DE69629302T2 - Verfahren zur verbesserung der farbe und farbstabilität der ölsäure - Google Patents

Verfahren zur verbesserung der farbe und farbstabilität der ölsäure Download PDF

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Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verbesserung der Farbe und Farbstabilität von Ölsäure.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Ölsäure hat viele gewerbliche und kommerzielle Anwendungen und Verwendungen, bei denen die Farbe von großer Bedeutung ist. Wenn Ölsäure in viele Verbraucherprodukte eingeführt wird, ist ein farbloses oder hell gefärbtes Material erforderlich. Wenn zusätzlich dazu Ölsäure in chemischen Verfahren als Reaktionsteilnehmer verwendet wird, kann die Farbstabilität wichtig sein, wenn farblose oder hell gefärbte Produkte erforderlich sind.
  • Stand der Technik
  • Es ist bekannt, dass die Farbe und Farbstabilität von Ölsäure durch geringe Mengen von Nebenkomponenten in der Ölsäure beeinflusst wird. Die Nebenkomponenten und die Auswirkung auf die Farbe und Farbstabilität werden in einer Reihe von Artikeln diskutiert, die in JAOCS, Bd. 59, Nr. 1 (Januar 1982) Seiten 42–51; Sherman S. Lin et al., CHARACTERIZATION OF MINOR CONSTITUENTS IN COMMERCIAL OLEIC ACID. JOACS, Bd. 59, Nr. 1 (Januar 1982) S. 42–46; Yokunobo Murase et al., ORIGIN OF MINOR CONSTITUENTS OF COMMERCIAL OLEIC ACID: JAOCS, Bd. 59, Nr. 1 (Januar 1982) S. 47–50; und Sherman S. Lin et at. qualitative and quantitative COMPARISON 0F MINOR CONSTITUENTS IN DIFFERENT COMMERCIAL OLEIC ACIDS. JAOCS, Bd. 59, Nr. 1 (Januar 1982) S. 50–51 erschienen sind.
  • Die Artikel offenbaren, dass etwa 1,2% an Verunreinigungen in kommerzieller Ölsäure für die Farbe und Farbstabilität von Ölsäure verantwortlich sind. Ein Teil der eine Verfärbung bewirkenden Materialien liegen im Talg (Rohmaterial) vor, aus dem die Ölsäure hergestellt wird, und ein Teil der eine Verfärbung bewirkenden Materialien wird während der Herstellung der Ölsäure aus Talg erzeugt.
  • Die Artikel offenbaren, dass die eine Verfärbung bewirkenden Materialien (Nebenbestandteile) aus der Ölsäure durch Adsorption an aktivierte Kieselsäure entfernt werden können. Das Verfahren entfernt auf wirksame Weise die Nebenkomponenten aus der Ölsäure. Das Adsorptionsverfahren ist jedoch im Allgemeinen nicht für ein kommerzielles Verfahren geeignet, und zwar aufgrund der Schwierigkeit, die aktivierte Kieselsäure zu regenerieren oder den verbrauchten Feststoff zu entsorgen.
  • Kommerzielle farbstabile Ölsäure hoher Reinheit wird durch eine Kombination von Destillations- und Absorptionsverfahren hergestellt, wobei sich nachfolgend die Schwierigkeit ergibt, die mit der Handhabung und Entsorgung des festen Adsorptionsmaterials verbunden ist. Es wäre nützlich, ein kommerzielles Verfahren bereitzustellen, das auf wirksame Weise die Farbe und Farbstabilität von Ölsäure verbessert, ohne dass ein Adsorptionsschritt notwendig ist. Eine Anzahl von Destillationsverfahren für Fettsäuren wird in G. Diechelmann und H. J- Heinz, THE BASIC OF INDUSTRIAL OLEOCHEMISTRY, Peter Pomp GmbH (ISBN 3-89355-008-9), Seiten 52–74 offenbart (siehe die 55 und 57).
  • Kurzbeschreibung der Erfindung
  • Die Farbe und Farbstabilität von Ölsäure kann durch ein Destillationsverfahren verbessert werden, umfassend das Einleiten einer Ölsäurebeschickung (eines Ölsäurezustroms) in eine erste Destillationszone, die einen Anreicherungsabschnitt und einen Strippabschnitt aufweist, um eine kleinere Menge eines Kopfprodukts und eine größere Menge eines Sumpfprodukts, das die Ölsäure enthält, voneinander zu trennen, und das Einleiten des Sumpfprodukts, das die Ölsäure enthält, in einen unteren Teil einer zweiten Destillationszone mit einem Anreicherungsabschnitt und Entnehmen einer gereinigten Ölsäure als Kopfpro dukt und einer Rückstandsfraktion aus dem Sumpf der zweiten Destillationszone, wobei die erste Destillationskolonne bei einem Rückflussverhältnis von 5 : 1 bis 30 : 1 betrieben wird und die zweite Destillationskolonne bei einem Rückflussverhältnis von 0,2 : 1 bis 1 : 1 betrieben wird.
