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Die
vorliegende Erfindung betrifft Steuersysteme für eine Druckmaschine.
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Der
Durchschnitt aller Druckmaschinen umfaßt die Verwendung von vier
Druckfarben (Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz). Diese Druckfarben
werden eine nach der anderen auf das Papier gedruckt, um ein vierfarbiges
Bild zu erzeugen. Der Drucker druckt auch eine Abfolge von einfarbigen
Farbsteuerkontrollfeldern am Seitenrand, um die Steuerung der Farbzufuhrrate
zu unterstützen.
Es werden häufig
Densitometer verwendet, um die Dichten von Cyan, Magenta und Gelb
und die sichtbare Dichte aus diesen Bereichen zu messen. Es können Umwandlungen
existieren, um diese entsprechenden Dichtewerte in Abschätzungen
für die
vorhandene Tinte umzuwandeln. Wenn jedoch Messungen auf einem einfarbigen
Steuerkontrollfeld entnommen werden, kann die Bildqualität daraus
nicht abgeleitet werden, da Unterschiede in der Tonwertzunahme beim
Druck nicht zu den von einem solchen Gerät gemessenen Volltonfarbdichten
beitragen. Auch andere Bildqualitätsänderungen, die durch das Druckverhalten
beeinflußt
werden, wie Geistereffekt, werden nicht in den aus dem Steuerkontrollfeld
gemessenen Dichten erfaßt.
Außerdem
ist es unerwünscht,
zusätzliche
Steuerkontrollfelder zu verwenden, wegen des zusätzlichen Papiers, das zu deren
Druck benötigt
wird und der zu erfolgenden Anstrengungen, sie vom Endprodukt zu
entfernen.
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Es
existieren Farbüberwachungssysteme,
die den Bildbereich messen, bei dem mehrere Farben vorliegen. Diese
Systeme verwenden Dreikanalsensoren, wie eine Farbkamera. Diese
Systeme liefern im Allgemeinen eine Gesamtauswertung, die die Qualität der Farbanpassung
zwischen Referenz- und Projektionskopie angeben. Die Anpassungsqualität wird im
Allgemeinen als Differenz im Sensorraum von Rot, Grün, Blau oder
Cyan, Magenta und Gelb zwischen diesen beiden Kopien dargestellt.
Wenn diese Information einem Bediener bereitgestellt wird, ist eine
menschliche Bewertung erforderlich, diese Information auf die Steuerung
einer speziellen Farbe auf der Druckmaschine zu übertragen. Automatische Übertragungen
von der Farbdifferenz zum Farbgehalt existieren noch nicht. Dies
liegt daran, daß der
Arbeitsbereich der Geräte
auf den sichtbaren Bereich des Spektrums beschränkt ist, bei dem die schwarze
Farbe und das dreifarbige Prozeßschwarz nicht
voneinander unterscheidbar sind. Da die Beziehung zwischen der Farbtrennung
und der gedruckten Farbmenge nicht bekannt ist, helfen Systeme dieser
Art dem Bediener für
die Steuerungszwecke nur wenig. Überwachungssysteme,
wie diese, liefern keine geregelte Farbsteuerung.
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Die
bei der Vordruckfarbtrennung angewandte Technologie kann nicht bei
der Farbsteuerung einer Druckmaschine verwendet werden. Bei einer
Vordruckfarbtrennung wird das ursprüngliche Bild mit einem Dreikanalfarbsensor
gescannt, der Reflektionswerte im roten, grünen und blauen Spektralbereich
wiedergibt. Der Farbtrennprozeß bestimmt
auch die Farbmenge an Cyan, Magenta und Gelb, die benötigt würde, dieses
ursprüngliche
Bild auf einer Druckmaschine wiederzugeben. Da bekannter Weise die
Kombinationen dieser drei Farben idealer Weise schwarz erzeugen,
substituiert ein Algorithmus im Farbtrennsystem schwarz für die drei Farben
Cyan, Magenta und Gelb. Dieser Prozeß wird gewöhnlich als Graukomponentenentfernung
(GCR = Gray Component Removal) bezeichnet. Der Betrag jeder der
drei Farben, die subtrahiert werden, wenn Schwarz hinzugefügt wird,
variiert abhängig
von den Unreinheiten in den Prozeßfarben. Es gibt daher viele verschiedene
Kombinationen von Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz, die zum Wiedergeben
des Originals verwendet werden können.
Die Aufgabe dieser Vordruckfarbtrennung liegt darin, eine dieser
Farbkombinationen zu finden, die das ursprüngliche Bild wiedergibt. Das
kann von einem Bedienerwunsch oder anderen Faktoren abhängen. Die
Ausgabe des Prozesses bezieht weder die Farbmenge (sofern vorhanden)
mit ein, die im ursprünglich
eingescannten Bild verwendet wird, noch bezieht sie die Farbmenge
mit ein, die auf das Papier unter einer tatsächlichen Druckbedienung aufgetragen
worden ist.
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Da
Dreikanalsensoren Probleme bei der Bestimmung der Menge von vier
Farben auf einer gedruckten Seite bereitet haben, ist ein Vierkanalsensor
entworfen worden, um dieses Problem zu beheben. Das US-Patent 3,376,426
an Frommer (1968) offenbart ein Dichteüberwachungssystem, das einen
Infrarotsensor zum Erfassen des Vorliegens schwarzer Farbe aufweist,
und eine lineare 4×4-Subtraktiv-Unterdrückungsmatrix
zum Vermindern eines sekundären
Effektes, der von den Unreinheiten der Farben herrührt. Es
ist von Frommer vorgeschlagen worden, daß die lineare Matrix für eine korrekte
Antwort bei einem maximalen Dichtepegel eingestellt wird. Da weder
die Tonwertzunahme beim Druck, die Farbannahme, noch die Beziehung
zwischen dem Farbvolumen und dem Lichtreflektionsgrad in linearer
Form vorliegen, liefert die Ausgabe der Unterdrückungsmatrix von Frommer weder
die auf dem Papier vorhandene Tintenmenge, noch ist es dessen Absicht.
Wenn eine oder mehrere farbige Tinten mit der schwarzen Tinte gemischt
werden, wird die Ausgabe dieser Unterdrückungsmatrix für farbige
Tinte einen großen
Fehler liefern. Dieser große
Fehler kann dazu führen,
daß das Steuersystem
Einstellungen an den Farben vornimmt, die keine Einstellung benötigen, oder
Farben in die falsche Richtung bewegt, was zu einem unstabilen System
führt.
Aus diesem Grund kann das System von Frommer weder dazu verwendet
werden, einen Druckvorgang stabil und genau zu steuern, noch die
Druckmaschine basierend auf einer vorgegebenen Referenz voreinzustellen.
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Das
US-Patent 4,649,502 an Keller (1987) offenbart einen Ausblendprozeß zum Bestimmen
der Oberflächendeckung
für jede
Farbe durch iteratives Lösen
der erweiterten Neugebauer-Gleichungen.
Die bei der Keller-Verarbeitung verwendeten erweiterten Neugebauer-Gleichungen
sind rein stochastische Modelle, die weder die Tonwertzunahme beim
Druck (von Keller als "Punktzuwachs" bezeichnet) noch
die Farbannahmefaktoren für
unterschiedliche Punktgrößen berücksichtigen.
Daher werden die Neugebauer-Gleichungen weniger genau, insbesondere
wenn die Punktgröße einer
oder mehrerer Farben in der Nähe
von 50% liegt, oder eine Farbe eine geringe Punktgröße hat,
während
die anderen drei Farben eine hohe Punktgröße haben. Daher muß der Keller-Prozeß Gewichtungsmatrixen
G1 und G3 miteinschließen,
um die von der Farbzunahme beim Druck bzw. den überdruckten Farben verursachten
Fehler zu kompensieren. Diese beiden Kompensationsfunktionen werden
jedoch lediglich für
die Zuordnung niedrigerer Gewichtungsfaktoren zu Daten mit niedrigeren
Konfidenzbereichen verwendet, nicht jedoch zum Eliminieren der existierenden
Fehler. Daher bereitet sich der durch den Ausblendprozeß erzeugte
Fehler in den Schritt zur Berechnung der Farbzufuhrrate ein, und macht
den Farbeinstellprozeß weniger
genau. Zudem beschreiben die Neugebauer-Gleichungen den Lichtreflektionsgrad
als eine Funktion der Farbdeckwerte, die in den Neugebauer-Gleichungen
unabhängige
Variablen sind. Es gibt keinen einfachen Weg, die Neugebauer-Gleichungen
zu invertieren, damit diese Farbdeckwerte, die wir kennen möchten, explizit
als abhängige
Variablen beschrieben werden können.
