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HINTERGRUND
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1. Technisches Gebiet
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Diese Offenbarung betrifft im Allgemeinen chirurgische
Nadeln und Nähverfahren,
und insbesondere eine chirurgische Nadel und ein Anwendungsverfahren,
die/das besonders bei Anwendungen mit eingeschränkten Raumverhältnissen
geeignet ist, wie z. B. bei der kardiovaskulären oder mikrovaskulären Chirurgie.
Solch eine Nadel ist in der DE-U-92 17 766.2 offenbart, die in Kombination
die technischen Merkmale des Oberbegriffes des Anspruchs 1 offenbart.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Verschiedene Formen und Arten von
chirurgischen Nadeln sind für
die Anwendung bei speziellen Nähverfahren
entwickelt worden. Diese Nadelkonfigurationen können entsprechend der Art des
zu vernähenden
Gewebes und der Art und Weise, wie die Nadel beim Nähen bewegt
wird, variieren. Eine solche Nadel, die zum Vernähen von tiefliegendem Faziengewebe
verwendet wird, ist z. B. in dem U.S. Patent Nr. 5,433,728 nach
Kim ("Kim") offenbart. Die Kim-Nadel
besitzt einen bogenförmigen
Grundkörper mit
einer spitzen Spitze. Der Grundkörper
bildet einen Bogen von ungefähr
180° bis
230° und
ist mit einem relativ geradlinigen Schaft über eine leicht gekrümmte, bogenförmige Schulter
verbunden.
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Eine weitere spezielle Nadelkonfiguration
ist in der europäischen
Patentanmeldung Nr. 0494644 A2 ("EPO '644") offenbart. Die
Nadel aus der EPO '644
ist zur Verwendung bei der Bauchhöhlenchirurgie beschrieben und
eine Ausführungsform
umfasst einen geradlinigen Bereich, der nach unten um ungefähr 22° gekrümmt ist
und anschließend
nach oben mit einem Radius von 5/12 der Gesamtlänge der Nadel gekrümmt weiter
verläuft.
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Bei manchen chirurgischen Verfahren,
z. B. bei der kardiovaskulären
oder mikrovaskulären
Chirurgie, ist es oftmals notwendig, zwei hohlförmige Organe oder vaskuläre Gewebebereiche
miteinander zu verbinden. Dies wird oftmals dadurch erzielt, indem
gegenüberliegende
Ränder
der vaskulären
Gewebebereiche miteinander vernäht
werden. Die Art der chirurgischen Nähnadel, die bei diesen Verfahren typischerweise
verwendet wird, ist eine solche Nadel, die eine Bogenform mit im
Wesentlichen konstantem Radius aufweist. Meistens umschliesst der
Bogen der Nadel ungefähr
3/8 bis zu einer Hälfte
eines Kreises. Die Nadel umfasst im Allgemeinen einen Körperabschnitt
mit einer an einem Ende angeordneten spitzen Spitze und einem an
einem gegenüberliegenden Ende
angeordneten hinteren Abschnitt, der derart gebohrt ist, dass darin
ein Ende einer Nähfadenmateriallänge gehalten
werden kann.
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Um zwei gegenüberliegende vaskuläre Gewebebereiche
mit Hilfe von mikrovaskulären
oder kardiovaskulären
chirurgischen Nadeln der oben beschriebenen Art nach dem Stand der
Technik miteinander zu vernähen,
wird die chirurgische Nadel typischerweise an ihrem hinteren Abschnitt über einen Nadelhalter
gehalten und um die Mitte bzw. Mittelpunkt ihres Radius durch die
zu verbindenden Gewebebereiche gedreht. Um z. B. zwei vaskuläre Gewebebereiche
miteinander zu vernähen,
werden die beiden vaskulären
Gewebebereiche einander angenähert,
wobei die chirurgische Nadel, die eine daran angebrachte Nähfadenlänge aufweist,
gedreht wird, um so zu bewirken, dass die spitze Spitze in eine
Außenwand
eines ersten vaskulären
Gewebebereiches und anschließend
in das darin befindliche Lumen eindringt. Die Nadel wird anschließend weiter
gedreht, um die spitze Spitze der Nadel durch ein Lumen eines zweiten
vaskulären
Gewebebereichs und in eine Außenwand
des zweiten vaskulären
Gewebebereichs zu bewegen. Hat die spitze Spitze die Wand des zweiten
vaskulären
Gewebebereichs durchdrungen, so wird die spitze Spitze mit einem
Nadelhalter gegriffen und der hintere Abschnitt freigegeben.