  • Das Verfahren reduziert auf wirksame Weise die Mengen an Nebenkomponenten, die für die Farbbildung und Farbinstabilität verantwortlich sind, und erzeugt eine kommerziell brauchbare, farbstabile Ölsäure, ohne dass ein Adsorptionsschritt notwendig ist. Die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellte Ölsäure kann im Handel erhältlicher Ölsäure überlegen oder wenigstens gleichwertig sein, die durch ein Destillations- und Adsorptionsverfahren hergestellt wird, ohne dass die gleichzeitigen Schwierigkeiten auftreten, die mit der Handhabung und dem Entsorgen von festen Materialien verbunden sind.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Die Figur ist eine schematische Darstellung des Verfahrens der Erfindung.
  • Ausführliche Beschreibung der Erfindung
  • Die durch das Verfahren der Erfindung zu reinigende Ölsäure wird im Allgemeinen aus Talg erhalten. Talg ist ein Triglycerid, das als Hauptkomponente Estergemische von Ölsäure, Palmitinsäure und Stearinsäure enthält. Glycerinester anderer Carbonsäuren, die 8 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten, können auch in geringeren Mengen vorliegen. Die Glycerinester werden im Allgemeinen hydrolysiert, um ein Gemisch der Carbonsäuren, die in den Estern vorliegen, und eine verdünnte Glycerin-Lösung bereitzustellen.
  • Die Mischung von Carbonsäuren wird in einem Lösungsmittel für die Säuren bei einer erhöhten Temperatur gelöst. Die Lösung, die 20 bis 50 Gew.-% der Säuren in einem Lösungsmittel wie Methanol enthält, wird dann gekühlt, und die weniger löslichen gesättigten Carbonsäuren kristallisieren aus der Lösung aus und werden durch einen Filtrationsschritt abgetrennt. Die Lösung oder Suspension der ungesättigten Carbonsäuren wird vom Lösungsmittel abgetrennt und als Beschickung des Verfahrens der Erfindung verwendet. Ein Beispiel eines solchen Verfahrens wird im Technical Bulletin 140A, Process and Facilities, Henkel Emery Group gezeigt. In einem alternativen Verfahren wird die Mischung der Carbonsäuren gekühlt, um die Säuren mit höheren Schmelzpunkten auszukristallisieren, dann wird die Mischung mit Wasser vermischt, das ein Tensid enthält, und das kristalline Material wird von der Emulsion der flüssigen Säuren abgetrennt.
  • Die Ölsäurebeschickung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung enthält im Allgemeinen 65 bis 80 Gew.-% Ölsäure, geringere Mengen an Linolsäure, Linolensäure, Palmitinsäure und Stearinsäure. Die Mengen an Ölsäure, Linolsäure und Linolensäure in der Mischung liegen im Verhältnis zu der Menge vor, die im Talg vorliegt, aus dem die Ölsäurebeschickung für das Verfahren erhalten wird.
  • Die kleineren Mengen an gesättigten Carbonsäuren wie Palmitinsäure und Stearinsäure sind Reste dieser Säuren, die in der Ölsäure aus dem Kristallisationsschritt zurückblieben. Zusätzlich zu den Carbonsäuren enthält die Ölsäurebeschickung kleinere Bestandteile, die die Farbe und Farbstabilität der Ölsäure beeinflussen können. Um ein kommerziell brauchbares Material zu sein, werden die kleineren Bestandteile im Allgemeinen auf eine Menge reduziert, die die Farbe und Farbstabilität der Ölsäure nicht übermäßig beeinträchtigt.
  • Im Verfahren des Standes der Technik wurde die Ölsäurebeschickung destilliert, und das Überkopfprodukt der Kolonne enthält die Ölsäure, die dann einer Adsorption (Bleichschritt) unterzogen wird, in der die Ölsäure mit einem Adsorptionsmaterial in Kontakt gebracht wurde. Das Adsorptionsmaterial entfernt eine ausreichende Menge der Nebenkomponenten, um die Farbe und Farbstabilität der Ölsäure zu verbessern.
