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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Pferdeüberwurf oder eine Pferdedecke,
im Folgenden allgemein als Pferdedecke oder Pferdedecken bezeichnet,
die, wenn sie auf ein Pferd gelegt wird, an ihrem Platz bleibt,
während
das Pferd seine normalen Bewegungen ausführt.
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Hintergrund
des Standes der Technik
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Die übliche auf
ein Pferd gelegte Pferdedecke ist so gearbeitet, dass die Decke
am oder hinter dem Widerriet geschlossen wird und dass der Verschluss über der
Brust des Pferdes einen oder mehrere (in der Regel zwei) waagerechte
Riemen mit einer Verschlussvorrichtung wie einer Schnalle, wie in 1 abgebildet
und wie zum Beispiel in FR-A-2570926 beschrieben, umfasst.
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Diese übliche Ausführung einer
Decke hat eine Reihe von Nachteilen; der größte Nachteil besteht jedoch
darin, dass die Decke durch die Bewegung des Pferdes leicht auf
dem Pferd nach hinten verrutschen kann, wodurch sich die Decke über den Schultern
des Pferdes zusammenzieht. Das Verrutschen nach hinten ist durch
eine Reihe von Faktoren bedingt, unter anderem die Trägheit der
Decke, wenn das Pferd sich vorwärts
bewegt und die Tatsache, dass die Richtung des Haarwuchses des Pferdes
ein Verrutschen nach hinten unterstützt und ein Verrutschen nach
vorn verhindert (da die Decke beim verrutschen nach vorn am Haar
hängen
bleiben könnte). Durch
das Zusammenziehen der Decke ist das Pferd in seiner Bewegung eingeschränkt und
die Decke scheuert an den Schultern, wodurch es zu Haarausfall und
in extremen Fällen
zum tatsächlichen
Einschneiden der Haut durch Reibung kommt.
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Außerdem beansprucht
das Zusammenziehen der Decke an den Schultern die Riemen und die Verschlussvorrichtung
stark, was deren Verschleiß zur
Folge hat.
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Die übliche Art
der Befestigung des Vorderteils von Pferdedecken durch waagerechte
Riemen, die im Allgemeinen in der Mitte des Vorderteils der Decke
mit einer Schnalle verschlossen werden, behindert das Senken des
Pferdehalses. Wie ernst dieses Problem ist, hängt von der allgemeinen Größe und Form
des Pferdes ab, jedoch sitzt die Decke in jedem Fall nicht optimal.
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Die
oben genannten Probleme treten besonders deutlich auf, wenn das
Pferd draußen
ist und sich die meiste Zeit in der natürlichen Weideposition befindet.
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Folglich
besteht ein Bedarf an einer Pferdedecke, die an ihrem Platz bleibt,
während
sie sich an die normalen Bewegungen eines Pferdes anpasst, ohne
dass sich die Decke über
der Brust des Pferdes mit den daraus folgenden Problemen zusammenzieht.
Die normalen Bewegungen eines Pferdes umfassen Bewegungen, die unter
anderem beim Fressen, Trinken, Stehen, Laufen und wälzen ausgeführt werden.
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Beschreibung
der Erfindung
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Die
Erfindung stellt eine Pferdedecke bereit, die eine im Wesentlichen
gerade Vorderkante umfasst, eine vordere Verschlussvorrichtung,
die geschlossen werden kann, um die Decke an einem Pferd zu befestigen,
wenn die gegenüberliegenden vorderen
Ecken der Decke zusammengeführt
werden, wobei der Schließpunkt
bei Gebrauch nicht unterhalb des Schulterpunktes des Pferdes liegt,
wobei die Decke an beiden vorderen Ecken mit Gurten versehen ist,
welche Gurte Bestandteil der Verschlussvorrichtung sind, wobei die
Gurte aus zwei Streifen bestehen, die zwischen sich einen Winkel
von 40° bis 70° bilden, wodurch
der vordere Teil der Decke eine Art Kragen um den Hals des Pferdes
bildet, wobei der Winkel so gewählt
ist, dass er innen Platz für
die Schulter des Pferdes bietet, wobei keiner der Streifen Teil
der Vorderkante der Decke ist, so dass der Verschluss und somit
der vordere Teil der Decke relativ zum Schulterpunkt an seinem Platz
gehalten wird, während
das Pferd seine normalen Bewegungen ausführt.
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Als
Gurt wird hier ein Riemen oder Streifen oder Band bezeichnet und
der Begriff soll sich nicht nur auf ein Stück Gewebe beschränken. Der
Begriff Gurt bezeichnet zwei Streifen, die so angeordnet sind, dass
sie gegeneinander versetzt aber nicht miteinander verbunden sind,
dass sie jedoch, würde man
sie verlängern,
zu einem Winkel zusammenkommen würden.
