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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der biologischen,
bioabbaubaren und nicht toxischen Klebstoffe, welche zu einer chirurgischen
und/oder therapeutischen Verwendung bestimmt sind.
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Genauer
gesagt, bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein bioverträgliches,
bioresorbierbares und nicht toxisches Eiweißschaum-Klebstofffluid zur
chirurgischen und/ oder therapeutischen Verwendung.
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Sie
bezieht sich ebenfalls auf einen solchen Schaum, welcher bioaktive,
an einem vorbestimmten Platz freisetzbare Substanzen umfaßt.
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Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Erhalt eines solchen Klebstoffschaumes wie
auch einen Satz für
seine Herstellung.
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Sie
betrifft weiterhin die Verwendung des Klebstoffschaumes in der Chirurgie
und/oder für
therapeutische Zwecke, insbesondere für den Schutz von Wunden und
die Verbindung von biologischen Geweben untereinander oder an ein
implantiertes Biomaterial.
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Es
sind biologische Klebstoffe bekannt, welche innerhalb einiger Minuten
an Geweben haften können
oder diese untereinander fixieren können, ohne Klammern oder Nähte zu verwenden.
Diese Klebstoffe entfernen sich im allgemeinen nach der Vernarbung
der Wunden durch Bioabbau, Resorption oder durch einfache Ablösung in
Form von Krusten.
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Unterschiedliche
Technologien wurden zur Formulierung von Gewebeklebstoffen entwickelt.
Bestimmte hiervon sind von synthetischem Ursprung, wie die Klebstoffe
auf Basis von Cyanoacrylaten (2-Butylcyanoacrylat, 2-Octylcyanoacrylat)
oder synthetische Polymere, und andere enthalten biologische Materialien
wie Kollagen oder Fibrin.
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In
allgemeiner Weise werden die synthetischen Klebstoffe zur Verwendung
in Gefäßen oder Lungen
wie auch zum "Verkleben" der Ränder von Schnitten
in der Haut benutzt. Die biologischen Klebstoffderivate wie Kollagen
und Fibrin besitzen darüber
hinaus blutstillende Eigenschaften und wirken ebenfalls bei der
Steuerung von Blutverlusten.
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Die
Cyanoacrylatklebstoffe bauen sich unter Bildung von toxischen Produkten
ab, obwohl die in neuerer Zeit entwickelten Klebstoffe weniger schädlich sind.
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Sie
führen
zu spröden
Produkten nach Polymerisation an dem Auftragungsort. Sie bleiben
für 7 bis
10 Tage an Ort und Stelle und werden durch einfaches Abziehen nach
der Vernarbung entfernt. Ihre Polymerisationszeit ist nur wenig
einstellbar, unterhalb von 1 Minute, und erlaubt nicht eine sanfte
Anwendung dieser Klebstoffe. Sie können weiterhin leicht verlaufen,
und infolgedessen benachbarte Gewebe zu dem gewünschten Platz verkleben.
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FOCAL
(
US 5 844 016 ) hat synthetische Klebstoffe
beschrieben, welche auf der photochemischen Polymerisation von Hydrogel
von Polyethylenglycol (PEG) beruhen. Ihre Anwendungsweise ist nicht
praxisgerecht. Tatsächlich
beinhalten sie einen Auftrag in mehreren Stufen auf den Ort der
Operation von der Lösung,
welche den photochemischen Initiator (Eosin Y), von der Lösung des
Monomeren (Derivat von PEG und Acrylat), welche eine biologisch
aktive Substanz einschließen
können,
dann die Bestrahlung mit Licht bis zum Erhalt eines transparenten
und haftenden festen Gels nach 40 bis 60 Sekunden. Dieser Klebstofftyp
erfordert ebenfalls den Auftrag von mehreren Lösungen, welche aufgrund ihrer Fließfähigkeit
sich leicht auf den benachbarten Plätzen zu dem Zielort ausdehnen
können.
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Diese
Klebstoffe wurden ebenfalls für
die gewünschte
Anlieferung von biologisch aktiven Substanzen (vaskularer endothelialer
Wachstumsfaktor [VEGF], endothelialer Zellwachstumsfaktor [ECGF], basischer
Fibroblastwachstumsfaktor [bFGF], morphogenisches Knochenprotein
[BMP] ...), welche in ihrem Mikroteilchennetz (FOCAL
US 5 879 713 ) enthalten sind, beschrieben.
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BARD
(WO 97/42986) hat einen zu dem zuvor genannten FOCAL-Klebstoff ähnlichen
Klebstoff beschrieben, bei welchem die Polymerisation durch UV induziert
wird.
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COHESION
TECHNOLOGIES (
US 5 874 500 ;
US 5 744 545 ;
US 5 550 187 ) hat ebenfalls flüssige Klebstoffe
auf Basis von aktiviertem PEG (z.B. PEG, welches Succinimid- und
Maleinimidgruppen umfaßt)
beschrieben, welche nach einem einfachen Auftrag an dem gewünschten
Zielort für
den Auftrag in variabler Zeit polymerisieren. Diese Klebstoffe sind potentiell
toxisch und weisen den Nachteil auf, daß sie Fluide sind, welche einen
genauen Auftrag an dem gewünschten
Zielort hemmen.
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CRYOLIFE
hat einen anderen Typ von Klebstoff entwickelt auf Basis einer Mischung
von Rinderalbumin und Glutaraldehyd. Außer den bekannten toxischen
Effekten dieses Vernetzungsmittels und der Antigeneigenschaft von
Rinderalbumin weist die ser Klebstoff ebenfalls die zuvor genannten
Probleme der Fließfähigkeit
auf.
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Die
Klebstoffe von Fibrin, Gemisch von an Thrombin konzentriertem Fibrinogen
erzeugen eine Fibrinmatrix, welche langsam durch das endogene fibrinolytische
System abgebaut wird. Vor der Polymerisation sind sie sehr fließfähig und
können
leicht verlaufen, selbst wenn ihre Reaktionszeit einstellbar ist, indem
die Gesamtmenge von Thrombin verändert wird.
Sie können
biologisch aktive Substanzen freisetzen (z.B. Zarge und Koll., J.
Surg. Res., 1997, 67, 4–8;
Greisler und Koll., Surgery, 1992, 112, 244–255; Gray und Koll., Surg.
Forum, 1993, 44, 394–396;
Clinica, 1999, 848, 18).
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Einrichtungen,
welche Klebstoffe von Fibrin mit Liposomen vereinigen, wurden ebenfalls
beschrieben (
US 5 651 982 ).
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Die
Fibrinklebstoffe können
an dem Ort der Auftragung mit Hilfe eines Sprays zerstäubt werden und
ein Schaumkoagulat bilden (
US
5 607 694 ; WO 97/33646).
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Komplexe
Einrichtungen, welche ein synthetisches Proteinpolymeres mit einem
Vernetzungsmittel vereinigen, wurden als biologische Klebstoffe
vorgeschlagen (
US 5 817 303 ).
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Schließlich wurden
mehrere Klebstoffe auf Basis von Kollagen oder Gelatine in der Literatur
beschrieben. Viel früher
wurde Gelatine mit Resorcin und mit Formaldehyd oder Glutaraldehyd
zusammengegeben, um zu einem Klebstoff zu führen, der ebenfalls blutstillende
Eigenschaften aufweist (Tatooles und Koll., Surgery, 1966, 60, 857–861; Braunwald und
Koll., Surgery, 1966, 59, 1024–1030;
Guilmet und Koll., J. Thorac. Cardiovasc. Surg., 1979, 77, 516–521). Mit
diesem Klebstofftyp gibt es jedoch eine Gefahr der Freisetzung von
Formaldehyd oder Glutaraldehyd mit der Verursachung von toxischen Reaktionen,
welche Gewebenekrosen oder weniger schwere Reaktionen mit sich ziehen,
was zu einer schlechten Vernarbung oder zu ihrer Verlangsamung führt.
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In
bestimmten Formulierungen ist das Kollagen eng an das Thrombin gebunden
(CoStasis de Cohesion technol. et Flo-Seal de Fusion).
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Für Anwendungen
in der Chirurgie kann es ebenfalls chemisch mit Acylierungs- oder
Sulfonierungsmitteln modifiziert sein, damit das Kollagen, das so
umgewandelt ist, an dem Auftragungsort in Anwesenheit oder bei Abwesenheit
eines Initiators polymerisieren kann (
US
5 874 537 ; WO 97/42986).
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Ein
Klebstoff, erhalten aus erhitztem Kollagen und, als Vernetzungsmittel,
einem bioabbaubaren makromolekularen Polyaldehyd wurde ebenfalls beschrieben
(FR 2 754 267; FR 2 754 268).
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Die
in der Literatur beschriebenen Klebstoffe zur chirurgischen und/oder
therapeutischen Verwendung liegen im wesentlichen in flüssiger Form
vor.
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Ein
nicht injizierbares, lyophilisiertes Material, welches die Elemente
des Fibrinklebstoffes (Thrombin und Fibrinogen) enthält, ist
beschrieben worden (
US 4 442
655 ). Ein inertes Gas wird gegebenenfalls in die reaktionsfähige wässrige Lösung von Fibrinogen
/Thrombin injiziert, um das Material leichter zu machen, welches
eine blutstillende Rolle oder die Rolle eines Trägers zur Anlieferung von vernarbenden
Substanzen hat und hauptsächlich
zur Reinigung von Wunden bestimmt ist. Ein anderes nicht injizierbares
Material, welches unter anderem Elemente des Klebstoffs von Fibrin
und Kollagen enthält, wurde
ebenfalls in der Literatur als ein wirksames blutstillendes Mittel
und ein Klebstoff beschrieben (Nishida und Koll., Geka Shinryo [Surgical
Diagnosis Treatment], 1994, 36, 1449–1459; Ochiai und Koll., Sanpujinka
no Jissai [Obstetric and Gynecologic Practice], 1995, 44, 253–262; Schelling
und Koll., Ann. Surg., 1987, 205, 432–435; Shimamura und Koll.,
The Clinical Report, 1994, 28, 2994–2507).
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Bestimmte
Klebstoffe wurden ebenfalls in Form von Spray vorgeschlagen, um
einen homogeneren und genaueren Auftrag auf eine wichtige Oberfläche zu ermöglichen.
Jedoch weist die Verwendung von Spray Nachteile auf, unter anderem:
- i) Zufuhr von nicht vernachlässigbaren
Mengen von Kohlendioxid oder einem anderen Gas, was Gefahren von
gefährlichem Überdruck
mit sich bringt und sich als toxisch für Anwendungen in der nicht
invasiven Chirurgie erweisen kann,
- ii) die wesentliche Verschiebung von Klebstoffmischung an dem
Ablagerungsort durch das Treibgas der Auftragsvorrichtung,
- iii) die Entwicklung einer speziellen Sprayauftragsvorrichtung,
welche den Gestehungspreis für die
Klebstoffvorrichtung wesentlich erhöht und eine komplexere Umgebung
erfordern kann, insbesondere wegen der Verbindung der Vorrichtung mit
einer Treibgasquelle.
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Man
kennt darüber
hinaus steife Schutzschäume,
erhalten durch Einführung
eines Gases (Luft) in eine Lösung
von Proteinen, anschließend
die Trocknung der Schaummasse bei hoher Temperatur für wärmeisolierende
Schaumplatten (
US 2 584 082 ).
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Ein
Schaum, resultierend aus dem Zusammenrühren einer Lösung von
Proteinen in Anwesenheit von Luft oder einem inerten Gas wurde ebenfalls in
kosmetische Cremes eingesbaut (CH 674 804).
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Darüber hinaus
kennt man Polysaccharidschäume,
erhalten durch Mischung unter Abscheren nach Einführung eines
Gases in die Polysaccharidlösung,
auf tragbar durch Zerstäubung
für die
Vernarbung von Wunden oder als Antihaftbarriere nach Operationen
(
EP 747 420 ).
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Keine
klebende Eigenschaft bei Wunden oder Organen wurde für diese
Schäume
angegeben.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Klebstoffes,
welcher nicht die größeren zuvor
aufgeführten
Nachteile, insbesondere Gefahren der Toxizität, Schwierigkeiten des Auftrages
insbesondere als Folge der Fließfähigkeit,
einen Auftrag in mehreren Stufen und zum Zeitpunkt der Reaktionsfähigkeit
der Bestandteile, Verwendung von Gastreibmitteln (Spray), etc.,
aufweist.
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Aufgabe
der Erfindung ist ebenfalls die Bereitstellung eines Klebstoffes,
der fließfähig und
gegebenenfalls injizierbar, bioverträglich, bioresorbierbar und
nicht toxisch ist, wobei dieser für eine chirurgische und/oder
therapeutische Anwendung geeignet ist, zeitlich stabil ist und unter
relativ einfachen Bedingungen aufbewahrt werden kann.
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Weitere
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines solchen Klebstoffes
für die
Verbindung von biologischen Geweben, einschließlich lebender Gewebe, entweder
untereinander oder mit einem implantierten Biomaterial, oder auch
noch für
das Auffüllen
von Gewebehohlräumen
oder für
den Schutz von Gewebewunden.
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Weiterhin
hat die Erfindung die Aufgabe, einen solchen Klebstoff in verwendungsfähiger Form, von
einfacher und prak tischer Anwendung, insbesondere injizierbar mit
Hilfe von Kathetern oder Kanülen, zu
liefern.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung ist die Lieferung eines Klebstoffes,
dessen Struktur Anbringung auf dem Gewebe erleichtert.