  • Der Adsorptionsschritt erfordert die Verwendung beträchtlicher Mengen eines festen Adsorptionsmittels, was Handhabungs- und Entsorgungsprobleme verursachen kann. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung eliminiert den Adsorptionsschritt und stellt ein Verfahren bereit, das weniger kostspielig ist, leicht durchführbar ist und eine Ölsäure mit verbesserter Farbe und Farbstabilität bildet.
  • In dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird die oben beschriebene Ölsäurebeschickung in einen mittleren Teil einer Destillationskolonne eingeführt, die einen Anreicherungsabschnitt und einen Strippabschnitt aufweist. Im Anreicherungsabschnitt wird ein kleiner Kopfteil von Materialien, die einen niedrigeren Siedepunkt haben und Gerüche verursachen, im Bereich von 0,5 bis 5 Gew.-% der Beschikckung als Kopfprodukt entfernt. Die Menge des Kopfprodukts wird durch das Rückflussverhältnis und die Destillationsstufen bestimmt, die in den Anreicherungsabschnitt der Kolonne eingefügt sind. Das Rückflussverhältnis liegt im Bereich von 5 : 1 bis 30 : 1 und ist von der Menge des Kopfprodukts, das entfernt wird, und den gleichwertigen Destillationstrennstufen in dem Anreicherungsteil der Kolonne abhängig.
  • Unterhalb des Zugabepunktes hat die Kolonne einen Strippabschnitt, um das Entfernen der niedriger siedenden Bestandteile von dem Sumpfprodukt zu erleichtern, das hauptsächlich Ölsäure und andere Säuren mit Siedepunkten in der Nähe des Siedepunkts der Ölsäure und Materialien mit höherem Siedepunkt umfasst, die in der Beschickung vorliegen. Der Sumpfteil der Kolonne wird durch eine Heizvorrichtung erwärmt. Die Kolonne wird im Allgemeinen bei einem reduzierten Druck an der Oberseite im Bereich von 267 bis 2000 Pa (2 bis 15 mm Quecksilber) und einer Temperatur an der Oberseite im Bereich von 150°C bis 180°C betrieben. Die Temperatur der Kolonnenunterseite liegt im Bereich von 200°C bis 250°C. Wie in der Technik der Fettsäure-Destillation wohlbekannt ist, werden die Kolonnen bei reduzierten Drücken betrieben, um die Temperatur in den Kolonnen abzusenken, um eine thermische Zersetzung der Fettsäuren zu verhindern. Eine geringe Dampfmenge kann in den unteren Teil der Kolonne eingeführt werden, um das Entfernen der Materialien mit niedrigerem Siedepunkt zu erleichtern. Die Destillationskolonnen sind vorzugsweise gepackte Kolonnen, und die sind vorzugsweise mit einer Packung mit geringem Druckabfall gepackt, um die Temperatur in dem Kolonnen-Nachverdampfer abzusenken und die thermische Zersetzung der Fettsäuren zu reduzieren.
  • Das Sumpfprodukt der Kolonne enthält die Ölsäure und höhersiedende Materialien, die mit der Beschickung eingeführt wurden, und es hat einen reduzierten Gehalt an Carbonsäuren mit einer Anzahl von Kohlenstoffatomen von weniger als 14. Die anfängliche Destillation soll jedoch geringe Mengen an Materialien mit niedrigem Siedepunkt entfernen, die Nebenkomponenten umfassen, welche den Geruch, die Farbe und Farbstabilität der Ölsäure beeinflussen.
  • Der Unterlauf der Kolonne wird zum Sumpfteil einer Destillationskolonne geleitet, die hauptsächlich einen Anreicherungsabschnitt umfasst. Das Sumpfprodukt der ersten Destillationstrennstufe kann direkt in den Sumpf der zweiten Destillationstrennstufe geleitet werden oder es kann in die Kolonne eine kurze Distanz oberhalb des Sumpfes der Kolonne mit einem kurzen Strippabschnitt eingeführt werden. Es wird jedoch bevorzugt, dass der Unterlauf der ersten Destillationstrennstufe direkt in den Sumpf der zweiten Destillationstrennstufe eingeführt wird.
