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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft MCH, MCH-Agonisten und -Antagonisten, und ihre
Verwendung zur Regulation des Essverhaltens.
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Obwohl
unser Verständnis
von Nagetierfettleibigkeit durch die molekulare Analyse von Mausmodellen für die Fettleibigkeit
wie z. B. der ob/ob-Maus, Agouti-Maus und der für braunes Fettgewebe defizienten
Maus erheblich zugenommen hat, ist der Mechanismus, durch den verschiedene
molekulare Defekte zu einem veränderten
Essverhalten führen,
zu großen
Teilen unbekannt geblieben. Im Allgemeinen sind die molekularen Ursachen
für Hyperphagie
und Fettleibigkeit sowohl in Mensch als auch in Tieren kaum verstanden
(Brav (1989) Am. J. Clin. Nutr. 891-902). Vor kurzem wurden zwei
mit Fettleibigkeit in Zusammenhang stehende Gene durch Positionsklonierung
identifiziert (Zhang et al. (1994) Nature 372:425-432).
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Von
Neurotransmittern und Neuropeptiden ist bekannt, dass sie das Fressverhalten
beeinflussen. Die Neurotransmitter Serotonin und Norepinephrin (NE)
sind beteiligt an der Regulation des Appetits, wobei Serotonin-Agonisten
Appetit hemmen, während
NE-Agonisten das
Essen induzieren. Es wurde auch über
abnormale Reaktionen auf den Neurotransmitter GABA berichtet (Tsuji
et al. (1991) Brain Research 48-54). Zusätzlich wurde eine Reihe von
Neuropeptiden mit der Regulation der Futteraufnahme in Verbindung
gebracht. Neuropeptid Y (NPY) ahmt die Wirkung von NE im Zentralen
Nervensystem nach. Injektion von NPY induziert Fressverhalten in
gesättigten
Ratten (Stanley et al. (1989) Physiol and Behav. 46: 173-177) und
die Mengen der NPY und Präpro-NPY-mRNA
können
in fettleibigen Nagetieren verändert
sein, aber die Ergebnisse, die von verschiedenen Forschungsgruppen
berichtet wurden, sind nicht konsistent. Erhöhte NPY-Spiegel wurden im Hypothalamus
von Wistar-Ratten mit Essens-induzierter Fettleibigkeit beobachtet,
obwohl die mRNA-Mengen unverändert
waren (Wilding et al. (1992) J. Endocrinol. 132-299-404). In Zucker-Ratten
wurde von NPY-erhöhten
Spiegeln von hypothalamischer NPY- und Präpro-NPY-mRNA berichtet (Sanacor
et al. (1990) Endocrinology 127: 730-736; Pesonen et al. (1992)
255-260; und Williams et al. (1991) Clinical Science 80: 419-426). Im
selben Modell fanden andere Forscher die NPY-Spiegel im Basalstadium
unverändert,
aber erhöht
bei Futtereinschränkungen
(Williams et al. (1991) Clinical Science 80: 419-426). In ob/ob-Mäusen sind die hypothalamischen
NPY-Konzentrationen unverändert,
aber die Futterbeschränkung
aktiviert NPY-Genexpression (Wilding et al. (1993) Endocrinology
132: 1939-1943).
Eine Reihe anderer Peptide beinhaltend Galanin, Beta-Endorphin,
Dynorphin bewirken die Stimulation der Futteraufnahme in gesättigten
Ratten, wenn sie in den paraventriculären Nukleus oder den ventromedianen
Nukleus injiziert werden. Faktoren, die aus dem Gastrointestinal-Trakt
kommen, können
auch bedeutend für
die Regulation des Appetits sein. Z. B. hemmen Cholecystokinin und
Bombesin die Futteraufnahme, wenn sie in Ratten injiziert werden
(Baile et al. (1986) Physiol Reviews 66: 172-234 und Morley (1987)
Endocrinol Rev. 8: 256-87).
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Die
Gegenwart von Melanozyten-konzentrierendem Hormon (MCH), einem zyklischen
Peptid, im Fisch-Hypothalamus wurde vor mehr als einem Jahrzehnt
beschrieben. Die Rolle von MCH im Teleosten-Fisch scheint die Regulation
der Farbveränderung
zu sein; MCH induziert die Melanophoren-Aggregation und MCH induziert
die Melanophoren-Dispersion (Nahon et al. (1993) Ann. NY Acad. Sci.
680: 111-129). 1985 wurde immunoreaktives MCH auch im Nagetierhirn
nachgewiesen (Skofitsch et al. (1985) Brain Res. Bull. 15: 635-639), und seine subzelluläre Lokalisation
in Ratten und Menschen wurde wenige Jahre später beschrieben (Naito et al.
(1988) Cell Tissue Res. 253: 291-295 und Bresson et al. (1987) CR
Soc Biol. 181: 376-382). In Säugetieren ist
die MCH-Genexpression auf der ventralen Seite der Zona Incerta und
im lateralen Hypothalamus lokalisiert (Breton et al. (1993) Molecular and
Cellular Neurosciences 4: 271-284). Das Gen kodiert für ein MCH-Peptid sowie
ein dreizehn Aminosäuren-Peptid,
das von Hypothalamus-Zellen in Kultur prozessiert und freigesetzt wird
(Parkes et al. (1992) Endocrinology 131: 1826-1831). MCXH-Perikarya
erstrecken sich durch das gesamte Säugetierhirn, und es ist wahrscheinlich,
dass MCH an integrativen Prozessen beteiligt ist, die mit komplexem
Verhalten einhergehen (Skofitch et al. (1985) Brain Res. Bull. 15:
635-(Zhang et al. (1994) Nature 372: 425-432).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung liefert die Verwendung von MCH oder eines
Agonisten davon, zur Zubereitung eines Medikamentes für ein Verfahren
zur Förderung
des Essensappetits oder der Zunahme oder Beibehaltung von Gewicht
bei einem Individuum, umfassend die Verabreichung einer effektiven
Menge an MCH oder eines Agonisten davon an das Individuum, worin
der Agonist ein Peptid-Analog von MCH ist.
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Die
vorliegende Erfindung liefert auch die Verwendung von Antagonisten
von MCH zur Zubereitung eines Medikaments für ein Verfahren zur Hemmung
des Essensappetits oder der Gewichtszunahme in einem Individuum,
umfassend die Verabreichung einer effektiven Menge eines Antagonisten
von MCH an das genannte Individuum, worin der Antagonist ein Peptid-Analog
von MCH ist, das einen MCH-Rezeptor bindet.
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In
einem verwandten Aspekt liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Auswertung einer Behandlung bezüglich ihrer Wirkung auf das
Essverhalten, umfassend: Verabreichen der Behandlung einem Untersuchungssystem,
welches auf Melanozyten beruht, in einer Zellkultur-Präparation;
um zu bestimmen, ob eine Änderung
im System erfolgt; und Verabreichung der Behandlung einem zweiten
Untersuchungssystem und Bestimmung der Wirkung der Behandlung auf
einen Parameter, der sich auf Essverhalten oder Gewichtszunahme
oder -abnahme im zweiten System bezieht, worin die Behandlung ein
Peptid-Analog von MCH ist.
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Die
vorliegende Erfindung liefert auch:
Ein Verfahren zur Auswertung
einer Behandlung bezüglich
ihrer Wirkung auf das Essverhalten, umfassend: Bereitstellen einer
Zell- oder Zellkultur-Präparation,
bei der ein Reporter-Gen mit der Promotorregion von MCH verknüpft ist;
Verabreichung der Behandlung; und Bestimmung, ob eine Wirkung auf
die Expression des Reporter-Gens vorliegt; ein Verfahren zur Auswertung
einer Behandlung bezüglich
ihrer Wirkung auf Essverhalten, Appetit oder Beibehalten des Gewichts,
umfassend: Bereitstellen einer Zell- oder Zellkulturpräparation, Verabreichen der
Behandlung einer Zell- oder Zellkultur-Präparation;
sowie Bestimmung, ob eine Wirkung auf die MCH-RNA oder MCH-Protein-Spiegel vorliegt.
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EINZELHEITEN DER ERFINDUNG
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Im
Allgemeinen stellt die Erfindung Medikamente zur Verfügung zur
Verwendung in einem Verfahren zur Förderung des Essens, des Appetits,
oder der Zunahme oder Beibehaltung von Gewicht in einem Individuum,
beinhaltend: Verabreichen einer effektiven Menge an MCH oder eines
Agonisten davon an das Individuum. Der Verweis hierin auf MCH-Agonisten
bezeichnet Peptid-Analoge von MCH mit agonistischer Aktivität. Ebenso
bezeichnet der Verweis auf MCH-Antagonisten Peptid-Analoge von MCH
mit antagonistischer Aktivität,
die einen MCH-Rezeptor binden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen:
das Individuum ist ein Säugetier,
z. B. ein Mensch; das Individuum ist untergewichtig oder zeigt ein
Essverhalten, das geringer als normal ist; das Individuum leidet
an einer Störung
des Immunsystems, z. B. Aids, oder ist HIV-positiv; das Individuum
leidet an Anorexia nervosa oder einer Nierenkrankheit, z. B. einer
chronischen Nierenkrankheit oder einer Nierenkrankheit, die eine
Dialyse erfordert; das Individuum bekommt eine Behandlung verabreicht
oder hat oder wird eine Behandlung verabreicht bekommen, die zu
einem verringertem Appetit oder Essverhalten oder zu einem Gewichtsverlust
führt,
z. B. Chemotherapie, Bestrahlungstherapie oder Dialyse.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die beanspruchte Verwendung weiterhin die Diagnose, dass
ein Individuum dem Risiko ausgesetzt ist für eine Funktionsstörung oder
ungewollte Beschwerden, die mit dem MCH-Stoffwechsel zusammenhängen; eine
mit dem Essen, Appetit oder Gewicht zusammenhängende Funktionsstörung; ein
Essverhalten, das geringer als normal ist; Auszehrung oder Untergewicht.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die beanspruchte Verwendung weiterhin die Wiederholung
der Verabreichung von MCH oder einem Agonisten davon.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die beanspruchte Verwendung weiterhin die Verabreichung
des Medikaments während
einer Behandlung, die zu einem verringerten Essverhalten oder zu
einem Gewichtsverlust führt,
z. B. Chemotherapie, Bestrahlungstherapie oder Dialyse. Die Behandlung
kann vor, nach oder während
der MCH- oder MCH-Agonist oder Teilstück-Verabreichung verabreicht
werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen:
das Individuum ist ein nicht-menschliches Tier, z. B. ein nicht-menschliches
Säugetier,
z. B. ein nicht-menschlicher Primat, ein Hund, oder ein Nagetier,
Z. B. eine Ratte oder eine Maus; das Individuum ist kein Fisch.
Das Individuum kann in Bezug auf die Gene, die das Gewicht oder
das Essverhalten regulieren, wildtypisch sein, oder das Subjekt
kann eine oder mehrere genetische Veränderungen tragen, die Auswirkungen
auf das Gewicht oder das Essverhalten haben. Zum Beispiel kann das Individuum
eine Mutation in dem ob-, dem MCH- oder dem ob-Rezeptor-Gen tragen.
Das Individuum kann ein transgenes Tier sein, z. B. ein Transgen,
das das ob-Transgen, das MCH-Transgen, oder das ob-Rezeptor-Transgen
auf eine falsche Weise exprimiert. Dem Individuum kann auch das
braune Fettgewebe fehlen. Zum Beispiel kann eine "knockout"-Maus für braunes
Fettgewebe durch die Fusion des Diphtheria-Toxins mit einem Promotor,
der spezifisch für
braunes Fettgewebe ist, hergestellt werden.
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Die
Verabreichung von MCH oder einem MCH-Agonisten kann begonnen werden:
wenn der Empfänger
beginnt, Anzeichen von ungenügendem
Essen, Appetitsverlust oder Gewichtsverlust zu zeigen, Z. B. bei einer
Gewichtsabnahme von mehr als 10, 20 oder 30% des Körpergewichtes
oder wenn das Individuum mehr als 10, 20 oder 30% unter dem normalen
Körpergewicht
liegt; wenn ein Appetitverlust diagnostiziert wird; zu Beginn einer
Behandlung, die das Essen, den Appetit oder die Gewichtszunahme
oder -beibehaltung hemmt, oder wenn die Behandlung beginnt ihre
Wirkung auszuüben;
oder allgemein, wenn es erforderlich ist, die Gesundheit oder geeignete
Gewichtslevels aufrechtzuerhalten.
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Der
Zeitraum, in dem das Agens verabreicht wird (oder der Zeitraum,
in dem klinisch effektive Spiegel in dem Individuum aufrechterhalten
werden), kann langfristig sein, z. B. für sechs Monate oder mehr, oder
ein Jahr oder mehr, oder kurzfristig, z. B. für weniger als ein Jahr, bevorzugt
sechs Monate oder weniger, insbesondere bevorzugt ein Monat oder
weniger, und am meisten bevorzugt zwei Wochen oder weniger.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung Medikamente zur Verfügung für ein Verfahren
zur Hemmung des Essens, zur Hemmung des Appetits, oder zur Förderung
des Gewichtsverlustes in einem Individuum, beinhaltend: Verabreichung
einer effektiven Menge eines Antagonisten von MCH an ein Individuum.
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In
bevorzugten Ausführungsformen:
das Individuum ist ein Säugetier,
z. B. ein Mensch; das Individuum ist übergewichtig oder zeigt zwanghaftes
oder anderes ungewolltes Essverhalten; dem Individuum wurde oder
wird eine Behandlung verabreicht werden, die zu einem erhöhten Essverhalten
führt,
z. B. Steroidtherapie.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das Medikament benutzt zur Diagnose, dass ein Individuum einem
Risiko ausgesetzt ist von: einer Funktionsstörung oder ungewollten Beschwerde,
die mit dem MCH-Stoffwechsel zusammenhängt; einer mit dem Essen oder
dem Gewicht zusammenhängenden
Funktionsstörung;
einem zwanghaften oder anderweitig ungewollten Essverhalten, Fettleibigkeit;
oder anderen Funktionsstörungen,
die mit dem Essen oder dem Gewicht zu tun haben.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die beanspruchte Verwendung weiterhin die wiederholte
Verabreichung eines MCH-Antagonisten.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die beanspruchte Verwendung weiter die Verabreichung
des Medikaments während
einer Behandlung, die zu einem erhöhten Essverhalten oder zu einer
Gewichtszunahme führt,
Z. B. der Steroidtherapie. Die Behandlung kann vor, nach oder während dem
MCH-Antagonisten verabreicht werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen:
das Individuum ist ein nicht-menschliches Tier, z. B. ein nicht-menschliches
Säugetier,
Z. B. ein nicht-menschlicher Primat, ein Hund, oder ein Nagetier,
z. B. eine Ratte oder eine Maus; das Individuum ist kein Fisch.
Das Individuum kann in Bezug auf die Gene, die das Gewicht oder
das Essverhalten regulieren, wildtypisch sein, oder das Individuum
kann eine oder mehrere genetische Veränderungen tragen, die das Gewicht
oder das Essverhalten beeinflussen. Z. B. kann das Individuum eine Mutation
im ob-Gen, im MCH-Gen
oder dem ob-Rezeptorgen tragen. Das Individuum kann ein transgenes
Tier sein, z. B. ein Transgen, das das ob-Transgen, das MCH-Transgen,
oder das ob-Rezeptortransgen
auf eine falsche Weise exprimiert. Dem Individuum kann auch das
braune Fettgewebe fehlen. Zum Beispiel kann eine Knockout-Maus für das braune
Fettgewebe hergestellt werden durch die Fusion des Diphteria-Toxins
mit einem Promotor, der für
braunes Fettgewebe spezifisch ist.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist der Antagonist ein Peptid-Analog von MCH, das mindestens 50,
60, 70, 80, oder 90% Homologie mit MCH besitzt.
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Die
Verabreichung eines MCH-Antagonisten kann begonnen werden: wenn
der Empfänger
Zeichen von ungewolltem Essverhalten oder Gewichtszunahme zeigt,
Z. B. wenn das Körpergewicht
um mehr als 10, 20, oder 30% zunimmt oder wenn das Individuum das
normale Körpergewicht
um mehr als 10, 20, oder 30% übertrifft;
wenn eine Zunahme an Appetit diagnostiziert wird; zu Beginn einer
Behandlung, die das Essen, den Appetit oder die Gewichtszunahme
oder -beibehaltung fördert,
oder wenn die Behandlung beginnt ihre Wirkung auszuüben; oder
im Allgemeinen, wenn es gewünscht
wird, die Gesundheit oder akzeptable Gewichtslevels aufrechtzuerhalten.
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Der
Zeitraum, in dem das Agens verabreicht wird (oder der Zeitraum,
in dem klinisch effektive Levels im Individuum aufrecht erhalten
werden) kann langfristig sein, z. B. für sechs oder mehr Monate, oder
ein Jahr oder mehr, oder kurzfristig, Z. B. für weniger als ein Jahr, bevorzugt
sechs Monate oder weniger, insbesondere bevorzugt ein Monat oder
weniger, und am meisten bevorzugt zwei Wochen oder weniger.
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Der
Erfinder hat herausgefunden, dass MCH Essverhalten induziert. Die
Erfindung beinhaltet eine Anzahl von Verfahren zur Auswertung von
Behandlungen oder Agentien bezüglich MCH-Agonist-
oder -Antagonist-Aktivität.
Manche Verfahren benutzen in vitro-Assays, manche benutzen Zellen
und wieder andere benutzen Tiere. Die hierin erwähnten Verfahren können einzeln
oder in Kombination verwendet werden, um Agentien in Bezug auf ihre
Aktivität
als MCH-Agonist oder -Antagonist auszuwerten. Z. B. können relativ
schnelle in vitro- oder zellbasierte Assays als erstes Screening-Verfahren
benutzt werden und ein Tier-Assay
als Sekundär-Screen
benutzt werden.
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Die
Behandlung kann jegliche Behandlung sein, die die gewünschte Wirkung
zeigt, aber die Verabreichung von Agentien, z. B. von Wirkstoffen
oder Chemikalien, ist bevorzugt. Bevorzugt ist die Behandlung eine andere
als ein chirurgischer Eingriff, wie z. B. die Erzeugung von chirurgischen
Läsionen,
wie z. B. elektrolytischen Läsionen,
eine andere als eine ventromediale hypothalamische Läsion, z.