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Eine
weitere Aufgabe ist die Lieferung eines Klebstoffes, dessen Bioabbaufähigkeit
nach dem Auftrag hinsichtlich der Zeit steuerbar ist.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung ist die Lieferung eines Klebstoffes,
welcher biologisch aktive Substanzen enthalten kann.
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Die
vorliegende Erfindung hat darüber
hinaus das Ziel der Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung
eines solchen Klebstoffes, welcher leicht und ohne Gefährdung für den Organismusempfängers eingesetzt
werden kann.
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Die
Erfindung hat darüber
hinaus die Aufgabe der Lieferung von Sätzen bzw. "Kits",
welche eine einfache und schnelle Herstellung eines solchen Klebstoffes
ermöglichen.
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Diese
Aufgaben wie auch andere, welche sich aus der folgenden Beschreibung
ergeben, werden erreicht mit Hilfe eines bioverträglichen,
bioresorbierbaren und nicht toxischen Eiweißschaum-Klebstofffluids zur
chirurgischen und/oder therapeutischen Verwendung, insbesondere
für die Verbindung
von biologischen Geweben untereinander oder an ein implantiertes
Biomaterial und den Schutz / die Vernarbung von Gewebewunden, wobei dieser
eine bioverträgliche,
bioresorbierbare und nicht toxische fluide Eiweiß-Klebstoffmatrix umfaßt, die
ein bioverträgliches
und nicht toxisches Gas oder eine Mischung von Gasen enthält.
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Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines solchen zuvor
genannten Klebstoffschaums, dadurch gekennzeichnet, daß es die Stufe
des Mischens an Ort und Stelle in homogener Weise umfaßt von:
- – einer
polymerisierbaren/vernetzbaren und potentiell klebenden Eiweißverbindung,
die in einer ersten Spritze enthalten ist,
- – eines
Mittels zur Polymerisation/Vernetzung, das in einer zweiten Spritze
enthalten ist, zur Bildung eines fluiden Materials von klebender,
bioverträglicher,
bioresorbierbarer und nicht toxischer Eiweißmatrix, und
- – einem
Gas oder einer Mischung von Gasen, das/die bioverträglich und
nicht toxisch ist, ausgewählt
unter Luft, Stickstoff, Sauerstoff oder Kohlenstoff enthaltenden
Gasen oder der Mischung von einem oder mehreren dieser Gase, welches/welche
in der ersten und/oder der zweiten Spritze und/ oder einer dritten
Spritze enthalten ist, mit diesem fluiden Material von Eiweiß-Klebstoffmatrix
oder mit einem der Grundbestandteile eines solchen Materials, das
in wässrigem
Milieu solubilisiert ist,
mittels Überführung durch Hin-und-Herbewegen
des Gemisches zwischen zwei Spritzen.
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Gegenstand
der Erfindung ist ebenfalls ein Satz zur Herstellung eines solchen
Klebstoffschaumes, dadurch gekennzeichnet, daß er umfaßt:
- – eine polymerisierbare/vernetzbare
und potentiell klebende Eiweißverbindung,
die in einer ersten Spritze enthalten ist,
- – ein
Mittel zur Polymerisation/Vernetzung, das in einer zweiten Spritze
enthalten ist, zur Bildung eines fluiden, bioverträglichen,
bioresorbierbaren und nicht toxischen Eiweißklebstoffes, und
- – ein
Gas oder eine Mischung von Gasen, das/die bioverträglich und
nicht toxisch ist, ausgewählt unter
Luft, Stickstoff, Sauerstoff oder Kohlenstoff enthaltenden Gases
oder der Mischung von einem oder mehreren dieser Gase, in der ersten, zweiten
und/oder einer dritten Spritze, und
- – Mittel,
um die Bestandteile, Eiweißverbindung
in wässriger
Lösung
und Mittel zur Polymerisation/Vernetzung, zur Bildung der Klebstoffmatrix und
dieses Gas oder dieses Gasgemisch an Ort und Stelle zu mischen.
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Die
Erfinder haben überraschenderweise
gefunden, daß man
fluide und klebende Schäume
herstellen kann, in den an Ort und Stelle ein Gas oder eine Mischung
von Gasen in die biologischen "Klebstoffe" eingeführt wird,
um für
eine Anwendung fertige Eiweißschäume zu erhalten,
welche insbesondere durch Injektion anwendbar sind, wobei unterschiedliche
Vorrichtungen verwendet werden, wie Kanülen oder Katheter.
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Die
Erfinder haben vollkommen überraschend
die Möglichkeit
gefunden, einen bioverträglichen,
bioresorbierbaren und nicht toxischen, fluiden und injizierbaren
Eiweißschaum-Klebstoff,
der für eine
chirurgische und/oder therapeutische Anwendung geeignet ist, aus
einer Eiweißverbindung,
entweder in solubilisierter Form in wässrigem Medium, oder in fester
Form, insbesondere lyophilisiert oder durch ein flüchtiges
Lösungsmittel
getrocknet, zu erhalten.
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Die
Erfinder haben in unerwarteter Weise gezeigt, daß solche Schäume klebende
Eigenschaften, insbesondere auf biologischen Geweben, einschließlich lebenden
Geweben, aufweisen, welche mit biologischen "Klebstoffen" in flüssiger Form vergleichbar sind,
wobei sie stärker
elastisch sind und perfekt durch den Empfängerorganismus aufgenommen werden.
Sie können
ihre klebenden Eigenschaften bis zu ihrem vollständigen Abbau beibehalten.
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Ebenfalls
haben sie gefunden, daß solche Schäume unerwartete
Eigenschaften der raschen und wirksamen Ansiedlung durch die Zellen
des Empfängerorganismus
aufweisen.
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Ebenfalls
haben sie in vollkommen unerwarteter Weise gefunden, daß solche
Klebstoffschäume mit
einer großen
Genauigkeit auf biologische Gewebe zu deren Verbindung untereinander
oder an ein implantiertes Biomaterial, welches reaktionsfähige Funktionen
gegenüber
der Klebstoffmatrix besitzt, aufgetragen werden können, ohne
die Probleme des Ablösens,
welche üblicherweise
bei flüssigen
biologischen Klebstoffen gefunden werden, oder die Gefahren der
Verteilung der Klebstoffe durch die Treibgase des Sprays zu haben.
Die Ablagerungen solcher klebenden Schäume auf den Geweben sind darüber hinaus
dank ihrer besonderen mikroporösen
Textur und ihrer Opazität
leichter sichtbar zu machen, Merkmale, welche sie sehr stark von üblichen
flüssigen Klebstoffen
und von menschlichen oder tierischen Geweben unterscheiden.
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Ebenfalls
haben sie gezeigt, daß bestimmte Formulierungen
dieser Schäume
ihren "klebenden" Charakter auf ihrer äußeren Oberfläche nach
Polymerisation der klebenden Mittel verlieren, was eine selektive
und genaue Anbringung dieser Schäume auf
Zielgeweben ohne Verkleben von nicht gewünschten Geweben ermöglicht.
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Ebenfalls
haben sie gefunden, daß man
in diese Klebstoffschäume
sehr leicht biologisch aktive Substanzen eingeben kann, welche gegebenenfalls mit
einem Träger
assoziiert sind, der sie wenigstens partiell gegenüber chemischen
Veränderungen,
die potentiell durch die Polymerisationsmittel hervorgerufen werden,
schützt.
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Die
vorliegende Erfindung wird im folgenden mehr im einzelnen beschrieben.
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Gemäß der Erfindung
ist unter Eiweiß-Klebstoffmatrix
ein Netzwerk zu verstehen, das durch einen oder mehrere proteinischen
Bestandteile, welche klebende Eigenschaften aufweisen und nicht
toxisch, bioverträglich
und bioabbaubar sind, gebildet wird, wobei dieses Netzwerk ein bioverträgliches
und nicht toxisches Gas oder eine Mischung von solchen Gasen einschließt.
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Die
Klebstoffeigenschaften der Matrix werden im allgemeinen durch einen
Prozeß der
Polymerisation und/oder der Vernetzung von seinem/seinen Basisbestandteil/en
erreicht, bevorzugt initiiert durch ein oder mehrere Mittel für die Polymerisation/Vernetzung,
welches/welche vor der Bildung des Schaumes geliefert werden.
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Unter "nicht toxisch" ist jedes Produkt
zu verstehen, dessen Toxizität
ausreichend schwach ist, damit eine Verwendung in der Chirurgie
und/oder in der Therapie von menschlichen Körpern oder tierischen Körpern, wie
auch immer der Anwendungsort ist, möglich ist, indem die Kriterien
und Normen, welche durch die Gesetzgebung gegeben sind, erfüllt werden.
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Unter "bioabbaubar" ist jeder Bestandteil
zu verstehen, der zum Verschwinden durch fortschreitenden Abbau
(Metabolisierung) fähig
ist.
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Die
Klebstoffmatrix kann unter Berücksichtigung
ihrer chemischen Zusammensetzung den bekannten biologischen Klebstoffen
und Klebmitteln entsprechen.
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Sie
kann ebenfalls aus einer wenigstens teilweise polymerisierten und
vernetzten proteinischen Verbindung (Grund bestandteil) bestehen
oder diesen umfassen, wobei dieser nicht toxisch, bioverträglich und
bioabbaubar ist, und welcher die klebenden Eigenschaften besitzt.
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Der
Ausdruck "Proteinverbindung" bezeichnet ein Protein
oder eine Mischung von Proteinen, gegebenenfalls chemisch modifiziert,
insbesondere durch Methylierung oder Succinylierung.
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Das
Verfahren der Erfindung ermöglicht
den Erhalt von Klebstoffmatrizes, erhalten aus einer Zusammensetzung,
welche einesteils eine polymerisierbare/vernetzbare, potentiell
klebende Proteinverbindung (Grundbestandteil) und andererseits ein
Mittel zur Polymerisation/Vernetzung durch deren Mischung an Ort
und Stelle vor der Anwendung umfaßt.
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Gemäß der Erfindung
ist unter "polymerisierbarer/vernetzbarer,
potentiell klebender Proteinverbindung" jede Proteinverbindung zu verstehen,
wie sie zuvor definiert wurde, welche zur Entwicklung in Anwesenheit
von Wasser von klebenden Eigenschaften durch Polymerisation und/oder
Vernetzung unter der Wirkung eines Mittels zur Polymerisation/Vernetzung
fähig ist.
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Gemäß der Erfindung
kann das Mittel zur Polymerisation/Vernetzung eine Verbindung oder
eine Mischung von Verbindungen umfassen, welche mit der polymerisierbaren/vernetzbaren
Proteinverbindung verträglich
ist, um die Polymerisation/Vernetzung hiervon durch Mischung an
Ort und Stelle, im allgemeinen in einigen Minuten, herbeizuführen.
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Die
Proteinverbindung wird entweder in solubilisierter Form in wässrigem
Medium oder in fester Form, insbesondere als Pulver oder als Fasern,
eingesetzt.
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Das
Mittel zur Polymerisation/Vernetzung kann ebenfalls in solubilisierter
Form in wässrigem Medium
oder in Pulverform, bevorzugt in lyophilisierter Form, eingesetzt
werden.
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Die
für Zwecke
der Erfindung eingesetzten Proteine werden bevorzugt ausgewählt unter:
Kollagen, Gelatine, Albumin, Elastin und Fibrinogen, und mehr bevorzugt
unter Kollagen und Albumin. Das Kollagen ist ganz besonders bevorzugt.
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Das
für Zwecke
der Erfindung verwendete Kollagen kann beliebig von menschlichem
oder tierischem Ursprung sein, und es kann durch Mittel der genetischen
Rekombination erhalten worden sein. Es kann sich um Kollagen vom
Typ I, III, IV oder V oder auch um deren Mischung in jedem Verhältnis handeln.
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Es
kann sich um natürliches
Kollagen handeln, d.h. welche seine ursprüngliche Spiralstruktur beibehalten
hat, gegebenenfalls chemisch modifiziert durch Methylierung, durch
Succinylierung oder durch jedes andere bekannte Verfahren, insbesondere
um es bei physiologischem pH stärker
löslich
zu machen, oder auch um behandeltes Kollagen zur Eliminierung von
Telopeptiden, insbesondere durch Abbau mit Peptin.
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Man
kann ebenfalls nicht hydrolysiertes Kollagen verwenden, welches
hauptsächlich
durch α-Ketten
gebildet wird, wobei dessen Molekulargewicht in der Nähe von 100
kDa liegt. In diesem Fall ist die Spiralstruktur des Kollagens zumindest
partiell denaturiert, beispielsweise durch eine mäßige Erhitzung
in Anwesenheit von Wasser, insbesondere bei einer Temperatur zwischen
40 und 70°C
unter milden Bedingungen derart, daß der Abbau durch hydrolytische
Spaltung der so gebildeten Gelatine im allgemeinen auf weniger als
10% ihrer Kollagenketten, die ein Molekulargewicht unterhalb von
100 kDa besitzen, vermieden wird.
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Eine
solche Gelatine wird im folgenden "erhitztes Kollagen" genannt, um sie von der handelsüblichen
Gelatine zu unterscheiden, welche ebenfalls für Zwecke der Erfindung, jedoch
nicht bevorzugt, eingesetzt werden kann.
