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Stand der Technik
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Fachgebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Verwendung einer Prolaktin-inhibierenden Verbindung zum Herstellen
eines Medikaments zum Behandeln einer Fehlfunktion des Immunsystems
in einem Säugetier,
wobei das Medikament gegebenenfalls außerdem eine Prolaktin-stimulierende
Verbindung umfasst.
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Prolaktin und Immunität
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Während
des letzten Jahrzehnts gab es immer mehr Beweise dafür, dass
die neuroendokrine Regulation bei der Immunität eine wichtige Rolle spielt
(Besedovsky, H. O., et al., J. Immunol. 135: 750s–754s, 1985;
Blalock, J. E. Physiol. Rev. 69: 1–54, 1989; Berozi, I., Dev.
Comp. Immunol. 13: 329–341,
1989). Dabei konzentrierte sich das Interesse hauptsächlich auf
das Hypophysenvorderlappen-Hormon Prolaktin, das, wie berichtet
wurde, kräftige,
jedoch unbeständige
und häufig
widersprüchliche
Wirkungen auf die Aktivität
des Immunsystems zeigte (Gala, R. R., Proc. Soc. Exp. Biol. Med.
198: 5–13,
1991; Nicoletti, J., et al., Reprod. Immunol. 15: 113–121, 1989;
Vidaller, A., et al., Clin. Immunol. Immunopathol. 38: 337–343, 1986;
Gerli, R., et al., Clin. Immunol. 7: 463–470, 1987).
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Die Rolle von Prolaktin bei der Immunität wird durch
Untersuchungen deutlich gemacht, in denen die Immunkompetenz von
Säugetieren,
denen die Hypophyse entfernt worden war, durch ein exogenes Prolaktin
wiederhergestellt werden konnte (Gala, R. R., Proc. Soc. Exp. Biol.
Med. 198: 5–13,
1991; Bercal, I., et al., Acta Endocrinol. 98: 506–513, 1981). In
gesunden Tieren wurde eine Verabreichung von Prolaktin mit zahlreichen
immunologischen Effekten in Zusammenhang gebracht, umfassend eine
Stimulation der zellulären
oder der Antikörperantworten, außerdem eine
Stimulation verschiedener Substanzen, die das Immunsystem hinaufregulieren,
wie IL-2 (sowohl die Produktion von IL-2 als auch die Expression
des IL-2-Rezeptors); eine Steigerung der Anzahl, Aktivität und mitogenen
Antworten der Lymphozyten; und eine Verstärkung der Zytotoxizität der Makrophagen
(Gala, R. R., Proc. Soc. Exp. Biol. Med. 198: 5–13, 1991; Bernton, E. W.,
et al., Science 239: 401–404,
1988; Rovensky, J., et al., Int. J. Immuno. Pharmac. 13: 267, 1991).
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Andere Anhaltspunkte zeigen einen
Zusammenhang zwischen einer Hyperprolaktinämie (d. h. erhöhten Spiegeln
des zirkulierenden endogenen Prolaktins), die auf natürliche,
pathologische, pharmazeutische oder Stressfaktoren zurückzuführen sein
kann, und bestimmten Zuständen
einer Fehlfunktion des Immunsystems, wie Immunsuppression oder Autoimmunkrankheiten.
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EP
0308197 offenbart die Verabreichung der Proteine Somatropin
und Prolaktin an Tiere, um das Immunsystem zu stimulieren, indem
die Produktion von Makrophagen gesteigert und der oxidative Stoffwechsel
der Makrophagen verstärkt
wird.
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Die Autoimmunkrankheiten, für die in
der Vergangenheit deutliche Beweise für einen Zusammenhang mit Prolaktin
erbracht wurden, umfassen die rheumatoide Arthritis, den systemischen
Lupus erythematodes (SLE) und die Multiple Sklerose. Nicoletti,
J., et al., Reprod. Immunol. 15: 113–121, 1989; Vidaller, A., et
al., Clin. Immunol. Immunopathol. 38: 337–343, 1986; Gerli, R., et al.,
Clin. Immunol. 7: 463–470,
1987; McMurray, R., et al., J. Immunol. 147: 3780, 1991.
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Dijkstra et al., TIPS 14 (4): 124–129, 1993, beschreiben
die Verwendung von Bromocriptin alleine oder in Kombination mit
Prolaktin in einem Tiermodell der Multiplen Sklerose. Die Veröffentlichung macht
deutlich, dass die Verabreichung von Bromocriptin ein Verschlechtern
der Immunantworten und eine Suppression der klinischen Zeichen einer
experimentellen allergischen Enzephalomyelitis verursacht.
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In Versuchen wurden die Multiple
Sklerose, Parkinson-Krankheit und Krebs mit Medikamenten behandelt,
die 5-Hydroxytryptophan, L-Phenylalanin und gegebenenfalls andere
Komponenten enthielten (DE-A 3519687).
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Angesichts dieser offensichtlich
widersprüchlichen
Ergebnisse (einer mit einem erhöhten Prolaktinspiegel
zusammenhängenden
Verstärkung der
Allo-Immunantwort, einer verschlimmerten Autoimmunantwort und einer
Immunsuppression) waren die Effekte erhöhter Prolaktinspiegel im Blut
auf das Immunsystem bisher weit davon entfernt, geklärt zu sein.
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In den letzten Jahren hat sich die
Forschung darauf konzentriert, dass die Fähigkeit des Immunsystems verbessert
wird, verschiedene Krankheiten, einschließlich bösartiger Krankheiten, zu bekämpfen. Dabei
gab es immer mehr Beweise dafür,
dass die Haupthistokompatibilitäts-Antigene
bei den Verteidigungsstrategien des Wirts gegen die Entwicklung und
Ausbreitung von Tumoren eine wichtige Rolle spielen.
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Eine weitere Forschungsrichtung konzentrierte
sich speziell auf die Suppression von Autoimmunkrankheiten, die
durch die Unfähigkeit
des Immunsystems, eigenes Gewebe als „selbst" zu erkennen, und durch das Hervorbringen
einer Immunantwort gegen das eigene Gewebe gekennzeichnet sind,
als ob es eine fremde antigene Substanz wäre.
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Noch ein anderer Bereich einer intensiven immunologischen
Forschung konzentriert sich auf verschiedene Immunmangelkrankheiten,
einschließlich
AIDS. Jedoch kommt man trotz intensiver Forschungsarbeiten nur langsam
voran, wobei es sich als schwierig erweist, die beteiligten Immunmechanismen
aufzuklären.
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Zurzeit werden zahlreiche mögliche Immunmodulatoren
von Dritten auf ihren klinischen Nutzen getestet. Diese Mittel umfassen
biologisch hergeleitete Verbindungen, wie Interferone und Interleukine, (und
synthetische Verbindungen, wie Isoprinosin und Pyrimidinone). Obwohl
Interferone und andere Zytokine und Lymphokine Substanzen sind,
die in der Natur vorkommen, führte
ihre klinische Anwendung (die eine Verabreichung durch Injektion
umfasste) nicht immer zu positiven Ergebnissen (und/oder die günstigen
Ergebnisse waren nur von kurzer Dauer). Außerdem kommt es bei Zytokin- und Lymphokintherapien
häufig
zu schweren Nebenwirkungen, wie Toxizität und Fieber.
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Demgemäß besteht auf dem Fachgebiet
der Immunologie ein Bedarf für
Mittel, die eine pathologische Anregbarkeit des Immunsystems modifizieren und
eine endogene Produktion der Substanzen regulieren, die ihrerseits
native Regulatoren des Immunsystems sind. Die Verwendung solcher
Mittel zum „Neuprogrammieren" des Immunsystems
würde:
(i) die Resistenz des Wirts gegenüber Infektionen und die Fähigkeit
des Wirts, vorliegende Infektionen zu bekämpfen, verbessern; (ii) eine
Immunsuppression überwinden,
einen Immunmangel lindern und die Immunität gegen Tumoren steigern und
die normale Immunfunktion wiederherstellen; und (iii) eine Autoimmunität verhindern
oder unterdrücken
und die normale Immunfunktion wiederherstellen.
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Prolaktin
und die zirkadianen Rhythmen
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Untersuchungen haben gezeigt, das
die zirkadianen Rhythmen in der Regulation der Aktivitäten von
Prolaktin eine wichtige Rolle spielen und umgekehrt.
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Veröffentlichungen, z. B. von Meier,
A. H., Gen. Comp. Endocrinol. 3 (Suppl. 1): 488–508, 1972; Meier, A. H., Trans.
Am. Fish. Soc. 113: 422–431, 1984;
Meier, A. H., et al., Current Ornithology II (Hrsg. Johnston, R.
E.), 303–343,
1984; Cincotta, A. H., et al., J. Endocrinol. 120: 385–391, 1989;
Meier, A. H., Amer. Zool. 15: 905–916, 1975; Meier, A. H., Hormonal
Correlates of Behavior (Hrsg. Eleftherton und Sprott), 469–549, 1975,
erläutern,
wie die zirkadianen Rhythmen die Aktivitäten von Prolaktin steuern. Die
resultierenden täglichen
Schwankungen in der Fähigkeit
verschiedener Zelltypen, auf Prolaktin anzusprechen, spielen beim
Steuern zahlreicher physiologischer Prozesse eine entscheidende
Rolle, hierzu zählen
das Speichern von Fett, die Fähigkeit
der Lipogenese auf Insulin anzusprechen, das Migrationsverhalten,
die Metamorphose, die Reproduktion, das Wachstum, die Entwicklung
des Kropfsackes der Tauben und die Entwicklung der Mamma (Meier,
A. H., Gen. Comp. Endocrinol. 3 (Suppl 1): 488–508, 1972; Meier, A. H., Amer.
Zool. 15: 905–916,
1975; Meier, A. H., et al., Science 173: 1240–1242, 1971). Beim Steuern
von einer der vorstehenden physiologischen Aktivitäten kann
das Prolaktin eine stimulierende oder eine inhibierende Wirkung
auf eine bestimmte Aktivität
ausüben,
oder es kann sein, dass es auf eine bestimmte Aktivität keine
Wirkung hat. Kürzlich
wurde in Tieren gezeigt, dass diese variierenden Effekte eine Funktion
des Zeitpunkts des täglichen
endogenen Peaks (d. h. der Acrophase) des Rhythmus der Plasma-Prolaktinkonzentration
oder eine Funktion des Zeitpunkts der täglichen Injektion eines exogenen
Hormons (oder einer Substanz, die die Prolaktinspiegel erhöht) oder
der Beziehung zwischen dem endogenen Peak und einem beliebigen induzierten
Peak sind. Außerdem
haben hohe Spiegel von Prolaktin, die auf einen bestimmten Intervall am
Tag beschränkt
sind, in Tieren eine viel größere physiologische
(z. B. metabolische) Wirkung als hohe Spiegel, die über einen
ganzen Tag konstant sind (Cincotta, A. H., et al., Horm. Metab.
Res. 21: 64–68,
1989; Borer, K. T., in: „The
Hamster: Reproduction and Behavior" (Hrsg. Siegel, H. I.), 363–408, 1985).
Solche Ergebnisse machen deutlich, dass bestimmten Typen von Zellen
auf Prolaktin in bestimmten Tagesrhythmen ansprechen.
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Die erste Demonstration einer täglichen Schwankung
der physiologischen Fähigkeit,
auf ein bestimmtes Hormon anzusprechen, war die dramatische Schwankung,
die beim Amerikanischen Ammerfink in der Fähigkeit gezeigt wurde, auf
Prolaktin in Form von Ansetzen von Fett anzusprechen (Meier, A.
H., et al., Gen. Comp. Endocrinol. 8: 110–114, 1967). Injektionen am
Mittag einer täglichen
16-stündigen
Photoperiode stimulierten die Körperfettspiegel auf
dreifach höhere
Werte, wohingegen Injektionen, die zu einem frühen Zeitpunkt in der Photoperiode verabreicht
wurden, die Fettspeicher um 50% reduzierten. Solche täglichen
Schwankungen in den Antworten auf Prolaktin in Form von Ansetzen
von Fett wurden anschließend
noch bei zahlreichen Arten aller wichtigen Wirbeltierklassen gezeigt
(Meier, A. H., Amer. Zool. 15: 905–916, 1975; Meier, A. H., „Hormonal
Correlates of Behavior" (Hrsg.
Eleftherton und Sprott), 469–549,
1975), dies demonstriert die fundamentale Rolle einer solchen zeitlich
gesteuerten Organisation. Der Rhythmus der Antwort in Form von Ansetzen
von Fett bleibt unter konstanten Licht-Bedingungen bestehen (Meier,
A. H., et al., Proc. Soc. Exp. Biol. Med. 137: 408–415, 1971),
dies zeigt, dass er wie viele andere tägliche endogene Schwankungen
einen zirkadianen Rhythmus darstellt.
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Weitere Studien haben deutlich gemacht, dass
die zirkadianen Rhythmen beim Steuern zahlreicher physiologischer
Aktivitäten,
z. B. des Fettstoffwechsels und der Körperfettspeicher, eine entscheidende
Rolle spielen (Meier, A. H., et al., Current Ornithology II (Hrsg.
