DE3034504C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Luftreifen für Personenkraftwagen
mit einer Karkasse in Radialbauweise und einem um den Außenum
fang der Karkasse gelegten Gürtel aus einer gummierten Stahl
cordlage mit Stahlcorden aus vier oder fünf miteinander ver
drehten Stahlfäden, die einen Durchmesser von 0,12 bis 0,4 mm
aufweisen.
Ein derartiger Gürtelreifen unter Verwendung von Stahlcorden
aus jeweils vier oder fünf miteinander verdrehten Stahlfäden
ist bekannt ("Kautschuk + Gummi - Kunststoffe" Nr. 2/79,
S. 103/104). Dort ist ein Stahlfadendurchmesser von 0,25 mm bei
einer Obergrenze von 0,38 mm genannt. Der Durchmesserwert von
0,25 mm stellt einen Mittelwert innerhalb des eingangs genann
ten üblichen Durchmesserbereichs für Stahlcordfäden dar.
Bei den vorstehend beschriebenen Luftreifen mit Stahlcorden in
Radialbauweise wurden Lagentrennungen im Endabschnitt des Gür
tels festgestellt. Um dem abzuhelfen, werden als Beschichtungs
gummi für den Gürtel Kautschuke von hoher Elastizität und sehr
großer Weiterreißfestigkeit verwendet. Mit dem Ausbau des be
festigten Straßennetzes und der damit einhergehenden verstärk
ten Nutzung haben auch die Reisegeschwindigkeiten allmählich
zugenommen. Folglich werden die Anforderungen hinsichtlich der
Luftreifenabplattung und der Hochgeschwindigkeits-Haltbarkeit
allmählich größer, woraus sich die Notwendigkeit ergibt, die
Elastizität des Gürtel-Beschichtungsgummis weiter zu erhöhen.
Zwar wird durch die Erhöhung der Elastizität des Gürtelbe
schichtungsgummis die Lagentrennfestigkeit am Gürtelendab
schnitt verbessert, der Gürtel wird aber auch einer verstärkten
dynamischen Walkstauchbewegung unterworfen, wodurch sich die
Gefahr einer Knickermüdung der Stahlcorde im Gürtel erhöht. So
kann es zu einem Bruch des Stahlcordes vor der völligen Abnut
zung des Laufflächengummis kommen. Insbesondere nimmt diese
Tendenz im Falle einer Eindrückung oder Abplattung des Luftrei
fens zu, so daß die Haltbarkeit des Luftreifens ein ernsthaftes
Problem bildet.
Im Vergleich zu Luftreifen mit Textilcorden in Radialbauweise
zeigen Luftreifen mit Stahlcorden in Radialbauweise eine hohe
Steifigkeit des Gürtels und eine ausgezeichnete Kurvenstabili
tät bzw. Seitenführung, wogegen der Fahrkomfort gering und die
Nutzung herabgesetzt ist, bedingt durch die ungleichmäßige Ab
nutzung infolge der Abplattung des Luftreifens und er Ausbil
dung der Luftreifenlauffläche mit Blockprofil.
Ferner sind die Stahlfäden der im Gürtel eingebetteten Stahl
corde gleichbleibend in gegenseitiger Anlage miteinander ver
dreht, wobei ein zentraler Hohlraum im Stahlcord entsteht, der
sich nicht vollständig mit Gummi füllt, so daß bei einer von
der Außenseite der Lauffläche bis zum Gürtel reichenden Reifen
verletzung so in den Gürtel eindringendes Wasser sich in Längs
richtung des Stahlcordes verteilt und Rost entsteht sowie sich
ausbreitet. Durch den Rostbefall verringert sich die Haftung
zwischen dem Stahlcord und dem Beschichtungsgummi, so daß es
zur Lagentrennung kommt.