Um diese Oberflächendeckwerte
zu finden, muß ein
langer und komplizierter iterativer Prozeß angewandt werden, um diese nicht-linearen
simultanen Gleichungen mehrerer Variablen zu lösen. Dieser Prozeß ist äußerst zeitaufwendig und
muß für eine große Anzahl
an Meßelementen
durchgeführt
werden. Dieser Prozeß ist
auch risikobehaftet, da die Koeffizientenmatrizen für bestimmte
Reflexionsgradkombinationen singulär oder schlecht konditioniert sein
können,
was zu sehr schlechten oder überhaupt
keinen Lösungen
führen
kann.
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Um
die Farbe der aktuell gedruckten Kopien auf der Druckmaschine so
einzustellen, daß sie
im wesentlichen wie die Referenz aussieht, sollte Information über den
Farbgehalt der Referenz und über
den der aktuell gedruckten Kopie bekannt sein. Es können dann
Einstellungen der Farbzufuhrrate basierend auf dieser Differenz
vorgenommen werden. Ein Farbtrennprozeß kann diese vorliegenden Sendedaten
aufnehmen, wenn ein Bereich mit mehreren Farben betrachtet wird,
und ihn in den aktuellen Farbgehalt auf der Seite umwandeln.
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Die
EP-A-0 658 428, die die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs
1 zeigt, offenbart ein Farbtrenngerät-/Verfahren, das Mittel zum
Erfassen von reflektiertem Licht im Rot-, Grün-, Blau- und Nahinfrarotspektralbereich
und Mittel zum Definieren einer Übertragungsfunktion,
die einen Satz gemessener Reflektionswerte in einen Satz an Zyan-,
Magenta-, Gelb- und Schwarz-Punktgrößenwerte abbildet.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines verbesserten
Farbtrennvorgangs, der die Menge jeder auf einem Vierfarbendruck
vorhandenen Prozeßfarbe
genau angibt, so daß die
Farbzufuhrrate an eine Druckmaschine genau eingestellt werden kann,
ohne daß ein
gedrucktes Farbsteuerkontrollfeld benötigt wird.
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Die
Erfindung erreicht dieses Ziel mit den Gegenständen der unabhängigen Ansprüche 1 bzw.
3.
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Ein
weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Farbtrennprozesses, der explizit die Menge jeder auf einem
Vordruck vorhandenen Prozeßfarbe
angibt, ohne daß nicht-lineare
simultane Gleichungen mehrerer Variablen gelöst werden müssen.
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Ein
weiteres bevorzugtes Merkmal der Erfindung ist die Bereitstellung
eines Farbtrennprozesses, der einen Satz Polynome mit mehreren Variablen
verwendet, bei dem mehrere Terme vorberechnet sind, um die Verarbeitungsgeschwindigkeit
zu erhöhen.
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Ein
noch weiteres bevorzugtes Merkmal der vorliegenden Erfindung ist
die Bereitstellung eines Farbtrennprozesses, der genügend auf
die Farbwiedergabe bezogene Faktoren enthält, um die aktuelle Farbverteilung
auf einem Vordruck genau anzugeben, ohne daß zusätzliche komplizierte Gewichtungskompensationen
benötigt
werden.
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Ein
noch weiteres bevorzugtes Merkmal der vorliegenden Erfindung ist
die Bereitstellung eines Farbtrennprozesses, der den sekundären Effekt
beseitigt, der von Unreinheiten der Druckfarben herrührt, und
die Menge jeder Farbe auf einem Vordruck genau angibt.
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Ein
weiteres bevorzugtes Merkmal der vorliegenden Erfindung liegt darin,
ein Verfahren zum Entwickeln eines Satzes empirischer Farbtrennformeln
bereitzustellen, basierend auf den aktuellen Druckeigenschaften,
die von einem Farbtestvordruck wiedergegeben werden.
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Ein
noch weiteres bevorzugtes Merkmal der vorliegenden Erfindung ist
Bereitstellung eines Farbtestvordruckes, der leicht zu drucken und
weniger empfindlich gegenüber
Tintenmangel ist.
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Ein
noch weiteres bevorzugtes Merkmal der vorliegenden Erfindung ist,
daß die
Verteilung jeder der Prozeßfarben über einer
gedruckten Kopie bestimmt werden kann, indem diese gedruckte Kopie
zuerst in eine Vielzahl kleiner Bereiche aufgeteilt wird, dann die
Lichtreflektion von jedem dieser Bereiche gemessen wird und letztendlich
der Farbtrennprozeß für jeden
der kleinen Bereiche angewandt wird.
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Ein
weiteres bevorzugtes Merkmal der vorliegenden Erfindung liegt darin,
ein Verfahren bereitzustellen, das die Menge jeder auf einer Referenzkopie
vorhandenen Farbe bestimmt.
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Noch
ein weiteres bevorzugtes Merkmal der Erfindung liegt darin, ein
Verfahren bereitzustellen, das eine Druckmaschine basierend auf
einer Referenzkopie voreinstellt.
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Ein
weiteres bevorzugtes Merkmal der vorliegenden Erfindung liegt darin,
ein Verfahren bereitzustellen, das die Menge jeder auf einer Produktionskopie
vorhandenen Farbe bestimmt.
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Ein
noch weiteres bevorzugtes Merkmal der vorliegenden Erfindung liegt
darin, ein Verfahren zur Farbzufuhrrateneinstellung basierend auf
einem Farbvolumenverhältnis
zwischen der Produktions- und der Referenzkopie bereitzustellen.
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Weitere
Merkmale werden aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsformen
der Erfindung und aus den angehängten
Ansprüchen
deutlich.
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BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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In
der Zeichnung:
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1 ist
ein Blockdiagramm eines Steuersystems für eine Druckmaschine der vorliegenden
Erfindung;
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2 ist
eine schematische Ansicht des Systems aus 1;
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3 ist
ein Blockdiagramm des Steuersystems aus 1;
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4 ist
eine schematische Ansicht einer Kamera oder Sensors für das Steuersystem
der vorliegenden Erfindung;
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5 ist
eine schematische Ansicht einer anderen Ausführungsform der Kamera oder
Sensors für
das Steuersystem der vorliegenden Erfindung;
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6 eine
schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Kamera oder
Sensors für
das Steuersystem der vorliegenden Erfindung;
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7 ist
ein Diagramm, das den normalisierten Prozentanteil der IR-Reflektion
gegenüber
der prozentualen Punktflächen
auf einer gedruckten Bahn darstellt;
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8 ist
eine schematische Ansicht eines Spektrums elektromagnetischer Wellen
einschließlich
des sichtbaren Spektrums und des Infrarotspektrums;
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9 ist
eine schematische Ansicht eines Satzes an Elementen für einen
Sensorraum und einen Farbraum;
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10 ist
ein Blockdiagramm des Sensorraums und Farbraums in Verbindung mit
dem Steuersystem der vorliegenden Erfindung;
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11 ist
ein Blockdiagramm des Steuersystems zum Einstellen der Druckmaschine;
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12 ist
eine schematische Ansicht einer Produktionskopie, die bzgl. einer
Referenzkopie versetzt ist; und
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13 eine
graphische Darstellung eines Farbtestvordruckes mit Farbfeldern,
die auf zufällige
Weise angeordnet sind.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Bezugnehmend
auf 1 ist ein im Allgemeinen mit 10 bezeichnetes
Steuersystem für
eine Druckmaschine 11 der vorliegenden Erfindung gezeigt.