B. eine elektrolytisch erzeugte ventromediale hypothalamische Läsion. Das
Agens, das ausgewertet wird, kann z. B. ein Polysaccharid, eine Nukleinsäure, ein
Fett, Polypeptid oder ein Peptid-Mimetikum sein. Aminosäure-basierte
Agentien können
die gleiche Sequenzhomologie haben wie MCH oder können, was
die Sequenzhomologie betrifft, unverwandt sein. Z. B. kann das Agens
50, 60, 70, 80, 90 oder 95% Homologie mit MCH besitzen. Das Agens
kann ein lineares oder zyklisches Peptid sein.
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Entsprechend
stellt die Erfindung in einem anderen Aspekt ein Verfahren zur Auswertung
einer Behandlung dar, Z. B. die Verabreichung eines Agens, bezüglich seiner
Wirkung auf Essverhalten, Appetit oder die Aufrechterhaltung des
Gewichts. Das Verfahren beinhaltet: Verabreichung der Behandlung
einem Melanozyten-basierten System, z. B. einem oder mehreren Frosch-
oder Eidechsenhaut-, Fischschuppen-, oder Fischhaut-Assays, die
hier beschrieben sind, und Bestimmung, ob eine Veränderung
im System vorliegt und (optional) Verabreichung der Behandlung einem
zweiten Testsystem und Bestimmung der Wirkung der Behandlung auf
einen Parameter, der mit Essverhalten, Appetit oder Gewichtszunahme
oder -verlust zusammenhängt,
im zweiten System. Die Behandlung ist ein Peptid-Analog von MCH.
Das zweite System kann dasselbe oder ein anderes als das erste sein.
In bevorzugten Ausführungsformen
ist das zweite System ein zell-basierter Assay, z. B. ein Assay,
der benutzt: eine Fischzelle; eine Reptilienzelle; eine Amphibienzelle;
eine Säugetierzelle;
eine Nagetierzelle, z. B. eine Maus- oder Rattenzelle; eine Primatenzeile;
oder eine menschliche Zelle. In bevorzugten Ausführungsformen: die Zelle ist
eine neuronale Zelle, z. B. eine GH3-Zelle, eine PC12-Zelle, oder eine Zelle
aus einer primären
Hypothalamus-Kultur. In anderen bevorzugten Ausführungsformen ist das zweite
System ein Tier-basiertes System, z. B. wird die Behandlung einem
Tier verabreicht und die Wirkung auf einen Parameter, der mit dem
Essverhalten zusammenhängt,
z. B. das Essverhalten selbst, wird ausgewertet.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Auswertung
einer Behandlung dar, z. B. der Verabreichung eines Agens, bezüglich auf
seines Effekts auf Essverhalten, Appetit oder Beibehalten des Gewichts.
Die Methode beinhaltet: Bereitstellen einer Zelle (einer Tier-,
Pflanzen- oder Bakterienzelle) oder Zellkultur-Präparation,
bei der ein Reporter-Gen
mit der Promotor-Region von MCH verknüpft ist; Verabreichung der
Behandlung; und Bestimmung, ob eine Wirkung auf die Reporter-Gen-Expression
vorliegt. Eine Wirkung auf die Reporter-Gen-Expression ist ein Hinweis
auf eine Wirkung auf Essverhalten, Appetit oder das Beibehalten
des Gewichts. In bevorzugten Ausführungsformen ist die Zelle:
eine Fischzelle; eine Reptilienzelle; eine Amphibienzelle; eine
Säugetierzelle;
eine Nagetierzelle, Z. B. eine Maus- oder Rattenzelle; eine Primatenzelle
oder eine menschliche Zelle. In bevorzugten Ausführungsformen ist die Zelle
eine neuronale Zelle, z. B. eine GH3-Zelle, eine PC12-Zelle, oder
eine Zelle aus einer primären
Hypothalmus-Kultur.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Auswertung
einer Behandlung dar, z. B. die Verabreichung eines Agens, bezüglich seines
Effekts auf Essverhalten, Appetit oder das Beibehalten des Gewichts.
Das Verfahren beinhaltet: Bereitstellen einer Zelle oder Zellkultur-Präparation;
Verabreichung der Behandlung sowie Bestimmung, ob eine Wirkung auf
die MCH-RNA oder MCH-Proteinlevels in der Zelle oder Zellkultur-Präparation
vorliegt. In bevorzugten Ausführungsformen
ist die Zelle: eine Fischzelle; eine Reptilienzelle; eine Amphibienzelle;
eine Säugerzelle;
eine Nagetierzelle, z. B. Maus- oder Rattenzelle; eine Primatenzelle
oder eine menschliche Zelle. In bevorzugten Ausführungsformen ist die Zelle
eine neuronale Zelle, Z. B. eine GH3-Zelle, eine PC12-Zelle, oder
eine Zelle aus einer primären
Hypothalamus-Kultur.
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In
einem verwandten Aspekt gibt es eine Methode zur Auswertung einer
Behandlung, z. B. die Verabreichung eines Agens bezüglich seiner
Wirkung auf das Essverhalten, den Appetit oder das Beibehalten des Gewichts.
Das Verfahren beinhaltet: Bereitstellung eines Tier-Individuums; Verabreichung
der Behandlung; sowie Bestimmung, ob ein Effekt auf die MCH-RNA
oder -Proteinlevels im Tier vorliegt. Die Behandlung kann jede Behandlung
sein, die in der gewünschten
Wirkung resultiert, aber die Verabreichung von Agentien, z. B. Wirkstoffen
oder Chemikalien, ist bevorzugt. Bevorzugt ist die Behandlung ein
anderer als ein chirurgischer Eingriff, wie z. B. die Erzeugung
von chirurgischen Läsionen,
wie z. B. elektrolytischen Läsionen,
z. B. eine andere als eine hypothalamische Läsion, Z. B. eine elektrolytisch
erzeugte ventromediale hypothalamische Läsion.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist das Tier ein Säugetier,
Z. B. ein Nagetier, z. B. eine Ratte oder eine Maus, ein Hund, oder
ein nicht-menschlicher Primat. In anderen Ausführungsformen ist das Tier keine Ratte
oder Maus. In bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Behandlung die Verabreichung des Agens und: das Agens
ist kein Antikörper;
das Agens ist kein Antikörper,
der gegen das Lachs-MCH gerichtet ist; das Agens ist kein Antikörper aus
Kaninchen; das Agens ist kein polyklonaler-Antikörper aus Kaninchen, z. B. kein polyklonaler-anti-Fisch-MCH-Antikörper aus
Kaninchen; das Agens ist kein Volllängen-Antikörper, Z. B. ist es ein Fragment
eines Antikörpers,
Z. B. ein Fragment, das fähig
ist, MCH zu binden; das MCH-Polypeptid liegt nicht in Form einer
unbehandelten Gehirn-Präparation
oder eines Gehirn-Schnittes vor; das MCH ist im Wesentlichen frei
von mindestens einem Protein, mit dem es normalerweise auftritt.
In anderen bevorzugten Ausführungsformen:
das Agens ist ein monoklonaler Antikörper; das Agens ist ein rekombinanter
oder humanisierter Antikörper.
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In
einem anderen Aspekt gibt es ein Verfahren zur Auswertung eines
Agens, z. B. eines Polypeptids oder Peptid-Mimetikum, bezüglich seiner
Wirkung auf Essverhalten, Appetit oder Beibehalten des Gewichts. Das
Verfahren beinhaltet: Verabreichung des Agens an ein Tier, z. B.
ein Säugetier,
z. B. ein Nagetier, Z. B. eine Ratte; und Bestimmen, ob eine Wirkung
auf einen Parameter, der mit dem Essverhalten zusammenhängt, vorliegt.
In bevorzugten Ausführungsformen
ist das Agens MCH, oder ein Agonist oder Antagonist davon.
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Z.
B. ist der Agonist oder Antagonist ein Peptidanalog von MCH, das
40, 50, 60, 70, 80 oder 90% Homologie mit dem nativen MCH besitzt,
oder es ist ein Polypeptid, das MCH oder einen natürlich vorkommenden Liganden
von MCH bindet, z. B. ein MCH-Rezeptor, z. B. MC3-R. Das Agens kann
ein lineares oder zyklisches Polypeptid sein.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Verbindung nicht Wasser oder NaCl.
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In
bevorzugten Ausführungsformen:
das Agens ist kein Antikörper;
das Agens ist kein Antikörper,
der gegen Lachs-MCH gerichtet ist; das Agens ist kein Antikörper aus
Kaninchen; das Agens ist kein polyklonaler Antikörper aus Kaninchen, z. B. kein
polyklonaler-anti-Fisch-MCH-Antikörper Kaninchen;
das Agens ist kein Volllängen-Antikörper, z.
B. ist es ein Fragment eines Antikörpers, z. B. ein Fragment,
das MCH binden kann; das MCH-Polypeptid liegt nicht in Form einer
unbehandelten Gehirn-Präparation
oder eines Gehirn-Schnittes vor; das MCH ist im Wesentlichen frei
von mindestens einem Protein, mit dem es natürlicherweise vorkommt. In anderen
bevorzugten Ausführungsformen:
das Agens ist ein monoklonaler Antikörper; das Agens ist ein rekombinanter
oder humanisierter Antikörper.
In einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Auswertung
eines Agens bezüglich
seiner Fähigkeit,
ein MCH-Polypeptid zu binden, dar. Das Verfahren beinhaltet: das
Agens mit dem MCH-Polypeptid oder einer aufgereinigten Präparation
davon in Kontakt zu bringen; und Auswertung der Fähigkeit
der Verbindung einen Komplex mit dem MCH-Polypeptid zu bilden. Dieses
Verfahren kann in vitro oder in vivo, z. B. in einem Two-Hybrid
Interaction Trap Assay durchgeführt
werden. In bevorzugten Ausführungsformen
ist das Agens kein Antikörper,
der gegen das Lachs-MCH gerichtet ist; das Agens ist kein Kaninchen-Antikörper; das
Agens ist kein polyklonaler Antikörper aus Kaninchen, z. B. kein
polyklonaler-anti-Fisch-MCH-Antikörper aus
Kaninchen; das Agens ist kein Volllängen-Antikörper, z. B. ist es ein Fragment
eines Antikörpers,
Z. B. ein Fragment, das MCH binden kann; das MCH-Polypeptid liegt nicht in Form einer
unbehandelten Gehirn-Präparation
oder eines Gehirn-Schnittes
vor; das MCH ist im Wesentlichen frei von mindestens einem Protein,
mit dem es natürlicherweise
auftritt. In anderen bevorzugten Ausführungsformen: das Agens ist
ein monoklonaler Antikörper;
das Agens ist ein rekombinanter oder humanisierter Antikörper.
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In
einem anderen Aspekt gibt es ein Verfahren zur Auswertung eines
Agens, Z. B. eines Fragments eines MCH-Peptids, bezüglich seiner
Fähigkeiten,
einen natürlich
vorkommenden Liganden von MCH, z. B. einen MCH-Rezeptor, z. B. MC3-R
zu binden oder ihn zu verändern.
Verändern
beinhaltet, Z. B. sterische Veränderung
der Rezeptors, oder Veränderung
der Bindungseigenschaften des Rezeptors für ein MCH-Polypeptid oder für einen
anderen Liganden. Das Verfahren beinhaltet: das Agens mit dem MCH-Liganden
in Kontakt zu bringen; und Auswertung der Fähigkeit des Agens bezüglich seiner
Fähigkeit,
einen Komplex mit dem MCH-Liganden zu bilden, z. B. der Fähigkeit
des Agens, die MCH-Peptid/MCH- Ligand-Interaktion
zu hemmen oder den Rezeptor zu verändern. Dieses Verfahren kann
in vitro oder in vivo angewendet werden, z. B. in einem Two-Hybrid
Interaction Trap Assay. In bevorzugten Ausführungsformen: der Rezeptor
ist nicht Maus-MC3-R; das Agens ist ein Peptidanalog zu MCH, das
40, 50, 60, 70, 80, 90% oder mehr Homologie mit MCH besitzt; das
Agens ist ein lineares oder zyklisches Polypeptid.
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In
einem weiteren Aspekt gibt es ein Verfahren zur Auswertung eines
Agens, z. B. bezüglich
seiner Fähigkeit,
die Interaktion eines MCH-Peptids mit einem zweiten Polypeptid,
z. B. einen natürlicherweise
vorkommenden Liganden von MCH, z. B. einen MCH-Rezeptors, Z. B.
MC3-R zu modulieren. Das Verfahren schließ ein die Schritte (i) Vereinigen
eines zweiten Polypeptids (oder bevorzugt einer aufgereinigten Präparation
davon), eines MCH-Polypeptids (oder bevorzugt einer aufgereinigten
Präparation
davon), und des Agens, z. B. unter Bedingungen, unter denen in Abwesenheit
des Agens das zweite Polypeptid und das MCH-Polypeptid miteinander interagieren
können,
z. B. um einen Komplex zu bilden; und (ii) Nachweisen der Interaktion, z.
B. durch Nachweisen der Bildung (oder Auflösung) eines Komplexes, der
das zweite Polypeptid und das MCH-Peptid beinhaltet. Eine Veränderung,
z. B. eine Abnahme oder Zunahme, in der Bildung des Komplexes in
der Gegenwart des Agens (relativ zu dem, was in der Abwesenheit
des Agens beobachtet wird) ist ein Anzeichen für eine Modulierung, Z. B. eine
Hemmung oder Förderung
der Interaktion zwischen dem zweiten Polypeptid und dem MCH-Peptid.
In bevorzugten Ausführungsformen:
das zweite Polypeptid und das MCH-Peptid werden in einem zellfreien
System kombiniert und mit dem Agens in Kontakt gebracht; das zellfreie
System ist ausgewählt
aus einer Gruppe bestehend aus einem Zelllysat und einem rekonstituierten
Proteingemisch; das MCH-Peptid und das zweite Polypeptid werden
gleichzeitig in einer Zelle exprimiert, und die Zelle wird mit dem
Agens in Kontakt gebracht, z. B. beinhaltet das Verfahren einen
Interaction Trap Assay (z. B. einen Two-Hybrid Assay). In bevorzugten
Ausführungsformen:
der Rezeptor ist nicht Maus MC3-R; das Agens ist ein Peptid-Analog,
das 40, 50, 60, 70, 80, 90% oder mehr Homologie mit MCH besitzt;
das Agens ist ein lineares oder zyklisches Polypeptid.
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In
bevorzugten Ausführungsformen:
das Agens ist kein Antikörper
gegen Lachs-MCH; das Agens ist kein Antikörper aus Kaninchen; das Agens
ist kein polyklonaler Antikörper
aus Kaninchen, z. B. kein polyklonaler-anti-Fisch-MCH-Antikörper aus
Kaninchen; das Agens ist. kein Volllängen-Antikörper, z. B. ist es ein Fragment
eines Antikörpers,
z. B. ein Fragment, das fähig
ist, MCH zu binden; das MCH-Polypeptid liegt nicht in Form einer
unbehandelten Gehirn-Präparation
oder eines Gehirn-Schnittes vor; das MCH ist im Wesentlichen frei
von mindestens einem Protein, mit dem es natürlicherweise vorkommt. In anderen
bevorzugten Ausführungsformen:
das Agens ist ein monoklonaler Antikörper; das Agens ist ein rekombinanter
oder humanisierter Antikörper.
-
In
wieder einem anderen Aspekt gibt es ein Zweiphasen-Verfahren (z.
B. ein Verfahren mit einer in vitro- und einer in vivo-Phase) für die Auswertung
eines Agens, z. B. bezüglich
seiner Fähigkeit,
die Interaktion eines MCH-Peptids mit einem natürlich vorkommenden Liganden
von MCH, z. B. einem MCH-Rezeptor, z. B. MC3-R zu modulieren, z.
B. zu hemmen oder zu fördern.
Das Verfahren beinhaltet die Schritte (i) und (ii) des Verfahrens,
das unmittelbar zuvor beschrieben ist imd in vivo durchgeführt wird
und beinhaltet weiterhin: (iii) Bestimmung, ob das Agens die Interaktion
in vitro moduliert, und wenn dem so ist: (iv) Verabreichung des Agens
an eine Zelle oder ein Tier; und (v) Auswertung des in vivo-Effekts,
Z. B. Hemmung, des Agens auf eine Interaktion eines MCH-Peptids
mit einem zweiten Polypeptid, z. B. durch die Wirkung auf das Essverhalten.
-
In
einem anderen Aspekt gibt es ein Zweiphasen-Verfahren (z. B. ein
Verfahren mit einer primären
in vitro- und einer sekundären
in vivo-Phase) zur Auswertung der Behandlung. Das Verfahren kann
zur Auswertung der Behandlung bezüglich der Fähigkeit zur Modulation, z.
B. der Hemmung oder Förderung,
eines MCH-vermittelten Phänomens,
z. B. eines Aspekts des Essverhaltens, Appetits oder der Beibehaltung
des Gewichts genutzt werden, oder um ein Testagens bezüglich seiner
Verwendung als therapeutisches Agens auszuwerten. Das Verfahren
beinhaltet: (i) eine in vitro-Phase, in der das Testagens mit der
Zelle oder einem zellfreien System, in der ein Reporter-Gen funktionell
mit der MCH-regulatorischen Sequenz verknüpft ist, in Kontakt gebracht
wird und Nachweis der Modulation der Reporter-Gen-Expression und (ii)
wenn das Testagens die Expression moduliert, Verabreichen der Testverbindung
an ein Tier, und Auswertung der in vivo-Effekte der Verbindung bezüglich eines
Aspekts des Essverhaltens, z. B. das Level der MCH-Expression.
-
In
einem anderen Aspekt gibt es ein Verfahren zur Auswertung eines
Agens bezüglich
seiner Fähigkeit,
eine Nukleinsäure
zu binden, die für
die MCH-regulatorische Sequenz kodiert. Das Verfahren beinhaltet: das
Agens mit der Nukleinsäure
in Kontakt bringen; und Auswertung der Fähigkeit der Verbindung, einen
Komplex mit der Nukleinsäure
zu bilden.
-
In
einem anderen Aspekt gibt es ein Verfahren zur Auswertung einer
Wirkung einer Behandlung, z. B. einer Behandlung einer Funktionsstörung, die
durch ungewolltes Essverhalten charakterisiert ist oder von Unter-
oder Übergewicht.
Das Verfahren verwendet eine Testzelle oder einen Testorganismus,
der ein MCH-Gen falsch exprimiert. Das Verfahren beinhaltet: Verabreichen
der Behandlung einer Testzelle oder einem Testorganismus, z. B.
einer Kulturzelle, oder einem Säugetier,
und Auswertung der Wirkung der Behandlung auf einen Aspekt des MCH-Stoffwechsels.
