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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Haftung zwischen
einem Fluorpolymer und einem Kohlenwasserstoffsubstrat. Das Verfahren
beinhaltet den Schritt des Dehydrofluorierens des Fluorpolymers.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Fluor
enthaltende Polymere oder Fluorpolymere, einschließlich Fluorelastomere
und Fluorcarbonkunststoffe sind eine wichtige Klasse handelsüblicher
Materialien. Fluorpolymere sind dafür bekannt, chemische Trägheit (chemische
Beständigkeit),
hohe thermische Stabilität,
Brauchbarkeit bei hohen Temperaturen und Festigkeit und Flexibilität bei sehr
niedrigen Temperaturen aufzuweisen.
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Geeignete
Fluorpolymere beinhalten Fluorelastomere und Fluorcarbonkunststoffe.
Geeignete Fluorelastomere können
interpolymerisierte Einheiten enthalten, abgeleitet von olefin ungesättigten
Monomeren, wie etwa Monomere von Vinylidenfluorid, Hexafluorpropylen,
Tetrafluorethylen usw. Diese Fluorelastomere sind von besonderer
Nützlichkeit
bei Hochtemperaturanwendungen, wie etwa Dichtungsmanschetten und
Verkleidungen. Fluorcarbonkunststoffe, besonders jene, die interpolymerisierte
monomere Einheiten enthalten, abgeleitet von Chlortrifluorethylen,
Tetrafluorethylen, Hexafluorpropylen und Vinylidenfluorid, haben
zahlreiche elektrische, mechanische und chemische Anwendungen. Beispielsweise
sind diese Fluorcarbonkunststoffe in Kabeln, elektrischen Komponenten,
Dichtungen, solide und ausgekleidete Rohre, und pyroelektrische
Detektoren geeignet.
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Da
Fluorpolymere häufig
teuer sind, werden diese Materialien häufig in Form einer verbundenen
Mehr schichtstruktur verwendet, die die Menge an Fluorpolymer reduziert,
die erforderlich ist, um die Struktur zu produzieren. Bei der Fertigung
dieser Verbundstrukturen kann es erforderlich sein, dass das Fluorpolymer
an ein oder mehrere auf Kohlenwasserstoff basierenden Substrate
gebunden ist, die fluoriert sein können oder nicht. Bei der Kombination
der fluorierten Schichten und der Kohlenwasserstoffschichten werden
somit die nützlichen
Eigenschaften jedes Materialtyps ausgenützt, d. h. die fluorierte Schicht
kann eine dünne,
flexible Materialschicht sein, die chemische Beständigkeit
und/oder Dampfsperre-Eigenschaften bereitstellt, während die Kohlenwasserstoffsubstratschicht
die gewünschte
Festigkeit und/oder Flexibilität
bereitstellen kann, und eine substanzielle Kostenreduktion.
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Eine
Vielzahl von Verfahren wurde verwendet, um die Bindungsfestigkeit
zwischen einer fluorierten Polymerschicht und einer Kohlenwasserstoffsubstratschicht,
wie etwa einer Polyamid- oder Polyolefinschicht zu erhöhen. Zum
Beispiel kann eine Haftschicht zwischen zwei Schichten eingefügt werden.
Ein Defizit beim Einfügen
einer Haftschicht ist, dass dies die Kompliziertheit des Fertigungsverfahrens
aufgrund des zusätzlichen
Schritts zum Aufbringen des Haftmittels erhöht. Alternativ können eine
oder beide fluorierte Schichten oder Kohlenwasserstoffschichten
verschiedenen Oberflächenbehandlungen
ausgesetzt werden, zum Beispiel Korona-, Flammen- oder Plasmaentladungsbehandlung.
Ein Defizit dieser Arten von Oberflächenbehandlung ist, dass sie
häufig
temporär
sind und mit der Zeit eine Schichtentrennung des Produkts während der
Verwendung stattfinden kann.
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Die
US-Patentschrift 4,740,562 betrifft ein Verfahren zur Oberflächenmodifikation
von Objekten, die aus Polyvinylidenfluorid hergestellt sind. Dieses
Verfahren umfasst das Dehydrofluorieren der Oberfläche der Objekte
mit einer Ätzlösung, die
Alkalimetallhydroxide oder Alkoholate enthält. Die Lehre der US-Patentschrift 4,740,562
ist speziell für
die Produktion von Verbundstrukturen oder Laminaten geeignet. Es
wird jedoch empfohlen, dass die Ätzwirkung
durch das nachfolgende Aufbringen eines haftungsfördernden
Polymerharzes unterstützt
wird.
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Die
Patentschrift JP-A-61/007337 betrifft ein Verfahren zur Formung
einer Haftschicht in Fluor enthaltenden Filmen, das die Dehydrofluorierung
unter Verwendung einer wässrigen
alkalischen Lösung
umfasst. Die Produkte haften jedoch unter Verwendung eines Expoxidharzes
aneinander.
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Die
Haftungs-Bindungsfestigkeit zwischen einem Fluorpolymer und einem
Kohlenwasserstoffsubstrat kann auch durch chemische Modifizierung
des Fluorpolymers oder des Kohlenwasserstoffsubstrats erhöht werden;
d. h. die Zugabe von haftungsfördernden
aufgepfropften Substituenten zu einem oder mehreren des Fluorpolymers
oder Kohlenwasserstoffsubstrats. Zum Beispiel kann, im Falle des
Fluorpolymers, dieses mit einem Amin, einer Hydroxylgruppe, einer
einem gepfropften freien Radikal usw. reagiert werden, um ein Fluorpolymer
zu produzieren, das einen aufgepfropften Substituenten umfasst,
der mit dem Kohlenwasserstoffsubstrat reagiert. Obwohl solche haftungssteigernden
Substituenten tatsächlich
zu einer verbesserten Haftung zwischen dem Fluorpolymer und einem
Kohlenwasserstoffsubstrat führen
können,
können
die aufgepfropften Substituenten (entweder auf dem Fluorpolymer
oder auf dem Kohlenwasserstoffsubstrat) auch unerwünschte Wirkungen
auf die physikalischen Eigenschaften des Fluorpolymers oder Kohlenwasserstoffsubstrats
haben. Indem das Fluorpolymer zum Beispiel durch die Zugabe von
haftungsfördernden
Gruppen modifiziert wird, wird die Konzentration an Fluoratomen
auf dem Fluorpolymer reduziert. Als Folge kann die chemische Trägheit des
Fluorpolymer und dessen Fähigkeit
zur chemischen Beständigkeit
negativ beeinflusst werden. Außerdem können wichtige
physikalische und/oder mechanische Eigenschaften eines Fluorpolymers
oder eines Kohlenwasserstoffsubstrats, einschließlich Schmelzpunkt, Glasübergangstemperatur
und/oder Löslichkeit,
durch die Zugabe von haftungsfördernden
Gruppen beeinflusst werden. Diese Veränderungen der chemischen Trägheit und/oder
der physikalischen und mechanischen Eigenschaften können die
Endeigenschaften von Gegenständen
negativ und signifikant beeinflussen, die aus diesen modifizierten
Fluorpolymeren und/oder Kohlenwasserstoffsubstraten hergestellt
wurden, und sollten bevorzugt vermieden werden. Somit wäre es nützlich,
ein Verfahren zur Schaffung oder Steigerung einer Haftungsbindung
zwischen einem Fluorpolymer und einem Kohlenwasserstoffsubstrat,
ohne die Zugabe von aufgepfropften, haftungsfördernden Gruppen zum Fluorpolymer
oder dem Kohlenwasserstoffsubstrat, bereitzustellen.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Schaffung oder Erhöhung der
Bindungsfestigkeit zwischen einem Fluorpolymer und einem Kohlenwasserstoffsubstrat
bereit. Das Verfahren stellt eine Haftung zwischen einem Fluorpolymer
und einem Kohlenwasserstoffsubstrat basierend auf der Einführung von
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Ungesättigtheit
in die Fluorpolymer-Hauptkette bereit; es ist keine weitere chemische
Modifikation erforderlich. Das Verfahren erfordert keine Zugabe
von aufgepfropften haftungsfördernden
Substituenten auf das Fluorpolymer, was sich negativ auf die physikalischen
und mechanischen Eigenschaften des Fluorpolymers auswirken kann.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erhöhung der
Bindungsfestigkeit zwischen einem Fluorpolymer und einem Kohlenwasserstoffsubstrat
bereit. Das Verfahren umfasst die Schritte des Bereitstellens eines
Fluorpolymers, und das Dehydrofluorieren des Fluorpolymers nach
einem Dehydrofluorierungsverfahren, dass Ungesättigtheit des Fluorpolymers
produziert, aber weitgehend nicht dazu führt, dass gepfropfte Substituenten
in das Fluorpolymer eingeführt
werden müssen.
