-
Hintergrund der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Zusammensetzungen zur
Verbesserung des Haftens von Polymergelen an Oberflächen, insbesondere
Gewebeoberflächen;
Vorrichtungen zur Applikation der Zusammensetzungen und Gele sowie
allgemeine Verfahren zur Versiegelung von Oberflächen mit Gelen zur vorteilhaften
therapeutischen Nutzung.
-
Lokal
polymerisierte Gele werden als Barrieren und Arzneistoffzufuhrvorrichtungen
für mehrere
medizinische Zustände
verwendet. Das Haften des gebildeten Gels an dem Gewebe kann ein
Problem sein, insbesondere unter chirurgischen Bedingungen, wobei
die zu behandelnde Gewebeoberfläche
typischerweise nass ist und ferner mit Blut, Schleim oder anderen
Sekreten bedeckt sein kann. Hubbell und Mitarbeiter beschrieben zwei
Verfahren zur Photopolymerisation von Gelen in Kontakt mit Gewebeoberflächen. In
US-Patent 5 410 016 ist
die Applikation von biologisch abbaubaren Makromeren auf Gewebe
und eine anschließende
Photopolymerisation zur Bildung eines Gels beschrieben. Zwei Verfahren
zur Photopolymerisation von Gelen sind beschrieben. Bei "Masse"-Polymerisation werden ein geeigneter
Photoinitiator und Zusatzreagentien in einer Lösung gelbildender Makromere
solubilisiert oder dispergiert. Bei Applikation von Licht wird das
gesamte Lösungsvolumen
unter Bildung eines Gels vernetzt, wobei dieses als lokale Barriere
oder Arzneistoffdepot fungiert. Diese Gele weisen ein substantielles
Haften an den meisten Oberflächen
einschließlich
von Gewebeoberflächen,
die nur feucht sind, auf. Wenn jedoch, wenn die Makromer/Initiator-Lösung appliziert
wird, eine verwir rende Schicht einer Flüssigkeit auf der Oberfläche vorhanden
ist, kann sich das Gel dann nach dessen Bildung von der Oberfläche ablösen.
-
Ein
alternativer Weg zur Bildung einer Gelschicht auf einer Oberfläche, der
ebenfalls in U.S.S.N. 08/024 657 beschrieben ist, wird als das "Grenzflächen"verfahren bezeichnet.
Bei diesem Verfahren wird die zu beschichtende Oberfläche mit
einem Photoinitiator behandelt, der an der Oberfläche adsorbiert
oder absorbiert wird. Nach dem Abwaschen von überschüssigem, nicht-absorbiertem
Photoinitiator wird eine polymerisierbare Makromerlösung auf
die Oberfläche
appliziert. Bei Einwirken von Licht wird an der Oberfläche eine Polymerisation
initiiert und sie schreitet in die Lösung bis zur Diffusionsgrenze
der durch den Photoinitiator erzeugten Radikale während deren
Lebensdauer fort. Beschichtungsdicken von bis zu etwa 500 μm (Mikron) werden
routinemäßig erhalten.
Da sie tatsächlich
ausgehend von der Gewebeoberfläche "gewachsen sind", zeigen derartige
Gelschichten eine hervorragende Adhäsion an der Gewebeoberfläche unter
schwierigen Bedingungen, die das Vorhandensein von an der Oberfläche haftenden
dünnen
Flüssigkeitsschichten
umfassen. Die beschränkte
Dicke derartiger Grenzflächengele
ist in einigen Fällen
erwünscht,
sie stellt jedoch die Hauptbeschränkung dar, wenn Gele einer
wesentlich größeren Dicke
als 500 μm
erforderlich sind, beispielsweise zur Verwendung bei einer Arzneistoffzufuhr
oder bei der Bildung einer wirksamen Barriere zwischen der Gewebeoberfläche und
deren Umgebung.
-
Das "Masse"verfahren der Polymerisation
ist auch in
WO 93/16687 zusammen
mit Grenzflächenpolymerisation
beschrieben. Wie oben umfasste die Grenzflächenpolymerisation eine Lösung, die
einen Polymerisationsinitiator enthielt, und eine getrennte Lösung, die
ein polymerisierbares Material enthielt.
-
Zusammensetzungen,
die Photoinitiatoren und polymerisierbare Materialien umfassen,
sind auch in
EP 0 370 646 offenbart.
Jedoch offenbart die
EP 0 370
646 die Verwendung einer Lösung, die sowohl ein Monomer
als auch einen Polymerisationsinhibitor enthält, und sie schlägt nicht
die Verwendung getrennter Lösungen
vor.
-
Ein
alternative Verwendung einer Grundierungslösung und einer Beschichtungslösung ist
in Derwent Abstract Nr. 88003699 (
JP
62 267 762 ) und 93-410853 (
JP
05 310 808 ) offenbart. Das Dispergieren magnetischer Teilchen
mit einem Polymerisationsinitiator auf Peroxidbasis auf deren Oberfläche in einer
Monomerlösung
und das anschließende
Polymerisieren des Monomers wird in Derwent Nr. 88-003609 gelehrt.
Das Beschichten feiner anorganischer Teichen durch Dispergieren
der Teilchen in einer einen Polymerisationsinhibitor enthaltenden
Lösung,
Zugabe eines Epoxygruppen enthaltenden Monomers und Polymerisieren
des Monomers unter Beschichten der Teilchen wird in Derwent Nr.
93-410853 gelehrt. Keines der Dokumente offenbart eine Zusammensetzung,
die getrennte Lösungen,
die den Initiator und das polymerisierbare Material trennen, umfasst.
-
Zusätzlich zu
den photopolymerisierbaren Gelen, die von Hubbell et al. (
WO 93/17669 ) und Sawhney et
al. (J. Biomed. Mats. Res. 28, 831–838, 1994) beschrieben werden,
umfassen Systeme zur Bildung von Arzneistoffzufuhrdepots oder Barrieren
auf Oberflächen
die Polymere gemäß der Beschreibung
in
US-Patent 4 938 763 von
Dunn et al.,
US-Patent 5 100
992 und
4 826 945 von
Cohn et al.,
US-Patent 4 741
872 und
5 160 745 von
De Luca et al. und
US-Patent
4 511 478 von Nowinski et al. Die Verwendung vorgeformter
Barrierematerialien, wie die Goretex
TM-Membran
(W. L. Gore), ist in der Literatur beschrieben.
-
Obwohl
alle diese Materialien zur Applikation auf Gewebe und andere Substrate
geeignet sind, ist die Adhäsion
in vielen Fällen
beschränkt
oder im Falle der vorgeformten Barrierematerialien im wesentlichen
nicht existent.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung von Verfahren
und Zusammensetzungen zur Verstärkung
der Adhäsion
von polymeren Materialien an Gewebeoberflächen und anderen Substraten.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
von Verfahren und Zusammensetzungen zur Verstärkung der Dicken von polymeren
Materialien, die an eine Gewebeoberfläche oder andere Substrate "angebunden" werden können.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
von verbesserten Initiatorsystemen für die Bildung von Gelen auf
Geweben und anderen Oberflächen.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
von verbesserten Verfahren und neuen medizinischen Indikationen
für die
Versiegelung und Beschichtung von Gewebe.
-
Ein
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
von zur Durchführung
dieser Operationen geeigneten Vorrichtungen.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Eine
verbesserte Barriere, Beschichtung oder ein verbessertes Arzneistoffzufuhrsystem,
die an der Oberfläche,
auf die sie appliziert werden, stark haftend sind, werden zusammen
mit Verfahren zur Herstellung der Barriere offenbart. In der bevorzugten
Ausführungsform
wird Gewebe mit einem Photoinitiator angefärbt und dann wird die Polymerlösung oder
das Polymergel in Kombination mit einer definierten Menge des gleichen
oder eines unterschiedlichen Photoinitiators auf das Gewebe appliziert.
Bei Einwirken von Licht polymerisiert das erhaltene System an der
Oberfläche,
was hervorragendes Haften ergibt, und es bildet auch ein Gel über das
gesamte bestrahlte Volumen. Auf diese Weise kann eine Gelbarriere
oder Beschichtung beliebiger Dicke auf eine Oberfläche appliziert
werden, während
starkes Haften an der Grenzfläche
aufrechterhalten wird. Dieses Verfahren wird hierin als "Priming" bezeichnet. Die
polymerisierbaren Barrierematerialien sind zur Versiegelung von
Gewebeoberflächen
und Verbindungsstellen gegen Austreten von Fluida sehr günstig. In den
im folgenden beschriebenen Beispielen sind die Fluida Luft und Blut;
jedoch ist das Prinzip auch für
andere Fluida, die Darminhalt, Harn, Galle, Liquor, Glaskörper und
Kammerwasser und andere Fluida, deren Migration in einem lebenden
Organismus enthalten sein muss, umfassen, verwendbar.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
kann "Priming" dazu verwendet werden,
vorgeformte Barrieren oder Beschichtungen an Gewebe oder anderen
Oberflächen
zuverlässig
zum Haften zu bringen oder Gewebeoberflächen aneinander zum Haften
zu bringen. Eine erste Oberfläche
und eine vorgeformte Barriere oder Beschichtung oder eine weitere
Oberfläche
werden mit Initiator vorgefärbt
und eine dünne
Schicht eines polymerisierbaren Monomers, die Initiator enthält, wird
zwischen diese gesetzt. Eine starke Adhäsion wird zwischen den zwei
Oberflächen
bei Polymerisation des Monomers erhalten. Auf ähnliche Weise können Gewebeoberflächen bei
der Reparatur von Wunden und der Bildung von Anastomosen aneinander zum
Haften gebracht werden.
-
Das
Primingverfahren ist für
jede Polymerisationsart geeignet. Zwar ist es bei Photopolymerisation
besonders wirksam, doch können
auch eine chemische oder thermische Polymerisation durch dieses
Verfahren durchgeführt
werden. Ferner kann eine Verstärkung
der Photoinitiierung durch Zugabe geeigneter Redoxinitiationskomponenten
zu dem System, die eine neue Form einer lichtgesteuerten chemisch
beschleunigten Polymerisationsreaktion ergeben, die in Gegenwart
von Blut besonders wirksam ist, erreicht werden.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Vorrichtung zum Dispensieren eines Fluidums auf
eine Gewebeoberfläche
in einer medizinischen Einrichtung bereit, wobei diese einen proximalen
Teil, der durch den Nutzer der Vorrichtung betreibbar ist, und einen
distalen Teil, der einen Applikatorauslass zum Richten auf die Gewebeoberfläche zeigt,
aufweist. Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens
zwei Kammern zur Aufnahme von auf die Gewebeoberfläche zu dispensierenden
Fluida und Leitungen, die die einzelnen Kammern mit einem Applikatorauslass
am distalen Teil der Vorrichtung verbinden, umfasst. Die Vorrichtung
umfasst ferner eine optische Emissionsvorrichtung am distalen Teil
zur Applikation von Licht auf das Fluidum auf der Gewebeoberfläche.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Vorrichtung zum Dispensieren eines Fluidums
auf eine Gewebeoberfläche
gemäß der obigen
Beschreibung bereit, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie mindestens
zwei Kammern zur Aufnahme von auf der Gewebeoberfläche zu dispensierenden
Fluida und Leitungen, die die einzelnen Kammern mit einem Applikatorauslass
am distalen Teil der Vorrichtung verbinden, einen ersten Dispensiermechanismus,
der das Dispensieren eines Fluidums von der ersten Kammer zur Gewebeoberfläche aktiviert,
der funktional mit einem Abzug am proximalen Teil verknüpfbar ist,
und einen zweiten Dispensiermechanismus, der das Dispensieren eines
Fluidums von der zweiten Kammer zur Gewebeoberfläche aktiviert, der funktional
mit einem Abzug am proximalen Teil verknüpfbar ist, umfasst.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung einen Dispensieradapter zur Verwendung in einer
medizinischen Einrichtung bereit. Der Adapter arbeitet bei Anbringen
an einer Vorrichtung, die einen Behälter zur Aufnahme eines auf
eine Gewebeoberfläche
zu dispensierenden Fluidums und einen Fluidumauslass aufweist, und
er ist dadurch gekennzeichnet, dass er an der Vorrichtung befestigt
und von dieser entfernt werden kann, und er umfasst eine Leitung,
die ein in fluidumdichter Weise mit dem Fluidumauslass der Vorrichtung
verbindbares proximales Ende, ein einen Adapterfluidumauslass festlegendes
distales Ende aufweist, und ein Verteilelement am distalen Ende,
das so angepasst ist, dass es von dem Adapterfluidumauslass dispensiertes
Fluidum auf der Gewebeoberfläche
verteilt.
-
Die
Erfindung stellt ferner einen Dispensieradapter zur Verwendung in
einer medizinischen Vorrichtung durch Anbringen an einer Vorrichtung
mit einem Behälter
zur Aufnahme eines auf einer Gewebeoberfläche zu dispensierenden Fluidums
und einen Fluidumauslass bereit. Der Dispensieradapter ist dadurch
gekennzeichnet, dass er eine opake Kammer zur Aufnahme der Vorrichtung,
eine opake Leitung mit einem proximalen Ende, das in fluidumdichter
Weise mit dem Fluidumauslass der Vorrichtung verbindbar ist, und
einem distalen Ende, das einen Adapterfluidumauslass festlegt, umfasst.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Die
Figuren 1a und 1b sind
Schemazeichnungen einer Zwei-Fluida-ein-Dispensierer-Version einer
Applikationsvorrichtung, wobei 1a ein
schematischer Längsschnitt
ist und 1b eine Darstellung ausgehend
vom proximalen Ende der Vorrichtung ist.
-
2 ist
eine Schemazeichnung einer anderen Ausführungsform einer Zufuhrvorrichtung.
-
3 ist
ein Diagramm des relativen Haftens an Gewebe von mehreren Formulierungen
auf einer Skala, wobei eine höhere
Punktezahl ein schlechteres Haften anzeigt.
-
4 ist
eine Schemazeichnung eines Dispensierers gemäß einer weiteren Ausführungsform.
-
5 ist
eine Schnittdarstellung des in 4 angegebenen
Dispensierers, wobei der obere Aufbau entfernt ist.
-
6 ist
eine Schnittdarstellung über
den Schnitt 6-6 von 4.
-
7 ist
eine Darstellung der in 4 angegebenen Vorrichtung von
vorn.
-
8 ist
eine partielle Schnittdarstellung über die Linie 8-8 von 4.
-
9 gibt
schematisch eine Dispensiereranordnung gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung an.
-
10 gibt
schematisch die zusammengebaute Anordnung von 9 an.
-
11 gibt
schematisch die Verwendung der in 10 angegebenen
Vorrichtung in Verbindung mit einer Lichtrute an.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Wie
hierin beschrieben werden einer oder mehrere Initiatoren auf eine
Oberfläche
unter Bildung einer absorbierten Schicht appliziert. "Absorbiert" wird hierin so verwendet,
dass es sowohl "absorbiert" als auch "adsorbiert" umfasst. Eine Lösung polymerisierbarer
Moleküle,
die hierin als "Monomere" bezeichnet werden,
wird dann appliziert.
-
Verfahren
-
Es
gibt mehrere Ausführungsformen
des hierin beschriebenen Verfahrens.
-
In
der einfachsten Ausführungsform
desselben werden ein oder mehrere Initiatoren oder Komponenten eines
Initiationssystems direkt auf die Oberfläche appliziert und der nichtabsorbierte Überschuss
wird optional durch Waschen oder Abtupfen entfernt. Die Initiatorlösung kann
ferner ein oder mehrere polymerisierbare Monomere und andere verwendbare
Formulierungsbestandteile, die Beschleuniger, Co-Initiatoren, Sensibilisierungsmittel
und Comonomere umfassen, enthalten. Dann wird eine Flüssigkeit,
die polymerisierbare Monomere in Kombination mit einem oder mehreren
Initiatoren oder Komponenten eines Initiationssystems, die gleich
den in der ersten Stufe absorbierten sein können oder von diesen verschieden
sein können,
enthält,
appliziert. Das System wird, wenn es nicht selbstpolymerisierend
ist, dann beispielsweise durch Applikation einer geeigneten Lichtwellenlänge zur
Polymerisation stimuliert.
-
Die
Priming- und Monomerapplikationsstufe können auch kombiniert werden.
Beispielsweise ergibt, wenn überschüssiger Initiator
vor der Monomerzugabe nicht entfernt wird, dann die anschließende Monomerapplikation
ein Gemisch von Initiator in der Monomerschicht. In ähnlicher
Weise ist es, wenn die Monomerschicht einen Initiator mit hoher
Affinität
für die
Oberfläche
enthält,
dann möglich,
eine Initiator enthaltende Monomerschicht zu applizieren und einen
geeigneten Zeitraum abzuwarten, um eine bevorzugte Absorption des Initiators
an der Oberfläche
zu ermöglichen,
wobei die gleiche Wirkung erreicht wird.
-
Alle
diese Verfahren können
kollektiv als Applikation des Monomers in einer "die Initiierung einarbeitenden Weise", die jegliche Mittel
für Applikation
und Mischen umfasst, die zu sowohl einer absorbierten Initiatorschicht
als auch einer einen Initiator enthaltenden Monomerschicht, die
auf der zu beschichtenden Oberfläche
vorhanden sind, führen,
beschrieben werden.
-
Die
Initiatoren können
chemische, photochemische oder eine Kombination derselben sein.
Bei nicht-photochemischen Systemen können eine Reduktionsmittelkomponente
und eine Oxidationsmittelkomponente in den zwei Teilen der Lösung, d.h.
der Primingschicht und der Beschichtungsschicht, vorhanden sein.
-
Alternativ
kann ein zweistufiges Verfahren zur Bildung von Polymeren, insbesondere
biologisch absorbierbaren Hydrogelen auf Gewebe verwendet werden.
In der ersten Stufe wird das Gewebe mit einem Initiator oder einem
Teil eines Initiatorsystems zur Polymerisation von olefinischen
Monomeren (beispielsweise Acryl) oder anderen funktionalen Monomeren,
optional mit einem Monomer in der Priminglösung behandelt. Dies ergibt
eine aktivierte Gewebeoberfläche.
In der zwei ten Stufe werden ein Monomer bzw. Monomere und ggf. der Rest
des Initiatorsystems zusammen mit dem aktivierten Gewebe in Kontakt
gebracht, was eine Polymerisation auf dem Gewebe ergibt. Ein Beispiel
für ein
derartiges System ist die Kombination von einer Persauerstoffverbindung
in einem Teil und einem reaktiven Ion, beispielsweise einem Obergangsmetall,
in einem anderen.
-
Dieses
Verfahren einer spontanen Polymerisation erfordert nicht die Verwendung
einer getrennten Energiequelle. Darüber hinaus bestehen, da das
Polymerisationsverfahren initiiert wird, wenn Teil 1 mit Teil 2
in Kontakt kommt, keine "Topfzeit"-Probleme aufgrund
der Initiierung der Polymerisation. Falls gewünscht, können Teil 1 oder Teil 2 Farbstoffe
oder andere Mittel zur Sichtbarmachung der Hydrogelbeschichtung
enthalten.
-
Ein
Beispiel für
ein System, das bei diesem Verfahren verwendet werden kann, sind
die spontanen "Kontakt"-Initiatorsysteme,
die beispielsweise bei zweiteiligen "Acrylstrukturklebstoffen" vorliegen. Alle
Komponenten der hierin beschriebenen verwendeten Materialien müssen jedoch
Biokompatibilität
sowie die Fähigkeit
zur spontanen Polymerisation auf Gewebe zeigen. Die Verwendung von
Tributylboran für
diesen Zweck wird hier angegeben. Diese Systeme können die
Zufuhr von Gel zu Gewebe, insbesondere in Bereichen, die für ein photochemisches
System schwer zu erreichen oder zu halten sind, deutlich vereinfachen.
Das Zufuhrsystem kann viel einfacher sein. Darüber hinaus wurde entdeckt,
dass ein zweiteiliges chemisches System, wie ein Redoxsystem und
insbesondere eines auf der Basis von Persauerstoff, zur chemischen
Verstärkung des
Härtens
eines photochemischen Systems verwendet werden kann, wodurch die
Steuerung eines photochemischen Systems mit der Fähigkeit
eines chemischen Systems zur Bewältigung
gefärbter
Fremdstoffe, wie Blut, kombiniert wird.
-
Zusammensetzungen
-
MONOMERE
-
Alle
Monomere, die unter Bildung einer Oberflächenbeschichtung polymerisiert
werden können,
können
verwendet werden. Die Monomere können
kleine Moleküle,
wie Acrylsäure
oder Vinylacetat, sein oder sie können polymerisierbare Gruppen
enthaltende größere Moleküle, wie
acrylatüberkapptes
Polyethylenglykol (PEG-Diacrylat) oder ethylenisch ungesättigte Gruppen
enthaltende andere Polymere, beispielsweise die von
US-Patent 4 938 763 von Dunn et al.,
US-Patent 5 100 992 und
4 826 945 von Cohn et al.,
US-Patent 4 741 872 und
5 160 745 von De Luca et
al. oder
US 5 410 016 von
Hubbell et al., sein. Andere Eigenschaften des Monomers als Polymerisierbarkeit
werden entsprechend der Verwendung unter Verwendung von einschlägig bekannten
Prinzipien gewählt.
