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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft neue Nukleotidsequenzen, Polypeptide, die dadurch
kodiert werden, Vektoren und Wirtszellen und Wirtsorganismen, die
eine oder mehrere der neuen Sequenzen umfassen, und ein Verfahren
zur Veränderung
von einer oder mehreren Eigenschaften eines Organismus'. Die Erfindung betrifft ebenso
Stärke
mit neuen Eigenschaften und deren Verwendung.
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Hintergrund der Erfindung
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Stärke ist
die Hauptform der Kohlenstoff-Reserven in Pflanzen, die 50 % oder
mehr des Trockengewichts von vielen Speicherorganen ausmachen, zum
Beispiel von Knollen oder Samen von Getreidearten. Stärke wird
in zahlreichen Anwendungen auf dem Gebiet der Lebensmittel und der
Industrie verwendet. In vielen Fällen
ist es jedoch notwendig, die nativen Stärken anhand chemischer oder
physikalischer Mittel zu modifizieren, um bestimmte Eigenschaften
herzustellen, die für
besondere Anwendungen geeignet sind. Es würde in hohem Maß wünschenswert
sein, wenn man in der Lage wäre,
Stärken
mit den geforderten Eigenschaften unmittelbar in der Pflanze herzustellen,
und somit die Notwendigkeit für
eine weitere Modifikation zu umgehen. Um dieses Ziel über ein
genetisches Verfahren zu erreichen, ist ein Wissen über die
Stoffwechselwege der Stärke-Biosynthese erforderlich.
Dieses umfasst die Charakterisierung der Gene und der durch die
Gene kodierten Produkte, welche die Synthese der Stärke katalysieren.
Das Wissen über
die Regulation der Stärke-Biosynthese
bringt die Möglichkeit
mit sich, die biosynthetischen Stoffwechselwege zu „reprogrammieren", um Stärken mit
neuen Eigenschaften zu erzeugen, die neue kommerzielle Anwendungen
haben könnten.
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Die
kommerziell nützlichen
Eigenschaften der Stärke
leiten sich von der Fähigkeit
der nativen granulären
Form ab, bei einer geeigneten Behandlung zu quellen und Wasser zu
absorbieren. Üblicherweise
ist Hitze erforderlich, um die Körner
zur Quellung in einem Verfahren zu veranlassen, das als Gelatinierung
bekannt ist, welches definiert wurde (W. A. Atwell et al., Cereal
Foods World 33, 306-311, 1988) als „... das Zusammenbrechen (das
Aufreißen)
der molekularen Ordnung innerhalb der Stärkekörner, die sich in unumkehrbaren
Veränderungen
in den Eigenschaften niederschlägt,
wie zum Beispiel dem Quellen der Körner, dem Schmelzen nativer
Kristallite, dem Verlust der Doppelbrechung und der Stärke-Solubilisierung.
Der Punkt der anfänglichen Gelatinierung
und der Bereich, in welchem sie auftritt, wird durch die Stärke-Konzentration,
durch die Art der Beobachtung, durch den Korntyp und die Heterogenitäten innerhalb
der beobachteten Population von Körnern bestimmt". Eine Anzahl von
Verfahren sind für
die Bestimmung der Gelatinierung verfügbar, wie sie durch Erhitzen
herbeigeführt
wird; ein bequemes und genaues Verfahren stellt die Differential-Scanning-Kalorimetrie dar,
welche den Temperaturbereich und die Enthalpie detektiert, die mit
dem Zusammenbruch der molekularen Ordnung innerhalb des Korns einhergehen.
Um genaue und sinnvolle Ergebnisse zu erzielen, werden üblicherweise
der Spitzenwert und/oder die Temperatur beim Einsetzen der endothermen
Reaktion bestimmt, welche durch Differential-Scanning-Kalorimetrie
beobachtet werden.
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Die
Folge des Zusammenbruchs der molekularen Ordnung innerhalb der Stärkekörner liegt
darin, dass die Körner
in der Lage sind, Wasser in einem Prozess aufzunehmen, der als Teigbildung
(pasting) bekannt ist, das definiert wurde (W. A. Atwell et al.,
Cereal Fonds World 33, 306-311, 1988) als „... das Phänomen, das
der Gelatinierung bei der Lösung
der Stärke
folgt. Es beinhaltet das Quellen der Körner, das Austreten molekularer
Bestandteile aus dem Korn und gegebenenfalls die vollständige Spaltung
der Körner". Als das beste Verfahren
zur Bewertung der Eigenschaften bezüglich der Teigbildung wird
die Viskoamylographie (Atwell et al., 1988 vorstehend zitiert) angesehen,
bei der die Viskosität
einer gerührten
Stärke-Suspension
unter bestimmten Zeit- und Temperatur-Bedingungen beobachtet wird.
Ein typisches Profil einer viskoamylographischen Messung für Kartoffelstärke zeigt
ein anfängliches
Ansteigen der Viskosität,
das man auf das Quellen der Körner
zurückführt. Über die
allgemeine Ausprägung
der Viskositätsreaktion
in einem Viskoamylographen hinaus stellt die Temperatur der anfänglichen
Viskositäts-Entwicklung
(das heißt,
die Temperatur beim Einsetzen der Viskosität) eine bequeme quantitative
Messgröße dar. 1 zeigt
ein solches typisches Viskositätsprofil
für Kartoffelstärke während und
nach dem Kochen, und umfasst die Stadien A-D, welche dem Einsetzen der
Viskosität
(A), der maximalen Viskosität
(B), der vollständigen
Dispersion (C) und der Reassoziation der Moleküle (oder der Retrogradation,
D) entsprechen. In der Figur stellt die gestrichelte Linie die Viskosität (in Einheiten
der Drehzahl) einer 10 % w/w Stärke-Suspension
dar, und die ununterbrochene Linie zeigt die Temperatur in °C. An einem
bestimmten Punkt, der durch den Spitzenwert der Viskosi tät bestimmt
wird, ist das Quellen der Körner
so umfangreich, dass die erhaltenen, hochgradig expandierten Strukturen
gegenüber
einer mechanisch herbeigeführten
Fragmentierung unter den verwendeten Rühr-Bedingungen anfällig sind.
Wenn die Reaktionsmasse weiter erhitzt und bei 95 °C gehalten
wird, wird eine weitere Abnahme der Viskosität aufgrund der zunehmenden
Fragmentierung der gequollenen Körner
beobachtet. Dieses allgemeine Profil wurde zuvor stets für native
Kartoffelstärke
gefunden.
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Nach
dem Erhitzen der Stärken
in Wasser auf 95 °C
und dem Beibehalten bei dieser Temperatur (typischerweise für 15 Minuten)
führt das
nachfolgende Abkühlen
auf 50 °C
zu einer Zunahme der Viskosität
aufgrund des Prozesses der Retrogradation oder der Rückstellung.
Die Retrogradation (oder die Rückstellung)
ist definiert (Atwell et al., 1988 vorstehend zitiert) als „... ein
Prozess, der auftritt, wenn die Moleküle, einschließlich gelatinierter
Stärke,
sich in einer geordneten Struktur erneut zu assoziieren beginnen
...". Bei 50 °C ist es
in erster Linie der Amylose-Bestandteil, der erneut assoziiert,
wie es der Anstieg der viskoamylographischen Viskosität für Stärke aus
normalem Mais (21,6 % Amylose) wiederspiegelt, im Vergleich mit
Stärke
aus wachsartigem Mais (1,1 Amylose), die in 2 gezeigt
ist. 2 zeigt viskoamylographische Profile von 10 %
(w/w) Suspensionen aus wachsartiger Maisstärke (durchgezogene Linie),
herkömmlicher
Maisstärke
(Punkte und Striche), einer Varietät mit einem hohen Amylose-Anteil
(Nylon 5, gepunktete Linie) und einer Varietät mit einem sehr hohen Amylose-Anteil
(Nylon 7, Kreuze). Das Temperaturprofil ist wie in 1 auch
anhand einer durchgezogenen Linie gezeigt. Das Ausmaß der Zunahme
der Viskosität
in der Viskoamylographie beim Kühlen
und während
des Beibehaltens der Temperatur von 50 °C hängt von der Menge der Amylose
ab, die in der Lage ist, aufgrund ihres Austretens aus den Stärkekörnern während des
Gelatinierungs- und Teigbildungs-Prozesses (pasting process) erneut
zu assoziieren. Ein Kennzeichen von amylosereichen Stärken aus
Maispflanzen liegt darin, dass sehr wenig Amylose durch Gelatinierung
und durch die Teigbildung bis zu 95 °C aus den Körnern austritt, vermutlich
aufgrund der begrenzten Quellung der Körner. Dieser Umstand wird in 2 erläutert, welche
niedrige Viskositäten
für eine
Stärke
mit einem hohen Amylose-Anteil (44,9 %; Nylon 5) aus Mais während der
Gelatinierung und der Teigbildung bei 95 °C, sowie eine geringe Zunahme
der Viskosität beim
Abkühlen
und während
des Beibehaltens der Temperatur von 50 °C zeigt. Dieser Effekt ist stärker ausgeprägt für einen
höheren
Amylose-Anteil (58 %, wie in Nylon 7), der sogar gerin gere Viskositäten im Viskoamylographie-Test
(2) zeigt. Für
die im Handel erhältlichen
Stärken
mit hohem Amylose-Anteil (derzeit erhältlich aus Maispflanzen, wie
zum Beispiel den vorstehend beschriebenen) ist eine Verarbeitung
bei mehr als 100 °C üblicherweise
notwendig, um die Vorteile von hohen Amylose-Anteilen in Bezug auf
die erhöhten
Geschwindigkeiten und das Ausmaß der
Reassoziation umzusetzen, jedoch ist der Einsatz von solch hohen
Temperaturen energetisch ungünstig
und kostspielig. Dementsprechend gibt es ein unerfülltes Bedürfnis nach Stärken mit
einem hohen Amylose-Anteil,
die unterhalb von 100 °C
verarbeitet werden können
und noch einen höheren
Grad der Reassoziation zeigen, wie zum Beispiel durch Messungen
mit einem Viskoamylographen gezeigt.
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Die
Eigenschaften von Kartoffelstärke
sind nützlich
in einer Reihe von Anwendungen sowohl für Lebensmittel als auch für Nicht-Lebensmittel
(wie zum Beispiel für
Papier, Textilien, Klebstoffe und dergleichen). Jedoch sind die
Eigenschaften für
viele Anwendungen nicht optimal, und zahlreiche chemische und physikalische
Modifikationen, die im Stand der Technik gut bekannt sind, werden
unternommen, um nützliche
Eigenschaften zu verbessern. Zwei Arten der Manipulation der Eigenschaften,
die von Nutzen sein würden,
sind: die kontrollierte Veränderung
der Temperatur der Gelatinierung und der Teigbildung; und Stärken, die
weniger unter der Körnerfragmentierung
während
der Teigbildung leiden als herkömmliche
Stärken.
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Derzeit
stellen die einzigen Wege für
die Manipulation der Temperaturen der Gelatinierung und der Teigbildung
von Kartoffelstärke
die Zugabe von Zusatzstoffen, wie zum Beispiel von Zuckern, Polyhydroxy-Verbindungen
von Salzen (Evans & Haisman,
Stärke
34, 224-231, 1982), oder die ausgiebige physikalische oder chemische
Vorbehandlung dar (zum Beispiel Stute, Stärke 44, 205-214, 1992). Die
Verringerung der Körner-Fragmentierung während der
Teigbildung kann entweder durch ausgiebige physikalische Vorbehandlung (Stute,
Stärke
44, 205-214, 1992) oder durch chemische Vernetzung erreicht werden.
Solche Verfahren sind unbequem und unergiebig. Es ist daher wünschenswert,
Pflanzen zu erhalten, die Stärke
produzieren, welche solche vorteilhaften Eigenschaften bereits an
sich besitzt.
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Stärke besteht
aus zwei wichtigen Polysacchariden, Amylose und Amylopectin. Amylose
ist ein im Allgemeinen lineares Polymer, das α-1,4-verknüpfte Glucose-Einheiten enthält, während Amylopectin
ein in hohem Maße
verzweigtes Polymer darstellt, das aus einem α-1,4-verknüpften Glucan-Rückgrat mit α-1,6-verknüpften Glucan-Verzweigungen
besteht. In den meisten pflanzlichen Speicherreserven macht Amylopectin etwa
75 des Stärkegehalts
aus. Amylopectin wird in einer konzertierten Aktion der Synthase
für lösliche Stärke und
des Stärke-Verzweigungsenzyms
(α-1,4-Glucan: α-1,4-Glucan-6-glycosyltransferase,
EC 2.4.1.18) synthetisiert. Das Stärke-Verzweigungsenzym (starch
branching enzyme; SBE) hydrolysiert α-1,4-Verknüpfungen, und verbindet erneut
das gespaltene Glucan über
eine α-1,6-Verknüpfung mit
einer Akzeptor-Kette, um eine verzweigte Struktur zu erzeugen. Die
physikalischen Eigenschaften der Stärke werden stark durch das
relative Vorkommen von Amylose und Amylopectin beeinflusst, und
SBE ist daher ein kritisches Enzym bei der Bestimmung von sowohl
der Quantität
als auch der Qualität
von Stärken,
die in pflanzlichen Systemen erzeugt wurden.
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In
den meisten, bis heute studierten Pflanzen, zum Beispiel Mais (Boyer & Preiss, Biochem.
Biophys. Res. Commun. 80, 169-175, 1978), Reis (Smyth, Plant Sci.
