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Hintergrund der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft die Abtrennung und Gewinnung von Fluorverbindungen
aus Multikomponentenfluids, die Fluorverbindungen enthalten, und
insbesondere die Reinigung von Stickstofftrifluorid (NF3)
durch kontinuierliche kryogene Destillation.
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Fluorverbindungen
werden verbreitet bei der Herstellung von Halbleitern eingesetzt.
Diese Verbindungen können
kostspielig sein und die Umwelt schädigen, wenn sie freigesetzt
werden. Stickstofftrifluorid wird als Ätzgas und als Kammerreinigungsgas
eingesetzt.
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Im
Verfahren zur Herstellung von Stickstofftrifluorid wird ein Gasgemisch
erzeugt, das Stickstofftrifluorid, Stickstoff, Sauerstoff, Dinitrogenoxid,
Fluorwasserstoff und andere Komponenten enthält. Stickstoff und Sauerstoff
sind leichter flüchtig
als Stickstofftrifluorid, während
Dinitrogenoxid und Fluorwasserstoff schwerer flüchtig sind und bei niedriger
Temperatur und höheren
Konzentrationen Feststoffe bilden können. Dieses Gasgemisch kann
dann durch kryogene Destillation gereinigt werden, um nach der Entfernung
größerer Menger aktiver
Fluoride und schwerer Komponenten Stickstofftrifluorid zu erhalten,
wenn Stickstofftrifluorid von hoher Reinheit erforderlich ist.
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Die
diskontinuierliche Destillation ist ein kosteneffektives Verfahren
zur Reinigung relativ kleiner Produktmengen, weil sie einfach ist
und beim Betrieb erhebliche Flexibilität ermöglicht. Dieser wirtschaftliche
Vorteil geht verloren, wenn größere Produktmengen
gereinigt werden müssen.
Dies liegt daran, dass bei der diskontinuierlichen Destillation
Lagerkapazitäten
für die
Beschickung und das Zwischenprodukt zwischen den Produktionschargen
gebraucht werden. Die Lagerung größerer Mengen Gas ist schwierig.
Erreicht werden kann sie entweder durch Kompression in Lagertanks
oder durch Verflüssigung.
Beide Verfahren sind wegen des Kapitalaufwands für große Lagertanks und der Betriebskosten,
die beim häufigen
Umfüllen
von Chargen anfallen, teuer.
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Die
chargenweise Verarbeitung ist auch eine Quelle für die umweltschädliche Freisetzung
von Fluorverbindungen während
häufiger
Umfüllungen,
Spülungen
der Verfahrensleitungen und der Entlüftung von Lagertanks.
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Die
kryogene Destillation von Fluorverbindungen mit Zusatz einer Waschflüssigkeit
ist in US-A-5,502,969 (Jin et al.), 5,626,023 (Fisher et al.) und
5,771,713 (Fisher) offenbart. Die Waschflüssigkeit wird zugesetzt, um
Fluorverbindungen aus einem Trägergas
zu absorbieren oder die Verfestigung einiger Komponenten zu verhindern.
Eine (bzw. zwei oder drei) Destillationssäule(n) wird bzw. werden dazu
verwendet, leicht flüchtige
Fluorverbindungen von der Waschflüssigkeit zu trennen. (Alternativ
trennen die folgenden Säulen
die weniger leicht flüchtigen
Fluorverbindungen entweder von der Waschflüssigkeit oder von den verbleibenden
schweren Komponenten ab.) Bei allen diesen Systemen erfolgt die
Verarbeitung chargenweise.
