DE69921094T2 - Chirugische knochenankereinrichtung - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine chirurgische Vorrichtung zur Verankerung in Knochen, und insbesondere eine chirurgische Vorrichtung, die es ermöglicht, auf einfache und wirksame Weise die Verankerung eines Nähfadens oder eines chirurgischen Fadens in einem Knochenträger zu vollziehen, insbesondere in den Bereichen der orthopädischen, traumatologischen, gynäkologischen und karzinologischen Chirurgie.
- Sehnen- oder Bänderrisse sind Arten von Verletzungen, zu denen es bei zahlreichen Personen jeden Alters, aktiv oder inaktiv, infolge von zu schweren Belastungstraumata kommen kann. Die zur Zeit eingesetzten, chirurgischen Verfahren zur Wiederherstellung bestehen darin, die Sehne mittels eines Nähfadens an einer Schraube, einem Dübel oder einem Haken zu befestigen, die/der im daneben liegenden Knochen fixiert ist.
- Zu diesem Zweck besteht das herkömmliche Verfahren darin, in den Knochen zu bohren, entweder in Form einer Gewindebohrung, um eine Schraube oder einen Haken hineinschrauben zu können, oder in Form eines Lochs ohne Gewinde, das einen Dübel aufnimmt, der sich im Knochen verklemmen kann. Die Schraube, der Haken oder der Dübel dient als Verankerungsmittel, an dem in weiterer Folge ein Nähfaden fixiert wird, der zur neuerlichen Verbindung der Sehne mit ihrem Knochenträger, von dem sie losgerissen wurde, verwendet wird. Gemäß anderen Verfahren wird, nachdem ein geeignetes Loch zur Aufnahme eines Verankerungshakens gebohrt wurde, der Nähfaden durch das Öhr des Verankerungshakens geführt, wonach dieser mittels einer speziellen Vorrichtung in das Loch eingeführt wird, und schließlich wird die zu fixierende Sehne genäht. Ein Beispiel für Verankerungsschrauben zur Fixierung von Gewebe mittels eines Nähfadens ist im Patent US-A-5.443.482 beschrieben.
- Fallweise können die Interventionen im Zuge offener chirurgischer Eingriffe oder von Eingriffen ohne Inzision mittels Koloskopie- oder Arthroskopieverfahren zum Einsatz kommen. Chirurgische Verfahren, die Vorrichtungen dieser Art verwenden, werden beispielsweise von F. A. Barber et al., J. of Arthroscopy and Related Surgery, Bd. 11, Nr. 1, 21-28 (1995), beschrieben. Das Patent US-A-5.403.348 beschreibt eine Vorrichtung zur Verankerung in Knochen, die ein zylindrisches, steifes Stück aufweist, das entlang seiner Achse ein chirurgischer Faden durchläuft und das in ein vorgebohrtes Loch im Knochen bis zum spongiösen Teil eingeführt wird.
- Das Patent EP-A-611.551 beschreibt eine Verankerungsvorrichtung für Nähfäden, umfassend einen Niet, der dafür bestimmt ist, sich im Knochenträger zu fixieren, und der aus zwei Elementen besteht: einem Stift und eine Muffe, in die dieser hineingleiten kann. Eine andere Vorrichtung wird im Patent US-A-5.584.695 beschrieben und umfasst einen Niet mit Formgedächtnis, der in der Lage ist, in kaltem Zustand in den Knochenträger eingeführt zu werden und sich in warmem Zustand auszudehnen, wodurch er festgeklemmt wird.
- Diese bekannten Vorrichtungen bergen verschiedene Nachteile: Sie erfordern einen größeren Eingriff, sie sind nicht resorbierbar, und sie erfordern Verfahren zur Anbringung, die oft sehr schwierig durchzuführen sind; darüber hinaus umfassen bestimmte bekannte Vorrichtungen Produkte, die allergisierende Substanzen enthalten, beispielsweise bestimmte Materialien mit Formgedächtnis, und bestimmten Autoren zufolge sind diese Materialien manchmal karzinogen. Darüber hinaus müssen zahlreiche Schrauben, Dübel oder Haken und Zubehör zur Knochenbohrung und zur Platzierung des Verankerungsmittels zur Verfügung stehen, um allen verschiedenen Situationen gerecht zu werden.