Es existiert eine große
Menge an Literatur in Bezug auf die Formulierung polymerisierbarer
Beschichtungsmaterialien für
spezielle Anwendungen; diese Rezepturen können ohne weiteres zur Verwendung
für das
hierin beschriebene, ein verbessertes Haften fördernde Polymerisationssystem
mit geringem Arbeitsaufwand angepasst werden.
-
In
dem speziellen Anwendungsbereich der Beschichtung von Geweben, Zellen,
medizinischen Vorrichtungen und Kapseln, der Bildung von Implantaten
zur Arzneistoffzufuhr oder als mechanische Barrieren oder Träger und
anderen biologisch verwandten Verwendungszwecken sind die generellen
Anforderungen für die
Beschichtungsmaterialien Biokompatibilität und Fehlen von Toxizität. Für alle biologischen
Verwendungszwecke muss die Toxizität im Endzustand für äußerlich
aufgetragene nichtlebende Materialien und in allen Stufen für innerlich
applizierte Materialien niedrig oder nicht vorhanden sein. Biokompatibilität ist im
Kontext biologischer Verwendungszwecke das Nichtvorhandensein der
Stimulation einer starken, langlebigen oder eskalierenden biologischen
Reaktion auf ein Implantat oder eine Beschichtung und sie ist verschieden
von einer milden, vorübergehenden
Entzündung,
die die Implantation von im wesentlichen allen fremden Objekten
in einem lebenden Organismus begleitet.
-
Die
Monomerlösungen
sollten keine schädlichen
oder toxischen Lösemittel
enthalten. Vorzugsweise sind die Monomere im wesentlichen in Wasser
löslich,
um deren Applikation in einer physiologisch kompatiblen Lösung, wie
einer gepufferten isotonischen Kochsalzlösung, zu ermöglichen.
Wasserlösliche
Beschichtungen können
dünne Filme
bilden, sie bilden jedoch vorzugsweise dreidimensionale Gele einer
gesteuerten Dicke.
-
Besonders
günstig
ist es in Fällen,
die Implantate umfassen, wenn die gebildete Beschichtung biologisch
abbaubar ist, so dass sie nicht aus dem Körper entfernt werden muss.
Biologische Abbaubarkeit ist in diesem Kontext die vorhersagbare
Desintegration eines Implantats in kleine Moleküle, die unter den normalerweise
in einem lebenden Gewebe vorhandenen Bedingungen metabolisiert oder
ausgeschieden werden.
-
Bevorzugte
Monomere sind die photopolymerisierbaren, biologisch abbaubaren
wasserlöslichen
Monomere gemäß der Beschreibung
von Hubbell et al. in
US-Patent
5 410 016 . Diese Monomere sind dadurch gekennzeichnet,
dass sie mindestens zwei polymerisierbare Gruppen, die durch mindestens
eine abbaubare Region getrennt sind, aufweisen. Wenn sie in Wasser
polymerisiert werden, bilden sie kohärente Gele, die bestehen bleiben,
bis sie durch Selbstabbau beseitigt werden. In einer sehr günstigen
Ausführungsform
wird das Makromer mit einem Kern aus einem Polymer, das wasserlöslich und
biokompatibel ist, beispielsweise Polyalkylenoxidpolyethylenglykol,
der von Hydroxysäuren,
wie Milchsäure,
flankiert ist, mit daran gekoppelten Acrylatgruppen gebildet. Bevorzugte
Monomere sind zusätzlich
dazu, dass sie biologisch abbaubar, biologisch kompatibel und nichttoxisch
sind, nach der Polymerisation oder dem Härten mindestens etwas elastisch.
Elastizität
oder wiederholbare Streckbarkeit wird häufig von Polymeren mit einem
niedrigen Modul gezeigt. Spröde Polymere,
die solche durch Polymerisation von Cyanoacrylaten gebildete umfassen,
sind in Kontakt mit einem biologischen weichen Gewebe nicht generell
wirksam.
-
Es
wurde bestimmt, dass Monomere mit längeren Abständen zwischen Vernetzungen
generell weicher, anpassbarer und elastischer sind. Daher tendiert
bei den Polymeren von Hubbell et al. eine vergrößerte Länge des wasserlöslichen
Segments, wie Polyethylenglykol, dazu, ein elastischeres Gel zu
ergeben, und diese tendieren dazu, besser zu haften, insbesondere
bei Strecken (wie bei einer Anwendung für die Lunge). Molekulargewichte
im Bereich von 10000 bis 35000 von Polyethylenglykol sind für derartige
Anwendungen bevorzugt, obwohl Bereiche von 3000 bis 100 000 verwendbar
sind.
-
In
der folgenden Diskussion und in den Beispielen werden Monomere dieser
Art, die auch als Makromere bezeichnet werden, häufig durch einen Code der Form
xxKZn bezeichnet. "xxK" steht für das Molekulargewicht
des Gerüstpolymers,
das, falls nicht anders angegeben, Polyethylenglykol ist, in tausend
Dalton. Z bezeichnet die biologisch abbaubare Verknüpfung, wobei
L für Milchsäure, G für Glykolsäure, C für Caprolacton und
TMC für
Trimethylencarbonat steht. N ist die mittlere Zahl abbaubarer Gruppen
in dem Block. Die Moleküle werden,
falls nicht anders angegeben, von Acrylsäuregruppen terminiert; dies
wird manchmal auch durch das Suffix A2 angegeben.
-
INITIATOREN
-
Der
Ausdruck "Initiator" wird hierin im breiten
Sinne insofern verwendet, als er eine Zusammensetzung ist, die unter
entsprechenden Bedingungen zur Polymerisation eines Monomers führt. Materialien
zur Initiierung können
Photoinitiatoren, chemische Initiatoren, thermische Initiatoren,
Photosensibilisierungsmittel, Co-Katalysatoren, Kettenübertragungsmittel
und Radikalübertragungsmittel
sein. Alle einschlägig
bekannten Initiatoren sind potentiell zur Durchführung der Primingtechnik geeignet.
Die kritische Eigenschaft eines Initiators besteht darin, dass die
Polymerisation ohne das Vorhandensein des Initiators nicht mit einer
verwendbaren Rate erfolgt.
-
Der "Priming"-Initiator muss an
der zu beschichtenden Oberfläche
ausreichend haften, um eine lokale Quelle der Initiation der Reaktion
mit den zu applizierenden speziellen Monomeren bereitzustellen.
Der Initiator darf auch nicht toxisch sein, wenn er in biologischen
Anwendungen verwendet wird, zumindest in den applizierten Mengen.
Der Initiator ist vorzugsweise ein Photoinitiator. Bei der Diskussion
von Photoinitiatoren muss ein Unterschied zwischen Photosensibilisierungsmitteln
und Photoinitiatoren gemacht werden – der erstere absorbiert Strahlung
effizient, initiiert jedoch eine Polymerisation erst dann gut, wenn
die Anregung auf einen wirksamen Initiator oder Träger übertragen
wird. Photoinitiatoren, die hierin angegeben sind, umfassen sowohl Photosensibilisierungsmittel
als auch Photoinitiatoren, falls nicht anders angegeben.
-
Photoinitiatoren
liefern wichtige Härtungsmechanismen
zur Additionspolymerisation und insbesondere zur Härtung von ethylenisch
ungesättigten
Verbindungen, wie Monomere auf Vinyl- und Acrylbasis. Alle einschlägig bekannten
Photoinitiatoren können
geeignet sein, wenn sie an der speziellen Oberfläche haften. Beispiele für photooxidierbare
und photoreduzierbare Farbstoffe, die zur Initiierung einer Polymerisation
verwendet werden können,
umfassen Acridinfarbstoffe, beispielsweise Acriblarin; Thiazinfarbstoffe,
beispielsweise Thionin; Xanthinfarbstoffe, beispielsweise Diodeosin;
und Phenazinfarbstoffe, beispielsweise Methylenblau. Andere Initiatoren
umfassen Campherchinone und Acetophenonderivate. Photoinitiierung
ist ein bevorzugtes Verfahren der Polymerisation der Beschichtungen
und Klebstoffe der Erfindung.
-
Die
Wahl des Photoinitiators ist stark von den photopolymerisierbaren
Regionen abhängig.
Wenn beispielsweise das Makromer mindestens eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
umfasst, bewirkt eine Lichtabsorption durch den Farbstoff, dass
der Farbstoff einen Triplettzustand annimmt, der Triplettzustand
anschließend
mit dem Amin reagiert, wobei ein freies Radikal gebildet wird, das
die Polymerisation initiiert. In einem alternativen Mechanismus
spaltet sich der Initiator in ein Radikal tragende Fragmente auf,
die die Reaktion initiieren. Bevorzugte Farbstoffe zur Verwendung
mit diesen Materialien umfassen einen Eosinfarbstoff und Initiatoren
wie 2,2-Dimethyl-2-phenylacetophenon, 2-Methoxy-2-phenylacetophenon,
DarocurTM 2959, IrgacureTM 651
und Campherchinon. Unter Verwendung derartiger Initiatoren können Copolymere
in situ durch Ultraviolettlicht langer Wellenlänge oder beispielsweise durch
Licht von etwa 514 nm polymerisiert werden.
-
Ein
bevorzugter Photoinitiator zur biologischen Verwendung ist Eosin
Y, das an den meisten Geweben stark absorbiert und ein effizienter
Photoinitiator ist.
-
Es
ist auf dem Gebiet der Photopolymerisation bekannt, eine Lichtwellenlänge zu verwenden,
die zur Aktivierung eines speziellen Initiators geeignet ist. Lichtquellen
für spezielle
Wellenlängen
oder Banden sind bekannt.
-
Thermische
Polymerisationsinitiatorsysteme können ebenfalls verwendet werden.
Systeme, die bei 37°C
instabil sind und eine radikalische Polymerisation bei physiologischen
Temperaturen initiieren, umfassen beispielsweise Kaliumpersulfat
mit oder ohne Tetramethylethylendiamin; Benzoylperoxid mit oder
ohne Triethanolamin; und Ammoniumpersulfat mit Natriumbisulfit.
Weitere Persauerstoffverbindungen umfassen tert-Butylperoxid, Wasserstoffperoxid
und Cumenperoxid. Wie im folgenden beschrieben ist, ist es möglich, die
Geschwindigkeit einer Redoxpolymerisation durch Einarbeiten von
Metallionen in die Lösung,
insbesondere Übergangsmetallionen
wie das Eisen(II)-ion, deutlich zu beschleunigen. Ferner ist im
folgenden angegeben, dass eine katalytische Redoxreaktion so vorbereitet
werden kann, dass die redoxkatalysierte Polymerisation sehr langsam
ist, jedoch durch Stimulation eines in der Lösung vorhandenen Photoinitiators
dramatisch beschleunigt werden kann.
-
Eine
weitere Klasse von Initiatoren wird durch auf Wasser empfindliche
Verbindungen, die in dessen Gegenwart Radikale bilden, bereitgestellt.
Ein Beispiel für
ein derartiges Material ist Tri-n-butylboran, dessen Verwendung
im folgenden beschrieben ist.
-
REDOXINITIATOREN
-
Metallionen
können
entweder ein Oxidationsmittel oder ein Reduktionsmittel in Systemen,
die Redoxinitiatoren umfassen, sein. Beispielsweise wird in einigen
folgenden Bei spielen das Eisen(II)-ion in Kombination mit einem
Peroxid zur Initiierung einer Polymerisation oder als Teile eines
Polymerisationssystems verwendet. In diesem Fall dient das Eisen(II)-ion
als Reduktionsmittel. Andere Systeme sind bekannt, bei denen ein Metallion
als Oxidationsmittel fungiert. Beispielsweise kann das Cer(IV)-ion
(Valenzzustand 4+ von Cer) mit verschiedenen organischen Gruppen,
die Carbonsäuren
und Urethane umfassen, unter Entfernen eines Elektrons zum Metallion
und Zurücklassen
eines initiierenden Radikals an der organischen Gruppe interagieren. Hierbei
fungiert das Metallion als Oxidationsmittel. Potentiell geeignete
Metallionen für
eine der beiden Rollen sind beliebige der Übergangsmetallionen, Lanthanoide
und Actinoide, die mindestens zwei ohne weiteres zugängliche
Oxidationszustände
aufweisen. Bevorzugte Metallionen weisen mindestens zwei Zustände, die
nur durch eine Differenz der Ladung getrennt sind, auf. Von diesen
sind die am häufigsten
verwendeten Eisen(III)/Eisen(II), Kupfer(II)/Kupfer(I), Cer(IV)/Cer(III),
Cobalt(II)/Cobalt(I), Vanadat(V) gegen IV, Permanganat, und Mangan(III)/Mangan(II).
-
CO-INITIATOREN UND COMONOMERE
-
Alle
Verbindungen, die typischerweise einschlägig als Radikalerzeuger oder
Co-Initiatoren bei Photoinitiierung verwendet werden, können verwendet
werden. Diese umfassen Co-Katalysatoren
oder Co-Initiatoren, wie Amine, beispielsweise Triethanolamin, sowie
andere Trialkylamine und Trialkylolamine; Schwefelverbindungen,
Heterocyclen, beispielsweise Imidazol; Enolate; organometallische
Verbindungen sowie andere Verbindungen, wie N-Phenylglycin.
-
Comonomere
können
ebenfalls verwendet werden. Sie sind besonders günstig, wenn das Monomer ein
Makromolekül
wie im folgenden Beispiel 1 ist; in diesem Fall können beliebige der
kleineren Acrylat-, Vinyl- oder Allylverbindungen verwendet werden.
Comonomere können
ebenfalls als Beschleuniger der Reaktion durch deren größere Mobilität oder durch
Stabilisierung von Radikalen fungieren. Von speziellem Interesse sind
N-Vinylverbindungen, die N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylacetamid, N-Vinylimidazol, N-Vinylcaprolactam
und N-Vinylformamid
umfassen.
-
GRENZFLÄCHENAKTIVE MITTEL, STABILISIERUNGSMITTEL
UND WEICH-MACHER
-
Andere
Verbindungen können
den Initiator- und/oder Monomerlösungen
zugesetzt werden. Grenzflächenaktive
Mittel können
zur Stabilisierung von beliebigen der Materialien entweder während der
Lagerung oder in einer zur Applikation rekonstituierten Form eingearbeitet
werden. In ähnlicher
Weise können
Stabilisierungsmittel, die eine vorzeitige Polymerisation verhindern,
eingearbeitet werden; diese sind typischerweise Chinone, Hydrochinone
oder behinderte Phenole. Weichmacher können zur Steuerung der mechanischen
Eigenschaften der fertigen Beschichtungen eingearbeitet werden.
Diese sind ebenfalls einschlägig
bekannt und sie umfassen kleine Moleküle, wie Glykole und Glycerin,
und Makromoleküle,
wie Polyethylenglykol.
-
ARZNEISTOFFE
-
Biologisch
aktive Materialien können
in beliebige der hierin beschriebenen Beschichtungen, als Zusatzstoffe
für eine
medizinische Behandlung (beispielsweise Antibiotika) oder primäre Aufgabe
einer Behandlung (beispielsweise ein lokal zuzuführendes Gen) eingearbeitet
werden. Eine Vielzahl biologisch aktiver Materialien kann eingearbeitet
werden, wobei diese passiv funktionierende Materialien, wie Hyaluronsäure, sowie aktive
Mittel, wie Wachstumshormone, umfassen. Alle üblichen chemischen Klassen
derartiger Mittel werden umfasst: Proteine (die Enzyme, Wachstumsfaktoren,
Hormone und Antikörper
umfassen), Peptide, organische synthetische Moleküle, anorganische
Verbindungen, natürliche
Extrakte, Nucleinsäuren,
Lipide und Steroide, Kohlehydrate, Glykoproteine und Kombinationen
derselben.
-
ZU BEHANDELNDE OBERFLÄCHEN
-
Zu
behandelnde Oberflächen
umfassen biologische Oberflächen
aller Arten. Insbesondere werden beliebige Gewebe oder Zelloberflächen in
Betracht gezogen sowie die Oberfläche einer in dem Körper oder
in Kontakt mit Körperfluida
zu verwendenden Vorrichtung. Eine Beschichtung kann auf die Oberfläche von
all diesen in einer zur Verbesserung der Zähigkeit des Haftens wirksamen
Menge appliziert werden. Darüber
hinaus kann die Technik zum Haften von Oberflächen aneinander verwendet werden.
Beispielsweise können
Wunden in lebendem Gewebe unter Verwendung dieser Technik verklebt
oder versiegelt werden oder vorgeformte medizinische Vorrichtungen
an Gewebe geklebt werden. Beispiele für derartige Anwendungen sind
Transplantate, wie Gefäßtransplantate;
Implantate, wie Herzklappen, Schrittmacher, künstliche Hornhäute und
Knochenverstärkungen;
Trägermaterialien,
wie zum Verschließen
oder zur Rekonstruktion von Öffnungen
verwendete Netze und andere Gewebe-Nichtgewebe-Grenzflächen. Eine
besonders wichtige Klasse von Gewebeoberflächen sind solche, die brüchig sind
und daher Nähte
nicht gut halten. Haftende Beschichtungen können die Nahtlinien dicht verschließen, genähte Bereiche
gegenüber
mechanischer Belastung unterstützen
oder Nähte vollständig ersetzen,
wenn die mechanische Belastung niedrig ist. Beispiele für derartige
Situationen umfassen Gefäßanastomosen,
Nervenwiederherstellung, Wiederherstellung von Kornea oder Kochlea
und Wiederherstellung von Lunge, Leber, Niere und Milz.
-
Die
Primingtechnik kann auch generell auf Nichtgewebeoberflächen verwendet
werden, wobei günstige
Verbindungen zwischen ähnlichen
oder nicht-ähnlichen
Substanzen gebildet werden können
und feste oder Gelbeschichtungen fest an Oberflächen haften. Insbesondere kann
ein vorgeformtes Gel oder ein anderes fragiles Material durch dieses
Verfahren fest an einem Trägermaterial
zum Haften gebracht werden.
-
Das
Primingverfahren dieser Erfindung ist vorteilhaft, da es zur Beschichtung
oder zum Zusammenkleben von beliebigen einer breiten Vielzahl von
Oberflächen
verwendet werden kann. Diese umfassen alle Oberflächen des
lebenden Körpers
und Oberflächen
von medizinischen Vorrichtungen, Implantaten, Wundauflagen und anderen,
mit dem Körper
in Kontakt stehenden Grenzflächen
oder natürlichen
Oberflächen.
Diese umfassen, ohne hierauf beschränkt zu sein, mindestens eine
Oberfläche,
die aus den folgenden ausgewählt ist:
einer Oberfläche
der Atemwege, den Meningen, den Synovialräumen des Körpers, dem Peritonium, dem Perikard,
der Synovia der Sehnen und Gelenke, der Nierenkapsel und anderen
Serosae, der Dermis und Epidermis, dem Ort einer Anastomose, einer
Naht, einer Klammer, einer Punktur, einem Einschnitt, einer Lazeration
oder einer Apposition von Gewebe, einem Harnleiter oder der Harnröhre, dem
Darm, der Speiseröhre,
der Patella, einer Sehne oder einem Band, Knochen oder Knorpel,
dem Magen, dem Gallengang, der Blase, Arterien und Venen; und Vorrichtungen
wie perkutanen Kathetern (beispielsweise Zentralvenenkathetern),
perkutanen Kanülen
(beispielsweise für
Ventrikelhilfsvorrichtungen), Blasenkathetern, perkutanen Elektrodrähten, Stomavorrichtungen,
Elektroden (Oberfläche
und implantiert) und Implantaten, die Schrittmacher, Defibrillatoren
und Gewebeverstärkungen
umfassen.
-
BIOLOGISCH AKTIVE MITTEL
-
Eine
biologisch aktive Substanz kann in das Polymer eingearbeitet werden.
Beispiele für
verwendbare biologisch aktive Substanzen umfassen Proteine (die
Enzyme, Wachstumsfaktoren, Hormone und Antikörper umfassen), Peptide, organische
synthetische Moleküle,
die Antibiotika umfassen, anorganische Verbindungen, natürliche Extrakte,
Nucleinsäuren,
die Gene umfassen, Antisense-Nucleotide und eine Triplex bildende Mittel,
Lipide und Steroide, Kohlehydrate, die Hyaluronsäure und Heparin umfassen, Glykoproteine
und Kombinationen derselben.
