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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung stellt Verfahren zum Hemmen von Neoplasmen und ihren Metastasen
bereit. Spezieller stellt diese Erfindung Verfahren, welche die Änderung
von zirkadianen Rhythmen von Prolaktin zum Hemmen oder Abtragen
von Neoplasmen und ihren Metastasen einsetzen, bereit.
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Prolaktin
und zirkadiane Rhythmen
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Die
Forschung hat gezeigt, dass zirkadiane Rhythmen wichtige Rollen
beim Regulieren der Aktivitäten von
Prolaktin spielen und umgekehrt.
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Veröffentlichungen
wie zum Beispiel Meier, A.H., Gen. Comp. Endocrinol.. 3 (Suppl 1):488-508,
1972; Meier, A.H., Trans. Am. Fish. Soc. 113:422-431, 1984; Meier,
A.H. et al., Current Ornithology II (Hrsg. Johnston R.E.) 303-343,
1984; Cincotta, A.H. et al., J. Endocrinol. 120:385-391, 1989; Meier,
A.H., Amer. Zool. 15:905-916, 1975; Meier, A.H., Hormonal Correlates
of Behavior (Hrsg. Eleftherton und Sprott) 469-549, 1975 veranschaulichen,
wie zirkadiane Rhythmen die Aktivitäten von Prolaktin regulieren.
Die sich ergebenden täglichen
Variationen in der Ansprechbarkeit verschiedener Zelltypen auf Prolaktin
spielen eine elementare Rolle beim Regulieren zahlreicher physiologischer
Vorgänge,
einschließlich
Fettspeicherung, lipogener Ansprechbarkeit auf Insulin, Wanderungsverhaltens,
Metamorphose, Reproduktion, Wachstums, Kropfsackentwicklung bei
Tauben und Brustdrüsenentwicklung
(Meier, A.H., Gen. Comp. Endocrinol. 3 (Suppl 1):488-508, 1972;
Meier, A.H., Amer. Zool. 15:905-916, 1975; Meier, A.H. et al., Science
173:1240-1242, 1971). Es kann beobachtet werden, dass Prolaktin
beim Regulieren einer der vorangehenden physiologischen Aktivitäten eine
stimulierende oder hemmende Wirkung auf eine gegebene Aktivität ausübt oder
keine Wirkung darauf hat. Es wurde kürzlich an Tieren gezeigt, dass
diese sich ändernden
Wirkungen eine Funktion der Zeit des täglichen endogenen Scheitelpunkts
(das heißt
der Akrophase) des Rhythmus der Konzentration von Prolaktin im Plasma oder
eine Funktion der Zeit einer täglichen
Injektion von exogenem Hormon (oder einer Substanz, welche die Prolaktinspiegel
erhöht)
oder der Beziehung zwischen dem endogenen Scheitelpunkt und irgendeinem
induzierten Scheitelpunkt sind. Weiterhin haben hohe Prolaktinspiegel,
die auf ein einzelnes tägliches
Intervall beschränkt
sind, bei Tieren eine viel größere physiologische
(zum Beispiel metabolische) Wirkung als konstant hohe Spiegel über einen
Tag (Cincotta, A.H. et al., Norm. Metab. Res. 21:64-68, 1989; Borer,
K.T. in The Hamster: Reproduction and Behavior (Hrsg. Siegel, H.I.)
363-408, 1985). Diese Ergebnisse zeigen die Existenz von Tagesrhythmen
des Ansprechverhaltens von bestimmten Zelltypen auf Prolaktin.
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Der
erste Beweis einer Tagesschwankung im physiologischen Ansprechverhalten
auf irgendein Hormon war die drastische Schwankung in der auf Fetteinlagerung
gerichteten Ansprechbarkeit auf Prolaktin bei der Weißkehlammer
(Meier, A.H. et al., Gen. Comp. Endocrinol. 8:110-114, 1967). Injektionen
am Mittag einer 16-stündigen
täglichen
Lichtperiode regten 3-fache Erhöhungen
der Körperfettspiegel
an, während
Injektionen, die früh
in der Lichtperiode gegeben wurden, die Fettspeicher um 50 % reduzierten.
Solche Tagesschwankungen in den auf Fetteinlagerung gerichteten
Reaktionen auf Prolaktin wurden danach in zahlreichen Arten aller
bedeutenden Wirbeltierklassen nachgewiesen (Meier, A.H., Amer. Zool.
15:905-916, 1975; Meier, A.H., Hormonal Correlates of Behavior (Hrsg.
Eleftherton und Sprott) 469-549, 1975), was auf die grundlegende
Natur einer solchen zeitlichen Organisation hinweist. Der Rhythmus
der auf Fetteinlagerung gerichteten Ansprechbarkeit bleibt unter
konstanten Beleuchtungsbedingungen bestehen (Meier, A.H. et al.,
Proc. Soc. Exp. Biol. Med. 137:408-415, 1971), was darauf hinweist,
dass es sich dabei, wie bei vielen anderen endogenen Tagesschwankungen,
um einen zirkadianen Rhythmus handelt.
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Zusätzliche
Untersuchungen haben gezeigt, dass zirkadiane Rhythmen elementare
Rollen beim Regulieren von zahlreichen physiologischen Aktivitäten wie
zum Beispiel Fettstoffwechsel und Körperfettspeicher spielen (Meier,
A.H. et al., Current Ornithology II (Hrsg Johnston R.E.) 303-343,
1984; Meier, A.H., Amer. Zool. 15:905-916, 1975; Meier, A.H., Hormonal
Correlates of Behavior (Hrsg. Eleftherton und Sprott) 469-549, 1975; Meier,
A.H. et al., J. Am. Zool. 16:649-659, 1976); Cincotta et al., Life Sciences
45:2247-2254, 1989; Cincotta et al., Ann. Nutr. Metab. 33:305-14,
1989 und Cincotta et al., Norm. Metabol. Res. 21:64-68, 1989. Diese
Versuche zeigten, dass eine Wechselwirkung von zirkadianen Rhythmen
liporegulatorischer Hormone (Stimuli) und von zirkadianen Ansprechbarkeiten
auf diese Hormone (in Zielzellen) die Menge der Lipogenese und Fettspeicherung
bestimmt. So treten hohe Plasmakonzentrationen von Prolaktin (was
als Stimulus dient) bei fetten Tieren während des Tagesintervalls einer
maximalen, auf Fetteinlagerung gerichteten Ansprechbarkeit auf Prolaktin
auf, treten aber bei mageren Tieren zu anderen Tageszeiten ohne
Ansprechbarkeit auf (Meier, A.H., Amer. Zool. 15:905-916, 1975;
Meier, A.H., Hormonal Correlates of Behavior (Hrsg. Eleftherton
und Sprott) 469-549, 1975; Speiler, R.E. et al., Nature 271:469-471,
1978). In ähnlicher
Weise sind die Plasmaspiegel von Insulin (was als Stimulus fungiert)
bei fettleibigen Hamstern während
des Tagesintervalls der größten lipogenen
Ansprechbarkeit der Leber am höchsten,
aber bei mageren Hamstern zu einer anderen Tageszeit (deSouza, C.J.
et al., Chronobiol. Int. 4:141-151, 1987; Cincotta, A.H. et al.,
J. Endocr. 103:141-146, 1984). Man nimmt an, dass die Beziehungen
der Phasen dieser Rhythmen von Stimulus und Reaktion Ausdruck neuraler zirkadianer
Zentren, welche wiederum durch Wirkstoffe, bei denen es sich um
Neurotransmitter handelt, und durch Hormoninjektionen (einschließlich Prolaktin)
zurückgesetzt
werden können,
um entweder fette oder magere Tiere hervorzubringen, sind (Meier,
A.H., Trans. Am. Fish. Soc. 113:422-431, 1984; Meier, A.H. et al.,
Current Ornithology II (Hrsg. Johnston R.E.) 303-343, 1984; Cincotta, A.H. et al., J.