- Die Patentanmeldung EP-A-861.633 desselben Anmelders, veröffentlicht am 2. September 1998, beschreibt eine Vorrichtung zur Verankerung in Knochen, umfassend einen Faden, der eine röhrenförmige Hülle trägt, die sich nach Einführung in ein in den Knochen gebohrtes Loch verformen kann; dazu liegt der Teil des Fadens, der die Hülle aufweist, in Form einer durch einen Laufknoten geschlossenen Schlinge vor, und die Hülle verformt sich, wenn an den Teilfäden des Laufknotens gezogen wird.
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verankerung in Knochen, die nur das Vorbohren eines einfachen Lochs mit beliebiger Innenwandstruktur erfordert, ohne ein Innengewinde zu benötigen, und die das Fixieren von Körperteilen wie Sehnen und Bändern oder die Aufhängung des Gebärmutterhalses mittels eines chirurgischen Fadens oder eines Nähfadens ermöglicht, ohne die Verwendung eines Mittels wie einer Schraube oder eines Hakens zu erfordern.
- Die Erfindung beschreibt auch ein Hilfsmaterial, das an die Platzierung dieser Verankerungsvorrichtung speziell angepasst ist.
- Die Verankerungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ist in Kombination mit einem in einen Knochenträger gebohrten Loch einsetzbar, und sie umfasst eine verformbare, röhrenförmige Hülle, die mit Mitteln verbunden ist, die sie zwischen einer ersten, ausgezogenen Position mit geringem Querschnitt und einer zweiten, zurückgezogenen Position mit größerem Querschnitt verformen können.
- Die Länge der röhrenförmigen Hülle in ausgezogener Position muss geringfügig größer sein als der Durchmesser, um maximale Wirksamkeit der Vorrichtung zu gewährleisten. Präziser ausgedrückt muss die Länge der Hülle zumindest die fünffache Größe des Durchmessers aufweisen, vorzugsweise zumindest das Zehnfache des Außendurchmessers der Hülle ausmachen.
- Gemäß der Erfindung setzen sich die Mittel, die in der Lage sind, die Hülle zu verformen, aus einem Faden zusammen, der die verformbare, röhrenförmige Hülle entlang ihrer Achse durchläuft und eine geschlossene Schlinge bildet, wobei sich die röhrenförmige Hülle auf dem Faden in dem schlingenförmigen Abschnitt befindet. Der Innendurchmesser der Hülle muss ausreichend groß sein, um den Faden aufzunehmen, ohne allzu große Reibungskräfte zu verursachen. Beispielsweise kann eine röhrenförmige Hülle mit einer Länge zwischen etwa 15 und 30 mm und einem Außendurchmesser zwischen 1 und 2 mm und einem Innendurchmesser zwischen 0,6 und 1,2 mm verwendet werden.
- So umfasst die Vorrichtung zur Verankerung in Knochen der Erfindung in ihrer bevorzugten Ausführungsform einen Faden, der einen Mittelabschnitt umfasst, der in ein vorgebohrtes Loch einzuführen ist und die Form einer geschlossenen Schlinge aufweist, wobei er auf dem Schlingenabschnitt eine verformbare, röhrenförmige Umhüllung oder Hülle trägt, die innerhalb der Schlinge über den Faden gleiten kann. Das Schließen der Schlinge kann durch einfaches Überkreuzen der zwei Teilfäden des Fadens auf der einen und der anderen Seite der verformbaren Hülle erzielt werden. Die röhrenförmige Hülle kann durch einfache Zugeinwirkung auf zumindest einen Teilfaden kugelförmig verformt werden.