Eine Auswirkung auf einen Aspekt des MCH-Stoffwechsels weist auf
eine Wirkung der Behandlung hin. In bevorzugten Ausführungsformen:
Die Wirkung auf einen Aspekt des MCH-Stoffwechsels ist ein eine Änderung
im Essverhalten oder Gewicht, eine Änderung im MCH mRNA-Level oder
eine Änderung
in den MCH-Protein-Levels.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Zelle: eine Fischzelle; eine Reptilienzelle; eine Amphibienzelle;
eine Säugerzelle;
eine Nagetierzelle, z. B. eine Maus- oder Rattenzelle; eine Primatenzelle;
oder eine menschliche Zelle. In bevorzugten Ausführungsformen ist die Zelle
eine neuronale Zelle, z. B. eine GH3-Zelle, eine PC12-Zelle, oder
eine Zelle aus einer primären
Hypothalmus-Kultur.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Behandlung die Verabreichung eines Agens und: das Agens
ist kein Antikörper,
der gegen Lachs-MCH gerichtet ist; das Agens ist kein Antikörper aus
Kaninchen; das Agens ist kein polyklonaler Antikörper aus Kaninchen, z. B. kein
polyklonaler-anti-Fisch-MCH-Antikörper aus Kaninchen; das Agens
ist kein Volllängen-Antikörper, z.
B. ist es ein Fragment eines Antikörpers, z. B. ein Fragment,
das MCH binden kann. Das MCH-Polypeptid liegt nicht in Form einer
unbehandelten Gehirn-Präparation
oder eines Gehirn-Schnittes vor; das MCH ist im Wesentlichen frei
von mindestens einem Protein, mit dem es natürlicherweise vorkommt. In anderen
bevorzugten Ausführungsformen:
das Agens ist ein monoklonaler Antikörper; das Agens ist ein rekombinanter
oder humanisierter Antikörper.
-
In
einem anderen Aspekt gibt es ein Verfahren zur Auswertung einer
Wirkung einer Behandlung, z. B. einer Behandlung einer Funktionsstörung, die
durch ungewolltes Ess verhalten charakterisiert ist oder durch Unter-
oder Übergewicht.
Das Verfahren benutzt eine MCH-transgene Testzelle oder einen MCH-transgenen Testorganismus.
Das Verfahren beinhaltet: Verabreichung der Behandlung an eine Testzelle
oder -Organismus, z. B. eine Kulturzelle, oder ein Säugetier,
und Auswertung der Wirkung der Behandlung auf einen Aspekt des MCH-Stoffwechsels.
Eine Wirkung auf einen Aspekt des MCH-Stoffwechsels weist auf eine
Wirkung der Behandlung hin. In bevorzugten Ausführungsformen: die Wirkung auf
einen Aspekt des MCH-Stoffwechsels ist eine Veränderung im Essverhalten oder
Gewicht, eine Veränderung
der MCH mRNA-Levels, eine Veränderung
in den MCH-Protein-Levels.
Die Testzelle oder der Organismus kann wildtypisch sein oder mutant
an einem oder mehreren Loci, die nicht für MCH kodieren, sondern für, z. B.
ob oder den ob-Rezeptor.
Dem Individuum kann auch braunes Fettgewebe fehlen. Zum Beispiel
kann eine "knockout"-Maus für braunes
Fettgewebe hergestellt werden, indem das Diphtheria-Toxin mit einem
Promotor, der spezifisch für
braunes Fettgewebe ist, fusioniert wird.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Zelle: eine Fischzelle; eine Reptilienzelle; eine Amphibienzelle;
eine Säugerzelle;
eine Nagetierzelle, z. B. eine Maus- oder Rattenzelle; eine Primatenzelle;
oder eine menschliche Zelle. In bevorzugten Ausführungsformen ist die Zelle
eine neuronale Zelle, z. B. eine GH3-Zelle, eine PC12-Zelle, oder
eine Zelle aus einer primären
Hypothalamus-Kultur.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Behandlung die Verabreichung eines Agens und: das Agens
ist kein Antikörper,
der gegen Lachs-MCH gerichtet ist; das Agens ist kein Antikörper aus
Kaninchen; das Agens ist kein polyklonaler Antikörper aus Kaninchen, z. B. kein
polyklonaler-anti-Fisch-MCH-Antiköper aus Kaninchen; das Agens
ist kein Volllängen-Antikörper, z.
B. ist es ein Fragment eines Antikörpers, Z. B. ein Fragment,
das MCH binden kann; das MCH-Polypeptid liegt nicht in Form einer
unbehandelten Gehirn-Präparation
oder eines Gehirn-Schnittes vor; das MCH ist im Wesentlichen frei
von mindestens einem Protein, mit dem es natürlicherweise vorkommt. In anderen
bevorzugten Ausführungsformen:
das Agens ist ein monoklonaler Antikörper; das Agens ist ein rekombinanter
oder humanisierter Antikörper.
-
In
einem anderen Aspekt gibt es ein Verfahren zur Auswertung einer
Wirkung einer Behandlung, z. B. einer Behandlung einer Funktionsstörung, die
durch ungewolltes Essverhalten charakterisiert ist oder Unter- oder Übergewicht.
Das Verfahren verwendet eine Testzelle oder einen Organismus, der
ein Wildtyp-MCH-Gen exprimiert. Das Verfahren beinhaltet: Verabreichen
der Behandlung einer Testzelle oder einem Organismus, z. B. einer
Kulturzelle, oder einem Säugetier,
und Auswertung der Wirkung der Behandlung auf einen Aspekt des MCH-Stoffwechsels.
Eine Wirkung auf einen Aspekt des MCH-Stoffwechsels weist auf eine
Wirkung der Behandlung hin. In bevorzugten Ausführungsformen: die Wirkung auf
einen Aspekt des MCH-Stoffwechsels ist eine Veränderung im Essverhalten oder
Gewicht, eine Veränderung
in den MCH mRNA-Levels, eine Veränderung
in den MCH-Protein-Levels. Die Testzelle oder der Organismus kann
wildtypisch oder mutiert an einem oder mehreren Loci, die nicht
für MCH
kodieren, sein, z. B. für
ob oder den ob-Rezeptor. Dem Individuum kann auch das braune Fettgewebe
fehlen. Zum Beispiel kann eine "knockout"-Maus für braunes
Fettgewebe hergestellt werden durch die Fusion von Diphtheria-Toxin
mit einem Promotor, der spezifisch für braunes Fettgewebe ist.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Zelle: eine Fischzelle; eine Reptilienzelle; eine Amphibienzelle;
eine Säugerzelle;
eine Nagetierzelle, z. B. eine Maus- oder Rattenzelle; eine Primatenzelle;
oder eine menschliche Zelle. In bevorzugten Ausführungsformen ist die Zelle
eine neuronale Zelle, z. B. eine GH3-Zelle, eine PC12-Zelle, oder
eine Zelle aus einer primären
Hypothalamus-Kultur.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Behandlung die Verabreichung eines Agens und: das Agens
ist kein Antikörper,
der gegen Lachs-MCH gerichtet ist; das Agens ist kein Antikörper aus
Kaninchen; das Agens ist kein polyklonaler Antikörper aus Kaninchen, Z. B. kein
polyklonaler-anti-Fisch-MCH-Antikörper aus Kaninchen; das Agens
ist kein Volllängen-Antikörper, Z.
B. ist es ein Fragment eines Antikörpers, z. B. ein Fragment,
das MCH binden kamen; das MCH-Polypeptid liegt nicht in Form einer
unbehandelten Gehirn-Präparation
oder eines Gehirn-Schnittes vor; das MCH ist im Wesentlichen frei
von mindestens einem Protein, mit dem es natürlicherweise vorkommt. In anderen
bevorzugten Ausführungsformen:
das Agens ist ein monoklonaler Antikörper; das Agens ist ein rekombinanter
oder humanisierter Antikörper.
-
In
einem anderen Aspekt gibt es ein Verfahren zur Bestimmung, ob ein
Säugerindividuum,
Z. B. ein Primat, z. B. ein Mensch, ein erhöhtes Risiko für eine mit
MCH zusammenhängende Funktionsstörung besitzt, eine
mit Gewicht zusammenhängende
Funktionsstörung
oder eine Ess- oder Appetit-Störung.
In bevorzugten Ausführungsformen
wird das Verfahren benutzt, um auszuwerten, ob das Individuum ein
erhöhtes
Risiko für eine
genetisch bedingte Funktionsstörung
besitzt. Essstörungen
beinhalten, z. B. eine Funktionsstörung, die durch ungewolltes
Essverhalten charakterisiert ist. Das Verfahren schließt ein das
Nachweisen der Gegenwart oder Abwesenheit einer Mutation des MCH-Gens
in einem Gewebe des Individuums. In bevorzugten Ausführungsformen:
Nachweisen einer Mutation beinhaltet das Feststellen der Existenz
von mindestens: einer Deletion von mindestens einem oder mehreren
Nukleotiden aus dem MCH-Gen; eine Insertion von einem oder mehreren
Nukleotiden in das Gen, eine Punktmutation, z. B. den Austausch
von einem oder mehreren Nukleotiden des Gens, ein chromosomales
Rearrangement des Gens, z. B. eine Translokation, Inversion oder
Deletion.
-
Zum
Beispiel kann der Nachweis der genetischen Schädigung beinhalten: (i) Bereitstellen
einer Sonde/eines Primers beinhaltend ein Oligonukleotid, das eine
Nukleotidsequenz enthält,
die an eine sense- oder antisense-Sequenz des MCH-Gens oder natürlich vorkommende
Mutanten davon oder an die 5'-
oder 3'-flankierenden
Sequenzen, die natürlicherweise
mit dem MCH-Gen assoziiert sind, hybridisiert; (ii) die Sonde/den Primer
den Nukleinsäuren
des Gewebes aussetzen; und (iii) Nachweis der Gegenwart oder Abwesenheit
der genetischen Schädigung
durch Hybridisierung der Sonde/des Primers an die Nukleinsäure.
-
Zirkulierende
weiße
Blutkörperchen
können
als Quelle für
genomische DNA in den hier beschriebenen diagnostischen Verfahren
dienen. Verfahren des Standes der Technik, z. B. die Single-Strand-Conformation-Polymorphism
(SSCP)-Methode, können
zum Nachweis von Schädigungen
oder Polymorphismen verwendet werden. Die hier verwendeten diagnostischen
Verfahren können
benutzt werden, um übergewichtige
Individuen, z. B. fettleibige oder krankhaft fettleibige Individuen
auf MCH-Gen-Schädigungen
oder Polymorphismen zu untersuchen.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Verfahren weiterhin die Bestimmung, ob ein Individuum übergewichtig,
fettleibig oder krankhaft fettleibig ist. In bevorzugten Ausführungsformen
ist das Individuum übergewichtig,
fettleibig oder krankhaft fettleibig.
-
In
einem anderen Aspekt gibt es ein Verfahren zur Bestimmung, ob ein
Saugetier-Individuum,
z. B. ein Primat, z. B. ein Mensch, ein erhöhtes Risiko für eine mit
MCH zusammenhängende
Funktionsstörung,
eine mit dem Gewicht zusammenhängende
Funktionsstörung,
oder eine Essstörung
hat. In bevorzugten Ausführungsformen
wird das Verfahren verwendet, um auszuwerten, ob ein Individuum
ein erhöhtes
Risiko für
eine genetisch bedingte Funktionsstörung hat. Das Verfahren beinhaltet
den Nachweis von nicht-Wildtyp-Levels von
MCH-RNA oder -Proteinen in einem Gewebe des Individuums. In bevorzugten
Ausführungsformen
beinhaltet das Verfahren weiterhin die Bestimmung, ob ein Individuum übergewichtig,
fettleibig oder krankhaft fettleibig ist. In bevorzugten Ausführungsformen
ist das Individuum übergewichtig,
fettleibig oder krankhaft fettleibig.
-
In
einem anderen Aspekt gibt es ein Verfahren zur Bestimmung, ob ein
Säugetier-Individuum, Z. B.
ein Primat, z. B. ein Mensch, ein erhöhtes Risiko für eine mit
MCH zusammenhängende
Funktionsstörung,
eine mit dem Gewicht zusammenhängende
Funktionsstörung,
oder eine Essstörung
hat. In bevorzugten Ausführungsformen
wird das Verfahren verwendet, um auszuwerten, ob das Individuum
ein erhöhtes
Risiko für
eine genetisch bedingte Funktionsstörung hat. Das Verfahren beinhaltet
den Nachweis der Fehl-Expression
eines Gens, das für
ein MCH-Gen kodiert, in einem Gewebe des Individuums. In bevorzugten
Ausführungsformen: Nachweis
der Fehl-Expression beinhaltet die Feststellung der Existenz von
mindestens einem: einer Veränderung
in dem Level des mRNA-Transkripts des Gens; das Vorkommen eines
nicht-Wildtyp-Splicing-Musters eines mRNA-Transkripts des Gens;
und/oder ein nicht-Wildtyp-Level des Proteins. In bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet das Verfahren weiterhin die Bestimmung, ob ein Individuum übergewichtig,
fettleibig oder krankhaft fettleibig ist. In bevorzugten Ausführungsformen
ist das Individuum übergewichtig,
fettleibig oder krankhaft fettleibig.
-
In
einem anderen Aspekt gibt es ein Verfahren zur Herstellung eines
MCH-Polypeptids, z. B. eines MCH-Polypeptids, das eine nicht-Wildtyp-Aktivität besitzt,
z. B. ein Antagonist, Agonist oder Superagonist eines natürlich vorkommenden
MCH. Das Verfahren beinhaltet: Änderung
der Sequenz oder Ringstruktur eines MCH-Peptids, bevorzugt eines
Säugetier-,
z. B. eines menschlichen oder Ratten-Peptids, oder eines Peptids, das
nicht ein Fisch-, Amphibien- oder Reptilien-Peptid ist, und das
Testen des veränderten
Peptids bezüglich der gewünschten
Aktivität,
z. B. durch Verabreichung des Peptids an ein Tier und Bestimmung
der Wirkung auf die MCH RNA- oder Protein-Levels, das Essverhalten
oder das Gewicht.
-
In
einem anderen Aspekt gibt es eine Zelle oder eine aufgereinigte
Zell-Präparation,
die ein MCH-Transgen beinhalten oder die ein MCH-Gen fehlexprimieren.
Die Zell-Präparation
kann aus humanen oder nicht humanen Zellen bestehen, z. B. Nagetierzellen,
z. B. Maus- oder
Rattenzellen, Kaninchenzellen, oder Schweinezellen. In bevorzugten
Ausführungsformen
beinhaltet die Zelle oder die Zellen ein MCH-Transgen, z. B. eine
heterologe Form des MCH-Gens, Z. B. ein Gen, das vom menschlichen
Gen abgeleitet ist (im Falle einer nicht-menschlichen Zelle). In
anderen bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Zelle oder die Zellen ein Gen, das ein MCH-Gen, z.
B. ein endogenes MCH-Gen, fehlexprimiert. In bevorzugten Ausführungsformen
ist MCH über-
oder unterexprimiert. Solche Zellen können als Modell für das Studium
von Funktionsstörungen
dienen, die mit mutierten oder missexprimierten MCH-Allelen zusammenhängen oder
zum Wirkstoff-Screening
benutzt werden.
-
In
einem anderen Aspekt gibt es ein für MCH transgenes nicht-humanes
Tier, z. B. ein Nagetier, Z. B. eine Maus oder eine Ratte, ein Kaninchen
oder ein Schwein. In bevorzugten Ausführungsformen beinhaltet (und
bevorzugt exprimiert) das transgene Tier eine heterologe Form des
MCH-Gens, z. B. ein Gen, das vom menschlichen Gen abgeleitet ist.
In anderen bevorzugten Ausführungsformen
besitzt das Tier ein MCH-Gen, Z. B. ein endogenes MCH-Gen, das fehlexprimiert
ist, z. B. ein "knockout" oder ein überexprimiertes MCH-Gen.
Solch ein transgenes Tier kann als Modell für das Studium von Funktionsstörungen,
die mit mutierten oder fehlexprimierten MCH-Allelen zusammenhängen, oder
für das
Wirkstoff-Screening
benutzt werden.
-
Zum
Beispiel gibt es ein Verfahren zur Auswertung der Wirkung der Expression
oder Fehlexpression eines MCH-Gens auf einem Parameter, der mit
dem Essverhalten zusammenhängt.
Das Verfahren beinhaltet: Bereitstellen eines transgenen Tieres,
das ein MCH-Transgen besitzt; das Tier mit einem Agens, Z. B. einem Analog
von MCH in Kontakt bringen; und Auswertung der Wirkung des Transgens
auf den Parameter (z. B. durch Vergleich der Werte des Parameters
in einem transgenen Tier mit dem Wert für eine Kontrolle, Z. B. ein Wildtyp-Tier).
-
Die
Durchführung
der vorliegenden Erfindung wird, sofern nicht anders beschrieben,
konventionelle Techniken der Zellbiologie, Zellkultur, Molekularbiologie,
Transgenbiologie, Mikrobiologie, rekombinanten DNA, und Immunologie
verwenden, die aus dem Stand der Technik bekannt sind. Solche Techniken
sind in der Literatur beschrieben, siehe z. B. Molecular Cloning
A Laborstory Manual, 2. Auflage, hrsg. von Sambrook, Fritsch und
Maniatis (Cold Spring Harbor Laborstory Press: 1989); DNA Cloning,
Bd. I und II (D.N. Glover Hrsg., 1985); Oligonucleotide Synthesis
(M.J. Gait Hrsg., 1984); Mullis et al.
US-Patent
No. 4,683,195 ; Nucleic Acid Hybridization (B.D. Hames & S.J. Higgins
Hrsg. 1984); Transcription And Translation (B.D. Hames & S.J. Higgins
Hrsg. 1984); Culture Of Animal Cells (R.I. Freshney, Alan R. Liss,
Inc., 1987); Immobilized Cells And Enzymes (IRL Press, 1986); B.
Perbal, A Practical Guide To Molecular Cloning (1984); die Abhandlung
Methods in Enzymology (Academic Press, Inc., N.Y.); Gene Transfer
Vectors For Mammalian Cells (J.H. Miller und M.P. Calos Hrsg., 1987,
Cold Spring Harbor Laborstory); Methods in Enzymology, Bd. 154 und
155 (Wu et al., Hrsg.), Immunochemical Methods In Cell And Molecular
Biology (Mayer und Walker, Hrsg., Academic Press, London, 1987);
Handbook Of Experimental Immunology, Bd. I-IV (D.M. Weir und C.C.
