodurch neue antiangiogene Substanzen
entwickelt werden können.
Die Erfindung betrifft auch Verfahren zur Entwicklung solcher Substanzen.
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Hintergrund
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Fast
das gesamte Gewebe eines Säugetierkörpers umfaßt ein feines
Netz aus sehr dünnen
Blutgefäßen, von
denen jedes dünner
als ein menschliches Haar ist. Gewöhnlich nehmen weder die Anzahl
noch die Größe dieser
Gefäße zu, da
die Teilung der Endothelzellen, die die Gefäße bedecken, langsam ist, tatsächlich bis
zu mehreren Jahren. Ausnahmen bestehen zum Beispiel während der
Wundheilung und Menstruation, wenn die Gefäße schnell wachsen. Jedoch
ist dies während
eines beschränkten
Zeitraums, und die Zellteilung hört
danach auf.
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Die
Erzeugung neuer Blutgefäße aus bestehenden
wird als Angiogenese bezeichnet. Angiogenese wurde mit Krebs und
der Bildung von Tumoren sowie mit anderen Zuständen wie Diabetes, Retinopathie,
rheumatoider Arthritis und sogar einigen inflammatorischen Zuständen in
Verbindung gebracht. Entsprechend wird eine beträchtliche Forschungsanstrengung
weltweit unternommen, um Wege zur Prävention und Inhibierung des
angiogenen Prozesses zu finden. Falls dies möglich wäre, könnten das Tumorwachstum bekämpft und nützliche
Therapien in bezug auf die oben genannten Zustände entwickelt werden.
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Es
existieren zahlreiche Beweisstücke,
die zeigen, daß Tumoren
von der neuen Bildung von Blutgefäßen zur Ausdehnung über eine
Masse von einigen wenigen mm3 abhängen. Die
Angiogenese wird durch Faktoren ausgelöst, die von den Tumorzellen
sezerniert werden. Es wurde kürzlich
festgestellt, daß Tumore durch
eine ungezügelte
proteolytische Aktivität
Peptidfragmente erzeugen, die antiangiogene Aktivitäten zeigen.
Ein Beispiel ist das Molekül
Angiostatin, das ein Fragment von Plasminogen ist.
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Plasminogen
ist eine Substanz im Blutplasma, die bei Aktivierung Plasmin oder
Fibrinolysin bildet, ein Enzym, das an der Blutgerinnung beteiligt
ist. Plasminogen selbst fehlt jede nachweisbare antiangiogene Aktivität. Es wurde
festgestellt (Judah Folkman et al., Harvard Medical School, Boston),
daß ein
Teil dieses endogenen Proteins, insbesondere die ersten vier Kringle-Domänen, die
Teilung von Endothelzellen verhindern können. Dieser Teil von Plasminogen
wurde als Angiostatin bezeichnet, und ein Großteil der Forschung auf diesem
Gebiet zentriert sich um dieses Molekül. Der Stand der Technik hat
gezeigt, daß Angiostatin
Endothelzellen spezifisch in vitro inhibiert und die Angiogenese
in vivo blockiert. Systemische Behandlungen mit subkutanen Injektionen
von Angiostatin induzieren einen Ruhezustand in vivo in einem großen Bereich
von Tumoren in SCID-Mäusen
(O'Reilly et al.,
Nature Med., Bd. 2, S. 689, 1996). Keine nachweisbare Toxizität wurde
in diesen Tieren selbst nach Monaten der Behandlung detektiert.
Angiostatin zeigt zwei Grade der Spezifität: es induziert Apoptose spezifisch
in Endothelzellen in vitro (Claesson-Welsh et al., Proc. Natl. Acad.
Sci., USA, Bd. 95, S. 5579, 1998) und beeinflußt nur in der Angiogenese aktive
Endothelzellen in vivo. Es hat keine negative Beeinflussung von
Zellen in bestehenden Gefäßen gezeigt.
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Angiostatin
weist tatsächlich
gewisse vorteilhafte Eigenschaften auf, unter anderem da es eine
endogene Substanz ist. Jedoch können
die mit seiner möglichen
Verwendung für
medizinische Zwecke verbundenen Nachteile nicht verneint werden.
Einer besteht darin, daß seine
Halbwertzeit sehr kurz ist, sie kann in Stunden gezählt werden,
wodurch eine häufige
Verabreichung erforderlich ist. Soweit hat sich seine Wirksamkeit als
sehr gering erwiesen, wobei diese Tatsache die Verwendung großer Dosen
davon erfordert. Diese zwei Nachteile sind als solche starke Motive,
um weitere Forschung auf das Auffinden von alternativen, kleineren und/oder
effizienteren Molekülen
zur Verwendung als Medikamente zu richten.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung löst
die mit Angiostatin verbundenen Probleme wie oben definiert durch
Bereitstellen eines humanen Proteins, das als "ABP-1" bezeichnet worden ist, definiert durch
seine Fähigkeit
zur Bindung eines Fragments von Plasminogen, bevorzugt der ersten
vier Kringle-Domänen (K1–K4) davon,
wobei das Fragment durch antiangiogene biologische Aktivität gekennzeichnet
ist.
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ABP-1
umfaßt
eine Aminosäuresequenz
mit einer Sequenzhomologie von mehr als wenigstens 80% mit SEQ ID
NO: 2.
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Auch
umfaßt
in der vorliegenden Erfindung sind die Homologen von ABP-1 in anderen
Arten, speziell in anderen Säugetieren,
mit einer Sequenzhomologie von mehr als wenigstens 80% mit SEQ ID
NOs.: 2, 3 oder 4.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung isolierte Nukleinsäuremoleküle bereit,
die eine Sequenz umfassen, die für
ABP-1 oder für
ein im wesentlichen mit ABP-1 ähnliches
Polypeptid codieren, d.h. mit einer Sequenzhomologie von mehr als
wenigstens 80% mit SEQ ID NOs.: 2, 3 oder 4.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch Durchmusterungsverfahren zur Identifizierung einer Verbindung
ein, die mit ABP-1 oder seinen Varianten und Fragmenten wechselwirken
kann. Das Durchmusterungsverfahren kann in jeder Konfiguration sein,
die den Fachleuten gut bekannt ist.
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Es
ist noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Antikörper bereitzustellen,
die gegen Epitope gerichtet sind, die in ABP-1 oder seinen Varianten
und Fragmenten vorhanden sind, sowie Zellen, die den Antikörper erzeugen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Vektor
bereitzustellen, der die Nukleotidsequenz von ABP-1 oder seinen
Varianten und Fragmenten umfaßt.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Zelle
bereitzustellen, die den obigen Vektor enthält.
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Definitionen
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In
der vorliegenden Erfindung werden die folgenden Begriffe in den
nachfolgend definierten Bedeutungen verwendet.
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Wie
hier verwendet, betrifft der Begriff "Angiogenese" die Erzeugung von neuen Blutgefäßen in einem Gewebe
oder Organ. wie oben erwähnt
wurde, erfahren Menschen und Tiere unter normalen physiologischen Bedingungen
nur Angiogenese in sehr spezifischen beschränkten Situationen. Zum Beispiel
wird Angiogenese normalerweise in der Wundheilung, fötalen und
embryonalen Entwicklung und Bildung des Corpus luteum und der Plazenta
beobachtet.
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Der
Begriff "Endothel" betrifft die dünne Schicht
von flachen Epithelzellen, die seröse Hohlräume, Lymphgefäße und Blutgefäße auskleiden.
Der Begriff "endotheliale
inhibierende Aktivität" betrifft die Fähigkeit der
Inhibierung des Wachstums von endothelialen kapillaren Endothelzellen.
