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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Dispergiermittel/Viskositätsindexverbesserungsmittel
für Schmieröle, insbesondere
Motoröle,
ein Verfahren zur Herstellung sowie Schmierölzusammensetzungen und Additivkonzentrate,
die solche Dispergiermittel/Viskositätsindexverbesserungsmittel
enthalten. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung aus Styrol/hydrierten
Dien-Blockcopolymeren hergestellte Dispergiermittel/Viskositätsindexverbesserungsmittel.
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Schmieröle zur Verwendung in Kurbelgehäusemotorölen enthalten
Komponenten, die verwendet werden, um die Viskositätsleistung
des Motorenöls
zu verbessern, d. h. um Mehrbereichsmotoröle zu liefern, wie SAE 5W-30,
10W-30 und 10W-40. Diese Viskositätsleistungsverbesserungsmittel,
die üblicherweise
als Viskositätsindexverbesserungsmittel
(viscosity Index improvers, VI improvers) bezeichnet werden, schließen Olefin-Copolymere,
Polymethacrylate und Styrol/hydrierte Dien-Block- und Stern-Copolymere ein. Diese
Materialien werden oft als nichtdispergierende Viskositätsindexverbesserungsmittel
bezeichnet, weil sie nicht verhindern helfen, dass sich Lack oder
Schlamm in dem Öl
im Inneren eines Verbrennungsmotors ablagern.
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Um zu verhindern, dass sich dieser
Schlamm auf den Motorenteilen ablagert, werden dem Motoröl Dispergiermittel,
die üblicherweise
als aschefreie Dispergiermittel bezeichnet werden, zugesetzt. Diese
Dispergiermittel halten die Schlamm- und Lackmaterialien in dem Öl suspendiert
und verhindern, dass diese Ablagerungen in dem Motor bilden. Der
derzeitige Industrie-Standardtest für die Motorreinheit ist der
ASTM Sequence VE-Test (der Schlamm, Lack und Verschleiß in dem
Motor bestimmt). Damit ein aschefreies Dispergiermittel als wirksam
angesehen wird, muss es einem Motorenöl, das mit einem nichtdispergierenden Viskositätsindexverbesserungsmittelformuliert
ist, ermöglichen,
diesen Test zu bestehen und gleichzeitig den Industriestandard-Treib- oder -Brennstoff-Wirtschaftlichkeitstest
(ASTM Sequence VIA Fuel Economy Test) als auch die anderen von der
Industrie geforderten Tests zu bestehen. Im Allgemeinen leidet die
Treib- oder Brennstoffwirtschaftlichkeit,
wenn dem Motoröl
mehr aschefreies Dispergiermittel zugesetzt ist. Ein Dispergiermittel/VI-Verbesserungsmittel
kann aschefreies Dispergiermittel ersetzen und dabei eine gute Motorreinheit
in dem Sequence VE-Test aufrechterhalten. Ferner ergibt es eine
bessere Treib- oder Brennstoffwirtschaftlichkeit in dem Sequence
VIA-Fuel Economy Test.
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Es war eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Dispergiermittel/Viskositätsindexverbesserungsmittel
für Schmieröl zu liefern,
das hochwirksam und in der Lage ist, eine wesentliche Menge des
normalerweise in einem Motoröl
verwendeten aschefreien Dispergiermitteladditivs zu ersetzen. Die
vorliegende Erfindung beschreibt ein solches Dispergiermittel/VI-Verbesserungsmittel
und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
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Zum Beispiel enthält eine typische Kurbelgehäusemotorölzusammensetzung
etwa 80 bis 95 Gew.-% Basisöl,
0,1 bis 3% Viskositätsindexverbesserungsmittel
(viscosity Index improver, VII) und 5 bis 20% Dispergiermittel-Inhibitor
(dispersant inhibitor, DI)-Paket, das ein aschefreies Dispergiermittel
enthält.
Ein solches Viskositätsindexverbesserungsmittel
ist ein nichtdispergierendes VII. Dies ist der Grund dafür, dass
das aschefreie Dispergiermittel in einer solchen Zusammensetzung
benötigt
wird. Die aktiven Komponenten in dem DI-Paket enthalten normalerweise
etwa 50 bis 60 Gew.-% aschefreien Dispergiermittel, wobei der Rest
aus anderen Bestandteilen wie Detergens, Verschleißschutzmittel,
Antioxidans und verschiedenen anderen Additiven in geringen Mengen
besteht. Die das erfindungsgemäße Dispergiermittel/Viskositätsindexverbesserungsmittel
(DVII) verwendenden Ölzusammensetzungen
enthalten noch 80 bis 95 Gew.-% Basisöl und vorzugsweise 0,1 bis
3 Gew.-% des Dispergiermittel/Viskositätsindexverbesserungsmittels.
Das DI-Paket macht noch etwa 5 bis 20 Gew.-% der Kurbelgehäuseölzusammensetzung
aus. Es wird nachfolgend gezeigt, dass mit der erfindungsgemäßen Ölzusammensetzung
eine Leistung erreicht werden kann, die mit der Leistung einer typischen Ölzusammensetzung
des Standes der Technik ver gleichbar ist, wobei das DI-Paket 0 bis
60% der Menge von aschefreiem Dispergiermittel enthält, die
in dem DI-Paket der typischen Ölzusammensetzung des
Standes der Technik verwendet wird. Somit ermöglicht die vorliegende Verbindung,
dass die Menge von aschefreiem Dispergiermittel um mindestens 40%
vermindert werden kann, verglichen mit der Menge, die mit einem
nichtdispergierenden Viskositätsindexverbesserungsmittel
benötigt
wird, d. h. der typischen oben beschriebenen Ölzusammensetzung.
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Die vorliegende Erfindung liefert
ein lineares Diblock-Copolymer-
oder radiales oder Sternblock-Copolymer-Dispergiermittel/Viskositätsindexverbesserungsmittel,
bei dem das lineare Diblock-Copolymer bzw. jeder Arm des radialen
oder Sternblock-Copolymers
ein Gesamtmolekulargewicht (Zahlenmittel) von 7.500 bis 250.000
hat und einen Block eines konjugierten Diens mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht (Zahlenmittel) von 5.000 bis 200.000 und einen
Block eines vinylaromatischen Kohlenwasserstoffs mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht (Zahlenmittel) von 2.500 bis 100.000 enthält, wobei
das Copolymer einen Gehalt an vinylaromatischem Kohlenwasserstoff
von 5 bis 50 Gew.-% aufweist und 5 bis 10 funktionelle N-Vinylimidazolgruppen
pro Polymerkette auf das Copolymer gepfropft sind.
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Dispergiermittel/VI-Verbesserungsmittel
auf der Basis eines Sternpolymers, die einen Poly(polyvinyl-aromatischen)
Kern enthalten, der hydrierte, konjugierte Dienarme trägt, sind
aus der US-A-5,035,820 bekannt. Dispergiermittel/VI-Verbesserungsmittel
auf der Basis von Ethylen/Propylen/Dien-Polyolefinen sind aus der
WO 96/12746 bekannt. In keinem dieser Dokumente finden sich Informationen,
aus denen abgeleitet werden kann, dass die erfindungsgemäßen Copolymere
wirksame Dispergiermittel/Viskositätsindexverbesserungsmittel
sind.
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Wenn die Diblöcke Arme eines radialen oder
Sterncopolymers bilden, liegt das Gesamtmolekulargewicht des radialen
oder Sterncopolymers natürlich
viel höher
als das des linearen Diblock-Copolymers.
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Die vorliegende Erfindung liefert
auch ein Gemisch von mindestens zwei unterschiedlichen erfindungsgemäßen Copolymeren.
Zum Beispiel kann ein Gemisch von zwei verschiedenen solchen linearen
Diblock-Copolymeren verwendet werden. Ferner liefert die Erfindung
ein Gemisch von mindestens einem solchen erfindungsgemäßen linearen
Diblock-Copolymer und mindestens einem erfindungsgemäßen radialen oder
Sternblock-Copolymer.