Blackwell, Hrsg., 1986); Manipulating the Mouse Embryo, (Cold Spring
Harbor Laborstory Press, Cold Spring Harbor, N.Y., 1986).
-
Andere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden durch die folgende
detaillierte Beschreibung und durch die Ansprüche ersichtlich werden.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
Zeichnungen werden kurz beschrieben.
-
Zeichnungen:
-
1 ist
ein Balkendiagramm, das die MCH-Levels in gefütterten gegenüber gefasteten
Mausen (nach 24 h des Fastens) der folgenden Gentypen darstellt:
C57BL/6J (Wildtyp), ob/+, und ob/ob.
-
2 ist
ein Diagramm, das die Verdopplung der Kcal darstellt, die innerhalb
einer Stunde in Ratten, die mit 5 μg MCH intraventrikulär injiziert
wurden, verbraucht wurden.
-
Definitionen
-
MCH-Antagonisten,
im hier benutzten Sinne, bezeichnen Agenzien, die in einer Hemmung
des Fressverhaltens resultieren, und welche Peptid-Analoge von MCH
sind, welche einen MCH-Rezeptor binden. MCH-Agonist, im hier benutzten
Sinne, bezeichnet Peptid-Analoge von MCH mit agonistischer Aktivität.
-
Fehlexpression
in dem hier benutzten Sinne bezeichnet ein nicht-wildtypisches Muster
der Genexpression. Es beinhaltet: Expression auf nicht-wildtypischen
Levels, d.h. Über-
oder Unterexpression; Expressionsmuster, das von dem des Wildtyps
abweicht in Bezug auf die Zeit oder das Stadium, in dem das Gen
exprimiert wird, z. B. erhöhte
oder verringerte Expression (verglichen mit dem Wildtyp) in einem
bestimmten Entwicklungszeitraum oder Abschnitt; ein Expressionsmuster,
das vom Wildtyp abweicht durch niedrigere Expression (verglichen
mit dem Wildtyp) in einem bestimmten Zelltyp oder Gewebetyp; ein
Expressionsmuster, das abweicht vom Wildtyp in Bezug auf die Splicing-Größe, Aminosäuresequenz,
post-translationale Modifikation oder biologische Aktivität des exprimierten
Polypeptids; ein Expressionsmuster, das abweicht vom Wildtyp in Bezug
auf den Effekt eines Umwelt-Stimulus oder extrazellulären Stimulus
auf die Expression des Gens, z. B. ein Muster erhöhter oder
verringerter Expression (verglichen mit dem Wildtyp) bei Anstieg
oder Abnahme der Stimulationsstärke.
-
Eine
im Wesentlichen reine Nukleinsäure,
z. B. eine im Wesentlichen reine DNA, ist eine Nukleinsäure, die
entweder nicht unmittelbar anschließend ist an eine der beiden
kodierenden Sequenzen, an die es normalerweise unmittelbar anschließt (d.h.
eine am 5'-Ende
und eine am 3'-Ende)
in dem natürlich
vorkommenden Genom des Organismus, aus dem die Nukleinsäure gewonnen
wurde, oder die im Wesentlichen frei von einer Nukleinsäuresequenz
ist, mit der sie in dem Organismus auftritt, aus dem die Nukleinsäure stammt.
Der Begriff schließt
ein, z. B., eine rekombinante DNA, die in einen Vektor eingebaut
ist, z. B. in ein autonom replizierendes Plasmid oder Virus, oder
in die genomische DNA eines Prokaryonten oder Eukaryonten, oder
die als ein separates Molekül
(z. B. eine eDNA oder ein genomisches DNA-Fragment, das durch PCR
oder Restriktionsendonuklease-Behandlung entstanden ist) existiert,
unabhängig
von anderen DNA-Sequenzen. Im wesentlichen reine DNA beinhaltet
auch eine rekombinante DNA, die Teil eines Hybrid-Gens ist, das
für zusätzliche MCH-Sequenzen kodiert.
-
Eine
aufgereinigte Präparation
oder eine im Wesentlichen reine Präparation eines Polypeptids
in dem hier benutzten Sinne bezeichnet ein Polypeptid, das von anderen
Proteinen, Lipiden und Nukleinsäuren,
mit denen es natürlicherweise
vorkommt, abgetrennt wurde. Bevorzugt ist das Polypeptid auch getrennt
von den Substanzen, z. B. Antikörpern
oder Gelmatrix, z. B. Polyacrylamid, die zur Aufreinigung benutzt
wurden. Bevorzugt macht das Polypeptid mindestens 10, 20, 50, 70,
80 oder 95% Trockengewicht der aufgereinigten Präparation aus. Bevorzugt enthält die Präparation:
genügend
Polypeptid, um die Proteinsequenzierung zu erlauben; mindestens
1, 10 oder 100 μg
des Polypeptids; mindestens 1, 10 oder 100 mg des Polypeptids.
-
Herstellung von MCH-Peptidanalogen
-
Synthetisches
MCH und seine Analoge können
erzeugt werden, um Agonisten und Antagonisten zu identifizieren,
und um die strukturellen Voraussetzungen für MCH-Agonist oder -Antagonist-Aktivität zu bestimmen.
MCH kann auf verschiedene Arten modifiziert werden, z. B. durch
Kürzung
entweder der Amino- oder der Carboxy-Terminalen-Region oder von
beiden, Kontraktion des Cystein-überbrückten Rings,
Bildung von azyklischen Analogen oder Modifikation oder Austausch
einer Aminosäure,
z. B. eines Restes innerhalb, oder außerhalb, des Rings.
-
Synthetisches
MCH und seine Analoge können
durch eine oder mehrere hier beschriebene Assay-Methoden untersucht
werden.
-
Allgemein
verwenden die Synthese-Schemata die Merrifield-Festphasen-Synthese,
gefolgt von Zyklisierung und Aufreinigung wie beschrieben, z. B.,
in Lebl et al. (1988) J. Med. Chem. 31: 949-954, hier beigelegt als
Referenz. Kurz gefasst kann chloromethyliertes Harz als Hilfsmittel
benutzt werden, um die erste Aminosäure an einem automatischen
Synthetisierer, z. B. einem DuPont 2200, einzuführen. Die intakten Peptide werden
vom Harz abgespalten und gewaschen. Nach der Extraktion aus dem
Waschpuffer werden die Peptide lyophilisiert. Das lyophilisierte
Protein wird in entgastem Wasser gelöst. Zyklisierung wird erreicht
durch tropfenweise Zugabe von Kaliumferricyanid (K3Fe(CN)6). Die Aufreinigung kann durch Säulenchromatographie
an Sephadex G-25, Carboxymethyl-Cellulose und durch Reverse-Phase-HPLC
erfolgen.
-
Alternativ
können
verkürzte
MCH-Analoge dadurch präpariert
werden, dass natürliches
oder synthetisches MCH der Wirkung von Enzymen ausgesetzt wird.
Natürliches
MCH kann aus Hirnanhangdrüsen
durch Aceton-Extraktion isoliert werden und auf einer HPLC-Säule aufgereinigt
werden wie beschrieben in Kawauchi et al. (1988) Adv. in Pigment
Cell Res. 517-530,
hier beigelegt als Referenz. Z. B. kann MCH1-14,
eine Carboxy-terminale Verkürzung,
dadurch aus MCH gebildet werden, dass MCH der Carboxypeptidase Y
ausgesetzt wird.
-
Azylische
Analoge können
dadurch gebildet werden, dass die Cys5-Cys14-Brücke
durch pseudoisosterische Einheiten ersetzt wird. Entweder L-Serin,
ein polarer Austausch, oder L-α-Aminobutyrat,
ein nicht-polarer Austausch, können
verwendet werden. Die Peptide, mit einem geeigneten Austausch, können durch
Festphasen-Synthese gebildet werden wie oben und in Matsunaga et
al., Life Sci. (1992) 51:679-685, hier beigelegt als Referenz beschrieben.
-
Die
Modifikation von Aminosäuren
innerhalb des Rings wird durchgeführt mit einem Reagens, das
für jeden
Rest spezifisch ist. Modifikationen können erreicht werden entweder
durch Austausch mit einer unterschiedlichen Aminosäure oder
durch Veränderung
der bereits existierenden Aminosäure.
Z. B. kann der Tyrosin-Rest an Position 11 durch das Hinzufügen einer
NO2-Gruppe modifiziert werden, indem MCH
einer Lösung von
10% Nitromethan-95%
Ethanol ausgesetzt wird. Siehe, z. B. Kawauchi et al. (1988) Adv.
in Pigment Cell Res. 517-530, hier beigefügt als Referenz.
-
Assay für MCH-Agonisten und -Antagonisten-Aktivität
-
Frosch-/Eidechsen-Melanozyten-Assay
-
Die
Aktivität
von Verbindungen, z. B. MCH und verwandten Analogen, z. B. MCH-Agonisten oder -Antagonisten,
kann bestimmt werden durch einen in vitro Assay, der die Haut von
Fröschen
(R. pipiens) und Eidechsen (A. carolinensis) verwendet (siehe z.
B. Castrucci et al. (1989) Gen. Corp. Endocrinol. 73:157-163, und
Hruby et al. (1987) J. Med. Chem. 30:2126-2130, hier beigefügt als Referenz).
Diese Assays basieren auf der Menge des Lichts, die von der Oberfläche der
Haute in vitro reflektiert wird. In diesen Assays wandern Melanin-Granulae
(Melanosomen) innerhalb der Melanozyten in Antwort auf MCH nach
außen
in die dendritischen Fortsätze
der Pigmentzellen. Diese zentrifugale Granula-Translokation führt zu einer
Verdunkelung der Haut. Die Veränderungen
im Reflexionsgrad werden im Reflexionsmessgerät gemessen und üblicherweise
als Prozentveränderung
gegenüber
den Ausgangswerten (Zeitpunkt Null) ausgedrückt. Ein Anstieg im Reflexionsgrad
deutet Hautaufhellung an, während
eine Abnahme im Reflexionsgrad eine Hautverdunkelung anzeigt. Das
Entfernen von MCH (d.h. durch Spülen
mit Ringer-Lösung)
aus dem Inkubatinosmedium führt üblicherweise
zu einer perinuklearen Aggregation von Melanosomen, die zu einer
Aufhellung der Haute zurück
zu den Ausgangswerten führt.
-
Kurz
gesagt, wurden Frösche
oder Eidechsen durch Enthauptung getötet und die Bein- und Oberschenkelhäute entfernt
und lebensfähig
in einem Bad von physiologischer Kochsalzlösung (Ringer) gehalten. Die
Häute können über PVC-Ringe
gespannt werden und die Ausgangs-Lichtreflexion im Reflexionsmessgerät bestimmt
werden. Zum Beispiel können
die Haute für
die Messung der antagonistischen Aktivität für eine Stunde in verschiedenen
Konzentrationen des potentiellen Antagonisten vorinkubiert werden.
Nach diesem Zeitraum wird eine bekannte Konzentration von MCH zugegeben
und seine Aktivität
im selben Assay bestimmt. Dadurch können Dosis-Wirkungskurven für jeden
möglichen
MCH-Agonisten oder -Antagonisten und seine relative Wirksamkeit,
verglichen mit MCH, bestimmt werden.
-
Fischschuppen-Melanozyten-Assay
-
Die
Aktivität
von Verbindungen, z. B. MCH und verwandten Analogen, z. B. Agonisten
oder Antagonisten, kann auch in verschiedenen Melanozyten-Assays,
die auf Fischschuppen beruhen, ausgewertet werden. In diesem Assay
werden Fischschuppen benutzt, um die Wirkung von MCH-verwandten
Verbindungen sichtbar zu machen. Die Schuppen einer Vielzahl von
Fischen, wie z. B. dem Weißkehlbuntbarsch
(Oreochromis mossambicus), können
verwendet werden. Siehe z. B. Hogben und Slome (1931) Proc. R. Soc.
B108:10-53, hier beigelegt als Referenz.
-
In
Kürze,
die Schuppen wurden in einer Lösung
inkubiert, die das Melanin verteilt, was die Verdunkelung der Schuppen
bewirkt. Eine Probe mit unbekannter MCH-Aktivität wird zugegeben. Wenn eine
MCH-ähnliche
Aktivität
vorliegt, wird das Melanin konzentriert, was die Aufhellung der
Schuppen bewirkt. Alternativ können
die Schuppen auch in einer Kombination von MCH und mutmaßlichen
Antagonisten inkubiert werden, um die Stärke des Antagonisten auszuwerten.
Die Schuppen werden visuell unter dem Mikroskop ausgewertet. Siehe
z. B. Kawauchi et al., Nature, 305:321-323 (1983), hier beigelegt
als Referenz.
-
Teleostenhaut-Melanozyten-Bioassays
-
Ein
wiederum anderes Verfahren verwendet den Teleostenfisch Synbranchus
marmoratus, um die Melanosomen-aggregierende Aktivität von MCH,
MCH-Analogen oder einer Probe mit unbekannter MCH-Aktivität auszuwerten.
In diesem Assay ist der ruhende (unstimulierte) Zustand der Melanophoren
durch verteilte Melanosomen charakterisiert, d. h. die Haut ist
verdunkelt. Deshalb ist der Assay besonders geeignet für die Untersuchung
von Melanosomen-aggregierenden Agentien wie MCH. Dieser Assay kann
durchgeführt
werden wie im Wesentlichen offenbart in Casstucci et al., Gen. Corp.
Endocrin., 66:374-380 (1987), hier beigefügt als Referenz.
-
In
Kürze,
die Fischhäute
werden in Stücke
von etwa 2,5 mal 2,5 cm geschnitten, zwischen zwei Ringe (entweder
aus PVC oder Metall) gebracht und für eine Stunde in einer geeigneten
Pufferlösung
equilibriert, bevorzugt Tyrodes oder Ringers. Im ruhenden (unstimulierten)
Zustand sind die Häute
verdunkelt. MCH wird ins Bad zugegeben und mit den Fischhäuten für 60 Minuten
inkubiert. Die Veränderungen
in der Hautfarbe wurden durch ein Reflexionsmessgerät gemessen.
MCH wird die Aufhellung der Haute verursachen und zu höheren Reflektionswerten
führen.
-
In vivo Melanozyten-Bioassay
-
Die
MCH-ähnliche
Aktivität
von Analogen oder Proben kann auch in einem intakten Organismus
ausgewertet werden. Wenn eine Regenbogenforelle einem schwarzen
Hintergrund ausgesetzt wird, verdunkeln sich ihre Schuppen. Intraperitoneale
Injektionen von MCH, seinem Analog, oder einer Probe mit unbekannter MCH-Aktivität in die
verdunkelte Forelle wird zu einer Aufhellung der Schuppen führen, wenn
MCH-ähnliche Aktivität vorliegt.
Der Effekt setzt schnell ein und hält für mehrere Stunden an, wenn
MCH-ähnliche
Aktivität vorliegt.
Dieser Assay kann durchgeführt
werden wie im Wesentlichen offenbart in Kawauchi et al. Adv. in
Pigment Cell Res., 517-530 (1988).
-
Radioimmuno-Assay und Immunhistochemie:
Verfahren zur Bestimmung der Stärke
der MCH-Bindung an ein Substrat
-
Die
MCH-Konzentration in einem Individuum oder einer Gewebeprobe kann
durch einen Radioimmuno-Assay bestimmt werden. Die Probe, die eine
unbekannte MCH-Konzentration enthält, wird mit einem Standard
mit bekannter Konzentration verglichen. Wenn eine Probe eine steigende
Menge MCH enthält,
wird relativ zum radioaktiv markierten MCH mehr unmarkiertes MCH
für die
Bindung zum Anti-MCH-Antikörper
zur Verfügung
stehen, was dazu führt,
dass weniger radioaktiv markiertes MCH an den Anti-MCH-Antikörper bindet. Dies
kann benutzt werden, um die Bindung von MCH oder einem Analog davon
an ein Substrat z. B. in Anwesenheit oder Abwesenheit einer anderen
Verbindung, z. B. einem mutmaßlichen
Antagonisten, zu bestimmen.
-
Im
Allgemeinen wird eine Probe vom Individuum genommen und Proteinproben
hergestellt. Kaninchen-Anti-MCH kann als primärer Antikörper dienen und wird mit der
Proteinprobe inkubiert, zu der radioaktiv markiertes MCH gegeben
worden war. Ziege-Anti-Kaninchen-Antikörper wird
dann zugegeben, um die Präzipitation
des MCH-Kaninchen-Antikörper-Komplexes zu bewerkstelligen.
Nach einer Inkubationsperiode wird die Probe zentrifugiert und das
resultierende Pellet wird gezählt.
Je mehr MCH in der Probe vorhanden ist, desto weniger Radioaktivität wird in
dem resultierenden Pellet gefunden werden. Dieser Assay kann durchgeführt werden
wie im Wesentlichen offenbart in Zamir et al., supra.
-
Die
Lokalisation von MCH kann durch Fluoreszenz-Immunhistochemie erreicht
werden. Zum Beispiel können
20 μM dicke
Schnitte von Rattenhirnen hergestellt und auf Objektträger gebracht
werden. Diese Schnitte werden mit einem Kaninchen-Anti-MCH-Antikörper oder
einem gleichwertigen Antikörper
inkubiert. Die Schnitte werden gewaschen, um überschüssigen Antikörper zu
entfernen. Eine Inkubation mit einem fluoreszenz-markierten Ziege-Anti-Kaninchen-Antikörper erlaubt
die Lokalisation von MCH-ähnlichem
Material. Die Fluoreszenz kann im Fluoreszenz-Mikroskop nachgewiesen
werden. Dieser Assay kann durchgeführt werden wie im Wesentlichen
offenbart in Zamir et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 83:1528-1531
(1986).
-
Synaptosomen-Bindung
-
Die
Fähigkeit
einer Verbindung, an einen natürlich
vorkommenden MCH-Rezeptor zu binden, z. B. die Fähigkeit von Analogen, mit MCH
zu konkurrieren, kann bestimmt werden, indem radioaktiv markiertes
MCH in Bindungsassays benutzt wird. Ein kompetitiver Antagonist
kann verhindern, dass MCH mit seinem Rezeptor interagiert, wodurch
weniger Radioaktivität
gebunden wird. Ein hoch tritiiertes MCH wurde synthetisiert und
ist verfügbar
für Ganzzell-Bindungsstudien,
siehe z. B. Drozdz und Eberle, J. Receptor & Signal Transduction Res. 15(1-4):487-502
(1995), hier beigefügt
als Referenz. Verfahren zum Jodieren von MCH wurden ebenfalls entwickelt,
siehe dazu z. B. Drozdz und Eberle, 23rd European Peptide Symphosium,
Braga, Portugal (1994).