Johnston, R. E.), 303–343, 1984;
Meier, A. H., Amer. Zool. 15: 905–916, 1975; Meier, A. H., „Hormonal
Correlates of Behavior" (Hrsg.
Eleftherton und Sprott), 469–549,
1975; Meier, A. H., et al., J. Am. Zool. 16: 649–659, 1976; Cincotta et al.,
Life Sciences 45: 2247–2254,
1989; Cincotta et al., Ann. Nutr. Metab. 33: 305–314, 1989; und Cincotta et
al., Horm. Metabol. Res. 21: 64–68,
1989). Diese Experimente zeigten, dass eine Wechselwirkung zwischen
den zirkadianen Rhythmen der liporegulatorischen Hormone (Stimuli)
und den zirkadianen Antworten auf diese Hormone (in den Zielzellen)
das Ausmaß der
Lipogenese und der Fettspeicherung bestimmt. Somit kommen die hohen
Plasmakonzentrationen von Prolaktin (das als Stimulus dient) in
fetten Tieren während
des täglichen
Intervalls der maximalen Fähigkeit,
auf Prolaktin in Form von Ansetzen von Fett anzusprechen, vor, während sie
in schlanken Tieren zu anderen, nicht-ansprechbaren Tageszeiten
auftreten (Meier, A. H., Amer. Zool. 15: 905–916, 1975; Meier, A. H., „Hormonal
Correlates of Behavior" (Hrsg.
Eleftherton und Sprott), 469–549, 1975;
Speiler, R. E., et al., Nature 271: 469–471, 1978). Genauso sind die
Plasmaspiegel von Insulin (das als Stimulus dient) während des
täglichen
Intervalls der größten lipogenen
Antwort der Leber auf Insulin in fettleibigen Hamstern am höchsten,
in dünnen
Hamstern dagegen zu einer anderen Tageszeit (de Souza, C. J., et
al., Chronobiol. Int. 4: 141–151, 1987;
Cincotta, A. H., et al., J. Endocr. 103: 141–146, 1984). Man nimmt an,
dass die Phasen-Beziehungen dieser Rhythmen aus Stimulus und Antwort
durch neurale zirkadiane Zentren bestimmt werden, die ihrerseits
durch Neurotransmitter-Medikamente und Hormoninjektionen (einschließlich Prolaktin)
neu eingestellt werden können,
wodurch entweder fette oder schlanke Tiere erzeugt werden können (Meier,
A. H., Trans. Am. Fish. Soc. 113: 422–431, 1984; Meier, A. H., et
al., Current Ornithology II (Hrsg. Johnston, R. E.), 303–343, 1984;
Cincotta, A. H., et al., J. Endocrinol. 120: 385–391, 1989; Emata, A. C., et
al., J. Exp. Zool. 233: 29–34,
1985; Cincotta, A. H., et al., Chronobiol. Int'l. 10: 244–258, 1993; Miller, L. J.,
et al., J. Interdisc. Cycles Res. 14: 85–94, 1983). Demgemäß wirkt
eine zeitlich gesteuerte Verabreichung oder Steigerung von Prolaktin
direkt auf die Gewebe (z. B. auf die Leber bei der Lipogenese),
die den zirkadianen Rhythmen der Fähigkeit, auf Hormone anzusprechen,
unterliegen, so dass tägliche
Schwankungen in den physiologischen Netto-Effekten erzeugt werden (Cincotta,
A. H., et al., Horm. Metab. Res. 21: 64–68, 1989), und sie wirkt indirekt,
indem einer der zirkadianen neuroendokrinen Schwingkreise eines
mehrfach schwingenden zirkadianen Schrittmachersystems neu eingestellt
wird, so dass unterschiedliche Phasen-Beziehungen zwischen den mehreren
zirkadianen Ebenen (der neuralen, hormonalen und Gewebe-) etabliert
werden, die den Fettstoffwechsel steuern (Meier, A. H., Trans. Am.
Fish. Soc. 113: 422–431,
1984; Meier, A. H., et al., Current Ornithology II (Hrsg. Johnston,
R. E.), 303–343,
1984; Cincotta, A. H., et al., J. Endocrinol. 120: 385–391, 1989; Emata,
A. C., et al., J. Exp. Zool. 233: 29–34, 1985; Cincotta, A. H.,
et al., Chronobiol. Int'l.
10: 244–258, 1993;
Miller, L. J., et al., J. Interdisc. Cycles Res. 14: 85–94, 1983).
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Die Erfinder haben früher gezeigt,
dass Prolaktin oder Substanzen, die sich auf die Spiegel des zirkulierenden
Prolaktins auswirken, auch die zirkadianen Rhythmen beeinflussen
und tatsächlich
dazu eingesetzt werden können,
solche Rhythmen zu modifizieren (so dass sie noch besser mit den
Rhythmen von schlanken, gesunden, jungen Individuen des gleichen
Geschlechts übereinstimmen)
und solche Rhythmen neu einzustellen (so dass sie im modifizierten
Zustand erhalten bleiben). Vgl. z. B. WO/93/12793, Internationale
Anmeldung Nr. PCT/US93/12701, WO 93/00092, und Internationale Anmeldung
Nr. PCT/US95/00663. Diese frühere
Arbeit der Erfinder wurde in einer klinischen Studie an Menschen
getestet, die an verschiedenen Stoffwechselstörungen litten (Fettsucht, Diabetes
und andere), wobei sehr günstige
Ergebnisse erhalten wurden.
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Insbesondere in der Internationalen
Anmeldung Nr. PCT/US93/12701 und in einer PCT-Anmeldung, die am
23. Juni 1995 angemeldet wurde, wobei die Priorität vor der
US-Patentanmeldung Seriennummer 08/264 558, angemeldet am 23. Juni,
1984, beansprucht wird, offenbaren die Erfinder ein Verfahren zum
Verringern der Körperfettspeicher
bei einem Individuum, das ein Wirbeltier oder ein Mensch sein kann,
und zum Abschwächen
mindestens einer Krankheit aus der Gruppe der Insulinresistenz,
Hyperinsulinämie
und Hyperglykämie
und anderen Stoffwechselkrankheiten, insbesondere derjenigen, die
mit Typ-II-Diabetes assoziiert sind. Insbesondere beschreibt die
vorstehende Anmeldung Verfahren zum: (i) Feststellen der Tageszyklen
des Prolaktinspiegels eines normalen (gesunden) Menschen oder eines
Wirbeltiers (das nicht an Fettsucht, einer Krankheit oder einer
anderen Störung
leidet); (ii) Diagnostizieren von abweichenden Tageszyklen des Prolaktinspiegels
eines Menschen oder eines Wirbeltiers; und (iii) Bestimmen der geeigneten
Einstellungen, die durchgeführt
werden müssen,
um solche abweichenden Prolaktinspiegel-Zyklen zu normalisieren.
Dieses Verfahren umfasst die Verabreichung von mindestens einer
Prolaktin-reduzierenden Verbindung und/oder einer Prolaktin-steigernden
Verbindung zu einem ersten vorherbestimmten Zeitpunkt (oder Zeitpunkten)
innerhalb eines 24-stündigen
Zeitraums (wenn nur eine Prolaktinreduzierende Verbindung verabreicht
wird) und/oder zu einem zweiten vorherbestimmten Zeitpunkt (oder
Zeitpunkten) eines 24-stündigen
Zeitraums (wenn eine Prolaktinsteigernde Verbindung verabreicht
wird). Diese Therapie führt,
wenn sie mehrere Tage, Wochen oder Monate fortgesetzt wird, zu einer
langfristigen Einstellung von abweichenden oder abnormen Prolaktinspiegel-Zyklen,
so dass sie den normalen Prolaktinspiegel-Zyklen entsprechen (oder
diese simulieren). Dieser Nutzen bleibt langfristig bestehen, auch
noch nachdem die Therapie beendet wurde. Als Ergebnis werden abweichende
physiologische Parameter, die mit verschiedenen Stoffwechselstörungen assoziiert sind,
wieder auf die normalen Spiegel gebracht oder so modifiziert, dass
sie sich den normalen Werte annähern.
Dieses Verfahren wird zwar bei allen Personen angewendet, die während mindestens
eines Teils eines Zeitraums von 24 Stunden abweichende Prolaktinspiegel
aufweisen, dabei wird jedoch nicht die Möglichkeit erwähnt, es
auf Personen anzuwenden, die an einer Fehlfunktion des Immunsystems
leiden.
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Somit wurde die gegenseitige Abhängigkeit von
Prolaktin und den zirkadianen Rhythmen und insbesondere die Zeitempfindlichkeit
einer solchen Abhängigkeit
bisher noch nicht mit einer Funktion oder einer Fehlfunktion des
Immunsystems in Zusammenhang gebracht. Die Erfinder postulierten
(i) eine ähnliche
tägliche
Schwankung der Antwort des Immunsystems auf Prolaktin und (ii) eine
Fähigkeit
zu zeitlich gesteuerten, induzierten Schwankungen in den Prolaktinspiegeln,
wodurch Immunantworten moduliert werden können, indem die Produktion
von natürlich
vorkommenden (Hinauf- oder Hinunter-) Regulatoren des Immunsystems
beeinflusst wird. Die vorliegende Erfindung kam dadurch zustande,
dass diese Postulate durch Experimente bestätigt wurden, außerdem ließen sich
hierdurch die offensichtlichen Widersprüche in den Effekten von Prolaktin
auf die Immunität
klären.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung
betrifft die Verwendung einer Prolaktininhibierenden Verbindung
zum Herstellen eines Medikaments zum Behandeln einer Fehlfunktion
des Immunsystems in einem Säugetier,
das eine solche Behandlung nötig hat,
wobei das Medikament für
eine tägliche
zeitlich gesteuerte Verabreichung der Prolaktin-inhibierenden Verbindung
zu einem vorherbestimmten Tageszeitpunkt geeignet ist, um die Plasma-Prolaktinspiegel
des Säugetiers
am Tag zu reduzieren, um die Immunantwort des Säugetiers zu verstärken.
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Ein anderer Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft die Verwendung einer Prolaktin-inhibierenden
Verbindung zum Herstellen eines Medikaments, wobei das Medikament
außerdem
eine Prolaktin-stimulierende Verbindung umfasst, wobei die Prolaktin-inhibierenden
Verbindung und die Prolaktin-stimulierende Verbindung in einer getrennten
oder aufeinander folgenden Weise verabreicht werden können, wobei
das Medikament geeignet ist zur täglichen zeitlich gesteuerten
Verabreichung der Prolaktininhibierenden Verbindung zu einem vorherbestimmten
Tageszeitpunkt, um die Plasma-Prolaktinspiegel
des Säugetiers
am Tag zu reduzieren, und zur täglichen
zeitlich gesteuerten Verabreichung der Prolaktin-stimulierende Verbindung
zu einem vorherbestimmten Tageszeitpunkt, um die nächtlichen
Plasma-Prolaktinspiegel des Säugetiers
zu erhöhen,
um die Immunantwort des Säugetiers
zu verstärken.
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Somit betrifft die vorliegende Erfindung
die Verwendung von Prolaktininhibierenden und Prolaktin-stimulierende
Verbindungen zum Herstellen von Medikamenten zum Einstellen der
Phasen-Beziehung zwischen den zirkadianen Rhythmen für Prolaktin
und für
eine oder mehrere Immunantworten. Das Medikament führt dazu,
dass der zirkadianen Rhythmus für
Prolaktin normalisiert (oder neu eingestellt) wird, so dass er dem
eines gesunden jungen Individuums entspricht. Außerdem bewirkt das Medikament
die Manipulation des zirkadianen Rhythmus für Prolaktin, so dass er in
eine solche Phasen- und Amplituden-Beziehung mit der Fähigkeit,
auf Prolaktin immunologisch anzusprechen, gebracht wird, dass ein
verstärkender
Effekt auf einen vorherbestimmten Aspekt der Immunantwort bewirkt
wird.
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Eine „Fehlfunktion des Immunsystems" oder „Immunanomalie" bedeutet einzeln
oder insgesamt einen Zustand von Immunmangel oder Immunsuppression
(der gekennzeichnet ist durch eine Unfähigkeit oder beeinträchtigte
Fähigkeit,
eine Immunantwort gegen einen Krankheitserreger oder ein anderes
Leiden, etwa einen Tumor, hervorzubringen) und/oder einen Zustand
einer fehlgesteuerten Immunaktivität, z. B. einer Autoimmunität. Ein Immunmangel
und eine Immunsuppression umfassen Situationen, in denen ein Individuum
eine reduzierte Fähigkeit
besitzt, eine T-Zell-Antwort oder eine B-Zell-Antwort hervorzubringen
(wie es sich z. B. anhand einer reduzierten gemischten Lymphozytenreaktion,
einer reduzierten Überempfindlichkeitreaktion vom
verzögerten
Typ oder einer T- oder B-Zell-Proliferation auf einen Stimulus zeigt);
oder eine reduzierte Fähigkeit
besitzt, Zytokine oder Lymphokine oder Antikörper hervorzubringen; oder
eine reduzierte Expression von Lymphokin-Rezeptoren oder eine reduzierte
Fähigkeit
zur Antigenpräsentation
aufweist (wie anhand einer reduzierten Expression des Haupt-Histokompatibilitätskomplexes
der Klasse I oder Klasse II zu sehen ist). Eine solche beeinträchtigte
Fähigkeit
zum Hervorbringen einer Immunantwort kann die Folge eines angeborenen
oder eines erworbenen Immunmangels oder auch die Folge einer Chemotherapie
oder Bestrahlung oder einer anderen Arzneistoff-induzierten Immunsuppression sein.