Endocrinol. 120:385-391, 1989; Emata, A.C. et al., J. Exp. Zool.
233:29-34, 1985; Cincotta, A.H. et al., Chronobiol. Int'l 10:244-258, 1993; Miller,
L.J. et al., J. Interdisc. Cycles Res. 14:85-94, 1983). Dementsprechend
wurde gezeigt, dass zeitlich festgelegte Verabreichung oder Steigerung
von Prolaktin direkt auf Gewebe (zum Beispiel auf die Leber bei
der Lipogenese), welche zirkadianen Rhythmen der Ansprechbarkeit
auf das Hormon unterliegen, einwirkt, um unmittelbare Veränderungen
bei den physiologischen Auswirkungen hervorzurufen (Cincotta, A.H.
et al., Horm. Metab. Res. 21:64-68, 1989), und auch indirekt wirkt,
indem sie eine der zirkadianen neuroendokrinen Schwankungen eines
zirkadianen Schrittmachersystems von vielen Schwankungen zurücksetzt,
um verschiedene Phasenbeziehungen zwischen vielfachen zirkadianen
(neuralen, hormonellen und Gewebe-) Äußerungen, die den Fettstoffwechsel
kontrollieren, herzustellen (Meier, A.H., Trans. Am. Fish. Soc.
113:422-431, 1984; Meier, A.H. et al., Current Ornithology II (Hrsg.
Johnston R.E.) 303-343, 1984; Cincotta, A.H. et al., J. Endocrinol.
120:385-391, 1989; Emata, A.C. et al., J. Exp. Zool. 233:29-34,
1985; Cincotta, A.H. et al., Chronobiol. Int'l 10:244-258, 1993; Miller, L.J. et
al., J. Interdisc. Cycles Res. 14:85-94, 1983).
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben früher gezeigt, dass Prolaktin
oder Substanzen, welche die Spiegel von zirkulierendem Prolaktin
beeinflussen, auch zirkadiane Rhythmen beeinflussen und tatsächlich verwendet
werden können,
um solche Rhythmen zu modifizieren (so dass sie den Rhythmen von
mageren, gesunden, jungen Individuen desselben Geschlechts genauer ähneln) und
solche Rhythmen zurückzusetzen (so
dass die modifizierten Rhythmen in dem modifizierten Zustand bleiben).
Siehe U.S. Patent Nr. 5.344.832. Diese frühere Arbeit der Erfinder der
vorliegenden Erfindung wurde mit guten Ergebnissen an Menschen,
die von verschiedenen physiologischen Funktionsstörungen (Fettleibigkeit,
Diabetes, Atherosklerose, Bluthochdruck, Dysfunktion des Immunsystems
und von anderen) betroffen waren, getestet.
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Vornehmlich
im U.S. Patent Nr. 5.585.347 offenbaren die Erfinder der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zur Verminderung der Körperfettspeicher in einem Individuum,
Wirbeltier oder Mensch, und zur Reduktion von mindestens einer Funktionsstörung aus
Insulinresistenz, Hyperinsulinämie
und Hyperglykämie
und anderen metabolischen Krankheiten, besonders solchen, die mit
Diabetes vom Typ II verbunden sind. Spezieller offenbart die vorhergehende
Anmeldung Verfahren für:
(i) das Festlegen der Tageszyklen der Prolaktinspiegel eines normalen
(gesunden) Menschen oder Wirbeltiers (frei von Fettleibigkeit, Krankheit
oder einer anderen Funktionsstörung);
(ii) das Diagnostizieren abweichender Tageszyklen der Prolaktinspiegel
eines Menschen oder Wirbeltiers und (iii) das Festlegen der geeigneten
Anpassungen, die erforderlich sind, um solche abweichenden Zyklen
der Prolaktinspiegel zu normalisieren. Dieses Verfahren bezieht
die Verabreichung von mindestens einem Prolaktinsenker und/oder
Prolaktinerhöher
zu einer ersten festgelegten Zeit (oder ersten festgelegten Zeiten)
innerhalb einer Periode von 24 Stunden (wenn nur ein Prolaktinsenker
verabreicht wird) und/oder zu einer zweiten festgelegten Zeit (oder
zweiten festgelegten Zeiten) innerhalb einer Periode von 24 Stunden
(wenn ein Prolaktinerhöher
verabreicht wird) ein. Diese Behandlung führt, wenn sie über mehrere
Tage, Wochen oder Monate fortgesetzt wird, zur langfristigen Anpassung
von abweichenden oder nicht normalen Zyklen der Pro laktinspiegel,
so dass sie normalen Zyklen der Prolaktinspiegel entsprechen (oder
sich ihnen annähern).
In den meisten Fällen
dauert dieser Nutzen auf lange Sicht auch nach dem Absetzen der
Therapie an. Als Ergebnis werden abweichende physiologische Parameter,
die mit verschiedenen metabolischen Funktionsstörungen verbunden sind, auf
normale Niveaus zurückgebracht
oder werden so verändert,
dass sie sich normalen Niveaus annähern. Obwohl dieses Verfahren
auf alle Personen, die von der Norm abweichende Prolaktinspiegel
während
mindestens eines Teils einer Periode von 24 Stunden haben, angewandt
wird, gibt es bedeutenderweise weder einen Bericht über die
Möglichkeit,
es auf Personen mit einer neoplastischen Erkrankung anzuwenden,
noch gibt es einen Bericht über
die Möglichkeit,
dieses Verfahren auf die Behandlung neoplastischer Zustände anzuwenden.
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Merola
et al. diskutieren die Wirksamkeit von Bromocriptin (Verabreichung
einmal täglich
am Morgen oder zweimal täglich)
auf Hyperprolaktinämie
in J. Endocrinol. Invest. 15:173-6, 1992)
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Corticosteron
und zirkadiane Rhythmen
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Die
Sekretionsraten von Corticosteron sind bei Menschen am frühen Morgen
hoch, aber am späten Abend
niedrig. Die Corticosteronspiegel im Plasma schwanken zwischen einem
Gipfel von 0,2 mcg/ml eine Stunde vor dem Erwachen am Morgen und
einem Tiefstand von etwa 0,05 mcg/ml gegen 12 Uhr mittags. Dieser
Effekt ist das Ergebnis einer 24 Stunden dauernden, zyklischen Änderung
der Signale aus dem Hypothalamus, die zur Sekretion von Corticosteron
führen.
Wenn ein Säugetier
seine Schlafgewohnheiten verändert, ändert sich
der Zyklus entsprechend. Umgekehrt werden die Schlafgewohnheiten
geändert,
wenn sich der Zyklus ändert.
So kann die Verabreichung von Corticosteron dazu eingesetzt werden,
die zirkadianen Rhythmen einer Zahl von Versuchssäugern, denen
periodische Lichtverhältnisse
entzogen wurden, indem sie konstantem Licht ausgesetzt wurden, zu
synchronisieren, wie es in einigen der unten beschriebenen Experimente
gemacht wird. Das Sekretionsmuster von Corticosteron ist für jede Art
unterschiedlich, kann aber leicht bestimmt werden, indem das Hormon
zu verschiedenen Zeitintervallen während der hellen und dunklen
Phasen der periodischen Lichtverhältnisse untersucht wird.