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Ein
kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von ultrareinem Stickstofftrifluorid
ist in US-A-5,832,746 (Nagamura) offenbart. Dieses Verfahren umfasst
das Unter-Druck-Setzen eines Stickstofftrifluoridbeschickungsgases;
die Eliminierung von Feuchtigkeit, CO2 und
teilweise CF4 aus dem Beschickungsgas; das
Abkühlen
und Hindurchleiten des Beschickungsgases durch einen Kaltadsorber,
um N2F2, N2F4 und N2O zu eliminieren und den CF4-Gehalt
weiter zu verringern; die Verflüssigung
des Beschickungsgases in einem Bodenreboiler/Kondensator einer Destillationssäule mit
mittlerem Druck; und die Nutzung der zugeführten Wärme, um die schweren Komponenten
des Beschickungsgases in dieser Säule abzutrennen. Dann wird
das resultierende Gemisch in eine Destillationssäule mit niedrigem Druck geleitet,
die mittels eines zweiten Reboilers/Kondensators mit der Destillationssäule mit
mittlerem Druck wärmeintegriert
ist. Dort wird es destilliert, um ultrareines NF3 als
Bodenprodukt und einen Dampf zu ergeben, der als Abfall abdestilliert
wird. Dieses Verfahren könnte
relativ teuer sein, weil das NF3-Beschickungsgas
unter Druck gesetzt werden muss. Es könnte wegen der doppelten Wärmeintegration
(zwischen dem Beschickungsgas und der Destillationssäule mit
mittlerem Druck sowie zwischen den Destillationssäulen mit
mittlerem und niedrigen Druck) auch schwierig sein, dieses Verfahren
zu steuern.
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In
allen diesen Destillationsverfahren des Standes der Technik wird
ein Rückfluss
dadurch zur Verfügung
gestellt, dass ein Teil eines Destillatdampfes gegen eine kryogene
Flüssigkeit,
z.B. flüssigen
Stickstoff, kondensiert wird. Dazu müssen ein Kondensator und die
zugehörigen
Steuerinstrumente verwendet werden.
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Andere
Verfahren zur Reinigung eines NF3-Beschickungsgases
von bestimmten Komponenten sind in der Patentliteratur beschrieben.
In US-A-5,069,887 (Suenaga et al.) wird ein Adsorptionsverfahren
auf einem Molekularsieb verwendet, um NF3 von
CF4 zu trennen. In US-A-5,183,647 (Harada
et al.) sind Bedingungen offenbart, die die chemische Zersetzung
von N2F2 aus NF3-Beschickungsgas begünstigen. US-A-5,779,863 (Ha
et al.) offenbart ein Verfahren zur Trennung und Reinigung von Perfluorverbindungen
(PFCs), darunter NF3, unter Einsatz eines
Destillationssäulensystems,
das drei oder vier Destillationssäulen umfasst.
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Erwünscht ist
ein sicheres und wirtschaftliches, kontinuierliches kryogenes Destillationsverfahren
zur Reinigung von Stickstofftrifluorid.
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Außerdem ist
ein solches Verfahren gefragt, das die erwünschte Trennung bei maximaler
Gewinnung erreicht, ohne dass Fluorverbindungen in die Umwelt freigesetzt
werden.
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Ferner
ist ein Verfahren zur Gewinnung von Stickstofftrifluorid aus Multikomponentenfluids
erwünscht, das
die Schwierigkeiten und Nachteile des Standes der Technik überwindet,
um bessere und vorteilhaftere Ergebnisse zur Verfügung zu
stellen.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Bei
der Erfindung handelt es sich um ein Verfahren zur Gewinnung von
Stickstofftrifluorid (NF3) aus einem NF3 enthaltenden Multikomponentenfluid (Beschickungsstrom)
durch kontinuierliche Destillation.
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Eine
erste Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von NF3 aus
einem Multikomponentenfluid, das NF3 mit
einer ersten Flüchtigkeit,
eine oder mehrere Komponenten mit geringerer Flüchtigkeit als NF3 und
eine oder mehrere Komponenten mit höherer Flüchtigkeit als NF3 umfasst.
Das Verfahren verwendet eine erste Destillationssäule und
eine zweite Destillationssäule,
wobei jede Destillationssäule
ein oberes und ein unteres Ende aufweist. Das Verfahren umfasst
mehrere Schritte. Der erste Schritt besteht darin, das Multikompo nentenfluid
an einer ersten Zufuhrstelle in die erste Destillationssäule einzuspeisen.