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Das
natürliche
Kollagen oder das erhitzte Kollagen, wie es zuvor beschrieben wurde,
wird entweder in Form von getrockneten Fasern oder getrocknetem
Pulver oder in Form von wässriger
Lösung
mit einer Konzentration zwischen 1 und 5 Gew.-%, bevorzugt zwischen
2,5 und 4 Gew.-%, für das
natürliche
Kollagen, zwischen 4 und 20 Gew.-%, bevorzugt zwischen 5 und 16
Gew.-%, für
das erhitzte Kollagen eingesetzt.
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Der
pH der Lösungen
des natürlichen
Kollagens oder des erhitzten Kollagens ist bevorzugt neutral, mehr
bevorzugt liegt er zwischen 6 und 8.
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Wenn
die Klebstoffmatrix aus Albumin erhalten wurde, verwendet man dieses
bevorzugt in Form von getrocknetem Pulver, oder in Form einer wässrigen
Lösung
mit einer Konzentration zwischen 20 und 50 Gew.-%, bevorzugt von
40 bis 50 Gew.-%.
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Im
Fall von Fibrinogen verwendet man bevorzugt ein Pulver oder eine
wässrige
Lösung
mit einer Konzentration zwischen 10 und 20%.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann das Mittel zur Vernetzung unter reaktionsfähigen, natürlichen
oder synthetischen Polymeren, bevorzugt mit einem Molekulargewicht
oberhalb von 1000, ausgewählt
werden, wie aus makromolekularen Polyaldehyden, aus hydrophilen
Polymeren, deren spätere Diffusion
aus dem Klebstoff durch das wesentliche Molekularge wicht gehemmt
wird, was eine direkte unmittelbare Toxizität hemmt.
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Unter "reaktionsfähigen Polymeren" sind Polymere zu
verstehen, welche zur Reaktion mit den Proteinsubstanzen, wie sie
zuvor genannt wurden, insbesondere gegenüber Amin- oder Sulfhydrylfunktionen,
welche sie enthalten können,
fähig sind.
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Die
makromolekularen Polyaldehyde, welche gemäß der Erfindung eingesetzt
werden können, umfassen
bioabbaubare Polyaldehyde von natürlichem Ursprung, d.h. jede
Verbindung, welche mehrere aldehydische Funktionen, die von einem
natürlichen
bioabbaubaren Polymeren herrühren,
aufweisen.
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Die
Polyaldehyde können
alleine oder in Mischung eingesetzt werden, der Ausdruck "Polyaldehyd", wie er hier verwendet
wird, bezeichnet unabhängig
voneinander eine einzige Verbindung oder eine Mischung von mehreren
solcher Verbindungen.
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Die
makromolekularen Polyaldehyde können durch
Oxidation von Polysacchariden oder Mucopolysacchariden, insbesondere
mittels Perjodsäure oder
eines ihrer Salze, gemäß einem
an sich bekannten Verfahren hergestellt werden.
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Unter
den Polysacchariden und Mucopolysacchariden, welche für die Durchführung der
Erfindung geeignet sind, können
genannt werden: Stärke, Dextran,
Agarose, Cellulose, Chitin, Chitosan, Alginsäure, Glycosaminoglycane, Hyaluronsäure, Chondroitinsulfat
oder deren Derivate. Stärke,
Dextran oder Hyaluronsäure
sind bevorzugt, wobei Stärke
besonders bevorzugt ist.
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Der
Polyaldehyd kann dadurch erhalten werden, daß zu einer Lösung von
Polysaccharid oder Mucopolysaccharid eine Lö sung von Perjodsäure oder
eines ihrer Salze bis zum Erhalt einer Endkonzentration zwischen
0,01 und 1 M, bevorzugt zwischen 0,25 und 0,5 M, zugesetzt wird.
Die Oxidationsstufe kann an Lösungen,
Gelen oder Suspensionen des/der Polysaccharides/e durchgeführt werden.
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Die
Präparation
des oxidierten Polysaccharids kann anschließend Dialysen, Diafiltrationen,
Filtrationen, Ultrafiltrationen mit dem Zielunterworfen werden,
um Produkte der Oxidationsreaktion und Reaktionsteilnehmer, wie
die während
der Reaktion gebildeten Derivate oder Überschußmengen, zu entfernen.
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Vor
der Verwendung wird das oxidierte Polysaccharid oder Mucopolysaccharid
bevorzugt in saurer Lösung
bei einem pH, welches dieses spontan annimmt, bei einer Konzentration
zwischen 0,5 und 20 Gew.-%, bevorzugt zwischen 1 und 10%, konserviert.
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Die
Lösung
ist bei Ausschluß von
Luft stabil und wird bevorzugt zwischen +1°C und +25°C aufbewahrt.
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Bei
einer Variante kann das oxidierte Polysaccharid oder Mucopolysaccharid
in saurer lyophilisierter Form vorliegen, wobei die Wiederauflösung des
Lyophilisates in Wasser oder mit dem physiologisch erforderlichen
Puffer erfolgen kann.
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Für Zwecke
der Erfindung verwendete hydrophile Polymere weisen bevorzugt ein
Molekulargewicht von 1000 bis 15000 Da auf, bevorzugt zwischen 2000
und 5000. Sie umfassen beispielsweise die Derivate von Poly(ethylen)glycol
(PEG), die Poly(oxyethylene), die Poly(methylenglycole), die Poly(trimethylenglycole),
die Poly(vinylpyrrolidone), wobei Derivate von PEG am meisten bevorzugt
sind. Sie können
linear oder verzweigt sein, jedoch sind sie nicht stark vernetzt.
Die Po lymere von Blöcken
Poly(oxyethylen)-Poly(oxypropylen), welche gegebenenfalls einen
Ethylendiaminkern (Polymeres mit 4 Endketten) besitzen, können ebenfalls
geeignet sein.
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Die
hydrophilen Polymere sind "aktiv" zur selektiven Reaktion
mit den Aminen und den Thiolen der Proteine. Am Ende der Polymerketten
findet man eine Struktur, welche vergleichbar ist zu: -Polymerkette-Verbindungsglied-GP
(GP = austretende Gruppe) für
die Polymere, welche mit den Aminen reagieren oder -Polymerketten-GRT
(GRT = gegenüber Thiolen
reaktionsfähige
Gruppen) für
die mit den Thiolen reagierenden Polymeren.
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Das
Verbindungsglied kann aus Gruppen ausgewählt werden, welche aus einem
Carbonat -C(O)-, aus einem Monoester -R-CH2-C(O) – oder einem
Diester -C(O)-O-(CH2)n-O-C(O)-
bestehen, das GP kann ein Succinimidyl-, Maleinimidyl-, Phthalimidyl-,
Imidazolyl-, Nitrophenyl-, Tresylderivat sein, wobei das Succinimidylderivat
am meisten bevorzugt ist. Schließlich können die GTR aus Vinylsulfon-,
Jodacetamid-, Maleinimid- und
Orthopyridyldisulfidderivaten ausgewählt werden.
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Diese
hydrophilen Polymere werden entsprechend den auf dem Fachgebiet
bekannten Methoden synthetisiert.
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Sie
können
in dehydratisierter Form, abgepackt in Spritzen, aufbewahrt werden.
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Zum
Erhalt der Klebstoffmatrix gemäß einer ersten
Ausführungsform
können
die zuvor genannten Proteinsubstanzen, insbesondere das Kollagen,
das erhitzte Kollagen oder das Albumin, in wässriger Lösung vorliegen. Sie werden
an Ort und stelle mit dem Mittel zur Polymerisation/Vernetzung unter
solchen Bedingungen gemischt, daß die Polymerisation/Ver netzung
dieser Proteinverbindungen in einer Zeit bevorzugt unterhalb von
5 Minuten erfolgt.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsform
zum Erhalt der Klebstoffmatrix können
die zuvor genannten Proteinverbindungen, insbesondere das Kollagen,
das erhitzte Kollagen oder das Albumin in fester Form vorliegen,
insbesondere als getrocknetes, gegebenenfalls sterilisiertes Pulver,
beispielsweise in einer ersten Spritze. Bei dieser Ausführungsform
ist es bevorzugt, eine zusätzliche
Stufe vorzusehen, um das Pulver vor der Einführung des Mittels zur Polymerisation/Vernetzung
zu solubilisieren. Man kann daher eine zweite Spritze verwenden,
welche eine gepufferte wässrige
Lösung
enthält.
Wenigstens eine der zwei Spritzen ist mit Mitteln zum Erwärmen ausgerüstet, um
die Erwärmung
des Gemisches auf eine Temperatur von 37 bis 50°C zu ermöglichen.
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Die Überführung der
Proteinverbindung in Lösung
wird durch aufeinanderfolgende Überführungen
des Inhaltes der zweiten Spritze von einer Spritze in die andere
unter Verwendung am besten der Möglichkeit
des Erwärmens,
welches die rasche Solubilisierung der Proteinverbindung erleichtert,
durchgeführt.
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Wenn
die Mischung in homogener wässriger Suspension
vorliegt, wird dann das Mittel zur Vernetzung eingeführt, um
die Herstellung und die Anwendung des Eiweißschaum-Klebstoffes, wie bei
der ersten Ausführungsform
fortzuführen.
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Bei
den beiden Durchführungsformen, gleichgültig ob
die Proteinverbindung in vorgeformter Lösung oder als trockenes Pulver
vorliegt, wird es bevorzugt, von sterilen Präparationen für chirurgische Anwendungen
auszugehen.
-
Diese
Sterilität
kann von dem Zeitpunkt aus erhalten werden, zu dem das Ausgangsmaterial durch
Filtration sterilisiert wird, wobei anschließend in einer sterilen Umgebung
gearbeitet wird (spezielle sterile Plätze, vorsterilisierte Geräte und in
isolierter Atmosphäre).
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Es
ist jedoch vorteilhaft, um die Arbeitsbedingungen zu vereinfachen
und hierbei die Komplexität und
die Kosten zu vermindern, eine zuverlässige Verfahrensweise einer
Endsterilisierung anzuwenden. Eine solche Sterilisierung kann durch
Gamma- oder Betabestrahlung erhalten werden, bevorzugt wenn die
Lösung
oder das Pulver des Proteins zuvor mit einem Mittel zum Abfangen
von freien Radikalen, "Strahlenschutzmittel", versetzt wurde,
wie mit einem Zucker oder einem Polysaccharid, insbesondere Stärke mit
einer Konzentration in der Nähe
von 1%.
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Die
Zeit zur Polymerisation/Vernetzung kann entsprechend den eingesetzten
Bestandteilen gesteuert werden, um die Klebstoffmatrix in einer
an sich bekannten Weise zu erhalten.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird die Klebstoffmatrix aus einem Gemisch einer Proteinverbindung
in Lösung,
bevorzugt von natürlichem
Kollagen, von erhitzten Kollagen oder von Albumin, mit einem oxidierten
Polysaccharid oder Mucopolysaccharid, bevorzugt oxidierter Stärke, oxidiertem
Dextran oder oxidierter Hyaluronsäure erhalten.
-
Die
Klebstoffmatrix kann so gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung aus einem Gemisch von Polyaldehyd und erhitztem Kollagen
in einem Gewichtsverhältnis
von 1:10 bis 1:160, bevorzugt von 1:15 bis 1:50, mit einer Endkonzentration
an erhitztem Kollagen von 4 bis 16 Gew.-%, bevorzugt von 4 bis 13
Gew.-%, erhalten werden. Die Temperatur der Lösung von Polysaccharid liegt
bevorzugt zwischen +1°C
und +30°C,
und diejenige der Lösung des
erhitzten Kollagens liegt auf einem Wert, der ihre Verflüssigung
erlaubt, d.h. zwischen +37°C
und +50°C.
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Die
Temperatur der Klebstoffmischung liegt bevorzugt zwischen +35°C und +41°C. Die Reaktionszeit
des Gemisches kann in Abhängigkeit
vom pH des erhitzten Kollagens eingestellt werden, variierend zwischen
6,5 und 7,5. Eine kurze Polymerisationszeit, unterhalb von 1 Minute,
kann bei pH 7,5 erhalten werden, und sie wird fortschreitend durch
Ansäuern
der erhitzten Kollagenlösung
bis auf pH 6,5 erhöht.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung wird die Klebstoffmatrix aus einem Gemisch von oxidiertem
Polyaldehyd und natürlichem Kollagen
in einem Gewichtsverhältnis
von 1:10 bis 1:50, bevorzugt von 1:10 bis 1:30, mit einer Endkonzentration
an Kollagen von 1 bis 5%, bevorzugt 2 bis 4%, hergestellt. Die Temperatur
der Lösung
von oxidiertem Polysaccharid liegt bevorzugt zwischen +1°C und +30°C, und diejenige
der Lösung
von natürlichem
Kollagen liegt zwischen +18°C
und +37°C.
Die Temperatur des Klebstoffgemisches liegt bevorzugt zwischen +18°C und +37°C. Die Reaktionszeit
des Gemisches kann in Abhängigkeit
vom pH des Kollagens zwischen 6,5 und 7,5 und von der Temperatur des
Gemisches eingestellt werden. Die Polymerisationszeit nimmt bei
Abnahme des pH und/oder der Temperatur des Gemisches zu.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung wird die Klebstoffmatrix aus einem Gemisch von hydrophilem
aktiviertem Polymerem in Pulverform und von erhitztem Kollagen in
Lösung
in einem Gewichtsverhältnis
von 1:50 bis 1:1, bevorzugt zwischen 1:10 bis 1:1, bei einer Endkonzentration
von erhitztem Kollagen von 4 bis 20%, bevorzugt zwischen 10 und
18%, hergestellt. Die Temperatur der Lösung des erhitzten Kollagens
liegt zwischen +37 und +50°C,
und der pH der Lösung des
erhitzten Kollagens kann von 6,9 bis 9,0 entsprechend der gewünschten
Vernetzungszeit von weniger als einer Minute bis zu mehreren zehn
Minuten variieren. Die Temperatur des resultierenden Klebstoffgemisches liegt
bevorzugt zwischen +35 und +41°C.
