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Die vorliegende Erfindung betrifft
Luftreifen. Sie betrifft genauer die Gestaltung der Wülste dieser
Luftreifen.
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Die Bedeutung, die die Wülste von
Luftreifen haben, ist bekannt: Sie gewährleisten die feste Verbindung
des Luftreifens mit der Felge, auf der er montiert ist. Für diesen
Zweck reichen die Seile in der Karkasse bis zum unteren Teil des
Wulstes, wo sie fest verankert sind, damit die Karkasse die Zugbeanspruchung
(Zugspannungskräfte)
im Betrieb aushält.
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Erst vor kurzem wurde in der Patentanmeldung
EP 0 582 196 ein neuer Wulsttyp
vorgeschlagen. Bei diesem Wulst wird die Karkasse nicht mehr wie
sonst üblich
um den Wulstkern geschlungen. Stattdessen sind die Verstärkungselemente
der Karkasse am Ort der Verankerung in einer oder mehreren Reihen
(Linien) angeordnet. Wenn man sich die Anordnung all dieser Elemente
im Raum vorstellt, beschreiben diese näherungsweise innerhalb jeder
Reihe einen partiellen Kegelstumpf mit einer Achse, die mit der
Rotationsachse des Luftreifens zusammenfällt. Die Verstärkungselemente
der Karkasse sind seitlich durch mindestens einen Stapel von in
Umfangsrichtung angeordneten Verstärkungselementen eingefaßt, der
beispielsweise durch eine spiralförmige Wicklung erzeugt wird.
Außerdem
gewährleistet
ein geeignetes, der Verbindung dienendes Kautschukgemisch die Kraftübertragung
zwischen diesen senkrecht zueinander orientierten Verstärkungselementen.
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Versuche der Anmelderin haben gezeigt,
dass eine derartige Wulststruktur die Beanspruchungen, die im Betrieb
vorkommen, einwandfrei aushält,
selbst wenn diese Beanspruchungen sehr kräftig sind, wobei dies gleichermaßen auf
Luftreifen für
Personenkraftwagen als auch für
andere Anwendungen zutrifft. Abgesehen von den Beanspruchungen,
die bei der eigentlichen Verwendung von Luftreifen auftreten, muß der Reifen außerdem imstande
sein, eine unbegrenzte Zahl von Demontagen und erneuten Montagen
zum Zwecke der weiteren Verwendung auszuhalten.
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Man weiß, dass ein Luftreifen umso
weniger dazu neigt, sich von der Felge zu lösen, je fester der Wulst auf
der Felge sitzt. Zur Erinnerung hängt die Festigkeit des Sitzes
mit dem Anpressdruck des Gummis zusammen, der im radial untersten
Teil des Wulstes vorhanden ist, der einen Druck auf die radial äußere Oberfläche des
Wulstsitzes der entsprechenden Felge ausübt. Eine bestimmte Festigkeit
des Sitzes ist erforderlich, damit die Bremskraft und die Antriebskraft
zwischen der Felge und dem Luftreifen übertragen werden können. Der feste
Sitz hängt
nicht nur von den Eigenschaften des Luftreifens (Geometrie des Wulstes,
Steifigkeit der Materialien, die darin verwendet werden), sondern
auch von der Geometrie der Felge ab.
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Man weiß aber auch, dass die Schwierigkeiten
bei der Montage oder der Demontage von Reifen umso größer werden,
je fester der Sitze des Reifens auf der Felge ist. Das Abmontieren
erfordert insbesondere das Ausüben
einer ziemlich großen
Kraft (in Abhängigkeit
von der Festigkeit des Sitzes auf der Felge) auf den Wulst im Bereich
des Felgenhorns oder knapp oberhalb davon. Diese Kraft ist parallel
zur Rotationsachse orientiert und wird immer lokal mit einem Stößel oder
einen Hebel ausgeübt.
Diese Werkzeuge sorgen für
eine Verformung des Wulstes des Luftreifens. Die Verformung kann
beträchtliche
Ausmaße
annehmen. Es handelt sich hierbei um die erste Phase der Demontage,
deren Ziel darin besteht, den Wulst zu lösen, d. h. der Wulst soll den
Wulstsitz verlassen, indem er vom Felgenrand entfernt wird. Während dieser
ersten Phase wird der Wulst des Luftreifens Dehnungskräften ausgesetzt,
die zwar lokal begrenzt, aber von beträchtlicher Größe sind.
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Anschließend werden im allgemeinen
Hebel verwendet, um den Wulst dazu zu bringen, den Felgenrand zu überwinden.
Im Fall von einteiligen Felgen (dem mit Abstand am häufigsten
vorkommenden Fall bei Luftreifen für Personenkraftwagen und Kleinlastwagen),
ist die Form der Felge so konzipiert, dass die Montage und die Demontage
auf Grund einer ovalen Gestaltung des Wulstes möglich ist, ohne Vergrößerung des
Umfangs des Wulstes. Dies bedingt insbesondere das Muster des zentralen
Montagehohlraums und der Ränder, die
seitlich die Felge einfassen und die Montageposition des Wulstes
festlegen. Im Laufe dieser zweiten Phase wird der Wulst in seiner
Gesamtheit einer Verformung unterzogen, die deutlich weniger nachteilig
sind als die Beanspruchungen, zu denen es in der ersten Phase kommt.
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Die Reifenkonstrukteure bemühen sich,
einen guten Kompromiß zwischen
der Sicherheit (geringe Empfindlichkeit gegenüber einem Ablösen von
der Felge), die erzielt wird, indem insbesondere auf die Festigkeit
des Sitzes eingewirkt wird, und der Leichtigkeit, mit der ein Reifen
montiert und abmontiert werden kann, zu erzielen. Die Berücksichtigung
dieser Erfordernisse (Beanspruchungen im Betrieb und Beanspruchungen bei
der Montage/Demontage), die mehr oder weniger gegensätzlich sind,
und der Wunsch, die Herstellung zu vereinfachen und das Materialgewicht
zu begrenzen, stellen Aufgaben der vorliegenden Erfindung dar.
