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Diese
Erfindung wurde teilweise mit Unterstützung der U.S.-Regierung unter
Grant Nos. CA12623 und CA53001 von The National Cancer Institute,
Department of Health and Human Services, gemacht. Demgemäß hält die U.S.-Regierung
bestimmte Rechte an dieser Erfindung.
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Hintergrund der Erfindung
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Neoplastische
Erkrankungen, die gekennzeichnet sind durch die Proliferation von
Zellen, die nicht der normalen Kontrolle des Zellwachstums unterliegen,
sind ein Haupttodesursache bei Menschen. Klinische Erfahrung in
der Chemotherapie hat gezeigt, daß neue und wirksamere Arzneistoffe
wünschenswert
sind, um diese Erkrankungen zu behandeln. Solche Erfahrung hat auch
gezeigt, daß Arzneistoffe,
die das Mikrotubulus-System des Cytoskeletts aufbrechen, wirksam
sein können
bei der Hemmung der Proliferation neoplastischer Zellen.
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Das
Mikrotubulus-System eukaryotischer Zellen ist eine Hauptkomponente
des Cytoskeletts und befindet sich in einem dynamischen Zustand
von Zusammenbau und Zerlegung; das heißt, Heterodimere von Tubulin
werden polymerisiert, um Mikrotubuli zu bilden, und Mikrotubuli
werden zu ihren Bestandteilkomponenten depolymerisiert. Mikrotubuli
spielen eine Schlüsselrolle
bei der Regulierung von Zellarchitektur, -metabolismus und -teilung.
Der dynamische Zustand von Mikrotubuli ist kritisch für deren
normale Funktion. Im Hinblick auf Zellteilung wird Tubulin zu Mikrotubuli
polymerisiert, die die Mitosespindel bilden. Die Mikrotubuli werden
dann depolymerisiert, wenn die Verwendung der Mitosespindel erfüllt worden
ist. Demgemäß umfassen Mittel,
die die Polymerisation oder Depolymerisation von Mikrotubuli unterbrechen
und dadurch Mitose hemmen, einige der wirksamsten chemotherapeutischen
Mittel im klinischen Einsatz.
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Solche
Antimitosemittel oder -gifte können
in drei Gruppen auf der Grundlage ihres molekularen Wirkungsmechanismus
einklassifiziert werden. Die erste Gruppe besteht aus Mitteln, die
Colchicin und Colcemid einschließen, die die Bildung von Mikrotubuli
durch Komplexierung von Tubulin hemmen. Die zweite Gruppe besteht
aus Mitteln, die Vinblastin und Vincristin einschließen, die
die Bildung von parakristallinen Aggregaten von Tubulin induzieren.
Vinblastin und Vincristin sind gut bekannte Antikrebsmittel. Ihre
Wirkung der Zerstörung
von Mikrotubuli der Mitosespindel hemmt vorzugsweise hyperproliferative
Zellen. Die dritte Gruppe besteht aus Mitteln, die Taxol einschließen, das
die Polymerisation von Tubulin fördert
und somit Mikrotubuli-Strukturen stabilisiert.
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Allein
die Tatsache, Aktivität
als ein Antimitosemittel zu besitzen, garantiert jedoch keine Wirksamkeit gegen
eine Tumorzelle und sicher keine Tumorzelle, die einen arzneistoffresistenten
Phänotyp
zeigt. Vincaalkaloide, wie etwa Vinblastin und Vincristin, sind
wirksam gegen neoplastische Zellen und Tumore, ihnen fehlt jedoch
Aktivität
gegen einige arzneistoffresistente Tumore und Zellen. Eine Basis
für eine
neoplastische Zelle, Arzneistoffresistenz (DR) oder multiple Arzneistoffresistenz
(MDR) zu zeigen, ist durch die Überexpression
von P-Glykoprotein. Verbindungen, die schlechte Substrate für den Transport
von P-Glykoprotein sind, sollten nützlich sein bei der Umgehung
solcher DR- oder MDR-Phänotypen.
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Demgemäß erfordert
das Auftreten des DR- oder MDR-Phänotyps bei vielen Tumorzellen
und der klinisch nachgewiesene Wirkungsmodus von Antimikrotubulusmitteln
gegen neoplastische Zellen die Entwicklung von Antimikrotubulusmitteln,
die cytotoxisch gegen nicht-arzneistoffresistente neoplastische
Zellen sowie cytotoxisch gegen neoplastische Zellen mit einem arzneistoffresistenten
Phänotyp
sind. Mittel, die sich in dieser Hinsicht als aussichtsreich erwiesen
haben, schließen
eine Klasse von Verbindungen ein, die als Kryptophycine bekannt
sind.
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Trimurtula
et al. „Total
structures of cryptophycins, potent antitumor depsipeptides from
the blue-green alga nostoc sp. Strain GSV 224", Journal of the American Chemical Society,
vol. 116, no. 11, 1994, S. 4729-4737, offenbart Kryptophycin-Verbindungen,
die aus dem Nostoc sp.-Stamm GSV 224 isoliert sind. Diese Literaturstelle
offenbart auch Derivate und Abbauprodukte der natürlichen
vorkommenden Kryptophycine.
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Im
Hinblick auf Verfahren zur Herstellung von Kryptophycinen ist gegenwärtig kein
Verfahren für
eine Totalsynthese von Kryptophycinen bekannt. Kryptophycinverbindungen
werden gegenwärtig über Isolierung aus
Blaugrünalgen
hergestellt oder sind halbsynthetische Variationen solcher natürlich hergestellten
Verbindungen. Das Fehlen eines Totalsyntheseverfahrens macht es
notwendigerweise schwierig, stereospezifische Kryptophycine herzustellen,
die die Aktivität
maximieren und die Stabilität
der Verbindung erhöhen
können. Forschungen
haben zum Beispiel gezeigt, daß Kryptophycine
mit einem intakten makrozyklischen Ring aktiver sind. Demgemäß wäre ein Totalsyntheseverfahren,
das Kryptophycine mit einem makrozyklischen Ring, der stabiler ist
als bei natürlich
gewonnenen Kryptophycinen, erzeugen könnte, wünschenswert. Die vorliegende Erfindung
löst diese
Probleme.
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Offenbarung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt neuartige Kryptophycinverbindungen
mit der folgenden Struktur zur Verfügung:
wobei
Ar Methyl oder
Phenyl oder irgendeine einfache unsubstituierte oder substituierte
aromatische oder heteroaromatische Gruppe ist;
R
1 ein
Halogen, SH, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino, Trialkylammonium,
Alkylthio, Dialkylsulfonium, Sulfat oder Phosphat ist;
R
2 OH oder SH ist; oder
R
1 und
R
2 zusammen einen Epoxidring, einen Aziridinring,
einen Episulfidring, einen Sulfatring oder einen Monoalkylphosphatring
bilden können;
oder
R
1 und R
2 zusammengenommen
eine Doppelbindung zwischen C
18 und C
19 bilden können;
R
3,
R
7 und R
8 jeweils
Alkylgruppen mit einem bis fünf
Kohlenstoffatomen, einschließlich
linearer und nicht-linearer Kohlenwasserstoffketten, sind;
R
4 und R
5 H sind;
oder
R
4 und R
5 zusammengenommen
eine Doppelbindung zwischen C
13 und C
14 bilden können;
R
6 eine
Benzyl-, Hydroxybenzyl-, Alkoxybenzyl-, Halohydroxybenzyl-, Dihalohydroxybenzyl-,
Haloalkoxybenzyl- oder Dihaloalkoxybenzylgruppe ist;
R
9 und R
10 jeweils
unabhängig
H oder eine Alkylgruppe mit einem bis fünf Kohlenstoffatomen, einschließlich linearer
und nicht-linearer Kohlenwasserstoffketten, sind;
und
X
und Y jeweils unabhängig
O, NH oder Alkylamino sind.
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Die
vorliegender Erfindung stellt weiter Totalsyntheseverfahren zur
Herstellung von Kryptophycinen bereit. Die vorliegende Erfindung
stellt auch die Verwendung von Kryptophycinen in Pharmazeutika bereit,
um die Proliferation von Säugerzellen
zu hemmen und Neoplasie zu behandeln.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 stellt
eine allgemeine Struktur ausgewählter
Kryptophycinverbindungen der vorliegenden Erfindung und ein Numerierungssystem
für die
Hydroxysäureeinheiten
A und D und Aminosäureeinheiten
B und C in ausgewählten
Ausführungsformen
bereit;
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2A und B stellen graphisch die Wirkungen
von Kryptophycinverbindungen und Vinblastin auf die Jurkatzellproliferation
und -zellzyklusprogression dar. Jurkatzellen werden mit den angegebenen
Konzentrationen an Kryptophycinverbindungen (A) oder Vinblastin
(B) für
24 Stunden inkubiert. Für
jede Probe wurden die Anzahl der lebensfähigen Zellen (∎) und
der Mitoseindex (☐) bestimmt, wie im experimentellen Abschnitt beschrieben.
Die Werte stellen die Mittelwerte ± Standardabweichung (sd)
für Dreifachproben
in einem von drei ähnlichen
Experimenten dar;
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3 zeigt
graphisch die Reversibilität
der Wirkungen von Vinblastin, Kryptophycinen und Taxol auf das Zellwachstum.
SKOV3-Zellen wurden mit 0,1 nM Vinblastin (☐), 0,1 nM Kryptophycinen
(∎) oder 1 nM Taxol (⊠)
zur Zeit = 0 behandelt. Diese Konzentrationen hemmten das Zellwachstum
um 50% für
jede Verbindung. Nach 24 Stunden wurden die Zellen gewaschen und
in wirkstofffreiem Medium für
die angegebene Zeit inkubiert. Die Zelldichte wurde durch Anfärbung mit
Sulforhodamin B (SRB) bestimmt, wie beschrieben im experimentellen
Abschnitt, und ist ausgedrückt
als die mittlere ± sd
Extinktion bei 560 nM für
Dreifachproben in einem von drei Experimenten;
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4 stellt
Isobologramme für
kombinatorische Wirkungen von Vinblastin und Kryptophycinen auf
die Zellproliferation bereit. SKOV3-Zellen wurden mit Vinblastin
(0 – 600
pM) und/oder Kryptophycinen (1 – 100 pM)
für 48
Stunden behandelt. Die Zellzahlen wurden dann durch SRB-Anfärbung bestimmt,
wie beschrieben im experimentellen Abschnitt, und der IC50s (∎) und die Additivitätslinie
(–) wurden
für Kombinationen
von Vinblastin und Kryptophycinverbindungen bestimmt. Werte stellen
Mittelwerte für
zwei Experimente dar, die jedes Dreifachproben enthielten;
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5 stellt
ein erstes Schema zum Synthetisieren von Kryptophycinen gemäß der vorliegenden
Erfindung bereit;
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6 stellt
ein Schema zur Herstellung einer Hydroxysäureeinheit A bereit:
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7 stellt
ein Schema zur Herstellung einer Untereinheit eines Kryptophycins,
die eine Hydroxysäureeinheit
A und Aminosäure
B umfaßt,
bereit;
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8 stellt
ein Schema zur Herstellung der Untereinheit eines Kryptophycins,
die eine Aminosäureeinheit
C und Hydroxysäure
D umfaßt,
bereit;
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9 stellt
ein erstes Schema zum Synthetisieren ausgewählter Kryptophycine gemäß der vorliegenden
Erfindung bereit;
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10 stellt ein zweites Schema zum Synthetisieren
ausgewählter
Kryptophycine gemäß der vorliegenden
Erfindung bereit;
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11 stellt ein Schema zum Synthetisieren einer
Untereinheit eines Kryptophycins, die eine Hydroxysäure D umfaßt, bereit;
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12 stellt ein drittes Schema zum Synthetisieren
ausgewählter
Kryptophycine gemäß der vorliegenden
Erfindung bereit;
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13 stellt ein viertes Schema zum Synthetisieren
ausgewählter
Kryptophycine gemäß der vorliegenden
Erfindung bereit; und
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14 stellt ein fünftes Schema zum Synthetisieren
ausgewählter
Kryptophycine gemäß der vorliegenden
Erfindung bereit.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt neuartige Kryptophycinverbindungen
mit der folgenden Struktur zur Verfügung:
wobei
Ar Methyl oder
Phenyl oder irgendeine einfache unsubstituierte oder substituierte
aromatische oder heteroaromatische Gruppe ist;
R
1 ein
Halogen, SH, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino, Trialkylammonium,
Alkylthio, Dialkylsulfonium, Sulfat oder Phosphat ist;
R
2 OH oder SH ist; oder
R
1 und
R
2 zusammengenommen einen Epoxidring, einen
Aziridinring, einen Episulfidring, einen Sulfatring oder einen Monoalkylphosphatring
bilden können;
oder
R
1 und R
2 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
18 und C
19 bilden können;
R
3,
R
7 und R
8 jeweils
Alkylgruppen mit einem bis fünf
Kohlenstoffatomen, einschließlich
linearer und nicht-linearer Kohlenwasserstoffketten, sind;
R
4 und R
5 H sind;
oder
R
4 und R
5 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
13 und C
14 bilden können;
R
6 eine
Benzyl-, Hydroxybenzyl-, Alkoxybenzyl-, Halohydroxybenzyl-, Dihalohydroxybenzyl-,
Haloalkoxybenzyl- oder Dihaloalkoxybenzylgruppe ist;
R
9 und R
10 jeweils
unabhängig
H oder eine Alkylgruppe mit einem bis fünf Kohlenstoffatomen, einschließlich linearer
und nicht-linearer Kohlenwasserstoffketten, sind;
und
X
und Y jeweils unabhängig
O, NH oder Alkylamino sind.
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Wie
hierin verwendet haben die folgenden Begriffe die angegebenen Bedeutungen,
soweit nicht eine gegenteilige Bedeutung klar aus der Verwendung
im Kontext beabsichtigt ist: „Nieder-β-Aminosäure" bedeutet jede β-Aminosäure mit
drei bis acht Kohlenstoffen und schließt lineare und nicht-lineare
Kohlenwasserstoffketten ein; zum Beispiel 3-Amino-2-methylpropionsäure.
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„veresterte
Nieder-β-Aminosäure" bedeutet jede β-Aminosäure mit
drei bis acht Kohlenstoffen, bei der der Wasserstoff der Carbonsäuregruppe
mit einer Methylgruppe substituiert ist; zum Beispiel 3-Amino-2-propionsäuremethylester.
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„Niederalkanoyloxygruppe" bedeutet eine Alkanoyloxygruppe
mit einem bis sieben Kohlenstoffen und schließt lineare und nicht-lineare
Kohlenwasserstoffketten ein.
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„Nieder-α-Hydroxyalkanoyloxygruppe" bedeutet eine α-Hydroxyalkanoyloxygruppe
mit zwei bis sieben Kohlenstoffe und schließt lineare und nicht-lineare
Kohlenwasserstoffketten ein; zum Beispiel 2-Hydroxy-4-methylvaleriansäure.
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„Niederalkoxygruppe" bedeutet eine Alkylgruppe
mit einem bis fünf
Kohlenstoffatomen, gebunden an ein Sauerstoffatom.
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„Niederalkylgruppe" bedeutet eine Alkylgruppe
mit einem bis fünf
Kohlenstoffen und schließt
lineare und nicht-lineare Kohlenwasserstoffketten ein, einschließlich zum
Beispiel Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-,
tert-Butyl-, sec-Butyl-, methylierte Butylgruppen, Pentyl- und tert-Pentylgruppen.
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„allylisch
substituiertes Alken" bedeutet
jedes Alken, das eine Alkylsubstitution enthält.
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„Epoxidring" bedeutet einen dreigliedrigen
Ring, dessen Hauptkette aus zwei Kohlenstoffen und einem Sauerstoffatom
besteht.
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„Aziridinring" bedeutet einen dreigliedrigen
Ring, dessen Hauptkette aus zwei Kohlenstoffen und einem Stickstoffatom
besteht.
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„Episulfidring" bedeutet einen dreigliedrigen
Ring, dessen Hauptkette aus zwei Kohlenstoffen und einem Schwefelatom
besteht.
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„Sulfatring" bedeutet einen fünfgliedrigen
Ring, der aus einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Sauerstoff-Schwefel-Sauerstoff-Hauptkette
besteht, mit zwei zusätzlichen
Sauerstoffatomen, die mit dem Schwefelatom verbunden sind.
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„Monoalkylphosphatring" bedeutet einen fünfgliedrigen
Ring, der aus einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Sauerstoff-Phosphor-Sauerstoff-Hauptkette
besteht, mit zwei zusätzlichen
Sauerstoffatomen, von denen eines eine Niederalkylgruppe trägt, verbunden
mit dem Phosphoratom.
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„einfache
unsubstituierte aromatische Gruppe" bezieht sich auf übliche aromatische Ringe mit
4n + 2 pi-Elektronen in einem monocyclischen konjugierten System
(zum Beispiel Furyl, Pyrrolyl, Thienyl, Pyridyl) oder ein bicyclisches
konjugiertes System (zum Bespiel Indolyl oder Naphthyl).
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„einfache
substituierte aromatische Gruppe" bezieht
sich auf eine Phenylgruppe, die mit einer einzigen Gruppe substituiert
ist (z.B. einer Niederalkylgruppe oder einem Halogen).
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„heteroaromatische
Gruppe" bezieht
sich auf aromatische Ringe, die einen oder mehrere Nicht-Kohlenstoff-Substituenten
enthalten, wie etwa Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel.
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„Halogen" bezieht sich auf
diejenigen Mitglieder der Gruppe im periodischen System, die historisch
als die Halogene bekannt sind. Verfahren zur Halogenierung schließen die
Zugabe von Halogenwasserstoffen, Substitution bei hoher Temperatur,
Photohalogenierung etc. ein, sind aber nicht hierauf beschränkt, und
solche Verfahren sind den Fachleuten bekannt.
1,2 Während der
gesamten Offenbarung wird auf spezifische Kryptophycine nach Zahl
Bezug genommen. Sofern nicht anders angegeben, entsprechen die Kryptophycine
Verbindungen mit der folgenden Struktur:
worin die Nummern sich auf
Verbindungen beziehen, wie dargestellt in der folgenden Tabelle:
db =
Doppelbindung (wo entweder R
4 und R
5 zusammen eine Doppelbindung zwischen C
13 und C
14 bilden oder
wo R
1 und R
2 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
18 und C
19 bilden), Me = Methyl, 4-MB = 4-Methoxybenzyl,
3C4M – 3-Chlor-4-methoxybenzyl,
3C4OH = 3-Chlor-4-hydroxybenzyl, 3,5C4OH = 3,5-Dichlor-4-hydroxybenzyl
und 3,5C4M = 3,5-Dichlor-4-methoxybenzyl.
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C18 ist der abschließende Kohlenstoff von Kryptophycin
108. C18 von Kryptophycin 108 ist substituiert wie
folgt OHC18-C17,
siehe 13.
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Zusätzliche
Kryptophycine, auf die in der Offenbarung Bezug genommen ist, schließen die
Kryptophycine 5, 6, 7, 10, 12, 14 und 26 ein, die durch die folgenden
Strukturen dargestellt sind:
KRYPTOPHYCIN
5
KRYPTOPHYCIN
6
KRYPTOPHYCIN
7
KRYPTOPHYCIN
10
KRYPTOPHYCIN
12
KRYPTOPHYCIN
14
KRYPTOPHYCIN
26.
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Wie
aus diesen Strukturen deutlich werden wird, haben die Kryptophycinverbindungen
Gruppen, die zu chemischer Modifikation in der Lage sind. Die Stammverbindung
der vorliegenden Erfindung betrachtet diejenigen Kryptophycine,
die antineoplastische Aktivität
zeigen. Die Derivate, die in der vorliegenden Erfindung exemplifiziert
sind, schließen
zum Beispiel Verbindungen mit dem Epoxidsauerstoff oder Hydroxygruppen
an C-7 und C-8 von Einheit A oder der Leucinsäuregruppe von Einheit B von 1 ein.
Solche Derivate der neuartigen und zuvor offenbarten Verbindungen,
die gewünschte
antineoplastische Aktivität
zeigen, sind in der beanspruchten Erfindung eingeschlossen. Überdies
wird die Beziehung zwischen der Struktur der Kryptophycinverbindungen
und antineoplastischer Aktivität
im experimentellen Abschnitt im folgenden dargelegt.
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22
zusätzliche
Kryptophycinverbindungen, hierin bezeichnet als Kryptophycine 2,
4, 6, 7, 16 - 19, 21, 23, 24, 26, 28 – 31, 40, 43, 45, 50 und 54,
sind offenbart in den U.S.-Patenten Nrn. 5,955,423 und 5,945,315, wobei
diese Verbindungen entweder Metaboliten sind, die aus einem Stamm
von Nostoc sp. isoliert worden sind, oder aus solchen Metaboliten
semisynthetisiert worden sind. Ebenfalls offenbart in diesen Patentanmeldungen
ist die Charakterisierung ausgewählter
Kryptophycinverbindungen als Antimikrotubulusmittel mit klinischer
Aktivität,
exprimiert gegenüber
einem breiten Spektrum von Tumoren, die in Mäuse implantiert worden sind,
einschließlich
DR- und MDR-Tumoren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt neuartige Kryptophycinverbindungen
mit der folgenden Struktur zur Verfügung:
wobei
Ar Methyl oder
Phenyl oder irgendeine einfache unsubstituierte oder substituierte
aromatische oder heteroaromatische Gruppe ist;
R
1 ein
Halogen, SH, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino, Trialkylammonium,
Alkylthio, Dialkylsulfonium, Sulfat oder Phosphat ist;
R
2 OH oder SH ist; oder
R
1 und
R
2 zusammen einen Epoxidring, einen Aziridinring,
einen Episulfidring, einen Sulfatring oder einen Monoalkylphosphatring
bilden können;
oder
R
1 und R
2 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
18 und C
19 bilden können;
R
3,
R
7 und R
8 jeweils
Alkylgruppen mit einem bis fünf
Kohlenstoffatomen, einschließlich
linearer und nicht-linearer Kohlenwasserstoffketten, sind;
R
4 und R
5 H sind;
oder
R
4 und R
5 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
13 und C
14 bilden können;
R
6 eine
Benzyl-, Hydroxybenzyl-, Alkoxybenzyl-, Halohydroxybenzyl-, Dihalohydroxybenzyl-,
Haloalkoxybenzyl- oder Dihaloalkoxybenzylgruppe ist;
R
9 und R
10 jeweils
unabhängig
H oder eine Alkylgruppe mit einem bis fünf Kohlenstoffatomen, einschließlich linearer
und nicht-linearer Kohlenwasserstoffketten, sind;
und
X
und Y jeweils unabhängig
O, NH oder Alkylamino sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Kryptophycins ist R8 des Kryptophycins
Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, Pentyl oder Isopentyl.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform dieses Kryptophycins
ist R7 Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl,
Isobutyl, Pentyl oder Isopentyl. In einer zusätzlichen bevorzugten Ausführungsform
dieses Kryptophycins ist R7 H, ist R8 Methyl, ist R3 Methyl,
sind X und Y nicht beide O.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine zusätzliche bevorzugte Ausführungsform
dieses Kryptophycins bereit, in der R3 Ethyl,
Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, Pentyl oder Isopentyl ist. In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
dieses Kryptophycins ist R9 Methyl, Ethyl,
Propyl, Butyl, Isobutyl, Pentyl oder Isopentyl. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform
dieses Kryptophycins ist R10 Methyl, Ethyl,
Propyl, Butyl, Isobutyl, Pentyl oder Isopentyl.
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Die
Erfindung stellt weiter Kryptophycinverbindungen bereit, bei denen
wenigstens eine der Gruppen, die an C3,
C6, C10, C16, C17 und C18 gebunden sind, R-Stereochemie besitzt.
In einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung hat wenigstens eine der Gruppen, die an C3,
C6, C10, C16, C17 und C18 gebunden sind, S-Stereochemie.