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Der
Begriff "ein Angiogenese-assoziiertes
Protein" betrifft
ein Protein, das in der Angiogenese wechselwirken kann, wie zum
Beispiel einen Rezeptor, der eine antiangiogene Substanz bindet.
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Der
Begriff "im wesentlichen ähnlich" bei Verwendung in
bezug auf die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 2, SEQ ID NO. 3 und SEQ ID NO. 4 bedeutet eine Aminosäuresequenz
mit einem hohen Grad an Sequenzhomologie mit SEQ ID NO. 2, SEQ ID
NO. 3 und SEQ ID NO. 4. Ein hoher Homologiegrad bedeutet wenigstens
ca. 80% Aminosäurehomologie,
bevorzugt wenigstens ca. 90% Aminosäurehomologie, besonders bevorzugt
wenigstens ca. 95% Aminosäurehomologie
und am meisten bevorzugt wenigstens ca. 98% Aminosäurehomologie.
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Der
Begriff "spezifisch
hybridisieren mit" bezeichnet
das Binden, Duplexieren oder Hybridisieren eines Moleküls nur mit
einer besonderen Nukleotidsequenz unter stringenten Bedingungen,
wenn die Sequenz in einer komplexen Mischung (z.B. vollzellulär) aus DNA
oder RNA vorhanden ist. Der Begriff "stringente Bedingungen" betrifft Bedingungen,
unter denen eine Sonde mit ihrer Zieluntersequenz hybridisieren
wird, aber nicht mit anderen Sequenzen. Stringente Bedingungen sind
sequenzabhängig
und werden sich unter unterschiedlichen Umständen unterscheiden. Längere Sequenzen
hybridisieren spezifisch bei höheren
Temperaturen. Allgemein werden stringente Bedingungen ausgewählt, um
ca. 5°C
niedriger als der thermische Schmelzpunkt (Tm) für die spezifische Sequenz bei
einer definierten Ionenstärke
und einem definierten pH zu sein. Tm ist die Temperatur (unter definierter
Ionenstärke,
pH und Nukleinsäurekonzentration),
bei der 50% der mit der Zielsequenz komplementären Sonden mit der Zielsequenz
im Gleichgewicht hybridisieren. (Da die Zielsequenzen allgemein
im Überschuß vorhanden
sind, werden bei Tm 50% der Sonden im Gleichgewicht besetzt). Typischerweise
werden stringente Bedingungen diejenigen sein, bei denen die Salzkonzentration
weniger als ca. 1,0 M Na-Ionen, typischerweise ca. 0,01 bis 1,0
M Na-Ionen (oder andere Salze), bei pH 7,0 bis 8,3 ist und die Temperatur
wenigstens ca. 30°C
für kurze
Sonden (z.B. 10 bis 50 Nukleotide) und wenigstens ca. 60°C für längere Sonden
ist. Stringente Bedingungen können
auch durch Zugabe von destabilisierenden Mitteln wie Formamid erreicht
werden.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
die Bindung von 125I-markiertem Angiostatin
und Plasminogen an bovine mikrokapillare Endothelzellen in vitro.
Einheiten an der Abszisse stellen den x-fachen molaren Überschuß von kaltem
Angiostatin bzw. Plasminogen dar.
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2 zeigt
die Strategie zur Isolierung von Angiostatin-bindenden Proteinen.
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3 zeigt
das Wachstum von positiven Hefeklonen unter selektiven Bedingungen.
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4 vergleicht
die Bindung von rekombinantem "Big-3" an Angiostatin bzw.
Plasminogen.
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5 ist
eine Karte über "Big-3".
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6 zeigt
das offene Leseraster (Raster 2) des Gens, das den Angiostatinrezeptor
gemäß der Erfindung
codiert. Die anderen möglichen
Raster erzeugen keinerlei mutmaßliches
Protein.
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7 zeigt
die Expressionsmuster von fötaler
und adulter mRNA sowie von Endothelzellen.
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8 zeigt
die relative Bestimmung der ABP-1-Genexpression in unterschiedlichem
Gewebe. Siehe experimenteller Abschnitt für weitere Einzelheiten.
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9 veranschaulicht (A) die zelluläre Lokalisierung
von GFP-markiertem
ABP-1-Rezeptor in transient transfizierten HeLa-Zellen und (B) die
Reorganisation von GFP-markiertem ABP-1 nach Inkubation mit Angiostatin. 9C zeigt
die Bindung von Angiostatin an ABP-1. Siehe experimenteller Abschnitt
für weitere
Einzelheiten. 9D ist eine Immunanfärbung von
ABP-1 in humanen Endothelzellen aus Nabelschnur (HUVE) zusammen
mit einer Anfärbung
gegen F-Actin mit Rhodamin-markiertem Phalloidin. ABP-1 befindet
sich in fokalen Adhäsionen
und Membranfaltungen (Pfeile).
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10 veranschaulicht
die Abregulation von ABP-1-assoziierter Kinaseaktivität nach Addition
von Angiostatin.
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11 ist
eine Autoradiographie eines SDS-PAGE, das zeigt, daß ABP-1
die Angiostatin-induzierte fokale Adhäsionskinaseaktivität vermittelt.
Siehe experimenteller Abschnitt für weitere Einzelheiten.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein isoliertes humanes Angiogenese-assoziiertes
Protein, das ein Fragment von Plasminogen binden kann, bevorzugt
ein N-terminales Fragment wie die Kringle-Domänen 1 bis 4 und/oder Kringle
5. So wirkt das Protein der Erfindung als ein Rezeptor für Plasminogenfragmente,
insbesondere als Rezeptor für
Angiostatin und/oder die Kringle-Domäne 5 von Plasminogen. Das Protein
der Erfindung kann durch biologische oder chemische Verfahren (z.B.
rekombinante Genexpression und Peptidsynthese) synthetisiert werden.
Rekombinante Techniken schließen
die Genklonierung oder -amplifikation durch In-vitro-Verfahren ein,
wie die Polymerasekettenreaktion (PCR), die Ligasekettenreaktion
(LCR), das Amplifikationssystem auf Transkriptionsbasis (TAS) oder
das selbsterhaltende Sequenzvervielfältigungssystem (SSR). Eine
große
Vielzahl von Klonierungs- und In-vitro-Amplifikationsmethodiken
sind den Fachleuten allgemein bekannt. Beispiele für diese
Techniken werden zum Beispiel gefunden in Berger und Kimmel, Guide
to Molecular Cloning Techniques, Methods in Enzymology 152, Academic
Press Inc., San Diego, CA (Berger). Die vorliegende Erfindung schließt Proteine
ein, die Aminosäuresequenzen
umfassen, die im wesentlichen ähnlich
denjenigen sind, die in SEQ ID NO. 2, SEQ ID NO. 3 und SEQ ID NO.
4 gezeigt sind. Ein Vergleich der Proteinsequenz von SEQ ID NO.
2 mit den in allen verfügbaren
Datenbanken vorhandenen Sequenzen zeigte eine Homologie von 23,7%
mit einem hypotetischen Protein von Caenorhabditis elegans, das
durch ein mutmaßliches
offenes Leseraster codiert wird, das sich im zentralen Cluster von
Chromosom III dieses Organismus befindet (beschrieben in R. Wilson
et al., Nature, Bd. 368, 3. März
1994, S. 32–38).
Keine Funktion wurde diesem hypotetischen Protein zugewiesen.
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Gemäß der oben
angegebenen Definition versteht es sich, daß alle Polypeptide, die ein
Fragment von Plasminogen binden können und eine Aminosäuresequenz
haben, die wenigstens ca. 80% Sequenzhomologie, bevorzugt ca. 90%
Sequenzhomologie, besonders bevorzugt ca. 95% Sequenzhomologie und
am meisten bevorzugt ca. 98% Sequenzhomologie mit SEQ ID NOs. 2,
3 oder 4 hat, als in der vorliegenden Erfindung eingeschlossen betrachtet
werden. Diese varianten Formen können
z.B. aus einer alternativen Spleißung oder differentiellen Expression
in unterschiedlichem Gewebe des gleichen Ursprungsorganismus resultieren.