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Während es
im Fachgebiet gut bekannt war, dass es möglich ist, viele metabolische
Funktionsstörungen
durch Anpassung der Prolaktinrhythmen unter Kontrolle zu halten,
war es völlig überraschend
und unerwartet festzustellen, dass neoplastisches und metastatisches
Wachstum in einem sehr erheblichen Ausmaß gehemmt wurde, wenn Prolaktinrhythmen
bei Säugern,
die von Neoplasmen und Metastasen befallen waren, so angepasst wurden,
dass sie den Rhythmen, die bei jungen, gesunden, mageren Individuen
derselben Art und desselben Geschlechts gefunden werden, entsprachen
oder sich ihnen annäherten.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist seit langem bekannt, dass Säuger
(einschließlich
Menschen), die an neoplastischen Krankheiten leiden, von der Norm
abweichende Prolaktinprofile haben. Es wurde jetzt unerwarteterweise
entdeckt, dass Neoplasmen und ihre Metastasen bei Säugern (einschließlich Menschen)
behandelt werden können,
indem das von der Norm abweichende Prolaktinprofil des von einer
neoplastischen Erkrankung befallenen Säugers so modifiziert wird,
dass sich das Profit dem Prolaktinprofil eines mageren, jungen,
gesunden Säugers
derselben Art und desselben Geschlechts annähert oder ihm entspricht. Das
von der Norm abweichende Prolaktinprofil des befallenen Säugers kann
modifiziert werden durch
- (i) direkte Verabreichung
von Prolaktin,
- (ii) Anpassen des Prolaktinprofils durch zeitlich festgelegte
Verabreichung von Regulatoren für
Prolaktin, das heißt
von Prolaktinerhöhern
und/oder -senkern oder durch
- (iii) Rücksetzen
der zirkadianen Rhythmen des befallenen Säugers auf eine normale Phase
und Amplitude durch die zeitlich festgelegte Verabreichung von Prolaktinerhöhern (wie
zum Beispiel Melatonin) und Prolaktinsenkern (wie zum Beispiel Bromocriptin).
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Behandeln oder Hemmen
von Neoplasmen und ihren Metastasen mittels der Verabreichung eines
Prolaktinsenkers und -erhöhers
an einen Säuger
oder einer zeitlich festgelegten, sequentiellen Verabreichung eines
Prolaktinerhöhers
und -senkers zu einer vorstimmten Zeit oder zu vorbestimmten Zeiten
während
einer Periode von 24 Stunden, was zur Änderung des von der Norm abweichenden
Prolaktinprofils des Säugers
führt,
so dass es sich dem Prolaktinprofil eines jungen gesunden Säugers derselben
Art und desselben Geschlechts annähert oder ihm entspricht, bereit.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist auf ein Verfahren
zum Behandeln oder Hemmen von Neoplasmen und ihren Metastasen auf
einer langfristigen Basis durch Fortsetzen der vorausgegangenen, zeitlich
festgelegten Verabreichung(en) von Prolaktinsenker und -erhöher, bis
der veränderte
Prolaktinrhythmus des Individuums zurückgesetzt ist und über eine
ausgedehnte Zeitperiode auch nach dem Absetzen der Behandlung in
diesem zurückgesetzten
Zustand bleibt, was zum Anhalten der Hemmung von neoplastischem Wachstum
führt,
gerichtet.
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Somit
ermöglicht
die vorliegende Erfindung die Behandlung oder Hemmung des Wachstums
von Neoplasmen in Säugern,
indem der zirkadiane Rhythmus von Prolaktin angepasst wird. Das
Verfahren der Erfindung erreicht eine Hemmung neoplastischen Wachstums
durch Normalisierung des zirkadianen Rhythmus von Prolaktin des
Individuums, das die Therapie erhält, um dem eines gesunden,
jungen Individuums zu gleichen.
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Vorteile
der vorliegenden Erfindung schließen ein:
- – Die Fähigkeit,
Neoplasmen ohne die schwächenden
Wirkungen chemotherapeutischer Wirkstoffe zu bekämpfen.
- – Die
Fähigkeit,
das Wachstum von Metastasen von Neoplasmen, das oft die Entfernung
der primären
neoplastischen Masse begleitet, zu hemmen.
- – Das
Hemmen neoplastischen Wachstums und die Vorteile der Behandlung
der vorliegenden Erfindung können
langfristig anhalten, auch nachdem die Verabreichung von Regulatoren
für Prolaktin
abgesetzt worden ist.
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Andere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der
folgenden Beschreibung zusammen mit den beiliegenden Abbildungen
ersichtlich sein.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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1 zeigt
das normale oder Basisprofil für
Prolaktin für
gesunde männliche
und weibliche Menschen.
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2 ist
der Tagesrhythmus von Prolaktin oder die Profilkurve für Mäuse mit
oder ohne einen implantierten Tumor EMT-6.
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3 ist
der Tagesrhythmus von Prolaktin oder die Profilkurve für Brustkrebspatienten
mit Tumoren.
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4 ist
ein Balkendiagramm, das die Wirkung zeitlich festgelegter Injektionen
von Prolaktin auf das Wachstum von Tumor EMC-6 in Balb/C Mäusen, deren
zirkadiane Rhythmen durch Injektionen von Corticosteron bestimmt
werden, darstellt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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„Prolaktinsenker" bezieht sich auf
eine Substanz oder Zusammensetzung, welche die Fähigkeit besitzt, nach der Verabreichung
an einen Säuger
die Spiegel von zirkulierendem Prolaktin zu senken; „Prolaktinerhöher" bezieht sich auf
eine Substanz oder Zusammensetzung, welche die Fähigkeit besitzt, die Spiegel von
zirkulierendem Prolaktin zu anzuheben und schließt Prolaktin selbst ein.
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Prolaktinsenker
und Prolaktinerhöher
werden gemeinsam als „Regulatoren
von Prolaktin" bezeichnet.
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„Prolaktinprofil" eines Individuums
ist eine Darstellung der Spiegel von zirkulierendem Prolaktin und ihrer Änderung über die
Gesamtheit oder einen Teil einer Periode von 24 Stunden und ist
daher Ausdruck der Gesamtheit oder eines Teils des Tagesrhythmus
von Prolaktin im Plasma des Individuums.
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„Gesund" ist ein junges,
mageres Individuum, das frei von Krankheit einschließlich maligner
Erkrankungen, Dysfunktionen des Immunsystems und metabolischer Ab weichungen
ist. Ein gesundes Individuum ist ein Individuum mit einem normalen
Prolaktinprofil, das heißt
mit einem Prolaktinprofil, das vom Basisprofil der Art und des Geschlechts
von diesem Individuums um nicht mehr als einen Standardfehler des
Mittelwerts (SEM) abweicht. Das normale oder Basisprofil von Prolaktin
für gesunde
männliche
und weibliche Menschen ist in 1 dargestellt.
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Um „falsch
positive" zu vermeiden,
wird generell nicht in Betracht gezogen werden, dass ein Individuum
ein von der Norm abweichendes Prolaktinprofil hat, außer wenn:
- (a) der Prolaktinspiegel im Blut des Individuums
tagsüber
an zwei (oder mehr) Zeitpunkten, die während der Tageszeit um mindestens
eine Stunde und bevorzugt um mindestens zwei Stunden auseinander
liegen, um mindestens 1 SEM höher
als der Basiswert liegt oder
- (b) der Prolaktinspiegel im Blut des Individuums tagsüber an einem
Zeitpunkt während
der Tageszeit um mindestens 2 SEM höher als der Basiswert liegt
oder
- (c) der Prolaktinspiegel im Blut des Individuums nachts an zwei
(oder mehr) Zeitpunkten, die (wie in (a)) auseinander liegen, um
mindestens 1 SEM niedriger als der Basiswert liegt oder
- (d) der Prolaktinspiegel im Blut des Individuums nachts an einem
Zeitpunkt während
der Nachtzeit um mindestens 2 SEM niedriger als der Basiswert liegt.
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Die
Basiswerte für
Prolaktin von männlichen
und weiblichen Menschen sind in 1 dargestellt.
Ein SEM während
der Wachzeit (07:00-22:00) beträgt
etwa 1-2 ng/ml für
Männer
und etwa 1-3 ng/ml für
Frauen; ein SEM während
der Nachtzeit (22:00-07:00) beträgt
etwa 3 ng/ml für
Männer
und etwa 3-6 ng/ml für
Frauen.