Der zweite Schritt ist das Einspeisen einer kryogenen Flüssigkeit
in die erste Destillationssäule
an einer Stelle oberhalb der ersten Zufuhrstelle. Der dritte Schritt
ist das Entfernen der leichter als NF3 flüchtigen
Komponenten vom oberen Ende der ersten Destillationssäule. Der
vierte Schritt ist das Abziehen eines Gemischs, das NF3 und
die schwerer als NF3 flüchtigen Komponenten enthält, aus
der ersten Destillationssäule
an einer Stelle unterhalb der ersten Zufuhrstelle. Der fünfte Schritt
ist das Einspeisen des Gemischs in die zweite Destillationssäule an einer
zweiten Zufuhrstelle. Der sechste Schritt ist die Trennung von NF3 vom Gemisch in der zweiten Destillationssäule. Der
siebte Schritt ist das Entfernen eines NF3-Stroms
vom oberen Ende der zweiten Destillationssäule.
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In
einer Abwandlung der ersten Ausführungsform
umfasst das Verfahren einen zusätzlichen
Schritt. Der zusätzliche
Schritt besteht darin, dass vom Boden der zweiten Destillationssäule ein
Strom entfernt wird, der die schwerer als NF3 flüchtigen
Komponenten enthält.
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Eine
zweite Ausführungsform
weist die gleichen multiplen Schritt auf wie die erste Ausführungsform, umfasst
aber noch drei zusätzliche
Schritte. Der erste zusätzliche
Schritt besteht darin, einen flüssigen
Strom an oder nahe der zweiten Zufuhrstelle aus der zweiten Destillationssäule abzuziehen.
Der zweite zusätzliche Schritt
besteht im Einspeisen des flüssigen
Stroms in die erste Destillationssäule an einer Stelle unterhalb
der ersten Zufuhrstelle. Der dritte zusätzliche Schritt besteht aus
der Entfernung eines Stroms, der die schwerer als NF3 flüchtigen
Komponenten enthält,
vom Boden der ersten Destillationssäule.
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Eine
dritte Ausführungsform
ist ein Verfahren zur Gewinnung von NF3 aus
einem Multikomponentenfluid, das NF3 mit
einer ersten Flüchtigkeit,
eine oder mehrere Komponenten mit geringerer Flüchtigkeit als NF3 und
eine oder mehrere Komponenten mit höherer Flüchtigkeit als NF3 enthält. Bei
diesem Verfahren werden eine erste Destillationssäule und
eine zweite Destillationssäule
verwendet, wobei jede Destillationssäule ein oberes und ein unteres
Ende hat. Das Verfahren umfasst mehrere Schritte. Der erste Schritt
ist das Einspeisen des Multikomponentenfluids in die erste Destillationssäule an einer
ersten Zufuhrstelle. Der zweite Schritt ist das Entfernen der schwerer
als NF3 flüchtigen Komponenten vom Boden
der ersten Destillationssäule.
Der dritte Schritt ist das Abziehen eines Gemischs, das NF3 und die leichter als NF3 flüchtigen
Komponenten umfasst, aus der ersten Destillationssäule an einer über der
ersten Zufuhrstelle liegenden Stelle. Der vierte Schritt ist das
Einspeisen des Gemischs in die zweite Destillationssäule an einer
zweiten Zufuhrstelle. Der fünfte
Schritt ist das Einspeisen einer kryogenen Flüssigkeit in die zweite Destillationssäule an einer
Stelle oberhalb der zweiten Zufuhrstelle. Der sechste Schritt ist
das Entfernen der leichter als NF3 flüchtigen
Komponenten vom oberen Ende der zweiten Destillationssäule. Der
siebte Schritt ist das Entfernen eines NF3-Stroms
vom Boden der zweiten Destillationssäule.
