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Die
Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer Prolactin-reduzierenden
Verbindung zum Herstellen eines Medikaments zum Verhindern oder Begrenzen
von Restenose in einem Säuger
(einschließlich
eines Menschen), der sich einem invasiven Verfahren, bei dem es
sich nicht um einen Bypass handelt, d.h. einer perkutanen transluminalen Koronarangioplastie
(PTCA), einer Atherektomie und einer Endarteriektomie, unterzogen
hat.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung einer Prolactin-reduzierenden
Verbindung und einer Prolactin-erhöhenden Verbindung zum Herstellen
eines Kombinationspräparates
zum Verhindern oder Begrenzen von Restenose in einem Säuger nach
PTCA.
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Hintergrund
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Kardiovasculäre Erkrankung
und Intervention, bei der es sich nicht um einen Bypass handelt
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Myokardinfarkte
(MI) sind in den Vereinigten Staaten eine führende Todesursache. Nahezu
alle Myokardinfarkte sind gänzlich
der Atherosklerose zuzuschreiben. Die Atherosklerose ist eine langsam fortschreitende
Erkrankung, die in der Kindheit beginnt, sich aber nicht vor späteren Lebensabschnitten
manifestiert, wenn sie zu klinischen Symptomen verbunden mit Schädigung anfälliger Organe,
hauptsächlich
Herz und Gehirn, führt.
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Atherosklerose,
oft als „Verhärtung der
Arterien" bezeichnet,
ist auf die Bildung von Läsionen,
die als Atherome oder fibröse
Plaques bekannt sind, auf der Innenwand von Arterien zurückzuführen. Die Plaques
bestehen hauptsächlich
aus einem Innenteil aus Lipid- und Cholesterinablagerungen, die
von Bindegewebe und glatten Muskelzellen umgeben sind. Unter den
wichtigen Risikofaktoren für
die Entwicklung atherosklerotischer Läsionen sind verschiedene metabolische
Funktionsstörungen
wie zum Beispiel Hyperlipidämie,
Hyperlipoproteinämie,
Diabetes, Fettleibigkeit, Hyperglycämie und Hy perinsulinämie. Wenn
die Läsionen
an Größe zunehmen,
können
sie den Blutfluss in der Arterie drosseln, was zu einer Reihe von
klinischen Folgen führt.
Eine solche Folge ist eine Koronarischämie, die sich klinisch entweder als
Angina pectoris (Schmerzen in der Brust) oder als Myokardinfarkt
manifestieren kann. Eine andere solche Folge ist eine cerebrale
Ischämie,
die zu einem Hirninfarkt (d.h. „Schlaganfall") oder zu ischämischer Enzephalopathie
führen
kann.
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Signifikante
Stenosen von Koronararterien können
durch eine perkutane transluminale Koronarangioplastie (PTCA), auch
Ballonangioplastie genannt, oder durch eine Atherektomie behandelt
werden. Diese Behandlungen einer koronaren Herzerkrankung sind zu
wichtigen Alternativen zur Koronarbypass-Chirurgie geworden. In ähnlicher
Weise werden Stenosen der Arteriae carotis communes, die cerebrale
Ischämien
verursachen und zu Schlaganfällen
führen
können,
durch Endarteriektomie, eine der Atherektomie ähnliche Technik, beseitigt.
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In
den Vereinigten Staaten allein unterziehen sich jedes Jahr etwa
400.000 Menschen einer PTCA. Leider erfahren 25–50 % dieser mit PTCA behandelten
Patienten innerhalb von sechs Monaten eine rezidivierende Ischämie als
Ergebnis einer Restenose der Arterien.
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Eine
Restenose ist teilweise auf die während der Angioplastie auftretende
Verletzung des arteriellen Endothels zurückzuführen. Diese Verletzung führt zu einer
fokalen Permeabilitätssteigerung
für Plasmabestandteile
und ermöglicht
es Plättchen
und Monocyten, am Endothel oder subendothelialen Bindegewebe anzuhaften.