Das zuvor dehydrofluorierte Fluorpolymer wird dann mit dem Kohlenwasserstoffsubstrat
durch ein Laminationsverfahren oder durch ein Mehrschichtextrusionsverfahren
kontaktiert. Das dehydrofluorierte Fluorpolymer ist ausreichend
dehydrofluoriert, um die Bindungsfestigkeit zwischen dem dehydrofluorierten
Fluorpolymer und dem Kohlenwasserstoffsubstrat im Vergleich mit
einem Fluorpolymer, das nicht dehydrofluoriert ist, zu erhöhen.
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Das
Kohlenwasserstoffsubstrat kann bevorzugt ein weitgehend nicht fluoriertes
Polyamid, Polyurethan, Polyimid, Polyolefin oder carboxyl-, anhydrid-,
oder imidfunktionelles Polyolefin umfassen. Es ist nicht erforderlich,
dass das Kohlenwasserstoffsubstrat haftungsfördernde Verbindungen wie etwa
Di- oder Polyaminverbindungen enthält.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Mehrschichtgegenstand,
der ein dehydrofluoriertes Fluorpolymer in Kontakt mit einem Kohlenwasserstoffsubstrat
enthält.
Das Fluorpolymer enthält Kohlenstoff-Kohlenstoff-Ungesättigtheit,
aber keine aufgepfropften haftungsfördernden Gruppen. Aufgrund der
Ungesättigtheit
in dem Fluorpolymer gibt es eine verbesserte Bindungsfestigkeit
zwischen dem Fluorpolymer und dem Kohlenwasserstoffsubstrat, verglichen
mit einem Mehrschichtgegenstand, der aus einem nicht dehydrofluorierten
Fluorpolymer hergestellt ist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Fluorpolymere,
die für
die vorliegende Erfindung geeignet sind, können alle Fluorpolymere sein,
die dem Fluorpolymerfachmann als geeignet bekannt sind, und die einer
Dehydrofluorierung unterzogen werden können, um ein Fluorpolymer mit
einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Ungesättigtheit
im Fluorpolymer zu produzieren. Fluorpolymere, die sich als empfänglich für die Dehydrofluorierung
herausgestellt haben, beinhalten jene, die ein kohlenstoffgebundenes
Fluoratom benachbart zu einem kohlenstoffgebundenen Wasserstoffatom
enthalten, wie durch die folgende Struktursequenz dargestellt:
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In
Formel 1 können
X und X' jeweils
unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe, wie etwa
eine Fluoralkylgruppe sein. Um jedoch die Dehydrofluorierung zu
erleichtern, ist es bevorzugt, dass ein kohlenstoffgebundenes Wasserstoffatom,
das zu dem kohlenstoffgebundenen Fluoratom benachbart ist, bis zu
einem gewissen Grad azid ist. Die kann erreicht werden, indem bereitgestellt
wird, dass mindestens eines von X oder X' eine elektronenziehende Gruppe, wie
etwa Fluor, eine Fluor enthaltende Alkyl- oder Alkoxygruppe (z.
B. Trifluormethyl, Pentafluorethyl usw.), eine Nitrilgruppe oder
jede andere geeignete elektronenziehende Gruppe ist. Bevorzugt sind
eine oder mehrere der X- oder X'-Gruppen
perfluoriert, und wenn sie nicht perfluoriert sind, sollten die
Fluoratome so nah wie möglich
an der Hauptkette des Fluorpolymers liegen, z. B. sollten alle Wasserstoffatome
an Kohlenstoffatomen hängen,
die von der Polymerhauptkette entfernt sind: -CF2CF2H, -CF2CF2CF2H usw.
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Geeignete
Fluorpolymere können
hergestellt werden durch Polymerisation oder Copolymerisation olefin
ungesättigter
Monomere. Um ein Fluorpolymer mit der Struktursequenz von Formel
1 zu produzieren, müssen
das Monomer und/oder die Comonomere sowohl kohlenstoffgebundene
Fluoratome als auch kohlenstoffgebundene Wasserstoffatome enthalten.
Zum Beispiel können
geeignete Fluorpolymere Homopolymere sein, hergestellt aus ungesättigten
Fluorkohlenwasserstoffmonomeren, oder geeignete Fluorpolymere können Copolymere
sein, abgeleitet von vollfluorierten ungesättigten Monomeren, die mit
einem oder mehreren Wasserstoff enthaltenden ungesättigten
Monomeren copolymerisiert sind – d.
h. ein Fluorkohlenwasserstoffmonomer und/oder ein nicht fluoriertes
Monomer.
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Beispiele
für geeignete
olefin ungesättigte
Monomere beinhalten Hexafluorpropylen (HFP), Tetrafluorethylen (TFE),
Vinylidenfluorid (VDF), Chlortrifluorethylen (CTFE), 2-Chlorpentafluorpropen,
Perfluoralkylvinylether, z. B. CF3OCF=CF2 oder CF3CF2OCF=CF2, 1-Hydropentafluorpropen,
Hydropentafluorpropen, Dichlordifluorethylen, Trifluorethylen, 1,1-Dichlorfluorethylen,
und Perfluor-1,3-dioxole, wie etwa jene, die in der US-Patentschrift Nr.
4,558,142 (Squire) beschrieben sind, und fluorfreie, olefin ungesättigte Alkylenmonomere, wie
etwa Ethylen, Propylen, Butylen usw. Fluor enthaltende Diolefine
können
ebenfalls geeignet sein, einschließlich Diolefine, wie etwa Perfluordiallylether
und Perfluor-1,3-butadien.
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Die
olefin ungesättigten
Monomere, die verwendet werden, um das Fluorpolymer zu produzieren,
können
ferner copolymerisiert werden mit Jod oder Brom enthaltenden Vernetzungsmonomeren,
um ein härtbares Peroxidpolymer
herzustellen. Geeignete Vernetzungsmonomere beinhalten terminal
ungesättigte
Monoolefin mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie etwa Bromdifluorethylen,
Bromtrifluorethylen, Jodtrifluorethylen und Brom-3,3,4,4-Tetrafluor-buten-1.
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Die
olefin ungesättigten
Monomere oder Comonomere können
polymerisiert werden, um durch Verfahren, die dem Fluorpolymerfachmann
bekannt sind, ein Fluorpolymer herzustellen. Im Allgemeinen können olefin
ungesättigte
fluorierte Monomere mit nicht fluorierten Olefinmonomeren in wässrigen
kolloidalen Dispersionen polymerisiert und optional copolymerisiert
sein. Die Dispersionen enthalten typischerweise einen wasserlöslichen
Initiator, wie etwa Ammonium- oder Alkalimetallpersulfate oder Alkalimetallpermanganate,
die freie Radikale produzieren, und einen oder mehrere Emulgatoren,
wie etwa die Ammonium- oder Alkalimetallsalze der Perfluoroctansäure. Vergleiche
zum Beispiel die US-Patentschrift Nr. 4,335,238.
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Geeignete
Fluorpolymere sind ebenfalls im Handel erhältlich, zum Beispiel von Dyneon
LLC, St. Paul Mn., unter den Markennamen THV 200, THV 230, THV 500,
THV 530, FluorelTM (HFP/VDF), Fluorel-IITM (TFE/PP/VDF) und Kel-FTM KF-800,
Fluorelastomer von Elf Atochem North America Inc., unter den Markennamen
KynarTM 740, 2800, 9301; von Kureha Chemical
Co. unter dem Markennamen KF Polymer; von Daikin America, Inc. unter
dem Markennamen Neofluron VDF; von Central Glass unter dem Markennamen
Cefral SoftTM G-150 und von Asahi Glass
Co., Ltd. unter dem Markennamen AFLASTM 200.
