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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Oberflächenmodifizierung von Polymermaterialien
durch Einwirkung von aktinischer Strahlung, während sie mit anorganischen
Verbindungen in Kontakt sind und die Verbundgegenstände, die
dadurch erhalten werden.
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Polymeroberflächen sind
durch Bestrahlung mit ultravioletter und/oder sichtbarer Strahlung
modifiziert worden, während
derartige Oberflächen
mit ausgewählten
Verbindungen (das heißt,
Modifikatoren) in Kontakt waren. In einigen Fällen sind diese Verbindungen
organisch und sie sind wegen ihrer Fähigkeit, an Elektronentransferreaktionen
mit einem Polymerfilm und/oder einem Sensibilisator teilzunehmen,
ausgewählt
worden. Die resultierende modifizierte Polymeroberfläche weist
typischerweise organische Reste auf, die mit den ausgewählten organischen
Verbindungen übereinstimmen,
die kovalent an den Polymerfilm gebunden sind. Derartige Reste,
die organisch sind, können
farbig sein und/oder eine Tendenz zur Oxidation aufweisen, wenn
sie atmosphärischem
Sauerstoff ausgesetzt sind, was eine Änderung von einer oder mehreren
Eigenschaften (zum Beispiel Oberflächenenergie) von der Oberfläche mit
der Zeit verursacht. Dies kann insbesondere für Polymerfilme, die ansonsten
unter Umgebungsbedingungen nicht oxidieren, wie die Fluor enthaltenden
Polymerfilme (beispielsweise Fluorpolymerfilme) von Bedeutung sein.
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Es
wäre wünschenswert,
Verfahren zu haben, die in der Lage sind, die Oberfläche von
einem Polymersubstrat dauerhaft derart zu modifizieren, dass die
Oberfläche
für lange
Zeiträume
nicht für
Verfärbung und/oder
Oxidation anfällig
ist.
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Fluorpolymere
sind eine kommerziell nutzbare Materialklasse. Fluorpolymere schließen beispielsweise
querver netzte Fluorelastomere und semikristalline oder glasartige
Fluorpolymere ein. Fluorpolymere besitzen im Allgemeinen eine hohe
thermische Stabilität
und sind besonders bei hohen Temperaturen verwendbar. Sie können ebenfalls
eine extreme Belastbarkeit und Flexibilität bei sehr niedrigen Temperaturen
aufweisen. Viele dieser Fluorpolymere sind in einer großen Anzahl
von Lösemitteln
fast gänzlich
unlöslich
und im Allgemeinen chemisch resistent. Einige davon weisen einen
extrem niedrigen dielektrischen Verlust und eine hohe Durchschlagsfestigkeit
auf und können
einzigartige nichtklebende und reibungsarme Eigenschaften besitzen. Fluorelastomere,
insbesondere die Copolymere von Vinylidenfluoriden mit anderen ethylenisch
ungesättigten halogenierten
Monomeren, wie beispielsweise Hexafluorpropylen, besitzen einen
besonderen Nutzen in Hochtemperatur-Anwendungen, wie beispielsweise
als Verschlüsse,
Dichtungen und Verkleidungen.
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Die
Patentschrift
EP-A-0
769 517 offenbart einen oberflächenmodifizierten, aus fluoridhaltigem
Harz geformten Gegenstand, der durch Bestrahlung mit einem Laserstrahl
mit einer Wellenlänge
von 150 bis 370 nm durch eine basische Lösung auf einer Oberfläche von
einem aus fluoridhaltigem Harz geformten Gegenstand erhalten wurde.
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Die
Patentschrift
US-A-5,051,312 betrifft
ein Verfahren zum Modifizieren von Polymeroberflächen durch Inkontaktbringen
der Oberfläche
mit einem ausgewählten
organischen, modifizierenden Mittel, während die Oberfläche mit
ultravioletter und/oder sichtbarer Strahlung bestrahlt wird, die
durch den Modifizierer absorbiert werden kann. Es können Muster
von modifizierten und nicht modifizierten Oberflächen hergestellt werden. Polymere
mit derartigen Oberflächen
sind zweckmäßig für die Integration
von biologisch aktiven Molekülen,
Verbundwerkstoffen, Druckplatten und Elektronik.
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Die
Patentschrift
US-A-5,075,427 betrifft
wässrige
Zusammensetzungen mit mindestens einer Diazoverbindung, die Lagerung
von stabilen wässrigen
Zusammensetzungen von Diazoverbindungen und die Verwendung der Zusammensetzungen
zur Modifizierung von Polymergegenständen. Die Polymeroberflächen können modifiziert
werden durch Inkontaktbringen der betreffenden wässrigen Diazolösung mit
dem Bereich der Oberfläche,
dessen Modifizierung erwünscht
ist.
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Die
Patentschrift
US-A-3,376,278 offenbart
ein Verfahren zur chemischen Modifizierung einer festen Oberfläche von
einem Polymer, das aus aliphatischen Kohlenwasserstoffbindungen
besteht, wobei mindestens 50% der aliphatischen Kohlenstoffatome
daraus einen Wasserstoff-Substituenten aufweisen, welches die Kontaktierung
der Oberfläche
mit einer Diazoverbindung umfasst, in der das Diazo-Radikal an einem
nichtaromatischen Kohlenstoffatom gebunden ist, und das Belichten
der Oberfläche
mit aktinischer Strahlung ausreichender Intensität und Dauer, um die Diazoverbindung
unter Bildung von gasförmigem
Stickstoff und einer zweiwertigen Kohlenstoffspezies zu zersetzen.
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In
der Patentschrift
US-A-5,882,466 wird
eine wässrige
Verbindungsmasse beschrieben, die eine Silanverbindung, eine wasserlösliche,
die Oberflächenspannung
reduzierende Verbindung, Wasser und im Wesentlichen kein organisches
Lösemittel
umfasst und ein Verfahren zur Anwendung der wässrigen Verbindungsmasse. Die
wässrige
Verbindungsmasse kann zur Herstellung eines verbundenen Gegenstandes
verwendet werden, der ein Fluorpolymer umfasst, das an ein Substrat
gebunden ist.
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Die
Oberflächenmodifizierung
von Fluorpolymeren unter Verwendung von anorganischen Verbindungen
kann sehr langsam vonstatten gehen und/oder schwierig durchzuführen sein
(beispielsweise viele Prozessierungsschritte beinhalten). Es wäre daher
wünschenswert, Verfahren
zur Erhöhung
der Geschwindigkeit und der Verbesserung der Einfachheit, mit der
sie durchgeführt
werden können,
für derartige
Prozesse zu haben.
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Mehrschichtige
Konstruktionen, die ein Fluorpolymer enthalten, erfreuen sich einer
breiten industriellen Anwendung. Derartige Konstruktionen finden
beispielsweise Verwendung in den Schläuchen von Kraftstoffleitungen
und ähnlichen
Behältern
und Schläuchen
oder Dichtungen auf dem Gebiet der chemischen Verfahrenstechnik.
Das Haftvermögen
zwischen den Schichten eines mehrschichtigen Gegenstandes muss verschiedene
Leistungsstandards erfüllen,
die von der Verwendung des gebrauchsfertigen Gegenstandes abhängen. Es
ist jedoch oftmals schwierig, eine hohe Verbindungsstärke herzustellen,
wenn eine der Schichten aus einem Fluorpolymer besteht, zum Teil
weil die Fluorpolymere nichtklebende Eigenschaften besitzen.
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Es
wäre von
daher wünschenswert
Verfahren zu haben, welche die Stärke von Klebeverbindungen zu Polymersubstraten
verbessern.
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Die
Erfindung betrifft neuartige Verfahren zur Modifizierung der Oberfläche von
einem Polymersubstrat. Die modifizierten Polymersubstrate sind bei
der Herstellung von verschiedenen Gegenständen verwendbar.
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In
einem Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Modifizierung
der Oberfläche
eines Polymersubstrates bereit, umfassend:
- a)
das Bereitstellen eines Polymersubstrates, das erste und zweite
Hauptoberflächen
aufweist,
- b) das Inkontaktbringen einer fotoreaktiven Lösung, die
mindestens ein Lösemittel
und mindestens einen anorganischen, fotochemischen Elektronendonor
umfasst, mit der ersten Hauptoberfläche, um eine Berührungsfläche zu bilden,
wobei die zweite Haupt oberfläche
weitestgehend durch die fotoreaktive Lösung unbeschichtet bleibt;
und
- c) das Bestrahlen der Berührungsfläche mit
aktinischer Strahlung;
wobei der anorganische fotochemische
Elektronendonor, wie in Anspruch 1 beschrieben, ein lösliches,
nichtflüchtiges
Salz umfasst.
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In
einigen Ausführungsformen,
wie sie beispielsweise in Anspruch 8 beschrieben sind, kann der
anorganische, fotochemische Elektronendonor ein lösliches,
nichtflüchtiges
Salz umfassen, das ausgewählt
ist aus der aus Alkalimetall-Thiocyanaten, Alkalimetall-Sulfiden,
Alkalimetall-Disulfiden, Alkalimetall-Tetrasulfiden, Alkalimetall-Thiocarbonaten,
Alkalimetall-Thiooxalaten, Alkalimetall-Thiophosphaten, Alkalimetall-Dithioniten, Alkalimetall-Selenocyanaten,
Alkalimetall-Seleniden und Alkalimetall-Aziden bestehenden Gruppe.
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In
einigen Ausführungsformen
umfasst das Polymersubstrat ein Fluorpolymer, ein Polyimid oder
Polyester.
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In
einigen Ausführungsformen
umfasst das Verfahren ferner das Verkleben der bestrahlten Berührungsfläche mit
einem zweiten Substrat. Das zweite Substrat kann wünschenswerterweise
ein Polymerfilm sein.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Polymersubstrat bereit,
das eine modifizierte Oberfläche
aufweist, die gemäß einem
Verfahren herstellbar ist, umfassend:
- a) das
Bereitstellen eines Polymersubstrates, das erste und zweite Hauptoberflächen aufweist,
- b) das Inkontaktbringen einer fotoreaktiven Lösung, die
mindestens ein Lösemittel
und mindestens einen anorganischen, fotochemischen Elektronendonor
umfasst, mit der ersten Hauptoberfläche, um eine Be rührungsfläche zu bilden,
wobei die zweite Hauptoberfläche
weitestgehend durch die fotoreaktive Lösung unbeschichtet bleibt;
und
- c) das Bestrahlen der Berührungsfläche mit
aktinischer Strahlung;
wobei der anorganische fotochemische
Elektronendonor, wie in Anspruch 2 beschrieben, ein lösliches,
nichtflüchtiges
Salz umfasst.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Gegenstandes aus Verbundwerkstoff bereit, umfassend:
- a) das Bereitstellen eines Polymersubstrates,
das eine Oberfläche
aufweist;
- b) das Bereitstellen eines zweiten Substrates, das eine Oberfläche aufweist;
- c) das Beschichten der Oberfläche von dem Polymersubstrat
mit einer fotoreaktiven Lösung,
die ein Lösemittel
und mindestens einen anorganischen fotochemischen Elektronendonor
umfasst, als ein dünner
Film, um eine erste Berührungsfläche zu bilden;
- d) das Inkontaktbringen der Oberfläche von dem zweiten Substrat
mit der beschichteten fotoreaktiven Lösung zum Bilden einer zweiten
Berührungsfläche; und
- e) das gleichzeitige Bestrahlen der ersten und zweiten Berührungsfläche mit
aktinischer Strahlung, die ausreichend ist, um einen Verbundgegenstand
zu bilden, wie in Anspruch 3 beschrieben.
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In
diesem Aspekt der Erfindung ist der anorganische, fotochemische
Elektronendonor ausgewählt
aus der aus Thiocyanat-Salzen, Sulfid-Salzen, Disulfid-Salzen, Tetrasulfid-Salzen,
Thiocarbonat-Salzen, Thiooxalat-Salzen,
Thiophosphat-Salzen, Dithionit-Salzen, Selenocyanat-Salzen, Selenid-Salzen
und Azid-Salzen bestehenden Gruppe.
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In
einigen Ausführungsformen
ist das zweite Substrat ein Polymerfilm.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung einen Gegenstand aus
Verbundwerkstoff bereit, der durch ein Verfahren hergestellt wird,
das umfasst:
- a) das Bereitstellen eines Polymersubstrates,
das eine Oberfläche
aufweist;
- b) das Bereitstellen eines zweiten Substrates, das eine Oberfläche aufweist;
- c) das Beschichten der Oberfläche von dem Polymersubstrat
mit einer fotoreaktiven Lösung,
die ein Lösemittel
und mindestens einen anorganischen fotochemischen Elektronendonor
umfasst, als ein dünner
Film, um eine erste Berührungsfläche zu bilden,
wobei der mindestens eine anorganische fotochemische Elektronendonor
einer ist, wie er in Anspruch 3 beschrieben ist,
- d) das Inkontaktbringen der Oberfläche von dem zweiten Substrat
mit der beschichteten fotoreaktiven Lösung zum Bilden einer zweiten
Berührungsfläche; und
- e) das gleichzeitige Bestrahlen der ersten und zweiten Berührungsfläche mit
aktinischer Strahlung, die ausreichend ist, um einen Verbundgegenstand
zu bilden.
