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Hintergrund
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Tiegel aus pyrolytischem Bornitrid, nachfolgend genannt PBN,
zu verwenden zum Schmelzen eines Ausgangsmaterials in der Molekularstrahlepitaxie
sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben. Insbesondere betrifft
die Erfindung einen PBN-Tiegel,
der in der Molekularstrahlepitaxie als Schmelzgefäß für das Ausgangsmaterial
dient und in der Lage ist, eine epitaxische Schicht zu schaffen,
die eine erheblich verringerte Anzahl von Fehlern aufweist, die
auf einen ungeregelten molekularen Strahlenausstoß des Tiegels
zurückgehen,
der durch Anhaften der Schmelze in Tropfen an der inneren Oberfläche des
Tiegels verursacht wird.
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Als vielversprechendes Verfahren
zur Herstellung einer dünnen
Schicht, deren Struktur auf die Dicke von nur einigen wenigen Atomen
hin eingestellt werden kann, ist die oben genannte Molekularstrahlepitaxie
eine sich schnell entwickelnde Technologie.
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Beispielsweise unterliegen Technologien,
die sich auf eine sogenannte Überstrukturschicht
beziehen, eine kontrollierte Aufhäufung von Schichten, bestehend
aus Atomen der Elemente wie Aluminium, Gallium und Arsen, energetischer
Entwicklungsarbeit für
die Anwendung als Hochgeschwindigkeitstransistor, da die innewohnende
Elektronenmobilität
unter gewissen Bedingungen um vieles größer sein kann, als in einer
konventionellen epitaxialischen Schicht, die aus denselben Elementen
besteht.
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Die Molekularstrahlepitaxie ist ein
Verfahren, in der eine Schicht durch die Abscheidung von Atomen
in Form von Molekularstrahlen auf eine Substratoberfläche hergestellt
wird, während
die Molekularstrahlen von einer Molekularstrahlquelle, das ist die Schmelze
des Ausgangsmaterials (bzw. Quellenmaterials), in einer Molekularstrahlzelle,
wie z. B. eine sogenannte Knutzenzelle, bestehend aus einem Tiegel
zum Schmelzen des Ausgangsmaterials, einem Erhitzer, einem Reflektor
und einem Temperatursensor, wie z. B. ein Thermoelement ausgesendet
werden. Obwohl das Material in Abhängigkeit mit dem Ausgangsmaterial,
das im Tiegel geschmolzen werden soll, ausgesucht werden sollte,
ist PBN in Bezug auf die hohe Reinheit, ausgezeichnete Hitzebeständigkeit,
hohe mechanische Festigkeit usw. das Material für den Tiegel zur Molekularstrahlepitaxie,
das die größte Vielseitigkeit
besitzt.
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Wenn ein Ausgangsmaterial, wie z.
B. Gallium zur Molekularstrahlepitaxie in einem aus PBN hergestellten
Tiegel für
das Ausgangsmaterial geschmolzen wird, begegnet man zuweilen der
Schwierigkeit, dass die Schmelze des Ausgangsmaterials entlang oder
in der Nachbarschaft der Peripherie der Öffnung des Tiegels in Tropfen
an der inneren Oberfläche
des Tiegels anhaftet, so dass die Molekularstrahlen, die von der
Masse der Schmelze emittiert werden, in großem Maße von den Strahlen, die von den
Tropfen der Schmelze, die an den Wänden des Tiegels anhaften,
gestört
werden, was zu einer großen
Anzahl von Fehlern in der durch die Molekularstrahlepitaxie epitaxialisch
gewachsenen Schicht führt.
Dieses Problem der ungeregelten Molekularstrahlen ist in dem Moment
besonders schwerwiegend, wenn die an der Oberfläche der inneren Wandung des
Tiegels anhaftenden Tropfen von der Wandung herunterfallen und auf
den Boden des Tiegels fallen oder auf die darin enthaltene Schmelze.