Es ist bereits bekannt, bei einem Stahlcord für Luftreifen die
Stahlfäden so in offener Weise zu verdrehen, daß außer dem zen
tralen Hohlraum eine Umfangslücke entsteht, die sich schrauben
linienförmig längs des Cordes erstreckt (US-PS 30 90 189,
Fig. 10). Daher kann der Beschichtungsgummi im wesentlichen
vollständig in den Stahlcord eindringen und seinen zentralen
Hohlraum ausfüllen. Trotz der vorgesehenen Umfangslücke sind
die Stahlfäden in enger gegenseitiger Anlage aneinander gleich
mäßig verdreht, so daß die Elastizität des Stahlcords begrenzt
ist und sich auch über seine Länge nicht ändert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Luftreifen der
eingangs genannten Art zu schaffen, der bei einfacher Herstel
lung verbesserte Eigenschaften hinsichtlich der Haltbarkeit,
der Gleichmäßigkeit der Abnutzung und des Fahrkomforts auf
weist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Patentanspruch 1 gelöst.
Zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprü
chen.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß sich ein Vorteil
im Sinne der vorgenannten Erfindungsaufgabe erreichen läßt,
wenn wenigstens eine Lage Stahlcord mit offener Drehung ver
wendet wird, bei der die Fäden eine spezielle, in Cordlängs
richtung wechselnde Verdrillung aufweisen und in einen Be
schichtungsgummi mit speziellem Modul eingebettet sind. Ver
suche haben gezeigt, daß eine Variation des 100%-Moduls des
Beschichtungsgummis die Fadenbruchfestigkeit, die Lagentrenn
festigkeit, den ungleichmäßigen Abnutzungswiderstand und den
Fahrkomfort kaum verbessert, wenn ein bisher üblicher Stahlcord
verwendet wird. In Verbindung mit dem speziellen Stahlcord, bei
dem alle bzw. nur ein Teil der Stahlfäden Abstand zueinander
aufweisen, zeigt jedoch der 100%-Modul des Beschichtungsgummis
einen unerwarteten Einfluß auf die vorgenannten Eigenschaften,
die innerhalb des vorgenannten Modulbereichs eine Verbesserung
erfahren.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an
hand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1a eine Seitenansicht eines beim herkömmlichen Luft
reifen verwendeten Stahlcordfadens;
Fig. 1b vergrößerte Querschnitte durch den Stahlcord
faden gemäß Fig. 1a bildende Stahleinzelfäden;
Fig. 2a eine Seitenansicht einer Aus
führungsform des offen gedrehten Stahlcordfadens
gemäß der Erfindung; und
Fig. 2b vergrößerte Querschnitte durch den Stahlcord
faden gemäß Fig. 2a bildende Stahleinzelfäden.
Gemäß Fig. 1a weist der herkömmliche Stahlcordfaden eine
geschlossene Drehungskonstruktion auf, bei der alle Stahl
einzelfäden in der Längsrichtung des Cordfadens eng mitein
ander verdrillt sind. Dagegen hat der ver
wendete "offen gedrehte Stahlcordfaden" eine offene Drehungs
konstruktion, bei der alle Stahleinzelfäden so miteinander
verdrillt sind, daß sie nicht aneinander anliegen. Gemäß Fig. 2
wiederholt sich dieser Aufbau in der Längsrichtung des Cord
fadens zumindest annähernd periodisch. Gemß Fig. 1a und 1b
liegen alle Stahleinzelfäden in jedem Querschnitt des her
kömmlichen Stahlcordfadens eng aneinander an. Dagegen weist
der erfindungsgemäße Stahlcordfaden gemäß Fig. 2a und 2b eine
Drehung auf, bei der alle Stahleinzelfäden in der Längs
richtung des Cordfadens abwechselnd oder periodisch nicht
aneinander anliegen. Gemäß Fig. 2b hat der Cordfaden ferner
einen Abschnitt, in dem einige der Einzelfäden in Längs
richtung des Cordfadens aneinander anliegen, die übrigen
Einzelfäden dagegen nicht. Dieser Abschnitt ist vorzugsweise
geeignet für das Eindringenlassen des Beschichtungsgummis ins
Innere des Stahlcordfadens.