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Gemäß einer
noch anderen Ausführungsform
kann man ein Gemisch von oxidiertem Polyaldehyd und Albumin von
1:4 verwenden.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung kann die Klebstoffmatrix aus Proteinen hergestellt
werden, welche eine oxidative Spaltung erfahren haben.
-
In
diesem Fall kann man eine Behandlung mittels Perjodsäure oder
eines ihrer Salze, bevorzugt Natriumperjodat, gemäß einem
an sich bekannten Verfahren anwenden.
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Das
Kollagen ist im Rahmen der Erfindung besonders bevorzugt, und es
kann zu jedem der zuvor angegebenen Typen gehören. Die oben angegebenen bevorzugten
Formen gelten auch in diesem Fall.
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Die
Modifizierung durch oxidative Spaltung des Kollagens ist im US-Patent
4 931 546 beschrieben.
-
Diese
Behandlung bewirkt Spaltungen bei bestimmten Bestandteilen des Kollagens,
von Hydroxylysin und den Zuckern, und erzeugt auf diese Weise reaktionsfähige Plätze (Aldehydgruppen)
ohne die Vernetzung herbeizuführen,
wenn der pH der Lösung von
Kollagen sauer verbleibt.
-
Das
oxidierte Kollagen kann in lyophilisierter Form bei einer Temperatur
von +4°C
bis +25°C
aufbewahrt werden.
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Gemäß dieser
Ausführungsform
wird das Mittel zur Polymerisation/Vernetzung daher von einem Puffer
mit leicht alkalischem pH gebildet, um die Vernetzung des Gemisches
bei neutralem pH zu erlauben.
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Gemäß der Erfindung
kann die Klebstoffmatrix daher durch Gemisch von oxidiertem Kollagen
in dehydratisierter Form mit einem Puffer in Lösung gebildet werden, wobei
die Lösung
selbst aus der vorausgegangenen Auflösung eines Puffers in dehydratisierter
Form in Wasser resultieren kann.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung kann man zur Herstellung der Klebstoffmatrix Proteine,
welche durch ein acylierendes oder sulfonierendes Mittel modifiziert
wurden, verwenden.
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Die
zuvor angegebenen Proteine wie auch ihre bevorzugten Typen sind
ebenfalls für
diese Ausführungsform
geeignet.
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Das
Mittel zur Polymerisation/Vernetzung ist ebenfalls in diesem Fall
ein Puffer von leicht alkalischem bis neutralem pH, bevorzugt zwischen
6,0 und 9,0, mehr bevorzugt zwischen 8,0 und 8,5.
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Die
Klebstoffmatrix wird durch ein ähnliches Verfahren
erhalten, wie es zuvor beschrieben wurde, indem die Proteine mit
acylierender oder sulfonierender Gruppe mit der Pufferlösung gemischt
werden, damit die Acylierungs- oder Sulfonierungsreaktion ablaufen
kann, um zur Klebstoffmatrix zu führen.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher die Klebstoffmatrix auf Basis von Fibrinklebmittel
beruht, können
derzeit auf dem Markt verfügbare
Klebmittel, insbesondere die unter den Bezeichnungen "Tissucol®" oder "Tisseel®", in den Handel gebracht
von Baxter, "Beriplast®", in den Handel gebracht
von Centéon,
für Zwecke
der Erfindung eingesetzt werden.
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Es
handelt sich um eine konzentrierte Lösung von Fibronogen (70–140 mg/ml),
welche Faktor XIII und gegebenenfalls Fibronectin enthält.
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Das
Mittel zur Polymerisation/Vernetzung besteht in diesem Fall aus
einer Lösung
von Thrombin (4–100
U.I.), welche eventuell mit Kollagen versetzt sein kann.
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Gemäß der Erfindung
wird der Klebstoffschaum, wie auch immer der Typ der gewählten Klebstoffmatrix
ist, bei der Bildung der Klebstoffmatrix hergestellt.
-
Wenn
dies ein Gemisch von zwei Grundbestandteilen ergibt (Proteinverbindung – Mittel
zur Polymerisation/Vernetzung), insbesondere in den zuvor genannten
Fällen,
wird dieses Gemisch an Ort und Stelle und vor seiner Anwendung an
den Geweben hergestellt. Bei diesem Arbeitsvorgang wird ein Gas nach
jeder dem Fachmann bekannten Arbeitsweise eingeführt.
-
Das
Gas kann insbesondere bei dem Mischen der Bestandteile eingeführt werden,
oder direkt in das zuvor gebildete Gemisch (d.h. in das fluide Material
der Protein-Klebstoffmatrix).
-
Das
für Zwecke
der Erfindung verwendete Gas kann aus Luft oder einem oder mehreren
ihrer Bestandteile, beispielsweise Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxid,
bestehen.
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Die
bevorzugten Gase sind Luft, Kohlendioxid und Stickstoff.
-
Es
kann sich um ein Gas oder eine Mischung von Gas (im folgenden mit
dem allgemeinen Ausdruck "Gas" bezeichnet) handeln.
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Gemäß der Erfindung
kann das zur Bildung des Klebstoffschaumes verwendete Gas bevorzugt mit
einem der Grundbestandteile zur Bildung der Klebstoffmatrix assoziiert
sein, je nach den mit der polymerisierbaren/vernetzbaren Proteinverbindung und/oder
mit dem Mittel zur Polymerisation/Vernetzung und/oder es kann unabhängig davon
zu einem dieser Bestandteile zugesetzt worden sein.
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Der
Ausdruck "assoziiert" bezeichnet den Fall,
in welchem das Gas lediglich in demselben Behälter wie der Bestandteil der
Klebstoffmatrix (Phasen Pulver/Gas oder Flüssigkeit/Gas) enthalten ist, wie
auch den Fall, bei welchem das Gas mit dem Mittel zur Polymerisation/Vernetzung,
welches beispielsweise in pulverförmiger oder lyophilisierter Form
vorliegt, gemischt ist.
-
Wenn
das Gas mit einem der Bestandteile für die Klebstoffmatrix assoziiert
ist, wird der Schaum bei der Mischung dieser Bestandteile zum Erhalt
der Klebstoffmatrix gebildet. Das Gas kann auch unabhängig davon
alleine oder assoziiert mit einem Träger, welcher nicht toxisch,
bioverträglich
und bioabbaubar ist, sein und der mit der Klebstoffmatrix und ihren
sie bildenden Elementen zum Zeitpunkt der Herstellung des Klebstoffschaumes
gemischt wird.
-
Es
kann sich um eine Proteinverbindung, wie sie zur Bildung der Klebstoffmatrix
eingesetzt werden, handeln. Jedoch ist in diesem Fall die Menge der
als Träger
dienenden Proteinverbindung derart, daß sie die Bildung der Klebstoffmatrix
von sich alleine nicht ermöglicht.
-
Der
Träger
kann die Aktivität
des Schaumes verstärken
oder vervollständigen
oder eine biologische Aktivität
aufweisen. Er kann insbesondere parallel einen Träger für eine biologisch
aktive Substanz oder biologisch aktive Substanzen, wie sie im folgenden
beschrieben werden, bilden.
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In
diesem Fall kann das Gemisch zur Bildung der Klebstoffmatrix zuvor
hergestellt werden (um zu einem Material von Klebstoffmatrix zu
führen),
dann kann das Gas, gegebenenfalls assoziiert mit einem Träger, wie
zuvor beschrieben, dann in die bereits in Bildung befindliche Klebstoffmatrix
eingeführt
werden.
-
Das
Mittel zur Polymerisation/Vernetzung und/oder der Träger, welche
das Gas enthalten, liegen bevorzugt in dehydratisierter Form, insbesondere
in lyophilisierter Form vor.
-
Als
Variante kann der Träger,
jedoch weniger bevorzugt, in flüssiger
Form vorliegen.
-
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung können
andere Bestandteile, welche die Bildung des Schaumes nicht stören, eingegeben werden.
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Der
Klebstoffschaum kann daher die Anlieferung von biologisch aktiven
Substanzen an dem Zielort, wo er aufgebracht wird, ermöglichen.
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Eine
große
Vielzahl von biologisch aktiven Substanzen kann mit dem Träger gemischt
werden. Beispiele solcher Substanzen schließen ein, sind jedoch nicht
beschränkt
auf: Wirkstoffe, Vitamine, Wachstumsfaktoren, Hormone, Steroidderivate,
Antibiotika, Impfstoffe, Antivirusmittel, Antipilzmittel, Antiparasitenmittel,
Antitumormittel, Antikrebsmit tel, Toxine, Enzyme, Enzyminhibitoren,
Proteine, Peptide, Mineralverbindungen (z.B. Derivate von Zink,
Kupfer, Selen, Calcium), Neurotransmitter, Lipoproteine, Glycoproteine,
Immunomodulatoren, Immunoglobuline und Fragmente hiervon, Kontrastmittel,
Derivate von Fettsäuren,
Polysaccharide, Nucleinsäuren
(z.B. Fragmente von ADN, ARN) und Polynucleotide.
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Unter
Wachstumsfaktoren sind die folgenden Faktoren oder deren entsprechende
Arten besonders bevorzugt: Faktoren vom Typ EGF (Endothelial Growth
Factor), FGF (Fibroblast Growth Factor), TGF-β (Transforming Growth Factor
-β) einschließlich den
BMP (Bone Morphogenetic Protein), IGF (Insulin Growth Factor), PDGF
(Platelet Derived Growth Factor), VEGF (Vascular Endotheline Growth
Factor) oder Analoge und Derivate dieser Faktoren.
-
Diese
biologisch aktiven Substanzen können in
Lösung
mit dem Träger
gemischt werden, gegebenenfalls später mittels jedem dem Fachmann
bekannten Mittel dehydratisiert werden.
-
Ebenfalls
ist es möglich,
einen dehydratisierten Träger
in einem Minimalvolumen von Lösung, welche
die biologisch/en aktive/n Substanz/en enthält, zu verwenden, oder eine
konzentrierte Lösung dieser
biologisch aktiven Substanz/en zu einem dehydratisierten Träger zuzusetzen.
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Schließlich ist
es in weniger bevorzugter Weise ebenfalls möglich, eine wässrige Lösung des Trägers herzustellen,
der mit einer biologisch aktiven Substanz oder biologisch aktiven
Substanzen vermischt wurde, bevor er mit dem Gas gemischt wurde.
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Jede
dem Fachmann auf dem Gebiet bekannte Verfahrensweise kann zur Herstellung
des Schaumes angewandt werden, beste hend lediglich in dem Mischen
der unterschiedlichen Produkte und eines Gases in homogener Weise.
Das Gemisch wird an Ort und stelle vor der Anwendung hergestellt,
um einen für
die Verwendung fertigen Klebstoffschaum zu erhalten.
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Zu
diesem Zweck kann man die Sätze
bzw. Kits, welche Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind, verwenden.
-
Die
zur Bildung des Schaumes erforderlichen Bestandteile sind bevorzugt
getrennt in Spritzen enthalten, wobei der Schaum dadurch erhalten wird,
daß hin
und her der Inhalt von einer Spritze in die andere Spritze bis zum
Erhalt einer homogenen Mischung überführt wird.
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Der
in der einen Spritze aufgenommene Schaum kann anschließend an
dem gewünschten Ort
aufgebracht werden.
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Zu
diesem Zweck kann man einen Satz verwenden, wie er in der Anmeldung
WO 98/15299 zur Herstellung eines Klebmittels auf Basis von Kollagen und
makromolekularem Polyaldehyd beschrieben ist.
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Es
sei darauf hingewiesen, daß dieser
Satz in Form von zwei Spritzen vorliegen kann, welche jeweils den
kollagenartigen Bestandteil und den Polyaldehyd enthalten.
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Die
Spritzen sind an einer Haltevorrichtung befestigt, welche mit Einrichtungen
zum Mischen versehen ist, ausgelegt zur Möglichkeit des Mischens an Ort
und Stelle ihrer Inhalte in homogener Weise, nachdem die Spritze
von Kollagen auf eine geeignete Temperatur zwischen 37°C und 50°C entsprechend der
gewünschten
Fließfähigkeit
erhitzt wurde.
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Die
Proteinverbindung und das Mittel zur Polymerisation/Vernetzung sind
in den zuvor beschriebenen Formen abgefüllt.
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Die
erforderliche Gasmenge ist ebenfalls in einer der Spritzen enthalten
oder aufgeteilt in jeder dieser Spritzen derart, daß das Gas
zum Zeitpunkt der Bildung des Materials der Klebstoffmatrix durch Mischen
der Bestandteile eingeführt
wird.
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Bei
einer Variante kann die erforderliche Gasmenge, gegebenenfalls assoziiert
mit einem wie zuvor beschriebenen Träger, von einer anderen Spritze
herrühren,
in diesem Fall wird es in das Material der Klebstoffmatrix im Verlauf
beispielsweise durch Polymerisation/Vernetzung nach Mischen der Grundbestandteile
eingeführt,
wobei dieses Vormischen das Material der Klebstoffmatrix bildet,
die selbst mit Hilfe des Satzes gemäß der Anmeldung WO 98/15299
erhalten worden sein kann.