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Die
Polymersubstrate, deren Oberfläche
gemäß verschiedenen
Aspekten der Erfindung modifiziert ist, weisen typischerweise eine
verbesserte Haftung auf, wenn sie mit einem anderen festen Substrat
verklebt sind, und sind für
die Herstellung von verschiedenen Verbundgegenständen verwendbar. Es können ebenfalls organische
Polymersubstrate, die Oberflächen
aufweisen, die gemäß verschiedenen
Aspekten der Erfindung modi fiziert sind, verwendet werden, um verschiedene
Arten zu binden oder zu integrieren, wie beispielsweise biologisch
aktive Moleküle,
stromlos plattierte Metallfolien, Klebstoffe (einschließlich Haftklebestoffe)
und dergleichen. Da durch Ausblenden von einem Anteil der aktinischen
Strahlung die erfindungsgemäßen Verfahren verwendet
werden können,
um Muster in einer bildmäßigen Art
und Weise auf dem Polymersubstrat herzustellen, können sie
bei Druckverfahren und bei der Anfertigung von elektronischen Gegenständen verwendet
werden.
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Wie
in diesem Antrag verwendet:
bedeutet „aktinische Strahlung" Licht, das eine
Wellenlänge
von ab 200 Nanometer bis 400 Nanometer besitzt;
hat „ausgehärtet" die Bedeutung von
kovalent vernetzt;
bedeutet „Elastomer" ein Material, das Elastizitätseigenschaften ähnlich zu
denen von Gummi aufweist, insbesondere gibt die Bezeichnung Elastomer
die Eigenschaft von dem Material wieder, eine beträchtliche
Dehnung unter Beanspruchung zu ertragen und anschließend nach
Freistellung von der Beanspruchung, die das Elastomer dehnt, im
Wesentlichen wieder in seine ursprünglichen Abmessungen zurückzukehren;
bedeutet „anorganisch", dass weder eine
C-H-Bindung, eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Mehrfachbindung noch ein
tetrakoordiniertes Kohlenstoffatom vorliegt; in Ausführungsformen
der Erfindung, in denen ein anorganischer fotochemischer Elektronendonor
ionisch vorliegt, bezieht sich der Begriff „anorganisch" nur auf den anionischen
Anteil von der ionischen Verbindung, das heißt, der kationische Anteil
von der ionischen Verbindung, der aus der Notwendigkeit der Aufrechterhaltung
des Gesamt-Ladungsausgleichs vorhanden ist, kann dementsprechend
organisch sein, wie es beispielsweise bei Tetraalkylammonium-thiocyanat
der Fall ist.
bezieht sich die Bezeichnung „nicht-flüchtiges Salz" auf ein Salz, das
aus einem Kation und einem Anion besteht, wobei das Kation und jede
korrespondierende konjugierte Base, die im Gleichgewicht mit dem
Kation existieren kann, einen zusammengesetzten Dampfdruck von weniger
als 10 Millipascal bei 25°C
aufweisen.
besitzt „organisch" die Bedeutung von
nicht anorganisch, wie hierin festgelegt;
bezieht sich die
Bezeichnung „fotochemischer
Elektronendonor" auf
eine Verbindung, die eine fotochemische Ein-Elektronen-Oxidationsreaktion
eingehen kann.
hat „löslich" die Bedeutung von
auflösbar
in dem gewählten
Lösemittel
bei Konzentrationen, die 0,001 Mol pro Liter übersteigen;
bezieht sich „thermoplastisch" auf ein Polymer,
das weich wird und fließt,
wenn es Wärme
ausgesetzt wird und das sich verfestigt, wenn es auf Raumtemperatur
abgekühlt
wird; und
bezieht sich „wärmehärtend" auf ein polymeres
Material, das fakultativ ein Aushärtemittel enthält, welches
sich im Bezug auf die Hitze verfestigt oder irreversibel „erstarrt", wenn es ausgehärtet wird,
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1 zeigt
eine Schnittzeichnung von einem Verbundgegenstand, der gemäß einer
Ausführungsform der
Erfindung hergestellt wurde.
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2 zeigt
eine Schnittzeichnung von einem Bauteil, das in der praktischen
Anwendung einer Ausführungsform
der Erfindung eingesetzt wurde.
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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Modifizierung der Oberfläche eines
Polymersubstrates und dadurch erhaltene Gegenstände.
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Die
Erfindung betrifft in verschiedenen Aspekten Verfahren, die das
Inkontaktbringen einer fotoreaktiven Lösung mit der Oberfläche von
einem Polymersubstrat zur Bildung einer Berührungsfläche und der nachfolgenden Bestrahlung
der Berührungsfläche mit
aktinischer Strahlung beinhalten, wobei die fotoreaktive Lösung ein
Lösemittel,
mindestens einen anorganischen, fotochemischen Elektronendonor und
gegebenenfalls mindestens einen kationischen Hilfsstoff umfasst.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann das resultierende oberflächenmodifizierte Polymersubstrat
mit einem zweiten Substrat verbunden werden, um einen Verbundgegenstand
zu bilden.
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Unter
Bezugnahme auf 1 umfasst ein Verbundgegenstand 10 ein
Polymersubstrat 20, das eine Oberflächenschicht 50 aufweist.
Die Oberflächenschicht 50 ist
das Ergebnis des Inkontaktbringens einer fotoreaktiven Lösung, die
ein Lösemittel,
mindestens einen anorganischen, fotochemischen Elektronendonor und mindestens
einen kationischen Hilfsstoff umfasst, mit der Oberfläche 60 von
einem Polymersubstrat zur Bildung einer Berührungsfläche und der nachfolgenden Bestrahlung
der Berührungsfläche mit
aktinischer Strahlung. Eine Oberfläche 40 von einem zweiten
Substrat 30 wird mit der Oberflächenschicht 50 verbunden,
um einen Verbundgegenstand 10 zu bilden. Die Oberflächenschicht 50 weist
typischerweise eine Dicke in der Größenordnung von molekularen
Dimensionen auf, beispielsweise 10 Nanometer oder weniger.
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Polymersubstrat
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Polymersubstrate,
die gemäß den Verfahren
der vorliegenden Erfindung modifiziert werden können, umfassen typischerweise
organisches Material und können
jede Gestalt, Form oder Größe besitzen.
Das polymere organische Material kann thermoplastisch, wärmehärtend, elastomer
oder anders sein. In den Verfahren der Erfindung kann jedes polymere
organische Material verwendet werden, vorausgesetzt, dass die Einschränkung hinsichtlich
seines Reduktionspotenzials (siehe nachfolgend) erfüllt ist.
Wünschenswerte
polymere organische Materialien schließen Polyimide, Polyester und
Fluorpolymere ein (das heißt,
diese organischen Polymere enthalten weniger als 3,2 Gewichtsprozent
Wasserstoff und können
Chlor oder Bromatome anstelle von einigen der Fluoratome enthalten).
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
insbesondere vorteilhaft sein, wenn das polymere organische Material
ein Fluorpolymer ist, weil relativ wenig einfache Verfahren zur
Modifizierung derartiger Polymere vorhanden sind. Erstrebenswerte
Polymere sind Homopolymere und Copolymere von Tetrafluorethylen
(das heißt,
TFE). Erstrebenswerter ist als polymeres organisches Material ein
Copolymer aus TEE.
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In
einigen Ausführungsformen
kann das polymere organische Material eine Glasübergangstemperatur und/oder
eine Kristallitschmelztemperatur oberhalb der Umgebungstemperatur
aufweisen (Kunststoffe). In anderen Ausführungsformen kann das polymere
organische Material elastomere Eigenschaften besitzen.
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In
einigen erstrebenswerten Ausführungsformen
umfasst das polymere organische Material mindestens ein Fluorpolymer.
Das Fluorpolymer kann ein perfluoriertes Polymer oder ein teilweise
fluoriertes Polymer sein. Beispielsweise kann das Fluorpolymer entweder
aus der Schmelze verarbeitbar sein, wie beispielsweise in dem Fall
von Polyvinylidenfluorid (das heißt, PVDF); ein Terpolymer aus
Tetrafluorethylen, Hexafluorpropylen und Vinylidenfluorid (das heißt, THV),
und andere aus der Schmelze verarbeitbare Fluorkunststoffe oder das
Fluorpolymer ist nicht aus der Schmelze verarbeitbar, wie im Falle
von Polytetrafluorethylen, modifizierten Polytetrafluorethylen-Copolymeren
(beispielsweise Copolymer aus TEE und niedrigen Anteilen an fluorierten Vinylethern)
und ausgehärtete
Fluorelastomere.
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Fluorelastomere
können,
bevor sie ausgehärtet
sind, durch Spritzgießen
oder Formpressen sowie anderen Verfahren, die normalerweise mit
Thermokunststoffen verbunden sind, verarbeitet werden. Bei Fluorpolymeren
ist man nach der Aushärtung
oder der Vernetzung nicht mehr in der Lage, sie weiter aus der Schmelze zu
verarbeiten. Die Fluorelastomere können in ihrer nicht vernetzten
Form aus dem Lösemittel
heraus zur Beschichtung verwendet werden. Fluorpolymere können ebenfalls
aus einer wässrigen
Dispersionsform zur Beschichtung verwendet werden. In erstrebenswerten
Ausführungsformen
kann das Fluorpolymer ein Tetrafluorethylen-hexafluorpropen-Copolymer,
ein Tetrafluorethylen-perfluor(alkylvinylether)-Copolymer (beispielsweise Tetrafluorethylen-perfluor(propylvinylether)),
ein Perfluorelastomer oder Gemische daraus sein.
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Erstrebenswerterweise
kann das Fluorpolymer ein Material sein, das geeignet ist, fließgepresst
oder mit Lösemittel
beschichtet zu werden. Derartige Fluorpolymere sind typischerweise
Fluorkunststoffe, die Schmelztemperaturen aufweisen, die im Bereich
von 100°C
bis 330°C
liegen, wünschenswerter
von 150°C
bis 270°C.
Erstrebenswerte Fluorkunststoffe enthalten interpolymerisierte Einheiten,
die von Vinylidenfluorid (das ist VDF) und/oder TEE abgeleitet sind,
und sie können
ferner interpolymerisierte Einheiten enthalten, die von anderen
fluoridhaltigen Monomeren, nicht- fluoridhaltigen
Monomeren oder einer Kombination daraus abgeleitet sind.
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Beispielhafte
geeignete fluoridhaltige Monomere schließen TFE, Hexafluorpropylen
(das heißt,
HFP), Chlortrifluorethylen, 3-Chlorpentafluorpropen, perfluorinierte
Vinylether (beispielsweise Perfluoralkoxy-vinylether, wie CF3OCF2CF2CF2OCF=CF2; und Perfluoralkyl-vinylether,
wie CF3OCF=CF2 und
CF3CF2CF2OCF=CF2) und fluoridhaltige
Diolefine, wie beispielsweise Perfluordiallylether und Perfluor-1,3-butadien ein. Beispiele
für geeignete
nicht-fluoridhaltige Monomere schließen Olefinmonomere wie beispielsweise
Ethylen, Propylen und dergleichen ein.
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Die
VDF-enthaltenden Fluorpolymere können
unter Verwendung der Techniken der Emulsionspolymerisation hergestellt
werden, wie sie beispielsweise in den
US-Patentschriften Nr.
4,338,237 (Sulzbach et al.) oder
5,285,002 (Grootaert) beschrieben
sind. Beispielhafte, handelsüblich
erhältliche
VDF-enthaltende Fluorkunststoffe beinhalten solche Fluorpolymere
mit den Handelsbezeichnungen wie DYNEON THV 200, THV 400, THVG und
THV 610X (erhältlich
von Dyneon, St. Paul, MN), KYNAR 740 (erhältlich von Atochem North America,
Philadelphia, PA), HYLAR 700 (erhältlich von Ausimont USA, Inc.,
Morristown, NJ), und FLUOREL FC-2178 (erhältlich von Dyneon).
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Ein
besonders gut verwendbares Fluorpolymer enthält interpolymerisierte Einheiten,
die mindestens von TEE und VDF abgeleitet sind, in denen die Menge
an VDF bei mindestens 0,1 Gewichtsprozent, aber weniger als 20 Gewichtsprozent
liegt. Der Gehalt an VDF reicht erstrebenswert von 3–15 Gewichtsprozent,
noch wünschenswerter
von 10–15
Gewichtsprozent.
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Beispiele
für geeignete
Fluorelastomere schließen
VDF-HFP-Copolymere,
VDF-HFP-TEE-Terpolymere, TFE-Propylen-Copolymere und dergleichen ein.
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Polymersubstrate,
die in der praktischen Anwendung der Erfindung nützlich sind, können in
jeder Form bereitgestellt werden (zum Beispiel als eine Folie oder
als ein thermisch vorgeformter oder gestalteter Gegenstand), solange
es möglich
ist, dass eine wirksame Menge aktinischer Strahlung eine Oberfläche von
dem Polymersubstrat erreicht, die mit einer Lösung von dem anorganischen
fotochemischen Elektronendonor in Kontakt ist. Vorzugsweise kann
das Polymersubstrat in der Form von einer Folie vorliegen. Derartige
Folien können eine
oder mehrere Schichten umfassen.