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Das
Fluorpolymer kann dehydrofluoriert werden durch jedes Verfahren,
dass ausreichend Kohlenstoff-Kohlenstoff-Ungesättigtheit des Fluorpolymers
bereitstellt, um eine erhöhte
Bindungsfestigkeit zwischen dem Fluorpolymer und einem Kohlenwasserstoffsubstrat
zu schaffen. Bevorzugt wird das Dehydrofluorierungsverfahren keine
signifikante Menge an gepfropften Substituenten in das Fluorpolymer
einführen.
Mit "eine signifikante
Menge" ist zum Beispiel
eine Menge gemeint, die größer als
2 Molprozent ist, basierend auf der Anzahl der interpolymerisierten
monomeren Einheiten, die das dehydrofluorierte Fluorpolymer umfassen.
Bevorzugt werden weniger als 1 Molprozent haftungsfördernde
Gruppen während
der Dehydrofluorierung auf das fluorierte Polymer aufgepfropft,
z. B. weniger als 0,5, 0,2 oder 0,1 Molprozent, basierend auf der
Gesamtanzahl der interpolymerisierten Polymeren Einheiten, die das
dehydrofluorierte Fluorpolymer umfassen. In Falle des Dehydrofluorierens
des Substanzfluorpolymers wird die Einführung von weniger als einer
signifikanter Menge von aufgepfropften Substituenten auf das Fluorpolymer
bevorzugt die messbare Menge der physikalischen oder mechanischen
Eigenschaften des Fluorpolymers nicht verändern.
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Dem
Fluorpolymerfachmann sind viele geeignete Dehydrofluorierungsverfahren
bekannt. Zum Beispiel kann die Dehydrofluorierung des Substanzfluorpolymers
durch Lösemittel-basierte
Verfahren erreicht werden, wobei ein Fluorpolymer in einer Lösung eines
organischen Lösemittels
gelöst
wird. Ein basisches Reagens wird der Lösung zugefügt, um die Dehydrofluorierung,
optional in Gegenwart eines Phasentransferkatalysators, auszulösen. Typische
Lösemittel
beinhalten Tetrahydrofuran, Methylisobutylketon, Methylethylketon,
Aceton, n,n-Dimethylformamid, Dimethylacetamid usw. Vergleiche zum
Beispiel die US-Patentschriften mit den Nr. 3,507,844,4,742,126,
und 4,758,618. Alternativ kann die Dehydrofluorierung in einem zweiphasigen
Lösemittelverfahren
erreicht werden, wobei das Fluorpolymer in einem organischen Lösemittel
gelöst
wird, und diese Lösemittelphase
wird mit einer wässrigen
Phase gemischt, die ein Alkalimetallhydroxid und einen Phasetransferkatalysator
enthält.
Vergleiche US-Patentschrift Nr. 4,742,126. Gemäß einem weiteren Verfahren
können
dehydrofluorierte Fluorpolymere durch trockene Substanzdehydrofluorierungsverfahren
dehydrofluoriert werden, das unter Fachleuten als "reaktive Extrusionsverfahren" bezeichnet wird.
Mit diesen Verfahren wird die Dehydrofluorierung durch ein trockenes
basischen Verfahrens, unter Verwendung z. B. eines Extruders oder
eines Schalenmischers erreicht.
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Die
Dehydrofluorierung des Fluorpolymers kann in einer wässrigen
Fluorpolymeremulsion ebenfalls unter relativ milden Bedingungen
in einem basischen, wässrigen
Medium erreicht werden, das weitgehend kein organisches Lösemittel
enthält,
und bevorzugt in einem 100 Prozent wässrigem Medium, das kein organisches
Lösemittel
enthält.
Durch dieses wässrige
Dehydrofluorierungsverfahren kann eine basische Verbindung einer
Fluorpolymeremulsion zugefügt
werden, die ein Fluorpolymer gemäß der Formel
1 enthält.
Die basische Verbindung wird der Emulsion in einer Menge zugefügt, die
die Stabilität
der Emulsion nicht sprengt, und daher die Koagulation des Fluorpolymers
nicht auslöst.
Der in der vorliegenden Erfindung verwendete Begriff "Koagulation" bezieht sich auf
die Bedingung der Fluorpolymerpräzipitation
aus der Emulsion. Dann kann die Emulsion Reaktionsbedingungen unterzogen
werden, die ausreichen, damit die basischen Verbindungen über die
-CFX-CHX'-Reaktionsstellen
des Fluorpolymers reagieren können,
und um dadurch ein Wasserstoff- und ein Fluoratom aus dem Fluorpolymer
zu entfernen, um eine ungesättigte
-CX=CX'-Sequenz
in dem Fluorpolymer zu produzieren. Die wässrigen Dehydrofluorierungsreaktionsbedingungen
(d h. die Reaktionszeit und -temperatur) können jede Reaktionszeit und
jede Reaktionstemperatur sein, die es ermöglicht, dass die Dehydrofluorierungsreaktion
stattfindet, und kann von den besonderen ausgewählten Fluorpolymer- und Basenverbindungen
abhängen,
sowie dem gewünschten
Grad an Ungesättigtheit
des resultierenden dehydrofluorierten Fluorpolymers. Bei diesem
wässrigen
Dehydrofluorierungsverfahren kann die Reaktionstemperatur relativ
mild sein, zum Beispiel in einem Bereich zwischen 40 und 100 Grad
Celsius. Die Reaktionszeit kann jede geeignete Reaktionszeit sein,
kann aber bevorzugt im Bereich zwischen 6 bis 100 Stunden liegen.
Ein solches wässriges Dehydrofluorierungsverfahren
wird in der US-Patentschrift Nr. 5,733,981 beschrieben, die mit
dem gleichen Datum wie die vorliegende eingereicht wurde.
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Die
oben beschriebenen Dehydrofluorierungsverfahren betreffen die Dehydrofluorierung
von Substanzfluorpolymer (z. B. Fluorpolymergranulat) oder Fluorpolymeremulsionen.
In diesen Substanz- und Emulsionsdehydrofluorierungsverfahren kann
der Umfang der Dehydrofluorierung des Fluorpolymers bevorzugt in
einem Bereich zwischen 0,02 Molprozent und 20 Molprozent liegen,
basierend auf der Anzahl der interpolymerisierten monomeren Einheiten,
die verwendet werden, um das dehydrofluorierte Fluorpolymer herzustellen,
wobei der Bereich zwischen 0,2 Molprozent und 15 Molprozent besonders
bevorzugt ist. Nach oder während
der Dehydrofluorierung des Fluorpolymers, kann das Fluorpolymer
durch bekannte Verfahren zu einem Film geformt werden, der verwendet
werden kann, um in einen Mehrschichtgegenstand eingebaut zu werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann nicht dehydrofluoriertes Fluorpolymer zuerst
zu einem Film geformt werden, gefolgt von der Dehydrofluorierung
des Fluorpolymerfilms oder eines Teils davon. Beispielsweise kann
eine Oberfläche
eines Fluorpolymerfilms dehydrofluoriert werden. Die Vorteile des
Dehydrofluorierens nur der Oberfläche eines Fluorpolymerfilms
beinhalten den Vorteil, dass der Großteil des Fluorpolymers, einschließlich anderer
ausgesetzter Oberflächen,
nicht dehydrofluoriert werden muss. Somit behält der Großteil des Fluorpolymerfilms
physikalische Eigenschaften, die durch die Ungesättigtheit nicht gefährdet sind.
Dies kann zu einer erhöhten
chemischen Beständigkeit
und zu einem reduzierten Entfärbungspotential (z.