Aktivierte Plättchen
und Monocyten werden eine Reihe potenter Zytokine (z.B. Plättchen-Wachstumsfaktor
(PDGF), epidermaler Wachstumsfaktor (EGF), Fibroblasten-Wachstumsfaktor
(FGF), Interleukin-1 (IL-1) und Tumornekrosefaktor (TNF)) sezernieren,
was zu einer Rekrutierung von Fibroblasten und glatten Muskelzellen
in die Region hinein und zur Hyperproliferation der glatten Muskelzellen
führen
wird. Die glatten Muskelzellen synthetisieren Bestandteile der extrazellulären Matrix wie
zum Beispiel Kollagen, elastische Fasern und Proteoglykane. Auch
Monocyten wandern in die Intima der Blutgefäße ein und wandeln sich in
Schaumzellen um, die aktivierte Makrophagen sind, welche aktiv Lipide
ansammeln und sie als intrazelluläre Lipidtröpfchen speichern. Auch die
Hyperli pidämie scheint,
auch wenn sie bis jetzt schlecht definiert ist, eine Rolle bei der
Bildung der Läsionen
nach der Behandlung zu spielen. Eine Restenose führt zum Rezidivieren der Ischämie und
ihrer Symptome einschließlich
Angina, pathologischen EKG-Befunden und kann einen Myokardinfarkt
zur Folge haben.
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Forscher
haben versucht, die Restenose mit Reihe von pharmakologischen, biotechnologischen und
mechanischen Ansätzen
zu verhindern. Bis heute wurde trotz erheblicher Anstrengungen keine
Strategie, welche die Restenose-Rate signifikant vermindert, entwickelt.
Tatsächlich
wurden in den letzten Jahren mehr als 50 Medikamente erfolglos in
Versuchen, die Restenose zu verhindern, verwendet.
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Frühere Arbeit der Erfinder der
vorliegenden Erfindung
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung und ihre Mitarbeiter haben festgestellt,
dass die Verabreichung von bestimmten Dopamin-verstärkenden und/oder
Prolactin-reduzierenden
Verbindungen (z.B. Dopaminagonisten wie zum Beispiel Bromocriptin)
und/oder Prolactin-Erhöhern
(z.B. Dopaminantagonisten wie zum Beispiel Metoclopramid, Serotoninagonisten
und -vorstufen wie zum Beispiel 5-Hydroxytryptophan) und besonders
die Verabreichung solcher Substanzen zu vorbestimmten Zeiten die
Fettspeicher des Körpers,
Fettleibigkeit, Plasmatriglyceride und Cholesterin reduziert und
Atherosklerose ebenso wie Hyperinsulinämie und Insulinresistenz verhindern
oder abmildern kann. (Siehe U.S. Patente Nr. 4.659.715, 4.749.709,
4.783.469, 5.006.526, 5.344.832 und WO 93/12793.)
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Verwandte Anmeldungen
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Die
mitanhängige
Patentanmeldung US-A-5 731 287 legt Verfahren zum Regulieren von
Funktionsstörungen
des Lipidstoffwechsels offen, indem Prolactin (oder sowohl Prolactin
als auch ein Glucocorticosteroid („GC")) in den Blutstrom eines Tieres oder
eines Menschen auf einer tageszeitlich festgelegten Basis in einer
Menge und über
eine Zeitdauer, die ausreichen, die neurale Phasenschwankung des Tagesrhythmus
von Prolactin zu ändern
oder neu zu setzen, appliziert wird. Es wurde festgestellt, dass diese Änderung
die Insulinsensitivität
erhöhte.
Die Prolactininjektionen werden zeitlich festgelegt, um einen Spitzenwert
im täglichen
Sekretionsprofil von Prolactin (oder sowohl von Prolactin als auch
Glucocorticosteroid) des Probanden zu erzeugen, der zeitlich mit
dem Spitzen wert der Prolactinsekretion (oder den Spitzenwerten von
jeweils Prolactin und GC) eines mageren, insulinsensitiven Menschen
zusammenfällt,
um die Insulinsensitivität
zu erhöhen
und die Fettspeicher des Körpers
zu reduzieren. WO 93/00092 legt auch die weitere Verabreichung eines Schilddrüsenhormons
an Probanden, die mit einem Dopaminagonisten und einem Prolactin-Erhöher behandelt
werden, besonders an die Probanden, die chronisch oder temporär hypothyreot
sind, offen und erhebt Anspruch darauf.