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Anorganischer fotochemischer
Elektronendonor
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Die
anorganischen fotochemischen Elektronendonore, wie sie für die Zwecke
von der Erfindung definiert sind, schließen anorganische Verbindungen
wie beispielsweise neutrale Verbindungen oder die anionischen Anteile
von einem Salz ein, das aus einem Anion und einem Kation besteht.
In den Fällen,
in denen der anorganische fotochemische Elektronendonor anionisch
ist, kann er mit einem Kation gepaart werden, das entweder organisch
oder anorganisch ist, unter der Voraussetzung, dass das Kation substanziell
nicht mit dem Anion in der Abwesenheit von aktinischer Strahlung
bei 20°C
und einer Zeitspanne von 5 Minuten reagiert.
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Die
in der praktischen Anwendung der Erfindung verwendeten anorganischen
fotochemischen Elektronendonore werden typischerweise abhängig von
der Beschaffenheit des Polymersubstrates ausgewählt. Im Allgemeinen ist der
Wert, der aus dem Oxidationspotenzial von dem anorganischen fotochemischen
Elektronendonor (ausgedrückt
in Volt) abzüglich
des Reduktionspotenzials von der Oberfläche des Polymersubstrates (ausgedrückt in Volt)
abzüglich
der Anregungsenergie von dem anorganischen fotochemischen Elektronendonor
(das heißt,
die Energie von dem am niedrigsten liegenden angeregten Zustand
des anorganischen fotochemischen Elektronendonors, ausgedrückt in Elektronenvolt)
berechnet wird, kleiner als Null. Vorzugsweise beträgt das Oxidationspotenzial
von dem anorganischen fotochemischen Elektronendonor abzüglich des
Reduktionspotenzials von der Oberfläche des Polymersubstrates und
abzüglich
der Anregungsenergie von dem anorganischen fotochemischen Elektronendonor
weniger als –0,5
Volt.
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Die
Oxidationspotenziale (und Reduktionspotenziale) von anorganischen
Verbindungen können
durch dem Fachmann bekannte Verfahren, wie zum Beispiel durch Polarografie,
bestimmt werden. Die Verfahren zur Messung von Oxidationspotenzialen
sind beispielsweise in A. J. Bard und L. R. Faulkner, "Electrochemical Methods,
Fundamentals and Applications",
John Wiley & Sons,
Inc., New York (2001); und bei D. T. Sawyer und J. L. Roberts, "Experimental Electrochemistry
for Chemists", John
Wiley & Sons,
New York (1974), Seiten 329–394,
beschrieben.
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Der
Begriff „Anregungsenergie", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf den niedrigsten Triplett-Energiezustand von dem Licht absorbierenden
Substanz (beispielsweise der anorganische fotochemische Elektronendonor,
der Sensibilisator oder das Substrat), ausgedrückt in Elektronenvolt. Verfahren
zur Messung derartiger Energien sind auf dem Fachgebiet gut bekannt
und können
durch Phosphoreszenz-Messungen bestimmt werden, wie sie beispielsweise
bei R. S. Becker, Theory and Interpretation of Fluorescence and
Phosphorescence, Wiley Interscience, New York, 1969, Kapitel 7,
beschrieben sind. Die Spektrofotometer, die zur Durchführung derartiger
Messungen in der Lage sind, sind leicht von Firmen wie beispielsweise
Jasco, Inc. (Easton, MD) und Photon Technology International, Inc.
(Lawrenceville, NJ) zu erwerben.
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Die
Techniken der Sauerstoffstörspektroskopie
können
ebenfalls zur Messung der Energieniveaus von Triplettzuständen verwendet
werden, wie sie in D. F. Evans, "Perturbation
of Singlet-Trielet Transitions of Aromatic Molecules by Oxygen under
Pressure", The Journal
of the Chemical Society (London), 1957, Seiten 1351–1357, beschrieben
sind. Die Technik der Sauerstoffstörspektroskopie beinhaltet die
Messung des Absorptionsspektrums von einer Verbindung, während sich
diese Verbindung in einer Sauerstoff-angereicherten Hochdruckumgebung
befindet, beispielsweise bei 13,8 Megapascal. Unter diesen Bedingungen
werden die Spinauswahlregeln außer
Kraft gesetzt und die Bestrahlung von der Verbindung mit aktinischer
Strahlung erzeugt den niedrigsten angeregten Triplettzustand direkt
aus dem Grundzustand. Die Wellenlänge (das heißt λ), bei der
dieser Übergang
stattfindet, wird für
die Berechnung der Energie von dem niedrigsten Triplett-Energiezustand unter
Verwendung der Beziehung von E = hc/λ, wobei E die Energie des Triplettzustandes,
h das Plancksche Wirkungsquantum und c die Lichtgeschwindigkeit
im Vakuum ist. Die Phosphoreszenztechnik fokussiert auf der Tatsache,
dass viele Verbindungen phosphoreszieren, wenn durch UV-Licht erzeugte
Tripletts zerfallen. Durch Messung der Wellenlänge, bei der die Phosphoreszenz
auftritt, kann das Triplettenergieniveau wie oben beschrieben berechnet
werden.
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Die
Reduktionspotenziale (normalerweise angegeben in Volt) von Polymeren
können
auf verschiedenen Wegen bestimmt werden, insbesondere elektrochemisch,
wie beispielsweise beschrieben bei D. J. Barker, "The Electrochemical
Reduction of Polytetrafluoroethylene," Electrochimica Acta, 1978, Band 23,
Seiten 1107–1110;
D. M. Brewis, "Reactions
of polytetrafluoroethylene with Electrochemically Generated Intermediates" Die Angewandte Makromolekulare
Chemie, 1975, Band 43, Seiten 191–194; S. Mazur und S. Reich, "Electrochemical Growth
of Metal Interlayers in Polyimide Film," The Journal of Physical Chemistry,
1986, Band 90, Seiten 1365–1372.
Falls das Reduktionspotenzial von irgendeinem bestimmten Polymer
nicht gemessen worden ist, kann eine Näherung, vorbehaltlich einer
Nachprüfung,
in geeigneter Weise durch Verwendung des Reduktionspotenzials von
einer Modellverbindung gemacht werden, die zu dem Polymer strukturell ähnlich ist.
Die Reduktionspotenziale von einer großen Anzahl organischer Verbindungen
sind zusammengestellt worden durch L. Meites, P. Zuman und (teilweise)
E. Rupp, CRC Handbook Series in Organic Electrochemistry, Bände 1–6, CRC
Press, Inc., Cleveland, OH and Boca Raton, FL, veröffentlicht
1977–1983.
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Wie
es Fachleuten gut bekannt ist, können
Oxidations- und
Reduktionspotenziale unter verschiedenen experimentellen Parametern
ein wenig variieren. Unter solchen Umständen sollte das Reduktionspotenzial
unter den Bedingungen gemessen werden, die in der praktischen Anwendung
der Erfindung eingesetzt wurden (beispielsweise durch Verwendung
derselben Lösemittel,
Konzentration, Temperatur, pH-Wert, usw.).
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Vorzugsweise
sollte das Reduktionspotenzial von dem anorganischen fotochemischen
Elektronendonor im Grundzustand niedriger sein als das Reduktionspotenzial
von der Oberfläche
des Polymersubstrates, andernfalls kann der anorganische fotochemische
Elektronendonor spontan mit dem Polymersubstrat reagieren.
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Die
anorganischen fotochemischen Elektronendonore, die in der praktischen
Anwendung der Erfindung nutzbar sind, können in wässriger Lösung als verschiedene Spezies
existieren (beispielsweise als eine konjugierte Säure oder
als konjugierte Base). In solchen Fällen sollte der pH-Wert der
Lösung
angepasst werden, um die Konzentration von den gewünschten
Spezies zu maximieren.
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Damit
erfindungsgemäße Arbeitsabläufe in einer
kontrollierten, reproduzierbaren Art und Weise durchgeführt werden
können,
sollten anorganische fotochemische Elektronendonore, die in der
praktischen Anwendung der Erfindung verwendet werden können, nicht
wesentlich mit der Oberfläche
von dem spezifischen Polymersubstrat, dessen Modifizierung durch
sie beabsichtigt ist, in der Abwesenheit aktinischer Strahlung während einer
Zeitspanne von 5 Minuten bei 20°C
reagieren. Es sollte daher erkannt werden, dass anorganische fotochemische
Elektronendonore, die für
die Verwendung mit einigen Polymersubstraten geeignet sind, für die Verwendung
mit anderen Polymersubstraten nicht geeignet sein können.
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Anionische,
anorganische fotochemische Elektronendonore sind typischerweise
mit einem nicht-interferierenden Kation kombiniert, die in der Form
von einem löslichen
Salz vorliegen. Der Begriff „nicht-interferierendes
Kation" bezieht
sich auf ein Kation, das nicht wesentlich mit der Polymersubstratoberfläche in der
Abwesenheit aktinischer Strahlung während einer Zeitspanne von
5 Minuten bei 20°C
reagiert. Beispielhafte nicht-interferierende
Kationen, welche diese Kriterien erfüllen, schließen Alkalimetalle,
Erdalkalimetalle, Organoammonium-Kationen, Organosulfonium-Kationen,
Organophosphonium-Kationen, Organoarsonium-Kationen, Organoiod-Kationen,
Ammonium und dergleichen ein.
-
Während es
keine Bedingung von der Erfindung ist, können bestimmte flüchtige,
anorganische fotochemische Elektronendonore, insbesondere einige
stickstoffhaltige anorganische fotochemische Elektronendonore, unangenehme
und/oder gefährliche
Dämpfe
abgeben, wenn sie in der praktischen Anwendung der Erfindung verwendet werden
(zum Beispiel während
der Beschichtung, Handhabung und bei Heißkaschierungsverfahren), sie
werden daher vorzugsweise nicht verwendet. Flüchtige stickstoffhaltige, anorganische
fotochemische Elektronendonore schließen Ammonium, Hydrazin, Hydroxylamin
und ihre konjugierten Säure-
(das heißt
protonierte) Salze, wie beispielsweise Ammoniumsalze und die Salze
von protovierten Aminen (das heißt, primäre, sekundäre und tertiäre Ammoniumsalze)
ein, wenn sie in wässriger
Lösung
vorliegen, wo ein Gleichgewicht zwischen verschiedenen sauren und
basischen Formen existieren kann. Ammoniumchlorid besitzt beispielsweise
für Konzentrationen
oberhalb von 0,001 Mol pro Liter in Wasser einen Dampfdruck, der
10 Millipascal übersteigt.
Es ist daher wünschenswert,
dass der anorganische fotochemische Elektronendonor ein nicht-flüchtiges
Salz sein sollte, wie es vorangehend hierin beschrieben wurde.
-
Beispielhafte
lösliche,
nicht-flüchtige
Salze können
Alkalimetallsalze, Amidiniumsalze, Guanidiniumsalze, quaternäre Phosphoniumsalze,
quaternäre
Ammoniumsalze und dergleichen einschließen.
-
In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung können
die anorganischen fotochemischen Elektronendonore aus einem kationischen
Anteil bestehen, der als ein kationischer Hilfsstoff nützlich ist
und einem anionischen Anteil, der als ein anorganischer fotochemischer
Elektronendonor in der Form von einem Salz verwendbar ist (beispielsweise
Benzyltributylammoniumthiocyanat).
-
Die
anorganischen fotochemischen Elektronendonore, die in der praktischen
Anwendung der Erfindung verwendet werden, schließen ein:
- (a)
Thiocyanat-Salze, beispielsweise Kalium-Thiocyanat und Tetraalkylammonium-thiocyanat,
usw.; Sulfid-, Disulfid- und Tetrasulfid-Salze, wie beispielsweise
Natriumsulfid, Kaliumhydrosulfid, Natriumdisulfid, Natriumtetrasulfid,
usw.; Thiocarbonat-Salze, wie beispielsweise Natriumthiocarbonat,
Kaliumtrithiocarbonat, usw.; Thiooxalat-Salze, wie beispielsweise Kaliumdithiooxalat,
Natriumtetrathiooxalat, usw.; Thiophosphat-Salze, wie beispielsweise
Cäsiumthiophosphat,
Kaliumdithiophosphat, Natriummonothiophosphat, usw.; Thiosulfat-Salze,
wie beispielsweise Natriumthiosulfat, usw. und Dithionit-Salze,
wie beispielsweise Kaliumdithionit, usw.;
- (b) Selenocyanat-Salze, wie beispielsweise Kaliumselenocyanat
und Selenid-Salze, wie beispielsweise Natriumselenid; und
- (c) Azid-Salze, wie beispielsweise Natriumazid, Kaliumazid,
usw.
-
Andere
anorganische Spezies können
in der praktischen Anwendung der Erfindung verwendet werden, unter
der Voraussetzung, dass sie die vorangehend hierin angegebenen Auswahlkriterien
für die
anorganischen Donnre erfüllen.