Wie weiter oben erwähnt, ist der im Luftreifen
zu verwendende Gürtel aus wenigstens einer offen
gedrehten Stahlcordlage aufgebaut, bei der die offen gedrehten
Stahlcordfäden in einem Beschichtungsgummi mit einem
100%-Modul von 30 bis 70 kg/cm² eingebettet sind. In diesem
Falle ist jeder offen gedrehte Stahlcordfaden aus 4 bzw. 5
Stahleinzelfäden zusammengesetzt und hat eine Dehnung von
0,2 bis 0,7% bei einer Belastung von 5,0 kg/Cordfaden und eine
Drehungsteilung von 8 bis 16 mm.
Der Grund für die Begrenzung der bei einer Belastung von
5 kg/Cordfaden auftretenden Dehnung auf 0,2 bis 0,7% besteht
darin, daß bei einer Dehnung von weniger als 0,2%
Gummi nicht ausreichend in den zentralen Bereich des Cordes eindringt wie bei der Anwendung herkömmlichen Stahlcords und das
Ziel der Erfindung nicht erreicht werden kann, wogegeben bei
einer 0,7% übersteigenden Dehnung die Gefahr einer Störung
der Drehung am durchtrennten Endabschnitt des Cordfadens
besteht und daher Schwierigkeiten bei der Luftreifenher
stellung hervorgerufen werden, z. B. die Stahlcordfadenenden beim Reifen
aufbau so gebogen werden, daß sie in die innere Beschichtung eindringen.
Beim offen gedrehten Stahlcordfaden ist
es notwendig, die Drehungsteilung des Cordfadens aus dem
nachstehend genannten Grund auf 8 bis 16 mm zu beschränken.
Wenn die Drehungsteilung kleiner als 8 mm ist, nimmt die
Ergiebigkeit des Cordfadens in beträchtlichem Maße ab und
der Nutzwert ist praktisch gering, wogegen bei einer 16 mm
übersteigenden Drehungsteilung die Bruchfestigkeit des Cord
fadens infolge seiner Knickermüdung in hohem Maße abnimmt.
Für den Beschichtungsgummi, in dem die offen gedrehten Stahl
cordfäden eingebettet sind, ist ein 100%-Modul im Bereich von
30 bis 70 kg/cm², vorzugsweise von 35 bis 55 kg/cm² notwendig.
Beträgt der 100%-Modul weniger als 30 kg/cm², wird die im End
abschnitt des Cordfadens erzeugte Beanspruchung bzw. Dehnung
größer und die Lagentrennfestigkeit am Gürtelende (Weiter
reißen des Gürtelbeschichtungsgummis, ausgehend vom Cord
fadenende im Gürtel) wird geringer. Dagegen besteht bei einem
70 kg/cm² übersteigenden 100%-Modul die Gefahr einer Ver
ringerung der Haltbarkeit des Gürtels oder eines Cordfaden
bruches; gleichzeitig tritt eine beträchtliche Verschlech
terung der Verarbeitbarkeit ein.
Der den offen gedrehten Stahlcordfaden
bildende Stahleinzelfaden ist zweckmäßigerweise von 0,12 bis
0,4 mm Durchmesser. Wenn der Durchmesser weniger als 0,12 mm
beträgt, ist die mechanische Festigkeit des Einzelfadens
ziemlich niedrig, wogegen bei einem Durchmesser über 0,4 mm
die Dauerfestigkeit des Einzelfadens auf einen für die prak
tische Verwendung ungeeigneten Betrag herabgesetzt ist.
Um die Haftung zwischen dem Stahleinzelfaden und dem Gummi
zu verbessern, kann die Oberfläche des Einzelfadens mit einem
Metall, z. B. Cu, Sn, Zn u. dgl. oder mit einer Legierung davon
mit einem Anteil aus Ni, Co o. dgl. beschichtet sein.
Der bei der Durchführung der Erfindung zu verwendende offen
gedrehte Stahlcordfaden kann beispielsweise durch Verzwirnen
einer bestimmten Anzahl von zuvor behandelten Stahleinzel
fäden hergestellt werden, wobei die Einzelfäden nicht anein
ander angelegt werden.