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Die
mitanhängigen
Anmeldungen US-A-5 585 347 und WO 96/00396 legen Verfahren zum Ermitteln,
ob das Tagesprofil des in einem Probanden zirkulierenden Prolactins
von der Regel abweicht, und Verfahren zum Normalisieren von Prolactinprofilen,
von denen festgestellt wurde, dass sie abweichend sind, offen. Im
entsprechenden Teil umfasst die Behandlungsmethode die Verabreichung
einer Prolactin-reduzierenden Verbindung nicht später als zu
dem Zeitpunkt, an dem während
der Wachphase der Prolactinspiegel in der Testperson, die behandelt werden
soll, am höchsten
ist und kann auch die Verabreichung eines Prolactin-Erhöhers, die
zeitlich festgelegt ist, um zu bewirken, dass während der Nachtstunden ein
Spitzenwert des Prolactinspiegels auftritt, umfassen. Ziel dieser
Behandlung ist die Änderung
(„Formung") des Prolactinprofils
der Testperson, um das Profil eines mageren gesunden Menschen ohne
jegliche Erkrankung in Phase und Amplitude nachzuahmen oder sich
daran anzunähern.
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Die
mitanhängige
Patentanmeldung WO 95/35110 legt Verfahren zum Regulieren des Lipid- und
Glucosestoffwechsels durch zeitlich festgelegte Verabreichung von
Pirenzepin, Methylscopolamin oder eines anderen muskarinartigen
(bevorzugt M1) Rezeptorantagonisten allein oder in Kombination mit einer
Prolactin-reduzierenden Verbindung als Therapie des Diabetes offen.
Diese Anmeldung legt weiter das Aufrechterhalten der Therapie für eine ausreichende
Zeitspanne, um eine Rücksetzung
von Schwingungsgebern neuraler Phasen, die den tageszeitlichen Prolactinrhythmus
kontrollieren, hervorzurufen, was zu einer anhaltenden metabolischen
Verbesserung nach Absetzen der Therapie führt, offen.
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Die
mitanhängige
Patentanmeldung WO 96/01561 legt ein Verfahren zum Anpassen der
Phasenbeziehung zwischen den circadianen Rhythmen für Prolactin
und für
eine oder mehrere Immunantworten offen. Die Erfindung bezieht das
Normalisieren (oder Zurück setzen)
des circadianen Rhythmus für
Prolactin, um dem einer gesunden, jungen Testperson zu ähneln, ein.
Die Erfindung umfasst auch das Manipulieren des circadianen Rhythmus
für Prolactin,
um ihn in eine solche Phasen- und Amplitudenbeziehung zum immunologischen
Antwortverhalten auf Prolactin zu bringen, dass ein verstärkender Einfluss
auf einen vorbestimmten Aspekt der Immunantwort ausgeübt wird.
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Ziele der Erfindung
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Es
ist ein Ziel dieser Erfindung, ein Medikament zum vollständigen oder
teilweisen Verhindern einer Restenose und/oder zum Unterbinden eines oder
mehrerer mit Restenose verbundener klinischer Symptome, wie zum
Beispiel Brustschmerz, bereitzustellen, womit der Nutzen einer PTCA,
Atherektomie und/oder Endarteriektomie gesteigert wird.
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Ein
spezielleres Ziel der Erfindung ist es, ein Medikament zum Vermindern
oder Verhindern von Brustschmerz oder Amaurosis fugax bereitzustellen, die
als Ergebnis einer Restenose nach PTCA, Atherektomie und/oder Endarteriektomie
in einem Säuger, der
einer solchen Therapie bedarf, auftreten können.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
wird die Verwendung einer Prolactin-reduzierenden Verbindung zum
Herstellen eines Medikaments zum Verhindern oder Begrenzen von Restenose
in einem Säuger
(einschließlich
Menschen), der sich einem invasiven Verfahren, bei dem es sich nicht um
einen Bypass handelt, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus (i) perkutaner transluminaler Koronarangioplastie, (ii) Atherektomie
und (iii) Endarteriektomie, unterzogen hat, offen gelegt. Das Medikament
ist dazu geeignet, einem Säuger
in einer täglichen
Menge einer Prolactin-reduzierenden Verbindung zu einer vorbestimmten
Zeit verabreicht zu werden, wobei die Zeit und die Menge so gewählt werden,
dass der Prolactinspiegel im Blut der Testperson während der
gesamten Zeit tagsüber
oder eines Teils der Tageszeit zwischen 07:00 und 22:00 gesenkt
wird, und ist zur fortgesetzten Verabreichung über einen Zeitraum, der zumindest
ausreicht, die Heilung der mit einem invasiven Verfahren einhergehenden
Gefäßverletzung
zuzulassen, geeignet.