Als Gegenmaßnahme
wird zur Lösung
der oben genannten Probleme ein Verfahren vorgeschlagen, die innere
Oberfläche
eines PBN-Tiegels mit Spiegelpolitur zu bearbeiten (vergleiche:
Preprints for the 52nd Scientific Lecture Symposium of the Society
of Applied Physics, No. 2, Seite 488, 12P-P-13).
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Dieses Verfahren ist jedoch weit
davon entfernt befriedigend zu sein, da allein durch die Spiegelpoliturendbearbeitung
der Oberfläche
des Tiegels keine reproduzierbaren Ergebnisse erreicht werden können.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, einen neuen und verbesserten PBN-Tiegel bereitzustellen,
der in der Molekularstrahlepitaxie als Schmelzgefäß für Ausgangsmaterial
dienen kann, mit dem durch die Molekularstrahlepitaxie eine hochwertige
epitaxialische Schicht geschaffen werden kann, befreit von den oben
beschriebenen Problemen und Nachteilen, die sich bei der Molekularstrahlepitaxie
ergeben, wenn ein konventioneller PBN-Tiegel als Schmelzgefäß für Ausgangsmaterial
verwendet wird.
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Demnach ist der erfindungsgemäße Tiegel zum
Einsatz in der Molekularstrahlepitaxie ein aus pyrolytischem Bornitrid
hergestelltes Gefäß. Hergestellt
aus einer Wand, die eine Dicke aufweist, die bedeutend größer ist
als 0,5 ± 0,1
mm und aus solch einer Struktur, dass die Oberfläche, die durch Ablösen (bzw.
Strippen) einer Oberflächenschicht
geschaffen wird, auf einer inneren Oberfläche des PBN-Tiegels eine Dicke
von 0,5 ± 0,1
mm aufweist und eine Oberflächenrauhigkeit
Ra bzw. Rmax besitzt, die 2,0 μm bzw.
18 μm nicht übersteigt.
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Der erfindungsgemäße oben definierte einzigartige
PBN-Tiegel kann durch ein Verfahren hergestellt werden, das folgende
Schritte umfasst:
- a) Abscheidung von pyrolytischem
Bornitrid auf die Oberfläche
eines Graphitkerns mit Hilfe der Abscheidung aus einer chemischen
Dampfphase, wobei der Graphitkern eine Außenkontur aufweist, die mit
der inneren Aushöhlung
des Tiegels konform ist, so dass eine Schicht aus pyrolytischem
Bornitrid in Form eines Tiegels entsteht;
- b) Entfernen des Graphitkerns von der Schicht aus pyrolytischem
Bornitrid in Form eines Tiegels und
- c) Aussetzen der Schicht aus pyrolytischem Bornitrid in Form
eines Tiegels einer Backbehandlung in einer oxidierenden Atmosphäre, um das
kohlenstoffhaltige Material wegzuoxidieren, das an der Oberfläche der Bornitridschicht,
die in Schritt b) gewonnen wurde, anhaftet,
der Graphitkern,
der in Schritt a) verwendet wird, hat eine Oberflächenrauhigkeit
Ra, die 2 μm
nicht übersteigt.