Die varianten Formen können
zum Beispiel durch eine Aminosäureinsertion,
-deletion oder -substitution gekennzeichnet sein. Eine bevorzugt
variante Form von ABP-1 ist in SEQ ID NO. 3 veranschaulicht (siehe
unten).
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein als Big-3 bezeichnetes Fragment
von ABP-1, das in weiteren Einzelheiten nachfolgend beschrieben
wird und die Angiostatin-bindende Domäne von ABP-1 einschließt (SEQ
ID NO. 4).
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung Peptide bereit, die wenigstens
ca. 5, bevorzugt wenigstens ca. 10 zusammenhängende Aminosäurereste
von SEQ ID NO. 2 oder jeder Variante oder jedem Fragment davon umfassen.
Jedoch wird die am meisten vorteilhafte Größe des Peptids von seiner beabsichtigten
zukünftigen
Verwendung abhängen,
und die vorliegende Erfindung ist nicht auf die oben angegebene
Anzahl von Aminosäureresten
beschränkt.
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Auch
eingeschlossen in der vorliegenden Erfindung sind Homologe von ABP-1
und Big-3 in anderen Arten, insbesondere in anderen Säugetieren.
Der Begriff "Homolog" bezeichnet Proteine,
die im wesentlichen die gleiche biologische Funktion der Proteine
der Erfindung ausüben,
unabhängig
von der zwischen den entsprechenden Aminosäuresequenzen bestehenden Homologie.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung isolierte
Nukleinsäuremoleküle, die
eine Sequenz umfassen, die für
die Proteine und Peptide der Erfindung codiert, einschließlich der
Varianten, Fragmente und Homologe wie oben definiert. In einer bevorzugten
Ausführungsform
hat das Nukleinsäuremolekül die Sequenz
von SEQ ID NO. 1. Diese Sequenz stellt eine 5'- (von Nukleotid 1 bis Nukleotid 796)
und eine 3'- (von
Nukleotid 2825 bis Nukleotid 6463) untranslatierte Region dar. In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
hat das Nukleinsäuremolekül die Sequenz
von Nukleotid 797 bis Nukleotid 2824 von SEQ ID NO. 1. In einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
codiert die Nukleinsäuresequenz
das als Big-3 bezeichnete ABP-1-Fragment (veranschaulicht in SEQ
ID NO. 4), und sie umfaßt
die Nukleotidsequenz von Position 2180 bis Position 2608 von SEQ
ID NO. 1. Alle Nukleotidsequenzen, die die Polypeptide der Erfindung
codieren und sich von der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO. 1 oder
einem Fragment davon aufgrund der Entartung des genetischen Codes
unterscheiden, werden als Teil der Erfindung betrachtet. Die Sequenzierungsanalyse
hat die Gegenwart einer möglichen
Polymorphie im Codon 1199-1201 von SEQ ID NO. 1 gezeigt, worin ein
Codon für
Asn, Ser oder Asp vorhanden sein kann. Es wurde festgestellt, daß eine weitere
Region, die den Nukleotidpositionen 1238 bis 1246 von SEQ ID NO.
1 entspricht, für
das Tripeptid Glu-Leu-Ala oder für
das Tripeptid Thr-Trp-Pro
codiert. Diese Variationen in der Aminosäuresequenz von ABP-1 sind in
SEQ ID NO. 3 veranschaulicht, die ein anderes bevorzugtes Protein
der Erfindung darstellt. Auch eingeschlossen in der vorliegenden
Erfindung sind Nukleotidmoleküle,
die ein Homolog von ABP-1 oder Fragment davon codieren.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
ferner eine Nukleinsäure,
die spezifisch unter stringenten Bedingungen mit einem beliebigen
der oben beschriebenen Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
hybridisieren kann.
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Wenn
die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren als
Sonden verwendet werden sollen, ist es häufig wünschenswert, die Sequenzen
mit detektierbaren Markern zu markieren. Solche Marker können jede
Zusammensetzung einschließen,
die durch spektroskopische, photochemische, biochemische, immunochemische,
elektrische, optische oder chemische Mittel detektierbar ist. Die
Marker können
durch jedes einer Anzahl von Mitteln aufgenommen werden, die den
Fachleuten allgemein bekannt sind. Verfahren zum Detektieren solcher Marker
sind ebenfalls allgemein fachbekannt und in der Literatur offenbart.
Die Sonden finden eine nützliche Anwendung
in der diagnostischen Anwendung, zum Beispiel zur Detektion und
Messung der ABP-1-Biosynthese
in Geweben und Zellen.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Durchmusterungsverfahren
oder -tests bereit, worin auf Moleküle durchmustert wird, die die
gleichen Eigenschaften wie Angiostatin und/oder Kringle 5 aufweisen.
In einem typischen Durchmusterungsverfahren wird eine Verbindung,
die den Angiostatin-Signalübertragungsweg
aktivieren kann, durch eine Hochdurchsatzdurchmusterung auf Zellbasis
identifiziert. Eine solche Durchmusterung beruht auf einem Reportergen,
das durch ein auf Angiostatin reagierendes Element angetrieben wird,
das stabil in eine auf Angiostatin ansprechende Zellinie transfiziert
ist. Das reagierende Element ist mit einem Reportergen verbunden,
zum Beispiel dem Gen für
Luciferase; bei Bindung der Verbindung an das Protein der Erfindung
wird der intrazelluläre
Reaktionsweg aktiviert, wodurch eine Zunahme der Reportergenaktivität verursacht
wird, die nachgewiesen werden kann.
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Die
durch das hier beschriebene Durchmusterungsverfahren identifizierten
Verbindungen sind im Umfang der vorliegenden Erfindung. Solche Verbindungen
sind bevorzugt Moleküle
peptidischer oder nicht-peptidischer Natur mit geringem Molekulargewicht.
Dank ihrer geringen Größe sind
sie praktischer zur Verwendung für
medizinische Zwecke im Vergleich mit Angiostatin. Diese Moleküle und ihre
Verwendungen werden in größerem Detail
nachfolgend beschrieben.
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Die
erfindungsgemäßen Proteine
und Peptide können
unter Verwendung von standardmäßigen chemischen
Peptidsynthesetechniken synthetisiert werden. Für die Festphasensynthese siehe
z.B. Barany und Merrifield, Solid-Phase Peptide Synthesis, S. 3–284, The
Peptides: Analysis, Synthesis Biology, Bd. 2: Special Methods in
Peptide Synthesis, Teil A.