-
Im
Allgemeinen wird zur Präparation
von Membranen und Synaptosomen die Gewebeprobe von Interesse homogenisiert,
oder mit Enzymen für
ganze Zellen verdaut. Ganze Zellen, Membranen oder Synaptosomen
können
durch Zentrifugation isoliert werden. Z. B. können Membranen präpariert
werden, indem die Gewebeprobe homogenisiert wird und die sich bildende
Lösung
zentrifugiert wird. Der Überstand
wird gesammelt und zentrifugiert. Das Pellet wird resuspendiert
und durch eine Kanüle
mit kleinem Durchmesser gedrückt.
Das unbehandelte Membranpellet wird in einem geeigneten Bindungspuffer
resuspendiert. Die Membranen werden einer konstanten Konzentration
von radioaktiv markiertem MCH und variierenden Konzentrationen des
Analogs von Interesse ausgesetzt. Ungebundenes 3H-MCH
wird von gebundenem 3H-MCH getrennt durch
eine schnelle Filtration durch Fiberglasfilter. Die Filter werden
gewaschen und gezählt.
Siehe z. B. Drozdz und Eberle, J. Receptor & Signal Transduction Res. 15(1-4):487-502
(1995).
-
HEK-293-Assay
-
Wie
hier diskutiert, können
heterologe humane Nieren HEK-293-Zellen, die stabil mit einem Plasmid, das
den MC3-Rezeptor trägt,
transfiziert wurden, benutzt werden, um MCH- Aktivität zu messen. Es ist nicht geklärt, ob die
MCH-Interaktion mit dem MC3-R-Rezeptor direkt oder indirekt ist,
aber die Anwendung von MCH führt
zu einem Ansteigen der Bindung von ACTH an den MC3-R-Rezeptor. "Scatchered"-Analyse legt einen
Anstieg an ACTH-Bindungsstellen
nahe, so dass der Effekt von MCH die Induktion einer sterischen
Veränderung
im Rezeptor sein könnte.
Das Aussetzen von Zellen gegenüber
10–7 Molar-MCH
für 20
Minuten oder über
Nacht führt
zu einem Anstieg an ACTH-Bindung von 15-100%.
-
In vivo Nagetier-Gehirnassay
-
Wie
hier diskutiert, können
Nagetiere, z. B. Ratten, benutzt werden, um die MCH-Aktivität in vivo
zu bestimmen. Ein Teflonkatheter kann in den dritten Ventrikel einer
Ratte eingesetzt und befestigt werden. MCH oder seine Analoge, z.
B. Agonisten oder Antagonisten, können über den Katheter in verschiedenen
Konzentrationen eingebracht werden und ihr Effekt auf das Essverhalten
bestimmt werden.
-
Identifizierung von Genen, die bevorzugt
im ob/ob-Hypothalamus exprimiert werden durch PCR-Display
-
PCR-Display
wurde verwendet, um die differentielle Expression von Neuropeptiden
nachzuweisen, die für
die Regulation des Appetits im Hypothalamus von fettleibigen Nagetieren
bedeutend sein könnten. PCR-Display
erlaubt das Screening bezüglich
differentieller Genexpression mit relativ kleinen Mengen (100 μg) mRNA (Lian
und Pardee, 1992, Science 257:967-971). Das PCR-Display wurde durchgeführt wie
folgt. Männliche
C57b16J ob/ob, ob/+-heterozygote, und nicht betroffene C57b16J Mause
wurden im Alter von 7 Wochen von Jackson Laborstories (Bar Harbor,
Maine) bezogen. Die Mause wurden nach der Ankunft mindestens 4 Tage
ungestört
gelassen, damit sie sich vom Versand erholen konnten.
-
Die
gefütterten
Mause wurden am Morgen getötet,
nachdem sie mit einer IP-Injektion von 200 mg/kg Natriumamytal betäubt worden
waren. In kleinen Experimenten wurde das Futter für die beschriebenen
Zeitintervalle entzogen. Die Mause wurden enthauptet, die Hirne
wurden entfernt, und die Hypothalami identifiziert, herausgeschnitten
und sofort in RNAzol extrahiert (Cinna/Biotex Laborstories, Houston,
Texas). Zehn Hypothalami, die etwa 100 mg wogen, wurden gesammelt
und dann mit einem Handhomogenisator homogenisiert. Aliquots der
Gesamt-RNA wurden mit DNAase I behandelt (Boehringer Mannheim, Indianapolis,
IN), um jegliche Spuren von DNA zu entfernen. Die RNA wurde in neun
Teile aufgeteilt, und eine cDNA wurde mit Hilfe der MMTV reversen
Transkriptase (Superscript RNAaseH, Gibco BRL, Gaithersburg, MD),
und einem von neun verankerten Primern (siehe unten) synthetisiert.
Die dadurch erhaltene cDNA wurde im PCR-Display verwendet.
-
Zwölf mögliche Downstream-Primer
mit der Sequenz T12XY (wobei X und Y ein
beliebiges Nukleotid sind), die als Ankerprimer bezeichnet wurden,
wurden mit etwa 50 willkürlichen
Upstream-Primern verwendet, die als willkürliche Primer für den PCR-Display
bezeichnet wurden. Die willkürlichen
Upstream-Primer enthielten nicht mehr als 50% GC und besaßen keine
interne Homologie zueinander. Durch die Verwendung dieser 600 Primerpaare
war es möglich,
die Expressionsstärke
von etwa 30.000 mRNAs abzuschätzen
(jedes Primerpaar ergab etwa 50 cDNA-Banden). In der vorliegenden
Studie wurden 180 Primerpaare, die aus jeweils einem von neun Ankerprimern
und 20 willkürlichen
Primern bestanden, verwendet, um die mRNA-Expression im Hypothalamus
von fettleibigen gegenüber
nicht-fettleibigen Tieren zu untersuchen. cDNA, die durch die Reverse-Transkriptase-Reaktion
gebildet wurde, wurde mit Hilfe der Amplitaq-DNA-Polymerase (Perkin
Elmer, Norwalk CT) amplifiziert. Die Reaktionen wurden in Gegenwart
von 35S-ATP (NEN, Boston, MA) durchgeführt, und
die Produkte wurden über
ein Sequenzgel aufgetrennt. Die getrockneten Gele wurden für 24 bis
48 Stunden an einen Kodak X-OMAT AR-Film angelegt (Eastman Kodak,
Rochester, NY). Nach dem Entwickeln des Films wurden die DNA-Fragmente
von ob/ob- und ob/+-Hypothalamus
verglichen.
-
Analyse von ob/ob-exprimierten Genen
-
In
der PCR-Display-Reaktion schienen 52 DNA-Banden differentiell exprimiert
zu sein. 35 dieser 52 Banden wurden mit Hilfe einer Northern Blot-Analyse
mit Riboproben ausgewertet. Von diesen Banden konnte in 9 Fällen kein
Signal nachgewiesen werden und kein Expressionsunterschied wurde
für 20
Banden beobachtet. So wurden Expressionsunterschiede nur für 6 Banden
von etwa 9.000 getesteten cDNAs bestätigt (oder etwa 0,7%). Von
diesen passten zwei zu Einträgen
in der Genbank: eines war Melanin-konzentrierendes Hormon (MCH),
und das andere das Mausonkogen, fau. Eine dritte Bande hatte Homologie
zu einem DNA-bindenden Faktor und drei zusätzliche Banden waren differentiell
exprimiert, besaßen
aber keine bekannte Homologie. Obwohl der Unterschied in der MCH-Expression
im differentiellen Display absolut schien, d.h. es wurde kein Signal
in ob/+-Mausen gegenüber
dem starken Signal in ob/ob-Mäusen
nachgewiesen, zeigte die Abschätzung
der MCH-Expression
mit einem Ribonuclease Protection Assay, dass der Unterschied zwischen
gefütterten
ob/ob- und ob/+-Mäusen
ein relativ geringer 50 bis 80%iger Anstieg in den ob/ob-Tieren war.
-
Differentiell
exprimierte Banden wurden identifiziert wie folgt. Die Banden, die
entweder nur im ob/ob- oder nur im ob/+-Hypothalamus vorkamen, wurden
aus dem getrockneten Gel ausgeschnitten und extrahiert, indem sie
in 100 μl
TB-Puffer gekocht und mit Ethanol in Gegenwart von Muskel-Glycogen
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) präzipitiert wurden. Die DNA wurde
unter den selben PCR-Bedingungen mit dem ursprünglichen Primerset weiter vervielfacht,
um eine bestimmte Bande zu bilden. Die Reaktionsprodukte wurden über ein
1%-Agarose-Gel aufgetrennt und mit Ethidiumbromid angefärbt. Die
Banden wurden aus dem Gel ausgeschnitten, eluiert und in das pCR-Plasmid
ligiert (InVitrogen, San Diego, CA).
-
Die
in den pCR-Vektor inserierten Banden wurden mit Hilfe des Dideoxysequenzierungsverfahrens
sequenziert, um sowohl die Sequenz als auch die Orientierung zu
bestimmen. Abhängig
von der Orientierung wurden der T4- oder der T7-Promotor benutzt,
um eine Riboprobe herzustellen. Die Riboproben wurden benutzt, um
Northern Blots zu testen, die 20 μg/RNA
Spur von ob/ob- oder ob/+-Hypothalamus enthielten. Die Northern
Blots wurden entweder gegen einen Kodak X-OMAT Film exponiert, oder
mit dem Molecular Dynamics PhosphoImager analysiert.
-
MCH-Expression
-
Um
den Expressionsunterschied von MCH in schlanken gegenüber fettleibigen
Mausen weiter zu untersuchen, und um die Möglichkeit zu untersuchen, dass
die Unterschiede abhängig
vom Ernährungszustand waren,
wurden Kontroll-C57B16J-Mäuse,
C57B16J-ob/+-Heterozygote
und C57B16J-ob/ob-Tiere sowohl im gefütterten Zustand als auch nach
24 Stunden des Fastens verglichen. 1 zeigt
quantitative Daten, die aus hypothalamischen mRNA-Blots von gefütterten
und gefasteten (fasted) Mausen erhalten wurden, die mit einer MCH-Probe
getestet wurden. Die MCH-Expression steigt um 233% an in gefütterten
ob/ob-Mäusen, verglichen
mit schlanken Mäusen
ohne das ob-Gen. Schlanke Heterozygote Mause liegen zwischen den
beiden anderen Mausen und die MCH-mRNA ist um 156% erhöht gegenüber den
Kontroll-Levels. Das Fasten für
24 Stunden erhöht
die MCH-Expression in allen drei Gruppen von Mausen. Die Expression
in Kontrollmäusen
war um 233% erhöht,
verglichen mit den gefasteten Tieren. Das relative Verhältnis der
MCH mRNA-Levels in Kontroll-, ob/+- und ob/ob-Mäusen blieb das gleiche, aber
die Gesamtmenge der MCH-mRNA
verdoppelte sich für jede
Gruppe.
-
Die
Levels der NPY-mRNA wurden als "Kontroll"-Neuropeptid bestimmt.
Im gefütterten
Zustand war die NPY-Expression in ob/ob-Mausen etwas höher (161%)
verglichen entweder mit den Kontroll-Homozygoten oder den ob/+-Mäusen. Die
Levels der NPY-mRNA stiegen mit dem Fasten an, und die NPY-Expression
war doppelt so hoch in gefasteten ob/ob-Mausen verglichen mit den
gefütterten
ob/ob-Mausen (gefastete Kontrollen 172% der gefütterten Kontroll-Mäuse).
-
Die
Veränderungen
in der MCH-Expression über
die Zeit wurden auch in gefasteten C57B16J schlanken Tieren untersucht.
Ein Anstieg der MCH-Expression wurde sechs Stunden nach Beginn des
Fastens nachgewiesen und wuchs während
24 Stunden weiter an.
-
Weil
andere Forscher extra-hypothalamische Expression beobachtet hatten,
wurden Northern Blots, mit 30 μg
RNA beladen und mit einer Riboprobe hybridisiert, benutzt, um eine
Reihe von Organen auf ihre MCH-Expression zu untersuchen. Es konnte
kein MCH-Signal außerhalb
des Hypothalamus nachgewiesen werden.
-
Verabreichung von MCH in vivo
-
Um
die Bedeutung von MCH als Appetit-Regulator weiter zu untersuchen,
wurde ein Teflonkatheter in den dritten Ventrikel der Ratte eingebracht
und befestigt, gefolgt von einer intraventrikulären Injektion von 5 μg MCH in
5 μl Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung.
Kontrolltiere erhielten nur Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung. Die
Verabreichung von MCH erhöhte
das Fressverhalten, wodurch mehr als die doppelte Menge an Kcal
in einer Stunde aufgenommen wurden (2).
-
Strukturelle Erfordernisse
für MCH-Aktivität
-
Ein
beträchtlicher
Arbeitsaufwand wurde unternommen, um die strukturellen Erfordernisse
für MCH-ähnliche
Aktivität
in Melanozyten-Assay-System mit Hilfe von Analogen des Lachs-MCH-Peptids
zu bestimmen. Analoge, die sich aus dieser Arbeit ergaben, können auf
ihre MCH-ähnliche
Aktivität
getestet werden, indem Verfahren der Erfindung benutzt werden, z.
B. in vivo-Ratten-Assay oder in vitro-HEK-293-Rezeptorbindungs-Assay,
oder neue MCH-Analoge, Z. B. humane MCH-Analoge, die auf dem Wissen
des Standes der Technik über
die strukturellen Erfordernisse beruhen, können synthetisiert werden und
auf ihre Aktivität
in einem der hier beschriebenen in vivo- oder in vitro-Assays getestet
werden. Zahlreiche Forscher haben N-terminale und C-terminale Fragmentanaloge
des Lachs-MCH synthetisiert und diese auf MCH-Aktivität in Teleosten-Haut-Bioassay
und Frosch- und Eidechsen-Bioassays, die hier beschrieben wurden,
getestet (siehe z. B. Matsunaga et al. (1989) Peptides 10:349-354;
Hardley et al. (1987) Life Sci. 40:1139-1145). Diese Studien schlussfolgerten,
dass die minimale Sequenz, die benötigt wird, um eine ähnlich starke
Wirkung wie das native MCH hervorzurufen, MCH(5-15) ist, eine Struktur,
der die Reste 1-4 vom N-terminalen Ende und die Reste 16-17 vom
C-terminalen Ende des Peptids fehlen. Das Entfernen von Trp15, wodurch ein Fragment MCH(5-14) gebildet
wird, führt
zu einem Analog, das 100 bis 300 Mal weniger aktiv ist als das native
MCH, was darauf hindeutet, dass Trp an Position 15 wichtig für die Aufrechterhaltung
der vollen (gleich starken) Agonisten-Aktivität von MCH ist und dass der
Indol-Ring des Trp-Restes wichtig sein könnte, damit MCH in seine Rezeptortasche
passt, wodurch die Bindung ermöglicht
wird. Weil Fragmentanaloge, die N-terminal verkürzt sind, z. B. die, denen
die Reste 1-4 fehlen, äquipotent
zu nativem MCH sind, scheinen diese für die MCH-Aktivität nicht benötigt zu
werden. Das selbe wurde für
die Reste 16-17 am C-terminalen Ende des Peptids geschlussfolgert. Weiterhin
haben andere Forscher MCH-Analoge mit kontrahierter Ringstruktur
synthetisiert und diese auf ihre Aktivität in Teleosten-Fischhaut-Bioassays
getestet (siehe Z. B. Lebl et al. (1988) J. Med. Chem. 31:949-945; Lebl
et al. (1989) Life Sci. 44:451-457; Matsunaga et al. (1989) Peptides
10:349-354). Die folgenden Ringkontraktionsanaloge (die eine Disulfidbrücke beibehalten)
wurden synthetisiert: [Ala5, Cys10]MCH, [Ala5, Cys8]MCH, [Ala5, Cys7]MCH, [Ala5, Cys10]MCH5-17, [Ala5, Cys8]MCH5-17, [Ala5, Cys7]MCH5-17, [Cys10]MCH10-17, [Cys8]MCH8-17, und [Cys7]MCH7-17. Die Studien mit
diesen Analogen schlussfolgerten, dass die Disulfidbrücke zwischen
den Positionen 5 und 14 essentiell für die MCH-ähnliche Aktivität ist, da
Ringkontraktionen die MCH-ähnliche
Aktivität
eliminierten oder größtenteils
reduzierten. Es scheint, dass die Struktur mit 10 Einheiten und
einem Ring, MCH(5-14), sehr wichtig für die optimale Aktivierung
ist. Überraschenderweise
wurde herausgefunden, dass zwei Analoge, [Ala5,
Cys8]MCH5-17 und
[Cys10]MCH10-17 vollwertige
Agonisten sind, wenn auch mit stark reduzierter Aktivität, was darauf
hindeutet, dass die kürzeste
Sequenz mit MCH-ähnlicher
Aktivität
die Einheiten 10-14
umfasst (Val-Tyr-Arg-Pro-Cys) (SEQ ID No: 1), wobei die Reste an
den Positionen 11-14
(Tyr-Arg-Pro-Cys) (SEQ ID No: 2) möglicherweise entscheidend für die Weitergabe
der Botschaft sind. Zusätzlich
wurden azyklische Analoge synthetisiert und auf ihre MCH-Aktivität in Teleosten-Fischhaut-Bioassays
getestet (siehe z. B. Kawauchi und Kawazoe (1988) Advances in Pigment
Cell Res. 517-527; Matsunaga et al. (1992) Life Sci. 51: 679-685). Diese Analoge
wurden derart konstruiert, dass sie vom nativen MCH nur in der Polarität der Seitenkettengruppe
an den Positionen 5 und 14 abweichen. In einem Analog wurde das polare
L-Serin für
ein Cystein an den Positionen 5 und 14 eingesetzt (L-Ser5,14 MCH), während für das andere Analog das nicht-polare
L-α-Aminobutyrat
(Abu) an den selben Positionen eingesetzt wurde (Abu5,14 MCH).