  • In der zweiten Destillationstrennstufe wird das Ölsäureprodukt mit einer verbesserten Farbe und Farbstabilität als Kopfprodukt entfernt, und eine kleine Menge an Rückstand wird aus dem Sumpf der Kolonne entfernt. Das Rückflussverhältnis hängt primär von der Anzahl der theoretischen Destillationstrennstufen in der Kolonne und der erforderlichen Reinheit der Ölsäure ab. Die Kolonne wird auf wirksame Weise bei Rückflussverhältnissen im Bereich von 0,2 bis 1,0 betrieben. Höhere Rückflussverhältnisse können jedoch verwendet werden, um ein weiterhin verbessertes Produkt bereitzustellen. Erhöhte Rückflussverhältnisse erfordern jedoch einen größeren Dampfstrom und im Allgemeinen höhere Nachverdampferund Sumpftemperaturen. Die zweite Kolonne stellt ein Kopfprodukt bereit, das 85% bis 95% der Beschickung und einen Rückstand umfasst, der 5% bis 15% der Beschickung ausmacht. Die Kolonne kann bei einem Kopfdruck im Bereich von 400 bis 1332 Pa (3 bis 10 mm Hg) und einer Temperatur im Bereich von 185 °C bei einer Temperatur des Sumpfes von 220°C bis 280°C betrieben werden.
  • Das Überkopfprodukt des zweiten Destillationsschritts hat eine Farbe und Farbstabilität, die denjenigen eines Produkts gleich sind, das durch eine kommerziell verwendete Destillation mit einem Absorptions/Bleich-Schritt hergestellt wurde. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung benötigt nicht das In-Kontakt-Bringen des Ölsäure-Produkts mit einem Bleichmittel, um ein hellgefärbtes, farbstabiles Produkt zu erhalten.
  • Die zweite Destillationskolonne ist vorzugsweise eine gepackte Kolonne, es können aber Bodenkolonnen verwendet werden. Ein Stromzerstäuber wird vorzugsweise in den unteren Teil der Kolonne eingeführt.
  • Das Verfahren wird in Bezug zur 1 beschrieben.
  • Die zu reinigende Ölsäure tritt in die Destillationskolonne 1 durch die Leitung 4 ein. Die Beschickung tritt an einer Stelle zwischen einem Anreicherungsabschnitt 2 und einem Strippabschnitt 3 in die Kolonne ein. Die Anreicherungs- und Strippabschnitte können Glockenböden, Siebböden oder ein Packungsmaterial umfassen. Vorzugsweise enthalten der Anreicherungsabschnitt 2 und der Strippabschnitt 3 Packungsmaterialien mit geringem Druckabfall wie SULZERTM BX oder GLITSCH GEMPAKTM. Das Überkopfprodukt der Kolonne verlässt die Kolonne durch die Leitung 5 und wird im Überkopfkühler 6 kondensiert, das Kondensat wird durch die Leitung 10 zu einem Sammelgefäß 7 geleitet. Ein Teil des Überkopfprodukts wird als Rückfluss durch die Leitung 8 zur Kolonne zurückgeschickt, und Überkopfprodukt oder Kopfprodukt verlässt das System durch die Leitung 9. In Abhängigkeit von der Anzahl der theoretischen Böden in dem Anreicherungsabschnitt liegt das Rückflussverhältnis zwischen dem Überkopfprodukt, das durch die Leitung 8 zur Kolonne zurückkehrt, und dem Kopfprodukt, das durch die Leitung 9 aus der Kolonne entfernt wird, im Bereich von 5 bis 30. Die Menge des Kopfprodukts ist relativ gering – im Bereich von 0,5 bis 5 Gew.-% der Beschickung -, und es umfasst geruchsverursachende Materialien, Carbonsäuren mit weniger als 18 Kohlenstoffatomen und einen Teil der Farbkörper-bildenden Materialien. Der Rest des Beschickungsmaterials, das nicht als Kopfprodukt entfernt wurde, wird aus dem Sumpf der Kolonne durch die Leitung 13 und die Leitung 17 entfernt. Dampf wird durch die Leitung 14, die Austauscher-Einrichtung 15 und die Leitung 16 dem Sumpfteil der Kolonne bereitgestellt. Die Wärmeaustauscher-Einrichtung kann ein Zwangsumlauf-Wärmeaustauscher, ein Fallfilm-Wärmeaustauscher, ein Siederohr-Wärmeaustauscher (wie gezeigt), eine Röhrenwärmeaustauscher- Einrichtung mit der Flüssigkeit an der Außenseite der Röhren und dergleichen sein. Die Wärmeaustauscher-Einrichtung kann jede Einrichtung sein, die dem System Wärme im Temperaturbereich von 200°C bis 250°C bereitstellen kann, ohne dass eine übermäßige Verschmutzung der Wärmeübertragungsflächen durch Zersetzung der Fettsäure-Materialien und eine Zunahme des Drucks erfolgt.