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Bevorzugt
werden die erfindungsgemäßen Proteine,
Peptide und Polypeptide unter Verwendung rekombinanter DNA-Methodik
synthetisiert, die allgemein die Erzeugung einer DNA-Sequenz, die
das Protein oder Peptid codiert, das Einsetzen der DNA in eine Expressionskassette
unter der Kontrolle eines besonderen Promotors, das Exprimieren
des Proteins oder Peptids in einem Wirt, das Isolieren des exprimierten
Proteins oder Peptids und, falls erforderlich, das Renatuieren des
Produkts beinhaltet. Sobald sie exprimiert sind, können die
rekombinanten Peptide oder Proteine gemäß fachlichen Standardverfahren
gereinigt werden. Somit ist ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung ein Vektor, wie ein Virus oder ein Plasmid, der eine erfindungsgemäße Nukleinsäure umfaßt. Ferner
umfaßt
die Erfindung auch eine rekombinante Zelle, die mit dem Vektor transformiert
oder transfiziert ist, der das vorliegende Protein oder Peptid exprimiert,
sowie eine rekombinante Zelle, die den vorliegenden Antikörper exprimiert,
der nachfolgend in größerem Detail
definiert wird. Vektoren, die die erfindungsgemäßen Peptide und Proteine codieren,
sind nützlich
in der Expression dieser Moleküle,
um Immunogene für
die Antikörpererzeugung
bereitzustellen. Die erfindungsgemäßen Vektoren sind auch nützlich zur
Transformation von Zellen in vitro oder in vivo, um die vorliegenden
Peptide und Proteine zu exprimieren. Zellen, die eine beliebige
der vorliegenden Nukleinsäuren
exprimieren, wie zum Beispiel das durch SEQ ID NO. 1 definierte
Gen, können
in einer großen
Vielzahl von Zusammenhängen
verwendet werden und sind auch im Umfang der vorliegenden Erfindung.
Solche Zellen können
eukaryontisch oder prokaryontisch sein.
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Die
erfindungsgemäßen Proteine
und Peptide können
als Antigene zur Erzeugung von Antikörpern gegen dieselben verwendet
werden. Entsprechend umfaßt
die Erfindung auch einen Antikörper,
der spezifisch ein erfindungsgemäßes Peptid
bindet. Solche Antikörper
sind nützlich
für Immunoassays,
z.B. zur Isolierung von Peptiden oder Polypeptiden. Die erfindungsgemäßen Peptide
können
auch in Assays (Tests) verwendet werden, wie zum Beispiel spezifischen
Amplifikationstests, immunologischen Assays etc.
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Die
erfindungsgemäßen Antikörper können monoklonal
oder polyklonal sein und schließen
individuelle, allelische, Stamm- oder Artvarianten oder Fragmente
davon ein, sowohl in ihren natürlich
vorkommenden Formen (voller Länge)
als auch in rekombinanten Formen. Zusätzlich werden die Antikörper gegen
die vorliegenden Peptide oder Polypeptide in entweder ihrer nativen
Konfiguration oder in nicht-nativen Konfigurationen erzeugt. Antiidiotypische
Antikörper
können
auch erzeugt werden. Viele Verfahren zur Herstellung von Antikörpern sind
den Fachleuten bekannt. Für
Techniken zur Herstellung monoklonaler Antikörper siehe zum Beispiel Stiites
et al. (Hrsg.), Basic and Clinical Immunology (4. Auflage), Lange
Medical Publications, Los Altos, CA und darin zitierte Literaturstellen.
Für Techniken,
die die Selektion von Bibliotheken rekombinanter Antikörper in
einem Phagen oder ähnlichen
Vektoren beinhalten, siehe z.B. Huse et al. (1989), Science 246:
1275–1281.
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Die
erfindungsgemäßen Moleküle können in
pharmazeutischen Zubereitungen verwendet werden, speziell zur Behandlung
und/oder Prävention
von Angiogenese-bezogenen Störungen.
Entsprechend betrifft die Erfindung ein(en) erfindungsgemäße(s/n)
Peptid, Polypeptid, Protein oder Antikörper zur Verwendung als Medikament
sowie die Verwendung der Moleküle
in der Herstellung eines auf eine Angiogenese-bezogene Krankheit
oder Störung
gerichteten Medikaments. Die Erfindung betrifft auch eine pharmakologische
Zubereitung, die ein erfindungsgemäßes Molekül zusammen mit einem pharmazeutisch
akzeptablen Träger
umfaßt. Die
als erfindungsgemäße Medikamente
verwendeten Moleküle
können
jedes/jeden der oben beschriebenen Peptide, Polypeptide, Proteine
oder Antikörper
sowie jede neue Substanz sein, die in einem Durchmusterungsverfahren
unter Verwendung derselben und oben beschriebenen identifiziert
werden.
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Entsprechend
ist die am meisten bevorzugte Verwendung der vorliegenden Moleküle in Assays (Tests),
worin auf neue Substanzen durchmustert wird. Verbindungen können identifiziert
werden, die ähnliche antiangiogene
Wirkungen wie Angiostatin und/oder Kringle 5 aufweisen, die aber
kleiner sind, wirksamer sind und bevorzugt eine längere Halbwertszeit
in einem menschlichen oder tierischen Körper als Angiostatin aufweisen.
Die kürzere
Halbwertszeit kann aufgrund einer geringeren Tendenz zum Abbau durch
Proteasen bestehen. Wenn eine organische Verbindung konstruiert
wird, wird ein erfindungsgemäßes Molekül als "Leit"-Verbindung verwendet.
Die Konstruktion von Mimetika für
bekannte pharmazeutisch wirksame Verbindungen ist ein allgemein
bekannter Ansatz in der Entwicklung von Pharmazeutika auf Basis
solcher "Leit"-Verbindungen. Die
mimetische Konstruktion, Synthese und Untersuchung werden allgemein
verwendet, um eine zufällige Durchmusterung
einer großen
Anzahl von Molekülen
auf eine Zieleigenschaft zu vermeiden.
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Somit
werden solche neuen Moleküle
bevorzugt als Medikamente verwendet, die in viel geringeren Dosen
als Angiostatin verabreicht werden können und weniger häufig verabreicht
werden können,
wie zum Beispiel nur alle 14 Tage, was mit der Halbwertszeit von
Angiostatin verglichen werden muß, die ca. 10-mal kürzer ist.
In einer besonderen Ausführungsform
sind die durch die erfindungsgemäßen Durchmusterungsverfahren
identifizierten neuen Moleküle
organische Moleküle
mit geringem Molekulargewicht, wobei in diesem Fall eine pharmazeutische
Zubereitung davon zur oralen Aufnahme hergestellt werden kann, wie
z.B. in Tabletten.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zubereitungen können
jedoch für
jeden Verabreichungsweg hergestellt werden, z.B. oral, intravenös, kutan
oder subkutan, nasal, intramuskulär oder intraperitoneal. Die
Natur des Trägers
oder der anderen Bestandteile wird vom spezifischen Verab reichungsweg
abhängen (Beispiele
für Techniken
und Protokolle, die nützlich
in diesem Zusammenhang sind, werden u.a. gefunden in Remington's Pharmaceutical
Sciences, 16. Auflage, A. Osol (Hrsg.), 1980).
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Die
Dosierung dieser Verbindungen mit geringem Molekulargewicht wird
von der Krankheit oder dem Zustand, die/der behandelt werden soll,
und anderen klinischen Faktoren wie Gewicht und Zustand des Menschen
oder Tieres und vom Verabreichungsweg der Verbindung abhängen. Zur
Behandlung von Menschen oder Tieren können zwischen ca. 0,5 und 500
mg/kg Körpergewicht
der Verbindung verabreicht werden.
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Die
vorliegenden Verbindungen und Verfahren werden vorteilhaft in bezug
auf alle Arten von Angiogenese-bezogenen Störungen und/oder Krankheiten
verwendet, wie zum Beispiel Tumorzustände, Diabetes, rheumatoide
Arthritis und sogar einige entzündliche
Krankheiten wie Psoriasis, chronische Entzündungen der Eingeweide, Asthma
etc. Es wird auch vorgeschlagen, daß sie zur Behandlung und Heilung
oder Verhinderung von Fettsucht verwendet werden können.
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In
einer besonderen Ausführungsform
werden die vorliegenden Moleküle
in der Gentherapie verwendet. Für
eine Übersicht
zu Gentherapieverfahren siehe z.B. Anderson, Science (1992), 256:
808–813.