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Eine
vierte Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von NF3 aus
einem Multikomponentenfluid, das NF3 mit
einer ersten Flüchtigkeit,
eine oder mehrere schwerer als NF3 flüchtige Komponenten
und eine oder mehrere leichter als NF3 flüchtige Komponenten
enthält.
Das Verfahren verwendet eine erste Destillationssäule und
eine zweite Destillationssäule,
wobei jede Destillationssäule
ein oberes und ein unteres Ende hat. Das Verfahren umfasst mehrere
Schritte. Der erste Schritt ist das Einspeisen des Multikomponentenfluids
in die erste Destillationssäule
an einer ersten Zufuhrstelle. Der zweite Schritt ist das Einspeisen
einer kryogenen Flüssigkeit
in die erste Destillationssäule
an einer zweiten Zufuhrstelle oberhalb der ersten Zufuhrstelle.
Der dritte Schritt ist das Entfernen der leichter als NF3 flüchtigen
Komponenten vom oberen Ende der ersten Destillationssäule. Der
vierte Schritt ist das Abziehen eines NF3 enthaltenden
Gemischs aus der ersten Destillationssäule an einer Zwischenposition
zwischen der ersten Zufuhrstelle und der zweiten Zufuhrstelle. Der
fünfte
Schritt ist das Einspeisen des Gemischs in die zweite Destillationssäule an oder
nahe dem oberen Ende der zweiten Destillationssäule. Der sechste Schritt ist
das Entfernen eines Dampfstroms vom oberen Ende der zweiten Destillationssäule. Der
siebte Schritt ist das Einspeisen des Dampfstroms in die erste Destillationssäule an einer
Stelle oberhalb der ersten Zufuhrstelle. Der achte Schritt ist das
Entfernen eines NF3-Stroms vom Boden der
zweiten Destillationssäule.
Der neunte Schritt ist das Entfernen der schwerer als NF3 flüchtigen
Komponenten vom Boden der ersten Destillationssäule.
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Eine
fünfte
Ausführungsform
ist ein Verfahren zur Gewinnung von NF3 aus
einem Multikomponentenfluid, das NF3 mit
einer ersten Flüchtigkeit,
eine oder mehrere schwerer als NF3 flüchtige Komponenten
und eine oder mehrere leichter als NF3 flüchtige Komponenten
enthält.
Das Verfahren verwendet eine erste Destillationssäule und
eine zweite Destillationssäule,
wobei jede Destillationssäule ein
oberes und ein unteres Ende hat. Das Verfahren umfasst mehrere Schritte.
Der erste Schritt ist das Einspeisen des Multikomponentenfluids
in die erste Destillationssäule
an einer ersten Zufuhrstelle unterhalb des oberen Endes der ersten
Destillationssäule.
Der zweite Schritt ist das Einspeisen einer kryogenen Flüssigkeit
in die erste oder zweite Destillationssäule benachbart dem oberen Ende
der ersten oder zweiten Destillationssäule. Der dritte Schritt ist das
Abziehen eines NF3 enthaltenden Gemischs
aus der ersten Destillationssäule.
Der vierte Schritt ist das Einspeisen des Gemischs in die zweite
Destillationssäule
an einer zweiten Zufuhrstelle. Der fünfte Schritt ist das Trennen
von NF3 von dem Gemisch in der zweiten Destillationssäule. Der
sechste Schritt ist das Entfernen eines NF3-Stroms
aus der zweiten Destillationssäule.
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Es
gibt verschiedene Variationen der verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung. Zum Beispiel kann die kryogene Flüssigkeit aus der aus flüssigem Stickstoff
flüssigem
Argon, flüssigem
Helium und Gemischen davon bestehenden Gruppe ausgewählt werden.
In einer Abwandlung ist die NF3-Konzentration
im Multikomponentenfluid größer als
etwa 5 Mol-%. In einer anderen Abwandlung umfassen die schwerer
als NF3 flüchtigen Komponenten Stickoxid
und/oder Fluorwasserstoff, und die leichter als NF3 flüchtigen
Komponenten umfassen Stickstoff und/oder Sauerstoff.