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Wenn
das Gas mit einem Träger,
gegebenenfalls kombiniert mit einer biologisch aktiven Substanz
oder mit biologisch aktiven Substanzen, gemischt ist, bildet das
Gas bevorzugt wenigstens 50% des Gesamtvolumens der Präparation,
und mehr bevorzugt 90% des Gesamtvolumens.
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Das
Gemisch ergibt sich bevorzugt durch Einbau eines Gasvolumens, welches
25 bis 90% des Gesamtvolumens des Schaumes, bevorzugt 40 bis 75%,
eingebaut wird.
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Dieses
Gemisch ergibt sich weiterhin bei einer Temperatur, welche den Einbau
des Gases in das biologische Klebmittel begünstigt. Diese Temperatur ist
bevorzugt physiologische Temperatur, am meisten bevorzugt zwischen
18°C und
41°C.
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Gegebenenfalls
ergibt sich dieses Gemisch ganz zu Beginn der Vernetzung, bevorzugt
wenn die Anfangsviskosität
des Gemisches am schwächsten ist.
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Die
gemäß der Erfindung
erhaltenen Schäume
weisen zufriedenstellende Klebstoffeigenschaften für eine Verwendung
in der Chirurgie und/oder der Therapie auf, vergleichbar zu denjenigen
von bekannten biologischen Klebmitteln, auf Basis derer sie hergestellt
werden.
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Sie
müssen
möglichst
bald verwendet werden, innerhalb der ersten fünf Minuten seit der Herstellung.
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Entsprechend
den bildenden Bestandteilen der Klebstoffmatrix und ihrer Herstellungsweise
kann man in bekannter Weise die Zeit der Polymerisation/Vernetzung
steuern, um die Bildung des Schaumes und seine Anwendung an dem
gewünschten Zielort
zu ermöglichen.
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Der
Klebstoffschaum, welcher Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist,
ist unmittelbar nach seiner Bildung anwendbar, wenn er sich noch
im Ablauf der Polymerisation/Vernetzung befindet.
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Er
ist entsprechend dem Fachmann bekannten Arbeitsweisen anwendbar.
Bevorzugt ist er mittels Spritzen, Kathetern, Kanülen oder
jedem anderen äquivalenten
Material, welches ein leichtes Ausfließen des Schaumes ermöglicht,
injizierbar. Insbesondere für
zylindrische Vorrichtungen kann der Innendurchmesser zwischen 0,1
bis 2 mm liegen. Das Injektionssystem kann eine Anwendungseinrichtung umfassen,
deren Form für
die gewünschte
Verwendung besonders ausgelegt ist.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung kann der Schaum in situ durch nachfolgenden Auftrag
der notwendigen Bestandteile, wie sie zuvor genannt wurden, gebildet
werden.
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Der
Schaum kann seine Klebeigenschaft nach Polymerisation/Vernetzung
verlieren, wodurch ein selektiver und genauer Auftrag auf Zielgewebe möglich wird,
ohne die nicht gewünschten
Gewebe in der Nachbarschaft des Zielortes der Erfindung zu verkleben.
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Die
Geschwindigkeit des Aushärtens
der Masse der Klebstoffmatrix zur Schaumstruktur wird durch die
Einführung
von Gas nicht beeinträchtigt.
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Der
Klebstoffschaum gemäß der Erfindung ist
nicht toxisch und er wird gut von dem Wirtsorganismus toleriert,
wobei er elastischer als die bekannten Klebmittel bleibt.
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Die
Enddichte des Schaumes ist in Abhängigkeit von der eingeführten Gasmenge
und der beabsichtigten Anwendung variabel.
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Sie
wird durch die Anwesenheit von Poren mit einem Durchmesser im allgemeinen
zwischen 50 und 200 Mikron charakterisiert.
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Diese
Porosität
erteilt dem Produkt bemerkenswerte Eigenschaften gegenüber Blutplättchen, welche
hier rascher anhaften können
dank der großen äußeren Kontaktfläche. Es
bildet sich ein Aggregat von aktivierten Plättchen, welche die erforderlichen
Koagulationsfaktoren bei der Blutstillung abscheiden. Die Klebstoffmatrix
erreicht dank dieser Porosität
blutstillende Eigenschaften, welche es erlauben, Blutungen durch
konjugierte Wirkung von mechanischer Abdichtung der Wunde und Plättchenaktivierung
beim Kontakt mit Blut anzuhalten.
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Diese
Porosität
erteilt der Klebstoffmatrix eine große Elastizität, wodurch
ein Produkt der Wahl gegeben ist, um Wunden der Lunge abzuschließen und
Entweichen von Luft abzustoppen, wobei immer die lokale Blutstillung
nach Entfernung eines Tumors herbeigeführt wird.
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Die
Porosität
des Klebstoffmaterials erleichtert seine Ansiedlung auf Zellen,
seinen Bioabbau und seine Umwandlung in Narbengewebe, wobei immer
die Bildung von nachoperativen Verwachsungen mit den der Wunde benachbarten
Organen vermieden wird.
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Die
Ablagerungen von Schaum auf lebenden Geweben sind besonders leicht
dank ihrer mikroporösen
besonderen Struktur und ihrer Opazität sichtbar zu machen.
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Wegen
seiner geringen Dichte kann der Schaum mit einer großen Genauigkeit
auf Geweben aufgebracht werden, ohne daß Probleme des Verlaufens auftreten,
welche üblicherweise
mit bekannten flüssigen
Klebmitteln oder durch Dispersion durch Treibgase des Sprays auftreten.
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Die
Anfangsfluidität
erlaubt seine Injektion mit Hilfe von Spritzen und seine Anwendung
durch Laparoskopie mit Hilfe von geeigneten Kanülen und Kathetern. Er kann
ebenfalls leicht mit Hilfe eines Spatels oder einer Pinzette mit
Tupfern bei offener Chirurgie wie bei der Laparoskopie verteilt
werden.
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Dieser
poröse
Klebstoff für
Gewebe ist daher besonders geeignet zur Herbeiführung der Blutstillung von
Gefäß- oder
Gewebewunden, chirurgischen oder traumatischen, und deren Schutz
und zur Erleichterung der Vernarbung unter Vermeidung der Bildung
von nachoperativen Verwachsungen.
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Der
Klebstoffschaum gemäß der Erfindung kann
ohne Einschränkung
eingesetzt werden, um das Bluten von Gefäß- oder Gewebewunden anzuhalten,
um biologische Gewebe miteinander zu verbinden, einschließlich lebenden
Geweben, entweder untereinander oder an ein implantiertes Biomaterial, für die Vernarbung
von chirurgischen oder chronischen Wunden, für den Schutz oder die Abdichtung von
Nähten,
für die
Verhinderung der Ausbildung von nachoperativen Verwachsungen, für die Anlieferung von
biologisch aktiven Substanzen, insbesondere mit Arzneimitteln für eine lokale
Anwendung, für
das Auffüllen
von Gewebehohlräumen
(Knochen, Knorpel, Hautverletzungen...).
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Gegenstand
der Erfindung sind daher ebenfalls Arbeitsweisen zur chirurgischen
oder medizinischen Behandlung, welche das Anbringen an einem geeigneten
Ort des Organismus mittels eines im übrigen geeigneten Weges einer
Menge des Schaumes gemäß der Erfindung,
welche zum Haften an dem Ort wirksam ist und die gewünschte Wirkung
herbeiführt.
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Die
Erfindung liefert daher ein Verfahren zum Schutz oder zum Verbinden
von biologischen Geweben, einschließlich lebenden Geweben, untereinander
oder an ein implantiertes Biomaterial, das reaktionsfähige Funktionen
gegenüber
einem der Bestandteile der Klebstoffmatrix aufweist, wobei es die Stufe
des Vermischens der Bestandteile (Bestandteile der Klebstoffmatrix
und Gas), die zur Bildung des Schaumes erforderlich sind, gleichzeitig
oder nacheinander, wie zuvor angegeben, umfaßt.
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Man
trägt auf
diese Weise rasch den resultierenden fluiden Schaum auf, d.h. in
weniger als 3 Minuten, während
der Polymerisation/Vernetzung der Klebstoffmatrix, auf diese Gewebe
und/oder dieses Biomaterial bei einer Temperatur zwi schen 20° und 41°C, anschließend läßt man das
Ganze sich polymerisieren/vernetzen.
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Das
Gemisch kann vor dem Auftrag mit dem zuvor beschriebenen Satz (bzw.
Kit) realisiert werden.
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Die
Zeit zur Polymerisation/Vernetzung kann in Abhängigkeit der Bestandteile der
Klebstoffmatrix und ihrer Aufbewahrung in an sich bekannter Weise eingestellt
werden, indem der pH, die Konzentrationen, die Temperatur variiert
werden.
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Die
Zeit zur Resorption in vivo kann ebenfalls eingestellt werden, insbesondere
durch chemische Modifizierung der Grundbestandteile der Klebstoffmatrix,
wie dies auf dem entsprechenden Gebiet bekannt ist, oder unter Steuerung
der Konzentration an Mittel zur Polymerisation/Vernetzung.
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Entsprechend
der Zusammensetzung der Klebstoffmatrix kann diese Zeitspanne von
einigen Tagen bis zu mehreren Monaten variieren.
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Je
nach Anwendungen besteht das implantierte Biomaterial aus Klebstoffschaum
selbst, der dann alleine eingesetzt wird.
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In
anderen Fällen
kann es sich darum handeln, ein Biomaterial, welches beispielsweise
Aminfunktionen aufweist, die gegenüber dem die Klebstoffmatrix
bildenden Polyaldehyd reaktionsfähig sind,
zu fixieren.
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Für andere
Anwendungen, insbesondere die Verhütung von nachoperativen Verwachsungen
kann der Klebstoffschaum gemäß der Erfindung
alleine oder fest verbunden mit einem Grundfilm von Kollagen verwendet
werden, um ein Bioverbundmaterial zu bilden.
-
Es
kann sich um einen Kollagenfilm handeln, wie er in der WO 98/34656
beschrieben ist.
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Das
zur Bildung des Filmes eingesetzte Kollagen entspricht dem zuvor
zum Erhalt des Schaumes beschriebenen Kollagen. Das erhitzte Kollagen ist
bevorzugt.
-
Der
Kollagenfilm kann darüber
hinaus einen hydrophilen Zusatz, bevorzugt chemisch nicht gegenüber dem
Kollagen reaktionsfähig,
umfassen, d.h. einen Zusatz, der nicht zur Reaktion mit dem vorhandenen
Kollagen fähig
ist, insbesondere keine kovalenten Bindungen mit diesem bei der
Vernetzung bildet.
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Der
hydrophile Zusatz besteht bevorzugt aus Polyethylenglycol.
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Die
Herstellung des sogenannten Bioverbundmaterials wird dadurch herbeigeführt, daß die filmbildende
Schicht und der Klebstoffschaum im Verlauf der Bildung oder bereits
gebildet, d.h. nach Mischen der erforderlichen Bestandteile, zusammengegeben
werden.
-
Das
Zusammengeben umfaßt
das Ausgießen
der Kollagenlösung,
welche zur Realisierung des Filmes bestimmt ist, auf einem im wesentlichen
ebenen adäquaten
Träger
und deren gleichförmige
Verteilung.
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Der
Träger
ist so inert, daß er
nicht mit den zuvor genannten Bestandteilen reagiert und den Vorgang
der Vernetzung nicht stört.
Bevorzugt ist er hydrophob, beispielsweise aus PVC oder Polystyrol.
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Jedoch
kann dieser Träger
ebenfalls durch ein abziehbares Material gebildet werden, welches schwach
haftend bleibt und welches anschließend zum Zeitpunkt der chirurgischen
Verbindung abgetrennt werden kann.
-
Dieser
Träger
kann darüber
hinaus selbst einen Film bilden, beispielsweise aus getrocknetem Kollagen,
auf welchem man die Lösung
ausgießt, oder
auch eine Gelschicht aus kollagenartigem Material in einem Zustand
der wesentlich vorangeschrittenen Gelierung.
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Die
Dichte der aufgetragenen dünnen Schicht
liegt bevorzugt zwischen 0,1 und 0,3 g/cm2.
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Das
Ausgießen
dieser Kollagenlösung
wird bei einer Temperatur vorteilhafterweise zwischen 4 und 30°C, bevorzugt
zwischen 18 und 25°C,
durchgeführt.
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Man
läßt diese
Lösung
gelieren und man trägt
auf diese Lösung
im Verlauf der Gelierung den wie zuvor angegeben hergestellten Schaum
auf. Anders gesagt, man lagert die Schicht von porösem Schaum
auf dem Gel ab, wobei der Auftrag nur durch Schwerkraft abläuft, oder
gegebenenfalls durch einen leichten Druck, der nicht zur wesentlichen
Verdichtung des Schaumes ausreicht.
-
Der
Zeitpunkt, zu welchem man den porösen Schaum auf die Lösung im
Verlauf der Gelierung aufträgt,
ist derart, daß das
Gel noch weich ist und diesen über
eine Distanz, welche vorteilhafterweise in der Größenordnung
von 0,05 bis 2 mm, bevorzugt in der Größenordnung von 0,1 bis 0,5
mm ist, eindringen läßt.