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Das
Steuersystem 10 weist einen Vierkanalsensor 21,
einen Datenwandler 23 zum Verarbeiten von Information vom
Sensor 21 und ein Gerät 25 zum
Steuern der Farbzufuhrrate für
die Druckmaschine 11 auf. Wie nachstehend ersichtlich wird,
erfaßt
der Vierkanalsensor 21 die von einer Papieroberfläche, wie
der Papierbahn für
die Druckmaschine 11, reflektierte Energie sowohl im sichtbaren
als auch Infrarotbereich des elektromagnetischen Spektrums. Wie
in 8 gezeigt, haben die elektromagnetischen Wellen
im Infrarotbereich eine längere
Wellenlänge
als im sichtbaren Bereich, wobei die Wellenlängen der elektromagnetischen
Wellen im Bereich des sichtbaren Lichtes ungefähr 400 bis 700 Nanometer (nm)
haben, und die Wellenlängen
der elektromagnetischen Wellen im Infrarotbereich, einschließlich des
Nahinfrarotbereiches, gleich oder größer als 800 nm sind.
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Wie
in 2 gezeigt, weist das Steuersystem 10 einen
Träger 12 für das Anordnen
eines Papierbogens 14 mit einem Bild oder Vermerk 16 auf
dem Bogen 14 in Anordnung unterhalb eines Paares gegenüberliegender
Lichter 18 und 20 zum Beleuchten des Bogens 14.
Das System 10 weist eine erste Farbbildkamera oder -sensor 22 mit
drei Kanälen
zum Erfassen von Eigenschaften der Farben vom Bogen 14 im
sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums, wie Rot, Grün und Blau,
oder Cyan, Magenta und Gelb, und zum Senden der erfaßten Information über getrennte
Leitungen oder Anschlüsse 24, 26 und 28 zu
einem geeigneten digitalen Computer 30 oder zentralen Verarbeitungseinheit
mit einem Direktzugriffspeicher (RAM) oder einem Festwertspeicher
(ROM) auf, wobei der Computer oder die CPU 30 eine geeignete
Anzeige 32 aufweist. Somit werden die drei getrennten Farbeigenschaften
der Farben durch die Kamera 22 vom Bogen 14 erfaßt, und
im Speicher des Computers 30 zur Speicherung und Verarbeitung
im Computer 30 empfangen.
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Das
System 10 weist auch eine zweite Schwarz/Weiß-Bildkamera
oder -Sensor 34 mit einem Filter 50 auf, so daß sie die
Eigenschaften der Farben im Infrarotbereich des elektromagnetischen
Spektrums erfaßt, die
eine Wellenlänge
größer als
die Wellenlänge
der elektromagnetischen Wellen im sichtbaren Bereich des Lichtes
haben. Die Kamera oder Sensor 34 erfaßt somit die Infrarotinformation
vom Bogen 14, und sendet die erfaßte Information über eine
Leitung 36 zum Computer 30, so daß die Information über die
Infrarotstrahlen im Computer 30 gespeichert und von diesem
verarbeitet werden.
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Der
normalisierte Prozentualanteil der Infrarot(IR)-Reflektion gegen den Prozentualanteil
der Punktfläche
ist in der Graphik aus 7 gezeigt. Es ist ersichtlich,
daß der
Infrarotreflektionsanteil von Cyan, Magenta und gelber Farbe keine
signifikante Änderung
als Funktion des Prozentanteils der Punktfläche hat. Der normalisierte
Infrarotreflektionsgrad der schwarzen Farbe zeigt jedoch eine signifikante Änderung
als Funktion des Prozentualanteils der Punktfläche, und ändert sich von einem normalisierten
Wert von 100% IR-Reflektion
für eine
Punktfläche
von 0% bis etwa 18% IR-Reflektion
entsprechend einer Punktfläche
von 100%. Somit kann die schwarze Farbe leicht erfaßt und von
anderen farbigen Druckfarben im Infrarotbereich der elektromagnetischen
Wellen unterschieden werden.
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Wie
in 2 gezeigt, kann der Bogen 14 das gedruckte
Bild oder den Vermerk 16 enthalten, der von einem aktuellen
Drucklauf auf der Druckmaschine 11 erhalten wird, der als
Produktions- oder aktuelle Kopie bezeichnet wird. Zusätzlich kann
ein Bogen 38, der ein gedrucktes Bild oder Vermerk 40 enthält, das
als Referenzkopie bezeichnet wird, aus einem vorhergehenden Referenzdrucklauf
auf den Träger 12 unter
den Kameras 22 und 34 angeordnet werden, um die
vom Bogen 38 reflektierte Energie zu erfassen, und die
erfaßte Information
dem Speicher des Computer 30 zur Speicherung und Verarbeitung im
Computer 30 weiterzuleiten, wie nachstehend beschrieben
wird.
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Somit
können
die Kamerasensoren 22 und 34 verwendet werden,
sowohl die aktuelle Kopie oder den aktuellen Bogen 14 und
die Referenzkopie oder den Referenzbogen 38 zu erfassen.
Die von den Kameras 22 und 34 gelieferte Information
wird von einem geeigneten Analog-zu-Digital-Wandler in einer Frame-Grabber-Platine auf dem Computer 30 in
digitale Form umgewandelt. Somit arbeitet der Computer 30 mit
digitaler Information, die in seinem Speicher gespeichert ist, entsprechend
der von den Bögen 14 und 34 von
den Kamerasensoren 22 und 34 erfaßten Information.
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Bezugnehmend
auf 3 ist ein Blockdiagramm des Steuersystems 10 für die Druckmaschine 11 der vorliegenden
Erfindung gezeigt. Wie gezeigt, werden vier Farben (Cyan, Magenta,
Gelb und Schwarz) der vierfarbigen Druckmaschine 11 zuerst
voreingestellt, woraufhin ein Druck von der Druckmaschine 11 mit
einer aktuellen Farbeinstellung durchgeführt wird, und somit eine Produktions-
oder aktuelle gedruckte Kopie, wie gezeigt, erzeugt wird. Die Farb-
und Schwarz/Weiß-Bildkameras
oder Sensoren 22 und 34 aus 2 dienen
als Vierkanalsensor 21, um ein Bild der aktuellen gedruckten
Kopie aufzunehmen, und dann diese Information in den Speicher des
Computers 30 einzugeben, nachdem sie in digitale Information
umgeformt worden ist.
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Als
nächstes
wird ein "Farbtrennprozeß" 23 angewandt,
um die vom Vierkanalsensor 21 erfaßten Rot-, Grün-, Blau-
und IR-Bilder in
vier getrennte Cyan-, Magenta-, Gelb- und Schwarz-Farbbilder umzuwandeln,
die die Menge an entsprechender in der direkten Kopie vorhandenen
Farben darstellen. Der "Farbtrennprozeß" 23 kann
mathematische Formeln, Datennachschlagetabellen oder andere geeignete
Mittel zum Durchführen
der Datenumwandlungsaufgabe verwenden.
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Die
gleichen Prozesse werden auch für
die Referenzkopie vorgenommen. Zuerst wird der Vierkanalsensor 21 verwendet,
die Rot-, Grün-,
Blau- und IR-Bilder von der Referenzkopie aufzunehmen. Dann wird
der "Farbtrennprozeß" 23 angewandt,
die Cyan-, Magenta-, Gelb- und Schwarz-Farbbilder zu erhalten, die
die Menge entsprechender auf der Referenzkopie vorhandener Farben
darstellen.
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Wie
gezeigt, werden die Farbbilder der Produktionskopie mit den Farbbildern
der Referenzkopie vom Computer verglichen, um die Variation der
Farbverteilung für
sowohl Cyan, Magenta, Gelb als auch die schwarze Farbe zu erfassen.