Wenn folglich eine immunologische Fehlfunktion richtiggestellt oder
verbessert wird, erfolgt dies so, dass eine oder mehrere der vorstehenden
Immunantworten vollständig
oder teilweise wiederhergestellt werden.
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Eine „Prolaktin-reduzierende Verbindung" ist eine Substanz
oder Zusammensetzung, die die Fähigkeit
besitzt, bei Verabreichung an ein Säugetier die zirkulierenden
Prolaktinspiegel zu verringern; eine „Prolaktin-steigernde Verbindung" ist eine Substanz
oder Zusammensetzung, die die Fähigkeit
besitzt, die zirkulierenden Prolaktinspiegel zu erhöhen, und
umfasst Prolaktin selbst.
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Prolaktin-reduzierende Verbindungen
und Prolaktin-steigernde Verbindungen werden zusammen als „Prolaktinmodulatoren" bezeichnet.
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Das „Prolaktinprofil" eines Individuums
ist eine Darstellung der zirkulierenden Prolaktinspiegel und ihrer
Schwankung über
den gesamten Zeitraum von 24 Stunden oder über einen Teil davon und stellt somit
den gesamten täglichen
Rhythmus des Plasma-Prolaktins des Individuums oder einen Teil davon dar.
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„Gesund" ist ein junges schlankes Individuum,
das an keiner Krankheit leidet, einschließlich bösartiger Krankheiten, Fehlfunktionen
des Immunsystems und Stoft- wechselanomalien.
Ein gesundes Individuum hat ein normales Prolaktinprofil, d. h.
ein Prolaktinprofil, das von den Referenzwerten („base line") des für die Art
und das Geschlecht des Individuums charakteristischen Profils um
nicht mehr als einen Standardfehler des Mittelwerts (SEM) abweicht. Das
normale oder Referenzprofil für
gesunde Männer
und das für
gesunde Frauen sind in 1 dargestellt.
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Um „falsch positive" Ergebnisse zu vermeiden,
wird das Prolaktinprofil bei einem Individuum im Allgemeinen nicht
als abnorm bewertet, solange nicht:
- (a) der
Prolaktinspiegel im Blut eines Individuums am Tag an zwei (oder
mehreren) Zeitpunkten während
des Tages, die mindestens eine und vorzugsweise mindestens zwei
Stunden voneinander entfernt sind, mindestens 1 SEM über der
Referenz liegt; oder
- (b) der Prolaktinspiegel im Blut eines Individuums am Tag an
einem bestimmten Zeitpunkt während des
Tages mindestens 2 SEM über
der Referenz liegt; oder
- (c) der nächtliche
Prolaktinspiegel im Blut eines Individuums an zwei (oder mehreren)
Zeitpunkten, die voneinander entfernt sind (wie in (a)), mindestens
1 SEM unter der Referenz liegt; oder
- (d) der nächtliche
Prolaktinspiegel im Blut eines Individuums an einem Zeitpunkt während der Nacht
mindestens 2 SEM unter der Referenz liegt.
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Die Referenzwerte von Männern und
die von Frauen sind in 1 angegeben.
Ein SEM während der
wachen Stunden (07:00 bis 22:00) beträgt für Männer etwa 1 bis 2 ng/ml und
für Frauen
etwa 1 bis 3 ng/ml; ein SEM während
der Nacht (22:00 bis 07:00) beträgt
für Männer etwa
3 ng/ml und für
Frauen etwa 3 bis 6 ng/ml.
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Die Charakteristika des Tagesrhythmus
oder Tagesprofils des Prolaktinspiegels von Menschen, der/das angestrebt
oder erreicht werden soll, bestehen darin, dass während des
größten Teils
des Zeitraums zwischen 07:00 und 22:00 Uhr oder während dieses
gesamten Zeitraums niedrige Prolaktinspiegel (2 bis 7 ng/ml Plasma
für Männer und
2 bis 10 ng/ml für
Frauen) erreicht werden.
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Idealerweise sollte außerdem ein
Peak des Prolaktinspiegels zwischen den Stunden von 22:00 und 07:00
(vorzugsweise zwischen 1:00 und 4:00) erreicht werden (wobei der
Peak für
Männer
mindestens 10 ng/ml und am stärksten
bevorzugt zwischen 10 und 15 ng/ml und für Frauen mindestens 15 ng/ml und
vorzugsweise zwischen 15 und 25 ng/ml betragen sollte).
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Die Vorteile des Medikaments, das
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird, umfassen:
- – eine Hinaufregulation
von Immunantworten, wenn dies zum Bekämpfen einer Krankheit erforderlich
ist;
- – ein
Wiederherstellen der normalen Immunantworten.
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Die Vorteile des gemäß der vorliegenden
Erfindung vorgeschlagenen Medikaments können langfristig anhalten,
und zwar auch noch, nachdem die Verabreichung der Prolaktinmodulatoren
beendet wurde.
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Andere Merkmale und Vorteile des
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten Medikaments sind aus der folgenden Beschreibung
unter Hinzuziehen der beiliegenden Figuren ersichtlich.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 stellt
die Referenzkurven des täglichen
Prolaktinrhythmus oder -profils für gesunde Männer („M") und Frauen („F") dar.
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Die 2 und 3 sind Säulendiagramme, die die Beziehung
zwischen der gemischten Lymphozyten-Reaktion (MLR) und dem Tageszeitpunkt
der Prolaktin-Verabreichung
zeigen. Ein Sternchen bezeichnet einen signifikanten Unterschied
von der Kontrolle (p < 0,05;
T-Test nach Student).
-
4 stellt
den gleichen Typ von Diagramm wie 2 dar,
wobei jedoch die Beziehung zwischen MLR und dem Tageszeitpunkt der
Verabreichung der Prolaktinsteigernden Verbindung Domperidon gezeigt
wird.
-
5 stellt
den gleichen Typ von Diagramm wie 4 dar,
wobei jedoch die Prolaktin-steigernde Verbindung 5-HTP ist.
-
Die 6A und 6B stellen den gleichen Typ von
Diagrammen wie 3 dar,
wobei sie jedoch die Beziehung zwischen MLR und dem Tageszeitpunkt der
Verabreichung einer Prolaktin-reduzierenden Verbindung zeigen; 6A: 200 μg Bromocriptin; 6B: 50 μg Bromocriptin.
-
7 stellt
ein Säulendiagramm
der Beziehung zwischen der T-Zell-Antwort auf den Stimulus Concanavalin
A (ConA) und dem Zeitpunkt der Bromocriptin-Verabreichung dar.
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8 stellt
den gleichen Typ von Diagramm wie 7 dar,
wobei sie jedoch die B-Zell-Antwort auf den Stimulus Lipopolysaccharid
(LPS) zeigt.
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9 ist
ein Säulendiagramm,
das die Beziehung zwischen Überempfindlichkeitsreaktionen vom
verzögerten
Typ (delayed-type hypersensitivity, DTH) (Schwellung der Pfote)
und dem Tageszeitpunkt der Prolaktin-Verabreichung zeigt.
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10 stellt
den gleichen Typ von Diagramm wie 9 dar,
wobei sie jedoch die durchschnittliche prozentuale Hemmung der Schwellung der
Pfote im Vergleich zu den positiven Kontrollen zeigt, die aus vier
Experimenten erhalten wurden. Ein Sternchen bezeichnet einen signifikanten
Unterschied von der positiven Kontrolle in mm der Schwellung der
Pfote (p < 0,008;
T-Test nach Student).
-
11 ist
ein Säulendiagramm,
das die Beziehung zwischen der Anzahl der Thymuszellen und dem Tageszeitpunkt
der Prolaktin-Verabreichung in behandelten und in Kontrollmäusen zeigt.
Die Ergebnisse stellen die durchschnittliche Zellzahl + / – SEM von
6 bis 10 Mäusen
pro Gruppe dar. Ein Sternchen bezeichnet einen signifikanten Unterschied
von der Kontrolle (p < 0,01;
T-Test nach Student).
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In 12 ist
eine Reihe von Kurven dargestellt, diese zeigen das Referenz-Prolaktinprofil von Männern (d.
h. das normale Prolaktinprofil für
gesunde junge Männer)
MB und darüber
gezeichnet die Prolaktinspiegelprofile (ng/ml Plasma) vor der Therapie
(schwarze Linie) und während
der Therapie (graue Linie und gestrichelte Linie), wobei es die
Prolaktinprofile für
einen männlichen
Patienten sind, der an der Crohn-Krankheit leidet.
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Die 13 bzw. 14 enthalten das Referenz-Prolaktinprofil
von Frauen FB und Kurven, die denen von 12 entsprechen, für zwei Patientinnen mit rheumatoi- der Arthritis.
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Die 15 bzw.
16 enthalten das Referenz-Prolaktinprofil von Frauen FB und Kurven,
die denen von 12 entsprechen,
für zwei
Patientinnen mit Fibromyalgie.
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Effekte einer
Prolaktinmodulation auf Immunantworten
-
Es wurde gefunden, dass die Änderung
der Prolaktinspiegel in einem Individuum mit einem normalen Immunsystem
(entweder durch Verabreichen von Prolaktin oder durch Verabreichen
von Substanzen, die die Prolaktinspiegel im Blut verändern) die Fähigkeit
des Individuums verstärkt
oder reduziert, eine Immunantwort gegen eine bestimmte Provokation
hervorzubringen. Ob die Wirkung auf die Immunantwort stimulierend
oder supprimierend ist, hängt davon
ab, an welchem Tageszeitpunkt die Änderung der Prolaktinspiegel
erfolgt, und hängt
außerdem
von der Art der Änderung
ab. So werden die normalen Immunantworten (und die Immunantworten
auf Alloantigene) verstärkt,
wenn die Plasmaspiegel des Hormons zu einem Zeitpunkt oder in der
Nähe eines
Zeitpunkts erhöht
werden, wenn die zelluläre
Fähigkeit, auf
hohe Prolaktinspiegel anzusprechen, sich in ihrem Peak befindet,
bei Mäusen
vorzugsweise etwa 10 bis 12 Stunden nach Einsetzten des Lichtes („hours
after light onset",
HALO). Im Gegensatz hierzu bewirkt ein Absenken der Prolaktin-Plasmaspiegel zum
Zeitpunkt des Peaks der Ansprechbarkeit oder in der Nähe davon,
in Mäusen
4 bis 12 HALO, vorzugsweise 10 bis 12 HALO, dass die Immunantwort supprimiert
wird. Andererseits führt
das Auslösen
eines Anstiegs der zirkulierenden Prolaktinspiegel zu einem Zeitpunkt,
wenn die zelluläre
Ansprechbarkeit am niedrigsten ist, bei Mäusen vorzugsweise etwa beim
Einsetzen des Lichtes (20 bis 24 HALO und 0 bis 3 HALO; vorzugsweise
22 bis 24 HALO und 0 bis 2 HALO), häufig (jedoch nicht immer) dazu,
dass die Immunantworten supprimiert werden.
-
Die hier beschriebenen experimentellen
Ergebnisse zeigen, dass Prolaktininjektionen (oder das Verabreichen
einer Prolaktin-steigernden Verbindung) 9 bis 12 HALO bei der Maus
im Vergleich zu naiven Kontrollen einen Anstieg der gemischten Lympho zyten-Antwort
(MLR) auf Alloantigene und einen Anstieg der Proliferation von nichtstimulierten Maus-Splenozyten
bewirkt. Prolaktininjektionen (oder das Verabreichen einer Prolaktin-steigernden Verbindung)
16 bis 24 HALO hatte keine signifikante Wirkung auf MLR. Prolaktininjektionen
(oder das Verabreichen einer steigernden Verbindung) zum Zeitpunkt
des Einsetzen des Lichts führten
im Vergleich zu den naiven Kontrollen zu einer signifikanten Hemmung
der immunologischen Ansprechbarkeit der Maus (gemessen durch MLR).
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Wirkung einer in vivo-Prolaktinmodulation
von in vitro-Immunantworten auf ein fremdes Antigen von der Tageszeit
abhängig
ist. Außerdem
wird hier die in vivo-Antwort auf ein Antigen beschrieben, die durch
Experimente der Überempfindlichkeit
vom verzögerten
Typ (DTH) gemessen wird. Wie vorstehend bei der MLR hemmten die
zum Zeitpunkt des Einsetzen des Lichts erfolgten Prolaktininjektionen häufig (jedoch
nicht immer) die Antwort in Form einer geschwollenen Pfote, dies
zeigt, dass Prolaktin eine reduzierte Immunantwort bewirkte; jedoch
wirkte die Verabreichung von Prolaktin 10 HALO im Vergleich zur
Kontrolle signifikant stimulierend.