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Um die Nähfadenlänge durch die beiden vaskulären Gewebebereiche
zu ziehen und um die Nadel von den vaskulären Gewebebereichen zu entfernen
ist es notwendig, die chirurgische Nadel weiter entlang ungefähr einem
Halbkreis zu drehen, wodurch das Nähmaterial durch die Gewebebereiche gezogen
wird. Bei der Drehung der Nadel durch die vaskulären Gewebebereiche kann die
Kraft des hinteren Abschnittes auf das anfängliche Eintrittsloch in dem
ersten vaskulären
Gewebebereich bewirken, dass das Eintrittsloch traumatisiert oder
vergrößert wird.
Da während
des gesamten chirurgischen Verfahrens die Nadel entlang ungefähr einem
vollständigen
Kreis gedreht werden muss, so muss ein Operationsraum mit einer
Höhe von
mehr als ungefähr
der Hälfte
des Nadelradius benachbart den vaskulären Gewebebereichen, zu denen
Zugang geschaffen worden ist, zur Verfügung stehen.
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Bei gewissen speziellen Verfahren,
wie z. B. bei kardiovaskulären
oder mikrovaskulären
chirurgischen Verfahren, steht ein sehr beschränkter Raum benachbart den Gewebebereichen,
zu denen Zugang geschaffen worden ist, zur Handhabung der chirurgischen
Nadel zur Verfügung.
Dies gilt besonders dann, wenn hinter der Aorta genäht wird.
Die unmittlebare Nähe
der Gewebewände
zu den vaskulären
Gewebebereichen hindert den Chirurgen daran, eine herkömmliche
chirurgische Nadel beim Vernähen
dieser Gewebe im Wesentlichen zu drehen. Es besteht deshalb eine
Notwendigkeit für
eine kardiovaskuläre
und/oder mikrovaskuläre
chirurgische Nähnadel,
die derart konfiguriert ist, dass sie innerhalb eines beschränkten Raumes
gehandhabt bzw. bewegt werden kann, wobei die Traumatisierung der zu
vernähenden
Gewebebereiche minimiert ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die vorliegende Erfindung ist im
Anspruch 1 unten bestimmt. Die abhängigen Ansprüche sind
auf optionale oder bevorzugte Merkmale gerichtet.
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Es ist eine chirurgische Nadel offenbart,
die besonders zur Verwendung bei Anwendungen mit beschränkten Raumverhältnissen
geeignet ist, sowie ein Verfahren zur Verwendung derselben. Die
chirurgische Nadel umfasst einen bogenförmigen Grundkörper mit
einer an einem Ende angeordneten spitzen Spitze. An einem gegenüberliegenden
Ende des bogenförmigen
Grundkörpers
ist ein relativ kurzer, geradliniger Schaft vorgesehen, der sich
von dem bogenförmigen
Grundkörper
unter einem vorbestimmten Winkel erstreckt. Der vorbestimmte Winkel
ist durch den Schnittpunkt des bogenförmigen Grundkörpers mit
dem Schaft bestimmt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform liegt der vorbestimmte
Winkel vorzugsweise innerhalb eines Bereichs von ungefähr 30° bis 70°, wobei ungefähr 45° in etwa
eine optimale Konfiguration darstellt. Vorzugsweise schneidet eine
Verlängerung
der Längsachse
des Schaftes keinen anderen Abschnitt der chirurgischen Nadel.
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Der bogenförmige Grundkörper weist
einen sich ändernden
Krümmungsradius
auf, der von der Verbindung mit dem Schaft zur spitzen Spitze hin progressiv
zunimmt. Die chirurgische Nadel weist einen im Allgemeinen kreisförmigen Querschnitt auf, wobei
jedoch bei einer bevorzugten Ausführungsform ein Abschnitt des
bogenförmigen
Grundkörpers mit
flachen Seiten ausgebildet sein kann. Andere Querschnittskonfigurationen
sind ebenso anwendbar und in Betracht gezogen worden. Ein Nähfadenbefestigungsaufbau
in der Form eines Sackloches ist in dem Schaft vorgesehen. Ein Nähfaden kann
daran angebracht sein unter Anwendung einer Anzahl von verschiedenen
Verfahren, wie z. B. Krimpen, Haftmittel medizinischer Güte, etc.