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Die
bestimmten Differenzen in der Farbverteilung werden dann vom Computer 30 verarbeitet,
um eine Angabe zum Steuern der Zonenschrauben ("keys")
oder anderer Geräte
der Druckmaschine 11 in einem Farbsteuerprozeß zu steuern,
und somit der Druckmaschine eine Angabe einer Farbeinstellung zu
liefern, um weitere Kopien zu erhalten, die eine bessere Anpassung
an die Referenzkopie haben. Die Angabe der Farbänderungen kann der Druckmaschine 11 automatisch
zugeführt
werden, oder der Bediener kann die Angaben der Druckfarbeigenschaften
verwenden, um die Druckmaschine 11 einzustellen, wie Einstellungen
der Farbeingaberate unter Verwendung der Zonenschrauben.
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In
der Vergangenheit sind vier Prozeßfarben (Cyan, Magenta, Gelb
und Schwarz) auf einer Druckmaschine verwendet worden, um Kopien
mit einer Farbskala zu erzeugen. In diesen Systemen ist die schwarze Farbe
nicht nur zum Erzeugen von Text sondern auch von farbigen Bilder
verwendet worden. Unter Steuerung durch ein Bildsystem wird das
gedruckte Bild einer Produktionskopie mit dem gedruckten Bild auf
einer Referenzkopie, die als Probedruck bezeichnet wird, verglichen,
und die Druckmaschine wird basierend auf der Differenz zwischen
dem Produktionsbild und dem Referenzbild eingestellt. Innerhalb
des sichtbaren Bereiches ist es jedoch nicht möglich, die schwarze Farbe vom
Prozeßschwarz zuverlässig zu
unterscheiden, das durch Kombination von Cyan, Magenta und gelber
Farbe erhalten wird, oder ob die schwarze Farbe oder sowohl Cyan,
Magenta als auch Gelb eingestellt werden sollten.
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Der
Vierkanalsensor 21 wird dazu verwendet, nicht nur Eigenschaften
in den drei Kanälen
des sichtbaren Bereichs zu erfassen, sondern der vierte Kanal des
Sensors 21 erfaßt
auch eine Eigenschaft im Infrarotbereich, um die korrekte Menge
an Farben, einschließlich
schwarzer Farbe zu bestimmen, um den Probedruck genau wiederzugeben.
Das Druckmaschinensteuersystem verwendet den Vierkanaldetektor oder
-sensor 21, um die von einer Papieroberfläche, wie
den Bögen 14 und 38,
oder der Papierbahn der Druckmaschine 11 reflektierte Energie
zu erfassen, wobei die drei Kanäle
im sichtbaren Bereich sind und ein Kanal im Infrarotbereich des
elektromagnetischen Spektrums ist. Das Steuersystem 10 weist
ein Gerät 23 zum
Umwandeln der Ausgabe der Erfassungsgeräte 21 in einen Satz
Variablen auf, die die Menge an auf dem Papier vorhandener Druckfarbe
sowohl für
Cyan, Magenta, Gelb als auch schwarzer Farbe darstellen, und ein
Gerät 25,
das auf das Umwandlungsgerät 23 anspricht,
zum Einstellen der vierfarbigen Druckmaschine 11 zwecks
Aufrechterhaltung der Farbkonsistenz.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Bandbreite des Infrarotkanals zwischen 800 nm und 1100
nm liegen, was ein Ausschnitt des Nahinfrarotbereichs und kompatibel
mit einem normalen Siliziumdetektor ist, auch wenn die Arbeitswellenlänge des
Infrarotkanals länger
als 1100 nm sein kann. Es werden zumindest drei getrennte Kanäle im sichtbaren
Bereich verwendet, die dem Rot, Grün und Blau (RGB), oder Cyan,
Magenta und Gelb (CMY) oder anderen Farben entsprechen können. Die
Bandbreite jedes Kanals im sichtbaren Bereich kann weniger als 70
nm, größer als
100 nm oder irgendein Wert dazwischen sein, wobei Kanäle mit einem
Mehrfachpeak in ihren Durchlaßbanden,
wie Magenta, auch eingeschlossen sind.
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Das
Sensorgerät 21 kann
entweder aus einem Einzelelementdetektor, einem eindimensionalen
(linearen) Detektor, einem zweidimensionalen (Flächen-)Detektor, oder einer
anderen geeigneten Detektoranordnung gebildet werden, wie nachstehend
ersichtlich wird. Das Sensorgerät
kann durch Hinzufügen
eines zusätzlichen
Infrarotkanals zu existierenden Geräten aufgebaut werden, durch
Hinzufügen
eines Infrarotkanals zu einer RGB-Farbkamera oder einem Densitometer,
oder durch Erweitern des Arbeitsbandes in den Infrarotbereich hinein,
z.B. durch Zufügen
von Infraroteigenschaften zu einem Spektrophotometer. Die verwendete Lichtquelle 18 und 20 erzeugt
ausreichend abgestrahle Energie in sowohl dem sichtbaren Bereich
als auch dem Infrarotbereich, abhängig vom Sensorarbeitsband
und dessen Empfindlichkeit.
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Alle
möglichen
Werte, die vom Sensorgerät 21 ausgegeben
werden, können
verwendet werden, einen Vektorraum zu bilden. Beispielsweise bilden
alle möglichen
vom Sensorgerät 21 mit
Rot-, Grün-,
Blau- und Infrarotkanälen
ausgegebenen Werte einen vierdimensionalen Vektorraum R-G-B-IR,
wobei der Vektorraum als Sensorraum S1 bezeichnet
wird, und jede Ausgabe vom Sensorgerät 21 als ein Vektor
im Sensorraum S1 bezeichnet wird, wobei
die minimale Anzahl an von der Sensoranordnung benötigten Dimensionen
gleich 4 ist. Somit wird, wie in 9 gezeigt,
eine Menge S1 an Elementen e11 und
e12 gegeben, wobei die Elemente e11 der Menge S1 die
Vektoren V11 sind, die der Ausgabe vom Sensorgerät 21 beim
Erfassen einer Produktions- oder aktuell gedruckten Kopie entsprechen,
und die Elemente e12 des Satzes S1 die Vektoren V12 sind,
die der Ausgabe vom Sensorgerät 21 entsprechen,
das eine gedruckte Referenzkopie erfaßt. Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann das gedruckte Bild auf einer Produktions- oder aktuellen Kopie
mit dem gedruckten Bild auf einer Referenzkopie im Sensorraum verglichen
werden, und falls die Differenz zwischen der direkten Kopie L.C.s und der Referenzkopie R.C.s innerhalb
eines vordefinierten Toleranzpegeldeltas liegt, wenigstens für all die
Kanäle
im sichtbaren Bereich des Sensorraums, so daß [L.C.s – R.C.s] < Delta
ist, wird per Definition festgelegt, daß die Produktions- oder aktuelle
Kopie akzeptabel ist.
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Es
kann eine Menge Variablen definiert werden, die in einem vorgegebenen
Bereich vorhandene Tintenmenge darzustellen. Beispielsweise kann
eine Menge Variablen C, M, Y und K definiert werden, die Menge an
Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz in einem gegebenen Bereich darzustellen
oder eine Funktion von dieser Menge zu sein.
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Dieser
Satz Variablen kann dem Farbvolumen, der durchschnittlichen Farbfilmdicke,
der Punktgröße oder
anderen mit der Farbmenge in Beziehung stehenden Größen in einem
gegebenen Bereich auf der Papieroberfläche entsprechen. Der von dieser
Mange Variablen gebildete Vektorraum wird als Farbraum S2 bezeichnet, wobei der Farbraum S2 eine Dimension von 4 für eine vierfarbige Druckmaschine 11 hat.
Somit ist, mit Bezug auf 9, eine Menge S2 an
Elementen d11 und d12 gegeben,
wobei die Elemente d11 der Menge S2 Vektoren vj1 sind,
die den Variablen entsprechen, die der Produktions- oder aktuellen Kopie
im Farbraum S2 zugehören, und die Elemente d12 der Menge S2 Vektoren
Vj2 sind, die den Variablen entsprechen,
die der Referenzkopie im Farbraum S2 zugehören.
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Bezugnehmend
auf 9 existiert wenigstens eine Übertragungsfunktion oder Phi-Transformation, die
die Elemente d11 und d12 der
Menge S2 oder den vierdimensionalen Farbraum
in die Elemente e11 und e12 der
Menge S1 oder den vierdimensionalen Sensorraum
abbilden können,
wobei die Phi-Transformation
als vorwärts
gerichtete Übertragungsfunktion
bezeichnet wird, wie in 9 und 10 gezeigt.