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Die Basiscopolymere, die zum Funktionalisieren
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Copolymere geeignet sind,
die somit als DVII (oder ohne Funktionalisieren als nichtdispergierende
VIIs) verwendet werden können,
schließen
die hydrierten Copolymere von einem oder mehreren konjugierten Diolefinen
mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen und einem oder mehreren aromatischen
Monoalkenylkohlenwasserstoffen mit 8 bis etwa 16 Kohlenstoffatomen
ein. Das Basiscopolymer kann einen linearen oder radialen Aufbau
haben oder kann eine Mischung von solchen Polymeren sein. Die Polymere
können
selektiv vollständig
oder partiell hydriert sein, vorzugsweise zu dem Grad, dass mehr
als 90% der anfänglichen
ethylenischen Ungesättigtheit
durch Hydrierung entfernt wird. Vorzugsweise sind die hydrierten
Polymere im Wesentlichen frei von ethylenischer Ungesättigtheit.
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Selektive Hydrierung bezieht sich
auf Verfahren, die einen wesentlichen Teil der ethylenischen Ungesättigtheit
hydrieren, die jedoch einen wesentlichen Teil der anfänglichen
aromatischen Ungesättigtheit
unhydriert lassen. Hier bezeichnet ein Kohlenwasserstoffpolymer,
das im wesentlichen frei von ethylenischer Ungesättigtheit ist, ein Kohlenwasserstoffpolymer,
das im Durchschnitt weniger als 10 ethylenische Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen pro
Polymerkette aufweist. Polymere, die mehr als diese Menge an ethylenischer
Ungesättigtheit
aufweisen, werden unter bestimmten Bedingungen während einer Funktionalisierungsreaktion,
wenn die Funktionalisierung in einem Mischapparat vervollständigt wird,
der in der Lage ist, hohe mechanische Scherung zu übertragen,
eine übermäßige Quervernetzung
zeigen.
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Brauchbare Kohlenwasserstoffpolymere
schließen
solche ein, die in Masse, Suspension, Lösung oder Emulsion hergestellt
werden. Es ist bekannt, dass die Polymerisation von Monomeren, um
Kohlenwasserstoffpolymere herzustellen, mit radikalischen, kationischen
und anionischen Initiatoren und anderen Polymerisationskatalysatoren,
wie Übergangsmetallkatalysatoren,
die für
Ziegler-Natta-Katalysatoren und Katalysatoren vom Metallocentyp
verwendet werden, erreicht werden kann.
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Erfindungsgemäße Schmierölzusammensetzungen enthalten
80 bis 95 Gew.-% eines oder mehrerer Basisöle, 0,01 bis 10 Gew.-% des
erfindungsgemäßen Dispergiermittel/Viskositätsindexverbesserungsmittel-Copolymers
oder einem Gemisch derselben und 5 bis 20 Gew.-% Dispergiermittel-Inhibitor-Paket,
das ein aschefreies Dispergiermittel enthält. Die Menge von aschefreiem
Dispergiermittel in dem Dispergiermittel-Inhibitor (DI)-Paket kann
vermindert werden, verglichen mit der Menge an aschefreiem Dispergiermittel,
die in derzeitigen kommerziellen Schmierölzusammensetzungen dieses Typs
verwendet wird. Die bevorzugte Menge von Copolymer oder Copolymeren
beträgt
0,1 bis 8 Gew.-%, und solche Zusammensetzungen enthalten normalerweise
0,1 bis 5 Gew.-%. Der insbesondere bevorzugte Verwendungsbereich
beträgt
hier 0,1 bis 3 Gew.-%, weil bei weniger als 0,1 Gew.-% das oder
die DVII-Copolymer(e)
zu wenig Dispergierfähigkeit
beisteuern und das oder die DVII-Copolymer(e) bei mehr als 3 Gew.-%
das Motorenöl
zu sehr verdicken, um die besten Viskositätseigenschaften zu ergeben.
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Andere typische Komponenten des DI-Pakets
sind Detergentien, Verschleißschutzmittel,
Antioxidantien und verschiedene andere Additive in geringer Menge.
Beispiele für
die typischen Komponenten eines DI-Pakets sind in der US-A-5,512,192
in den Spalten 27 bis 31 angegeben.
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Wie oben ausgeführt stellt es einen wichtigen
Aspekt der vorliegenden Erfindung dar, dass die Anwesenheit des
erfindungsgemäßen Dispergiermittel/Viskositätsindexverbesserungsmittels
die Verwendung einer geringeren Menge des aschefreien Dispergiermittels
in der Motorölzusammensetzung
ermöglicht.
Weil das aschefreie Dispergiermittel im Allgemeinen einen negativen
Effekt auf die Treib- oder Brennstoffwirtschaftlichkeit hat, stellt
es einen außerordentlichen
Vorteil dar, dass man in der Lage ist, das gleiche Niveau an Schlamm-
und Lackschutz zu erreichen, während
weniger von dem aschefreien Dispergiermittel verwendet wird. Die
oben diskutierte Verminderung des Gehalts des formulierten Öls an aschefreiem
Dispergiermittel ermöglicht
es dem formulierenden Hersteller, wegen der Verminderung der Viskosität bei niedriger
Temperatur und hoher Scherungsrate (ASTM D-5293) weniger flüchtige Basisölmischungen
zu verwenden. Die Verwendung von Basisölen mit niedrigerer Flüchtigkeit
ist wichtig, weil erwartet wird, dass die Flüchtigkeitsanforderungen an
formulierte Öle
in der Zukunft strenger werden.
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Die Blockcopolymere, die erfindungsgemäß funktionalisiert
werden, werden in Schmierölzusammensetzungen
seit langem als nichtdispergierende Viskositätsindexverbesserungsmittel
verwendet. Wie bereits erwähnt
kann die Menge an aschefreiem Dispergiermittel in dem DI-Paket um
mindestens 40% verringert werden, in Abhängigkeit von der in der Ölzusammensetzung
verwendeten Menge an DVII, wenn eines dieser Polymere durch das
NVI-funktionalisierte Äquivalent
ersetzt wird. Beispielsweise kann eine typische Ölzusammensetzung 92 Gew.-% Öl, 1 Gew.-%
des hier beschriebenen unfunktionalisierten Diblockpolymers und
7 Gew.-% eines DI-Pakets enthalten, das 57 Gew.-% aschefreies Dispergiermittel
enthält
(d. h. die Gesamtmenge aschefreies Dispergiermittel in der Ölzusammensetzung
beträgt
4 Gew.-%). Wenn das VII in dieser Zusammensetzung durch eine äquivalente
Menge erfindungsgemäßes DVII
ersetzt wird, dann kann die Menge an aschefreiem Dispergiermittel
in der Gesamtölzusammensetzung
auf 2,4 Gew.-% oder weniger gesenkt werden.
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Erfindungsgemäß kann ein beliebiges aschefreies
Dispergiermittel verwendet werden, das normalerweise in Schmierölzusammensetzungen
dieses Typs verwendet wird. Typischerweise sind diese aschefreien Dispergiermittel
Polyolefine mit relativ niedrigem Molekulargewicht, die mittels
Chlorierung oder Maleierung funktionalisiert worden sind, mit oder
ohne nachfolgende Kondensationen durch das Bernsteinsäureanhydrid. Typische
verwendete Polyolefine sind Ethylen-Copolymere, Polybutene und Polyisobutene
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht (Zahlenmittel) von
etwa 500 bis 5.000. Das Bernsteinsäureanhydridderivat des Polyolefins
kann aus einem chlorierten Polyolefin oder über eine Peroxidpfropfreaktion
hergestellt werden. Typische weitere Derivatisierungsreaktionen
sind die Veresterung mit mehrwertigen Alkoholen, wie Pentaerythrit, oder
die Amidierung mit Polyaminen, wie Polyethylenpolyaminen. Solche
aschefreien Dispergiermittel sind detailliert in der US-A-5,512,192
beschrieben.
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In diese Ölzusammensetzung sind auch
Detergentien, Antioxidantien, Verschleißschutzmittel, Rost- und Korrosionsschutzmittel
und andere in der Technik bekannte Additive eingeschlossen, wie
sie im Allgemeinen in der US-A-5,567,344 beschrieben sind.