-
Generell
kann jeder medizinische Zustand, der eine Beschichtung oder Versiegelungsschicht
erfordert, durch Verwendung des hierin beschriebenen Kits zur Bildung
einer Beschichtung mit besserem Haften behandelt werden. In den
im folgenden angegebenen Beispielen wird Lungengewebe gegen eine
Luftleckage nach einer Operation unter Verwendung der Primingtechnik
versiegelt. In ähnlicher
Weise können
Wunden verschlossen werden; das Austreten von Blut, Serum, Urin,
Liquor, Luft, Schleim, Tränenflüssigkeit,
Darminhalt oder anderen Körperfluida
gestoppt oder minimiert werden; Barrieren zur Verhinderung postoperativer
Adhäsionen,
die solche von Becken und Bauch, Perikard, Rückenmark und Dura, Sehnen und
Sehnenscheiden umfassen, appliziert werden. Das hierin beschriebene
Kit kann auch zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von
freigelegter Haut, bei der Reparatur oder Heilung von Schnitten,
Abtragungen, Verbrennungen, Entzündung
und anderen Zuständen,
die die Applikation einer Beschichtung auf die äußeren Oberflächen des Körpers erfordern,
verwendet werden. Das Kit ist auch zur Applikation von Beschichtungen
auf andere Körperoberflächen, wie
das Innere oder Äußere von
Hohlorganen einschließlich
von Blutgefäßen, verwendbar. Insbesondere
kann eine Restenose von Blutgefäßen oder
anderen Durchtrittswe gen behandelt werden. Das Kit kann auch zur
Befestigung von zellhaltigen Matrizes oder Zellen an Geweben, wie
Meniskus oder Knorpel, verwendet werden.
-
ALLGEMEINE VERSIEGELUNG BIOLOGISCHER
GEWEBE
-
Wie
in den folgenden Beispielen gezeigt ist, ist das Primingverfahren
einer Polymerisation besonders wirksam bei der Versiegelung von
biologischen Geweben zur Verhinderung einer Leckage. Jedoch zeigen
die Beispiele auch, dass ein gewisser Versiegelungsgrad mit photopolymerisierbaren
Systemen ohne die Verbesserung eines Priming des Gewebes mit einem
Photopolymerisationsinitiator erreicht werden kann. Es gibt zahlreiche
Versuche zur zuverlässigen
Versiegelung von Gewebe mit einer Zahl von Materialien, die hauptsächlich Cyanoacrylate
und Fibrinklebstoffe umfassen. Keine dieser Techniken des Standes
der Technik ist vollständig
zufrieden stellend. Cyanoacrylate, die bei Einwirken von Feuchtigkeit
polymerisieren und durch Amine beschleunigt werden können, sind
sehr "steif", wenn sie polymerisiert
sind. Wenn eine Bewegung des biologischen Materials erfolgt, neigen
sie dazu, zu brechen und ihre Eigenkohäsion und/oder deren Haften
an Gewebe zu verlieren. Fibrinklebstoffe können, insbesondere in der derzeit
bevorzugten autologen Version, schwierig herzustellen sein; sie
erfordern enzymatische oder toxische chemische Mittel zur Gelbildung
oder Vernetzung und sie werden durch native Enzyme rasch abgebaut.
-
Der
Bereich von Verwendungsmöglichkeiten
einer Versiegelung oder Verklebung von Materialien im Körper ist
sehr groß und
er umfasst viele Millionen potentieller Verwendungsmöglichkeiten
pro Jahr. Bei kardiovaskulären
Operationen umfassen Verwendungsmöglichkeiten für Gewebedichtungsmittel
Blutungen aus einer Gefäßnaht, die
Unterstützung
einer Gefäß transplantathaftung,
die Verstärkung
einer Vorkoagulation von porösen
Gefäßtransplantaten,
das Stillen von diffusen unspezifischen Blutungen, Anastomosen von
Herzarterien, insbesondere bei einer Bypassoperation, die Unterstützung eines
Herzklappenaustauschs, die Versiegelung von Pflastern zur Korrektur
von Septumdefekten, Blutungen nach einer Sternotomie und Verschließen von Arterien.
Kollektiv werden diese Verfahren mit einer Rate von 1 bis 2 Millionen
pro Jahr durchgeführt.
Ferner umfassen in der Thoraxchirurgie Verwendungsmöglichkeiten
die Versiegelung von bronchopleuralen Fisteln, die Verringerung
von Mediastinumblutungen, die Versiegelung von Speiseröhrenanastomosen
und die Versiegelung von Lungenklammer- oder -nahtlinien. In der
Neurochirurgie umfassen Verwendungsmöglichkeiten eine Wiederherstellung
der Dura, Mikrogefäßchirurgie
und eine Wiederherstellung peripherer Nerven. In der allgemeinen
Chirurgie umfassen Verwendungsmöglichkeiten
Darmanastomosen, Leberresektion, Wiederherstellung des Gallengangs,
eine Bauchspeicheldrüsenoperation,
Lymphknotenresektion, Verringerung von Serom- und Hämatombildung,
endoskopieinduzierte Blutungen, Verschließen oder Versiegelung von Trokareinschnitten
und Wiederherstellung bei einem generellen Trauma, insbesondere
in Notfallverfahren. In der plastischen Chirurgie umfassen Verwendungsmöglichkeiten
Hauttransplantate, Verbrennungen, Reinigung von Eschars und Blepharoplastiken
(Wiederherstellung von Augenlidern). In der Otorhinolaryngologie
(ENT) umfassen Verwendungsmöglichkeiten
eine Nasenfüllung,
Rekonstruktion der Ossikulumkette, Rekonstruktion der Stimmbänder und
Nasenwiederherstellung. In der Ophthalmologie umfassen Verwendungsmöglichkeiten
eine Kornealazeration oder -ulzeration und Retinaablösung. In
der orthopädischen
Chirurgie umfassen Verwendungsmöglichkeiten
die Wiederherstellung von Sehnen, Wiederherstellung von Knochen,
was das Auffüllen von
Defekten umfasst, und Meniskuswiederherstellungen. In der Gynäkologie/Obstetrik
umfassen Verwendungs möglichkeiten
die Behandlung von Myotomien, Wiederherstellung nach einer Adhäsiolyse
und die Verhinderung von Adhäsionen.
In der Urologie sind die Versiegelung und Wiederherstellung geschädigter Gänge und
eine Behandlung nach einer partiellen Nephrektomie potentielle Verwendungsmöglichkeiten.
Eine Versiegelung kann auch zum Stoppen diffuser Blutungen in einer
Vielzahl von Situationen, die insbesondere eine Behandlung von Blutern
umfassen, verwendet werden. In der Zahnchirurgie umfassen Verwendungsmöglichkeiten
die Behandlung einer Periodontiumerkrankung und die Wiederherstellung
nach einer Zahnextraktion. Die Wiederherstellung von Einschnitten,
die zur Laparoskopie oder für
andere endoskopische Verfahren gemacht wurden, und von anderen Öffnungen,
die für
chirurgische Zwecke gemacht wurden, sind weitere Verwendungsmöglichkeiten. Ähnliche
Verwendungsmöglichkeiten
können
bei veterinärmedizinischen
Verfahren bestehen. In jedem Fall können entsprechende biologisch
aktive Komponenten in die Dichtungs- oder Klebematerialien eingearbeitet
werden.
-
APPLIKATIONSTECHNIKEN UND
-VORRICHTUNGEN
-
Sowohl
Priming als auch Polymerzugabe können
durch einfaches Auftropfen von Material auf die zu beschichtende
Oberfläche
durchgeführt
werden. Dies kann unter Verwendung üblicher Vorrichtungen, wie
einer Spritze, einer Pipette oder eines Schlauchs, in Abhängigkeit
vom Maßstab
durchgeführt
werden. Gleichförmigere
Applikationen können
unter Verwendung eines Applikators, wie eine Bürste ein Kissen, ein Schwamm,
ein Tuch, oder einer Verteilvorrichtung, wie ein Finger, eine Beschichtungsrakel,
ein Ballon, oder einer Abstreifvorrichtung erhalten werden. Diese
können
ferner zum Reiben der Oberfläche
zur Verbesserung des Eindringens des Primers oder des Monomers oder
zum Mischen von Primer und Monomer in situ auf der Oberfläche verwendet
werden.
-
Bei
Applikationen im großen
Maßstab
können
Fluidschichten mit Maschinen zur Beschichtung in großem Maßstab, die
Walzenbeschichtungsvorrichtungen, Vorhangbeschichtungsvorrichtungen,
Tiefdruck- und Reverstiefdruckvorrichtungen und alle einschlägig bekannten
Beschichtungsvorrichtungen umfassen, appliziert werden. Sprühvorrichtungen
können
in jedem Maßstab,
insbesondere für
Primer niedriger Viskosität
oder polymerisierbare Monomerschichten verwendet werden.
-
Applikationstechniken
und -vorrichtungen können
kombiniert werden, wie bei Applizieren eines Fluidums aus einer
Spritze und dann Reiben desselben in die Oberfläche mit einer Fingerspitze.
Derartige Operationen können
wiederholt werden, wie bei Applizieren von Tropfen eines Grundierungsinitiators,
Reiben derselben in die Oberfläche
mit einer Bürste,
Wiederholen dieser Operation, Zugabe von Monomerlösung, Einreiben
derselben und schließlich
Applizieren zusätzlicher
Monomerschichten vor oder während
der Applikation von Härtungsmitteln,
wie Licht, Wärme
oder langsame Freisetzung von Peroxidradikalen.
-
Ein
weiteres Applikationsmittel, das bei vielen hierin beschriebenen
Beschichtungstechniken und insbesondere bei dem bevorzugten Beschichtungsverfahren,
das Photoinitiierung zum Härten
des Monomers verwendet, erforderlich ist, ist eine Lichtquelle.
Für eine
Applikation in großem
Maßstab
sind Flutlichtlampen und ähnliche
Vorrichtungen verwendbar. Bei kleinen lokalisierten Anwendungen,
wie Gewebeversiegelung und -beschichtung, kann es bevorzugt sein,
eine lokalisierte Quelle, wie eine Faseroptik oder Lichtleiter,
zu verwenden, die Strahlung der entsprechenden Wellenlänge auf
die zu behandelnde Stelle zum Bewirken einer Polymerisation des
Monomers werfen können.
Ferner sollte eine Lichtemissionsvorrichtung auf einer Vorrichtung
als Miniatorkolben getragen werden. Ein fokussierter Strahl von
einer entfern ten Quelle kann geeignet sein, wenn beispielsweise
die Oberfläche
freigelegt ist. Bei freigelegten Oberflächen ist es möglich, dass
das Umgebungslicht zur Polymerisation der Beschichtung, insbesondere
bei hohen Initiatorkonzentrationen ausreichend ist.
-
Jedes
der Applikationsmittel kann getrennt sein, so dass ein Kit eines
Applikationsmittels beispielsweise ein oder mehrere Behälter, ein
oder mehrere Kissen oder Bürsten
und, falls erforderlich, mindestens einen Lichtleiter enthalten
kann. Das Applikationsmittel kann auch insgesamt oder teilweise
kombiniert sein. Beispielsweise kann eine Tropfvorrichtung, wie
ein Schlauch, mit einer Verteilvorrichtung, wie einer Bürste, kombiniert
sein. Diese können
ferner mit einem Lichtleiter kombiniert sein. Derartige Kombinationsvorrichtungen sind
bei der Behandlung von lebenden Organismen und insbesondere Menschen
besonders günstig,
um die Einfachheit eines Verfahrens und die Wahrscheinlichkeit einer
korrekten Durchführung
desselben zu maximieren.
-
Daher
enthält
eine Kombinationsvorrichtung zur Durchführung einer Priming-Photopolymerisation
in einer biologischen oder medizinischen Einrichtung mindestens
die folgenden Elemente:
- a) ein oder mehrere
Mittel zur Applikation eines Fluidums auf eine Oberfläche, die
aus Tropfmitteln, Berieselungsmitteln, Sprühmitteln, Applikatorkissenmitteln,
die Bürsten,
Ballone, Gewebe und Schäume
umfassen, und festen Oberflächen,
wie Spateln, zur Applikation von pastenähnlichen oder hoch viskosen
Fluida ausgewählt
sind;
- b) ein oder mehrere optionale Mittel zum Verteilen oder Reiben
eines Fluidums auf einer Oberfläche,
die Bürsten,
Kissen, feste oder halbfeste Ausstülpungen sein können und
die gleich den oder verschieden von den Fluidumapplika tionsmitteln
sein können;
- c) ein oder mehrere Behälter
oder Verbindungsleitungen zur Aufnahme des Inhalts von Behältern in
die Vorrichtung für
einen Primer, eine Monomerlösung
und/oder eine Kombination derselben;
- d) Lichtzufuhrmittel, die eine Faseroptik, ein Lichtleiter,
ein fokussierter Strahl aus der Ferne oder eine lokal platzierte
Lichtquelle, wie eine Miniaturlampe, sein können;
- e) ein proximales Ende, das so angepasst ist, dass es von der
die Behandlung verabreichenden Person gehalten wird, das optional
ferner Mittel zur Wahl zwischen dem einen oder mehreren Applikationsmitteln, Verteilmitteln,
Behältermitteln
und Lichtzufuhrmitteln (d.h. Schaltmittel) umfasst; und
- f) ein distales Ende oder distale Enden, die optional so angepasst
sind, dass sie sterilisierbar sind, von denen aus das eine oder
die mehreren Fluida dispensiert werden.
-
Weitere
Optionen für
die Vorrichtung umfassen Dosiermittel für die Fluida, so dass eine
gesteuerte Menge dispensiert werden kann oder ein gesteuerter Druck
aufrechterhalten werden kann; Rückkopplungsvorrichtungen,
wie optische Betrachtungsvorrichtungen und Funktionsindikatoren;
und Verknüpfungen
für den korrekten
Ablauf des Applikationsverfahrens oder zur Sicherstellung des Dispensierens
der erforderlichen Mengen an Initiator, Monomer und Licht oder einem
anderen Polymerisationsstimulator.
-
Viele
Vorrichtungen und Arrangements, die diese Anforderungen erfüllen, können konstruiert
werden. Eine Ausführungsform
einer derartigen Vorrichtung ist in 1a und 1b erläutert, wobei 1a ein
schematischer Längsschnitt
ist und 1b eine Darstellung vom proximalen
Ende einer Zwei-Fluida-ein-Dispenser-Version aus ist.
-
In 1a trägt eine
Hauptachse 10, deren distales Ende gezeigt ist, Licht von
einer (nicht gezeigten) entfernten Lichtquelle, das in eine optische
Faser oder Fasern 12 gekoppelt ist, wobei es in die Achse
durch ein Durchführungs- oder Spannung aufhebendes
Element 13 am proximalen Ende der Vorrichtung und durch die
Achse der Vorrichtung läuft,
zu einem distalen Emissionselement 11. Das Emissionselement
enthält
entsprechende optische Elemente zur Verteilung des Lichts an der
Stelle, an der eine Polymerisation erfolgen soll. Diese können so
einfach wie ein Fenster sein, können
jedoch andere einschlägig
bekannte Anordnungen zur Verteilung des Lichts, die Diffusoren,
Linsen oder Gitter und Kollimatorblenden umfassen, umfassen.
-
Spritzen 47, 48 (siehe
auch 1b) mit Kontrollventilen 21 sind zur
Zufuhr von Fluida über
ein Verbindungsstück 24 durch
eine Bifurkation in der Körperverlängerung 20 in
eine Fluidumzufuhrleitung 22, deren Enden angegeben sind,
angebracht. Die Fluidumzufuhrleitung kann eine spezialisierte Applikatorspitze 23,
wie eine Sprühdüse, aufweisen
oder zur einfachen Zufuhr eines Fluidums durch Tropfen glatt sein.
Die Fluidumzufuhrleitung ist optional von einem verschiebbaren Rohr 31,
das eine Verteilvorrichtung 32 trägt, umgeben, wobei es mit einem
Block 33, der auf der Hauptachse 10 gleitet, verbunden
ist. Der Gleitblock 33 verschiebt das Teleskoprohr 31 auf
der Fluidumzufuhrleitung 22. Der Block ist durch einen
Verbindungsstab 34 mit einem Abzugmechanismus 35 verbunden,
der zum Verschieben der Verteilvorrichtung 32 entweder
distal zum Emissionselement 33 oder proximal zu diesem
in Abhängigkeit
von der Stufe der Primingoperation verwendet wird. Der Abzug 35 kann
auch optional mit Federspannvorrichtungen 36 oder Sperrvorrichtungen
oder Arretierungen zur Kontrolle der Position ausgestattet werden
(nicht angegeben).
-
Ein
Spritzenkolben 40, der ein zuzuführendes Fluidum 42 enthält, ist
mit einem Druckkolben 41 passend ausgestattet. Der Druckkolben
kann selektiv mit einem Druckkolbentreiber 44 in Kontakt
gebracht werden, der um die Vorrichtungsachse 45 gedreht
werden kann, um eine der in 1b angegebenen
zwei Spritzen 47, 48 anzutreiben. Die Spritzen
werden auf der Vorrichtung durch eine Spannvorrichtung 46 gehalten.
-
Der
Druckkolbentreiber 44 ist mit einem frei gleitenden Stab 57 verbunden,
der unter dem Einfluss eines verschiebbaren Handgriffs 55,
der in den Griff 51 gleitet, in eine Aussparung 58 in
der Vorrichtung gleiten kann. Ein Fingerschutz 53 wird
günstigerweise
bereitgestellt.
-
Im
Betrieb wird die Vorrichtung wie im folgenden verwendet. Bei zur
proximalen Position zurückgezogener
Verteilvorrichtung 32 ist der Druckkolbentreiber 44 über der
gefüllten
Initiator(primer)spritze 47 positioniert und durch Pressen
des verschiebbaren Teils des Handgriffs 35 in den Griff 51 wird
Fluidum aus der Zufuhrleitung 22 auf den Zielbereich getropft.
Dann wird die Verteilvorrichtung in die distale Position bewegt
und durch Bewegen der Vorrichtung insgesamt durch den Nutzer zum
Verteilen der Initiatorgrundierungslösung über den gesamten Zielbereich
verwendet. Alternativ kann die Verteilvorrichtung während der
Primerzufuhr in der distalen Position sein, so dass das Fluidum
durch diese verteilt wird.
-
Als
nächstes
wird die Verteilvorrichtung optional zurückgezogen und der Treiber 44 zum
Antreiben der Spritze 48, die eine Lösung mit Monomer, Initiator,
Trägeramin
und anderen Bestandteilen enthält,
bewegt. Die Monomerlösung
wird auf die Zielregion getropft, der Verteiler wird vorgebracht
und das Monomer wird in die Oberfläche gerieben und auf dieser verteilt.
Optional wird der Verteiler zurückgezogen
und weiteres Monomer auf die Oberfläche, optional mit Hilfe des
Verteilers appliziert, um eine dickere Beschichtung zu bilden. Alternativ
kann der Verteiler während
der gesamten Zufuhr in der distalen Position sein, so dass das Fluidum
durch diesen verteilt wird.
-
Schließlich wird
der Verteiler zurückgezogen
und die Lichtquelle aktiviert, um dem Emissionselement 11 Licht
zur Polymerisation der Beschichtung auf der Oberfläche des
Gewebes zuzuführen.
Optional kann weitere Monomerlösung
während
der Emission von Licht zugeführt
werden, um zusätzliche
Dicke aufzubauen. Aus diesem Grund sind sowohl das Zufuhrrohr 22 als
auch die Hauptachse 10 vorzugsweise opak für das zu verwendende
Licht. Dies wird günstigerweise
durch Konstruktion dieser Elemente aus Metall, beispielsweise Standardspritzennadelleitungen,
erreicht. Wenn die Monomerlösung
gegenüber
Raumlicht empfindlich ist, sollte dann die Monomerspritze 48 ebenfalls
geschützt
oder aus opakem Material hergestellt werden und die Monomerzufuhrwegelemente 21, 24 und 20 in ähnlicher
Weise für
die Strahlungswellenlängen,
die eine Polymerisation in der speziellen Monomer/Initiator-Kombination
initiieren, opak sein. Der Rest der Vorrichtung besteht aus einem
beliebigen geeigneten Material, beispielsweise einem Kunststoff
medizinischer Qualität.
Die Vorrichtung insgesamt oder spezielle Teile derselben, wie der
Fluidumdispensierweg oder der Verteiler, können wegwerfbar sein.
-
In
einer anderen Ausführungsform,
die nicht angegeben ist, sind die Elemente 44, 55, 57 und 58 weggelassen.
Die Spritzendruckkolben 41 liegen dann frei und werden
direkt durch Daumendruck betrieben.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
kann eine zusätzliche Triggervorrichtung
zur Verbindung mit Mitteln zur Zufuhr einer gesteuerten Menge eines
Fluidums mit jedem Drücken
der Triggervorrichtung bereitgestellt werden. Geeignete Ratschmittel
sind einschlägig
bekannt; ein derartiges Mittel ist in der gleichzeitig anhängigen Anmeldung
des
US-Aktenzeichens 08/036128 offenbart.