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Es
wird auch die Verwendung einer Prolactin-reduzierenden Verbindung
zum Herstellen eines Medikaments zum Verhindern oder Ausschalten
von Brustschmerz als Folge von Restenose in einem Menschen, der
sich einem invasiven Verfahren, bei dem es sich nicht um einen Bypass
handelt, welches ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus (i) perkutaner transluminaler Koronarangioplastie,
(ii) Atherektomie und (iii) Endarteriektomie, unterzogen hat, offen
gelegt. Das Medikament ist dazu geeignet, einem Menschen in einer
täglichen
Menge einer Prolactin-reduzierenden Verbindung zu einer vorbestimmten
Zeit verabreicht zu werden, wobei die Zeit und die Menge so gewählt werden,
dass der Prolactinspiegel im Blut der Testperson während der
gesamten Zeit tagsüber
oder eines Teils der Tageszeit zwischen 07:00 und 22:00 gesenkt
wird, und ist zur fortgesetzten Verabreichung über einen Zeitraum, der zumindest
ausreicht, die Heilung der mit einem invasiven Verfahren einhergehenden
Gefäßverletzung
zuzulassen, geeignet.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1 zeigt
die normalen oder gesunden Prolactinprofile für Menschen. Kurve „a" zeigt das Profil
gesunder Männer
und Kurve „b" zeigt das Profil gesunder
Frauen.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Es
wurde vor kurzem entdeckt, dass eine Restenose von Blutgefäßen nach
einer invasiven Intervention, bei der es sich nicht um einen Bypass handelt,
teilweise oder ganz durch eine Prolactin-reduzierende Verbindung
aufgehoben werden kann, welche zur Verabreichung an ein den Säugern angehörendes Versuchsobjekt
(einschließlich
eines Menschen) täglich
zu einem während
einer 24-Stunden-Periode vorbestimmten Zeitpunkt, der zum Absenken
des Prolactinspiegels im Blut des besagten Versuchsobjekts während eines
zumindest wesentlichen Teils der Zeit tagsüber (07:00–22:00) konzipiert ist, geeignet
ist. Diese Verabreichung dient auch dazu, Brustschmerz, unter dem üblicherweise
Menschen als Folge einer Restenose von Blutgefäßen nach invasiven Verfahren,
bei denen es sich nicht um einen Bypass handelt, leiden, teilweise
oder ganz aufzuheben. Eine invasive Intervention in Blutgefäßen (Arterien),
bei der es sich nicht um einen Bypass handelt, wie zum Beispiel
PTCA, Atherektomie oder Endarteriektomie ist eine mechanische Ablation
oder Entfernung von Plaques in Arterien. Üblicherweise leiden Testpersonen,
die sich solchen Verfahren unterziehen, an metabolischen Störungen.
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Gesunde
(normale) Testpersonen, d.h. magere, junge Mitglieder einer Art,
die nicht an metabolischen Störungen
leiden, haben in einem hohen Maß vorhersagbare
Tagesprofile der Prolactinfreisetzung, die bei Menschen von einem
niedrigen und relativ konstanten Prolactinspiegel während der
Wachphase (Tageszeit: 07:00–22:00),
gefolgt von einem steilen Anstieg bis auf einen Spitzenwert während der Nachtzeit
und einem nachfolgenden, graduelleren Reduzieren auf das Niveau
der Wachphase bis zum Morgen (22:00–07:00) gekennzeichnet sind. 1 zeigt
das normale oder gesunde Prolactinprofil für Menschen (Kurve a: Männer, Kurve
b: Frauen).
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Testpersonen,
die an metabolischen Störungen
leiden, haben abweichende circadiane Rhythmen des Plasmaprolactins.
Die Mehrzahl dieser abweichenden Profile beinhaltet krankhaft hohe
Prolactinspiegel während
der Zeit tagsüber.
Krankhaft hohe Spiegel während
des Tages sind diejenigen, die um mindestens 1 SEM (Standardfehler
des Mittelwerts) über
dem entsprechenden Punkt des Normalprofils höher sind als der normale Spiegel,
wenn ein vollständiges
Profil für
die Testperson erstellt wurde, und um mindestens 2 SEM, wenn nur
3 oder 4 Schlüsselwerte
für den
Prolactinspiegel gemessen wurden. 1 SEM beträgt während der Wachphase 1–2 ng/ml
für Männer und
1–3 ng/ml
für Frauen.