- Gemäß der vorliegenden Erfindung ist der verwendete Faden vorzugsweise ein chirurgischer Faden oder ein Nähfaden, der je nach verwendetem Typ resorbierbar oder nicht resorbierbar ist, um Körperteile zu fixieren oder wiederfestzumachen. Beispielsweise kann ein Polyesterfaden, wie er im Handel unter dem Warenzeichen Ercylène® erhältlich ist, oder ein Polyamidfaden wie Trynil® verwendet werden. So dient der Faden einerseits dazu, die Verformung der röhrenförmigen Hülle zu bewirken, und andererseits, um Körperteile zu fixieren.
- Die röhrenförmige Umhüllung oder Hülle, die in der Lage ist, über den Faden innerhalb der Schlinge zu gleiten, weist eine Gesamtlänge auf, die kleiner als die oder gleich der doppelte(n) Tiefe des im Knochenträger gebohrten Lochs ist. So wird die die Hülle tragende Schlinge als Ganzes in das im Knochen gebohrte Loch eingeführt. Diese Hülle kann günstigerweise aus sämtlichen verformbaren Materialien hergestellt werden, die vorzugsweise eine bestimmte Elastizität aufweisen und die Eigenschaft besitzen, implantiert, resorbiert oder nicht resorbiert, werden zu können (beispielsweise ein geflochtener Metall- oder Kunststofffaden, ein Polyester- oder Polyamidröhre oder eine Siliconröhre).
- Ja nach Anlassfall kann die Hülle aus einem einzelnen Element oder mehreren Elementen bestehen.
- Wenn bei der Platzierung nach Einführung der Hülle und des Fadens in das im Knochen gebohrte Loch die Schlinge durch Zugeinwirkung auf zumindest einen der beiden Teilfäden des Fadens zusammengezogen wird, bewirkt dieser einen Zug auf die Hülle und bewirkt deren Verformung, wodurch sie sich von einer ersten, ausgezogenen Position zu einer zweiten, zurückgezogenen Position verformt, wobei ihr Querschnitt vergrößert wird. Genauer beschrieben wird, nachdem die Hülle in ihrer Mitte zusammengezogen wurde, dass die Teilfäden des Fadens in dieselbe Richtung herausragen, und nachdem sie so in das im Knochen gebohrte Loch unter Ausübung von Zugwirkung auf die Teilfäden des Fadens in divergierende Richtungen eingeführt wurde, das Zusammenziehen der Hülle bewirkt, bis sie etwa die Form einer Kugel aufweist, die sich aufgrund ihres im Vergleich zur Hülle größeren Durchmessers zwischen den Wänden des Lochs, in die die Hülle eingeführt wurde, komprimiert vorfindet. Aufgrund dieses Drucks wird die Vorrichtung fest im in den Knochen gebohrten Loch zurückgehalten.
- Gemäß einer einfachen Ausführungsform wird die Hülle in Form eines geradlinigen Zylinders über den Faden übergestreift, woraufhin die Schlinge rund um die Hülle gebildet wird.
- In einer anderen einfachen Ausführungsform kann die Hülle U-förmig vorgeformt sein, und der Faden tritt durch eines ihrer zwei offenen Enden in die Hülle ein, tritt durch das zweite Ende wieder aus und bildet eine Schlinge, um wiederum durch das erste Ende in die Hülle ein- und durch das zweite Ende auszutreten. Gemäß einer anderen Ausführungsform kann die Hülle eine Öffnung aufweisen, die ihre Wand in der Nähe ihrer beiden Enden durchdringt, und der Faden kann durch die eine Öffnung in die Hülle ein- und dann durch die andere Öffnung aus der Hülle austreten. In dieser letzten Ausführungsform führt, wenn die Öffnungen in Bezug auf die Mittelebene der Schlinge asymmetrisch angeordnet sind, die Zugwirkung auf die Teilfäden des Fadens zur Kompression der Hülle zu einer Klappbewegung, die die Reibung und das Blockieren gegen die Innenwände des im Knochen vorgebohrten Lochs noch verstärkt und vervollständigt.