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Kurze Beschreibung
verschiedener Ansichten der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird anhand der Begleibtzeichnungen beispielhaft beschrieben.
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1 ist
ein schematisches Diagramm einer Ausführungsform der Erfindung.
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2 ist
ein schematisches Diagramm einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
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3 ist
ein schematisches Diagramm einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
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4 ist
ein schematisches Diagramm einer vierten Ausführungsform der Erfindung.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Bei
der Erfindung handelt es sich um ein Verfahren zur Gewinnung von
NF3 aus einem NF3 enthaltenden
Multikomponentenfluid (Beschickungsstrom) durch kontinuierliche
Destillation.
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Der
NF3-Beschickungsstrom, der sowohl leichter
als auch schwerer als NF3 flüchtige Komponenten enthält, wird
nach dem Abkühlen
auf eine kryogene Temperatur und ggfs. nach dem Kondensieren in
eine erste Destillationssäule
eines Destillationssäulensystems
geleitet, das mindestens zwei Destillationssäulen umfasst, wo ein flüssiger kryogener
Strom (z.B. flüssiger
Stickstoff) ebenfalls eingeleitet wird und (i) die leichter als
NF3 flüchtigen
Komponenten vom oberen Ende der ersten Destillationssäule entfernt
werden und ein NF3 und schwerer flüchtige Komponenten
enthaltendes Gemisch, das unter der Zufuhrstelle aus der ersten
Destillationssäule
abgezogen wurde, in eine zweite Destillationssäule geleitet wird, wo NF3 als Kopfprodukt entfernt wird, oder (ii)
schwerer als NF3 flüchtige Komponenten vom Boden
der ersten Destillationssäule
entfernt werden und ein NF3 und leichter
flüchtige
Komponenten enthaltendes Gemisch, das oberhalb der Zufuhrstelle
aus der ersten Destillationssäule
abgezogen wurde, in eine zweite Destillationssäule geleitet wird, wo NF3 als Bodenprodukt entfernt wird.
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Beispiele
für die
leichter flüchtigen
Komponenten im NF3-Beschickungsstrom sind
Stickstoff und/oder Sauerstoff; Beispiele für die schwerer flüchtigen
Komponenten sind Dinitrogenoxid und Fluorwasserstoff Die Konzentration
aller schwerer flüchtigen
Verunreinigungen, die eine Schmelztemperatur über der Betriebstemperatur
des Destillationssystems haben, muss im Beschickungsstrom auf ein
Niveau verringert werden, das sicherstellt, dass sie an allen Stellen
im Destillationssystem unterhalb ihrer Löslichkeitsgrenzen liegen. Typische
Verfahren zur Verringerung der Konzentration schwerer flüchtiger
Verunreinigungen umfassen die Absorption und die Adsorption. Beispielsweise
wird aus dem Beschickungsstrom Wasser entfernt, ehe er auf seine
kryogene Temperatur gekühlt
wird. Im Allgemeinen wird Wasser durch Adsorption über einem
geeigneten Lösungsmittel
entfernt. Im Adsorptionsverfahren werden auch der N2O-Gehalt
und der HF-Gehalt
verringert.
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Die
Konzentration von NF3 im NF3-Beschickungsstrom
unterliegt zwar keinen Einschränkungen,
aber damit das Destillationsverfahren wirtschaftlich attraktiv ist,
wird eine höhere
NF3-Konzentration im NF3-Beschickungsstrom
bevorzugt. Im Allgemeinen ist die NF3-Konzentration
im NF3-Beschickungsstrom größer als
5 Mol-%, vorzugsweise größer als
10 Mol-%, stärker
bevorzugt größer als
30 Mol-%.
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Die
Einleitung einer kryogenen Flüssigkeit
wie flüssigen
Stickstoffs stellt einer Destillationssäule flüssigen Rückfluss zur Verfügung. (Anstelle
von flüssigem
Stickstoff können
auch andere kryogene Flüssigkeiten wie
Argon, Helium oder Gemische davon verwendet werden.) Flüssiger Stickstoff
wird im Allgemeinen am oberen Ende der Destillationssäule eingeleitet.