B. Vergilben) des Fluorpolymerfilms führen.
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Die
Dehydrofluorierung einer Fluorpolymerfilmoberfläche kann durch die Oberflächenbehandlung
des Fluorpolymerfilms mit Lösungen
verschiedener basischer Verbindungen, optional in Gegenwart eines
Katalysators, erreicht werden. Beispiele für geeignete basische Verbindungen
beinhalten Ethylamin, Hydroxide, wie etwa Kaliumhydroxid (KOH),
Ammoniumhydroxid (NH4OH), Natriumhydroxid
(NaOH), Lithiumhydroxid (LION); Carbonate, wie etwa Kaliumcarbonat
(K2CO3), Natriumcarbonat (Na2CO3) usw. Geeignete Katalysatoren sind dem
Fluorpolymerfachmann bekannt und beinhalten zum Beispiel Tetrabutylammoniumbromid
(TBAB), Tetraalkylphosphoniumhalide, Alkylarylphosphoniumhalide,
Alkylammoniumhalide und Alkylphosphoniumhalide.
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Die
basische Verbindung und der optionale Katalysator können in
einem Lösemittel,
wie etwa Naphthalen, THF, Wasser usw. gelöst oder verdünnt werden,
um eine basische Lösung
zu produzieren, die auf eine Oberfläche des Fluorpolymerfilms aufgebracht
werden kann, um die Dehydrofluorierung der Fluorpolymerfilmoberfläche auszulösen. Die
basische Verbindung und der optionale Katalysator können in
der basischen Lösung
in jeder Menge vorhanden sein, die beim Aufbringen wirksam ist,
um die Dehydrofluorierung der Fluorpolymeroberfläche auszulösen.
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Beispielsweise
kann NaOH in Wasser gelöst
werden, um eine basische Lösung
zu produzieren, die zwischen 2 und 24 Gewichtsprozent NaOH und eine
geringe Menge eines Katalysators (z.B. 0,05 Gew.-% TBAB) enthält. Die
basische Lösung
kann auf die Fluorpolymeroberfläche
durch jedes geeignete Mittel aufgebracht werden, einschließlich manuelle
oder automatisierte Verfahren, wie etwa Aufrakeln, Aufstreichen
oder Aufsprayen der basischen Lösung
auf das Fluorpolymer, oder durch Eintauchen des Fluorpolymers in
eine basische Lösung.
Dann kann die basische Lösung
in einem optionalen Schritt von dem Fluorpolymerfilm unter Verwendung
von deionisiertem Wasser abgespült
werden.
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Das
Kohlenwasserstoffsubstrat kann jedes Kohlenwasserstoffmaterial umfassen,
das in der Praxis der vor liegenden Erfindung eine verbesserte Haftung
an einem dehydrofluorierten Fluorpolymer aufweist als an einem nicht
dehydrofluorierten Fluorpolymer. Bevorzugt ist das Kohlenwasserstoffsubstrat
ein weitgehend nicht fluoriertes Polycarbonat, Polyamid, Polyurethan,
Polyimid, Polyolefin oder carboxyl-, anhydrid- oder imidfunktionelles
Polyolefin, weil sich herausgestellt hat, dass auf Kohlenwasserstoff
basierende Materialien, die diese chemischen Bestandteile umfassen,
die erkennbarsten Verbesserungen der Haftung an ein Fluorpolymer
bei Dehydrofluorierung des Fluorpolymers aufweisen. Das Kohlenwasserstoffmaterial
des Kohlenwasserstoffsubstrats kann Fluor enthalten, aber in diesem
Fall sollte das Kohlenwasserstoffsubstrat bevorzugt nur eine geringe
Menge an Fluor, d. h. weniger als 5 Gewichtsprozent, insbesondere
weniger als 1 Gewichtsprozent, Fluor enthalten.
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Als
Kohlenwasserstoffsubstrat geeignete Polyamide beinhalten jene, die
im Allgemeinen im Handel erhältlich
sind. Zum Beispiel Polyamide, wie jedes der weithin bekannten Nylons.
Bevorzugte Polyamide beinhalten Nylon 6, Nylon 6,6, Nylon 11 oder
Nylon 12. Es ist anzumerken, dass die Auswahl eines besonderen Polyamidmaterials
auf den gewünschten
physikalischen Eigenschaften und physikalischen Anforderungen des
resultieren Mehrschichtgegenstands basieren sollte. Zum Beispiel
bieten Nylon 6 und Nylon 6,6 höhere Hitzebeständigkeitseigenschaften
als Nylon 11 oder Nylon 12, während
Nylon 11 und Nylon 12 bessere chemische Resistenz bietet. Zudem
können
andere Nylonmaterialien, wie etwa Nylon 6, 12, Nylon 6,9, Nylon
4, Nylon 4,2, Nylon 4,6, Nylon 7, und Nylon 8, verwendet werden.
Ring enthaltende Polyamide, wie etwa Nylon 6,T und Nylon 6,I, und
Polyether, die Polyamide, wie etwa PebaxTM Polyamine
enthalten, können
ebenfalls verwendet werden.
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Polyurethane,
die als Kohlenwasserstoffsubstrat geeignet sein können, beinhalten
aliphatische, cyclo aliphatische, aromatische und polycyclische Polyurethane.
Diese Polyurethane werden typischerweise durch die Reaktion eines
polyfunktionellen Isocyanats mit einem Polyol gemäß der gut
bekannten Reaktionsmechanismen produziert. Geeignete Diisocyanate
für die
Nutzung zur Produktion eines Polyurethans beinhalten Dicyclohexylmethan-4,4'-diisocyanat, Isophorondiisocyanat,
1,6-Hexamethylendiisocyanat, Cyclohexyldiisocyanat, Diphenylmethandiisocyanat.
Kombinationen aus einem oder mehreren polyfunktionellen Isocyanaten
können
ebenfalls verwendet werden. Geeignete Polyole beinhalten Polypentylenadipatglycol,
Polytetramethylenetherglycol, Polyethylenglycol, Polyzaprolactondiol,
Poly-1,2-butylenoxidglycol und Kombinationen davon. Kettenextender,
wie etwa Butandiol oder Hexandiol können optional in die Reaktion
eingeschlossen werden. Im Handel erhältliche Urethanpolymere, die
in der Praxis der vorliegenden Erfindung geeignet sind, beinhalten PN-04
oder 3429 von Morton International, Inc., Seabrook, New Hampshire
und X-4107 von B.F. Goodrich Company, Cleveland, Ohio.
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Polyimide,
die als Kohlenwasserstoffsubstrat geeignet sind, beinhalten viele
Polyimide, die bekannt dafür
sind, dass sie in Kombination mit Fluorpolymeren geeignet sind,
um Mehrschichtgegenstände
zu produzieren. Solche Polyimide können durch Verfahren hergestellt
werden, die dem Polyimidfachmann bekannt sind, und zum Beispiel
in den US-Patentschriften mit den Nummern 3,592,714 und 5,106,673,
und der Europäische
Patentanmeldung 0185 590 beschrieben. Bevorzugte Polyimide sind
im Handel erhältlich,
zum Beispiel von The Du Pont Co., unter dem Markennamen KaptonTM, von Ube Ind. Inc., unter dem Markennamen Upilex,
und von Allied-Apical Co., unter dem Markennamen ApicalTM.
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Polyolefine,
die sich als Kohlenwasserstoffsubstrat geeignet herausgestellt haben,
sind im Allgemeinen Homopolymere oder Copolymere aus Ethylen, Propylen, Acrylmonomere
oder andere ethylenisch ungesättigte
Monomere, zum Beispiel Vinylacetat. Solche Polymere und Copolymere
können
durch herkömmliche Radikalkettenpolymerization
solcher ethylenisch ungesättigten
Monomere hergestellt werden. Das Kohlenwasserstoffsubstrat oder
Copolymer kann jeden der verschiedenen Zustände von Kristallinität haben.
Das Polymer kann zum Beispiel ein halbkristallines Polyethylen hoher
Dichte sein oder kann ein elastomeres Copolymer aus Ethylen und
Propylen sein. Obwohl es für
die Leistung des Kohlenwasserstoffsubstrat in der vorliegenden Erfindung
nicht notwenig ist, können
Carboxyl-, Anhydrid-, oder Imid-Funktionalitäten in das
Polymer oder Copolymer eingebaut werden durch Polymerisation oder
Copolymerisation funktioneller Monomere, zum Beispiel Acrylsäure oder
Maleinsäureanhydrid
oder durch Modifizieren eines Polymers nach der Polymerisation,
zum Beispiel durch Oxidation. Die carboxyl-, anhydrid- oder imid-funktionellen Polymere,
die als Kohlenwasserstoffsubstrat geeignet sind, sind im Allgemeinen
im Handel erhältlich.