- Diese Öffnungen sind in Bezug auf die Mitte der verformbaren Hülle in der Nähe der beiden Enden oder in ihrem Mittelteil symmetrisch angeordnet. Vorzugsweise werden zwei Öffnungen vorgesehen, die in derselben diametralen Ebene der Hülle liegen.
- Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung liegt die Hülle in Form eines torischen Rings vor, der zumindest eine Öffnung durch seine Wand aufweist, durch die die zwei Teilfäden des Fadens hindurchführen. In dieser Ausführungsform tritt der Faden durch die Öffnung in die Hülle ein, bildet entlang des Inneren der ringförmigen Hülle eine geschlossene Schlinge und tritt durch dieselbe Öffnung wieder aus.
- Die Hülle ist vorzugsweise in dem Bereich, in dem der Faden eintritt, verstärkt, d.h. je nach Bedarf am Rand ihrer beiden Enden oder rund um die in der Wand angebrachten Öffnungen. Diese Verstärkung kann beispielsweise durch Vorsehen größerer Materialdicke oder durch Fixieren eines Bandes mit größerer Festigkeit durch Verkleben oder -schweißen erhalten werden.
- Die röhrenförmige Hülle kann an einem ihrer beiden Enden offen oder, ganz im Gegenteil, geschlossen sein. In letzerem Fall umfasst sie zumindest zwei Öffnungen in ihrer Wand, um die Teilfäden des Fadens hindurchtreten zu lassen. Die Wand der röhrenförmigen Hülle weist vorzugsweise zumindest zwei Öffnungen auf, um die Teilfäden des Fadens hindurchtreten zu lassen, die so angeordnet sind, dass die auf die Teilfäden des Fadens ausgeübte Zugwirkung zu einer Klappbewegung der Hülle führt, wodurch ihre Verankerung zwischen den Wänden des im Knochen vorgebohrten Lochs gefestigt wird.
- Das Hilfsmittel zur Platzierung der Verankerungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst im Wesentlichen einen Schaft, der in der Lage ist, den Faden und seine Hülle zu tragen, um sie in das im Knochen vorgebohrte Loch einzuführen, sowie ein zylindrisches, geschlitztes Stück, der den Faden und die Hülle umgibt und in der Lage ist, unter Berücksichtigung eines der Tiefe des Lochs entsprechenden Abstands auf den Schaft aufzugleiten.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird das Aufgleiten des zylindrischen Stücks durch eine Rippe gelenkt, die am Schaft ausgebildet ist und in den Schlitz passt.
- Gemäß einer anderen Eigenschaft der vorliegenden Erfindung umfasst das Hilfsmittel einen Stiel, der mit dem Schaft verbunden ist und einen Griff aufweist, der die Handhabung der Vorrichtung erleichtert.
- Das gleitende zylindrische Stück wird aus einem Material gefertigt, das mit der Verwendung bei chirurgischen Eingriffen verträglich ist.
- Die Verwendung des Hilfsmittels zur Platzierung der Verankerungsvorrichtung der Erfindung erfolgt einfach durch das Einführen der Spitze des Schafts des Hilfsmittels, das den Faden in Schlingenform und seine Hülle trägt, in das im Knochen vorgebohrte Loch, bis die Schlinge zur Gänze im Loch sitzt. Nachdem die Spitze aus dem Loch gezogen wurde, wobei Faden und Hülle im Loch zurückblieben, reicht es aus, eine Zugwirkung an einem Teilfaden des Fadens auszuüben, während der andere Teilfaden leicht zurückgehalten wird, um das Zusammenziehen der Schlinge im Inneren des Lochs im Knochen und die Verformung der Hülle auf der Schlinge zu bewirken, bis sie die Form einer Kugel einnimmt, deren Durchmesser größer als jener der röhrenförmigen Hülle vor der Verformung ist. Die Zugwirkung wird bis zum Blockieren fortgesetzt, und die verformte Hülle befindet sich somit unter Kompression innerhalb der Innenwände des Hohlraums.