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Geeignete Schmieröle sind natürliche, Mineral- oder synthetische
Schmieröle
oder Mischungen derselben.
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Natürliche Schmieröle schließen tierische
und pflanzliche Öle
wie Castoröl
ein. Mineralöle
umfassen die aus Rohölen,
Kohle oder Schiefer abgeleiteten Schmierölfraktionen, wobei diese Fraktionen
bestimmten Behandlungen, wie Ton-Säure, Lösungsmittel, Hydrierung oder
katalytischen Endparaffinierungsbehandlunqen, unterworfen worden
sein können.
Beispiele schließen
aromatische Öle,
nicht-aromatische Öle
und naphthenische Öle
ein. Synthetische Schmieröle
schließen
synthetische Polymere von Kohlenwasserstoffen wie Poly-α-olefine,
modifizierte Alkylenoxidpolymere und Ester wie Polymethacrylatester
ein. Dieser Schmieröle sind
vorzugsweise Kurbelgehäuseschmieröle für Motoren mit
Fremd- und Eigenzündung
(Otto- und Dieselmotoren) , schließen aber auch hydraulische
Schmierstoffe, Metallbearbeitungsflüssigkeiten und Automatikgetriebeflüssigkeiten
ein.
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Vorzugsweise ist die Schmierbasisölkomponente
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
ein mineralisches Schmieröl
oder eine Mischung von mineralischen Schmierölen, wie diejenigen, die von
Mitgliedsgesellschaften der Gruppe von Gesellschaften Royal Dutch/Shell
unter den Bezeichnungen "HVI" vertrieben werden,
oder die synthetischen Kohlenwasserstoffbasisöle, die von Mitgliedsgesellschaften
der Gruppe von Gesellschaften Royal Dutch/Shell unter der Bezeichnung "XHVI" (eingetragene Marke)
vertrieben werden.
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Die Viskosität der in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
vorhandenen Schmierbasisöle kann
in breiten Bereichen variieren und beträgt im Allgemeinen 3 bis 35
mm2/s bei 100°C.
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Die erfindungsgemäßen Schmierölzusammensetzungen können durch
Zugabe eines erfindungsgemäßen Dispergiermittel/Viskositätsindexverbesserungsmittel-Copolymers
oder eines Gemischs davon zu einem Schmieröl hergestellt werden. Am einfachsten
wird ein Additivkonzentrat mit dem Schmieröl gemischt. Ein solches Konzentrat
enthält
im Allgemeinen eine inerte Trägerflüssigkeit
und ein oder mehrere Additive in konzentrierter Form. Somit liefert
die vorliegende Erfindung auch ein Additivkonzentrat, das eine inerte
Trägerflüssigkeit
und 10 bis 80 Gew.-% (aktiver Bestandteil) des oben definierten
Copolymers oder eines Gemischs solcher Polymere enthält, wobei
die Prozentangaben in Gew.-% erfolgen, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Konzentrats.
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Beispiele für inerte Trägerflüssigkeiten schließen Kohlenwasserstoffe
und Mischungen von Kohlenwasserstoffen mit Alkoholen oder Ethern,
wie Methanol, Ethanol, Propanol, 2-Butoxyethanol oder Methyl-tert.-butylether,
ein. Zum Beispiel kann die Trägerflüssigkeit
ein aromatisches Kohlenwasserstofflösungsmittel wie Toluol, Xylol,
Mischungen derselben oder Mischungen von Toluol oder Xylol mit Alkohol
sein. Alternativ kann die Trägerflüssigkeit
ein mineralisches Basisöl
oder eine Mischung von mineralischen Basisölen sein, wie diejenigen, die
von Mitgliedsgesellschaften der Gruppe von Gesellschaften Royal
Dutch/Shell unter den Bezeichnungen "HVI",
z. B. "HVI 60"-Basisöl vertrieben
werden, oder die synthetischen Kohlenwasserstoffbasisöle, die
von Mitgliedsgesellschaften der Gruppe von Gesellschaften Royal
Dutch/Shell unter der Bezeichnung "XHVI" (eingetragene
Marke) vertrieben werden.
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Das bevorzugt in den erfindungsgemäßen Copolymeren
verwendete Dien ist Isopren, und der bevorzugte vinylaromatische
Kohlenwasserstoff ist Styrol.
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Es ist wichtig, dass das Copolymer
5 bis 10 funktionelle N-Vinylimidazol (NVI)-Gruppen pro Polymerkette
aufweist. Vorzugsweise sollte der Durchschnitt 7 bis 8 Gruppen betragen.
Wenn weniger als 5 NVI-Gruppen pro Polymerkette aufgepfropft sind,
ist die Dispergieraktivität
nicht ausreichend, um eine akzeptable Motorleistung zu liefern,
wenn in ein Öl
formuliert wird, das ein DI-Paket mit einem verminderten Gehalt
an aschefreiem Dispergiermittel enthält. Da ein Niveau von 7 bis
8 aufgepfropften NVI-Gruppen pro Polymerkette hoch genug ist, um
eine gute Dispergierfähigkeit
zu liefern, besteht keine Notwendigkeit, die mit dem Aufpfropfen von
mehr als 10 funktionellen NVI-Gruppen pro Polymerkette einhergehenden
Kosten zu verursachen. Die Verwendung von mehr NVI kann, wegen der
erhöhten
Menge an Peroxidpfropfmittel, das notwendig wäre, um mehr als 10 NVI-Pfropfungen
pro Polymerkette zu ergeben, zu einem unerwünschten Niveau von Polymerabbau
und/oder -quervernetzung führen.
wenn das Abbauniveau zu hoch ist, werden die rheologischen Eigenschaften
der Ölzusantmensetzung
nachteilig beeinflusst. Es ist deshalb gefunden worden, dass der
Einsatz von durchschnittlich 7 bis 8 NVI-Pfropfungen pro Polymerkette das beste
Verhältnis
von Kosten, rheologischen Eigenschaften und Dispergieraktivität in einem
Motoröl
ergibt, das mit einer verminderten Mengen an aschefreiem Dispergiermittel
formuliert ist.
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Der Gehalt dieser Copolymere an vinylaromatischem
Kohlenwasserstoff, der erfindungsgemäß funktionalisiert wird, beträgt vorzugsweise
20 bis 40 Gew.-%. Das durchschnittliche Gesamtmolekulargewicht (Zahlenmittel)
der linearen Copolymere oder der Arme des radialen oder Sternblock-Copolymers
beträgt
vorzugsweise 70.000 bis 130.000. Das durchschnittliche Molekulargewicht
(Zahlenmittel) des Dienblocks beträgt vorzugsweise 40.000 bis
80.000, und das durchschnittliche Molekulargewicht (Zahlenmittel)
des vinylaromatischen Kohlenwasserstoffblocks beträgt vorzugsweise
20.000 bis 50.000.
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Die vorliegende Erfindung liefert
ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Dispergiermittel/Viskositätsindexverbesserungsmittels,
bei dem N-Vinylimidazol auf ein lineares Diblock-Copolymer, ein radiales oder Sternblock-Copolymer
oder eine Mischung dieser Copolymere aufgepfropft wird, wobei das
oder jedes lineare Diblock-Copolymer bzw. jeder Arm des oder jedes
radialen oder Sternblock-Copolymers ein durchschnittliches Molekulargewicht
(Zahlenmittel) von 7.000 bis 250.000 hat und einen Block eines konjugierten
Diens mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht (Zahlenmittel)
von 5.000 bis 200.000 und einer. Block eines vinylaromatischen Kohlenwasserstoffs
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht (Zahlenmittel) von
2.500 bis 100.000 enthält,
wobei das oder jedes Copolymer einen Gehalt an vinylaromatischem
Kohlenwasserstoff von 5 bis 50 Gew.-% aufweist, die Pfropffunktionalisierung
in einer Vorrichtung, die in der Lage ist, hohe mechanische Energie
zu übertragen,
und in der Gegenwart von 0 Gew.-% bis 15 Gew.-% Verdünnungsöl, bezogen
auf die Menge von Basis-Copolymer, durchgeführt wird und ausreichend N-Vinylimidazol
verwendet wird, so dass 5 bis 10 funktionelle N-Vinylimidazolgruppen
pro Polymerkette auf das Copolymer gepfropft werden.