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Im
allgemeinen wird, falls die Lösung,
die geliert, auf einer Temperatur zwischen 4 und 30°C ist, die
Schicht des porösen
Schaumes zwischen 5 und 30 Minuten nach der Verteilung der Lösung auf
der Oberfläche,
welche diese aufnimmt, aufgebracht.
-
Man
läßt das Ganze
trocknen oder lyophilisiert es, um das Bioverbundmaterial gemäß der Erfindung
zu erhalten.
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Die
Polymerisation/Vernetzung der Klebstoffmatrix kann erfolgen oder
sich vollenden, gegebenenfalls während
der Trocknung des Bioverbundmaterials.
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Dieses
Trocknen kann bei einer Temperatur zwischen 4 und 30°C, bevorzugt
zwischen 18 und 25°C,
erhalten werden.
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Man
kann das Trocknen des Materials in einer Strömung von steriler Luft, falls
erforderlich, durchführen.
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Nach
dem Trocknen kann das Bioverbundmaterial gemäß der Erfindung von dem Träger abgetrennt
werden. Als Variante kann es einen Film oder eine Schicht des Kollagenmaterials,
auf welchem die Kollagenlösung
ausgegossen wurde, umfassen oder beinhalten.
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Das
Bioverbundmaterial gemäß der Erfindung
ist bei Umgebungstemperatur stabil und bleibt während einer ausreichenden Zeit
für seine
Handhabung bei Temperaturen, welche bis zu 37-40°C
reichen können,
stabil.
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Die
Dicke des Kollagenfilmes liegt bevorzugt unterhalb von 100 μm, und besonders
bevorzugt liegt sie zwischen 30 und 75 μm.
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Die
Dicke des Schaums liegt bevorzugt zwischen 0,2 cm und 1,5 cm, noch
mehr bevorzugt zwischen 0,3 cm und 1,2 cm.
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Ein
solches Doppelschichtmaterial weist eine Summe von Eigenschaften
der Blutstillung, von nachoperativen Antiverwachsungen und von Bioabbaubarkeit
auf, welche besonders überraschend sind.
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Das
kollagenartige Bioverbundmaterial gemäß der Erfindung ist besonders
zur Verhütung
von nachoperativen Verwachsungen, insbesondere von blutenden Wunden,
wegen der Verhütung
der Verwachsungen durch den Film, der guten Haftung des Verbundmaterials
auf solchen Wunden und des Fehlens von Blut an der Grenzfläche geeignet.
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Außer den
blutstillenden Eigenschaften und der Verhütung von nachoperativen Verwachsungen erleichtert
das Kollagenmaterial der vorliegenden Erfindung die Vernarbung als
Folge seiner Verbundstruktur, die eine sehr poröse Schicht des Schaumes auf
einem Kollagenfilm vereinigt.
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Der
poröse
Teil des Materials ist leicht durch die umgebenden Zellen verankerbar.
Der Film schützt
die Vernarbung im Verlauf von mehreren Tagen dank seiner Eigenschaften
der Undurchdringlichkeit gegenüber
Bakterien und Mikroorganismen.
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Das
Vermögen
zur Verhinderung von Verwachsungen durch den Film des Materials
wird ebenfalls durch die Beschleunigung der Vernarbung der Wunde
durch die Schaumschicht des Materials verstärkt.
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Gemäß der Erfindung
ist das kollagenartige Bioverbundmaterial daher für die Blutstillung
und die Verhinderung von nachoperativen Verwachsungen auf blutenden
Wunden immer unter Erleichterung der Vernarbung vorteilhaft.
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Darüber hinaus
wird der hydrophile makromolekulare Zusatz durch Diffusion durch
das Kollagenmaterial in einigen Tagen entfernt, ein Material, dessen
Aufblähen
den Abbau des kollagenartigen Filmes in weniger als einem Monat
begünstigt.
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Das
Bioverbundmaterial gemäß der Erfindung
kann ebenfalls verwendet werden, um die Vernarbung zu begünstigen.
Seine sehr offene poröse Struktur
ermöglicht
eine rasche Verankerung auf den Zellen. Der Film erlaubt seinerseits
die Isolierung des porösen
Teiles, um diese zugänglich
für spezifische Zellen
zu machen.
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Beispielsweise
können
Fibroblasten in dem porösen
Teil des Materials in vitro kultiviert werden, und Epithelzellen
können
auf dem Film kultiviert werden, indem zwei provisorisch voneinander
getrennte Abteilungen gebildet werden.
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Die
Erfindung wird mehr im einzelnen unter Bezugnahme auf die im folgenden
gegebenen Beispiele als Exempel, jedoch nicht beschränkend beschrieben.
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BEISPIEL 1: Klebstoffschaum,
gebildet durch eine Klebstoffmatrix, verbindend erhitztes Kollagen
und oxidierte Stärke
(Klebmittel GAO)
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Herstellung von oxidierter
Stärke:
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Eine
Lösung
von löslicher
Stärke
mit einer Konzentration von 20% wird bei einer Temperatur von 75°C hergestellt,
bis eine vollständig
homogene Lösung
erhalten wird, dann wird auf verdünnt. Sie wird anschließend vorfiltriert
und mit einer Membran mit einer Porosität von 0,22 μm filtriert.
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Dann
werden der pH der Stärke
auf pH 3,0–3,2
und die Konzentration der Stärke
auf 6% eingestellt. Anschließend
gibt man zu der Lösung
von oxidierter Stärke
Natriummetaperjodat mit einer Endkonzentration von 0,36 M bei Umgebungstemperatur zu.
Nach 2 Stunden Behandlung wird die Lösung mittels einer Membran,
deren Schnittschwelle von 5 bis 10 kDa reicht, gegen ultrafiltriertes
entmineralisiertes Wasser dialysiert. Die Dialyse wird bis zur vollständigen Entfernung
von dialysierbaren Produkten der Oxidationsreaktion und der Reaktionsteilnehmer
wie auch von jodierten Derivaten, welche während der Reaktion gebildet
werden, fortgeführt.
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Anschließend wird
die Lösung
von oxidierter Stärke
hinsichtlich der Konzentration auf den gewünschten Wert zwischen 1 bis
3% eingestellt. Sie wird vorfiltriert und mit einer Membran mit
einer Porosität
von 0,22 μm
steril filtriert.
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Das
Produkt ist während
wenigstens eines Jahres bei einer Temperatur von +4 bis +25°C bei Ausschluß von Luft
stabil.
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Für die Herstellung
eines Klebstoffschaumes kann die Lösung von oxidierter Stärke in Spritzen
abgefüllt
werden.
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Die
Lösung
von oxidierter Stärke,
abgefüllt
in Spritzen oder in Flaschen, kann ebenfalls unter sterilen Bedingungen
lyophilisiert und bei einer Temperatur von +4 bis +25°C bei Ausschluß von Luft
aufbewahrt werden.
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Die
spätere Überführung in
Lösung
der lyophilisierten oxidierten Stärke ermöglicht die Herstellung, falls
gewünscht,
von stärker
konzentrierten Lösungen
von oxidierter Stärke,
welche 3 bis 30% erreichen können.
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Herstellung von erhitztem
Kollagen:
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Das
verwendete Kollagen stammt aus einer dem Fachmann bekannten Quelle.
Vom Typ I, Rind, kann es säurelöslich sein
oder durch Abbau mit Pepsin solubilisiert werden. Herrührend aus
menschlicher Plazenta kann es durch Extraktion mit Pepsin präpariert
werden entsprechend der Verfahrensweise, die im Patent EP-A-0 214
035 beschrieben ist.
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Man
erhält
beispielsweise eine Mischung der Typen I und III. Diese kann anschließend gegebenenfalls
verwendet werden, um den Typ I und/oder den Typ III abzutrennen.
Das Kollagen kann darüber
hinaus nach Arbeitsweisen der kinetischen Rekombination hergestellt
worden sein.
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Man
stellt eine saure Lösung
von Kollagen mit einer Konzentration von 4 bis 16% durch Fortschreiten
der Zugabe eines Pulvers von saurem Kollagen in Wasser bei einer
Temperatur von 42°C
her. Sehr rasch, nach 2 bis 5 Minuten Rühren, sobald es die Fließfähigkeit
erlaubt, wird die Lösung
mit einer molaren Sodalösung
bei einem pH variierend von 6,5 bis 7,5 neutralisiert.
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Nach
der Neutralisation wird die Temperatur der Lösung von Kollagen auf +60°C eingestellt,
um seine Sterilisation durch Filtration über einer Membran mit einer
Porosität
von 0,22 um nachfolgend zu Vorfiltrationen zu erlauben.
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Für eine Anwendung
im Satz, insbesondere wie in der Anmeldung WO 98/15299 beschrieben, wird
das Kollagen anschließend
in Spritzen in steriler Weise verteilt und bei einer Temperatur
zwischen +4 und +25°C
aufbewahrt, wobei es immer während
wenigstens eines Jahres stabil bleibt.
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Bei
einer Variante wird die Lösung
von erhitztem Kollagen mit Stärke
bis 1% oder mit anderen Schutzmitteln gegenüber ionisierenden Strahlungen versetzt.
Das Ganze wird bei einer Temperatur von 42°C über eine Membran mit einer
Porosität
von 0,22 Mikron filtriert und in Spritzen aufgeteilt, welche durch Gammastrahlung
mit einer Enddosis von 5 bis 30 Kilogrey sterilisiert werden können.
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Herstellung von Klebstoffschaum
GAO
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Man
nimmt eine Heizspritze von 5 ml, gefüllt mit 2 ml erhitztem Kollagen
mit einer Konzentration von 16% und Umgeben von einem beständigen Film, ausgerüstet mit
einem Thermostat, welcher das Halten der Temperatur des Kollagens
zwischen +44 und +50°C
erlaubt. Ebenfalls präpariert
man eine Spritze von 5 ml mit einem Gehalt von 2,5 ml Luft und 0,5
ml oxidierter Stärke.
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Anschließend mischt
man den Inhalt dieser beiden genannten Spritzen mittels einer einfachen Verbindung,
indem abwechselnd der Inhalt von einer in die andere vollständig überführt wird,
10 bis 20 mal, bis ein vollständig
homogener Klebstoffschaum erhalten wird.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
des Klebstoffschaumes nimmt man eine Heizspritze von 2,5 ml, gefüllt mit
2 ml erhitztem Kollagen mit einer Konzentration von 16% und umhüllt von
einem widerstandsfähigen
Film, ausgerüstet
mit einem Thermostat, welcher das Halten der Temperatur des Kollagens
zwischen +44 und +50°C
erlaubt. Andererseits präpariert
man eine Spritze, welche 0,5 ml oxidierte Stärke enthält. Diese beiden Spritzen werden
in einem Satz, wie er in der Patentanmeldung WO 98/15299 beschrieben
ist, zusammengefügt.
Sie werden durch eine Einheit Verbinder/Mischer vereinigt, dessen
Funktion darin besteht, ein vollständig homogenes Klebstoffgel
zu erhalten. Der Inhalt des Satzes wird in eine leere Spritze von
5 ml mit Hilfe einer einfachen Verbindung überführt. Parallel dazu wird eine
Spritze von 5 ml mit einem Gehalt von 2,5 ml Luft präpariert.
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Anschließend mischt
man den Inhalt dieser beiden Spritzen wie zuvor beschrieben.
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Bei
einer anderen Variante ist es möglich,
einen Klebstoffschaum mit einer mittleren Dichte zu dem vorangegangenen
herzustellen. Hierzu stellt man einen Satz für biologisches "Klebmittel" zusammen, wobei
eine Spritze von 2,5 ml, gefüllt
mit 2 ml erhitztem Kollagen mit einer Konzentration von 16%, und
eine Spritze mit einem Inhalt von 0,5 ml oxidierter Stärke verwendet
wird. Der Inhalt dieses Satzes wird in einer Spritze von 10 ml entleert.
Andererseits präpariert
man eine Spritze von 10 ml, welche 7,5 ml Luft einschließt.
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Anschließend wird
der Inhalt der beiden Spritzen entsprechend dem zuvor beschriebenen Verfahren
gemischt.
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BEISPIEL 2: Schaum, gebildet
durch eine Klebstoffmatrix, hergestellt aus dem "Klebmittel GAO" und natürlichem Kollagen
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Herstellung
von natürlichem
Kollagen
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Man
stellt eine Lösung
von Kollagen mit 3% in entmineralisiertem ultrafiltrierten Wasser
her. Anschließend
gibt man eine Lösung
von Dinatriumphosphat, 0,22 M, hinzu, um eine Endkonzentration von 20
mM zu erhalten. Man homogenisiert die Suspension von Kollagen mit
einem Rührblattmischer,
anschließend
stellt man ihren pH auf 7,4–7,5
mit einer konzentrierten Lösung
von Salzsäure
ein.
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Die
Suspension von neutralisiertem Kollagen wird anschließend mit
entmineralisiertem ultrafiltriertem Wasser verdünnt, um eine Konzentration
an Kollagen von 1,8% und von Phosphat von 13 mM zu erhalten. Sie
wird während
einer Nacht ruhen gelassen, um eine vollständige Fibrillierung von Kollagen
zu erreichen.
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Den
folgenden Tag wird die Kollagensuspension bei 10000-15000 G zentrifugiert,
um den Niederschlag von Kollagen zu konzentrieren, dieser wird anschließend in
einem Rührblattmischer
homogenisiert. 2 Gramm des Kollagenniederschlages mit 2 Gew.-% werden
in Spritzen von 5 ml verteilt, diese werden unter dem Fachmann bekannten
Bedingungen lyophilisiert.