Es sei bemerkt, daß die
Untermengen in jeder Menge S1 und S2 sich überlappen
oder gleich sein können.
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Die
vorwärts
gerichtete Übertragungsfunktion
kann in einem Weichnachweissystem ("soft proof system") verwendet werden, das ein Nachweisbild
erzeugen kann, das im System als Referenz gespeichert oder auf einem
Bildschirm angezeigt werden kann.
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Mit
Bezug auf 9 existiert wenigstens eine Übertragungsfunktion
oder inverse Transformation Phi–1,
die die Elemente e11 und e12 der
Menge S1 des vierdimensionalen Sensorraums
in Elemente d11 und d12 der
Menge S2 des vierdimensionalen Farbraumes
abbilden kann, wobei die Übertragungsfunktion
als inverse Übertragungsfunktion
bezeichnet wird. Somit kann sowohl das Produktionsbild als auch
das Referenzbild im Sensorraum oder der Menge S1 in
den Farbraum oder die Menge S2 durch Anwenden
der inversen Übertragungsfunktion
Phi–1 punktweise,
wie in 9 und 10 gezeigt, abgebildet werden.
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Die
Differenz zwischen dem Produktionsbild und dem Referenzbild im Farbraum
S2 stellt somit die Differenz der Farbverteilung
für sowohl
die Farbe Cyan, Magenta, Gelb als auch Schwarz dar, wie in 11 gezeigt.
Die Differenz zwischen dem direkten und dem Referenzbild im Farbraum
S2 gibt an, welche Druckeinheit eingestellt
werden sollte, in welche Richtung, nach unten oder nach oben, sie
eingestellt werden sollte, und welche Farbmenge eingestellt werden
sollte. Eine geeignete Druckmaschinensteuerformel kann entwickelt werden,
um Druckparameter, wie die Farbzufuhrrate in lithographischen oder
Hochdruckmaschinen, die Farbkonsistenz in Flexo- oder Tiefdruckmaschinen,
die Wasserzufuhrrate in lithographischen Druckmaschinen, oder die
Temperatur in irgendeiner der obigen Maschinen, basierend auf den
Differenzen zwischen dem Produktions- und dem Referenzbild im Farbraum
S2 einzustellen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
die Druckeinstellungen durch ein automatisches Steuersystem 10,
allein durch den Druckmaschinenbediener, oder durch die Interaktion
zwischen dem automatischen Steuersystem 10 und dem Druckmaschinenbediener
vorgenommen werden. Auch kann das Sensorgerät 21 verwendet werden,
die Druckbahnen der Druckmaschine 11 direkt zu überwachen,
d.h. eine Erfassung während
des Druckes, oder die von einer Faltmaschine der Druckmaschine gesammelten
Ausdrucke zu überwachen,
d.h. eine Erfassung nach dem Druck. Falls die digitalen Bilder von
der Farbtrennverarbeitung oder die Film/Plattenbilder verfügbar sind,
kann das Bild der Referenzkopie im Sensorgerät 21 elektronisch
durch die vorwärts
gerichtete Übertragungsfunktion
Phi erzeugt werden. Die elektronisch erzeugte Referenz kann verwendet
werden, die Druckmaschine 11 einzustellen, um die Einrichtzeit
zu reduzieren.
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Die
Farbreproduktionsqualität
kann über
den gesamten Drucklauf, über
verschiedene Druckläufe
auf verschiedenen Druckmaschinen, oder zu unterschiedlichen Zeiten
aufrechtbehalten werden. Somit kann ein automatisches Farbreproduktionsregelsystem
gebildet werden, ohne ein zusätzliches
Farbsteuerkontrollfeld. Die Variation der Farbe, des Papiers und
anderer Druckparameter kann derart kompensiert werden, daß die gedruckten
Kopien die höchstmöglichen
Gesamtergebnisse beim Abgleich mit der Referenzkopie haben.
-
Wie
in 4 gezeigt, kann die Kamera oder der Sensor 22 mit
einem drehenden Filterteil 52 mit Filtern verbunden sein,
die lediglich die gewünschten
Farben F1, F2 und
F3, wie Rot, Grün und Blau, während der
Drehung durchlassen, so daß die
Kamera oder der Sensor 22 die Farben F1,
F2 und F3 nacheinander
oder getrennt vom bedruckten Material erfassen und aufnehmen, das
entweder dem vorliegenden Drucklauf oder dem Referenzdrucklauf entnommen
wird. Zusätzlich
kann das Filterteil 52 einen Infrarot(IR)-Filter F4 aufweisen, um die vom gedruckten Material
reflektierte Energie im Infrarotbereich zu erfassen und aufzunehmen.
Die von der Kamera oder dem Sensor 22 empfangene Information
von den Filtern kann im Computer oder der CPU zur Verwendung bei
der Bildung der gewünschten
Daten zum Steuern der Farben, wie zuvor diskutiert, aufgenommen werden.
-
In
einer anderen Ausführungsform,
wie in 5 gezeigt, kann die Kamera oder Sensor 22 ein
ladungsgekoppeltes Gerät
(CCD) mit eingebauten Filtern umfassen, die die vom gedruckten Material
reflektierte Lichtenergie in elektrische Energie in einer Bildkamera
umwandelt, d.h. F1, F2,
F3 und F4 (IR),
wie die verschiedenen Farben Rot, Grün und Blau im sichtbaren Bereich
und die Nahinfrarotenergie im Infrarotbereich, um die Information
dem Computer 30 zur Speicherung und Verarbeitung zuzuführen, wie
zuvor diskutiert.
-
Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der Kamera oder des Sensors 22 der vorliegenden Erfindung
ist in 6 dargestellt, in der gleiche Bezugszeichen gleiche
Teile bezeichnen. In diesem Ausführungsbeispiel
weist die Kamera oder der Sensor 22 einen Strahlteiler
auf, um das eingehende, vom bedruckten Material reflektierte Licht
in einen Infrarotstrahl für
eine erste CCD i, F1, wie Rot, für eine zweite
CCD 2, F2, wie Grün, für eine dritte CCD 3, und F3, wie Blau, für eine vierte CCD aufzuteilen.
In diesem Ausführungsbeispiel
können
geeignete Prismen, Linsen oder Spiegel verwendet werden, um die
Strahlteilung des Lichtes durchzuführen, damit die gewünschten
Farbeigenschaften in den verschiedenen ladungsgekoppelten Geräten erhalten
werden, um die Information an den Computer 30 zur Speicherung
und Verarbeitung im Computer 30 zu liefern, auf die zuvor beschriebene
Weise. Selbstverständlich
kann irgendeine andere geeignete Kamera oder Erfassungsgerät verwendet
werden, die gewünschten
Farben zu erhalten.
-
Somit
ist ein Steuersystem 10 für eine Druckmaschine 11 bereitgestellt,
das drei unterschiedliche Eigenschaften, wie Farben im sichtbaren
Bereich der elektromagnetischen Wellen und eine Eigenschaft im Infrarotbereich
des elektromagnetischen Spektrums für die gedruckten Farben sicherstellt.
Das Steuersystem 10 verwendet diese vier Eigenschaften
in einem Vierkanalgerät,
um die Druckfarben zur Verwendung in der Druckmaschine 11 anzugeben
und zu steuern.
-
Somit
können
die Farben von einem Bogen erfaßt
werden, der während
eines aktuellen Drucklaufs entnommen wird, und von einem Bogen,
der während
eines Referenzdrucklaufes entnommen wird, woraufhin die erfaßte Information
verwendet wird, um die Farbeinstellungen einer Druckmaschine 11 zu
modifizieren, um eine Wiederholbarkeit der gleichen Farben vom Referenzlauf
auf dem aktuellen Drucklauf zu erzielen. Auf diese Weise kann eine
konsistente Farbqualität
von der Druckmaschine 11 erzielt werden, unabhängig von
der Anzahl an Durchläufen,
nach Durchführung
des Referenzlaufes, und kann während
eines Drucklaufes kontinuierlich verwendet werden, falls gewünscht.