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Anstelle
von (oder zusätzlich
zu) krankhaft hohen Prolactinspiegeln tagsüber weisen einige Testpersonen
mit metabolischen Störungen
krankhaft niedrige Prolactinspiegel während der Nachtzeit auf, d.h.
Spiegel, die um mindestens 1 SEM unter den entsprechenden Spiegeln
von gesunden Testpersonen liegen, wenn ein vollständiges Prolactinprofil
erstellt wurde, und um mindestens 2 SEM unter den entsprechenden
gesunden Spiegeln, wenn nur ein oder zwei Schlüsselwert(e) für den Prolactinspiegel
während
der Nachtzeit gemessen wurde(n). Bei Männern beträgt 1 SEM für die Prolactinspiegel während der
Nacht etwa 3 ng/ml, bei Frauen beträgt 1 SEM für die Prolactinspiegel während der
Nacht etwa zwischen 3 und 6 ng/ml.
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Man
erlangt ein Prolactinprofil einer Testperson, indem an vielen Zeitpunkten
während
einer 24-Stunden-Periode (vorzugsweise in 3-stündigen Intervallen) der Testperson
Blutproben abgenommen werden, jede Blutprobe auf ihren Prolactingehalt
hin untersucht wird, der Zeitpunkt der Blutabnahme gegen die Menge
des in jeder Probe vorhan denen Prolactins aufgetragen wird, um einen
Datenpunkt für jede
Probe zu erzeugen, und die Datenpunkte verbunden werden (oder eine
Kurve durch sie gelegt wird), um das Prolactinprofil der Testperson
darzustellen. Das Erstellen von Prolactinprofilen wurde in den verwandten
Anmeldungen US-A-5 585 347 und WO 96/00396 ausführlich beschrieben.
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Es
wird vorzugsweise vor der invasiven Intervention ein Ausgangsprofil
für Prolactin
erstellt. Wenn dies nicht möglich
ist, sollte ein Prolactinprofil so bald wie möglich nach der Intervention
erstellt werden, innerhalb von 30 Tagen, vorzugsweise innerhalb
von 10 Tagen nach der Maßnahme.
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Um
eine mögliche
Restenose oder Brustschmerz bei einer Testperson, die sich einer
invasiven Intervention, bei der es sich nicht um einen Bypass handelt,
unterzogen hat, zu verhindern, kann eine Prolactin-reduzierende
Verbindung (z.B. Bromocriptin) nach einem solchen Eingriff verabreicht
werden. Tatsächlich
kann, falls gewünscht,
die Therapie vor der Intervention beginnen. Im letzteren Fall kann die
Therapie so früh
beginnen, wie die Diagnose, die zur Intervention führt, gestellt
wird.
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„Prolactin-reduzierende
Verbindung" wird Substanzen,
die direkt oder indirekt die Sekretion von Prolactin hemmen oder
die Verminderung des Prolactins in einem Versuchsobjekt (Säuger einschließlich Menschen)
beschleunigen, umfassen.
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Beispiele
von Prolactin-reduzierenden Verbindungen beinhalten Dopamin-verstärkende Verbindungen,
Dopaminagonisten (besonders D2-Dopaminagonisten) wie zum Beispiel
Dopamin und bestimmte, den Mutterkornalkaloiden ähnliche, Prolactin-hemmende
Verbindungen.
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Beispiele
von D2-Dopaminagonisten sind 2-Bromo-alpha-ergocriptin, 6-Methyl-8-beta-carbobenzyloxyaminoethyl-10-alpha-ergolin,
8-Acylaminoergoline, 6-Methyl-8-alpha-(N-acyl)amino-9-ergolin, 6-Methyl-8-alpha-(N-phenylacetyl)amino-9-ergolin, Ergocornin,
9,10-Dihydroergocornin und D-2-halo-6-alkyl-8-substituierte Ergoline,
z.B. D-2-bromo-6-methyl-8-cyanomethylergolin.
Außerdem
sind auch die aus pharmazeutisch akzeptablen Säuren gebildeten, nicht toxischen
Salze der Prolactin-hemmenden, den Mutterkornal kaloiden ähnlichen
Verbindungen bei der Anwendung dieser Erfindung nützlich.
Es wurde festgestellt, dass Bromocriptin oder 2-Bromo-alpha-ergocryptin
besonders nützlich
bei der Anwendung dieser Erfindung ist.