-
Lösemittel
-
Der
anorganische fotochemische Elektronendonor ist typischerweise in
einem Lösemittel
gelöst,
vorzugsweise ein Lösemittel,
das nicht mit dem anorganischen fotochemischen Elektronendonor in
der Abwesenheit von aktinischer Strahlung reagiert. Vorzugsweise
sollten Lösemittel
für derartige
fotoreaktiven Lösungen die
aktinische Strahlung nicht wesentlich bei der gleichen Wellenlänge wie
der anorganische fotochemische Elektronendonor oder irgendein Sensibilisator,
falls vorhanden, absorbieren. Während
es unter einigen Umständen
erwünscht
sein kann, ein Lösemittel
auszuwählen,
das schwieriger zu reduzieren ist als das Polymersubstrat, um mögliche Nebenreaktionen
zu ver meiden, kann die Erfindung ebenfalls leicht, und überraschenderweise,
in Lösemitteln
(beispielsweise wässrige
Lösemittel)
durchgeführt
werden, in denen das Lösemittel leichter
reduziert werden kann als das Polymersubstrat. Derartige wässrige Lösemittel,
einschließlich
Wasser selbst, weisen geringere Umweltbedenken auf, verglichen mit
typischen organischen Lösemitteln.
-
Wasser
selbst ist ein besonders zu bevorzugendes Lösemittel. Gemische aus mindestens
einem organischen Lösemittel
und Wasser (beispielsweise ein Gemisch aus wie oder mehr Alkoholen
und Wasser) sind ebenfalls erstrebenswerte Lösemittel. Im Grunde genommen
kann jedes bekannte organische Lösemittel
eingesetzt werden, wobei die besondere Auswahl bestimmt wird durch
die Löslichkeit
und die Kompatibilität
von den verschiedenen Komponenten der fotoreaktiven Lösung, dem
Polymersubstrat, dem Absorptionsspektrum, usw. Beispielhafte organische
Lösemittel
beinhalten Alkohole, wie beispielsweise Methylalkohol, Ethylalkohol, n-Propylalkohol, Isopropyl-alkohol,
n-Butylalkohol, sek-Butylalkohol,
t-Butylalkohol, Isobutylalkohol, usw.; Ketone und Ketoalkohole,
wie beispielsweise Aceton, Methylethylketon, Diacetonalkohol, usw.;
Ester, wie beispielsweise Ethylacetat und Ethyllactat, usw.; polyhydrierte
Alkohole, wie beispielsweise Ethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol,
Propylenglycol, Butylenglycol, 1,4-Butandiol, 1,2,4-Butantriol, 1,5-Pentandiol, 1,2,6-Hexantriol,
Hexylenglycol, Glycerol, Glycerolethoxylat, Trimethylpropanethoxylat,
usw.; niedere Alkylether, wie beispielsweise Ethylenglycolmonomethyl-
oder monoethylether, Diethylenglycol-methyl- oder -ethylether und
Triethylenglycol-monomethyl- oder -monoethylether usw., und dergleichen.
-
Typischerweise
sollte das Lösemittel
derart ausgewählt
werden, dass es das Polymersubstrat nicht löst oder signifikant quellen
lässt.
Die typischen Konzentrationen der anorganischen fotochemischen Elektronendonore
in dem Lösemittel
reichen von 0,001 bis 1 Mol pro Liter. Vorzugsweise liegen die Konzentrationen der
anorganischen fotochemischen Elektronendonore in dem Lösemittel
bei 0,01 bis 0,1 Mol pro Liter.
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Abhängig von
der Wahl des Lösemittels
und des Polymersubstrates können
sich unterscheidende Oberflächenmodifizierungen
erhalten werden. Typischerweise sind in wässrigen Lösemitteln beispielsweise Hydroxylgruppen
reichlich auf der Oberfläche
von dem Fluorpolymer vorhanden. Ohne dass eine Bindung an die Theorie
erwünscht
ist, wird geglaubt, dass derartige Hydroxylgruppen durch die Addition
von Wasser an eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
in dem Polymerrückgrat
resultieren können,
das durch die Reduktion von dem Polymer gebildet wird.
-
Fakultativer kationischer
Hilfsstoff
-
Die
fotoreaktive Lösung
kann wahlweise einen kationischen Hilfsstoff beinhalten. Der kationische Hilfsstoff
ist eine Verbindung (das heißt,
ein Salz), die aus einem organischen Kation und einem nicht-interferierenden
Anion besteht.
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Der
Begriff „nicht-interferierendes
Kation" bezieht
sich auf ein Kation (organisch oder anorganisch), das nicht wesentlich
mit der Polymersubstratoberfläche
in der Abwesenheit aktinischer Strahlung während einer Zeitspanne von
5 Minuten bei 20°C
reagiert. Einige beispielhafte nicht-interferierende Anionen, welche
dieses Kriterium erfüllen,
schließen
Halogenide wie Bromid, Chlorid und Fluorid; Sulfat oder Sulfonat
(beispielsweise para-Toluolsulfonat); Phosphat oder Phosphonat;
Komplexmetallhalogenide, wie beispielsweise Hexafluorphosphat, Hexafluorantimonat,
Tetrachlor stannat und dergleichen; sowie Perchlorat; Nitrat; Carbonat;
Sulfat und Bicarbonat ein.
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Wahlweise,
und vorzugsweise, kann das nicht-interferierende Anion ein Anion
sein, das als ein anorganischer fotochemischer Elektronendonor gemäß den Verfahren
der Erfindung fungieren kann, um ein Polymersubstrat zu reduzieren.
Geeignet anorganische fotochemische Elektronendonore sind vorangehend
hierin beschrieben wie beispielsweise Iodid, Triiodid, Azid, Thiocyanat,
Thiophosphat usw.
-
Verwendbare
kationische Hilfsstoffe schließen
Organosulfonium-Salze, Organoarsen-Salze, Organoantimon-Salze, Organoiod-Salze,
Organophosphonium-Salze und Organoammonium-Salze ein. Einige Salze von
diesem Typ sind kürzlich
beispielsweise beschrieben worden in den
US-Patentschriften Nr. 4,233,421 (Worm),
4,912,171 (Grootaert et
al.),
5,086,123 (Guenthner
et al.) und
5,262,490 (Kolb
et al.).
-
Beispielhafte
Organosulfon-Salze, die als kationische Hilfsstoffe verwendbar sind,
schließen
Triarylsulfonium-Salze, wie beispielsweise Triphenylsulfoniumchlorid,
Trichlorphenylsulfoniumbromid, Tritolylsulfoniumchlorid, Diphenyl-(4-thiophenyl)phenylsulfoniumhexafluorophosphat,
Trialkylsulfonium-Salze, wie beispielsweise Tributylsulfoniumchlorid,
Ethyldibutylsulfoniumbromid und dergleichen; und gemischte Alkylarylsulfonium-Salze,
wie beispielsweise Methyldiphenylsulfonium-p-toluolsulfonat, Ethyloctylphenylsulfoniumchlorid,
Butyldiphenylsulfonium-hexafluorophosphat und dergleichen, sowie
substituierte Derivate daraus ein.
-
Beispielhafte
Organoarsen-Salze, die als kationische Hilfsstoffe verwendbar sind,
schließen
Tetraarylarsonium-Salze, wie beispielsweise Tetraphenylarsoniumchlorid,
Tetratolylarsoniumbromid und dergleichen; Tetraalkylarsonium-Salze,
wie bei spielsweise Tetramethylarsoniumiodid, Octyltrimethylarsoniumbromid, Tetraethylarsoniumchlorid
und dergleichen; und gemischte Alkylarylarsonium-Salze, wie beispielsweise
Butyltriphenylarsoniumiodid und dergleichen, sowie substituierte
Derivate daraus ein.
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Beispielhafte
Organoaantimon-Salze, die als kationische Hilfsstoffe verwendbar
sind, schließen
Tetraarylantimon-Salze, wie beispielsweise Tetraphenylantimonchlorid,
Tritolylantimonchlorid und dergleichen; Tetraalkylantimon-Salze,
wie beispielsweise Tetramethylantimoniodid, Octyltrimethylantimonbromid,
Tetraethylantimonchlorid und dergleichen; und gemischte Alkylarylantimon-Salze,
wie beispielsweise Butyldiphenylantimoniodid und dergleichen, sowie
substituierte Derivate daraus ein.
-
Beispielhafte
Organoiod-Salze, die als kationische Hilfsstoffe verwendbar sind,
schließen
Organoiod-Salze, wie beispielsweise Diphenyliodonium-chlorid, Diphenyliodonium-hexafluoroantimonat,
Ditolyliodonium-chlorid und dergleichen, sowie substituierte Derivate
daraus ein.
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Vorzugsweise
kann der kationische Hilfsstoff ein Organophosphonium-Salz sein,
wünschenswerterweise
ein Organophosphonium-Salz, welches die Formel:
aufweist, wobei R
1 für
eine C
1-C
18-Alkylgruppe,
eine C
6-C
10-Arylgruppe, eine C
7-C
18-Aralkylgruppe, eine C
7-C
18-alkarylgruppe,
eine C
2-C
18-alkenylgruppe,
eine C
4-C
12-oxaalkylgruppe oder
eine C
4-C
8-, teilweise
oder vollständig
fluorierte Alkylgruppe steht;
R
2, R
3 und R
4 unabhängig voneinander
für eine
C
1-C
8-Alkylgruppe, eine
C
6-C
10-Arylgruppe,
eine C
7-C
9-Aralkylgruppe
oder eine C
7-C
9-Alkarylgruppe
oder eine C
2-C
8-Alkenylgruppe
stehen, wobei jeder Rest R
2, R
3 und
R
4 miteinander verbunden sein kann, um einen
oder mehrere Ringe zu bilden, mit der Maßgabe, dass, wenn R
1 mehr als 8 Kohlenstoffatome aufweist, dann
jeweils R
2, R
3 und
R
4 mehr als 4 Kohlenstoffatome haben können; und
X
–,
wie vorangehend hierin definiert, für ein nicht-interferierendes Anion steht.
-
Es
wird natürlich
erkannt, dass Anionen, die für
die Verwendung mit einigen Polymersubstraten geeignet sind, für die Verwendung
mit anderen Polymersubstraten nicht geeignet sein können.
-
Beispielhafte
Organophosphonium-Salze schließen
nicht fluorierte Organophosphonium-Salze wie beispielsweise Tetraphenylphosphonium-chlorid,
Tetraphenylphosphonium-bromid,
Tetraoctylphosphonium-chlorid, Tetra-n-butylphosphonium-chlorid,
Tetraethylphosphonium-chlorid, Tetramethylphosphonium-chlorid, Tetramethylphosphonium-bromid, Benzyltriphenylphosphonium-chlorid,
Benzyltriphenylphosphonium-bromid, Benzyltriphenylphosphonium-stearat, Benzyltriphenylphosphonium-benzoat,
Triphenylisobutylphosphonium-bromid, n-Butyltrioctylphosphonium-chlorid, Benzyltrioctylphosphonium-chlorid,
Benzyltrioctylphosphonium-acetat, 2,4-Dichlorbenzyltriphenylphosphonium-chlorid,
(Methoxyethyl)trioctylphosphonium-chlorid, Triphenyl(ethoxycarbonylmethyl)phosphonium-chlorid, Allyltriphenylphosphonium-chlorid
und dergleichen; und fluorierte Organophosphonium-Salze, wie beispielsweise
Trimethyl(1,1-dihydroperfluorobutyl)phosphonium-chlorid, Benzyl-[3-(1,1-dihydroperfluoropropoxy)propyl]
diisobutylphosphonium-chlorid, Benzylbis[3-(1,1-dihydroperfluoropropoxy)propyl]isobutylphos phonium-chlorid,
C6F13CH2CH2P(CH2CH2CH2CH3)3 + I– und dergleichen ein.
-
Darüber hinaus
kann der kationische Hilfsstoff vorzugsweise ein Organoammonium-Salz
sein, wünschenswerterweise
ein Organoammonium-Salz, welches die Formel:
aufweist, wobei R
1, R
2, R
3,
R
4, and X
– wie
vorangehend definiert sind.
-
Beispielhafte
Organoammonium-Salze schließen
nicht fluorierte Organoammonium-Salze wie beispielsweise Tetraphenylammoniumchlorid,
Tetraphenylammoniumbromid, Tetraoctylammoniumchlorid, Tetra-n-butylammoniumchlorid,
Tetraethylammoniumchlorid, Tetramethylammoniumchlorid, Tetramethylammoniumbromid,
Benzyltributylammoniumchlorid, Triphenylbenzylammoniumfluorid, Triphenylbenzylammoniumbromid,
Triphenylbenzylammoniumacetat, Triphenylbenzylammoniumbenzoat, Triphenylisobutylammoniumbromid,
Trioctyl-n-butylammoniumchlorid, Trioctylbenzylammoniumchlorid,
Trioctylbenzylammoniumacetat, Triphenyl-2,4-dichlorobenzylammoniumchlorid,
Trioctylmethoxyethoxyethylammoniumchlorid, Triphenylethoxycarbonylmethylammoniumchlorid,
Triphenylallylammoniumchlorid, 1-Butylpyridiniumchlorid und dergleichen; und
fluorierte Organoammonium-Salze, wie beispielsweise Trimethyl(1,1-dihydroperfluorobutyl)ammoniumchlorid,
C7F15CONHCH2CH2NMe3+ I–,
C4F9OCF2CF2OCF2CH2CONHCH2CH2NMe3 + I– und dergleichen ein.
-
In
einer erstrebenswerten Ausführungsform
wird ein fluorierter kationischer Hilfsstoff eingesetzt, der gegebenenfalls
eine oder mehrere Licht-absorbierende aromatische Gruppen aufweist
(zum Beispiel Phenyl). Der kationische Hilfsstoff kann ein Netzmittel
sein, aber für
dieses Merkmal besteht keine Kritikalität.