In einer alternativen Ausführungsform können getrennte
Fluidumwege für
jedes der zwei Fluida bereitgestellt werden. Die getrennten Wege
können parallel
oder konzentrisch sein. Im ersteren Fall können getrennte Verteilelemente
für jeden
Weg bereitgestellt werden.
-
Eine
Ausführungsform
einer Zufuhrvorrichtung, die diese beiden Merkmale enthält, ist
in 2 gezeigt. Die Vorrichtung arbeitet ähnlich der
Vorrichtung in 1, sie verwendet jedoch
einen Pumpmechanismus, der aus zwei Paaren von Einwegkontrollventilen
besteht, von denen ein Paar als 145 und 146 gezeigt
ist, um Fluidum zur Zufuhr aus in dem Griff 126 montierten
Wegwerfspritzen 136, 137 zu ziehen und das Fluidum durch
Leitungen 128, 129 in an den Öffnungen 101 endende
parallele Zufuhrgänge
zu injizieren. Die Pumpaktion wird von einer an einem Drehzapfen 108 montierten
Triggervorrichtung 107 angetrieben. Die Triggervorrichtung
ist über
einen Verbindungsstift 109 und einen Druckstab 123 mit
einem von einem Paar von durch die Feder 118 belasteten
Kolben 116 durch eine schaltbare Platte 122, die
von ähnlicher
Arbeitsweise wie die in 1 gezeigte
ist, die an einen der beiden Kolben koppelt, verbunden. Die Kolben
sind in einem Gehäuse 124 montiert
und mit O-Ringen 115 abgedichtet. Zur Beleuchtung wird
eine optische Faser 106, die durch ein Fenster 104 mit
einem Diffusor 105 emittiert, über den Körper der Vorrichtung mit einer
optischen Verbindungsvorrichtung 135, die Licht von einer
entfernten Quelle liefert, verbunden. Die Öffnungen, das Fenster und der
Diffusor sind in einer Endkappe 102 gehaltert. Die anderen
an gegebenen Merkmale sind ähnlich
der Vorrichtung von 1 und sie umfassen
eine Hauptachse 103, eine Bürste 138 und eine
Gleitbürstenwelle 140 mit
einem Griff 141, an dem die Bürste mit der Schrumpfverpackung 139 entfernbar
angebracht ist.
-
Vorteile
der Vorrichtung von 2 sind die Fähigkeit zur Zufuhr eines bekannten
Volumens mit jedem Schlag der Triggervorrichtung und der bequeme
Austausch der Spritzen 136, 137 zur gegebenenfalls
Zufuhr von Ergänzungsreagens.
-
Wie
angegeben ist, ist einer der Fluidumzufuhrwege 128 aus
schwarzem flexiblem Schlauchmaterial konstruiert, um das Einwirken
von Licht auf reaktives Monomer vor der Zufuhr zu vermeiden.
-
Eine
weitere Ausführungsform
einer Vorrichtung zur Durchführung
von Priming-Photopolymerisation, die Vorrichtung 140, ist
in 4 angegeben. Die Vorrichtung 140 ist
den oben beschriebenen und in den 1a–2 erläuterten
Vorrichtungen insofern ähnlich,
als sie einen proximalen Teil, der so angepasst ist, dass er von
der Hand eines Nutzers der Vorrichtung zu halten ist, einen distalen
Teil, der Öffnungen
zum Dispensieren eines Fluidums an einer Behandlungsstelle umfasst,
und eine Leitung, die so angeordnet ist, dass sie eine Fluidumquelle
mit der Öffnung
im distalen Teil verbindet, umfasst. Mehr als eine Öffnung und
Leitung sind entsprechend bevorzugten Ausführungsformen angebracht und
die Vorrichtung 140 ist derart gestaltet, dass sie ein
besonders effektives Dispensieren von mindestens zwei Fluida unabhängig voneinander
oder zusammen auf einen Zielbereich durch einfaches einhändiges Arbeiten
eines rechtshändigen
oder linkshändigen Nutzers
ermöglicht.
-
Die
Vorrichtung 140 umfasst ein Griffsystem 142, das
eine rückwärtige Griffeinheit 144 und
einen vorderen Griff oder Trigger 146, der so montiert
ist, dass er um einen Stift 148, der durch Außenwände der
rückwärtigen Griffeinheit 144 läuft, drehbar
ist, umfasst. Die rückwärtige Griffeinheit 144 erstreckt
sich so nach oben, dass sie eine Höhlung festlegt, die (was vollständiger im
folgenden unter Bezug auf die 5 und 6 beschrieben
ist) einen Satz von Aussparungen, in denen ein Satz von Führungsracks 150 und 152 zum
Antreiben von Druckkolbentreibern gehaltert ist (das Führungsrack 152 ist
in 4 verborgen), einen Ratschenmechanismus, der so
angeordnet ist, dass er die Führungsracks 150 und 152 antreibt,
einen Schaltmechanismus, der so angeordnet ist, dass er den Trigger 146 mit
einem der beiden Führungsracks
funktional verbindet, und einen Satz von Hülsen, die die Anzeigen 154 und 155 (verborgen)
umfassen, die optisch die Einstellung des Schaltmechanismus anzeigen,
d.h. anzeigen, welches der Führungsracks 150 und 154 mit
dem Trigger 146 funktional verbunden ist, umfasst. Eine
Rändelschraube 156 ist
zwischen einer ersten und einer zweiten Arretierungsposition, bei
der der Trigger 146 mit dem Führungsrack 150 bzw.
dem Führungsrack 152 funktional verbunden
ist, drehbar. Eine Gehäuseanordnung,
die eine obere Abdeckung 158 und eine vordere Abdeckung 160 umfasst,
nimmt den Ratschenmechanismus, Führungsrackaussparungen
und Teile der die Anzeigen tragenden Hülsen auf. Die vordere Abdeckung 160 nimmt
Einrichtungen auf, die teilweise den Schaltmechanismus festlegen.
Die Vorrichtung ist mit Standardbefestigungen zusammengebaut.
-
Eine
obere entfernbare Baugruppe 162 ist entfernbar mit dem
Griffsystem 142 über
eine durch einen Riegel 163 arretierte Gleitkupplung verbunden
(im folgenden vollständiger
beschrieben). Das obere Bauteil 162 umfasst eine Spritzengehäuseeinheit 164,
die eine oder mehrere Aussparungen umfasst, die derart gestaltet
sind, dass sie eine oder meh rere Spritzen tragen. Vorzugsweise sind
zwei Spritzen (nur die Spritze 166 ist in 4 angegeben)
in Aussparungen der Spritzengehäuseeinheit
während
der Verwendung montiert. Die Druckkolbentreiber 170 und 172 (172 ist
verborgen), die an den proximalen Enden der Führungsracks 150 bzw. 152 befestigt
sind oder einstückig
mit diesen sind, können
die Spritzendruckkolben 174 bzw. 176 einspannen,
wodurch sie den Trigger mit einem der beiden Druckkolben funktional
verbinden.
-
Die
obere Baugruppe 162 umfasst eine Hauptachse 178,
die sich distal ausgehend von dem distalen Ende der Spritzengehäuseeinheit 164 erstreckt.
Wie in den in den 1a–2 erläuterten
und oben beschriebenen Ausführungsformen
umfasst die Zentralachse 178 an deren distalem Ende ein
elektromagnetisches Emissionselement 180 und eine oder
mehrere Applikatorspitzen oder Auslässe zur Applikation eines Zufuhrfluidums
auf einen Zielbereich. In der erläuterten Ausführungsform
stehen zwei Applikatorspitzen 186 und 188 (188 ist
verborgen) in fluider Kommunikation mit Spritzen in der Einheit 164 über (verborgene)
Leitungen, die sich von Spritzenaussparungen in der Spritzengehäuseeinheit 164 durch
die Achse 178 erstrecken. Gemäß einer Ausführungsform
bestehen die Hauptachse 178 und die Applikatorspitzen aus
nichtrostendem Stahl. Gemäß einer
anderen Ausführungsform
bestehen die Achse und ein oder beide Applikatoren aus einem flexibleren
Material. Beispielsweise kann es bei einigen Einrichtungen im Hinblick
auf das Vermeiden einer zufälligen
Punktur oder einer anderen Schädigung
von Gewebe sicherer sein, die Applikatoren aus einem flexiblen Material,
wie Kunststoff medizinischer Qualität, zu fertigen. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
besteht die Hauptachse 178 (und Komponenten darin in einem
zum Erreichen von Flexibilität
notwendigen Ausmaß)
aus einem flexiblen Material und sie ist eine Gelenkwelle, die steuerbar
ist. Die Achse ist gemäß dieser Ausführungsform
biegbar und drehbar.
-
Eine
Bürstenachse 190 ist
koaxial mit der Hauptachse 178 und auf dieser montiert
und proximal und distal auf dieser verschiebbar. Die Bürstenachse 190 umfasst
auf einem Metallring 189 an deren distalem Ende eine Verteilvorrichtung 192,
die eine Bürste,
ein Kissen oder dgl., die oben in Bezug auf 1a beschrieben sind,
sein kann. Die angegebene Verteilvorrichtung 192 ist eine
Bürste,
die so positioniert ist, dass sie distal und nach unten vom distalen
Ende der Bürstenachse 190 mit
einem Winkel von etwa 30 Grad als Beispiel herabhängt. Die
Verteilvorrichtung 192 kann so angeordnet sein, dass sie
axial, direkt nach unten absteht, oder in einer anderen Weise angeordnet
sein. Die Bürstenachse 190 kann
proximal über
die Achse 178 und das Verteilelement 192 bewegt
werden, wodurch sie proximal zum distalen Ende 179 der
Hauptachse 190 positioniert wird, oder distal bewegt werden,
wodurch das Verteilelement an einer ausgezogenen Position, vorzugsweise
distal des distalen Endes 179 der Achse 178 positioniert
wird. Die Grenzen der Bewegung der Bürstenachse 190 proximal
und distal auf der Achse 178 und die Rotationsausrichtung
der Bürstenachse
in Bezug auf die Achse können
durch einen Stift 191, der von der Achse 178 vorsteht,
durch einen (nicht gezeigten) Längsschlitz
in der Bürstenachse 190,
in dem sich der Stift bewegt, wenn sich die Bürstenachse 190 in
Bezug auf die Achse 178 longitudinal bewegt, kontrolliert
werden.
-
Ein
Greifmechanismus 194 ist derart gestaltet, dass er in einer
Einstellung es ermöglicht,
dass die Bürstenachse 190 problemlos
longitudinal auf der Achse 178 gleitet, und in einer anderen
Einstellung eine Bewegung der Bürstenachse
relativ zur Achse verhindert. Der Mechanismus 194 umfasst
einen festen Teil 196, der an der Bürstenachse 190 gesichert
ist oder einstückig
mit dieser ist, und einen dreh baren Teil 198, der gewindeartig
mit dem festen Teil 196 in Eingriff steht. Ein dehnbares
Element, wie ein (verborgener) O-Ring, befindet sich zwischen den
Teilen 196 und 198 und wenn der Teil 198 gegen
den Teil 196 geschraubt wird, wird das dehnbare Element
zusammengedrückt
und es dehnt sich gegen die äußere Oberfläche der
Achse 178, wobei es durch Reibung mit der Achse in Eingriff
steht.
-
Gemäß einer
weiteren (nicht angegebenen) Ausführungsform kann das Verteilelement 192 in
einer Hülse,
die die Achse 178 umgibt, montiert sein und, wenn es distal
getrieben wird oder wenn die umgebende Hülse proximal getrieben wird,
freigelegt werden. Bei einer derartigen Anordnung kann das Verteilelement nach
außen
springen, wenn es freigelegt wird, und wenn das Element in dessen
zurückgezogener
Position ist, kann die Achsenkonstruktion durch eine Durchführung, beispielsweise
eine Trokarkanüle,
durchgeführt
werden.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Emissionsvorrichtung elektromagnetischer Strahlung 180 eine
Lichtemissionsvorrichtung und durch ein Fenster, beispielsweise
ein Saphirfenster, festgelegt, das optisch über eine optische Faser, die
durch die Achse 178, die Spritzengehäuseeinheit 164 und
ein flexibles Kabel 200 läuft, mit einer von der Vorrichtung 140 entfernten
Lichtquelle gekoppelt ist. Das Kabel 200 kann in einem
Steckersatz 202 enden, der einen optischen Koppler 204,
der mit einer Lichtquelle, wie einem Laser, verbindbar ist, und
einen elektrischen Koppler 206 umfasst. Der elektrische
Koppler 206 ist mit einer elektrischen Quelle verbindbar
und er ist elektrisch über
Verdrahtung im Kabel 200 mit einem in der Spritzengehäuseeinheit 164 montierten
elektrooptischen Schalter verbunden. Elektrooptische Schalter sind
bekannt und sie können
gemäß der Erfindung
ein einfacher Ein/Aus-Schalter, ein Zeit schalter, der bei Aktivierung
eine Beleuchtung über
einen vorgegebenen Zeitraum von beispielsweise 20 s bewirkt, und
dgl. sein. Wenn die Stecker 202 entsprechend mit Licht-
und Elektrizitätsquellen
gekoppelt sind, tritt, wenn der Knopf 208 gedrückt wird, Licht
aus der Emissionsvorrichtung 180 am distalen Ende der Achse 178 aus.
Wenn der Knopf nicht gedrückt wird,
ist an der Emissionsvorrichtung 180 der Empfang von Strahlung
blockiert. Derartige Schalter und optische und elektrische Verbindungen
sind bekannt.
-
Bezugnehmend
auf 5 sind das Griffsystem 142 und das obere
System 162 auseinandergenommen in einem partiellen Querschnitt
gezeigt. Das obere System 162 kann an dem unteren Griffsystem 142 durch
Eingriff eines abgekanteten Vorsprungs 224, der typischerweise
als Schwalbenschwanz bezeichnet wird, in einen entsprechenden Schlitz 226 im
oberen System 162 befestigt werden. Das obere System 162 ist oben
auf dem Griffsystem positioniert, wobei das vordere Ende des Schlitzes 226 mit
dem rückwärtigen Ende des
Vorsprungs 224 eine Linie bildet und sich vorwärts bewegt,
bis das rückwärtige Ende
des Vorsprungs 224 auf das rückwärtige Ende des Schlitzes 226 trifft,
wobei sich dann der Vorsprung 228 der Arretierung 163 mit dem
Einschnitt 230 des oberen Systems 162 verbindet.
Die Arretierung 163 wird durch eine Feder 232 nach oben
getrieben und kann durch den Daumen eines Nutzers ohne weiteres
nach unten bewegt werden, was ein Gleiten des oberen Systems 162 nach
rückwärts und
eine Entfernung von dem Griffsystem 142 ermöglicht.
-
Das
obere und das untere System können
aus einer Vielzahl von Gründen
getrennt werden. Gemäß einer
Ausführungsform
ist das obere System als sterile, einmal zu verwendende Wegwerfeinheit
verpackt. Das obere System kann beispielsweise eine erste Spritze,
die einen Photoinitiator enthält,
und eine zweite Spritze, die einen mit einem Monomer ge mischten
Arzneistoff enthält,
umfassen. Das untere System kann wiederverwendbar sein oder eine
Einheit zur begrenzten Verwendung sein und mehrere oder viele Male
mit verschiedenen wegwerfbaren oberen Systemen verwendet werden.
Mehr als ein oberes System können
in einem einzigen medizinischen Verfahren verwendet werden, wenn
es günstig
ist, verschiedene Kombinationen von Formulierungen für leicht
unterschiedliche Therapien bereitzustellen. Oder es kann ein Verfahren
begonnen werden, wobei es erst im Laufe des Verfahrens genau bekannt
wird, welche von mehreren optionalen Formulierungen am günstigsten
ist, und klinisches Personal kann ein unteres System und eine Mehrzahl
oberer Systeme, die jeweils mit einer verschiedenen Kombination
von Mitteln beladen sind, zur Hand haben.
-
Der
Trigger 146 dreht sich um den Stift 148 und er
wird in dessen Ruheposition durch die Feder 210, die ebenfalls
in das rückwärtige Griffsystem
eingreift, vorwärtsgetrieben.
Wenn sich der Trigger am Stift 148 rückwärts bewegt, dreht sich ein
oberer Teil des Triggers über
dem Stift vorwärts.
Der obere Triggerteil umfasst einen Schlitz 212, mit dem
ein Festhaltestift 214 in Eingriff steht. Der Festhaltestift 214 ist
mit einer Klammer 216 verbunden, die mit einem Ratschschlitten 218,
der einen (im folgenden beschriebenen) Ratschenmechanismus enthält, verbunden
ist, und der Trigger wird dadurch funktional mit dem Ratschenmechanismus
verknüpft.
Eine einstellbare Schraube 220 begrenzt die Rückwärtsbewegung
des Ratschschlittens 218. Ein Stift 222, um den
sich die Rändelschraube 156 dreht,
steht in den vorderen Teil des rückwärtigen Griffsystems.
Das obere entfernbare System 162 umfasst einen elektrooptischen
Schalter 234, der das Durchleiten von Licht über eine
optische Faser 236, die im Inneren des Kabels 200 läuft, durch
die Achse 178 zur optischen Emissionsvorrichtung 180 kontrolliert
und wie oben beschrieben durch den Knopf 208 betätigt wird.
-
Nun
wird bezugnehmend auf 6 ein Ratschenmechanismus zur
Steuerung der Applikation eines Fluidums von in der Spritzengehäuseeinheit 164 montierten
Spritzen detaillierter erläutert.
Der Ratschenmechanismus ist derart gestaltet, dass er arbeitet,
indem die Sperrhaken 238 und 240 jeweils in die
Ratschenzähne 242 oder 244 des
Führungsracks 150 bzw. 152 so
eingreifen können,
dass, wenn der Trigger 146 gedrückt wird, einer der Druckkolbentreiber 170 oder 172 unter
Antreiben von einem der Spritzendruckkolben vorwärts bewegt wird. Die Anordnung
kann, wie dies dem Fachmann geläufig
ist, so angepasst werden, dass beide Sperrhaken 138 und 140 gleichzeitig
in die Zähne 242 und 244 eingreifen.
-
Bezugnehmend
auf 7 in Verbindung mit 6 wird das
Arbeiten des Ratschenmechanismus beschrieben. Das Rändelrad 146 wird
an dem Stift 222 zwischen einer ersten und zweiten Position,
die durch die Grenzen der Bewegung eines fixierten Stifts 246 in
einem Schlitz 248 einer definierten bogenförmigen Abmessung
definiert sind, gedreht. Ein (nicht gezeigter) Arretiermechanismus
ist im Griffsystem 144 positioniert und er greift in das
Rändelrad 156 an
jeder der zwei Positionen ein. Das Rändelrad 156 umfasst
an dessen Umfang Zähne,
die in die Zähne
der Antriebsorgane 250 und 252 eingreifen. Die
Antriebsorgane 250 und 252 sind an Hülsen 254 bzw. 256,
die die Führungsracks 150 und 152 jeweils
von den Antriebsorganen rückwärts (proximal)
bis zu einem Punkt unmittelbar hinter den Sperrhaken 238 und 240 umgeben,
befestigt oder einstückig mit
diesen. Jede der Hülsen 254 und 256 umfasst
eine Öffnung
oder ein Fenster, die längs
mit den angrenzenden Sperrhaken 238 bzw. 240 ausgerichtet
sind. Jede Öffnung
ist radial positioniert und sie weist eine bogenförmige Abmessung
derart auf, dass, wenn das Rändelrad
in einer Position ist, der Schlitz so ausge richtet ist, dass die
Zähne für den Sperrhaken
freiliegen, und wenn das Rändelrad
zur anderen Position des Schlitzes bewegt wird, der Schlitz von
dem Sperrhaken weggedreht wird und die Hülse den Eingriff des Sperrhakens
mit dem Zahn blockiert. Beispielsweise wird, wenn das Rändelrad 156 in
Uhrzeigerrichtung (wie in 7 von vorn betrachtet)
bis zu der durch den bogenförmigen
Schlitz 248 erlaubten Grenze gedreht wird, die Hülse 248 durch
das Antriebsorgan 250 in eine Position gedreht, in der
das Fenster in der Hülse 254 den
Sperrhaken 238 für
den Ratschenzahn 242 des Führungsrecks 150 freilegt,
während
die Hülse 256 durch
das Antriebsorgan 252 in eine Position gedreht wird, in
der das Fenster in der Hülse 256 sich
von dem Sperrhaken 240 wegdreht und die Hülse 256 einen
Eingriff des Sperrhakens 240 mit dem Zahn 244 des
Führungsrecks 152 blockiert.