Die Lagentrennfestigkeit am Gürtelende, die Fadenbruch
festigkeit, ungleichmäßiger Abnutzungswiderstand und der
Fahrkomfort, die Schwächen beim herkömmlichen Stahlcord-
Luftreifen in Radialbauart waren, können beim erfindungs
gemäßen Luftreifen in Radialbauart zur gleichen Zeit ver
bessert werden, wenn als Gürtel wenigstens eine offen ge
drehte Stahlcordlage verwendet wird, bei der Stahlcordfäden
in einer neuen, offen gedrehten Konstruktion aus je 4 oder 5
Stahleinzelfäden und mit einer bestimmten Dehnung und einer
bestimmten Drehungsteilung in einem Beschichtungsgummi von
einem bestimmten Modul eingebettet sind. Eine weitere Ver
besserung ergibt sich daraus, daß der Beschichtungsgummi in
der Längs- und Querschnittsrichtung des offen gedrehten Stahl
cordfadens gut ins Fadeninnere eindringt, so daß anders als
bei Verwendung des Stahlcordfadens mit der herkömmlichen
Drehung die Rostausbreitung unterbunden wird. Die Verwendung
des offen gedrehten Stahlcordfadens gemäß der Erfindung ist
daher von großer Wirkung bei der Verhinderung von Lagen
trennung aufgrund der korrosionsbedingten Verringerung der
Haftung zwischen dem Stahlcordfaden und dem Gummi.
Es wurden verschiedene Versuchsreifen in Radialbauart für
Personenkraftwagen der Größe 185/70 HR14 mit einer Karkasse
aus einer gummierten Einlage aus Polyesterfaser-Cordfäden
hergestellt. Als Gürtel hatten diese Versuchsreifen zwei
offen gedrehte Stahlcordlagen je mit Stahlcordfäden mit ver
schiedener 1×5-Konstruktion (sh. nachstehende Tabelle 1) aus
offen gedrehten 5 Einzelfäden von je 0,25 mm Durchmesser,
eingebettet in einen Beschichtungsgummi mit einem 100%-Modul
von 35 kg/cm². Die Versuchsreifen wurden hinsichtlich der
Gummieindringung, korrodierten Fadenlänge, der Fadenbruchfestigkeit im Gürtel, der Lagentrennfestigkeit am
Gürtelende, des ungleichmäßigen Abnutzungswiderstandes, des
Fahrkomforts und der Einfachheit der Herstellung beurteilt.
Die Beurteilungsergebnisse sind in Tabelle 1 enthalten. Zu
Vergleichszwecken wurde nach denselben Eigenschaften ein
Vergleichsreifen (Reifen Nr. 1) beurteilt, der als Gürtel
Stahlcorde mit der herkömmlichen 1×5-Konstruktion aufwies.
Bei der Beurteilung der vorstehend genannten Eigenschaften
wurde folgendermaßen vorgegangen:
Nachdem der Metallcord aus dem Versuchsreifen herausgenommen war,
wurde eine Länge des vollständig von Gummi durchdrungenen zentralen
Abschnittes des Cords gemessen und anschließend das Verhältnis der
Gummidurchdringung bezüglich der vollen Cordlänge ermittelt.
In die Bodenaufstandsfläche jedes Versuchsreifens wurde ein
3 mm Durchmesser aufweisendes Loch bis zum Metallcord gebohrt.
Danach wurde der Reifen auf einer durchschnittlichen Straße 50 000 km
gefahren, der Metallcord vom Reifen an der dem Loch entsprechenden
Stelle herausgenommen und dann abgeschätzt, wie weit die Haftfläche
zwischen dem Cord und dem Beschichtungsgummi verschlechtert war,
und als korrodierte Länge mittels einer Bewertungsziffer auf der
Basis 100 für den Versuchsreifen Nr. 1 bewertet, wobei die Bewer
tungsziffer um so kleiner ist, je besser der Korrosionswiderstand
des Cordes ist.