  • Die Destillationskolonne wird unter reduziertem Druck betrieben und ist durch die Leitung 12 mit einem Vakuumsystem verbunden. Die Kolonne arbeitet im Allgemeinen bei einem oberen Druck im Bereich von 400 bis 2000 Pa (3 mm bis 15 mm Hg). Dampf kann durch die Leitung 11 in die Kolonne eingeführt werden, um das Strippen der Materialien, die einen niedrigen Siedepunkt haben und Gerüche verursachen, von der Ölsäurebeschickung zu erleichtern; jedoch ist das Einführen von Dampf nicht entscheidend, und ein geeignetes Material kann ohne Einführen von Dampf in die Kolonne 1 hergestellt werden.
  • Die Anmelden haben gefunden, dass eine der Schwierigkeiten beim Entfernen der Materialien, welche die Farbe und Farbstabilität von Ölsäure beeinträchtigen, darin besteht, dass eine Färbung verursachende Körper und Materialien, welche die Farbstabilität der Ölsäure reduzieren, größtenteils niedrigsiedende Materialien sind, die während der Destillation Materialien mit höheren Siedepunkten bilden. D.h. die Verbindungen in dem Kolonnen-Überkopfprodukt und im Rückfluss mit niedrigem Siedepunkt, die eine Verfärbung verursachen und die Farbstabilität beeinträchtigen, bilden häufig bei der Temperatur des Kopfes der Kolonne Materialien mit höheren Siedepunkten, die mit der flüssigen Phase durch die Säule nach unten wandern. Diese neu gebildeten Materialien mit höherem Siedepunkt verlassen das Verfahren mit dem Unterlauf durch die Leitung 17.
  • Da die Ölsäurebeschickung eine Verfärbung verursachende Materialien und die Farbstabilität beeinträchtigende Materialien enthält, die einen niedrigeren Siedepunkt haben als Ölsäure, und Materialien enthält, die einen höheren Siedepunkt haben als Ölsäure oder wenigstens im gleichen Bereich liegen, ist es nicht möglich, eine gering verfärbte, farbstabile Ölsäure in einer einzigen Destillationskolonne herzustellen.
  • Der Unterlauf aus dem ersten Destillationsschritt, der im Bereich von 95 Gew.-% bis 99,5 Gew.-% der eintretenden Beschickung liegt, wird in den Sumpfteil der Kolonne 24 durch die Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtung 22 und die Leitung 23 eingeführt. Der Sumpfteil der Destillationskolonne 24 enthält ein Prallblech 26, das das Material, das durch die Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtung 22 durch die Leitung 27, die Pumpe 19 und die Leitung 18 zirkuliert, von dem Material abtrennt, das über die Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtung 34 durch die Leitung 28, die Pumpe 29 und die Leitung 32, die Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtung 34 und Leitung 35 zirkuliert.
  • Die Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtung 22 und die separate Wärmeaustauscher-Einrichtung 34, die mit separaten Strömen arbeiten, wird offenbart. Jedoch kann. jede andere Wärmeaustauscher-Einrichtung, die zum Erwärmen des Rückstandes des Sumpfteils der Kolonne 24 auf eine Temperatur im Bereich von 220°C bis 280°C geeignet ist, verwendet werden. Eine Fraktionierbürsten-Wärmeaustauscher-Einrichtung kann auch brauchbar sein. Der durch die Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtungen 22 und 34 erzeugte Dampf geht durch die Anreicherungszone 25 hindurch und verlässt die Kolonne durch die Leitung 36. Der Dampf wird im Kühler 37 kondensiert und geht durch die Leitung 38 zum Aufnahmebehälter 39. Ein Teil des kondensierten Dampfes wird durch die Leitung 42 zur Kolonne als Rückfluss zurückgeschickt, und ein gereinigtes Ölsäure-Produkt mit ausgezeichneter Farbe und Farbstabilität wird durch die Leitung 43 aus dem Verfahren entfernt. Das System arbeitet bei einem reduzierten Druck, und die Leitung 44 ist mit dem Vakuum-erzeugenden System (nicht gezeigt) verbunden.
  • In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung (nicht gezeigt) kann der Dampf, der im Fallfilmverdampfer 34 erzeugt wird, von dem Dampf in der Kolonne 24 abgetrennt werden und separat in einer Destillationskolonne oder in einem anderen Verfahren behandelt werden.
