DE69702431T2 - Übungsanlage für Pferde - Google Patents
Übungsanlage für PferdeInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Bewegen von Pferden, die nicht an Zügeln sind, um eine geschlossene Bahn innerhalb von zwei Barrieren, mit einem Arm, der um die Bahn und über derselben bewegt werden kann, wobei an diesem Arm ein Antreibelement hängt, wobei das Antreibelement eine leitende Einrichtung aufweist und entlang der Bahn zwischen den Barrieren beweglich ist. Um Pferde in Kondition zu bringen und zu halten, ist aus EP-A-404 711 bekannt, daß man Pferde allein um eine geschlossene Bahn laufen oder traben läßt. Die Bahn ist durch einen Zaun geschlossen, der von zwei im wesentlichen konzentrisch angeordneten Barrieren, z. B. Wänden oder Umpfählungen, gebildet wird. Damit sich die Pferde bewegen, wird ein Arm, der ein Antreibelement trägt, über der Bahn hinter dem Pferd vorwärtsbewegt. Es ist bekannt, daß das Antreibelement in Form eines Metallnetzes oder Maschenmaterials, das am Arm hängt, oder in Form von Röhren bzw. Schläuchen oder Stäben aufgebaut ist. Um die Pferde zu ermuntern, wird häufig eine Spannung an das Antreibelement angelegt, z. B. etwa 6000 V bei einer sehr niedrigen Stromstärke.
- Die bekannte Anlage hat den Nachteil, daß, wenn das Antreibelement zerstört wird, weil die Pferde beispielsweise nach hinten ausschlagen, das gesamte Metallnetz ersetzt werden muß.
- Das Ausschlagen von Pferden (vergleichbar mit Schlägen eines kräftigen Bauarbeiters, der mit einem scharfkantigen Vorschlaghammer mit voller Kraft zuschlägt) bewirkt, daß sich die Antreibzäune verformen, was für Pferde ist extrem gefährlich, mit Sicherheit dann, wenn diese Zäune nicht sofort ersetzt werden. Die Lebensdauer der bekannten Antreibzäune ist außerdem begrenzt. Starre, unbewegliche Antreibzäune können auch ein Risiko darstellen, da sie nicht oder nicht ausrei chend nachgeben und zu Verletzungen oder Quetschungen führen können. Die Windkraft (CW-Wert) spielt bei den bekannten Antreibzäunen eine große Rolle und ist relativ hoch. Pferde, die mit voller Kraft an die Antreibzäune schlagen, bewirken, daß sich die gesamte Anlage bewegt und ein Geräusch erzeugt, was bei den Pferden in der Anlage Panik auslösen kann. Wenn der Zaun zurückprallt, besteht das Risiko, daß das Pferd selbst oder das hinter ihm laufende Pferd vom Zaun, der bei einem Ausschlagen hin- und herschwingt, getroffen wird.
- Aus US-A-3 349 751 ist eine Übungsvorrichtung für Pferde mit flexiblen Vorhängen bekannt, die jeweils aus mehreren flexiblen seilähnlichen Teilen, z. B. Seile, Kabel oder Schläuche usw., bestehen, die in einer Richtung quer über die Bahn voneinander beabstandet sind. Die bekannten Vorhänge haben einen Nachteil, nämlich daß, wenn die Pferde sich nicht bewegen, die Vorhänge sich zu leicht über den Rücken des Pferdes bewegen können, ohne daß sich das Pferd bewegen muß. Ferner können sich die Vorhänge bei einer Drehung infolge der Zentrifugalkräfte radial nach außen bewegen und sich in den Zäunen verfangen.
- Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anlage mit einem Antreibelement bereitzustellen, das in der Lage ist, dem Ausschlagen von Pferden standzuhalten, und das auf einfache Weise repariert werden kann, wenn es beschädigt ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Übungsanlage bereitzustellen, die bei der Verwendung sehr sicher ist und die wirtschaftlich betrieben werden kann.
- Zu diesem Zweck ist die erfindungsgemäße Übungsanlage dadurch gekennzeichnet, daß das Antreibelement eine Anzahl von flexiblen Kunststoffstabelementen aufweist, deren erstes Ende an dem Arm befestigt ist und deren zweites Ende frei am Arm hängt, wobei die leitende Einrichtung auf die Außenfläche der Stabelemente aufgebracht ist.