57, 1-8, 1988) und Erbse (Smith, Planta 175, 270-279) wurden zwei
Formen von SBE identifiziert, die jeweils durch ein eigenes Gen
kodiert werden. Ein kürzlicher Übersichtsartikel
von Burton et al. (The Plant Journal 7, 3-15, 1995) hat gezeigt,
dass zwei Formen von SBE verschiedenen Klassen des Enzyms angehören, so
dass im Allgemeinen Enzyme der gleichen Klasse aus verschiedenen
Pflanzen eine größere Ähnlichkeit
zeigen können
als Enzyme verschiedener Klassen aus der gleichen Pflanze. In diesem Übersichtsartikel
nannten Burton et al. die beiden jeweiligen Enzym-Familien Klasse „A" und Klasse „B", und der Leser wird
für eine
ausführliche
Diskussion der Unterschiede zwischen den zwei Klassen darauf verwiesen
(und auf die darin angegebenen Referenzen). Als ein allgemeiner Unterschied
von Bedeutung würde
in den SBE-Molekülen
der Klasse A das Vorliegen einer flexiblen, N-terminalen Domäne erscheinen,
die in den Molekülen
der Klasse B nicht gefunden wird. Die von Burton et al. beobachteten
Unterschiede beziehen sich in diesem Fall darauf, SBE-Moleküle der Klasse
A und der Klasse B zu definieren, welche Ausdrücke entsprechend zu verstehen
sind.
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In
der Kartoffel wurde bis heute jedoch nur eine Isoform des SBE-Moleküls (das
der Klasse B angehört)
beschrieben, und es wurde nur ein Gen kloniert (Blennow & Johannson, Phytochem.
30, 437-444, 1991 und Koßmann
et al., Mol. Gen. Genet. 230, 39-44,
1991). Darüber
hinaus waren die veröffentlichten
Versuche, die Eigenschaften von Stärke in Kartoffelpflanzen zu
modifizieren (indem man die Expression des einzigen bekannten SBE
verhindert) im Allgemeinen nicht erfolgreich (zum Beispiel Müller-Rober & Koßmann, Plant
Cell and Environment 17, 601-613, 1994).
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Zusammenfassung der Erfindung
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Unter
einem ersten Gesichtspunkt stellt die Erfindung eine isolierte Nukleotid-Sequenz
bereit, die für ein
Polypeptid kodiert, das die Aminosäure-Sequenz der Reste 49 bis
882 der in 5 gezeigten Sequenz oder deren
Komplement umfasst.
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Die
in 5 (SEQ ID Nr. 15) gezeigte Aminosäuresequenz
umfasst eine Leader-Sequenz, welche das Polypeptid zu den Amyloplasten
steuert, wenn es in Kartoffelzellen synthetisiert wird. Der Fachmann
wird erkennen, dass die Leader-Sequenz entfernt wird, um ein reifes
Enzym zu ergeben, und dass die Leader-Sequenz daher für die Enzymaktivität nicht
wesentlich ist. Dementsprechend ist ein „wirksamer Abschnitt" des Polypeptids
ein solcher, der eine ausreichende SBE-Aktivität aufweist, um die Mutation
des Verzweigungsenzyms in Escherichia coli KV 832 Zellen (nachfolgend
beschrieben) zu komplementieren, und welches SBE aktiv ist, wenn
es in E. coli im Stimulierungs-Assay in Bezug auf die Phosphorylierung
exprimiert wird. Ein Beispiel eines unvollständigen Polypeptids, welches
dennoch einen „wirksamen
Abschnitt" darstellt,
ist das reife Enzym, dem die Leader-Sequenz fehlt. Aufgrund der
Analogie mit der SBE-Sequenz der Klasse A aus Erbse besitzt die
in 5 gezeigte Sequenz der Klasse A aus Kartoffel
vermutlich eine Leader-Sequenz von etwa 48 Aminosäure-Resten,
so dass man glaubt, dass die N-terminale Aminosäure-Sequenz etwa bei dem Glutaminsäure-Rest
(E) an Position 49 (EKSSYN ... etc.) beginnt. Der Fachmann wird
zu schätzen
wissen, dass ein wirksamer Abschnitt des Enzyms gut andere Teile
der Sequenz, die in der Figur gezeigt sind, ohne eine wesentliche
schädigende
Wirkung entbehren kann. Zum Beispiel könnte der Glutaminsäure-reiche
Bereich am C-Terminus in der Länge
verringert oder möglicherweise
ganz deletiert werden, ohne die SBE-Aktivität der Klasse A zu verlieren.
Ein Vergleich mit anderen bekannten SBE-Sequenzen, insbesondere
mit anderen SBE-Sequenzen
der Klasse A (siehe zum Beispiel Burton et al., 1995, vorstehend
zitiert) sollte auf solche Abschnitte hinweisen, die in hohem Maße konserviert
sind (und somit wahrscheinlich für
die Aktivität
wesentlich sind), sowie auf solche Abschnitte, die weniger gut konserviert
sind (und somit wahrscheinlich toleranter gegenüber Sequenz-Veränderungen,
ohne einen wesentlichen Verlust der Enzymaktivität zu verursachen).
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In
herkömmlicher
Weise wird die Nukleotid-Sequenz im Wesentlichen die Nukleotide
289 bis 2790 der DNA-Sequenz (SEQ ID Nr. 14), die in 5 gezeigt
ist (welche Nukleotide für
das reife Enzym kodieren), oder ein funktionelles Äquivalent
derselben umfassen, und sie kann ebenso weitere Nukleotide am 5'- oder 3'-Ende umfassen. Zum
Beispiel wird die Sequenz aus Gründen
der Einfachheit der Expression ebenso in wünschenswerter Weise ein ATG-Startkodon
im Leseraster umfassen, und sie kann ebenso für eine Leader-Sequenz kodieren.
Somit umfasst die Sequenz in einer Ausführungsform darüber hinaus
die Nukleotide 145 bis 288 der in 5 gezeigten
Sequenz. Weitere Ausführungsformen
sind die Nukleotide 228 bis 2855 der Sequenz, die als „psbe2con.seq" in der 8 markiert
ist, sowie die Nukleotide 57 bis 2564 der in 12 gezeigten
Sequenz (die vorzugsweise ein ATG-Startkodon im Leseraster umfasst,
wie zum Beispiel die Sequenz der Nukleotide 24 bis 56 in der gleichen
Figur), oder funktionelle Äquivalente
der vorstehend genannten Sequenzen.
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Der
Ausdruck „funktionelles Äquivalent", wie er hier für Nukleotid-Sequenzen
verwendet wird, soll jene Sequenzen umfassen, die sich in ihrer
Nukleotid-Zusammensetzung von jener in 5 gezeigten
unterscheiden, die jedoch aufgrund der Entartung des genetischen
Kodes für
Polypeptide kodieren, welche identische oder im Wesentlichen identische
Aminosäure-Sequenzen
aufweisen. Es ist beabsichtigt, dass der Ausdruck ebenso auf Sequenzen
angewendet wird, die mit der Sequenz der Erfindung ausreichend homolog
sind, so dass sie mit der komplementären Sequenz derselben unter
stringenten Hybridisierungs-Bedingungen hybridisieren können – solche Äquivalente
werden vorzugsweise mindestens 85 %, stärker bevorzugt mindestens 90 %
und am meisten bevorzugt mindestens 95 % Sequenz-Homologie mit der
Sequenz der Erfindung aufweisen, wie es durch die Nukleotide 289
bis 2790 der in 5 gezeigten DNA-Sequenz beispielhaft
gezeigt ist. Es wird für
den Fachmann ersichtlich werden, dass die Nukleotid-Sequenz der Erfindung
ebenso eine nützliche
Anwendung finden kann, wenn sie als eine „Antisens"-Sequenz vorliegt. Dementsprechend werden
funktionell äquivalente
Sequenzen ebenso jene Sequenzen umfassen, die unter stringenten
Hybridisierungs-Bedingungen mit der Sequenz der Erfindung (vielmehr
mit deren Komplement) hybridisieren können. Solche „Antisens"-Äquivalente werden vorzugsweise
mindestens 85 %, stärker
bevorzugt mindestens 90 % und am meisten bevorzugt 95 % Sequenz-Homologie
mit dem Komplement der erfindungsgemäßen Sequenz aufweisen, wie
sie durch die Nuk leotide 289 bis 2790 der in 5 gezeigten
DNA-Sequenz beispielhaft gezeigt wird. Besondere funktionelle Äquivalente
sind zum Beispiel in den 8 und 10 gezeigt
(falls man die zahlreichen Verschiebungen des Leserasters außer Betracht
lässt,
die hier angegeben sind).
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Die
Erfindung stellt ebenso Vektoren bereit, insbesondere Expressionsvektoren,
welche die Nukleotid-Sequenz der Erfindung umfassen. Der Vektor
wird typischerweise einen Promotor und ein oder mehrere regulatorische
Signale von jener Art umfassen, die dem Fachmann gut bekannt sind.
Die Erfindung beinhaltet ebenso die Bereitstellung von transformierten
Zellen (welcher Ausdruck die Transduktion und Transfektion umfasst),
die mit einem Vektor transformiert sind, der die Nukleotid-Sequenz
der Erfindung umfasst.
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Die
Erfindung stellt darüber
hinaus ein SBE-Polypeptid der Klasse A bereit, das aus Kartoffelpflanzen erhältlich ist
und das von der Nukleinsäure-Sequenz
im Sinne des ersten Gesichtspunkts der Erfindung kodiert wird. Insbesondere
stellt die Erfindung das Polypeptid in einer im Wesentlichen reinen
Form bereit, insbesondere in einer Form, die frei von anderen, aus
Pflanzen stammenden (insbesondere aus Kartoffelpflanzen stammenden)
Bestandteilen ist, die leicht durch Expression der betreffenden
Nukleotid-Sequenz in einem geeigneten, nicht-pflanzlichen Wirt (wie
zum Beispiel einem beliebigen Hefestamm, der routinemäßig für Expressionszwecke
verwendet wird, zum Beispiel Pichia spp. oder Saccharomyces spp.),
bewerkstelligt werden kann. Typischerweise wird das Enzym im Wesentlichen
die Sequenz der Aminosäure-Reste
49 bis 882, die in 5 gezeigt sind (abgesehen von
der Sequenz MNKRIDL, die nicht Teil des Enzyms ist), oder ein funktionelles Äquivalent
derselben umfassen. Das Polypeptid der Erfindung kann in einem Verfahren
zur Modifikation von Stärke
in vitro verwendet werden, welches Verfahren die Behandlung der
Stärke
unter geeigneten Bedingungen (zum Beispiel geeignete Temperatur,
pH-Wert und dergleichen) mit einer wirksamen Menge des erfindungsgemäßen Polypeptids
umfasst.
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Der
Ausdruck „funktionell äquivalent", wie er hier für Aminosäure-Sequenzen
verwendet wird, soll Aminosäure-Sequenzen
umfassen, die im Wesentlichen zu jener in 5 gezeigten ähnlich sind,
so dass das Polypeptid eine ausreichende Aktivität besitzt, um die Mutation
des Verzweigungsenzyms in Escherichia coli KV 832 Zeilen (nachfolgend beschrieben)
zu komplementieren, und dass das Polypeptid in E. coli im Stimulations-Assay in Bezug auf
die Phosphorylierung aktiv ist. Typischerweise werden solche funktionell äquivalenten Aminosäure-Sequenzen
vorzugsweise mindestens 85 %, stärker
bevorzugt mindestens 90 % und am meisten bevorzugt mindestens 95
% Sequenz-Identität mit der
Aminosäure-Sequenz
des reifen Enzyms (das heißt ohne
Leader-Sequenz) aufweisen, welche Aminosäure-Sequenz in 5 gezeigt
ist. Der Fachmann wird zu schätzen
wissen, dass konservative Substitutionen im Allgemeinen über das
gesamte Molekül
erfolgen können,
ohne die Aktivität
des Enzyms wesentlich zu beeinflussen. Darüber hinaus können manche
der nicht-konservativen Substitutionen toleriert werden, insbesondere
in den weniger hoch konservierten Bereichen des Moleküls. Solche
Substitutionen können
zum Beispiel gemacht werden, um die Aktivität des Enzyms leicht zu modifizieren.
Das Polypeptid kann eine Leader-Sequenz umfassen, wie zum Beispiel
jene, die durch die Reste 1 bis 48 der in 5 gezeigten
Aminosäure-Sequenz
beispielhaft vorgestellt wird, falls gewünscht, obwohl andere Leader-Sequenzen
und Signal-Peptide
und dergleichen bekannt sind, und enthalten sein können.
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Ein
Abschnitt der erfindungsgemäßen Nukleotid-Sequenz
wurde in eine Pflanze eingeführt,
und es wurde gefunden, dass sie die Eigenschaften der Pflanze beeinflusst.
Es wurde insbesondere gefunden, dass die Einführung der erfindungsgemäßen Sequenz,
die funktionell in Antisens-Orientierung mit einem geeigneten Promotor
verknüpft
ist, die Menge der verzweigten Stärkemoleküle in der Pflanze herabsetzt.
Es wurde darüber
hinaus vor kurzem in anderen experimentellen Systemen gezeigt, dass
die „Sens-Unterdrückung" ebenso auftreten
kann (das heißt
die Expression einer eingeführten
Sequenz, die funktionell in Sens-Orientierung verknüpft ist,
kann über
manche unbekannte Mechanismen mit der Expression des nativen Gens
wechselwirken), wie beschrieben von Matzke & Matzke (Plant Physiol. 170, 679-685,
1995). Irgendeines der von Matzke & Matzke erwähnten Verfahren könnte in
der Theorie dazu verwendet werden, um die Expression eines homologen
SBE-Gens in einem Wirt zu beeinflussen.
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Man
glaubt, dass die Antisens-Verfahren hauptsächlich auf der Erzeugung von
Antisens-mRNA beruhen,
die mit der Sens-mRNA hybridisiert, und somit ihre Translation in
ein funktionelles Polypeptid verhindert, möglicherweise dadurch, dass
sie den Abbau der Hybrid-RNA veranlasst (zum Beispiel Sheehy et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85, 8805-8809, 1988; Van der Krol et al., Mol.
Gen. Genet. 220, 204-212). Die Sens-Unterdrü ckung erfordert ebenso eine
Homologie zwischen der eingeführten
Sequenz und dem Ziel-Gen, jedoch ist der exakte Mechanismus unklar.
Es ist jedoch ersichtlich, dass in Bezug sowohl auf die Antisens-
als auch die Sens-Unterdrückung
weder eine Nukleotid-Sequenz
von vollständiger
Länge,
noch eine „native" Sequenz wesentlich
ist. Vorzugsweise wird der „wirksame
Abschnitt", der
im Verfahren verwendet wird, mindestens ein Drittel der Sequenz
mit vollständiger
Länge umfassen,
jedoch können
durch einfaches Ausprobieren (trial and error) weitere Fragmente
(das heißt,
kleinere oder größere Fragmente)
gefunden werden, die bei der Veränderung
der Eigenschaften der Pflanze funktionell sind.