  • Der Anreicherungsabschnitt 25 der Kolonne 24 kann jede Einrichtung sein, die in der Technik bekannt ist, um eine Flüssigkeit mit einem Gas in einer Destillations apparatur in Kontakt zu bringen. Jedoch wird es bevorzugt, dass eine Kontakteinrichtung mit geringem Druckabfall verwendet wird. Vorzugsweise ist die Anreicherungszone 25 ein gepackter Abschnitt mit Niederdruckabfall-Eigenschaften. In Abhängigkeit von der Anzahl der theoretischen Böden in der Anreicherungszone 25 liegt das Verhältnis von Rückfluss zu Produkt im Bereich von 0,2 bis 1,5 und vorzugsweise von 0,4 bis 1,0. Kleinere Rückflussverhältnisse werden bevorzugt, und zwar aufgrund der Natur der Rückstände, die aus der Kolonne 24 durch die Leitung 33 entfernt werden. Der Rückfluss ist entscheidend, da eine einfache Destillation keine Ölsäure mit geringer Farbe und Farbstabilität bereitstellt.
  • Um die niedrigste Konzentration an Ölsäure in dem Rückstand der Kolonne 24 zu erhalten, wird ein Zweiwärmeaustauschersystem verwendet. In dem Wärmeaustauschersystem, das die Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtung 22 umfasst, wird die Beschickung, die in die Kolonne eintritt, beibehalten und über die Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtung 22 zusammen mit dem Rückfluss, der den Anreicherungsabschnitt 25 herabfließt, zirkuliert. Der Rückfluss wird zum Abschnitt 45 auf einer Seite der Prallblech-Einrichtung 26 geleitet. Die Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtung 22 wird bei einer Temperatur von 215°C bis 240°C betrieben.
  • Um ein maximales Abstrippen der Materialien mit niedrigem Siedepunkt von den Rückständen zu gewährleisten, fließt überschüssiges Material im Kolonnen-Sumpfabschnitt 45 über das Prallblech 26 zum Kolonnen-Sumpfabschnitt 46. Das Material im Sumpfabschnitt 46 der Kolonne 24 wird durch die Leitung 28, die Pumpe 29, die Leitung 32, die Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtung 34 und die Leitung 35 zirkuliert und tritt in die Kolonne ein. Eine geringe Dampfmenge wird kontinuierlich durch die Leitung 31 in die Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtung 34 eingeführt, um das Entfernen der niedrigsiedenden Materialien von den Rückständen zu erleichtern. Die Rückstände werden durch die Leitung 33 aus dem System entfernt. Die Menge der Rückstände beträgt 5 bis 15% und am meisten bevorzugt 6 bis 10 Gew.-% der Beschickung. Die Wärmeaustauscher-Einrichtung 34 arbeitet im Allgemeinen bei einer Temperatur im Bereich von 240°C bis 280°C.
  • Der Anreicherungsabschnitt 25 umfasst Einrichtungen zum In-Kontakt-Bringen des flüssigen Rückflusses mit den aufsteigenden Dämpfen aus dem Nachverdampfer-Abschnitt der Kolonne. Alle in der Technik bekannten Einrichtungen zum In-Kontakt-Bringen der Flüssigkeit mit dem Dampf, die den Druck im unteren Teil der Kolonne nicht übermäßig erhöhen, können verwendet werden. Im Allgemeinen wird die Kolonne bei einem oberen Druck im Bereich von 267 bis 2000 Pa (2 bis 15 mm Hg) und vorzugsweise von 533 bis 1333 Pa (4 bis 10 mm Hg) betrieben. Vorzugsweise ist der Anreicherungsabschnitt 25 ein gepackter Abschnitt und vorzugsweise ein gepackter Abschnitt mit einer Packung mit geringem Druckabfall wie SULZERTM BX, GLITSCH GEMPAKTM oder KOCH FLEXIPACTM.
  • Die Packung mit geringem Druckabfall ist behilflich, um den Druck und die Temperatur an der Unterseite der Kolonne in einem Bereich zu halten, bei dem die Ölsäure im Wesentlichen vom Rückstand entfernt wird und wesentliche Mengen an Fettsäuren nicht durch die hohen Temperaturen zersetzt werden. Obwohl Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtungen offenbart werden, kann jede Einrichtung, die zur Übertragung von Wärme auf viskose Rückstandsmaterialien in einem Temperaturbereich von 220°C bis 280°C geeignet ist, in dem Verfahren verwendet werden. Vorzugsweise wird eine geringe Dampfmenge durch die Leitung 31 auf kontinuierliche Weise in die Kolonne 24 eingeführt. Der Dampf durchläuft die Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtung 34 und tritt durch die Leitung 35 in die Kolonne ein. Die geringe Dampfmenge erleichtert das Abstrippen der Materialien mit niedrigem Siedepunkt von dem Rückstand und verbessert die Ausbeute des Verfahrens und wird bevorzugt.