- Anschließend können die zwei Teilfäden des Fadens am Rand des im Knochen vorgebohrten Lochs zusammengeknotet werden, um die Vorrichtung zu blockieren und ein Lockern zu vermeiden, woraufhin, sofern erforderlich, die Sehne oder der Körperteil mittels der Teilfäden des Fadens wieder fixiert wird. Wird die Hülle zu einer Kugelform zusammengezogen, wie zuvor angegeben, so erhöhen darüber hinaus die Vergrößerung ihres Durchmessers im Vergleich zum ursprünglichen Durchmesser der Hülle und die gefaltete Struktur der Oberfläche das Phänomen der Verankerung im spongiösen Teil des Knochens, woraus eine bessere Befestigung der Vorrichtung der Erfindung im Knochen resultiert.
- Wie zuvor angegeben sind die Vorrichtung und das Hilfsmittel zur Anbringung der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung insbesondere geeignet für chirurgische Eingriffe zur Wiederherstellung von Bändern und Sehnen. Die Erfindung kann auch im Bereich der Gynäkologie, beispielsweise zur Fixierung der Gebärmutter am Kreuzbein mittels eines Bandes, eingesetzt werden.
- Die Vorrichtung der Erfindung ist auch für den Bereich der karzinologischen Chirurgie geeignet, und in dieser Ausführungsform wird ein Faden verwendet, der eine radioaktive Substanz wie beispielsweise Iridium enthalten kann. Der Faden wird in einem Tumor angebracht, und unter Verwendung eines vorzugsweise nicht resorbierbaren Fadens kann Letzterer als Anhaltspunkt zur sekundären Ablation des Tumors dienen.
- Die mit der Verankerungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung durchgeführten Tests, die unter Versuchsbedingungen durchgeführt wurden, ermöglichten es, ausgezeichnete Eigenschaften in Bezug auf Fixierung und Zugfestigkeit aufzuzeigen, die mit jenen der besten Vorrichtungen, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, vergleichbar bzw. sogar besser sind.
- Die Tests wurden mit zwei Serien von Vorrichtungen durchgeführt, die aus Hüllen aus geflochtenem, nicht resorbierbarem Polyester mit schmelzfixierten Enden und einer Länge von 20 mm in der ersten Serie und von 30 mm in der zweiten Serie bestehen. Die Hüllen weisen einen Außendurchmesser von 1,6 mm und einen Innendurchmesser von 1,0 mm auf. Ein Nähfaden aus Polyester mit 0,5 mm Durchmesser (USP 2) wird im durch das Innere der Hülle geführt. Die Enden des Fadens werden verknotet, um eine Schlinge zu bilden.
- Die Hüllen, die den Faden tragen, werden in eine Reihe von Löchern mit 2,3 mm Durchmesser und 19 mm (bei Hüllen von 30 mm) oder 11 mm (bei Hüllen mit 20 mm) Tiefe, die in einen frischen menschlichen Oberarmknochen gebohrt wurden, eingeführt. Die Tests in Bezug auf die Reißfestigkeit in der Achse des Lochs werden mittels einer Universalzugmaschine, Adamel Lhomargy DY 34, ausgestattet mit einer auf 1 kN geeichten Zelle, durchgeführt. Ein zylindrischer Stab, der mit dem beweglichen Querstück der Maschine verbunden ist, wird durch eine Schlinge geführt, die am anderen Ende des Musters gebildet wurde. Die Geschwindigkeit der Bewegung des Querstücks beläuft sich auf 5 mm/min. Die Tests werden durchgeführt, bis ein Ausreißen der Vorrichtung aus dem Knochenträger oder ein Abreißen des Fadens erreicht wird.
- In allen Fällen wird ein Reißen des Nähfadens ohne Herausziehen der Schlinge aus dem im Knochen vorgebohrten Loch beobachtet. Die Widerstandskraft gegen das Ausreißen variiert in den Fällen der Muster der zwei Serien zwischen 10,2 und 12 kg.