Flüssiger
Stickstoff wird in die Destillationssäule eingeleitet, wenn leichter
als NF3 flüchtige Komponenten verworfen
werden, d.h. der aus dem oberen Ende der Destillationssäule austretende
Dampf ist arm an NF3, aber reich an den
leichter flüchtigen
Komponenten.
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Somit
wird bei der Option (i), wo die leichter als NF3 flüchtigen
Komponenten vom oberen Ende der ersten Destillationssäule entfernt
werden, flüssiger
Stickstoff in das obere Ende der ersten Destillationssäule geleitet.
Bei der Option (ii), wo die leichter flüchtigen Komponenten vom oberen
Ende der zweiten Destillationssäule
entfernt werden, wird flüssiger
Stickstoff in das obere Ende der zweiten Destillationssäule geleitet. Ähnlich wird
bei der Option (ii), wenn die leichter flüchtigen Komponenten vom oberen
Ende der ersten Destillationssäule
entfernt werden, anschließend
flüssiger
Stickstoff in das obere Ende der ersten Destillationssäule geleitet.
Beim bevorzugten Modus wird flüssiger
Stickstoff direkt in das obere Ende der Destillationssäule geleitet,
und es wird kein Kondensator verwendet.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung gemäß Option
(i) ist in 1 zu sehen. Ein Beschickungsstrom 101 wird
in eine erste Destillationssäule 103 geleitet,
wo der Beschickungsstrom in einen Destillatdampfstrom 105,
der leichter als NF3 flüchtige Komponenten enthält, und
einen Bodenproduktstrom 107, der NF3 und schwerer
flüchtige
Komponenten enthält,
getrennt wird. Der Strom 107 wird als Flüssigkeit,
Dampf oder als Zweiphasenstrom aus der ersten Destillationssäule 103 abgezogen.
Dann wird der Strom 107 in eine zweite Destillationssäule 109 geleitet,
wo er in einen aus reinem NF3 bestehenden
oberen Produktstrom 111 und einen Bodenproduktstrom 113,
der eine Lösung
von schwerer flüchtigen
Komponenten in NF3 enthält, getrennt. Der aus reinem
NF3 bestehende obere Produktstrom 111 oder
ein Teil davon kann als Dampf oder Flüssigkeit abgezogen werden.
Der Strom 113 kann wieder zu den Reinigungsschritten (nicht
gezeigt), z.B. in ein dem Destillationssystem vorgeschaltetes Adsorptionsverfahren,
geleitet werden.
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Die
erste Destillationssäule 103 hat
einen Reboiler 106, während
die zweite Destillationssäule 109 einen
Reboiler 112 und einen Kondensator 110 aufweist.
Vorzugsweise hat die erste Destillationssäule 103 keinen Kondensator,
und ein flüssiger
Stickstoffstrom 115 wird als Rückfluss direkt am oberen Ende
der ersten Destillationssäule 103 eingeleitet.
Ggfs. kann die erste Destillationssäule 103 einen Kondensator
aufweisen, und der flüssige
Stickstoffstrom 115 kann als Kühlmedium in diesem bedarfsweise
verwendeten Kondensator verwendet werden, anstatt als Rückfluss
direkt ans obere Ende der ersten Destillationssäule 103 geleitet zu werden.