Der Versuchsreifen wurde auf einer öffentlichen Straße über
eine Strecke von 40 000 km mit einem Fülldruck von 1,5 kg/cm²
und anschließend auf einer festgelegten, in beiden Richtungen
zu befahrenden Fahrbahn über eine Strecke von 20 000 km mit
einem Fülldruck von 1,3 kg/cm² gefahren. Danach wurde der Luft
reifen zur Ermittlung der Anzahl der gebrochenen Cordfäden
im Gürtel aufgeschnitten. Für dieses Merkmal wurde ein Index
auf der Basis 100 für den Vergleichsreifen gebildet. Je
größer der Indexwert, desto kleiner die Anzahl der Bruchstellen
und umso besser das Merkmal.
Der Versuchsreifen wurde auf einer öffentlichen Straße über
eine Strecke von 60 000 km mit einem Fülldruck von 1,5 kg/cm²
gefahren. Danach wurde der End- bzw. Kantenabschnitt des
Gürtels aufgeschnitten, um die Rißlänge des Gummis zwischen
dem Cordfadenende im Gürtel und der Gürtelinnenseite zu messen.
Für dieses Merkmal wurde ein Index auf der Basis 100 für den
Vergleichsreifen gebildet. Je größer der Indexwert, desto kleiner
die Rißlänge und umso besser das Merkmal.
Der Versuchsreifen wurde auf einer öffentlichen Straße über
eine Strecke von 40 000 km mit einem Fülldruck von 1,5 kg/cm²
gefahren. Danach wurde in der Mitte und am Schulterabschnitt
(äußerste Nut) der Lauffläche die Resttiefe der Laufflächen
nuten gemessen und der ungleichmäßige Abnutzungswiderstand
nach der folgenden Formel ermittelt:
Für dieses Merkmal wurde ein Index auf der Basis 100 für den
Vergleichsreifen gebildet. Je größer der Indexwert, desto besser
das Merkmal.
Ein mit den Versuchsreifen ausgestattetes Fahrzeug wurde auf
eine Lauftrommel aufgesetzt, an deren Oberfläche trapez
förmige Schlagleisten angebracht waren. Sodann wurde die
Laufgeschwindigkeit des Luftreifens von 40 auf 100 km/h er
höht, wobei bei jeder Erhöhungsstufe von 10 km/h die Wellen
form der Luftreifenschwingung beim Abrollen über eine Schlag
leiste mit ungefederter Last gemessen wurde. Sodann wurde aus
den Wellenformen je Geschwindigkeitserhöhungsstufe der maxi
male Wert der Schwingungsamplitude als Durchschnittswert er
mittelt und daraus nach der nachstehenden Gleichung ein Index
für den Fahrkomfort errechnet:
Bei der Einfachheit der Herstellung werden die folgenden drei
Bedingungen berücksichtigt:
- i) Verarbeitbarkeit des Cordfadens bei der Herstellung von Stahlcordfäden;
- ii) Grad der Störung an den Cordfadenenden, wenn bei der Reifenherstellung die gummierten Cordfäden auf einer bestimmten Breite durchtrennt werden;
- iii) Knetbarkeit des Beschichtungsgummis.
Bei diesem Merkmal bedeutet die Eintragung des Symbols "×"
"Schwierigkeiten", des Symbols "∆" "geringe Schwierigkeiten"
und des Symbols "○" "keine Schwierigkeiten" bei irgendeiner
der vorstehend genannten Bedingungen.
Aus Tabelle 1 ergibt sich, daß die erfindungsgemäßen Luft
reifen Nr. 3, 4, 5, 8 und 9 beträchtlich verbesserte Merk
male aufweisen und ihre Herstellung einfach ist.
In gleicher Weise wie beim Beispiel 1 wurden verschiedene
Versuchsreifen hergestellt unter Verwendung von offen ge
drehten Stahlcordfäden in 1×5-Konstruktion mit einer
Dehnung von 0,4%, einer Drehungsteilung von 10 mm und einem
Beschichtungsgummi mit verschiedenem 100%-Modul zwischen
25 und 70 kg/cm² (sh. nachstehende Tabelle 2). Sodann wurden
diese Luftreifen in derselben Weise wie beim Beispiel 1 be
urteilt. Die Beurteilungsergebnisse sind in Tabelle 2
enthalten.