- Die Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der folgenden Beispiele, die sich auf bevorzugte Ausführungsformen beziehen, und unter Verweis auf die beiliegenden Zeichnungen klarer erscheinen. Diese Zeichnungen stellen Folgendes dar:
-
1 : Schematische Ansicht eines Fixationsfadens gemäß der vorliegenden Erfindung, der vor Zusammenziehen und Verformung in eine U-förmige Hülle eingeführt wird. -
2 : Ansicht einer Variante der Vorrichtung aus1 , worin jeder Teilfaden des Fadens durch eine Öffnung in der Nähe der beiden Enden aus der röhrenförmigen Hülle tritt. -
3 : Ansicht der Vorrichtung aus2 , die die von der röhrenförmigen Hülle eingenommene Form zeigt, nachdem auf die zwei Teilfäden des Fadens Zugwirkung ausgeübt wurde. -
4 : Ansicht einer anderen Ausführungsform der Vorrichtung der Erfindung. -
5 : Perspektivische Ansicht eines Hilfsmaterials, das die halbautomatische Platzierung einer Verankerungsvorrichtung gemäß der Erfindung ermöglicht. -
1 stellt die Verankerungsvorrichtung der vorliegenden Erfindung dar, die einen Nähfaden (1 ) umfasst, der in seinem Mittelteil eine geschlossen Schlinge (2 ) auf weist, die durch einfache Zugwirkung an den beiden Teilfäden (3 ,4 ) des Fadens (1 ) leicht zusammengezogen werden kann. - Der die Schlinge (
2 ) bildende Faden (1 ) tritt in die Hülle (5 ) durch ihr Ende (6 ) ein, tritt durch das andere Ende (7 ) wieder aus, tritt wiederum durch das Ende (6 ) ein und tritt durch das Ende (7 ) aus, wodurch in der Hülle eine vollständige Schlinge entsteht. Diese besteht aus verformbarem und komprimierbarem Material, das in der Lage ist, auf den Faden aufzugleiten. Die Zugwirkung an den Teilfäden (3 und4 ) des Fadens bewirkt eine Verkürzung der Länge der Schlinge (2 ), bis ihre Länge gleich der Länge der Hülle (5 ) ist. Weiteres Ausüben der Zugwirkung an den Teilfäden des Fadens (1 ) oder nur an einem Teilfaden, wobei der zweite Teilfaden zurückgehalten wird, bewirkt einerseits eine Kompression der Hülle, deren Oberfläche aufgrund der Kompressibilität des die Hülle bildenden Materials Wellen bildet, und andererseits das Zusammenziehen der Schlinge (2 ). - Die Ränder der Hülle an ihren beiden Enden (
6 ) und (7 ) sind verstärkt, um zu vermeiden, dass sie beim Ziehen am Faden (1 ) durch diesen eingeschnitten werden. Diese Verstärkung wird hierin einfach durch eine größere Materialdicke erzielt. - Die Platzierung der Vorrichtung erfolgt unter Zuhilfenahme eines Hilfsmittels, wie es nachstehend beschrieben wird. Das Verfahren zur Platzierung besteht darin, die Schlinge (
2 ) in ihrer Mitte, die die Hülle (5 ) trägt, so zu falten, dass die zwei Teilfäden des Fadens an derselben Seite austreten, wie in1 gezeigt wird, und sie mit ihrer Mitte zuerst in das im Knochen vorgebohrte Loch einzuführen, woraufhin sie unter Ausübung von Zugwirkung auf die Teilfäden (3 und/oder4 ) des Fadens (1 ) in divergente Richtungen zusammengezogen wird. Vorzugsweise wird die gesamte Schlinge in das Loch eingeführt, sodass kein Teil der Hülle aus dem Loch hervorragt. Vorzugsweise werden die Ränder (6 ) und (7 ) der Hülle in das Loch unter die Oberfläche des Kortikalknochens gedrückt. - Wenn man die Schlinge (