-
Die
Anwesenheit von einem anionischen fluorierten Netzmittel (beispielsweise
Perfluoroalkanoat-Salze wie Perfluorooctanoat-Salze) in der fotoreaktiven
Lösung
kann, insbesondere wenn die fotoreaktive Lösung wässrig ist, die beobachtete
Geschwindigkeit der Oberflächenmodifzierung
und die Klebefähigkeit
von dem oberflächenmodifizierten
Polymersubstrat verringern. Aus diesem Grund ist es wünschenswert,
dass die fotoreaktive Lösung
im Wesentlichen frei von (beispielsweise weniger als eine Menge,
die ausreicht, eine Bedeckung mit einer monomolekularen Schicht
aus fluoriertem anionischen Netzmittel auf der zu modifizierenden Oberfläche von
dem Polymersubstrat zu erreichen) oder vollkommen frei von einem
fluorierten anionischen Netzmittel ist.
-
Ohne
dass eine Bindung an die Theorie erwünscht ist, wird geglaubt, dass
das fluorierte anionische Netzmittel die Oberfläche von dem Polymersubstrat
benetzt (das heißt,
daran absorbiert ist) und demzufolge die Oberflächenmodifizierung inhibiert.
Die kationischen Hilfsstoffe, vorzugsweise fluorierte kationische
Hilfsstoffe, stehen in Konkurrenz zu und verdrängen das fluorierte anionische
Netzmittel von der Oberfläche
des Polymersubstrates mit einer sich dadurch ergebenden Steigerung
der Geschwindigkeit der Oberflächenmodifizierung.
Falls die fotoreaktive Lösung
ein fluoriertes anionisches Netzmittel umfasst, umfasst die fotoreaktive Lösung folglich
ferner vorzugsweise mindestens einen kationischen Hilfsstoff, noch
bevorzugter einen fluorierten kationischen Hilfsstoff.
-
Vorzugsweise
ist der kationische Hilfsstoff ein fluoriertes Organophosphonium-Salz
oder ein fluoriertes Organoammonium-Salz oder eine Mischung daraus.
Insbesondere kann in Fällen,
in denen die Substratober fläche,
die modifiziert werden soll, ein fluoriertes Polymer ist, vorzugsweise
ein fluorierter kationischer Hilfsstoff in Kombination mit einem
nicht-fluorierten kationischen Hilfsstoff verwendet werden.
-
Erstrebenswerterweise
kann der kationische Hilfsstoff auch als Sensibilisator fungieren.
-
Sensibilisator
-
Damit
eine Oberflächenmodifizierung
stattfinden kann, muss die aktinische Strahlung absorbiert werden,
entweder durch den anorganischen fotochemischen Elektronendonor,
durch das Polymer oder durch irgendein anderes Material, das die
aktinische Strahlung absorbiert und in der Lage ist, diese Energie
in einer Menge zu übertragen,
die größer oder
gleich groß zu
der Anregungsenergie von dem anorganischen fotochemischen Elektronendonor
ist. In der Abwesenheit von einem Sensibilisator muss die bestimmte
Wellenlänge von
der aktinischen Strahlung mit einer oder mehreren Wellenlängen übereinstimmen,
die durch den anorganischen fotochemischen Elektronendonor absorbiert
werden, was nicht immer passend ist. Um die Verwendung von zweckdienlichen
Lichtquellen zu gestatten und/oder die Absorption der aktinischen
Strahlung zu steigern, kann gegebenenfalls ein Sensibilisator eingesetzt
werden.
-
Ein
Sensibilisator ist eine Verbindung, oder in dem Falle von einem
Salz ein ionischer Anteil von einer Verbindung (beispielsweise ein
Anion oder ein Kation), die/der in Abwesenheit oder Anwesenheit
der aktinischen Strahlung selbst kein wirksamer Modifizierer von
den Eigenschaften der Polymeroberfläche ist, die/der aber Licht
absorbiert und nachfolgend die Modifizierung der Oberfläche von
dem Polymersubstrat durch den anorganischen fotochemischen Elektronendonor
vermittelt. Typischerweise werden die Sensibilisatoren, die für die praktische
Anwendung der Erfindung verwendbar sind, während der Verfahrensschritte
der Erfindung nicht verbraucht. Natürlich wird in dem Fall, in
dem der Sensibilisator einen kationischen Rest in Kombination mit
einem anionischen fotochemischen Elektronendonor umfasst, der kationische
Rest (das heißt,
der Sensibilisator) unverbraucht zurückbleiben, während der
anionische Elektronendonor verbraucht werden kann.
-
Wenn
ein Sensibilisator eingesetzt wird, wird er typischerweise derart
gewählt,
dass er nicht mit der Oberfläche
von dem Polymersubstrat weder direkt, noch mittels der aktinischen
Strahlung, in der Abwesenheit von einem anorganischen fotochemischen
Elektronendonor reagiert. Die üblichen
Konzentrationen für
Sensibilisatoren liegen in einem Bereich von 0,001 bis 0,1 Mol pro
Liter.
-
Vorzugsweise
kann der Sensibilisator in einigen Fällen ebenfalls als ein kationischer
Hilfsstoff dienen.
-
Zusätzlich zu
den lichtabsorbierenden kationischen Hilfsstoffen, wie sie hierin
erwähnt
werden, beinhalten beispielhafte Sensibilisatoren aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie beispielsweise Benzol, Naphthalin, Toluol, Styrol und dergleichen;
aromatische Ether, wie beispielsweise Diphenylether, Anisol und
dergleichen; Arylketone, wie beispielsweise Benzophenon, Benzyldimethylketal,
Acetophenon, Xanthon und dergleichen; und aromatische Thioether,
wie beispielsweise Diphenylsulfid, Methylphenylsulfid und dergleichen,
sowie wasserlösliche
Varianten davon.
-
Andere Zusatzstoffe
-
Zusatzstoffe
wie beispielsweise Kronenether und Cryptanden, die die Dissoziation
der ionischen Salze verbessern, können in einigen Fällen (zum
Beispiel, niedrig polare Lösemittel)
von Vorteil sein. Beispielhafte Kronenether schließen 15-Krone-5,
12-Krone-4, 18- Krone-6,
21-Krone-7, Dibenzo-18-Krone-6, Dicyclohexyl-18-Krone-6 und Benzo-15-Krone-5 ein,
die handelsüblich
von kommerziellen Quellen, wie beispielsweise Aldrich Chemical Co.
(Milwaukee, WI), erhältlich
sind.
-
Nucleophile
und latente Nucleophile (zum Beispiel Materialien, die ein Nucleophil
bei Bestrahlung oder Erhitzen erzeugen können) können zu der fotoreaktiven Lösung hinzugefügt werden.
In einigen Ausführungsformen
von der Erfindung, wie diejenigen Ausführungsformen, welche die Oberfläche von
einer Fluorpolymerfolie modifizieren, können nucleophile Materialien
an die Oberfläche
von dem Fluorpolymer gepfropft werden. Nucleophile, das heißt Materialien,
die eine bevorzugte Anziehungskraft für Regionen mit niedriger Elektronendichte
besitzen, sind gut bekannt und können
Wasser, Hydroxid, Alkohole, Alkoxide, Cyanide, Cyanate, Chloride
usw. einschließen.
Die Bezeichnung „Nucleophil", wie sie hierin
verwendet wird, schließt
nicht irgendein Material ein, das als ein anorganischer fotochemischer
Elektronendonor angesehen werden könnte.
-
Weitere
Zusatzstoffe können
in der fotoreaktiven Lösung
vorhanden sein. Erstrebenswerterweise absorbieren derartige Materialien
nicht die aktivische Strahlung oder weisen ein Reduktionspotenzial
auf, das größer (das
heißt,
weniger negativ) als das von dem Polymersubstrat ist, da diese beiden
Situationen für
die Verfahren der vorliegenden Erfindung nachteilig sein können.
-
Zweites Substrat
-
Das
zweite Substrat kann eine Polymerfolie, Metall, Glas oder ein anderes
Substrat sein. Vorzugsweise ist das zweite Substrat eine Polymerfolie,
wie beispielsweise eine Fluorpolymerfolie oder ein nicht fluoriertes Polymer,
welches identisch oder verschieden zu em Polymersubstrat sein kann.
Wünschenswerterweise
sollte das zweite Substrat polare Gruppen auf seiner Oberfläche aufweisen,
die für
die Bindung zur Verfügung
stehen, um dadurch die Bildung von einer starken Klebeverbindung
zu unterstützen.
Die polaren Gruppen können mittels
bekannter Techniken eingeführt
werden, einschließlich
zum Beispiel der Corona-Behandlung usw.
-
Beispielhafte
nicht-fluorierte Polymere, die in Folienform verwendbar sind, beinhalten
Polyamide, Polyolefine, Polyether, Polyurethane, Polyester, Polyamide,
Polystyrole, Polycarbonate, Polyketone, Polyharnstoffe, Acryle sowie
Mischungen daraus und dergleichen.
-
In
einigen Ausführungsformen
kann ein nicht-fluoriertes Polymer ein nicht-fluoriertes Elastomer
sein, wie beispielsweise Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR), Butadien-Kautschuk,
chloriertes und chlorosulfoniertes Polyethylen, Chloropren, Ethylen-Propylen-Monomer-(EPM-)Kautschuk,
Ethylen-Propylen-Dienmonomer-(EPDM-)Kautschuk, Epichlorhydrin-(ECO)Kautschuk,
Polyisobutylen, Polyisopren, Polysulfid, Polyurethan, Silicon-Kautschuk, Mischungen
von Polyvinylchlorid und NBR, Styrolbutadien-(SBR)Kautschuk, Ethylen-Acrylat-Copolymer-Kautschuk
und Ethylen-Vinylacetat-Kautschuk. Geeignete Ethylen-Vinylacetat-Copolymere
schließen
ELVAX ein, das von E. I. du Pont de Nemours and Co. (Wilmington,
DE) erhältlich
ist.
-
Viele
Polyamide, die als nicht-fluorierte Polymere verwendbar sind, sind
im Allgemeinen handelsüblich erhältlich.
Zum Beispiel sind Polyamide, wie irgendeines von den gut bekannten
Nylonarten, von etlichen Bezugsquellen erhältlich. Besonders wünschenswerte
Polyamide sind Nylon-6, Nylon-6,6, Nylon-11 und Nylon-12. Es sollte angemerkt
werden, dass die Auswahl von einem bestimmten Polyamidmaterial auf
der Basis der physikalischen Anforderungen der besonderen Anwendung
des mehrschichtigen Gegenstandes erfolgen sollte. Beispielsweise
bieten Nylon-6 und Nylon-6,6 bessere Eigenschaften bei Hitze- und
Feuchtigkeitsresistenz als Nylon-11 und Nylon-12, während hingegen
Nylon-11 und Nylon-12 bessere chemische Resistenzeigenschaften besitzen.
Zusätzlich
können
andere Nylonmaterialien, wie beispielsweise Nylon-6,12, Nylon-6,9, Nylon-4,
Nylon-4,2, Nylon-4,6,
Nylon-7 und Nylon-8 verwendet werden, sowie Ringsysteme enthaltende
Polyamide, wie beispielsweise Nylon-6,T und Nylon-6,1. Geeignete
Nylonsorten schließen
VESTAMID L2140, ein Nylon-12, das von Creanova, Inc. (Somerset,
NJ) erhältlich
ist, ein. Die Polyether-enthaltenden Polyamide mit der Handelsbezeichnung
PEBAX, erhältlich
von Atochem North America (Philadelphia, PA), können ebenfalls verwendet werden.
-
Zweckdienliche
Polyurethane beinhalten aliphatische, cycloaliphatische, aromatische
und polycyclische Polyurethane. Diese Polyurethane werden typischerweise
durch Reaktion von einem polyfunktionalen Isocyanat mit einem Polyol
gemäß den gut
bekannten Reaktionsmechanismen hergestellt. Zweckdienliche Diisothiocyanate
zur Einsatz in der Produktion von einem Polyurethan beinhalten 4,4'-Dicyclohexylmethan-diisocyanat,
Isophoron-diisocyanat, 1,6-Hexamethylen-diisocyanat, 1,4-Cyclohexylen-diisocyanat
und 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat.
Kombinationen aus einem oder mehreren polyfunktionalen Isocyanaten
können
ebenfalls verwendet werden. Die verwendbaren Polyole schließen Polypentylenadipat-glycol,
Polytetramethylenetherglycol, Polyethylenglycol, Polycaprolactondiol,
Poly-1,2-butylenoxidglycol und Kombinationen daraus ein. Kettenverlängerer,
wie beispielsweise Butandiol oder Hexandiol, können ebenfalls in dieser Reaktion
verwendet werden. Zweckdienliche, handelsüblich erhältliche Urethanpolymere schließen MORTHANE
L424.167 (MI = 9.7), PN 04 oder 3429, von Morton International (Seabrook,
NH) und X-4107, von B. F. Goodrich Co. (Cleveland, OH) ein.