Allerdings wird dieses ggfs. eingesetzte Verfahren meistens nicht
bevorzugt.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung gemäß Option
(i) ist in 2 zu sehen. Sie unterscheidet sich
insofern von der vorhergehenden Ausführungsform als der Bodenproduktstrom 113,
der die schwerer als NF3 flüchtigen
Komponenten enthält,
jetzt vom Boden der ersten Destillationssäule 103 (anstatt aus
der zweiten Destillationssäule 109)
abgezogen wird. Der Strom 113 kann wieder zu den Reinigungsschritten
(nicht gezeigt), z.B. in ein dem Destillationssystem vorgeschaltetes
Adsorptionsverfahren zurückgeleitet
werden. Ein Beschickungsstrom 117 für die zweite Destillationssäule 109 wird
jetzt als Nebenstrom aus der ersten Destillationssäule 103 abgezogen.
Der Abzugspunkt des Beschickungsstroms 117 liegt jetzt
unterhalb der Zufuhrstelle für
den Beschickungsstrom 101. Die erste Destillationssäule 103 weist
einen Reboiler 106 auf. Die zweite Destillationssäule 109 hat
einen Kondensator 110, aber keinen Reboiler. Ein flüssiger Bodenstrom 127 aus
der zweiten Destillationssäule 109 wird
in die erste Destillationssäule 103 zurückgeleitet.
Vorzugsweise wird ein flüssiger
Stickstoffstrom 115 direkt am oberen Ende der ersten Destillationssäule 103 als
Rückfluss
eingeleitet. Ggfs. kann die erste Destillationssäule 103 einen Kondensator
(nicht gezeigt) aufweisen, und der flüssige Stickstoffstrom 115 kann
als Kühlmedium
in diesem bedarfsweise verwendeten Kondensator verwendet werden,
anstatt als Rückfluss
direkt ans obere Ende der ersten Destillationssäule 103 geleitet zu
werden. Jedoch wird dieses ggfs. eingesetzte Verfahren meistens
weniger bevorzugt.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung gemäß Option
(ii) ist in 3 zu sehen. Ein Beschickungsstrom 101 wird
in eine erste Destillationssäule 103 geleitet,
wo der Beschickungsstrom in einen Produktdestillatstrom 137,
der NF3 und alle leichter als NF3 flüchtigen
Komponenten enthält,
und einen Bodenproduktstrom 113, der NF3 und
schwerer flüchtige
Komponenten enthält,
getrennt wird. Der Strom 113 kann wieder zu den Reinigungsschritten
(nicht gezeigt), z.B. in ein dem Destillationssystem vorgeschaltetes
Adsorptionsverfahren geleitet werden. Der Strom 137 kann
als Dampf, als Flüssigkeit
oder als Zweiphasenstrom aus der ersten Destillationssäule 103 abgezogen
werden. Der Strom 137 wird in die zweite Destillationssäule 109 geleitet,
wo er in einen Destillatstrom 105, der leichter als NF3 flüchtige
Komponenten enthält,
und einen Bodenproduktstrom 111 aus reinem NF3 getrennt
wird. Der Strom 111 kann als Flüssigkeit oder als Dampf abgezogen
werden. Die erste Destillationssäule 103 hat
einen Reboiler 106 und einen Kondensator 108.
Die zweite Destillationssäule 109 hat
einen Reboiler 112. Vorzugsweise wird ein flüssiger Stickstoffstrom 115 als
Rückfluss
direkt am oberen Ende der zweiten Destillationssäule 109 eingeleitet.
Ggfs. kann die zweite Destillationssäule 109 einen Kondensator
(nicht gezeigt) enthalten, und der flüssige Stickstoffstrom 115 kann
als Kühlmedium
in diesem bedarfsweise verwendeten Kondensator verwendet werden,
anstatt als Rückfluss
direkt zum oberen Ende der zweiten Destillationssäule 109 geleitet
zu werden. Jedoch wird dieses Verfahren meistens weniger bevorzugt.
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Noch
eine andere Ausführungsform
der Erfindung gemäß Option
(ii) ist in 4 zu sehen. Sie unterscheidet
sich insofern von der vorherigen Ausführungsform (3),
als der Destillatstrom 105, der die leichter als NF3 flüchtigen
Komponenten enthält,
jetzt vom oberen Ende der ersten Destillationssäule 103 abgezogen wird.