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Wenn
die Testperson, die sich einer invasiven Intervention, bei der es
nicht um einen Bypass handelt, unterzogen hat, krankhaft niedrige
Prolactinspiegel während
der Nacht hat, kann ein Prolactin-Erhöher (d.h. eine Verbindung,
welche die Spiegel des zirkulierenden Prolactins erhöht) verabreicht
werden. Diese Therapie kann für
sich allein oder als Zusatz zur Verabreichung einer Prolactin-reduzierenden Verbindung
verwendet werden, wenn eine solche Kombination angebracht ist (d.h.
wenn die Testperson entsprechend der Diagnose sowohl krankhaft hohe
Prolactinspiegel tagsüber
als auch krankhaft niedrige Prolactinspiegel während der Nacht hat oder wenn
die Behandlung der Testperson mit einer Prolactin-reduzierenden
Verbindung zum Absenken seiner/ihrer Prolactinspiegel tagsüber auch
eine Abnahme der Prolactinspiegel während der Nacht verursacht).
Wieder sollte die Therapie unmittelbar nach der Intervention beginnen,
kann aber so früh
beginnen, wie die Diagnose, die zur invasiven Intervention, bei
der es sich nicht um einen Bypass handelt, führt, gestellt wird.
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„Prolactin-Erhöher" wird Substanzen,
die direkt oder indirekt die Sekretion von Prolactin stimulieren
oder die Elimination von Prolactins hemmen, umfassen. Beispiele
von Prolactin-Erhöhern
umfassen Prolactin, Melatonin, Dopaminantagonisten wie zum Beispiel
Metoclopramid, Haloperidol, Pimozid, Phenothiazin, Domperidon, Sulpirid
und Chlorpromazin, Serotoninagonisten (d.h. MAO-Hemmer), z.B. Pargylin,
synthetische Morphinanaloga, Methadon, Antiemetica, z.B. Metoclopramid,
Estrogene und verschiedene andere Serotoninagonisten, z.B. Tryptophan, 5-Hydroxytryptophan
(5-HTP), Fluoxetin und Dexfenfluramin. Außerdem sind auch die aus pharmazeutisch
akzeptablen Säuren
gebildeten, nicht toxischen Salze der voranstehenden Prolactin-erhöhenden Verbindungen
bei der Anwendung dieser Erfindung nützlich. Es wurde festgestellt,
dass Metoclopramid besonders nützlich
bei der Anwendung dieser Erfindung ist.
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„Prolactin-Modulator" wird sich entweder
auf Prolactin-Erhöher,
Prolactin-Senker oder beide beziehen.
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Dosierungen
der Prolactin-reduzierenden Verbindung (z.B. Bromocriptin) und/oder
Erhöher (z.B.
Metoclopramid) können
im Allgemeinen jeweils einmal pro Tag gegeben werden. Die Behandlung sollte
mindestens solange andauern, bis das durch den Eingriff verletzte
Gewebe heilt, im Allgemeinen 6 bis 24 Monate. Die bevorzugte Prolactin-reduzierende Verbindung
(z.B. Bromocriptin) kann täglich
in Dosierungsstufen, die von etwa 3 Mikrogramm bis etwa 200 Mikrogramm,
vorzugsweise von etwa 10 Mikrogramm bis etwa 100 Mikrogramm pro
kg Körpergewicht
reichen, gegeben werden und der Prolactin-Erhöher (z.B. Metoclopramid) kann
täglich
in Dosierungsstufen, die von etwa 5 Mikrogramm bis etwa 100 Mikrogramm,
vorzugsweise von etwa 10 Mikrogramm bis etwa 50 Mikrogramm pro kg
Körpergewicht
reichen, pro Tag gegeben werden, um das Sekretionsprofil von Prolactin
zu modifizieren oder zu ändern,
und kann für
eine Zeit, die ausreicht, um den circadianen Rhythmus des Plasmaprolactins
zurückzusetzen,
weitergegeben werden.
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Eine
solche Behandlung (unter Verwendung von einem oder beiden Typen
der Arzneimittel) wird üblicherweise über eine
Zeitspanne, die von etwa 10 Tagen bis gewöhnlich etwa 180 Tagen reicht,
fortgeführt,
kann aber für
längere
Perioden wie zum Beispiel mehrere Jahre fortgesetzt werden.