  • Das beschriebene Verfahren wurde gefunden, als entdeckt wurde, dass die eine Verfärbung verursachenden und die Farbe-destabilisierenden Verbindungen, die einen Siedepunkt haben, der niedriger ist als derjenige der Ölsäure, in dem oberen Teil einer Destillationskolonne reagieren und eine Verfärbung verursachende und die Farbe destabilisierende Materialien bilden, die einen Siedepunkt haben, der höher ist als derjenige der Ölsäure. Dieses Phänomen erschwert es, eine geeignete Trennung zwischen Ölsäure und den eine Verfärbung verursachenden und die Farbstabilität reduzierenden Verbindungen in der Ölsäurebeschickung in einer einzigen Destillationskolonne durchzuführen. Anstatt eine Kolonne zu verwenden – wie im Stand der Technik offenbart wird -, die hauptsächlich einen Strippabschnitt für die zweite Destillationstrennstufe umfasst, wurde gefunden, dass eine zweite Kolonne, die hauptsächlich einen Anreicherungsabschnitt enthält, am besten geeignet ist, um die Ölsäure von einem großen Teil der eine Verfärbung verursachenden und die Farbstabilität reduzierenden Zusammensetzungen abzutrennen.
  • Das folgende Beispiel erläutert das Verfahren der Erfindung.
  • Tabelle 1 Ölsäurebeschickung
    Figure 00120001
  • Eine Probe der Ölsäurebeschickung wurde in einer ersten Kolonne mit einem Anreicherungsabschnitt mit 6 theoretischen Böden und einem Strippabschnitt mit 3 theoretischen Böden bei einem Rückflussverhältnis von 24 und einem Druck an der Oberseite der Kolonne von 800 Pa (6 mm Hg) und einer Kopftemperatur von 180°C und einer Nachverdampfer-Temperatur von 221°C destilliert. Die Beschickung wurde auf kontinuierliche Weise in die Kolonne eingeführt, und die Kopffraktion und die Sumpffraktion wurden kontinuierlich entfernt. Es wurde kein Dampf in die erste Kolonne eingeführt.
  • Die Sumpfprodukte der ersten Kolonne wurden dann in eine zweite Kolonne geführt, die einen Anreicherungsabschnitt mit 6 theoretischen Böden aufweist. Die zweite Kolonne wurde bei einem Druck am Kopf der Kolonne von 706 Pa (5,3 mm Hg) und einer Kopftemperatur von 211°C betrieben. Der Sumpf der Kolonne wurde bei einem Druck von 1613 Pa (12,1 mm Hg) und einer Temperatur von 234°C bis 251°C gehandhabt. Das Rückflussverhältnis war 0,3, und der Rückstand, der vom Sumpf der Kolonne entfernt wurde, machte 11% der Beschickung aus. Dampf in einer Menge von 0,005 Teilen pro Teil der Beschickung wurde in den Sumpf der Kolonne eingeführt. Die Farbe und Farbstabilität des Produkts, das vom Kopf der Kolonne abgezogen wird, werden in der Tabelle 2 gezeigt.
  • Tabelle 2
    Figure 00130001
  • Wie aus den Ergebnissen ersichtlich ist, die in der Tabelle 2 aufgeführt sind, sind die Farbe und Farbstabilität wenigstens genau so gut wie die Farbe und Farbstabilität der zweifach destillierten Ölsäure, die durch ein Destillations- und Adsorptionsverfahren hergestellt wird.
  • Die prozentuale Lichtdurchlässigkeit der Ölsäure wurde bei 440 nm und 550 nm gemäß der A.O.C.S. Official Method CC13C-50 gemessen. Die Farbstabilität wurde gemäß der A.O.C.S. Official Method TD3a-64 gemessen. Ein zusätzlicher Test unter der Überschrift Air erfolgte gemäß einer modifizierten Methode von A.O.C.S. Official Method TD3a-64, bei der Kopfprodukte aus den Probenrohren entfernt wurden, und ein In-Kontakt-Bringen der Proben mit Luft während der einstündigen Erwärmungszeit ermöglich wurde.