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Die
Kennzeichen des Tagesrhythmus oder Tagesprofils der Prolaktinspiegel,
denen sich beim Menschen angenähert
oder entsprochen werden soll, schließen das Erreichen niedriger
Prolaktinspiegel (2-7 ng/ml Plasma für Männer und 2-10 ng/ml für Frauen)
während
des größten Teils
oder der Gesamtheit der Zeit zwischen 07:00 und 22:00 Uhr ein.
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Idealerweise
sollte auch ein Scheitelwert des Prolaktinspiegels in der Zeit zwischen
22:00 und 07:00 (vorzugsweise zwischen 01:00 und 04:00) erreicht
werden (der Scheitelwert sollte mindestens 10 ng/ml und am meisten
bevorzugt zwischen 10-15 ng/ml für
Männer
und mindestens 15 ng/ml und bevorzugt zwischen 15 und 25 ng/ml für Frauen
betragen).
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Wirkungen
von Regulatoren von Prolaktin auf neoplastische Krankheiten
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Behandeln und Hemmen
des Wachstums von Neoplasmen und ihrer Metastasen (zum Beispiel
zum Verringern der Menge von neoplastischem Gewebe oder zum Verringern
der Metastasenlast nach der Entfernung des Primärtumors, wenn es sich um ein
solides Neoplasma handelt) bei Säugern
mit einer erheblichen Belastung durch neoplastisches Gewebe oder
mit einem potenziellen Wachstum von Metastasen nach einer Entfernung
einer primären
Masse von neoplastischem Gewebe bereit. Dies kann durch die Verabreichung
eines Regulators von Prolaktin zu vorher festgelegten Zeiten während einer
Periode von 24 Stunden bewerkstelligt werden. Die Zeit für die Verabreichung
des Regulators von Prolaktin wird so gewählt, dass das Prolaktinprofil
des Säugers,
der die Therapie erhält,
so abgestimmt wird, dass es dem Prolaktinprofil eines gesunden Säugers desselben
Geschlechts und derselben Art entspricht oder sich ihm annähert.
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Es
wurde festgestellt, dass die Verabreichung von Prolaktinerhöhern für neoplastisches
Wachstum in Säugern
hemmend ist, wenn sie zu festgelegten Zeitintervallen während einer
Periode von 24 Stunden, die dem Scheitelpunkt der Sekretion von
Prolaktin bei gesunden Säugern
entsprechen, gegeben werden. Es wurde gezeigt, dass zeitlich festgelegte
Injektionen von Prolaktin in Mäuse,
die Neoplasmen trugen und deren zirkadiane Rhythmen entweder mit
einem definierten Hell-Dunkel-Wechsel oder mit Injektionen von Corticosteron
synchronisiert waren, im Vergleich mit Mäusen, die Neoplasmen trugen
und keine zeitlich festgelegten Injektionen erhielten, eine verminderte
Last von neoplastischem Gewebe zeigten. Es wurde auch festgestellt, dass
die Wirkung der Regulation von Prolaktin in vivo auf hemmende Reaktionen
auf neoplastisches Gewebe und Metastasen in vivo von der Tageszeit
abhängig
ist.
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Auf
eine von der Tageszeit abhängige
Rolle von Prolaktin beim Hemmen einer neoplastischen Krankheit wird
auch von Ergebnissen von Experimenten an Mäusen, welche während bestimmter
Tagesintervalle des Fehlens einer das neoplastische Wachstum hemmenden
Reaktion auf exogenes Prolaktin hin die Prolaktinspiegel im Blut
senken (mittels der Verabreichung eines Prolaktinsenkers), hingewiesen.
Untersuchungen der zeitabhängigen
Reaktionen mit Bromocriptin, einem D2-Dopaminantagonisten, der die
endogene Sekretion von Prolaktin hemmt, weisen darauf hin, dass
Bromocriptin die Hemmung von neoplastischem und metastatischem Wachstum
hemmt, wenn es zu vorher bestimmten Zeiten, die dem niedrigsten
Punkt der Sekretion von Prolaktin in gesunden Tieren entsprechen,
während
einer Periode von 24 Stunden verabreicht wird. Diese Ergebnisse
werden im Beispiel 5 veranschaulicht.
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Eine
weitere Bestätigung
der von der Tageszeit abhängigen
Rolle von Prolaktin beim Hemmen von neoplastischem Wachstum ist
im Beispiel 6 veranschaulicht. In diesem Experiment werden die Prolaktinspiegel im
Blut von Mäusen
durch die Verabreichung von Bromocriptin, einem Prolaktinsenker,
während
des bestimmen Tagesintervalls des Fehlens einer Ansprechbarkeit
der hemmenden Aktivität
auf neoplastisches Wachstum auf Prolaktin hin, wie es im Beispiel
5 oben festgestellt wurde, gesenkt und die Prolaktinspiegel werden durch
die Verabreichung von Melatonin, einem Prolaktinerhöher, gesteigert,
um das bestimmte Tagesintervall einer gesteigerten Ansprechbarkeit
der hemmenden Aktivität
auf neoplastisches Wachstum auf Prolaktin hin zu bestimmen. Es wird
festgestellt, dass die Kombination der Verabreichung eines Prolaktinerhöhers zu
der Zeit während
einer Periode von 24 Stunden, zu der die Prolaktinspiegel in gesunden
Mäusen
einen Scheitelpunkt erreichen, mit der Verabreichung eines Prolaktinsenkers
zu der Zeit während
einer Periode von 24 Stunden, zu der die Prolaktinspiegel auf ihrem
niedrigsten Stand sind, einen wirksamen hemmenden Einfluss auf das
Wachstum von Neoplasmen ausübt.
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Die
obigen Ergebnisse machen auf die neoplastisches Wachstum hemmenden
Wirkungen von Prolaktinspiegeln und auf die Beziehung zwischen der
Hemmung von neoplastischem Wachstum auf exogenes Prolaktin (oder
Prolaktinerhöher
oder -senker) hin und der Tageszeit der Verminderung oder Erhöhung von Prolaktin
aufmerksam.
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Obwohl
die vorausgegangenen Experimente an Mäusen vorgenommen werden, sind
sie von physiologischen Eigenschaften, die Säuger, die einen Tagesrhythmus
von Prolaktin haben, einschließlich
Menschen, gemeinsam haben, abhängig.
Diese Ergebnisse zeigen, dass Prolaktinspiegel im Blut während vorbestimmter Intervalle
so manipuliert werden können,
dass sie ein im Hinblick auf die Hemmung von Neoplasmen und ihren Metastasen
erwünschtes
Ergebnis bewirken.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung stellt die Änderung
von Prolaktinspiegeln eines Individuums zu bestimmten Tageszeiten
Verfahren zum Hemmen von neoplastischem Wachstum in dem Individuum
oder zum Hemmen des Wachstums von Metastasen in einem Individuum
bereit. Das Verfahren kann bei allen Arten von Neoplasmen eingesetzt
werden, einschließlich
Sarkomen, Karzinomen, Glioblastomen, Melanomen, Lymphomen, Adenomen
und Leukämien.
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Verwendung
von Regulatoren von Prolaktin zum Hemmen von Neoplasmen und ihren
Metastasen
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Anpassen der Rhythmen
von Prolaktin von Individuen mit Neoplasmen und/oder Metastasen
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Es
ist bekannt, dass junge, erwachsene, gesunde Säuger einer gegebenen Art (und
von einem gegebenen Geschlecht), zum Beispiel Menschen (die nicht
an hormonellen oder metabolischen Funktionsstörungen oder Krebs oder einer
anderen Infektion oder einem Gebrechen leiden), in hohem Maß vorhersagbare
Tagesrhythmen oder Tagesprofile der Prolaktinspiegel haben. Die
Ausgangskurve für
gesunde männliche
und weibliche Menschen in 1 ist von
solchen jungen gesunden Individuen abgeleitet.