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Die für das Funktionalisieren in
dem erfindungsgemäßen Verfahren
bevorzugten Mindestmolekulargewichte des Blockcopolymers werden
durch das Molekulargweicht begrenzt, das notwendig ist, damit das
bestimmte Copolymer bei Raumtemperatur und Atmos phärendruck
fest ist. Unter Normalbedingungen flüssige Polymere, d. h. Polymere,
die bei Standardtemperatur und -druck flüssig sind, lassen sich in einer
Mischvorrichtung, die in der Lage ist, hohe mechanische Energie
zu übertragen,
wie einem Extruder, nicht gut verarbeiten. Deshalb werden in dem
erfindungsgemäßen Verfahren
im Allgemeinen Polymere mit einem Molekulargewicht verwendet, das
ausreichend hoch ist, damit sie bei Standardtemperaturen und -drücken fest
sind. Es soll ferner erwähnt
werden, dass der chemische, thermische und Scherabbau, der in der
Mischapparatur stattfindet, mit steigendem Molekulargewicht des
Polymers zunimmt. Das Ausmass des Abbaus wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
signifikant vermindert und deshalb kann das erfindungsgemäße Verfahren
mit Polymeren mit höherem
Molekulargewicht durchgeführt
werden, als dies bei der herkömmlichen
Extruderverarbeitung praktikabel war. Im Allgemeinen wird jedoch
das erfindungsgemäße Verfahren
nicht mit Polymeren durchgeführt,
die ein derart hohes Molekulargewicht haben, dass es während des
Extruderpfopfverfahrens zu einem mehr als 30%igen Abbau des Polymers
kommt.
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Ein nichtdispergierendes VII kann
gegebenenfalls in die erfindungsgemäße Zusammensetzung eingeschlossen
sein. Es ist im Allgemeinen in einer Menge vorhanden, die der Menge
des verwendeten DVII entspricht, oder weniger. Der optionale, nichtdispergierende
VII-Teil der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kann Olefin-Copolymere, Metallocenpolymere, Polymethacrylat oder
Polymere von hydrierten Dienen und/oder deren Copolymeren mit Vinylaminen
enthalten, vorzugsweise jedoch Homopolymere von hydrierten konjugierten
Dienen oder deren Copolymeren mit vinylaromatischen Kohlenwasserstoffen.
Eine Vielzahl von Polymeren mit Molekulargewicht des letztgenannten
Typs kann als das Basispolymer des in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
verwendeten nichtdispergierenden VIIs verwendet werden. Polymere,
die erfindungsgemäß als das
nichtdispergierende VII-Polymer bevorzugt sind, schließen die
hydrierten Derivate von Homopolymeren und Copolymeren ein, wie diejenigen,
die in den US-A-3,135,716,
US-A-3,150,209, US-A-3,496,154, US-A-3,498,960, US-A- 4,145,298 und US-A-4,238,202
beschrieben sind. In dem erfindungsgemäßen Verfahren als nichtdispergierendes
VII-Basispolymer brauchbare Polymere schließen auch hydrierte und selektiv
hydrierte Derivate von Blockcopolymeren ein, wie diejenigen, die
z. B. in den US-A-3,231,635, US-A-3,265,765, US-A-3,322,856 und
US-A-3,772,196 gelehrt werden. Als das Basispolymer akzeptable Polymer
schließen
ferner hydrierte und selektiv hydrierte Derivate von Polymeren mit
Sternform ein, wie diejenigen, die z. B. in den US-A-4,033,888,
US-A-4,077,893, US-A-4,141,847, US-A-4,391,949 und US-A-4,444,953 gelehrt
werden.
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Im Allgemeinen sind durchschnittliche
Molekulargewichte (Zahlenmittel) für das nichtdispergierende VII-Basispolymer
von etwa 200.000 bis etwa 3.000.000 akzeptabel, wenn das Basispolymer
eine hydriertes Polymer mit Sternkonfiguration aus einem oder mehreren
konjugierten Dienen oder ein Polymer mit Sternkonfiguration aus
einem oder mehreren α-Olefinen
ist. Bei Basispolymeren, die lineare Copolymere mit mehr als etwa
15 Gew.-% Monoalkenylarenen sind, sind durchschnittliche Molekulargewichte
(Zahlenmittel) von etwa 80.000 bis etwa 150.000 akzeptabel. Wenn
das nichtdispergierende VII-Basispolymer ein Copolymer mit Sternkonfiguration
und mehr als etwa 3 Gew.-% Monoalkenylarenen ist, betragen die Molekulargewichte
vorzugsweise etwa 300.000 bis etwa 1.500.000.
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Die mit Diolefinen hergestellten
nichtdispergierenden VII-Polymere
als auch die mit Diolefinen hergestellten Dispergiermittel/VII-Copolymere
sind ethylenisch ungesättigt,
und diese Polymere werden hydriert. Wenn das Polymer hydriert wird,
kann die Hydrierung unter Verwendung einer beliebigen der in der
Technik bekannten Techniken durchgeführt werden. Zum Beispiel kann
die Hydrierung unter Verwendung von Methoden wie denjenigen, die
z. B. in den US-A-3,113,986 und US-A-3,700,633 beschrieben werden,
so durchgeführt
werden, dass sowohl die ethylenische als auch die aromatische Ungesättigtheit
umgewandelt (gesättigt) wird,
oder die Hydrierung kann selektiv durchgeführt werden, so dass ein signifikanter
Teil der ethylenischen Ungesättigtheit umgewandelt
wird, während
wenig oder keine aromatische Ungesättigtheit umgewandelt wird, wie
z. B. in den US-A-3,634,595, US-A-3,670,054, US-A-3,700,633 und US-E-27145
gelehrt wird. Es kann auch eine beliebige von diesen Methoden verwendet
werden, um Polymere zu hydrieren, die nur ethylenische Ungesättigtheit
enthalten und die frei von aromatischer Ungesättigtheit sind.
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Die durchschnittlichen Molekulargewichte
(Zahlenmittel), wie sie für
alle linearen anionischen Polymere verwendet werden, beziehen sich
auf das durchschnittliche Molekulargewicht (Zahlenmittel), gemessen
mittels Gelpermeationschromatographie (GPC) mit einem Polystyrolstandard.
Bei Sternpolymeren werden die durchschnittlichen Molekulargewichte
(Zahlenmittel) mit der gleichen Methode oder durch Lichtstreutechniken bestimmt.
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Die Molekulargewichte von linearen
Polymeren oder nicht aneinandergefügten linearen Segmenten von
Polymeren wie Mono-, Di- und Triblockpolymeren etc. oder Armen von
radialen oder Sternpolymeren vor dem Koppeln werden einfach mit
GPC bestimmt, nachdem das GPC-System entsprechend kalibriert wurde. Bei
anionisch polymerisierten linearen Polymeren ist das Polymer im
Wesentlichen monodispers (das Verhältnis durchschnittliches Molekulargewicht
(Gewichtsmittel)/durchschnittliches Molekulargewicht (Zahlenmittel) liegt
nahe 1), und es ist sowohl einfach als auch adäquat beschreibend, das "Peak"-Molekulargewicht
(das manchmal als "scheinbares" Molekulargewicht
bezeichnet wird) der beobachteten engen Molekulargewichtsverteilung
anzugeben. Normalerweise liegt der Peakwert zwischen dem Zahlen-
und dem Gewichtsmittel. Das Peakmolekulargewicht (oder scheinbare
Molekulargewicht) ist das Molekulargewicht der in dem Chromatogramm
gezeigten Hauptspezies. Bei polydispersen Polymeren sollte das durchschnittliche
Molekulargewicht (Gewichtsmittel) aus dem Chromatogramm berechnet
und verwendet werden. Als in den Säulen für die GPC zu verwendende Materialien
werden normalerweise Styrol/Divinylbenzol-Gele oder Kieselgele verwendet
und sind ausgezeichnete Materialien.