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Obwohl der oben definierte, nach
dem oben beschriebenen Verfahren hergestellte PBN-Tiegel höchst wirksam
ist bei der Verringerung der Fehlerhäufigkeit in der epitaxialischen
Schicht, hergestellt durch die Verwendung des Tiegels in der Molekularstrahlepitaxie,
ist die Verbesserung noch bemerkenswerter, wenn die innere Oberfläche des
PBN-Tiegels mit Spiegelpolitur endbearbeitet wird, um eine Oberflächenrauhigkeit,
von nicht mehr als Ra 0,5 μm
und Rmax 4 μm
zu erzielen, im Bereich der Peripherie der Öffnung des Tiegels bis hinunter
auf ungefähr
die halbe Tiefe des Tiegels oder, z. B. hinunter auf ein Level von
ungefähr
45% der Tiefe des Tiegels unter der Peripherie der Öffnung.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 ist
eine schematische Darstellung von Wölbungen, die sich auf der Außenoberfläche der PBN-Schicht
zeigen, wenn Partikel in dem auf der Kernoberfläche abgeschiedenen PBN enthalten
sind, in vertikaler Querschnittsansicht;
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2 ist
eine schematische Darstellung von Wölbungen und Vertiefungen, die
sich auf der Oberfläche
der PBN-Schicht zeigen, wenn die Oberfläche des Graphitkerns nicht
glatt genug ist; sondern Vertiefungen und Vorsprünge aufweist, in einer vertikalen
Querschnittsansicht;
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3 ist
eine schematische Darstellung des Verfahrens zur Gewinnung einer
Spaltoberfläche
der Wachstumsebene in einer PBN-Schicht durch Ablösen mit
einer Messerschneide als vertikale Querschnittsansicht;
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4 ist
eine schematische Darstellung für das
Auftreten von Diskontinuität,
dargestellt auf der inneren Oberfläche des PBN-Tiegels mit einer
relativ großen
Rauhigkeit der Wachstumsebene in einer vertikalen Querschnittsansicht
und
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5 ist
eine schematische Darstellung für das
Auftreten von Vertiefungen auf der inneren Oberfläche des
PBN-Tiegels, hervorgerufen durch das Abfallen von Diskontinuitätsstücken aus
der Wachstumsebene in der PBN-Schicht in einer vertikalen Querschnittsansicht.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Im Weiteren erfolgt unter Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen eine Erklärung für das Anhaften der Schmelztropfen
an der inneren Oberfläche
eines PBN-Tiegels, erzeugt nach dem Verfahren zur chemischen Dampfphasenabscheidung
(CVD). Bekanntermaßen
wird ein PBN-Tiegel durch Abscheidung von, in der Gasphase gebildetem
PBN auf die Oberfläche
eines Kerns aus feuerfestem Material hergestellt, wie z. B. Graphit
mit einer Form, die mit der inneren Aushöhlung des Tiegels übereinstimmt. Das
PBN wird nach dem CVD-Verfahren in einer Niedrigdruckdampfphase
aus einer gasförmigen
Mischung hergestellt. Sie besteht aus einer Bor-Quelle, wie z. B.
Bortrifluid, Bortrichlorid und Bortribromid und einer Stickstoffquelle,
wie z. B. Ammoniak, Hydrazin und Stickstoffgas in einem geeigneten
Mischungsverhältnis
und wird wie in den 1 und 2 dargestellt, auf der Oberfläche eines
Graphitkerns 4 abgeschieden, um eine Schicht 2 aus
PBN, in Form einer Tiegelwand mit einer gewünschten Dicke zu bilden. Die
PBN-Schicht 2 hat eine laminare Textur. Sie besteht aus
Wachstumsebenen 5, wie anhand der gestrichelten Linien
zu sehen ist, im Allgemeinen parallel zu der Oberfläche des
Graphitkerns 4, so dass die PBN-Schicht 2 wie
in 3 gezeigt, für die Spaltung
zugänglich
ist, wenn z. B. eine Messerschneide 6 in Richtung entlang
der Oberfläche 10 in
die Schicht 2 gestoßen
wird.