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Eine
weitere vorteilhafte Verwendung der vorliegenden Erfindung ist die
Entwicklung von Verfahren zur Regulation der Signalleitung des vorliegenden
Angiostatin- und/oder Kringle 5-Rezeptors im Körper, und deshalb betrifft
die Erfindung auch Verfahren zur Behandlung eines menschlichen oder
tierischen Patienten, der an einer Angiogenese-bezogenen Krankheit
oder Störung
leidet, sowie Verfahren zur Prävention
solcher Zustände.
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Experimenteller Abschnitt
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Nachfolgend
wird die Erfindung in größerem Detail
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen offenbart.
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Alle
Literaturverweise in der vorliegenden Offenbarung und oben werden
in die vorliegende Anmeldung hierdurch eingeführt.
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Nachweis, daß Angiostatin
an Endothelzellen bindet
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Durch
kompetitive Bindungstests zwischen Angiostatin und den angiogenen
Faktoren, VEGF und bFGF, haben die Autoren der vorliegenden Erfindung
gezeigt, daß Angiostatin
nicht die Ligand-Rezeptor-Wechselwirkung dieser Moleküle beeinflußt. Die
gleiche Bindungsstärke
konnte in Gegenwart oder Abwesenheit von unmarkiertem Angiostatin
nachgewiesen werden. Daher kann ausgeschlossen werden, daß Angiostatin
durch Blockieren der Wechselwirkung von angiogenen Faktoren mit
Endothelzellen wirkt.
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Die
direkte Bindung von Angiostatin und seinem Vorläufer Plasminogen wurde durch
Bindungstests unter Verwendung iodierter Proteine und Analyse ihrer
Wechselwirkung mit bovinen mikrokapillaren Endothelzellen untersucht,
siehe 1.
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Insbesondere
wurde humanes Angiostatin (Kringle-Domänen 1–4) oder Plasminogen mit 125Iod durch die Iodogen-Methode gemäß Herstellerprotokoll
(Pierce Inc.) markiert. Das markierte Protein wurde dann an einer
G50-Sepharosesäule (Pharmacia
Inc.) gereinigt. Die spezifische Aktivität wurde auf 90 000 cpm/ng Protein
abgeschätzt.
Für die
Bindungstests wurden bovine kapillare Endothelzellen zur Konfluenz
in Platten mit 12 Vertiefungen gezüchtet. Die Zellen wurden mit
PBS gewaschen, das 1 mg/ml Rinderserumalbumin (BSA) enthielt. Die
Zellen wurden dann mit 10 ng/ml radiomarkiertem Angiostatin oder
Plasminogen inkubiert. Die Bindung wurde konkurriert mit zunehmenden
Konzentrationen von unmarkiertem Ligand. Die Zellen wurden auf Eis
für 2 Stunden
inkubiert. Die Zellen wurden dann 5-mal mit PBS + 1 mg/ml BSA gewaschen.
Die Zellen wurden mit 1% Triton X100 in PBS lysiert, und die Radioaktivität wurde
in einem Gammazähler
gemessen. Dissoziationskonstante und Rezeptoranzahlen wurden unter
Verwendung des RBINDING-Programms
abgeschätzt
(E. J. van Zoelen, Anal. Biochem., Februar 1992, 1: 200 (2): 393–9).
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Identifizierung von Angiostatin-bindenden
Molekülen
unter Verwendung des Hefe-Zwei-Hybrid-Systems
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Angiostatin
behält
Aktivität
selbst nach Reduktion bei, was nahelegt, daß die dreidimensionale Faltung nicht
vital für
Bindung und Aktivität
ist. Dies begünstigt
Durchmusterungsverfahren, in denen eine große Anzahl von Klonen durchmustert
werden können,
obwohl die Proteinneufaltung weniger genau sein mag.
-
Das
Hefe-Zwei-Hybrid-System wurde eingesetzt, um auf Moleküle zu durchmustern,
die die Kringle-Domänen
1–4 von
Plasminogen binden. Dies wird weiter unten unter Bezugnahme auf 2 offenbart.
Ca. 2 × 106 Klone aus einer Zwei-Hybrid-cDNA-Bibliothek
aus menschlicher Plazenta zum Geburtszeitpunkt (Stratagene) wurden
durchmustert. Positive Klone wurden auf die folgende Weise identifiziert:
- (1) Durchmusterung unter selektiven Bedingungen
(His-, Leu- und Trp-) erzeugte 37 positive Klone in Hefestamm CG1945.
- (2) Sieben von 37 Klonen zeigten hohe β-Galactosidaseaktivität nach Inkubation
mit ONPG (Sigma) bei 30°C
für 2 h.
- (3) Die DNA aus den sieben Kolonien, die hohe β-Gal-Aktivität enthielten,
wurde gereinigt und in Hefestamm Y190 retransfiziert. Drei von den
sieben Kolonien behielten Aktivität im neuen Hefestamm bei. Sequenzierungsanalyse
dieser Klone zeigte, daß sie
aus dem gleichen Gen stammten.
- (4) Wachstum in Gegenwart von 50 mM 3-Aminotriazol (3)
sowie β-Gal-Aktivität (siehe
nachfolgende Tabelle) wurden in Big 3-Klonen bewertet und mit positiven
und negativen Kontrollen verglichen.
-
Sequenz von Big 3 (Angiostatin-bindende
Domäne)
-
Nach
Isolierung des Big3-Klons aus einer Plazenta-Hefe-Zwei-Hybrid-Bibliothek (Stratagene,
Inc.) sequenzierten wir direkt das cDNA-Insert aus dem pGAD-Aktivierungsdomänenvektor
mit GAL4 AD-Sequenzierungsprimern. Das cDNA-Insert wurde in den
pUC18-Vektor unter Verwendung von EcoR1-Orten aus Adaptern rekloniert,
und die Sequenzierung wurde unter Verwendung von universellen und
reversen Primern wiederholt. Die Sequenzen wurden in einem automatisierten
ALF-Sequenzierer (Pharmacia) analysiert. Die Sequenz von Big 3 ist
in SEQ ID NO. 4 gezeigt.
-
Expression und Reinigung
von Big3 und Big3-GST-Fusionsprotein
-
Die
Big3-Sequenz wurde in E. coli als Fusionsprotein mit der Glutathion
S-Transferase (GST)-Domäne aus
Schistosoma japonicum exprimiert.
-
– Vektorkonstruktion
-
Big3-Fragment
(429 bp) wurde durch PCR-Amplifikation unter Verwendung von pUC18-Big3-Plasmid als
Matrize erhalten. Die Primersequenzen waren:
BamHI-NH2 5' TAC
GGA TCC GAA TCG AAC AAA ACT GCA GCT G 3' (SEQ ID NO. 5)
XhoI-COOH 5' ATA CTC GAG TCA
TGG AGC TGG AGT TGG AGC CA 3' (SEQ
ID NO. 6)
-
Das
verwendete Kreislaufprotokoll war:
-
-
Tag-Polymerase: native
Pfu-DNA-Polymerase (Stratagene)
-
PCR-Fragment
wurde mit BamHI und XhoI verdaut, gereinigt und mit PGEX-6P-2-Plasmid
(Pharmacia Biotech), das mit den gleichen Restriktionsenzymen verdaut
wurde, ligiert. Die Ligationsmischung wurde zur Transformation von
XL1-Blue-Zellen (Stratagene) verwendet. Rekombinante Plasmide wurden
durch Restriktionsanalyse und automatisierte Sequenzierung verifiziert.