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Tetrahydrofuran ist ein ausgezeichnetes
Lösungsmittel
für Polymere
des hier beschriebenen Typs. Ein Brechungsindexdetektor kann verwendet
werden.
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Die Bestimmung des wahren Molekulargewichts
des fertigen gekoppelten radialen oder Sternpolymers ist bei Verwendung
von GPC nicht so einfach oder leicht durchzuführen, weil sich die radialen
oder sternenförmigen
Moleküle
nicht trennen und durch die gepackten GPC-Säulen in der gleichen Weise
eluieren wie dies die für
die Kalibrierung verwendeten linearen Polymere tun, und deshalb
ist die Ankunftszeit an dem UV- oder Brechungsindexdetektor kein
gutes Maß für das Molekulargewicht.
Die Bestimmung des durchschnittlichen Molekulargewichts (Gewichtsmittel)
mittels Lichtstreuungstechniken stellt eine gute Methode zur Verwendung
bei radialen oder Sternpolymeren dar. Die Probe wird in einem geeigneten
Lösungsmittel
in einer Konzentration von weniger als 1,0 g Probe pro 100 ml Lösungsmittel
aufgelöst
und unter Verwendung einer Spritze und porösen Membranfiltern mit weniger
als 0,5 μm
Porengröße direkt
in die Lichtstreuzelle filtriert. Die Lichtstreubestimmungen werden
als Funktion des Streuwinkels und der Polymerkonzentration unter
Verwendung von Standardmethoden durchgeführt. Der differentielle Brechungsindex
(differential refractive Index, DRI) der Probe wird bei der gleichen
Wellenlänge
und in dem gleichen Lösungsmittel
bestimmt, die für
die Lichtstreuung verwendet werden. Die folgenden Literaturstellen
sind für
solche Bestimmungen relevant:
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- 1. Modern Size-Exclusion Liquid Chromatography, W.W. Yau,
J.J. Kirkland, D.D. Bly, John Wiley & Sons, New York, NY, 1979.
- 2. Light Scattering from Polymer Solution, M.B. Huglin, Hrsg.,
Academic Press, New York, NY, 1972.
- 3. W. Kaye und A.J. Havlik, Applied Optics, 12, 541 (1973).
- 4. M.L. McConnell, American Laboratory, 63, Mai, 1978.
-
Das erfindungsgemäße Pfropfverfahren wird bevorzugt
unter Verwendung von unverdünntem
Polymer in einem Extruder durchgeführt. Das Polymereinsatzmaterial,
bestehend aus einem oder mehreren Polymeren, wird in die Eingangsmaterialöffnung des
Extruders eingeführt.
Gegebenenfalls kann eine geringe Menge Verdünnungsöl mit dem Polymer oder an einer
beliebigen anderen Stelle in dem Extruder eingeführt werden. Das NVI wird in
den Extruder stromabwärts
von dem Polymereinsatzmaterial eingeführt. Das NVI kann unverdünnt oder
als Lösung
in etwas organischem Lösungsmittel
eingeführt
werden. Wenn zusätzliches Öl notwendig
ist, kann es nach der Einführung
des NVI zugesetzt werden. Ein Peroxidkatalysator wird dann in den
Extruder gegeben, um das Pfropfen von NVI auf das Polymer zu starten.
Das Peroxid kann unverdünnt oder
als Lösung
in Öl zugesetzt
werden. Die Reaktion läuft
dann ab, während
die Materialien in den Extruder erhitzt und gemischt werden. Am
Ende des Extruders befindet sich normalerweise ein Vakuumentlüftungsloch, aus
dem unumgesetzte Materialien und Nebenprodukte von dem Polymer entfernt
werden, bevor dieses den Extruder verlässt. Nachdem das gepfropfte
Polymer den Extruder verlassen hat, wird es durch Endverfahren wie
Bestäuben
mit Antioxidantien oder Mischen mit anderen VII-Polymeren behandelt.
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Das in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Verdünnungsöl kann ein
beliebiger geeigneter flüssiger
Kohlenwasserstoff sein. Ein flüssiger
Kohlenwasserstoff ist ein geeignetes Verdünnungsmittel, wenn er mit Polyolefinpolymeren
kompatibel ist, jedoch nicht mit aromatischen Kohlenwasserstoffpolymeren
kompatibel ist. Ein solches Verdünnungsmittel
würde dazu
neigen, den Olefinmonomerteil des Polymers aufzuquellen, ohne sich
auf den aromatischen Kohlenwasserstoffmonomerteil des Polymers auszuwirken,
wenn das Polymer einen aromatischen Teil enthält. Der flüssige Kohlenwasserstoff kann
eine reine Verbindung sein, wird im Allgemeinen aber ein Gemisch
von Verbindungen sein, wie es in einer Erdöldestillatfraktion vorhanden
ist. Es ist jedoch wichtig, dass das Verdünnungsmittel während der
Verarbeitung flüssig
bleibt. Es ist deshalb wichtig, dass das Verdünnungsmittel einen Siedepunkt
oberhalb der Höchsttemperatur
besitzt, die während
der Verarbeitungsschritte auftritt. Vorzugsweise ist das Verdünnungsmittel
eine neutrale Erdöldestillatfraktion,
die im Allgemeinen im Treib- oder Brennstofföl- und/oder Schmierölsiedebereich
siedet. Insbesondere bevorzugt hat das Verdünnungsmittel eine Dichte von
etwa 0,9, einen ASTM-Anfangssiedepunkt (initial boiling point, IBP) von
etwa 377°C
(710°F)
und einen RSTM-90%-Siedepunkt
von etwa 463°C
(865°F).
Aromatenfreie Verarbeitungsöle
und Verarbeitungsöle
mit niedrigem Aromatengehalt sind im Allgemeinen bevorzugt. "SHELLFLEX 371" ("SHELLFLEX" ist eine eingetragene
Marke), ein von der Shell Oil Company, Houston, Texas, USA, erhältliches
Verarbeitungsöl
ist ein Beispiel für
ein bevorzugtes Verarbeitungsöl.
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Die tatsächlich verwendete Menge des
Reagens N-Vinylimidazol überschreitet
im Allgemeinen die Menge, die auf das Copolymer gepfropft werden
soll, um etwa 10 bis etwa 50%.
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Vorzugsweise wird die Pfropffunktionalisierung
in der Gegenwart von 0,05 bis 0,50 Gew.-% radikalischem Initiator,
bezogen auf das Copolymer, durchgeführt. Ein beliebiger der in
der Technik für
Pfropfreaktionen des hier ins Auge gefassten Typs als wirksam bekannten
radikalischen Initiatoren kann in dem erfindungsgemäßen Verfahren
als der radikalische Initiator verwendet werden. Geeignete radikalische
Initiatoren schließen
die verschiedenen organischen Peroxide und Hydroperoxide als auch
die verschiedenen organischen Azoverbindungen ein. Typische organische
Peroxide schließen
Benzoylperoxid, tert.-Butylperoxypivalat, 2,4-Dichlorbenzoylperoxid,
Decanoylperoxid, Propionylperoxid, Hydroheptylperoxid, Cyclohexanonperoxid, tert.-Butylperbenzoat,
Dicumylperoxid und Lauroylperoxid ein. Typische Hydroperoxide schließen tert.-Butylhydroperoxid
und 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.-butylperoxid)hexan ein. Typische organische
Azoinitiatoren schließen.
2,2-Azobis(2-methylpropionitril), 2,2-Azobis(2-methyl-valeronitril)
und 4,4'-Azobis(4-cyanovaleriansäure) ein.
Im Allgemeinen wird der radikalische Initiator in einer Konzentration
von etwa 0,05 bis etwa 0,50 Gew.-% ver wendet, bezogen auf das Polymer.
Besonders bevorzugte radikalische Initiatoren schließen Di-tert.-butylperoxid,
1,1-Bis(tert.butylperoxy)-3,3,5-trimethylcyclohexan, tert.-Butylcumylperoxid
und 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.-butylperoxy)hexan ein.