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Wenn bestimmte Partikelkörper 3,
wie z. B. Staubpartikel, die in der Atmosphäre im Inneren der CVD-Kammer
schweben, in das auf den Graphitkern 4 abzuscheidende PBN
eindringen, werden die Partikel 3 auf der Oberfläche des
Graphitkerns 4 abgeschieden und wirken als ein Kernkörper störend auf eine
einheitliche Abscheidung von PBN aus der Dampfphase ein, was zur
Entstehung von Auswölbungen 1 auf
der äußeren Oberfläche 11 der PBN-Schicht 2 führt. Die
Situation ist ähnlich,
wenn wie dargestellt in 2,
anstatt der Abscheidung von Partikeln 3, die Oberfläche des
Graphitkerns 4 nicht glatt genug ist, sondern Vorsprünge 3a und/oder
Vertiefungen 3b aufweist. Dies führt zum Entstehen von erhöhten oder
abgesenkten Wachstumsebenen 5 der Laminarstruktur in der
PBN-Schicht 2. Diese Oberflächenunregelmäßigkeiten
können
klar durch seitliches Draufrichten eines Lichtstrahls ausgemacht werden,
um bei jeder Auswölbung
und Einkerbung einen Schatten hervorzurufen. Dadurch wird ermöglicht,
deren Größe und Anzahl
zu erfassen.
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Es kommt zuweilen vor, wenn eine
Anzahl von relativ großen
Auswölbungen
in der PBN-Schicht ausgebildet wird, dass eine Unregelmäßigkeit 7 in der
Wachstumsebene auf der innere Oberfläche 10 des PBN-Tiegels
auftritt, wie in 4 gezeigt
ist und schließlich
ein Stück
der PBN-Schicht aus der PBN-Wand herausfällt. Es wird entlang der unregelmäßigen Wachstumsebene 7 abgetrennt,
um eine Aushöhlung 8 zu
bilden, wie gezeigt in 5.
Diese Situation mag vielleicht den Mechanismus der erhöhten Benetzung
der inneren Oberfläche
des PBN-Tiegels
mit der Schmelze des Ausgangsmaterials und dem Anhaften von Schmelztropfen
an der Tiegeloberfläche
erklären.
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Der Zustand der Wachstumsebene der PBN-Schicht
kann bewertet werden als Oberflächenrauhigkeit,
ausgedrückt
durch Ra und Rmax, bei der Bestimmung der Oberflächenrauhigkeit der Oberfläche 5,
die durch Spaltung entsteht, indem mit einer Messerklinge 6,
wie in 3 gezeigt, die
Oberflächenschicht 12 mit
einer geeigneten Dicke abgelöst wird.
Nach der Erfindung soll die Oberfläche 5 die durch Ablösen der
Oberflächenschicht 12 erreicht wird
und die eine Dicke von 0,5 ± 0,1
mm auf der inneren Oberfläche
des PBN-Tiegels aufweist, eine Oberflächenrauhigkeit ausgedrückt durch
Ra bzw. Rmax haben, die 2,0 μm
bzw. 18 μm
nicht übersteigt. Wenn
die Oberflächenrauhigkeit
der oben definierten Wachstumsebene die jeweiligen Obergrenzen von Ra
und Rmax übersteigt,
ist eine bemerkenswerte Zunahme beim Anhaften des geschmolzenen
Ausgangsmaterials an der inneren Oberfläche des Tiegels festzustellen,
was zu einer Zunahme der Anzahl von Fehlern in der Epitaxialschicht
führt,
die durch die Molekularstrahlepitaxie gebildet wird, wenn der Tiegel
zur Benutzung kommt.
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Die Oberfläche 5 der Wachstumsebene,
die der Messung der Oberflächenrauhigkeit
mit Hilfe eines Oberflächenrauhigkeitstesters
unterworfen wird, kann durch Ablösen
der Oberflächenschicht 12 mit einer
scharfen Messerklinge 6 von der inneren Oberfläche 10 der
Tiegelwand hervorgerufen werden, wobei die Tiegelwand die festgelegte
Dicke aufweist.
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Der vorteilhafte Effekt, der durch
den Gebrauch des oben definierten PBN-Tiegels in der Molekularstrahlepitaxie
erreicht wird, kann zusätzlich gesteigert
werden, wenn die innere Oberfläche 10 des
PBN-Tiegels einer Endbearbeitung in Form von Spiegelpolieren unterzogen
wird, um eine Oberflächenrauhigkeit,
die mit Ra bzw. Rmax ausgedrückt wird,
zu erreichen und die 0,5 μm
bzw. 4 μm
nicht übersteigt.