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Somit
stellt die Erfindung unter einem weiteren Gesichtspunkt ein Verfahren
zur Veränderung
der Eigenschaften einer Pflanze bereit, welches Verfahren das Einführen eines
Abschnittes einer erfindungsgemäßen Sequenz
in die Pflanze umfasst, welcher Abschnitt funktionell mit einem
geeigneten Promotor verknüpft ist
und in der Pflanze aktiv ist, um die Expression eines in der Pflanze
vorhandenen Gens zu beeinflussen. In herkömmlicher Weise wird die Sequenz
in Antisens-Orientierung mit dem Promotor verknüpft sein. Vorzugsweise ist
die Pflanze eine Kartoffelpflanze. In herkömmlicher Weise betrifft die
veränderte
Eigenschaft den Stärkegehalt
und/oder die Stärkezusammensetzung
der Pflanze (das heißt
die in der Pflanze vorhandene Menge und/oder die Art der Stärke). Vorzugsweise
wird das Verfahren zur Veränderung
der Eigenschaft der Pflanze ebenso die Einführung von einer oder mehreren
weiteren Sequenzen umfassen, zusätzlich
zu einem Abschnitt der erfindungsgemäßen Sequenz. Die eingeführte erfindungsgemäße Sequenz
sowie eine oder mehrere weitere Sequenzen (welche Sens- oder Antisens-Sequenzen sein können), können in
funktioneller Weise mit einem einzelnen Promotor verknüpft sein
(welcher gewährleisten
würde,
dass beide Sequenzen im Wesentlichen zur gleichen Zeit transkribiert
würden),
oder sie können
funktionell mit getrennten Promotoren verknüpft sein (welche für eine optimale
Expression notwendig sein können).
Wenn getrennte Promotoren verwendet werden, können sie identisch oder voneinander
verschieden sein. Geeignete Promotoren sind dem Fachmann gut bekannt,
und umfassen sowohl konstitutive als auch induzierbare Typen. Beispiele
hierfür
umfassen den CaMV-35S-Promotor (zum Beispiel die Einzel- oder die
Tandem-Wiederholung) und den Patatin-Promotor. In vorteilhafter
Weise wird der Promotor gewebespezifisch sein. In wünschenswerter
Weise wird der Promotor die Expression der funktionell verknüpften Sequenz
in wesentlichem Ausmaß nur
in demjenigen Gewebe der Pflanze veranlassen, in welchem die Stärkesynthese
und/oder die Stärkespeicherung
hauptsächlich
auftreten. Wenn somit die Sequenz zum Beispiel in eine Kartoffelpflanze
eingeführt
wird, kann der funktionell verknüpfte
Promotor knollenspezifisch sein, wie zum Beispiel der Patatin-Promotor.
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In
wünschenswerter
Weise wird die weitere Sequenz einen Abschnitt der Sequenz umfassen,
die für ein
SBE-Molekül
der Klasse B aus Kartoffel kodiert. In wünschenswerter Weise wird das
Verfahren zum Beispiel die Einführung
eines Abschnittes einer Sequenz umfassen, welche Sequenz für SBE der
Klasse B kodiert und funktionell in Antisens-Orientierung mit einem geeigneten Promotor
verknüpft
ist, der in der Pflanze aktiv ist. In herkömmlicher Weise wird die weitere
Sequenz einen wirksamen Abschnitt der von Blennow & Johannson (Phytochem.
30, 437-444, 1991) beschriebenen Sequenz umfassen, oder jener Sequenz,
die in
WO 92/11 375 offenbart
ist. In stärker
bevorzugter Weise wird die weitere Sequenz mindestens einen Abschnitt
der in der internationalen Patentanmeldung Nr.
WO 95/26 407 offenbarten Sequenz umfassen.
Es wurde von den vorliegenden Erfindern gefunden, dass die Verwendung
von Antisens-Sequenzen sowohl gegen SBE der Klasse A als auch gegen
SBE der Klasse B in Kombination zur Erzeugung von Stärke mit
sehr stark veränderten
Eigenschaften führt
(siehe unten). Der Fachmann wird die Möglichkeit zu schätzen wissen,
dass, falls die Pflanze bereits eine Sens- oder Antisens-Sequenz
umfasst, welche die SBE-Aktivität
der Klasse B effizient hemmt, die Einführung einer Sens- oder Antisens-Sequenz,
um die SBE-Aktivität
der Klasse A zu hemmen (und somit eine Pflanze herzustellen, in
der sowohl die Aktivität
der Klasse A als auch die Aktivität der Klasse B gehemmt ist) in
großem
Umfang die Eigenschaften der Stärke
in der Pflanze verändern
kann, ohne dass eine Notwendigkeit für die Einführung von einer oder mehreren
weiteren Sequenzen besteht. Somit wird die Sequenz der Erfindung
in herkömmlicher
Weise in Pflanzen eingeführt,
die bereits ein geringes Niveau der SBE-Aktivität der Klasse A und/oder der
Klasse B aufweisen, so dass die Hemmung, die sich aus der Einführung der
erfindungsgemäßen Sequenz
ergibt, wahrscheinlich eine ziemlich ausgeprägte Wirkung aufweist.
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Die
erfindungsgemäße Sequenz
sowie eine oder mehrere weitere Sequenzen können in die Pflanze durch ein
beliebiges Verfahren aus einer Reihe gut bekannter Verfahren eingeführt werden,
falls gewünscht (zum
Beispiel durch eine Agrobacterium-vermittelte Transformation, oder
durch „biolistische" Verfahren). Die Sequenzen
sind wahrscheinlich am meisten bei der Hemmung der SBE-Aktivität in Kartoffelpflanzen
wirksam, jedoch können
sie theoretisch in eine beliebige Pflanze eingeführt werden. Wünschenswerte
Beispiele umfassen Erbse, Tomate, Mais, Weizen, Reis, Gerste, Süßkartoffel
und Maniokpflanzen. Vorzugsweise wird die Pflanze ein natürliches
Gen umfassen, das für
ein SBE-Molekül
kodiert, welches eine vernünftige
Homologie mit der eingeführten
erfindungsgemäßen Nukleinsäure-Sequenz
zeigt.
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Unter
einem anderen Gesichtspunkt stellt die Erfindung eine Pflanzenzelle,
eine Pflanze oder die Nachkommen derselben bereit, welche ein Konstrukt
umfassen, das die Sequenz im Sinne des ersten Gesichtspunkts der
Erfindung aufweist. Die Nachkommen der veränderten Pflanze können zum
Beispiel durch vegetative Vermehrung oder durch Kreuzung der veränderten
Pflanze und Aufbewahrung des so erhaltenen Samens erhalten werden.
Die Erfindung stellt ebenso Teile der veränderten Pflanze bereit, wie
zum Beispiel Speicherorgane. In herkömmlicher Weise liefert die
Erfindung zum Beispiel Knollen, die veränderte Stärke umfassen, wobei die Knollen
aus einer veränderten
Pflanze oder deren Nachkommen erhalten werden. Die Kartoffelknollen,
die von veränderten
Pflanzen (oder deren Nachkommen) erhalten wurden, werden besonders nützliche
Materialien in bestimmten industriellen Anwendungen oder für die Herstellung
und/oder die Verarbeitung von Lebensmitteln darstellen, und sie
können
zum Beispiel dazu verwendet werden, Waffeln und Chips mit wenig
Fett herzustellen (Amylose wird im Allgemeinen als Beschichtung
verwendet, um die Aufnahme von Fett zu verhindern), und um Kartoffelbrei
herzustellen (insbesondere „Instant"-Kartoffelbrei),
der besondere Eigenschaften aufweist.
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Die
Erfindung stellt ebenso Stärke
bereit, wie sie in einem der Ansprüche 1 bis 16 in den anhängenden Ansprüchen definiert
ist. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Nukleotid-Sequenzen hat
es den vorliegenden Erfindern ermöglicht, Kartoffelstärken herzustellen,
die neue Eigenschaften in einem breiten Bereich aufweisen.
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Insbesondere
stellt die Erfindung die folgenden Gegenstände bereit: eine Pflanze (insbesondere
eine Kartoffelpflanze), die eine Stärke enthält, welche, wenn sie durch
Nassmahlen bei Umgebungstemperatur aus der Pflanze extrahiert wird,
eine erhöhte
Temperatur beim Einsetzen der Viskosität (üblicherweise um 10 bis 25 °C erhöht) aufweist,
die anhand eines Viskoamylographie-Profils beurteilt wird, welche
Beurteilung entspre chend dem in Anspruch 7 der anhängenden
Ansprüche
definierten Protokoll durchgeführt
wird, im Vergleich mit einer Stärke,
die aus einer unveränderten,
jedoch sonst genetisch identischen Pflanze extrahiert wird; eine Pflanze
(insbesondere eine Kartoffelpflanze), die eine Stärke enthält, welche,
wenn sie aus der Pflanze durch Nassmahlen bei Umgebungstemperatur
extrahiert wird, einen verminderten Spitzenwert der Viskosität (üblicherweise
um 240 bis 700 SNUs vermindert) aufweist, die anhand eines Viskoamylographie-Profils
beurteilt wird, welche Beurteilung entsprechend dem in Anspruch
7 der anhängenden
Ansprüche
definierten Protokoll durchgeführt
wird, im Vergleich mit einer Stärke,
die aus einer unveränderten,
jedoch sonst genetisch identischen Pflanze extrahiert wird; eine
Pflanze (insbesondere eine Kartoffelpflanze), die eine Stärke enthält, welche,
wenn sie aus der Pflanze durch Nassmahlen bei Umgebungstemperatur
extrahiert wird, eine erhöhte
Viskosität
bei der Teigbildung (üblicherweise
um mehr als 37 bis 260 SNUs erhöht)
aufweist, die anhand eines Viskoamylographie-Profils beurteilt wird, welche Beurteilung
gemäß dem in
Anspruch 7 der anhängenden
Ansprüche
definierten Protokoll durchgeführt
wird, im Vergleich mit einer Stärke,
die aus einer unveränderten,
jedoch sonst genetisch identischen Pflanze extrahiert wird; eine
Pflanze (insbesondere eine Kartoffelpflanze), die eine Stärke enthält, welche,
wenn sie aus der Pflanze durch Nassmahlen bei Umgebungstemperatur
extrahiert wird, eine erhöhte
Rücksteil-Viskosität (set-back
viscosity) (üblicherweise
um 224 bis 313 SNUs erhöht)
aufweist, wie sie anhand eines Viskoamylographie-Profils beurteilt
wird, welche Beurteilung gemäß dem in
Anspruch 7 der anhängenden
Ansprüche
definierten Protokoll durchgeführt
wird, im Vergleich mit einer Stärke,
die aus einer unveränderten,
jedoch sonst genetisch identischen Pflanze extrahiert wird; eine
Pflanze (insbesondere eine Kartoffelpflanze), die eine Stärke enthält, welche,
wenn sie aus der Pflanze durch Nassmahlen bei Umgebungstemperatur
extrahiert wird, eine Rückstell-Viskosität aufweist,
wie sie anhand eines Viskoamylographie-Profils beurteilt wird, welche
Beurteilung gemäß dem in
Anspruch 7 der anhängenden
Ansprüche
definierten Protokoll durchgeführt
wird, im Vergleich mit einer Stärke,
die aus einer unveränderten,
jedoch sonst genetisch identischen Pflanze extrahiert wird; und
eine Pflanze (insbesondere eine Kartoffelpflanze), die eine Stärke enthält, welche,
wenn sie aus der Pflanze durch Nassmahlen bei Umgebungstemperatur
extrahiert wird, einen erhöhten
Amylosegehalt aufweist, der durch einen indometrischen Assay nach
dem Verfahren von Morrison & Laignelet
(1983, vorstehend zitiert) abgeschätzt wird, im Vergleich mit
einer Stärke,
die aus einer unveränderten,
jedoch sonst genetisch identischen Pflanze extrahiert wird. Die Erfindung
stellt ebenso eine Stärke
mit solchen Eigenschaften wie vorstehend beschrieben bereit.
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Insbesondere
sorgt die Erfindung für
eine Stärke,
welche, wenn sie aus einer Kartoffelpflanze durch Nassmahlen bei
Umgebungstemperatur extrahiert wird, eine oder mehrere der folgenden
Eigenschaften aufweist, die durch eine Analyse mit dem Viskoamylographen
beurteilt werden, welche Analyse gemäß den im Folgenden definierten
Bedingungen durchgeführt
wird: die Temperatur beim Einsetzen der Viskosität liegt im Bereich von 70 bis
95 °C, (vorzugsweise
von 75 bis 95 °C);
der Spitzenwert der Viskosität
liegt im Bereich von 500 bis 12 Drehzahleinheiten (stirring number
units; SNUs); die Viskosität
während
der Teigbildung liegt im Bereich von 214 bis 434 Drehzahleinheiten;
die Rücksteil-Viskosität liegt
im Bereich von 450 bis 618 oder 14 bis 192 Drehzahleinheiten; oder
die Stärke
zeigt keine erhebliche Zunahme der Viskosität während der Viskoamylographie.
Der Spitzenwert der Viskosität,
die Viskosität
während
der Teigbildung sowie die Rücksteil-Viskosität sind wie
nachstehend definiert. Die Temperatur beim Einsetzen der Viskosität ist die
Temperatur, bei der eine plötzliche
merkliche Zunahme der Viskosität
vom Niveau der Grundlinie während
der Viskoamylographie auftritt, und sie stellt einen Ausdruck dar,
der dem Fachmann gut bekannt ist.