2 ) durch Ziehen an einem oder an beiden Teilfäden (3 ) und (4 ) des Fadens zusammenzieht, bewirkt man eine Verengung und Kompression der flexiblen Hülle (5 ) im Inneren des Lochs. Durch Verstärken des Zusammenziehens durch Zugwirkung am Teilfaden (3 ) des Fadens (1 ) wird die Hülle (5 ) verformt, bis sie die Form einer Kugel annimmt. Diese Kugel kann nicht wieder durch das Loch austreten, durch das sie in den Knochen eingeführt wurde, da ihr Durchmesser eindeutig größer geworden ist als jener des gebohrten Lochs. Darüber hinaus findet diese Kugel an der Innenfläche des Kortikalknochens oder im spongiösen Knochen, wenn dieser ausreichend hart ist, Halt. - Es ist also ausreichend, einen Nähfaden zu wählen, der eine Hülle mit einer Länge und einem Durchmesser trägt, die durch Zusammenziehen der Schlinge (
2 ) die Bildung einer Kugel ermöglichen, die an der harten Innenfläche eines Knochens Halt findet und deren Durchmesser ausreichend groß ist, um den auf sie ausgeübten Einwirkungen Widerstand zu leisten. - In der Variante der in
2 dargestellten Vorrichtung tritt der Faden (1 ) nicht durch die Enden (6 ) und (7 ) in die Hülle (5 ) ein, sondern durchläuft die Hülle (5 ) durch die Öffnungen (8 ) und (9 ), die in der Nähe der Enden der Hülle vorgesehen sind. Die beiden Öffnungen (8 ) und (9 ) liegen in Bezug auf eine diametrale Ebene der Hülle vorzugsweise auf derselben Seite. - Diese Ausführungsform erleichtert das Falten der Hülle in sich selbst, wie in
3 abgebildet, durch das Bilden eines Kreises. Wird weiterhin eine Zugwirkung auf die Teilfäden des Fadens ausgeübt, so verformt sich dieser Kreis, und die Hülle bildet Falten, um sehr deutlich die Form einer Kugel einzunehmen. -
4 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, worin die Teilfäden (3 ) und (4 ) die Wand der Hülle (5 ) durch die Öffnungen (8' ) und (9' ) durchtritt, die wie die Öffnungen (8 ) und (9 ) der Vorrichtung aus2 angeordnet sind, hierin jedoch in der Nähe des Mittelteils der Hülle. Gemäß dieser Ausführungsform werden die Teilfäden des Fadens vorzugsweise in eine den Enden (6 ) und (7 ) der Hülle entgegengesetzte Richtung ausgerichtet, und diese kann in das im Knochen vorgebohrte Loch mit ihren Enden voran, und nicht mit ihrer Mitte, eingeführt werden. - Die Platzierung der zuvor beschriebenen Verankerungsvorrichtung erfolgt wirksam mittels eines Hilfsmaterials gemäß der Erfindung, das in
5 abgebildet ist. - In dieser Fig. ist ein einfaches Hilfsmaterial dargestellt, welches das Platzieren der Verankerungsvorrichtung in einem Loch, das bereits zuvor in einen Knochen gebohrt wurde, erleichtert.