  • Die gleiche Beschickung wie diejenige, die gemäß dem Verfahren der Erfindung behandelt wurde, wurde unter Verwendung des vorliegenden Destillationsverfahrens destilliert. Die Beschickung wurde in das Unterteil der Destillationskolonne eingeführt, die zwei Abschnitte von 3 m einer Packung mit geringem Druckabfall enthält, wobei jeder Abschnitt 6 theoretische Böden umfasste. Wärme wurde der Kolonne durch zwei Fallfilmverdampfer bereitgestellt, die bei 230°C und 249°C arbeiten. Der Druck an der Oberseite der Kolonne betrug 800 Pa (6 mm Hg) und die Kopftemperatur war 175°C. Der Druck an der Unterseite der Kolonne war 1573 Pa (11,8 mm Hg). Dampf in einer Menge von 0,005 Teilen pro Teil Beschickung wurde in den Fallfilmverdampfer eingeführt, der bei 249°C arbeitet. Der Dampf von der Oberseite der Kolonne wurde durch einen Teilverdampfer geführt, in dem mehr als 99 Gew.-% des Dampfes kondensiert wurden und zur Kolonne als Rückfluss zurückkehrten, ein Kopfprodukt, das weniger als 1% des Dampfes von der Oberseite der Kolonne ausmacht, wurde als Kopfprodukt kondensiert. Die Flüssigkeit, die den oberen Abschnitt der Packung verlässt, wurde gesammelt, das Produkt wurde entfernt und ein Teil kehrte als Rückfluss zum unteren Abschnitt der Packung zurück. Das Rückflussverhältnis im oberen Abschnitt der Packung war etwa 120, und das Rückflussverhältnis im unteren Teil der Packung war 0,3. Das Produkt hatte eine prozentuale Durchlässigkeit bei 440 nm und 550 nm von 81/98 und eine prozentuale Durchlässigkeit bei 440 nm und 550 nm nach dem zweistündigen Erwärmen auf 205°C unter Stickstoff von 67/95 und nach dem zweistündigen Erwärmen auf 205°C unter Luft von 28/83.
  • Wie ersichtlich ist, stellt das Verfahren der vorliegenden Erfindung Ölsäure mit verbesserter Farbe und Farbstabilität bereit, gegenüber einer Ölsäure, die durch ein bekanntes kommerzielles Verfahren unter Verwendung des gleichen Einsatzmaterials hergestellt wird.

Claims (9)

  1. Verfahren zur Verbesserung der Farbe und Farbstabilität von Ölsäure, umfassend das Einleiten eines Ölsäurezustroms in eine erste Destillationskolonne an einem Punkt zwischen einem Anreicherungsabschnitt und einem Strippabschnitt, so dass eine kleinere Menge eines Toppprodukts und eine größere Menge eines Kolonnensumpfprodukts, das die Ölsäure enthält, voneinander getrennt werden, und Einleiten des Sumpfprodukts in einen unteren Teil einer zweiten Destillationskolonne mit einem Anreicherungsabschnitt und Entnehmen einer gereinigten Ölsäure als Kopfprodukt. und einer Rückstandsfraktion aus dem Sumpf der Kolonne, wobei die erste Destillationskolonne bei einem Rückflussverhältnis von 5 : 1 bis 30 : 1 betrieben wird und die zweite Destillationskolonne bei einem Rückflussverhältnis von 0,2 : 1 bis 1 : 1 betrieben wird.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei der Dampfstrom zur zweiten Destillationskolonne durch eine Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtung bewirkt wird.
  3. Verfahren gemäß Anspruch 2, wobei die Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtung eine erste Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtung umfasst, die einen Teil des Sumpfprodukts aus der ersten Destillationssäule und einen Teil des Rückflusses, der zu einer ersten abgeschiedenen Zone zurückkehrt, verdampft und ein Teil des Dampfstroms durch eine zweite Fallfilm-Wärmeaustauscher-Einrichtung bewirkt wird, die in einer zweiten abgeschiedenen Zone überschüssiges Material verdampft, das aus der ersten abgeschiedenen Zone in den Kolonnensumpf gelangt.
  4. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei Wasserdampf in den unteren Teil der ersten Destillationskolonne eingeleitet wird.
  5. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei Wasserdampf in den unteren Teil der zweiten Destillationskolonne eingeleitet wird.
  6. Verfahren gemäß Anspruch 4, wobei Wasserdampf in eine Fallfilm-Wärmeaustauschen-Einrichtung eingeleitet wird, die Material in der zweiten abgeschiedenen Zone im unteren Teil der zweiten Destillationskolonne verdampft.
  7. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei einem unteren Teil der ersten Destillationskolonne mittels einer Zwangsumlauf-Wärmeaustauscher-Einrichtung Wärme zugeführt wird.
  8. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei Wasserdampf in einen unteren Teil der ersten und der zweiten Destillationskolonne eingeleitet wird.
  9. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei einem unteren Teil der ersten Destillationskolonne mittels einer Röhrenbündelwärmetauscher-Einrichtung mit Röhrenseiten-Wasserdampf Wärme zugeführt wird.
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