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Nach
dem Lyophilisieren wird der Kolben der Spritzen von Kollagen ohne
das Zusammendrücken des
Kollagens eingeführt.
Man konditioniert diese Spritzen in einer dichten Doppelverpackung,
diese werden durch Gammastrahlung bei einer Dosis von 25 bis 35
kGy sterilisiert.
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Zwei
andere Hauptvarianten sind für
die Herstellung dieses sterilen Pulvers von natürlichem Kollagen anwendbar.
- a) Die Suspension von gefälltem Kollagen mit 2% wird
mit 1% Stärke
vor dem Lyophilisieren versetzt, dies erlaubt die Herabsetzung von
hydrolytischen Effekten bei der abschließenden sterilisierenden Bestrahlung
an dem Kollagenmolekül.
- b) Die Kollagensuspension wird in steriler Weise während des
gesamten Verfahrens hergestellt, um die abschließende sterilisierende Bestrahlung zu
vermeiden.
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Andere
Varianten dieser Verfahrensweise bestehen darin, mehr oder weniger
große
Mengen und Konzentrationen von Kollagen einzuführen.
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Herstellung von Elementen
des "Klebmittels
GAO"
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Die
Elemente des Klebmittels GAO werden wie in Beispiel 1 beschrieben
hergestellt und umfassen eine Spritze von erhitztem Kollagen mit
einer Konzentration von 8% und eine Spritze von oxidierter Stärke mit
einer Konzentration von 1,5%.
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Herstellung
des Klebstoffschaumes GAO / natürliches
Kollagen Wie in dem vorangegangenen Beispiel angegeben, wird zunächst die
Mischung von erhitztem Kollagen und oxidierter Stärke (Klebmittel GAO)
mit jeweiligen Konzentrationen von 8 und 1,5% hergestellt. Hierzu
kann man einen Satz, wie er in der Anmeldung WO 98/15299 beschrieben
ist, verwenden, und 2,5 ml Gel in eine Spritze von 5 ml überführen. Ebenfalls
kann man zwei Spritzen von 5 ml, welche mit einer einfachen Verbindung
versehen sind, verwenden, wobei eine 2 ml erhitztes Kollagen mit 8%
und die andere 0,5 ml mit oxidierter Stärke mit 1,5% enthält. Das
Gemisch der zwei Produkte wird dadurch hergestellt, daß abwechselnd
der gesamte Inhalt von einer der Spritzen in die andere, 5 bis 10 mal, überführt wird,
bis ein vollständig
homogenes Gel erhalten wird.
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Das
für dieses
Beispiel verwendete Kollagen ist Rinderkollagen vom Typ I, Extrakt
der Lederhaut von Kälbern,
gegebenenfalls solubilisiert durch Abbau mit Pepsin und gereinigt
durch Ausfällungen
mit Salz gemäß den bereits
beschriebenen Arbeitsweisen. In gleicher Weise kann man Kollagene
von anderen Tierarten oder von menschlichem Ursprung von Typ I,
von Typ III oder vom Rekombinationsursprung oder andere Typen oder
deren Mischungen in jeden Verhältnissen
verwenden.
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Die
Spritze von lyophilisiertem Kollagen wird anschließend mit
der Spritze des gemischten Klebmittels GAO zusammengegeben. Die
beiden Produkte werden homogenisiert, indem man beginnt, das Klebmittel
GAO in der lyophilisiertes Kollagen enthaltenden Spritze zu überführen, anschließend den
Inhalt von einer Spritze in die andere überführt, wobei von mal zu mal ihre
Kolben betätigt
werden, 10 bis 20 mal, bis ein homogener Schaum erhalten wird.
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Zum
Zeitpunkt, wo man das Klebmittel GAO herstellt, muß der Schaum
hergestellt und verwendet werden, bevor die Klebstoffmatrix vollständig polymerisiert
ist, damit diese an Geweben haften kann.
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BEISPIEL 3: Schaum, bestehend
aus einer Klebstoffmatrix, die aus Klebmittel GaO und natürlichem
Kollagen, gemischt mit FGF (Fibroblast-Wachstumsfaktor) hergestellt
ist
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Das
Klebmittel GAO wird, wie im vorangegangenen Beispiel beschrieben,
aus 2 ml erhitztem Kollagen mit 8% und 0,5 ml oxidierter Stärke mit 1,5%
hergestellt. Es wird in eine Spritze von 5 ml überführt.
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Zu
der Spritze mit natürlichem
Kollagen gibt man 100 bis 250 μl
einer Lösung
von rekombiniertem menschlichem FGF hinzu.
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Anschließend mischt
man diese Spritze mit natürlichem
Kollagen mit dem Klebmittel GAO, wie zuvor beschrieben, bis ein
homogener Schaum aus GAO/natürlichem
Kollagen – FGF
erhalten wird.
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Gemäß einer
anderen Variante wartet man eine Zeit zur Adsorption von FGF an
natürliches
Kollagen von 5 bis 120 Minuten ab, bevor mit dem Mischen der Präparation
von Kollagen/FGF mit Klebmittel GAO fortgefahren wird.
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Eine
andere Variante dieses Beispiels besteht darin, das FGF mit dem
natürlichen
Kollagen entsprechend der folgenden Arbeitsweise zu lyophilisieren.
Man mischt mit dem Kollagen eine Lösung von FGF, welche homogenisiert
ist, verteilt in Spritzen von 5 ml in Mengen von 2 g pro Spritze,
lyophilisiert und entweder steril hergestellt oder durch Gammastrahlung
sterilisiert. Diese Spritze mit Kollagen und lyophilisiertem FGF
wird mit 2,5 ml Klebmittel GAO gemischt, wie in Beispiel 2 beschrieben,
bis ein homogener Schaum erhalten wird.
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Die
Zusammensetzung dieses Klebstoffschaumes wird besonders zum Zusammenfügen von Nervenverletzungen
verwendet, wobei das FGF ein Faktor ist, welcher die Regenerierung
der Nerven erleichtert.
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In
diesem Beispiel kann man das FGF durch andere Wachstumsfaktoren
oder deren Mischungen ersetzen, welche zu FGF äquivalente Aktivitäten besitzen.
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BEISPIEL 4: Schaum, gebildet
durch eine Klebstoffmatrix, hergestellt aus dem Klebmittel GAO und
natürlichem
Kollagen, gemischt mit IL-2 (Interleukintyp 2)
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Man
wiederholt das Beispiel 3 unter Ersatz des FGF oder äquivalenter
Faktoren durch IL-2.
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Dieser
Klebstoffschaum aus GAO/natürlichem
Kollagen – IL-2
ist besonders interessant bei der Steuerung der Cancerogenese und
der Hemmung der Entwicklung von Tumoren. Er kann ebenfalls mit anderen
Produkten, alleine oder gemischt, hergestellt werden, welche die
Entwicklung von Krebs und Tumoren hemmen.
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BEISPIEL 5: Schaum, gebildet
durch eine Klebstoffmatrix, hergestellt aus dem Klebmittel GAO und
natürlichem
Kollagen, gemischt mit Zell-Wachstumsfaktoren oder Gewebe-Regenerierfaktoren
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Die
Beispiele 3 und 4 können
mit natürlichem Kollagen,
gemischt mit jedem beliebigen Faktor für Zellwachstum oder Geweberegenerierung,
wiederholt werden, um Klebstoffschäume herzustellen, welche auf
Hautwunden, Knochenverletzungen, Knorpelverletzungen, ... aktiv
sind.
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BEISPIEL 6: Klebstoffschaum,
hergestellt aus Kollagen in Form von trockenem Pulver
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Herstellung von Kollagen:
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Man
stellt eine saure Lösung
von Kollagen mit einer Konzentration von 2% durch fortschreitende Zugabe
eines Pulvers von saurem Kollagen in Wasser bei einer Temperatur
von 20-25°C her. Sobald
die Lösung
vollständig
homogen ist, wird das Kollagen durch Zugabe von Natriumphosphat
mit einer Endkonzentration von 10 mM zum Erhalt eines pH von 6,5–8 neutralisiert.
Die Lösung
von Kollagen wird anschließend
während
einer Nacht bei 20–25°C ruhen gelassen,
danach wird das ausgefallene Kollagen durch Zentrifugieren gewonnen.
Es wird entsalzt und dehydratisiert durch eine Reihe von Azeton-Waschvorgängen: in
der Reihenfolge, 1 Bad Azeton/Wasser, 90/10, m/m, 3 Bäder Azeton/Wasser,
80/20, m/m und 3 Bäder
Azeton 100.
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Das
Kollagen wird anschließend
in einem Volumen von 2,5 ml in Spritzen von 5 ml in Mengen von 80–400 mg
trockenem Kollagen pro Spritze verteilt. Das verwendete Kollagen
stammt aus dem Fachmann auf dem Gebiet bekannter Quelle einschließlich rekombinanter
Kollagene. Es kann als Typ I vom Rind in Säure löslich sein oder durch Abbau
mit Pepsin solubilisiert worden sein. Im Fall des Ursprungs aus
menschlicher Plazenta kann es durch Extraktion mit Pepsin gemäß dem im
Patent EP-A-0 214
035 beschriebenen Verfahren hergestellt worden sein.
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Nach
einer anfänglichen
sterilisierenden Filtration kann das Kollagen steril während des
gesamten Verfahrens in ste rilsierten Umgebungen und mit geeigneten,
dem Fachmann auf dem Gebiet bekannten Vorrichtungen präpariert
werden.
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Bei
einer Variante kann das in einer Spritze Becton-Dickinson mit der Bezeichnung "STERIFILL" verteilte Kollagen
durch Gammabestrahlung mit einer Dosis von 5 bis 35 Kilogrey, bevorzugt
in Anwesenheit eines Schutzmittels gegenüber hydrolytischen Effekten
der Bestrahlungen, wie Stärke,
sterilisiert werden. Ein Zusatzvolumen von Luft wird in die Spritze
erforderlichenfalls zur Erhöhung
des zukünftigen
Volumens des Schaumes eingegeben.
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Herstellung
einer Spritze mit destilliertem Wasser oder sterilem physiologischem
Puffer gemäß üblichen
Methoden unter Verwendung einer gleichen Spritze Becton-Dickinson.
Diese Spritze kann ebenfalls ein zusätzliches Luftvolumen enthalten.
In vorteilhafter Weise ist eine der beiden Spritzen mit einem Erwärmungssystem
ausgerüstet
oder hiermit verbunden, welches eine Regulierung der Temperatur
von 30 bis 50°C
ermöglicht.
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Herstellung des Schaumes:
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Nach
Erwärmen
einer der beiden Spritzen wird diese mit der anderen Spritze mit
Hilfe einer Verbindungsvorrichtung mit einem Innendurchmesser in der
Nähe von
2 mm, welche ausreichend groß zur Vermeidung
von Verstopfung durch Teilchen und anfängliche Klumpen von Kollagen
ist, verbunden.
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Der
Inhalt der Flüssigkeitsspritze
wird in die Spritze, welche das Pulver enthält, geschickt, und das Gemisch
wird durch aufeinanderfolgende Überführungen,
10 bis 20 ml, bei einer Temperatur unterhalb von 37°C realisiert,
falls man die spiralförmige Struktur
von Kollagen beibehalten wird, und von 37 bis 50°C realisiert, wenn man eine
Herabsetzung oder eine Aufhebung der spiralförmigen Struktur erhalten will.
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Wenn
der Schaum homogenisiert ist, wird er in einer der beiden Spritzen
(bei Handtemperatur oder Umgebungstemperatur je nach verwendeter Spritze)
aufbewahrt, bevor er mit einer sterilen Spritze, welche oxidierte
Stärke
enthält,
bei Umgebungstemperatur gemischt wird, welche wie in den vorangegangenen
Beispielen angegeben hergestellt worden war.
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Nach
Einbau der oxidierten Stärke
in den vorangegangenen Schaum befindet sich der fertige Schaum auf
einer Temperatur unterhalb von 40°C, am
häufigsten
in der Nähe
von 37°C,
und er muß in den
folgenden 5 Minuten verwendet werden, so lange er noch ausreichend
fluid ist.
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Die
Vernetzungsgeschwindigkeit ist in einfacher Weise durch Einstellen
des pH des verwendeten Kollagens und seiner Konzentration steuerbar.
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Bei
Varianten können
die Spritze mit dem Kollagenpulver oder der wässrigen Lösung nach dem Wiederansetzen
mit biologischem/n Produkt/en versetzt werden, welche zusätzliche
biologische Funktionen ergeben, wie mit Antibiotika, antiinflammatorischen
Mitteln, Wachstumsfaktoren, etc...
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BEISPIEL 7: Klebstoffschaum,
gebildet durch eine Klebstoffmatrix, verbunden mit Albumin und oxidierter
Stärke
(Klebmittel AAO)
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Man
stelle wie in Beispiel 1 beschrieben eine Lösung von oxidierter Stärke von
10 bis 25% her.
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Herstellung von Albumin
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Das
verwendete Albumin ist aus bekannter Quelle. Bei menschlichem oder
tierischem Ursprung wendet man Techniken der genetischen Rekombination
an.
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Das
Albumin wird mit einer Konzentration von 20 bis 50% wieder angesetzt,
neutralisiert bei pH 6,5–7,5
mit konzentrierten Lösungen
von Soda und Salzsäure,
und es wird steril über
eine Membran mit einer Porosität
von 0,22 μm
filtriert. 2 ml dieser Lösung
werden anschließend
in Spritzen von 5 ml verpackt.