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So
können
die Gurte aus jedem passenden Material bestehen, das die oben beschriebene
Wirkung erzielt und an der Pferdedecke befestigt werden kann oder
sogar Bestandteil der Pferdedecke selbst sein kann.
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Die
besondere Anordnung der Verschlussvorrichtung mit der dazugehörigen Gurtanordnung
ist so gestaltet, dass sie mit einem im Wesentlichen geraden Halsausschnitt
eingesetzt wird, insbesondere ohne den gewöhnlichen tiefen Ausschnitt,
der für übliche Decken
typisch ist, wie im Folgenden beschrieben und veranschaulicht. So
wird ein guter Sitz der Decke am Nacken des Pferdes ermöglicht.
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Im
Gegensatz zu üblichen
Deckentypen befindet sich die Decke gemäß der Erfindung bei Gebrauch
eher oben am Nacken des Pferdes als in der Nähe des Widerristes.
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Der
Nacken des Pferdes ist stark durchblutet. Daher kommt es auch zu
geringerem Wärmeverlust,
wenn ein Großteil
des Nackens von der Decke gemäß der Erfindung
bedeckt ist. Außerdem
sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass bei schlechtem Wetter Regen am
vorderen Teil der Decke eindringt.
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Die
Pferdedecke gemäß der Erfindung
behebt die mit der üblichen
Pferdedecke verbundenen Probleme in mehrfacher Hinsicht, wie im
Folgenden beschrieben.
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Da
die Gurte einen Winkel zwischen 40° und 70° bilden, der so gewählt ist,
dass er innen für
den Schulterpunkt und somit die Schulterstruktur Platz bietet, wird
das Auftreten von Reibung und die Behinderung der natürlichen
Bewegung des Pferdes deutlich verringert und man kann keinen für übliche Pferdedecken
typischen Haarausfall und Einschnitte in die Haut beobachten.
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Die
Anordnung der vorderen Verschlussvorrichtung und der dazugehörigen Gurtanordnuag
ist so konstruiert, dass sie sich nach oben hebt, wenn das Pferd
seine normalen Bewegungen ausführt.
So kann die Spannung, die durch den Zug der Decke nach hinten entsteht,
sich nach vorne verlagern, so dass der vordere Teil der Decke gelockert
wird. Dieser Vorgang des Anhebens und der Verschiebung nach vorn
wiederholt sich jederzeit in regelmäßigen Abständen, wenn das Pferd sich schüttelt oder
sich stark bewegt, wie etwa beim Galoppieren oder Bocken.
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Die
Position der Decke gemäß der Erfindung wird
bestimmt und relativ zum Schulterpunkt des Pferdes beibehalten und
da der Schulterpunkt sich innerhalb des Winkels der Gurte befindet,
rutscht der vordere Verschluss nicht unter oder über die richtige Position.
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Außerdem sorgen
die natürlichen
Bewegungen des Pferdes dafür,
dass die Decke ständig
eher in die richtige Position gleitet anstatt zu verrutschen, da
jede Bewegung im Bereich der Schulter dazu führt, dass der vordere Verschluss
(und somit der Halsausschnitt der Decke) in die für das Pferd
bequemste Position gleitet.
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Vorzugsweise
bilden die beiden Streifen zwischen sich einen Winkel von etwa 60°.
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Außerdem ist
vorzugsweise einer der Streifen im Wesentlichen waagerecht, während der
andere Streifen entlang der Furche zwischen Hals und Schulter des
Pferdes verläuft.
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Dadurch,
dass die beiden Streifen so gegeneinander versetzt sind, hebt und
verteilt der Streifen, der entlang oder in der Furche zwischen Hals
und Schulter des Pferdes verläuft,
indirekt die Spannung nach hinten an, die auf den vorderen Teil
der Ecke ausgeübt
wird, während
er zugleich die eigentliche Verschlussvorrichtung an ihrem tiefstmöglichen Punkt
hält. Außerdem erhält man durch
diesen in der Furche zwischen Hals und Schulter des Pferdes verlaufenden
Streifen eine Art Kragen, welcher nicht nur die Spannungspunkte
anhebt, sondern diese auch über
eine größere Fläche der
Decke verteilt. Dieses Verteilen des Drucks oder der Spannung über eine große Fläche der
Decke verringert das Auftreten von Reibung und Behinderung der natürlichen
Bewegung des Pferdes zusätzlich.
Es vermindert zudem den Verschleiß der vorderen Verschlussvorrichtung
und deren Bestandteile.
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Vorzugsweise
umfasst die Verschlussvorrichtung eine Haken- und Ring-Konstruktion.
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Bei
diesem System, bei dem man einen Haken oder eine Klemme durch einen
Ring zieht, liegen die Vorteile darin, dass es schnell und einfach
zu schließen
ist, dass es robust und leicht instand zu halten ist und dass es
außerdem
relativ günstig
in der Herstellung ist.