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Genauer besteht eine Aufgabe der
Erfindung darin, die Fähigkeit
der Wulststruktur, die in dem bereits oben angegebenen Patent
EP 0 582 196 beschrieben
wird, die Demontage besser zu überstehen,
selbst wenn sie unter wenig sorgfältigen Bedingungen durchgeführt werden,
insbesondere mit falsch eingestelltem Werkzeug. In diesem Fall wird
im Laufe der ersten Phase der Demontage die Spitze des Wulstes,
die durch einen Hump festgehalten wird, einer Rotation unterzogen,
die im wesentlichen auf dieser Spitze zentriert ist (siehe
3), weil dieser Wulsttyp
bei der Rotation in einer radialen Ebene ziemlich biegsam ist. Wenn
diese Rotation bis zu einem Kippen des Wulstes führt, wie dies in
3 gezeigt wird, wird ein
Teil der Windungen des in Umfangsrichtung angeordneten Seiles
2 einer
sehr starken Dehnung unterzogen. Diese Dehnung kann für die untersten
Windungen
40 des axial äußeren Stapels
4 bis
zu etwa 3% betragen. In Extremfällen,
wenn diese Dehnung mit einer lokalen Verformung zusammenkommt, die
durch den Druck des Demontage-Werkzeuges
verursacht wird, kann die Demontage den Bruch des Seiles in einer
oder mehreren Windungen verursachen.
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Die Erfindung zielt insbesondere
darauf ab, eine sehr große
Zahl von Demontagen mit der Möglichkeit der
erneuten Verwendung des Luftreifens durchführen zu können, ohne die Leistungsfähigkeit
des Luftreifens im Betrieb zu verlieren.
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Erfindungsgemäß umfaßt der Luftreifen Seitenwände, die
durch Reifenwülste
begrenzt werden, die für die
Montage auf einer Felge konzipiert sind, wobei der Luftreifen eine
Karkassbewehrung aufweist, die durch die Seitenwände hindurchgeht und bis zu
den Wülsten
reicht, wobei mindestens einer der Wülste umfaßt:
- – Verstärkungselemente
der Karkasse, die sich vom radial unteren Teil des Wulstes zur Seitenwand
hin erstrecken,
- – mindestens
einen Stapel von in Umfangsrichtung angeordneten Seilen, die die
Verstärkungselemente
der Karkasse seitlich einfassen, wobei die in Umfangsrichtung angeordneten
Seile eine funktionelle Dehnung Af = Ae + Ap von mehr als
4% aufweisen können,
- – eine
der Verbindung dienende Kautschukmischung, die zwischen den in Umfangsrichtung
angeordneten Seilen und den Verstärkungselementen der Karkasse
enthalten ist.
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4 zeigt
ein Spannungs-Dehnungs-Diagramm. Man erkennt darin zunächst eine
spezifische Dehnung As, die spezifisch ist
für den
Seileffekt. Diese Dehnung zeugt von einem Zusammenziehen der Drähte des
Seiles, bevor die Drähte
durch Zug beansprucht werden. Im Diagramm erkennt man weiterhin
eine plastische Dehnung Ap, und schließlich eine
elastische Dehnung Ae.
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Für
die Beschreibung der Erfindung wird hier der Begriff der funktionellen
Dehnung eingeführt:
Af = Ae + Ap. Die funktionelle Dehnung umfaßt nicht
die spezifische Dehnung As des "Seileffektes".
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Die Zugfestigkeit (maximale Zugspannung)
wird durch die folgende Formel
bestimmt, in der bedeuten:
F
m die maximale Kraft, ρ die Dichte des betreffenden
Materials (7,8 g/cm
3 für den verwendeten Stahl), und
M/L die längenbezogene
Masse des verwendeten Seils.
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Die Zugfestigkeit Rm ist
vorzugsweise größer als
2000 MPa und vorteilhaft sogar größer als 2200 MPa, was es ermöglicht,
einen möglichst
leichten Wulst zu konstruieren, wobei ein geringes Gewicht an sich
ein Faktor für
die Leistungsfähigkeit
ist und dazu beiträgt,
die Gestehungskosten des Luftreifen zu begrenzen.
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Die Erfindung kann durch Lesen der
folgenden Beschreibung vollkommen verstanden werden, die mit Hilfe
der beigefügten
Figuren und in nicht einschränkender
Weise ein konkretes Ausführungsbeispiel
eines Wulstes eines Luftreifens veranschaulicht.
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Die 1 und 2 sind Radialschnitte von
zwei Varianten eines Wulstes eines erfindungsgemäßen Luftreifens.
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3 veranschaulicht
die Rotation des Wulstes bei der Demontage eines Luftreifens.
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4 veranschaulicht
die verschiedenen Dehnungen, die ein Seil charakterisieren.
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5 veranschaulicht
die Kennkurven von Verstärkungselementen,
die in den Wülsten
der Luftreifen verwendet werden.
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Die 6 und 7 veranschaulichen erfindungsgemäße Ausführungsformen.
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8 veranschaulicht
eine weitere Ausführungsform,
die bei der Demontage eines Luftreifens durch Beanspruchung zur
Rotation gebracht wird.
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In den 1 und 2 sieht man einen Wulst,
in dem man Verstärkungselemente 1 der
Karkasse und in Umfangsrichtung angeordnete Seile 2 erkennt.
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In der vorliegenden Darstellung ist
der Ausdruck "Draht" für Monofilamente
reserviert, die durch Spinnen oder Drahtziehen oder Walzen oder
einen entsprechenden Arbeitsgang entstehen. Ein Seil ist eine Anordnung
aus mehreren dünnen
Drähten.