Zum Beispiel säuremodifizierte Ethylenvinylacetate,
säuremodifizierte
Ethylenacrylate, anhydridmodifizierte Ethylenacrylate, anhydridmodifizierte
Ethylenvinylacetate, anhydridmodifizierte Polyethylene und anhydridmodifizierte
Polypropylene sind von DuPont erhältlich als BynelTM coextrudierbare
Klebstoffharze.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass eine verstärkte Bindung
zwischen einem Kohlenwasserstoffsubstrat und einem Fluorpolymer
ohne die Zugabe von haftungssteigernden Chemikalien zum Kohlenwasserstoffsubstrat
erreicht werden kann. Somit gibt es keine Anforderung, dass zusätzlich zur
Dehydrofluorierung des Fluorpolymers, dem Kohlenwasserstoffsubstrat
haftungsfördernde
chemische Verbindungen zugefügt
werden. Dennoch kann die optionale Verwendung von haftungsfördernden
Chemikalien im Kohlenwasserstoffsubstrat eine noch stärkere Haftungsbindung
zwischen dem Fluor polymer und dem Substrat bereitstellen. Beispielsweise
kann ein Kohlenwasserstoffsubstrat eine aliphatische Di- oder Polyaminverbindung
sein, die die Haftungsbindungsfestigkeit zwischen dem Fluorpolymer
und dem Kohlenwasserstoffsubstrat weiter erhöhen wird. Bevorzugte aliphatische
Di- oder Polyamine beinhalten Diamine oder Di- oder Polyamine, die
mindestens zwei primäre
Amine umfassen, wie etwa Hexamethylendiamin, Dodecandiamin und 2,4,8,10-Tetraoxaspiro[5,5]undecan-3,9-dipropanamin.
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Das
optionale aliphatische Di- oder Polyamin kann jedes Molekulargewicht
haben, dass in das Kohlenwasserstoffsubstrat eingebaut werden kann,
um zu einer Verbesserung der Haftungsbindungsfestigkeit zwischen
einem Fluorpolymer und dem Substrat führen. Beispielsweise können die
aliphatischen Di- oder Polyamine ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts
von unter 5.000 haben, insbesondere unter 2.000 oder 1.000 haben,
gemessen durch bekannte Gelpermeationschromatographieverfahren (GPC).
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Das
aliphatische Di- oder Polyamin kann vollständig im Kohlenwasserstoffsubstrat
dispergiert werden, und kann in jeder Menge vorhanden sein, die
zu einer erhöhten
Haftungs-Bindungsfestigkeit zwischen dem Fluorpolymer und dem Substrat
führen.
Zum Beispiel kann das optionale aliphatische Di- oder Polyamin in
dem Substrat in einer Menge im Bereich zwischen 0,1 und 10 Gewichtsanteile
aliphatisches Di- oder Polyamin vorhanden sein, basierend auf 100
Gewichtsanteilen Substrat, wobei der Bereich zwischen 0,5 und 3
Gewichtsanteilen, basierend auf 100 Teilen Fluorpolymer, bevorzugt
ist.
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Das
dehydrofluorierte Fluorpolymer und das Kohlenwasserstoffsubstrat
können
zusammengebracht werden, um einen Mehrschichtgegenstand zu formen.
Das verfahren zur Herstellung des Mehrschichtgegenstands kann jedes einer
Anzahl bekannter Verfahren sein, wie etwa Lamination, Heißlamination
und Coextrusionsverfahren usw. Das gewählte Verfahren kann ebenfalls
von dem Verfahren abhängen,
das verwendet wird, um das Fluorpolymer zu dehydrofluorieren. Zum
Beispiel werden Coextrusionsverfahren häufig in Kombination mit reaktiven
Extrusions-Dehydrofluorierungsverfahren
verwendet, und Laminationsverfahren werden häufig in Kombination mit Oberflächenbehandlungs-Dehydrofluorierungsverfahren
verwendet.
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Laminations-
u Heißlaminationsverfahren
sind dem Fluorpolymerfachmann bekannt und beinhalten im Allgemeinen
das in Kontakt bringen eines Stücks
(z. B. einer Folie) des Fluorpolymers (in der Praxis der vorliegenden
Erfindung einem dehydrofluorierten Fluorpolymer) mit dem Kohlenwasserstoffsubstrat,
gefolgt von der Anwendung von Wärme
und optional von Druck auf die zwei kontaktierten Materialien, um
einen Mehrschichtgegenstand zu produzieren. Wie oben beschrieben
kann das Fluorpolymer vor oder nach der Formung in eine Fluorpolymerfolie
dehydrofluoriert worden sein.
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Coextrusionsverfahren
sind dem Fluorpolymerfachmann ebenfalls bekannt und beinhalten im
Allgemeinen das Schmelzen des polymeren Materials (z. B. der Fluorpolymer-
und polymeren Kohlenwasserstoffsubstratmaterialien) und die erwärmte Druckextrusion
des geschmolzenen polymeren Materials durch eine Einfach- oder Mehrschichtdüse, um einen
Mehrschichtgegenstand zu produzieren. Vergleiche z. B. US-Patentschrift
Nr. 5,284,184 und europäische
Patentanmeldung 0 132583. Das kann optional in Kombination mit der Dehydrofluorierung
durch reaktive Extrusionsverfahren erreicht werden; d. h. ein Fluorpolymer
kann durch reaktive Extrusion, in Reihe mit einem Coextrusionsverfahren
dehydrofluoriert werden, um einen coextrudierten Mehrschichtartikel
herzustellen. Optional kann das Fluorpolymer ebenfalls in Kombination
mit nicht nur einem einzigen anderen Kohlenwasserstoffsubstrat verarbeitet
werden (coextrudiert, laminiert usw.), sondern mit einer oder mehreren
anderen polymeren Schichten, wie etwa Kohlenwasserstoffschichten
und/oder Fluorpolymerschichten oder Mischungen davon, um einen Mehrschichtgegenstand
zu produzieren, der drei oder mehr verschiedene Schichten umfasst.
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Die
Wärme und
der Druck des Verfahrens (z. B. Extrusion, Lamination usw.), durch
das die Fluorpolymer- und Kohlenwasserstoffschichten zusammengebracht
werden, können
angemessen sein, um eine ausreichende Haftung zwischen den Schichten
bereitzustellen. In einigen Situationen kann es jedoch wünschenswert
sein, die Haftung zwischen den Schichten durch die zusätzliche
Behandlung des resultierenden Mehrschichtgegenstands zu steigern,
zum Beispiel durch zusätzliche
Exposition an Wärme,
Druck oder beidem. Eine Technik für die Zugabe von zusätzlicher
Wärme und/oder
Drucks zum Mehrschichtgegenstand ist das Aussetzen des Mehrschichtgegenstands
an Wärme
auszudehnen, wenn die Mehrschichtzusammensetzung durch Extrusion
oder Lamination hergestellt wird. Nun kann die Extrusion oder Lamination
bei einer Temperatur erreicht werden, die über der Temperatur liegt, die
für das
schlichte Verarbeiten der mehreren Mehrfachschichten gebraucht werden.
Alternativ kann der fertige Mehrschichtgegenstand für einen
längeren
Zeitraum auf einer hohen Temperatur gehalten werden, indem der Mehrschichtgegenstand
nach der Produktion zum Beispiel in einer Umgebung mit hoher Temperatur
angeordnet wird, wie etwa in einem Trockenschrank oder einem erwärmten Flüssigkeitsbad.
Eine Kombination dieser Verfahren kann ebenfalls verwendet werden.
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Die
Erfindung wird nun in Form der folgenden nicht beschränkenden
Beispiele beschrieben. Die mit den Verfahren der vorliegenden Erfindung
hergestellten Gegenstände
sind für
Anwendungen geeignet, die für den Fachmann
offensichtlich sind. Die Beispiele beinhalten Anwendungen, in denen
Mehrschichtfilme gewünscht
chemisch inert sind und optional gasundurchlässig sein können. Solche Anwendungen beinhalten
die Verwendung von Mehrschichtfilmen als gasundurchlässige Filme,
Schichten, Folien oder Schläuchen,
wie sie zum Beispiel in Kraftstoffleitungsschlauch verwendet werden.