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Eine von der Tageszeit abhängige Rolle
für Prolaktin
in den Immunantworten wird auch durch die Ergebnisse von Experimenten
bei Mäusen
gezeigt, bei diesen Experimenten werden die Prolaktinspiegel im
Blut abgesenkt (durch Verabreichen einer Prolaktin-reduzierenden
Verbindung), und zwar während spezifischer
Tages-Intervalle einer immunologischen Ansprechbarkeit am Tag auf
exogenes Prolaktin (d. h. während
eines Intervalls etwa 9 bis 12 HALO in Mäusen und eines anderen Intervalls
etwa bei 0 HALO in Mäusen).
Dosis-Antwort-Studien mit Bromocriptin, einem D2-Dopamin-Agonisten, der die
endogene Prolaktinsekretion hemmt, zeigen, dass Bromocriptin 10
HALO, nicht jedoch 0 HALO, eine Hemmwirkung auf die DTH-Antwort
ausübte.
Außerdem
wurde gefunden, dass Bromocriptin hemmend wirkt auf proliferative
Antworten von T- und B-Zellen auf eine mitogene Stimulation mit
entweder Concanavalin A (100%; p < 0,01)
bzw. mit Lipopolysaccharid (47%; p < 0,01), wenn es 10 HALO verabreicht wird,
nicht jedoch bei 0 HALO.
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Die vorstehenden in vitro- und in
vivo-Immunantworten hängen
von einer Aktivierung reifer T-Zellen ab. Die Thymushormone sind
für die
Differenzierung von Vorläufer-T-Zellen innerhalb
des Thymus essentiell. Außerdem
steigern die Thymushormone die Aktivität peripherer T-Zellen (Baxevanis,
C. N., et al., Immunopharm. 15: 73–84, 1988), die Expression des
Haupthistokompatibilitätskomplex-Antigens
der Klasse II (Baxevanis, C. N., et al., J. Immunol. 148: 1979–1984, 1992)
und verstärken
die Funktion der Antigenpräsentation
(Tzehoval, E., et al., Immunopharm. 18: 107–113, 1989), alle diese Vorgänge können die
MLR- und DTH-Reaktivität
fördern.
In Anbetracht der Tatsache, dass Prolaktin sowohl die Proliferation
von Thymusepithelzellen als auch die Produktion von Thymushormonen
stimuliert (Dardenne, M., et al., Endocrinology 125: 3–12, 1989), sollte
Prolaktin auch eine Wirkung auf die Anzahl der Thymuszellen haben.
Hierfür
wurden fünf
Wochen alten Mäusen
einen Monat lang tägliche
Prolaktininjektionen entweder zum Zeitpunkt des Einsetzen des Lichts oder
11 HALO verabreicht. Die Prolaktinbehandlung zum Zeitpunkt von 11
HALO erhöhte
signifikant die Anzahl der Thymuszellen im Vergleich zu den Kontrollen,
während
die Prolaktininjektionen, die beim Einsetzen des Lichts verabreicht
wurden, dies nicht taten.
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Die vorstehenden Ergebnisse zeigen
die immunmodulatorischen Effekte von Prolaktinspiegeln und die Beziehung
der zellulären
Ansprechbarkeit auf exogenes Prolaktin (oder eine Prolaktin-steigernde
oder -reduzierende Verbindung) und des Tageszeitpunkts der Prolaktinreduktion
oder -erhöhung.
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Die vorstehenden Experimente wurden
zwar mit Mäusen
durchgeführt,
sie sind jedoch von Merkmalen des Immunsystems abhängig, die
bei allen Säugetieren
vorliegen, die einen Prolaktin-Tagesrhythmus haben, einschließlich Menschen.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Blutspiegel von Prolaktin in vorherbestimmten
Intervallen manipuliert werden können,
so dass eine gewünschte
Wirkung auf das Immunsystem erzielt wird.
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Die Änderung der Prolaktinspiegel
bei einem Individuum zu bestimmten Tageszeiten stellt Verfahren
bereit, mit denen die immunologische Ansprechbarkeit des Individuums
verbessert oder die normalen Immunantworten wiederhergestellt oder
verstärkt oder
abnorme Immunantworten gebessert werden können. Das gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellte Medikament kann eingesetzt werden, um den
Schutz von Individuen, die immunsupprimiert sind, (oder auch von
Individuen, die nicht an einer Immunsuppression leiden), gegen eine
Infektion zu steigern. Durch Verstärken der Immunantwort wird bei
empfindlichen Individuen ein erhöhtes
Ausmaß an
Schutz gegen eindringende Krankheitserreger bereitgestellt, z. B.
gegen Virus-, Bakterien- oder Pilzinfektionen. Außerdem kann
das Medikament zum Behandeln von Individuen mit einer eingeschränkten Immunfunktion
oder mit einem Immunmangel unabhängig
von der Ursache eingesetzt werden. Weitere Patienten, die von diesem
Medikament profitieren werden, umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Empfänger von
Allotransplantaten, Patienten nach einer Operation, Allergiepatienten,
Brandopfer, Krebspatienten, die eine Chemotherapie oder Bestrahlung
erhalten, Patienten, die an einer HIV-Infektion oder einem angeborenen
Immunmangel leiden, wie schwere kombinierte Immundefizienz (SCID)
oder DiGeorge-Syndrom. Jedes Individuum, dessen Immunsystem durch
einen angeborenen oder klinischen Zustand oder durch eine medikamentöse Behandlung
fehlgesteuert wurde (jedoch nicht vollständig ausgeschaltet wurde),
wird von der vorliegenden Erfindung profitieren. Ein Verstärken der
Immunantworten ist auch in Gruppen von Bedeutung, die in gemeinsamen
Unterkünften
leben, wie Rekruten beim Militär, Sommercamper
oder Katastrophenopfer, oder auch Senioren in Pflegeheimen, bei
denen ein hohes Risiko von Kontaktinfektionen besteht.
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Verwendung von Prolaktinmodulatoren
zum Verändern
der Immunantwort
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(a) Einstellen des Prolaktinrhythmus
von Individuen mit einer Fehlfunktion des Immunsystems
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Es ist bekannt, dass junge gesunde
erwachsene Säugetiere
einer bestimmten Art (und eines bestimmten Geschlechts), z. B. Menschen
(die an keiner hormonellen Störung,
Stoffwechselkrankheit oder Krebs oder einer anderen Infektion oder
Krankheit leiden), gut voraussagbare Tagesrhythmen oder -profile
des Prolaktinspiegels aufweisen. Die Referenzkurven für gesunde
Männer
und Frauen in 1 stammen
von solchen jungen gesunden Individuen.
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Außerdem ist bekannt, dass Personen,
die an einer Fehlfunktion des Immunsystems leiden, abnorme Prolaktinrhythmen
aufweisen. Nicoletti, vorstehend; Vidaller, vorstehend, Gerli, vorstehend; McMurray,
vorstehend, Frage, A., et al., Arthritis Rheum. 32: 524, 1989; und
Laualle, C., J. Rheumatol. 14: 266, 1987.
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Die Phasen-Beziehung zwischen den
Peaks des Tagesrhythmus des Stimulus (Plasma-Prolaktin) und der
Antwort (des Rhythmus der Immunzellen) auf Prolaktin ist für den Zustand
der Immunfunktion von entscheidender Bedeutung. Man kann davon ausgehen,
dass Faktoren aus der Umwelt und pharmazeutische Faktoren, die einen
dieser Rhythmen beeinflussen, auf die Immunfunktion einwirken. Außerdem können Phasenverschiebungen
in einem dieser Rhythmen oder in beiden sowohl mit immunologischen
Störungen
und als auch mit Krebs assoziiert sein (Bartsch, C., et al., J.
Pineal Res. 2: 121–132, 1985;
Bartsch, C., et al., Cancer 64: 426–433, 1989).
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Z. B. weisen Patienten mit einer
Autoimmunkrankheit häufig
während
des Tages eine Hyperprolaktinämie
auf, insbesondere vormittags nach Tagesanbruch, wobei dies die Zeit
ist, in der bei Menschen ein Überschuss
(über den
Referenzwerten) an Prolaktin vermutlich zu einer Fehlregulation
der Immunfunktion führt.
Durch Einstellen (Reduzieren) der Tages-Prolaktinspiegel solcher
Individuen kann die Fehlregulation der Immunfunktion berichtigt
oder gebessert werden. Im Bezug auf die vorstehenden Experimente
würde das
einem Tier entsprechen, dessen Immunfunktion durch die Verabreichung
von Prolaktin, z. B. 0 HALO, fehlgesteuert wurde. Die Immunfunktion
kann wiederhergestellt werden, indem eine Prolaktin-reduzierende
Verbindung 0 HALO verabreicht wird.
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Patienten mit einer Fehlfunktion
des Immunsystems profitieren somit in signifikantem Ausmaß davon,
dass ihre Prolaktin-Tagesrhythmen (ausgedrückt durch ihr Prolaktinprofil)
so eingestellt werden, dass sie der normalen oder Referenz-Prolaktinkurve von 1 entsprechen oder sich
an sie annähern. Ein
eingestelltes Profil nähert
sich einem normalen oder gesunden Profil, wenn sich das gesamte
ab norme Profil oder ein Teil davon um mindestens 2 ng/ml in die
richtige Richtung bewegt.
-
Dieses Einstellen lässt sich
durchführen,
indem an solche Individuen eine oder beide der folgenden Verbindungen
verabreicht wird/werden:
eine Prolaktin-reduzierende Verbindung
an einem ersten vorherbestimmten Zeitpunkt (oder an mehr als einem
vorherbestimmten Zeitpunkt) und in einer ersten Menge, die wirksam
die Prolaktinspiegel am Tag reduziert, wenn diese Spiegel zu hoch
sind; und
eine Prolaktin-steigernde Verbindung an einem zweiten
vorherbestimmten Zeitpunkt (oder an mehr als einem vorherbestimmten
Zeitpunkt) und in einer zweiten Menge, die wirksam die Prolaktinspiegel
in der Nacht anhebt, wenn diese Spiegel zu niedrig sind.
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Wenn eine den Prolaktinspiegel verändernde
Substanz verabreicht werden soll, sollte man im Allgemeinen den
Zeitpunkt der Verabreichung entsprechend berücksichtigen, damit die Substanz
(abhängig
von ihren pharmakokinetischen Eigenschaften) die Prolaktinspiegel
so beeinflusst, dass die Prolaktinspiegel während der geeigneten Tageszeit
modifiziert werden. Somit wird die Prolaktin-verändernde Substanz wie folgt
verabreicht:
- (a) wenn Prolaktin verabreicht
wird, wird es während
des Zeitintervalls verabreicht, in dem die Prolaktinspiegel angehoben
werden sollen;
- (b) wenn eine Prolaktin-steigernde Verbindung verabreicht wird,
die nicht Prolaktin ist, wird sie während oder kurz vor dem Zeitraum
verabreicht, in dem die Prolaktinspiegel angehoben werden sollen
(wie viel früher,
hängt von
den pharmakokinetischen Eigenschaften ab: im Allgemeinen wird ein
Zeitraum von 0 bis 3 Stunden vorher wirksam sein); und
- (c) wenn eine Prolaktin-reduzierende Verbindung verabreicht
wird, wird sie auch während
oder kurz vor dem Zeitpunkt verabreicht, an dem die Prolaktinspiegel
reduziert werden sollen (wieder wird ein Zeitraum von 0 bis 3 Stunden
vorher im Allgemeinen wirksam sein).
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Der Begriff „Prolaktin-steigernde Verbindung" umfasst Prolaktin
und außerdem
Substanzen, die die zirkulierenden Prolaktinspiegel erhöhen (z.
B. durch Stimulieren der Prolaktinsekretion). Nicht-einschränkende Beispiele
einer Prolaktin-steigernden Verbindung umfassen Prolaktin; Melatonin;
Dopamin-Antagonisten, wie Metoclopramid, Haloperidol, Pimozid, Phenothiazin,
Domperidon, Sulpirid und Chlorpromazin; Serotonin-Agonisten, d. h. MAO-Hemmer,
z. B. Pargylin, synthetische Morphin-Analoga, z. B. Methadon; Antiemetika,
z. B. Metoclopramid; Östrogene;
und verschiedene andere Serotonin-Agonisten, z. B. Tryptophan, 5-Hydroxytryptophan
(5-HTP), Fluoxitan und Dexfenfluramin. Außerdem können beim Durchführen der
Erfindung auch nicht-toxische Salze der vorstehenden Prolaktin-steigernden
Verbindungen eingesetzt werden, die aus pharmazeutisch verträglichen
Säuren
gebildet werden. Es wurde gefunden, dass Metoclopramid sich besonders
gut zum Durchführen
der vorliegenden Erfindung eignet.
-
Nicht-einschränkende Beispiele von Prolaktin-reduzierenden
Verbindungen umfassen Prolaktin-inhibierende Dopamin-Agonisten,
wie Dopamin und bestimmte, mit Ergot zusammenhängende Prolaktin-inhibierende
Verbindungen. Nicht-einschränkende
Beispiele von Dopamin-Agonisten sind 2-Brom-α-ergocriptin; 6-Methyl-8-βcarbobenzyloxyaminoethyl-10-α-ergolin;
8-Acylaminoergoline, sind 6-Methyl-8-α-(Nacyl)amino-9-ergolin und
6-Methyl-8-α-(N-phenylacetyl)amino-9-ergolin,
Ergocornin; 9,10-Dihydroergocornin; und D-2-Halogen-6-alkyl-8-substituierte
Ergoline, z. B. D-2-Brom-6-methyl-8-cyanomethylergolin;
Carbi-Dopa und L-Dopa; und Lisurid. Außerdem können beim Durchführen der Erfindung
auch nicht-toxische Salze der vorstehenden Prolaktin-reduzierenden
Verbindungen eingesetzt werden, die mit pharmazeutisch verträglichen Säuren gebildet
werden. Es wurde gefunden, dass Bromocriptin oder 2-Brom-α-ergocryptin
sich besonders gut zum Durchführen
der vorliegenden Erfindung eignen.