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Eine
Ausführungsform
einer Kryptophycinverbindung der vorliegenden Erfindung ist, wenn
Ar Phenyl ist, R
1 und R
2 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
18 und C
19 bilden, R
3, R
7 und R
8 Methyl sind,
R
4 und R
5 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
13 Und C
14 bilden, R
6 3-Chlor-4-methoxybenzyl
ist, R
9 Isobutyl ist, R
10 Wasserstoff
ist und X und Y Sauerstoff sind. Die Struktur dieser Verbindung,
Kryptophycin 51, ist wie folgt:
KRYPTOPHYCIN-51
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Eine
weitere Ausführungsform
einer Verbindung der vorliegenden Erfindung ist, wenn Ar Phenyl
ist, R
1 und R
2 zusammen
einen R,R-Epoxidring bilden, R
3, R
7 und R
8 Methyl sind,
R
4 und R
5 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
13 und C
14 bilden, R
6 3-Chlor-4-methoxybenzyl ist,
R
9 Isobutyl ist, R
10 Wasserstoff
ist und X und Y Sauerstoff sind. Die Struktur dieser Verbindung,
Kryptophycin 52, ist wie folgt:
KRYPTOPHYCIN-52
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Eine
weitere Ausführungsform
einer Verbindung der vorliegenden Erfindung ist, wenn Ar Phenyl
ist, R
1 und R
2 zusammen
einen S,S-Epoxidring bilden, R
3, R
7 und R
8 Methyl sind,
R
4 und R
5 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
13 und C
14 bilden, R
6 3-Chlor-4-methoxybenzyl ist,
R
9 Isobutyl ist, R
10 Wasserstoff
ist und X und Y Sauerstoff sind. Die Struktur dieser Verbindung,
Kryptophycin 53, ist wie folgt:
KRYPTOPHYCIN-53
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Eine
weitere Ausführungsform
einer Verbindung der vorliegenden Erfindung ist, wenn Ar Phenyl
ist, R
1 S-Chlor ist, R
2 R-Hydroxyl
ist, R
3, R
7 und
R
8 Methyl sind, R
4 und
R
5 zusammen eine Doppelbindung zwischen C
13 und C
14 bilden,
R
6 3-Chlor-4-methoxybenzyl ist, R
9 Isobutyl ist, R
10 Wasserstoff
ist und X und Y Sauerstoff sind. Die Struktur dieser Verbindung,
Kryptophycin 55, ist wie folgt:
KRYPTOPHYCIN-55
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Eine
weitere Ausführungsform
einer Verbindung der vorliegenden Erfindung ist, wenn Ar Phenyl
ist, R
1 und R
2 zusammen
einen R,R-Epoxidring bilden, R
3, R
7 und R
8 Methyl sind,
R
4 und R
5 Wasserstoff
sind, R
6 3-Chlor-4-methoxybenzyl ist, R
9 Isobutyl ist, R
10 Wasserstoff
ist und X und Y Sauerstoff sind. Die Struktur dieser Verbindung,
Kryptophycin 57, ist wie folgt:
KRYPTOPHYCIN-57
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Eine
weitere Ausführungsform
einer Verbindung der vorliegenden Erfindung ist, wenn Ar Phenyl
ist, R
1 S-Chlor ist, R
2 R-Hydroxyl
ist, R
3, R
7 und
R
8 Methyl sind, R
4 und
R
5 Wasserstoff sind, R
6 3-Chlor-4-methoxybenzyl
ist, R
9 Isobutyl ist, R
10 Wasserstoff
ist und X und Y Sauerstoff sind. Die Struktur dieser Verbindung,
Kryptophycin 58, ist wie folgt:
KRYPTOPHYCIN-58
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Eine
weitere Ausführungsform
einer Verbindung der vorliegenden Erfindung ist, wenn Ar Phenyl
ist, R
1 und R
2 zusammen
einen R,R-Episulfidring bilden, R
3, R
7 und R
8 Methyl sind,
R
4 und R
5 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
13 und C
14 bilden, R
6 3-Chlor-4-methoxybenzyl ist,
R
9 Isobutyl ist, R
10 Wasserstoff
ist und X und Y Sauerstoff sind. Die Struktur dieser Verbindung,
Kryptophycin 61, ist wie folgt:
KRYPTOPHYCIN
61
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Eine
weitere Ausführungsform
einer Verbindung der vorliegenden Erfindung ist, wenn Ar Phenyl
ist, R
1 und R
2 zusammen
einen R,R-Aziridinring bilden, R
3, R
7 und R
8 Methyl sind,
R
4 und R
5 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
13 und C
14 bilden, R
6 3-Chlor-4-methoxybenzyl ist,
R
9 Isobutyl ist, R
10 Wasserstoff
ist und X und Y Sauerstoff sind. Die Struktur dieser Verbindung,
Kryptophycin 97, ist wie folgt:
KRYPTOPHYCIN
97
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zur Herstellung der obigen
Kryptophycinverbindungen sowie aller bisher bekannten Kryptophycine
durch Totalsynthese zur Verfügung.
Die Erfindung stellt weiter zur Verfügung, daß neuartige Kryptophycin-Metabolite, sowie
zuvor offenbarte Kryptophycin-Metabolite, unter Verwendung der in
dieser Erfindung bereitgestellten Verfahren synthetisiert werden
können.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung eines
Kryptophycins der Struktur zur Verfügung
wobei
Ar Methyl oder
Phenyl oder irgendeine einfache unsubstituierte oder substituierte
aromatische oder heteroaromatische Gruppe ist;
R
1 ein
Halogen, SH, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino, Trialkylammonium,
Alkylthio, Dialkylsulfonium, Sulfat oder Phosphat ist;
R
2 OH oder SH ist; oder
R
1 und
R
2 zusammen einen Epoxidring, einen Aziridinring,
einen Episulfidring, einen Sulfatring oder einen Monoalkylphosphatring
bilden können;
oder
R
1 und R
2 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
18 und C
19 bilden können;
R
3,
R
7 und R
8 jeweils
Alkylgruppen mit einem bis fünf
Kohlenstoffatomen, einschließlich
linearer und nicht-linearer Kohlenwasserstoffketten, sind;
R
4 und R
5 H sind;
oder
R
4 und R
5 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
13 und C
14 bilden können;
R
6 eine
Benzyl-, Hydroxybenzyl-, Alkoxybenzyl-, Halohydroxybenzyl-, Dihalohydroxybenzyl-,
Haloalkoxybenzyl- oder Dihaloalkoxybenzylgruppe ist;
R
9 und R
10 jeweils
unabhängig
H oder eine Alkylgruppe mit einem bis fünf Kohlenstoffatomen, einschließlich linearer
und nicht-linearer Kohlenwasserstoffketten, sind;
und
X
und Y jeweils unabhängig
O, NH oder Alkylamino sind,
welches Auswählen eines allylisch substituierten
E-Alkens; Umlagerung des allylisch substituierten E-Alkens über eine
stereospezifische Wittig-Umlagerung; Überführen dieser Verbindung in eine
erste δ-Aminosäure oder δ-Hydroxysäure; Koppeln
der ersten Säure
mit einer zweiten α-Aminosäure, um
eine erste Teileinheit zu bilden; Koppeln einer dritten β-Aminosäure mit
einer vierten α-Hydroxysäure oder α-Aminosäure, um
eine zweite Teileinheit zu bilden; und Koppeln der ersten Teileinheit
mit der zweiten Teileinheit, um ein besagtes Kryptophycin zu bilden,
umfaßt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch eine pharmazeutische Zusammensetzung
zur Verfügung,
die nützlich
ist zur Hemmung der Proliferation einer hyperproliferativen Säugerzelle,
die eine wirksame Menge eines Kryptophycins mit der folgenden Struktur
umfaßt:
wobei
Ar Methyl oder
Phenyl oder irgendeine einfache unsubstituierte oder substituierte
aromatische oder heteroaromatische Gruppe ist;
R
1 ein
Halogen, SH, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino, Trialkylammonium,
Alkylthio, Dialkylsulfonium, Sulfat oder Phosphat ist;
R
2 OH oder SH ist; oder
R
1 und
R
2 zusammen einen Epoxidring, einen Aziridinring,
einen Episulfidring, einen Sulfatring oder einen Monoalkylphosphatring
bilden können;
oder
R
1 und R
2 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
18 und C
19 bilden können;
R
3,
R
7 und R
8 jeweils
Alkylgruppen mit einem bis fünf
Kohlenstoffatomen, einschließlich
linearer und nicht-linearer Kohlenwasserstoffketten, sind;
R
4 und R
5 H sind;
oder
R
4 und R
5 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
13 und C
14 bilden können;
R
6 eine
Benzyl-, Hydroxybenzyl-, Alkoxybenzyl-, Halohydroxybenzyl-, Dihalohydroxybenzyl-,
Haloalkoxybenzyl- oder Dihaloalkoxybenzylgruppe ist;
R
9 und R
10 jeweils
unabhängig
H oder eine Alkylgruppe mit einem bis fünf Kohlenstoffatomen, einschließlich linearer
und nicht-linearer Kohlenwasserstoffketten, sind;
und
X
und Y jeweils unabhängig
O, NH oder Alkylamino sind; zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Trägerstoff.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
die pharmazeutische Zusammensetzung weiter wenigstens ein zusätzliches
antineoplastisches Mittel.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch die Verwendung einer Kryptophycinverbindung
mit der folgenden Struktur:
wobei
Ar Methyl oder
Phenyl oder irgendeine einfache unsubstituierte oder substituierte
aromatische oder heteroaromatische Gruppe ist;
R
1 ein
Halogen, SH, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino, Trialkylammonium,
Alkylthio, Dialkylsulfonium, Sulfat oder Phosphat ist;
R
2 OH oder SH ist; oder
R
1 und
R
2 zusammen einen Epoxidring, einen Aziridinring,
einen Episulfidring, einen Sulfatring oder einen Monoalkylphosphatring
bilden können;
oder
R
1 und R
2 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
18 und C
19 bilden können;
R
3,
R
7 und R
8 jeweils
Alkylgruppen mit einem bis fünf
Kohlenstoffatomen, einschließlich
linearer und nicht-linearer Kohlenwasserstoffketten, sind;
R
4 und R
5 H sind;
oder
R
4 und R
5 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
13 und C
14 bilden können;
R
6 eine
Benzyl-, Hydroxybenzyl-, Alkoxybenzyl-, Halohydroxybenzyl-, Dihalohydroxybenzyl-,
Haloalkoxybenzyl- oder Dihaloalkoxybenzylgruppe ist;
R
9 und R
10 jeweils
unabhängig
H sind; und
X und Y jeweils unabhängig O, NH oder Alkylamino
sind,
zur Herstellung eines Medikamentes zum Hemmen der Proliferation
einer Säugerzelle
zur Verfügung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
das Arzneimittel weiter wenigstens ein zusätzliches antineoplastisches
Mittel.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch die Verwendung einer Kryptophycinverbindung
mit der folgenden Struktur:
wobei
Ar Methyl oder
Phenyl oder irgendeine einfache unsubstituierte oder substituierte
aromatische oder heteroaromatische Gruppe ist;
R
1 ein
Halogen, SH, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino, Trialkylammonium,
Alkylthio, Dialkylsulfonium, Sulfat oder Phosphat ist;
R
2 OH oder SH ist; oder
R
1 und
R
2 zusammen einen Epoxidring, einen Aziridinring,
einen Episulfidring, einen Sulfatring oder einen Monoalkylphosphatring
bilden können;
oder
R
1 und R
2 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
18 und C
19 bilden können;
R
3,
R
7 und R
8 jeweils
Alkylgruppen mit einem bis fünf
Kohlenstoffatomen, einschließlich
linearer und nicht-linearer Kohlenwasserstoffketten, sind;
R
4 und R
5 H sind;
oder
R
4 und R
5 zusammen
eine Doppelbindung zwischen C
13 und C
14 bilden können;
R
6 eine
Benzyl-, Hydroxybenzyl-, Alkoxybenzyl-, Halohydroxybenzyl-, Dihalohydroxybenzyl-,
Haloalkoxybenzyl- oder Dihaloalkoxybenzylgruppe ist;
R
9 und R
10 jeweils
unabhängig
H oder eine Alkylgruppe mit einem bis fünf Kohlenstoffatomen, einschließlich linearer
und nicht-linearer Kohlenwasserstoffketten, sind;
und
X
und Y jeweils unabhängig
O, NH oder Alkylamino sind,
zur Herstellung eines Arzneimittels
zum Hemmen der Proliferation einer hyperproliferativen Säugerzelle
mit einem mehrfach arzneimittelresistenten Phänotyp zur Verfügung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
das Arzneimittel weiter wenigstens ein zusätzliches neoplastisches Mittel.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist die Säugerzelle
menschlich.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der pathologische Zustand durch die
Bildung von Neoplasmen gekennzeichnet. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung sind die Neoplasmen ausgewählt aus der Gruppe, die aus
Mammaneoplasmen, kleinzelligen Lungenneoplasmen, nicht-kleinzelligen
Lungenneoplasmen, kolorektalen Neoplasmen, Leukämie, Melanome, Bauchspeicheldrüsenadenokarzinome,
Zentralnervensystem(ZNS)-Neoplasmen, Eierstockneoplasmen, Prostataneoplasmen,
Sarcome von weichem Gewebe oder Knochen, Kopf- und Halsneoplasmen,
gastrische Neoplasmen, was Bauchspeicheldrüsen- und Speiseröhrenneoplasmen
einschließt,
Magenneoplasmen, Myelome, Blasenneoplasmen, Nierenneoplasmen, neuroendokrine
Neoplasmen, was Schilddrüsenneoplasmen
und Nicht-Hodgkin-Krankheits-
und Hodgkin-Krankheits-Neoplasmen einschließt, besteht.
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Das
Verfahren zur Herstellung der Kryptophycinverbindungen ist zusammengefaßt in Schema
1, wie dargestellt in 5. Das Ausgangsmaterial ist
ein 3E-Alken (a), substituiert an C-2 mit einer XH-Gruppe in der S-Konfiguration,
wobei X Sauerstoff oder NH ist. L- Alanin und L-Milchsäure dienen als preiswerte Quellen
für das
Ausgangsmaterial a. Der Schlüsselschritt
in der Synthese ist eine stereoselektive [2,3]-Wittig-Umlagerung (D.J-S.
Tsai et al., J. Org. Chem. 1984, 49:1842-1843; K. Mikami et al.,
Tetrahedron 1984, 25:2303-2308; N. Sayo et al., Chem Lett. 1984,
259-262) des Propargylethers von a (b) zum (3R,4R)-3-(XH-substituiert)-4-alkylhept-5(E)-en-1-in
(c), wobei X ein Sauerstoff oder ein geschützter Stickstoff (z.B. t-Butyldimethylsilylamino)
ist. Verbindung c kann dann in den δ-Hydroxy- oder Aminosäure-Einheit-A-Vorläufer des
Kryptophycins, Methyl-(5S,6R)-5-(XP-substituiert)-6-alkyl-8-arylocta-2E,7E-dieonat
(d), überführt werden,
worin P eine geeignete Schutzgruppe ist, unter Verwendung von den
Fachleuten bekannten Verfahren.
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Eine
Strategie zum Synthetisieren eines Kryptophycins, das aus einer δ-Hydroxy-
oder Aminosäure-Einheit
A, einer α-Aminosäure-Einheit
B, einer β-Aminosäure-Einheit
C und einer α-Hydroxy-
oder Aminosäure-Einheit
D besteht, ist, den Makrozyklus aus zwei Vorläufern zusammenzubauen, die
Einheiten des Kryptophycinmoleküls
darstellen, zum Beispiel einem A-B-Vorläufer (e), der die δ-Hydroxy-
oder Aminosäure-Einheit
A und die α-Aminosäure-Einheit
B enthält,
und einem C-D-Vorläufer
(f), der die β-Aminosäure-Einheit
C und die α-Hydroxy-
oder Aminosäure-Einheit
D enthält.
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In
dem hierin beschriebenen Verfahren wird ein Kryptophycin aus A-B-
und C-D-Vorläufern
in zwei Schritten zusammengebaut, indem (1) die Endgruppen der Einheiten
A und D in den A-B-und C-D-Vorläufern verknüpft werden,
um eine azyklische C-D-A-B-Zwischenstufe zu bilden, und (2) die
Endgruppen der Einheiten B und C verknüpft werden, um das zyklische
Produkt zu bilden.
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In
der Synthese von Krypotphycin 51, beschrieben im experimentellen
Abschnitt, wird eine Esterbindung zwischen der δ-Hydroxygruppe von Einheit A
in der A-B-Einheit und der Carbonsäuregruppe von Einheit D im
C-D-Fragment gebildet, um eine azyklische C-D-A-B-Zwischenstufe zu
bilden, und anschließend
eine Amidbindung zwischen der Carbonsäuregruppe von Einheit B in
der A-B-Einheit und der β-Aminogruppe
von Einheit C in der C-D-Einheit gebildet. Verbindung K ist der
A-B-Einheit-Vorläufer,
Verbindung P ist der C-D-Einheit-Vorläufer und Verbindung R ist der
azyklische C-D-A-B-Vorläufer
von Kryptophycin 51. Verbindungen K und P haben Schutzgruppen an
der Carbonsäuregruppe
von Einheit B und der β-Aminogruppe
von Einheit C, um die Kopplung zu Esterbildung zwischen den Einheiten
A und D in Schritt 1 zu beschränken.
Diese Schutzgruppen werden von der C-D-A-B-Zwischenstufe abgespalten,
so daß Amidbildung
zwischen den Einheiten B und C in Schritt 2 auftreten kann.
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Die
Synthese von Methyl-(5S,6R)-5-t-butyldimethylsilyloxy-6-methyl-8-phenylocta-2E,7E-dieonat (G), dem
Einheit-A-Vorläufer
des Kryptophycins 51, ist zusammengefaßt in Schema 2 (6).
(S)-trans-3-Penten-2-ol (A), das Ausgangsmaterial, wurde durch enzymatische
Auflösung
der racemischen Verbindung hergestellt. Reaktion von A mit Propargylchlorid
und Base unter Phasentransferbedingungen erzeugte Propargylether
B in 86% Ausbeute. Behandlung von B mit Butyllithium bei -90°C führte zu
Alkohol C in 71% Ausbeute. Die gewünschte 3R,4R-anti-Verbindung
C war das einzige Produkt, das in der Wittig-Umlagerung gebildet wurde. Nach Schützen der
Hydroxylgruppe von C als dem tert-Butyldimethylsilylether (oder tert-Butyldimethylsilylether)
führte
Hydroborierung der Dreifachbindung (H.C. Brown, Organic Synthesis
Via Boranes, Wiley, 1975) zu einem Aldehyd D in 73% Ausbeute aus
C. Als nächstes
wurde D mit einer Horner-Emmons-Reaktion
in 90% Ausbeute in den trans-α,β-ungesättigten
Ester E überführt. Selektive
Ozonolyse der C6-C7-Doppelbindung in D ergab Aldehyd F in 83% Ausbeute.
Schließlich
erzeugte eine Wittig-Reaktion von F mit Benzyltriphenylphosphoniumchlorid
in Gegenwart von Butyllithium G in 80% Ausbeute. Die Ausbeute von
G aus A betrug 26%.
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Das
Koppeln des Einheit-A-Vorläufers
G mit der D-3-(3-Chlor-4-methoxyphenyl)-alanin-Einheit B, um den A-B-Vorläufer (K)
herzustellen, ist in Schema 3 zusammengefaßt ( 7). Hydrolyse
der Methylestergruppe in G mit Lithiumhydroxid in Aceton erzeugte
Carbonsäure
H in 95% Ausbeute. Koppeln von H mit Trichlorethylester I, um J
herzustellen, konnte in 65% Ausbeute durchgeführt werden, indem eine Lösung von
H in N,N-Dimethylformiad
(DMF) mit einem kleinen Überschuß Pentafluorphenyldiphenylphosphinat (FDPP),
einer äquimolaren
Menge des Trifluoracetatsalzes von I, gefolgt von 3 Äquiv. Diisopropylamin
(DIEA) bei 25°C
behandelt wurde (S.Chen et al., Tetrahedron Lett. 1991, 32:6711-6714).
Fluordesilylierung von J führte
dann zu K in 95% Ausbeute.
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Geschützte Aminosäure I wurde
aus D-Tyrosin in fünf
Schritten hergestellt. Als erstes wurde D-Tyrosin mit Sulfurylchlorid
in Eisessig chloriert (R. Zeynek, Hoppe-Seyler's Z. f. Physiol. Chemie 1926, 144:247-254). Als
nächstes
wurde N-(tert-Butoxycarbonyl)-3-(3-chlor-4-hydroxyphenyl)-D-alanin in 94% Ausbeute
durch Behandeln einer Suspension der Aminosäure in 50% wäßrigem Dioxan
mit Di-tert-butyldicarbonat in Gegenwart von Triethylamin erhalten.
Das resultierende Produkt wurde mit Dimethylsulfat in Gegenwart
von Kaliumcarbonat in unter Rückfluß kochendem
Aceton in 84% Ausbeute dimethyliert. Der Methylester wurde dann
mit Natriumhydroxid in wäßrigem Dioxan
verseift, um N-(tert-Butoxycarbonyl)-3-(3-chlor-4-methoxyphenyl)-D-alanin in
86% Ausbeute zu liefern. Einwirken von Trichlorethanol, Pyridin
und DCC in Dichlormethan auf die BOC-geschützte Aminosäure führte zu Trichlorethylester
I in 65% Ausbeute. Behandlung dieses Materials mit Trifluoressigsäure führte zu
einer quantitativen Ausbeute des Trifluoracetatsalzes von I.
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Die
Synthese von (2S)-2-[3'-(tert-Butoxycarbonyl)amino-2',2'-dimethylpropanoyloxy]-4-methylpentansäure (P),
dem C-D-Vorläufer,
ist zusammengefaßt
in Schema 4 (8). Der Ausgangspunkt für den Einheit-C-Teil
von P war der Aminoalkohol L. Schutz der Aminogruppe in L durch
Behandlung mit Di-tert-butyldicarbonat in Gegenwart von Triethylamin
(93% Ausbeute), gefolgt von der Oxidation des primären Alkohols
mit Rutheniumtetroxid (P.H.J. Carlsen et al., J. Org. Chem. 1981,
46:3936-3938), ergab Carbonsäure
M (66% Ausbeute). L-Leucinsäure
wurde in 93% Ausbeute unter Phasentransferbedingungen in Allylester
N überführt, indem
sie einer Mischung aus Allylbromid in Dichlormethan und wäßrigem Natriumbicarbonat,
das Tetra-n-butylammoniumchlorid
enthielt, ausgesetzt wurde (S. Friedrich-Bochnitschek et al., J.
Org. Chem. 1989, 54:751-756). Die Kopplungsreaktion von M mit N
wurde durchgeführt
mit 4-Dimethylaminopyridin
(DMAP) und Dicyclohexylcarbodiimid (DCC) in Dichlormethan, um O
in 75% Ausbeute herzustellen. Spaltung des Allylesters in O wurde
in THF, das Morpholin und katalytisches Tetrakis(triphenylphospin)-Palladium
enthielt, durchgeführt,
um P in 95% Ausbeute zu ergeben (P.D. Jeffrey et al., J. Org. Chem.
1982, 47:587-590).
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Die
Kopplung des A-B-Vorläufers
(K) und des C-D-Vorläufers
(P) wurde durchgeführt,
wie dargestellt in Schema 5 (9). Behandlung
von K und P mit DCC/DMAP in Dichlormethan führte zur vollständig geschützten C-D-A-B-Zwischenstufe
(Q) in 84% Ausbeute. Reduktive Spaltung der Trichlorethylestergruppe
in Q wurde erreicht unter Verwendung von aktiviertem Zinkstaub in
Essigsäure.
Die BOC-Schutzgruppe wurde dann mit Trifluoressigsäure abgespalten,
um R als das Trifluoracetatsalz in 91 % Gesamtausbeute aus Q zu ergeben.
Makrolactamisierung von R mit FDPP führte zu Kryptophycin 51 in
61 % Ausbeute (J. Dudash, Jr. et al., Synth. Commun. 1993, 23:349-356).
Die Gesamtausbeute aus S-trans-3-Penten-2-ol (A) betrug 7%.
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Kryptophycin
51 diente als der Vorläufer
für Kryptophycin
52, das R,R-Epoxid, und Kryptophycin 53, das S,S-Epoxid. Seinerseits
diente Kryptophycin 52 als der Vorläufer für Kryptophycin 55, das 18R,19S-Chlorhydrin,
und Kryptophycin 57, das 13,14-Dihydro-Analog. Kryptophycin 57 diente als der
Vorläufer
für Kryptophycin
58. Kryptophycin 53 diente als der Vorläufer für Kryptophycin 61 unter Verwendung
eines Verfahrens, das beschrieben ist von T.H. Chan und J.R. Finkenbine,
J. Am. Chem. Soc. 1072, 94:28880-2882, und Kryptophycin 97 unter
Verwendung eines Verfahrens, das beschrieben ist von Y. Ittah et
al., J. Org. Chem. 1978, 43:4271-4273.