-
Es
hat sich als schwierig herausgestellt, das Volumen jeder Farbe zu
bestimmen, nachdem mehrere Farbschichten übereinander auf dem Papier
aufgetragen worden sind. Ein Farbtrennprozeß ist in der Lage, die individuellen
Farbvolumen zu bestimmen, um eine genaue Steuerung der Zufuhrrate
zu erzielen. Die Lösung für dieses
Problem ist nachstehend dargelegt.
-
Wie
in 1 gezeigt, enthält das bevorzugte Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung einen optischen Sensor 21 zum
Messen des Lichtreflektionswertes von einem bedruckten Bogen. Der
optische Sensor 21 weist vier unabhängige Kanäle auf, einschließlich Rot-,
Grün-,
Blau- und Nahinfrarot-(RGBI)-Kanäle auf. In
diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist der Sensor 21 eine Vierkanalkamera, die unter Verwendung einer
Dreikanalfarbkamera 22 und einer Einkanal-Schwarz/Weiß-Kamera 34 aufgebaut
sein kann, wie in 2 gezeigt. Jeder Kamerakanal
besteht aus einem zweidimensionalen ladungsgekoppelten Bildsensor
(CCD). Ein zweidimensionaler CCD besteht aus vielen Reihen und Spalten
an Detektionselementen, die normalerweise als Pixel bezeichnet werden.
Wenn ein Bild auf der Oberfläche
der CCD gebildet wird, stellt der an jeder Pixelstelle erhaltene
Kamerawert die vom entsprechenden kleinen Bereich auf dem Bogen 14 in
einem speziellen Wellenlängenbereich
reflektierte Lichtmenge dar. Herkömmlicherweise wird das Bild
auf dem Bogen 14 unter Anwendung einer Rasterdrucktechnik
gedruckt, die viele kleine in einem Gittermuster angeordneten Punkte enthält. Die
Rasterpunktdichte ist typischerweise 85 bis 100 Punkte pro Inch
für Zeitungen
und 130–200
Punkte per Inch für
kommerzielle Drucke. Das Rasterdruckpunkt-zu-Bildpixel-Verhältnis sollte
zwischen ein bis zwanzig Rasterdruckpunkte pro Pixel gewählt werden.
Unter dieser Bedingung kann die Punktgröße jeder der Prozeßfarben
als konsistent innerhalb jeder Pixelumgebung angesehen werden.
-
Zum
Bestimmen der Farbverteilung auf einer Kopie mit einem großformatigen
Bereich werden die folgenden Meß-,
Trenn- und Analyse-Vorgänge
angewandt. Zuerst wird dieser großformatige Bereich in viele kleine
Meßbereiche
aufgeteilt und die RGBI-Lichtreflektionswerte
von jedem dieser kleinen Bereiche mit dem Vierkanalsensor gemessen.
Dann wird eine Übertragungsfunktion
angewandt, um jeden Satz RGBI-Messungen in einen Satz Cyan-, Magenta-,
Gelb- und Schwarz-(CMYK)-Punktgrößenwerte
abzubilden. Diese Übertragungsfunktion
wird Farbtrennfunktion genannt. Diese Farbtrennfunktion wird bei
allen kleinen Bereichen nacheinander angewandt. Zuletzt kann die
Farbverteilung über
den gesamten Druckbereich erhalten werden, indem die CMYK-Punktgrößenwerte über alle
kleinen Bereiche kombiniert und analysiert werden.
-
Eine
wichtige Kenngröße ist die
Farbzonensammelpunktgröße, die
die Summe aller Punktgrößen über einer
speziellen Farbzone ist. Für
jede Farbzone kann die Bemittelte Farbzonenpunktgröße berechnet
werden, indem die Farbzonensammelpunktgröße durch die Gesamtpixelzahl
innerhalb der Farbzone geteilt wird.
-
Die
obigen Meß-,
Trenn- und Analyse-Vorgänge
können
an einer Referenzkopie angewandt werden. Dies erzeugt eine Farbtrennung
für die
Referenzkopie. Da eine Referenzkopie sehr wahrscheinlich dem Industriestandard
entspricht, unter dem die Farbtrennfunktion entwickelt worden ist,
geben die von einer Referenz erhaltenen CMYK-Punktgrößenwerte
die Filmpunktgröße und entsprechende
Farbe an. Unter Anwendung der Bemittelten Farbzonenpunktgröße kann
die Farbzufuhrrate jeder Farbzone so voreingestellt werden, daß der Produktausschuß weiter
vermindert werden kann. Ferner kann diese Bemittelt Farbzonenpunktgröße auch
von digitalen Bildern erhalten werden, die durch den Farbtrennprozeß im Vordruckraum
erzeugt werden. Somit kann die Farbzufuhrrate digital voreingestellt
werden, ohne daß ein
Film oder eine Platte hergestellt werden müssen.
-
Die
gleichen Meß-,
Trenn- und Analyse-Vorgänge
können
ebenfalls an einer Produktionskopie angewandt werden.
-
Für jede Farbzone
kann ein Punktgrößenverhältnis berechnet
werden, indem die Farbzonensammelpunktgröße der Produktionskopie durch
die Farbzonensammelpunktgröße der Referenz
geteilt wird. Dieses Punktgrößenverhältnis zwischen
der Produktionskopie und der Referenzkopie stellt das Farbvolumenverhältnis zwischen
diesen beiden Kopien an der speziellen Stelle dar. Daher kann dieses
Punktgrößenverhältnis verwendet
werden, die Farbzufuhrrateneinstellung zu bestimmen. Falls das Farbgrößenverhältnis zwischen
der Produktionskopie und der Referenzkopie beispielsweise 90% beträgt, wird
ungefähr
eine 10%-ige Farbzufuhrratenerhöhung
in dieser Farbzone benötigt.
Basierend auf den Ausgabeeigenschaften des Farbauftragszylinders
und der Art an verwendeten Verreibezylindern kann die Einstellmenge
des Farbzufuhrrateneinstellgerätes,
wie einer Farbzonenschraube, dann entsprechend bestimmt werden.
-
Die
oben erwähnte
Farbtrennfunktion kann aus einem Farbtestvordruck entwickelt werden.
Eine solcher Vordruck sollte genügend
Farbfelder enthalten, um die Eigenschaften des Farbwiedergabeprozesses
aufzuzeigen. Um die Farbe jeder Druckfarbe zu zeigen, sollten einfarbige
Felder einbezogen werden. Um die Eigenschaften der Tonwertzunahme
bei Druck zu zeigen, sollten individuelle Farbfelder mit unterschiedlichen Punktgrößen einbezogen
werden. Es sollten auch mehrfarbige Überdrucke einbezogen werden,
um den Farbannahmeeffekt bzgl. der unterschiedlichen Farbkombinationen
und Punktgrößen aufzuzeigen.
Die Anzahl an in einem Farbtestvordruck enthaltenen Farbfelder liegt
typischerweise im Bereich von 100 bis 10000, abhängig von der erforderlichen
Genauigkeit und der verfügbaren
Rechenleistung. Druckqualitätssteuerkontrollfelder
sollten auch verwendet werden, sicherzustellen, daß dieser
Farbtestvordruck entsprechend einem anwendbaren Industriestandard
gedruckt wird. Das Substrat des Farbtestvordruckes sollte so ausgewählt werden,
daß es
das für
die normale Produktion verwendete Papier so nah wie möglich wiedergibt.
Es gibt einige Möglichkeiten,
diesen Farbtestvordruck zu layouten. Beispielsweise können Farbfelder
mit ähnlichen
Farbtönen
zusammengruppiert werden, so daß die
Farbvariationen bzgl. der Punktgrößenänderungen leicht aufgezeigt
werden können.