Es ist nicht immer erforderlich, dass die gesamte innere Oberfläche des
PBN-Tiegels mit Spiegelpolieren endbearbeitet wird, um die oben
genannte Oberflächenrauhigkeit
zu erzielen, sondern die Spiegelpoliturendbehandlung kann auf den
Bereich auf der inneren Oberfläche 10 des
PBN-Tiegels begrenzt werden. Von der offenen Peripherie des Tiegels
bis auf ungefähr
halbe Tiefe, d. h. 40% bis 50 des Tiegels, zumal das Phänomen des
Anhaftens von Schmelztropfen hauptsächlich in dem Bereich in der
Nachbarschaft der offenen Peripherie des Tiegels auftritt.
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Das CVD-Verfahren per se für die Herstellung
des PBN-Tiegels für
die Molekularstrahlepitaxie kann im allgemeinen nach einem bekannten
Verfahren durchgeführt
werden. Zum Beispiel wird eine Mischung aus einem Stickstoffquellgas,
wie z. B. Ammoniak und einem Borquellgas, wie z. B. Bortrichlorid in
einem geeigneten Mischungsverhältnis
in eine CVD-Kammer
unter einem Druck von 1.333,2 Pa (10 Torr) oder kleiner eingebracht,
und die Gase reagieren bei einer Temperatur von ungefähr 1900°C pyrolytisch
zu Bornitridmolekülen,
die auf die Oberfläche eines
Kerns aus feuerfestem Material, z. B. Graphit abgeschieden werden.
Der Kern weist den Aufbau der inneren Aushöhlung des Tiegels auf, damit
eine PBN-Schicht entsteht bis die Dicke der PBN-Schicht einen gewünschten
Wert erreicht. Es ist wesentlich, dass der hier verwendete Graphitkern
eine Oberflächenrauhigkeit
Ra besitzt, die 2 μm
nicht übersteigt. Es
ist natürlich
wichtig, dass die Atmosphäre
innerhalb der CVD-Kammer soweit wie möglich frei von jeglichen Staubpartikeln
ist. Die Zuführung
der Ausgangsgase sollte ruhig und gleichmäßig erfolgen, um unregelmäßige Abscheidungen
von PBN zu vermeiden. Nach Fertigstellung der PBN-Schicht in der
Weise, dass sie die Dicke der Tiegelwand aufweist, wird der Graphitkern
von der PBN-Schicht in der Form eines Tiegels mit Hilfe eines geeigneten
mechanischen Hilfsmittels entfernt. Es ist mehr oder weniger unvermeidbar,
dass eine geringe Menge Graphit auf der inneren Oberfläche des
PBN-Tiegels nach mechanischer Entfernung des Graphitkerns verbleibt,
so dass der PBN-Tiegel
einer Hitzebehandlung in einer oxidierenden Atmosphäre, beispielsweise
Luft ausgesetzt wird. Ziel ist, das Graphitmaterial, das auf der inneren
Oberfläche
des PBN-Tiegels verblieben ist, wegzuoxidieren. Abschließend wird
der PBN-Tiegel, wenn auch wahlweise mit einem geeigneten Poliermittel
endbearbeitet, so dass die innere Oberfläche auf der oberen Hälfte die
oben genannte Oberflächenrauhigkeit
aufweisen kann.