Im Fall von Stahldrähten
handelt es sich um Drähte
mit einem Durchmesser, der bei etwa 0,05 bis 0,8 mm liegt. In der
vorliegenden Darstellung werden die verschiedenen Verfahren zur
Herstellung einer derartigen Anordnung nicht angesprochen, die zahlreich
und dem Fachmann wohlbekannt sind. Der Ausdruck "Seil" bezieht
sich unterschiedslos auf alle Typen von Anordnungen von Drähten (z.
B. Litzen, Zwirne oder eigentliche Seile).
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Wenn von einem "Verstärkungselement" gesprochen wird,
sind darunter in Form eines Oberbegriffs sowohl Seile als auch Monofilamente
zu ver stehen, welches Aussehen das jeweilige Element auch immer
hat, vorausgesetzt es sieht fadenförmig aus, und unabhängig davon,
aus welchem Material das Element besteht. Beispielsweise fallen
Nylonseile und Aramidseile unter diesen Oberbegriff.
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Die Verstärkungselemente
1 bestehen
unterschiedslos aus Seilen, die metallisch oder nicht-metallisch sind,
oder aus Monofilamenten. Die Verankerung der Verstärkungselemente
1 der
Karkasse wird durch in Umfangsrichtung angeordnete Seile
2 gewährleistet,
mit einer dazwischen eingebrachten Zusammensetzung aus einem Verbindungskautschuk
3.
Bei dieser Zusammensetzung handelt es sich vorzugsweise um das "MS"-Gemisch, dessen
Formulierung weiter unten angegeben wird, unter Punkt
6 nach
der ersten Tabelle. Das in Umfangsrichtung angeordnete Seil
2 wird
in mehreren Umdrehungen angeordnet, wodurch eine oder mehrere Spiralen
erhalten werden. Der Leser kann weitere Einzelheiten zu diesem Wulsttyp
in der bereits zuvor angegebenen Patentanmeldung
EP 0 582 196 finden. Die Seile
2 selbst
bestehen aus der Anordnung mehrerer Drähte
21, die in den
Vergrößerungen
in den
1 und
2 innerhalb der Kreise, die
rechts vom Wulst abgebildet sind, deutlich erkennbar sind.
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Beispielhaft kann man ein nicht umschnürtes (2
+ 7)0,28-Seil verwenden. Dieses Seil besteht aus einer Seele, die
aus 2 verzwirnten Drähten
zusammengesetzt ist und von einer Schicht aus 7 Drähten umgeben ist,
die ebenfalls, aber in der entgegengesetzten Richtung, verzwirnt
sind. Die genaue Art und Weise, wie die Seile aufgebaut sind, hat
jedoch keine besondere Auswirkung auf die Anwendung und Ausführung der
Erfindung. Umgekehrt haben die Versuche der Anmelderin aber zu der
Erkenntnis geführt,
dass es nicht ohne Belang ist, welches Stahlseil verwendet ist.
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5 zeigt
ein Spannungs-Dehnungs-Diagramm für ein herkömmliches Seil (Kurve C), ein
erfindungsgemäßes Seil
(Kurve I) und einen Wulstkerndraht herkömmlichen Typs (Kurve T). Für eine allgemeine Veranschaulichung
kann das Patent
US 5010938 angegeben
werden, in dem ein Schema für
eine Wicklung der Art veranschaulicht wird, die üblicherweise verwendet wird,
um einen Wulstkern zu bilden. Der Wulstkern wird durch Wicklung
mehrer aneinander stoßender
Spiralen aus einem Wulstdraht erzeugt. Als "Wulstdraht" wird ein Stahldraht mit einem relativ
großen
Durchmesser in der Größenordnung
von 0,8 mm oder darüber
bezeichnet. Dieser Wulstdraht ist häufig ein Draht mit einer großen Dehnung
und weist eine Zugfestigkeit Rm auf, deren Wert etwa 2000 MPa (Megapascal – siehe
Kurve T in
5) beträgt. Die
funktionelle Dehnung, die hier der Gesamtdehnung A
t entspricht,
ist groß und
beträgt
etwa 6%.
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Die Kurve C veranschaulicht die Kennkurve
eines Stahlseils nach der Vulkanisation im Reifen, das herkömmlicherweise
in Scheitellagen verwendet wird. Man kann eine funktionelle Dehnung
Af von etwa 2% sowie eine geringe spezifische
Dehnung As des "Seileffekts" erkennen, demnach die Architektur des
Seiles. Zum Bruch kommt es bei einer hohen Zugfestigkeit, die bis
zu 3000 MPa betragen kann.
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Die Erfindung zielt darauf ab, eine
große
Beständigkeit
beim mehrfach aufeinander folgenden Demontieren zu erreichen und
gleichzeitig den Vorteil der Wulststruktur zu behalten, die in dem
bereits angegebenen Patent
EP
0 582 196 beschrieben wird. Außerdem beabsichtigt die Erfindung,
diese Beständigkeit
bei Demontagen zu erhalten bei gleichzeitiger Verwendung von Materialien
mit einer hohen Zugfestigkeit, wodurch die Menge an zu verwendendem
Material begrenzt wird und der Reifen entsprechend leichter wird.
Auf Grund der Verwendung von Seilen besteht ein weiterer erfindungsgemäßer Vorteil
aus der einfacheren Herstellung des Reifens, denn die Seile können (weil
sie geschmeidiger sind) einfacher verwendet werden als Drähte mit
einem größeren Durchmesser,
wie Wulstkerndrähte.
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Im erfindungsgemäßen Luftreifen wird ein spezielles
Seil 2 verwendet, um die Stapel 4 der Verstärkungselemente
zu erzeugen. Dieses Seil verfügt
gleichzeitig über
eine ziemlich hohe Zugfestigkeit, die mindestens so groß ist wie
die Zugfestigkeit herkömmlicher
Wulstkerne, und über
eine große
Dehnung, die deutlich größer ist
als die Dehnung, die die herkömmlichen
Seile aufweisen.