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Eine
Prolactin-reduzierende Verbindung und/oder ein Prolactin-Erhöher sind
dazu geeignet, täglich
einer Testperson bevorzugt oral oder durch eine subcutane, intravenöse oder
intramuskuläre
Injektion verabreicht zu werden. Jeder Prolactin-Modulator ist dazu
geeignet, in einer Dosis zu einem vorbestimmten Zeitpunkt oder in
mehreren Dosen zu mehr als einem vorbestimmten Zeitpunkt oder Zeitpunkten
verabreicht zu werden, um die Prolactinspiegel tagsüber abzusenken.
Die Menge(n) und Zeit(en) der Verabreichung des Prolactin-Modulators
können, falls
erforderlich, auf Basis des anschließend bestimmten Prolactinprofils
(oder der Spiegel) des Patienten und der in WO 96/00396 beschriebenen
Kriterien und Leitlinien angepasst werden. Zum Beispiel wird, wenn
der Prolactin-Erhöher
dazu führt,
dass die Prolactinspiegel in die Zeit tagsüber hinein hoch bleiben, die
Menge oder die Zeit der Verabreichung oder beides angepasst werden,
um dies zu vermeiden. Das Ziel ist, krankhaft hohe Prolactinspiegel
tagsüber zu
senken und/oder krankhaft niedrige Spiegel während der Nachtzeit zu erhöhen, um
die entsprechenden normalen Spiegel nachzuahmen oder sich ihnen anzunähern. Eine
Beurteilung der Effektivität
der Behandlung kann erfolgen, indem man einen „Schlüssel"-Prolactinspiegel
der Testperson von dem entsprechenden normalen Spiegel subtrahiert
(oder umgekehrt) und bestimmt, ob der Unterschied den doppelten
Standardfehler des Mittelwerts überschreitet. Wenn
ein vollständiges
Prolactinprofil bestimmt ist, kann diese Beurteilung erfolgen, indem
man die Differenz zwischen irgendeinem Punkt auf dem Profil des
Patienten vom entsprechenden Punkt auf der normalen Prolactinkurve
subtrahiert und bestimmt, ob der Unterschied einen SEM überschreitet;
alternativ kann die Beurteilung erfolgen, indem man die Differenz
in der Fläche
unter der Kurve zwischen dem Profil des Patienten und dem normalen
Profil vergleicht.
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Zusätzliche
Prolactinprofile oder Schlüsselspiegel
werden während
der Therapie periodisch gemessen, um die Effizienz des (der) verabreichten
Modulators (Modulatoren) beim Anpassen der Prolactinspiegel zu bestimmen.
Vorzugsweise werden während
der ersten 3 Monate der Behandlung alle 4 Wochen und danach alle
24 Wochen solche Messungen durchgeführt oder solche Profile bestimmt.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung:
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Beispiel 1:
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Direkte Wirkung von Bromocriptin
auf die Proliferation glatter Muskelzellen
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Ein
in vitro Ansatz glatter Muskelzellen von der Ratte (5 × 103) wurde in DMEM mit fetalem Kälberserum
(2 %) und entweder Prolactin, PDGF oder Prolactin plus PDGF kultiviert.
Jeder dieser Ansätze mit
Medium wurde mit oder ohne Bromocriptin inkubiert.
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Bromocriptin
(10–7 bis
10–5 M)
wurde jeder Kultur zugegeben und die Zellen wurden bei 37°C über 24 Stunden
inkubiert. Die Proliferation glatter Muskelzellen wurde mit der
Aufnahme von 3 H-Thymidin untersucht und mit Kontrollen (denen kein
Bromocriptin zugegeben wurde) verglichen.
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Die
Ergebnisse waren wie folgt:
Bei einer Dosis von 10–7 M
hemmte Bromocriptin die durch fetales Kälberserum stimulierte Proliferation glatter
Muskelzellen und hemmte bei einer Dosis von 10–5 M
die von Prolactin, PDGF und Prolactin plus PDGF stimulierte Proliferation
glatter Muskelzellen um 30–50
%.
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Dieses
Experiment zeigt, dass Bromocriptin einen direkten, hemmenden Einfluss
auf die Proliferation glatter Muskelzellen der Arterienwand hat.