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Die Nadel ist nützlich bei einem Verfahren, das
anfänglich
das Greifen des Schaftes der chirurgischen Nadel mit einem Nadelhalter
umfasst. Die spitze Spitze der chirurgischen Nadel wird anschließend zur
Wand des ersten Gewebebereichs bewegt und in das Lumen bewegt. Die
chirurgische Nadel wird anschließend bewegt, um die spitze
Spitze und den bogenförmigen
Grundkörper
durch das erste Lumen in ein zweites Lumen eines zweiten vaskulären Gewebebereichs
zu bewegen. Die spitze Spitze wird derart bewegt, so dass sie die
Wand des zweiten vaskulären
Gewebebereichs durchdringt und von der Außenwand desselben hervorsteht.
Die spitze Spitze der chirurgischen Nadel wird mittels eines Nadelhalters gegriffen
und der Schaft wird freigegeben. Die chirurgische Nadel wird sodann
im Wesentlichen parallel zur Außenoberfläche des
zweiten vaskulären
Gewebebereichs gezogen, um dabei die chirurgische Nadel durch das
Eintrittsloch und aus dem Austrittsloch zu ziehen, um so eine Naht
zu bilden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Verschiedene Ausführungsformen werden im Anschluss
mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben, von denen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer chirurgischen Nadel nach dem Stand
der Technik ist;
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2 eine
perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen chirurgischen
Nadel ist;
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3 eine
Querschnittsansicht entlang der Linie 3-3 der 2 ist;
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4 eine
Querschnittsansicht entlang der Linie 4-4 der 2 ist;
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5 eine
Querschnittsansicht entlang der Linie 5-5 der 2 ist;
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6 eine
perspektivische Ansicht, teilweise in Schnittansicht, der herkömmlichen
Nadel der 1 ist, die
anfänglich
einen ersten vaskulären
Gewebebereich durchdringt;
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7 eine
Ansicht ähnlich
der 6 ist, die die herkömmliche
Nadel nach Durchdringen eines zweiten vaskulären Gewebebereichs darstellt;
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8 eine
Ansicht ähnlich
der 7 ist, die die herkömmliche
Nadel darstellt, welche durch die Gewebebereiche gezogen wurde;
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9 eine
Ansicht ähnlich
der 8 ist, die die herkömmliche
Nadel darstellt, welche durch den ersten vaskulären Gewebebereich gezogen worden ist;
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10 eine
Ansicht ähnlich
der 9 ist, die die herkömmliche
Nadel darstellt, welche durch den zweiten vaskulären Gewebebereich gezogen worden ist;
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11 eine
perspektivische Ansicht im Halbschnitt ist, die die chirurgische
Nadel der 2 darstellt,
welche einen ersten vaskulären
Gewebebereich durchdringt;
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12 eine
Ansicht ähnlich
der 11 ist, die die
chirurgische Nadel der 2 darstellt,
welche einen zweiten vaskulären
Gewebebereich durchdringt;
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13 eine
Ansicht ähnlich
der 12 ist, die die
chirurgische Nadel der 2 darstellt,
welche teilweise durch den ersten vaskulären Gewebebereich gezogen ist;
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14 eine
Ansicht ähnlich
der 13 ist, die die
chirurgische Nadel der 2 darstellt,
welche vollständig
durch den ersten vaskulären
Gewebebereich gezogen worden ist;
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15 eine
Ansicht ähnlich
der 14 ist, die die
chirurgische Nadel der 2 darstellt,
welche durch den zweiten vaskulären
Gewebebereich und aus diesem gezogen worden ist; und
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16 eine
Teilansicht der Ansicht der 10 ist,
die das Entfernen der herkömmlichen Nähnadel von
einem Gewebebereich zeigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Bezugnehmend auf die 1 ist eine chirurgische Nähnadel 10 nach
dem Stand der Technik gezeigt, die typischerweise bei der kardiovaskulären oder
mikrovaskulären
Chirurgie verwendet wird. Die Nadel 10 umfasst im Allgemeinen
einen bogenförmigen
Grundkörper 12,
der typischerweise einen konstanten Krümmungsradius "r" aufweist. Eine spitze Spitze 14 ist
an einem Ende des bogenförmigen Grundkörpers 12 gebildet,
und ein hinterer Abschnitt 16 ist an einem gegenüberliegenden
Ende des bogenförmigen
Grundkörpers 12 gebildet.