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In
anderen besonderen Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Stärke
bereit, die aus einer Kartoffelpflanze durch Nassmahlen bei Umgebungstemperatur
extrahiert wird, und einen Spitzenwert der Viskosität im Bereich
von 200 bis 500 SNUs und eine Rücksteil-Viskosität im Bereich
von 275 bis 618 SNUs aufweist, wie die Stärke anhand des Viskoamylographie-Profils
gemäß dem nachstehend
definierten Protokoll beurteilt wird; sowie eine Stärke, welche,
wenn sie aus einer Kartoffelpflanze durch Nassmahlen bei Umgebungstemperatur
extrahiert wird, eine Viskosität
aufweist, die zwischen dem Start der Heizphase (Schritt 2) und dem Start
der endgültigen
Haltephase (Schritt 5) nicht abnimmt, und die eine Rücksteil-Viskosität von 303
SNUs oder weniger aufweist, wie die Stärke anhand des Viskoamylographie-Profils
gemäß dem nachstehend
definierten Protokoll beurteilt wird.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung sollen die Bedingungen für die Viskoamylographie
so verstanden werden, als erstreckten sie sich auf eine Analyse
einer 10 (w/w) wässrigen
Suspension von Stärke
bei Umgebungsdruck, wobei ein Analysator der Marke „Newport
Scientific Rapid Visco Analyser" mit
folgendem Heizprofil verwendet wird: Halten der Temperatur von 50 °C für 2 Minuten
(Schritt 1), Erhitzen von 50 auf 95 °C bei einer Geschwindigkeit
von 1,5 °C
pro Minute (Schritt 2), Halten der Temperatur von 95 °C für 15 Minuten (Schritt
3), Kühlen
von 95 auf 50 °C
bei einer Geschwindigkeit von 1,5 °C pro Minute (Schritt 4), und
anschließend
Halten der Temperatur von 50 °C
für 15
Minuten (Schritt 5). Der Spitzenwert der Viskosität kann für die vorliegenden
Zwecke als die maximale Viskosität
definiert werden, die während
der Heizphase (Schritt 2) oder der Halte-Phase (Schritt 3) in der
viskoamylographischen Messung erreicht wird. Die Viskosität während der Teigbildung
kann als diejenige Viskosität
definiert werden, die von den Stärkesuspensionen
am Ende der Haltephase (Schritt 3) der viskoamylographischen Messung
erreicht wird. Die Rücksteil-Viskosität kann als
diejenige Viskosität
der Stärkesuspension
am Ende von Schritt 5 der viskoamylographischen Messung definiert werden.
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In
einem weiteren Gesichtspunkt stellt die Erfindung eine Stärke aus
einer Kartoffelpflanze mit einem scheinbaren Amylosegehalt (%, w/w)
von mindestens 35 % bereit, der durch einen indometrischen Assay
gemäß dem von
Morrison & Laignelet
(J. Cereal Science 1, 9-20, 1983) beschriebenen Verfahren abgeschätzt wird.
Vorzugsweise wird die Stärke
einen Amylosegehalt von mindestens 40 %, stärker bevorzugt von mindestens
50 %, und am meisten bevorzugt von mindestens 66 % aufweisen. Eine
Stärke,
die unmittelbar aus einer Kartoffelpflanze erhalten wurde und solche
Eigenschaften aufweist, wurde bisher nicht hergestellt. In der Tat ist
es als ein Ergebnis der vorliegenden Erfindung nunmehr möglich, in
vivo Kartoffelstärke
zu erzeugen, die manche Eigenschaften in Analogie zu den Stärken mit
sehr hohem Amylosegehalt (z.B: Hylon 7) aufweist, die aus Mais erhältlich sind.
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Stärken mit
hohen (mindestens 35 %) Amylosegehalten finden kommerzielle Anwendung,
da aus anderen Gründen
der Amylose-Bestandteil der Stärke
während
des Retrogradations-Prozesses stärker
und schneller reassoziiert als der Amylopectin-Bestandteil. Dies kann zum Beispiel
im Falle von Stärken
mit hohen Amylosegehalten (mindestens 35 %), verglichen mit Stärken von
normalem Amylosegehalt (weniger als 35 %), zu Teigen mit höheren Viskositäten, Gelen
von größerer Kohäsion, oder
Filmen von größerer Festigkeit
führen. In
alternativer Weise können
Stärken
mit sehr hohen Amylosegehalten erhalten werden, so dass die Kornstruktur
während
des Erhitzens im Wesentlichen erhalten wird, und so dass es zur
Bildung von Stärkesuspensionen kommt,
welche im Wesentlichen keinen Anstieg in der Viskosität während des
Kochens zeigen (das heißt,
es gibt keinen erheblichen Anstieg der Viskosität während der vorstehend definierten
Bedingungen für
die Viskoamylographie). Solche Stärken zeigen typischerweise
einen Anstieg der Viskosität
von weniger als 10 % (vorzugsweise von weniger als 5 %) unter den
vorstehend definierten Bedingungen für die Viskoamylographie.
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Im
Handel werden diese wertvollen Eigenschaften derzeit aus Stärken mit
hohem Amylosegehalt erhalten, die aus Maispflanzen stammen. Es würde von
kommerziellem Wert sein, eine alternative Quelle für Stärken mit
hohem Amylosegehalt aus Kartoffeln zu besitzen, da sich die Leistungsmerkmale
bei der Anwendung von Stärken
mit einem hohen Amylosegehalt aus Mais- und Kartoffel-Pflanzen aufgrund
von anderen Eigenschaften, wie zum Beispiel der Korngröße, der
organoleptischen Eigenschaften und der strukturellen Eigenschaften,
voneinander unterscheiden können.
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Somit
können
Stärken
mit einem hohen Amylosegehalt, die durch das Verfahren der vorliegenden
Erfindung gewonnen werden, in vielen verschiedenen technologischen
Gebieten Anwendung finden, welche grob in zwei Gruppen eingeteilt
werden können:
Nahrungsmittelprodukte und deren Verarbeitung; und „industrielle" Anwendungen. Unter
der Überschrift „Nahrungsmittelprodukte" können die
neuen Stärken
der vorliegenden Erfindung zum Beispiel Anwendung finden als Filme,
Schichten, Überzüge oder
Geliermittel. Im Allgemeinen absorbieren Stärken mit einem hohen Amylosegehalt
weniger Fett während
des Bratens als Stärken mit
einem niedrigen Amylosegehalt, so dass erfindungsgemäße Stärken mit
einem hohen Amylosegehalt in vorteilhafter Weise bei der Herstellung
von Bratprodukten mit niedrigem Fettgehalt eingesetzt werden können (zum
Beispiel für
Kartoffelchips, Crisps und dergleichen). Die neuen Stärken können ebenso
mit Vorteil bei der Herstellung von Konditoreiwaren und bei kornartigen
und bezüglich
der Retrogradation „resistenten" Stärken verwendet
werden. Eine „resistente" Stärke ist
eine Stärke,
die resistent gegenüber
der Verdauung durch α-Amylase
ist. Als solche wird resistente Stärke durch α-Amylasen, die im humanen Dünndarm vorliegen,
nicht verdaut, sondern tritt in den Dickdarm ein, wo sie Eigenschaften
zeigt, die ähnlich
den löslichen
und unlöslichen
diätetischen
Fasern sind. Resistente Stärke
stellt somit einen großen
Vorteil aufgrund ihres geringen kalorischen Brennwerts und ihres
hohen Gehalts an diätetischen
Fasern dar. Resistente Stärke
wird durch Retrogradation (ver wandt der Rekristallisation) von Amylose
aus Stärkegelen
gebildet. Eine solche Retrogradation wird durch Amylopectin gehemmt.
Dementsprechend sind die Stärken
der vorliegenden Erfindung mit einem hohen Amylosegehalt ausgezeichnete
Ausgangsmaterialien für
die Herstellung von resistenten Stärken. Geeignete Verfahren zur
Herstellung von resistenter Stärke
sind dem Fachmann gut bekannt und umfassen zum Beispiel jene, die
in den
US-Patenten Nr. 5,051,271 und
5,281,276 beschrieben sind.
In herkömmlicher Weise
umfassen die resistenten Stärken,
welche durch die vorliegende Erfindung bereitgestellt werden, insgesamt
mindestens 5 % diätetische
Fasern, wie der Gehalt durch das Verfahren von Prosky et al. (J.
Assoc. Off. Anal. Chem. 68, 677, 1985) abgeschätzt wird, das in
US 5,281,276 erwähnt ist.
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Unter
der Überschrift „industrielle
Anwendungen" können die
neuen Stärken
der Erfindung zum Beispiel als Klebstoffe in Wellpappe, in biologisch
abbaubaren Produkten, wie zum Beispiel für eine Verpackung mit losem
Füllmaterial
(loose fill packaging) und für
geschäumte
Formteile, sowie bei der Herstellung von Glasfasern und Textilien
mit Vorteil verwendet werden.
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Der
Fachmann wird zu schätzen
wissen, dass die neuen Stärken
der Erfindung, falls gewünscht,
in vitro einer herkömmlichen
enzymatischen, physikalischen und/oder chemischen Modifikation unterworfen
werden können,
wie zum Beispiel der Vernetzung, der Einführung von hydrophoben Gruppen
(zum Beispiel Octenylbernsteinsäure,
Dodecylbernsteinsäure),
oder der Derivatisierung (zum Beispiel mittels Veresterung oder Veretherung).
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Die
Erfindung stellt Stärken
mit hohem Amylosegehalt (35 % oder mehr) bereit, welche Teig-Viskositäten erzeugen
können,
die größer als
jene sind, die aus Stärken
mit hohem Amylosegehalt aus Maispflanzen erreicht werden, nachdem
sie bei Temperaturen von unter 100 °C verarbeitet wurden. Dies bietet
den Vorteil einer wirtschaftlicheren Stärke-Gelatinierung und einer Teig-Behandlung
durch die Verwendung von niedrigeren Verarbeitungstemperaturen als
sie derzeit für
Stärken
mit einem hohen Amylosegehalt aus Maispflanzen erforderlich sind.
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Die
Erfindung wird nunmehr anhand von erläuternden Beispielen und mit
Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, welche bedeuten:
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1 zeigt
das Profil einer typischen viskoamylographischen Messung für eine 10
(w/w) Suspension von Kartoffelstärke.
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2 zeigt
das Profil einer viskoamylographischen Messung für 10 % Suspensionen von Stärke aus verschiedenen
Mais-Varietäten.
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3 ist
eine schematische Darstellung der Klonierungsstrategie, die von
den vorliegenden Erfindern verwendet wurde.
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4a zeigt
das Aminosäure-Alignment
des C-terminalen Abschnittes der Enzym-Isoformen des Stärke-Verzweigungsenzyms
aus verschiedenen Quellen; Aminosäurereste, welche der Konsensus-Sequenz entsprechen,
sind schattiert.
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4b zeigt
die Alignments der DNA-Sequenzen von verschiedenen Isoformen des
Stärke-Verzweigungsenzyms,
welche für
eine konservierte Aminosäure-Sequenz
kodieren.
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5 zeigt
die DNA-Sequenz (SEQ ID Nr. 14) und die vorhergesagte Aminosäure-Sequenz (SEQ ID Nr.
15) eines cDNA-Klons für
SBE der Klasse A mit vollständiger
Länge aus
Kartoffel, welcher Klon durch PCR erhalten wurde.
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6 zeigt
einen Vergleich des am besten konservierten Teils der Aminosäure-Sequenzen
von SBE-Molekülen
der Klasse A (obere Sequenz) und der Klasse B (untere Sequenz) aus
Kartoffel.
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7 zeigt
einen Vergleich der Aminosäure-Sequenz
von SBE-Molekülen
der Klasse A mit voller Länge
aus Kartoffel (obere Sequenz) und aus Erbse (untere Sequenz).
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8 zeigt
ein DNA-Alignment von verschiedenen SBE-Klonen der Klasse A mit
vollständiger
Länge aus
Kartoffel, welche Klone von den Erfindern erhalten wurden.
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9 zeigt
die DNA-Sequenz eines SBE-Klons der Klasse A aus Kartoffel, welche
Sequenz durch direkte Sequenzierung der PCR-Produkte bestimmt wurde,
zusammen mit der vorhergesagten Aminosäure-Sequenz.
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10 ist ein mehrfaches DNA-Alignment von verschiedenen
SBE-Klonen der Klasse A mit vollständiger Länge aus Kartoffel, welche Klone
von den Erfindern erhalten wurden.
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11 ist eine schematische Erläuterung des Plasmids pSJ64.
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12 zeigt die DNA-Sequenz und die vorhergesagte
Aminosäure-Sequenz
des SBE-Klons der
Klasse A mit vollständiger
Länge aus
Kartoffel, wie sie in dem Plasmid pSJ90 vorliegt.
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13 zeigt das Profil einer viskoamylographischen
Messung für
10 % (w/w) Suspensionen von Stärke
aus verschiedenen transgenen Kartoffelpflanzen, die durch das Verfahren
der Erfindung hergestellt wurden.
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Beispiele
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Beispiel 1: Klonierung von SBE der Klasse
A aus Kartoffel
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Die
Strategie zur Klonierung der zweiten Form des Stärke-Verzweigungsenzyms aus
Kartoffel ist in 3 gezeigt. Die kleine Pfeilspitze
stellt die Primer dar, welche von den Erfindern in der PCR-Reaktion
und den RACE-Protokollen verwendet wurden. Die ungefähre Größe der isolierten
Fragmente wird durch die Werte auf der rechten Seite der Figur angegeben.
Zum Zwecke der Erläuterung
erlaubt ein Vergleich der Aminosäure-Sequenzen von einigen
klonierten pflanzlichen Stärke-Verzweigungsenzymen
(SBE) aus Mais (Klasse A), Erbse (Klasse A), Mais (Klasse B), Reis
(Klasse B) und Kartoffel (Klasse B) sowie dem menschlichen Glykogen-Verzweigungsenzym
den Erfindern, einen Bereich im ersten Drittel des Proteins, bezogen
auf den Carboxy-Terminus, zu identifizieren, der nahezu vollständig konserviert
ist (GYLNFMGNEFGHPEWIDFPR) (4a). Ein
mehrfaches Alignment von DNA-Sequenzen (Mensch, Erbse Klasse A,
Kartoffel Klasse B, Mais Klasse B, Mais Klasse A bzw. Reis Klasse
B), welche diesem Bereich entsprechen, ist in der 4b gezeigt und
wurde dazu verwendet, ein Oligonukleotid zu konstruieren, welches
möglicherweise
mit allen bekannten pflanzlichen Stärke-Verzweigungsenzymen hybridisieren
würde:
AAT TT(C/T) ATG GGI AA(C/T) GA(A/G) TT(C/T) GG (SEQ ID Nr. 20).