-
Zweckdienliche
Polyolefine beinhalten Homopolymere aus Ethylen, Propylen und dergleichen
sowie Copolymere aus diesen Monomeren mit beispielsweise Acrylmonomeren
und anderen ethylenisch ungesättigten
Monomeren, wie zum Beispiel Vinylacetat und höhere alpha-Olefine. Derartige
Polymere und Copolymere können
durch eine konventionelle freie Radikalpolymerisation oder Katalyse
von solchen ethylenisch ungesättigten
Monomeren hergestellt werden. Der Grad der Kristallinität von dem
Polymer kann variieren. Das Polymer kann zum Beispiel ein semikristallines
Polyethylen hoher Dichte sein oder es kann ein elastomeres Copolymer aus
Ethylen und Propylen sein. Die funktionellen Carboxylsäure-, Anhydrid-
oder Imid-Gruppen können
in das Polymer durch Polymerisieren oder Copolymerisieren von funktionalen
Monomeren, wie beispielsweise von Acrylsäure oder Maleinsäureanhydrid,
eingebaut werden oder durch Modifizierung von dem Polymer nach der Polymerisation,
zum Beispiel durch Pfropfen, durch Oxidation oder durch die Bildung
von Ionomeren. Beispiele dafür
beinhalten säuremodifizierte
Ethylenacrylat-Copolymere, Anhydrid-modifizierte Vinylacetat-Copolymere, Anhydrid-modifizierte
Polyethylen-Polymere und Anhydrid-modifizierte Polypropylen-Polymere.
Derartige Polymere und Copolymere sind im Allgemeinen handelsüblich erhältlich,
zum Beispiel unter der Handelsbezeichnung ENGAGE (Dow-DuPont Elastomers,
Wilmington, DE) oder EXACT (ExxonMobil, Linden, NJ). Geeignete Anhydrid-modifizierte
Polyethylenpolymere sind handelsüblich
erhältlich
von E. I. du Pont de Nemours and Co. (Wilmington, DE) unter der
Handelsbezeichnung BYNEL, coextrudierbare Klebeharze.
-
Zweckdienliche
Acryle schließen
Polymere aus Acrylsäure,
Methylacrylat, Ethylacrylat, Acrylamid, Methacrylsäure, Methylmethacrylat,
Ethylmethacrylat und dergleichen und Mischungen daraus ein.
-
Die
zweckdienlichen Polycarbonate schließen aliphatische Polycarbonate,
wie beispielsweise Poly estercarbonate, Polyethercarbonate und von
Bisphenol-A abgeleitete Polycarbonate und dergleichen ein.
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Zweckdienliche
Polyimide schließen
Polyimidpolymere ein, die aus dem Anhydrid der Pyromellitinsäure und
4,4'-Diaminodiphenylether
hergestellt werden, die von E. I. du Pont de Nemours and Co. unter
der Handelsbezeichnung KAPTON erhältlich sind. Variationen davon
schließen,
unter anderen, KAPTON H, KAPTON E und KAPTON V ein.
-
Zusätzliche
Beispiele von zweckdienlichen nicht-fluorierten Polymeren, wie vorangehend
erwähnt, schließen Polyester,
Polycarbonate, Polyketone und Polyharnstoffe ein. Beispielhafte
handelsüblich
erhältliche Polymere
schließen
Polyester ein, die die Handelsbezeichnung SELAR (E. I. du Pont de
Nemours and Co.) aufweisen, Polycarbonate mit der Handelsbezeichnung
LEXAN (General Electric Co., Pittsfield, MA), Polyketone, welche
die Handelsbezeichnung KADEL (Amoco Corp., Chicago, IL) tragen und
Polyharnstoffe mit der Handelsbezeichnung SPECTRIM (Dow Chemical
Co., Midland, MI).
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Beispielhafte
handelsüblich
erhältliche
Elastomere schließen
diejenigen ein, welche die Handelsbezeichnungen NIPOL 1052 NBR,
HYDRIN C2000 Epichlorohydrin-Ethylenoxid-Kautschuk, und ZETPOL hydriertes
NBR (Zeon Chemical, Louisville, KY); HYPALON 48 chlorsulfonierter
Polyethylen-Kautschuk und VAMAC Ethylen-acrylat-Elastomer (E. I.
du Pont de Nemours and Co., Wilmington, DE); NORDEL EPDM (R. T. Vanderbilt
Co., Inc., Norwalk, CT); KRYNAC NBR, PERBUNAN NBR/PVC Mischung und
THERBAN hydriertes NBR (Bayer Corp., Pittsburgh, PA); SANTOPRENE
thermoplastische Elastomere (Advanced Elastomer Systems, Akron,
OH), und KELTAN EPDM (DSM Elastomers Americas, Addis, LA) tragen.
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Das
Polymersubstrat und das zweite Substrat können identisch oder unterschiedlich
sein. Demzufolge können
Fluorpolymere, die für
das Polymersubstrat zweckdienlich sind, ebenfalls für das zweite
Substrat, wünschenswerterweise
in Folienform, verwendet werden.
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Das
Polymersubstrat und/oder das zweite Substrat können eine oder mehrere polare
funktionelle Gruppen aufweisen, die an der Oberfläche vorhanden
sind, um die Klebewirkung zu erhöhen,
wie beispielsweise eine funktionelle Amino-Carboxyl- und Hydroxylgruppe.
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Aktinische Strahlung
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Die
aktinische Strahlung ist eine elektromagnetische Strahlung, die
eine Wellenlänge
aufweist, welche in der Lage ist, das Polymersubstrat in der Anwesenheit
von der fotoreaktiven Lösung
zu modifizieren. Wünschenswerterweise
weist die aktinische Strahlung eine ausreichende Intensität und Wellenlänge derart
auf, dass Modifizierungen in weniger als 10 Minuten auftreten, noch
bevorzugter innerhalb von weniger als 3 Minuten. Die aktinische
Strahlung weist eine Wellenlänge
von ab 200 Nanometer bis 400 Nanometer auf, vorzugsweise von 240
Nanometer bis 300 Nanometer, noch bevorzugter von 250 Nanometer
bis 260 Nanometer.
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Die
aktinische Strahlung beinhaltet ebenfalls die Photonen längerer Wellenlängen, welche
mit ausreichender Intensität
(zum Beispiel unter Verwendung von einem gepulsten Laser) abgegeben
werden, um gleichzeitig absorbiert zu werden. Die gleichzeitige
Absorption von zwei 700-Nanometer Photonen würde zum Beispiel dieselbe Wirkung
besitzen wie ein 350-Nanometer Photon, und ist dementsprechend bei
der Bezeichnung aktinische Strahlung eingeschlossen.
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Die
typischen Quellen aktinischer Strahlung weisen häufig multiple oder kontinuierliche
Wellenlängen abgaben
auf, wenngleich auch Laser verwendet werden können. Derartige Quellen sind
geeignet, solange mindestens irgendein Teil ihrer Leistung bei einer
oder mehreren Wellenlängen
liegt, die durch den anorganischen fotochemischen Elektronendonor
und/oder den fakultativen Sensibilisator absorbiert werden. Um eine wirkungsvolle
Anwendung der aktinischen Strahlung sicherzustellen, kann die Wellenlänge von
der aktinischen Strahlung, die verwendet wird, derart gewählt werden,
dass das molare Absorptionsvermögen
von dem anorganischen fotochemischen Elektronendonor und/oder dem
fakultativen Sensibilisator bei solchen Wellenlängen bevorzugt größer ist
als 100 Liter/(Mol Zentimeter), vorzugsweise größer ist als 1.000 Liter/(Mol
Zentimeter) und noch bevorzugter größer ist als 10.000 Liter/(Mol
Zentimeter). Die Absorptionsspektren von vielen anorganischen Verbindungen,
von denen die molaren Absorptionsvermögen berechnet werden können, sind überall erhältlich oder
können
mittels Verfahren, die den Fachleuten gut bekannt sind, gemessen
werden.
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Geeignete
Quellen für
die aktivische Strahlung schließen
Quecksilberlampen, beispielsweise Niederdruck- und Mitteldruck-Quecksilberdampflampen;
Xenonbogenlampen, Kohlebogenlampen; Wolframdrahtlampen; Laser, beispielsweise
Excimerlaser; Mikrowellen-Lampen, wie beispielsweise solche, die
von Fusion UV Systems of Rockville, MD verkauft werden (einschließlich H-Typund
D-Typ-Glühbirnen);
Blitzlampen, beispielsweise Xenon-Blitzlampen, Sonnenlicht und so
weiter. UVC-Ultraviolettstrahlung
(das heißt,
Ultraviolettstrahlung, die eine Wellenlänge kleiner als 290 Nanometer
besitzt) ist insbesondere wünschenswert.
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Niederdruck-(beispielsweise
keimtötende)Quecksilberlampen
sind äußerst wirkungsvolle,
zweckdienliche Quellen aktinischer Strahlung und sie sind insbesonders bevorzugte
Quellen der aktinischen Strahlung in der praktischen Anwendung der
Erfindung.
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Oberflächenmodifizierung und Verbundbedingungen
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Der
anorganische fotochemische Elektronendonor und die Oberfläche von
dem Polymersubstrat können
zweckdienlich in Kontakt gebracht werden durch Auflösen des
anorganischen fotochemischen Elektronendonors in einem inerten Lösemittel
(das heißt,
einem Lösemittel,
das, wie hierin vorangehend definiert, nicht mit dem anorganischen
fotochemischen Elektronendonor reagiert) und dem Kontaktieren der
resultierenden fotoreaktiven Lösung
mit der Oberfläche
von dem Polymersubstrat.
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Die
Schicht der fotoreaktiven Lösung
(oder aufgebrachte Schicht) zwischen der Lichtquelle und der Oberfläche von
dem Polymersubstrat ist wünschenswert
relativ dünn,
sodass so viel wie möglich
von der aktinischen Strahlung die Grenzfläche von fotoreaktiver Lösung/Polymersubstrat
erreicht. Um die Benetzung von der Polymersubstratoberfläche und/oder
der Oberfläche
von dem zweiten Substrat zu verbessern, kann die fotoreaktive Lösung ferner
ein oder mehrere von einem Thixotrop, ein Verdickungsmittel, ein
Gelbildungsmittel, Latexpartikel, Fasern, anorganische Partikel,
eine emulgierbare Phase und ein transparentes oder lichtdurchlässiges,
gewebtes oder vliesartiges Material und dergleichen enthalten. Dementsprechend
kann die fotoreaktive Lösung
beispielsweise in der Form von einem lichtdurchlässigen oder transparenten Gel,
einem thixotropen Gel, einer dickflüssigen Emulsion, von Latex,
einer Aufschlämmung
oder anderweitig vorliegen.
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Die
Dauer der Bestrahlung mit aktinischer Strahlung kann von weniger
als 1 Sekunde bis 10 Minuten oder mehr betragen, abhängig von
den Absorptionsparametern und den speziellen Verarbeitungsbedingungen,
die verwendet werden. In Ausführungsformen
der Erfindung, wobei das Polymersubstrat transparent oder lichtdurchlässig ist,
kann die aktinische Strahlung vorteilhafterweise auf die Grenzfläche von
fotoreaktiver Lösung/Polymersubstrat
gerichtet werden, indem sie durch das Polymersubstrat hindurchgeht,
ohne durch die fotoreaktive Lösung
hindurchzugehen.
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Ein
Polymersubstrat, das eine erste und zweite Hauptoberfläche aufweist
(beispielsweise eine unverstärkte
Folie oder ein unverstärktes
Rohr) sollte, an der ersten Hauptoberfläche, möglicherweise mit einer fotoreaktiven
Lösung
derart in Kontakt gebracht werden, um eine Berührungsfläche zu bilden, dass die zweite Hauptoberfläche weitestgehend
durch die fotoreaktive Lösung
unbeschichtet bleibt. Die nachfolgende Bestrahlung von der Berührungsfläche mit
aktinischer Strahlung resultiert in der Modifizierung von der ersten Hauptoberfläche. Solch
ein Verfahren ist vorteilhaft gegenüber dem Eintauchen von dem
Polymersubstrat in die fotoreaktive Lösung, da es ermöglicht,
dass die aktinische Strahlung durch das Polymersubstrat hindurch angewendet
wird (beispielsweise in Fällen,
in denen das Polymersubstrat transparent oder durchlässig für die aktinische
Strahlung ist). Ferner ist es in vielen Fällen, bei denen Fluorpolymere
eingebunden sind, wünschenswert
nur eine einzelne Hauptoberfläche
zur Erhöhung
der Bindung (beispielweise zu einer Polymerfolie) zu modifizieren,
während
die innewohnenden Eigenschaften der Fluorpolymeroberfläche von
einer zweiten Hauptoberfläche
von dem Polymersubstrat bewahrt werden.
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In
den Fällen,
in denen die aktinische Strahlung vor dem Auftreffen auf der Berührungsfläche durch die
fotoreaktive Lösung
hindurchgehen muss, ist es besonders wünschenswert, eine gleichförmige, dünne Beschichtung
mit der fotoreaktiven Lösung
zu erzielen. Derartige dünne
Beschichtungen, welche durch die Standard-Beschichtungstechniken
(beispielsweise Rakelstreichverfahren, Walzenstreichen usw.) erzielt
werden können,
sind durch eine Eintauchtechnik schwierig oder unmöglich zu
erhalten. Eine uneinheitliche Tiefe der fotoreaktiven Lösung resultiert
notwendigerweise in einem variierenden Ausmaß der Oberflächenmodifizierung
von dem Polymersubstrat, was auf eine chemisch ungleichförmige Oberfläche hinausläuft.