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Die Molekularstrahlzelle für die Molekularstrahlepitaxie,
z. B. eine Knudsenzelle kann durch Zusammenbau des oben hergestellten
PBN-Tiegels mit
einem Heizgerät,
einem Reflektor und einem Thermoelement hergestellt werden. Wenn
die Molekularstrahlepitaxie unter Nutzung dieser Zelle zur Schmelzung
des Ausgangsmaterials, z. B. Gallium, durchgeführt wird, ist in dem erfindungsgemäßen PBN-Tiegel
nur ein geringes Anhaften des geschmolzenen Ausgangsmaterials auf
der inneren Oberfläche
des PBN-Tiegels feststellbar. Das führt zu einem bedeutenden Rückgang beim
Auftreten von Fehlern in der Epitaxialschicht, die durch die Molekularstrahlepitaxie
hergestellt wurde.
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Im folgenden wird die vorliegende
Erfindung anhand von Beispielen und Vergleichsbeispielen im weiteren
Detail beschrieben.
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Beispiel 1
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Ein Graphitkern mit einem Durchmesser
von 12 mm und einer Länge
von 77 mm und mit einer Oberflächenrauhigkeit
Ra von 1,5 μm
wurde durch Sinterung einer Zusammensetzung auf Kohlenstoffbasis
hergestellt, die aus Kohlenstofffasern und einem Binderharz besteht.
Der Graphitkern wurde in eine CVD-Kammer gesetzt und darin unter
Evakuierung der Kammer, bis auf eine Temperatur von 1900°C aufgeheizt.
Anschließend
wurden Ammoniak bzw. Bortrichloridgase als die Ausgangsmaterialien für PBN in
Mengen von 4 l/min bzw. 1 l/min in die CVD-Kammer zugeführt. Die
Kammer wurde unter einem Druck von 1.333,2 Pa (10 Torr) gehalten,
um die pyrolytische Reaktion der Ausgangsmaterialien für 20 h zu
bewirken, damit eine PBN-Schicht mit einer Dicke von 0,8 mm auf
der Oberfläche
des Graphitkerns in Form eines Tiegels abgeschieden wurde, welche
aus der CVD-Kammer entnommen und von der Graphitschicht befreit
wurde, um einen PBN-Tiegel mit einem Außendurchmesser von 13,6 mm,
einem Innendurchmesser von 12,0 mm und einer Tiefe von 77 mm zu
erhalten. Der so hergestellte PBN-Tiegel wurde einer Hitzebehandlung
in Luft für
3 h bei 800 °C
ausgesetzt, um das kohlenstoffhaltige Material, das an der inneren
Oberfläche
des Tiegels nach Entfernung des Graphitkerns anhaftet, wegzuoxidieren.
Schließlich wurde
die innere Oberfläche
dieses PBN-Tiegels einer Spiegelpolitur unterzogen, wobei Aluminiumschleifpuder
der # 1200 verwendet wurde, um eine Oberflächenrauhigkeit Ra von 0,1 μm und Rmax
von 1,4 μm
zu erreichen.
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Die Oberflächenrauhigkeit der Wachstumsebene
des PBN-Tiegels von 0,5 mm Dicke wurde gemessen durch Ablösen der
Oberflächenschicht
mit einer Messerklinge, wie gezeigt in 3, in dem Bereich 20 mm unter der offenen
Peripherie des Tiegels, um eine Oberflächenrauhigkeit Ra von 1,3 μm und Rmax
von 11,2 μm
zu erreichen.
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Eine GaAsAl Epitaxialschicht wurde
unter Nutzung von drei PBN-Tiegeln geschaffen, die jeweils nach
dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt wurden. Dazu wurden
0,34 g metallisches Gallium in einen der PBN-Tiegel gegeben, der
zusammen mit zwei weiteren Tiegeln in eine Molekularstrahlepitaxiekammer
gestellt wurde. Die beiden weiteren Tiegel enthielten elementares
Aluminium oder Arsen und wurden unter einem Vakuumdruck von 1,333.2 × 10–8 Pa
(10 Torr) mit einer Temperaturerhöhungsgeschwindigkeit von 10°C/min bis
zu einer Temperatur von 1000°C
aufgeheizt und für
1 h bei dieser Temperatur gehalten. Die Anzahl von flüssigen Galliumtropfen,
die an der inneren Oberfläche des
PBN-Tiegels anhafteten, lag bei 2 Tropfen/cm2. Zusätzlich wurde
die so geschaffene GaAsAl Epitaxialschicht untersucht, mit dem Ergebnis,
dass die Anzahl der Fehler in der Epitaxialschicht 10 Fehler/cm2 betrug.