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Die
Decke kann zusätzliche
Vorrichtungen aufweisen, um die Decke über der Brust des Pferdes zu
befestigen, wie etwa ineinander greifende Haken und Ösen des
Typs, der unter der Marke VELCRO verkauft wird.
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Die
Erfindung wird durch die folgende Beschreibung einer Ausführungsform
weiter veranschaulicht, welche lediglich als Bei spiel unter Bezug auf 1–4 der
beiliegenden Zeichnungen dient.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Darstellung einer üblichen Pferdedecke, die eine
Verschlussvorrichtung aufweist, die zwei waagerechte Riemen umfasst;
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2 ist
eine schematische Darstellung einer Pferdedecke gemäß der Erfindung
bei Gebrauch;
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3 ist
eine schematische Darstellung einer Draufsicht der Pferdedecke aus 2;
und
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4 ist
eine schematische Darstellung einer vergrößerten Teilzeichnung der Verschlussvorrichtung
aus 2.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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Mit
Bezug insbesondere auf 2 und 4 der Zeichnungen
sind dargestellt, im Allgemeinen mit 10 bezeichnet, eine
Pferdedecke in im Allgemeinen rechteckiger Form mit einem den Hals
umschließenden
Teil 11 und einem hinteren Teil 12 mit einem Schweiflappen 13.
Die Decke 10 weist eine vordere Verschlussvorrichtung auf
(am besten in 3 dargestellt), im Allgemeinen
mit 14 bezeichnet, die verschlossen werden kann, um die
Decke am Pferd zu befestigen, wenn man die gegenüberliegenden vorderen Ecken 15, 15' der Decke zusammenführt, so
dass der Schließpunkt
bei Gebrauch wicht unterhalb des Schulterpunktes des Pferdes liegt,
der im Allgemeinen dem Bezugszeichen 16 entspricht.
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Die
Decke 10 weist jeweils an beiden vorderen Ecken 15, 15' Gurtstreifen 17, 17' und 18, 18' auf, wobei
diese Streifen Be standteil der Verschlussvorrichtung 14 sind.
Die Streifen 17, 18 und 17', 18' sind jeweils in einem Winkel von
60° zueinander
angeordnet und jedes Streifenpaar 17, 18 und 17', 18' ist so gewählt, dass
es um den Schulterpunkt 16 des Pferdes liegt, so dass jeder
Bewegung der Decke 10 nach hinten entgegengewirkt wird,
während
zugleich die Streifen 18 und 18' eine Art Kragen entstehen lassen
und eine Gegenkraft zur normalen Kraft, die auf die Decke 10 nach
hinten wirkt, darstellt, so dass die Decke an ihrem Platz um den
Hals des Pferdes gehalten wird, während das Pferd seine normalen
Bewegungen ausführt.
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Wenn
sich der Schulterpunkt 16 des Pferdes bewegt, werden auch
die Gurtstreifen 17, 17' und 18, 18' bewegt, die
sich an den Schulterpunkt 16 anpassen. Diese Bewegung führt in der
Folge dazu, dass sich auch der „Kragen" bewegt, der sich am den Hals umschließenden Teil 11 der
Decke gebildet hat, wodurch dieser „Kragen" ordentlich an seinem Platz um den Hals
des Pferdes gehalten wird.
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Die
Streifen 17, 17' sind
so angebracht, dass sie im Wesentlichen waagerecht sind, wohingegen die
Streifen 18, 18' entlang
der Furche zwischen Hals und Schulter des Pferdes verlaufen.
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Der
den Hals umschließende
Teil 11 wird durch zwei kleine Ausschnitte 19, 19' gebildet, die durch
ein gerades Stück 20 verbunden
sind. Diese Anordnung des den Hals umschließenden Teils 11 sorgt
dafür,
dass die Decke 10 am Nacken des Pferdes gut sitzt.
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Die
Verschlussvorrichtung 14 umfasst eine Haken- und Ring-Konstruktion. Der
Haken 21 ist typischerweise aus Metall gefertigt und wird
mittels eines Verbindungsstücks 22 mit
einem Ende des Streifens 18' verbunden.
Um die Decke 10 bei Gebrauch über der Brust des Pferdes zu
schließen,
wird der Haken 21 durch den Ring 23 gezogen, welcher
an einem Verbindungsstück 24 befestigt
ist, das die Streifen 17 und 18 verbindet, und dann
in einen „D"-Ring 25 eingehakt,
der an einem Ende 26 des Streifens 17' befestigt ist.
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Wenn
nötig,
werden die Ecken 15, 15' zusätzlich mit Klettbandstreifen
(VELCRO) 27 befestigt (als gestrichelter Umriss in 4 abgebildet).
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Die
Decke 10 weist außerdem übliche Sattel- oder
Packgurte 28 auf.