Der hintere Abschnitt 16 umfasst vorzugsweise eine Bohrung 18 zur
Aufnahme eines Endes einer Nähfadenmateriallänge. Bei
kardiovaskulären
und mikrovaskulären Anwendungen
weist die Nadel 10 im Allgemeinen eine Gesamtlänge "1" im
Bereich von ungefähr
5,08 bis 50,8 mm (0,2 bis 2,0 inch), vorzugsweise ungefähr 7,75
bis ungefähr
9,27 mm (0,305 bis ungefähr 0,365
inch) und noch bevorzugter ungefähr
8,33 bis ungefähr
8,59 mm (ungefähr
0,328 bis ungefähr 0,338
inch) und einen Radius im Bereich von 2,54 bis ungefähr 50,8
mm (0,1 bis ungefähr
2,0 inch) auf. Während
die chirurgische Nadel 10 derart dargestellt ist, dass
sie einen Halbkreis mit einem konstanten Radius r bildet, so sind
chirurgische Nadeln nach dem Stand der Technik ebenso mit Formen
von mehr oder weniger der Hälfte
eines Kreisbogens, z. B. 3/8 eines Kreisbogens, erhältlich.
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Bezugnehmend nun auf die 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform
der chirurgischen Nadel 20 dargestellt. Die chirurgische
Nadel 20 umfasst im Allgemeinen einen bogenförmigen Grundkörper 22 mit
einem sich ändernden
Radius "Rv" und einem relativ
geraden Schaft 28, der sich von dem bogenförmigen Grundkörper 22 erstreckt.
Eine spitze Spitze 24 ist an einem ersten Ende 26 des
bogenförmigen
Grundkörpers 22 gebildet,
und ein Schaft 28 ist an einem zweiten Ende 30 gebildet.
Der bogenförmige
Grundkörper 22 ist
vorzugsweise massiv ausgebildet, es sind jedoch auch andere Konfigurationen
in Betracht gezogen worden, wie z. B. vollständig oder teilweise hohlförmig, kanalförmig etc.
Der variable Radius R ist im Wesentlichen größer als derjenige, der bei
bekannten chirurgischen Nähnadeln
verwendet wird, wie z. B. der herkömmlichen Nadel 10 oben, und
verleiht dem bogenförmigen
Grundkörper 22 ein eher
flaches Profil. Wie oben darauf hingewiesen wurde variiert der Radius
R, wobei er von der Verbindung mit dem Schaft 28 hin zur
spitzen Spitze 24 zunimmt. Der Schaft 28 bildet
einen relativ abrupten Verbindungswinkel a mit dem zweiten Ende 30 des bogenförmigen Grundkörpers 22.
Der Ausdruck "abrupt", der hierin verwendet
wird, zeigt einen ausgeprägten Übergang
im Gegensatz zu einem allmählichen Übergang
von einem Abschnitt zu einem anderen an. Vorzugsweise liegt der
Verbindungswinkel im Bereich von ungefähr 30° bis 70°, und noch bevorzugter ungefähr 45°. Es wird
darauf hingewiesen, dass eine Verlängerung der Längsachse 29 des Schaftes 28 keinen
anderen Abschnitt, z. B. den bogenförmigen Grundkörper 22,
der chirurgischen Nadel 20 schneidet. Der Radius R liegt
vorzugsweise im Bereich von ungefähr 2,54 bis ungefähr 50,8
mm (0,1 bis ungefähr
2,0 inch), und die chirurgische Nadel 20 besitzt im Allgemeinen
eine Gesamtlänge
L von ungefähr
7,75 bis ungefähr
9,27 mm (0,305 bis 0,365 inch). Der Schaft 28 besitzt vorzugsweise
eine Länge von
ungefähr
1,40 bis 3,30 mm (0,055 bis 0,130 inch), und noch bevorzugter 2,54
mm (0,1 inch).