In dieser Position treibt der Trigger 146, wenn er gedrückt wird
und sich am Stift 148 dreht, die Klammer 216 über den
Festhaltestift 214 vorwärts,
wobei dieser den Ratschschlitten 218 vorwärts treibt,
was bewirkt, dass der Sperrhaken 238 in den Zahn 242 eingreift
und dadurch das Führungsreck 150 und
den Druckkolbentreiber 170 vorwärts treibt. Der Druckkolbentreiber 172 wird
nicht vorwärts
getrieben. Wenn das Rändelrad 156 gegen
den Uhrzeigersinn bis an dessen Grenze gedreht wird und der Trigger
gedrückt
wird, erfolgt das Gegenteil, d.h. der Druckkolbentreiber 172 wird
vorwärts
getrieben und der Druckkolbentreiber 170 nicht. Andere
Anordnungen zur funktionalen Verknüpfung des Rändelrads (oder eines anderen
Schalters) mit den Hülsen
sind dem Fachmann offensichtlich und können entsprechend der Erfindung
konstruiert werden.
-
Die
Hülsen 254 und 256 können Anzeigen 154 bzw. 155,
die durch die Fenster 258 und 260 sichtbar sind,
auf jeweiligen Seiten der oberen Abdeckung 158 des Griffsystems 142 tragen.
Die Anzeigen können
so koordiniert werden, dass sie sich in die Fenster und aus den
Fenstern so drehen, dass in Abhängigkeit
von der Position des Rändelrads 156 und
davon, welches der Führungsracks
durch den Ratschenmechanismus in Eingriff stehen kann, optisch eine
Angabe erfolgt, welche Spritze funktional mit dem aktiven Führungsrack
verbunden ist, d.h. welche Komponente bei Bewegen des Triggers 146 dispensiert
wird.
-
Jedes
der Führungsracks 150 und 152 ist
um dessen Achse in eine erste Orientierung, in der dessen Druckkolbentreiber 170 oder 172 jeweils
derart ausgerichtet ist, dass er mit dem Druckkolben einer Spritze,
die von der Sprizengehäuseeinheit 164 gehaltert
wird, in Eingriff steht und dessen Zähne 242 oder 244 jeweils
so positioniert sind, dass sie mit dem Sperrhaken 238 bzw. 240 in
Eingriff stehen, und in eine unterschiedliche Orientierung, in der
dessen Druckkolbentreiber in einer Nichteingriffsposition mit einem
Spritzendruckkolben steht und dessen Zähne aus dem Eingriff mit dem
benachbarten Sperrhaken gedreht sind, drehbar. In 6 ist
erläutert,
dass beide Führungsracks
so positioniert sind, dass sie mit einem Spritzendruckkolben in
Eingriff stehen und ein Sperrhaken mit diesen in Eingriff steht.
-
8 ist
ein partieller Querschnitt eines oberen entfernbaren Systems 162,
wobei nur der proximale Teil der Spritze 174 angegeben
ist. Die Spritzengehäuseeinheit 164 umfasst
individuelle Spritzengehäuse 260 und 262,
die jeweils eine nach rückwärts blickende Öffnung umfassen,
in die eine Spritze eingeführt
werden kann. Die Spritzengehäuse
sind von unterschiedlichen Größen, wie
angegeben ist, doch können
sie von der gleichen Größe sein.
Das Gehäuse 260 umfasst
an dessen distalem Ende eine fluiddichte Verbindung, beispielsweise
ein Luer-LockTM-Anschlussstück 264,
mit dem das distale Ende der Spritze 174 in Eingriff kommen kann.
Das Anschlussstück 264 ist
mit einer Leitung 266 ver bunden, die sich durch die Hauptachse 178 erstreckt
und in der Applikatorspitze 186 endet. Das Gehäuse 262 umfasst
auch ein Luer-LockTM-Anschlussstück 268,
das mit einer Leitung 270 verbunden ist, die sich durch
die Hauptachse 178 erstreckt und in der Applikatorspitze 188 endet.
-
Wie
angegeben ist, wird das Führungsrack 142 rotationsmäßig derart
positioniert, dass der Druckkolbentreiber 172 nicht mit
dem Gehäuse 262 in
einer Linie ist. In dieser Position kann die Spritze aus dem Spritzengehäuse 262 entfernt
oder in dieses eingeführt
werden. Ferner greifen in dieser Position die Zähne 244 nicht in Eingriff
mit der Sperrhaken 240, ungeachtet der Position des Rändelrads 156,
weshalb das Führungsrack 142 frei
vorwärts
oder rückwärts bewegt
werden kann, um den Druckkolbentreiber mit dem proximalen Ende einer
Spritze im Gehäuse 262 auszurichten.
Der Druckkolbentreiber 172 umfasst eine Aussparung 271, in
die das proximale Ende eines Spritzendruckkolbens genau passt, wenn
das Führungsrack
gedreht wird und die Aussparung des Treibers seitlich über das
Druckkolbenende bewegt wird. Die Aussparung 272 ist so
geformt, dass ein Spritzendruckkolben nicht proximal entweichen
kann. Das heißt,
der Druckkolbentreiber kann von dem Druckkolben nur durch Drehen
des Führungsracks
und seitliches Schieben des Treibers weg von dem Druckkolben entfernt
werden.
-
Die
Spritze 166 ist in dem Spritzengehäuse 260 positioniert
(obwohl nur das proximale Ende der Spritze gezeigt ist), wobei das
(verborgene) Führungsrack 150 rotationsmäßig derart
positioniert ist, dass der Druckkolbentreiber 170 mit dem
proximalen Ende des Druckkolbens 174 in Eingriff steht.
In dieser Position sind die Zähne 242 des
Führungsracks 150 auf
den Sperrhaken 238 blickend ausgerichtet und wenn das Rändelrad 156 im
Uhrzeigersinn (in Bezug auf die Ausrichtung von 7)
gedreht wird, wenn der Trigger 146 ge drückt wird, greift der Sperrhaken 238 in
die Zähne 242 ein,
der Druckkolbentreiber 170 wird distal angetrieben, was
ein Hineinpressen des Druckkolbens 174 in die Spritze 166 und
eine Zufuhr des Inhalts der Spritze 166 in die Applikatorspitze 186 bewirkt.
Wie ersichtlich ist, kann, wenn Spritzen in den beiden Spritzengehäusen 260 und 262 montiert
sind, das Rändelrad 156 ausgehend
von einer ersten Position im Uhrzeigersinn, bei der eine Betätigung des
Triggers 146 bewirkt, dass der Inhalt einer Spritze im
Gehäuse 260 der
Applikatorspitze 186 zugeführt wird, und einer zweiten
Position gegen den Uhrzeigersinn, bei der eine Betätigung des
Triggers den Inhalt einer Spritze im Gehäuse 262 der Applikatorspitze 188 zuführt, gedreht
werden.
-
Die
Vorrichtung 140 kann gemäß mehreren, nicht angegebenen
Ausführungsformen
konstruiert werden. Gemäß einer
wird ein eine optische Faser lieferndes Kabel 200 mit dem
Griffsystem 144 statt mit dem Spritzengehäuse 164 verbunden
und wenn das obere System 162 mit dem unteren System 142 gekoppelt wird,
eine optische Verbindung zwischen den Systemen derart hergestellt,
dass die Emissionsvorrichtung 186 mit der Lichtquelle verbunden
wird. Gemäß anderen
Ausführungsformen
ist das Rändelrad
unmittelbar über dem
rückwärtigen Griff 144 lokalisiert
und der Lichtknopf 208 durch einen Hilfstrigger vor dem
Trigger 146 als alternativer Zugang ausgetauscht. Diese
und andere Modifikationen können
durchgeführt
werden. Die Vorrichtung wird aus Standardstahl medizinischer Qualität und/oder
Kunststoff gefertigt.
-
Bezugnehmend
auf 9 wird nun eine Handanordnung zur Zufuhr eines
Materials zur Priming-Photopolymerisation oder eines anderen Materials
im Querschnitt angegeben. Eine Gehäusekomponente 272 umfasst
ein Spritzengehäuse 274 zur
Aufnahme einer Spritze 276. Das Gehäuse 274 umfasst an
dessen distalem Ende ein Luer-LockTM-Anschlussstück 277,
das über
eine Leitung 278 mit einer distalen Spitze 280 in
fluider Verbindung steht. Die Spritze 276 kann im Gehäuse 274 platziert
und daran über
ein Luer-LockTM-Anschlussstück 277 gesichert
werden, und wenn der Druckkolben 282 der Spritze niedergedrückt wird,
wird der Inhalt der Spritze über
die distale Zufuhrspitze 280 zugeführt. Alternativ kann die Gehäusekomponente 272 mit
einem distalen Applikator 284, der eine Höhlung 286 umfasst,
in den ein distaler Teil 288 einer Gehäusekomponente 272 durch
Reibung über
beispielsweise ein Standardpassstück des LuarTM-Typs
passt, passend zusammengesetzt werden. Die Höhlung 286 steht über die
Leitung 290 in fluider Verbindung mit einer distalen Spitze 292,
die wie angegeben in einer Bürste 294 lokalisiert
ist. Diese verlängert
den Zufuhrweg distal und sie liefert eine Bürste als Verteilelement. Die
Verteilbürste
kann durch eine Vielzahl von Vorrichtungen, wie ein Kissen und dgl.,
wie oben beschrieben ausgetauscht werden.
-
10 erläutert ein
System 296, das durch die zusammengebauten Komponenten
einer Spritze 276, einer Gehäusekomponente 272 und
eines Verlängerungsstücks 284,
das eine Bürste 294 umfasst,
festgelegt ist.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist die Spritze 276 direkt an das die Bürste 294 tragende
Verlängerungsstück 284 ohne
eine Gehäusekomponente 272 gekoppelt.
Die Applikatorkomponente 284 umfasst an deren proximalem
Ende ein Luer-LockTM-Passstück 298,
das an das distale Ende der Spritze 276 gekoppelt werden
kann. Auf diese Weise kann eine relativ längere Vorrichtung, wie sie
in 10 angegeben ist und die ein Spritzengehäuse 274 umfasst,
oder eine relativ kürzere
Vorrichtung, die durch den direkt an die Spritze 276 gekoppelten
Applikator 284 festgelegt ist, zusammengebaut werden.
-
Bezugnehmend
auf 11 wird nun eine schematische Darstellung der
Verwendung der in 10 dargestellten Vorrichtung
präsentiert.
Wie angegeben ist, wird die Vorrichtung 296 zur Applikation
eines photopolymerisierbaren Materials, wie einer Monomer/Initiator-Formulierung 302,
auf eine Oberfläche 300 verwendet.
Nach Applikation des Materials auf die Oberfläche 300 (durch Auftropfen
ausgehend von der Applikatorspitze 292 oder Einführen des
Materials in die Bürste 294 und
anschließende
direkte Übertragung
von der Bürste
auf die Oberfläche 300)
kann Material 302 durch die Bürste 294 verteilt
oder entsprechend positioniert werden. Dann kann eine Strahlungs-
oder Lichtrute 304 mit einem distalen lichtemittierenden
Ende 306 in Position gebracht werden und durch Niederdrücken eines
elektrooptischen Schalters 308 betätigt werden, wobei photopolymerisierbares
Material polymerisiert oder vernetzt, optional gehärtet wird.
Die Rute 304 ist mit optischen und elektrischen Kupplungen 202 verbunden.
-
In
allen Ausführungsformen
von Vorrichtungen zur Applikation eines Materials kann eine beliebige hierin
beschriebene Komponente in einer beliebigen Formulierung oder Kombination
oder eine dem Fachmann bekannte beliebige andere Komponente über die
Vorrichtung zugeführt
werden. Vorzugsweise wird die Vorrichtung mit einem Initiator, einem
Monomer, einem Arzneistoff, einem Co-Initiator, einem Comonomer,
einem grenzflächenaktiven
Mittel, einem Stabilisierungsmittel und/oder einem Weichmacher gemäß der Beschreibung
hierin beladen, doch ist selbstverständlich, dass die Vorrichtungen
der Erfindung mit anderen Zusammensetzungen verwendet werden können. Natürlich sind
gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
Komponenten der Erfindung steril oder sterilisierbar, das heißt, sie
können
ohne weiteres sterilisiert und zur Verwendung in einer medizinischen
Einrichtung angepasst werden.
-
VERPACKUNG
-
Die
Materialien zur Herstellung der Beschichtung können in einer beliebigen passenden
Weise verpackt sein und ein Kit allein oder zusammen mit der Applikationsvorrichtung
bilden. Die reaktiven Monomere werden vorzugsweise getrennt von
dem Initiator aufbewahrt, wenn sie nicht gemeinsam gefriergetrocknet
und im Dunkeln aufbewahrt werden oder in anderer Weise im nichtreaktiven
Zustand gehalten werden. Ein bequemer Weg zur Verpackung der Materialien
besteht aus drei Ampullen (oder vorgefüllten Spritzen), von denen eine
konzentrierten Initiator zum Priming, die zweite von diesen Rekonstitutionsfluidum
enthält
und die dritte trockenes oder lyophilisiertes Monomer enthält. Verdünnter Initiator
befindet sich in dem Rekonstitutionsfluidum; Stabilisierungsmittel
befinden sich in der Monomerampulle und andere Bestandteile können in
jeder Ampulle in Abhängigkeit
von der chemischen Kompatibilität
vorhanden sein. Wenn ein Arzneistoff in der Beschichtung zugeführt werden
soll, kann er sich in einer beliebigen der Ampullen oder in einem
getrennten Behälter
in Abhängigkeit
von dessen Stabilität
und Aufbewahrungsanforderungen befinden.
-
Für ein stärker "manuelles" System können auch
einige oder alle chemischen Bestandteile in Drucksprühdosen für eine rasche
Zufuhr gepackt werden. Wenn das Monomer von ausreichend niedriger
Viskosität ist,
kann es auf diesem Weg zugeführt
werden. Ein Kit kann dann eine Sprühdose mit Initiator, eine Sprühdose oder
Tropfflasche mit Monomer, Initiator und anderen Bestandteilen und
eine optionale Verteil- oder
Reibvorrichtung enthalten. Wenn das Monomer- und Initiatorsystem
so gestaltet sind, dass sie unter dem Einfluss von natürlichem
oder Operationssaallicht, möglicherweise
unter Ergänzung
durch einen chemischen Initiator oder Trä ger, wie eine Persauerstoffverbindung,
polymerisieren, könnte
die Technik dann für
Feldlazarett- oder Veterinärsituationen
geeignet sein.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1. Relative Adhäsion von
Beschichtung an grundierten und nichtgrundierten Flächen
-
Frische
Schweinelunge wurde in einem Bereich mit einer Lösung eines Photoinitiators
(Eosin Y, 1 mg/ml (1000 ppm) in normaler Kochsalzlösung) und
in einem anderen Bereich mit normaler Kochsalzlösung (Kontrolle des Standes
der Technik) grundiert. Überschüssige Flüssigkeit
wurde durch Abtupfen entfernt. Etwa 0,5 ml Monomerlösung wurden
auf jeden Fleck appliziert. Das Monomer war Polyethylenglykol (35000
Dalton), das am Ende Caprolacton aufwies (Mittelwert 3,3 Caprolactongruppen
pro Polyethylenmolekül)
und mit Acrylsäure überkappt
war, im wesentlichen gemäß der Beschreibung
in Hubbell et al. Die Monomerlösung
enthielt 15% Monomer (Gew/Gew), 90 mM Triethanolamin, 20 ppm (Gew/Gew)
Eosin Y und 5 μl/ml
Vinylpyrrolidon (V/V). Die Proben wurden mit grünem Licht bestrahlt, bis sie
zu einem festen transparenten Gel gehärtet waren (40 s bei 100 mW/cm2). Anfängliches
Haften wurde bei sowohl grundierten als auch Kontrollflecken beobachtet,
obwohl die grundierten Flecken eine bessere Gesamthaftung zeigten.
-
Die
Lunge wurde mit einer druckgesteuerten Aufblasvorrichtung verbunden
und einer chronischen Dauerbelastung über 1 h mit pneumatischen Aufblasdrücken von
25 bis 30 cm Wasser in Zyklen von 6 Sekunden unterzogen. Dies wurde
so gestaltet, dass es die Wirkungen des Atmens simulierte. Nach
dem Dauerbelastungstest hafteten die grundierten Gelflecken immer
noch, die Kontrollgelflecken konnten jedoch ohne weiteres mit einer
Pinzette von der Lungenoberfläche
abgehoben werden. Daher war die Adhäsion unter chronischer Belastung
mit Priming vor der Polymerisation besser.
-
Beispiel 2. Versiegeln einer Keilresektion
der Lunge
-
Bei
Lungenoperationen ist es üblich,
eine "Keilresektion" durchzuführen, um
erkrankte Bereiche zu entfernen. Eine Kombination Klammergerät/Schneidewerkzeug
wird zum gleichzeitigen Schneiden und Klammern längs einer Seite des zu entfernenden
Keils verwendet und dann zum Klammern und Schneiden der anderen
Seite derart verwendet, dass ein keilförmiges Lungenstück entfernt
wird, während
die verbliebene Lunge gleichzeitig durch Klammern geschlossen wird.
Trotz hoher Klammerdichte neigen die Klammerlinien dazu, Luft austreten
zu lassen, was schwere Komplikationen bei einem einer derartigen
Operation unterzogenen Patienten hervorrufen kann.
-
Gefrorene/aufgetaute
Schweinelungen wurden einer Keilresektion unter Verwendung eines
nachladbaren linearen Schneidegeräts/Klammergeräts ProxiMateTM TLC 55 (Ethicon; Somerville, NY) unterzogen. Jede
zweite Klammer wurde bei den äußeren Klammerlinien
in der Kassette weggelassen, um zuverlässig Lecks zu induzieren. Die
Lungen wurden mit Luft auf einen Druck von 40 cm H2O
aufgeblasen und Lecks wurden durch Drücken des geklammerten Bereichs
unmittelbar unter die Oberfläche
eines Wasserbads beobachtet (ähnlich
den Lecktests eines Innenschlauchs). Als nächstes wurden die Klammerlinien
mit 1000 ppm Eosin Y grundiert, abgetupft und mit dem Makromerengemisch
von Beispiel 1 behandelt, das dann wie beschrieben gehärtet wurde.
-
In
einem Standardtest auf Haltbarkeit wurden die Lungen auf einen Druck
von 20 cm Wasser über
10 Zyklen über
einen Zeitraum von 1 min aufgeblasen und dann 30 s bei 40 cm Was ser
gehalten. Die grundierten und versiegelten Lungenabschnitte zeigten
keine Lecks, was die Wirksamkeit des Primingsystems bei der Versiegelung
bekannter Lecks belegt.
-
Schließlich wurde
der Druck in den grundierten Lungen erhöht, um den maximalen Druck
vor einer Leckage zu bestimmen. Kleine Lecks wurden typischerweise
bei 75 cm Wasser oder darüber
beobachtet.
-
Beispiel 3. Überlappungsscherfestigkeit
von grundierten und nichtgrundierten Verklebungen
-
Die
Adhäsion
unter Scherung eines Gels an Rattenhaut wurde auf einer InstronTM-Vorrichtung unter Verwendung von Standardverfahren
bestimmt. Die biologische Oberfläche
war Rattenrückenhaut,
die frisch von euthanasierten Tieren entfernt war. Sie wurde auf
einen Glasobjektträger
geklebt und wie im folgenden beschrieben behandelt. Eine Gießkammer
wurde über
der Haut positioniert, wobei diese ferner ein Gazenetz enthielt,
das aus der Kammer vorstand. Eine Monomerlösung wurde in die Kammer injiziert
und polymerisiert. Die Kammer wurde entfernt und die Zugfestigkeit
der Verklebung wurde durch Scheren der Überlappung zwischen dem Glasobjektträger und
dem Gazenetz in einer Standarddruckzelle auf dem Instron bestimmt.
-
Die
Hautbehandlungen umfassten keine (Kontrolle); grundiert; grundiert
und durch Tropfen mit einer Monomerlösung vorbeschichtet; und grundiert,
durch Tropfen mit einer Monomerlösung
vorbeschichtet und mit einer Bürste
gerieben oder gemischt. Eine Monomerlösung wie in Beispiel 1 wurde
appliziert, wobei jedoch das Monomer "8KL5" ein
kleineres PEG-Molekül
(8000D) aufwies und mit Lactatgruppen statt mit Caprolactongruppen
verlängert
war. Bei nicht-grundierter Haut wurde auch ein anderer Initiator,
Irgacure® 651 (Ciba
Geigy), in dem gelbildenden Monomerengemisch verwendet.
-
Mit
dem nicht-grundierten Irgacure®-System lag der mittlere
Druck bei Versagen für
6 bis 8 Prüflinge im
Bereich einer Kraft von 49 g bei Mischen des Monomers mit niedriger
Intensität
auf der Oberfläche
bis 84 bis 274 g bei Reiben. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit dem Eosin-katalysierten System ohne Primer
erhalten (Mittelwert 146 g, Bereich 80-220). Wenn das Gewebe mit Eosin vorgrundiert
wurde und die Monomerlösung sorgfältig mit
einer Bürste
gemischt wurde, nahm die Bruchlast auf 325 g (Bereich 220-420) zu.