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Im folgenden wird beschrieben, wie
ein derartiges Seil durch eine spezielle Wärmebehandlung erhalten werden
kann.
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Der Einfluß der Wärmebehandlung auf die Änderung
der funktionellen Dehnung Af hängt von
der chemischen Zusammensetzung und dem Verstreckungsgrad des Stahldrahts,
der Dauer und der Temperatur der Wärmebehandlung ab. Um eine sehr
deutliche Zunahme der funktionellen Dehnung Af zu
erzielen, ist es bevorzugt, dass der Verstreckungsgrad (Umformungsgrad) ε des verwendeten
Drahtes unterhalb eines Wertes im Bereich von 3,5 bis 4 bleibt,
wobei der genaue Grenzwert von der chemischen Zusammensetzung des Stahldrahtes
abhängt.
Der Verstreckungsgrad oder Umformgrad ε wird durch die folgende Gleichung
definiert: ε =
ln (S0/Sf), worin
So die Querschnittsfläche
des Drahtes vor dem Verstrecken und Sf die
Querschnittsfläche des
Drahtes nach dem Verstrecken bedeutet.
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Es ist bekannt, dass die Verstärkungen
aus Stahl für
Luftreifen eine hohe Reißfestigkeit
aufweisen und dass sie gut am Gummi haften. Die Festigkeit wird
im Laufe der Erzeugung des Stahldrahtes durch ein dem Fachmann bekanntes
Verfahren erzielt, z. B. durch Drahtziehen. Dieses Verfahren, das
zu einem dünnen Draht
führt,
erfordert ein Ziehmittel. Für
die Verwendung bei Luftreifen besteht dieser Ziehmittel im allgemeinen aus
einem herkömmlichen
Haftung vermittelnden Überzug,
der in den meisten Fällen
aus Messing besteht, mit dem der Stahldraht überzogen ist, um die Adhäsion des
Kautschuks auf dem Stahldraht zu verbessern. Nach einer Variante
kann der Haftung vermittelnde Überzug
aus einer Legierung auf Cu-, Zn- und Ni-Basis oder jedem beliebigen Überzug bestehen,
der die Adhäsion
auf dem Stahl verbessert und gleichzeitig beim Drahtziehen als Ziehmittel
fungiert. Anschließend
können
mehrere Drähte
unter Ausbildung eines Seiles zusammengefügt werden. Man erhält so eine
Verstärkung,
die aus einem Stahldraht besteht, der verstreckt ist und einen Überzug aus
einer Haftung vermittelnden Beschichtung aufweist. Diese Verstärkungen
sind durch eine geringe Duktilität
der Seilanordnung und/oder der sie bildenden Drähte gekennzeichnet (siehe Kurve
C in 5).
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Eine Wärmebehandlung, die nach dem
Verstrecken durchgeführt
wird, um die Duktilität
zu verbessern, ist an sich bekannt. Die Beschichtung (z. B. mit
Messing) wird im allgemeinen nach der Wärmebehandlung durchgeführt, damit
es zu keiner Beschädigung
des Überzugs
kommt.
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In dem Patent FR 2152078 wird beispielsweise
ein Weg zur Verbesserung der Duktilität durch Veränderung der Struktur beschrieben.
Darin wird beschrieben, wie man ein Material erhalten kann, dass
eine durch Anlassen erhaltene martensitische Struktur aufweist.
In diesem Patent FR 2152078 wird ein Temperaturniveau von etwa 800°C überschritten.
Der Messingüberzug
darf erst nach dieser Art der Wärmebehandlung
aufgebracht werden, weil ansonsten der Messingüberzug bei den erreichten Temperaturen
zerstört
würde,
und diese Verstärkung
wäre unbrauchbar
für Luftreifen,
weil sie nicht auf dem Kautschuk haften würde. Im folgenden beschreibt
dieses Patent eine Anlaßbehandlung,
die auf eine Struktur angewendet wird, die gehärtet und im wesentlichen martensitisch
ist. Außerdem
muss dann ein Reinigungsschritt folgen, weil das Anlassen im Bleibad durchgeführt wird,
was sehr problematisch wäre,
wenn versucht werden sollte, dieses Verfahren auf Anordnungen wie
Seile und nicht auf Monofilamente (Einzeldrähte) anzuwenden, denn die Reinigung
ist ein Verfahrensschritt, der bei verdrillten Seilen sehr schwierig
durchzuführen
ist. Schließlich
kann der herkömmliche
Messingüberzug
nicht vor dem Anlassen aufgebracht werden, weil das Material nicht
ausreichend duktil ist. Wenn er nach dem Anlassen auf das Seil aufgebracht
wird, ist es sehr schwierig, die Homogenität des Messingüberzugs
zu gewährleisten.
Man sieht demnach, dass dieses Patent keine zufriedenstellende Lösung für die Bewahrung
des Haftvermögens
des Seiles auf dem Kautschuk angibt.
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Im Rahmen einer anderen Erfindung
der gleichen Anmelderin werden verschiedene Herstellungsverfahren
angegeben, die sich als besonders vorteilhaft erwiesen haben. Diese
Verfahren, die an sich von Interesse sind, finden außerdem bevorzugte
Anwendung bei Seilen, deren Stahldraht einen Kohlenstoffgehalt von 0,7
bis 0,9% aufweist
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Man führt eine Wärmebehandlung unter Anwendung
des Joule-Effektes (der im folgenden mit JE abgekürzt wird)
bei einer Temperatur im Bereich von 400 bis 500°C während eines Zeitraums von 5
Sekunden oder darunter durch. Die angegebenen Zeiten sind die Heizzeiten;
sie umfassen nicht die Abkühlzeiten.