Aus Tabelle 2 ergibt sich, daß die erfindungsgemäßen Luft
reifen Nr. 12, 13, 14 und 15 beträchtlich verbesserte Merk
male aufweisen und ihre Herstellung einfach ist.
Es wurden dieselben Versuchsreifen wie beim Beispiel 1 her
gestellt mit einer offen gedrehten Stahlcordlage aus offen
gedrehten Stahlcordfäden in 1×4-Konstruktion aus 4 Stahleinzel
fäden von je 0,25 mm Durchmesser (sh. Tabelle 3). Sodann
wurde dieselbe Beurteilung wie beim Beispiel 1 vorgenommen.
Die Beurteilungsergebnisse sind in Tabelle 3 enthalten.
Hierbei wurde ein Vergleichsreifen (Luftreifen Nr. 16) benutzt,
der als Gürtel Stahlcordfäden in herkömmlicher 1×4-Konstruktion
aufwies.
Aus Tabelle 3 ergibt sich eine Verbesserung der Merkmale
bei den erfindungsgemäßen Luftreifen Nr. 17 und 18.
Weitere Versuchsergebnisse sind in den Tabellen 4 bis 6
festgehalten, wobei wiederum Reifen Nr. 1 den Vergleichsreifen
herkömmlicher Bauart darstellt und die Tabellenwerte
entsprechend den vorstehenden Ausführungen gewonnen
wurden.
Die Tabellen 4 und 5 sind in Fig. I bzw. Fig. II grafisch
ausgewertet. Hier wird in besonderem Maße die Bedeutung
des 100%-Moduls des Gummis im Falle der erfindungsgemäßen
Cordgestaltung sichtbar. Im übrigen bestätigen sich die bereits
aus Tabellen 1 bis 3 abzulesenden Erkenntnisse.
Claims (3)
1. Luftreifen für Personenekraftwagen mit eine Karkasse in
Radialbauweise und einem um den Außenumfang der Karkasse ge
legten Gürtel aus einer gummierten Stahhlcordlage mit Stahlcor
den aus vier oder fünf miteinander verdrehten Stahlfäden, die
einen Durchmesser von 0,12 bis 0,4 mm aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Stahlcorde offen gedrehte Stahlfäden mit einer Drehungs teilung von 8 bis 16 mm aufweisen, wobei die Stahlfäden derart verdrillt sind, daß in Längsrichtung der Stahlcorde Abschnitte zumindest annnähernd periodisch abwechseln, in denen einmal alle Stahlfäden einen Abstand zu einander haben und zum anderen Mal ein Teil der Stahlfäden an einander anliegt und der andere Teil der Stahlfäden einen Ab stand zueinander hat,
- daß die Stahlfäden eine Dehnung von 0,2 bis 0,7% bei einer Be lastung von 5 kg/Faden aufweisen und
- daß der Beschichtungsgummi der Stahlcordlage einen 100%-Modul von 30 bis 70 kg/cm² aufweist.
- daß die Stahlcorde offen gedrehte Stahlfäden mit einer Drehungs teilung von 8 bis 16 mm aufweisen, wobei die Stahlfäden derart verdrillt sind, daß in Längsrichtung der Stahlcorde Abschnitte zumindest annnähernd periodisch abwechseln, in denen einmal alle Stahlfäden einen Abstand zu einander haben und zum anderen Mal ein Teil der Stahlfäden an einander anliegt und der andere Teil der Stahlfäden einen Ab stand zueinander hat,
- daß die Stahlfäden eine Dehnung von 0,2 bis 0,7% bei einer Be lastung von 5 kg/Faden aufweisen und
- daß der Beschichtungsgummi der Stahlcordlage einen 100%-Modul von 30 bis 70 kg/cm² aufweist.
2. Luftreifen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stahlcordabschnitte, in denen alle bzw. nur ein Teil
der Stahlfäden Abstand zueinander aufweisen, periodisch abwech
seln.
3. Luftreifen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Beschichtungsgummi einen 100%-Modul von 35 bis 55 kg/cm²
aufweist.
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