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PCR-Bibliothek
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Die
anfängliche
Isolierung eines unvollständigen
cDNA-Klons für
SBE der Klasse A aus Kartoffel erfolgte aus einer amplifizierten
cDNA-Bibliothek aus einer Kartoffelknolle im λZap-Vektor (Stratagene). 0,5 μl einer cDNA-Bibliothek
(cDNA-Bank) aus Kartoffel (Titer 2,3 × 109 pfu/ml)
wurde als Templat in einer 50 μl
Reaktion verwendet, die 100 pmol des 16-fach degenerierten POTSBE-Primers
und 25 pmol des T7-Primers (der im λZap-Vektor am 3'-Ende in Bezug auf die cDNA-Sequenzen
vorliegt – siehe 3),
100 μM dNTPs,
2,5 U Taq-Polymerase und den mit der Taq-Polymerase (Stragagene)
gelieferten Puffer enthält.
Alle Bestandteile, ausgenommen das Enzym, wurden in ein Mikrozentrifugen-Röhrchen für 0,5 ml
gegeben, mit Mineralöl
bedeckt und bei 94 °C
für 7 Minuten
inkubiert und anschließend
bei 55 °C
gehalten, während
die Taq-Polymerase zugegeben und durch Pipettieren vermischt wurde.
Die PCR-Reaktion wurde anschließend
durch Inkubation für
1 Minute bei 94 °C,
1 Minute bei 58 °C
und 3 Minuten bei 72 °C
für 35
Zyklen durchgeführt.
Die PCR-Produkte wurden mit Phenol und Chloroform extrahiert, mit
Ethanol präzipitiert
und erneut in TE-Puffer (pH 8,0) aufgenommen, ehe sie in den T/A-Klonierungsvektor
pT7BlueR (Invitrogen) kloniert wurden.
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Einige
Fragmente zwischen 600 und 1300 bp wurden amplifiziert. Diese wurden
aus einem Agarose-Gel isoliert und in den T/A-Klonierungsvektor
pT7BlueR kloniert. Die Restriktionskartierung von 24 zufällig ausgewählten Klonen
zeigte, dass sie zu mehreren verschiedenen Gruppen gehörten (auf
der Grundlage der Größe und des
Vorliegens bzw. des Fehlens von Restriktionsstellen). Anfänglich vier
Klone wurden für
die Sequenzierung ausgewählt.
Es wurde gefunden, dass zwei von diesen vier Klonen der bekannten
SBE-Sequenz der Klasse B aus Kartoffel entsprachen, dass jedoch
die anderen beiden, obwohl sie homolog sind, erheblich abwichen
und eine stärkere Ähnlichkeit
mit der SBE-Sequenz
der Klasse A aus Erbse aufwiesen, so dass der Schluss nahegelegt
wird, dass sie zur Familie der Klasse A der Verzweigungsenzyme gehören (Burton
et al., The Plant Journal, 1995, vorstehend zitiert). Die beiden
letzteren Klone (ca. 800 bp) wurden vollständig sequenziert. Die beiden
Klone enthielten am 5'-Ende
jene Sequenz, die dem entarteten Oligonukleotid entspricht, das
in der PCR-Reaktion verwendet wurde, und sie wiesen ein vorhergesagtes
offenes Leseraster von 192 Aminosäuren auf. Die abgeleitete Aminosäure-Sequenz
war in hohem Maße
homolog zu jener des SBE der Klasse A aus Erbse.
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Das
aus der PCR stammende, ca. 800 bp große cDNA-Fragment (das den Nukleotiden
2281 bis 3076 der in 8 gezeigten psbe2con.seq entspricht)
wurde als eine Sonde verwendet, um die cDNA-Bibliothek der Kartoffelknolle
zu screenen. Von 180.000 Plaques wurden sieben positive bei einem
ersten Screening erhalten. Die PCR-Analyse zeigte, dass fünf dieser
Klone kleiner waren als der ursprüngliche, 800 bp große cDNA-Klon, so dass sie
nicht weiter analysiert wurden. Die beiden anderen Klone (genannt
3.2.1 und 3.1.1) wiesen eine Länge
von annähernd
1200 bzw. 1500 bp auf. Sie wurden beginnend von ihren 5'-Enden sequenziert, und
die kombinierte Konsensus-Sequenz wurde mit der Sequenz abgeglichen,
die aus den durch die PCR-Reaktion erzeugten Klonen erhalten wurde.
Der cDNA-Klon 3.2.1 wurde aus dem Phagenvektor ausgeschnitten, und
die Plasmid-DNA wurde isoliert, und das Insert wurde vollständig sequenziert.
Einige Versuche, längere Klone
aus der cDNA-Bibliothek zu erhalten, waren nicht erfolgreich, daher
wurden diejenigen Klone, welche das 5'-Ende des Gens mit vollständiger Länge enthalten,
durch die Verwendung von RACE (rapid amplification of cDNA ends;
schnelle Vervielfältigung
von cDNA-Enden) erhalten.
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Schnelle Vervielfältigung von cDNA-Enden (RACE)
und PCR-Bedingungen
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Das
RACE-Verfahren wurde im Wesentlichen nach Frohman (1992, Amplifications
11-15) durchgeführt. 2 μg Gesamt-RNA
aus reifen Kartoffelknollen wurden auf für 5 Minuten auf 65 °C erhitzt
und schnell auf Eis gekühlt.
Die RNA wurde anschließend
für 1 Stunde
bei 37 °C
in einer 20 μl
Reaktion revers transkribiert, wobei BRL's M-MLV reverser Transkriptase und ein
Puffer mit 1 mM DTT, 1 mM dNTPs, 1 U/μl RNAsin (Promega) und 500 pmol
von zufälligen
Hexameren (Pharmacia) als Primer verwendet wurden. Die überschüssigen Primer
wurden mit einer Centricon 100 Säule
entfernt, und die cDNA wurde wiedergewonnen und mit Isopropanol
gefällt.
Die cDNA wurde mit einem Adenin-Schwanz versehen, wobei 10 Einheiten
terminaler Transferase (BRL), 200 μM dATP in einem Volumen von
20 μl für 10 Minunten
bei 37 °C
verwendet wurden, gefolgt von 5 Minuten bei 65 °C. Die Reaktion wurde anschließend auf
0,5 ml mit TE-Puffer (pH 8,0) verdünnt, und bei 4 °C als cDNA-Pool
gelagert. Die cDNA-Klone wurden durch PCR-Amplifikation unter Verwendung
der Primer RoRIdT17, Ro und POTSBE24
isoliert. Die PCR-Reaktion wurde in 50 μl unter Verwendung eines Heißstart-Verfahrens durchgeführt: 10 μl des cDNA-Pools
wurden in Wasser mit 25 pmol POTSBE24, 25 pmol Ro und
2,5 pmol RoRIdT1 7 für 5 Minuten
auf 94 °C
erhitzt und auf 75 °C
gekühlt.
5 μl von
10 × PCR-Puffer
(Stratagene), 200 μM
dNTPs und 1,25 Einheiten Taq-Polymerase wurden zugegeben, die Mischung
wurde für
2 Minuten auf 45 °C
erhitzt und für
40 Minuten auf 72 °C,
gefolgt von 35 Zyklen bei 94 °C
für 45
Sekunden, 50 °C
für 25
Sekunden, und 72 °C
für 1,5
Minuten, sowie einer abschließenden
Inkubation bei 72 °C
für 10
Minuten. Die PCR-Produkte wurden durch Elektrophorese auf einem
niedrig schmelzenden Agarose-Gel mit 1 % getrennt, und die Schlieren
von Fragmenten, die sich über
den Bereich von 600 bis 800 bp erstrecken, wurden ausgeschnitten
und in einer zweiten PCR-Amplifikation mit 25 pmol der Primer RI und POTSBE25 in einer 50 μl Reaktion
(28 Zyklen bei 94 °C
für 1 Minute,
bei 50 °C
für 1 Minute,
und bei 72 °C
für 2 Minuten)
verwendet. Die Produkte wurden durch Chloroform-Extraktion gereinigt
und in pT7 Blue kloniert. Die PCR-Reaktion wurde verwendet, um die
Kolonien zu screenen, und die längsten
Klone wurden sequenziert.
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Die
erste Runde des RACE-Verfahrens verlängerte die Länge der
SBE-Sequenz um annähernd
100 Basen, daher wurde eine neue, mit einem Adenin-Schwanz versehene
cDNA-Bibliothek konstruiert, wobei das für das SBE der Klasse A spezifische
Oligonukleotid POTSBE24 (10 pmol) in einem Versuch verwendet wurde, um
längere
RACE-Produkte zu erlangen. Die erste und die zweite Runde der PCR-Reaktionen
wurden unter Verwendung von neuen SBE-Primern der Klasse A (POTSBE
28 bzw. 29) durchgeführt,
die sich von den neuen Sequenzdaten ableiten. Die Bedingungen waren
wie vorher, mit der Ausnahme, dass der Verlängerungsschritt in der ersten
PCR-Reaktion 3 Minuten betrug, und die zweite PCR-Reaktion aus 28
Zyklen bei 94 °C
für 45
Sekunden, bei 55 °C
für 25
Sekunden und bei 72 °C
für 1 Minute
45 Sekunden bestand.
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Die
Klone, die in einer Größe von 400
bp bis 1,4 kbp lagen, wurden isoliert und sequenziert. Die vereinigte
Sequenz der längsten
RACE-Produkte und der cDNA-Klone sagten ein Gen mit vollständiger Länge von
etwa 3.150 Nukleotiden voraus, wobei der Poly(Adenin)-Schwanz ausgenommen
ist (psbe 2con.seq in 8).
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Da
die Sequenz der 5'-Hälfte des
Gens aus der Sequenz von einigen RACE-Produkten erstellt wurde, die
unter Verwendung von Taq-Polymerase erzeugt wurden, war es möglich, dass
die erstellte Sequenz nicht jene Sequenz von einer einzelnen mRNA-Spezies darstellte,
und/oder Veränderungen
der Nukleotid-Sequenz aufwies. Die 1600 Basen am 5'-Ende des Gens wurden
daher erneut durch PCR unter Verwendung von Ultra isoliert, einer
thermostabilen DNA-Polymerase, welche eine geringere Fehlerrate
im Vergleich zur Taq-Polymerase aufweist, da sie eine 3'-5'-Exonuklease-Aktivität besitzt.
Einige PCR-Produkte
wurden kloniert und bezüglich
der Restriktion kartiert, und es wurde gefunden, dass sie sich in
der Anzahl der HindIII-, SspI- und EcoRI-Schnittstellen unterscheiden.
Diese Unterschiede stellen keine PCR Artefakte dar, wie sie in Klonen
beobachtet wurden, die aus unabhängigen
PCR-Reaktionen erhalten wurden (Daten nicht gezeigt), und weisen
darauf hin, dass es einige Formen des SBE-Gens der Klasse A gibt,
die in Kartoffelknollen transkribiert werden.
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Um
zu gewährleisten,
dass die Sequenz des cNDA-Klons mit vollständiger Länge von einer einzelnen mRNA-Spezies
abstammt, war es daher notwendig, das gesamte Gen in einem einzigen
Stück in
einer PCR-Reaktion zu erhalten. Die cDNA wurde gemäß dem RACE-Protokoll
präpariert,
mit der Ausnahme, dass das Adaptor-Oligonukleotid RoRIdT17 (5 pmol) als
ein Primer verwendet wurde, und nach der Synthese wurde die Reaktion
auf 200 μl
mit TE-Puffer (pH 8) verdünnt
und bei 4 °C
gelagert. 2 μl
der cDNA wurden in einer PCR-Reaktion von 50 μl eingesetzt, wobei 25 pmol
der für
SBE der Klasse A spezifischen Primer PBER1 und PBERT (siehe unten)
eingesetzt wurden, und 30 Zyklen bei 94 °C für 1 Minute, bei 60 °C für 1 Minute
und bei 72 °C
für 3 Minuten
durchgeführt
wurden. Falls Taq-Polymerase verwendet wurde, wurden die PCR-Produkte in
den Vektor pT7Blue kloniert, während
die PCR-Produkte durch Chloroform-Extraktion und Fällung mit
Ethanol gereinigt wurden, und in einem Volumen von 20 μl mit Kinase
behandelt wurden (und anschließend
in den Vektor pBSSK IIP kloniert wurden, der mit EcoRV geschnitten
und dephosphoryliert wurde), wenn Ultma-Polymerase verwendet wurde.
Mindestens vier Klassen von cDNA wurden isoliert, welche sich wiederum
bezüglich
des Vorliegens oder Fehlens der Schnittstellen für HindIII, SspI und EcoRI unterschieden.
Drei von diesen Klonen wurden vollständig sequenziert, jedoch konnte
ein Klon nicht in einer ausreichenden Menge isoliert werden, um
ihn zu sequenzieren.
-
Die
Sequenz von einem der Klone (Nummer 19) ist in 5 gezeigt.
Das erste Methionin-Kodon (Startkodon) öffnet ein kurzes offenes Leseraster
(open reading frame; ORF) von 7 Aminosäuren, das außerhalb
des Rasters des nächsten
vorhergesagten ORF von 882 Aminosäuren liegt, der ein Molekulargewicht
(Mr) von annähernd
100 kDa aufweist.
-
Die
Nukleotide 6 bis 2996 entsprechen der SBE-Sequenz; der Rest der
gezeigten Sequenz stammt aus dem Vektor. 6 zeigt
einen Vergleich des am höchsten
konservierten Teils der Aminosäure-Sequenz von
SBE der Klasse A aus Kartoffel (Reste 180 bis 871, obere Reihe)
und von SBE der Klasse B aus Kartoffel (untere Reihe, Reste 98 bis
792); die mittlere Reihe weist auf den Grad der Ähnlichkeit hin, identische
Reste sind durch einen gemeinsamen Buchstaben notiert, konservative
Veränderungen
durch zwei Punkte und neutrale Veränderungen durch einen einzelnen
Punkt. Striche zeigen Lücken
an, die eingeführt
wurden, um das Alignment zu optimieren. Das SBE-Protein der Klasse
A besitzt 44 % Identität über die
gesamte Länge
mit dem SBE der Klasse B aus Kartoffel, und 56 % Identität mit diesem
in der zentralen konservierten Domäne (6), wie
durch das „Megalign"-Programm (DNASTAR)
abgeschätzt.