- Dieses Hilfsmittel umfasst einen Schaft (
10 ), der dazu dient, die Schlinge des Nähfadens (1 ) in der Hülle (5 ) in der Mitte der Schlinge (2 ) zu halten, um ihre Platzierung im vorgebohrten Loch im Knochen (nicht dargestellt) sicherzustellen. Wie4 zeigt, sind der Faden (1 ) und seine Hülle (5 ) in ihrer Mitte am freien Ende des Schafts (10 ) gefaltet. Dieser Schaft (10 ) ist an einem Stiel (11 ), der einen Griff (12 ) aufweist, fixiert. - Der Schaft (
10 ), die Schlinge (5 ) und der Faden (1 ) werden in einem zylindrischen Stück (13 ) eingeschlossen, das über seine gesamte Länge einen Schlitz (14 ) aufweist. Dieses zylindrische Stück (13 ) kann auf den Schaft (10 ) aufgleiten, und er wird durch die Rippe (15 ) gelenkt, die in den Schlitz (14 ) einrastet. Die Funktionsweise wird nachstehend beschrieben. - Nachdem in den Knochen mittels einer herkömmlichen Vorrichtung ein Loch gebohrt wurde, wird der Schaft (
10 ), der den Faden (1 ) in Form einer Schlinge und die Hülle (5 ) trägt, in das Loch so eingeführt, dass der distale Rand (16 ) am Rand des Lochs am Knochen anstößt. Dann wird der Schaft (10 ) hineingedrückt, was ein Gleiten des zylindrischen Elements (13 ) entlang der Rippe (15 ) bewirkt, bis der proximale Rand (17 ) des zylindrischen Elements (13 ) gegen den Flansch (18 ) anschlägt, der sich an der Basis des Schafts (10 ) befindet. Die Gleitdistanz ist so festgelegt, dass sie der Tiefe des im Knochen vorgebohrten Lochs entspricht. In dieser Position ist die Hülle (5 ) zur Gänze im in den Knochen gebohrten Loch versenkt. Das zylindrische Element (13 ) kann gegebenenfalls, je nach Tiefe der Bohrung, durch ein längeres oder kürzeres Element ersetzt werden. - Anschließend werden die Teilfäden des Fadens (
1 ), die an den (nicht dargestellten) Faden-Trägerplättchen fixiert sind, welche mit dem Stiel (11 ) verbunden sind, losgelöst. Das Hilfsmittel wird aus dem Loch unter leichtem Rütteln am Griff (12 ) zurückgezogen, woraufhin am Teilfaden (4 ) des Fadens (1 ) so gezogen wird, dass der Faden (1 ) in die Hülle (5 ) gleitet und sich Letztere zu einer Kugel verformt. - Das Platzieren der Verankerungsvorrichtung mittels des Hilfsmaterials aus
5 erfolgt, wie zuvor angegeben, auf halbautomatische Weise.
Claims (7)
- Chirurgische Vorrichtung, die in der orthopädischen, traumatologischen, gynäkologischen und karzinologischen Chirurgie zur Verankerung von Knochen in einem im Voraus im Knochen gebohrten Loch einsetzbar ist, umfassend einen Faden (
1 ) in Form einer geschlossenen Schlinge (2 ), die eine verformbare, röhrenförmige Hülle (5 ) trägt, die durch Ziehen am Faden (1 ) zwischen einer ersten, ausgezogenen Position mit geringem Querschnitt und einer zweiten, zurückgezogenen Position mit größerem Querschnitt verformbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (5 ) U-förmig vorgeformt ist und der Faden (1 ) durch ein offenes Ende (6 ) oder eine in der Nähe befindliche Öffnung (8 ) eintritt und durch das andere Ende (7 ) austritt und durch neuerliches Eintreten in die Hülle (5 ) durch das erste Ende (6 ) und durch Austreten durch das andere Ende (7 ) oder durch eine in der Nähe des anderen Endes befindlichen Öffnung (9 ) die geschlossene Schlinge bildet, oder die Hülle (5 ) in Form eines torischen Rings geformt ist und der Faden durch eine Öffnung eintritt, entlang dem Inneren des torischen Rings die geschlossene Schlinge bildet und aus derselben Öffnung wieder austritt. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (
5 ) durch Zugeinwirkung auf zumindest einen Teilfaden (3 ,4 ) des Fadens (1 ) zu einer Kugel verformbar ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Hülle (
5 ) kleiner als die oder gleich der doppelte(n) Tiefe des im Knochenträger gebohrten Lochs ist. - Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Hülle (
5 ) kleiner als der oder gleich dem Durchmesser des Lochs ist. - Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Hülle (
5 ) zumindest fünfmal so groß wie der Durchmesser ist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (
5 ) aus einem an seinen beiden Enden geschlossenen und mit mindestens zwei Öffnungen (8 ,9 ) für den Durchtritt der Teilfäden des Fadens versehenden röhrenförmigen Element besteht. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand der röhrenförmigen Hülle von zumindest zwei Öffnungen für den Durchtritt der Teilfäden des Fadens durchbohrt ist, die so angeordnet sind, dass die Zugeinwirkung auf die Teilfäden des Fadens eine Klappbewegung bewirkt.
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