Daher kann ein Priming das frühe
Haften quantitativ verbessern zusätzlich zu dessen viel stärkerer Verbesserung
des Haftens nach einem Biegen.
-
Beispiel 4. Versiegeln eines Bronchus
-
Ein
Bronchus wurde während
einer Lobektomie durch die für
eine Kantenresektion beschriebenen Techniken geklammert und geschnitten.
Die Klammerlinie wurde wie in Beispiel 2 beschrieben beschichtet, wobei
in ähnlicher
Weise Luftlecks verhindert oder gestoppt wurden.
-
Beispiel 5. Versiegeln einer Lazeration
-
Eine
Lazeration einer Tiefe von 2 mm und einer Länge von 2 cm wurde an einer
isolierten Lunge mit einem Skalpell durchgeführt; das Skalpell war zur Steuerung
der Schnitttiefe getapet. Die Lunge wurde getestet und es wurde
ermittelt, dass sie leckte. Die Lazeration wurde grundiert, mit
einer Monomerlösung,
die Initiator enthielt, gefüllt
und das Monomer wurde photopolymerisiert. Das Leck wurde durch dieses
Verfahren versiegelt.
-
Beispiel 6. Beschichtung einer medizinischen
Vorrichtung
-
Eine
Strecke eines für
Katheterschafte verwendeten Polyurethanschlauchextrusionsmaterials
wurde in eine 20 ppm Eosin enthaltende wässrige Lösung getaucht. Überschüssiges Eosin
wurde mit Wasser abgespült.
Das grundierte Schlauchmaterial wurde in eine Lösung getaucht, die 10% Monomer
(Typ 8KL5, wie in Beispiel 3), 90 mM Triethanolamin, 5 ppm Vinylpyrrolidon
und 20 ppm Eosin enthielt. Überschüssiges Monomer
wurde abtropfen gelassen. Die Monomerschicht auf dem Schlauchmaterial
wurde dann photopolymerisiert, wobei eine haftende Gelbeschichtung
gebildet wurde. Die Haftung war stark genug, um das Zerschneiden
des Schlauchmaterials mit einer Rasierklinge zu überleben; eine Photomikrographie
zeigte vollständiges Haften
des Gels an dem Schlauchmaterial. Als Kontrolle des Standes der
Technik wurde der Schaft nicht grundiert. Nach Eintauchen des nicht-grundierten
Schafts in die gleiche Monomerlösung
wurde die Beschichtung auf dem Schaft photopolymerisiert. Ein Gel
wurde gebildet, doch haftete es nicht an dem Schaft und es fiel während der
Handhabung ab.
-
Beispiel 7. Priming für Oberflächenhaftung
-
Zwei
Oberflächen
von PebaxTM Polyetheramid wurden mit 1000
ppm Eosin Y angefärbt
und gespült. Polymerisierbare
Monomerlösung
(10% 8KL5 in Wasser, 20 ppm Eosin enthaltend) wurde zwischen die
Oberflächen
gegeben und auf das Sandwich wurde grünes Licht einwirken gelassen.
Gel bildete sich in der Grenzfläche
und es hielt die Oberflächen
zusammen. In einem Kontrollexperiment, bei dem die Oberflächen nicht grundiert
waren, erfolgte eine Polymerisation des Monomers, doch zeigte sich
kein signifikantes Haften der Oberflächen.
-
Beispiel 8. Priming von Oberflächen
-
Bei
Einwirken von 1000 ppm Eosin Y wurde eine signifikante Anfärbung der
Oberflächen
eines TeflonTM-Fluorpolymers und von Polyethylen
beobachtet. Wenn ein Monomer zu derartigen Oberflächen gegeben wurde
und kurz stehengelassen wurde, bildeten sich bei Beleuchtung Gele.
Die Haftung schien gegenüber
der auf Polyurethan erhaltenen geringer zu sein.
-
Beispiel 9. Priming von Gebärmutterzipfel
und Haftung von Gelschichten
-
Ein
Modellsystem zur Platzierung von Barrieren an der Gebärmutter
von Säugern
nach Operationen wurde etabliert. Frisch heraussezierte Gebärmutterzipfel
von euthanasierten Schweinen wurden aus einem Kochsalzlösungsbad
entfernt und mit 1000 ppm Eosin behandelt. Kontrollen wurden nicht
grundiert. Eine polymerisierbare Monomerlösung wie in Beispiel 7 wurde
auf die grundierten und Kontrollbereiche appliziert. Die Haftung
von Gelschichten an den grundierten Bereichen war sehr stark, während Gele
auf Kontrollbereichen entfernt werden konnten.
-
Beispiel 10. Wasserempfindliche Initiierung
-
Es
ist bekannt, Tributylboran als wasserempfindlichen Initiator von
Massepolymerisation zu verwenden. In diesem Beispiel wird gezeigt,
dass TBB als Initiator bei Grenzflächenpolymerisation und daher
als Primer in der vorliegenden Erfindung dienen kann.
-
Eine
1 M Tributylboran(TBB)lösung
in THF wurde von Aldrich gekauft. Lyophilisiertes reaktives Monomer
35KL4A2, das Triethanolamin und Eosin enthielt, wurde in diesen
Labors hergestellt. Polyethylenglykol 400 (PEG 400) wurde von Union
Carbide erhalten. Von dem lyophiliserten Pulver von 35KL4A2 wurden
0,5 g in 9,5 g PEG 400 gelöst.
Das Gemisch wurde unter Verwendung einer Wärmepistole auf 40–50°C zum Erleichtern
der Auflösung
erwärmt.
Zu dieser Lösung
wurden 30 μl
Vinylpyrrolidinon als Comonomer gegeben.
-
Unter
Verwendung einer Glasspritze wurden 2 ml TBB-Lösung in eine Sprühvorrichtung
des bei Dünnschichtchromatographieplatten
verwendeten Typs überführt. Eine
kleine Menge TBB-Lösung
wurde auf ein Deckglas gesprüht
und die 35KL4A2 enthaltende PEG 400-Lösung wurde auf die TBB-Lösung appliziert.
Eine unmittelbare Polymerisation der Lösung wurde festgestellt. Der
polymerisierte Film war in Wasser unlöslich, was eine Vernetzung
anzeigt.
-
Eine ähnliche
Polymerisation wurde an Schweinelungengewebe durchgeführt. Eine
kleine Menge einer TBB-Lösung
wurde auf etwa 3 cm2 Lungengewebe gesprüht. Eine
35KL4A2-Lösung
in PEG wurde oben auf die TBB-Lösung
appliziert. Eine kleine Menge TBB-Lösung wurde auch oben auf die
Monomerlösung
gesprüht.
Ein gut haftender Film von 35KL4A2 auf Lungengewebe wurde festgestellt.
Der polymerisierte Film war elastisch und haftete gut an dem Gewebe.
-
In
einem alternativen Verfahren kann auf die Applikation des TBB-Initiators
auf Gewebe die Applikation einer Monomerlösung, die einen Photoinitiator,
wie 20 ppm Eosin, enthält,
folgen. Die Photopolymerisation wird dann zum Aufbau einer dicken
Gelschicht auf die initiierte Primingschicht verwendet. Gute Haftung
wird vorhergesagt.
-
Beispiel 11. Kombination von Redox-Radikalinitiierungssystemen
mit Photoinitiierung und/oder Wärme-Radikalinitiierungssystemen
für erhöhte Polymerisationsgeschwindigkeit
-
Die
frühere
Photopolymerisation von Fokalmakromonomeren mit sichtbarem Licht
verwendet das wässrige
Eosin Y/Triethanolamin-Photoinitiierungssystem. Es wurde beobachtet,
dass diese Reaktion Peroxide erzeugt, wenn sie in Gegenwart von
gelöstem
Sauerstoff in dem Puffer durchgeführt wird. Man kann diese erzeugten
Peroxide als weitere Quelle für
Radikalinitiatoren zur Polymerisation unter Verwendung einer Reaktion
des Fenton-Haber-Weiss-Typs nutzen. Im Bemühen, diese gebildeten Peroxide
als Polymerisationsinitiatoren zu verwenden, wurden Eisen(II)-innen
in der Form von Eisen(II)-sulfat zu dem Eosin Y/Triethanolamin-Puffer
gegeben und bei der Photopolymerisation Fokalmakromonomere verwendet.
Unter Verwendung eines Härtetests
des Eindrucktyps wurde die Gelsteifheit als Funktion der Beleuchtungszeit
als Maß der
Gelhärtung
verwendet.
-
In
einem Experiment zur Beurteilung der Wirksamkeit von 50 ppm Eisen(II)-innen
auf die Gelierung des Fokalmakromonomers 8KL5 wurden zwei Puffer
hergestellt. Der erste Puffer wurde in entionisiertem (DI) Wasser
unter Verwendung von 90,4 mM Triethanolamin (TEOA) und Einstellen
des pH-Werts auf 7,4 mit 6 N HCl hergestellt. Der zweite Puffer
wurde in ähnlicher
Weise, jedoch unter. Zugabe von Eisen(II)-sulfat derart, dass etwa
50 ppm Eisen(II)-innen verfügbar
sind, hergestellt. Diese Puffer wurden zur Herstellung einer 10%-igen (Gew/V) 8KL5-Gelbildungslösung mit
1 μl Vinylpyrrolidinon
pro ml Gelbildungslösung,
das als Comonomer zugesetzt wird, verwendet. Diese Lösungen wurden
dann in Gelbildungsprüflinge
geteilt und mit 20 ppm Eosin Y versetzt. Diese Prüflinge wurden
dann unter Verwendung eines Ar-Lasers mit allen Linien mit einer
Leistung von 100 mW/cm2 bestrahlt. Alle
Bestrahlungszeitpunkte wurden dreifach ausgeführt und Dunkelheit wurde beibehalten,
bis Steifheitstests durchgeführt
wurden. Bei Vergleich einer 10%-igen (Gew/V) Fokalmakromonomer-Gelbildungslösung mit
und ohne zugesetzten 50 ppm Eisen(II)-innen ergab das Gel mit dem zugesetzten
Eisen signifikant stärker
gehärtete
Gele als das Gel ohne Eisen.
-
Es
wird ferner angenommen, dass jedes Radikalinitiierungssystem, insbesondere
wässrige,
das lösliche
Peroxide erzeugen kann, durch die Zugabe löslicher Metallionen, die die
Zersetzung der gebildeten Peroxide induzieren können, stark verstärkt werden
kann.
-
Beispiel 12. Redoxbeschleungtes Härten ("zweifache Härtung") von grundierten
Systemen
-
Ein
redoxbeschleunigtes System wurde mit einem rein photoinitiierten
System zum Priming von Geweben verglichen. Es wurde ermittelt, dass
das beschleunigte System besonders wirksam in Gegenwart von Blut,
das das bei der Photopolymerisation verwendete Licht schwächt, ist.
Ein akutes Kaninchenlungenmodell einer Versiegelung von Luftlecks
wurde verwendet. Eine Thorakotomie wurde unter Anästhesie
im Interkostairaum des Kaninchens durchgeführt. Die Anästhesie wurde unter Verwendung
einer intramuskulären
Injektion von Ketamin-Acepromazin induziert. Die siebte Rippe wurde
entfernt, um den Zugang zu den Lungen zu erleichtern, und das Tier
wurde bei assistierter Beatmung gehalten. Eine Lazeration von etwa
8 mm × 2
mm wurde jeweils an den mittleren und unteren Lappen der Lunge durchgeführt. Luft-
und Blutlecks waren unmittelbar sichtbar. Die Blutungen wurden unter
Verwendung eines Gazeschwamms tamponiert und die Stelle wurde dann
mit Kochsalzlösung
gespült.
Etwas Blut verblieb und ein leichtes Sickern von Blut und Austreten
von Luft aus der Stelle war bei Beatmung immer noch vorhanden.
-
Zwei
Formulierungen wurden verglichen. Bei der ersten Formulierung enthielt
die Priminglösung
500 ppm Eosin Y und 90 mM TEOA (Triethanolamin) in WFI (Wasser für Injektionszwecke),
während
die Makromerlösung
15 (Gew/V) Makromer (Typ 35KL4), 20 ppm Eosin Y, 5 mg/ml Vinylcaprolactam
und 90 mM TEOA in WFI enthielt.
-
Die
zweite Formulierung enthielt 500 ppm Eosin Y, 15% 35KL4 und 3 mg/ml
Eisen(II)-gluconat in WFI in dem Primer und die gleichen Makromerlösung wie
in der ersten Formulierung, die mit 500 ppm tert-Butylperoxid ergänzt war.
-
Die
Applikationsverfahren waren für
beide Formulierungen die gleichen und sie bestanden aus der Applikation
von 1 ml Primer unter leichtem Bürsten
und der anschließenden
Applikation von 0,5 ml Makromerlösung
durch Bürsten
und dann Bestrahlen mit blaugrünem
Licht mit 100 mW/cm2 unter Auftropfen von
weiteren 0,5 ml Makromer. Die Gesamtbestrahlungszeit betrug 40 s.
Gele wurden auf dem Gewebe durch beide Behandlungen gebildet und
die Luft- und Blutleckagen wurden versiegelt.
-
Die
akute Adhäsion
des Gels an Gewebe wurde auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 4
(hervorragend) bewertet. Die erste Fomulierung erhielt die Punktezahl
1,5 und die zweite 3,5. Eine deutliche Verbesserung des Haftens
des Gels an den lebenden Lungen wurde bei der Verwendung des zweifachen
Härtungssystems beobachtet.
-
Beispiel 13. Optimierung von Eisenkonzentrationen
-
Die
Aufgabe besteht in der Ermittlung eines Redoxsystems, das das Makromer
nicht sofort geliert und das auch durch Licht gehärtet werden
kann. Verschiedene Rezepturen wurden hergestellt und deren Polymerisation
wurde untersucht.
-
Eine
Stammmonomerlösung
(Lösung
1) enthielt 15% (Gew/Gew) "35KL4"-Makromer, Los 031395AL, in
TEOA-Puffer (90 mM Triethanolamin, auf pH 7,4 mit HCl neutralisiert,
in Wasser zu Injektionszwecken) und 4000 ppm VC (Vinylcaprolactam)
und 20 ppm Eosin Y (Photoinitiator). Der Puffer wurde so gewählt, dass
er mit gelöstem
Eisen kompatibel ist.
-
Die
Eisen-Monomer-Lösung
(Lösung
2) enthielt zusätzlich
20 mg/ml Eisen(II)-gluconat, 5,8 mg/ml Fructose und 18 mg/ml Natriumgluconat.
-
Der
Peroxidprimer (Lösung
3) enthielt: 500 ppm Eosin in TEOA-Puffer plus 5 μl/ml 10%-iges
tert-Butylperoxid. Eine alternative Priminglösung (3b) enthielt zusätzlich 10%
35KL4.
-
Reihenverdünnungen
von einem Volumen Eisenmonomer mit zwei Volumina Stammmonomer wurden durchgeführt und
die Gelierzeit in Abwesenheit von Licht hoher Intensität bei Zugabe
von einem Volumen der Priminglösung
(3) zu zwei Volumina von verdünntem
Eisenmonomer wurde bestimmt. Das Stammeisenmonomer und die 1:3-Verdünnung gelierten
sehr rasch (1–2
Sekunden) und eine 1:6-Verdünnung
gelierte in 3–4
Sekunden. Die 1:9-Verdünnung
gelierte sehr langsam – keine
rasche Gelierung, und nach 1 h partielle Gelierung. Weitere Verdünnungen
(1:27, 1:81) gelierten während
mindestens einer Stunde nicht.
-
Die
Formulierung mit 1:9-Verdünnung,
die etwa 2,2 mg/ml Eisen(II)-gluconat enthielt, wurde auf deren Fähigkeit
zur Haftung an herausgeschnittenem Gewebe und zum Gelieren in Gegenwart
von Blut getestet. Eine akute Haftung wurde mit einer 1:9-Eisenmonomerlösung bei
Grundierung mit der Basisperoxidpriminglösung erhalten, doch wurde eine
bessere Haftung mit einer monomerhaltigen Priminglösung (3b)
ermittelt.
-
In
Lösung
gelierte ein Gemisch aus Monomerlösung (0,3 ml) und normalem
Primer (0,13 ml, ohne Peroxid), das bei Einwirken von intensivem
Argonlaserlicht polymerisierte, nach Zugabe von 2 Tropfen Blut (etwa 33
mg) nicht. Jedoch gelierte ein Gemisch aus den gleichen Volumina
von 1:9-Eisenmonomer, Primer 3b und Blut bei Einwirken der gleichen
Lichtquelle in 5 s. Das Weglassen von Na-Gluconat und Fructose änderte die Gelzeit
nicht signifikant. Die Mischformulierung (Eisenmonomer, Peroxidprimer
und Blut) konnte 3 h in einem bernsteinfarbenen Glas bei Raumtemperatur
mit nur leichter Verringerung der Gelbildungszeit bei Einwirken von
Licht gehalten werden.
-
Daher
ist die Formulierung unter Operationssaalbedingungen ausreichend
stabil und kontrollierbar, so dass eine Zubereitung zu Beginn der
Operation rekonstituiert werden kann und das Material über die
gesamte Operation verwendbar und auf Gewebe applizierbar ist.
-
Beispiel 14. Haftung an Gewebe bei variierten
Konzentrationen von Peroxid und Eisen
-
Bereiche
von heraussezierter frischer oder gefrorener/aufgetauter Schweinelunge
wurden mit einem Photoinitiator grundiert und ein Gel wurde auf
dem Fleck durch Auftropfen von Photoinitiator enthaltendem Monomer
unter Verwendung der Vorrichtungen von 1 oder 2 gebildet.
Im Gegensatz zu dem vorherigen Beispiel befand sich das Eisen (Eisen(II)-gluconat)
in dem Primer und das Peroxid in der Monomerlösung. Gele, die durch Beleuchtung
bei Peroxidkonzentrationen im Bereich von 76 bis 900 ppm und Eisenkonzentrationen
im Bereich von 1500 bis 5000 ppm gebildet wurden, wiesen zumindest
mäßige Haftung
an Gewebe nach Inkubationen über
Nacht auf.
-
Beispiel 15. Faktorenscreeningexperiment
in Bezug auf Gel haftung in Bezug auf variierende Mengen von N-Vinylpyrrolidon,
Makromonomerkonzentration und Triethanolamin
-
Der
Zweck dieses Experiments war die Untersuchung der Wirkungen von
variierenden Mengen von Acrylsäure,
N-Vinylpyrrolidon und Triethanolamin im Bemühen, die Variablen des Grenzflächenpolymerisationsverfahrens
zu verstehen, um eine gleichförmige
haftende Gelbeschichtung zu erhalten. Die chemischen Variablen,
die die Photopolymerisation und Gelhaftungsqualitäten beeinflussen,
umfassen die Eosin-Konzentration in Gewebe, die Monomerkonzentration,
den PEG-Diacrylatgehalt
und Acrylsäure.
Die faktorielle Versuchsgestaltung bestand darin, die statistische
Signifikanz der oben genannten Variablen im Hinblick auf individuelle
und interaktive Effekte zu screenen. Verschiedene Kombinationen
von Acrylsäure,
Monomerkonzentration, Triethanolamin und N-Vinylpyrrolidon wurden im Hinblick auf
Gel-Gewebehaftung als Responsefaktor untersucht.
-
Die
Versuchsergebnisse des im folgenden angegebenen faktoriellen Experiments
wurden entsprechend der Leistung in Bezug auf zwei Tests eingestuft:
- (1) Der erste Zeitpunkt war die Gelhaftung
nach 2 h, wobei die Einstufung auf einer Skala von 1–5 durchgeführt wird.
- (2) Der zweite Zeitpunkt war die Gelhaftung in Reaktion auf
eine niedrige Scherkraft auf die Haftung nach 24 h, wobei die Einstufung
auf einer Skala von 1–5
durchgeführt
wird.
- (3) Die Einstufung wurde von einer Person durchgeführt, die
die Zusammensetzung der Testmaterialien nicht kannte.
-
Materialien
-
Schweineaortagewebe,
das in kleine Abschnitte zerschnitten ist. Das Aortagewebe sollte
vorzugsweise frei von Fettablagerungen sein; CCD-Kamera; Seziermaterialien;
Quelle für
sichtbares Licht (514 nm); Stoppuhr; Szintillationszähler und
Ampullen.
-
Verfahren
-
- (1) Wie im Faktormodell angegeben ist, gab
es 16 Experimente. 32 Szintillationsampullen wurden in zweifachen
Sätzen,
beispielsweise 1.1, 1.2 und dgl., markiert. Da es 16 Experimente
gab, gab es insgesamt 32 Ampullen.