Man kann außerdem
die Wärmebehandlung
durch statische Konvektion angeben (die im folgenden mit CV abgekürzt wird),
wobei die Konvektion vorzugsweise unter einer Schutzgasatmosphäre und bei
einer Temperatur unterhalb von 420°C durchgeführt wird, und in diesem Fall
wird die darauf folgende Abkühlung
ebenfalls unter einer Schutzgasatmosphäre durchgeführt. Man kann auch die Wärmebehandlung
durch Induktion (die im folgenden mit IN abgekürzt wird) angeben, wobei die
Temperatur im Bereich von 400 bis 550°C liegt und die Heizdauer bei
1 Sekunde oder darunter liegt.
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Man kann außerdem die Wärmebehandlung
durch JE oder IN unter einer Schutzgasatmosphäre durchführen, um die Beschädigung des Überzugs
so gut wie möglich
zu begrenzen (z. B. die Oxidation des Messings). In diesem Fall
ist es bevorzugt, das Seil während
der Abkühlung
unter der Schutzgasatmosphäre zu
halten. Als Variante zur oder Ergänzung der Verwendung einer
Schutzgasatmosphäre
kann man für
all diese Wärmebehandlungen
eine Beizbehandlung vorsehen, nach der wie all-gemein bekannt mit Wasser gespült und getrocknet
wird.
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Man kann auch ein Erholungsglühen durchführen, das
bei niedriger Temperatur durchgeführt wird. Hierunter wird eine
Temperatur verstanden, die auf jeden Fall unter der Temperatur Ac1 bleibt (Temperatur, bei der eine Umwandlung
der Kristallstruktur des Stahls stattfindet) und vorzugsweise bei
550°C oder
darunter, im allgemeinen aber oberhalb von 250°C liegt. Hierbei handelt es
sich auch um eine Behandlung, die unmittelbar mit einem Seil durchgeführt wird,
das Drähte
enthält,
die einzeln mit einem Haftung vermittelnden Überzug überzogen sind.
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Die Temperaturgrenze hängt in der
Praxis von der Dauer und der Art und Weise des Erhitzens ab. Es scheint,
dass die dem Seil zugeführte
Energie bei allen Wärmebehandlungen
im wesentlichen gleich sein muß. Die
angegebenen Temperaturen sind Temperaturen, die auf der Oberfläche des
Seils erreicht werden. Sie können
beispielsweise mit einer Infrarot-Kamera (Thermovision) oder mit
einem Kontaktmeßfühler gemessen
werden, sofern dies möglich
ist. Sie werden während
der Wärmebehandlung
oder unmittelbar danach ermittelt, wenn es in der Praxis schwierig
ist, anders vorzugehen. Dies trifft hier auf den Fall der Werte
zu, die für
die IN-Wärmebehandlung
angegeben werden.
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Die Wärmebehandlung hebt die funktionelle
Dehnbarkeit Af des Seiles auf einen Wert,
der größer als etwa
4% ist, wobei die Reißfestigkeit
gleichzeitig bei einem Wert verbleibt, der für Luftreifen ausreichend ist (Zugfestigkeit
Rm, die nach der Wärmebehandlung mindestens etwa
2000 MPa beträgt),
und wobei die Fähigkeit,
auf dem Kautschuk zu haften, ausreichend gut bleibt. Die Kurve I
in 5 beschreibt eine
typische Kennkurve eines derartigen Seiles. Es wurde klar verdeutlicht,
dass es sich um eine Erhöhung
der funktionellen Dehnbarkeit handelt, denn die angegebenen Werte
umfassen nicht die spezifische Dehnung As des "Seileffektes". Die Erhöhung der
funktionellen Dehnbarkeit hängt
aber bei gleichem Material nicht von der Seilkonstruktion, sondern
im wesentlichen von der Wärmebehandlung
ab.
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Der verwendete Draht besteht allgemeiner
aus hartgezogenem (verstrecktem) Stahl mit einem hohen Kohlenstoffgehalt
(im Bereich von 0,4 bis 1,0 % C), und er enthält gegebenenfalls die herkömmlichen
Bestandteile, wie Mangan und Silicium, um bestimmte Eigenschaften
zu verbessern, die speziell erforderlich sind, was dem Fachmann
bekannt ist, und er enthält
außerdem
geringe Mengen an Verunreinigungen. Die Umformung bis zum Erhalt
des Enddurchmessers kann mit Hilfe eines beliebigen Verfahrens erfolgen,
z. B. durch Drahtziehen. Die Drähte
werden so zusammengefügt,
dass ein Seil erhalten wird, durch ein geeignetes Zusammenfügeverfahren
(das eigentlich als Zwirnen, Verseilen bezeichnet wird).
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Das behandelte Seil besteht aus verstreckten
und beschichteten Einzeldrähten.
Die Wärmebehandlung
des Seiles (d. h. nach dem Zusammenfügen) ermöglicht die gleichzeitige Behandlung
aller Drähte
in einem einzigen Verfahrensschritt.
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In den folgenden Beispielen werden
die angewendeten Verfahren und die erhaltenen Ergebnisse beschrieben.
Man verwendet in allen Fällen
Stahldrähte,
die im wesentlich aus perlitischem Stahl bestehen, die verstreckt
und mit Messing beschichtet sind, die ein nicht umschnürtes Seil
bilden. Das Seil weist die folgende genaue chemische Zusammensetzung
auf, die bezogen auf das Gewicht des Stahls angegeben wird: Gehalt an
Kohlenstoff: 0,81%, Mangan: 0,54%, Silicium: 0,25%, Phosphor: 0,01%,
Schwefel: 0,01%, Chrom: 0,11%, Nickel: 0,03%, Kupfer: 0,01%, Aluminium:
0,005%, Stickstoff: 0,003%.