- Infolge der frei hängenden flexiblen Stabelemente werden die Pferde effizient um die Bahn herum angetrieben. Wenn das Pferd nach hinten gegen diese ausschlägt, haben die flexiblen Stabelemente einen hohen Freiheitsgrad der Bewegung und sind in der Lage, sich wegzubiegen, um dann in ihre vorherige Position zurückzuspringen, ohne beschädigt zu werden oder den Pferden Schaden zuzufügen. Infolge ihrer stabilen Position verfangen sich die erfindungsgemäßen Stäbe nicht im Zaun. Ferner kann in dem unwahrscheinlichen Fall, daß ein flexibles Stabelement beschädigt wird, das Element einfach durch ein anderes Element ersetzt werden, ohne daß die anderen Stabelemente vom Dreharm entfernt werden müssen. Die flexiblen Elemente sind leicht und stellen keine Gefahr für die Pferde da. Außerdem machen die flexiblen stabförmigen Elemente kein Geräusch, wenn sie angestoßen werden. Wenn ferner ein Pferd gegen die flexiblen Elemente ausschlägt, bewegt sich der Rest der Anlage nicht oder kaum, mit dem Ergebnis, daß die Drehbewegung des Arms nicht gestört wird. Ferner können sich die Pferde nicht mit ihren Beinen oder Hufen an den stabförmigen Elementen verfangen. Die leichten stabförmigen Elemente können auf der Haut keine Stöße oder Stiche bewirken, und wegen des niedrigen Gewichts und des relativ hohen CW-Werts der Elemente ist eine geringere Leistung erforderlich, um die Antreibeinrichtung zu drehen, und der Antriebsmotor hat eine längere Lebensdauer.
- In diesem Zusammenhang bedeutet "Stabelement" ein langgestrecktes Element, das entweder einen massiven oder hohlen Aufbau hat.
- Jedes Stabelement hat eine leitende Einrichtung. Wenn dem Stab ein Strom zugeführt wird, ist ein sanfter Kontakt mit dem Hinterteil des Pferdes ausreichend, um zu bewirken, daß sich das Pferd bewegt. Die Stabelemente bestehen aus Kunststoff, wobei die leitenden Elemente auf die Außenfläche der Stabelemente aufgebracht sind. Ein leitendes Element kann aus einem Metalldraht bestehen, obwohl festgestellt worden ist, daß das Umwickeln von Kunststoffröhren bzw. -schläuchen mit Metalldraht zu Spannungen und Verwerfungen der Röhren führt. Vorzugsweise weisen die leitenden Einrichtungen eine Metallfolie auf, die um die Stabelemente gewickelt ist. Durch Umwickeln der Stabelemente mit einer Metallfolie können Spannungen an der Elemente verhindert werden, und eine leitfähige Oberfläche wird auf eine einfache und effiziente Weise bereitgestellt. Die Metallfolie kann in Streifen um die Länge der Stabelemente gewickelt sein, wobei bevorzugt wird, die Metallfo lie so zu wickeln, daß die Wicklungen um das Stabelement herum aneinander anstoßen. Dadurch wird verhindert, daß ein Metallfolienstreifen reißt und die Leitfähigkeit ungünstig beeinflußt wird. Wenn die Wicklung um die gesamte Außenfläche der Stabelemente verläuft, können Kratzer oder Brüche in der Metallfolie auftreten, ohne daß diese die Leitfähigkeit entlang dem Stabelement ungünstig beeinflussen.
- Eine geeignete Metallfolie ist beispielsweise selbstklebendes Aluminiumband.
- Die Stabelemente weisen vorzugsweise eine Kunststoffröhre bzw. -schlauch der Art auf, wie sie in der Hochdrucktechnologie verwendet wird. Ein geeigneter Schlauch ist der Vink-Luftschlauch, der von Vink Kunststoffen, Didam, Niederlande vertrieben wird. Schläuche dieser Art weisen ein Gemisch aus PE-PVC auf und haben Wanddurchmesser von beispielsweise 3 bis 4 mm. Schläuche dieser Art sind sehr flexibel und kehren nach einem Verbiegen in eine Position zurück, wo sie gerade nach unten hängen. Die Stabelemente sind vorzugsweise in einer vertikalen Buchse angeordnet, so daß sie in dieser frei verschoben werden können. Bei dem unwahrscheinlichen Ereignis, daß sich der Arm der Übungsanlage über das Pferd bewegt, weil das Pferd beispielsweise fällt, werden die Stabelemente in den Buchsen nach oben geschoben, ohne das Pferd zu verletzen. Anschlagelemente, die am oberen Rand der Buchse in Eingriff treten, sind am oberen Ende der Stabelemente angebracht. Ferner verhindern die Buchsen, daß sich das Stabelement bei Drehung des Arms um die Bahn infolge der Zentrifugalkraft aus seiner vertikalen Position bewegt.