Ein anderes azyklisches Analog wurde hergestellt durch die Reduktion
der Disulfidbrücke,
gefolgt von der Carboxymethylierung von Cystein-Einheiten an den
Positionen 5 und 14 (CAM-Cys5,14 MCH). Alle
diese Analoge zeigen keine MCH-ähnliche
Aktivität,
was darauf hinweist, dass die Disulfidbrücke notwendig ist, um die richtige Konformation
und die topographischen Eigenschaften von MCH für die Rezeptorbindung und die
Transmembransignaltransduktion aufrechtzuerhalten. Es wurden auch
MCH-Derivate mit modifizierten Einheiten synthetisiert und auf ihre
Aktivität
in einem Fischschuppen-Assay getestet (siehe z. B. Kawauchi und
Kawazoe (1988) Advances in Pigment Cell Res. 517-527). Die folgenden
Derivate wurden synthetisiert und auf ihre Aktivität getestet:
NPS-Trp15MCH, DHCH-Arg4,9,12MCH,
NO2-Tyr11MCH und
S-O-Met3,6MCH.
Die Modifikationen der Aminosäurereste
außerhalb
der Ringstruktur hatten keinen Effekt auf die MCH-Aktivität, während die
Modifikation von Resten innerhalb des Rings, z. B. DHCH-Arg4,9,12MCH, NO2-Tyr11MCH und S-O-Met3,6MCH
zu Analogen mit einer stark reduzierten MCH-Aktivität führte. Diese
Ergebnisse unterstützen
die Einschätzung,
dass die MCH-Aktivität
von dem zyklischen Segment (MCH5-14) des Peptids ausgeht.
-
Die
Melanozyten-basierten Assays sagen vorher, dass Peptide mit der
folgenden Struktur nützlich
als Agonisten der MCH-Aktivität
sein können:
R1-R2-R3-R4-R5-R6-R7-R8-R9-R10-R11-R12-R13-R14-R15-R16-R17-R18-R19 (SEQ ID NO: 3),
wobei:
R1 ist Asp, ein konservierender Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, eine beliebige D-Aminosäure, oder
deletiert;
R2 ist Phe, ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, eine beliebige D-Aminosäure, oder
deletiert;
R3 ist Asp, ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, eine beliebige D-Aminosäure, oder
deletiert;
R4 ist Met oder ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, Thr oder ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, eine beliebige D-Aminosäure, oder
deletiert;
R5 ist Leu, oder ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, Met oder ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, eine beliebige D-Aminosäure, oder
deletiert;
R6 ist Arg, ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, eine beliebige D-Aminosäure, deletiert,
oder Cys;
R7 ist Cys, oder eine beliebige
Aminosäure;
R8 ist Met, ein konservierender Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, oder Cys;
R9 ist
Leu oder ein konservierender Aminosäureaustausch aus der hier bereitgestellten
Tabelle, oder Val oder ein konservierender Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle;
R10 ist
Gly, oder ein konservierender Aminosäureaustausch aus der hier bereitgestellten
Tabelle;
R11 ist Arg oder ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle;
R12 ist
Val, oder ein konservierender Aminosäureaustausch aus der hier bereitgestellten
Tabelle;
R13 ist Tyr, oder ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle;
R14 ist
Arg, oder ein konservierender Aminosäureaustausch aus der hier bereitgestellten
Tabelle;
R15 ist Pro, ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, oder Cys;
R16 ist
Cys, oder eine beliebige Aminosäure;
R17 ist Trp, ein konservierender Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, ein Analog von Trp, z. B.
NPS-Trp, eine Aminosäure
mit einer aromatischen Seitengruppe, oder Cys;
R18 ist
Gln, oder ein konservierender Aminosäureaustausch aus der hier bereitgestellten
Tabelle, Glu oder ein konservierender Aminosäureaustausch aus der hier bereitgestellten
Tabelle, Trp, oder ein konservierender Aminosäureaustausch aus der hier bereitgestellten
Tabelle, ein Analog von Trp, Z. B. NPS-Trp, eine Aminosäure mit
einer aromatischen Seitengruppe, oder deletiert;
R19 ist
Val, ein konservierender Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, oder deletiert;
vorausgesetzt
dass: Wenn R6 Cys ist, dann ist R15 Cys, die Disulfidbrücke bildet sich zwischen diesen
beiden, und R7, R8,
R16 und R17 sind
nicht Cys; wenn R7 Cys ist, dann ist R16 Cys, die Disulfidbrücke bildet sich zwischen diesen
beiden, und R6, R8,
R15 und R17 sind
nicht Cys; wenn R8 Cys ist, dann ist R17 Cys, die Disulfidbrücke bildet sich zwischen diesen
beiden, R6, R7,
R15 und R16 sind
nicht Cys, und R18 ist Trp oder ein konservierender Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, ein Analog von Trp, z. B.
NPS-Trp, oder eine Aminosäure
mit einer aromatischen Seitengruppe.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen:
R12 ist Val, R13 ist
Tyr, R14 ist Arg, R15 ist
Pro, R16 ist Cys und R17 ist
Trp; der Agonist hat eine Disulfidbrücke zwischen den Resten R7 und R16; der Disulfidring
beinhaltet zehn Aminosäuren;
dem Agonisten fehlen irgendein oder alle Reste zwischen R1 und R6; dem Agonisten
fehlen einer oder beide Reste zwischen R18 und
R19; der Agonist hat mindestens 70, 80,
oder 90% Homologie mit humanem, Ratten- oder Lachs-MCH; im Agonisten
liegen 1, 2, 3, 4, 5 oder mehr Reste innerhalb des Rings modifiziert
oder substituiert mit einer konservierender Aminosäure, wie
in der hier bereitgestellten Tabelle vor.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
ist der Agonist: MCH(2-19), MCH(3-19), MCH(4-19), MCH(5-19), MCH(6-19),
MCH(7-19), MCH(1-18), MCH(2-18), MCH(3-18), MCH(4-18), MCH(5-18),
MCH(6-18), MCH(7-18), MCH(1-17), MCH(2-17), MCH(3-17), MCH(4-17),
MCH(5-17), MCH(6-17), MCH(7-17) und NPS-Trp17MCH.
Die Melanozyten-basierten Assays sagen voraus, dass die Peptide
mit der folgenden Struktur nützlich
als Antagonisten für
MCH-Aktivität
sein können:
R1-R2-R3-R4-R5-R6-R7-R8-R9-R10-R1 1-R12-R13-R14-R15-R16-R17-R18-R19, wobei:
R1 ist Asp, ein konservierender Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, eine beliebige D-Aminosäure, oder
deletiert;
R2 ist Phe, ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, eine beliebige D-Aminosäure, oder
deletiert;
R3 ist Asp, ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, eine beliebige D-Aminosäure, oder
deletiert;
R4 ist Met oder ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, Thr oder ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, eine beliebige D-Aminosäure, oder
deletiert;
R5 ist Leu, oder ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, Met oder ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, eine beliebige D-Aminosäure, oder
deletiert;
R6 ist Arg, ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, eine beliebige D-Aminosäure, deletiert,
oder Cys;
R7 ist Cys, oder eine beliebige
Aminosäure;
R8 ist Met, ein konservierender Aminosäureaustausch
von der hier bereitgestellten Tabelle, oder Cys;
R9 ist
Leu oder ein konservierender Aminosäureaustausch aus der hier bereitgestellten
Tabelle, oder Val oder ein konservierender Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle;
R10 ist
Gly, oder ein konservierender Aminosäureaustausch aus der hier bereitgestellten
Tabelle;
R11 ist Arg oder ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle;
R12 ist
eine beliebige Aminosäure
außer
Val, oder ein anderer nicht-konservierender Aminosäureersatz;
R13 ist eine beliebige Aminosäure außer Tyr,
oder ein anderer nicht-konservierender Aminosäureersatz;
R14 ist
eine beliebige Aminosäure
außer
Arg, oder ein anderer nicht-konservierender Aminosäureaustausch;
R15 ist jede Aminosäure außer Pro, ein anderer nicht-konservierender
Aminosäureersatz
oder Cys;
R16 ist Cys, oder eine beliebige
andere Aminosäure;
R17 ist Trp, oder ein konservierender Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, ein Analog von Trp, z. B.
NPS-Trp, eine Aminosäure
mit einer aromatischen Seitengruppe, jede Aminosäure außer Trp, ein anderer nicht-konservierender
Aminosäureersatz,
eine Aminosäure
ohne eine aromatische Seitengruppe, deletiert, oder Cys;
R18 ist Gin, oder ein konservierender Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, Glu oder ein konservierender
Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, Trp, oder ein konservierender Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, ein Analog von Trp, Z. B.
NPS-Trp, eine Aminosäure
mit einer aromatischen Seitengruppe, eine beliebige Aminosäure außer Trp,
ein anderer nicht-konservierender
Aminosäureersatz,
eine Aminosäure
ohne eine aromatischen Seitengruppe, oder deletiert;
R19 ist Val, ein konservierender Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, oder deletiert;
vorausgesetzt,
dass: wenn R6 Cys ist, dann ist R15 Cys, die Disulfidbrücke bildet sich zwischen diesen
beiden, und R7, R8,
R16 und R17 sind
nicht Cys; wenn R7 Cys ist, dann ist R16 Cys, die Disulfidbrücke bildet sich zwischen diesen
beiden, und R6, R8,
R15 und R17 sind
nicht Cys; wenn R8 Cys ist, dann ist R17 Cys, die Disulfidbrücke bildet sich zwischen diesen
beiden, R6, R7,
R15 und R16 sind
nicht Cys, und R18 ist Trp oder ein konservierender Aminosäureaustausch
aus der hier bereitgestellten Tabelle, ein Analog von Trp, z. B.
NPS-Trp, eine Aminosäure
mit einer aromatischen Seitengruppe, eine beliebige Aminosäure außer Trp,
ein anderer nicht-konservierter Aminosäureersatz, eine Aminosäure ohne
eine aromatische Seitengruppe, oder deletiert.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen:
R12 ist eine beliebige Aminosäure außer Val,
oder ein anderer als ein konservierter Aminosäureersatz;
R13 ist
jegliche Aminosäure
außer
Tyr, oder ein anderer als ein konservierter Aminosäureersatz;
R14 ist eine beliebige Aminosäure außer Arg,
oder ein anderer als ein konservierter Aminosäureersatz;
R15 ist
eine beliebige Aminosäure
außer
Pro oder ein anderer als ein konservierter Aminosäureersatz;
R16 ist Cys;
R17 ist
eine beliebige Aminosäure
außer
Trp, ein anderer als ein konservierter Aminosäureersatz, eine Aminosäure ohne
eine aromatische Seitengruppe, oder deletiert.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen:
Der Antagonist hat eine Disulfidbrücke zwischen den Einheiten R7 und R16; der Disulfidring
schließt
zehn Aminosäuren
ein; der Antagonist ist deletiert für beliebige oder alle Reste
zwischen R1 und R6;
der Antagonist ist deletiert für
einen oder beide Reste zwischen R18 und
R19; der Antagonist besitzt mindestens 70,
80 oder 90% Homologie mit humanem, Ratte- oder Lachs-MCH; im Antagonist
liegen 1, 2, 3, 4, 5 oder mehr Einheiten innerhalb des Rings modifiziert
oder ausgetauscht gegen eine nicht konservierte Aminosäure vor.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
ist der Antagonist: MCH(1-16), MCH(2-16), MCH(3-16), MCH(4-16),
MCH(5-16), MCH(6-16), MCH(7-16), DHCH-Arg6,11,14MCH,
und NO2-Tyr13MCH.
-
Transgene Tiere
-
Genetische
Techniken, die die Expression von Transgenen erlauben, die in vivo
durch stellenspezifische genetische Manipulation reguliert sind,
sind dem Fachmann bekannt. Zum Beispiel stehen genetische Systeme
zur Verfügung,
die die regulierte Expression einer Rekombinase erlauben, die die
genetische Rekombination einer Zielsequenz katalysiert. Der Begriff „Zielsequenz", wie er hier benutzt
wird, bezeichnet eine Nukleotidsequenz, die durch eine Rekombinase
genetisch rekombiniert wird. Die Zielsequenz ist flankiert von Rekombinase-Erkennungssequenzen
und wird in Zellen, die die Rekombinase-Aktivität exprimieren, im Allgemeinen
entweder ausgeschnitten oder invertiert. Die von Rekombinase katalysierten
Rekombinationsereignisse können
in einer Weise entworfen werden, dass die Rekombination der Zielsequenz
entweder in der Aktivierung oder in der Repression der Expression
des MCH-Polypeptids des Individuums resultiert. Zum Beispiel kann man
die Expression des Gens aktivieren durch das Ausschneiden einer
Zielsequenz, die mit der Expression des rekombinanten MCH-Gens interferiert,
wie z. B. eine, die für
ein antagonistisches Homolog kodiert. Diese Interferenz mit der
Expression des Proteins kann das Ergebnis einer Vielzahl von Mechanismen
sein, z. B. der räumlichen
Trennung des MCH-Gens vom Promotor-Element oder ein internes Stop-Kodon.
-
Zudem
kann ein Transgen hergestellt werden, in dem die kodierende Sequenz
des Gens von Rekombinase-Erkennungssequenzen flankiert ist und das
zunächst
in Zellen in einer 3' zu
5' Orientierung
in Bezug auf das Promotor-Element transfiziert wird. In solch einem
Falle wird die Inversion der Zielsequenz das betroffene Gen so reorientieren,
dass das 5'-Ende
der kodierenden Sequenz in einer Orientierung in Bezug auf das Promotor-Element
vorliegt, die die Promotor-getriebene transkriptionelle Aktivierung
erlaubt. Siehe z. B. Beschreibungen des cre/loxP Rekombinasesystems
des Bakteriophagen P1 (Lakso et al. (1992) PNAS 89:6232-6236; Orban et al.
(1992) PNAS 89:6861-6865) oder das FLP Rekombinase-System aus Saccharomyces
cerevisieae (O'Gorman
et al. (1991) Science 251:1351-1355;
WO
92/15694 ). Die genetische Rekombination der Zielsequenz
ist abhängig
von der Expression der Cre-Rekombinase.
Die Expression der Rekombinase kann durch Promotor-Elemente reguliert
werden, die einer regulatorischen Kontrolle unterliegen, z. B. gewebespezifisch,
entwicklungsstadienspezifisch, induzierbar oder reprimierbar durch
extern zugegebene Agenzien. Diese regulierte Kontrolle führt zur
genetischen Rekombination der Zielsequenz nur in den Zellen, in
denen die Rekombinase-Expression durch das Promotor-Element vermittelt
wird. Deshalb kann die Expression des rekombinanten MCH durch die
Kontrolle der Rekombinase-Expression reguliert werden. Ähnliche konditionale
Transgene können
bereitgestellt werden durch die Verwendung von prokaryontischen
Promotorsequenzen, die es erfordern, dass gleichzeitig prokaryontische
Proteine exprimiert werden, um die Expression des Transgens zu ermöglichen.
Beispiele für
Promototren und die korrespondierenden transaktivierenden prokaryontischen
Proteine sind im
US-Patent Nr.
4,833,080 gegeben.
-
Zudem
kann die Expression der konditionalen Transgene durch Gentherapie-ähnliche
Methoden induziert werden, wobei ein Gen, das für ein transaktivierendes Protein,
z. B. eine Rekombinase oder ein prokaryotisches Protein, kodiert,
in das Gewebe eingebracht wird und bewirkt wird, dass es exprimiert
wird, z. B. in einer Zelltyp-spezifischen Weise. Durch diese Methode
könnte
das MCH-Transgen bis zum Erwachsenenstadium stillgelegt bleiben,
bevor es durch die Einführung
eines Transaktivators "eingeschaltet" wird.
-
Gentherapie
-
Die
Genkonstrukte der Erfindung können
auch als Teil eines Gentherapieprotokolls benutzt werden, um Nukleinsäuren, die
entweder für
eine agonistische oder eine antagonistische Form eines MCH-Peptids
kodieren, einzubringen. Ein Merkmal der Erfindung sind Expressionsvektoren
für die
in vivo-Transfektion und Expression eines MCH-Peptids in speziellen
Zelltypen, um die Funktion des MCH-Peptids wiederherzustellen oder
alternativ seiner Funktion entgegenzuwirken in einer Zelle, in der
das Peptid fehlexprimiert ist. Die Expressionskonstrukte für MCH-Peptide
können
in jedem biologisch wirksamen Träger
verabreicht werden, z. B. jeder Formulierung oder Verbindung, die
fähig ist,
das MCH-Gen in vivo in Zellen wirksam einzubringen. Die Ansätze beinhalten
die Insertion des Gens von Interesse in virale Vektoren beinhaltend
rekombinante Retroviren, Adenvirus, Adeno-assoziierten Virus, und
Herpes simplex-Virus-1, oder rekombinante bakterielle oder eurkaryontische
Plasmide. Virale Vektoren transfizieren Zellen direkt; Plasmid-DNA
kann mit Hilfe von, Z. B. kationischen Liposomen (Lipofektin), oder
derivatisierten (z. B. Antikörper-konjugierten),
Polylysin-Konjugaten, Gramacidin S, künstlichen viralen Hüllproteinen
oder anderen solchen intrazellulären
Trägern
eingebracht werden, ebenso wie durch direkte Injektion des Genkonstrukts
oder CaPO4-Präzipitation, die in vivo durchgeführt wird.
-
Ein
bevorzugter Ansatz für
die in vivo-Einführung
einer Nukleinsäure
in eine Zelle ist die Verwendung eines viralen Vektors, der eine
Nukleinsäure
enthält,
Z. B. eine cDNA, die für
ein MCH-Polypeptid kodiert. Infektion von Zellen mit einem viralen
Vektor hat den Vorteil, dass ein großer Prozentsatz der Zielzellen
die Nukleinsäure
aufnehmen kann. Zusätzlich
werden Moleküle,
die innerhalb des viralen Vektors kodiert werden, z. B. durch eine
cDNA, die im viralen Vektor enthalten ist, effizient in den Zellen
exprimiert, die die virale Vektor-Nukleinsäure aufgenommen haben.
-
Retrovirale
Vektoren und Adeno-assoziierte Virusvektoren können als rekombinantes Gentransfersystem
für den
Transfer von exogenen Genen in vivo verwendet werden, speziell in
Menschen hinein. Diese Vektoren sorgen für die effiziente Lieferung
der Gene in die Zellen, und die transferierten Nukleinsäuren werden stabil
in die chromosomale DNA des Wirtes integriert. Die Entwicklung von
spezialisierten Zelllinien (als "Verpackungszellen" bezeichnet), die
nur replikationsdefiziente Retroviren bilden, hat den Nutzen der
Retroviren für
die Gentherapie vergrößert, und
defiziente Retroviren sind bezüglich
ihres Einsatzes für
Gentherapiezwecke charakterisiert (für eine Übersicht siehe Miller, A.D.