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Das Copolymer, das Verdünnungsmittel,
N-Vinylimidazol und der radikalische Initiator werden bei einer
Temperatur und einem Druck kontaktiert, die ausreichen, um sicherzustellen,
dass sich sowohl das Copolymer als auch das N-Vinylimidazol in der
flüssigen
oder geschmolzenen Phase befinden, wenn die Reaktion stattfindet.
Die Reaktanten werden in einer Mischvorrichtung kontaktiert, die
in der Lage ist, hohe mechanische Energie zu übertragen, wie einem Extruder,
einem Banbury-Mischer oder einem Mischer mit Sigma-Schaufeln. Diese
Vorrichtungen werden hier als Extruder bezeichnet.
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In der Reaktionsstufe ist es bevorzugt,
das die Reaktion in der Abwesenheit von Sauerstoff stattfindet. Ein Überdecken
mit Stickstoff wird oft verwendet, um dieses Ergebnis zu erreichen.
Der Grund dafür,
dass die Reaktion in Abwesenheit von Sauerstoff durchgeführt wird,
besteht darin, dass das resultierende Additiv oxidativ instabil
sein kann, wenn Sauerstoff während
der Bildung des Additivs vorhanden ist.
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Im Allgemeinen und in dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann die Extrudertemperatur bei etwa 160°C bis etwa 250°C liegen,
während
die Reaktion zwischen dem Copolymer und dem N-Vinylimidazol stattfindet,
in Abhängigkeit
von dem bestimmten verarbeiteter Copolymer. Eine Variation der Temperatur
in den verschiedenen Stufen des Extruders ist in dem erfindungsgemäßen Verfahren
nicht notwendig, und die Temperatur wird deshalb so konstant wie
möglich
gehalten, während
das Copolymer durch den Extruder geführt wird, außer dass
die Temperatur in der Eingangszone, d. h. der Zone oder den Zonen,
in der oder denen das Einsatzmaterial eingeführt wird, im Allgemeinen etwas
unterhalb der Temperatur der Reaktionszone gehalten werden kann,
um das Mischen des radikalischen Initiators zu optimieren und dadurch
die Pfropfwirksamkeit zu verbessern.
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Das Copolymer wird zuerst mit dem
geeigneten Verdünnungsmittel
kombiniert, während
das Copolymer durch die Mischvorrichtung geleitet wird. Das Einführen des
Verdünnungsmittels
in den Extruder vor dem N-Vinylimidazol oder dem radikalischen Initiator
dient dazu, dass Ausmaß des
Spaltens oder des Abbaus des Polymers zu vermindern, die sonst stattfinden
würden,
wie in der US-A-5,073,600 beschrieben ist.
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Während
das Copolymereinsatzmaterial und das Verdünnungsmittel weiter durch den
Extruder wandern, werden sie zunächst
entweder mit dem N-Vinylimidazol oder dem radikalischen Initiator
kontaktiert. Eine Zugabe des N-Vinylimidazols vor der Zugabe des
radikalischen Initiators ist bevorzugt, weil, wie in der US-A-5,073,600
beschrieben ist, die vorherige Zugabe des radikalischen Initiators
im Allgemeinen zu einer erhöhten
Menge von quervernetztem oder gekoppeltem Polymer in dem Produkt
führt,
das aus der Mischvorrichtung entnommen wird. N-Vinylimidazol kann
in die Mischvorrichtung als Flüssigkeit
oder als Lösung
in einem geeigneten Lösungsmittel
eingeführt
werden. Die Temperatur in der Mischvorrichtung an der Stelle, an
der das N-Vinylimidazol eingeführt
wird, ist für
das erfindungsgemäße Produkt
nicht entscheidend. Aus Gründen,
die nachfolgend vollständig
erklärt
werden, wird das Polymer vorzugsweise bei einer Temperatur unterhalb
von etwa 210 °C
vorliegen, wenn das N-Vinylimidazol eingeführt wird.
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Während
das Polymer, das Verdünnungsmittel
und das N-Vinylimidazol weiter durch die Mischvorrichtung wandern,
wird das Gemisch als nächstes
mit einem radikalischen Initiator kontaktiert. Der radikalische
Initiator kann in die Mischvorrichtung unverdünnt oder als Lösung eingeführt werden.
Die meisten der zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren
ins Auge gefassten radikalischen Initiatoren sind im Normalzustand
flüssig
und werden im Allgemeinen in den Extruder in diesem Zustand eingeführt. Wie
in der Technik gut bekannt ist, haben radikalische Initiatoren,
wie die hier zur Verwendung ins Auge gefassten, im Allgemeinen bei
erhöhten
Temperaturen eine sehr kurze Halbwertszeit und zersetzen sich selbst
bei den Temperaturen in dem hier zur Verwendung ins Auge gefassten
Bereich. Es ist deshalb wichtig, den radikalischen Initiator in die
Mischvorrichtung bei einer Temperatur einzuführen, die so niedrig liegt
wie vernünftigerweise
praktikabel ist, und dann vergleichsweise schnell die Temperatur
des gesamten Gemischs auf die gewünschte Reaktionstemperatur
zu bringen, um so die höchste
Wirksamkeit während
der Pfropfreaktion sicherzustellen. Unter diesem Gesichtspunkt wird
die höchste
Reaktionseffizienz im Allgemeinen erreicht, wenn die Temperatur
des Gemischs, mit dem der radikalische Initiator eingangs kontaktiert
wird, bei etwa 160 °C
bis etwa 210°C
liegt. Deshalb werden, wie oben erwähnt, die ersten Stufen der
Mischvorrichtung im Allgemeinen bei einer Temperatur in diesem Bereich
gehalten, um die höchste
Reaktionseffizienz sicherzustellen. Die Temperatur wird jedoch auf
die gewünschte
Reaktionstemperatur so schnell wie praktikabel erhöht, nachdem
der radikalische Initiator zugesetzt wurde.
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Das Abgas aus der Reaktionszone enthält unumgesetztes
N-Vinylimidazol,
wenn die Pfropfreaktion nicht bis zur Vollständigkeit verläuft. Weil
das N-Vinylimidazol für
ein Viskositätsindexverbesserungsmittel
für Schmieröl schädlich wäre, wenn
es in dem Polymerprodukt in ungepfropftem Zustand verbleiben würde, sollte mindestens
ein Teil der unumgesetzten Verbindung aus dem Polymerprodukt vor
der Verwendung abgetrennt werden. Eine beliebige der in der Technik
bekannten Techniken wie Strippen und Extraktion kann verwendet werden.
Regelmäßig kann
jedoch ein Teil des unumgesetzten N-Vinylimidazols aus dem Abgas
der Pfropfreaktionszone einfach durch Vakuumentlüften des Abgases entfernt werden,
nachdem die Pfropfreaktion abgeschlossen ist. Der Dampf enthält, neben
unumgesetztem N-Vinylimidazol, Zersetzungsprodukte des radikalischen
Initiators, die als Ergebnis von z. B. Zersetzung gebildet werden.
Im Allgemeinen entfernt Vakuumentlüfter das Pfropfreaktorabgases
etwa 20 bis etwa 80% des in dem Abgas enthaltenem unumgesetzten
N-Vinylimidazols. Die Temperatur der Zone, der das Abgas entnommen
wird, sollte natürlich
erhöht
werden, um den Dampfdruck der zu entlüftenden Komponenten zu erhöhen.
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Das Verfahren zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Polymere
besitzt den gewünschten
Vorteil, in Standardausrüstungen
für die
Polymerbehandlung durchführbar
zu sein. Außerdem
beträgt
die Verweilzeit des Verfahrens nur etwa 15 Sekunden bis etwa 3 Minuten.
Dies ist ein klarer Vorteil im Vergleich mit der bekannten Lösungsfunktionalisierung.
Das Produkt des vorliegenden Verfahrens weist deshalb eine engere
Molekulargewichtsverteilung als Produkte von vorbekannten Lösungsfunktionalisierungsmethoden
auf. Die engere Molekulargewichtsverteilung vermindert die Zersetzungsrate
des Polymers beim Schmieröleinsatz
und erhöht
deshalb die Beibehaltung des "Verdickungs"-Effekts des Polymers.