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Wie oben bereits hingewiesen wurde
weist der bogenförmige
Grundkörper 12 einen
relativ großen
und sich ändernden
Radius R auf. Zusätzlich kann
die chirurgische Nadel 20 konstant bleibende oder sich ändernde
Querschnittsformen aufweisen. Bezugnehmend auf die 3 weist der bogenförmige Grundkörper 22 einen
im Allgemeinen kreisförmigen
Querschnitt benachbart der spitzen Spitze 24 auf. Wie jedoch
in 4 gezeigt ist kann
ein Abschnitt des bogenförmigen
Grundkörpers 22 relativ flache
Seiten 34 aufweisen, um die Festigkeit zu erhöhen und
deren Verwendung zu vereinfachen. Der Schaft 28 weist ebenso
einen im Allgemeinen kreisförmigen
Querschnitt auf, und wie in den 2 und 5 gezeigt ist umfasst er
einen Nähfadenbefestigungsaufbau
in der Form einer innerhalb des Schaftes 28 gebildeten
Bohrung 32 zur Aufnahme eines Endes einer Nähfadenmateriallänge. Das
Ende der Nähfadenmateriallänge kann
innerhalb der Bohrung 32 durch bekannte Befestigungsverfahren
angebracht sein, wie z. B. durch Krimpen oder der Verwendung von
Haftmitteln chirurgischer Güte,
wie z. B. Cyanoacrylat-Klebstoff, Epoxidzemente oder andere medizinisch
akzeptable Haftmittel.
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Bezugnehmend auf die 6 bis 10 wird nun
eine kurze Beschreibung des Verfahrens zum Vernähen von gegenüberliegenden
vaskulären
Gewebebereichen unter Verwendung der herkömmlichen chirurgischen Nadel 10 gegeben.
Wie oben bereits darauf hingewiesen wurde erfordert das Nähen mit
der chirurgischen Nadel 10 typischerweise, dass die chirurgische
Nadel 10 fast vollständig
um ihren Radiusmittelpunkt gedreht wird, wodurch ein grosser Operationsraum
benachbart den zu vernähenden vaskulären Gewebeabschnitten
zur Verfügung
stehen muss.
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Bezugnehmend nun auf die 6 wird das distale Ende
eines ersten vaskulären
Gewebebereichs A mit einer Wand B, die ein Lumen C darin bestimmt,
einem distalen Ende eines zweiten vaskulären Gewebebereichs E mit einer
Wand F, die ein Lumen G darin bestimmt, angenähert, um die beiden vaskulären Gewebebereiche
miteinander zu vernähen.
Der hintere Abschnitt 16 der chirurgischen Nadel 10 wird
mittels eines Nadelhalters 36 gegriffen, um die chirurgische
Nadel zu bewegen. Die chirurgische Nadel 10 ist mit einer
Länge an
Nähfadenmaterial 38,
das innerhalb der Nähfadenbohrung 18 angebracht
ist, versehen. Die spitze Spitze 14 wird benachbart der
Wand B angeordnet und hierdurch bewegt, indem die chirurgische Nadel
10 um ihren Radiusmittelpunkt gedreht wird. Während die chirurgische Nadel 10 durch
die Wand B dringt erzeugt sie ein Eingangsloch D in der Wand B.
Die chirurgische Nadel 10 wird derart gedreht, dass sie
durch das Lumen C und in das Lumen G des zweiten vaskulären Gewebebereichs
E gelangt.
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Bezugnehmend nun auf die 7 wird die chirurgische
Nadel 10 weiter gedreht, um die Wand F zu durchdringen,
wodurch ein Austrittsloch I, das in der Wand F erzeugt werden soll,
bewirkt wird, wenn ein Abschnitt der chirurgischen Nadel C in das
Lumen G des zweiten vaskulären
Gewebebereichs E eingetreten ist. Die spitze Spitze 14 wird
anschließend
mittels eines zweiten Nadelhalters 36 gegriffen, und der
hintere Abschnitt 16 wird von dem ersten Nadelhalter 36 freigegeben.
Hat die Nadel beide vaskulären
Gewebebereiche A und E durchdrungen, so kann die chirurgische Nadel
C von dem vaskulären Gewebebereichen
A und E entfernt bzw. herausgezogen werden, wodurch eine Nähfadenmateriallänge 38 durch
die vaskulären
Gewebebereiche A und E gezogen wird, um so eine Naht zu bilden.