(1990) Blond 76:271). Ein replikationsdefizienter Retrovirus kann
in Virionen verpackt werden, die verwendet werden, um eine Zielzelle
mit Hilfe eines Helfervirus durch Standardtechniken zu infizieren.
Protokolle für
die Produktion rekombinanter Retroviren und für die Infektion von Zellen
in vitro oder in vivo mit solchen Viren sind zu finden in Current
Protocols in Molecular Biology, Ausuber, F.M. et al. (Herausgeber)
Greene Publishing Associates, (1989), Abschnitte 9.10-9.14 und anderen Standard-Laborhandbüchern. Beispiele
für geeignete
Retroviren schließen
ein: pLJ, pZIP, pWE und pEM, die dem Fachmann bekannt sind. Beispiele
für geeignete
Virus-Verpackungslinien, um sowohl ecotrope als auch amphotrope
retrovirale Systeme herzustellen, schließen ein: ψCrip, ψCre, ψ2 und ψAm. Die Retroviren wurden benutzt,
um eine Vielzahl von Genen in viele verschiedene Zelltypen, einschließlich Epithelzellen,
in vitro und/oder in vivo einzubringen (siehe z. B. Eglitis et al.
(1985) Science 230:1395-1398; Danos und Mulligan (1988) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 85:6460-6464; Wilson et al. (1988) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 85: 3014-3018; Armentann et al. (1990) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 87:6141-6145; Huber et al. (1991) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 88:8039-8043;
Ferry et al. (1991) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88:8377-8381; Chowdhury
et al. (1991) Science 254:1802-1805; van Beusechem et al. (1992)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:7640-7644; Kay et al. (1992) Human Gene Therapy
3:641-647; Dai et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:10892-10895; Hwu
et al. (1993) J. Immunol. 150:4104-4115;
US-Patent Nr. 4,868,116 ;
US-PatentNr. 4,980,286 ;
WO 89/07136 ;
WO 89/02468 ;
WO 89/05345 ; und
WO 92/07573 ).
-
Ein
anderes virales Genlieferungssystem, das für die vorliegende Erfindung
von Nutzen ist, verwendet Vektoren, die von Adenviren abgeleitet
sind. Das Genom eines Adenvirus kann derartig manipuliert werden, dass
es für
ein Genprodukt von Interesse kodiert und dieses exprimiert, aber
inaktiviert ist in Bezug auf seine Fähigkeit in einem normalen lytischen
viralen Lebenszyklus zu replizieren. Siehe zum Beispiel Berkner
et al. (1988) BioTechniques 6:616; Rosenfeld et al. (1991) Science
252-431-434; und Rosenfeld et al. (1992) Cell 68:143-155. Geeignete adenovirale
Vektoren sind von der Adenoviruslinie Ad-Typ 5 d1324 oder anderen
Adenoviruslinien (z. B. Ad2, Ad3, Ad7 usw.) abgeleitet und dem Fachmann
bekannt. Rekombinante Adenoviren können unter manchen Bedingungen
vorteilhaft sein, weil sie nicht fähig sind, sich nicht teilende
Zellen zu infizieren und können
verwendet werden, um eine große
Vielzahl von Zelltypen zu infizieren, einschließlich Epithelzellen (Rosenfeld
et al. (1992) supra). Weiterhin ist der Viruspartikel relativ stabil
und der Aufreinigung und Konzentration zugänglich, und, wie oben beschrieben,
kann er modifiziert werden, um das Spektrum der Infektiösität zu beeinflussen.
Zusätzlich
wird die eingebrachte adenovirale DNA (und die fremde DNA, die darin enthalten
ist) nicht in das Genom der Wirtszelle integriert, sondern bleibt
episomal, wodurch mögliche
Probleme vermieden werden, die als Ergebnis der Insertionsmutagenese
auftreten können,
wenn die eingebrachte DNA (z. B. retrovirale DNA) in das Wirtsgenom
integriert wird. Zusätzlich
ist die Tragekapazität
des adenoviralen Genoms für
fremde DNA groß (bis
zu 8 Kilobasen) verglichen mit anderen Genlieferungsvektoren (Berkner
et al. supra; Haj-Ahmand und Graham (1986) J. Virol. 57:267).
-
Ein
wiederum anderes virales Vektorsystem, das nützlich ist für die Einfuhr
des MCH-Gens ist das Adeno-assoziierte Virus (AAV). Adeno-assoziertes
Virus ist ein natürlich
vorkommendes defektes Virus, das ein anderes Virus, wie ein Adenvirus
oder ein Herpesvirus als Helfervirus für die effiziente Replikation
und einen produktiven Lebenszyklus benötigt. (Für eine Übersicht siehe Muzyczka et
al. Cum. Topics in Micro. and Immunol. (1992) 158:97-129). Es ist
auch eine der wenigen Viren, die ihre DNA in sich nicht teilende
Zellen integrieren, und zeigt eine hohe Häufigkeit von stabiler Integration
(siehe zum Beispiel Flotte et al. (1992) Am. J. Respir. Cell. Mol.
Biol. 7:349-356; Samulski et al. (1989) J. Virol. 63:3822-3828;
und McLaughlin et al. (1989) J. Virol. 62:1963-1973). Vektoren,
die so wenig wie 300 Basenpaare von AAV enthalten, können verpackt
und integriert werden. Die Menge an exogener DNA ist auf etwa 4,5
Kilobasen beschränkt.
Ein AAV-Vektor, wie er in Tratschin et al. (1985) Mol. Cell. Biol.
5:3251-3260 beschrieben ist, kann benutzt werden, um DNA in Zellen einzuführen. Eine
Vielzahl von Nukleinsäuren
wurden in verschiedene Zelltypen unter Benutzung von AAV-Vektoren
eingeführt
(siehe zum Beispiel Hermonat et al. (1984) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 81:6466-6470; Tratschin et al. (1985) Mal. Cell. Biol. 4:2072-2081;
Wondisford et al. (1988) Mol. Endocrinol. 2:32-39; Tratschin et
al. (1984) J. Virol. 51:611-619; und Flotte et al. (1993) J. Biol.
Chem. 268:3781-3790).
-
Zusätzlich zu
viralen Transfermethoden wie den oben beschriebenen, können auch
nicht-virale Verfahren
verwendet werden, um die Expression eines MCH-Peptids im Gewebe
eines Tieres zu bewirken. Die meisten nicht-viralen Methoden des
Gentransfers verwenden Mechanismen, die von Säugetierzellen normalerweise
für die
Aufnahme und den intrazellulären
Transport von Makromolekülen
benutzt werden. In bevorzugten Ausführungsformen beruhen die nicht-viralen
Geneinfuhrsysteme der vorliegenden Erfindung auf endozytischen Wegen
für die
Aufnahme des MCH-Gens durch die Zielzelle. Beispielhafte Geneinfuhrsysteme dieser
Art schließen
ein: von Liposomen abgeleitete Systeme, Polylysinkonjugate, und
künstliche
virale Hüllen.
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In
einer repräsentativen
Ausführungsform
kann ein Gen, das für
ein MCH-Polypeptid kodiert, in Liposomen eingeschlossen werden,
die positive Ladungen auf ihrer Oberfläche tragen (zum Beispiel Lipofektine) und
(optional) die mit Antikörpern
gegen Zelloberflächen-Antigene des Zielgewebes
markiert sind (Mizuno et al. (1992) No Shinkei Geka 20:547-551;
WO 91/06309 ;
JP-A-1047381 ; und
EP-A-43075 ).
-
In
klinischen Rahmen können
die Geneinfuhrsysteme für
das therapeutische MCH-Gen durch eine Anzahl von Methoden in den
Patienten eingeführt
werden, von denen jede im Stand der Technik bekannt ist. Zum Beispiel
kann eine pharmazeutische Präparation
eines Geneinfuhrsystems systemisch eingebracht werden, zum Beispiel
durch intravenöse
Injektion, und spezifische Übertragung
des Proteins in die Zielzellen findet hauptsächlich durch die Spezifität der Transfektion,
die durch das Geneinfuhrvehikel, Zelltyp oder gewebespezifische
Expression aufgrund der transkriptionellen regulatorischen Sequenzen,
die die Expression des Reportergens kontrollieren, oder Kombinationen
davon statt. In anderen Ausführungsformen
ist die Ausgangs-Einfuhr des rekombinanten Gens dadurch eingeschränkt, dass
die Einfuhr in das Tier räumlich
relativ beschränkt ist.
Zum Beispiel kann das Geneinfuhrvehikel durch einen Katheter eingebracht
werden (siehe
US-Patent 5,328,470 )
oder stereotaktische Injektion (z. B. Chen et al. (1994) PNAS 91:3054-3057).
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Die
pharmazeutische Präparation
des Gentherapiekonstruktes kann im Wesentlichen aus dem Geneinfuhrsystem
in einem geeigneten Verdünnungsmittel
bestehen oder kann eine langsam freisetzende Matrix umfassen, in
die das Geneinfuhrvehikel eingebettet ist. Alternativ kann die pharmazeutische
Präparation
eine oder mehrere Zellen, die das Geneinfuhrsystem produzieren,
umfassen, wenn das vollständige
Geneinfuhrsystem, z. B. retrovirale Vektore, von rekombinanten Zellen
hergestellt werden kann.
-
Antisense-Therapie
-
Ein
anderer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung der isolierten
Nukleinsäure
in der "Antisense"-Therapie. Der Begriff "Antisense"-Therapie, wie er
hier benutzt wird, bezeichnet die Verabreichung oder in situ-Bildung
von Oligonukleotiden oder ihren Derivaten, die spezifisch unter
zellulären
Bedingungen mit der zellulären
mRNA und/oder genomischen DNA, die für MCH kodieren hybridisieren
(z. B. binden), um die Expression des kodierten Proteins zu hemmen,
z. B. durch Hemmung der Transkription und/oder Translation. Die Bildung
kann durch konventionelle Basenpaarkomplementarität erfolgen,
oder, z. B. im Falle der Bindung an DNA-Duplexe, durch spezifische
Wechselwirkungen in der großen
Furche der Doppelhelix. Im Allgemeinen bezeichnet "Antisense"-Therapie eine Anzahl
von Techniken, die allgemein im Stand der Technik angewendet werden
und beinhaltet jede Therapie, die auf der spezifischen Bindung an
Oligonukleotidsequenzen beruht.
-
Ein
Antisense-Konstrukt der vorliegenden Erfindung kann z. B. als ein
Expressionsplasmid eingeführt werden,
das nach Transkription in der Zelle RNA produziert, die komplementär zu mindestens
einem einzigartigen Abschnitt der zellulären mRNA ist, die für ein MCH
kodiert. Alternativ ist das Antisense-Konstrukt eine Oligonukleotidsonde,
die ex vivo gebildet wird und die nach Einfuhr in die Zelle die
Hemmung der Expression vermittelt durch Hybridisierung mit der mRNA
und/oder der genomischen Sequenz eines MCH-Gens. Solche Oligonukleotidsonden
sind bevorzugt modifizierte Oligonukleotide, die resistent gegen
endogene Nukleasen, z. B. Exonukleasen und/oder Endonukleasen, sind
und daher in vivo stabil sind. Beispielhafte Nukleinsäuremoleküle zur Verwendung
als Antisense-Oligonukleotide sind Phosphoramidat-, Phosphorothioat-
und Methylphosphonatanaloge der DNA (siehe auch
US-Patente 5,176,996 ;
5,264,564 ; und
5,256,775 ). Zusätzlich sind allgemeine Ansätze für die Bildung
von Oligomeren, die in der Antisense-Therapie nützlich sind, in einem Übersichtsartikel
von z. B. Van der Krol et al. (1988) Biotechniques 6:958-976; und
Stein et al. (1988) Cancer Res. 48:2659-2668 beschrieben.
-
Entsprechend
sind modifizierte Oligomere der Erfindung nützlich in therapeutischen,
diagnostischen und Forschungszusammenhängen. In therapeutischen Anwendungen
werden die Oligomere in einer Weise benutzt, die für die Antisense-Therapie
in Allgemeinen geeignet ist. Für
eine solche Therapie können
die Oligomere der Erfindung für
eine Reihe von Verabreichungsformen formuliert werden, einschließlich der
systemischen und der topischen oder lokalisierten Verabreichung.
Für die
systemische Verabreichung wird die Injektion bevorzugt, einschließlich der
intramuskulären,
intravenösen,
intraperitonealen und subkutanen Injektion. Für die Injektion können die
Oligomere der Erfindung in wässrigen
Lösungen
formuliert werden, bevorzugt in physiologisch kompatiblen Puffer
wie der Hank-Lösung
oder der Ringer-Lösung.
Zusätzlich
können
die Oligomere in fester Form formuliert werden und unmittelbar vor
der Verwendung aufgelöst
oder suspendiert. Lyophilisierte Formen sind auch in der Erfindung
eingeschlossen.
-
Die
Verbindungen können
oral verabreicht werden, oder auf transmukosalem oder transdermalem Wege.
Zur transmukosalen oder transdermalen Verabreichung werden in der
Formulierung Penetrantien benutzt, die geeignet sind, die Barriere
zu überwinden.
Solche Penetrantien sind im Stand der Technik bekannt, und schließen z. B.
ein: für
die transmukosale Verabreichung Gallensalze und Fusidinsäurederivate
und Detergenzien. Die transmukosale Verabreichung kann durch Nasensprays
oder mit Hilfe von Zäpfchen
erfolgen. Für
die orale Verabreichung werden die Oligomere in konventionellen
oralen Verabreichungsformen wie Kapseln, Tabletten oder Säften formuliert.
Für die
topische Verabreichung werden die Oligomere der Erfindung in Salben,
Balsamen, Gelen oder Cremes formuliert, wie im Stand der Technik
bekannt.
-
Zusätzlich zur
Verwendung in der Therapie können
die Oligomere der Erfindung auch als diagnostische Reagenzien verwendet
werden, um die Gegenwart oder Abwesenheit der Ziel-DNA- oder RNA-Sequenzen
nachzuweisen, an die sie spezifisch binden.
-
Herstellung von Peptid-Analogen
-
Der
Erfinder hat herausgefunden, dass MCH das Essverhalten reguliert.
Weil die Struktur von MCH bekannt ist, kann ein Fachmann die MCH-Struktur
verändern,
z. B. durch die Herstellung von Fragmenten oder Analogen, und die
neu hergestellten Strukturen auf ihre Aktivität zu testen. Beispiele für Verfahren
aus dem Stand der Technik, die die Herstellung und den Test der
Fragmente und Analoge erlauben, werden hier diskutiert. Diese oder
analoge Verfahren können
verwendet werden, um Fragmente und Analoge von MCH herzustellen
und zu screenen, die an einen natürlich vorkommenden Liganden
von MCH, z. B. einen MCH-Rezeptor, z.
B. MC3-R binden. Ebenso können
sie benutzt werden, um Fragmente und Analoge herzustellen, die MCH binden.
-
Herstellung von Fragmenten
-
Fragmente
eines Proteins können
auf unterschiedliche Weise produziert werden, z. B. rekombinant, durch
proteolytischen Verdau, oder durch chemische Synthese. Interne oder
terminale Fragmente eines Polypeptids können gebildet werden durch
das Entfernen eines oder mehrerer Nukleotide von einem Ende (für ein terminales
Fragment) oder von beiden Enden (für ein internes Fragment) einer
Nukleinsäure,
die für
das Polypeptid kodiert. Die Expression der mutagenisierten DNA produziert
Polypeptidfragmente. Der Verdau mit Endonukleasen, die Nukleotide
vom Ende abspalten, kann DNAs produzieren, die für eine Reihe von Fragmenten kodieren.
DNAs, die für
Fragmente eines Proteins kodieren, können auch durch willkürliches
Scheren, Restriktionsverdau oder eine Kombination der oben diskutierten
Verfahren hergestellt werden.
-
Fragmente
können
auch chemisch synthetisiert werden durch Techniken, die im Stand
der Technik bekannt sind, wie etwa konventionelle Merrifield Festphasen-f-Moc
oder t-Boc-Chemie.
Zum Beispiel können Peptide
der vorliegenden Erfindung willkürlich
eingeteilt werden in Fragmente der gewünschten Länge ohne Überlappung der Fragmente oder
eingeteilt werden in überlappende
Fragmente der gewünschten
Länge.
-
Herstellung
veränderter
DNA und Peptidsequenzen: willkürliche
Verfahren Varianten der Aminosäuresequenz
eines Proteins können
hergestellt werden durch willkürliche
Mutagenese der DNA, die für
ein Protein oder eine bestimmte Domäne oder Region eines Proteins
kodiert. Brauchbare Verfahren schließen ein: PCR-Mutagenese und
Sättigungsmutagenese.
Eine Sammlung von willkürlichen
Varianten der Aminosäuresequenz
kann auch gebildet werden durch die Synthese eines Satzes degenerierter
Oligonukleotidsequenzen (Verfahren für das Screening von Proteinen
in einer Sammlung von Varianten sind woanders in dieser Beschreibung
beschrieben).
-
PCR-Mutagenese
-
In
der PCR-Mutagenese wird eine reduzierte Genauigkeit der Taq-Polymerase
benutzt, um willkürliche Mutationen
in ein kloniertes DNA-Fragment einzuführen (Leung et al., 1989, Technique
1:11-15). Dies ist eine sehr effiziente und relativ schnelle Methode,
um willkürliche
Mutationen einzuführen.
Die DNA-Region, die mutagenisiert werden soll, wird durch die Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) amplifiziert unter Bedingungen, die die Genauigkeit der DNA-Synthese
durch die Taq-DNA-Polymerase reduzieren, z. B. durch Verwendung
eines dGTP/dATP-Verhältnisses
von fünf
und durch die Zugabe von Mn2+ zur PCR-Reaktion.
Der Pool der amplifizierten DNA-Fragmente wird in geeignete Klonierungsvektoren
inseriert, um Sammlungen von willkürlichen Mutanten herzustellen.