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Es
wurde festgestellt, dass die Phasenbeziehung zwischen den täglichen
Scheitelwerten des Rhythmus des Stimulus (Prolaktin im Plasma) und
der Reaktion (Hemmung von neoplastischem Wachstum) auf Prolaktin
bei der Aktivität,
die neoplastisches Wachstum hemmt, wichtig ist. Es kann erwartet
werden, dass Umweltfaktoren und pharmazeutische Faktoren, die einen
dieser Rhythmen beeinflussen, Auswirkungen auf neoplastisches Wachstum
haben.
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Menschen
mit einer neoplastischen Erkrankung wie zum Beispiel Brustkrebs
haben gestörte
Prolaktinrhythmen, was in einem Vergleich der Prolaktinrhythmen
von gesunden Frauen mit den Rhythmen von Frauen mit Brustkrebs offenkundig
ist. Diese Rhythmen werden in den 1 beziehungsweise
3 dargestellt. Menschen mit einer neoplastischen Erkrankung können so
in erheblichem Ausmaß durch
die Anpassung ihrer Tagesrhythmen von Prolaktin (wie durch ihr Prolaktinprofil
wiedergegeben), so dass sie der normalen oder Ausgangskurve von
Prolaktin aus 1 entsprechen oder sich ihr
annähern,
profitieren. Ein angepasstes Prolaktinprofil nähert sich einem normalen oder
gesunden Profil an, wenn sich die Gesamtheit oder ein Teil des von der
Norm abweichenden Profils um mindestens 2 ng/ml in die richtige
Richtung bewegt.
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Bevor
diese Anpassung bewerkstelligt werden kann,
- (i)
sollten die Prolaktinspiegel des Menschen, der ein Neoplasma trägt, durch
Untersuchen von Blutproben des Menschen, der ein Neoplasma trägt, zu bestimmten,
voneinander getrennten Intervallen innerhalb einer Periode von 24
Stunden bestätigt
werden und
- (ii) sollte das sich ergebende Prolaktinprofil des Menschen,
der ein Neoplasma trägt,
mit dem Prolaktinprofil eines gesunden Menschen desselben Geschlechts
verglichen werden.
-
Abhängig vom
Unterschied zwischen (i) und (ii) geht die Anpassung dann mit dem
Verabreichen von einem oder beiden der folgenden einher:
- (a) ein Prolaktinsenker zu einer ersten, vorbestimmten
Zeit (oder zu mehr als einer ersten, vorbestimmten Zeit) und in
einer ersten Menge, die es bewirkt, dass die Prolaktinspiegel während des
Tages gesenkt werden, wenn diese Spiegel zu hoch sind, und
- (b) ein Prolaktinerhöher
zu einer zweiten, vorbestimmten Zeit (oder zu einer Vielzahl von
zweiten, vorbestimmten Zeiten) und in einer zweiten Menge, die es
bewirkt, dass die Prolaktinspiegel während der Nacht gesenkt werden,
wenn diese Spiegel zu niedrig sind.
-
Im
Allgemeinen sollte, wenn eine Substanz, weiche die Prolaktinspiegel
verändert,
verabreicht werden soll, eine geeignete Toleranz im Hinblick auf
die Zeit der Verabreichung eingeführt werden, um zu ermöglichen, dass
die Substanz (abhängig
von ihren pharmakokinetischen Eigenschaften) die Prolaktinspiegel
so beeinflusst, dass die Prolaktinspiegel während der entsprechenden Tageszeit
geändert
werden. Somit wird die Substanz, welche die Prolaktinspiegel verändert, wie
folgt verabreicht werden:
- (a) wenn Prolaktin
verabreicht wird, wird es vorzugsweise durch Injektion während des
Zeitintervalls, in dem die Prolaktinspiegel erhöht werden müssen, verabreicht werden;
- (b) wenn ein Prolaktinerhöher,
bei dem es sich nicht um Prolaktin handelt, verabreicht wird, wird
er während des
Zeitintervalls oder einige Zeit kurz vor dem Zeitintervall, in dem
die Prolaktinspiegel erhöht
werden müssen,
verabreicht werden (wie lange vorher hängt von den pharmakokinetischen
Eigenschaften ab: 0-3 Stunden vorher haben sich im Allgemeinen als
wirksam erwiesen) und
- (c) wenn ein Prolaktinsenker verabreicht wird, wird er auch
während
oder kurz vor der Zeit, zu der die Prolaktinspiegel gesenkt werden
müssen,
verabreicht werden (wieder haben sich 0-3 Stunden vorher im Allgemeinen
als wirksam erwiesen).
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung schließt „Prolaktinerhöher" Prolaktin und auch
Substanzen, welche die Spiegel von zirkulierendem Prolaktin erhöhen (zum
Beispiel durch Stimulieren der Sekretion von Prolaktin), ein. Nicht
einschränkende
Beispiele eines Prolaktinerhöhers
beinhalten Prolaktin; Melatonin; Dopaminantagonisten wie zum Beispiel
Metoclopramid, Haloperidol, Pimozid, Phenothiazin, Domperidon, Sulpirid
und Chlorpromazin; Serotoninagonisten, das heißt MAO-A-Hemmer, zum Beispiel
Pargylin, synthetische Morphinanaloga, zum Beispiel Methadon; Antiemetika,
zum Beispiel Metoclopramid; Östrogene
und verschiedene andere Serotoninagonisten, zum Beispiel Tryptophan,
5-Hydroxytryptophan (5-HTP), Fluoxetin und Dexfenfluramin. Darüber hinaus
sind auch die nicht toxischen, aus pharmazeutisch annehmbaren Säuren gebildeten
Salze der voranstehenden Verbindungen, die Prolaktin erhöhen, bei
der An wendung dieser Erfindung auch nützlich. Es wurde festgestellt,
dass Melatonin und 5-HTP bei der Anwendung dieser Erfindung besonders
nützlich sind.
-
Nicht
einschränkende
Beispiele von Prolaktinsenkern beinhalten Dopaminagonisten (D2-Agonisten), die
Prolaktin hemmen, wie zum Beispiel Dopamin und bestimmte mit Mutterkorn
verwandte Verbindungen, die Prolaktin hemmen. Nicht einschränkende Beispiele
von Dopaminagonisten sind 2-Brom-alpha-ergocriptin; 6-Methyl-8-beta-carbobenzyloxy-aminoethyl-10-alpha-ergolin;
8-Acylaminoergolines, sind 6-Methyl-8-alpha-(N-acyl)amino-9-ergolin und 6-Methyl-8-alpha-(N-phenylacetyl)amino-9-ergoline;
Ergocornin; 9,10-Dihydroergocornine und D-2-halo-6-alkyl-8-substitutierte
Ergoline, zum Beispiel D-2-Brom-6-methyl-8-cyanomethylergolin; Carbidopa
und L-Dopa und Lisurid. Darüber
hinaus sind auch die nicht toxischen, mit pharmazeutisch annehmbaren
Säuren
gebildeten Salze der Verbindungen, bei denen es sich um Prolaktinsenker
handelt, bei der Anwendung dieser Erfindung auch nützlich.
Es wurde festgestellt, dass Bromocriptin oder 2-Brom-alpha-ergocriptin
bei der Anwendung dieser Erfindung besonders nützlich ist.
-
Es
wird erwartet, dass die von Prolaktinerhöhern oder -senkern herbeigeführte Regulation
der Hemmung von neoplastischem Wachstum über einen Bereich von Dosierungen
dosisabhängig
ist.