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Für die Synthese
von Kryptophycinen, die Ar-Gruppen haben, die verschieden sind von
Phenyl, können
Einheit-A-Vorläufer
der allgemeinen Struktur d (Schema 1, R3 =
Me) durch eine Wittig-Reaktion aus Aldehyd F (Schema 2; TBS-Schutzgruppe)
oder S (Schema 6; TBPS-Schutzgruppe) mit dem geeigneten Aryltriphenylphosphoniumchlorid
in Gegenwart von Butyllithium hergestellt werden Krpytophycin 81
wurde hergestellt aus Vorläufer
d (Ar = p-Methoxyphenyl, R3 = Me), wie dargestellt
in den Schemata 6 und 7 (10 und 11).
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Die
Ar-Gruppe kann auch in einer späteren
Stufe der Synthese in das neue Kryptophycin eingeführt werden.
Als erstes wird Vorläufer
d (Ar = R3 = Me) durch Koppeln der geeigneten
A-B-Vorläufer
(e) und C-D-Vorläufer
(f), wie dargestellt in Schema 8 (12)
in Kryptophycin 82 überführt. Selektive
Ozonolyse von Kryptophycin 82 oder periodische Säureoxidation der entsprechenden
Epoxide Kryptophycin 90 und 91 führte zu
einem Aldehyd, Kryptophycin 108. Eine Wittig-Reaktion von Kryptophycin
108 mit dem geeigneten Aryltriphenylphosphoniumchlorid in Gegenwart
von Butyllithium ergab das neue Kryptophycin (Schema 9; 13). Unter Verwendung dieses Verfahrens wurden
Kryptophycin 110 (Ar = p-Fluorphenyl), Kryptophycin 111 (Ar = p-Tolyl),
Kryptophycin 112 (Ar = 2-Thienyl) und Kryptophycin 124 (Ar = p-Chlorphenyl)
hergestellt. Kryptophycin 110 diente als der Vorläufer der
Epoxide Kryptophycine 115 und 116, Kryptophycin 111 diente als der
Vorläufer der
Epoxide Kryptophycine 117 und 118 und der Chlorhydrine Kryptophycine
128, 130 und 131. Kryptophycin 112 diente als der Vorläufer der
Epoxide Kryptophycine 119 und 120. Kryptophycin 124 diente als der
Vorläufer der
Epoxide Kryptophycine 125 und 126 und der Chlorhydrine Kryptophycine
132, 133 und 134.
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Eine
weitere Strategie zum Synthetisieren eines Kryptophycins ist, den
Makrozyklus aus drei Vorläufern
zusammenzubauen, zum Beispiel einem A-B-Vorläufer (e), der die δ-Hydroxy- oder Aminosäureeinheit
A enthält,
einem Vorläufer,
der die δ-Hydroxy-
oder Aminosäureeinheit
D enthält,
und einem Vorläufer,
der die β-Aminosäure-Einheit
C enthält.
In dem hierin beschriebenen Verfahren wird ein Kryptophycin aus
A-B-, C- und D-Vorläufern in
drei Schritten zusammengebaut, indem (1) die Endgruppen der Einheiten
A und D in den A-B- und D-Vorläufern
verknüpft
werden, um eine azyklische D-A-B-Zwischenstufe
zu bilden, (2) die Endgruppen der Einheiten D und C in den D-A-B-
und C-Vorläufern verknüpft werden,
um eine azyklische C-D-A-B-Zwischenstufe zu bilden, und (3) die
Endgruppen der Einheiten B und C verknüpft werden, um das zyklische
Produkt zu bilden.
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In
der Synthese von Kryptophycin 121, die im experimentellen Abschnitt
beschrieben ist, wird eine Esterbindung zwischen der δ-Hydroxygruppe
von Einheit A in der A-B-Einheit und der Carbonsäuregruppe von Einheit D im
D-Fragment gebildet, um eine azyklische D-A-B-Zwischenstufe zu bilden. Eine Amidbindung
wird dann zwischen der Carbonsäuregruppe
von Einheit C und der α-Aminogruppe
von Einheit D im D-A-B-Fragment gebildet. Schließlich wird eine Amibindung
zwischen der Carbonsäuregruppe
von Einheit B in der A-Einheit und der β-Aminogruppe von Einheit C in
der C-D-Einheit ausgebildet. Verbindung K ist der A-B-Einheit-Vorläufer, BOC-L-Leucinanhydrid
ist der D-Einheit-Vorläufer
und Verbindung AL ist der Einheit-C-Vorläufer. Verbindung AK ist der
azyklische C-D-A-B-Vorläufer
von Kryptophycin 121 (Schema 10; 14).
Die Verbindungen K und BOC-L-Leucinanhydrid haben Schutzgruppen
an der Carbonsäuregruppe
von Einheit B und der α-Aminogruppe
von Einheit D, um die Kopplung zu Esterbildung zwischen den Einheiten
A und D in Schritt 1 zu beschränken.
Die Schutzgruppe wird aus der δ-Aminogruppe
von Einheit D in der D-A-B-Zwischenstufe abgespalten,
so daß Amidbildung
zwischen der Aminogruppe in Einheit B und der Carbonsäure C in
Stufe 2 auftreten kann. Diese Schutzgruppen werden aus der C-D-A-B-Zwischenstufe entfernt,
so daß die
Amidbildung zwischen den Einheiten B und C in Stufe 2 auftreten
kann.
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Neue
Kryptophycinverbindungen der vorliegenden Erfindung haben Epoxidringe,
die durch Nukleophile mit anderen Geschwindigkeiten geöffnet werden
als der Epoxidring in Kryptophycin 1, oder haben Chlorhydrin-Funktionalitäten, die
Epoxidringe mit anderen Geschwindigkeiten bilden, als die Chlorhydrin-Funktionalität von Kryptophycin
8 in den Epoxidring von Kryptophycin 1 umgewandelt wird. Der Epoxidring
von Kryptophycin 1 oder die Chlorhydrin-Funktionalität (ein maskierter
Epoxidring) von Kryptophycin 8 ist für optimale in-vivo-Aktivität wesentlich.
Wenn der Epoxid-Sauerstoff eliminiert wird (wie zu finden in Kryptophycin
3) oder der Epoxidring zu einem Diol hydrolysiert wird (wie zu finden
in Kryptophycin 15), wird die Antitumoraktivität stark verringert. Kryptophycin
1 zeigt merkbare Toxizität
in Tieren, verglichen mit Kryptophycin 8. Dies wird widergespiegelt
im T/C (meist >0%)
und in den logarithmischen Gesamtabtötungswerten (meist <2,0) für Kryptophycin 1
verglichen mit denjenigen für
Kryptophycin 8 (meist T/C-Werte von 0% und logarithmische Gesamtabtötungswerte
von >2,8). Kryptophycin
25, das entsprechende Bromhydrin-Analog, zeigt T/C- und logarithmische Gesamtabtötungswerte,
die vergleichbar sind mit denjenigen für Kryptophycin 1. Der überraschende
Unterschied in der in-vivo-Aktivität legt nahe,
daß das
Bromhydrin Kryptophycin 25 schneller in vivo in Kryptophycin 1 umgewandelt
wird als Kryptophycin 8. Dies legt weiter nahe, daß das weniger
toxische Kryptophycin 8 mehr Zeit haben könnte, an der Tumorstelle zu
akkumulieren, bevor es in die aktive Verbindung Kryptophycin 1 umgewandelt
wird. Die Epoxidgruppe von Kryptophycin 1 bindet sich möglicherweise
kovalent an seinem Zielrezeptor in der Tumorzelle. Die neuen Kryptophycine
in der vorliegenden Erfindung könnten
potentiell bessere in-vivo-Aktivität als Kryptophycin 1 und Kryptophycin
8 besitzen, indem sie günstigere
Geschwindigkeiten der Epoxidbildung in vivo aus den entsprechenden
Chlorhydrin-Prodrugs und kovalente Bindung an den Zielrezeptor in
der Tumorzelle zeigen.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind gegen Hydrolyse und
Solvolyse stabiler als die Kryptophycine 1 und 21. Die Esterbindung,
die die Einheiten C und D in Kryptophycin 1 verknüpft, ist
relativ empfindlich gegen milde Basenhydrolyse, wobei sie sich bei
pH 11 mit einer Halbwertszeit von 0,83 Stunden zu einer Hydroxysäure spaltet.
Die C-D-Esterbindung
in Kryptophycin 21, dem die Methylgruppe an C-2 von Einheit C fehlt, öffnet sich
mit einer schnelleren Geschwindigkeit mit einer Halbwertszeit von
0,25 Stunden. Die C-D-Esterbindung
ist auch empfindlich gegen Solvolyse. Wenn Methanol im Isolationsschema
verwendet wird, tritt beträchtliche
Methanolyse der Kryptophycine 1 und 21 auf. Kryptophycin 21 ist
empfindlicher gegen Methanolyse als Kryptophycin 1. Kryptophycin
1 zeigt Antitumoraktivität,
wohingegen Kryptophycin 21 inaktiv ist, möglicherweise weil die C-D-Esterbindung
von Kryptophycin 21 in vivo schneller hydrolysiert wird als die C-D-Esterbindung von
Kryptophycin 1. Hydrolyse der C-D-Esterbindung kann auch teilweise
die verminderte in-vivo-Aktivität
von Kryptophycin 1 über
interperitoneale und subkutane Wege der Arzneistoffverabreichung erklären. Die
C-D-Esterbindung von Kryptophycinen, die zwei Methylgruppen an C-2
von Einheit C besitzen, wie etwa diejenige, die in Kryptophycin
52 zu finden ist, ist bei pH 11 stabil.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung und die zuvor offenbarten
Kryptophycinverbindungen können
therapeutisch als antineoplastische Mittel eingesetzt und dadurch
in Verfahren zur Behandlung neoplastischer Erkrankungen verwendet
werden. Wie hierin verwendet, bezieht sich „neoplastisch" auf ein Neoplasma,
was ein abnormes Wachstum ist, wobei ein solches Wachstum aufgrund
einer Proliferation von Zellen auftritt, die nicht den üblichen
Wachstumsbeschränkungen
unterliegen. Wie hierin verwendet, ist „antineoplastisches Mittel" jede Verbindung,
Zusammensetzung, Mischung, Beimischung oder Gemisch, die/das den
neoplastischen Phänotyp
einer Zelle hemmt, eliminiert, retardiert oder umkehrt.
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Chemotherapie,
chirurgischer Eingriff, Strahlungstherapie, Therapie mit Modifikatoren
der biologischen Reaktion und Immuntherapie werden gegenwärtig bei
der Behandlung von Krebs verwendet. Jeder Therapiemodus hat spezifische
Indikationen, die den Fachleuten bekannt sind, und einer oder alle
können
in einem Versuch eingesetzt werden, die Zerstörung neoplastischer Zellen
insgesamt zu erreichen. Chemotherapie, die ein oder mehrere Kryptophycine
einsetzt, wird von der vorliegenden Erfindung bereitgestellt. Überdies
wird auch Kombinationschemotherapie, Chemotherapie, die Kryptophycine
in Kombination mit anderen neoplastischen Mitteln einsetzt, von
der vorliegenden Erfindung bereitgestellt, da Kombinationstherapie
im allgemeinen wirksamer ist als die Verwendung von einzelnen antineoplastischen
Mitteln. Somit stellt ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung
Zusammensetzungen zur Verfügung,
die eine therapeutisch wirksame Menge wenigstens einer neuen Kryptophycinverbindung
der vorliegenden Erfindung enthalten, einschließlich nicht-toxischer Additionssalze
derselben, die dazu dient, die oben angegebenen therapeutischen
Nutzen zu liefern. Solche Zusammensetzungen können zusammen mit physiologisch
tolerierbaren flüssigen,
gelförmigen
oder festen Trägerstoffen,
Verdünnungsmitteln,
Adjuvantien und Vehikeln bereitgestellt werden. Solche Trägerstoffe,
Verdünnungsmittel,
Adjuvantien und Vehikel sind zu finden in United States Pharmacopeia
Vol. XXII und National Formulary Vol. XVII, U.S. Pharmacopeia Convention,
Inc., Rockville, MD (1989). Zusätzliche
Behandlungsmodi sind bereitgestellt in AHFS Drug Information, 1993
hrg. vom American Hospital Formulary Service, S. 522-660.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiter zur Verfügung, daß die pharmazeutische Zusammensetzung, die
verwendet wird, um neoplastische Erkrankung zu behandeln, wenigstens
eine Kryptophycinverbindung und wenigstens ein zusätzliches
antineoplastisches Mittel enthält.
Antineoplastische Verbindungen, die in Kombination mit Kryptophycin
eingesetzt werden können,
schließen
diejenigen ein, die angegeben sind in The Merck Index, 11. Ausgabe
Merck & Co.,
Inc. (1989), S. Ther 16-17. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
antineoplastische Mittel Antimetaboliten sein, die Methotrexat,
5-Fluoruracil, 6-Mercaptopurin, Cytosinarabinosid,
Hydroxyharnstoff und 2-Chlordesoxyadenosin
einschließen
können,
aber nicht hierauf beschränkt
sind. In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die in Betracht gezogenen antineoplastischen
Mittel Alkylierungsmittel, die Cyclophosphamid, Melphalan, Busulfan,
Paraplatin, Chlorambucil und Stickstoffsenfgas einschließen können, aber
nicht hierauf beschränkt
sind. In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die antineoplastischen Mittel Pflanzenalkaloide,
die Vincristin, Vinblastin, Taxol und Etoposid einschließen können, aber
nicht hierauf beschränkt
sind. In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die in Betracht gezogenen antineoplastischen
Mittel Antibiotika, die Doxorubicin (Adriamycin), Daunorubicin,
Mitomycin c und Bleomycin einschließen können, aber nicht hierauf beschränkt sind.
In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die in Betracht gezogenen antineoplastischen
Mittel Hormone, die Calusteron, Diomostavolon, Propionat, Epitiostanol,
Mepitiostan, Testolacton, Tamoxifen, Polyestradiolphosphat, Megesterolacetat,
Flutamid, Nilutamid und Trilotan einschließen können, aber nicht hierauf beschränkt sind.
In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung schließen die in Betracht gezogenen
antineoplastischen Mittel Enzyme ein, die L-Asparaginase oder Aminoacridin-Derivate,
die Amsacrin einschließen
können,
aber nicht hierauf beschränkt
sind, einschließen
können, aber
nicht hierauf beschränkt
sind. Zusätzliche
antineoplastische Mittel schließen
diejenigen ein, die angegeben sind in Skeel, Roland T., „Antineoplastic
Drugs and Biologic Response Modifier: Classification, Use and Toxicity
of Clinically Useful Agents, Handbook of Cancer Chemotherapy (3.
Ausgabe), Little Brown & Co. (1991).
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Die
vorliegenden Kryptophycinverbindungen und -zusammensetzungen können Säugern für veterinäre Verwendung,
wie etwa für
Haustiere, und klinische Verwendung bei Menschen in einer ähnlichen
Art und Weise zu anderen Therapeutika verabreicht werden. Im allgemeinen
wird die für
therapeutische Wirksamkeit erforderliche Dosierung gemäß dem Verwendungstyp
und Verabreichungsmodus ebenso wie den besonderen Anforderungen
einzelner Patienten variieren. Üblicherweise
werden Dosierungen von etwa 0,001 bis 1.000 mg/kg, häufiger 0,01
bis 10 mg/kg, des Körpergewichtes
des Patienten reichen. Alternativ können Dosierungen innerhalb
dieser Bereiche durch konstante Infusion über einen längeren Zeitraum, der üblicherweise
24 Stunden übersteigt,
verabreicht werden, bis die gewünschten
therapeutischen Nutzen erreicht worden sind. Tatsächlich muß die Arzneistoffdosierung
ebenso wie der Verabreichungsweg auf der Grundlage von relativer Wirksamkeit,
relativer Toxizität,
Wachstumseigenschaften des Tumors und Wirkung von Kryptophycinen
auf den Zellzyklus, Arzneistoffpharmakokinetiken, Alter, Geschlecht,
physischem Zustand des Patienten und vorheriger Behandlung ausgewählt werden.
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Die
Kryptophycinverbindungen, mit oder ohne zusätzliche antineoplastische Mittel,
können
in therapeutische Zusammensetzungen als natürliche oder Salzformen hineinformuliert
werden. Pharmazeutisch annehmbare nicht-toxische Salze schließen die
Basenadditionssalze (gebildet mit freien Carboxyl- oder anderen anionischen
Gruppen), die von anorganischem Basen, wie etwa zum Beispiel Natrium-,
Kalium-, Ammonium-, Calcium- oder Eisen(III)-hydroxiden, und solchen organischen
Basen wie Isopropylamin, Triethylamin, 2-Ethylaminoethanol, Histidin, Procain
und dergleichen abgeleitet werden können. Solche Salze können auch
als Säureadditionssalze
mit irgendwelchen freien kationischen Gruppen gebildet werden und
werden im allgemeinen mit anorganischen Säuren, wie etwa zum Beispiel
Salz- oder Phosphorsäure, oder
organischen Säuren, wie
etwa Essigsäure,
Oxalsäure,
Weinsäure,
Mandelsäure
und dergleichen, gebildet. Zusätzliche
Vehikel, die die weitere Erfindung bereitstellt, sind diejenigen,
die den Fachleuten zugänglich
sind, zum Beispiel diejenigen, die zu finden sind in United States
Pharmacopeia Vol. XXII und National Formulary Vol. XVII, U.S. Pharmacopeia
Convention, Inc., Rockville, MD (1989).
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Die
Geeignetheit bestimmter Trägerstoffe
zur Einbeziehung in eine gegebene therapeutische Zusammensetzung
hängt von
dem bevorzugten Verabreichungsweg ab. Antineoplastische Zusammensetzungen können zum
Beispiel für
orale Verabreichung formuliert werden. Solche Zusammensetzungen
werden typischerweise entweder als flüssige Lösung oder Suspensionen oder
in festen Formen hergestellt. Orale Formulierungen schließen üblicherweise
solche normalerweise eingesetzten Additive ein, wie etwa Bindemittel,
Füllstoffe,
Trägerstoffe,
Konservierungsstoffe, Stabilisierungsmittel, Emulgatoren, Puffer
und Vehikel, wie zum Beispiel pharmazeutische Qualitäten von
Mannitol, Lactose, Stärke,
Magnesiumstearat, Natriumsaccharin, Cellulose, Magnesiumcarbonat
und dergleichen. Diese Zusammensetzungen nehmen die Form von Lösungen, Suspension,
Tabletten, Pillen, Kapseln, Formulierungen mit verzögerter Freisetzung
oder Pulvern an und enthalten typischerweise 1 % bis 95% aktiven
Inhaltsstoff, vorzugsweise 2% bis 70%.
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Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
auch als injizierbare Zusammensetzungen hergestellt werden, entweder
als flüssige
Lösungen,
Suspensionen oder Emulsionen; feste Formen, die zur Lösung, oder
Suspension, in Flüssigkeit
vor der Injektion geeignet sind, können hergestellt werden. Solche
injizierbaren Zusammensetzungen können subkutan, intravenös, intraperitoneal,
intramuskulär,
intrathekal oder intrapleural verabreicht werden. Der (Die) aktive(n)
Inhaltsstoff(e) wird (werden) oft mit Verdünnungsmitteln oder Vehikeln
vermischt, die physiologisch tolerierbar und mit dem (den) aktiven
Inhaltsstoffen) kompatibel sind. Geeignete Verdünnungsmittel und Vehikel sind
zum Beispiel Wasser, Kochsalzlösung,
Dextrose, Glycerol oder dergleichen und Kombinationen davon. Zusätzlich können die
Zusammensetzungen, falls gewünscht, geringe
Mengen an Hilfssubstanzen enthalten, wie etwa Benetzungsmittel oder
Emulgatoren, Stabilisatoren oder pH-Pufferungsmittel.
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Die
Erfindung stellt weiter Kryptophycinverbindungen, die umfaßt sind
von der allgemeinen Struktur, zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Hemmung der Proliferation von Säugerzellen zur Verfügung, indem
diese Zellen mit einer Kryptophycinverbindung in einer Menge in
Kontakt gebracht werden, die ausreichend ist, um die Proliferation
der Säugerzelle zu
hemmen. Eine bevorzugte Ausführungsform
ist ein Arzneimittel zur Hemmung der Proliferation hyperproliferativer
Säugerzellen.
Für die
Zwecke dieser Erfindung sind „hyperproliferative
Säugerzellen" Säugerzellen,
die nicht den charakteristischen Wachstumsbeschränkungen unterworfen sind, z.B.
programmiertem Zelltod (Apoptose). Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
ist, wenn die Säugerzelle
menschlich ist. Die Erfindung stellt weiter das Inkontaktbringen
der Säugerzelle
mit wenigstens einer Kryptophycinverbindung und wenigstens einem
zusätzlichen
antineoplastischen Mittel zur Verfügung. Die in Betracht gezogenen
Typen von antineoplastischen Mitteln sind dieselben wie diejenigen,
die hierin zuvor offenbart sind.
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Die
Erfindung stellt weiter Kryptophycinverbindungen, die umfaßt sind
von der allgemeinen Struktur, zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Hemmung der Proliferation hyperproliferativer Zellen mit arzneistoffresistenten
Phänotypen
zur Verfügung,
einschließlich
derjenigen mit mehrfach arzneistoffresistenten Phänotypen,
indem besagte Zelle mit einer Kryptophycinverbindung in einer Menge
in Kontakt gebracht wird, die ausreichend ist, um die Proliferation
einer hyperproliferativen Säugerzelle
zu hemmen. Eine bevorzugte Ausführungsform
ist, wenn die Säugerzelle
menschlich ist. Die Erfindung stellt weiter das Inkontaktbringen
der Säugerzelle
mit einer Kryptophycinverbindung und wenigstens einem zusätzlichen
antineoplastischen Mittel zur Verfügung. Die in Betracht gezogenen
Typen von antineoplastischen Mitteln sind dieselben wie diejenigen, die
hierin zuvor offenbart sind.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung kann in einem Verfahren
zur Linderung pathologischer Zustände verwendet werden, die durch
hyperproliferative Säugerzellen
hervorgerufen werden, zum Beispiel Neoplasie, indem einem Patienten
eine wirksame Menge einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die
hierin zuvor bereitgestellt ist, verabreicht wird, um die Proliferation
der hyperproliferierenden Zellen zu hemmen. Wie hierin verwendet,
bezieht sich „pathologischer
Zustand" auf jede
Pathologie, die von der Proliferation von Säugerzellen herrührt, die
nicht den normalen Beschränkungen
des Zellwachstums unterworfen sind. Eine solche Proliferation von
Zellen kann auf Neoplasmen beruhen, die folgende Neoplasmen einschließen, aber
nicht hierauf beschränkt
sind: Mammaneoplasmen, kleinzellige Lungenneoplasmen, nicht-kleinzellige
Lungenneoplasmen, kolorektale Neoplasmen, Leukämie, Melanome, Zentralnervensystem(ZNS)-Neoplasmen,
Eierstockneoplasmen, Prostataneoplasmen, Sarcome von weichem Gewebe
oder Knochen, Kopf- und Halsneoplasmen, gastrische Neoplasmen, was
Bauchspeicheldrüsen-
und Speiseröhrenneoplasmen
einschließt,
Magenneoplasmen, Myelome, Blasenneoplasmen, Nierenneoplasmen, neuroendokrine
Neoplasmen, was Schilddrüsenneoplasmen
und Lymphome einschließt,
Nicht-Hodgkin-Neoplasmen und Hodgkin-Neoplasmen. In einer weiteren
Ausführungsform
der Erfindung sind die neoplastischen Zellen menschlich. Die pharmazeutische
Zusammensetzung der Erfindung kann auch in Verfahren zur Linderung
solcher pathologischen Zustände
unter Einsatz von Kryptophycin in Kombination mit anderen Therapien
sowie anderen antineoplastischen Mitteln verwendet werden. Solche
Therapien und ihre Geeignetheit für unterschiedliche Neoplasien
sind zu finden in Cancer Principles and Practice of Oncology, 4.
Ausgabe, Herausgeber DeVita, V., Hellman, S., und Rosenberg, S.,
Lippincott Co. (1993).
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In
der vorliegenden Offenbarung ist gezeigt, daß Kryptophycinverbindungen
die Mikrotobulusstruktur in kultivierten Zellen potent aufbricht.