-
– Expression und Reinigung:
-
DH5α-Zellen (Clontech)
wurden mit einem als pGEX-Big3 bezeichneten verifizierten Klon transformiert
und für
6 Stunden bei Raumtemperatur mit 0,1 mM IPTG induziert.
-
Die
Fermentationsbouillon wurde mit 4000 U/min für 15 min zentrifugiert, und
das Zellpellet wurde in 10% G/V Lysepuffer (50 mM TRIS·HCl pH
8,0, 10 mM NaCl, 20 mM DTT, 1 mM EDTA, Proteaseinhibitormischung)
resuspendiert und durch Ultraschallbehandlung lysiert. Das gesamte
Lysat wurde mit 15000 × g
für 20
min bei 4°C
zentrifugiert. Der geklärte Überstand
wurde auf eine Glutathion-Sepharosesäule (1 ml für 20 ml Lysat) aufgetragen,
die mit Lysepuffer voräquilibriert
worden war. Das Harz wurde mit 10 Säulenvolumina (CV) Lysepuffer
gewaschen, und das Fusionsprotein wurde mit 3 CV Elutionspuffer
(100 mM Tris·HCl
pH 8,0, 20 mM reduziertes Glutathion) eluiert.
-
Das
Protein GST-Big3 kann durch Inkubation des Glutathion-Sepharosegebundenen
Fusionsproteins mit 20 μl/ml
Harz von PreScission-Protease in PS-Puffer gespalten werden, der
50 mM TRIS·HCl
pH 7,0, 100 mM NaCl, 1 mM EDTA, 1 mM DTT und 1 mM PMSF enthält.
-
Die
eluierten Proteine verhalten sich wie ein einzelner Peak im Umkehrphasen-HPLC
(10–90%
Gradient von Acetonitril in Wasser plus 0,1% TFA), zeigen die erwartete
molekulare Größe gemäß Massenanalyse (Elektrospray)
und die korrekte NH2-Sequenz. Im SDS-PAGE erscheint eine Verunreinigung
bei dem scheinbaren MW von 80 kDa; es wurde als DnaK, ein bakterielles
Chaperon, nachgewiesen, das durch Durchlaufen einer Ionenaustauscherchromatographie
auf einer HiTrapQ-Säule
eliminiert werden kann.
-
Die
aus 1 l Fermentation erhaltenen Ausbeuten sind ca. 10 mg Fusionsprotein
GST-Big3 und ca. 3 mg des gespaltenen Big3.
-
In-vitro-Bindung von rekombinantem
GST-markiertem Big3 an Angiostatin
-
Das
zur Bindung verwendete Protokoll wird hier nachfolgend beschrieben.
-
Eine
Kolonie der pGEX-Big3-Transformante wurde in 10 ml LB-Medium plus
Ampicillin übergeimpft und über Nacht
bei 37°C
gezüchtet.
-
Die Übernachtkultur
wurde 1:10 in 100 ml frischem Medium verdünnt, und nach 1 Stunde Inkubation bei
37°C wurde
IPTG auf eine Endkonzentration von 0,5 mM hinzugegeben und die Inkubation
für 3 bis
7 Stunden fortgesetzt.
-
Die
Kultur wurde dann mit 5000 g für
10 Minuten zentrifugiert, das Pellet wurde in 3–5 ml eiskaltem PBS resuspendiert,
und die Zellen wurden durch Ultraschallbehandlung lysiert. Triton
X100 wurde auf eine Endkonzentration von 0,5–1% hinzugegeben, und 1,5 ml/Teilmengen
der Suspension wurden mit 14000 U/min für 10 Minuten zentrifugiert.
-
0,1–0,3 ml
einer 50%igen Aufschlämmung
von Glutathion-Agarose-Perlen wurden zum Überstand gegeben und für 3–5 Stunden
bei 4°C
vermischt. Die Perlen wurden dann durch Zentrifugieren aufgefangen
und 5-mal mit eiskaltem PBS und 2-mal mit Bindungslösung (B.
S.) gewaschen, die aus 50 mM Tris pH 7,5, 150 mM NaCl, 0,5 mM EDTA,
1 mM DTT und 1 mM PMSF bestand.
-
Bindungstest:
0,7 ml B. S., 0,1% Kälberserum
und 500 ng Angiostatin wurden mit 30–50 μl einer 50%igen Aufschlämmung von
Big3-immobilisierten Glutathion-Agarose-Perlen für 1–3 Stunden bei 4°C vermischt.
-
Das
Harz wurde 5- bis 7-mal mit eiskaltem B. S. gewaschen und dann für die Western-Blot-Analyse unter
Verwendung von anti-humanen Plasminogen-Antikörpern (Dako Inc.) verwendet.
-
4 zeigt,
wie gereinigtes rekombinantes Big3 Angiostatin in vitro bindet.
Interessanterweise konnte die Bindung von Plasminogen auch detektiert
werden, aber nur nach Reduktion von Disulfidbindungen durch Behandlung
mit DTT.
-
Klonierung der Sequenz
voller Länge
-
5 veranschaulicht
das Schema zur Klonierung der Sequenz von ABP-1 voller Länge. Das
gesamte Gen wurde durch Durchmusterung einer Plazenta-cDNA-Phagenbibliothek
mit einer Big3-Sonde (mit entfernten repetitiven Sequenzen) zusammen
mit 5'-RACE-PCR
(Gibco) unter Verwendung von mRNA aus humanen Nabelschnur-Endothelzellen
kloniert. Die vollständige
Sequenz des cDNA-Klons wird in SEQ ID NO. 1 offenbart, wohingegen
das codierte Protein in SEQ ID NO. 2 gezeigt wird. Einzelheiten
des experimentellen Protokolls sind wie folgt. 10 Millionen Klone
einer Plazenta-lambda-Phagenbibliothek (Stratagene Inc.) wurden unter
Verwendung eines HinfI-Fragments von Big3 als Sonde durchmustert.
DNA-Isolierung und Southern-Blot-Verfahren wurden gemäß etablierten
Protokollen durchgeführt
(Sambrook et al., 1989). Wir isolierten die Klone (7-1, 7-2, 8-2,
9-3, 9-5) mit Sequenzen, die mit Big3 überlappen. Die 5'-Sequenz des 7-2-Klons wurde
zur Schaffung von Genspezifischen Primeren (GSP) für 5'-RACE-PCR (Gibco
Life Technologies, Inc.) verwendet. Aus humanen Nabelschnur-Endothelzellen
isolierte mRNA wurde zur Identifizierung von 5'-Sequenzen verwendet. Die verwendeten
Primer für
die erste RACE-PCR:
Primer: GSP1 – (5' zu 3') GCTGACAGTTGCCCTGACGCTGCT (SEQ ID NO.
10)
GSP2 – (5' zu 3') CGGAGACGGTGCTCTAGCTGCTCA
(SEQ ID NO. 11)
GSP3 – (5' zu 3') TCCTTCCAACTCTTGCCTCAAGTTCCG
(SEQ ID NO. 12)
-
RACE-Prozeduren
wurden zur Amplifikation und Klonierung unbekannter Sequenzen zwischen
dem GSP2 und GSP3 und dem 5'-Ende
der mRNA ABP-1 verwendet. Diese Sequenz wurde dann zur Schaffung neuer
Primer für
den nächsten
Satz von RACE-PCR verwendet.
Primer: GSP1 – (5' zu 3') GGTGGCAGCGGACAGGCAGGATAC (SEQ ID NO.
13)
GSP2 GAGGCGGAGAGAACTAAGAGAAGA (SEQ ID NO. 14)
GSP3
GAGCGGAGATGGAGGAGTAATTCA (SEQ ID NO. 15)
-
Klone
A2-2, A2-1 und A1-C mit überlappenden
Sequenzen wurden isoliert. Die A2-1-Sequenz wurde als Sonde für die zweite
Durchmusterung der Plazenta-Phagenbibliothek verwendet. Aus dieser
Durchmusterung isolierten wir zwei weitere Klone (7-10 und 6-5).