Dieser Vorteil zeigt sich durch einen niedrigeren Scherverlust oder
DIN (ASTM D-3945)-Verlust. Das Produkt des vorliegenden Verfahrens
weist auch ausgezeichnete Viskositätsindexverbesserungseigenschaften
und ausgezeichnete Dispergiercharakteristika auf.
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Die vorliegende Erfindung wird außerdem durch
die folgenden verdeutlichenden Beispiele verstanden.
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Beispiele
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In den Beispielen 1 bis 4 wurde ein
lineares Diblock-Copolymer in einem ko-rotierenden, vollständig ineinandergreifenden,
vollständig
selbstabstreifenden Doppelschneckenextruder Berstorff ZE-40A mit
einer Rate von 36 kg/h (80 lbs/h) extrudiert. Das verwendete Copolymer
war ein Polystyrol/hydriertes Polyisopren-Diblock-Copolymer mit
etwa 37 Gew.-% Polystyrol und mit einem Gesamtmolekulargewicht von
etwa 97.000. Der Polyisoprenblock war hydriert, um mehr als 98%
der ursprünglichen
ethylenischen Ungesättigtheit zu
entfernen. Dies wird als Polymer A bezeichnet.
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Beispiel 1
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Das Blockcopolymer wurde in den Extruder
eingeführt
und mit 36 kg/h (80 lbs/h) gefördert.
Die erste Injizieröffnung
wurde verwendet, um eine Mischung von 67,5 Gew.-% N-Vinylimidazol
(NVI) mit 32,5 Gew.-% Aceton mit einer Rate von 13,6 ml/min zu injizieren.
Die zweite Injizieröffnung
wurde verwendet, um das Peroxid 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.-butylperoxy)hexan,
25 Gew.-% in Penrico-Öl,
mit einer Rate von 240 ml/h zu injizieren. Die Copolymerschmelze
wurde dann an einer Vakuumöffnung
vorbeigeleitet, die bei einem Druck von 6,5 kPa (26 Zoll Wassersäule) betrieben
wurde, bevor sie die Stempelplatte verließ, unter Wasser pelletiert
und dann entwässert,
schleudergetrocknet und verpackt wurde. Das Copolymer in diesem
Beispiel enthielt 2.400 ppm an das Polymer gebundenen Stickstoff.
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Beispiel 2
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Dieses Beispiel wurde wie Beispiel
1 durchgeführt,
jedoch mit den folgenden Einsatzmaterialraten: Polymer 36 kg/h (80
lbs/h), NVI/Aceton 5,4 ml/min, Peroxid/Öl 240 ml/h. Das Polymer von
Beispiel 2 besaß einen Gehalt
an gebundenem Stickstoff von 900 ppm.
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Beispiel 3
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Dieses Beispiel wurde wie Beispiel
1 durchgeführt,
jedoch mit den folgenden Einsatzmaterialraten: Polymer 36 kg/h (80
lbs/h), NVI/Aceton 13,6 ml/min, Peroxid (tert.-Amylperoxid)/Öl 240 ml/h.
Das Polymer aus Beispiel 3 besaß einen
Gehalt an gebundenem Stickstoff von 1.900 ppm.
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Beispiel 4
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Dieses Beispiel wurde wie Beispiel
1 durchgeführt,
jedoch mit den folgenden Einsatzmaterialraten: Polymer 36 kg/h (80
lbs/h), NVI/Aceton 23,6 ml/min, Peroxid (tert.-Amylper oxid)/Öl 240 ml/h.
Das Polymer aus Beispiel 4 wies einen Gehalt an gebundenem Stickstoff
von 4.700 ppm.
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Die Polymere aus den Beispielen 1
bis 4 als auch die ungepfropften Diblock-Copolymer-Vorläufer wurden
zum Testen mit vollformuliertem Motoröl SAE 15W-40 gemischt. Die
Formulierung dieser Öle
war die folgende:
("SHELL") ist eine eingetragene Marke. ECA 11039
ist eine Stockspunktsenkungsmittel vom Polymethacrylattyp. AC-60-C
ist ein überbasisches
Calciumsalicylat-Detergens. HITEC 1230 ist ein patentiertes DI-Paket.
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Mit den folgenden Industrie-Standard-Tests
wurden die rheologischen Eigenschaften untersucht. KV ist die kinematische
Viskosität
(mm2/s) bei 100°C, bestimmt gemäß ASTM D445.
CCS ist die Cold Cranking Simulator-Scherviskosität (mPa·s), bestimmt
gemäß ASTM D5293
bei der für
den bestimmten Öltyp
angegebenen niedrigen Temperatur. MRV ist die mit einem Mini-Rotary-Viskosimeter
bestimmte Viskosität
bei niedriger Scherung und niedriger Temperatur (mPa·s), bestimmt
gemäß ASTM D4684.
Der Orbahn-Test bestimmt den Permanentverlust der KV, wenn das Öl in einer
Dieseleinspritzausrüstung
gemäß ASTM D3945
geschert wird.
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Die Ergebnisse dieser rheologischen
Untersuchungen sind in Tabelle 1 angegeben. Die Ergebnisse zeigen,
dass alle NVI-gepfropften Polymere gute 15W/40-Öle ergeben. Alle fünf Öle wurden auf
eine KV von etwa 14,3 mm2/s verdickt. Bei
der gleichen KV geben alle vier NVI-gepfropften Polymere bessere
Viskositäten bei
niedrigerer Temperatur, sie geben jedoch einen etwas erhöhten Scherungsabbau
im Orbahn-Test.
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Ein Industrie-Standard-Motortest
zur Bestimmung des Zylinder-Ventilstößelverschleißes, der
General Motors 6.2L-Test, wurde mit Ölen durchgeführt, die
jeweils eines der fünf
Polymere enthielten. Die in Tabelle 1 angegebenen Ergebnisse zeigen,
dass alle vier NVI-gepfropften Polymere Öle ergeben, die weniger Verschleiß zeigen
als das Öl
auf der Basis von unfunktionalisiertem VII.
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Somit ergeben alle NVI-gepfropften
Polymere bessere rheologische Eigenschaften bei niedriger Temperatur
und einen geringeren Motorverschleiß als das ungepfropfte Polymer.
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In den Beispielen 5 und 6 wurde ein
Polymereinsatzmaterial verwendet, das aus dem gleichen Polystyrol/hydriertes
Polyisopren-Diblock-Copolymer A und als Co-Einsatzmaterial einem
weiteren Polystyrol/hydriertes Polyisopren-Diblock-Copolymer das
etwa 10 Gew.-% kegelförmiges
Polystyrol enthielt und ein Molekulargewicht von 225.000 besaß, besteht.
Dieses zweite Polymer wird als Polymer B bezeichnet.
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Beispiel 5
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Dieses Polymer wurde nach dem gleichen
Verfahren und mit den gleichen Einsatzmaterialraten wie in Beispiel
1 hergestellt, jedoch mit einem Polymergemisch aus 75 Gew.-% Polymer
A und 25 Gew.-% Polymer B. Dieses Polymer aus Beispiel 5 wies einen
Gehalt an gebundenem Stickstoff von 1.950 ppm auf.
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Beispiel 6
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Dieses Polymer wurde nach dem gleichen
Verfahren und mit den gleichen Einsatzmaterialraten wie Beispiel
5 hergestellt, jedoch mit einem Gemisch aus 90 Gew.-% Polymer A
und 10 Gew.-% Polymer B. Dieses Polymer von Beispiel 6 wies einen
Gehalt an gebundenem Stickstoff von 1.250 ppm auf.
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Die Beispiele 7 und 8 verwendeten
ein Polymereinsatzmaterial, das aus dem gleichen Polystyrol/hydriertes
Polyisopren-Diblock-Copolymer
A und als Co-Einsatzmaterial aus einem radialen Polystyrol/hydriertes Polyisopren-Polymer
bestand, das als Polymer C bezeichnet wird. Die Arme von Polymer
C waren Polystyrol/hydriertes Polyisopren-Diblockpolymere mit etwa
6 Gew.-% Polystyrol und mit einem Gesamtmolekulargewicht für jeden
Arm von etwa 55.000. Etwa 20 dieser Diblockarme waren zusammengekoppelt,
um Polymer C zu bilden.