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Die
Spritze mit Albumin und eine Spritze, enthaltend 0,5 ml oxidierte
Stärke
von 10 bis 25%, werden zu einem Satz entsprechend dem in Beispiel 1
beschriebenen Verfahren zusammengefügt. Der Satz wird mit AAO bezeichnet.
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Herstellung
des Klebstoffschaumes AAO/natürliches
Kollagen Wie in den vorangegangenen Beispielen beschrieben, kann
man zunächst
die Mischung von Albumin und oxidierter Stärke mit jeweiligen Konzentrationen
von 20–50
und von 10 bis 25% ohne Einführen
von Luft herstellen. Dazu kann man einen Satz verwenden, der dem
zur Herstellung des Klebmittels GAO von Beispiel 2 vergleichbar
ist, und man kann 2,5 ml des Gels in eine Spritze von 5 ml überführen.
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Die
Spritze mit dem Klebmittel AAO wird anschließend mit einer Spritze von
5 ml, enthaltend 2,5 ml Luft, verbunden. Die beiden Produkte werden
homogenisiert, wobei damit begonnen wird, die Luft in die das Klebmittel
AAO enthaltende Spritze übertreten
zu lassen, anschließend
durch Überführung des Inhaltes
von einer Spritze zu der anderen unter Betätigen ihrer Kolben bei jedem
Mal, 10 bis 20 mal, bis ein homogener Schaum mit einem Volumen von
5 ml erhalten wird.
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Ebenfalls
kann man zwei Spritzen von 5 ml verwenden, welche durch eine einfache
Verbindungseinrichtung verbunden sind, die eine mit einem Gehalt
von 2 ml Albumin von 20–50%
und die andere mit 0,5 ml oxidierter Stärke von 10 bis 25% und 2,5 ml
Luft. Die Mischung der zwei Produkte wird dadurch erreicht, daß abwechselnd
der gesamte Inhalt von einer der beiden Spritzen in die andere,
5 bis 20 ml, überführt wird,
bis ein vollständig
homogener Schaum erhalten wird.
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Ab
dem Zeitpunkt, wo man das Klebmittel AAO herstellt, muß der Schaum
hergestellt und verwendet werden, bevor die Klebstoffmatrix vollständig polymerisiert
ist, damit sie an Geweben haften kann.
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BEISPIEL 8: Klebstoffschaum,
hergestellt aus dehydratisiertem Albumin und oxidierter Stärke in Lösung.
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- – Herstellung
von Albumin
0,4 bis 1,25 g Albumin in Pulverform werden in steriler
Weise in einer Spritze Becton-Dickinson von 5 ml mit der Bezeichnung "STERIFILL" eingegeben.
- – Herstellung
einer Spritze von 2 ml mit destilliertem Wasser oder physiologischer
Lösung
PBS, verbunden mit einem Erwärmungssystem,
welches es erlaubt, die Temperatur der Flüssigkeit zwischen 37 und 45°C anzuheben.
Die
beiden Spritzen werden anschließend
Kopf an Kopf mit Hilfe eines Verbindungsteiles von 1 bis 2 mm Durchmesser
verbunden.
Man mischt anschließend den Inhalt der zwei Spritzen
durch aufeinanderfolgende Überführungen
von einer in die andere. Nach 10 bis 20 Überführungen wird der homogene Albuminschaum
in einer der zwei Spritzen aufgenommen. Diese wird anschließend mit
einer Spritze verbunden, welche 0,5 ml oxidierte Stärke mit
6% enthält,
und nach einem Mischen durch aufeinanderfolgende Überführungen
von einer Spritze in die andere kann man den Proteinschaum-Klebstoff
auf der zu behandelnden Wunde anordnen.
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BEISPIEL 9: Klebstoffschaum,
gebildet durch eine Klebstoffmatrix, assoziiert mit Albumin und
Polyethylenglycolderivaten, welche elektrophile gegenüber Aminen
aktivierte Gruppen tragen.
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Albumin
wird mit einer Konzentration von 20 bis 50% wieder hergestellt,
neutralisiert auf pH 6,5–9, wie
in Beispiel 7 oder 8 beschrieben. 2 ml dieser Lösung werden anschließend in
Spritzen von 5 ml abgefüllt.
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Unter
den aktivierten PEG-Elektrophilen kann man unabhängig voneinander alleine oder
in Mischung in allen Verhält nissen
verwenden: SPA-PEG (Succinimidylpropionat PEG), SCM-PEG (Succinimidylester
von carboxymethyliertem PEG) und BTC-PEG (Benzotriazolcarbonat von PEG) mit Molekulargewicht
oberhalb von 1000 Da, Derivate von PEG, Produkte, kommerzialisiert
durch Shearwater Polymers. Ebenfalls kann man PEG-SS2 (Disuccinimidylsuccinat
PEG) verwenden, synthetisiert wie in der Patentanmeldung WO 96/03159
(Minnesota Mining and Manufacturing Company) beschrieben. Man füllt 40 bis
500 mg von aktiviertem PEG in dehydratisierter Form pro Spritze
von 5 ml ab.
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Herstellung des Klebstoffschaumes.
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Man
stellt die Mischung von Albumin und den aktivierten PEG-Produkten
durch Überführung der Gesamtheit
des Inhaltes der Spritze von Albumin in diejenige des PEG-Produktes
her, anschließend durch
vollständige Überführung des
Inhaltes von einer der beiden Spritzen in die andere, 5 bis 10 mal, bis
ein vollständiges
homogenes Gel von 5 ml erhalten wird.
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Ab
dem Zeitpunkt, wo man das Klebmittel, welches Albumin und die elektrophilen
Derivate von aktiviertem PEG vereinigt, herstellt, muß der Schaum hergestellt
und verwendet werden, bevor das Klebmittel vollständig polymerisiert
ist, damit es an Geweben haften kann.
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Die
Geschwindigkeit der Polymerisation und damit die zur Verwendung
des Produktes verfügbare Zeitspanne
wird durch den pH des Gewichtes eingeregelt. Je saurer der pH ist,
um so langsamer ist die Reaktion und um so länger ist die verfügbare Zeitspanne.
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BEISPIEL 10: Klebstoffschaum,
gebildet durch eine Klebstoffmatrix, welche Albumin und Derivate
von aktiviertem PEG, welche gegenüber Sulfhydrylen reaktionsfähig sind,
vereinigt.
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Albumin
wird mit einer Konzentration von 20 bis 50% wieder hergestellt,
neutralisiert bei pH 6,5–9, wie
in den vorangegangenen Beispielen beschrieben. 2 ml dieser Lösung werden
anschließend
in Spritzen von 5 ml abgefüllt.
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Unter
den aktivierten, gegenüber
Sulfhydrylen reaktionsfähigen
PEG-Produkten kann man unabhängig
voneinander für
sich alleine oder im Gemisch in allen Anteilen verwenden: VS-PEG (Vinylsulfon
PEG), MAL-PEG (Maleinimid PEG) und OPSS-PEG (Orthopyridyldisulfid
PEG) mit Molekulargewicht oberhalb von 1000 Da, Derivate von PEG, Produkte,
kommerzialisiert durch Shearwater Polymers. Man füllt 40 bis
500 mg aktiviertes und dehydratisiertes PEG pro Spritze von 2 ml
ab.
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Der
Klebstoffschaum wird anschließend
hergestellt, wie in Beispiel 9 beschrieben.
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BEISPIEL 11: Klebstoffschaum,
gebildet durch eine Klebstoffmatrix, welche erhitztes Kollagen und
Derivate von Polyethylenglycolen vereinigt, wobei diese aktivierte
elektrophile Gruppen, welche gegenüber Aminen reaktionsfähig sind,
trägt.
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Man
wiederholt Beispiel 9 unter Ersatz von Albumin durch erhitztes Kollagen,
hergestellt wie in Beispiel 1 beschrieben, mit einer Konzentration
von 10 bis 20% bei pH 6,5–9
und unter Abfüllen
von zweifach geringerer Menge von aktiviertem und dehydratisiertem
PEG pro Spritze von 5 ml, d.h. 20–250 mg PEG.
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BEISPIEL 12: Klebstoffschaum,
gebildet durch eine Klebstoffmatrix, welche erhitztes Kollagen und
aktivierte Derivate von PEG, welche gegenüber Sulfhydrylen reaktionsfähig sind,
umfaßt.
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Man
wiederholt Beispiel 10 unter Ersatz von Albumin durch erhitztes
Kollagen, hergestellt wie in Beispiel 1 be schrieben, bei einer Konzentration
von 10 bis 20%, bei pH 6,5–9
und unter Abfüllen
von zweifach geringerer Menge von aktiviertem und dehydratisiertem
PEG pro Spritze von 5 ml, d.h. 20–250 mg PEG.
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BEISPIEL 13: Klebstoffschaum,
gebildet durch eine Klebstoffmatrix, hergestellt aus einem Klebmittel
von Fibrin und Agarosegel.
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Herstellung des Agarosegels
(Träger)
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Man
nimmt Agarose in Lösung
mit einer Endkonzentration von 0,5–5% in pyrogenfreiem entmineralisiertem
Wasser bei einer Temperatur zwischen 75 und 100°C auf, anschließend stellt
man den pH dieser Lösung
auf pH 7,5–9
mit einem konzentrierten Phosphatpuffer ein, um eine Endkonzentration
an Phosphat von 10–20
mM zu erhalten. Man überführt 2 ml
dieser Lösung
pro Spritze von 5 ml. Diese Lösung
wird anschließend
unter auf dem Fachgebiet bekannten Bedingungen lyophilisiert.
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Bei
einer anderen Variante wird die Agaroselösung in pyrogenfreiem entmineralisiertem
Wasser, gepuffert mit 10–20
mM Borax bei einem pH von 7,5–9
oder mit einer Mischung – 1:1,
Mol/Mol – von Borax
und Phosphat, bei einer Endkonzentration von 10–20 mM hergestellt.
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Nach
dem Lyophilisieren wird der Kolben in die Spritzen ohne Zusammenpressen
der Agarose eingeführt.
Man verpackt diese Spritzen in einer dichten Doppelpackung, welche
durch Gammabestrahlung bei einer Dosis von 25 bis 35 kGy sterilisiert
werden.
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Eine
andere Variante dieses Verfahrens besteht in der sterilen Filtration
der Agaroselösung
in der wärme – d.h. sobald
die Viskosität
der Lösung ausreichend
niedrig ist, um die sterilisierende Filtration der Lösung durchzuführen -,
nach Einstellung ihres pH auf 7,5–9, wie oben beschrieben, und
zwar an Membranen mit einer Porosität von 0,22 bis 0,45 μm. Diese
Lösung
wird anschließend
steril in Spritzen von 5 ml in Mengen von 2 ml pro Spritze verteilt
und lyophilisiert. Nach der Lyophilisierung führt man den Kolben in die Spritzen
ohne Zusammenpressen der Agarose ein. Man verpackt diese Spritzen
in einer dichten Doppelpackung. Alle durchgeführten Arbeitsgänge nach
der sterilisierenden Filtration werden unter sterilen Bedingungen,
die dem Fachmann bekannt sind, durchgeführt.
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Herstellung des Klebstoffschaumes
aus Klebmittel Fibrin/Agarose
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Man
stellt zunächst
an Ort und Stelle das Fibrin-Klebmittel her. Alle Klebmittel von
Fibrin des Handels sind geeignet. Es kann sich beispielsweise um
eine Lösung
von TISSUCOL® mit
einem Gehalt von Fibrinogen handeln. 2 ml der Klebmittellösung von
Fibrin, hergestellt an Ort und Stelle, werden in eine Spritze von
5 ml überführt und
auf 40°C
erwärmt.
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Die
Spritze mit lyophilisierter Agarose wird anschließend mit
der Spritze des Klebmittels Fibrin verbunden. Die beiden Produkte
werden homogenisiert, indem damit begonnen wird, das Klebmittel
aus Fibrin in die lyophilisierte Agarose enthaltende Spritze zu überführen, anschließend unter Überführung des
Inhaltes von einer Spritze zu der anderen unter Herunterdrücken ihrer
Kolben bei jedem Vorgang, 10 bis 20 mal, bis ein homogener Schaum
erhalten wird.
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Ab
dem Zeitpunkt, wo man das Klebmittel von Fibrin herstellt, muß der Schaum
hergestellt und verwendet werden, bevor das Fibrinogen vollständig in
Fibrin überführt worden
ist.
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BEISPIEL 14: Klebstoffschaum,
gebildet durch eine Klebstoffmatrix, hergestellt aus dem Klebmittel
von Fibrin, Agarose und einem Antibiotikum.
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Man
wiederholt Beispiel 11 unter Zugabe von 2 ml der Agaroselösung, bevor
diese lyophilisiert wird, von 0,25–2,5 mg Vancomycin, einem wirksamen
Antibiotikum gegen gram-positive Bakterien, insbesondere Staphylococcus
aureus und Staphylococcus epidermidis, wobei dies die beiden Hauptursachen
der eingeschleppten Infektion bei der Gefäßchirurgie sind.
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Diese
Formulierung wird für
die Abdichtung von Punkten der Nähte
von vaskulären
Anastomosen verwendet.
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Eine
Variante dieses Beispiels besteht in dem Einschluß von anderen
Antibiotika anstelle von Vancomycin, alleine oder in Mischungen
in allen Anteilen.