Ein Beschickungsstrom 147 für die zweite Destillationssäule 109 wird
als Seitenstrom aus der ersten Destillationssäule 103 abgezogen.
Der Abzugspunkt des Beschickungsstroms 147 befindet sich
oberhalb der Zufuhrstelle für
den Beschickungsstrom 101. Die erste Destillationssäule 103 hat
einen Reboiler 106 und die zweite Destillationssäule 109 einen
Reboiler 112, aber keine hat einen Kondensator. Ein oberer
Dampfstrom 157 aus der zweiten Destillationssäule 109 wird
zur ersten Destillationssäule 103 zurückgeleitet.
Vorzugsweise wird ein flüssiger
Stickstoffstrom 115 direkt als Rückfluss am oberen Ende der
ersten Destillationssäule 103 eingeleitet,
und diese Säule
hat keinen Kondensator. Gegebenenfalls kann die erste Destillationssäule 103 einen
Kondensator (nicht gezeigt) aufweisen, und der flüssige Stickstoffstrom 115 kann
als Kühlmedium
in diesem bedarfswei se eingesetzten Kondensator verwendet werden,
anstatt als Rückfluss
direkt zur ersten Destillationssäule 103 geführt zu werden.
Jedoch wird dieses Verfahren meistens weniger bevorzugt.
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Ein
Beispiel einer Computersimulation für die in 4 gezeigte
Ausführungsform
ist in Tabelle 1 zu sehen. Jeder Säulenabschnitt enthält entweder
Böden oder
eine Packung, die acht (8) theoretischen Stufen gleichwertig ist.
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Tabelle
1 Beispiel
einer Computersimulation für
die in Fig. 4 gezeigte Ausführungsform
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Die
vorliegende Erfindung ist wertvoll, weil sie ein kontinuierliches
Destillationsverfahren vorstellt, das umweltfreundlicher als diskontinuierliche
Destillationsverfahren ist und eine wirtschaftliche Produktion im
größeren Maßstab ermöglicht.
Im diskontinuierlichen Destillationsverfahren müssen die Edukte und die Zwischenprodukte
bis zum Gebrauch gelagert werden. Wenn der Produktionsmaßstab signifikant
zunimmt, ist eine Lagerung in mehreren Tanks erforderlich, und das
Umfüllen
größerer Mengen
an Material aus solchen verschiedenen Lagertanks ist mühsam und
bietet öfter
Gelegenheit für
ein unkontrolliertes Austreten bzw. eine Freisetzung in die Umwelt.
Auch entstehen bei häufigem
Anfahren und Anhalten einer Säule
für die
diskontinuierliche Destillation mehr Materialfraktionen, die den
Produktspezifikationen nicht entsprechen und dann zwischengelagert
und rückgeführt werden
müssen,
wobei sie leicht in die Umwelt entweichen könnten.
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Die
Erfindung stellt ein sicheres und wirtschaftliches, kontinuierliches
kryogenes Destillationsverfahren für die Reinigung von Stickstofftrifluorid
zur Verfügung.
Die erwünschte
Trennung wird bei maximaler Gewinnung und ohne Freisetzung von Fluorverbindungen
in die Umwelt erreicht. Die Verwendung eines direkten flüssigen Stickstoffrückflusses
verhindert, dass Stickstofftrifluorid in die Umwelt entweicht. Da
außerdem
ein Strom, der schwere Komponenten und NF3 enthält, kontinuierlich
wieder ins Verfahren eingeleitet werden kann, wird kein NF3 in die Umwelt freigesetzt. Das Verfahren
lässt sich
einfacher betreiben als Verfahren des Standes der Technik.
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Obwohl
die Erfindung anhand spezifischer Ausführungsformen veranschaulicht
und beschrieben wurde, ist sie nicht auf die dargestellten Details
beschränkt.