Jedoch zeigt 7 einen Vergleich zwischen SBE
der Klasse A aus Kartoffel (obere Reihe, Reste 1 bis 873) und SBE
der Klasse A aus Erbse (untere Reihe, Reste 1 bis 861), aus der
man beobachten kann, dass das klonierte Kartoffel-Gen stärker homolog
zum Erbsen-Enzym der Klasse A ist, wo die Identität 70 % über nahezu
die gesamte Länge
beträgt,
und die Ähnlichkeit nimmt
auf 83 % über
den zentralen konservierten Bereich zu (beginnend bei IPPP, ungefähr an Position
170). Es wird aus dieser Analyse deutlich, dass dieses klonierte
SBE-Gen aus Kartoffel zur Familie der Klasse A der SBE-Gene gehört.
-
Eine
Kultur von E. coli, die das Plasmid pSJ78 enthält (welches die Expression
eines SBE-Gens der Klasse A mit vollständiger Länge aus Kartoffel steuert),
wurde am 3. Januar 1996 gemäß den Vorschriften
des Budapester Vertrages unter der Zugangsnummer NCIMB 40781 hinterlegt
bei: The National Collections of Industrial and Marine Bacteria
Limited (23 St. Machar Drive, Aberdeen, AB2 1RY, Vereinigtes Königreich).
Das Plasmid pSJ78 ist dem vorstehend beschriebenen Klon 19 äquivalent.
Es stellt eine cDNA des SBE-Gens der Klasse A mit vollständiger Länge dar,
das mit glatten Enden in den Vektor pBSSKIIP ligiert wurde.
-
Polymorphismus von SBE-Genen der Klasse
A
-
Die
Sequenzanalyse der beiden anderen SBE-Gene der Klasse A mit vollständiger Länge zeigten, dass
sie Leseraster-Verschiebungen enthalten, und daher nicht in der
Lage sind, für
Proteine mit vollständiger Länge zu kodieren,
und in der Tat waren sie nicht in der Lage, das Fehlen des Verzweigungs-Enzyms
in der KV 832-Mutante (nachstehend beschrieben) zu komplementieren.
Ein Alignment der DNA-Sequenzen mit vollständiger Länge ist in 8 gezeigt: „10con.seq" (SEQ ID Nr. 12), „19con.seq" (SEQ ID Nr. 14)
und „11con.seq" (SEQ ID Nr. 13)
stellen die Sequenz der Klone 10, 19 und 11 mit vollständiger Länge dar,
die durch PCR-Reaktion unter Verwendung der Primer PBER1 und PBERT
(siehe nachstehend) erhalten wurden, während „psbe2con.seq" (SEQ ID Nr. 18)
die Konsensus-Sequenz der RACE-Klone und des cDNA-Klons 3.2.1 darstellt.
Jene Nukleotide, die sich von der gesamten Konsensus-Sequenz unterscheiden
(nicht gezeigt) sind schattiert. Striche zeigen Lücken an,
die eingefügt
wurden, um das Alignment zu optimieren. Abgesehen von den Leseraster-Verschiebungen
sind diese Klone in hohem Maße
homolog. Es sollte angemerkt werden, dass die 5'-Sequenz von psbe2con länger ist,
da diese das längste
RACE-Produkt darstellt und ebenso einige Veränderungen enthält, im Vergleich
mit den anderen Klonen. Das stromaufwärts gelegene Methionin-Kodon liegt nach
wie vor in diesem Klon vor, jedoch ist das stromaufwärts gelegene
offene Leseraster auf gerade 3 Aminosäuren verkürzt, und darüber hinaus
gibt es eine Deletion von 10 Basen in dem 5'-untranslatierten Leader-Bereich.
-
Der
andere signifikante Bereich der Variation liegt im carboxy-terminalen
Bereich des Protein-kodierenden Bereichs. Eine genauere Untersuchung
dieses Bereichs ergibt eine wiederholte Struktur von GAA-Trinukleotiden,
die sich bezüglich
der Länge
innerhalb der vier Klone unterscheiden. Diese sind typische Eigenschaften
eines Wiederholungsbereichs eines Mikrosatelliten. Der am meisten
abweichende Klon ist Nr. 11, der lediglich ein GAA-Trielet aufweist,
während
Klon 19 elf vollständige
Wiederholungen aufweist, und die anderen beiden Klone fünf bzw.
sieben GAA-Wiederholungen aufweisen. Alle diese Deletionen behalten
das offene Leseraster bei, verändern
jedoch die Anzahl der Glutaminsäure-Reste
am Carboxy-Terminus des Proteins.
-
Die
meisten der anderen Unterschiede zwischen den Klonen sind Veränderungen
einzelner Basen. Es ist gut möglich,
das manche von ihnen PCR-Fehler darstellen. Um diese Frage zu behandeln,
wurde eine direkte Sequenzierung der PCR-Fragmente durchgeführt, die
aus dem ersten Strang der cDNA amplifiziert wurden. 9 zeigt
die DNA-Sequenz
und die vorhergesagte Aminosäure-Sequenz,
die durch eine solche direkte Sequenzierung erhalten wurde. Bestimmte
Restriktionsschnittstellen sind ebenso gekennzeichnet. Nukleotide, die
nicht eindeutig zugeordnet werden konnten, sind unter Verwendung
der standardmäßigen IUPAC-Notation angegeben,
und falls diese Unsicherheit die vorhergesagte Aminosäure-Sequenz
beeinträchtigt,
wird ein Fragezeichen verwendet. Die Sequenz an den äußersten
5'- und 3'-Enden des Gens konnte
aufgrund der Heterogenität
nicht bestimmt werden, die in den verschiedenen klonierten Genen
in diesen Bereichen beobachtet wurde (siehe vorhergehender Absatz).
Jedoch kann dieser Umstand als ein unmittelbarer Hinweis dafür betrachtet
werden, dass diese Unterschiede wirklich existieren und keine Artefakte
der PCR oder der Klonierung darstellen.
-
Es
gibt absolut keinen Beweis für
die Leseraster-Verschiebungen in der aus der PCR-Reaktion stammenden Sequenz, und es
würde den
Anschein erwecken, dass diese Mutationen ein Artefakt des Klonierungsverfahrens
darstellen, welche Mutationen sich aus einem negativen Selektionsdruck
in E. coli ergeben. Diese These wird durch die Tatsache gestützt, dass
es sich als äußerst schwierig
erwiesen hat, die PCR-Produkte mit vollständiger Länge im intakten Zustand zu
klonieren, da viele große
Deletionen beobachtet wurden und die erhaltenen Klone mit vollständiger Länge alle
in einer Orientierung (vom LacZ-Promotor weg) kloniert wurden, was
vielleicht den Schluss nahelegt, dass die Expression des Gens toxisch
für die
Zellen ist. Schwierigkeiten dieser Art können zumindest teilweise für das vorhergehende
Scheitern anderer Forscher verantwortlich gewesen sein, um die vorliegende
Erfindung zu machen.
-
Ein
Vergleich von allen Sequenzen mit vollständiger Länge ist in 10 gezeigt. Über
die Klone 10, 11 und 19 hinaus sind die Sequenzen eines BglII-XhoI-Produkts,
das unmittelbar in den QE32-Expressionsvektor („86con.seq", SEQ ID Nr. 16) kloniert wurde, sowie
die Konsensus-Sequenz der unmittelbar sequenzierten PCR-Produkte
(„persbe2con.seq", SEQ ID Nr. 17)
gezeigt. Jene Nukleotide, die sich von der Konsensus-Sequenz (nicht
gezeigt) unterscheiden, sind schattiert. Striche weisen auf Lücken hin,
die eingefügt
wurden, um das Alignment zu optimieren. Es gibt 11 unterschiedliche
Nukleotide, deren Vorliegen in der mRNA-Population vorausgesagt
wurde und die durch Sternchen oberhalb und unterhalb der Sequenz
gekennzeichnet sind. Die anderen Unterschiede sind vermutlich PCR-Artefakte
oder möglicherweise
Sequenzierfehler.
-
Komplementation
einer E. coli Mutante, der das Verzweigungsenzym fehlt Um zu bestimmen,
ob das isolierte SBE-Gen für
ein aktives Protein kodiert, das heißt für eines, das die Aktivität eines
Verzweigungsenzyms aufweist, wurde ein Komplementations-Test in
dem E. coli Stamm KV 832 durchgeführt. Dieser Stamm ist unfähig, bakterielles
Glycogen herzustellen, da das Gen für das Glycogen-Verzweigungsenzym
deletiert wurde (Keil et al., Mol. Gen. Genet. 207, 294-301, 1987).
Wenn Wildtyp-Zellen in Gegenwart von Glucose gezüchtet werden, synthetisieren
sie Glycogen (ein hochgradig verzweigtes Glucose-Polymer), welches
einen braunen Farbstoff mit Iod ergibt, während die KV 832 Zellen lediglich
ein Glucose-Polymer in Form einer linearen Kette herstellen, welches
Polymer mit Iod eine bläulich-grüne Farbe
ergibt. Um zu bestimmen, ob das klonierte SBE-Gen die Fähigkeit
der KV 832 Zellen, ein verzweigtes Polymer herzustellen, wiederherstellen kann,
wurde der Klon pSJ90 (SEQ ID Nr. 19) verwendet, und wie nachstehend
konstruiert. Das Konstrukt ist ein Fragment, das aus der PCR-Reaktion
stammt und im Wesentlichen bezüglich
der Länge
vollständig
ist (und das unter Verwendung der Primer PBE 26 und PBE 2X hergestellt
wurde, die in Einzelheiten nachfolgend angegeben sind), welches
Fragment mit BglII und XhoI geschnitten und in die BamHI/SalI-Schnittstellen
des Expressionsvektors pQE32 mit einem His-Tag (Qiagen) kloniert
wurde. Dieser Klon pSJ86 wurde sequenziert, und es wurde gefunden,
dass er eine Leseraster-Verschiebung von zwei Basen in der 5'-Hälfte des
Gens aufweist. Diese Verschiebung des Leserasters wurde durch Verdau
mit NsiI und SnaBI beseitigt und durch das entsprechende Fragment
aus dem Taq-generierten PCR-Klon ersetzt, um das Plasmid pSJ90 herzustellen
(die Sequenz ist in 12 gezeigt; die ersten 10 Aminosäuren stammen
aus dem Expressionsvektor). Das durch pSJ90 kodierte Polypeptid
würde der
Voraussage nach den Aminosäuren
46 bis 882 der für
SBE kodierenden Sequenz mit vollständiger Länge entsprechen. Das Konstrukt
pSJ90 wurde in die KV 832 Zellen transformiert, denen das Verzweigungsenzym
fehlt, und die Transformanten wurden auf festem PYG-Medium gezüchtet (0,85
% KH2PO4, 1,1 %
K2HPO4, 0,6 % Hefeextrakt),
das 1,0 % Glucose enthielt. Um einen Test in Bezug auf die Komplementation
durchzuführen,
wurde eine Öse
voller Zellen abgekratzt und in 150 μl Wasser suspendiert, zudem
15 μl Lugol'sche Lösung (2
g KI und 1 g I2 pro 300 ml Wasser) gegeben
wurden. Es wurde gefunden, dass die mit dem SBE-Fragment aus Kartoffel
transformierten KV 832 Zellen nunmehr eine gelb-braune Farbe mit
Iod ergaben, während
die Kontrollzellen, die lediglich den Vektor pQE32 enthielten, weiterhin
eine blau-grüne
Farbe zeigten.
-
Expression
von SBE der Klasse A aus Kartoffel in E. coli Einzelne Kolonien
von KV 832, die eines der Plasmide pQE32, pAGCR1 oder pSJ90 enthielten,
wurden in 50 ml 2 × YT-Medium,
das Carbenicillin, Kanamycin und Streptomycin in geeigneten Mengen
(100, 50 bzw. 25 mg/l) enthielt und das sich in einem 250 ml Gefäß befand, überimpft
und für
5 Stunden unter Schütteln
bei 37 °C
kultiviert. Die Substanz IPTG wurde anschließend auf eine Endkonzentration
von 1 mM zugegeben, um die Expression auszulösen, und die Gefäße wurden
darüber
hinaus über
Nacht bei 25 °C
inkubiert. Die Zellen wurden durch Zentrifugation geerntet und in 50
mM Natriumphosphat-Puffer (pH 8,0) suspendiert, der 300 mM NaCl,
1 mg/ml Lysozym und 1 mM PMSF enthielt, und auf Eis für 1 Stunde
belassen. Die Zelllysate wurden anschließend mit Ultraschall behandelt
(3 Pulse von 10 Sekunden bei 40 % Leistung unter Verwendung einer
Mikrosonde) und durch Zentrifugation bei 12.000 g für 10 Minuten
bei 4 °C
geklärt.
Die klaren Zelllysate wurden annähernd
auf das 10-fache mit einer Filtrationseinheit Centricon 30 konzentriert.
Doppelte Proben von 10 μl
des erhaltenen Extraktes wurden in einem Assay für die Bestimmung der SBE-Aktivität durch
das Stimulations-Verfahren bezüglich
der Phosphorylierung bestimmt, wie in der Internationalen Patentveröffentlichung
Nr.
PCT/GB 95/00 634 beschrieben.