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Beispiel 7
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Dieses Polymer wurde nach dem gleichen
Verfahren wie Beispiel 1 hergestellt, jedoch mit einem Polymergemisch
aus 75 Gew.-% Polymer A und 25 Gew.-% Polymer C und unter Injizieren
von unverdünntem NVI
mit einer Rate von 9,1 ml/min. Dieses Polymer von Beispiel 7 wies
einen Gehalt an gebundenem Stickstoff von 1.910 ppm auf.
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Beispiel 8
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Dieses Polymer wurde nach dem gleichen
Verfahren und mit den gleichen Injektionsraten wie Beispiel 7 hergestellt,
außer
das ein Polymergemisch aus 60 Gew.-% Polymer A und 40 Gew.-% Polymer
C verwendet wurde. Dieses Polymer von Beispiel 8 wies einen Gehalt
an gebundenem Stickstoff von 1.850 ppm auf.
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Beispiel 9
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Die Verwendung eines Dispergiermittel/VIIs
sollte die Herstellung von Motorenölen ermöglichen, die weniger aschefreies
Dispergiermittel enthalten, als in Ölen notwendig ist, die nichtdispergierendes
VII enthalten. Dieses Beispiel zeigt, dass, wenn Polymer A durch
den NVI-gepfropften Typ von Polymer A aus Beispiel 1 ersetzt wird,
mindestens 40 Gew.-% aschefreies Dispergiermittel, das bei der Verwendung
von Polymer A notwendig ist, aus der Motorölformulierung weggelassen werden
können
und trotzdem noch eine akzeptable Motorreinheit erhalten werden
kann.
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Die Motorölformulierung bei diesem Experiment
verwendete die Basisöle
Chevron 100N und 240N und ein patentiertes DI-Paket von Ethyl, das
die gleichen Additive enthielt, die normalerweise zur Herstellung von
befriedigenden Motorölen
mit Polymer A verwendet werden, außer dass es 40 Gew.-% aschefreies
Dispergiermittel weniger enthielt. Ein 10W40-Motoröl wurde
formuliert, indem 1,1 Gew.-% DVII aus Beispiel 1, das DI-Paket mit
den verminder ten Niveaus an aschefreiem Dispergiermittel und die
zwei Basisöle
im korrekten Verhältnis
verwendet wurden, um der l0W-Spezifikation zu entsprechen. Die Fähigkeit
dieses Öls,
den Motorreinheitsanforderungen zu entsprechen, wurde in dem Sequence
VE-Motortest bezüglich
Schlamm, Lack und Verschleiß getestet.
Die folgenden Ergebnisse wurden erhalten.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ergab eine
durchschnittliche Motorschlammbewertung von 9,34, wobei das Bestehen/Versagen-Minimum
bei diesem Test 9,0 beträgt.
Entsprechend überschritt
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
das Minimum für
die Aspekte Ventilkipphebeldeckschlamm, durchschnittlicher Motorlack
und Kolbenmantellack des Tests. Die Aspekte durchschnittlicher Nockenverschleiß und maximaler
Nockenverschleiß des
Tests wurden mit einem großen
Spielraum bestanden. Diese Ergebnisse zeigen, dass in Ölen, die
ein erfindungsgemäßes DVII
enthalten, mindestens 40 Gew.-% aschefreies Dispergiermittel weniger
nötig sind,
um die Motorreinheitsleistung zu ergeben, die in Ölen nötig ist,
die ein nichtdispergierendes VII verwenden.
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Beispiel 10
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Die Senkung von aschefreiem Dispergiermittel,
die durch die Verwendung des erfindungsgemäßen DVII ermöglicht wird,
bringt nicht nur einen ökonomischen
Vorteil, indem die Kosten für
aschefreies Dispergiermittel verringert werden, sondern liefert
auch eine verbesserte Treib- oder Brennstoffwirtschaftlichkeit in den
erfindungsgemäßen Formulierungen.
Um zu zeigen, dass die Verringerung von aschefreiem Dispergiermittel
eine Verbesserung der Treib- oder Brennstoffwirtschaftlichkeit mit
sich bringt, wurde eine weitere Formulierung wie Beispiel 7 hergestellt,
außer
dass das Basisölverhältnis justiert
wurde, um ein 5W30-Öl
zu geben. Dies bedeutet, dass es 1,1 Gew.-% DVII aus Beispiel 1
und die gleiche Menge des patentgeschützten DI-Pakets, das normalerweise
zur Verwendung mit dem nichtdispergierenden VII-Polymer A nötig ist,
enthält,
außer dass
es 40 Gew.-% aschefreies Dispergiermittel weniger enthält. Die
Treib- oder Brennstoffwirtschaftlichkeit wurde unter Verwendung
des Standards-Industrie-Tests Sequence VIA bestimmt.
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In dem Sequence VIA-Test wird die
Testprobe gegen ein Standardreferenzöl gemessen und die effektive
Treib- oder Brennstoffwirtschaftlichkeitsverbesserung (Effective
Fuel Economy Improvement, EFEI) wird bestimmt. Die folgende Tabelle
zeigt die Standardmindestanforderungen für SAE 10W30-, 5W30- und 0W20-Öle als auch
die zwei Tests, die mit 5W30-Ölen
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Dispergiermittels/VII-Blockcopolymersbestimmt
wurden.
Sequence
VIA-Ergebnisse | |
SAE
10W-30 Öle | 0,5%
EFEI (Mindeststandard) |
SAE
5W-30 Öle | 1,1%
EFEI (Mindeststandard) |
SAE
0W-20 Öle | 1,42%
EFEI (Mindeststandard) |
Erfindung
5W-30 | 1,42%
EFEI (tatsächlich) |
Erfindung
5W-30 (Wiederholung) | 1,51%
EFEI (tatsächlich) |
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Die ersten drei Zeilen in der Tabelle
zeigen die Standards bei steigendem Leistungsniveau. Mit anderen
Worten zeigt sich das niedrigste Leistungsniveau bei 10W-30 Ölen, dann
SW-30 Ölen und
letztendlich 0W-20-Ölen.
Beim Betrachten der Testergebnisse in der vierten und fünften Zeile
der Tabelle kann man sehen, dass die erfindungsgemäße Zusammensetzung
den Standard der Treib- oder Brennstoffwirtschaftlichkeit für die äquivalenten
5B-30-Öle übertraf
und auch den Standard-Treib- oder Brennstoffwirtschaftlichkeitstest
des nächsthöheren Leistungsniveaus
(für 0W-20-Öle) übertraf.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Verringerung der Menge von aschefreiem
Dispergiermittel, die durch die Verwendung des erfindungsgemäßen DVII
ermöglicht
wird, den tatsächlichen
zusätzlichen
Vorteil einer verbesserten Treib- oder Brennstoffwirtschaftlichkeit
liefert.
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Die Verwendung der erfindungsgemäßen DVIIs
ermöglicht
es, die normale Behandlungsrate mit aschefreiem Dispergiermittel
um mindestens etwa 40% zu verringern. Die Verringerung des Gehalts
an aschefreiem Dispergiermittel, die durch das erfindungsgemäße DVII
bereitgestellt wird, ermöglicht
die Verwendung von mehr Basismaterial mit geringerer Flüchtigkeit.
Dies wird immer wichtiger, weil Motoröle mit verringerter Flüchtigkeit
wichtig sind, um den Katalysator des Motors zu schützen, was
zu geringeren Emissionen in die Umwelt führt. Darüber hinaus liefern diese gleichen
Formulierungen, als ein Ergebnis der geringeren Gehalte an aschefreiem
Dispergiermittel in den Formulierungen, durch die Verwendung des
erfindungsgemäßen DVII Formulierungen
mit stark erhöhter
Treib- oder Brennstoffwirtschaftlichkeit. Letztendlich ist es dem
Fachmann klar, dass nicht alle DVII-Polymere dem formulierten Motoröl all diese
Vorteile verleihen.