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Für derartige
Verfahren, bei denen die aktinische Strahlung mittels Niederdruck-Quecksilberdampflampen
bei UVC-(das heißt,
einer Wellenlänge < 260 Nanometer)Intensitätsniveaus
von 10 bis 40 Milliwatt pro Quadratzentimeter erzeugt wird, werden
häufig
Bestrahlungszeiten von weniger als 20 Sekunden erreicht.
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Das
Verfahren kann in jeder technischen Vorrichtung durchgeführt werden,
die geeignet ist, das Polymersubstrat und die fotoreaktive Lösung, welche
den anorganischen fotochemischen Elektronendonor enthält, zu fassen.
Falls das Polymersubstrat leicht mit der fotoreaktiven Lösung zu
beschichten ist, kann das beschichtete Polymersubstrat direkt der
aktinischen Strahlung ausgesetzt werden.
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Eine
erhöhte
Temperatur und ein erhöhter
Druck werden normalerweise nicht benötigt und das Verfahren wird
zweckdienlich typischerweise bei Umgebungsbedingungen durchgeführt.
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Durch
Maskierung oder durch Blocken der aktinischen Strahlung bei einem
Teilbereich der Polymeroberfläche
von dem Polymersubstrat (oder durch Verwendung eines fokussierten
Strahls, beispielsweise von einem Laserstrahl) ist es möglich, Muster
auf der Oberfläche
von dem Polymersubstrat zu erzeugen, die aus einer modifizierten
und einer nicht modifizierten Oberfläche bestehen. Natürlich wird
die nicht-modifizierte Oberfläche
dort existieren, wo die Oberfläche
nicht der aktinischen Strahlung ausgesetzt war.
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Mehr
als eine Oberfläche
von dem Polymersubstrat (beispielsweise gegenüberliegende Seiten von einer
Polymerfolie) können
erfindungsgemäß modifiziert
werden.
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Ein
unterschiedliches Ausmaß der
Oberflächenmodifizierung
kann durch teilweises Filtern der aktinischen Strahlung erhalten
werden, sodass unterschiedliche Intensitäten der aktinischen Strahlung über unterschiedlichen
Bereichen der Oberfläche
des Polymersubstrates erhalten werden. Die gleiche Wirkung kann
erreicht werden, wenn die Bestrahlungszeit der aktinischen Strahlung
variiert wird. Der Grad der Oberflächenmodifizierung kann durch
verschiedene gut bekannte Oberflächenanalysetechniken
bestimmt werden, einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt,
ATR-IR-Spektroskopie
(Attenuated Total internal Reflectance Infrared Spectroscopy) und
Elektronenspektroskopie zur chemischen Analyse (ESCA), ebenso wie
Kontaktwinkelmessungen.
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Sobald
die Oberfläche
von dem Polymersubstrat gemäß der vorliegenden
Erfindung modifiziert wurde, kann sie mit einem zweiten Substrat
verbunden werden, das organisch oder anorganisch sein kann. Eine
derartige Verbindung kann durch Kontaktieren des zweites Substrates
(beispielsweise eine Polymerfolie) mit einer modifizierten Oberfläche von
dem Polymersubstrat und der Anwendung von Wärme (beispielsweise erhöhte Temperatur)
und/oder Druck, vorzugsweise unter Verwendung sowohl von Druck als
auch Wärme,
ausgeführt werden.
Geeignete Wärmequellen
beinhalten, sind aber nicht darauf beschränkt, Öfen, beheizbare Walzen, beheizbare
Pressen, Infrarotstrahlungsquellen, Flammen und dergleichen. Geeignete
Druckquellen sind gut bekannt und beinhalten Pressen, Andruckwalzen
und dergleichen. Die notwendigen Wärme- und Druckbeträge hängen von den spezifischen Materialien
ab, die verbunden werden, und können
leicht bestimmt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
das Polymersubstrat und das zweite Substrat zwei Polymerfolien sein,
die derart miteinander verbunden werden können, dass sie durch einen
dünnen Film
der fotoreaktiven Lösung
getrennt sind, wie es in 2 dargestellt ist. In 2 ist
eine Querschnittsansicht von einer Anordnung 100 dargestellt,
in der sowohl ein Polymersubstrat 110 als auch eine Polymerfolie 120 in
einem innigen Kontakt mit einem dünnen Film einer fotoreaktiven
Lösung 130 sind.
Die fotoreaktive Lösung
bildet eine Berührungsfläche 140 mit
dem Polymersubstrat und eine Berührungsfläche 150 mit
der Polymerfolie. Die fotoreaktive Lösung 130 wird mit
aktivischer Strahlung bestrahlt, um einen Verbundgegenstand zu formen.
Der Verbundgegenstand kann gegebenenfalls nach der Bestrahlung mit
aktivischer Strahlung unter Druck erhitzt werden.
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Um
eine effiziente Oberflächenverbindung
bereitzustellen, weist in diesem Verfahren der dünne Film der fotoreaktiven
Lösung
wünschenswert
eine Dicke von weniger als 10 Mikrometer auf, vorzugsweise eine Dicke
von weniger als 1 Mikrometer.
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In
bestimmten Situationen können
mehr als zwei zweite Substrate (beispielsweise zwei Polymerfolien) mehr
als eine Fläche
von dem Polymersubstrat kontaktieren (beispielsweise in einer dreilagigen
Folien-Sandwich-Konstruktion).
In noch weiteren Situationen können
zwei Polymersubstrate zwei. Flächen
von einer Fluorpolymerfolie kontaktieren.
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In
einigen Fällen
(beispielsweise bei sequenziellen Polymersubstrat-Modifizierungs-
und Verbundverfahren) kann es wünschenswert
sein, die Oberfläche
von dem modifizierten Polymersubstrat vor der Verbindung zu spülen. Das
Spülen
entfernt jegliche Komponenten von der fotoreaktiven Lösung, die
nicht direkt an das Polymersubstrat gebunden sind und die eine Abnahme
in der gemessenen Klebewirkung verursachen können.
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Polymersubstrate,
die erfindungsgemäß modifizierte
Oberflächen
aufweisen, insbesondere modifizierte Fluorpolymeroberflächen, können ebenfalls
einen Nutzen besitzen für
mikrofluidische Einrichtungen (zum Beispiel ein Lab-on-a-Chip-System),
in der Elektronik, zur Immobilisierung biologisch aktiver Moleküle, zur
Bildung leitender Oberflächen
(beispielsweise einschließlich
metallisierter Oberflächen)
und zur Herstellung antistatischer Oberflächen.
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Die
Erfindung wird nun mittels der nachfolgenden Beispiele weiter veranschaulicht.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Abkürzungen
werden in den nachfolgenden Beispielen und Tabellen verwendet:
„BOPP" bezieht sich auf
eine Folie (23 Mikrometer Dicke) aus biaxial orientiertem Polyethylenterephthalat
mit der Handelsbezeichnung „MYLAR
TYPE A", handelsüblich erhältlich von
DuPont Teijin Films U.S. Limited Partnership (Wilmington, DE);
„Bu" steht für n-Butyl;
„cm" bedeutet Zentimeter;
„konz." Bedeutet konzentriert;
„Et" steht für Ethyl;
„EVA" bezieht sich auf
ein säuremodifiziertes
Ethylen-Vinylacetat-Copolymer mit der Handelsbezeichnung "BYNEL 3101", handelsüblich erhältlich von
E. I. du Pont de Nemours and Co. (Wilmington DE); in den Beispielen,
die folgen, werden Pellets aus BYNEL 3101 gepresst, um Folien zu
formen, die eine Dicke von 1,3 bis 1,8 Millimeter aufweisen;
„FEP” bezieht
sich auf eine Folie (0,28 Millimeter Dicke) von einem Copolymer
aus Tetrafluorethylen und Hexafluorpropylen, 85/15 nach Gewicht,
mit der Handelsbezeichnung „FEP
X6307", handelsüblich erhältlich durch
Dyneon, LLC (Oakdale, MN);
„g" bedeutet Gramm;
„KHN" bezieht sich auf
eine Folie (12 Mikrometer Foliendicke) aus Polyimid mit der Handelsbezeichnung „KAPTON
HN", handelsüblich erhältlich durch
E. I. du Pont de Nemours und Co.;
„Me" steht für Methyl;
„mL" steht für Milliliter;
„N/cm" bedeutet Newton
pro Zentimeter;
„NM" bedeutet nicht gemessen;
„NYL-12" bezieht sich auf
eine Folie aus Nylon-12, die einen Vicat-Erweichungspunkt von 140°C aufweist
und die Handelsbezeichnung „VESTAMID
L2140" trägt, handelsüblich erhältlich durch
Creanova, Inc. (Somerset, NJ); in den Beispielen, die folgen, wurden
Pellets aus VESTAMID L2140 gepresst, um Folien zu bilden, die eine
Dicke von 1,3 bis 1,8 Millimeter aufweisen.
„Anteile" bezieht sich auf
Gewichtsanteile;
„Pe" steht für n-Pentyl;
„PFA" bezieht sich auf
eine Folie (0,28 Millimeter Dicke) von einem Copolymer aus Tetrafluorethylen
und Perfluorpropylvinylether; diese wurde hergestellt durch Koagulation
einer Polymerdispersion mit der Handelsbezeichnung „PFA-6510N", handelsüblich erhältlich durch
Dyneon, LLC (Oakdale, MN), Trocknen von dem Koagulat, Zermahlen
des getrockneten Koagulates zur Bildung von einem Pulver und Schmelzextrudieren
des Pulvers zur Herstellung einer Polymerfolie;
„Pe" steht für Phenyl;
„PTFE" bezieht sich auf
eine Folie (0,38 Mikrometer Dicke) aus Polytetrafluorethylen mit
der Handelsbezeichnung „TEFLON
PTFE", handelsüblich erhältlich durch
E. I. du Pont de Nemours und Co.;
„THVG” bezieht sich auf eine Folie
(0,48 Millimeter Dicke) von einem Terpolymer aus TFE/HFP/VDF mit
der Handelsbezeichnung „THV
500G", handelsüblich erhältlich durch
Dyneon, LLC (Oakdale, MN);
„zerrissen" bedeutet, das die Untersuchungsprobe
von einem der Polymerfilme den Kohäsionstest nicht bestanden hatte;
„Gew.-%" steht für Gewichtsprozent;
„--" steht für nicht
nachgewiesen; und
„*" bedeutet, dass ein
kationischer Hilfsstoff in dem anorganischen fotochemischen Elektronendonor
vorhanden ist.
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Wenn
nichts anderes angegeben ist, sind die in den folgenden Beispielen
verwendeten Materialien jederzeit von den allgemeinen gewerblichen
Chemikalienlieferanten, wie beispielsweise Aldrich Chemical Co. (Milwaukee,
WI), erhältlich.
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Darstellung von Rf-Onium 1 und Rf-Onium
2
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Rf-Onium
1 (das heißt,
Benzyl-[3-(1,1-dihydroperfluorpropoxy)propyl]diisobutyl-phosphoniumchlorid) und
Rf-Onium 2 (das heißt,
Benzylbis[3-(1,1-dihydroperfluorpropoxy)propyl]isobutylphosphoniumchlorid)
wurden basierend auf dem Verfahren, das in der
US-Patentschrift Nr. 5,734,085 (Coggio
et al.), Beispiel 2 beziehungsweise 3, beschrieben wurde, dargestellt.
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Darstellung von Rf-Onium 3
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Rf-Onium
3 (das heißt,
C6F13CH2CH2P(CH2CH2CH2CH3)3 + I–) wurde wie folgt dargestellt:
In eine 25-mL Flasche wurden 8,0 g 1H,1H,2H,2H-Perfluor-1-iodhexan,
erhalten von Lancaster Synthesis, Inc. (Windham, NH), und 4,4 g
Tributylphosphin hineingegeben. Der Reaktionsansatz wurde bei 65°C unter Stickstoffgas
erhitzt und gerührt.
Die Lösung
wurde nach einiger Zeit dickflüssig und
die Reaktionsmischung wurde über
Nacht rühren
lassen, was Rf-Onium 3 ergab, das ohne weitere Reinigung verwendet
wurde.
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Darstellung von Rf-Onium 4
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Rf-Onium-4
(das heißt,
C7F15CONHCH2CH2NMe3 + I–) wurde wie folgt dargestellt:
In eine Flasche wurden 27,7 Anteile C7F15CO2Me und 6,7 Anteile
3-(Dimethylamino)propylamin hineingegeben. Die Reaktion startete
während
der Zugabe von dem Amin. Nach der Zugabe wurde die Lösung bei
Raumtemperatur über
Nacht unter Stickstoff gerührt.
Anschließend
wurde Methyliodid (11 Anteile) langsam zu der gerührten Mischung
hinzugefügt,
was in der Bildung von einer weißen Festsubstanz resultierte.
Nachdem die Zugabe von Methyliodid beendet war, wurde die Reaktionsmischung
für weitere
3 Stunden rühren
lassen, was Rf-Onium 4 ergab, das ohne weitere Reinigung verwendet
wurde.