Zusätzlich,
und im Gegensatz zu den Vinca-Alkaloiden, scheinen Kryptophycinverbindungen
ein schlechtes Substrat für
die Arzneistoffabflußpumpe
P-Glykoprotein zu sein. Kryptophycin 1 ist das Hauptcytotoxin im
Blaugrünalgen(Cyanobacterien)-Nostoc-sp.-Stamm,
der mit GSV 224 bezeichnet ist, und zeigt herausragende Aktivität gegen
Tumore, die in Mäuse
implantiert worden sind. Dieses zyklische Didepsipeptid ist zuvor
aus Nostoc sp. ATCC-Zugangsnummer 53789 als ein Antipilzmittel isoliert worden
und seine grobe Struktur wurde zuvor bestimmt. Die relative und
absolute Stereochemie dieses potentiell wichtigen Arzneistoffes
ist nun unter Verwendung einer Kombination chemischer und spektraler
Techniken bestimmt worden. Vierundzwanzig weitere Kryptophycinverbindungen,
Kryptophycine 2-7, 16-19, 21, 23, 24, 26, 28-31, 40, 43, 45, 49,
50 und 54, sind ebenfalls aus GSV 224 isoliert und ihre Gesamtstrukturen
und Zytotoxizitäten
bestimmt worden. Mehrere Derivate und Abbauprodukte sind beschrieben,
sowohl chemisch als auch pharmakologisch. Die folgenden Beispiele
dienen dazu, bestimmte bevorzugte Ausführungsformen und Aspekte der
vorliegenden Erfindung zu veranschaulichen, und sollen nicht als
den Schutzumfang derselben beschränkend angesehen werden.
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Experimenteller
Abschnitt
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In
der experimentellen Offenbarung, die folgt, sind alle Gewichte in
Gramm (g), Milligramm (mg), Mikrogramm (μg), Nanogramm (ng), Pikogramm
(pg), Molen (mol) oder Millimolen (mmol) angegeben, alle Konzentrationen
sind als Volumenprozent (%), molar (M), millimolar (mM), mikromolar
(μM), nanomolar
(nM), pikomolar (pM) oder normal (N) angegeben, alle Volumina sind
angegeben in Litern (1), Millilitern (ml) oder Mikrolitern (μl) und lineare
Messungen in Millimetern (mm), sofern nicht anders angegeben.
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Die
folgenden Beispiele belegen die Isolation und Synthese von Kryptophycinverbindungen
sowie ihre Verwendung als therapeutische Mittel gemäß der Erfindung.
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Beispiel 1 Analyse der
Mikrotubulusdepolymerisierungsaktivität von Kryptophycin
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Materialien
-
Vinblastin,
Cytochalasin B, Tetramethylrhodaminisothiocyanat(TRITC)-Phalloidin,
Sulforhodamin B (SRB) und Antikörper
gegen β-Tubulin
und Vimentin wurden von der Sigma Chemical Company bezogen. Basal
Medium Eagle, das Earle-Salze enthielt (BME), stammte von Gibco
und fötales
Rinderserum (FBS) wurde von Hyclone Laboratories bezogen.
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Zelllinien
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Die
Jurkat-T-Zell-Leukämielinie
und A-10-Rattenaortaglattmuskelzellen wurden von der American Type
Culture Collection erhalten und wurden in BME kultiviert, das 10%
FBS und 50 μg/ml
Gentamycinsulfat enthielt. Menschliche Eierstockkarzinomzellen (SKOV3)
und eine Unterlinie, die auf Resistenz gegen Vinblastin selektiert
worden ist (SKVLB1), waren ein großzügiges Geschenk von Dr. Victor
Ling vom Ontario Cancer Institute. Beide Zelllinien wurden in BME
gehalten, das 10% FBS und 50 μg/ml
Gentamycinsulfat enthielt. Vinblastin wurde bis zu einer Endkonzentration
von 1 μg/ml
zu SKVLB1-Zellen 24 Stunden nach Durchgang zugegeben, um den Selektionsdruck
für P-Glykoprotein überexprimierende
Zellen aufrechtzuerhalten.
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Zellproliferations-
und Zyklusstopptests
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Zellproliferationstests
wurden durchgeführt,
wie beschrieben von Skehan et al.11. Für Jurkat-Zellen wurden Kulturen
mit den angegebenen Arzneistoffen, wie beschrieben in Skehan11, behandelt und Gesamtzellzahlen wurden
durch Auszählen
der Zellen in einem Hämazytometer
bestimmt. Der Prozentanteil von Zellen in Mitose wurde durch Anfärben mit
0,4% Giemsa in PBS, gefolgt von drei schnellen Waschungen mit PBS, bestimmt.
Wenigstens 1.000 Zellen pro Behandlung wurden auf das Vorhandensein
von Mitosefiguren bewertet und der Mitoseindex wurde als das Verhältnis von
Zellen mit Mitosefiguren zur Gesamtzahl der gezählten Zellen berechnet.
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Immunfluoreszenztests
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A-10-Zellen
wurden bis nahe Konfluenz auf Glasdeckgläschen in BME/10% FBS gezogen.
Verbindungen in PBS wurden bis zu den angegebenen Endkonzentrationen
zugegeben und Zellen wurden für
weitere 24 Stunden inkubiert. Für
das Anfärben
der Mikrotubuli und Intermediärfilamente
wurden die Zellen mit kaltem Methanol fixiert und mit PBS, das 10%
Kalbsserum enthielt, inkubiert, um nicht-spezifische Bindungsstellen
zu blockieren. Zellen wurden dann bei 37°C für 60 min mit entweder monoklonalem
Anti-β-Tubulin
oder mit monoklonalem Anti-Vimentin bei vom Hersteller empfohlenen
Verdünnungen
inkubiert. Gebundene primäre
Antikörper
wurden anschließend
durch eine 45-minütige
Inkubation mit Fluorescein-konjugiertem Kaninchen-anti-Maus-IgG
visualiert. Deckgläschen
wurden auf Mikroskop-Objektträger
gelegt und die Fluoreszenzmuster wurden untersucht und unter Verwendung
eines Zeiss Photomicroscope III, ausgestattet mit Epifluoreszenz-Optiken
für Fluorescein,
fotografiert. Für
das Anfärben
der Mikrofilamente wurden Zellen mit 3% Paraformaldehyd fixiert,
mit 0,2% Triton X-100 permeabilisiert und mit Natriumborhydrid (1
mg/ml) chemisch reduziert. PBS, das 100 nM TRITC-Phalloidin enthielt,
wurde anschließend
zugegeben, und man ließ die
Mischung für
45 min bei 37°C
inkubieren. Die Zellen wurden schnell dreimal mit PBS gewaschen,
bevor die Deckgläschen
aufgelegt wurden, und sofort fotografiert, wie oben beschrieben.
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Wirkungen
von Kryptophycinen und Vinblastin auf Jurkat-Zellproliferation und
-Zellzyklus
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Dosis-Reaktions-Kurven
für die
Wirkungen von Kryptophycinverbindungen und Vinblastin auf Zellproliferation
und der Prozentanteil von Zellen in Mitose sind in den 2A bzw. 2B angegeben.
Weniger als 3% der unbehandelten Zellen zeigten Mitosefiguren. Sowohl
die Kryptophycinverbindungen als auch Vinblastin bewirkten dosisabhängige Anstiege
des Prozentanteils Zellen, die in Mitose beobachtet wurden. Der
Anstieg des Mitoseindex war eng korreliert mit Abnahmen der Zellproliferation,
d.h. die Konzentrationen sowohl der Kryptophycinverbindungen als
auch von Vinblastin, die bewirken, daß 50% der Zellen in Mitose
akkumulierten, waren praktisch dieselbe wie die Konzentration, die
Zellproliferation um 50% hemmte. Die IC50 für die Kryptophycinverbindungen
und Vinblastin für
diese Wirkungen betrugen 0,2 bzw. 8 nM.
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Wirkungen von Cytochalasin
B, Vinblastin und Kryptophycinen auf das Cytoskelett
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Aortaglattmuskel(A-10)-Zellen
wurden auf Glas-Deckgläschen
gezüchtet
und mit PBS, 2 μm
Cytochalasin B, 100 nM Vinblastin oder 10 nM Kryptophycinverbindungen
behandelt. Nach 24 Stunden wurden die Mikrotobuli und Vimentin-Intermediärfilamente
durch indirekte Immunfluoreszenz visualisiert und die Mikrofilamente
unter Verwendung von TRITC-Phalloidin
angefärbt.
Die morphologischen Wirkungen jedes Arzneistoffs wurden untersucht.
Unbehandelte Zellen zeigten umfangreiche Mikrotubulusnetzwerke,
vollständig
mit perinukleären
Mikrotubulus-Organisationszentren. Vimentin-Intermediärfilamente
waren ebenfalls gleichmäßig im gesamten
Cytoplasma verteilt, während
Bündel
aus Mikrofilamenten entlang der Hauptachse der Zelle konzentriert
waren. Cytochalasin B bewirkte vollständige Depolymerisierung von
Mikrofilamenten zusammen mit der Akkumulation parakristalliner Reste.
Diese Verbindung beeinflußte
die Verteilung von entweder Mikrotobuli oder Intermediärfilamente
nicht. Sowohl Vinblastin als auch die Kryptophycinverbindung bewirkten
merkbare Abreicherung von Mikrotubuli. Keine der beiden Verbindungen
beeinflußte
die Mikrofilamentorganisation; Vimentin-Intermediärfilamente kollabierten jedoch,
wobei sie konzentrische Ringe um die Zellkerne bildeten, die mit
entweder Vinblastin oder einer Kryptophycinverbindung behandelt
worden waren.
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Wirkungen von Kryptophycinen
und Vinblastin auf Taxol-stabilisierte Mikrotubuli
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A-10-Zellen
wurden für
3 Stunden mit 0 oder 10 μM
Taxol vor der Zugabe von PBS, 100 nM Vinblastin oder 10 nM Kryptophycinverbindung
behandelt. Nach 24 Stunden wurde die Mikrotubulusorganisation mit
Immunfluoreszenz untersucht, wie oben beschrieben. Verglichen mit
denjenigen in Kontrollzellen, waren die Mikrotubuli in mit Taxol
behandelten Zellen stark gebündelt,
insbesondere in den Zellpolregionen. Wie zuvor bewirkte Vinblastin
vollständige
Depolymerisierung der Mikrotubuli in nicht-vorbehandelten Zellen.
Vorbehandlung mit Taxol verhinderte jedoch die Mikrotubulusdepolymerisation
in Reaktion auf Vinblastin. In ähnlicher Weise
stabilisierte Taxol-Vorbehandlung Mikrotubuli vollständig gegen
Kryptophycin-induzierte Depolymerisation.
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Reversibilität der Mikrotubulusdepolymerisation
durch Vinblastin und Kryptophycin
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A-10-Zellen
wurden mit entweder 100 nM Vinblastin oder 10 nM Kryptophycinen
für 24
Std. behandelt, was zu vollständiger
Mikrotubulusdepolymerisation führte.
Die Zellen wurden dann gewaschen und in arzneistofffreiem Medium
für Zeiträume von
1 Stunde oder 24 Stunden inkubiert. Die Mikrotubuli repolymerisierten schnell
nach der Entfernung von Vinblastin, wobei signifikante Gehalte von
Mikrotubuli nach 1 Stunde und vollständige morphologische Wiederherstellung
nach 24 Stunden gezeigt wurde. Im Gegensatz dazu tauchten Mikrotubuli
in Zellen, die mit Kryptophycinverbindungen behandelt worden waren,
nach entweder 1 Stunde oder 24 Stunden nach Entfernung der Verbindung
nicht wieder auf.
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Reversibilität von Kryptophycin-,
Vinblastin- und Taxol-Hemmung der Zellproliferation
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SKOV3-Zellen
wurden für
24 Stunden mit zuvor bestimmten IC50-Dosen
von Vinblastin, Kryptophycinverbindungen oder Taxol behandelt (d.h.
Werten, die in Experimenten bestimmt sind, zusammengefaßt in Tabelle
5). Während
dieser Zeit stieg die Zelldichte von 0,4 auf 0,5 ± 0,05
Extinktionseinheiten (3), was einen 25% Anstieg der
Zellzahl für
alle drei Behandlungen zeigte. Entfernung der Arzneistoffe führte zu
schnellem Wachstum der mit Vinblastin behandelten Zellen, so daß ihre Zahlen
in 24 Stunden um ungefähr
das Dreifache anstiegen. Im Gegensatz dazu blieben Zellen, die mit
Kryptophycinverbindungen oder Taxol behandelt worden waren, gestoppt,
wobei sie in den 24 Stunden im Anschluß an die Entfernung des Arzneistoffs
nur um das etwa 0,2- bis 0,4-fache anstiegen. Die proliferative
Kapazität
von Kryptophycinen oder mit Taxol behandelten Zellen wurde anschließend wieder
hergestellt, da die Zellen sich dann in den nächsten 24 Stunden verdoppelten.
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Wirkungen
von Kombinationen von Vinblastin und Kryptophycinen auf die Zellproliferation
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SKOV3-Zellen
wurden mit Kombinationen von Kryptophycinen und Vinblastin für 48 Stunden
behandelt. Die Prozentanteile an überlebenden Zellen wurden dann
bestimmt und die IC50s für jede Kombination wurden berechnet.
Die Wirkungen dieser kombinatorischen Behandlungen sowie von Einzelarzneistoffbehandlungen
sind als ein Isobologramm dargestellt (4). Die
IC50 für
Kombinationen von Kryptophycinverbindungen und Vinblastin fallen
sehr dicht an die Additivitätslinie,
was zeigt, daß diese
zwei Arzneistoffe nur additive Hemmungen der Zellproliferation induzieren.
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Toxizität von Kryptophycinen
Vinblastin und Taxol gegenüber
SKOV3- und SKVLB1-Zellen
-
SKVLB1-Zellen
sind wegen Ihrer Überexpression
von P-Glykoprotein resistent gegen Naturprodukt-Antikrebsmitte112. Die Fähigkeiten
von Taxol, Vinblastin und Kryptophycinverbindungen, das Wachstum von
SKOV3- und SKVLB1-Zellen zu hemmen, sind in Tabelle 5 zusammengefaßt. Taxol
bewirkte dosisabhängige
Hemmung der Proliferation beider Zelllinien mit IC50s
für SKOV3-
und SKVLB1-Zellen von 1 bzw. 8.000 nM. Vinblastin hemmte ebenfalls
das Wachstum beider Zelllinien, mit IC50s
von 0,35 bzw. 4.200 nM für
SKOV3- bzw. SKVLB1-Zellen. Kryptophycine zeigten IC50s
von 7 bzw. 600 pm für
SKOV3- bzw. SKVLB1-Zellen. Die resultierenden Resistenzfaktoren
für SKVLB1-Zellen gegenüber den
Verbindungen werden berechnet wie die IC50s
für SKVLB1.
IC50s für
SKOV3-Zellen sind ebenfalls in Tabelle 5 angegeben.
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Somit
ist gezeigt worden, daß die
vorliegende Erfindung neuartige Kryptophycinverbindungen bereitstellt,
sowie zuvor offenbarte Kryptophycinverbindungen, die potente Inhibitoren
der Zellproliferation sind, wobei sie durch Aufbrechen des Mikrotubulinetzwerkes
und Hemmung der Mitose wirken. Die Kryptophycinverbindungen brechen
die Mikrotubulusorganisation auf und somit normale Zellfunktionen,
einschließlich
denjenigen der Mitose.
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Klassische
Antimikrotubulusmittel, wie etwa Colchicin und Vinca-Alkaloide,
stoppen die Zellteilung bei Mitose. Es schien angemessen, die Wirkung
eines dieser Mittel auf die Zellproliferation mit den Kryptophycinverbindungen
zu vergleichen. Für
diesen Zweck wurde das Vinca-Alkaloid Vinblastin als repräsentativ
für die klassischen
Antimikrotubulusmittel ausgewählt.
Demgemäß wurde
die Wirkung von Kryptophycinverbindungen und Vinblastin auf die
Proliferation und Zellzyklusprogression der Jurkat-T-Zell-Leukämie-Zelllinie
verglichen. Beide Verbindungen bewirkten parallele dosisabhängige Hemmungen
der Zellproliferation und Akkumulation von Zellen in Mitose.
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Da
Antimitosewirkungen üblicherweise
durch Aufbrechen von Mikrotubuli in den Mitosespindeln vermittelt
werden, wurden die Wirkungen von Kryptophycinverbindungen auf die
Cytoskelettstrukturen durch Fluoreszenzmikroskopie charakterisiert.
Immunfluoreszenzanfärbung
von Zellen, die mit entweder einer Kryptophycinverbindung oder Vinblastin
behandelt worden war, zeigte klar, daß beide Verbindungen den vollständigen Verlust
von Mikrotubuli bewirkten. Ähnliche
Studien mit SKOV3-Zellen zeigen, daß die Antimikrotubuliwirkungen
von Kryptophycinverbindungen nicht einzig bei der Glattmuskelzelllinie
auftreten. Keiner der beiden Arzneistoffe beeinflußte die
Gehalte oder Verteilung von Mikrofilamentbündeln, wie leicht durch Cytochalasin B
induziert, was darauf hinweist, daß der Verlust an Mikrotubuli
nicht auf einem nicht-spezifischen Mechanismus beruhen könnte, z.B.
Aktivierung von Proteasen oder Verlust von Energieladung. Sowohl
Vinblastin als auch Kryptophycinverbindungen fördern auch merkbaren Kollaps
von Vimentin-Intermediärfilamenten,
so daß sich
hell-färbende
Ringe um den Zellkern gebildet wurden.
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Das
Entfernen von Vinblastin aus dem Kulturmedium führte zu schneller Repolymerisation
von Mikrotubuli. Im Gegensatz blieben Zellen, die mit Kryptophycinverbindungen
behandelt worden waren, abgereichert an Mikrotubuli für wenigstens
24 Stunden, nachdem die Verbindung aus den Kulturen entfernt war.
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Die
vorliegende Erfindung belegt, daß Kryptophycinverbindungen
die von P-kGlykoproteinvermittelte mehrfache Arzneistoffresistenz
umgehen. Transport durch P-Glykoprotein beschränkt die Fähigkeit von Naturprodukt-Antikrebsmitteln,
das Wachstum von Tumorzellen mit erworbener oder de-novo-Arzneistoffresistenz zu
hemmen13-15. Vinca-Alkaloide, die sehr nützlich im
anfänglichen
Ablauf der Chemotherapie sind, sind extrem gute Substrate für Transport
durch P-Glykoprotein und sind so von sehr begrenztem Nutzen gegen
von P-Glykoprotein vermittelten MDR-Tumoren. Daher sollte die Identifizierung
von Mitteln, die mehrfache Arzneistoffresistenz überwinden, zur Entwicklung
von nützlichen
und neuartigen Antikrebsmitteln führen. Die Kryptophycinverbindungen
der vorliegenden Erfindung scheinen solche Mittel zu sein, da sie
schlechte Substrate für
durch P-Glykoprotein vermittelten Transport sind. Diese Tatsache
wird widergespiegelt im niedrigen Zellresistenzfaktor für Kryptophycinverbindungen,
verglichen mit Vinblastin, Taxol und anderen Naturprodukt-Arzneistoffen.
-
Totalsynthese von Kryptophycinen
-
Die
Strukturen der neuartigen synthetisierten Verbindungen, nämlich Kryptophycine
51, 52, 53, 55, 56, 57, 58 und 61, wurden in einer direkten An und
Weise bestätigt,
unter Verwendung einer Methodik, die den Fachleuten gut bekannt
ist. Massenspektrumdaten waren mit den Molekülzusammensetzungen konsistent. Protonen-
und Kohlenstoff-NMR-Daten
waren sehr ähnlich
zu denjenigen von Kryptophycin 1 und verwandten natürlich vorkommenden
und halbsynthetischen Analogen.
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Die
folgenden Beispiele zeigen die Totalsynthese von Kryptophycinverbindungen
sowie ihre Verwendung als therapeutische Mittel gemäß der Erfindung.
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Beispiel 2 Synthese von
Kryptophycin 51
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S-trans-3-Penten-2-ol
(A)
-
Eine
Mischung aus razemischem trans-3-Penten-2-ol (933 mg, 11 mmol),
Trifluorethyllaurat (4,14 g, 15 mmol) und Schweineprankreas-Lipase
(PPL, 2,0 g) in 25 ml wasserfreiem Diethylether wurde für 80 Stunden
gerührt.
Die PPL wurde dann abfiltriert und mit Ether dreimal gewaschen.
Das Etherfiltrat wurde eingedampft und das klebrige Öl wurde
dann einer Vakuumdestillation mit kurzem Weg unterzogen. Das S-trans-3-Penten-2-ol
(A) wurde in einer mit flüssigem
Stickstoff gekühlten
Falle kondensiert (383 mg). 1H-NMR (CDCl3) δ 5,57
(4-H; dq, -15,3/6,0), 5,47 (3-H; ddd, -15,3/6,4/1,2), 4,19 (2-H;
1:4:6:4:1-Pentuplett, 6,4), 2,24 (OH; bs), 1,63 (5-H3;
d, 6,0), 1,19 (1-H3; d, 6,4). 13C-NMR
(CDCl3) δ 135,5
(3), 125,5 (4), 68,7 (2), 23,3 (5), 17,5 (1).
-
S-trans-2-(2-Propinyloxy)-3-penten
(B)
-
Zu
einer kräftig
gerührten
Mischung aus S-Enantiomer A (628 mg, 7,3 mmol), Tetrabutylammoniumhydrogensulfat
(138 mg, 0,41 mmol) und 40% NaOH in Wasser (5 ml) bei 0°C wurde tropfenweise
Propargylchlorid (767 mg, 10,3 mmol, 745 μl) zugegeben. Kräftiges Rühren wurde über Nacht
fortgesetzt, woraufhin die Mischung mit HCl bei 0°C neutralisiert
und der Propargylether in Penten hinein extrahiert wurde. Der Extrakt wurde
eingedampft und der Propargylether wurde auf einer kurzen Silicagelsäule (2%
Diethylether/Pentan) gereinigt, um 778 mg Propargylether B zu ergeben.
[α]D -118,9° (c
2,0, CHCl3); 1H-NMR
(CDCl3) δ 5,70
(4-H; dq, 18,5/6,5), 5,31 (3-H; ddd, 18,5/7,2/1,4), 4,15 (1'-H; dd, -15,6/2,1), 4,01 (1'-H; dd, -15,6/2,1),
4,01 (2-H; m), 2,38 (3'-H;
t, 2,1), 1,73 (5-H; dd, 6,5/1,4), 1,25 (1H; d, 6,3).
-
(3R,4R)-4-Methylhept-5(E)-en-1-in-3-ol
(C)
-
Ein
Aliquot von Butyllithium-Hexanlösung
(2,5 M, 5,1 ml, 12,8 mmol) wurde im Vakuum eingedampft und der Rückstand
auf -90°C
abgekühlt.
Eine Lösung
von Propargylether B (454 mg, 3,66 mmol) in 10 ml THF wurde langsam
zugegeben. Nachdem man die Temperatur über Nacht auf Raumtemperatur
hatte ansteigen lassen, wurde die Reaktionsmischung mit NH4Cl-Lösung gelöscht. Dreimalige
Extraktion mit Ether, Eindampfen des getrockneten Extraktes und
Reinigung des Rückstandes
auf einer Silicagelsäule
(5% EtOAC/Hexan) ergab 322 mg Alkohol C (71 % Ausbeute). [α]D +32,9° (c
3,0, CHCl3); IR (NaCl) νmax 3306,
2968, 1455, 1379, 1029, 975 cm-1. 1H-NMR (CDCl3) δ 5,61 (6-H;
dq, 15,3/6,3), 5,38 (5-H; dd, 15,3/7,7), 4,13 (3-H; bs), 2,45 (1-H; d,
1,5), 2,38 (4-H; m), 2,20 (OH; bd, 3,3), 1,68 (7-H; d, 6,2), 1,09
(4-CH3; d, 6,8). 13C-NMR
(CDCl3) δ 131,5
(5), 127,9 (6), 83,5 (2), 73,6 (1), 66,2 (3), 43,4 (4), 18,1 (7),
15,7 (4-Me).
-
(3S, 4R)-3-tert-Butyldimethylsilyloxy-4-methypt-5E-enal
(D)
-
Zu
einer gerührten
Lösung
von Alkohol C (248 mg, 2 mmol) und Imidazol (340 mg, 5 mmol) in
3 ml trockenem DMF wurde tert-Butyldimethylsilylchlorid (452 mg,
3 mmol) zugegeben. Nach Rühren
der Mischung über
Nacht wurden 10 ml 10% NaOH zugegeben, um das überschüssige tert-Butyldimethylsilylchlorid
zu zerstören.
Das Produkt wurde in Ether hinein extrahiert und der Extrakt nacheinander
mit Wasser, 0,5 N HCl und Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft.