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Beispiel 1: Behandlung
eines (2 + 7)0,28-Seiles unter Anwendung des Joule-Effekt (JE)
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Das Prinzip besteht darin, das Seil
kontinuierlich unter einer Schutzgasatmosphäre (beispielsweise ein Gemisch
aus Stickstoff und Wasserstoff) unter Einwirkung des Joule-Effekts
zu erhitzen, während
es vorbeigezogen wird. Die Behandlungstemperatur beträgt 450°C. Nach dem
Erhitzen wird das Seil unter der Schutzgasatmosphäre (N2, H2) abgekühlt und
dann auf Spulen gewickelt. Es weist die folgenden Eigenschaften
auf:
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In diesem und den folgenden Beispielen
bedeuten in den Tabellen:
- 1. WBNT: "Wärmebehandlung bei niedriger
Temperatur";
- 2. die Adhäsionswerte
(Adh.) stellen eine Abschätzung
der Qualität
der Verbindung zwischen dem Seil und einer Kautschukzusammensetzung
dar, die einen Block bildet, in den das Seil eingebettet ist, wobei das Ganze
vulkanisiert ist, wobei ein Teil des Seiles aus dem Block herausragt,
um so einen Testprobekörper zu
bilden; die angegebenen Werte entsprechen der gemessenen Kraft,
die erforderlich ist, um das Seil aus dem Kautschuk herauszuziehen;
- 3. alle Änderungen
(Δ) werden
in Prozent angegeben; um eine Klassifizierung der verschiedenen
Lösungen durch
vergleichendes Lesen zu ermöglichen;
- 4. Die innere Fähigkeit
des Seiles, auf Kautschuk zu haften, wird experimentell am Probekörper kontrolliert, indem
die Kraft ermittelt wird, ab er sich das Seil von der Matrix trennt;
- 5. Die Spalten, die das Wort "Test" enthalten,
betreffen ein Gemisch, das als Test bezeichnet wird, das 100% NR
(Naturkautschuk) enthält,
mit der Zugabe von verstärkenden
Füllstoffen,
um eine geeignete Shore Härte
A zu erzielen, die größer als
70 ist, einem großen
Schwefelgehalt, der im Bereich von 5 bis 8% liegt, und einem hohen
Cobaltgehalt, der im Bereich von 0,3 bis 0,4% liegt (die Prozentangaben
beziehen sich auf das Gesamtgewicht des Elastomers); das Haftvermögen dieses
Gemischs auf dem Seil reagiert sehr empfindlich auf Änderungen
der chemischen Zusammensetzung des Überzugs aus Messing auf dem Seil;
- 6. Die Spalten, die die Abkürzung "MS" enthalten, betreffen
das bevorzugte Gemisch, das weiter unten unter Bezugnahme auf das
Patent EP 0 582 196 beschrieben
wird. Dieses Gemisch umfaßt
ein synthetisches SBR-Elastomer, das allein oder im Verschnitt mit
Polybutadien (PB) verwendet wird, wobei der SBR eine Glasübergangstemperatur
(Tg) aufweist, die im Bereich von –70 bis –30°C liegt, und das PB eine Tg
aufweist, die im Bereich von –40
bis –10°C liegt,
wobei das oder die synthetischen Elastomere in einem Gesamtanteil
von mindestens 40% des Gesamtgewichts des Elastomers verwendet werden,
wobei der Rest aus Naturkautschuk besteht. Die verschiedenen Glasübergangstemperaturen
Tg werden durch Thermodifferentialanalyse ge messen. Es wird vorzugsweise
ein Gemisch verwendet, das 50% SBR (durch Lösungspolymerisation erhalten),
der eine Tg von –48°C aufweist,
und 50% NR enthält,
wobei verstärkende
Füllstoffe
und ein Harz zugegeben werden, um die geeignete Shore A Härte von
mehr als 70 zu erzielen. Um ein gutes Kleben des Gemischs auf dem
mit Messing beschichteten Draht zu erhalten wird Schwefel in einem
großen
Mengenanteil von 5 bis 8% des Gesamtgewichts der Elastomere verwendet,
und man verwendet Cobalt in einer Menge von etwa 0,2% des Gesamtgewichts
der Elastomere.
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Beispiel 2: Konvektionsbehandlung
(CV) eines (2 + 7)0,28-Seiles, nach der eine Beizbehandlung durchgeführt wird
(DECA).
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Das Seil wird in einem Ofen mit statischer
Konvektion (Ofen für
das Erholungsglühen)
unter einer kontrollierten Schutzgasatmosphäre, beispielsweise aus Stickstoff,
der mit 6% Wasserstoff versetzt ist, behandelt. Es wird im Laufe
von 3 h 30 min auf 350°C
erhitzt. Anschließend
wird das Seil 30 min bei dieser Temperatur gehalten. Dann wird es
im Laufe von 3 h auf Umgebungstemperatur abgekühlt. Die Rollen werden anschließend abgewickelt,
um das Seil durch ein niedrig konzentriertes Phosphorsäure- oder
Schwefelsäurebad
(etwa 4%) ziehen zu können.
Die Verweilzeit in diesem Beizbad beträgt etwa 2 Sekunden. Die Badtemperatur
entspricht der Umgebungstemperatur. Man erhält die folgenden Meßwerte:
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Beispiel 3: Induktionsbehandlung
(IN) eines (2 + 7)0,28-Seiles.
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Das vorbeilaufende Seil wird induktiv
unter einer Schutzgasatmosphäre
(dissoziiertes NH3 oder N2,
H2) erhitzt. Das Erholungsglühen erfolgt
durch elektromagnetische Induktion, indem man Ströme durch
das Seil fließen
läßt, die
auf einer Länge
von etwa 40 cm induziert werden, wobei die Behandlungsgeschwindigkeit
variabel sein kann (z. B. 80 m/min), wobei der gesamte Vorgang so
gesteuert wird, dass eine homogene Wärmebehandlung des Seiles erhalten
wird. Die auf der Oberfläche
des Seiles und am Auslaß des
Induktionsgeräts gemessene
Temperatur beträgt
etwa 450°C.
Man erhält
die folgenden Meßwerte:
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Beispiel
4: Behandlung eines (3 + 8)0,35-Seiles unter Anwendung des Joule-Effekt
(JE) unter einer Schutzgasatmosphäre.