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Darstellung von Rf-Onium 5
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Rf-Onium
5 (das heißt,
C4F9OCF2CF2OCF2CONHCH2CH2NMe3 + I–) wurde wie folgt dargestellt:
In eine Flasche wurden 30 Anteile C4F9OCF2CF2OCF2CO2Me und 6,7 Anteile
3-(Dimethylamino)propylamin
hineingegeben. Die Reaktion startete während der Zugabe von dem Amin.
Nach der Zugabe wurde die Lösung
bei Raumtemperatur über
Nacht unter Stickstoff gerührt.
Anschließend
wurde Methyliodid (11 Anteile) langsam zu der gerührten Mischung
hinzugefügt,
was in der Bildung von einer weißen Festsubstanz resultierte.
Nachdem die Zugabe von Methyliodid beendet war, wurde die Reaktionsmischung
für weitere
3 Stunden rühren
lassen, was Rf-Onium 5 ergab, das ohne weitere Reinigung verwendet
wurde.
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Allgemeines Verfahren zur Herstellung
einer Polymerfolie:
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Eine
Polymerfolie wird hergestellt durch Einbringen von Polymergranulat
zwischen zwei PTFE-Folien und Erweichen für 2–3 Minuten bei 200°C. Nachfolgend
wird das erweichte Material für
etwa 5 bis 10 Sekunden zwischen zwei erhitzten Drucktiegeln einer
Wabash Hydraulikpresse (Wabash Metal Products Company, Inc., Hydraulic
Division, Wabash, IN) gepresst und unmittelbar danach in einen kalte
Wabash Hydraulikpresse bei 13–15°C und 140–180 Millipascal überführt. Nach
Abkühlung
auf Raumtemperatur in der kalten Presse werden runde Polymerfolien
mit einer Dicke von annähernd
1,5 Millimeter erhalten. Rechteckige Materialstücke mit einer Dimension von
1,3 cm × 5,1
cm wurden zur Verwendung in den Verbindungs- und Kontaktwinkelmessungen
herausgeschnitten.
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Allgemeines Verfahren A:
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Ein
Glas-Mikroskopobjektträger,
der für
Wellenlängen
von 254 Nanometer nicht durchgängig
ist, und Abmessungen von ungefähr
2,5 cm × 5,0
cm aufweist, wurde mit einer zu untersuchenden Lösung fließbeschichtet. Ein Stück von einer
ersten Polymerfolie wird manuell an der beschichteten Oberfläche von
dem Objektträger
angeheftet und vorübergehend
an seinem Platz unter Verwendung von Klemmfedern fixiert. Die auf diese
Weise produzierte laminierte Probe wird danach senkrecht in das
Zentrum von einem Rayonet Kammer-Fotoreaktor, Modell RPR-100, ausgestattet
mit sechzehn keimtötenden
Lampen (eine ultraviolette Strahlenquelle mit einer maximalen Intensität bei einer
Wellenlänge
von 254 Nanometer), erhalten von The Southern New England Ultraviolet,
Inc. (New Haven, CT), für
die angegebene Zeitdauer eingesetzt. Die bestrahlte Probe wird dann
aus dem Fotoreaktor entnommen und von dem Objektträger abgetrennt.
Die bestrahlte Polymerfolie wird abgespült und auf den Fortschreitkontaktwinkel
hin vermessen und/oder die bestrahlte Folie wird mit einer zweiten
Polymerfolie mittels Hitzelaminierung für 2 Minuten bei 200°C und einem
Druck von 30 Kilopascal verklebt. In den nachfolgenden Tabellen
sind die hitzelaminierten (das heißt verbundenen) Polymerfolien,
die durch dieses Verfahren hergestellt wurden, als bestrahlte Polymerfolie/zweite
Polymerfolie angegeben. Zum Beispiel bedeutet PFA/NYL-12, dass die
behandelte Polymerfolie aus PFA und die zweite Polymerfolie aus
NYL-12 besteht.
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Allgemeines Verfahren B:
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Ein
Glas-Mikroskopobjektträger,
der für
Wellenlängen
von 254 Nanometer nicht durchgängig
ist, und Abmessungen von ungefähr
2,5 cm × 5,0
cm aufweist, wurde mit einer zu untersuchenden Lösung fließbeschichtet. Ein Stück von einer
ersten Polymerfolie wird manuell an der beschichteten Oberfläche von
dem Objektträger
angeheftet und vorübergehend
an seinem Platz unter Verwendung von Klemmfedern fixiert. Die auf diese
Weise produzierte laminierte Probe wird danach mit einem Abstand
von 5 Zentimeter (2 Inch) unter ein flaches Gestell aus sechs 15
W G15T8 keimtötenden
Glühbirnen,
erhalten von General Electric Co. (Schenectady, NY), in regelmäßigen Abständen von
5 Zentimeter (2 Inch) zentriert (eine ultraviolette Strahlenquelle
mit einer maximalen Intensität
bei einer Wellenlänge
von 254 Nanometer) für
die angegebene Zeitdauer gelegt. Die bestrahlte Probe wird dann
unter den Lampen entfernt und von dem Objektträger abgetrennt. Die bestrahlte
Polymerfolie wird abgespült
und auf den Fortschreitkontaktwinkel hin vermessen und/oder die
bestrahlte Folie wird mit einer zweiten Polymerfolie mittels Hitzelaminierung
für 2 Minuten
bei 200°C
und einem Druck von 30 Kilopascal verklebt. In den nachfolgenden
Tabellen sind die hitzelaminierten (das heißt verbundenen) Polymerfolien,
die durch dieses Verfahren hergestellt wurden, als bestrahlte Polymerfolie/zweite
Polymerfolie angegeben. Zum Beispiel bedeutet PFA/NYL-12, dass die behandelte
Polymerfolie aus PFA und die zweite Polymerfolie aus NYL-12 besteht.
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Untersuchungsverfahren
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Die
Fortschreitkontaktwinkel wurden unter der Verwendung von einem VCA
2500XE Video-Kontaktwinkel-Messsystem, AST Products, Inc. (Billerica,
MA), nach dem Waschen der zu untersuchenden Oberfläche mit
Wasser und Methanol und anschließender sorgfältiger Trocknung
gemessen.
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Das
Haftvermögen
wurde gemäß der ASTM
D-1876 (T-Peel-Test)
durchgeführt.
Eine SinTech 20 Apparatur für
Zugversuche, erhältlich
von MTS Systems Corp. (Eden Prairie, MN), eingestellt mit einer
Vorschubgeschwindigkeit von 10,2 cm pro Minute, wurde als Testvorrichtung
verwendet. Die Schälfestigkeit
wurde als die Durchschnittsbelastung, die während des Peel-Tests gemessen wurde,
berechnet.
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Beispiele 1–11 und Vergleichsbeispiele
A–B
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Die
Beispiel 1–11
und die Vergleichsbeispiele A und B wurden gemäß dem vorangehenden Allgemeinen
Verfahren A hergestellt und, wie in Tabelle 1 angezeigt, getestet.
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Beispiele 12–36 und Vergleichsbeispiel
C
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Die
Beispiele 12–36
und das Vergleichsbeispiel C wurden gemäß dem vorangehenden Allgemeinen Verfahren
A hergestellt und wie in Tabelle 2 angezeigt getestet. Die relative
Häufigkeit
von verschiedenen Atomen an der Polymeroberfläche wurde unter Verwendung
eines Einfallswinkels von 15 Grad mittels ESCA bestimmt. Die Tabelle
2 zeigt, dass die Oberfläche
von einer FEP-Polymerfolie
durch Bestrahlung in der Gegenwart von einem anorganischen fotochemischen
Elektronendonor chemisch modifiziert wurde. Tabelle 2 zeigt ebenfalls,
dass kationische Hilfsstoffe vorteilhaft verwendet werden können, um
die Wirksamkeit der Bestrahlung zu verbessern.
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Beispiele 37–95 und Vergleichsbeispiel
D
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Die
Beispiele 37–95
und das Vergleichsbeispiel D wurden dem vorangehenden Allgemeinen
Verfahren A dargestellt und wie in Tabelle 3 angegeben getestet.
In Tabelle 3 sind einige der verschiedenen Materialien und Kombinationen
von den Einsatzstoffen beispielhaft aufgeführt, die in der praktischen
Anwendung von dem Verfahren der Erfindung verwendet werden können. Vergleichsbeispiel
A ist in Tabelle 3 zu Referenzzwecken eingeschlossen.
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Beispiele 96–111
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Die
Beispiele 96–111
wurden gemäß dem vorangehenden
Allgemeinen Verfahren A hergestellt und wie in Tabelle 4 angezeigt
getestet. Diese Ergebnisse zeigen die Verwendung von verschiedenen
Sensibilisatoren in der Praxis der Erfindung. Die Ergebnisse in
Tabelle 4 zeigen den Vorteil für
die Durchführung
bei Verwendung von einem Sensibilisator.
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Beispiele 112–117
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Die
Beispiel 112–117
wurden gemäß dem vorangehenden
Allgemeinen Verfahren A hergestellt und wie in Tabelle 5 angezeigt
getestet. Diese Ergebnisse stellen die Verwendung verschiedener
stickstoffhaltiger Elektronendonore in der Praxis der Erfindung
dar.
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Beispiele 118–141 und Vergleichsbeispiel
E
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Die
Beispiele 118–141
und das Vergleichsbeispiel E wurden gemäß dem vorangehenden Allgemeinen Verfahren
A dargestellt und wie in den Tabellen 6 und 7 angegeben getestet.
Für die
in Tabelle 7 aufgelisteten Beispiele wurde die FEP-Folie in dem
Allgemeinen Verfahren A durch die THVG-Folie ausgetauscht. Tabelle 7
erläutert
an Beispielen die verschiedenen Zusätze zu fotoreaktiven Lösungen,
die in der Praxis der Erfindung verwendbar sind.
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VERGLEICHSBEISPIELE F–J
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Die
Vergleichsbeispiele F–J
wurden gemäß dem vorangehenden
Allgemeinen Verfahren A wie in Tabelle 8 angezeigt durchgeführt. Die
Vergleichsbeispiele F–J
zeigen, dass die Sensibilisatoren, die in den Beispielen 98–108 verwendet
wurden, die Oberflächeneigenschaften
von FEP-Folien unter den Bedingungen, die bei diesen Beispielen
verwendet wurden, nicht signifikant beeinflussen.
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BEISPIELE 142–152
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Die
Beispiele 142–152
wurden gemäß dem vorangehenden
Allgemeinen Verfahren B hergestellt, wie in Tabelle 9 angezeigt.
Diese Beispiele zeigen, dass anionische, fluorierte Netzmittel wirkungslos
oder sogar nachteilig sind, wenn sie in der praktischen Anwendung
der Erfindung eingesetzt werden, während hingegen kationische
Hilfsstoffe förderlich
sein können.
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BEISPIEL 153
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Dieses
Beispiel zeigt, dass erfindungsgemäße modifizierte Polymersubstrate
stromlos plattiert werden können.
Eine FEP-Folie (0,46 Millimeter Dicke), die mit einer wässrigen
Lösung
in Kontakt war, welche 5 Gew.-% Na2S, 5
Gew.-% Na2S2O3 und 5 Gew.-% Tetrabutylphosphoniumbromid
enthält,
wurde wie in dem Allgemeinen Verfahren A beschrieben, für 5 Minuten
bestrahlt. Die behandelte Oberfläche
wurde aktiviert durch Eintauchen in 0,1 Gew.-% PdCl2 in
Wasser für
1 Minute, Trocknen der Folie und anschließendes Eintauchen in 0,1 M
wässrige
NaBH4-Lösung
für 1 Minute.
Nach Entfernen der Folie aus der NaBH4-Lösung, wurde
die aktivierte Oberfläche
der Folie stromlos durch Eintauchen der Folie für 10 Minuten in 100 mL einer
wässrigen Lösung, die
4,36 g NiCl2 6H2O,
2,12 g NaH2PO2 H2O, 25,4 g einer 50-prozentigen wässrigen
Gluconsäure,
5 mL NH4OH (konz.) und 2 g NaOH enthält, mit
Nickel plattiert.
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BEISPIELE 154–156 und VERGLEICHSBEISPIELE
K–L
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Die
Beispiele 154–156
und die Vergleichsbeispiele K–L
wurden gemäß dem vorangehenden
Allgemeinen Verfahren B, wie in Tabelle 10 angezeigt, durchgeführt. Diese
Beispiele demonstrieren die erfindungsgemäße Modifizierung der Oberflächen von
Polyimid- und Polyesterfolien.
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BEISPIELE 157 und 158
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Die
Beispiele 157 und 158 wurden gemäß dem vorangehenden
Allgemeinen Verfahren A, wie in Tabelle 11 angezeigt, durchgeführt, mit
der Ausnahme, dass Fluoreszenzglühbirnen
mit ultraviolettem Licht (erhalten von New England Ultraviolet),
mit einer maximalen Spektralleistung bei 365 Nanometer, anstelle
von den keimtötenden
Glühbirnen
verwendet wurden. Diese Beispiele demonstrieren, dass die Strahlung
mit einer Wellenlänge
von 365 Nanometer wirksam ist, aber weniger effektiv als die Bestrahlung
bei 254 Nanometer in der praktischen Anwendung der Erfindung.
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Verschiedene
Modifizierungen und Änderungen
von dieser Erfindung werden den Fachleuten offensichtlich werden,
ohne dass sie von dem Geltungsbereich der Erfindung abweichen.