- (2) Eine Stammlösung
von 10% Acrylsäure
wurde in PBS hergestellt. 2,50 μl
10%-ige Acrylsäure
wurden in die Ampullen gegeben, die 10 ppm Acrylsäure im Versuchsmodell
aufwiesen.
- (3) Eine Triethanolaminlösung
wurde durch Einmessen eines Gewichts von 0,67 g Triethanolamin,
400 ml PBS hergestellt. Die Lösung
wurde durch Einstellen mit 6 N HCl-Lösung auf einen pH-Wert von
7,4 ausbalanciert.
- (4) Die erforderlichen Mengen von VP, Triethanolamin, Acrylsäure wurden
in 5 ml PBS gemischt.
- (5) Die erforderlichen Mengen Makromonomer wurden entsprechend
dem Experiment eingemischt. pH-Messungen wurden erneut durchgeführt, um
sicherzustellen, dass die Lösungen
pH 7,4 aufwiesen.
- (6) Das Schweineaortagewebe wurde in kleine rechteckige Stücke geschnitten.
Alle geschnittenen Stücke wurden
derart gewählt,
dass die Gewebeoberfläche
frei von Fettablagerungen war.
- (7) 32 Szintillationsampullen wurden für die Aufbewahrung der gelierten
Gewebe durch Platzieren von 5 ml PBS-Lösung in jeweils eine vorbereitet.
- (8) Eine 1-mg/ml-Lösung
von Eosin in PBS wurde vorberei tet.
- (9) Ein Stück
Aortagewebe wurde flach auf eine saubere Oberfläche gelegt und ein in die Eosinlösung getauchter
Tupfer wurde exakt 10 s auf einen Fleck gepresst. Ein weiterer Fleck
wurde auf dem Gewebe mit dem in Eosin getauchten Tupfer präpariert.
Das gefleckte Gewebe wurde in PBS gespült. Der Gewebeabschnitt wurde
dann mit scharfen Pinzetten ergriffen und in die rechteckigen 4-Vertiefungen-Glasobjektträgerkammern
gegeben. Das Gewebe sollte flach im Inneren der Kammern liegen.
- (10) 400 μl
der Makromerlösung
wurden in die Vertiefung gegeben und die Platte wurde exakt unter
den kollimierten Strahl des Faseroptikkabels gesetzt. Das Gewebe
wurde exakt 15 s belichtet.
- (11) Das belichtete Gewebe wurde sanft mit Pinzetten ergriffen
und in die Szintillationsampulle mit 5 ml PBS gegeben. Die Ampullen
wurden zur Hydratation 2 h in das Innere der Schüttelvorrichtung gegeben.
- (12) Nach 2 h wurden die Gele durch ein Mikroskop betrachtet,
um das an der Gewebeoberfläche
haftende Gel zu betrachten. Die Gewebe wurden in Bezug auf Haften,
Qualität
und Form auf einer Skala von 1–5 eingestuft.
Das Mikroskop war mit einer CCD-Kamera von SONY ausgestattet. Der
physikalische Zustand des Gels kann für eine Einstufung von 1–5 zufrieden
stellend betrachtet werden.
- (13) Nach der Untersuchung wurden die Ampullen etwa 24 h in
die Schüttelvorrichtung
gegeben, um die Wirkung einer niedrigen Scherrate auf das Grenzflächengel
zu untersuchen.
- (14) Die Gele wurden auf Gelhaftung und Qualität auf einer
Skala von 1–5
untersucht.
-
Tabelle 1: Experimente
Reihen | Monomerkonzentration | TEA-Korizentration
(μl von 60%-iger
Lösung) | VP
(μl) | Acrylsäure |
1 | 10 | 5 | 1 | 0 |
2 | 10 | 5 | 1 | 10 |
3 | 10 | 5 | 3 | 0 |
4 | 10 | 5 | 3 | 10 |
5 | 10 | 20 | 1 | 0 |
6 | 10 | 20 | 1 | 10 |
7 | 10 | 20 | 3 | 0 |
8 | 10 | 20 | 3 | 10 |
9 | 23 | 5 | 1 | 0 |
10 | 23 | 5 | 1 | 10 |
11 | 23 | 5 | 3 | 0 |
12 | 23 | 5 | 3 | 10 |
13 | 23 | 20 | 1 | 0 |
14 | 23 | 20 | 1 | 10 |
15 | 23 | 20 | 3 | 0 |
16 | 23 | 20 | 3 | 10 |
- (15) Die Gele wurden nach
der folgenden Skala eingestuft:
-
Tabelle 2: Gelhaftung-Beurteilungssystem
STUFE | KRITERIUM |
1 | Intakt |
2 | Einige
Ränder
locker, jedoch ansonsten intakt |
3 | Zu
50% intakt |
4 | Gel
nur an einigen Rändern
fest, sonst nicht haftend |
5 | Nicht
haftend |
-
Beobachtungen
-
Die
Haftungspunktezahl ist in 3 dargestellt,
wobei eine höhere
Punktezahl eine schlechtere Haftung im Gegensatz zu früheren Beispielen
darstellt.
-
Eine
faktorielle statistische Analyse der Gelhaftungspunktezahl in Bezug
auf die Variablen individuell und in Interaktion mit den anderen
Variablen (Acrylsäure,
Triethanolamin, N-Vinylpyrrolidon, Monomerkonzentration) wurde unter
Verwendung eines statistischen Modellierungspakets durchgeführt. Näher bei
null liegende P-Werte geben die statistische Signifikanz an (Konfidenzintervall
95%). Die p-Werte für
alle Variablen und deren interaktive Effekte wurden bestimmt.
-
Es
wurde ermittelt, dass die Monomerkonzentration der dominierende
Einflussfaktor und hoch signifikant war. Die TEA-Konzentration war ebenfalls signifikant.
Die Variation von VP und Acrylat waren in diesen Bereichen nicht
signifikant.
-
Beispiel 16: Weitere Tests des Einflusses
von Monomerkonzentration und Initiator auf die Haftung von Gelen an
Geweben
-
Variationen
der Gewebehaftung von Gelen können
auch bei nicht-grundierten Systemen beobachtet werden. Wie in
US-Patent 5 410 016 von Hubbell
et al. und bei Dumanian et al., Plastic & Reconst. Surg. 95 (5), 901–07 (1995),
angegeben ist, kann eine Gewebeversiegelung und -haftung auch ohne
Priming erhalten werden.
-
Die
Adhäsionsfestigkeit
wurde durch Testen der Festigkeit einer Überlappungsscherung eines Gels, das
zwischen einem Glas- und einem Kunststoffobjektträger gebildet
war, be stimmt. Ein Objektträger
war fixiert; der andere war durch einen Faden über eine Laufrolle mit einem
Becher am vertikalen Ende des Fadens verbunden. Nach der Bildung
des Gels wurde der Becher von einer peristaltischen Pumpe gefüllt und
die Belastung, bei der ein Brechen erfolgte, aus dem Gewicht des
teilweise gefüllten
Bechers beim Brechen berechnet.
-
Als
Standard wurden 150 μl
einer Lösung,
die 23% Monomer, Typ 8KL5, und 300 mg/ml IrgacureTM-Initiator
enthielt, zwischen den Objektträgern
verteilt und polymerisiert. Dies ergab einen hohen Haftungsgrad, der
durch die Bruchkraft bestimmt wurde. Eine Kontrolle niedriger Haftung
war die gleiche Lösung
mit 10% Monomer.
-
Die
folgenden Variationen verbesserten die Haftung nicht: eine Beschichtung
jedes Objektträgers
mit 10 μl
einer 10%-igen Monomerlösung, die
3X oder 10X der Initiatormenge enthielt und die anschließende Applikation
von 140 μl
10%-iges Monomer und Polymerisation. Die Verdopplung der Vorbeschichtung
auf 20 μl war
ebenfalls ineffektiv. Jedoch verbesserte eine Vorbeschichtung mit
23% Monomer bei normaler Initiatorkonzentration die Gesamthaftung
signifikant.
-
Weitere
Tests verwendeten Blutungen in einer zerschnittenen Leber als Test.
In dieser Situation waren 23%-iges Monomer viel wirksamer als 10%-iges
Monomer zum Stoppen von Blutungen. Aufgrund dieser Experimente scheinen
höhere
Monomerkonzentrationen intrinsich besser als niedrige Konzentrationen
an Gewebe zu haften, zumindest in den getesteten Bereichen.
-
Beispiel 17. Redox-grenzflächengrundiertes
System
-
Es
wurde belegt, dass Nicht-Photopolymerisationstechniken an Gewebe
haftende Gele produzieren können.
Dünn geschnittener
Schinken wurde in entionisiertem Wasser getränkt und ein Stück von 1 × 2 Inch wurde
zur Hälfte
gefaltet und die Außenränder wurden
zusammengeklebt. Zunächst
wurden 0,1 ml Lösung
A auf die Verbindung appliziert (Lösung A enthielt 10% Monomer
8KL5, 0,3% Wasserstoffperoxid und 0,3% NVMA (N-Vinyl-N-methylacetamid)).
Dann wurden 0,2 ml Lösung
B appliziert. (Lösung
B enthielt 30% 8KL5, 20 mg/ml Eisen(II)-ammoniumsulfathexahydrat
(Aldrich), 3% Fructose und 0,3% NVMA. Die Härtung erfolgte sofort und es
trat keine Verfärbung
des Gels auf. Die Verklebung hielt während eines Einweichens in
destilliertem Wasser über
Nacht.
-
Beispiel 18. Gesprühtes Redoxsystem
-
Unter
Verwendung der obigen Lösungen
und mit Monomerkonzentrationen, die von 5% bis 10% in Lösung A und
10% bis 30% in Lösung
B variieren, wurden Primer (Lösung
A) und anschließend
Lösung
B auf halbvertikale Oberflächen
gesprüht.
Die Oberflächen
waren die Handfläche
des Experimentators und Petrischalen. Das Sprühverfahren verursachte eine
gewisse Schaumbildung, doch wurden auf allen Oberflächen Gele
gebildet. Wegen des Herablaufens der Lösungen von den Oberflächen waren
die Gele unten dicker, jedoch insgesamt vorhanden. In einem ähnlichen
Experiment schien das Monomer 8KTMC, das biologisch abbaubare Trimethylencarbonatverknüpfungen
zwischen dem Polyethylenglykol und der Acrylatkappe enthielt, etwas
besser als 8KL5 zu haften.
-
Beispiel 19. Vergleich von Persauerstoffverbindungen
-
Reduktionsmittellösungen enthielten
10% 8KL5-Monomer und 8 Vol.-% einer Eisen(II)-lactatlösung, die
selbst 1% Eisen(II)-lactat und 12 Gew.-% Fructose in Wasser enthielt.
Oxidationsmittellösungen
enthielten 10% 8KL5-Monomer und ein konstantes Molverhältnis eines
Oxidationsmittels, das pro ml Makromerlösung 10 μl 30%-iges Wasserstoffperoxid,
8,8 μl tert-Butylperoxid,
15,2 μl
Cumenperoxid oder 0,02 g Kaliumpersulfat war. 0,5 ml Reduktionsmittel
wurden mit 0,25 ml Oxidationsmittel gemischt und die Zeit bis zur
Gelbildung wurde notiert. Mit Wasserstoffperoxid war die Gelbildung
nahezu unmittelbar, während
mit den anderen eine kurze Verzögerung – etwa 1
s – vor
der Gelbildung bestand. Eine Verdoppelung der tert-Butylperoxidkonzentration ergab
ebenfalls nahezu sofortige Gelbildung. Wasserstoffperoxid ergab
in dem Gel mehr Blasen als die anderen; Persulfat zeigte fast keine
Blasen. Die Blasen in Wasserstoffperoxid können direkt von dem Reaktionsteilnehmer
kommen, da die anderen Verbindungen andere detaillierte Mechanismen
der Radikalbildung aufweisen.
-
Beispiel 20. Wirkung der Reduktion von
Zuckern
-
Unter
Verwendung der Verfahren von Beispiel 19 wurde die Konzentration
von Eisen(II)-innen auf 50 ppm verringert und die Fructose weggelassen.
Bei 100 ppm HOOH in der oxidierenden Lösung war die Gelzeit auf 3
bis 4 s mit sowohl Fe-Gluconat
als auch Fe-Lactat erhöht,
die Gele waren jedoch gelb. Die Zugabe von 125 ppm Ascorbinsäure zu der
reduzierenden Lösung
verhinderte die Bildung der gelben Farbe.
-
Beispiel 21. Natriumgluconatzugabe
-
Es
wurde ermittelt, dass ein Erhöhen
des pH-Werts des Eisenperoxidsystems von 3,7 auf 5,7 durch Zugabe
von Natriumgluconat keine Wirkung auf die Gelierzeit hatte.
-
Beispiel 22. Kompatibilität mit Ultraviolett-Photoinitiatoren
-
Die
Lösung
A enthielt 1 g 8KL5, 0,4 ml einer Eisen(II)-lactatlösung (die 0,4 g Eisen(II)-lactat
und 4,8 g Frucose in einem Endvolumen von 40 ml destilliertem Wasser
enthielt) und 8,6 g destilliertes Wasser. Die Lösung B enthielt 1 g 8KL5, 0,1
ml 30%-iges Wasserstoffperoxid und 8,9 g Wasser. Tropfen von A wurden
in die Lösung
B fallen gelassen, was Geltropfen ergab, die sich allmählich am
Boden der Lösung
ansammelten. Wenn die Lösung
B mit 4 Vol-% einer Lösung
von 0,2 g IrgacureTM-651-Photoinitiator,
der (unter Erhitzen) in 4 ml TweenTM-20-Detergens
gelöst
war, ergänzt
war, konnte dann nach Herstellung von Perlentröpfchen wie zuvor die gesamte
Lösung
durch Applikation von UV-Licht geliert werden. Dies belegt die Kompatibilität der Redox- und UV-Härtungssysteme.
Darüber
hinaus kann es möglich
sein, die redoxgehärteten
Tröpfchen
aus einem Monomer, das entweder schneller oder langsamer als das
Gel der kontinuierlichen Phase abgebaut wird, herzustellen, wodurch
potentiell ein makroporenhaltiger gelierter Verbundstoff erzeugt
wird.
-
Beispiel 23. Relative Haftung von Gelen
-
Verschiedene
Gelrezepturen wurden im Hinblick auf deren Fähigkeit zum Kleben an Schinken
gegenüber
deren Fähigkeit
zum Zusammenkleben der Finger der Hand verglichen. Es wurde ermittelt,
dass die Haftung einer Rezeptur an einer Art einer Oberfläche höchstens
nur schwach eine Vorhersage der Haftung an der anderen erlaubte.
In einem anderen Experiment wurde ermittelt, dass persulfatkatalysierte
Gele weniger haftend an Gewebe als vergleichbare tert-Butylperoxidgele
sind, jedoch relativ stärker
haftend an Metall sind. Daher kann die optimale Formulierung stark
davon abhängen,
was mit dem Gel beschichtet werden soll.
-
Beispiel 24. Intrapleurale Versiegelung
-
Eine
Morbiditätsquelle
bei Lungen ist die Bildung von Bullae, die durch Abtrennung der
Pleura vom Lungenparenchym gebildete Ausbuchtungen sind. Als Modell
für mögliche Reparatur
von Bullae wurde die Pleura einer abgelösten Lunge wiederholt eingeschnitten,
um kleine Luftlecks zu erzeugen. Dann wurde eine Lösung, die
15% 35KL18 Makromer, 20 ppm Eosin, 5 mg/ml Vinylcaprolactam und
90 mM Triethanolamin enthielt, zwischen die Pleura und das Parenchym
an den Stellen der Luftlecks injiziert. Die Lösung verteilte sich vorzugsweise
zwischen den Gewebeschichten, wobei eine blisterähnliche Struktur gebildet wurde.
Der Bereich wurde ausgehend von der Pleuraseite mit blaugrünem Licht
40s beleuchtet. Es wurde ein flexibles Gel erhalten und die Luftlecks
waren versiegelt.
-
Ein ähnliches
Verfahren könnte
für andere
schichtförmige
Gewebe zum Stoppen von Lecks und Effusion angewandt werden. Da das
Gel sich innerhalb des Gewebes befindet, ist die Haftung an Gewebe
kein primäres
Problem. Es gibt eine Zahl anatomischer Strukturen mit schichtförmigen Gewebestrukturen,
die für dieses
Verfahren zur Versiegelung eines Gewebes gegen eine Leckage geeignet
sind. Derartige Gewebeschichten umfassen die Meningen, die die Dura,
die Pia mater und die Arachnoideaschicht umfassen; die Synovialräume des
Körpers,
die die viszeralen und pareitalen Pleurae, das Peritoneum, das Perikard,
die Synovia der Sehnen und Gelenke einschließlich der Bursae, die Nierenkapsel
und andere Serosae umfassen; und die Dermis und Epidermis. In jedem
Fall kann eine relativ fragile Struktur durch Injektion einer polymerisierbaren Flüssigkeit
zwischen benachbarten Schichten und anschließende Polymerisation versiegelt
werden. Die Bildung einer biologisch abbaubaren, biologisch kompatiblen
Gelschicht durch nichtintrusive Verfahren, wie Photopolymerisation,
ist besonders günstig,
da sie ein Trauma an dem Gewebe minimiert.
-
Beispiel 25. Versiegelung einer verletzten
Arterie
-
Bei
einem anästhesierten
Schwein wurde ein longitudinaler Einschnitt von 1,5 cm in einer
Schlagader gemacht. Der Einschnitt wurde mit unterbrochenen Nähten geschlossen,
dass ein Durchsickern von Blut erfolgte. Der verletzte Bereich wurde
mit Kochsalzlösung
gespült
und das Blut wurde aus der Behandlungszone abgesaugt. Die Behandlungszone
wurde mit 1 mg/ml Eosin in Puffer (TEOA in 1/3 N phosphatgepufferter Kochsalzlösung) grundiert.
Eine Makromerlösung
wurde mit einem kleinen Pinsel auf die Behandlungszone unter Beleuchtung
mit blaugrünem
Argonionenlaserlicht appliziert. Bei einer ersten Arterie enthielt
die Makromerlösung
15% 35KC3.3, 4 mg/ml N-Vinylcaprolactam und 20 ppm Eosin. Bei einer
zweiten Arterie war das Makromer Typ 35KL18 und die Makromerlösung wies
eine pastenähnliche
Konsistenz auf. Vier Applikationen (jeweils 0,5 bis 1,0 ml) waren
zur Versiegelung aller Lecks erforderlich. Mit dem pastenähnlichen
Monomer war es leichter, Dicke aufzubauen. Das Schwein wurde 1 h
unter Anästhesie
gehalten und die Verletzungsstellen wurden erneut untersucht und
es wurde ermittelt, dass sie immer noch versiegelt waren.
-
Beispiel 26. Haftung von Beschichtungsschichten
an lebenden Gewebeoberflächen
-
Ein
Experiment wurde zur Beurteilung der akuten Haftung einer Formulierung
von 20% Makromer 35KT8A2 mit einem Redox/Eosin-Primer an unverletztem
Gewebe in situ durchgeführt.
Ein Jungschwein (geschätzte
35 kg) wurde unter anästhesierten
Bedingungen gehalten und verschiedene Gewebe und (im folgenden beschriebene)
prosthetische Implantate wurden chirurgisch freigelegt oder präpariert.
Es wurde darauf ge achtet, eine Verletzung der Gewebe zu verhindern;
jedoch führte
das Heraussezieren von Bindegewebe häufig zu einer aufgerauten Oberfläche, auf
der Primer/Polymer appliziert wurden.
-
Der
Primer und das Makromer wurden mit getrennten Pinseln appliziert
und Licht wurde von einer ungeschützten optischen Faser eines
Durchmessers von 2 mm geliefert. Die Lichtquelle wurde periodisch überprüft und sie
emittierte konsistent etwa 580 mW sichtbares Licht über das
gesamte Experiment an der distalen Spitze der Zufuhrfaser.
-
Die
akute Haftung wurde auf einer Skala von 1–4 eingestuft, wobei 3 oder
besser als akzeptabel betrachtet wird:
"4":
Kohäsionsbruch
in kleine Stücke,
wenn das abgelagerte Gel mit stumpfen Pinzetten ergriffen und senkrecht
und/oder parallel zur Gewebeoberfläche gezogen wird.
"3": Kohäsionsbruch mit größeren Fragmenten.
"2": kombinierter Kohäsions/Adhäsionsbruch.
"1": Adhäsionsbruch, Gel löst sich
in einem kontinuierlichen Film ab.
-
A. Haftung an Geweben (Gewebe/Haftungsstufe)
-
- 1) Unterer Magen (proximal bis Pylorus) – 3,5. Der
Magen wurde nach 1 h Präsenz
erneut untersucht – < 3,5. Noch haftend,
jedoch geringer als zum Zeitpunkt 0. Zugfestigkeit beeinträchtigt.