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Man kann davon ausgehen, dass die
durch Prolaktin-steigernde Verbindungen oder Prolaktin-reduzierende
Verbindungen induzierte Modulation von Immunantworten in einem gewissen
Bereich von Dosierungen dosisabhängig
ist.
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Beim Behandeln von Säugetieren
werden im Allgemeinen die Dosierungen von Prolaktin-reduzierenden
bzw./oder Prolaktin-steigernden Verbindungen jeweils im Allgemeinen
einmal pro Tag, im Allgemeinen über
einen Zeitraum im Bereich von etwa zehn Tagen bis etwa 180 Tagen
verabreicht, wobei die Behandlung jedoch auch unbegrenzt über Monate
oder Jahre fortgesetzt werden kann (sofern dies erforderlich oder
erwünscht
ist). Die bevorzugte Prolaktin-reduzierende Verbindung (Bromocriptin
mit beschleunigter Freisetzung) wird in täglichen Dosierungen im Bereich
von etwa 3 μg
bis etwa 100 μg,
vorzugsweise von etwa 10 μg
bis etwa 40 μg
pro kg Körpergewicht
verabreicht, und die bevorzugte Prolaktin-steigernde Verbindung
(Metoclopramid) wird in täglichen
Dosierungen im Bereich von etwa 5 μg bis etwa 200 μg, vorzugsweise
von etwa 5 μg
bis etwa 100 μg
pro kg Körpergewicht
pro Tag verabreicht, um das Prolaktinprofil zu modifizieren oder
zu verändern.
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Die Verabreichung einer oder der
beiden Prolaktin-verändernden
Verbindungen kann so lange fortgesetzt werden, bis die Phase und
die Amplitude des zirkadianen Rhythmus des Plasma-Prolaktins neu
eingestellt sind, die durch die Verabreichung der Prolaktin-verändernden
Substanz modifiziert wurden, zu diesem Zeitpunkt kann die Behandlung
beendet werden. Wenn das Individuum einen Rückfall erleidet, kann die Behandlung
wieder aufgenommen werden. Die Zeit, die zum Neueinstellen erforderlich ist, kann
variieren, sie liegt jedoch im allgemeinen innerhalb des Bereichs
von 30 bis 180 Tagen.
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Insbesondere beim Behandeln von Menschen
wird die Prolaktin-reduzierende Verbindung (Bromocriptin mit beschleunigter
Freisetzung) im Allgemeinen in täglichen
Dosierungen im Bereich von etwa 3 μg bis etwa 100 μg, vorzugsweise
von etwa 10 μg
bis etwa 40 μg
pro kg Körpergewicht
verabreicht (typischerweise 0,2 bis 1,5 mg/Patient/Tag; vorzugsweise
0,8 bis 8 mg). Die Prolaktin-steigernde Verbindung Metoclopramid
wird im Allgemeinen in täglichen Dosierungen
im Bereich von etwa 1 μg
bis etwa 50 μg,
vorzugsweise von etwa 5 μg
bis etwa 20 μg
pro kg Körpergewicht
pro Tag verabreicht. (Die täglichen Dosierungen
von Metoclopramid liegen typischerweise pro Person im Bereich von
0,5 bis 5,0 mg; vorzugsweise von 0,5 bis 2,0 mg.) Eine solche Behandlung
(unter Verwendung eines oder beider Typen von Prolaktin-verändernden
Substanzen) wird typischerweise einen Zeitraum fortgesetzt, der
im Bereich von 10 Tagen bis üblicherweise
etwa 180 Tagen liegt, dabei werden die Immunfunktionen des Patienten
so modifiziert und neu eingestellt, dass die Werte eines schlanken
jungen gesunden Individuums erreicht werden, zu diesem Zeitpunkt
kann die Behandlung beendet werden. Bei manchen Patienten (z. B.
Patienten mit einer besonders schlechten körperlichen Verfassung oder
Patienten mit einem fortgeschrittenen Alter) kann es sein, dass
ihr Prolaktinrhythmus innerhalb der vorstehenden Zeiträume nicht
neu eingestellt werden kann, bei solchen Patienten ist möglicherweise
eine längere
oder sogar ständige
Behandlung mit Prolaktin-steigernden und/oder Prolaktin-reduzierenden
Verbindungen erforderlich. Die vorstehenden Angaben zu Dosis und
Zeit gelten für Bromocriptin
und Metoclopramid, für
andere Verbindungen müssen
sie anhand der hier beschriebenen Methoden zur Dosierung und zeitlichen
Verabreichung entsprechend geändert
werden.
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Beim Durchführen der vorliegenden Erfindung
werden eine Prolaktinreduzierende Verbindung und/oder eine Prolaktin-steigernde
Verbindung zum Herstellen eines Medikaments eingesetzt, das für eine tägliche Verabreichung
an ein Individuum geeignet ist, wobei die Verabreichung vorzugsweise
oral oder durch eine subkutane, intravenöse oder intramuskuläre Injektion
erfolgt. Außerdem
können
dermale Freisetzungssysteme, z. B. Hautpflaster, sowie Suppositorien
und andere bekannte Systeme zum Verabreichen von pharmazeutischen
Mitteln verwendet werden. Die Behandlung dauert bei Menschen im Allgemeinen
durchschnittlich zwischen etwa 10 und etwa 180 Tage. Die Verabreichung
der Prolaktin-reduzierenden und/oder der Prolaktinsteigernden Verbindung
auf diese Weise wird somit die Phase und die Amplitude der neuralen
Oszillatoren, die das Immunsystem steuern, neu einstellen, so dass
die Immunfunktion auf langfristiger Basis (z. B. mehrere Monate
oder Jahre lang) richtiggestellt oder verbessert wird. Eine Korrektur
oder Verbesserung der Immunfunktion kann fest gestellt werden, indem
eine teilweise oder vollständige
Wiederherstellung der Fähigkeit,
eine Immunantwort hervorzubringen, beobachtet wird, wie vorstehend
im Zusammenhang mit der Definition der Fehlfunktion des Immunsystems beschrieben.
Im Fall einer Autoimmunkrankheit kann eine Korrektur oder Verbesserung
am besten durch eine signifikante Reduktion oder durch ein Verschwinden
eines klinischen Symptoms festgestellt werden, das mit einer durch
die Autoimmunkrankheit verursachten Entzündung assoziiert ist, z. B. Schmerzen,
Schwellungen oder Steifheit von Gelenken bei der rheumatoiden Arthritis;
Anzahl der typischen Schübe
bei der chronisch-rezidivierenden Multiplen Sklerose; Stabilisieren
oder Verbessern der Motorik bei der chronischprogressiven Multiplen Sklerose;
Ausmaß der
Darmentzündung
im Fall der Crohn-Krankheit;
und serologische Messungen (wie Antikörper gegen doppelsträngige DNA,
Komplement-Komponenten und zirkulierende Immunkomplexe), Anzahl
und Schwere der Hautrötung
oder Myalgien, Antralgie, Leukopenie oder Thrombozytopenie beim
systemischen Lupus erythematodes. Die Symptome, die verwendet werden
können,
um die Wirksamkeit eines Schemas bei einer Autoimmunkrankheit zu
zeigen, sind dem Fachmann im Allgemeinen bekannt.
-
Eine Verbesserung in der Fähigkeit,
eine Immunantwort gegen eine Infektion hervorzubringen, kann auch
gemessen werden, indem ein Test auf das infektiöse Agens durchgeführt wird.
-
Anhand der folgenden, noch spezifischeren Richtlinien
kann man im Allgemeinen den zeitlichen Ablauf der Bromocriptin-Verabreichung
für einen
Behandlungszeitraum von etwa 26 Wochen festlegen:
- (a)
Woche 1 bis Woche 6 – Erste
Dosierung: Wenn einer der Prolaktinspiegel eines Patienten um 07:00,
08:00, 16:00 oder 19:00 gleich oder höher als 5 ng/ml für Männer und
7,0 ng/ml für
Frauen ist, dann werden 0,8 mg Bromocriptin mit beschleunigter Freisetzung
täglich
um 06:00 verabreicht.
-
Zweite Dosierung: Beginnend in der
Woche 3 wird eine zweite Dosierung, die 0,8 mg Bromocriptin mit
beschleunigter Freisetzung enthält,
außerdem täglich um
10:30 verabreicht.
- (b) Woche 7 bis Woche 12 – Erste Dosierung: Wenn
einer der Prolaktinwerte eines Patienten um 07:00, 08:00; 16:00
oder 19:00 immer noch gleich oder höher als 5 ng/ml für Männer und
7,0 ng/ml für
Frauen ist, dann werden 1,6 mg Bromocriptin mit beschleunigter Freisetzung
täglich
um 06:00 verabreicht. Anderenfalls werden 0,8 mg Bromocriptin mit
beschleunigter Freisetzung täglich
um 06:00 verabreicht.
-
Zweite Dosierung: Wenn außerdem der
Prolaktinspiegel um 19:00 weniger als oder gleich 1,5 ng/ml für Männer oder
Frauen beträgt,
dann wird die zweite Dosierung mit 0,8 mg Bromocriptin mit beschleunigter
Freisetzung täglich
um 8:30 anstatt um 10:30 verabreicht. Wenn der Prolaktinspiegel
um 19:00 höher
als 1,5 ng/ml für
Männer
und Frauen ist, dann wird die zweite Dosierung weiterhin täglich um 10:30
verabreicht.
-
Wenn der Prolaktinspiegel um 19:00
weniger als 1,0 ng/ml für
Männer
und Frauen beträgt,
dann erfolgt keine Verabreichung einer zweiten Dosierung.
- (c) Woche 13 bis Woche 26: Für sowohl
die erste als auch die zweite Dosierung gelten die gleichen Regeln,
wie sie für
die Wochen 7 bis 12 angegeben sind, vorbehaltlich der folgenden
Punkte:
- (i) Wenn entweder der Prolaktinspiegel um 16:00 oder der um
19:00 gleich oder höher
ist als 5,0 ng/ml für
Männer
oder 7,0 ng/ml für
Frauen, dann werden weitere 0,8 mg Bromocriptin mit beschleunigter
Freisetzung zu der ersten Dosierung zugefügt, außer wenn der Patient bereits
insgesamt 2,4 mg Bromocriptin erhält. In diesem Fall werden die
zusätzlichen
0,8 mg Bromocriptin mit beschleunigter Freisetzung zu der zweiten
Dosierung zugefügt;
- (ii) wenn der Prolaktinspiegel um 19:00 unter 1,5 ng/ml für Männer oder
Frauen liegt, dann wird die Verabreichungszeit der zweiten Dosierung
so eingestellt, dass sie zwei Stunden früher erfolgt; und
- (iii) wenn jeder der Prolaktinspiegel um 8:00, 16:00 und 19:00
unter 1,0 ng/ml für
Männer
oder Frauen liegt, dann werden von der zweiten Dosierung 0,8 mg
Bromocriptin mit beschleunigter Freisetzung abgezogen, oder wenn
keine zweite Dosierung erfolgt, dann werden von der ersten Dosierung
0,8 mg Bromocriptin mit beschleunigter Freisetzung abgezogen. Bei
den meisten Patienten muss die erste Dosierung mindestens 0,8 mg Bromocriptin
mit beschleunigter Freisetzung enthalten.
-
Die vorstehend angegebenen Zeit-
und Mengen-Schemata sollen als Richtlinien für die Verabreichung von Bromocriptin
dienen, wobei der Fachmann weiterhin die genaue zeitliche Abfolge
und Menge der Bromocriptin-Verabreichung aufgrund des aktuellen
Prolaktinprofils oder der entscheidenden Prolaktinspiegel eines
Patienten, der behandelt werden soll, einstellen kann. Wenn z. B.
der Patient nicht auf eine verabreichte Dosis oder Dosen (z. B. 0,8
mg) anspricht (oder nicht ausreichend anspricht), kann (oder können) sie
erhöht
werden (z. B. auf 1,6 mg).
-
Falls erforderlich kann Metoclopramid
(im Allgemeinen liegt die tägliche
Dosis im Bereich von 0,5 bis 5,0 mg/Individuum; die bevorzugte tägliche Dosis
liegt im Bereich von 0,5 bis 2,0 mg/Individuum) einmal etwa eine
Stunde von dem Zubettgehen verabreicht werden.
-
Natürlich können die vorstehenden Dosierungen
noch optimiert werden, wobei man davon ausgehen kann, dass es ein
Minimum und ein Maximum für
wirksame Dosen geben wird. Mit anderen Worten, wird ein Einstellen
des Prolaktinrhythmus oder der Prolaktinspiegel zum Regulieren der
Immunantwort innerhalb eines spezifischen Dosisbereichs erfolgen.