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BEISPIELE
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Beispiel I
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Der
dehydrofluorierte Fluorpolymerprüfkörper 1 (DHF
Prüfkörper 1)
wurde gemäß dem folgenden
Lösemittel-Dehydrofluorierungsverfahren
hergestellt. 110 g THV 200 fluoroplastisches Pulver von 3M Co. wurde in
etwa 1,1 l Tetrahydrofuran (T) gelöst. Sobald das Polymer vollständig gelöst war,
wurden der Lösung
5,0 g (0.03 Mol) 1,8 Diazobicyclo[5.4.0.]undec-7-en (DBU) von Aldrich
Chemical Co. zugefügt.
Die Lösung
wurde 16 Stunden lang bei Raumtemperatur gemischt, wobei die Reaktionslösung währenddessen
eine hellgelbe Farbe bekam. Nach Ablauf dieser Zeit wurde die Polymerlösung in
eine 1:1 Vol Mischung aus Wasser und Methanol präzipitiert. Das dehydrofluorierte
Polymer wurde gesammelt, getrocknet und erneut in THF gelöst. Das
Polymer wurde dann noch 2 Mal auf diese Weise präzipitiert und getrocknet.
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Der
dehydrofluorierte Fluorpolymerprüfkörper 2 wurde
wie für
den DHF-Prüfkörper 1 beschrieben
hergestellt, abgesehen davon, dass 10,0 g (0,06 Mol) DBU zugefügt wurden,
und dass während
der Reaktion die Lösung
eine dunklere orange Farbe bekam als in dem DHF-Prüfkörper 1.
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19F NMR-Spektroskopie wurde verwendet, um
die prozentuale Dehydrofluorierung des Prüfkörpers der dehydrofluorierten
Fluorpolymere zu bestimmen. Die 19F NMR-Spektren
bestanden aus neuen Resonanzen bei –56 und –62 ppm, was den ungesättigten
Vinyleinheiten CF3 des Typs -CF=C(CF3)- entspricht.
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Die
dehydrofluorierten Fluorpolymerprüfkörper 3 bis 7 (DHF-Prüfkörper 3–7) wurden
durch einen wässriges
Dehydrofluorierungsverfahren wie folgt hergestellt, beginnend mit
einer THV-230R-Fluorpolymeremulsion von 3M Co. Für den DHF-Prüfkörper 3 wurde
100 g THV-230R-Fluorpolymeremulsion
mit 255 g 0,2 M KOH-Lösung
(0,5 meq KOH/g-Emulsion) in einem 500 ml, Einhalskolben, ausgestattet
mit einem magnetischen Rührstab,
gemischt. Der Kolben wurde in ein Ölbad mit konstanter Temperatur
bei 80°C
eingetaucht. Der Umfang der Reaktion wurde durch Titration der Reaktionsemulsion
mit 0,1 N HCl überwacht,
um die Menge an vorhandener nicht reagierter Base zu bestimmen,
die dann mit der Menge an Base, die mit dem Fluorpolymer reagiert
hat, in Beziehung gesetzt wird. Die Daten für die Reaktion werden in Tabelle
1 gezeigt. Die dehydrofluorierte Fluorpolymeremulsion wurde durch
Präzipitieren
des Fluorpolymers in eine 20%-ige Lösung von MgCl2.coaguliert.
Das coagulierte Fluorpolymer wurde durch Filtration gesammelt und
mit DI-Wasser (etwa 2 l) gewaschen. Das getrocknete Polymer wurde
dann durch NMR- und IR-Spektroskopien charakterisiert. Die 19F NMR-Spektren
beinhalteten neue Resonanzen bei –56 und –62 ppm, was den ungesättigten
Vinyleinheiten CF3 des Typs -CF=C(CF3)- entspricht. Die IR-Spektraldaten zeigten
ein neues Signal bei 1723 cm–1, was für ein Fluorolefin
konsistent ist. Das Intensitäts-IR-Signal
bei 1723 cm–1 wurde
dann mit einem C-C-Bindungsband bei 824 cm–1 verglichen
und ein Verhältnis
dieser Bänder
konnte dann einen relativen Vergleich des Umfangs der Dehydrofluorierung
bereitstellen, wie durch die verschiedenen analytischen Techniken
bestimmt. Ähnliche
Verfahren wurden verwendet, um den DHF-Prüfkörper 4 bis 7 zu produzieren,
abgesehen davon, dass die Menge der zugefügten Base variiert wurde, um
eine 0,4 meq KOH/g-Emulsion
(für DHF-Prüfkörper 4)
bis zu 0,1 meq KOH/g-Emulsion
(für DHF-Prüfkörper 7)
bereitzustellen, was zu verschiedenen Umfängen der Dehydrofluorierung
in dem dehydrofluorierten Fluorpolymerprüfkörper führte.
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Die
dehydrofluorierten Fluorpolymerprüfkörper 8–11 (DHF-Prüfkörper 8–11) wurden durch das wässrige Dehydrofluorierungsverfahren
hergestellt, das verwendet wird, um die DHF-Prüfkörper 3–7 herzustellen, abgesehen
davon, dass die Fluorpolymeremulsionen mit 0,4 meq KOH/g-Emulsion
bei verschiedenen Temperaturen reagiert werden, um dehydrofluoriertes
Fluorpolymer mit verschiedenen Umfängen der Dehydrofluorierung
herzustellen. Um den DHF-Prüfkörper 8 herzustellen,
wurden 100 g THV 230R Fluorpolymeremulsion mit 200 g 0,2 M KOH in
einem Einhalskolben gemischt. Der Kolben wurde in einem Ölbad mit
konstanter Temperatur bei 40°C
angeordnet. Der Verbrauch an Base wurde in Abhängigkeit von der Zeit durch
die Titration der Restbase mit 0,1 N HCl überwacht. Die Reaktion wurde
gestoppt, nachdem sich der Basenverbrauch einpegelte. Die dehydrofluorierte
Fluorpolymeremulsion wurde coaguliert, gewaschen und charakterisiert
(über NMR-
und IR-Spektroskopie) wie für
den DHF-Prüfkörper 3–7 beschrieben,
abgesehen davon, dass die Emulsionen mit NaCl (aq) anstelle von
MgCl2 (aq) coaguliert wurden. Das Experiment
wurde für
die Reaktionstemperaturen von 60°C,
80°C, 100°C wiederholt,
um den DHF-Prüfkörper 9,
10 bzw. 11 zu produzieren.
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Die
dehydrofluorierten Fluorpolymer-Prüfkörper 12–15 (DHF-Prüfkörper 12–15) wurden gemäß des wässrigen
Dehydrofluorierungsverfahren hergestellt, das verwendet wird, um
die DHF-Prüfkörper 8–11 herzustellen,
abgesehen davon dass die verwendete Fluorpolymeremulsion die THV
530 Fluorpolymeremulsion von 3M war. Wieder wurde die Fluorpolymeremulsion
mit 0,4 meq KOH/g-Emulsion bei verschiedenen Temperaturen reagiert,
um DHF-Prüfkörper zu
produzieren, die verschiedene Grade an Ungesättigtheit haben. Um den DHF-Prüfkörper 12
herzustellen, wurden 100 g THV 530 Fluorpolymeremulsion mit 400
g 0,1 M KOH in einem Einhalskolben gemischt. Der Kolben wurde in
einem Ölbad
mit konstanter Temperatur bei 40°C
angeordnet. Der Gesamtverbrauch der Base wurde durch die Titration
der Restbase mit 0,1N HCl bestimmt. Die dehydrofluorierte Fluorpolymeremulsion
wurde coaguliert und gewaschen, wie für die Polymere 8–11 beschrieben.
Das Polymer wurde durch IR-Spektroskopie
charakterisiert, wie zuvor beschrieben. Das Experiment wurde für die Reaktionstemperaturen
von 60°C,
80°C, 100°C für die angegebenen
Zeiten wiederholt. Höhere
Temperaturen produzierten das beschriebene Dehydrofluorierungsniveau
in signifikant weniger Zeit.