Reinigung des Rückstandes
durch Chromatographie auf Silicagel mit Hexan ergab 457 mg (3R,4R)-3-tert-Butyldimethylsilyloxy-4-methylhept-5-(E)-en-1-in (96% Ausbeute). 1H-NMR (CDCl3) δ 5,50 (6-H;
dq, 15,3/6,1), 5,38 (5-H; dd, 15,3/7,5), 4,16 (3-H; dd, 5,7/1,7),
2,37 (1-H; d, 1,7), 2,35 (4-H; m), 1,68 (7-H; d, 6,1), 1,07 (4-Me;
d, 6,8), 0,90 (CMe3; s), 0,12 (SiMe; s),
0,09 (SiMe; s).
-
Unter
Verwendung desselben Verfahrens wurde das entsprechende TBDPS-Derivat, (3R,4R)-3-tert-Butyldiphenylsilyloxy-4-methylhept-5(E)-en-1-in,
in 92% Ausbeute gebildet. [α]D +32,9° (c
3,0, CHCl3). 1H-NMR
(CDCl3) δ 7,72/7,38
(2Ph-H5), 5,32 (6-H; m), 5,25 (5-H; dd,
16,2/7,3), 4,29 (3-H; dd, 5,2/2,0), 2,38 (4-H; m), 2,33 (1-H; d,
2,0), 1,64 (7-H; d, 5,3), 1,11 (4-Me; d, 6,9), 1,06 (CMe3), 13C-NMR (CDCl3) δ 136,1/135,9/133,6/129,7/129,6/127,5/127,3
(Ph), 132,4 (5), 126,1 (6), 83,3 (2), 73,5 (1), 68,0 (3), 43,6 (4),
26,9 (CMe3), 19,4(CMe3),
18,0 (7), 14,7 (4-Me).
-
2-Methylbuten
(1,15 ml 2M Lösung
in THF, 2,3 mmol) wurde zu 1,1 ml BH3; THF-Lösung (1M,
1,1 mmol) bei -25°C
zugegeben und die Mischung wurde in einem Eisbad für 2 Stunden
gerührt.
Die Temperatur wurde auf -50°C
abgekühlt
und eine Lösung
des TBS-Derivats (238 mg, 1 mmol) in 1 ml THF wurde auf einmal zugegeben.
Das Kühlbad
wurde entfernt, und man ließ die
Reaktionsmischung auf Raumtemperatur erwärmen und für 1 Stunde verbleiben. Dann
wurden 2,2 M KH2PO4/K2HPO4-Lösung (4,8
ml) und 30% H2O2 (0,8
ml) bei 0°C
zugegeben. Eine Stunde später
wurde das THF verdampft und der Rückstand wurde in Ether hinein
extrahiert. Der getrocknete Etherextrakt wurde eingedampft und der
Rückstand
auf Silicagel (1% EtOAc/Hexan) chromatographiert, um 194 mg Aldehyd
D zu ergeben (76% Ausbeute). 1H-NMR (CDCl3) δ 9,78
(1-H; t, 2,3), 5,46 (6-H; dq, 15,3/6,1), 5,34 (5-H; dd, 15,3/7,5),
4,13(3-H; m), 2,47 (2-H; m), 2,31 (4-H; m), 1,66 (7-H; br d, 6,1),
0,99 (4-Me; d, 6,8), 0,87 (CMe3; s), 0,07
(SiMe; s), 0.04 (SiMe; s).
-
Das
tert-Butyldiphenylsilylether(TBDPS)-Derivat des Aldehyds wurde in
83% Ausbeute gebildet. 1H-NMR (CDCl3) δ 9,52
(1-H; t, 2,4), 7,69/7,40 (2Ph-H5), 5,28
(6-H; m), 5,22 (5-H; dd; 16,2/6,2), 4,19 (3-H; m), 2,42 (2-H; m),
2,29 (4-H; m), 1,60 (7-H; d, 5,4), 1,07 (CMe3),
1,02 (4-Me; d, 6,9). 13C-NMR (CDCl3) δ 202,0
(1), 136,1/133,6/133,3/130,2/129,7/127,7/ 127,6 (Ph), 132,3 (5),
126,2 (6), 72,8 (3), 47,6 (2), 42,2 (4), 27,1 (CMe3), 19,6
(CMe3), 18,3 (7), 14,9 (4-Me).
-
Methyl-(5S,6R)-5-tert-butyldimethylsilyloxy-3-methyl-7-oxonona-2E,7E-dienoat
(E)
-
Zu
einer gerührten
Lösung
von Aldehyd D (0,74 g, 2,9 mmol) und Trimethylphosphonoacetat (632
mg, 3,5 mmol) in 5 ml THF, abgekühlt
auf -78°C,
wurde Tetramethylguanidin (435 μl,
3,5 mmol) zugegeben. Nach 30 Minuten wurde das Kühlbad entfernt und die Mischung
wurde für
weitere 4 Stunden gerührt.
Die Mischung wurde mit 1 N HCl neutralisiert und das Produkt wurde
in Ether hinein extrahiert. Eindampfen des getrockneten Etherextraktes
ließ einen
Rückstand
zurück,
der auf Silicagel (5% EtOAc/Hexan) chromatographiert wurde, um 0,814
g von E (90% Ausbeute) zu ergeben. 1H-NMR
(CDCl3) δ 6,93
(3-H; dt, 15,6/7,8), 5,62 (2-H; dd, 15,6/1,2), 5,37 (8-H, m), 5,37
(7-H, m), 3,71 (OCH3, s), 3,61 (5-H, m),
2,29 (4-H2, m), 2,22 (6-H, m), 1,66 (9-H3; br d, 6,1), 0,99 (6-Me; d, 6,8), 0,88
(CMe3; s), 0,03 (SiMe; s), 0,01 (SiMe; s).
-
Das
tert-Butyldiphenylsilylether(TBDPS)-Derivat des Aldehyds wurde in
90% Ausbeute gebildet. 1H-NMR (CDCl3) δ 7,68/7,38
(2Ph-H5), 6,75 (3-H; dt, 15,6/7,4), 5,62
(2-H; d, 15,6), 5,34 (8-H, m), 5,29 (7-H, m), 3,70 (5-H, m), 3,68
(OCH3, s), 2,28 (4-H2,
m), 2,20 (6-H, m), 1,62 (9-H3; d, 5,3),
1,08 (CMe3), 0,99 (6-Me; d, 6,9). 13C-NMR (CDCl3) δ 166,7 (1),
146,4 (3), 136,0/134,2/133,8/129,62/129,56/127,5/127,4 (Ph), 132,5
(7), 125,8 (8), 122,6 (2), 76,2 (5), 51,3 (OCH3),
41,7 (6), 36,8 (4), 27,0 (CMe3, 19,4 (CMe3), 18,1 (9), 14,7 (6-Me).
-
Methyl-(5S, 6R)-5-tert-butyldimethylsilyloxy-6-methyl-7-oxohept-2(E)-enoat
(F)
-
Ozon
wurde durch eine Lösung
von Methylester E (328 mg, 1,0 mmol) und 97 μl Pyridin in 15 ml CH2Cl2 bei -78°C hindurchgeleitet
und das Fortschreiten der Ozonolyse wurde durch TLC-Analyse überwacht. Nachdem
der Methylester verbraucht worden war, wurden etwa 500 mg Zinkstaub
und 1 ml Eisessig zugegeben. Die Temperatur wurde langsam auf 25°C angehoben.
Die Mischung wurde filtriert und das Filtrat wurde nacheinander
mit gesättigter
CuSO4- und NaHCO3-Lösung gewaschen.
Nach Verdampfen des Lösungsmittels wurde
das rohe Aldehyd F (249 mg, 83%) im nächsten Schritt ohne weitere
Reinigung verwendet. 1H- NMR (CDCl3) δ 9,96 (7-H;
t, 2,3), 6,96 (3-H; dt, 15,7/7,6), 5,90 (2-H; dd, 15,7/0,7), 4,05
(5-H; m), 3,74 (OMe;
s), 2,51 (6-H; m), 2,45 (4-H2; m), 1,09
(6-Me; d, 6,9), 0,88 (CMe3; s), 0,04 (SiMe;
s), 0,03 (SiMe; s).
-
Methyl-(5S, 6R)-5-tert-butyldimethylsilyoxy-6-methyl-8-phenylocta-2E,7E-dienoat
(G)
-
Zu
einer gerührten
Lösung
von Aldehyd F (25,0 mg, 0,08 mmol) in 1,5 ml THF bei -78°C wurden
0,80 ml einer kalten (-78°C)
Mischung aus Benzotriphenylphosphoniumchlorid (268 mg, 0,69 mmol,
in 6,9 ml THF) und n-Butyllithium (280 μl, 2,5 M in Hexan) zugegeben.
Nach 15 min wurde das kalte Bad entfernt und Rühren wurde für 2 h fortgesetzt.
Die Reaktion wurde mit gesättigter
Aluminiumchloridlösung
gelöscht
und das THF wurde verdampft. Das Konzentrat wurde zweimal mit Hexan
extrahiert und der kombinierte Extrakt wurde mit Salzlösung gewaschen,
getrocknet und eingedampft. Das restliche Öl, eine 5:1-Mischung des E- und Z-Isomers, wurde
in 1,5 ml Benzol, das Thiophenol (0,02 M) und 1,1'-Azobis(cyclohexancarbonitril) (VAZO,
0,006 M) enthielt, gelöst
und die Mischung wurde für
5 h unter Rückfluß gekocht.
Nach Abkühlen
auf RT wurde Hexan (15 ml) zugegeben und die organische Lösung wurde
nacheinander mit 10% NaOH und Salzlösung gewaschen, getrocknet
(MgSO4) und eingedampft. Chromatographie
des Rückstandes
auf Silicagel (2% EtOAc/Hexan) führte
zu 24 mg (80%) von G. [α]D +68,2° (c
1,5, CHCl3); EIMS m/z 374 (<1%; M+),
359 (1; M+-CH3),
317 (10; M+-Bu), 275 (10), 243, (73), 143
(20), 115 (10), 97 (64), 89 (31), 73 (100); HREIMS m/z 374,2232 (C22H34O3Si, Δ + 4,5 mmu),
359,2031 (C2H31O3Si, Δ +
1,1 mmu), 317,1579 (C18H25O3Si, Δ -0,6
mmu); UV (MeOH) λmax (ε)
206 (33500), 252 (20100) nm; IR νmax 2952, 2855, 1725, 1657, 1435, 1257, 1168,
1097, 970, 836, 775 cm-1; 1H-NMR δ 7,2-7,4
(Ph-H5; m), 6,96 (3-H; ddd, 15,6/7,8/7,5),
6,37 (8-H; d, 15,9), 6,16 (7-H; dd, 15,9/8,1), 5,84 (2-H; d, 15,6),
3,75 (5-H; ddd, 10,2/6,0/4,2), 3,72 (OMe; s), 2,44 (6-H; m), 2,36
(4-H2; m), 1,10 (6-Me; d, 6,9), 0,91 (Si-CMe3; s), 0,06 (Si-Me; s), 0,05 (Si-Me; s); 13C-NMR δ 166,8
(1), 146,4 (3), 137,6 (Ph 1'),
131,9 (8), 130,4 (7), 128,5 (Ph 3'/5'),
127,0 (Ph 4'), 126,0
(Ph 2'/6'), 122,9 (2), 75,0
(5), 51,4 (OMe), 42,8 (6), 37,6 (4), 25,9 (Si-CMe3);
18,1 (Si-CMe3), 16,2 (6-Me), -4,4 (Si-Me),
-4,5 (Si-Me). Berechnet für
C22H34O3Si: C,
70,52; H, 9,17. Gefunden: C, 70,72; H, 9,42.
-
(5S,6R)-5-tert-Butyldimethylsilyloxy-6-methyl-8-phenylocta-2E,7E-diensäure (H)
-
Zu
einer Lösung
von Ester G (159 mg, 0,43 mmol) in 7 ml Aceton wurden 5 ml 1 N wäßriges LiOH zugegeben.
Die Mischung wurde bei 25°C
für 3 h
gerührt,
mit 20 ml Et2O verdünnt und auf ≈ pH 4 mit
1 N HCl angesäuert.
Die organische Schicht wurde abgetrennt und mit 20 ml-Portionen Salzlösung und
Wasser gewaschen, getrocknet (MgSO4) und
eingedampft. Chromatographie des restlichen Öls auf Silicagel mit 40% EtOAc in
Hexan, das 0,5% AcOH enthielt, führte
zu reiner Säure
H als einem blaßgelben
mobilen Öl
(145 mg, 95% Ausbeute): [α]D +87,0° (c
1,4, CHCl3); EIMS m/z; 343 (1; M+-OH), 303 (5), 275 (9), 257 (4), 229 (62),
213 (16), 171 (22), 143 (37), 131 (16), 115 (23), 97 (100), 91 (44);
HREIMS m/z 343,2107 (C21H31O2Si, Δ -1,3mmu), 229,1220
(C15H17O2, Δ +0,9mmu);
UV λmax (ε)
206 (24500), 252 (15600) nm; IR νmax 3300-2800 (br), 2956, 2856, 1697, 1651,
1419, 1256, 1097, 836, 693 cm -1; 1H-NMR δ 10,4
(CO2H; bs, W1/2 ≈ 100), 7,2-7,4
(Ph-H5; m), 7,09 (3-H; ddd, 15,6/7,6/7,6),
6,39 (8-H; d, 15,9), 6,16 (7-H; dd, 15,9/8,1), 5,85 (2-H; d, 15,6),
3,78 (5-H; ddd, 6,0/6,0/4,2), 2,46 (6-H; m), 2,40 (4-H2;
m), 1,12 (6-Me; d, 6,9), 0,92 (Si-CMe3;
s), 0,07 (SiMe2; s); 13C-NMR δ 171,6 (1),
149,1 (3), 137,5 (Ph 1'),
131,8 (8), 130,5 (7), 128,5 (Ph 3'/5'),
127,1 (Ph 4'), 126,1
(Ph 2'/6'), 122,7 (2), 74,9
(5), 42,9 (6), 37,6 (4), 25,8 (Si-CMe3),
18,1 (Si-CMe3), 16,1 (6-Me), -4,4 (Si-Me),
-4,5 (Si-Me).
-
2,2,2-Trichlorethylester
von 3-(3-Chlor-4-methoxyphenyl)-D-alanin (I)
-
Eine
Probe des D-Chlortyrosin-BOC-Derivats (160 mg, 0,35 mmol) wurde
in 3 ml reiner Trifluoressigsäure
gelöst
und bei Raumtemperatur für
1 h stehengelassen. Entfernen des überschüssigen Reagens unter verringertem
Druck ergab das gewünschte
Amin I als das Trifluoracetatsalz (165 mg, 100% Ausbeute), [α]D +1,7° (c
5,2, CHCl3): IR νmax 3400-2500
(br), 1760, 1680, 1500, 1200, 1130, 1070, 805, 710 cm-1; 1H-NMR δ 8,07
(NH2; br m, W1/2 45),
7,27 (5-H; s), 7,12 (9-H; d, 8,1), 6,88 (8-H; d, 8,1), 4,86/4,67
(CH2CCl3; AB q,
-12,0), 4,41 (2-H; bs, W1/2 ≈ 20), 3,86
(OMe; s), 3,33 (3-H; dd, -14,4/3,6), 3,22 (3-H'; dd; -14,4/6,6); 13C-NMR δ 167,6 (1),
155,0 (7), 130,9 (5), 128,8 (9), 125,4 (4), 123,1 (6), 112,7 (8),
93,4 (CCl3), 75,3 (CH2CCl3), 56,1 (OMe), 54,2 (2), 34,9 (3).
-
Verbindung
J
-
Zu
einer gerührten
Lösung
von H (25 mg, 0,07 mmol) in 3 ml wasserfreiem DMF unter Argon wurden nacheinander
Pentafluordiphenylphosphinat (FDPP, 32 mg, 0,08 mmol), Trifluoracetatsalz
I (35 mg, 0,07 mmol) und Diisopropylethylamin (DIEA, 27 mg, ≈ 36 μl, 0,21 mmol, ≈ 3 Äquiv.) zugegeben.
Rühren
wurde bei 25°C
für 1 h
fortgesetzt und dann wurde die Reaktionsmischung mit 20 ml Et2O extrahiert. Der Etherextrakt wurde mit
10 ml 1 N HCl gewaschen, gefolgt von 10 ml gesättigter NaHCO3,
20 ml Salzlösung
und 20 ml Wasser, getrocknet (MgSO4) und
eingedampft. Das restliche blaßgelbe Öl wurde
Chromatographie auf Silicagel (15% EtOAc in Hexan) unterworfen,
um J als ein farbloses Öl
zu ergeben (32 mg, 65% Ausbeute): [α]D +11,8° (c 1,2,
CHCl3); EIMS m/z; 644/646/648/650 (7/8/6/3;
M+-Bu), 570/572/574 (46/100/21), 536/538
(18/15), 394/396 (67/29), 275 (20), 155/157 (29/9); HREIMS m/z 644,0981
(C29H34Cl4NO5Si, Δ -2,13mmu);
UV λmax (ε) 204
(54900), 230 (23200), 248 (19200), 284 (3500) nm; IR νmax 3290,
2980, 2850, 1760, 1680, 1640, 1505, 1380, 1270, 1169, 990, 720 cm-1; 1H-NMR Einheit
A δ 7,2-7,4
(Ph-H5; m), 6,87 (3-H; ddd, 15,0/7,8/7,5),
6,37 (8-H; d, 16,2), 6,18 (7-H; dd, 16,2/8,1), 5,82 (2-H; d, 15,0),
3,75 (5-H; ddd, 9,9/6,0/4,8), 2,46 (6-H; m), 2,36 (4-H2;
m), 1,11 (6-Me; d, 6,9), 0,91 (SiCMe3; s),
0,07 (SiMe; s), 0,06 (SiMe; s); Einheit B δ 7,19 (5-H; d, 2,1), 7,04 (9-H;
dd, 8,4/2,1), 6,85 (8-H; d, 8,4), 5,85 (NH; d, 7,8), 5,08 (2-H;
ddd, 7,8/6,0/5,7), 4,81/4,74 (CH2CCl3; AB q, -11,7), 3,87 (OMe; s), 3,22 (3-H;
dd, -14,1/5,7), 3,12 (3-H; dd, -14,1/6,0). 13C-NMR
Einheit A δ 165,1
(1), 143,0 (3), 137,6 (9), 132,0 (8), 130,4 (7), 128,5 (11/13),
127,0 (12), 126,0 (10/14), 124,7 (2), 75,0 (5), 42,6 (6), 37,6 (4),
25,9 (Si-CMe3), 18,1 (Si-CMe3), 16,5
(6-Me), -4,3 (Si-Me), -4,6 (Si-Me); Einheit B δ 170,1 (1), 154,3 (7), 131,1
(5), 128,5 (4/9), 122,6 (6), 112,2 (8), 94,2 (CCl3),
74,8 (CH2CCl3),
56,1 (OMe), 53,0 (2), 36,5 (3).
-
(1'R,5S,6R)-N-1'-(Carbo-2'',
2'', 2''-trichlorethoxy)-2'-(3-chlor-4-methoxyphenyl)ethyl-5-tert-butyldimethylsilyloxy-6-methyl-8-phenyl-octa-2E,7E-dienamid
(K)
-
Zu
einer Lösung
von J (50 mg, 0,07 mmol) in 4 ml MeCN wurden 400 μl 50% wäßrige HF
zugegeben und die Mischung bei 1h bei 25°C gerührt. Extraktion in 30 ml Et2O hinein, gefolgt von Waschen des Etherextraktes
mit 30 ml-Portionen gesättigter
NaHCO3, Salzlösung und Wasser, Trocknen (MgSO4) und Eindampfen, ergab Alkohol K als einen
farblosen Schaum (40 mg, 95% Ausbeute): [α]D -6,1° (c 1,3,
CHCl3); EIMS m/z (rel. Intensität) 587/589/591/593
(M+, <1%), 552/554/556
(1/2/0,5), 456/458/460/462 (1/2/1/0,2), 342/344/346 (7/8/4), 212/214
(15/5), 195/197 (6/2), 155/157 (99/34), 131 (100), 91 (77); HREIMS
m/z 587.0721 (C27H29 35Cl4NO5, Δ + 7,8 mmu);
UV λmax 204 (56500), 230 (22100), 248 (18100),
284 (3600) nm; IR νmax 3400, 3300, 2980, 1780, 1680, 1640, 1505,
1270, 1180, 1090, 1000, 770 cm-1. 1H-NMR Einheit A δ 7,2-7,4 (Ph-H5; m),
6,92 (3-H; ddd, 15,3/7,8/7,5), 6,46 (8-H; d, 15,9), 6,14 (7-H; dd,
15,9/8,4), 5,90 (2-H; d, 15,3), 3,65 (5-H; ddd 7,8/5,6/4,0), 2,39
(6-H/4-H2; bm), 1,78 (OH; bs, W1/2 ≈ 40 Hz), 1,14
(6-Me; d, 6,9); Einheit B δ 7,18
(5-H; d, 1,8), 7,03 (9-H; dd, 8,4/1,8), 6,84 (8-H; d, 8,4), 5,97
(NH; d, 7,8), 5,06 (2-H; ddd, 7,8/6,0/5,7), 4,79/4,72 (CH2CCl3; AB q, -12,0),
3,86 (OMe; s), 3,20 (3-H; dd, -14,1/5,7), 3,10 (3-H'; dd, -14,1/6,0). 13C-NMR Einheit A δ 165,3 (1), 142,6 (3), 137,0
(9), 131,7 (8), 131,0 (7), 128,5 (11/13), 127,3 (12), 126,1 (10/14),
125,0 (2), 73,8 (5), 43,2 (6), 37,2 (4), 16,8 (6-Me); Einheit B δ 170,2 (1), 154,2 (78), 131,0
(5), 128,4 (9), 128,3 (4), 122,5 (6), 112,2 (8), 94,2 (CCl3), 74,7 (CH2CCl3), 56,1 (OMe), 53,0 (2), 36,5 (3).
-
3-(tert-Butoxycarbonyl)amino-2
2-dimethylpropansäure
(M)
-
Zu
einer Lösung
von 3-Amino-2,2-dimethylpropan-1-ol (L) (3,0 g, 29 mmol) in 51 ml
einer 10% Lösung von
Triethylamin in MeOH wurde Di-tert-butyldicarbonat (6,7 g, 31 mmol)
zugegeben und die Mischung wurde bei 25°C für 1 h gerührt. Nach Abziehen des Lösungsmittels
wurde der Rückstand
in CH2Cl2 (30 ml)
gelöst
und die Lösung
wurde zweimal mit 1 M KHSO4 (pH 2) und einmal
mit gesättigter
NaCl-Lösung
gewaschen und getrocknet (MgSO4). Abziehen
des Lösungsmittels
im Vakuum lieferte 5,8 g (93% Ausbeute) 3-(tert-Butoxycarbonyl)amino-2,2-dimethylpropan-1-ol
als einen weißen
Feststoff, der ohne weitere Reinigung direkt für den nächsten Schritt verwendet wurde
(>95% rein nach NMR-Analyse), Schmp.
70,5-71,5°C
; IR νmax 3350, 1685, 1456 cm-1; 1H-NMR δ 4,87
(NH; br s), 3,72 (OH; br s); 3,19 (1-H2;
d, 5,1), 2,95 (3-H2; d, 6,0), 1,44 (CMe3; s), 0,85 (2-Me2;
s); 13C-NMR
(CDCl3) δ 157,6
(BOC CO), 79,7 (CMe3), 68,1 (1), 47,1 (3),
36,7 (2), 28,3 (CMe3), 22,4 (2-Me2).
-
Zu
einer Lösung
von Alkohol 3-(tert-Butoxycarbonyl)amino-2,2-dimethylpropan-1-ol
(5,3 g, 25,9 mmol) und Natriumperiodat (16,6 g, 77,7 mmol) in Tetrachlorkohlenstoff
(52 ml), Acetonitril (52 ml) und Wasser (78 ml) wurde Rutheniumtrichlorid-Hydrat
(122 mg) zugegeben, und die Mischung wurde bei 25°C für 1 h gerührt. Die
Mischung wurde durch Celite filtriert und eine gesättigte Lösung von
Kaliumcarbonat in Wasser (50 ml) wurde zugegeben. Die Wasserschicht
wurde abgetrennt, mit Ether (20 ml) gewaschen, mit HCl bei 0°C auf pH 2
angesäuert
und mit CH2Cl2 (30
ml × 3)
extrahiert. Die vereinigten Extrakte wurden mit gesättigter
NaCl-Lösung
gewaschen und getrocknet (MgSO4). Abziehen
des Lösungsmittels
im Vakuum lieferte einen Rückstand, der
zunächst
einer Umkehrphasenflashchromatographie auf einem C18-Silica
(ODS 12Å,
50 bis 90% MeOH) unterworfen und dann aus Ether kristallisiert wurde,
um 3,7 g (66% Ausbeute) M als einen weißen Feststoff zu ergeben, Schmp.