Obwohl sie sich nicht an Theorie binden wollen, glauben die Erfinder,
dass Bromocriptin auf zellulärer
Ebene (d.h. direkt auf die glatten Muskelzellen) wirkt, indem es
den Ca++-Einstrom blockiert und die Aktivität der Proteinkinase
C hemmt, vielleicht teilweise, indem es an D2 Rezeptoren
auf der Zelloberfläche
bindet. Diese direkte Wirkung liegt zusätzlich zu und unabhängig von
der Fähigkeit
des Bromocriptins, Prolactinspiegel zu senken, vor und man nimmt
an, dass sie einen wesentlichen Faktor zur Fähigkeit des Bromocriptins,
eine Restenose zu verhindern, darstellt.
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Beispiel 2:
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Fallstudie zum Verhindern
einer Restenose und zum Beheben von Brustschmerz beim Menschen
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Der
Patient SC (42 Jahre, 180 lbs.) erlitt einen akuten inferioren Myokardinfarkt,
der basierend auf den Symptomen und dem Elektrokardiogramm diagnostiziert
wurde. Er wurde mit TPA behandelt und acht Tage später wurde
eine Angiographie durchgeführt,
die eine mäßige bis
schwere Atherosklerose mit einer 99-%-Stenose im Ramus circumflexus
und eine 50-%-Stenose in der linken Koronararterie zeigte.
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Zwei
Tage später
wurde eine PTCA durchgeführt,
die das Lumen des Ramus circumflexus wieder auf etwa 80 % der ursprünglichen
Querschnittsfläche des
Ramus circumflexus eröffnete
(d.h. 20-%-Stenose nach der PTCA), wie durch Angiographie ermittelt wurde.
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Eine
Woche nach der Angiographie, die nach der PTCA durchgeführt worden
war, wurde ein Thallium-Belastungstest durchgeführt, der Blutfluss zum geschädigten Gebiet
bestätigte,
aber zu EKG-Veränderungen
nach einer Testzeit von etwa 9 Minuten führte. Diese Veränderungen
gehörten
zum geschädigten
Bereich des Herzens distal des Infarktes.
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Eine
Untersuchung der Plasmafette zeigte erhöhte Spiegel von Triglyceriden
(etwa 400 ng/dl) und Gesamtcholesterin (etwa 250 ng/dl). Die Testperson
wurde mit Cardizam 30 mg/Tag, Mevacor (40 mg/Tag) und Aspirin (325
mg/Tag) medikamentös
behandelt.
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Sechs
Wochen nach dem Ansetzen dieser Medikation gab es keine signifikanten Änderungen der
Triglycerid- und Cholesterinspiegel, aber die Testperson begann,
durch leichte Belastung (1/2 Meile Gehen) ausgelösten Brustschmerz zu verspüren. Der
Brustschmerz nahm in den folgenden beiden Wochen zu und aus diesem
Grund wurde dieser Ausgleichssport eingestellt. Auch kaltes Wetter
löste schweren
Brustschmerz aus. Der Testperson wurden dann Bromocriptin (1,25
mg/Tag um 08:00) und Metoclopramid (5 mg/Tag um 23:00) verabreicht,
nachdem ein Prolactinprofil erhöhte
Prolactinspiegel während
der Periode 08:00–21:00
Uhr gezeigt hatte.
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Nach
dem Ansetzen der Prolactin-Modulationstherapie ließ der Brustschmerz
schnell nach. Die Bromocriptindosis wurde nach 4 Wochen auf 2,5 mg/Tag
erhöht.
Nach weiteren sechs Monaten war das Gesamtcholesterin um 60 % gesenkt
und die Triglyceride blieben unverändert. Die Prolactinspiegel tagsüber waren
auch um 50 % gesenkt. Ein Thallium-Belastungstest und ein EKG, die
zu diesem Zeitpunkt durchgeführt
wurden, zeigten keine Abnahme des Blutflusses verglichen mit dem
EKG nach der PTCA und die Zeitspanne, bevor EKG-Veränderungen
auftraten, verlängerte
sich leicht (von 9 auf 11,5 Minuten). Während des Belastungstests wurde
keinerlei Brustschmerz verspürt.
Auch der von kaltem Wetter ausgelöste Brustschmerz verschwand.
Die Testperson hat die Prolactin-Modulator-Therapie für 2,5 Jahre
ohne Änderungen
ihres Zustandes fortgeführt.
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Diese
Fallstudie zeigt, dass Prolactin-Modulatoren eine günstige Wirkung
beim Verringern oder Ausschalten von Brustschmerz und beim Verhindern einer
Restenose haben.