-
Im
Allgemeinen werden beim Behandeln von Säugern Dosierungen des Prolaktinsenkers
und/oder -erhöhers üblicherweise
jeweils einmal am Tag gegeben, im Allgemeinen über einen Zeitraum, der von
etwa einem Monat bis etwa ein Jahr reicht, aber die Behandlung kann
unbegrenzt (falls erforderlich oder erwünscht) über Monate oder auch einige
Jahre andauern. Der bevorzugte Prolaktinsenker (Bromocriptin mit
beschleunigter Freisetzung) wird bei Niveaus von Tagesdosierungen,
die von etwa 3 Mikrogramm bis etwa 300 Mikrogramm, bevorzugt von
etwa 10 Mikrogramm bis etwa 100 Mikrogramm pro kg Körpergewicht
reichen, gegeben, und ein bevorzugter Prolaktinerhöher, Melatonin,
wird bei Niveaus von Tagesdosierungen, die von etwa 10 Mikrogramm
bis etwa 800 Mikrogramm, bevorzugt von etwa 10 Mikrogramm bis etwa
200 Mikrogramm pro kg Körpergewicht
reichen, gegeben, um das Prolaktinprofil zu modifizieren oder zu ändern. Ein
anderer bevorzugter Prolaktinerhöher, 5-Hydroxytryptophan,
wird bei Niveaus von Tagesdosierungen, die von 500 Mikrogramm bis
etwa 13 Milligramm pro kg Körpergewicht,
bevorzugt von 1 Milligramm bis 2,5 Milligramm pro kg Körpergewicht
reichen, gegeben. Die genaue Dosierung innerhalb dieser Bereiche,
die jedem Individuum zu verabreichen ist, wird von dem jeweiligen
Regulator von Prolaktin, dem Alter des Individuums, dem Stadium der
Krankheit, dem physischen Zustand und dem Ansprechverhalten auf
die Behandlung abhängen.
-
Um
das Prolaktinprofil eines Säugers
anzupassen, kann die Verabreichung von einer oder von beiden der
Substanzen, die Prolaktin verändern, über einen
Zeitraum, der ausreicht, um den zirkadianen Rhythmus von Prolaktin
im Plasma auf die Phase und die Amplitude eines gesunden Individuums
desselben Geschlechts und derselben Art zurückzusetzen, fortgesetzt werden.
Zu diesem Zeitpunk kann die Behandlung abgesetzt werden. Wenn das
Individuum ein Rezidiv erleidet, kann die Behandlung wieder aufgenommen
werden, um das Prolaktinprofil des Individuums so anzupassen, dass
es dem Prolaktinprofil eines gesunden Individuums desselben Geschlechts
und derselben Art entspricht oder sich ihm annähert. Die Zeit, die für das Zurücksetzen benötigt wird,
schwankt, liegt aber im Allgemeinen im Bereich von einem Monat bis
zu einem Jahr. Bei einigen Patienten (zum Beispiel bei Patienten
in besonders schlechtem physischen Zustand oder bei solchen in fortgeschrittenem
Alter) kann es nicht möglich
sein, ihren Prolaktinrhythmus innerhalb der obigen Zeiträume zurückzusetzen,
und solche Patienten können
eine längere
oder auch kontinuierliche Behandlung mit Prolaktinerhöhern und/oder
-senkern benötigen.
Die oben dargelegte Information zur Dosierung und Zeitsteuerung
ist für
Bromocriptin, Melatonin und 5-Hydroxytryptophan ausgelegt und wird
für andere
Wirkstoffe, welche die hier offenbarte Methodik der Dosierung und
Zeitsteuerung verwenden, geändert
werden müssen.
-
Bei
der Anwendung dieser Erfindung werden eine Verbindung, die Prolaktin
senkt, und ein Prolaktinerhöher
einem Individuum täglich
vorzugsweise oral oder mittels subcutaner, intravenöser oder
intramuskulärer Injektion
verabreicht. Der Senker oder Erhöher
kann auch mittels Inhalation verabreicht werden. Es können auch
Systeme zur Abgabe über
die Haut, zum Beispiel Hautpflaster, und auch Suppositorien und
andere, gut bekannte Verfahren zur Verabreichung pharmazeutischer
Wirkstoffe eingesetzt werden. Die Behandlung dauert bei Menschen
im Allgemeinen im Durchschnitt zwischen etwa einem Monat und etwa
einem Jahr. Die Verabreichung des Prolaktinsenkers und des Prolaktinerhöhers auf
diese Weise wird so die Phase und Amplitude der neuralen Oszillatoren,
welche die Fähigkeit
des Körpers,
neoplastisches Wachstum zu hemmen, kontrollieren, zurücksetzen,
um die Hemmung von neoplastischem Wachstum auf einer langfristigen
Basis (zum Beispiel einige Monate oder Jahre) zu ermöglichen.
Eine Verbesserung der Fähigkeit,
neoplastisches Wachstum zu hemmen, kann durch die Beobachtung einer
teilweisen oder vollständigen
Abtragung des Neoplasmas oder des Nachwachsens von Metastasen nach
der Entfernung eines primären
Neoplasmas festgestellt werden. Anstatt die neoplastische Last direkt
zu messen, können
gut bekannte Untersuchungen der Tumorlast (zum Beispiel Untersuchungen
von Antigenen, die für
Neoplasmen spezifisch sind, Bildgebung durch Magnetresonanz, CAT-Untersuchungen,
Röntgenstrahlen,
Ultraschall, Zählen
von neoplastischen Zellen, die aus dem Blut stammen, in Blutproben
etc.) dazu verwendet werden, die Wirkung der Behandlung mit der
zeitlich festgelegten Verabreichung von Regulatoren von Prolaktin
zu beurteilen.
-
Die
folgenden, spezielleren Leitlinien werden üblicherweise befolgt werden,
um die Zeitvorgaben für die
Verabreichung von Regulatoren von Prolaktin für einen Behandlungszeitraum
von etwa 26 Wochen für menschliche
Individuen anfänglich
zu bestimmen:
- (i) Man gebe von 06:00 Uhr bis
10:00 Uhr Prolaktinsenker in einem Dosisbereich, der ausreicht,
die Prolaktinspiegel während
des Tages in einen Bereich, der innerhalb von 1 SEM des normalen
Bereichs der Prolaktinspiegel während
des Tages, die bei Menschen ohne neoplastische Krankheit beobachtet
werden, liegt, abzusenken.
- (ii) Man gebe vor der oder zur Schlafenszeit Prolaktinerhöher in einem
Dosisbereich, der ausreicht, die Prolaktinspiegel im Serum mindestens
auf das Niveau eines normalen, gesunden Menschen ohne neoplastische
Krankheit anzuheben.
-
Der
Aspekt der Erfindung, der auf eine Hemmung von neoplastischem Wachstum
durch Zurücksetzen des
Prolaktinprofils eines Individuums, bei dem es sich um einen Säuger handelt
(Tier oder Mensch) und das ein von der Norm abweichendes Prolaktinprofil
hat, damit es den Prolaktinprofilen von jungen, gesunden Mitgliedern
derselben Art und desselben Geschlechts entspricht oder sich ihnen
annähert
(z.B. den Ausgangskurven von 1), gerichtet
ist, geht mit der Verabreichung eines Prolaktinsenkers oder eines
Prolaktinerhöhers
oder von beiden in vorbestimmten Dosierungen und zu vorbestimmten
Zeiten, die durch das (vor der Behandlung) abweichende Prolaktinprofil
des zu behandelnden Individuums bestimmt werden, einher. Die Mengen
der Prolaktinsenker und/oder -erhöher, die erforderlich sind,
um diese Modifikation zu bewirken, liegen in denselben Bereichen
wie oben dargelegt, aber die Zeiten) der Verabreichung dieses Regulators
(dieser Regulatoren) von Prolaktin wird im Hinblick darauf, um wie
viel und wann sich das abweichende Profil vom normalen Prolaktinprofil
(Ausgangskurve) unterscheidet, bestimmt. Verfahren zum Festlegen
der Mengen und der Zeitvorgaben der Verabreichung werden auch in
unserer mitanhängigen
U.S. Patentanmeldung mit der laufenden Nr. 07/995.292 und ihrer
C-I-P, lfd. Nr. 08/264.558, eingereicht am 23. Juni 1994, dargelegt.