106-108°C;
EIMS m/z (rel. Intensität)
217 (0,1), 161 (11), 98 (25), 88 (71), 57 (100); HREIMS m/z 217,1292
(C10H19NO4, Δ +2,2
mmu); IR νmax 3450-2500, 1710, 1694, 1510 cm-1; 1H-NMR des Hauptkonformers Δ 5,03 (NH;
br s); 3,26 (3-H2; m), 1,45 (CMe3; s), 1,24 (2-Me2;
s); 13C-NMR (CDCl3) δ 183,2 (1),
156,3 (BOC CO), 79,6 (CMe3), 49,5/47,9 (2/3),
28,4 (CMe3), 22,9 (2-Me2).
-
Allyl-(2S)-2-hydroxy-4-methylpentanoat
(N)
-
Zu
einer Lösung
von 2,66 g L-Leucinsäure
(20 mmol) und 1,74 g Natriumbicarbonat (20 mmol) in 30 ml Wasser
bei 0°C
wurden 30 ml einer CH2Cl2-Lösung von
6,44 g Tetrabutylammoniumchlorid (20 mmol) und 1,74 ml Allylbromid
(20 mmol) zugegeben. Nach kräftigem
Rühren
der Mischung für
24 h wurde das CH2Cl2 verdampft.
Etwa 50 ml Wasser wurden zugegeben und die wäßrige Schicht wurde viermal
mit Et2O extrahiert. Die Etherlösung wurde über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und dann eingedampft. Der Rückstand wurde
durch eine kurze Si-Säule
gegeben, um 3,21 g Allylester N (93% Ausbeute) als ein farbloses Öl zu ergeben:
[α]D -8,4° (c
1,1, CHCl3); IR νmax 3464,
2957, 1732, 1203, 1140, 1087 cm-1; 1H-NMR δ 5,92
(Allyl 2-H; m), 5,34 (Allyl 3-Hz; dd, 17,4/1,1),
5,28 (Allyl 3-Hz; dd, 10,5/1,1), 4,67 (Allyl
1-H2; d, 5,7), 4,23 (2-H; br s), 2,64 (OH;
br s), 1,89 (4-H; m), 1,57 (3-H2; m), 0,96
(5-H3; d, 6,5), 0,95 (4-Me; d, 6,7); 13C-NMR δ 175,3
(1), 131,4 (Allyl C-2),
118,6 (3), 68,9 (2), 65,7 (Allyl C-1), 43,2 (3), 24,1 (4), 23,0
(5), 21,3 (4-Me).
-
Allyl-(2S)-2-[3'(tert-butoxycarbonyl)amino-2',2'-dimethylpropanoyloxy]-4-methylpentanoat
(O)
-
Zu
einer Lösung
von 0,8 g M (3,7 mmol), 0,76 g N (4,4 mmol) und 92 mg DMAP in 10
ml trockenem CH2Cl2 bei
0°C wurden
0,84 g DCC (4,1 mmol) in CH2Cl2 zugegeben.
Die Mischung wurde bei 25°C
für 3 h gerührt und
filtriert. Das Filtrat wurde mit gesättigtem wäßrigen Natriumbicarbonat gewaschen,
getrocknet (Na2SO4)
und im Vakuum eingedampft. Flashchromatographie (Silicagel, 5% EtOAc/Hexan)
lieferte 1,0 g (92% Ausbeute) reines O als ein farbloses Öl: Rf 0,68 (17:83 EtOAc/Hexan), [α]D -29,4° (c
18,1, CHCl3); EIMS m/z (rel. Intensität) 371 (2,
M+), 242 (13), 184 (12), 126 (20), 84 (100);
HREIMS m/z 371,2317 (C19H33NO6, Δ -0,9mmu);
IR (rein) νmax 3385, 2963, 1731, 1720, 1513 cm-1; 1H-NMR (300 MHz,
CDCl3) Einheit C δ 5,39 (NH; verstecktes br s),
3,33 (3-H; dd, -13,5/7,4), 3,27 (3-H'; dd, -13,5/5,9), 2,78 (2-H, m), 1,44
(CMe3; s), 1,23 (2-Me; s), 1,22 (2-Me; s);
Einheit D δ 5,91
(Allyl 2-H; ddt, 16,6/10,3/6,0 Hz), 5,34 (Allyl 3-Hz;
bd, 16,6), 5,27 (Allyl 3-HE; bd, 10,3),
5,08 (2-H; dd, 9,6/3,6), 4,65 (Allyl 1-H2;
m), 1,6-1,9 (3-H2/4-H; m), 0,94 (5-H3; d, 6,3), 0,94 (4-Me; d, 7,3). 13C-NMR Einheit C δ 176,5 (1), 156,3 (BOC CO),
79,0 (CMe3), 48,6 (3), 44,0 (2), 28,4 (CMe3), 22,2/23,0 (2-Me2);
Einheit D δ 170,6
(1), 131,4 (Allyl C-2), 119,1 (Allyl C-3), 70,9 (2), 66,0 (Allyl C-1), 39,5
(3), 24,8 (4), 23,0 (5), 21,5 (4-Me).
-
(2S)-2-[3'-(tert-Butoxycarbonyl)amino-2',2'-dimethylpropanoyloxy]-4-methylpentansäure
-
Zu
10 ml einer Lösung
von 180 mg (0,49 mmol) O und 60 mg (0,05 mmol) Tetrakis(triphenylphosphin)palladium
in trockenem THF (unter Argon-Atmosphäre) wurden langsam 470 μl(5,4 mmol)
trockenes Morpholin über
10 min zugegeben. Nach Rühren
für 50
min wurden 40 ml Ether zugegeben und die Lösung wurde mit 1 N HCl (40
ml) gewaschen und dann mit gesättigtem
Natriumbicarbonat (2 × 30
ml) extrahiert. Der wäßrige Extrakt
wurde mit Wasser (2 × 30
ml) gewaschen, getrocknet (MgSO4) und im
Vakuum eingedampft, um P als ein farbloses mobiles Öl zu ergeben
(152 mg, 95%): [α]D -22,2° (c
2,2, CHCl3); EIMS m/z (rel. Intensität) 331 (1,
M+), 275 (1), 258 (4), 231 (9), 202 (36),
174 (13), 144 (31), 126 (16), 114 (14), 98 (54), 88 (50), 84 (100), HREIMS
m/z 331,2004 (C16H29NO6, Δ – 1,0mmu). 1H-NMR (CDCl3) Einheit
C δ 5,41
(NH; dd, 5,7/5,4), 3,30 (3-H2; m), 2,68
(2-H; m), 1,43 (CMe3; br s), 1,22 (2-Me;
s), 1,21 (2-Me; s); Einheit D δ 6,47
(1-OH; br s, W1/2 ≈ 35), 5,09 (2-H; dd, 9,3/2,7),
1,7-1,9 (3-H2/4-H; m), 0,97 (5-H3; d, 6,0), 0,94 (4-Me; d, 6,0). 13C-NMR (CDCl3) Einheit
C δ 176,5
(1), 156,5 (BOC CO), 79,3 (CMe3), 48,6 (3),
44,0 (2), 28,3 (CMe3), 23,0 (2-Me), 22,2
(2-Me); Einheit D δ 175,4
(1), 70,6 (2), 39,5 (3), 24,8 (4), 23,0 (5), 21,4 (4-Me).
-
Verbindung
Q
-
Zu
einer Lösung
von Alkohol K (80 mg, 0,14 mmol), Säure P (68 mg, 0,21 mmol) und
DMAP (4 mg) in trockenem CH2Cl2 (4
ml), gerührt
bei 0°C
unter einer Argon-Atmosphäre,
wurde DCC (44 mg, 0,21 mmol) in trockenem CH2Cl2 (1 ml) zugegeben. Die Mischung wurde bei
0°C für 30 min
gerührt,
wobei sich während
dieser Zeit ein weißer
Niederschlag entwickelte, und dann auf Raumtemperatur erwärmen gelassen
und für
weitere 4 Stunden gerührt.
Der Niederschlag wurde abfiltriert und das Filtrat mit Et2O (40 ml) verdünnt und nacheinander mit verdünnter HCl
(1 M, 40 ml), gesättigter
NaHCO3 (40 ml) und Salzlösung (40 ml) gewaschen. Die ätherische
Schicht wurde getrocknet (MgSO4) und im
Vakuum eingedampft, um einen wachsartigen Feststoff zu ergeben.
Chromatographie (Silica, EtOAc:Hexan, 1:3) führte zu reinem Q als einem
farblosen, viskosen Öl (103
mg, 84%): [α]D -3,1° (c
2,9, CHCl3); EIMS m/z 800/802/804/806 (<1, M+-C5H8O2),
415/417/419/421 (5/3/3/2), 342/344/346 (7/9/4), 286/288/290 (2/6/2),
207 (34), 178 (2), 155/157 (66/24), 131 (36), 91 (70), 70 (100);
HREIMS m/z 800,2179 (C38H48N2O8 35Cl4, Δ -1,4mmu);
UV (MeOH) λmax (ε)
204 (51200), 230 (18500), 248 (17200), 282 (2200) nm; IR (NaCl) νmax 3376,
2965, 1755, 1728, 1712, 1678, 1504, 1258, 1150, 1067, 732 cm-1. 1H-NMR (CDCl3) δ Einheit
A: 7,28-7,33 (10-H/14-H/11-H/13-H; m), 7,22 (12-H; m), 6,78 (3-H;
ddd, 15,8/6,4/6,3), 6,40 (8-H;
d, 15,8), 6,01 (7-H; dd, 15,8/8,7), 5,88 (2-H; d, 15,8), 5,06 (5-H;
bm, W1/2 ≈ 20Hz), 4,79/4,70
(CH2CCl3, AB q,
-11,7), 3,85 (OCH3; s), 3,20 (3-Hb; dd, -14,1/5,8), 3,07 (3-Ha;
dd, -14,1/6,7); Einheit C 5,38 (NH; bt, 6,5), 3,27 (3-H2;
d, 6,5), 1,20 (2-CH3; s), 1,15 (2-CH3; s); Einheit D 4,92 (2-H; dd, 10,0/3,8),
1,72 (4-H; bm, W1/2 ≈ 20 Hz), 1,67 (3-Hb;
ddd, – 14,1/10,0/5,0),
1,56 (3-Ha; ddd, -14,1/9,1/3,8), 1,43 (CO2CMe3; s), 0,86 (4-CH3; d, 6,4), 0,82 (5-H3;
d, 6,4). 13C-NMR (CDCl3) δ Einheit
A 165,4 (1), 139,3 (3), 136,9 (9), 131,7 (8), 130,1 (7), 128,6 (11/13),
127,5 (12), 126,2 (10/14), 125,4 (2), 76,5 (5), 41,1 (6), 33,4 (4),
16,7 (6-Me); Einheit B
170,0 (1), 154,1 (7), 131,2 (5), 128,8 (4), 128,5 (9), 122,3 (6),
112,1 (8), 94,3 (CH2CCl3),
74,6 (CH2CCl3),
56,1 (7-OMe), 53,2 (2), 36,6 (3); Einheit C 176,9 (1), 156,4 (CO2CMe3), 79,1 (CO2CMe3), 48,7 (3),
44,0 (2), 22,8 (2-Me), 22,3 (2-Me'); Einheit D 170,7 (1), 71,4 (2), 39,5
(3), 28,4 (CO2CMe3),
24,8 (4), 23,0 (4-Me), 21,4 (5).
-
Aminosäure R
-
Zur
Aminosäure
Q (100 mg, 0,11 mmol) wurde aktivierter Zn-Staub (400 mg, Überschuß) und AcOH (4
ml) zugegeben. Die heterogene Mischung wurde für 45 min einer Beschallung
unterzogen, für
weitere 90 min bei Raumtemperatur gerührt und dann auf ein Kissen
aus Celite gegossen. Das organische Material wurde aus dem Celite-Kissen
mit CH2Cl2 ausgewaschen.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum abgezogen, was die Carbonsäure als einem farblosen amorphen
Feststoff zurückließ.
-
Ohne
Reinigung wurde die rohe Säure
in Trifluoressigsäure
(TFA, 5 ml) gelöst
und bei Raumtemperatur für
1 Stunde absetzen gelassen. Nach dieser Zeit wurde überschüssige TFA
im Vakuum abgezogen und der resultierende amorphe Feststoff wurde
dann einer chromatischen Reinigung unterzogen (Sep-Pak®, Silica, anfangs
CH2Cl2, dann 10%
MeOH/CH2Cl2), was
das Trifluoracetatammoniumsalz der gewünschten Verbindung lieferte.
Wiederholte Lyophilisierung einer wäßrigen Lösung des Salzes führte zur
freien Aminosäure
R als einem farblosen amorphen Feststoff (68 mg, 91% über zwei
Stufen): IR (NaCl) νmax 3300, 3200, 2965, 1693, 1606, 1504, 1441,
1259, 1201, 1146, 1066, 727 cm-1. 1H-NMR (CD3OD) δ Einheit
A: 7,33 (10-H/14-H; d, 7,4), 7,28 (11-H/13-/, t, 7,4), 7,18-7,23
(12-H; m), 6,69 (3-H; ddd, 15,6/7,7/7,0), 6,43 (8-H; d, 15,8), 6,04
(7-H; dd, 15,8/8,9), 6,00 (2-H; d, 15,6), 5,01 (5-H; ddd, 9,1/6,9/3,1),
2,64 (4-Hb; bm, W1/2 ≈ 30 Hz), 2,60
(6-H; bm, W1/2 ≈20 Hz), 2,49 (4-Ha;
ddd, 15,8/9,1/7,7), 1,13 (6-Me; d, 6,7); Einheit B 7,18-7,23 (5-H;
m), 7,11 (9-H; dd, 8,3/1,6), 6,92 (8-H; d, 8,3), 4,59 (2-H; bm,
W1/2 ≈ 20
Hz), 3,81 (OCH3; s), 3,14 (3-Hb;
dd, -13,7/4,3), 2,96 (3-Ha; m, W1/2 ≈ 20
Hz); Einheit C 2,96 (3-H2; bm, W1/2 ≈ 20
Hz), 1,31 (2-CH3; s); 1,25 (2-CH3';
s); Einheit D 4,90 (2-H; dd, 9,6/4,0), 1,66 (4-H; bm, W1/2 ≈ 25 Hz), 1,59
(3-H6; ddd, -14,4/9,6/4,8), 1,53 (3-Ha; ddd, -14,4/9,1/4,0), 0,81 (4-Me; d, 6,5),
0,74 (5-H3; d, 6,5). 13C-NMR
(CD3OD) δ Einheit
A 167,7 (1), 140,7 (3), 138,4 (9), 133,0 (8), 131,7 (7), 129,6 (11/13),
128,5 (12), 127,3 (10/14), 127,1 (2), 78,4 (5), 43,1 (6), 35,7 (4),
17,4 (6-Me); Einheit B 179,8 (1), 155,2 (7), 132,3 (4), 132,1 (5),
130,1 (9), 123,0 (6), 113,4 (8), 56,6 (7-OMe), 56,6 (2), 37,8 (3),
Einheit C 176,8 (1), 48,2 (3), 42,2 (2), 23,3 (2-Me), 23,3 (2-Me'); Einheit D 172,0
(1), 73,4 (2), 40,7 (3), 26,0 (4), 23,1 (4-Me), 21,8 (5).
-
Kryptophycin 51
-
Zu
einer gerührten
Lösung
von Aminosäure
T (75 mg, 0,11 mmol) in wasserfreiem DMF (20 ml) bei Raumtemperatur
unter Argon wurde Diisopropylethylamin (DIEA, 44 mg, 60 μl, 0,34 mmol, ≈ 3 Äquiv.) zugegeben,
gefolgt von Pentafluordiphenylphosphinat (FDPP, 55 mg, 0,14 mmol, ≈ 1,3 Äquiv.) in
DMF (2 ml). Die Mischung wurde für
12 Stunden gerührt,
Et2O (40 ml) wurde zugegeben und die Etherschicht
wurde nacheinander mit HCl (1M, 40 ml), Salzlösung (40 ml) und H2O
(40 ml) gewaschen, getrocknet (MgSO4) und
unter verringertem Druck eingedampft. Der zurückbleibende wachsartige Feststoff
wurde durch Umkehrphasenchromatographie (ODS, 10 μ, 30 % H2O/MeCN, 3 ml min-1)
weiter gereinigt, um Kryptophycin 51 als einen farblosen amorphen
Feststoff zu ergeben (45 mg, 61%): [α]D +26,4° (c 0,25,
CHCl3); EIMS m/z 652/654 (M+,
3/1), 632/634 (3/2), 426/428 (51/15), 227 (64), 195/197 (64/22),
155/157 (71/15), 131 (59), 91 (100); HREIMS m/z 652,2936 (C36H45N2O7 35Cl, Δ -2,1 mmu);
UV (MeOH) λmax (ε)
204 (52000), 228 (20400), 250 (13400), 284 (2800) nm; IR (NaCl) νmax 3376,
3270, 2960, 1747, 1721, 1659, 1536, 1514, 1259, 1150, 1066, 1013,
980, 694 cm-1. 1H-NMR
(CDCl3) δ Einheit
A 7,32 (10-H/14-H; dd; 8,0/1,5), 7,29 (11-H/13-H; t, 8,0), 7,24
(12-H; bm, W1/2 ≈ 15 Hz), 6,77 (3-H, ddd, 15,2/10,8/4,3),
6,40 (8-H; d, 15,8), 6,01 (7-H; dd, 15,8/8,8), 5,76 (2-H; dd, 15,2/1,1), 5,04
(5-H; ddd, 11,1/6,4/1,9), 2,54 (4-Hb/6-H;
bm, W1/2 ≈ 15
Hz), 2,37 (4-Ha; ddd, -14,3/11,1/10,8),
1,13 (6-Me; d, 6,8); Einheit B 7,20 (5-H; d, 2,0), 7,05 (9-H; dd,
8,4/2,0), 6,84 (8-H; d, 8,4), 5,61 (NH; d, 7,8), 4,74 (2-H; ddd, 7,8/7,6/5,4);
3,87 (OMe; s), 3,11 (3-Hb; dd, -14,2/5,4),
3,06 (3-Ha; dd, -14,2/7,6); Einheit C 7,24
(NH; bm, W1/2 ≈ 15 Hz), 3,40 (3-Hb;
dd, -13,5/8,5), 3,12 (3-Ha; dd, -13,5/3,6),
1,22 (2-Me; s),
1,15 (2-Me', s);
Einheit D 4,85 (2-H; dd, 10,2/3,6), 1,66 (3-Hb;
ddd, -14,0/10,2/4,6), 1,61 (4-H; bm W1/2 ≈ 20,0 Hz),
1,33 (3-H; ddd, -14,0/9,0/3,6), 0,74 (4-Me; d, 6,6), 0,72 (5-H3; d, 6,6). 13C-NMR
(CDCl3) δ Einheit
A 165,1 (1), 142,2 (3), 136,7 (9), 131,7 (8), 130,1 (7), 128,6 (11/13),
127,5 (12), 126,1 (10/14), 124,6 (2), 77,0 (5), 42,2 (6), 36,5 (4),
17,3 (6-Me); Einheit B 170,3 (1), 154,1 (7), 130,9 (5), 129,5 (4),
128,3 (9), 122,5 (6), 112,3 (8), 56,1 (7-OMe), 54,2 (2), 35,3 (3); Einheit C
178,0 (1), 46,5 (3), 42,7 (2), 22,8 (2-Me), 22,6 (2-Me'); Einheit D 170,6
(1), 71,5 (2), 39,5 (3), 24,5 (4), 22,7 (4-Me), 21,2 (5).
-
Beispiel 3 Synthese von
Kryptophycin 52 und Kryptophycin 53
-
Zu
einer gerührten
Lösung
von Kryptophycin 51 (75 mg, 0,12 mmol) in wasserfreiem Dichlormethan (7,5
ml) bei 0°C
unter Argon wurde eine Lösung
von m-Chlorperbenzoesäure
(mCPBA, 50 mg, 0,23 mmol, ≈ 2 Äquiv., bezogen
auf 80% aktiven Sauerstoff) in Dichlormethan (1 ml) zugegeben. Nach
30 Minuten ließ man die
Reaktionsmischung auf Raumtemperatur erwärmen und rührte für weitere 12 Stunden. Das Lösungsmittel wurde
dann unter verringertem Druck abgezogen, um eine 1,8:1-Mischung
der Kryptophycine 52 bzw. 53 (nach NMR-Analyse) als einen amorphen
Feststoff zu ergeben. Die Mischung der regioisomeren Epoxide wurde
in minimalem Acetonitril gelöst
und Umkehrphasenchromatographie unterzogen (YMC-ODS, 10 μ, 250 mm × 22,5 mm,
30% H2O/MeCN, 6 ml min-1),
um Kryptophycin 52 (37 mg, 48%) und Kryptophycin 53 (19 mg, 25%) zu
trennen.
-
Spektraldaten für Kryptophycin
52
-
[α]D +19,9° (c
0,5, CHCl3); EIMS m/z 668/670 (4/2, M+), 445 (35), 244 (12), 227 (22), 195/197
(66/27), 184 (45), 155/157 (38/10), 91 (100); HREIMS m/z 668,2873
(C36H45N2O8 35Cl, Δ -0,9mmu),
445,2497 (C25H35NO6, Δ -3,3mmu);
UV (MeOH) λmax (ε)
204 (35100), 218 (20900) nm; IR (NaCl) νmax 3415,
3270, 2960, 1748, 1721, 1650, 1536, 1504, 1260, 1192, 1150, 1066,
1013, 800, 698 cm-1. 1H-NMR
(CDCl3) δ Einheit
A 7,33-7,38 (11-H/12-H/13-H;
bm, W1/2 ≈ 25
Hz), 7,24 (10-H/14-H; m, W1/2 ≈ 15 Hz), 6,76
(3-H; ddd, 15,1/10,8/4,3), 5,71 (2-H; dd, 15,1/1,7), 5,20 (5-H;
ddd, 11,0/5,0/1,8), 3,68 (8-H; d, 1,9), 2,92 (7-H; dd, 7,5/1,9), 2,57
(4-Hb; ddd, -14,6/1,8/1,7), 2,45 (4-Ha; ddd, -14,6/11,0/10,8), 1,78 (6-H; bm, W1/2 ≈ 15 Hz), 1,14
(6-Me; d, 6,9); Einheit B 7,18 (5-H; d, 2,2), 7,04 (9-H; dd, 8,4/2,2),
6,83 (8-H; d, 8,4), 5,65 (NH; d, 7,9), 4,73 (2-H; ddd, 7,9/7,4/5,3),
3,87 (OMe; s), 3,09 (3-Hb; dd, -14,6/5,3),
3,05 (3-Ha; dd, -14,6/7,4); Einheit C 7,20
(NH; dd, 8,6/3,2), 3,41 (3-Hb; dd, -13,4/8,6),
3,10 (3-Ha; dd, -13,4/3,2), 1,22 (2-Me;
s), 1,15 (2-Me';
s); Einheit D 4,82 (2-H; dd, 10,2/3,5), 1,73 (3-Hb;
bm, W1/2 ≈ 20
HZ), 1,66 (4-H; bm, W1/2 ≈ 20 Hz), 1,31
(3-Ha; ddd, -13,8/9,1/3,5), 0,84 (4-Me;
d, 6,6), 0,82 (5-H3; d, 6,6); 13C-NMR
(CDCl3) δ Einheit
A 164,9 (1), 141,8 (3), 136,7 (9), 128,7 (11/13), 128,3 (12), 125,6
(10/14), 124,7 (2), 75,9 (5), 63,0 (7), 59,0 (8), 40,7 (6), 36,9
(4), 13,5 (6-Me), Einheit B 170,3 (1), 154,1 (7), 130,9 (5), 129,5
(4), 128,5 (9), 122,6 (6), 112,4 (8), 56,1 (7-OMe), 54,3 (2), 35,3
(3), Einheit C 178,0 (1), 46,5 (3), 42,8 (2), 22,8 (2-Me), 22,8
(2-Me'), Einheit
D 170,5 (1), 71,2 (2), 39,3 (3), 24,6 (4), 22,7 (4-Me), 21,2 (5).