- Die Stabelemente können anstatt in einer Buchse auch in Löchern, die in einem Teil des Arms ausgeführt sind, oder an Ringen hängen, die entlang der Außenseite des Arms positioniert sind.
- Eine zu Darstellungszwecken dienende Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Übungsanlage wird nachstehend ausführlich mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1 eine grafische Darstellung einer erfindungsgemäßen Übungsanlage,
- Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Details des erfindungsgemäßen Antreibelements,
- Fig. 3 in grafischer Darstellung die flexiblen Merkmale der erfindungsgemäßen Stabelemente und
- Fig. 4 in vergrößertem Maßstab einen Teilschnitt einer flexiblen Röhre, die an einer Trägerbuchse hängt, wobei die Metallfolie deutlich sichtbar ist.
- Wie in Fig. 1 gezeigt, weist die Übungsanlage einen Arm 4 auf, der über zwei Zäunen 2, 3 drehbar ist, die eine geschlossene Bahn begrenzen. Die Geschwindigkeit des Arms kann nach Bedarf eingestellt werden und kann bis zu 35 km/h reichen und ist im allgemeinen etwa 25 km/h. Der Abstand zwischen den Zäunen ist bei einer Höhe von 2 m beispielsweise 2 m. Der Durchmesser der Bahn ist normalerweise 15 bis 25 m und kann bis zu 40 m sein. Ein Antreibelement 5, das an einem Dreharm 4 hängt, ist zwischen den Zäunen angeordnet. Der Arm 4 wird um einen vertikalen Ständer 8 mittels eines Rahmens 7, der an diesem Ständer befestigt ist, gedreht. Der Antrieb dafür kann beispielsweise mittels eines Elektromotors 9 erfolgen, der eine regelbare Geschwindigkeit hat. Eine Anzahl flexibler Stabelemente 6, 6' hängt am Arm 4 und erstreckt sich zwischen den Zäunen 2, 3. Beim Drehen des Arms 4 um den Ständer 8 bewegen sich die flexiblen Elemente 6, 6' zwischen den Zäunen 2, 3 um die Bahn, so daß ein Pferd zwischen ihnen vorwärtsgetrieben wird.
- Wie man aus Fig. 2 ersehen kann, können die flexiblen Elemente 6, 6', die beispielsweise einen Durchmesser von 2 cm haben können, in Buchsen 11 angeordnet sein. Bei dieser Anordnung können die flexiblen Elemente 6, 6' in den Buchsen 11 frei hin- und hergleiten, so daß, wenn der Arm 4 über das Pferd 10 bewegt werden sollte, die Elemente 6, 6' in den Buchsen 11, 11' nach oben geschoben werden.
- Die flexiblen Elemente 6, 6' können aus jedem flexiblen Material hergestellt sein, was bedeutet, daß sich die Elemente 6, 6' biegen, wenn sie einer relativ geringen Kraft ausgesetzt sind, und in ihre ursprüngliche Position zurückkehren, nachdem die externe Biegekraft beseitigt ist. Dies ist in Fig. 3 dargestellt, wo sich die flexiblen Elemente 6, 6' nach außen bie gen, wenn sie einem Ausschlagen des Pferdes 10 ausgesetzt sind. Im Gegensatz beispielsweise zu Metallelementen, die dauerhaft verformt werden, wenn das Pferd 10 gegen sie ausschlägt, oder Holzelementen, die abbrechen könnten, kehren die flexiblen Elemente 6, 6' in ihre ursprüngliche gerade Position zurück. Ein geeignetes Material für die Elemente 6, 6' ist eine Kunststoff-Hochdruckleitung, die aus einem Gemisch von PE und PVC hergestellt ist.