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Die Analyse dieser Beispiele ermöglicht die
Feststellung, dass der absolute Wert der Adhäsion des Kautschuks auf dem
Seil auch von der Rezeptur des verwendeten Kautschukgemischs abhängt. Man
kann so in Abhängigkeit
von der Formulierung des Gemischs, das für den Verbindungskautschuk 3 verwendet
wird, eine mehr oder weniger große Ände rung der die Haftung vermittelnden
Beschichtung durch die Wärmebehandlung
akzeptieren.
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Wenn man das oben erwähnte MS-Gemisch
verwendet, kann man eine größere Verschlechterung (von
etwa 70% im Vergleich zum "Test"-Gemisch) akzeptieren,
denn die mit diesem Gemisch erhaltenen Adhäsionseigenschaften reagieren
weniger empfindlich auf eine Änderung
der chemischen Beschaffenheit der Beschichtung während der Wärmebehandlung bei niedriger
Temperatur. Vorzugsweise werden aber nur die Lösungen in Betracht gezogen,
die im Vergleich zum Testgemisch eine Verschlechterung von weniger
als 50% zeigen. In allen obigen Beispielen und insbesondere im Beispiel 3 kann
festgestellt werden, dass das MS-Gemisch
die beste Fähigkeit
bietet, die Verschlechterung in den ungünstigsten Fällen auf ein niedriges Maß zu beschränken. Es
können
jedoch andere Arten von Gemischen formuliert werden, und diese letzte
Bemerkung ist nicht einschränkend.
Andere Bedingungen für
die Durchführung
der Wärmebehandlungen
können
angewendet werden; es ist möglich,
dass man in bestimmten Fällen
zu einer geringeren Verschlechterung der Adhäsion kommt, was die Verwendung
des "Test"-Gemischs für die Schicht 3 möglich machen
würde,
oder auch die Verwendung eines anderen Gemischs, das gegebenenfalls
weniger vorteilhaft hinsichtlich der Adhäsion ist als das MS-Gemisch.
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Ein Verfahren zur Herstellung eines
Seiles für
Luftreifen ist bereits bekannt, bei dem ausgehend von einem Seil,
das aus einem verstreckten Stahldraht hergestellt wird, der mit
einem Haftung vermittelnden Überzug
versehen ist, der die Adhäsion
zwischen dem Stahl und dem Kautschuk verbessert, dieses Seil einem
Erholungsglühen
bei einer Temperatur von 250°C
bis Ac1 über
einen vorgegebenen Zeitraum unterzogen wird, um die funktionelle
Dehnung Af auf einen Wert von mehr als 4%
zu heben, bei dem solche Mittel eingesetzt werden, dass die beobachtete Verschlechterung
höchstens
70% beträgt,
indem die Fähigkeit
eines derartigen Seiles, auf einem als "Test" bezeichneten
Kautschukgemisch zu haften, vor und nach der Herstellung kontrolliert
wird.
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Bei diesen Mitteln kann es sich um
ein Beizen des Stahlseils nach der WBNT handeln, oder die Wahl einer
ausreichend schützenden
Atmosphäre
während
der WBNT und der sich anschließenden
Abkühlung, oder
jedes sonstige Mittel mit einer entsprechenden Wirkung.
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Auf Grund dieses Verfahrens wird
eine gute Adhäsion
zwischen dem Kautschuk und dem Metall bewahrt. Außerdem überschreitet
das Seil 2 im Fall der starken Beanspruchungen bei der Demontage
die Elastizitätsgrenze,
bleibt jedoch immer unterhalb der Bruchgrenze. Das Seil behält demnach
einen Bereich mit elastischem Verhalten selbst dort, wo es durch
eine lokal begrenzte Kraft über
seine anfängliche
Elastizitätsgrenze
beansprucht wird. Selbst wenn eine beträchtliche restliche Dehnung
(von etwa 2 bis 3%) in der durch die Demontage beanspruchten Zone
verbleibt, hat diese Dehnung, bezogen auf den Gesamtumfang einer Windung
des Seiles 2, nur einem Wert im Promille-Bereich, was den
guten Sitz des Reifens auf der Felge nach der erneuten Montage in
keiner Weise beeinträchtigt.
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Der Verwendungswert des so hergestellten
Reifens wird durch einige Demontage- und Montage-Zyklen, denen er
im Laufe seines Betriebs ausgesetzt ist, in keiner Weise verschlechtert,
und dies um so mehr, als selbst dann, wenn es bei jeder Demontage
zu einer Dehnung kommt, die die Elastizitätsgrenze überschreitet, diese Dehnung
nicht nur ein kleine Länge
des Seiles betrifft, wie gezeigt wurde, sondern außerdem eine derartige
Dehnung nur in einem kleinen Teil der übereinander liegenden Windungen
stattfindet, vorzugsweise in einem Stapel, der axial auf der Außenseite
des Wulstes liegt.
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Oben wurde die Verwendung eines speziellen
Seiles, mit großer
Dehnung, als in Umfangsrichtung angeordnete Verstärkung beschrieben,
die für
die Verankerung der Verstärkungselemente
der Karkasse sorgen. Im folgenden wird vorgeschlagen, geometrische
Konstruktionsvorschriften für
den Aufbau des Wulstes zu befolgen. Diese Vorschriften können in
Kombination mit dem oben definierten Seiltyp, aber auch unabhängig von diesem
Seiltyp berücksichtigt
werden. Die Aufbauvorschriften können
demnach unabhängig
davon, welches das verwendete, in Umfangsrichtung angeordnete Verstärkungselement
ist, angewendet werden, selbst wenn das Seil 2 durch Textilseile
oder durch Verstärkungen
in Form von Monofilamenten ersetzt wird, unabhängig davon, welche Beschaffenheit
und Geometrie diese Elemente haben. Dabei ist festzustellen, dass
das in Umfangsrichtung angeordnete Verstärkungselement vorzugsweise
eine ziemlich große
Dehnbarkeit besitzen soll. Wenn ein Wulstkerndraht (metallisches
Monofilament) eingesetzt wird, handelt es sich um einen Draht mit
einer großen
Dehnbarkeit (siehe z. B. die Kurve T in 5).