Wie in 6 gezeigt wird, ist aus den sechs möglichen Rastern
das einzige, das ein vollständiges
offenes Leseraster erzeugt, Raster 2, das ein mutmaßliches
Protein mit 675 Aminosäureresten
liefert.
-
mRNA-Expressionsmuster
-
mRNA-Blots
(2 mg mRNA/Vertiefung) aus kommerziell (Clontech, Inc.) erhaltenem
multiplem humanem adultem und fötalem
Gewebe (#7760-1 und #7756-1)
wurden auf ABP-1 sondiert. Die Blots wurden mit der ExpressHyb-Hybridisierungslösung (Clontech,
Inc.) gemäß Herstellerprotokoll
hybridisiert. Die Blots wurden mit dem 7-2 5'Pst/Fragment sondiert. 7 zeigt
die Ergebnisse des Experiments; die Größen sind 9,5 und 7,5 kb.
-
ABP-1
wurde auch in humanen Nabelschnur-, bovinen Aorta- und bovinen mikrokapillaren
Endothelzellen detektiert. Wenig oder keine Expression wurde in
der unsterblich gemachten Endothelzellinie EaHy926 und in humanen
fötalen
Fibroblasten detektiert. Keine der Zellinien spricht auf Angiostatin
an oder weist eine Bindung FITC-markiertem Angiostatin auf.
-
Echtzeit-RT-PCR
-
Der
5'-Nukleasetest
(TaqMan-Test) verwendet eine nicht-verlängerbare Oligonukleotid-Hybridisierungssonde
(TaqMan Probe). Die TaqMan-Sonde besteht aus einem Oligonukleotid
mit einem 5'-Reporterfarbstoff
und einem 3'-Löschungsfarbstoff.
Wenn die Sonde intakt ist, führt
die Nähe
des Reporterfarbstoffs zum Löschungsfarbstoff
zur Unterdrückung
der Reporterfluoreszenz, primär
durch eine Energieübertragung
vom Foster-Typ. Währen
der PCR hybridisieren Vorwärts-
und Rückwärtsprimer
mit einer spezifischen Sequenz der Ziel-DNA. Die TaqMan-Sonde hybridisiert
mit einer Zielsequenz innerhalb des PCR-Produkts. Die Taq-Polymerase
spaltet die TaqMan-Sonde mit 5'-3'-Nukleaseaktivität. Der Reporterfarbstoff
und Löschungsfarbstoff werden
bei Spaltung getrennt, was zu einer erhöhten Fluoreszenz des Reporters
führt.
-
Echtzeit-RT-PCR-Analyse
-
RNA-Zubereitung
-
Isolierung
und Reinigung von gesamter RNA aus den nachfolgend aufgeführten Geweben
und Zellen wurden unter Verwendung des Ultraspec-RNA-Isolierungssystems
(Biotex) durchgeführt.
-
-
cDNA-Synthese
-
Die
RT-Reaktion wurde unter Verwendung von TaqMan Reverse Transcription
Reagent (PE Applied Biosystems) mit statistischen Hexameren als
RT-Primer durchgeführt.
Das Reaktionsvolumen für
den reversen Trans kriptionsschritt betrug 100 μl, und die Gesamt-RNA-Menge
betrug 1 μg
für die
Probe.
-
RT
wurde unter Verwendung der folgenden Kreislaufparameter durchgeführt:
10
min bei 25°C
45
min bei 48°C
5
min bei 95°C
-
PCR-Reaktion
-
Nach
einer Primer-Konzentrationsoptimierung wurde die PCR-Reaktion an
10 ng der cDNA unter Verwendung von TaqMan Universal PCR Master
Mix (PE Applied Biosystems) und der folgenden Oligonukleotide durchgeführt:
- – ABP-1
Vorwärts-Primer:
5' GTTTGACCTGCAATCCAGACAA
3' (SEQ ID NO. 7);
Endkonzentration 300 nM
- – ABP-1
Reverser Primer: 5' CCCAGGATCTGAATGGGAGTT
3' (SEQ ID NO. 8);
Endkonzentration 900 nM
- – ABP-1
TaqMan-Sonde: 5' (FAM-Farbstoff)-CAGATGGGCCTGTGTTCCACTCCAA-(TAMRA-Farbstoff)
3' (SEQ ID NO. 9);
Endprobenkonzentration 200 nM
-
Die
Kreislaufprotokolle waren:
2 min bei 50°C; 10 min bei 95°C, 1 Zyklus
15
s bei 95°C;
1 min bei 60°C,
40 Zyklen
-
Relative Bestimmung der
Genexpression
-
Das
Vergleichsverfahren verwendet eine arithmetische Formel zum Erreichen
des Ergebnisses für
die relative Bestimmung ohne Notwendigkeit für eine Standardkurve.
-
Das
in 8 dargestellte Ergebnis zeigt, wie vielfach die
Probe X das Ziel relativ zum Kalibrator exprimiert, der die Probe
ist, die den geringsten Expressionsgrad des Ziels zeigt. In diesem
Experiment wurde die Probe EaHY936 als Kalibrator gewählt.
-
Antikörper gegen Big-3
-
Zur
Immunisierung von Kaninchen "New
Zealand White" wurden
100 μg Big3-GST-Fusionsprotein
in 1 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS) gelöst, homogenisiert
mit 1 ml vollständigem
Freund-Adjuvans (Gibco). Die resultierende Emulsion wurde subkutan
am Tag Null injiziert, und diese Behandlung wurde an den Tagen 15
und 28 wiederholt. Blut wurde aus den Kaninchen am Tag 35 entfernt
und über
Nacht bei 4°C gerinnen
gelassen und das resultierende Serum bei –20°C gelagert.
-
Zur
Reinigung von spezifischen Antikörpern
wurde Harz-immobilisierter Ligand wie folgt hergestellt: Big3-Polypeptid
wurde in 0,1 M Natrium bicarbonat, 0,5 M NaCl, pH 8,3 mit einer Konzentration
von 5 mg/ml in einem Gesamtvolumen von 2 ml verdünnt. Dies wurde für 2 Stunden
bei Raumtemperatur mit 2 ml Cyanogenbromid-aktiviertem Sepharose
CL-4B-Harz (Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) umgesetzt. Nach der
Reaktion wurde das Harz dreimal in 10 Volumina 100 mM Tris, 500
mM NaCl, pH 7,5 gewaschen. Immunserum wurde mit dem Affinitätsharz für zwei Stunden
bei 4°C
inkubiert, worauf das Harz in einer 5 ml Glaschromatographiesäule (Bio-Rad,
Richmond CA) mit 25 Volumina 100 mM Tris, 500 mM NaCl, pH 7,5 gewaschen
wurde. Spezifische Antikörper
wurden in 1 ml-Teilmengen mit 100 mm Glycin/HCl, pH 2,8 eluiert.
Die Elution von Antikörper
wurde durch Überwachen
der optischen Dichte bei 280 nm (OD280) verfolgt, und Fraktionen
mit einem OD280 von mehr als 1 wurden gesammelt und für 36 Stunden
bei 4°C
gegen 1 l PBS mit drei Wechseln von Puffer dialysiert (Slide-A-lyzer-Kassetten,
Pierce).
-
Bindung und Signalleitung
von Angiostatin über
das ABP-1-Protein
-
9A und 9B zeigen
Daten der Bindung von FITC-markiertem Angiostatin an ABP-1-transfizierte
HeLa- und EaHy926-Zellen, die mit der Vektorkontrolle transfiziert
sind. Insbesondere zeigt 9A die
zelluläre
Lokalisierung von ABP-1, das an grünes Fluoreszenzprotein (GFP)
in transient transfizierten Zellen fusioniert ist. Das Protein kann
im endoplasmatischen Retikulum und der Zellmembran nachgewiesen
werden. DABP-1 enthält
eine 500 bp-Deletion im 5'-Ende
des Gens, die die zuvor beschriebene Lokalisierung von ABP-1 unterbricht.