-
Spektraldaten für Kryptophycin
53
-
[α]D +20,8° (c
1,7, CHCl3); EIMS m/z 668/670 (5/4, M+), 445 (32), 244 (15), 227 (24), 195/197
(64/21), 184 (60), 155/157 (33/9), 91 (100); HREIMS m/z 668,2853
(C36H45N2O8 35Cl, Δ 1,1 mmu);
UV (MeOH) λmax (ε) 204
(38700), 218 (22900) nm; IR (NaCl) νmax 3415,
3280, 2917, 2849, 1748, 1722, 1660, 1504, 1465, 1260, 1190, 1150,
1066, 755 cm-1. 1H-NMR
(CDCl3) δ Einheit
A 7,29-7,36 (11-H/12-H/13-H, bm, W1/2 ≈ 20 Hz), 7,23 (10-H/14-H; dd, 8,3/1,7),
6,77 (3-H; ddd, 15,1/10,9/4,3), 5,81 (2-H; dd, 15,1/1,3), 5,17 (5-H;
ddd, 11,2/4,9/1,8), 3,58 (8-H; d, 1,7), 2,90 (7-H; dd, 7,8/1,7),
2,67 (4-H6; ddd, 14,7/11,2/10,9), 2,56 (4-Ha; ddd, 14,7/4,3/1,8/1,3), 1,67-1,78 (6-H;
bm, W1/2 ≈ 45),
1,03 (6-CH3; d, 7,1); Einheit B 7,21 (5-H;
d, 2,1), 7,07 (9-H; dd, 8,5/2,1), 6,84 (8-H; d, 8,4), 5,90 (2-NH;
d, 7,9), 4,75 (2-H; ddd, 7,9/7,9/4,9), 3,85 (7-OCH3;
s), 3,14 (3-Hb; dd, 14,5/4,9), 3,03 (3-H3; dd, 14,5/7,9); Einheit C 7,29-7,36 (3-NH;
bm, W1/2 ≈ 25),
3,43 (3-Hb; dd, 13,7/8,8), 3,10 (3-Ha; dd, 13,7/3,4), 1,23 (2-CH3;s),
1,17 (2-CH3'; s); Einheit D 4,92 (2-H; dd, 10,3/3,2),
1,67-1,78 (3-Hb/4-H; bm, W1/2 ≈ 45), 1,48
(3-Ha; ddd, 13,9/8,8/3,2), 0,89 (4-CH3; d, 6,6), 0,86 (5-Ha;
d, 6,6). 13C-NMR (CDCl3) δ Einheit
A 165,1 (1), 142,0 (3), 137,0 (9), 128,5 (11/13), 128,5 (12), 125,3
(10/14), 124,6 (2), 76,7 (5), 63,2 (7), 56,2 (8), 40,8 (6), 36,7
(4), 13,4 (6-Me); Einheit B 170,4 (1), 154,0 (7), 130,8 (5), 129,7
(4), 128,2 (9), 122,5 (6), 112,3 (8), 56,1 (7-OMe), 54,4 (2), 35,3
(3); Einheit C 177,9 (1), 46,4 (3), 42,7 (2), 23,0 (2-Me), 22,7
(2-Me'); Einheit
D 170,5 (1), 71,3 (2), 39,2 (3), 24,7 (4), 22,8 (4-Me), 21,3 (5).
-
Beispiel 4 Synthese von
Kryptophycin 55
-
Zu
einer Lösung
von Kryptophycin 52 (6 mg, 0,009 mmol) in 0,6 ml 2:1 1,2-Dimethoxyethan/Wasser wurden
2 μl 12
N HCl zugegeben. Die Lösung
wurde bei Raumtemperatur für
20 h absetzen gelassen, mit Kaliumcarbonat neutralisiert, durch
einen 5 μ-Filter
filtriert und eingedampft. Das in Acetonitril lösliche Material wurde durch
Umkehrphasen-HPLC auf C18 (250 × 10
mm-Säule)
unter Verwendung von 4:1 MeOH/H2O gereinigt,
um 3,0 mg Kryptophycin 55 zu erhalten (48%). [α]D +42,5° (c 1,1,
CHCl3); EIMS m/z 704/706/708 (M+ <1), 668/670 (1,5/0,5,
M+-HCl), 445 (6), 226 (8), 195/197 (16/5),
184 (10), 155/157 (33/11), 135 (100), 91 (99), 77 (30); HREIMS m/z
668,2873 (M+ -HCl, C36H45N2O8 35Cl, Δ -0,8
mmu); UV (MeOH) λmax (ε)
204 (48400), 218 (29200), 284 (1600) nm; IR (NaCl) νmax 340,
3286, 2959, 1748, 1723, 1666, 1538, 1504, 1455, 1257, 1178, 1066,
753 cm-1. 1H-NMR
(CDCl3) δ Einheit
A 7,35-7,42 (10-H/11-H/12-H/13-H/14-H; m), 6,78 (3-H; ddd, 15,1/10,6/4,5),
5,78 (2-H; dd, 15,1/1,7), 5,16 (5-H; ddd, 11,1/8,3/2,1), 4,65 (8-H;
d, 9,7), 4,01 (7-H; bd, 9,7), 2,69 (4-Hb;
dddd, -14,5/4,5/2,1/1,7), 2,50 (6-H; bm, W1/2 ≈ 15), 2,38
(4-Ha; ddd, -14,5/11,1/10,6), 1,53 (7-OH, s),
1,04 (6-Me, d, 7,1); Einheit B 7,21 (5-H; d, 22), 7,07 (9-H; dd,
8,5/2,2), 6,85 (8-H; d, 8,5), 5,57 (2-NH; d, 7,8), 4,74 (2-H; ddd,
7,8/7,6/5,2), 3,88 (7-OCH3; s), 3,13 (3-H6; dd, 14,5/5,2), 3,05 (3-Ha;
dd, 14,5/7,6); Einheit C 7,21 (3-NH; m), 3,38 (3-Hb;
dd, 13,5/8,3), 3,17 (3-Ha; dd, 13,5/4,1),
1,23 (2-CH3; s), 1,17 (2-CH3;
s), Einheit D 4,93 (2-H; dd, 10,1/3,5), 1,78 (3-Hb;
ddd, 13,5/10,1/5,0), 1,72 (4-H; bm, W1/2 ≈ 20), 1,43
(3-Ha; ddd, 13,5/8,8/3,5), 0,92 (4-CH3; d, 6,6), 0,92 (5-H3,
d, 6,4). 13C-NMR (CDCl3) δ Einheit
A 165,1 (C-1), 142,4 (C-3), 138,4 (C-9), 129,0 (C-11/13), 128,3
(C-12), 128,0 (C-10/14),
124,6 (C-2), 76,1 (C-5), 74,1 (C-7), 62,0 (C-8), 38,4 (C-6), 36,5 (C-4),
8,6 (6-Me); Einheit B 170,3 (C-1), 154,1 (C-7), 130,9 (C-5), 129,6
(C-4), 129,2 (C-9), 122,6 (C-6), 112,3 (C-8), 56,1 (7-OMe), 54,3
(C-2), 35,3 (C-3); Einheit C 177,8 (C-1), 46,5 (C-3), 42,8 (C-2),
22,9 (2-Me), 23,0 (C-2-Me');
Einheit D 170,3 (C-1), 71,3 (C-2), 39,7 (C-3), 24,8 (C-4), 22,7
(4-Me), 21,6 (C-5). Das entsprechende Diol, Kryptophycin 56 (2,8
mg, 44% Ausbeute), wurde ebenfalls erhalten.
-
Beispiel 5 Synthese von
Kryptophycin 57
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Eine
kleine Menge PtO2 (≈ 1 mg) wurde zu einem Kolben
zugegeben, der 0,5 ml CH2Cl2 enthielt.
Die Luft im Kolben wurde evakuiert, H2 wurde
eingebracht und die Mischung wurde bei Raumtemperatur für 20 Minuten
gerührt.
Eine Lösung,
die 10,2 mg Kryptophycin 52 (0,015 mmol) in CH2Cl2 (0,3 ml) enthielt, wurde zugegeben und
die Mischung bei Raumtemperatur für weitere 30 Minuten gerührt. Der
Katalysator wurde durch Filtration durch Celite/Baumwolle entfernt
und das Lösemittel
wurde im Vakuum abgezogen. Umkehrphasen-HPLC des Rückstandes
(ODS, 10 μ,
250 × 22,5
mm, MeCN/H2O (3:1), 5 ml min-1)
lieferte rohes Kryptophycin 57 (9,1 mg, 89%): [α]D +3,4
(c = 4,5, CHCl3); EIMS m/z 670/672 (M+ 9/3), 447 (10), 246 (63), 229 (20), 195/197
(78/25), 184 (58), 155/157 (39/13), 128 (21), 91 (100), 77 (23);
HREIMS m/z 670,3037 (C36H47N2O8 35Cl, Δ -1,6 mmu);
UV (MeOH) λmax (ε)
204 (31400), 218 (12000), 284 (1200) nm; 1H-NMR
(CDCl3) δ Einheit
A: 7,30-7,37 (11/12/13-H, bm), 7,23 (10/14-H, bdd, 7,9, 1,9), 5,03
(5-H, ddd, 9,0, 5,6, 3,4), 3,66 (8-H, d, 2,1), 2,89 (7-H, dd, 7,7,
2,1), 2,27 (2-Hb, ddd, 14,3, 8,7, 6,2),
2,04 (2-Ha, ddd, 14,3, 8,8, 6,8), 1,64-1,75 (6-H/4-H2, bm), 1,61 (3-H2,
bm, W1/2 ≈ 25),
1,11 (6-CH3, d, 7,1), Einheit B: 7,19 (5-H,
d, 2,1), 7,04 (9-H, dd, 8,3, 2,1), 6,83 (8-H, d, 8,3), 5,55 (2-NH,
d, 8,3), 4,65 (2-H,
ddd, 8,3, 7,3, 5,3), 3,87 (7-OCH3, s), 3,16
(3-Hb, dd, 14,3, 7,3), 3,08 (3-Ha, dd, 14,3, 5,3), Einheit C: 6,91 (3-NH,
dd, 6,4, 6,4), 3,41 (3-Hb, dd, 13,5, 6,4),
3,30 (3-Ha, dd, 13,5, 6,4), 1,21 (2-CH3, s), 1,13 (2-CH3', s), Einheit D:
4,80 (2-H, dd, 9,8, 4,1), 1,64-1,75 (3-Hb/4-H,
bm), 1,34 (3-Ha, ddd, 15,4, 10,1, 4,1),
0,86 (4-CH3, d, 6,5), 0,84 (5-H3,
d, 6,5); 13C-NMR (CDCl3) δ Einheit
A: 172,6 (1), 136,9 (9), 128,7 (11/13), 128,5 (12), 125,6 (10/14),
76,8 (5), 63,4 (7), 59,2 (8), 40,2 (6), 36,2 (2), 32,2 (4), 21,4 (3),
13,6 (6-Me), Einheit B: 170,4 (1), 154,0 (7), 131,1 (5), 130,0 (4),
128,5 (9), 122,5 (6), 112,2 (8), 56,1 (7-OMe), 54,3 (2), 35,3 (3),
Einheit C: 177,6 (1), 47,0 (3), 43,1 (2), 22,5 (2-Me'), 22,4 (2-Me), Einheit
D: 171,7 (1), 72,0 (2), 39,0 (3), 24,6 (4), 22,8 (4-Me), 21,8 (5).
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Beispiel 6 Synthese von
Kryptophycin 58
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Zu
einer gerührten
Lösung
von Kryptophycin 57 (5,5 mg, 0,008 mmol) in 3 ml ethanol-freiem
Chloroform bei ≈ -60°C wurde TMSCl
zugegeben (verwendet wie erhalten von Aldrich, ≈ 4,5 mg, ≈ 5,2 μl, ≈ 0,04 mmol). Die Reaktionsmischung
wurde für
20 Minuten gerührt,
wonach TLC zeigte, daß kein
Ausgangsmaterial übrig
geblieben war. Die flüchtigen
Komponenten wurden dann unter verringertem Druck abgezogen, um einen amorphen
Feststoff zurückzulassen.
Dieses Material wurde in Acetonitril aufgenommen und HPLC unterzogen (ODS,
10 μ, 250 × 22,5 mm,
MeCN/H2O (3:1), 5 ml min-1),
um reines Kryptophycin 58 (5,4 mg, 93%) als das Hauptprodukt zu
liefern: [α]D +7,2 (c = 2,1, CHCl3);
EIMS m/z 706/708/710 (M+, 27/23/8), 670/672
(M+-HCl, 14/13), 583 (54), 581 (53), 485
(23), 483 (21), 447 (34), 294 (21), 282 (39), 246 (57), 195/197
(87/27), 184 (73), 155/157 ( 45/10), 128 (30), 91 (95), 77 (30),
69 (100); HREIMS m/z 706,2844 (C36H48N2O8 35Cl2, Δ -5,6 mmu), m/z
670,3070 (M+-HCl, C36H47N2O8 35Cl, Δ -4,9
mmu); UV (MeOH) λmax (ε)
204 (331900), 218 (11800), 284 (1800) nm; 1H-NMR
(CDCl3) δ Einheit
A: 7,34-7,42 (10/11/12/13/14-H, bm), 5,01 (5-H, ddd, 9,6, 8,3, 2,5),
4,65 (8-H, d, 9,6), 4,00 (7-H, dd, 9,6, 1,9), 2,42 (6-H, ddq, 8,3,
1,9, 7,0), 2,29 (2-Hb, ddd, 14,3, 9,4, 4,5),
2,06 (2-Ha, ddd, 14,3, 8,3, 7,5), 1,62-1,82
(3-H2/4-H2, bm), 0,99 (6-CH3,
d, 7,0), Einheit B: 7,20 (5-H, d, 2,1), 7,06 (9-H, dd, 8,3, 2,1),
6,84 (8-H, d, 8,3),
5,62 (2-NH, d, 8,3), 4,61 (2-H, ddd, 8,3, 7,7, 5,4), 3,87 (7-OCH3, s), 3,17 (3-Hb,
dd, 14,3, 7,7), 3,11 (3-Ha, dd, 14,3, 5,4),
Einheit C: 6,97 (3-NH, dd, 6,4, 6,2), 3,43 (3-Hb,
dd, 13,4, 6,2), 3,31 (3-Ha, dd, 13,4, 6,4),
1,23 (2-CH3, s), 1,16 (2-CH3', s), Einheit D:
4,93 (2-H, dd, 10,0, 4,0), 1,86 (3-Hb, ddd,
14,0, 10,0, 5,5), 1,58 (3-Ha, ddd, 14,0,
8,3, 4,0), 0,97 (4-CH3, d, 6,8), 0,94 (5-H3, d, 6,6); 13C-NMR
(CDCl3) δ Einheit
A: 172,8 (1), 138,7 (9), 129,0 (12), 128,9 (11/13), 128,0 (10/14),
76,5 (5), 73,8 (7), 62,1 (8), 38,1 (6), 35,9 (2), 31,8 (4), 21,4
(3), 8,7 (6-Me), Einheit B: 170,6 (1), 153,9 (7), 131,0 (5), 130,2
(4), 128,5 (9), 122,4 (6), 112,2 (8), 56,1 (7-OMe), 54,4 (2), 35,0
(3), Einheit C: 177,2 (1), 47,0 (3), 43,2 (2), 22,5 (2-Me'), 22,4 (2-Me), Einheit
D: 171,8 (1), 72,0 (2), 39,4 (3), 24,9 (4), 22,9 (4-Me), 21,7 (5).
-
Beispiel 7 Synthese von
Kryptophycin 61
-
Zu
einer Lösung
von Kryptophycin 53 (5 mg, 0,007 mmol) in 0,5 ml trockenem Benzol
wurde Triphenylphosphinsulfid (4 mg, 0,014 mmol) zugegeben, gefolgt
von 0,65 μl
Trifluoressigsäure
als einer Lösung
in trockenem Benzol (100 μl).
Die Lösung
wurde bei Raumtemperatur für
6 h absetzen gelassen, mit Natriumbicarbonat neutralisiert, filtriert
und eingedampft. Der Rückstand
wurde zwischen Wasser und CH2Cl2 aufgeteilt. Das
in CH2Cl2 lösliche Material
wurde durch Umkehrphasen-HPLC auf C18 unter Verwendung von 4:1 MeCN/H2O gereinigt, um reines Kryptophycin 61 (1,9
mg, 37%) zu erhalten. [α]D +28,4 (c = 0,7, CHCl3);
EIMS m/z 684/686 (M+, nicht beobachtet),
652/654 (M+-S, 5/4), 426/428 (90/29), 294
(10), 227 (100), 195/197 (57/20), 184 (20), 155/157 (34/9), 131
(45), 129 (44), 91 (76), 77 (27); HREIMS m/z 652,2973 (M+-S, C36H45N2O7 35Cl, Δ -5,8
mmu); UV (MeOH) λmax (ε)
204 (26700), 218 (11600), 284 (820) nm; IR (NaCl) νmax 3410, 3271,
2958, 1749, 1724, 1670, 1503, 1463, 1258, 1176, 1066, 758 cm-1. +1H-NMR (CDCl3) δ Einheit
A: 7,29- 7,34 (11/12/13-H;
m), 7,25 (10/14-H, bd, 6,6), 6,73 (3-H, ddd, 15,2/10,6/4,5), 5,66
(2-H; dd, 15,2/1,7), 5,22 (5-H, ddd, 11,2/4,2/2,0), 3,68 (8-H, d,
5,1), 3,01 (7-H, dd, 8,4/5,1), 2,52 (4-Hb,
dddd, -14,4/4,5/2,0/1,7), 2,41 (4-Ha, ddd,
-14,4/11,2/10,6), 1,68-1,74 (6-H, m), 1,14 (6-Me, d, 6,9); Einheit
B: 7,18 (5-H, d, 2,2), 7,04 (9-H, dd, 8,4/2,2), 6,84 (8-H, d, 8,4),
5,45 (NH, d, 7,8), 4,75 (2-H, ddd, 7,8/7,3/5,4), 3,87 (OMe, s),
3,09 (3-Hb, dd, -14,5/5,4), 3,05 (3-Ha, dd, – 14,5/7,3);
Einheit C 7,17 (NH, dd, 8,3, 3,9), 3,39 (3-Hb,
dd, -13,5/8,3), 3,14 (3-Ha, dd, – 13,5/3,9),
1,23 (2-Me, s), 1,16 (2-Me',
s); Einheit D 4,86 (2-H, dd, 10,2/3,4), 1,77 (3-Hb,
ddd, -14,0/10,2/4,9), 1,68-1,74 (4-H, m), 1,42 (3-Ha,
ddd, -14,0/8,7/3,4), 0,92 (4-Me, d, 6,6), 0,88 (5-H3,
d, 6,4). 13C-NMR (CDCl3) δ Einheit
A: 164,9 (1), 141,7 (3), 138,3 (9), 128,8 (11/13), 128,0 (12), 126,7
(10/14), 124,7 (2), 76,6 (5), 45,8 (7), 43,9 (8), 43,9 (6), 36,6
(4), 16,0 (6-Me),
Einheit B: 170,2 (1), 154,1 (7), 130,9 (5), 129,4 (4), 128,3 (9),
122,8 (6), 112,4 (8), 56,1 (7-OMe), 54,2 (2), 35,3 (3), Einheit
C: 177,9 (1), 46,5 (3), 42,7 (2), 22,9 (2-Me), 22,8 (2-Me'), Einheit D: 170,4
(1), 71,3 (2), 39,4 (3), 24,7 (4), 22,7 (4-Me), 21,4 (5).
-
Beispiel 8 Synthese von
Kryptophycin 97
-
Zu
einer Lösung
des cyclischen Depsipeptids, Kryptophycin 53 (9 mg, 0,013 mmol),
gelöst
in Dimethylsulfoxid (1 ml), wurden Natriumazid (40 mg) und konzentrierte
Schwefelsäure
(4 μl) zugegeben.
Die Mischung wurde dann bei 75-85°C
für zwei
Tage rühren
gelassen. Nach dieser Zeit wurde die Reaktionsmischung auf Raumtemperatur
abgekühlt,
mit Et2O (15 ml) verdünnt und die organische Schicht
mit Salzlösung (2 × 20 ml)
und H2O (20 ml) gewaschen. Der ätherische
Extrakt wurde dann getrocknet (MgSO4) und
das Lösungsmittel
im Vakuum abgezogen, um einen amorphen, farblosen Feststoff zu liefern,
der überwiegend
der Azidoalkohol, Kryptophycin 86, war. Reinigung wurde erreicht
durch Umkehrphasen-Chromatographie
(ODS, 10 μ,
52 × 10
mm, 25% H2O/MeCN, 3 ml min-1),
um den reinen Azidoalkohol, Kryptophycin 86, als einen amorphen
farblosen Feststoff (7,4 mg, 77%) zu liefern.
-
Spektraldaten für Kryptophycin
86
-
[α]D -22,0 (c=3,0, CHCl3);
MS (EI) m/z 482/484 höchstes
beobachtetes Ion, M* -229 (8/3), 625/627 (14/5),
259 (7), 195/197 (100/34), 184 (14), 155/157 (82/70), 91 (23), 77
(22); HRMS beob. m/z 482,1791, C23H31N2O7 35Cl (Δ 2,9
mmu); MS (FAB) m/z (magic bullet matrix) 712/714 (M* +H,
79/36), 686/688 (31/12), 232 (74), 184 (100). 1H
NMR (CDCl3) δ-Einheit A: 7,37-7,42 (10/11/12/13/14-H,
bm, W1/2=20), 6,77 (3-H, ddd, 15,2, 10,6,
4,4), 5,77 (2-H, dd, 15,2, 1,3), 5,45 (5-H, ddd, 11,0, 4,2, 2,0),
4,55 (8-H, d, 5,7), 3,75 (7-H, dd, 7,3, 5,7), 2,55 (4-Hb,
dddd, 14,5, 4,4, 2,0, 1,3), 2,43 (4-Ha,
ddd, 14,5, 11,0, 10,6), 2,34 (7-OH, s), 1,80 (6-H, ddq, 7,3, 4,2, 7,0),
0,99 (6-Me, d, 7,0), Einheit B: 7,20 (5H, d, 2,2), 7,06 (9-H, dd,
8,4, 2,2), 6,84 (8-H, d, 8,4), 5,76 (NH, d, 7,7), 4,74 (2-H, ddd,
7,7, 7,5, 5,5), 3,87 (OCH3, s), 3,10 (3-Hb, dd, 14,5, 5,5), 3,06 (3-Ha,
dd, 14,5, 7,5), Einheit C: 7,22 (NH, dd, 8,4, 3,7), 3,40 (3-Hb, dd, 13,6, 8,4), 3,14 (3-Ha,
dd, 13,6, 3,7), 1,23 (2-CH3, s), 1,16 (2-CH3, s), Einheit D: 4,85 (2-H, dd, 9,5, 5,1), 1,71 (3-Hb,
ddd, 13,6, 9,5, 5,9), 1,59 (4-H, bm, W1/2=25),
1,50 (3-Ha, ddd, 13,6, 7,9, 5,1), 0,89 (4-CH3, d, 6,6), 0,85 (5-H3,
d, 6,6); 13C-NMR (CDCl3) δ Einheit
A: 165,3 (1), 143,0 (3), 135,1 (9), 129,1 (12), 128,9 (11/13), 128,6
(10/14), 124,3 (2), 75,1 (7), 74,6 (5), 67,8 (8), 39,3 (6), 34,7
(4), 11,9 (6-Me), Einheit B: 170,5 (1), 154,1 (7), 130,9 (5), 129,7
(4), 128,3 (9), 122,5 (6), 112,4 (8), 56,1 (7-OMe), 54,3 (2), 35,3
(3), Einheit C: 177,8 (1), 46,5 (3), 42,8 (2), 22,9 (2-Me), 22,7
(2-Me'), Einheit
D: 170,2 (1), 71,4 (2), 39,4 (3), 24,7 (4), 22,6 (4-Me), 21,8 (5).
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Kryptophycin 97
-
Zu
einer Lösung
des cyclischen Depsipeptids, Kryptophycin 86 (5,5 mg, 0,008 mmol),
gelöst
in Et2O/CH2Cl2 (3:1, 0,5 ml), wurde eine ätherische
Lösung
(0,5 ml) von Triphenylphosphin (3 mg, 0,011 mmol) zugegeben. Die
Mischung wurde dann bei Raumtemperatur für drei Tage absetzen gelassen.