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Die
dehydrofluorierten Fluorpolymerprüfkörper 17 und 18 (DHF-Prüfkörper 17
und 18) wurden durch das gleiche Verfahren hergestellt, das verwendet
wurde, um die DHF-Prüfkörper 5 und
7 herzustellen.
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Testen der Haftung
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Fluorpolymerfilmprüfkörper der
oben beschriebenen dehydrofluorierten Fluorpolymerprüfkörper wurden
wie folgt hergestellt: Getrocknetes Fluorpolymer wurde zwischen
Silicon-Trägermaterial
3 Min. lang bei Atmosphärendruck
geschmolzen. Die Filme wurden dann etwa 30 Sek. lang bei 69 Bar
(1000 psi) gepresst und unverzüglich
zum Abkühlen
auf eine Raumtemperaturpresse übertragen.
Die Schichtdicke betrug etwa 8 mils (0,2 mm). Die Schichten wurden
dann zwischen zwei Filmen aus nicht fluoriertem Kohlenwasserstoffsubstrat (entweder
Nylon-12 oder Polyurethan, wie in Tabelle 1 berichtet) angeordnet.
Am oberen Ende 1/8 Inch bis 0,64 cm (1/4 Inch) des Laminats wurde
ein kleines Stück
TeflonTM-Klebeband zwischen den Schichten
angeordnet, um zu verhindern, dass die gesamten Laminatprüfkörper oben
aneinander haften, und somit konnten T-Peel-Prüfkörper hergestellt werden. Die
Laminatverbundstoffe wurden dann bei 190°C für < 30 Sek. bei 172 Bar (2.500 psi) gepresst
und kühlten
dann in einer Presse auf Raumtemperatur ab. Die Haftfestigkeitsdaten wurden
aus einem 180-T-Peel-Test unter Verwendung eines mechanischen Instron-Testers
mit einer 91-kg-(200-lb)-Kraft messzelle. Die Haftfestigkeit wurde
in Abhängigkeit
von der Querhauptverschiebung bestimmt. Die Testrate betrug 102
mm/Min. (4,1 In/Min.). Die in Tabelle 1 gezeigten Daten stellen
die Durchschnitte von mindestens 3 getesteten Prüfkörpern dar.
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Die
Vergleichsbeispiele 1 bis 3 wurden aus nicht dehydrofluorierten
Fluorpolymeren gemäß Tabelle
1 hergestellt und wurden auf die in Tabelle 1 berichteten 10 Substrate
durch ähnliche
Verfahren laminiert.
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Nylon-12
wurde von Huls Aktiengesellschaft als VestamidTM L2101F
erhalten. Polyurethan wurde von Morton International als L-424.167
erhalten Die Daten aus Tabelle I zeigen, dass die dehydrofluorierten
Fluorpolymere stark verbesserte Haftung an nicht fluorierten Substraten
aufweisen im Vergleich zur Haftung zwischen unbehandelten (d. h.
nicht dehydrofluorierten) Fluorpolymeren und nicht fluorierten Substraten.
Ferner wird die Haftung verbessert, wenn die Dehydrofluorierung
durch verschiedene Verfahren erreicht wird.
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Beispiel 2
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Die
dehydrofluorierten Fluorpolymerprüfkörper 19 bis 23 (DHF 19–23) wurden
hergestellt, um ihre Haftungseigenschaften an Kohlenwasserstoffsubstrat
zu testen. Die Dehydrofluorierung wurde in einem Trockensubstanzverfahren
wie folgt erreicht: 34,965 g THV 500 Fluorpolymer (erhältlich von
Dyneon), 1,85 g Calciumhydroxid und 0,185 g eines Katalysators wurden
gemischt und bei 230°C
10 Minuten lang bei 75 Umdrehungen pro Minute (U/Min.) in einem
Plasticorder Schaleninnenmischer, ausgestattet mit Rollschaufeln,
von C.W. Brabender Instruments, Inc. reagiert. Die verwendeten Katalysatoren
waren im Handel erhältliche
Katalysatoren und sind in Tabelle 2 ausgewiesen.
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Die
dehydrofluorierte THV-500-Fluorcarbonkunststoffsubstanz wurde bei
230°C etwa
30 Sekunden lang ge presst, um eine Folie zu formen. Nach dem Abkühlen auf
Raumtemperatur wurde die Folie aus dehydrofluoriertem THV-500-Fluorcarbonkunstoff
auf eine Folie aus Nylon-12 (Vestamid TM L2101F, Huls Aktiengesellschaft)
unter Verwendung einer Laminationsvorrichtung von Wabash Metal Products,
Modell 20-122 TM 2WCB und gemäß den drei
verschiedenen Laminationsbedingungen (d. h. Zeiten und Temperaturen)
laminiert, die in Tabelle 3 berichtet werden. Vor der tatsächlichen
Lamination wurde an einer Ecke ein schmaler Streifen eines PTFE-(Polytetrafluorethylen)films
zwischen die beiden Folien eingefügt, um zwei Laschen für das Einschieben
in jede Backe einer Haftungstestvorrichtung zu schaffen.
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Nach
dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurden die laminierten Folien auf eine Breite
von etwa 1/2 bis 1 Inch (1,27 bis 2,54 cm) geschnitten. Die Haftung
zwischen den beiden Schichten wurde gemäß ASTM D-1876, allgemein als "T-Peel-Test" bekannt, unter Verwendung
eines Sintech Tester 20 von MTS Systems Corporation, bewertet. Die
Querhauptgeschwindigkeit betrug 4 In./Min. (etwa 10 cm/Min.). Die
berichteten Ergebnisse sind der Durchschnitt aus mindestens drei
Prüfkörpern und
in Tabelle 3 angegeben. Ein Kontrollprüfkörper (Vergleich 5) aus reinem
(nicht dehydrofluoriertem) THV-500-Fluorcarbonkunststoff und einer
Folie aus Nylon-12 wurden gemäß dem oben
beschriebenen Protokoll laminiert.
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Eine
Folie aus nicht dehydrofluoriertem THV-500-Fluorcarbonkunststoff
wurde auf eine Folie aus Nylon-12 gemäß den Protokollen der Prüfkörper 19
bis 23 laminiert.
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Die
Daten aus Tabelle 3 zeigen, dass Fluorpolymere, die durch trockene
Substanzverfahren unter Verwendung verschiedener Katalysatoren dehydrofluoriert
wurden, im Vergleich mit dem Kontrollprüfkörper, der nicht dehydrofluoriert
worden war, eine verbesserte Haftung an einem Kohlenwasserstoffsubstrat
aufweisen.
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Die
dehydrofluorierten Fluorpolymerprüfkörper 24 und 25 wurden durch
ein Verfahren, ähnlich
der Herstellung der Prüfkörper 19
bis 23 hergestellt, abgesehen davon, dass das Verhältnis THV-500/Ca(OH)2/Tetrabutylammoniumhydrogensulfat-Katalysator
wie folgt verändert
wurde: Für
die Prüfkörper 21,
24 und 25 betrugen die Verhältnisse
THV-500/Ca(OH)2/TBAHS jeweils 94,5/5/0,5,94/5/1
und 88/10/2. Die Haftungsbindungsfestigkeit dieser Prüfkörper wurde
gemäß dem gleichen
Protokoll getestet, das verwendet wurde, um die Prüfkörper 19
bis 23 zu testen. Die Ergebnisse des Haftungstests werden in Tabelle
4 berichtet.
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Die
Daten aus Tabelle 4 zeigen, dass das Fluorpolymer, das durch ein
Substanzverfahren unter Verwendung verschiedener Mengen an Base
und/oder Katalysator dehydrofluoriert wurde, verschiedene Anstiege der
Haftungsbindungsfestigkeit an einem Kohlenwasserstoffsubstrat aufweisen
kann.