-
9B zeigt
HeLa-Zellen, die mit ABP-1-GFP transfiziert sind. Inkubation mit
2,5 mg Angiostatin für 60
Minuten bei 0°C
und anschließende
Inkubation für
15 Minuten bei 37°C
induziert eine Aufnahme von ABP-1-GFP.
-
9C zeigt
die Bindung von Angiostatin an ABP-1. Wir haben gezeigt, daß Fluoreszeinisothiocyanat-(FITC)-markiertes
Angiostatin spezifisch an Endothelzellen bindet (Daten nicht gezeigt).
wir haben HeLa-Zellen entweder mit dem ABP-1-Expressionskonstrukt
oder der Vektorkontrolle (pRC/CMV, InVitrogen Inc.) transfiziert.
Wir inkubierten lebende HeLa-Zellen
mit FITC-markiertem Angiostatin (10 μg/ml) in DMEM + 10% fötales Kälberserum
bei 0°C
für 10
Minuten. Die Zellen wurden dann bei 37°C für 15 Minuten inkubiert, um gebundenes
Angiostatin zu aggregieren. Die Bindung wurde mit einem Fluoreszenzmikroskop
analysiert. Die Bindung von Angiostatin wurde in ABP-1-transfizierten
Zellen detektiert, aber nicht in der Vektorkontrolle.
-
9D zeigt
die Immunanfärbung
von ABP-1 in humanen Nabelschnur-Endothel-(HUVE)-zellen
zusammen mit einer Anfärbung
gegen F-Actin mit Rhodamin-markiertem Phalloidin.
-
– Immunanfärbungsprotokoll
-
HUVE-Zellen
wurden in 4% Formaldehyd fixiert, in PBS gewaschen und in 5% Pferdeserum
vorgeblockt. Die Blockierungslösung
wurde entfernt und durch polyklonale Kaninchen-Antikörper gegen
die Angiostatin-Bindungsdomäne
Big3, verdünnt
in 5% Pferdeserum, ausgetauscht. Eine positive Anfärbung wurde
mit einem Fluoreszenz-markierten sekundären Antikörper (Dako, Inc.) sichtbar
gemacht. Rhodamin-konjugiertes Phalloidin (Molecular Probes, Inc.)
wurde gleichzeitig mit dem sekundären Antikörper (nach Permeabilisierung mit
1% Triton X100 für
1 Minute) angefärbt.
Polyklonale Kaninchen-Antikörper
gegen grünes
Fluoreszenzprotein wurden als Negativkontrolle verwendet. Zusätzlich konnte
keine positive Anfärbung
in humanen Fibroblasten nachgewiesen werden.
-
Wie
in 9D ersichtlich ist, ist ABP-1 in fokalen Adhäsionen und
Membranfaltungen lokalisiert (Pfeile).
-
In-vitro-Kinase-Daten
-
HUVE-Zellen
wurden subkonfluent in 5 cm-Petrischalen ausplattiert. Angiostatin
wurde mit 2,5 mg/ml zu unterschiedlichen Zeitpunkten am folgenden
Tag hinzugegeben. Alle Platten, einschließlich der Kontrollen, wurden
gleichzeitig geerntet. Die Zellen wurden in eiskaltem PBS gespült und in
1 ml Lysepuffer inkubiert. Die Zellen wurden in ein Eppendorfröhrchen überführt und
mit 14 000 U/min für
5 Minuten bei 4°C
zentrifugiert. Der Überstand
wurde in ein weiteres Eppendorfröhrchen überführt, und
2 μg polyklonale
Kaninchen-Antikörper gegen
Big 3 wurden hinzugegeben. Die Proben wurden für 60 min bei 4°C inkubiert,
und anschließend
wurden 50 μl
einer Protein A-Sepharose-Aufschlämmung (Pharmacia, Inc.) hinzugegeben
und für
weitere 60 min in einem rotierenden Inkubator inkubiert. Die Immunausfällungen
wurden durch kurzes Zentrifugieren aufgefangen und zweimal in Lysepuffer,
einmal in Waschpuffer und einmal in Kinasepuffer gewaschen. Verbleibender Puffer
wurde mit einer Spritze entfernt, und 25 μl Kinasepuffer wurden in jedes
Röhrchen
zusammen mit 1 μCi gammaATP
(Amersham, Inc.) hinzugegeben. Die Proben wurden bei RT für 20 Minuten
inkubiert. Die Reaktion wurde durch Zugabe von 2 × SDS PAGE-Probenpuffer
beendet. Die Proben wurden unter denaturierenden Bedingungen gekocht
und anschließend
durch SDS-PAGE analysiert. Die in 10 dargestellten
Daten zeigen, daß die
Zugabe von Angiostatin die ABP-1-assoziierte Kinase aktivität innerhalb
von 30 Minuten abreguliert. Dies ist ein direkter Beweis, daß Angiostatin
die Signalleitungsstoffwechselwege beeinflußt, die durch ABP-1 vermittelt
werden.
-
ABP-1 vermittelt die Angiostatin-induzierte
fokale Adhäsion-Kinaseaktivität
-
Die
durch 11 dargestellten Daten zeigen,
daß die
Zugabe von 2,5 μg/ml
Angiostatin die FAK-Aktivität
innerhalb von 1 Stunde nach der Zugabe aufreguliert.
-
EaHy926-Zellen
wurden subkonfluent in 5 cm-Petrischalen ausplattiert. Angiostatin
wurde mit 2,5 μg/ml
zu unterschiedlichen Zeitpunkten am folgenden Tag hinzugegeben.
Alle Platten, einschließlich
der Kontrollen, wurden gleichzeitig geerntet. Die Zellen wurden
in eiskaltem PBS gespült
und in 1 ml Lysepuffer inkubiert. Die Zellen wurden in ein Eppendorfröhrchen überführt und
mit 14 000 U/min für
5 Minuten bei 4°C
zentrifugiert. Der Überstand
wurde in ein weiteres Eppendorfröhrchen überführt, und
1 μg monoklonaler
FAK-Antikörper
(Transduction Lab. Inc.) wurde hinzugegeben. Die Proben wurden für 60 min
bei 4°C
inkubiert, und anschließend
wurde Kaninchen-Anti-Maus-IgG + 50 μl einer Protein A-Sepharose-Aufschlämmung (Pharmacia,
Inc.) hinzugegeben und für
weitere 60 min in einem rotierenden Inkubator inkubiert. Die Immunausfällungen
wurden durch kurzes Zentrifugieren aufgefangen und zweimal in Lysepuffer,
einmal in Waschpuffer und einmal in Kinasepuffer gewaschen. Der
verbleibende Puffer wurde mit einer Spritze entfernt. 25 μl Kinasepuffer wurden
in jedes Röhrchen
zusammen mit 1 μCi γATP (Amersham,
Inc.) hinzugegeben. Die Proben wurden bei RT für 20 Minuten inkubiert. Die
Reaktion wurde durch Zugabe von 2 × SDS-PAGE-Probenpuffer beendet.
Die Proben wurden unter denaturierenden Bedingungen gekocht und
anschließend
durch SDS-PAGE analysiert.
-
Wie
in 11 ersichtlich ist, aufreguliert die Zugabe von
Angiostatin die FAK-Aktivität
innerhalb einer Stunde. Des sollte bemerkt werden, daß EaHy926-Zellen
kein ABP-1 exprimieren, wie es durch eine reverse Transkriptase-PCR-Analyse
gezeigt wird.
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