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Wenn z. B. die Dimensionierung des
Wulstes und/oder die Auswahl der Materialien den Wulst relativ wenig
kompakt machen, ist es vorteilhaft, den unteren Rand der axial am
weitesten außen
angeordneten Stapels 5 nach oben zu verschieben, wie dies
in den 6 und 7 veranschaulicht wird. Wenn
es mindestens zwei Stapel von in Umfangsrichtung angeordneten Verstärkungselementen 2 gibt,
die seitlich die Verstärkungselemente
der Karkasse einfassen, gibt es eine radiale Verschiebung zwischen
dem radial untersten Teil dieses Stapels 5 und den benachbarten
Stapeln 4. Dies trägt
auch zur Begrenzung der Belastungen der Seile bei der Demontage
des Reifens bei. Der radial unterste Teil jedes Stapels ist vorzugsweise
radial nach oben verschoben, bezogen auf den radial untersten Teil
des Stapels, der auf der axial inneren Seite benachbart ist.
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Im gleichen Sinne ist die unterste
Windung jedes Stapels 41, 42, 43 (siehe 8) in einer solchen radialen
Höhe angeordnet,
dass bei einem Kippen des Wulstes die Windung nicht dazu gezwungen
wird, im Durchmesser um einen Wert zuzunehmen, der größer ist
als ein Wert, der die Dehnung des Seiles auf ein Niveau begrenzt,
das es ohne Beschädigung
auszuhalten vermag. Anders ausgedrückt bleibt die Überbeanspruchung
der am stärksten
beanspruchten Windungen gering. Es wird darauf hingewiesen, dass
die Zunahme des Umfangs der betreffenden Windungen nicht proportional
ist zu dem, was in 8 wie
eine Zunahme des Durchmessers erscheint. Tatsächlich wurde weiter oben erklärt, dass
die Verformung nicht in homogener Weise den gesamten Umfang der
betreffenden Windung betrifft. Die Beanspruchung, die zum Umkippen
des Wulstes führt,
ist eine lokale Beanspruchung. Es wird auch festgestellt, dass sich
in dem Moment, in dem sich der Wulst auf seine Spitze stützt (zentrale
Abbildung in den 8 und 3), die Spitze verformt,
insbesondere unter der Einwirkung von Scherbeanspruchungen, die
in diesem Moment auf eine relativ geringe Dicke einwirken, wodurch
die Ausdehnung begrenzt wird, der die verschiedenen Windungen unterzogen
werden.
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Nach einem anderen Aspekt kann man
die Geometrie des Wulstes genauer berücksichtigen, sogar die verschiedenen
Härten
der Materialien, auf die man treffen kann. In den 6 und 7 wurden
die Gesamtabstände
e1 und e2 graphisch
dargestellt, wobei e1 der Abstand in radialer
Richtung ist, der zwischen der untersten Windung und der Oberfläche des
Wulstes vorhanden ist, die mit dem Wulstsitz der Felge (oder gegebenenfalls
seiner Verlängerung)
in Kontakt kommt, und e2 der Abstand in
axialer Richtung ist, der zwischen der untersten Windung und der
Oberfläche
des Wulstes auf der Seite des inneren Hohlraums des Luftreifens
vorhanden ist, d. h. der Abstand von der untersten Windung bis zur
axial inneren Seite des Reifens. Damit die betreffende Windung keiner
schädlichen Überbeanspruchung
durch Spannungseinwirkung ausgesetzt wird, empfiehlt es sich in
erster Annäherung
(d. h. unter der Annahme, dass die Härte der verschiedenen Materialien entlang
der markierten Abschnitte e1 und e2 in den 6 und 7 konstant ist), dass e2 kleiner als oder gleich e1 ist.
Bei genauerer Berücksichtigung
der genauen Beschaffenheit der verschiedenen Bestandteile und in
der Erwägung,
dass e1j Dicke jedes Produkts ist, das radial
die radial unterste Windung eines beliebigen Stapels von der radial
unteren Fläche
des Wulstes trennt, und dass e2i die Dicke
jedes Produktes ist, das radial die radial unterste Windung eines
beliebigen Stapels von der axial inneren Fläche des Wulstes trennt, und
dass G1j und G2i die
jeweiligen Young-Moduln der betreffenden Produkte sind, kann die
zu erfüllende
Bedingung für die
Reifenkonstruktion wie folgt ausgedrückt werden:
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Es wird demnach eine Konstruktion
vorgeschlagen, durch die für
jede Windung der Stapel 4 oder 5 die Spannung
beim Kippen des Wulstes abnimmt, was zu einer Absenkung der Festigkeit
des Sitzes des Wulstes auf der Felge führt und eine leichtere Demontage
ermöglicht.
Die vorgeschlagenen Regeln sind experimentell. Das angestrebte Ergebnis
besteht darin, dass der Wulst, während
er gekippt wird, keiner schädlichen
Dehnung ausgesetzt wird. Sobald der Wulst den Wulstsitz verlassen
hat, wird er gelockert, sogar auf der axial inneren Seite des Rades,
dort, wo der Wulstsitz häufig
durch eine ziemlich breite, im allgemeinen zylindrische Zone verlängert ist
(Felgenhohlraum, der axial nach außen verschoben ist. Das Wesentliche
besteht demnach darin, dass beim Kippen keine Windung dazu gezwungen
ist, in eine Position zu gehen, die radial oberhalb ihrer Bezugsposition
in einem Wulst liegt, der nicht durch eine Rotation beansprucht
ist (siehe 8).