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Um die chirurgische Nadel 10 durch
die vaskulären
Gewebebereiche A und E zu ziehen wird die Nadel 10 weiter
um ihren Radiusmittelpunkt gedreht, um eine Nähfadenmateriallänge in das
Lumen C zu ziehen. Wie in 8 gezeigt
ist kann der hintere Abschnitt 16 gegen die Ränder des
Eintrittsloches B nach dem Drehen der chirurgischen Nadel 10 gedrückt werden,
wodurch das Eintrittsloch vergrößert und
traumatisiert wird. Falls diese Traumatisierung ein gewisses Maß überschreitet,
so sind getrennte und zusätzliche
Nähverfahren
erforderlich, um das vergrößerte Eintrittsloch
zu verschließen
und eine Leckage zu verhindern.
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Bezugnehmend nun auf die 9 und 10 wird die chirurgische Nadel 10 weiter
gedreht, um die chirurgische Nadel 10 durch die Lumen C
und G und aus dem Austrittsloch I zu ziehen, wodurch eine Nähfadenmateriallänge 38 durch
das Eintritts und Austrittsloch D und I gezogen wird, um so die vaskulären Gewebebereiche
A und E miteinander zu vernähen. Bezugnehmend
insbesondere auf die 10 ist leicht
zu erkennen, dass während
die chirurgische Nadel 10 aus dem vaskulären Gewebebereich
E gedreht wird, die chirurgische Nadel 10 einen gewissen Raum
beansprucht, um benachbart der Außenoberfläche der vaskulären Wände B und
F bewegt werden zu können,
wobei die Höhe
dieses Raumes durch die Höhe "h" angezeigt ist. Wie bereits in 6 angezeigt worden ist erfordert
das anfängliche
Durchdringen des ersten vaskulären
Gewebebereichs A ebenso einen großen Raum benachbart der Außenwand B.
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Das Vernähen von vaskulärem Gewebe
mit den aus dem Stand der Technik bekannten chirurgischen Nähnadeln
der Art, wie sie durch die Nähnadel 10 gezeigt
ist, erfordern typischerweise einen großen Operationsraum benachbart
den vaskulären
Gewebebereichen, um so die chirurgische Nadel 10 richtig bewegen
zu können.
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Bezugnehmend nun auf die 11 bis 14 ermöglicht das Vorsehen einer chirurgischen
Nadel 20 das Vernähen
von vaskulärem
Gewebe, wobei deutlich weniger Operationsraum benachbart den zu
vernähenden
vaskulären
Gewebebereichen beansprucht wird. Bezugnehmend nun auf die 11 kann die chirurgische
Nadel 20, an die Nähfadenmaterial 40 angebracht
ist, verwendet werden, um zwei gegenüberliegende vaskuläre Gewebebereiche
miteinander zu vernähen,
wie z. B. den ersten vaskulären
Gewebebereich A' und
den zweiten vaskulären Gewebebereich
E'. Der erste vaskuläre Gewebebereich
A' besitzt eine
Außenwand
B' und bestimmt
ein Lumen C' darin,
und der zweite vaskuläre
Gewebebereich E' besitzt
eine Außenwand
F' und bestimmt ein
Lumen G' darin.
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Anfänglich wird die chirurgische
Nadel 20 benachbart seinem Schaft 28 mittels des
Nadelhalters 36 gegriffen. Die spitze Spitze 24 wird
benachbart der Wand B' angeordnet
und durch das Innenlumen C bewegt. Der größere Krümmungsradius des bogenförmigen Grundkörpers 22 benachbart
der spitzen Spitze 24 ermöglicht es, dass die spitze
Spitze 24 in die Wand B' bewegt
werden kann, ohne dass eine Drehung der chirurgischen Nadel 20 erforderlich
ist. Während
die chirurgische Nadel 20 durch die Wand B' bewegt wird erzeugt
sie ein Eintrittsloch D'.