Ein weiteres Verfahren besteht darin, bis zu 4,8 mg/Tag Bromocriptin
wie folgt zu geben: 0,8 mg/Tag an jedem der ersten 7 Tage; beginnend
am Tag 8 und danach 7 Tage lang werden dem Patienten 1,6 mg/Tag
verabreicht; beginnend am Tag 15 und danach 7 Tage lang werden 2,4
mg/Tag verabreicht; beginnend am Tag 22 und danach 7 Tage lang werden
3,2 mg/Tag verabreicht; beginnend am Tag 29 und danach 7 Tage lang
werden 4,0 mg/Tag verabreicht und beginnend am Tag 36 und danach
7 Tage lang werden 4,8 mg/Tag an 7 aufeinanderfolgenden Tagen verabreicht.
Eine bevorzugte Dosierungsform von Bromocriptin mit beschleunigter
Freisetzung wurde in der mitanhängigen
U.S. Patentanmeldung mit der laufenden Nr. 08/171.897 offenbart.
-
Die
vorliegende Erfindung wird mittels Bezugnahme auf die unten dargelegten
Arbeitsbeispiele weiter beschrieben und wird besser verstanden werden.
Diese nicht einschränkenden
Beispiele sollen lediglich als die Prinzipien der Erfindung veranschaulichend
betrachtet werden. Da sich Fachleute leicht über zahlreiche Modifikationen
und Änderungen
klar sein werden, ist es weiterhin nicht gewünscht, die Erfindung auf die
genaue Ausführung
und Handhabung, die gezeigt und beschrieben werden, einzuschränken. Dementsprechend können alle
geeigneten Modifikationen und Äquivalente
verwendet werden und werden in den Umfang der Erfindung und der
beigefügten
Ansprüche
fallen. Die Beispiele 1-5 sind nicht Bestandteil der beanspruchten
Erfindung.
-
Beispiel 1:
-
Prolaktin im Plasma bei
normalen und einen Tumor (Fibrosarkom EMT-61 tragenden Mäusen
-
Erwachsenen
(6-7 Wochen alten) Balb/C Mäusen
(Durchschnittsgewicht 20 g), die bei täglichen Hellphasen von 12 Stunden
gehalten wurden und denen es ermöglicht
wurde, nach Belieben Nahrung aufzunehmen, wurden subcutan in das
Hinterviertel Fibrosarkomzellen (EMT-6) mit einer Dosis von 1,7 × 106 Zellen injiziert. Eine Kontrollgruppe blieb
ohne Injektion. Vierzehn bis 21 Tage später, wenn die Durchmesser der
Tumore 6-9 mm betrugen, wurden Tiere aus der Gruppe, die Injektionen
erhalten hatte, und aus der Kontrollgruppe ohne Injektionen 0, 4,
8, 12, 16 oder 20 Stunden nach dem Einschalten des Lichts (HALO, „hours
after light onset")
getötet
(n = 6-8 pro Zeitpunkt pro Gruppe) und es wurde Plasma für die Untersuchungen
des Prolaktins im Plasma gesammelt. Die Konzentration von Prolaktin
im Plasma (2) wurde mittels Radioimmunassay (RIA)
unter Verwendung eines homologen Maus-Prolaktin-RIA-Kits von Dr.
A.F. Parlow, Torrance, CA, gemessen. Die Ergebnisse dieses Versuchs
zeigen, dass Säuger,
die Neoplasmen tragen, ein Prolaktinprofil, das im Vergleich zu
dem eines gesunden, kein Neoplasma tragenden Säugers von derselben Art und
demselben Geschlecht gestört
ist, haben.
-
Beispiel 2:
-
Wirkung von zeitlich festgelegter
Injektion von Prolaktin auf Tumorwachstum (Fibrosarkom EMT-6) in
Balb/C Mäusen
-
Erwachsenen
(6-7 Wochen alten) Balb/C Mäusen
(Durchschnittsgewicht 20 g) wurden subcutan in das Hinterviertel
1,7 × 10
6 EMT-6-Zellen (Fibrosarkom) injiziert, während sie
(von Geburt an) bei einer täglichen Hellphase
von 12 Stunden gehalten wurden. Am Tag nach der Inokulation wurden
die Tiere in zwei Gruppen aufgeteilt (n = 10 pro Gruppe) und erhielten
10 Tage lang (Exp. 1) oder 14 Tage lang (Exp. 2) zum Zeitpunkt 10
HALO täglich
Injektionen mit Prolaktin vom Schaf (20 μg/Maus) oder mit Vehikel (Kontrollgruppe)
und das Tumorwachstum wurde durch Messen der Tumorgröße mit Greifzirkeln überwacht.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1, unten, gezeigt. Tabelle
1
- * p < 0,05
gegenüber
der Kontrolle
-
Die
Ergebnisse dieses Experiments zeigen, dass die Verabreichung von
Prolaktin zum Zeitpunkt 10 HALO an Mäuse, die Tumor tragen, zur
Abnahme der Größe der resultierenden
Tumore führt.
Der Scheitelpunkt von Prolaktin im Plasma bei gesunden Balb/C Mäusen, die
keinen Tumor tragen, tritt zum Zeitpunkt 8-12 HALO auf. Somit führt die
Verabreichung von Prolaktin während
der Zeit des Gipfels von Prolaktin im Plasma von gesunden Mäusen, die
keinen Tumor tragen, zu einem verminderten Tumorwachstum.
-
Beispiel 3:
-
Wirkung von zeitlich festgelegten
Injektionen von Prolaktin auf Tumorwachstum in Balb/C Mäusen
-
Erwachsene
(6 7 Wochen alte), männliche
Balb/C Mäuse
wurden von täglichen
Hellphasen von 12 Stunden 10 Tage lang auf konstantes Licht umgesetzt,
um zirkadiane Rhythmen zu durchbrechen. Zu diesem Zeitpunkt wurden
EMT-6-Tumorzellen (1,7 × 106) in das Hinterviertel injiziert. Nach der
Inokulation von Tumorzellen wurden die Mäuse in 7 Gruppen (10 Mäuse/Gruppe)
aufgeteilt und erhielten 10 Tage lang täglich Injektionen mit Prolaktin
vom Schaf (20 μg/Maus)
entweder 0, 4, 8, 12, 16, oder 20 Stunden nach der Injektion von Corticosteron.
Eine Kontrollgruppe blieb ungehandelt. Am Ende der Behandlung wurden
die Tiere unter eine tägliche
Hellphase von 14 Stunden gesetzt, wobei die Dunkelphase 2 Stunden
nach der Zeit, zu der die Tiere üblicherweise
die Injektion mit Corticosteron während der Behandlungsperiode
erhielten, begann. Zwei Wochen nach der Beendigung der Behandlung
wurde das Tumorvolumen durch Messungen mit dem Greifzirkel bestimmt.
Die Ergebnisse sind in 4 gezeigt. Es wurde festgestellt,
dass die Hemmung des Tumorwachstums durch die Behandlung mit Prolaktin
von der Zeit der Verabreichung abhängig war. Es wurde festgestellt, dass
die größte Hemmung
des Tumorwachstums in der 8 Stunden Prolaktin/Corticosteron- Gruppe (das heißt Prolaktin
wurde 8 Stunden nach der Injektion von Corticosteron injiziert)
auftrat (85 ± 15
mm3 für
8 Stunden Prolaktin/Corticosteron behandelte Mäuse im Vergleich zu 350 ± 35 mm3 für
unbehandelte Mäuse;
p < 0,01). Dieses
Beispiel zeigt, dass die Tumorreduktion in hohem Maß vom Zeitpunkt
der Verabreichung des Prolaktins in Bezug auf den induzierten Gipfel
von Corticosteron, der in Abwesenheit eines Hell-Dunkel-Wechsels
die zirkadianen Rhythmen der Maus bestimmt, abhängig ist.