(Dies wird auch im nachstehenden Beispiel 2 für die Hinunterregula tion von
Immunantworten unter Verwendung von Bromocriptin als Prolaktinmodulator
erläutert.)
Der Aspekt der Erfindung, der das Herstellen eines Medikaments zum
Modulieren des Immunsystems durch Neueinstellen des Prolaktinspiegel-Profils
eines Wirbeltiers (Tier oder Mensch) mit einem abnormen Prolaktinprofil
betrifft, um die Prolaktinprofile für junge gesunde Mitglieder
der gleichen Art und des gleichen Geschlechts (z. B. der Referenzen
der 12 und der folgenden
Figuren) zu erreichen oder sich ihnen anzunähern, umfasst das Verabreichen
einer Prolaktin-reduzierenden Verbindung oder einer Prolaktin-reduzierenden
Verbindung und einer Prolaktin-steigernden Verbindung mit vorherbestimmten
Dosierungen und zu vorherbestimmten Zeitpunkten, die durch das abweichende
(vor der Behandlung vorliegende) Prolaktinprofil des Individuums,
das behandelt werden soll, bestimmt werden. Die Mengen der Prolaktinreduzierenden
Verbindungen und/oder der Prolaktin-steigernden Verbindungen, die
erforderlich sind, um diese Modifikation zustande zu bringen, liegen
in den gleichen Bereichen, die vorstehend angegeben sind, wobei
jedoch der (die) Zeitpunkte) der Verabreichung für diesen (diese) Prolaktinmodulator(en)
dadurch bestimmt wird (werden), inwieweit und wann sich das abweichende Profil
von dem normalen Prolaktinprofil (Referenzkurve) unterscheidet.
Verfahren zum Bestimmen der Mengen und der zeitlichen Abfolge der
Verabreichung sind in der Internationalen Anmeldung Nr. PCT US93/12701
und in einer Internationalen Anmeldung, angemeldet am 23. Juni 1995,
angegeben, wobei die Priorität
vor der US Patentanmeldung Seriennummer 08/264 558, angemeldet am
23. Juni 1994, beansprucht wird. Eine bevorzugte Dosierungsform
von Bromocriptin mit beschleunigter Freisetzung wurde in der Internationalen
Anmeldung Nr. PCT/US94/14994 offenbart.
-
(b) Verstärken der
Immunantwort
-
Wie in den Beispielen 1 bis 5 erläutert wird, betrifft
die vorliegende Erfindung das Herstellen eines Medikaments zum Verstärken von
Immunantworten (z. B. gesteigerte T-Zell-Antwort oder B-Zell-Antwort
usw., wie vorstehend im Zusammenhang mit der Definition von Fehlfunktionen
des Immunsystems beschrieben), um die Fähigkeit eines Individuums zu
steigern, eine Infektion zu bekämpfen.
Dies kann durch Verabreichen von Prolaktin oder einer anderen Prolaktin-steigernden
Verbindung zu einem vorherbestimmten Zeitpunkt während eines Zeitraums von 24
Stunden erreicht werden, an dem erhöhte Werte von Prolaktin im
Blutkreislauf die Immunantwort steigern.
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Bei Mäusen wurde gezeigt, dass Prolaktininjektionen
oder die Verabreichung von Prolaktin-steigernden Verbindungen während des
Intervalls von 4 bis 12 HALO immunstimulatorisch wirken, wobei das Immunsystem
während
dieser Zeit auf erhöhte
Prolaktinspiegel positiv reagiert.
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Bei Behandeln eines beliebigen Säugetiers, das
einen Prolaktin-Tagesrhythmus hat, muss zuerst das geeignete Intervall
einer positiven Ansprechbarkeit auf erhöhtes Prolaktin bestätigt werden.
Dies kann durch Experimente erreicht werden, die denen der Beispiele
1 bis 5 ähnlich
sind. Anstelle der MLR- oder DTH-Messungen können bekannte Lymphozyten-Proliferations-
oder Lymphozyten-Aktivierungstests oder Verfahren zum Charakterisieren
von Lymphozyten eingesetzt werden, um die Wirkung erhöhter Prolaktinspiegel
festzustellen. Sobald ein Zeitpunkt innerhalb des geeigneten Zeitintervalls
ermittelt wurde, kann die Verabreichung der Prolaktin-steigernden
Verbindung erfolgen. Der Zeitpunkt der Verabreichung kann noch weiter
optimiert werden, indem die Experimente, die in den Beispielen 1
bis 5 beschrieben sind, an Zeitpunkten wiederholt werden, die einen
gewissen Abstand (z. B. innerhalb von drei Stunden) zu einem Zeitpunkt
haben, bei dem festgestellt wurde, dass eine Prolaktin-Erhöhung die
Immunantwort wirksam verstärkt.
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Der Fachmann ist in der Lage, den
wirksamen Dosisbereich und auch die optimale Menge zu bestätigen. Z.B.
können
die Dosen für
Säugetiere
bestimmt werden, indem mit einer relativ niedrigen Dosis begonnen
wird (z. B. 0,8 mg Bromocriptin oder 0,5 mg Metoclopramid), diese
dann schrittweise gesteigert wird (z. B. logarithmisch) und die
Immunantworten des Säugetiers
gemäß bekannter
Verfahren festgestellt werden, wie in den nachstehenden Beispielen
1 bis 5 ausführlich
beschrieben. Die optimale Dosis ist dann diejenige, die eine maximale
oder minimale MLR-, DTH-Antwort, Thymuszellzahl oder andere Messungen
der immunologischen Ansprechbarkeit erzeugt. Ein wirksamer Dosisbereich
ist einer, der mindestens eine statistisch signifikante Änderung von
mindestens einer Messung der Immunantwort bewirkt.
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Für
Säugetiere
liegt die Menge der Prolaktin-steigernden Verbindung zum Verstärken der
Immunantwort im Allgemeinen innerhalb des Bereichs von 1 bis 50 μg/kg/Tag.
Wenn die steigernde Verbindung Prolaktin ist, liegt der Bereich
bei 10 bis 1000 ng/kg/Tag.
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Für
Menschen entsprechen die Mengen von Prolaktin im Allgemeinen den
vorstehenden Angaben; die für
Domperidon liegen bei 0,17 bis 17 mg/kg/Tag und für 5-HTP bei 1 bis 50
mg/kg/Tag.
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Ohne sich auf eine Theorie festlegen
zu wollen, wird die Hypothese erstellt, dass die tägliche Verabreichung
von exogenem Prolaktin oder der Anstieg der endogenen Prolaktinspiegel
einen koordinierten zellulären
Präaktivierungszustand
vermittelt, der Zellen für
eine immunologische Ansprechbarkeit bereit macht. Eine Prolaktinstimulation
von Lymphozyten induziert die Aktivierung der Ornithin-Decarboxylase, Kern-Proteinkinase C,
IL-2-Produktion und IL-2-Rezeptor-Expression, die für verstärkte Anworten
auf ein fremdes Antigen erforderlich sind (Gala, R. R., Proc. Soc.
Exp. Biol. Med. 198: 5–13,
1991; Russel, D. H., Trends Pharm. Sci. 10: 40–44, 1989). Da Prolak tinrezeptoren
auf polymorphkernigen Zellen und Makrophagen und außerdem auf
Lymphozyten identifiziert wurden (Gala, R. R., Proc. Soc. Exp. Biol. Med.
198: 5–13,
1991), könnte
diese „Präaktivierung" dazu dienen, verschiedene
Zellaktivitäten
anzusteuern, die Immunantworten verstärken (z. B. MLR und DTH), umfassend
die Produktion von Thymushormonen, die bekanntermaßen MLR
stimulieren (Baxevanis, C. N., et al., Immunopharm. 15: 73–84, 1988),
die Produktion von Zytokinen (Tzehoval, E., et al., Immunopharm.
18: 107–113,
1989) und die Steigerung der Fähigkeit
zur Antigenpräsentation
durch eine erhöhte Expression
der MHC der Klasse II (Baxevanis, C. N., et al., J. Immunol. 148:
1979–1984,
1992) und/oder möglicherweise
B7-Antigene.
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Aufgrund von früheren Beobachtungen in anderen
physiologischen Systemen kann die Phase (d. h. der tägliche Peak)
dieses Rhythmus der immunzellulären
Antwort auf Prolaktin durch andere humorale oder neurale Faktoren
direkt oder zentral angesprochen werden. Humorale Faktoren umfassen
z. B. Corticosteroide (Meier, A. H., Trans. Am. Fish. Soc. 113:
422–431,
1984; Meier, A. N., et al., Current Ornithology II (Hrsg. Johnston,
R. E.), 303–343, 1984;
Cincotta, A. H., et al., J. Endocrinol. 120: 385– 391, 1989). Neurale Faktoren
umfassen z. B. Dopamin (Emata, A. C., et al., J. Exp. Zool. 233:
29–34, 1985;
Cincotta, A. H., et al., Chronobiol. Int. (im Druck); Miller, L.
J., et al., J. Interdisc. Cycles Res. 14: 85–94, 1983). Man sollte beachten,
dass sich die Tagesschwankungen der immunologischen Ansprechbarkeit
auf Prolaktin von dem gut aufgeklärten zirkadianen Rhythmus der
Immunaktivität
unterscheidet (Fernandez, J., in: „Biologic Rhythms in Clinical
and Laboratory Medicine" (Hrsg.
Y. Touitou und E. Haus), 493–503,
1992).
-
Die vorliegende Erfindung lässt sich
anhand der Experimente noch besser verstehen, die in den nachstehenden
Beispielen beschrieben sind. Diese Beispiele sollen lediglich dazu
dienen, die Grundgedanken der Erfindung zu erläutern. Da der Fachmann weiterhin
zahlreiche Modifikationen und Änderungen durchführen kann,
soll die Erfindung nicht auf die dargestellte und beschriebene genaue
Konstruktion und Vorgehensweise beschränkt sein. Demgemäß können alle
geeigneten Modifikationen und gleichwertigen Formen eingesetzt werden
und liegen im Umfang der Erfindung und der beiliegenden Patentansprüche.
-
Beispiel 1
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Von der Tageszeit
abhängige
Effekte von Prolaktin auf die einseitige gemischte Lymphozyten-Reaktion
-
Gruppen (n = 3 bis 6) von erwachsenen männlichen
BALB/c- und C57BL/6-Mäusen (Charles River,
Wilmington, MA) wurden von der Geburt an mit täglichen Photoperioden von zwölf Stunden
gehalten. Schaf-Prolaktin, das von Sigma Chemical Co., St. Louis,
MO, bezogen werden kann, wurde intraperitoneal (1 mg/kg Körpergewicht,
20 μg/Tier/Tag, zehn
Tage) 0/24, 4, 8, 12, 16 oder 20 HALO injiziert. Eine Kontrollgruppe blieb
unbehandelt. Danach wurden einzelne Milzzellen (Responderzellen)
aus den Kontroll- und den Versuchsmäusen durch herkömmliche
Verfahren gewonnen, sodann wurden die Erythrozyten lysiert und die
Splenozyten in RPMI 1640 resuspendiert (Gibco, Grand Island, New
York), das mit 1 mM L-Glutamin, 1% Penicillin/Streptomycin, 0,01
M HEPES und 1% hitzeinaktiviertem normalem Mäuseserum angereichert war.
Stimulator-Milzzellen wurden aus normalen männlichen C57BL/6-Mäusen gewonnen,
mit 4000 Rad Gammastrahlen bestrahlt, mit Hanks eingestellter Salzlösung gewaschen
und in Kulturmedien resuspendiert. 5 × 105 Responderzellen
wurden zu 5 × 105 Stimulatorzellen oder Medien in einem Gesamtvolumen
von 0,2 ml in Platten mit 96 Vertiefungen und flachem Boden zugegeben.
Nach 96 Stunden wurde die Proliferation der Zellen durch die Inkubation
mit 1 μCi 3H-Thymidin (New England Nulcear, Boston,
MA) bestimmt, wobei die Zellen nach weiteren 18 Stunden geerntet
und in einem Szintillationszähler
gezählt
wurden. Die Zellsuspensionen aus jedem einzelnen Tier wurden in
sechsfacher Ausführung
getestet und die Werte als Mittelwert +/- SEM von drei bis sechs
Mäusen
pro Gruppe angegeben. 2 zeigt
ein repräsentatives
Experiment von drei getrennten Experimenten.
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Wie aus 2 ersichtlich ist, erhöhten Prolaktininjektionen,
die 4 bis 12 HALO verabreicht wurden, die MLR-Antwort auf Alloantigene
wesentlich (114%, p < 0,05).
Außerdem
wurde die Proliferation von nicht-stimulierten Responder-Splenozyten
aus unbehandelten Tieren im Vergleich zu den negativen Kontrollen
gesteigert (in einem geringeren, jedoch immer noch signifikanten
Ausmaß).
Es sollte beachtet werden, dass Injektionen, die 16 bis 20 HALO
verabreicht wurden, keine signifikante Wirkung auf die MLR-Antwort
hatten. Außerdem
führten
Injektionen beim Einsetzen des Lichts (0/24 HALO) im Vergleich zu
den Kontrollen zu einer Hemmung der MLR von 66%.