Die chirurgische Nadel 20 kann anschließend weiter bewegt werden,
um den bogenförmigen
Grundkörper 22 durch
das Eintrittsloch D' zu
bewegen und um die spitze Spitze 24 in das Lumen G' des zweiten vaskulären Gewebebereichs
E' zu bewegen. Die
chirurgische Nadel 20 wird anschließend derart bewegt, dass die
spitze Spitze 24 die Wand F' durchdringt, wodurch ein Austrittsloch
I' erzeugt wird.
Der kleine Krümmungsradius
benachbart dem Schaft 28 vereinfacht das Bewegen der spitze
Spitze 24 durch die Wand F', wobei eine minimale Drehbewegung erforderlich
ist. Der Schaft 28 wird sodann eben mit oder parallel zu
einer Außenoberfläche des
ersten vaskulären
Gewebebereichs 8' angeordnet.
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Bezugnehmend auf die 12 wird der Schaft 28 von dem
Nadelhalter 36 freigegeben, und die spitze Spitze 24 wird
gegriffen, wenn die spitze Spitze 24 die Wand F' durchdrungen hat,
wodurch ein Austrittsloch I' erzeugt
wird. Im Gegensatz zur Drehbewegung, die zum Bewegen der herkömmlichen chirurgischen
Nadel 10 durch die vaskulären Gewebebereiche notwendig
ist, ist die chirurgische Nadel 20 derart konfiguriert,
dass sie im Wesentlichen parallel zur Längsachse der vaskulären Gewebebereiche
bewegt werden kann. Wie in den 11 und 12 gezeigt ist erfordert
diese Bewegung der chirurgischen Nadel 20 parallel zur
Längsachse
der vaskulären
Gewebebereiche einen deutlich geringeren Operationsraum benachbart
den vaskulären
Gewebebereichen.
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Bezugnehmend nun auf die 13 wird der Schaft 28 auf
atraumatische Weise durch das Eintrittsloch D' in dem ersten vaskulären Gewebebereich A' gezogen, während die
spitze Spitze 24 mittels des Nadelhalters 36 gegriffen
wird und im Wesentlichen parallel in Längsrichtung zum zweiten vaskulären Gewebebereich
I' bewegt wird.
Dies wird durch den Verbindungswinkel A vereinfacht, der ein Gleiten
des Schaftes 28 durch das Eintrittsloch D' ermöglicht, während die
spitze Spitze 24 parallel zur Längsachse des zweiten vaskulären Gewebebereichs
E' gezogen wird.
Noch wichtiger ist, dass man herausgefunden hat, dass der Schaft 28 auf
einfache und atraumatische Weise durch das Eintrittsloch D' gleitet, wenn der
Verbindungswinkel a mit einem optimalen Winkel von ungefähr 45° ausgebildet
ist.
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Wie in 14 gezeigt
ist verläuft
die Nähfadenmateriallänge 40 durch
das Eintrittsloch D',
wenn der Schaft 28 durch das Eintrittsloch D' gezogen worden ist.
Ein kontinuierliches Ziehen der spitzen Spitze 24 mit Hilfe
des Nadelhalters 36 parallel zum zweiten vaskulären Gewebebereich
E' zieht dabei die
Nähfadenmateriallänge 40 in
und durch das Lumen C' und G'.
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Um die chirurgische Nadel 20 aus
dem Lumen G' in
dem zweiten vaskulären
Gewebebereich E' zu
ziehen, wird die chirurgische Nadel 20 parallel zum zweiten
vaskulären
Gewebebereich E' gezogen, wie
dies in 15 gezeigt ist.
Der Verbindungswinkel a ermöglicht
es dem Schaft 28 wiederum, dass er durch das Austrittsloch I' auf einfache Weise
und mit minimaler Traumatisierung gleitet. Wie speziell gezeigt
ist, ist die Höhe "H" des Raumes benachbart dem vaskulären Gewebebereich
E' deutlich geringer als
die in 10 dargestellt
Höhe h
hinsichtlich der oben beschriebenen herkömmlichen chirurgischen Nadel 10.
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Die 15 und 16 stellen über einen
direkten Vergleich die deutlichen Unterschiede bezüglich der
Raumverhältnisse
des Operationsraumes dar, die benachbart den vaskulären Gewebebereichen
E, E' erforderlich
sind, um die herkömmliche
chirurgische Nadel 10 und die erfindungsgemäße chirurgische
Nadel 20 bewegen zu können.