Nach dieser Zeit wurde das Lösemittel
im Vakuum abgezogen und der Rückstand
in CH2Cl2 gelöst und HPLC-Reinigung (CN-Säule, 10μ, 250 × 10 mm,
80% EtOAc/CH2Cl2,
3 ml min-1) unterzogen, um reines Kryptophycin
97 als einen amorphen farblosen Feststoff zu liefern (4,2 mg, 82%).
-
UV
(MeOH) λmax (ε)
202 (24400), 218 (9400), 284 (2200) nm; MS (EI) m/z 667/669 (M+, 11/3 ), 639/641 (41/16), 442 (21), 226
(17), 195 (43), 196 (32), 197 (100), 198 (71), 199 (11), 182/184
(25/16), 155/157 (63/22), 146 (30), 91 (40), 77 (29); HRMS, beob.
m/z 667,3061, C36H46N3O7 35Cl
(Δ -3,6
mmu). 1H-NMR (CDCl3) δ Einheit A
7,35 (11-H/13-H; m, W1/2=15 Hz), 7,28 (12-H,
m), 7,16 (10H/14-H; m, W1/2=15 Hz), 6,74
(3-H; ddd, 15,2/9,0/6,1), 5,69 (2-H; d, 15,2), 5,21 (5-H; ddd, 9,2/4,3/4,2),
2,79 (8-H, bs), 2,51 (4-H2, m), 2,11 (7-H,
bd, 6,5), 1,48 (6-H, m), 1,13 (6-Me, d, 6,9); Einheit B: 7,18 (5-H,
d, 2,1), 7,04 (9-H, dd, 8,4, 2,1), 6,83 (8-H, d, 8,4), 5,53 (NH,
m), 4,73 (2-H, ddd, 7,6, 5,6, 5,4), 3,87 (OMe, s), 3,09 (3-Hb, dd, 14,7, 5,4), 3,04 (3-Ha,
dd, 14,7, 7,6), Einheit C: 7,20 (NH, m), 3,40 (3-Hb,
dd, 13,5, 8,6), 3,11 (3-Ha, dd, 13,5, 3,3), 1,22 (2-Me', s), 1,15 (2-Me,
s), Einheit D: 4,84 (2-H, dd, 10,1, 3,7), 1,71 (3-Hb,
m), 1,67 (4-H, bm, W1/2=25), 1,35 (3-Ha, m), 0,86 (4-Me, d, 6.7), 0,84 (5-H3, d, 6,5); 13C-NMR
(CDCl3) δ Einheit
A: 165,0 (1), 142,1 (3), 139,2 (9), 128,8 (11/13), 127,5 (12), 125,4 (10/14),
124,6 (2), 76,6 (5), 42,5 (6), 42,1 (7), 40,5 (8), 36,6 (4), 14,8
(6-Me), Einheit B:170,2 (1), 154,1 (7), 130,9 (5), 129,5 (4), 128,2
(9), 122,6 (6), 112,4 (8), 56,1 (7-OMe), 54,3 (2), 35,3 (3), Einheit
C: 177,9 (1), 46,5 (3), 42,7 (2), 22,8 (2-Me/2-Me'), Einheit D: 170,5
(1), 71,3 (2), 39,5 (3), 24,6 (4), 22,7 (4-Me), 21,3 (5).
-
Vergleichsbeispiel 9 Synthese
der Kryptophycine 121-123 und 127
-
Verbindung AJ
-
Zu
einer Lösung
von BOC-L-Leucin-Monohydrat (1,245 g, 5 mmol) in 30 ml wasserfreiem
CH2Cl2 wurde festes
EDC (1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid-Hydrochlorid)
(0,53 g, 2,75 mmol) unter N2 mit Rühren bei
0°C zugegeben.
Nach Rühren
bei 0°C
für 1,5
h wurde die Mischung unter 5°C
konzentriert und der Rückstand
wurde mit 35 ml kaltem EtOAc verdünnt und nacheinander mit jeweils
zwei Portionen (10 ml) von eiskalten Lösungen von 5% wäßrigem KHSO4, 5% wäßrigem NaHCO3 und Salzlösung gewaschen. Die organische
Phase wurde abgetrennt und bei 5°C
getrocknet (MgSO4) und unter 5°C eingedampft.
Das restliche Öl wurde
mit eiskaltem THF (5 ml) verdünnt
und zu einer Lösung
von Verbindung K (295 mg, 0,5 mmol) in eiskaltem wasserfreiem THF
(5 ml) zugegeben. Einige Kristalle DMAP wurden dann zur Mischung
zugegeben, die gerührt
und über
Nacht 25°C
erreichen gelassen wurde. 5% wäßrige NaHCO3-Lösung
(5 ml) wurde zugegeben und die resultierende zweiphasige Mischung
wurde bei 25°C
für 2 h
kräftig
gerührt.
EtOAc (40 ml) wurde zugegeben, die wäßrige Phase wurde mit zusätzlichem
EtOAc (2 × 20
ml) extrahiert und die vereinigten organischen Schichten wurden
mit Wasser und Salzlösung
gewaschen, getrocknet (NaSO4), filtriert
und eingedampft. Der Rückstand
wurde durch einen Silicagel-Pfropfen mit 25% EtOAc in Hexanen filtriert,
um Verbindung AJ als ein farbloses Öl zu liefern (385 mg, 96% Ausbeute):
[α]D 13,6° (c=0,63,
CHCCl3); EIMS m/z (rel. Intensität) 805/803/801
(M+, 1%), 568/570/572/574 (9/10/6/2), 523/525/527 (5/6/1), 418/420/422/424 (15/15/6/2),
341/343/345/347 (58/70/35/9), 307/309/311 (29/22/10), 224/227/228/229
(10/100/31/14), 208/210/211/212 (20/83/45/54); HREIMS m/z 800,2218
(C35H48 35Cl4N2O8, Δ -5,3 mmu); 1H-NMR (CDCl3) Einheit
A δ 7,21-7,35
(Ph-H5; m), 6,77 (3-H; ddd, 6,7/6,7/15,3),
6,4 (8-H; d, 15,8), 6,05 (7-H; dd, 8,7/15,8), 5,9 (2-H; d, 15,3),
5,0 (5-H; m), 2,6
(6-H; m), 2,55 (4-H2; m), 1,17 (6-Me; d,
6,7); Einheit B δ 7,22
(5-H; s), 7,05 (9-H; d, 8,1), 6,84 (8-H; d, 8,1), 6,55 (NH; d, 7,8),
5,0 (2-H; ddd, 5,5/7,1/7,8), 4,68-4,8 (CH2CCl3; ABq, 11,9), 3,86 (OMe; s), 3,2 (3-H; dd,
5,5/14,0), 3,06 (3-H':
dd, 7,1/14,0); Einheit D δ 4,8
(NH; d), 4,2 (2-H; m), 1,65 (4-H; m), 1,55 (3-H; m), 1,4 (CMe3; s), 1,37 (3-H'; m), 0,85 (4-Me; d, 6,5), 0,8 (5-H; d, 6,5; 13C-NMR Einheit A δ 165,4 (1), 139,3 (3), 137,0
(9), 131,5 (8), 130,5 (7), 128,5 (11/13), 127,3 (12), 126,2 (10/12),
125,8 (2), 76,2 (5), 40,8 (6), 33,4 (4), 16,8 (6-Me); Einheit B δ 170,0 (1),
154,2 (7), 131,0 (5), 129,0 (9), 122,5 (6), 112,2 (8), 94,4 (CCl3), 74,7 (CH2CCl3), 56,1 (OMe), 53,3 (2), 36,5 (3), Einheit
D δ 173,2
(1), 155,7 (BOC-CO),
80,0 (CMe3), 52,4 (2), 41,2 (3), 28,3 (CMe3), 24,8 (4), 22,8 (4-Me), 21,6 (5).
-
Verbindung AK
-
Verbindung
AJ (115 mg, 0,134 mmol) wurde in TFA (3 ml) gelöst und für 1 h bei 25°C stehengelassen. Das
Lösemittel
wurde abgezogen und der Rückstand
wurde wiederholt aus der CH2Cl2,
dann aus Chloroform eingedampft, um einen amorphen Feststoff zurückzulassen.
Der Feststoff wurde in wasserfreiem THF (5 ml) gelöst und ausreichend
Diethylisopropylamin wurde zugegeben, um den pH der Lösung auf
pH 8 bis 9 einzustellen, wenn ein Aliquot der Lösung auf feuchtes pH-Papier
getüpfelt
wurde. Die Lösung
wurde unter Rühren auf
0°C abgekühlt und
eine Lösung
von Verbindung AL in THF (3 ml) wurde zugegeben. Um Verbindung AL herzustellen,
wurde Verbindung Z (55 mg, 0,27 mmol) in THF (3 ml) gelöst und Diethylisopropylamin
(0,046 ml, 0,27 mmol) wurde zugegeben. Zu dieser Mischung wurde,
nach Abkühlen
auf -15°C,
Pivaloylchlorid (0,033 ml, 0,27 mmol) tropfenweise zugegeben und
die Lösung
wurde bei -15°C
für 10
min und bei 0°C
für 20
min gerührt.
Die resultierende Suspension wurde dann in die Lösung von Verbindung AJ in THF überführt. Die
resultierende Mischung wurde bei 0°C gerührt und über Nacht 20°C erreichen
gelassen. Nach 12 Std. bei 25°C wurde
5% wäßrige NaHCO3-Lösung
zugegeben und die resultierende Mischung wurde bei 25°C für 1,5 h
kräftig
gerührt.
EtOAc (40 ml) wurde zugegeben und die Phasen wurden getrennt. Die
wäßrige Phase
wurde mit zusätzlichem
EtOAc (2 × 10
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden mit
5% wäßriger NaHCO3-Lösung
(20 ml), 5% wäßriger KHSO4-Lösung
(20 ml) und Salzlösung
gewaschen, getrocknet (Na2SO4)
und eingedampft. Das restliche Öl
wurde über
Silicagel chromatographiert, das mit 35% EtOAc in Hexanen eluiert
wurde, um Verbindung AK als einen farblosen Schaum zu liefern (98
mg, 83% Ausbeute): [α]D -8,3 (c 0,88, CHCl3); 1H-NMR
(CDCl3) Einheit A δ 7,28-7,35 (Ph-H4;
m), 7,22 (H-12; m), 6,75 (H-3; ddd, 6,4/6,4/15,4), 6,4 (H-8; d,
15,9), 6,04 (H-7; dd, 8,6/15,9), 5,95 (H-2; d, 15,4), 5,0 (H-5;
m), 2,6 (H-4; m), 1,1 (6-Me; d, 6,8); Einheit B δ 7,22 (H-5, d, 1,5), 7,15 (NH;
d, 7,6) 7,05 (H-9; dd, 1,5/8,2), 6,85 (H-8; d, 8,2), 5,0 (H-2; m),
4,8-4,68 (CH2CCl3;
ABq, 12), 3,86 (OMe; s), 3,2 (H-3; m), 3,1 (H-3'; dd, 7,2/14,1); Einheit C δ 5,0 (NH; m),
3,2 (H2-3; m), 2,55 (H-2; m), 1,1 (2-Me; d, 7,1); Einheit D δ 6,12 (NH;
m), 4,4 (H-2; m), 1,65 (H-4, m), 1,55 (H-3; m), 1,4 (H-3'; m), 0,86 (4-Me;
d, 6,8), 0,81 (5-H; d, 6,8); 13C-NMR (CDCl3) Einheit A δ 165,8 (1), 138,9 (3), 131,5
(8), 130,4 (7), 128,6 (11/13), 127,4 (12), 126,2 (10/14), 125,8
(2), 76,3 (5), 33,6 (4), 16,6 (6-Me); Einheit B δ 170,2 (1), 154,1 (7), 136,9
(4), 131,2 (5), 128,6 (9), 122,3 (6), 112,2 (8), 94,4 (CCl3), 74,5 (CH2CCl3), 56,1 (OMe), 53,4 (2), 36,6 (3); Einheit
C δ 175,4
(1), 156,3 (BOC-CO), 79,5 (OCMe3), 43,6
(3), 41,3 (2), 15,1 (2-Me); Einheit D δ 172,6 (1), 51,3 (2), 40,5 (3),
24,5 (4), 22,7 (4-Me), 21,5 (5).
-
Kryptophycin 121
-
Verbindung
AK (73 mg, 0,082 mmol) wurde in AcOH (3,5 ml) gelöst, aktivierter
Zn-Staub (400 mg) wurde zugegeben und die resultierende Suspension
wurde 45 min beschallt. Nach Rühren
bei 25°C
für zusätzliche 1,5
h wurde die Mischung mit CH2Cl2 (5
ml) verdünnt
und durch Celite® filtriert. Die Feststoffe
wurden mit zusätzlichem
CH2Cl2 (10 ml) gewaschen
und das resultierende Filtrat wurde eingedampft. Der Rückstand
wurde, ohne weitere Reinigung, in TFA (3 ml) gelöst, bei 25°C für 1 h gehalten und das Lösungsmittel
in Vakuum abgezogen. Der Rückstand
wurde wiederholt aus CH2Cl2,
dann aus Toluol eingedampft, bis ein farbloser Feststoff erhalten
wurde. Dieser Feststoff wurde in trockenem DMF (3 ml) gelöst, FDPP
(43 mg, 0,108 mmol) wurde zugegeben, gefolgt von einer ausreichenden
Menge Diethylisopropylamin, um den pH der Lösung auf pH 8 bis 9 einzustellen,
wenn ein Aliquot auf feuchtes pH-Papier getüpfelt wurde. Nach Rühren bei
25°C für 16 Std.
wurde die Mischung mit Ether (40 ml) verdünnt und mit 5% wäßriger KHSO4-Lösung
(2 × 1
ml), 5% wäßriger NaHCO3 (15 ml) und Salzlösung gewaschen. Nach Trocknen
(Na2SO4) und Eindampfen
wurde der Rückstand durch
Umkehrphasen-HPLC auf C-18-Silica (Econosil® C-18, 22 × 250 mm)
unter Elution mit CH3CN/Wasser 65:35 mit
6 ml/min gereinigt. Die Fraktion, die bei tR 48
min eluierte, wurde gesammelt und eingedampft, um einen amorphen
Feststoff zurückzulassen
(26 mg, 50% Ausbeute): [α]D +46,5° (c
0,81, CHCl3); EIMS m/z 637/639 (M+, 1%), 449/451 (2/1), 420 (5), 411/413 (7/5),
227/228 (9/7), 195 (10), 184 (15), 167/168/169 (40/86/29), 155/157
(100/26), 91 (85), 69 (86); HREIMS m/z 637,2864 (C35H44 35CIN3O6, Δ +
5,5 mmu); 1H-NMR Einheit A δ 7,21-7,35
(Ph-H5; m), 6,75 (H-3; ddd, 4,2/10,8/16),
6,4 (H-8; d, 16), 6,04 (H-7; dd, 8,8/16), 5,75 (H-2; d, 16), 5,1
((H-5; m), 2,55 (H-4; m; H-6; m), 2,35 (H-4'; m); Einheit B δ 7,18 (H-5; d, 2), 7,05 (H-9;
dd, 2,0/8,3), 6,85 (H-8; d, 8,3), 5,7 (NH; d, 7,2), 4,7 (H-2; ddd,
4,9/7,2/7,7), 3,86 (OMe; s), 3,1 (H-3; dd, 4,9/14,4), 3,0 (H-3'; dd, 7,7/14,4);
Einheit C δ 7,25
(NH; m), 3,5 (H-3; m), 3,4 (H-3';
m), 2,55 (H-2; m), 1,2 (2-Me; d, 7,2); Einheit D δ 5,8 (NH;
d, 7,2), 4,4 (H-2; m), 1,55 (H-4; m), 1,38 (H2-3;
dd, 7,2/7,7), 0,76 (4-Me; d, 6,6), 0,74 (H-5; d, 6,6): 13C-NMR
(CDCl3) Einheit A δ 165,1 (1), 141,9 (3), 136,8
(9), 131,7 (8), 130,2 (7), 128,5 (11/13), 127,3 (14), 126,1 (10/12),
125,1 (2), 76,5 (5), 42,3 (6), 36,3 (4), 17,2 (6-Me); Einheit B δ 171,0 (1),
154,1 (7), 130,8 (5), 129,6 (4), 128,4 (9), 122,5 (6), 112,4 (8),
56,2 (OMe), 54,4 (2), 35,4 (3); Einheit C 6 175,8 (1), 41,0 (3),
38,6 (2), 14,8 (2-Me); Einheit D δ 173,2
(1), 51,1 (2), 40,9 (3), 24,7 (4), 23,4 (4-Me), 21,5 (5).
-
Beispiel 10 Struktur-Aktivitäts-Beziehungen
(SAR) und In-Vivo-Evaluation
-
Die
Cytoxizitäten
der Kryptophycine 1, 3 und 8 und der neuen Kryptophycine gegen die
menschlichen Tumorzelllinien KB und LoVo sind in Tabelle 4 dargestellt.
Kryptophycin 51 und Kryptophycin 3 zeigen vergleichbare Cytotoxizitäten (IC50 3,5 – 5,8
nM). Kryptophycin 52 (IC50 43 – 70 pM)
ist jedoch etwas weniger cytotoxisch als Kryptophycin 1 (IC50 9 – 29
pM) und Kryptophycin 55 (33 – 47
pM) ist etwas weniger cytotoxisch als Kryptophycin 8 (IC50 9 – 19
pM). Die Cytotoxizitäts-IC50 für
Kryptophycine 117, 122, 125, 127, 128 und 132 sind vergleichbar
mit denjenigen für
die Kryptophycine 1, 8, 52 und 55; die Daten erlauben jedoch gegenwärtig keine
aussagekräftigeren
Vergleiche.
-
Kryptophycin
52 ist in vivo aktiv, aber erfordert grob die dreifache Gesamtdosierung,
verglichen mit Kryptophycin 1. Die in-vivo-Aktivität von Kryptophycin
52 gegen fünf
massive Tumore murinen Ursprungs und drei menschliche massive Tumore
ist in Tabelle 7 zusammengefaßt.
In ähnlicher
Weise war Kryptophycin 55 in vivo aktiv, erforderte aber die dreifache
Gesamtdosierung, verglichen mit Kryptophycin B. Die in-vivo-Aktivität von Kryptophycin
55 gegen sechs massive Tumore murinen Ursprungs und vier menschliche
massive Tumore ist in Tabelle 8 zusammengefaßt. Die in-vivo-Daten scheinen
mit dem in-vitro-Daten
zu korrelieren.
-
Die
Kryptophycine 117, 125, 128 und 132 sind in vivo gegen ein Bauchspeicheldrüsenadenokarzinom murinen
Ursprungs (Panc 03) aktiv. Kryptophycine 117 und 128 scheinen potenter
zu sein, da sie kleinere Gesamtdosen erfordern als die Kryptophycine
1 bzw. 8, wohingegen die Kryptophycine 125 und 132 weniger potent
sind, weil sie höhere
Gesamtdosen erfordern als die Kryptophycine 1 bzw. 8. Die Daten
sind in Tabelle 7 zusammengefaßt.
-
T/C-Werte,
die niedriger sind als 42% werden nach NCI-Standards als aktiv angesehen;
T/C-Werte, die niedriger
sind als 10%, werden nach NCI-Standards als hervorragende Aktivität und potentielle
klinische Aktivität
aufweisend angesehen. Logarithmische Bruttoabtötung wird definiert als T-C/3,2
Td, worin T die mittlere Zeit in Tagen für die Tumore der behandelten
Gruppe, um 750 mg zu erreichen, ist, C die mittlere Zeit in Tagen
für die
Tumore der Kontrollgruppe, um 750 mg zu erreichen, ist und Td die
Tumorvolumenverdopplungszeit ist (T.H. Corbett et al., Cytotoxic
Anticancer Drugs: Models and Concepts for Drug Discovery and Development,
S. 35-87; Kluwer: Norwell, 1992). Logarithmische Bruttoabtötungswerte
von >2,8, 2,0 – 2,8, 1,3 – 1,9, 0,7 – 1,2 und <0,7 bei Arzneistoffbehandlungsdauern
von 5 bis 20 Tagen werden mit + + + +, + + +, + +, + bzw. – (inaktiv)
bewertet. Eine Aktivitätsbewertung
von + + + bis + + + +, die klinische Aktivität anzeigt, ist erforderlich,
um teilweise oder vollständige
Regression von Massen mit einer Größe von 100 bis 300 mg der meisten transplantierten
massiven Tumoren von Mäusen
zu bewirken. Kryptophycin 52 zeigt T/C-Werte im Bereich von 0 bis
14% für
murine Tumore und 4,1 bis 16 für
menschliche Tumore und logarithmische Bruttoabtötungswerte im Bereich von 1,1
bis 2 für
murine Tumore und 0 bis 3,2 für
menschliche Tumore. Kryptophycin 1 zeigt T/C-Werte im Bereich von
0 bis 27% und logarithmische Abtötungswerte
im Bereich von < 1
bis 2. Kryptophycin 55 zeigt T/C-Werte im Bereich von meist 0 bis
4,4% und logarithmische Abtötungswerte
im Bereich von 2,1 bis >4,6
(Heilungen) für
alle bis auf einen Versuch, das Colon-26-Experiment, das einen logarithmischen
Bruttoabtötungswert
von 1,2 zeigte. Kryptophycin 8 zeigt T/C-Werte von meist 0% und
logarithmische Abtötungswerte
von >2,8 (mehrere
Heilungen), wie dargestellt in Tabelle 10. Die Kryptophycine 117
und 125 scheinen T/C- und logarithmische Bruttoabtötungswerte
zu haben, die vergleichbar sind mit denjenigen anderer Kryptophycine
vom Epoxid-Typ, nämlich
den Kryptophycinen 1 und 52, wohingegen die Kryptophycine 128 und
132 T/C- und logarithmische Bruttoabtötungswerte haben, die vergleichbar
sind mit denjenigen anderer Kryptophycine vom Chlorophycin-Typ,
nämlich
den Kryptophycinen 8 und 55.
-
Tabelle
1. In-Vivo-Aktivität
von Kryptophycin 1
-
Tabelle
2. In-Vivo-Aktivität
von Kryptophycinanalogen
-
Tabelle 3 Cytotoxizitäten von
Antimitosemitteln für
SKOV3- und SKVLB1-Zellen
-
Die
Zellen wurden mit variierenden Konzentrationen der unten angegebenen
Verbindungen für
48 Stunden behandelt. Zellzahlen wurden bestimmt, wie angegeben
im Abschnitt Methoden, und die IC50 für jede Verbindung
wurde berechnet. Werte stellen den Mittelwert ± SEM für drei Experimente dar.
-
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Tabelle
4 In-Vitro-Cytotoxizitätdaten
fürs Kryptophycine
-
-
-
-
IN-VIVO-AKTIVITÄT VON KRYPTOPHYCIN-8
-
Literaturstellen
-
- 1. Eglof, G., Organic Chemistry; An Advanced
Treatise, Gilmar et al. (Hrg.), S. 31-46, John Wiley & Sons (1943).
- 2. Kemp, et al., Organic Chemistry, Worth Publishers, Inc. (1980).
- 3. Patterson, G.M. L. et al., J. Phycol. 27:530-536 (1991).
- 4. Corbett, T.H. et al., Cytotoxic Anticancer Drugs; Models
and Concepts for Drug Discovery and Development, S. 35-87, Kluwer
Academic Publishers: Norwell, 1992.
- 5. Valeriote, F.A. et al., Discovery and Development of Anticancer
Agents, Kluwer Academic Publishers: Norwell, 1993; in Druck.
- 6. Schwartz, R.E. et al., J. Ind. Microbiol. 5:113-124 (1990).
- 7. Hirsch, C.F. et al., U.S. Patent 4,946,835, erteilt am 7.
August 1990.
- 8. Sesin, D.F., U.S. Patent 4,845,085, erteilt am 4. Juli 1989.
- 9. Sesin, D.F. und Liesch, J.M., U.S. Patent 4,868,208, erteilt
am 19. September 1989.
- 10. Sesin, D.F., U.S. Patent 4,845,086, erteilt am 4. Juli 1989.
- 11. Skehan, P. et al., J. Natl. Cancer Inst. 82:1107-1112 (1990).
- 12. Bradley, G. et al., Cancer Res. 49:2790-2796 (1989).
- 13. Endicott, J.A. et al., Ann. Rev. Biochem. 58:137-171 (1989).
- 14. Beck, W.T., Biochem. Pharm. 36:2879-2887 (1987).
- 15. Moscow, J.A. et al,. J. Natl. Cancer Inst. 80:14-20 (1988).
- 16. Trimurtulu, G. et al., J. Am. Chem, Soc. 116:4729-4737 (1994).
- 17. Smith, C.D. et al., Cancer Res. 54:3779-3784 (1994).