-
Somit demonstriert das Experiment
dieses Beispiels, dass die zeitliche Abfolge der Anstiege im Prolaktinspiegel
von entscheidender Bedeutung ist. Das Anheben der Menge des zirkulierenden
Prolaktins zu verschiedenen Zeitpunkten löst eine Verstärkung der
Immunantwort auf ein Alloantigen aus oder erzeugt keine signifikante
Wirkung.
-
Die vorstehenden Ergebnisse wurden
in einem weiteren ähnlichen
Experiment wiederholt, dessen Ergebnisse in 3 dargestellt sind (n = 5).
-
Beispiel 2
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Von der Tageszeit abhängige Effekte
von Bromocriptin auf Hapten-spezifische Überempfindlichkeitsreaktionen
vom verzögerten
Typ
-
Erwachsene männliche BALB/c-Mäuse (5 bis
6 Mäuse
pro Gruppe), die mit täglichen
Photoperioden von zwölf
Stunden gehalten wurden, erhielten zwölf Tage tägliche Injektionen von Bromocriptin
mit 0,5, 1,5, 2,5 oder 5,0 mg/kg Körpergewicht an entweder 0 oder
10 HALO. Eine Kontrollgruppe blieb unbehandelt. Sechs Tage nach
Beginn der Arzneistoftbehandlung wurden behandelte Mäuse und
positive Kontrollmäuse
(sensibilisiert, jedoch kein Bromocriptin) auf Azobenzolarsonat
(ABA) sensibilisiert, indem sie subkutane Injektionen mit 3,0 × 107 ABA-gekoppelten syngenen männlichen
Milzzellen erhielten (Bach, B. A., et al., J. Immunol. 121: 1460–1468, 1978).
Eine negative Kontrollgruppe blieb nicht-sensibilisiert. Sechs Tage
nach der Sensibilisierung wurde bei allen Mäusen eine Provokation mit 30 μl einer 10
mM ABA-Lösung
in die Pfote durchgeführt.
Die Pfoten wurden 24 Stunden später
gemessen und die Schwellungsreaktion bestimmt, indem die Dicke der nicht-injizierten
Pfote von dem Wert der injizierten Pfote abgezogen wurde. 10 zeigt die durchschnittliche
prozentuale Hemmung der Pfotenschwellung im Vergleich zu den positiven
Kontrollen, wobei die Werte aus vier Experimenten erhalten wurden.
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Wie aus 10 ersichtlich ist, erzeugten verschiedene
Mengen von Bromocriptin, abhängig
vom Zeitpunkt ihrer Verabreichung, unterschiedliche Effekte auf
das Immunsystem. So hatten 0,5 mg/kg, 1,5 mg/kg oder 2,5 mg/kg Bromocriptin
bei 0 HA-LO keine
signifikante Wirkung auf eine Hemmung der Pfotenschwellung. 5,0
mg/kg Bromocriptin, das 0 HALO verabreicht wurde, erzeugte eine
signifikante Hemmung der DTH-Antworten (d. h. einen signifikanten immunsuppressiven
Effekt).
-
Andererseits hatten Dosierungen von
1,5, 2,5 und 5,0 Bromocriptin bei 10 HA-LO eine signifikante supprimierende
Wirkung. Dies zeigt, dass die DTH-inhibierende (d. h. die immunsupprimierende) Wirkung
von Bromocriptin viel größer ist,
wenn es bei 10 HALO gegeben wird, als wenn es bei 0 HALO verabreicht
wird. Bromocriptin hemmt die Prolaktinsekretion in Mäusen für etwa vier
bis sechs Stunden, wenn es mit 1,5 mg/kg verabreicht wird, und für etwa 16
Stunden, wenn es mit 5 mg/kg verabreicht wird. Somit erzeugte die
Dosis von 5,0 mg/kg bei 0 HALO eine langfristige Suppression des
endogenen Prolaktins, die mit größter Wahrscheinlichkeit
bis zu dem Fenster der Ansprechbarkeit des Immunsystems auf Prolaktin
anhielt. Diese Ergebnisse machen deutlich, dass die Dosis einer
Prolaktin-reduzierenden Verbindung nicht so hoch sein sollte, dass
der Tageszyklus des Prolaktinspiegels des behandelten Säugetiers ausgeschaltet
wird, vielmehr sollte sie in Bereichen gehalten werden, die das
Prolaktin nur während
des gewünschten
Tagesintervalls wesentlich reduzieren. Die Ergebnisse dieses Beispiels
2 zeigen außerdem, dass
die Ansprechbarkeit des Immunsystems auf Prolaktin einem täglichen
Rhythmus gehorcht. Ferner stellt das Experiment dieses Beispiels
2 ein Verfahren bereit, mit dem die geeignete Dosierung oder der
geeignete Dosisbereich für
einen Prolaktinmodulator bestimmt werden kann.
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Der gleiche Typ von Experiment wurde
mit Prolaktin durchgeführt,
das mit 20 μg
pro Tier zwölf Tage
bei 0 HALO oder bei 11 HALO verabreicht wurde. Die DTH-Antwort (ausgedrückt als
Pfotenschwellung in mm) ist in 9 im
Vergleich zu einer negativen und einer positiven Kontrolle dargestellt.
Das Sternchen bezeichnet einen signifikanten Unterschied von der
positiven Kontrolle.
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Die vorstehenden DTH-Experimente
bestätigen
den Nutzen der vorliegenden Erfindung zum Verstärken und Supprimieren von Immunantworten,
einschließlich
Immunantworten gegen Alloantigene (z. B. Allotransplantat-Abstoßung).
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Beispiel 3
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Das MLR-Experiment von Beispiel 1
wurde wiederholt, wobei jedoch Bromocriptin (200 μg/Tier/Tag
oder 50 μg/Tier/Tag)
sieben Tage bei 0 und 9 HALO verabreicht wurde. Die Ergebnisse sind in 6 (A und B) dargestellt.
Dabei wurde gefunden, dass Bromocriptin (Prolaktin-Reduktion) bei
0 HALO keine Wirkung auf MLR hatte, dass es jedoch bei 9 HALO signifikant
hemmend wirkte.
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Außerdem wurde in MLR-Experimenten,
die ähnlich
wie die in Beispiel 1 waren, gefunden, dass Bromocriptin (50 μg/Tier/Tag,
zehn Tage) signifikant stärker
hemmend sowohl auf die proliferativen T-Zellen- als auch B-Zellen-Antworten
auf eine mitogene Stimulation mit entweder Concanavalin A (ConA)
im Kulturmedium (Hemmung von 100%; p < 0,01) (7)
oder Lipopolysaccharid (Hemmung von 47% ; p < 0,01) ( 8)
wirkte, wenn Bromocriptin bei 10 HALO verabreicht wurde, im Vergleich
zur Verabreichung der gleichen Menge von Bromocriptin bei 0 HALO.
Dies bestätigt,
dass die Fähigkeit
des Immunsystems, auf Prolaktin anzusprechen, einem Tagesrhythmus
unterliegt.
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Beispiel 4
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Von der Tageszeit
abhängiger
Effekt von Prolaktin-steigernden Verbindungen auf MLR
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Das Experiment von Beispiel 1 wurde
wiederholt, wobei jedoch die Prolaktinsteigernde Verbindung Domperidon
(welche die Blut-Hirn-Schranke nicht durchdringt) an Mäuse (pro
Gruppe: n = 5) bei 23 und bei 10 HALO in einer Menge von 1,7 mg/kg/Tag
sieben Tage verabreicht wurde. Die in 4 dargestellten
Ergebnisse machen deutlich, dass Domperidon signifikant MLR steigerte,
wenn es bei 10 HALO verabreicht wurde, nicht jedoch, wenn es bei
23 HALO verabreicht wurde. Das gleiche Experiment wurde mit 5-Hydroxytryptophan
(5-HTP) in einer Menge von 25 mg/kg/Tag sieben Tage durchgeführt. Wieder änderte 5-HTP
MLR nicht, wenn es bei 0 HALO verabreicht wurde, dagegen erhöhte es MLR signifikant,
wenn es bei 9 HALO gegeben wurde. Die Ergebnisse sind in 5 dargestellt. Diese Experimente
zeigen, dass ein Anstieg von Prolaktin indirekt erreicht werden
kann, indem Substanzen verabreicht werden, die die zirkulierenden
Prolaktinspiegel (im Blut) erhöhen.
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Beispiel 5
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Von der Tageszeit abhängige Effekte
von Prolaktin auf die Anzahl der Thymuszellen
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Erwachsene (fünf Wochen alte) männliche BALB/c-Mäuse (8 bis
10 Tiere pro Gruppe), die mit täglichen
Photoperioden von zwölf
Stunden gehalten wurden, erhielten 28 Tage lang tägliche Injektionen mit
Schaf-Prolaktin (2,25 mg/kg) bei 0 oder 11 HALO. Eine Kontrollgruppe
blieb unbehandelt. Am Tag 29 wurden die Thymusdrüsen entfernt, Zellsuspensionen
durch mechanische Dissoziation hergestellt und die Gesamt-Zellzahl
durch Zählen
in einer Blutkörperchen-Zählkammer
bestimmt. Die Ergebnisse von 11 zeigen
die durchschnittliche Zellzahl +/- SEM von acht bis zehn Mäusen pro
Gruppe.
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Wie aus der 11 ersichtlich ist, erhöhte die
Prolaktinbehandlung bei 11 HA-LO
die Zahl der Thymuszellen signifikant um 42% im Vergleich zu den
Kontrollen (p < 0,01),
wohingegen Prolaktininjektionen bei Einsetzen des Lichts dies nicht
taten. Diese Ergebnisse machen deutlich, dass die stimulierende
Wirkung von Prolaktin auf das Immunsystem sich auch auf die Thymuszellen
erstreckt. Außerdem
bestätigen
diese Ergebnisse, dass die Ansprechbarkeit des Immunsystems einem
zirkadianen Rhythmus folgt.
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In den folgenden Beispielen 6 bis
10 wurden Patienten mit verschiedenen Autoimmunkrankheiten mit Bromocriptin
behandelt, um ihre Prolaktin-Tagesprofile zu normalisieren (oder
den normalen Profilen anzunähern)
und neu einzustellen. Als Ergebnis besserte sich die Immunfunktion
dieser Individuen insofern, als mindestens ein Symptom messbar reduziert war,
das auf einer Entzündung
beruhte, die mit der Autoimmunkrankheit des jeweiligen Individuums
in Zusammenhang stand, und/oder die Medikamente wurden reduziert
oder abgesetzt.
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Beispiel 6
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Crohn-Krankheit
-
Bei dem Patienten (Mann, 20 Jahre)
war im Jahre 1992 aufgrund einer explorativen Operation und Barium-Röntgendiagnostik
die Diagnose Crohn-Krankheit gestellt worden. Etwa 12 Inch des Dünndarms
waren entzündet.
Der Patient erhielt Prednison, 40 mg/Tag, das innerhalb von 16 Wochen allmählich auf
Null reduziert wurde.
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Das 24-Stunden-Prolaktinprofil des
Patienten vor der Behandlung (das etwa fünf Monate nach Beenden der
Prednisoneinnahme aufgenommen wurde) ist in 12 als die Kurve graphisch dargestellt,
die mit „Besuch
1" bezeichnet ist.
Sie zeigt Prolaktinspiegel, die während des Tages zu hoch sind. Der
Patient erhielt täglich
um 8:30 Uhr 20 Wochen lang 1,25 mg Bromocriptin. Nach 20 Wochen
Behandlung wurde das Profil für
diesen Patienten erneut bestimmt und ist in 12 als die Kurve graphisch dargestellt,
die mit „Besuch
2" bezeichnet ist. (Bereits
beim Besuch 2 war die Fläche
unter der Prolaktinkurve am Tag wesentlich reduziert, wodurch schon
ein Fortschritt deutlich wurde, jedoch war das Prolaktin in der
Zeit von 10:00 bis 13:00 und von 16:00 bis 22:00 Uhr immer noch
zu hoch. Außerdem konnte
festgestellt werden, dass der unerwünschte morgendliche Peak nicht
mehr vorlag.) Anschließend wurde
die Dosis auf 2,5 mg pro Tag, verabreicht um 8:30 h, erhöht, um niedrigere
Prolaktinspiegel während
des Tages zu erreichen. Die Effekte dieser Dosisänderung auf das weitere Prolaktinprofil
des Patienten (wobei dieses Profil zehn Monate nach Beginn der Verabreichung
von 2,5 mg erstellt wurde) sind in 12 in
der Kurve dargestellt, die mit „Besuch 3" bezeichnet ist, welche deutlich macht,
dass die männlichen
Tages-Prolaktinspiegel des Patienten den größten Teil des Tages (von 7:00
bis 22:00) zwischen 2 und 7 ng/ml lagen, so dass sich sein Prolaktinprofil
dem Standardprofil während
des Tags genähert
hat.
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15 Monate nach Beginn der Therapie
hatte der Patient immer noch nicht den richtigen Peak in der Nacht,
obwohl die Prolaktinspiegel am Tag deutlich verbessert blieben.
Die Bromocriptintherapie wurde mit 2,5 mg/Tag noch weitere 24 Wochen
fortgesetzt (Therapie insgesamt 20 Monate).