- 2) Choledochus – 3,5.
- 3) Harnblase – 3,8
(Punktförmige
Blutungen wurden an der Blase festgestellt; es wurde festgestellt,
dass die Ursachen Bürsten
und Manipulation waren).
- 4) Harnleiter – 3,5–3,8.
- 5) Dickdarm (absteigender Kolon 8 cm anterior zum Scham bein) – 4,0.
- 6) Speiseröhre – 3,5.
- 7) Patellasehne (2 cm proximal zur Tibiabefestigung) – 3,5.
- 8) Knorpel (Trochleagrube des Knies) – 2,5. Dieses Gewebe wurde
mit Eosin nicht angefärbt;
polymerisiertes Gel löste
sich in Lagen ab. Das Entfernen der oberen Hyalinschicht in ausreichender
Tiefe, damit ein geringes Austreten von Blut erscheint, verbesserte
die Punktezahl auf 2,8.
- B. Haftung an anderen implantierbaren Materialien
- 9) Kollagenbeschichtetes Dacron-Pflaster – 3. Dies war ein gewebtes
Dacron-Transplantatmaterial von Datascope eines Durchmessers von
8 mm. Kollagenimprägniert;
6-0 Prolennähte.
- 10) Bauchaortatransplantat – 3,5.
Dies war ein Meadox Dacron Doppelvelours (innen/außen); 6
mm Innendurchmesser; Katalognr. 274406. Losnr. 245246. 1986 sterilisiert.
Das Transplantat wurde in autologem Blut vorkoaguliert. Das Tier
wurde vor der Implantation heparinisiert.
- 11) Gore FEP (fluoriertes Ethylenpropylen) In-vitro-Test – 0. Das
Material wurde nicht angefärbt;
gehärtetes Polymer
glitt ohne Anstrengung ab.
- 12) Karotis-Gore-Pflaster – 2,5–3. Polymer
haftete an Nähten
und umgebendem Gewebe.
- 13) Bruchnetz – 2,5
(mehr oder weniger). Polymer wurde zur Verankerung des Netzes (durch
US Surgical) an äußern Bauchschrägfaszien
verwendet. Das Polymer war zur Positionierung geeignet, ergab jedoch
keine "strukturelle" Verankerung.
-
Beispiel 27. Verfahren zur Versiegelung
medizinischer Vorrichtungen an Körpergeweben
-
Es
besteht keine Notwendigkeit zur Versiegelung oder Ver klebung von
Oberflächen
medizinischer Vorrichtungen an bzw. mit Gewebe. Um erfolgreich zu
sein, erfordert diese Anwendung, dass das Versiegelungsmittel oder
Klebemittel starke Bindungen mit sowohl der Vorrichtung als auch
dem Gewebe ausbildet. Wichtige Beispiele für diese Anwendung sind Vorrichtungen
mit nachhaltiger Verwendung, wie perkutane Katheter (beispielsweise
Zentralvenenkatheter), perkutane Kanülen (beispielsweise für Ventrikelhilfsvorrichtungen),
Blasenkatheter, perkutane Elektrodrähte, Stomavorrichtungen, Elektroden
(Oberfläche
und implantiert) und dgl. Bei derartigen Vorrichtungen besteht die
Tendenz, dass sich das Implantat oder die Vorrichtung relativ zum umgebenden
Gewebe bewegt. Eine derartige Bewegung kann das Eintreten von Mikroorganismen
ermöglichen
oder die Reaktion des Gewebes auf das Implantat intensivieren. Darüber hinaus
kann, wenn eine Vorrichtung perkutan eingeführt wird, dann während des
Heilungsprozesses die mit dem Implantat in Kontakt stehende Epidermis
eine "Marsupialisation" oder die Bildung
eines partiellen Beutels längs
der Oberfläche
des Implantats erfahren. Dies kann die Heilung der perkutanen Öffnung nach
Entfernen der Vorrichtung verzögern.
-
Dem
Umfang nach umfasst das Verfahren die Versiegelung der Vorrichtung/Gewebe-Grenzfläche für eine beliebige
medizinische Vorrichtung, die eine Gewebeschicht, deren Kontinuität einen
natürlichen
Verteidigungsmechanismus vor einer Infektion oder einen Verlust
einer Körperflüssigkeit
liefert, (Haut, Schleimhäute)
durchquert oder zerstört.
Diese Technologie ist auch zur Obliteration eines möglichen
Zwischenraums zwischen implantierten Vorrichtungen, die kein Gewebeeinwachsen/aufwachsen
ermöglichen,
und dem Implantatbett verwendbar, wobei dies zur Verringerung der
Bewegung einer Vorrichtung, die die Ursache einer chronischen Entzündung ist,
dient. Diese Gewebe/Vorrichtung-Dichtmittel können auch als Matrizes zur
Arzneistoffabgabe, beispielsweise Abgabe von Antibiotika zur Verhinderung
einer Infektion, dienen.
-
Biologisch
absorbierbare Hydrogele und nicht-absorbierbare Analoga sind günstig für diese
Anwendungen insofern, als sie an Ort und Stelle zur Versiegelung
(oder "Abdichtung") rings um die Vorrichtung
gebildet werden können.
Hydrogele haften üblicherweise
schlecht an hydrophoben Vorrichtungsoberflächen, wobei diese die meisten
der oben aufgelisteten Beispiele umfassen.
-
Jedoch
wird hierin ein Verfahren bereitgestellt, das eine starke Haftung
eines Hydrogels an einer hydrophoben Oberfläche während einer In-situ-Polymerisation
von Hydrogelkomponenten ergibt. Es umfasst die Applikation eines
Primers, der adäquate
Konzentrationen eines Polymerisationsinitiators (Eosin Y und/oder andere
Bestandteile) enthält,
auf eine hydrophobe Oberfläche
(im folgenden Beispiel Polystyrol in einer 12-Vertiefungen-Platte)
und anschließend
einer Dichtmittelzusammensetzung auf der Basis eines polymerisierbaren
Makromers (die in diesem Beispiel einen Triethanolamin-Coinitiator
enthält)
und das Durchführen
einer Polymerisation. Die verschiedenen Ausführungsformen 27.1–27.3 sind
im folgenden beschrieben.
-
- 27.1: In eine Vertiefung einer 12-Vertiefungen-Mikrotiterschale
wurden 0,1 ml einer Primerlösung,
die 500 ppm Eosin mit Eisen(II)-gluconat (5 mg/ml), Fructose (10
mg/ml) und Makromer 3.3KL5A2 (30%) enthält, gegeben. Dann wurden 0,9
ml einer Lösung
zugegeben, die 12,8% an Makromer F127T4A2 (d.h. Poloxamer Pluronic
F127 mit 4 Trimethylencarbonateinheiten und Acrylatendkappen), 125
ppm tert-Butylperoxid, 90 mM Triethanolamin und 0,4% VC (N-Vinylcaprolactam)
enthält.
Das Gemisch gelierte partiell beim Mischen, doch war das Gel nicht
kohärent.
Nach Beleuchtung mit blauem Licht über 2 × 20 s wurde ein kohärentes Gel
gebildet. Es haftete jedoch nicht fest an der Oberfläche des
Kunststoffs.
- 27.2: Das Experiment wurde wiederholt, doch wurde die Eosinkonzentration
auf 2000 ppm erhöht.
Anfangs gelierte die Lösung
auch nicht gut, doch bei Beleuchtung haftete das Gel stark an dem
Kunststoff.
- 27.3: Das Experiment wurde mit Eosinkonzentrationen von 2000
ppm, jedoch ohne die "Redox"-Komponenten (Eisen(II)-gluconat, Fructose,
tert-Butylperoxid) wiederholt. Die Haftung war stärker mit
2000 ppm Eosin (allein) als mit 500 ppm auch mit Redoxmaterialien,
jedoch nicht so stark wie mit den vorhandenen Redoxkomponenten.
-
Die
Ergebnisse sind kompatibel mit der Idee, dass das Eosin sich an
der Oberfläche
des Kunststoffs im Verlaufe des Experiments absorbierte. Zur Bestätigung derselben
wurde eine Lösung,
die 12,8 an Makromer (F127T4A2), das übliche VC und Puffer, keine
Redoxkomponenten und 2000 ppm Eosin enthielt, in eine Vertiefung
appliziert und etwa 10 s stehengelassen. Das Gel haftete stark.
In einem vergleichbaren Experiment mit 100 ppm Eosin wurde das Gel
gebildet, es haftete jedoch schwach.
-
Daher
scheint eine kritische Variable die Konzentration des Photoinitiators – hier Eosin – in dem
Primer zu sein. Relativ hohe Konzentrationen (2000 ppm) ergaben
stärkere
Bindungen von Hydrogel mit Polystyrol als niedrigere Mengen. Die
Verwendung von "Redox"-Co-Initiatoren ergab
stärkere
Gele, doch ergaben hohe Eosinkonzentrationen starke Bindungen mit
oder ohne "Redox"-Co-Initiierung.
-
In
anderen Experimenten wurde aufgezeigt, dass das System, das die
stärksten
Bindungen mit Polystyrol ergab, auch sehr starke Bindungen mit Tiergewebe
(Gingiva von Ziegenkadaver) ergab. Die starke Bindung von Dichtmittel
mit Polystyrol-12-Vertiefungen-Platten
kann daher (in Abwesenheit von Gewebe) dazu verwendet werden, das
Gewebebindungsvermögen
eines speziellen Hydrogels aufzuzeigen, wodurch der Versuchsaufwand
minimiert wird. Dieses System scheint daher, wenn es gleichzeitig
auf ein Gewebe und eine hydrophobe Vorrichtung (durch Applikation
von Primer, Dichtmittel und Licht) appliziert wird, ein wirksames
Gewebe-Gewebe-Dichtmittel mit weitreichender Anwendbarkeit zu ergeben.
-
Beispiel 28. Verwendung von redoxunterstützter Photoinitiierung
bei der Behandlung verletzter Arterien
-
Das
Innere einer Kaninchenhalsschlagader wurde durch Schaben mit einem
aufgeblasenen Ballonkatheter verletzt. Der verletzte Bereich wurde
dann mit einem Zweiballonkatheter isoliert und die verletzte Zone wurde
mit Kochsalzlösung
gespült;
an deren Oberfläche
mit einer Initiatorlösung,
die 20 ppm Eosin Y in PBS (phosphatgepufferte Kochsalzlösung, pH
7,4) enthielt, angefärbt;
des weiteren mit Kochsalzlösung
zur Entfernung von nicht-gebundenem Eosin gespült; mit einer gepufferten Lösung, die
90 mM TEOA (Triethanolamin), pH 7,4; 30 Gew.-% an einem polymerisierbaren
Makromer; 0,2 % bis 0,25% Vinylpyrrolidon oder Vinylcaprolactam
und optional 50 ppm Eisen(II)-sulfat enthielt, behandelt. Die Behandlungszone
wurde dann 100 mW/cm2 an grünem Licht
von einem Argonlaser 20s ausgesetzt. Die Ballone wurden zusammenfallen
gelassen und die Durchblutung konnte wiederhergestellt werden, was
zu einem Spülen
von überschüssigem Makromer
aus der Zone in den Rest des Blutkreislaufs führte. Bei verschiedenen Tests
wurde ermittelt, dass eine dünne
Gelschicht auf der Innenseite der Arterie sowohl mit als auch ohne
Zugabe von Eisen(II)-innen gebildet war. Es wurde ferner ermittelt,
dass die Schicht in Gegenwart der Eisen(II)-innen über längere Zeiten
bestand.
-
Um
dieses System besser zu verstehen, wurden Gele in Testzellen gebildet
und deren mechanische Eigenschaften nach verschiedenen Beleuchtungslängen verglichen.
Es wurde ermittelt, dass die Zugabe von Eisen zu Gelen führte, die
besser gehärtet
waren und die relativ wenig empfindlich gegenüber der genauen Konzentration
anderer Reagentien oder gegenüber
der Beleuchtungsdauer waren. Dies ist detaillierter in Tabelle 3
angegeben: TABELLE 3: Relativer Modul bei einer Beleuchtung
von 20 s bis 90 s
Beleuchtung | Redox-Konzentration | 20
ppm Eosin | 100
ppm Eosin |
100 mW/cm2 | 50
ppm Fe | 93% | 83% |
0
ppm Fe | 63% | 14% |
400
mW/cm2 | 50
ppm Fe | 98% | 77% |
-
Bedingungen:
30% 3.3KL5 in 90 mM TEOA pH 7,4 und 2 μl VP/ml
-
Der
relative Gelmodul bei einer Beleuchtung von 20 s bis 90 s ist ein
Maß für die Schnelligkeit
der vollständigen
Polymerisation des Gels. Höhere
Zahlen bezeichnen eine schnellere Polymerisation. Es ist ersichtlich,
dass die Zugabe von Eisen die Härtung
deutlich beschleunigt und dass dieser Effekt bei 100 ppm Eosin deutlicher
ausgeprägt
ist, wobei die zugrunde liegende Variation größer ist, und ähnlich bei
niedrigeren Lichtmengen.
-
Beispiel 29. Redoxsysteme mit Urethanen,
Säuren
und Amiden unter Verwendung von Cer(IV)-ionen
-
Die
Aufgabe des Experiments bestand darin, die Durchführbarkeit
der Herstellung polarer/ionischer Makromere unter Verwendung eines
Redoxsystems auf Ce-IV-Basis mit Urethanen, Carboxylaten oder Amiden
als Reduktionsmittel zu bestimmen. Ein spezielles Makromer wurde
hergestellt (3.3KL5A1: 3.3K PEG; 5 Lactide; 1 Acrylat) und mit Diisocyanat
unter Bildung eines Urethans durch Standardverfahren am Ende überkappt.
-
Die
verschiedenen Ausführungsformen
29.1–29.4
sind im folgenden beschrieben.
- 29.1: Zugabe
von 1 ml Methacrylsäure
zu 10 ml 2,25 gew.%-igem
Cer(IV)-ammoniumnitrat in Wasser ("Ce-Lösung", weist gelbe Farbe
auf). Ein weißer
Niederschlag wurde unmittelbar gebildet; die gelbe Farbe bleichte
mit der Zeit aus.
- 29.2: Zugabe von 10 ml Ce-Lösung
zu 10 ml einer Lösung,
die 0,5 ml Essigsäure
und 0,5 ml Methylacrylat enthält.
Ein weißer
Niederschlag bildete sich unmittelbar und die gelbe Farbe bleichte
allmählich
aus.
- 29.3: Zugabe von 1 g des NCO-endüberkappten Initiators zu 10
ml Ce-Lösung
und Mischen mit 10 ml einer 50%-igen (Gew/V) Lösung von AMPS (Acrylamidomethylpropansulfonsäure). Die
Lösung
blieb gelb und es erfolgte keine Ausfällung. Jedoch wurde die Lösung nach
Stehenlassen über
Nacht bei Raumtemperatur farblos und hochviskos und sie war durch
ein 0,2-μm-Filter
nicht filtrierbar. Dies legt einen hohen Polymerisationsgrad, vielleicht
mit einer gewissen Vernetzung, nahe.
- 29.4: Ein am Ende Carboxylat aufweisendes Makromer wurde durch
Behandeln von 3.3KL5A1.0 mit Bernsteinsäureanhydrid hergestellt. Das
gereinigte, erneut ausgefällte
Polymer wurde in entionisiertem Wasser gelöst (0,39 g/7 ml) und 2,0 g
AMPS wurden zugegeben. Der pH wurde mit NaOH auf 3,8 eingestellt.
Dann wurden 55 mg Ce(IV)-ammoniumnitrat zugegeben (etwa stöchiometrisch
mit der erwarteten Zahl von Carboxylgruppen). Das Volumen wurde
mit Wasser auf 10 ml eingestellt. Die Lösung wurde rasch trüb und sie nahm
an Viskosität
zu und sie schien innerhalb von etwa 1 h zu einem Gel vernetzt zu
sein. Das erhaltene Gel konnte durch eine NaOH-Lösung von pH 13 in etwa 1 h
gelöst
werden, was zeigt, dass die Vernetzungen die abbaubaren Estereinheiten
umfassten.
-
Scheinbar
können
sowohl Carboxylgruppen als auch Urethangruppen als Reduktionsmittel
für Cer(IV)-innen
in einer redoxkatalysierten Polymerisation einer ungesättigten
Gruppe dienen. Andere Gruppen, für
die bekannt ist, dass sie bei derartigen Reaktionen wirksam sind,
können
ebenfalls verwendet werden, wenn die Bedingungen physiologisch vernünftig sind.
-
Beispiel 30. Haften von Material einer
medizinischen Initiator an Gewebe
-
In
diesem Beispiel wird die direkte Adhäsion eines typischen medizinischen
Polymers an Gewebe aufgezeigt. Es wird ferner gezeigt, dass die
Position der Ebene des Bruchs des Verbundstoffs durch Wahl der Konzentration
und der Art eines Photoinitiators gesteuert werden kann.
-
Stücke der
Größe eines
Mikroskopobjektträgers
einer extrudierten Polyurethanlage aus Pellethane (Dow) wurden mit
Aceton zur Entfernung von Verunreinigungen gewaschen und in einem
Vakuumofen getrocknet. Sie wurden dann mit einer Lösung von
2000 ppm Eosin Y in PBS wie oben mehrere Minuten angefärbt, bis
eine pinkfarbene Anfärbung
des Polyurethans beobachtet wurde. Die Lagen wurden in Wasser gespült und luftgetrocknet.
-
Stücke der
Bauchwand wurden aus einer euthanasierten Ratte herausseziert und
mit der Peritoneumseite "nach
oben" ("Gewebe") verwendet. Das
Gewebe wurde auf einen Glasobjektträger mit Binderclips gespannt.
Dünne Teflonabstandshalter
wurden oben auf dem Gewebe platziert. Getrocknete Urethanlagen wurden
in das Sandwich mit der durch Eosin angefärbten Seite zum Gewebe gerichtet
eingespannt, wobei eine dünne
Kammer zwischen dem Polyurethan und dem Gewebe gebildet wurde, die
typisch für
in der medizinischen Praxis gefundene Zwischenräume ist. Vier Kombinationen
von Lösungen
wurden getestet.
-
Die
verschiedenen Ausführungsformen
30.1–30.4
sind im folgenden beschrieben.
- 30.1: Etwa 0,2
ml einer Primerlösung,
die 2000 ppm Eosin in PBS enthielt, wurden in die Kammer infundiert und
durch Dochtbildung nach etwa einer Minute entfernt. Eine Makromerlösung (etwa
0,2 ml) wurde zugegeben, wobei diese 12,8% F17T482-Makromer (wie
in Beispiel 27), 90 mM TEOA und 0,4% VC (Vinylcaprolacton) und in
diesem Experiment 2000 ppm Eosin enthielt. Die Kammer wurde durch
den Glasobjektträger
und den Rattengewebelappen 40s beleuchtet. Das Makromer polymerisierte
nicht vollständig
und bei Entfernen der Klammern trennte sich das Gewebe von dem Urethan
ohne merkliche Kraft.
- 30.2: Das obige Experiment wurde wiederholt, jedoch wurde die
Eosinkonzentration in der Makromerlösung auf 20 ppm verringert.
Die Polymerisation war vollständig.
Bei Abtrennen des Gewebes von dem Urethan brach das Gel, während es
an sowohl Gewebe als auch dem Urethan haften blieb.
- 30.3: Das obige Experiment 30.2 wurde wiederholt, wobei jedoch
der Redoxbeschleuniger tert-Butylperoxid in der Makromerlösung zu
125 ppm vorhanden war und der Primer Eisen(II)-gluconat und Fructose
wie in Beispiel 27.1 enthielt. Das Gel war vollständig polymerisiert.
Bei einem Versuch, das Gewebe von dem Urethan abzulösen, riss
das Gewebe – d.h.
sowohl das Gel als auch dessen Bindungen an sowohl Gewebe als auch
Vorrichtung waren stärker
als das Gewebe selbst.
- 30.4: Das Experiment 30.2 wurde wiederholt, wobei jedoch die
Konzentration von Eosin in dem Primer auf 20 ppm verringert wurde.
Die Polymerisation war vollständig.
Bei Ablösen
des Gewebes trat Adhäsionsbruch
an der Grenzfläche
zwischen dem Gel und dem Gewebe auf.
-
Dieses
Beispiel belegt, dass durch die Wahl von Initiatorarten und -konzentrationen
die Bruchebene einer durch ein Gel an ein Gewebe gebundenen Vorrichtung
nach Wunsch variiert werden kann und sich in vernünftiger
und vorhersagbarer Weise verhält.
Obwohl die Gelzusammensetzungen in diesem Beispiel abbaubar waren,
erfolgte das Ablösen
nach kurzen Zeiten und die Ergebnisse sind direkt auf nichtabbaubare Gele
extrapolierbar.