-
Beispiel 4:
-
Wirkung von zeitlich festgelegter
Injektion von Prolaktin auf die Aussaat von Metastasen in Mäusen, die
Tumor tragen
-
Erwachsene
(6-7 Wochen alte), männliche
Mäuse vom
Stamm C57-Black wurden von Hellphasen von 12 Stunden 7 Tage lang
auf konstantes Licht umgesetzt, als sie Injektionen mit LL-2, Lewis
Lungenkarzinomzellen (1 × 104/Maus), in die Pfote erhielten. Die Mäuse wurden
für die
Dauer der Behandlung bei einer konstanten Hellperiode gehalten.
Etwa 3 Wochen nach der Injektion der Tumorzellen, als der Primärtumor einen Durchmesser
von 5-7 mm hatte, wurde er chirurgisch entfernt und die Mäuse wurden
in 7 Gruppen (5-7 Mäuse/Gruppe)
aufgeteilt und erhielten 10 Tage lang Injektionen mit Prolaktin
(20 mcg/Maus), 4, 8, 12, 16 oder 20 Stunden nach Corticosteron (20
mcg/Maus). Eine Kontrollgruppe blieb unbehandelt. Nachdem die Behandlung abgeschlossen
war, wurden die Tiere unter eine tägliche Hellphase von 12 Stunden
gesetzt, wobei die Dunkelphase 2 Stunden nach der Zeit, zu der die
Tiere üblicherweise
die Injektion mit Corticosteron während der Behandlungsperiode
erhielten, begann. Drei Tage nach der Beendigung der Behandlung
wurden die Mäuse getötet, um
die Aussaat von Metastasen in die Lunge (ermittelt durch das Lungengewicht)
zu bestimmen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
-
Tabelle
2 Lungengewicht
von Kontrollmäusen
oder von Mäusen,
denen Lewis Lungenkarzinomzellen injiziert wurden.
-
Bei
gesunden Mäusen
vom Stamm C57-Black, die bei einer konstanten Hellphase gehalten
werden, erreicht die Sekretion von Prolaktin 0 Stunden nach dem
höchsten
Corticosteronspiegel einen Gipfel. Die Ergebnisse dieses Experiments
zeigen, dass die maximale Hemmung des Tumorwachstums durch Injizieren
von Prolaktin innerhalb von 0-4 Stunden nach dem höchsten Corticosteronspiegel
erreicht wird, das heißt
zur gleichen Zeit, zu der das Prolaktin nach einer Injektion von
Corticosteron in gesunde Mäuse
vom Stamm C57-Black, die bei einer konstanten Hellphase gehalten
werden, einen Gipfel erreicht (ein normales Prolaktinprofil für C57-Black).
-
Somit
können
zeitlich festgelegte Injektionen von Prolaktin, die zum gleichen
Punkt in einem zirkadianen Zyklus, an dem die Prolaktinspiegel in
gesunden Tieren derselben Art und desselben Geschlechts einen Gipfel
erreichen, stattfinden, das Ausmaß des Wachstums von Metastasen
erheblich vermindern, nachdem der Primärtumor entfernt worden ist.
-
Beispiel 5:
-
Wirkung von zeitlich festgelegter
Verabreichung von Bromocriptin auf Tumorwachstum (Fibrosarkom EMT-6) in
Balb/C Mäusen
-
Erwachsene
(6-7 Wochen alte), männliche
Balb/C-Mäuse,
die bei einer täglichen
Hellphase von 12 Stunden gehalten werden, erhalten Injektionen mit
EMT-6-Tumorzellen (1,7 × 106) in das Hinterviertel. Nach der Inokutation
der Tumorzellen werden die Mäuse
in 7 Gruppen (10 Mäuse/Gruppe)
aufgeteilt. Drei Gruppen erhalten 10 Tage lang täglich Injektionen mit Bromocriptin
(50 mcg/Maus) 0, 12 und 20 Stunden nach dem Ein schalten des Lichts.
Drei Gruppen (Kontrolle) erhalten nur eine Injektion mit Vehikel
zu denselben Zeiten (0, 12 und 20 HALO). Eine Kontrollgruppe bleibt
unbehandelt. Zwei Wochen nach der Beendigung der Behandlung wird
das Tumorvolumen durch Messungen mit dem Greifzirkel bestimmt. Das
Tumorwachstum wird durch die Verabreichung von Bromocriptin gehemmt
werden. Die maximale Hemmung des Tumorwachstums durch Behandlung
mit Bromocriptin wird bei den Mäusen,
die 0 Stunden nach dem Einschalten des Lichts Injektionen mit Bromocriptin
erhielten, auftreten. Der höchste
Prolaktinspiegel tritt 8-12 HALO auf. Dies entspricht dem Prolaktinprofil
von gesunden Balb/C Mäusen
wie in 2 gezeigt.
-
Beispiel 6:
-
Wirkung von zeitlich festgelegter
Verabreichung von Bromocriptin und Melatonin auf Tumorwachstum (Fibrosarkom
EMT-61 in Balb/C Mäusen
-
Erwachsene
(6-7 Wochen alte), männliche
Balb/C-Mäuse
erhalten Injektionen mit EMT-6-Tumorzellen (1,7 × 106)
in das Hinterviertel. Nach der Inokulation der Tumorzellen werden
die Mäuse
in 8 Gruppen (10 Mäuse/Gruppe)
aufgeteilt und erhalten 10 Tage lang täglich zum Zeitpunkt 0 HALO,
der in Beispiel 5 bestimmten Zeit, die zur größten Hemmung des Tumorwachstums
führt,
Injektionen mit Bromocriptin (50 mcg/Maus). Die Mäuse erhalten
auch Injektionen mit Melatonin (40 mcg/Maus) entweder 0, 4, 8, 12,
16 oder 20 Stunden nach der Injektion von Bromocriptin. Eine Kontrollgruppe
bleibt unbehandelt und eine andere Kontrollgruppe wird nur mit Bromocriptin
behandelt. Zwei Wochen nach der Beendigung der Behandlung wird das
Tumorvolumen durch Messungen mit dem Greifzirkel bestimmt. Es wird
festgestellt, dass das Tumorwachstum durch die Kombination von zeitlich
festgelegter Verabreichung von Bromocriptin zum Zeitpunkt 0 HALO
und von Verabreichung von Melatonin 12 Stunden nach der Injektion
von Bromocriptin in einem größeren Ausmaß gehemmt wird
als durch die zeitlich festgelegte Verabreichung von Bromocriptin
allein, und dass die Verstärkung
der Hemmung des Tumorwachstums durch Behandlung mit Melatonin vom
Zeitpunkt der Verabreichung von Melatonin abhängig ist. Die maximale Wirkung
von Melatonin liegt zum Zeitpunkt 12 HALO vor, weil dies die Freisetzung
von Prolaktin zu der Tageszeit, zu der Prolaktin die größte hemmende
Aktivität
gegen neo plastisches Wachstum zeigt, stimuliert und weil es auch
die Zeit der höchsten
Melatoninspiegel in gesunden Mäusen,
die keine Metastasen tragen, ist.
-
Die
vorliegende Erfindung kann dazu verwendet werden, ein breites Spektrum
neoplastischer Erkrankungen zu behandeln; dazu gehören als
nicht einschränkende
Beispiele Sarkom, Fibrosarkom, Glioblastom, Karzinom, Melanom, Hodgkin-
und Non-Hodgkin-Lyphome,
Leukämien
und andere neoplastische Zustände.