-
Die klinischen Fortschritte für diesen
Patienten sahen wie folgt aus: (1) Eine chirurgische Resektion konnte
innerhalb dieses Zeitraums (von drei Jahren) vermieden werden; (2)
der entzündete
Darmbereich vergrößerte sich
nicht, obwohl Prednison zwei Jahre nicht mehr verabreicht wurde,
wobei dieses Ergebnis auf einem Vergleich der Röntgenaufnahmen der Erstdiagnose
und der letzen Aufnahmen (nach der Therapie) beruht; (3) während der
Zeit von der Erstdiagnose bis zum Ende der Behandlung war die Vernarbung
minimal, dies wurde durch die intestinale Antwort auf eine Prednisonbehandlung
bestimmt; und (4) der Patient litt während der Bromocriptintherapie
an keinen wesentlichen Darmbeschwerden, obwohl die Ernährung im
Vergleich zu der Zeit vor der Therapie nicht wesentlich umgestellt
worden war.
-
Beispiel 7
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Rheumatoide Arthritis
-
Die Patientin (Frau; 55 Jahre alt;
5 ft. 2 in.; 171,25 Pfund) stellte sich vor mit:
- (a)
einer 1972 diagnostizierten rheumatoiden Arthritis; einer 1992 diagnostizierten
Bursitis im Hals; Symptomen, die eine Degeneration der Knochen in
den Fingern umfassten; Medikamente: 1800 mg Ibuprofen täglich (seit
Oktober 1992), reduziert auf 400 mg Ibuprofen (ADVIL) zweimal täglich während der
Behandlung mit Bromocriptin und ganz abgesetzt nach zwölf Wochen
Behandlung.
- (b) Fettleibigkeit: 136% IBW (bezogen auf die Standardtabelle
von Metropolitan Life Insurance Co. NY, NY, die von der Gesellschaft
bezogen werden kann).
-
Das 24-Stunden-Prolaktinprofil der
Patientin vor der Therapie ist in 13 als
schwarze Linie (Woche OB) graphisch dargestellt. Der Prolaktinspiegel
der Patientin war über
den ganzen Tag zu hoch, insbesondere um 7:00 Uhr. Außerdem war
der Nacht-Peak nach vorne verschoben. Die Patientin erhielt die
ersten zwei Wochen um 09:00 Uhr 1,6 mg Bromocriptin, anschließend erhielt
sie in den folgenden vier Wochen jeweils um 05:00 Uhr 0,8 mg Bromocriptin
und um 9:00 Uhr 1,6 mg Bromocriptin. Die nächsten vier Wochen (die Wochen
sechs bis zehn der Studie) wurde der Zeitpunkt für die Dosis von 1,6 mg Bromocriptin
von 09:00 auf 10:00 Uhr geändert. Nach
zwei, sechs (nicht dargestellt) und zehn Wochen wurden erneut Testprofile
für diese
Patientin erstellt.
-
Das Prolaktinprofil dieser Patientin
war nach zwei Wochen insofern gebessert, als während des Nachmittags und des
frühen
Abends Prolaktinspiegel vorlagen, die normalisiert waren oder sehr
nahe bei den normalen Werten lagen. Jedoch war der Prolaktinspiegel
um 07:00 Uhr immer noch zu hoch. Die Gesamtdosis der Patientin wurde
beginnend mit der dritten Woche erhöht, wobei um 05:00 Uhr zusätzlich 0,8 mg
Bromocriptin verabreicht wurden, um auf diese Weise eventuell den
Prolaktinspiegel der Patientin um 07:00 Uhr zu senken. Tatsächlich war
der Prolaktinspiegel der Patientin nach sechs Wochen Behandlung
auf nahezu normale Werte abgefallen. Die Therapie dauerte 18 Wochen.
Wie auch aus 13 ersichtlich
ist, blieb nach zehn Wochen Behandlung der Tages-Prolaktinspiegel
der Patientin normal, jedoch war der nächtliche Prolaktinspiegel unter
die normalen Werte abgesenkt. Die Erfinder gehen jedoch aufgrund
einer fundierten klinischen Erfahrung mit Modifikationen des Prolaktinrhythmus
davon aus, dass ein Patient (bzw. eine Patientin), der an einer
Autoimmunkrankheit leidet und dessen Prolaktinspiegel am Tag normalisiert
wurden (oder näher
bei den normalen Werten liegen), von der Therapie auch dann profitiert,
wenn die Spiegel in der Nacht möglicherweise immer
noch abnorm sind oder möglicherweise
abnorm geworden sind. Die Erfinder glauben jedoch, dass die Vorteile
für diese
Patientin noch weiter gesteigert werden können, indem die nächtlichen
Spiegel auch noch normalisiert werden.
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Die klinischen Fortschritte umfassten
bei dieser Patientin Folgendes: Nach zwölf Wochen Behandlung wurden
die gesamten Arthritis-Medikamente abgesetzt, und die folgenden
Symptome waren verschwunden: Schwellung, Schmerzen und Steifheit
der Gelenke; außerdem
nahm das Körperfett
um etwa 20 Pfund von 65 Pfund auf 45 Pfund ab. Das Gesamtgewicht
der Patientin nahm im Verlauf der Studie um 25 Pfund ab. Ein weiterer
wichtiger klinischer Nutzen für
diese Patientin bestand darin, dass die vorstehend beschriebenen
klinischen Forschritte bisher acht Monate nach Ende der Behandlung
angehalten haben.
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Beispiel 8
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Rheumatoide Arthritis
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Die Patientin (Frau; 46 Jahre alt;
5 ft. 5,7 in.; 235 Pfund) stellte sich vor mit:
- (a)
rheumatoider Arthritis, an der sie seit etwa sechs Jahren litt;
die Patientin nahm täglich
sowohl Naproxen (1500 mg) als auch Aspirin (680 mg) und außerdem bei
Bedarf noch Ibuprofen (200 mg) ein.
- (b) Fettleibigkeit: 156% IBW (bezogen auf die Standardtabelle
von Metropolitan Life Insurance Co.).
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Das 24-Stunden-Prolaktinprofil der
Patientin vor der Therapie ist in 14 als
schwarze Linie graphisch dargestellt. Die Kurve zeigt, dass die
Prolaktinspiegel vor der Behandlung (Woche OB) den ganzen Tag über, insbesondere
um 07:00 Uhr, zu hoch waren. Während
der ersten sechs Wochen der Behandlung erhielt die Patientin um
09:30 Uhr 1,6 mg Bromocriptin. Von Woche sechs bis Woche zehn erhielt
die Patientin 0,8 mg Bromocriptin um 05:00 Uhr und 1,6 mg Bromocriptin
um 10:00 Uhr. Von Woche zehn bis Woche 18 erhielt die Patientin
1,6 mg Bromocriptin um 05:00 Uhr und 0,8 mg Bromocriptin um 10:00
Uhr. In bestimmten Abständen,
so auch nach zehn und 18 Wochen, wurden erneut die Prolaktin-Testprofile
aufgenommen.
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Das Prolaktinprofil der Patientin
nach 18 Wochen ist in 14 graphisch
dargestellt. Dieses Diagramm zeigt, dass die Tages-Prolaktinspiegel
der Patientin während
des größten Teils
des Tages auf normale Werte oder in die Nähe normaler Werte gesenkt worden
waren. Außerdem
zeigt diese Kurve, dass bei der Patientin nicht der richtige Nacht-Peak vorliegt.
Dieses Profil der Patientin verschlechterte sich jedoch etwas, nachdem
die Dosis von Woche zehn bis Woche 18 verändert wurde, und zwar so, dass
um 19:00 Uhr ein Peak auftrat.
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Die Bromocriptintherapie dauerte
insgesamt 18 Wochen.
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Die klinischen Fortschritte umfassten
bei dieser Patientin Folgendes: Naproxen wurde abgesetzt (mit Ausnahme
eines zweiwöchigen
Zeitraums während
der Behandlung), und nach 18 Wochen Behandlung wurde Tylenol substituiert,
die folgenden Symptome haben deutlich abgenommen oder sind ganz verschwunden:
Schmerzen, Schwellung und Steifheit der Gelenke, außerdem nahm
das Körperfett
um etwa 15 Pfund ab. Diese Fortschritte haben bisher etwa vier Monate
nach Ende der Behandlung angehalten.
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Beispiel 9
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Fibromyalgie
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Die Patientin (Frau; 38 Jahre alt)
stellte sich mit einer Fibromyalgie vor. Die Symptome umfassten eine
chronische Müdigkeit,
Magenbeschwerden und chronische Schmerzen in den Extremitäten, einschließlich der
Ober- und Unterschenkel. Die Diagnose war bei der Patientin etwa
ein Jahr vor Beginn der Behandlung gestellt worden. Die Patientin
nahm vor der Behandlung keine Medikamente ein.
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Das 24-stündige Referenz-Prolaktinprofil
der Patientin (vor der Behandlung) ist in 8 als durchgezogene schwarze Linie graphisch
dargestellt. Die Kurve zeigt, dass die Prolaktinspiegel vor der
Behandlung während
des Tages etwas erhöht
waren und dass nicht der richtige Nacht-Peak vorlag. Die Anfangsdosis
von Bromocriptin betrug 0,625 mg um 6:00 Uhr morgens und 2,5 mg
Metoclopramid um 10 Uhr abends. Nach vier Wochen wurde die Dosis
auf 1,25 mg Bromocriptin um 6:00 Uhr morgens und auf 1,25 mg Metoclopramid
um 10 Uhr abends geändert. Nach
acht Wochen (vier Wochen mit der modifizierten Dosis) wurde die
Dosis nicht mehr geändert. Nach
zehn weiteren Wochen (insgesamt 18 Wochen) wurde Metoclopramid abgesetzt,
die Bromocriptinthe rapie wurde jedoch noch weitere vier Wochen fortgesetzt,
danach wurde sie beendet, da die Symptome im Wesentlichen verschwunden
waren. Die Prolaktinprofile wurden erneut in verschiedenen Abständen erstellt,
einschließlich
nach 17 Wochen (Besuch 3, wobei kein Tagesprofil aufgenommen wurde).
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Das Prolaktinprofil der Patientin
nach vier Wochen ist in 15 als
durchgezogene graue Linie dargestellt, und das Prolaktinprofil nach
17 Wochen ist in 15 als
punktierte schwarze Linie dargestellt. Diese Kurven zeigen, dass
die Tages-Prolaktinspiegel
der Patientin an bestimmten Zeitpunkten des Tages etwas abgenommen
haben und dass die Patientin einen besseren nächtlichen Peak aufweist.
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Zu den klinischen Fortschritten bei
dieser Patientin zählte,
dass die folgenden Symptome verschwunden waren: chronische Müdigkeit,
Magenbeschwerden und chronische Schmerzen in den Extremitäten, einschließlich der
Ober- und Unterschenkel. Diese klinischen Fortschritte blieben etwa
acht Monate nach Ende der Therapie bestehen, die insgesamt 22 Wochen
dauerte.
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Beispiel 10
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Fibromyalgie
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Die Patientin (Frau; 27 Jahre alt)
stellte sich mit einer Fibromyalgie vor. Die Symptome umfassten chronische
Müdigkeit,
Magenbeschwerden, Schmerzen und Schwellung aller Gelenke, Amenorrhö und Schwellung
der Brüste.
Die Diagnose war bei der Patientin etwa fünf Jahre vor Beginn der Therapie
gestellt worden. Die Patientin hatte 650 mg Tylenol (täglich) und
16 mg Tylenol mit Codein (täglich)
eingenommen.
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Das 24-stündige Referenz-Prolaktinprofil
der Patientin vor der Behandlung ist in 15 als durchgezogene schwarze Linie graphisch
dargestellt. Die Kurve zeigt, dass die Prolaktinspiegel den ganzen Tag über zu hoch
sind, insbesondere um 13:00 Uhr. Die Patientin erhielt in den ersten
24 Behandlungswochen 0,625 mg Bromocriptin um 08:30 Uhr. In den folgenden
neun Wochen der Behandlung wurden der Patientin 0,625 mg Bromocriptin
um 05:30 Uhr und 0,625 mg Bromocriptin um 9:30 Uhr verabreicht.
Die Prolaktinprofile wurden in verschiedenen Abständen erneut
erstellt, so auch nach etwa 24 Wochen und 35 Wochen Behandlung.
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Das Prolaktinprofil der Patientin
nach 24 Wochen ist in 16 als
gepunktete schwarze Linie dargestellt. Diese Kurve zeigt, dass die
Tages-Prolaktinspiegel der Patientin reduziert worden waren, insbesondere
von 10:00 bis 16:00 Uhr. Der Prolaktinspiegel der Patientin am späten Nachmittag
ist immer noch etwas zu hoch.
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Die klinischen Fortschritte umfassten
bei dieser Patientin Folgendes: Sowohl Tylenol als auch Tylenol
mit Codein wurden abgesetzt, ferner wurden die folgenden Symptome
abgeschwächt:
Müdigkeit,
Magenbeschwerden und Schmerzen aller Gelenke. Außerdem stellte sich ein normaler
Menstruationszyklus ein, und die Schwellung der Brüste nahm
ab.