Kurz gesagt war die Reaktionsmischung (0,2 ml) für den Standardassay ein Puffer
aus 200 mM 2-(N-Morpholino)ethansulfonsäure (MES), pH 6,5, der 100
nCi
14C-Glucose-1-phosphat bei einer Konzentration
von 50 mM, 0,05 mg Phosphorylase A aus Kaninchen, und Lysat aus
E. coli enthielt. Die Reaktionsmischung wurde für 60 Minuten bei 30 °C inkubiert,
die Reaktion wurde beendet, und durch die Zugabe von 1 ml 75 % (v/v)
Methanol, 1 (w/v) Kaliumhydroxid und anschließend von 0,1 ml Glycogen (10
mg/ml) wurde die Reaktion beendet und das Glucan-Polymer ausgefällt. Die
Ergebnisse sind nachfolgend gezeigt:
Konstrukt | SBE-Aktivität (Zerfälle/Min.;
cpm) |
pQE32
(Kontrolle) | 1.829 |
pSJ90
(SBE der Klasse A aus Kartoffel) | 14.327 |
pAGCR1
(SBE der Klasse A aus Erbse) | 29.707 |
-
Die
SBE-Aktivität
der Klasse A aus Kartoffel beträgt
das 7-8-fache im Vergleich zum Niveau des Hintergrunds. Es wurde
daher der Schluss daraus gezogen, dass das SBE-Gen der Klasse A aus Kartoffel in der Lage
war, die BE-Mutation im Stimulierungs-Assay bezüglich der Phosphorylierung
zu komplementieren, und dass das klonierte Gen in der Tat für ein Protein
mit einer verzweigenden Enzymaktivität kodiert.
-
Oligonukleotide
-
Die
folgenden synthetischen Oligonukleotide (SEQ ID Nr. 1-11) wurden
verwendet:
RoRIdT17 | MG
GAT CCG TCG ACA TCG ATA ATA CGA CTC ACT ATA GGG A(T)17 |
Ro | MG
GAT CCG TCG ACA TC |
RI | GAC
ATC GAT MT ACG AC |
POTSBE24 | CAT
CCA ACC ACC ATC TCG CA |
POTSBE25 | TTG
AGA GAA GAT ACC TAA GT |
POTSBE28 | ATG
TTC AGT CCA TCT AM GT |
POTSBE29 | AGA
ACA ACA ATT CCT AGC PC |
PBER1 | GGG
GCC TTG AAC TCA GCA AT |
PBERT | CGT
CCC AGC ATT CGA CAT AA |
PBE2B | CTT
GGA TCC TTG AAC TCA GCA ATT TG |
PBE2X | TAA
CTC GAG CM CGC GAT CAC MG TTC GT |
-
Beispiel 2: Herstellung transgener Pflanzen
-
Konstruktion von Vektoren zur Pflanzen-Transformation
mit Antisens-Genen des Stärke-Verzweigungsenzyms
-
Ein
1200 bp SacI-XhoI-Fragment, das annähernd für die carboxyterminale Hälfte des
Stärke-Verzweigungsenzyms
der Klasse A aus Kartoffeln kodiert (das aus dem geretteten λZap-Klon
3.2.1 isoliert wurde), wurde in die Schnittstellen SacI-SalI des
Vektors pSJ29 für
die Pflanzen-Transformation kloniert, um das Plasmid pSJ64 zu erzeugen,
das schematisch in 11 erläutert ist. In der Figur stellt
die schwarze Linie die DNA-Sequenz
dar. Die unterbrochene Linie stellt das bakterielle Plasmid-Rückgrat dar
(welches den Replikationsursprung und einen bakteriellen Selektionsmarker
enthält),
welches Plasmid-Rückgrat
nicht vollständig gezeigt
ist. Die ausgefüllten
Dreiecke auf der Linie bezeichnen die T-DNA-Grenzen (RB = rechte
Grenze, LB = linke Grenze). Die relevanten Restriktionsschnittstellen
sind oberhalb der schwarzen Linie gezeigt, wobei die ungefähren Abstände (in
Kilobasen) zwischen den Schnittstellen (die durch einen Stern gekennzeichnet
sind), durch die Zahlenwerte unterhalb der Linie angegeben sind.
Die dünnsten
Pfeile zeigen Polyadenylierungs-Signale an (pAnos = Nopalin-Synthase,
pAg7 = Agrobacterium-Gen 7), die Pfeile mit mittlerer Dicke bezeichnen die
proteinkodierenden Bereiche (SBE II = Stärkeverzweigungsenzym der Klasse
A aus Kartoffel, HYG = Hygromycin-Resistenzgen) und die dicksten
Pfeile bezeichnen die Promotor-Bereiche (P-2x35 = ein doppelter CaMV
35S-Promotor, Pnos = Nopalin-Synthase-Promotor). Somit enthielt
der Vektor pSJ64 das Genfragment des Stärke-Verzweigungsenzyms der
Klasse A in einer Antisens-Orientierung zwischen dem 2x35S CaMV-Promotor
und dem Polyadenylierungs-Signal der Nopalin-Synthase.
-
Der
Information halber sei angemerkt, dass der Vektor pSJ29 ein Derivat
des binären
Vektors pGPTV-HYG (Becker et al., Plant Mol. Biol. 20, 1195-1197,
1992) darstellt, der wie folgt modifiziert wurde: ein annähernd 750
bp großes
Fragment (SacI, mit T4-DNA-Polymerase
stumpf gemachte SalI-Schnittstelle) des Vektors pJIT60 (Guerineau
et al., Plant Mol. Biol. 18, 815-818, 1992), der den doppelten 35S-Promotor
aus dem Blumenkohl-Mosaikvirus (CaMV) enthält, (Cabb-JI-Stamm, äquivalent
den Nukleotiden 7040 bis 7376, verdoppelt stromaufwärts von
7040 bis 7433, Frank et al., Cell 21, 285-294, 1980), der in die
Schnittstellen HindIII (mit Klenow-Polymerase repariert) und SalI
des Vektors pGPTV-HYG kloniert wurde, um den Vektor pSJ29 zu erzeugen.
-
Pflanzen-Transformation
-
Die
Transformation wurde mit zwei Arten von Auspflanzungen einer Kartoffelpflanze
durchgeführt;
entweder mit nicht-transformierten Miniknollen des Wildtyps (um
einzelne Transformanten zu erhalten, die allein das Antisens-Konstrukt
der Klasse A enthalten) oder Miniknollen aus drei Zellkulturlinien
(die zu den Pflanzen Nr. 12, 15, 17 und 18 führten, die in Tabelle 1 angegeben
sind), welche bereits erfolgreich mit dem Antisens-Konstrukt der Klasse
B (SBE I) transformiert wurden, das den Tandem-35S-Promotor enthielt
(um damit doppelt transformierte Pflanzen zu erhalten, die Antisens-Sequenzen
sowohl für
das Enzym der Klasse B als auch für das Enzym der Klasse A enthalten).
-
Die
Einzelheiten des Verfahrens der Transformation mittels Agrobacterium
und das Wachstum der transformierten Pflanzen sind in der Internationalen
Patentanmeldung Nr.
WO 95/26
407 beschrieben, mit der Ausnahme, dass das verwendete
Medium 3 Saccharose (nicht 1 %) bis zum abschließenden Transfer enthielt, und
dass die anfängliche
Inkubation mit Agrobacterium (Stamm 3850) in der Dunkelheit durchgeführt wurde. Die
Transformanten, welche die Antisens-Sequenz der Klasse A enthielten,
wurden durch Wachstum in einem Medium selektiert, das 15 mg/l Hygromycin
enthielt (das Antisens-Konstrukt der Klasse A umfasste das HYG-Gen,
das heißt
Hygromycin-Phosphotransferase).
-
Die
Transformation wurde in allen Fällen
durch die Erzeugung eines DNA-Fragments aus dem Antisens-Gen nach
der PCR-Reaktion in Gegenwart von geeigneten Primern und einem Rohextrakt
von genomischer DNA aus jedem regenerierten Transformationsansatz
(shoot) bestätigt.
-
Charakterisierung der Stärke aus
Kartoffelpflanzen
-
Die
Stärke
wurde aus den Pflanzen wie folgt extrahiert: Kartoffelknollen wurden
in Wasser für
2 Minuten in einem „Waring"-Mischer homogenisiert,
der bei hoher Geschwindigkeit arbeitete. Das Homogenat wurde gewaschen
und filtriert (zuerst durch 2 mm Filter, anschließend durch
1 mm Filter), wobei etwa 4 Liter Wasser pro 100 g Knollen (6 Extraktionen)
verwendet wurden. Die gewaschenen Stärkekörner wurden schließlich mit Aceton
extrahiert und an der Luft getrocknet.
-
Die
Stärke,
welche aus den jeweils einzeln transformierten Kartoffelpflanzen
(Klasse A/SBE II Antisens, oder Klasse B/SBE I Antisens), oder aus
den doppelt transformierten Pflanzen (Klasse A/SBE II und Klasse
B/SBE I Antisens), oder aus den nicht-transformierten Kontrollpflanzen
extrahiert wurde, wurde zum Teil charakterisiert. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 gezeigt. Die Tabelle zeigt die Menge der SBE-Aktivität (Einheiten/g
Gewebe) in den Knollen aus jeder transformierten Pflanze. Der endotherme
Spitzenwert der Temperatur (°C)
von einer Stärke,
die aus einigen Pflanzen extrahiert wurde, wurde durch Differential-Scanning-Kalorimetrie
bestimmt, und die Temperatur (°C)
bei der die Teigbildung einsetzte, wurde durch Bezugnahme auf die
Viskoamylographie (reference to viscoamylography; „RVA") bestimmt, wie es
in der internationalen Anmeldung WO 95/26 407 beschrieben ist. Das
Viskoamylographie-Profil war wie folgt: Schritt 1-50 °C für 2 Minuten;
Schritt 2 – Zunahme
der Temperatur von 50 °C
auf 95 °C
bei einer Geschwindigkeit von 1,5 °C pro Minute; Schritt 3 – Halten
der Temperatur von 95 °C
für 15
Minuten; Schritt 4 – Kühlen von
95 °C auf
50 °C bei einer
Geschwindigkeit von 1,5 °C
pro Minute; und schließlich
Schritt 5 – Halten
der Temperatur von 50 °C
für 15
Minuten. Die Tabelle 1 zeigt die Viskosität in Bezug auf den Spitzenwert,
den Wert beim Einsetzen der Teigbildung und den Wert der Rückstellung
in Drehzahleinheiten (stirring number units, SNUs), die ein Maß für die Menge
des Drehmomentes darstellen, das erforderlich ist, um die Suspensionen
zu rühren.
Der Spitzenwert der Viskosität
kann für
die vorliegenden Zwecke als die maximale Viskosität definiert
werden, die während
der Heizphase (Schritt 2) oder während
der Temperatur-Haltephase
(Schritt 3) in der Viskoamylographie erreicht wird. Die Viskosität beim Einsetzen
der Teigbildung kann als diejenige Viskosität definiert werden, die von
den Stärke-Suspensionen
am Ende der Temperatur-Haltephase (Schritt 3) in der Viskoamylographie
erreicht wird. Der Rückstellwert
der Viskosität
kann als diejenige Viskosität
der Stärke-Suspension
am Ende von Schritt 5 der Viskoamylographie definiert werden.
-
Eine
Bestimmung des scheinbaren Amylose-Gehalts (%, w/w) wurde ebenso
durchgeführt,
wobei ein indometrisches Assay-Verfahren von Morrison & Laignelet (3.
Cereal Sci. 1, 9-20, 1983) verwendet wurde. Die Ergebnisse (Prozentwert
des scheinbaren Amylose-Gehalts) sind in Tabelle 1 gezeigt. Die
nicht-transformierten und transformierten Kontroll-Pflanzen führten zu
Stärken
mit scheinbaren Amylose-Gehalten im Bereich von 29 ± 3%.
-
Im
Allgemeinen wurden ähnliche
Werte eines Amylose-Gehaltes für
Stärken
erhalten, die meistens aus einzeln transformierten Pflanzen extrahiert
wurden, welche die Antisens-Sequenz der Klasse A (SBE II) enthielten.
Jedoch führten
manche Pflanzen (Nr. 152, 249) zu Stärken mit einem scheinbaren
Amylose-Gehalt von 37-38 %, der bemerkenswert höher als der Kontrollwert liegt.
Die Stärke,
die aus diesen Pflanzen extrahiert wurde, besaß merklich erhöhte Temperaturen
in Bezug auf das Einsetzen der Teigbildung, und die Stärke aus
der Pflanze 152 zeigte ebenso eine erhöhte endotherme Spitzentemperatur
(die Stärke
aus der Pflanze 249 wurde nicht durch Differential-Scanning-Kalorimetrie
geprüft).
-
-
Es
sollte angemerkt werden, dass, auch wenn andere einzeln transformierte
Pflanzen keine Stärke
mit einem veränderten
Verhältnis
von Amylose zu Amylopectin lieferten, die Stärke aus solchen Pflanzen dennoch unterschiedliche
Eigenschaften in Bezug auf die Stärke von herkömmlichen
Pflanzen aufweisen kann (zum Beispiel ein unterschiedliches durchschnittliches
Molekulargewicht oder unterschiedliche Amylopectin-Verzweigungsmuster),
die nützlich
sein können.
-
Doppelt
transformierte Pflanzen, die Antisens-Sequenzen sowohl für das Enzym
der Klasse A als auch für
das Enzym der Klasse B enthielten, wiesen eine in hohem Maß herabgesetzte
SBE-Aktivität
(Einheiten/g) auf, im Vergleich mit nicht-transformierten Pflanzen
oder einzeln transformierten Pflanzen, die lediglich das Antisens-Konstrukt
der Klasse A enthielten (wie in Tabelle 1 gezeigt ist). Darüber hinaus
enthielten bestimmte doppelt transformierte Pflanzen eine Stärke, die
Eigenschaften aufwies, welche in sehr erheblicher Weise verändert waren.
Zum Beispiel wiesen die Stärken,
die aus den Pflanzen Nr. 201, 202, 208, 208 a, 236 und 236 a extrahiert
wurden, erheblich veränderte
Verhältnisse
von Amylose zu Amylopectin auf, bis zu dem Ausmaß, dass Amylose der Hauptbestandteil
der Stärke
in diesen Pflanzen war. Die Temperaturen des Einsetzens der Teigbildung
der Stärke
aus diesen Pflanzen nahm ebenso am meisten zu (um etwa 25-30 °C). Die Stärke aus den
Pflanzen, wie zum Beispiel von Nr. 150, 161, 212, 220 und 230 a,
stellte einen Bereich von dazwischen liegenden Produkten dar, in
dem Sinn, dass solche Stärken
einen weitaus gemäßigteren
Anstieg sowohl bezüglich
des Amylose-Gehaltes
als auch bezüglich
der Temperatur des Einsetzens der Teigbildung aufwiesen. Die Ergebnisse
würden
den Schluss nahe legen, dass es im Allgemeinen eine wechselseitige
Beziehung zwischen dem prozentualen Amylosegehalt und der Temperatur
des Einsetzens der Teigbildung gibt, die sich in Übereinstimmung
mit dem bekannten Verhalten der Stärken aus anderen Quellen, insbesondere
aus Mais, befindet.