Falls jedoch die Punktgrößenverteilung über den
gesamten Farbtestvordruck nicht gleichmäßig ist, können Probleme mit dem Tintenmangel
und anderen ungleichmäßigen Farbfilmdicken
stärker
bemerkbar werden. Um die Ungleichmäßigkeit der Farbfilmdicke über dem
gesamten bedruckten Bogen zu minimieren, wird bevorzugt, daß die Farbfelder
zufällig
angeordnet werden, um irgendwelche bemerkbaren Besonderheiten zu
eliminieren. 13 zeigt einen Farbtestvordruck
mit 435 zufällig
zugeordneten Farbfeldern, die in 29 Spalten und 15 Reihen angeordnet
sind. Steuerkontrollfelder oben und um die Farbfelder herum werden
für Qualitätssteuerungszwecke
während
des Druckens verwendet.
-
Nachdem
dieser Testvordruck basierend auf einem anwendbaren Industriestandard
gedruckt worden ist, wird eine Vierkanalkamera zur Aufnahme des
Grafikbildes verwendet. Die RGBI-Reflektionswerte, die durch Rot-,
Grün-,
Blau- und Infrarot-Kamerawerte dargestellt werden, werden für jedes
der Farbfelder erhalten und mit ihrer entsprechenden CMYK-Punktgröße gepaart,
um eine Datenliste zu bilden. Die Beziehung zwischen dem RGBI-Reflektionswert
und der CMYK-Punktgröße kann
entweder als mathematische Formel, als Datennachschlagetabelle oder
als Kombination aus Formel und Datennachschlagetabelle beschrieben werden.
Für diesen
Zweck können
viele Regressions- und Kurvenanpassungsverfahren angewandt werden.
-
Die
nachfolgenden bevorzugten Farbtrennformeln umfassen einen Satz Polynome
mit mehreren Variablen:
wobei
CDOT(r, g, b,
Ir), MDOT(r, g, b, Ir), YDOT(r, g, b, Ir) und
KDOT(r, g, b,
Ir) die Punktgröße für Cyan,
Magenta, Gelb bzw. schwarze Farbe sind,
P
1,
P
2, P
3 und P
4 positive ganze Zahlen sind, und P
1, P
2 und P
3 normalerweise größer als 16 sind,
d
10, d
20, d
30, d
40, d
1i, d
2i, d
3i und d
4i Koeffizienten
sind,
s
1i, t
1i,
u
1i und v
1i ganze
Zahlen und nicht gleichzeitig Null sind,
s
2i,
t
2i, u
2i und v
2i ganze Zahlen und nicht gleichzeitig Null
sind,
s
3i, t
3i,
u
3i und v
3i ganze
Zahlen und nicht gleichzeitig Null sind, und
s
4i,
t
4i, u
4i und v
4i ganze Zahlen und nicht gleichzeitig Null
sind, und
r, g, b und Ir entweder die gemessenen Reflektionswerte
für das
rote (R), grüne
(G), blaue (B) bzw. Infrarot(I)-Spektrum
oder Funktionen der gemessenen Reflektionswerte für das rote
(R), grüne
(G), blaue (B) bzw. Infrarot(I)-Spektrum
sind.
-
Nachfolgend
ist ein Beispiel eines Satzes an Trennformeln gegeben, der unter
Verwendung eines linearen Regressionsprozesses mehrerer Variablen
entwickelt worden ist.
CDOT = –433.17548673
+2491.30328987·(Log(Rcam))
–1481.00711099·(Log(Rcam))^2
+240.09837541·(Log(Rcam))^3
–13.91241061·(Log(Rcam))^4
+7836.93620476·(Log(Gcam))
–2824.13796044·(Log(Gcam))^2
+378.67959513·(Log(Gcam))^3
–18.83326312·(Log(Gcam))^4
–295.59911608·(Log(Bcam))
+48.11993348·(Log(Bcam))^2
–0.41936097·(Log(Bcam))^4
–8578.33708329·(Log(IRcam))
+2618.11129503·(Log(IRcam))^2
–404.00854644·(Log(IRcam))^3
+22.88802460·(Log(IRcam))^4
+292.14257318·(Log(Rcam))·(Log(Gcam))
+262.50449778·(Log(Rcam))·(Log(IRcam))
+305.82104547·(Log(Gcam))·(Log(IRcam))
–0.96894478·(Log(Rcam))·(Log(Bcam))·(Log(IRcam))
–63.01416465·(Log(Rcam))·(Log(Gcam)·(Log(IRcam))
+0.32429862·(Log(Rcam))·(Log(Gcam))·(Log(Bcam))·(Log(IRcam))
MDOT
= –12334.31917052
+14630.87291564·(Log(Rcam))
–5531.55322859·(Log(Rcam))^2
+749.90316256·(Log(Rcam))^3
–7.79745086·(Log(Rcam))^5
+0.05858543·(Log(Rcam))^7
+7515.63313724·(Log(Gcam))
–3566.86465954·(Log(Gcam))^2
+555.72344029·(Log(Gcam))^3
–31.85438300·(Log(Gcam))^4
–329.06023035·(Log(Bcam))
–427.79704317·(Log(Bcam))^2
+66.87777635·(Log(Bcam))^3
–7973.82988660·(Log(IRcam))
+2239.76697190·(Log(IRcam))^2
–377.63525808·(Log(IRcam))^3
+22.81591892·(Log(IRcam))^4
+647.01442332·(Log(Rcam))·(Log(Gcam))
–17.92388312·(Log(Gcam))^2·(Log(IRcam))
+901.93931832·(Log(Bcam))·(Log(IRcam))
–102.06091133·(Log(Bcam))^2·(Log(IRcam))
+11.70635047·(Log(Gcam))·(Log(Bcam))·(Log(IRcam))
–83.05549291·(Log(Rcam))·(Log(Gcam))·(Log(IRcam))
–0.67157246·(Log(Rcam))·(Log(Gcam))·(Log(Bcam))·(Log(IRcam)).
YDOT
= –63036.63565327
+916.77640921·(Log(Rcam))
–588.79835446·(Log(Rcam))^2
+47.29849587·(Log(Rcam))^3
+9953.03559260·(Log(Gcam))
+2543.83493378·(Log(Gcam))^2
+261.01788344·(Log(Gcam))^3
–1.13441058·(Log(Gcam))^5
+55977.29244680·(Log(Bcam))
–24901.48375550·(Log(Bcam))^2
+5141.17380970·(Log(Bcam))^3
–444.81776530·(Log(Bcam))^4
+1.48145507·(Log(Bcam))^6
+1555.00298597·(Log(IRcam))
–595.02012458·(Log(IRcam))^2
+38.53305316·(Log(IRcam))
+158.20315462·(Log(Rcam))·(Log(Bcam))
+169.79371748·(Log(Rcam))·(Log(Gcam))
+282.53365359·(Log(Rcam))·(Log(IRcam))
–844.99769889·(Log(Bcam))·(Log(Gcam))
+104.41497912·(Log(Bcam))·(Log(IRcam))
+166.71071444·(Log(Gcam))·(Log(IRcam))
–15.69614927·(Log(IRcam))·(Log(Rcam))^2
+115.32357065·(Log(Gcam))·(Log(Bcam))^2
–6.73462248·(Log(Rcam))·(Log(Gcam))·(Log(Bcam))·(Log(IRcam))
KDOT
= 390.5398046
–68.23711294·(Log(IRcam))
–7.8477893·(Log(IRcam))^2
+1.27058861·(Log(IRcam))^3.
+1.6835166·(Log(Rcam))
+1.2878716·(Log(Gcam))
–0.96497856·(Log(Bcam))
-
In
diesen Formeln sind CDOT, MDOT, YDOT und KDOT Punktgrößen der
Prozeßfarben.
Rcam, Gcam, Bcam und IRcam sind Kamerawerte jedes Kamerakanals. "Log" bezeichnet die logarithmische
Funktion. Ein "^"-Zeichen bezeichnet
die Potenzfunktion. Beispielsweise stellt (Log(IRcam))^2 das Quadrat
des Logarithmus des Infrarotkamerawertes dar.