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Beispiel 3
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Die
dehydrofluorierten Fluorpolymerprüfkörper 26 bis 32 wurden hergestellt,
um die Haftungsfestigkeit an verschiedenen Kohlenwasserstoffsubstraten
zu testen. Die Fluorpolymerfolien wurden gemäß dem gleichen Protokoll hergestellt
wie es für
die Prüfkörper 19
bis 23 verwendet wurde, abgesehen davon, dass das Fluorpolymer ein
THV-200-Fluorcarbonkunststoff (von Dyneon) und der verwendete Katalysator
eine 1,8-Diazabicyclo[5,4,0]-7-undecenium-p-toluensulfonsäure (San-Apco
Co.) war. Die Fluorpolymer-Prüfkörper hatten einen
C=C Molprozentsatz von 10,7, gemessen durch NMR, und ein C=C-Verhältnis von
1,31, gemessen durch FT-IR. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurden
die Folien aus dehydrofluoriertem THV 200 auf eine Anzahl verschiedener
Kohlenwasserstoffsubstrat laminiert. Die Lamination wurde unter
Verwendung einer Heißpresse
(Modell 20–122
TM2WCB, Wabash Metal Products) bei 230°C für 3 Minuten erreicht. Die Prüfkörper wurden
auf ihre Haftung getestet, wie für
die Prüfkörper 19
bis 23 beschrieben.
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Die
Prüfkörper 33
bis 39 wurden auf die gleiche Weise hergestellt wie die Prüfkörper 26
bis 32, abgesehen davon, dass 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en
(DBU, Aldrich Chemical Company) als Katalysator während der Dehydrofluorierung
von THV 200 verwendet wurde.
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Vergleiche 6 bis 12
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Folien
aus reinem (nicht dehydrofluoriertem) THV-200-Fluorcarbonkunststoff wurden hergestellt
und auf eine Vielzahl von Substraten laminiert, gemäß der gleichen
Protokolle, die für
die Prüfkörper 26
bis 23 verwendet wurden.
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Prüfkörper 40 bis 46
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Es
wurde THV-500-Fluorcarbonskunststoff anstelle des THV-500-Fluorcarbonskunststoffs
der Prüfkörper 26
bis 32 verwendet, um den dehydrofluorierten THV-500-Fluorcarbonskunststoff
herzustellen. Die anderen Bedingungen waren die gleichen wie für die Prüfkörper 26
bis 32.
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Vergleiche 13 bis 19
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Folien
aus reinem (nicht dehydrofluoriertem) THV-500-Fluorcarbonkunststoff wurden hergestellt
und auf eine Vielzahl von Substraten laminiert, gemäß der gleichen
Protokolle, die für
die Prüfkörper 26
bis 32 verwendet wurden. Tabelle
5
- PC:
Polycarbonat, Ave. Mw. = 64.000, Aldrich Chemical Company, Inc.
- PI: Polyimidfilm, Apical®, 500AV, 5 mils, Allied-Apical
Company
- PET: Polyesterfilm, Scotchpar®, FE40515,
3,88 mils, 3M
- PU: thermoplastisches Polyurethan, Estane®, Typ
58133-025, The BF
Goodrich Company
- PU: thermoplastisches Polyurethan®, Morthane®,
L429.71, Morton Internationel, Inc.
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Gemäß den Daten
aus Tabelle 5 zeigten nicht dehydrofluorierte THV-200-Fluorcarbonkunststoffe
und THV-500-Fluorcarbonkunststoffe
schlechte Haftung an verschiedenen Substraten, während dehydrofluorierte THV-200-Fluorcarbonkunststoffe
und THV-500-Fluorcarbonkunststoffe gute Haftung zeigten.
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Beispiel 4
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0,2
mm (8 mil) dicke THV-500-Fluorpolymerfilme wurden durch Oberflächenbehandlung
des Fluorpolymerfilms mit basischen Lösungen und einer Dynamil Series
VRP 70 Waschstation (erhältlich
von Western Technology Associates Anaheim CA) dehydrofluoriert.
Jeder Fluorpolymerfilm wurde 60 Sekunden lang bei 46°C (115 Grad
F) unter Verwendung einer basischen Lösung, wie in Tabelle 5 berichtet,
behandelt. Der Prüfkörper wurde
dann unter Verwendung von deionisiertem Wasser bei Raumtemperatur
etwa 60 Sekunden lang gespült.
Nach der Dehydrofluorierung der Fluorpolymerfilmoberfläche wurde
ein Polyurethanfilm auf die dehydrofluorierte Fluorpolymeroberfläche bei
149°C (300
F) etwa 15 Minuten lang laminiert.
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Die
Haftung zwischen dem oberflächendehydrofluorierten
Fluorpolymer, das auf Polyurethan laminiert wurde, wurde gemäß dem folgenden
Verfahren getestet. Ein Doppelklebeband wurde auf den Metallschiebetisch
einer I-Massentestmaschine aufgebracht. Die Polyurethanseite eines
Zweischichtfilms wurde auf den Doppelseitenfilm aufgebracht und
die Fluorpolymerschicht wurde von der Polyurethanschicht in einem
Winkel von ungefähr
180 Grad abgeschält.
Die Schälstärke (in
Newton je 100 mm) bei einer Schälgeschwindigkeit
von 30,5 cm pro Minute wird in Tabelle 6 als durchschnittliche Schälstärke für ein 10-sekündiges Ziehen
berichtet.
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Die
Daten aus Tabelle 6 zeigen, dass das Fluorpolymer, das dehydrofluoriert
unter Verwendung eines Ober flächenbehandlungsverfahrens
größere Haftungsbindungsfestigkeit
an ein Kohlenwasserstoffsubstrat aufweist, als ein ähnliches
Fluorpolymer, das nicht dehydrofluoriert wurde.
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Beispiel 5
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100
Gewichtsanteile FX11705 Fluorel IITM Fluorelastomer
(im Handel erhältlich
von 3M Company) wurden in einem Brabender Mischer bei 150°C geschmolzen
und es wurden 5 Gewichtsanteile KOH eingeführt. Die Mischung wurde in
der Schmelze reagiert, während
sie bei 50 U/Min. 30 Min. lange gemischt wurde. Das resultierende
dehydrofluorierte Polymer, ein dunkelbraun-schwarzes Elastomer,
wurde zwischen PET-verkleideten Metallfolien bei 177°C 1 Min.
lang bei 69 bar (1000 psi) heißgepresst,
um einen Film mit einer Dicke von ungefähr 2 mm (80 mil) Dicke zu erhalten.
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Die
Verbundlaminate wurden konstruiert durch das Anordnen des dehydrofluorierten
Fluorpolymerfilms zwischen zwei Nylon-12-Filme (ungefähr jeweils
0,5 mm (20 mil)), mit 1,27–2,54
cm (0,5–1,0
Inch) Länge, Ablöselaschen
an einem Ende zwischen dem dehydrofluorierten Fluorpolymerfilm und
den Nylon-12-Filmen, und Heißpressen
dieser Schichten zwischen PET-Metallfolien bei 177°C für 3 Min.
bei 6,9 Bar (100 psi). Die Laminate wurden flach liegend abgekühlt, um
ein kräuseln
zu vermeiden, dann auf Abmessungen von 2,54 × 17,78 cm (1 × 7 Inch)
ausgestanzt.
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Die
Schälfestigkeitswerte
für diese
Laminate wurden wie folgt gemessen: Die Ablöselaschen wurden entfernt und
die Nylon-12-Schichten wurden jeweils in einer Backe einer Instron-Testvorrichtung
mit einer Gesamtspaltweite von 2,54 cm (1 Inch) festgeklammert.
Die 180°-Schälwerte wurden
bei einer Geschwindigkeit von 10,4 cm/Min. (4,1 In./Min.) gemessen.
Dieses dehydrofluorierte Fluorpolymer erbrachte im Durchschnitt Schälhaftungswerte
von 3,5 bis 3,9 kg/cm (20– 22
lb/Inch). Die oben beschriebene FT-IR-M Mikroskopanalyse erbrachte
ein Verhältnis
von 1723 cm–1 dehydrofluoriertes
Band zu einem Absorptionsstreifen für den VF2-Teil des Fluorels
IITM bei 890 cm–1 gleich
0,027. Als Vergleichsbeispiel erbrachte die FT-IR-Analyse des Ausgangs-Fluorel-IITM ein Verhältnis 1723 cm–1/890
cm–1 von
0,0005 und Schälhaftungswerte
von durchschnittlich 8–14
lb/Inch.