- Vorzugsweise sind die flexiblen Elemente 6, 6' mit einer Metallfolie umwickelt, z. B. mit selbstklebendem Aluminiumband. Dies ist in Fig. 4 gezeigt. Das Aluminiumband 14 ist so um die Röhren- bzw. Schlauchwand 13 gewickelt, daß die Außenfläche der Röhre bzw. des Schlauchs 13 praktisch vollständig bedeckt ist. Infolgedessen ist die Außenfläche der Röhre 13 mit einer leitfähigen Schicht versehen, die ihre Leitfähigkeit auch dann nicht verliert, wenn sie eine örtlich begrenzten Beschädigung hat. Eine Kappe 12 ist am oberen Ende der Röhre 13 angebracht, wobei die Kappe die Röhre am oberen Ende verschließt und außerdem einen Anschlag gegen die Buchse 11 bildet, so daß das Ende der Röhre 13 nicht durch die Buchse 11 rutschen kann.
- Vorzugsweise ist der Ständer 8 auf der Unterlage positioniert, so daß er elektrisch isoliert ist. Der Elektromotor 9 hat eine elektrische isolierte Verbindung mit dem Ständer 8 und treibt den Rahmen 7 mittels eines isolierten Keilriemens an, so daß eine Spannung an den Rahmen 7, den Arm 4 und den Ständer 8 angelegt werden kann.
- Die Verbindung des Rahmens 7 mit dem Ständer 8 kann alternativ unter Verwendung von elektrischem Isoliermaterial hergestellt werden, so daß eine Hochspannungsquelle mit sehr niedriger Stromstärke mit dem Rahmen 7 verbunden werden kann. Infolgedessen werden beispielsweise 6000 V über einen elektrischen leitfähigen Kontakt des Arms 4 mit den Buchsen 11, 11' an die Metallfolie 14 der flexiblen Elemente 6, 6' angelegt. Infolgedessen werden die Pferde dazu gebracht, zwischen den Zäunen 2, 3 um die Bahn zu laufen oder zu traben.
Claims (9)
1. Anlage zum Bewegen von Pferden, die nicht an einem
Zügel sind, um eine geschlossene Bahn innerhalb von zwei
Barrieren (2, 3), mit einem Arm (4), der um die Bahn und über
derselben bewegt werden kann und an dem ein Antreibelement (5)
hängt, wobei das Antreibelement (5) eine leitende Einrichtung
(14) aufweist und entlang der Bahn zwischen den Barrieren
(2, 3) beweglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Antreibelement (5) eine Anzahl von flexiblen Kunststoffstabelementen
(6, 6') aufweist, deren erstes Ende am Arm (4) befestigt ist
und deren zweites Ende frei am Arm hängt, wobei die leitende
Einrichtung (14) auf die Außenfläche der Stabelemente (6, 6')
aufgebracht ist.
2. Übungsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die leitende Einrichtung (14) eine Metallfolie
aufweist, die um die Stabelemente (6, 6') gewickelt ist.
3. Übungsanlage nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Metallfolie auf das Stabelement (6, 6') geklebt
ist.
4. Übungsanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Metallfolie zumindest praktisch vollständig
die Außenfläche des Stabelements (6, 6') überdeckt.
5. Übungsanlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabelemente (6, 6')
einen Kunststoffschlauch aufweisen.
6. Übungsanlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei jedes Stabelement (6, 6') mit dem ersten Ende frei
gleitfähig in einer Buchse (11) angeordnet ist, die am Tragarm
(4) befestigt ist.
7. Übungsanlage nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Stabelement (6, 6') am ersten Ende mit einem
Anschlag-Element (12) versehen ist, das sich in der radialen
Richtung über den Außenumfang des Stabelements (6, 6')
er
streckt, um am oberen Rand der Buchse (11) in Eingriff zu
treten.
8. Flexibles Stabelement (6, 6') zur Verwendung in
einer Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stabelement (6, 6') einen
Kunststoffschlauch aufweist, der an seiner Außenfläche mit einer
leitenden Einrichtung (14) versehen ist.
9. Flexibles Stabelement (6, 6') nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die leitende Einrichtung eine
Metallfolie aufweist, die um das Stabelement (6, 6') gewickelt
ist.
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