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Beispiel 2
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Das experimentelle Verfahren war
im wesentlichen dasselbe, wie im Beispiel 1, mit der Ausnahme, dass
die Spiegelpolierung mit Aluminiumschleifpuder zur Endbehandlung
der inneren Oberfläche
des PBN-Tiegels weggelassen wurde, wobei die Wachstumsebene der
PBN-Schicht, die
durch Spaltung der Oberflächenschicht
freigelegt wurde, eine Oberflächenrauhigkeit
Ra bzw. Rmax von 1,4 μm bzw.
12,3 μm
aufwies.
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Die Oberflächenrauhigkeit Ra bzw. Rmax der
inneren Oberfläche
des PBN-Tiegels betrug 0,7 μm
bzw. 8,6 μm.
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Die Anzahl von anhaftenden flüssigen Galliumtropfen
betrug 5 Tropfen/cm2 auf der inneren Oberfläche des
Tiegels im Test der Molekularstrahlepitaxie unter Benutzung des
PBN-Tiegels. Die Anzahl von Fehlern in der GaAsAl Epitaxialschicht,
die durch die Molekularstrahlepitaxie geschaffen wurde, lag bei 35
Fehlern/cm2.
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Vergleichsbeispiel 1
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Das experimentelle Verfahren war
im wesentlichen dasselbe wie in Beispiel 1 mit der Ausnahme, dass
der Graphitkern zur CVD-Erzeugung eines PBN-Tiegels eine Oberflächenrauhigkeit
Ra von 2,5 μm
aufwies. Die Oberflächenrauhigkeit
der Wachstumsebene der PBN-Schicht Ra bzw. Rmax lag bei 2,8 μm bzw. 22,4 μm. Die Oberflächenrauhigkeit
Ra bzw. Rmax der inneren Oberfläche
des endbehandelten PBN-Tiegels lag bei 0,2 μm bzw. 2,5 μm.
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Die Anzahl von anhaftenden flüssigen Galliumtropfen
lag bei 14 Tropfen/cm2 auf der inneren Oberfläche des
Tiegels beim Test der Molekularstrahlepitaxie unter Benutzung des
PBN-Tiegels. Die Anzahl von Fehlern in der GaAsAl Epitaxialschicht, die
mit der Molekularstrahlepitaxie hergestellt wurde, lag bei 95 Fehlern/cm2.
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Vergleichsbeispiel 2
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Das experimentelle Verfahren war
im wesentlichen dasselbe wie in Beispiel 2 mit der Ausnahme, dass
der Graphitkern für
die CVD-Herstellung
eines PBN-Tiegels eine Oberflächenrauhigkeit
Ra von 2,5 μm
aufwies. Die Oberflächenrauhigkeit
der Wachstumsebene der PBN-Schicht
Ra bzw. Rmax lag bei 2, 6 μm
bzw. 20,1 μm.
Die Oberflächenrauhigkeit
Ra bzw. Rmax der inneren Oberfläche
des PBN-Tiegels
betrug 1,1 μm
bzw. 15,3 μm.
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Die Anzahl von anhaftenden flüssigen Galliumtropfen
lag bei 35 Tropfen/cm2 auf der inneren Oberfläche des Tiegels im Molekularstrahlepitaxietest
unter Benutzung des PBN-Tiegels. Die Anzahl der Fehler in der GaAsAl
Epitaxialschicht, die durch die Molekularstrahlepitaxie hergestellt
wurde, lag bei 500 Fehlern/cm2.