-
In
jeder Formel kann eine Gruppe an Termen, die lediglich von einer
Variable (Kamerawert) abhängen, vorberechnet
und als Nachschlagetabelle implementiert werden. Beispielsweise
hängen
die folgende Konstante und die folgenden vier "Log(Rcam)"-Terme
–433.17548673
+2491.30328987·(Log(Rcam))
–1481.00711099·(Log(Rcam))^2
+240.09837541·(Log(Rcam))^3
–13.91241061·(Log(Rcam))^4
in
der CDOT-Formel lediglich vom Rotkamerawert ab. Daher ist es zweckmäßig, diese
Terme getrennt für
alle möglichen
Rotkamerawerte zuvor zu berechnen und die Ergebnisse in einer Nachschlagetabelle
zu speichern. Wenn so viele Nachschlagetabellen wie möglich verwendet
werden, kann die zum Auftrennen eines Bildes benötigte Verarbeitungszeit stark
reduziert werden.
-
Da
der Farbtestvordruck genügend
Farbfelder enthält,
um viele wichtige Eigenschaften des Druckvorganges darzustellen,
können
diese Farbtrennformeln die Rot-, Grün-, Blau- und Infrarot-Kamerawerte
genau in Cyan-, Magenta-, Gelb- und Schwarz-Farbpunktgrößenwerte
umwandeln. In diesen Formeln sind die Punktgrößenwerte explizit als abhängige Variablen
ausgedrückt.
Daher besteht kein Bedarf mehr, die nicht-linearen simultanen Gleichungen mehrerer
Variablen zu lösen.
Da viele Terme dieser Formeln vorberechnet und als Nachschlagetabellen
implementiert sind, kann die zum Berechnen dieser Formel benötigte Zeit
stark reduziert werden.
-
Die
Genauigkeit des Farbtrennprozesses und der Farbzufuhrrateneinstellung
hängt stark
von der Genauigkeit der von den Vierkanalsensoren gemessenen Lichtreflektionswerte
ab. Gewöhnlich
wird die Leistungsfähigkeit,
wie die Genauigkeit, Wiederholbarkeit und Auflösung des Detektionsgeräts nach
nicht-funktionellen Gründen
bestimmt, wie Kosten des Sensors. Um die von dieser Art einer möglichen
Hardware-Limitierung verursachten Schwierigkeiten zu bewältigen,
können
die folgenden Verfahren angewandt werden, um die Steuergenauigkeit
der Farbzufuhrrate zu erhöhen.
-
Es
ist üblich,
daß der
Reflektionsgrad eines dunklen Bereiches auf einem kommerziellen
Druck geringer als 1% (Dichte >2)
ist. Um einen solchen dunklen Bereich zuverlässig zu messen, sollte das
Signal-zu-Rausch-Verhältnis
der Vierkanalsensoren größer als
1000:1 oder 60 db sein. Dies ist unter Berücksichtigung der Kameras, die
z.Zt. am Markt erhältlich
sind, eine hohe Anforderung. Normalerweise ist bei Verwendung einer
analogen 8-Bit-Kamera das Signal-zu-Rausch-Verhältnis
der RGBI-Lichtreflektionswerte, die für die Farbtrennung bereitgestellt
werden, lediglich etwa 100:1 oder 40 db. Daher wird die Messung
von einem dunklen Bereich weniger zuverlässig. Um die erforderliche
Genauigkeit der Farbzufuhrrateneinstellung aufrechtzuerhalten, wird
empfohlen, daß dunkle
Bereiche mit einer starken Farbdeckung ausgeblendet und daher nicht zum
Verhältnis
beitragen werden sollten, wenn andere hellere Farbdeckungsbereiche
innerhalb der gleichen Farbzone für Farbsteuerungszwecke verfügbar sind.
-
Die
Ausrichtung und Synchronisation unter den Vierkanalkanälen ist
ebenso wichtig. Falls irgendein Kanal nicht mit den anderen Kanälen synchronisiert
ist, tritt ein Trennfehler auf. Dieser Fehlertyp macht sich stärker in
der Nähe
von scharfen Rändern
bemerkbar, bei denen sich die Farbpunktgröße schnell ändert. Glücklicherweise enthalten die
meisten gedruckten Bilder eine Menge räumlich niederfrequenter Merkmale. Daher
ist dieser Randeffekttyp in den meisten Situationen tolerierbar.
Wenn nicht, können
scharfe Ränder,
bei denen die Farbpunktgröße sich
schnell ändert,
aus dem entsprechenden Farbbild ausgeblendet werden.
-
Die
Ausrichtung zwischen einer Produktionskopie und einer Referenzkopie
ist auch sehr wichtig. Manchmal kann eine Produktionskopie unter
dem Kamerablickfeld in einer Position angeordnet werden, die sich
von der von einer Referenzkopie eingenommenen Position unterscheidet,
wenn deren Bild aufgenommen wird. Das folgende Verfahren kann dazu
verwendet werden, das Produktionsbild mit dem Referenzbild wieder auszurichten.
Zuerst werden eine Vielzahl Objektmodelle im Referenzbild definiert
und es wird die Position jedes Modells im Referenzbild aufgezeichnet.
Dann werden die entsprechende Position dieser Objektmodelle im Produktionsbild
gesucht. Es können
Bildverschiebungsfunktionen, wie eine bilineare Verschiebungsfunktion,
definiert werden, die Produktionskopie wieder automatisch mit der
Referenzkopie auszurichten.
-
Die
vorstehende detaillierte Beschreibung dient lediglich der Klarstellung
und dem Verständnis,
und daraus sollten keine unnötigen
Einschränkungen
abgeleitet werden, da Modifikationen dem Durchschnittsfachmann selbstverständlich sind.
-
Figurenlegende
-
1
-
- 4 Channel Sensor – Vierkanalsensor
- Data Converter – Datenwandler
- Ink Control – Farbsteuerung
- Press – Druckmaschine
-
2
-
- Computer – Computer
- Light – Licht
- Cameras – Kameras
- Light – Licht
-
3
-
- Ink Presetting – Farbvoreinstellung
- Press – Druckmaschine
- Ink Control Process – Farbsteuerprozeß
- Ink Adjustment – Farbeinstellung
- Ink Separation Process – Farbtrennprozeß
- 4 Channel Sensor – Vierkanalsensor
- Compare – Vergleiche
- Ink Separation Process – Farbtrennprozeß
- 4 Channel Sensor – Vierkanalsensor
- Reference Print – Referenzdruck
- Live or Current Print – Direkter
oder aktueller Druck
-
5
-
- Camera: Single CCD with Built in Filters – Kamera:
Einzel-CCD mit eingebauten Filtern
-
6
-
-
7
-
- Yellow Density – Gelbdichte
- Magenta Density – Magentadichte
- Black Visual Density – Dichte
vom sichtbaren Schwarz
- Cyan Density – Cyandichte
- Dot Area – Punktfläche
- IR Pass Band – IR-Durchlaßband
- Cyan – Cyan
- Magenta – Magenta
- Yellow – Gelb
- Black – Schwarz
- IR Reflection – IR-Reflektion
-
8
-
- Electromagnetic Spectrum – Elektromagnetisches Spektrum
- Visible – Sichtbar
- Near IR – Nah-IR
- Intermediate IR – Zwischen-IR
- Far IR – Fern-IR
- Violet – Violett
- Red – Rot
- Nanometers – Nanometer
-
9
-
- Ink Space – Farbraum
- Sensor Space – Sensorraum
-
10
-
- Copy – Kopie
- Sensor Device – Sensorgerät
- Sensor Space (4-Dimensional Vektor) – Sensorraum (4-dimensionaler
Vektor)
- Reverse Transfer Function – Inverse Übertragungsfunktion
- Forward Transfer Function – Vorwärts gerichtete Übertragungsfunktion
- Ink Space (4-Dimensional Vector) – Farbraum (4-dimensionaler
Vektor)
-
11
-
- Production Copy – Produktionskopie
- Reference Copy – Referenzkopie
- Press Control – Druckmaschinensteuerung
- Ink Key Adjust – Farbzonenschraubeneinstellung
- Water Adjust – Wassereinstellung
-
12
-
- Camera Field of View – Kamerablickfeld
- Reference Copy – Referenzkopie
- Translated and Rotated – Verschobene
und rotierte
- Production Copy – Produktionskopie