-
Die
merkliche Zunahme des Amylose-Gehaltes, die ausschließlich durch
Hemmung von SBE der Klasse A erhalten wurde, im Vergleich mit der
ausschließlichen
Hemmung von SBE der Klasse B (siehe
PCT/GB
95/00 634 ) könnte
den Schluss nahe legen, dass es vorteilhaft sein würde, die
Pflanzen zunächst
mit einem Konstrukt zu transformieren, um die SBE-Expression der
Klasse A zu unterdrücken
(wahrscheinlich in der Praxis mit einem Antisens-Konstrukt), und
solche Pflanzen zu selektieren, welche zu Stärken mit den am meisten veränderten
Eigenschaften führen,
und anschließend
erneut mit einem Konstrukt zu transformieren, um die SBE-Expression
der Klasse B zu unterdrücken
(wiederum in der Praxis wahrscheinlich mit einem Antisens-Konstrukt),
um damit das Ausmaß der
Veränderung
der Stärke
zu maximieren.
-
Über die
Temperaturen des Einsetzens der Teigbildung hinaus zeigten andere
Merkmale des Viskoamylographie-Profils, zum Beispiel für Stärken aus
den Pflanzen Nr. 149, 150, 152, 161, 201, 236 und 236 a, erhebliche
Unterschiede im Vergleich mit Stärken
aus Kontrollpflanzen, wie es in 13 erläutert ist.
Unter Bezugnahme auf 13 ist eine Anzahl von Viskoamylographie-Läufen gezeigt.
Die Legende ist wie folgt: schattiertes Quadrat – normale Kartoffelstärke zur
Kontrolle (29,8 % Amylose-Gehalt); schattierter Kreis – Stärke aus
der Pflanze 149 (35,6 % Amylose-Gehalt); schattiertes Dreieck, Spitze
nach oben – Pflanze
152 (37,5 %); schattiertes Dreieck, Spitze nach unten – Pflanze
161 (40,9 %); schattierte Raute – Pflanze 150 (53,1 %); freies
Quadrat – Pflanze
236 a (56,7 %); freier Kreis – Pflanze
236 (60,4 %); freies Dreieck, Spitze nach oben – Pflanze 201 (66,4 %); freies
Dreieck, Spitze nach unten – Stärke Hylon
V aus Mais (44,9 % Amylose). Die dünne Linie bezeichnet das Heizprofil.
-
Mit
zunehmendem Amylose-Gehalt nehmen die Spitzenwerte der Viskositäten während der
Verarbeitung bei 95 °C
ab, und das Abfallen bezüglich
der Viskosität
vom Spitzenwert bis zum Ende der Temperatur-Haltezeit bei 95 °C nimmt ebenso
im Allgemeinen ab (tatsächlich
gibt es für
manche der Stärke-Proben
einen Anstieg in der Viskosität
in diesem Zeitraum). Beide Ergebnisse sind ein Hinweis auf eine
verminderte Körner-Fragmentierung und
daher für
eine zunehmende Körner-Stabilität während der
Teigbildung. Diese Eigenschaft war ohne ausgiebige vorherige chemische
oder physikalische Modifikation bei Kartoffelstärke bisher nicht verfügbar. Für Anwendungen,
bei denen eine maximale Viskosität
nach der Verarbeitung bei 95 °C
wünschenswert
ist (das heißt
entsprechend der Viskosität
nach 47 Minuten im Viskoamylographie-Test), würde die Stärke aus der Pflanze Nr. 152
ausgewählt
werden, da Stärken
sowohl mit einem geringeren (Kontrollen, Nr. 149) als auch mit einem
höheren
(Nr. 161, Nr. 150) Amylose-Gehalt
geringere Viskositäten
aufweisen, wenn man dieser Gelatinierungs- und Teigbildungs-Verfahrensvorschrift
(13 und Tabelle 1) folgt. Man glaubt, dass die
Viskosität
in diesem Stadium durch eine Kombination des Ausmaßes der
Körnerquellung
und der Beständigkeit
der gequollenen Körner
gegenüber
einer mechanischen Fragmentierung bestimmt wird. Für ein beliebiges
gewünschtes
Viskositätsverhalten
würde ein
Fach mann eine Kartoffelstärke
aus einem Bereich auswählen,
der unterschiedliche Amylosegehalte enthält, die entsprechend der Erfindung
durch Ausführung
geeigneter standardmäßiger Viskositäts-Tests
hergestellt wurden.
-
Bei
der Kühlung
der Teige von 95 °C
auf 50 °C
zeigten die Kartoffelstärken
aus den meisten Pflanzen, die in Übereinstimmung mit der Erfindung
transformiert wurden, eine Zunahme der Viskosität in der Viskoamylographie,
wie sie für
eine teilweise Reassoziation der Amylose erwartet wird. Die Stärken aus
den Pflanzen Nr. 149, 152 und 161 zeigten alle Viskositäten bei
50 °C, die
in erheblicher Weise über
jenen der Stärken
aus Kontrollpflanzen lagen (13 und
Tabelle 1). Diese Tatsache steht im Gegensatz mit der Wirkung von
erhöhten
Amylose-Gehalten in Stärken
aus Maispflanzen (2), welche sehr geringe Viskositäten während des gesamten
Viskoamylographie-Tests zeigen. Von besonderem Interesse ist die
Tatsache, dass bei ähnlichen Amylose-Gehalten
die Stärke
aus der Kartoffelpflanze 150 (53 % Amylose) eine merklich erhöhte Viskosität zeigt,
im Vergleich mit der Stärke
Hylon 5 (44,9 % Amylose), wie es in 13 erläutert ist.
Dieser Umstand zeigt, dass nützliche
Eigenschaften, welche erhöhte
(35 % oder mehr) Amylose-Gehalte erfordern, durch Verarbeitung von
Stärken
aus Kartoffelpflanzen unterhalb von 100 °C erhalten werden können, während eine
stärker
energieintensive Verarbeitung erforderlich ist, um ähnlich nützliche
Eigenschaften aus Stärken
mit hohem Amylose-Gehalt zu erhalten, die aus Maispflanzen stammen.
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Die
Viskosität
am Ende des Viskoamylographie-Tests (Rückstellwert der Viskosität nach 92
Minuten) ist unter den getesteten Stärken (13 und
Tabelle 1) am größten für die Stärke aus
der Pflanze Nr. 161 (40,9 % Amylose). Abnehmende Viskositäten am Ende
werden erhalten für
Stärken
aus den Pflanzen Nr. 152 (37,5 % Amylose), Nr. 149 (35,6 Amylose)
und Nr. 150 (53,1 % Amylose). Die Rücksteil-Viskosität tritt
auf, wenn Amylose-Moleküle,
die aus dem Stärkekorn
während
der Teigbildung austreten, außerhalb
des Korns zu reassoziieren beginnen und eine viskose gel-ähnliche
Substanz bilden. Man glaubt, dass die Werte für die Rücksteil-Viskosität von Stärken aus
transgenen Kartoffelpflanzen ein Gleichgewicht zwischen dem inhärenten Amylose-Gehalt
der Stärken
und der Fähigkeit
der Amylose-Fraktion darstellen, während der Teigbildung aus dem Korn
auszutreten und daher für
den Reassoziations-Prozess verfügbar
zu sein, welcher zu einer Zunahme der Viskosität führt. Für Stärken mit einem niedrigen Amylose-Gehalt neigt eine
Steigerung des Amylose-Gehalts dazu, mehr Amylose für die Reasso ziation
verfügbar
zu machen und somit die Rücksteil-Viskosität zu erhöhen. Man
glaubt jedoch, dass ein erhöhter
Amylose-Gehalt oberhalb eines Schwellenwerts das Quellen der Körner hemmt,
und somit das Austreten von Amylose aus dem Stärkekorn verhindert und die
für die
Reassoziation verfügbare
Menge der Amylose herabsetzt. Diese Auffassung wird unterstützt durch
die RVA-Ergebnisse, die für
Kartoffelstärken
mit einem sehr hohen Amylose-Gehalt erhalten wurden und in den Viskoamylographie-Profilen in 13 dargestellt sind. Für ein beliebiges gewünschtes
Viskositätsverhalten,
das auf die Rückstellung oder
Retrogradation auf eine beliebige gewünschte Temperatur über einen
beliebigen gewünschten
Zeitraum folgt, würde
ein Fachmann eine Kartoffelstärke
aus einem Bereich auswählen,
der unterschiedliche Amylose-Gehalte enthält, die entsprechend der Erfindung
durch Ausführung
von standardmäßigen Viskositäts-Tests hergestellt
wurden.
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Weitere
Experimente mit Stärken
aus den Pflanzen Nr. 201 und 208 zeigten, dass diese einen scheinbaren
Amylose-Gehalt von mehr als 62 % hatten (siehe Tabelle 1). Die Viskoamylographie-Studien
zeigten, dass die Stärke
aus diesen Pflanzen sehr stark veränderte Eigenschaften aufwies
und sich in einer Weise verhielt, die ähnlich zu der Stärke Hylon
5 aus Maispflanzen war (13).
Unter den in der Viskoamylographie verwendeten Bedingungen zeigte
diese Stärke
ein äußerst begrenztes
(nahezu nicht nachweisbares) Quellen der Körner. Somit zeigte zum Beispiel
die Stärke
aus den Pflanzen Nr. 201, 208 und 208 a, im Gegensatz zu Stärke aus
Kontrollpflanzen, keinen klar definierten Spitzenwert für die Viskosität beim Einsetzen
der Teigbildung während
der Heizphase. Die mikroskopische Analyse bestätigte, dass die Struktur der
Stärkekörner lediglich
eine geringe Quellung während
der experimentellen Heizphase erfahren hat. Diese Eigenschaft kann in
bestimmten Anwendungen durchaus besonders nützlich sein, wie es für den Fachmann
ersichtlich sein wird.
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Es
wurde gefunden, dass manche, zum wiederholten Mal gezüchtete Pflanzen
den scheinbaren Amylose-Gehalt der Stärke, welche daraus extrahiert
wurde, noch weiter steigern. Eine solche Zunahme kann folgende Gründe haben:
- (i) das Wachstum und die Entwicklung der ersten
Generation der transformierten Pflanzen können bis zu einem gewissen
Grad von äußeren Wachstumshormonen
beeinflusst werden, die im Gewebe-Kultursystem vorliegen, welche
exogenen Hormone während
des Wachstums der zweiten Generation der Pflanzen nicht anwesend
waren; und
- (ii) die nachfolgenden Generationen wurden unter Feld-Bedingungen
gezüchtet,
welche es ermöglichen können, dass
eine größere Reife
erzielt wird, als beim Wachstum unter Laborbedingungen, wobei man
im Allgemeinen annimmt, dass der Amylose-Gehalt der Kartoffelstärke mit
der Reife der Kartoffelknolle zunimmt.
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Dementsprechend
sollte es möglich
sein, Kartoffelpflanzen zu erhalten, die zu Knollen mit einem Amylose-Gehalt
der Stärke
von mehr als 66 % führen – das ist
der bisher erreichte Wert – indem
einfach eine größere Zahl
von transformierten Pflanzen analysiert und/oder indem transgene
Pflanzen über
eine oder mehrere Generationen und unter Feld-Bedingungen wiederholt
gezüchtet
werden.
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Die
Tabelle 1 zeigt, dass der Phosphor-Gehalt ein weiteres Merkmal der
Stärke
ist, der durch das Vorliegen von Antisens-Sequenzen von SBE beeinflusst
wird. Die Stärke
aus nicht-transformierten Kontrollpflanzen wies einen Phosphor-Gehalt
von etwa 60-70 mg/100 g Trockengewicht auf (wie gemäß den offiziellen
Verfahren zur Analyse ADAC, 15. Auflage, Verfahren 948.09: „Phosphor
in Mehl", bestimmt).
Es wurde gefunden, dass die Einführung
einer Antisens-SBE-Sequenz der Klasse B in die Pflanze einen mäßigen Anstieg
(etwa um das zweifache) des Phosphor-Gehaltes verursacht – ein Umstand,
der mit den vorstehenden Befunden übereinstimmt, die bei wissenschaftlichen
Treffen beschrieben wurden. In ähnlicher
Weise verursacht ein Antisens-Konstrukt für SBE der Klasse A allein lediglich
einen geringen Anstieg des Phosphor-Gehaltes in Bezug auf nicht-transformierte
Kontrollpflanzen. Jedoch führt
die Verwendung eines Antisens-Konstruktes
sowohl für SBE
der Klasse A als auch für
SBE der Klasse B in Kombination bis zu einem vierfachen Anstieg
des Phosphor-Gehaltes, der bei weitem größer als ein beliebiger in planta
Phosphor-Gehalt ist, der zuvor für
Kartoffelstärke
bestimmt wurde.
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Dies
ist für
bestimmte Anwendungen nützlich
in dem Sinn, dass Stärke
in vitro durch eine chemische Modifikation phosphoryliert werden
muss. Die Möglichkeit,
eine Kartoffelstärke
zu erhalten, die bereits einen hohen Phosphor-Gehalt aufweist, wenn
sie aus der Pflanze extrahiert wird, wird die Menge der in vitro
Phosphorylierung vermindern, die erforderlich ist, um die Stärke in geeigneter
Weise zu modifizieren. Somit stellt die Erfindung unter einem anderen
Gesichtspunkt eine Kartoffelstärke
bereit, die einen Phosphor-Gehalt von mehr als 200 mg/100 g Trockengewicht
der Stärke
aufweist, wenn sie aus der Pflanze extrahiert wird. Typischerweise
wird die Stärke
einen Phosphor-Gehalt
im Bereich von 200-240 mg/100 g Trockengewicht der Stärke aufweisen. SEQUENZLISTE