-
Sättigungsmutagenese
-
Die
Sättigungsmutagenese
erlaubt die rasche Einführung
einer hohen Anzahl von Einzelbasenaustäuschen in klonierte DNA-Fragmente
(Mayers et al., 1985, Science 229:242). Diese Technik beinhaltet
die Herstellung von Mutationen, z. B. durch chemische Behandlung
oder Bestrahlung von Einzelstrang-DNA in vitro, und die Synthese
eines komplementären
DNA-Stranges. Die
Mutationshäufigkeit
kann moduliert werden durch die Modulation der Intensität der Behandlung,
und im Wesentlichen können
alle möglichen
Basenaustäusche erhalten
werden. Da diese Prozedur keine genetische Selektion von Mutanten-Fragmenten
beinhaltet, können sowohl
neutrale Austausche als auch welche, die die Funktion ändern, erhalten
werden. Die Verteilung der Punktmutationen ist nicht einseitig gegenüber konservierten
Sequenzelementen.
-
Degenerierte Oligonukleotide
-
Eine
Bibliothek von Homologen kann auch hergestellt werden durch einen
Satz von degenerierten Oligonukleotidsequenzen. Chemische Synthese
von degenerierten Sequenzen kann in einem automatischen DNA-Synthetisierer
durchgeführt
werden und die synthetischen Gene dann in einen geeigneten Expressionsvektor
ligiert werden. Die Synthese von degenerierten Oligonukleotiden
ist im Stand der Technik bekannt (siehe z. B. Narang, SA (1983),
Tetrahedron 39:3; Itakura et al. (1981) Recombinant DNA, Proc. 3rd
Cleveland Sympos. Macromolecules, Herausgeber AG Walton, Amsterdam:
Elsevier S.273-289; Itakura et al. (1984) Annu. Rev. Biochem. 53:323;
Itakura et al. (1984) Science 198:1056; Ike et al. (1983) Nucleic
Acid Res. 11:477. Solche Techniken wurden für die gesteuerte Evolution
anderer Proteine verwendet (siehe z. B. Scott et al. (1990) Science
249:386-390; Roberts et al. (1992) PNAS 89:2429-2433; Devlin et
al. (1990) Science 249: 404-406; Cwirla et al. (1990) PNAS 87:6378-6382;
und die
US-Patente Nrn. 5,223,409 ,
5,198,346 und
5,096,815 ).
-
Herstellung veränderter DNA- und Peptidsequenzen:
Verfahren zur gerichteten Mutagenese
-
Nicht-willkürliche oder
gerichtete Mutagenese-Techniken können verwendet werden, um spezifische Sequenzen
oder Mutationen in spezifischen Regionen bereitzustellen. Diese
Techniken können
benutzt werden, um Varianten zu bilden, die einschließen, z.
B. Deletionen, Insertionen oder Substitutionen von Resten einer
bekannten Aminosäuresequenz
eines Proteins. Die Mutationsstellen können individuell oder seriell
modifiziert werden, z. B. durch (1) Austausch zuerst mit konservierten
Aminosäuren
und anschließend
mit einer radikaleren Auswahl abhängig von den erreichten Ergebnissen,
(2) Deletion des Zielrestes, oder (3) Insertion von Resten der gleichen
oder einer unterschiedlichen Klasse angrenzend an die geortete Stelle,
oder Kombinationen der Möglichkeiten
1-3.
-
Alanin-Scanning-Mutagenese
-
Alanin-Scanning-Mutagenese
ist ein nützliches
Verfahren zur Identifizierung bestimmter Reste oder Regionen eines
gewünschten
Proteins, die bevorzugte Stellen oder Domänen für die Mutagenese sind, Cunningham
und Wells (Science 244:1081-1085, 1989). Beim Alanin-Scanning wird ein
Rest oder eine Gruppe von Zielresten identifiziert (z. B. geladene
Reste wie Arg, Asp, His, Lys, und Glu) und ersetzt durch eine neutrale oder
negativ geladene Aminosäure
(am meisten bevorzugt Alanin oder Polyalanin). Der Austausch einer
Amino saure kann die Interaktion von Aminosäuren mit der umgebenden wässrigen
Umgebung innerhalb oder außerhalb
der Zelle beeinflussen. Diese Domänen, die funktionelle Empfindlichkeit
gegenüber
den Austauschen zeigen, werden dann weiter untersucht durch das
Einbringen weiterer oder anderer Varianten an oder für die Stellen
des Austausches. So muss die Art der Mutation per se nicht vorbestimmt
werden, während
die Stelle für
das Einsetzen einer Aminosäuresequenzvariation
vorbestimmt ist. Zum Beispiel kann, zur Optimierung der Leistung
eine Mutation an einer bestimmten Stelle, Alanin-Scanning oder willkürliche Mutagenese
durchgeführt
werden an dem Zielkodon oder der Zielregion und die exprimierten
gewünschten
Varianten der Protein-Untereinheiten werden für die optimale Kombination
der gewünschten
Aktivität
gescreent.
-
Oligonukleotid-vermittelte
Mutagenese
-
Oligonukleotid-vermittelte
Mutagenese ist ein nützliches
Verfahren, um Substitutions-, Deletions- und Insertionsvarianten
der DNA herzustellen, siehe z. B. Adelman et al. (DNA 2:183, 1983).
In Kürze,
die gewünschte
DNA wird durch Hybridisierung eines Oligonukleotids, das für eine Mutation
kodiert, mit einer DNA-Vorlage verändert, wobei die Vorlage eine
einzelsträngige
Form eines Plasmids oder Bakteriophagen ist, die die unveränderte oder
native DNA-Sequenz des gewünschten
Proteins enthält.
Nach der Hybridisierung wird eine DNA-Polymerase benutzt, um den
gesamten zweiten komplementären
Strang de Vorlage zu synthetisieren und so den Oligonukleotidprimer
einbauen, und wird für
die ausgewählte
Veränderung
in der gewünschten
Protein-DNA kodieren. Im Allgemeinen werden Oligonukleotide mit
einer Länge
von mindestens 25 Nukleotiden benutzt. Ein optimales Oligonukleotid
wird zwischen 12 bis 15 Nukleotiden besitzen, die komplett komplementär zur Vorlage
sind auf beide Seiten des/der Nukleotide(n), das/die für die Mutation
kodiert/kodieren. Dies gewährleistet,
dass das Oligonukleotid richtig an das einzelsträngige DNA-Vorlagen-Molekül hybridisiert.
Die Oligonukleotiden werden leicht synthetisiert unter der Verwendung
von Techniken, die im Stand der Technik bekannt sind, wie z. B.
beschrieben bei Crea et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 75:5765
[1978]).
-
Kassetten-Mutagenese
-
Ein
anderes Verfahren zur Herstellung von Varianten, die Kassetten-Mutagenese,
basiert auf einer Technik, die von Wells et al. beschrieben wurde
(Gene, 34:315[1985]). Das Ausgangsmaterialist ein Plasmid (oder
ein anderer Vektor), der die zu mutierende DNA für die Protein-Untereinheit
enthält.
Das/Die zu mutierende(n) Kodon(s) in der DNA für die Protein-Untereinheit werden
identifiziert. Es muss eine einzigartige Restriktion-Endonukleasestelle
an beiden Seiten der identifizierten Mutationsstelle(n) vorliegen.
Wenn solche Restriktionsstellen nicht vorhanden sind, können sie
mit Hilfe der oben beschriebenen Oligonukleotidvermittelte Mutagenese-Methode
an geeigneten Stellen in der gewünschten
DNA für
die Proteinuntereinheit eingeführt werden.
Nachdem die Restriktionsstellen in das Plasmid eingeführt wurden,
wird das Plasmid an diesen Stellen geschnitten, um es zu linearisieren.
Ein doppelsträngiges
Oligonukleotid, das für
die Sequenz der DNA zwischen den Restriktionsstellen kodiert, aber
die gewünschten
Mutationen enthält,
wird mit Hilfe von Standardmethoden synthetisiert. Die beiden Stränge werden
unabhängig
voneinander synthetisiert und dann mit Hilfe von Standardtechniken
miteinander hybridisiert. Dieses doppelsträngige Oligonukleotid wird als
Kassette bezeichnet. Diese Kassette ist so entworfen, dass sie 3'- und 5'-Enden hat, die mit
den Enden des linearisierten Plasmids vergleichbar sind, so dass
sie direkt mit dem Plasmid ligiert werden können. Dieses Plasmid enthält nun die
mutierte DNA-Sequenz
für die
gewünschte
Proteinuntereinheit.
-
Kombinatorische Mutagenese
-
Um
Mutanten herzustellen, kann auch die kombinatorische Mutagenese
benutzt werden (Ladner et al.,
WO
88/06630 ). In diesem Verfahren werden die Aminosäuresequenzen
für eine
Gruppe von Homologen oder anderen verwandten Proteinen aneinander
ausgerichtet, bevorzugt um die höchstmögliche Homologie
zu fördern.
Alle die Aminosäuren,
die an einer bestimmten Position der ausgerichteten Sequenzen auftauchen,
können
ausgewählt
werden, um einen degenerierten Satz von kombinatorischen Sequenzen
herzustellen. Die bunt gemischte Bibliothek von Varianten wird gebildet
durch kombinatorische Mutagenese auf dem Nukleinsäurelevel
und wird kodiert durch eine bunt gemischte Bibliothek von Genen.
Z. B. kann ein Gemisch von synthetischen Oligonukleotiden enzymatisch
in Gensequenzen ligiert werden, so dass der degenerierte Satz möglicher
Sequenzen als individuelle Peptide exprimierbar ist, oder alternativ
als ein Satz längerer
Fusionsproteine, die einen Satz von degenerierten Sequenzen enthalten.
-
Primäre Hochdurchsatz-Verfahren
zum Screening von Bibliotheken von Peptidfragmenten oder Homologen
-
Im
Stand der Technik sind verschiedene Techniken bekannt, um hergestellte
mutante Genprodukte zu screenen. Die Techniken für das Screenen großer Gensammlungen
beinhalten häufig
das Klonieren der Gensammlung in replizierbare Expressionsvektoren,
das Transformieren geeigneter Zellen mit der resultierenden Bibliothek
von Vektoren, und Expression der Gene unter Bedingungen, in denen
der Nachweis einer gewünschten
Aktivität,
z. B. in diesem Fall Bindung von MCH oder eines natürlich vorkommenden
Liganden von MCH, z. B. einem MCH-Rezeptor, z. B. MC3-R, die relativ
leichte Isolation des Vektors ermöglicht, der für das Gen
kodiert, dessen Produkt nachgewiesen wird. Jede der unten beschriebenen
Techniken ist verwendbar für die
Hochdurchsatz-Analyse zum Screenen einer großen Anzahl von z. B. durch
willkürliche
Mutagenese-Techniken gebildeten Sequenzen.
-
Two-Hybrid-Systeme
-
Two-Hybrid-Assays
(wie die anderen Screening-Verfahren, die hier beschrieben werden)
können
verwendet werden, um Fragmente oder Analoge eines MCH-Polypeptids
zu identifizieren, die an natürlich
vorkommende Liganden von MCH, z. B. einen MCH-Rezeptor, z. B. MC3-R, binden. Diese
können
Agonisten, Superagonisten und Antagonisten einschließen. (Der
MCH-Ligand wird als "Bait"-Protein benutzt
und die Sammlung von Varianten wird als "Fisch-Fusions-Proteine" exprimiert.) In
analoger Weise kann ein Two-Hybrid-Assay
(wie die anderen hier beschriebenen Screening-Methoden) benutzt
werden, um Fragmente und Analoge zu finden, die MCH binden.
-
Display-Bibliotheken
-
In
einem Ansatz von Screening-Assays werden die Kandidaten-Peptide
auf der Oberfläche
einer Zelle oder eines viralen Partikels präsentiert und die Fähigkeit
von bestimmten Zellen oder viralen Partikeln, ein geeignetes Rezeptor-Protein
durch das präsentierte
Produkt zu binden, wird in einem "Panning-Assay" nachgewiesen. Z. B. kann die Genbank
in das Gen für
ein Oberflächenmembran-Protein
einer Bakterienzelle kloniert werden, und das resultierende Fusionsprotein
durch das "Panning" nachgewiesen werden
(Ladner et al.,
WO 88/06630 ;
Fuchs et al. (1991) Bio/Technology 9:1370-1371; und Goward et al.
(1992) TIBS 18:136-140).
In einer ähnlichen
Weise kann ein nachweisbar markierter Ligand benutzt werden, um
potentiell funktionale Peptid-Homologe zu markieren. Fluoreszenz-markierte
Liganden, z. B. Rezeptoren, können
benutzt werden, um ein Homolog nachzuweisen, das die Ligandenbindende
Aktivität
beibehält.
Die Verwendung von Fluoreszenz-markierten Liganden erlaubt die visuelle
Untersuchung von Zellen und die Unterscheidung in einem Fluoreszenzmikroskop
oder, wenn es die Morphologie der Zelle erlaubt, die Trennung durch
einen Fluoreszenz-aktivierten Zellsortierer.
-
Eine
Genbank kann als ein Fusionsprotein auf der Oberfläche eines
viralen Partikels exprimiert werden. Zum Beispiel können im
filamentösen
Phagensystem fremde Peptidsequenzen auf der Oberfläche eines infektiösen Phagen
exprimiert werden, wodurch zwei beträchtliche Vorteile erreicht
werden. Erstens, da dieser Phage mit einer Konzentration von mehr
als 10
13 Phagen pro Milliliter auf Affinitätsmatrices
aufgebracht werden kann, kann eine große Zahl von Phagen gleichzeitig
gescreent werden. Zweitens, da jeder infektiöse Phage ein Genprodukt auf
seiner Oberfläche
präsentiert,
kann der Phage durch eine weitere Infektionsrunde amplifiziert werden,
wenn ein bestimmter Phage mit einer geringen Ausbeute von der Affinitätsmatrix
abgelöst werden
kann. Die Gruppe von fast identischen E. coli filamentösen Phagen
M13, fd., und fl werden am häufigsten
in Phagen-Display-Bibliotheken benutzt. Um Fusionsproteine zu bilden,
können
entweder die Hüllproteine
gIII oder gVIII des Phagen benutzt werden, ohne die endgültige Verpackung
des viralen Partikels zu stören.
Fremde Epitope können
am NH
2-terminalen Ende von gIII exprimiert
werden und Phagen, die solche Epitope tragen, können aus einem großen Überschuss
von Phagen, denen dieses Epitop fehlt, wiedergewonnen werden (Ladner
et al.,
WO 90/02909 ;
Garrard et al.,
WO 92/09690 ;
Marks et al. (1992) J. Biol. Chem. 267: 16007-16010; Griffiths et
al. (1993) EMBO J 12: 725-734;
Clackson et al. (1991) Nature 352: 624-628; und Barbas et al. (1992)
PNAS 89: 4457-4461).
-
Ein
verbreiteter Ansatz verwendet den Maltose-Rezeptor von E. coli (das
Protein der äußeren Membran,
LamB) als einen Peptid-Fusionspartner (Charbit et al. (1986) EMBO
5, 3029-3037). Oligonukleotide
wurden in Plasmide inseriert, die für das LamB-Gen kodieren, um
Peptide zu bilden, die an eine der extrazellulären Schleifen des Proteins
fusioniert sind. Diese Peptide stehen zur Bindung von Liganden,
z. B. Antikörpern,
zur Verfügung
und können
eine Immunantwort auslösen,
wenn die Zellen an Tiere verabreicht werden. Andere Zelloberflächen-Proteine,
z. B. OmpA (Schorr et al. (1991) Vaccines 91, Seiten 387-392), PhoE
(Agterberg et al. (1990) Gene 88, 37-45), und PAL (Fuchs et al.
(1991) Bio/rech 9, 1369-1372)
ebenso wie große
bakterielle Oberflächenstrukturen
haben als Mittel zum Präsentieren
von Peptiden gedient. Peptide können
an Pilin fusioniert sein, ein Protein, das polymerisiert, um den
Pilus zu bilden – eine
Verbindung zum interbakteriellen Austausch von genetischer Information
(Thiry et al. (1989) Appl. Environ. Microbiol. 55, 984-993). Aufgrund
seiner Rolle in der Interaktion mit anderen Zellen stellt der Pilus
ein nützliches
Hilfsmittel für
die Präsentation
von Peptiden gegenüber
der extrazellulären
Umgebung dar. Eine andere große
Oberflächenstruktur,
die zum Präsentieren
der Peptide verwendet wird, ist das bakterielle Bewegungsorgan,
das Flagellum. Fusion von Peptiden an die Protein-Untereinheit Flagellin
bietet eine dichte Anordnung von vielen Peptidkopien auf den Wirtszellen (Kuwajima
et al. (1988) Bio/rech. 6, 1080-1083). Oberflächenproteine anderer bakterieller
Spezies haben auch als Peptid-Fusionspartner gedient. Beispiele
schließen
ein das Staphylococcus Protein A und die Protease IgA der äußeren Membran
von Neisseria (Hansson et al. (1992) J. Bacteriol. 174, 4239-4245
und Klauser et al. (1990) EMBO J. 9, 1991-1999).
-
In
den oben beschriebenen filamentösen
Phagen-Systemen und dem LamB-System entsteht die physikalische Verbindung
zwischen dem Peptid und der für
es kodierenden DNA durch das Enthaltensein der DNA innerhalb des
Partikels (Zelle oder Phage), der das Peptid auf seiner Oberfläche trägt. Das
Einfangen des Peptids fängt
den Partikel und die DNA darin. Ein alternatives Schema verwendet
das DNA-bindende Protein LacI, um eine Verbindung zwischen Peptid
und DNA zu schaffen (Cull et al. (1992) PNAS USA 89: 1865-1869).
Dieses System verwendet ein Plasmid, das das LacI-Gen mit einer
Oligonukleotid-Klonierungsstelle
an seinem 3'-Ende
enthält.
Unter der kontrollierten Induktion durch Arabinose wird ein LacI-Peptid-Fusionsprotein
gebildet. Dieses Fusionsprotein behält die natürliche Fähigkeit von LacI bei, an eine
kurze DNA-Sequenz, die als LacO-Operator (LacO) bekannt ist, zu
binden. Durch Einbringen von zwei Kopien von LacO in das Expressionsplasmid
bindet die LacI-Peptid-Fusion eng an das Plasmid, das für es kodiert
hat. Weil die Plasmide in jeder Zelle nur eine einzige Oligonukleotidsequenz
enthalten, und jede Zelle nur eine einzige Peptidsequenz exprimiert,
assoziieren die Peptide spezifisch und stabil mit der DNA-Sequenz,
die ihre Synthese gesteuert hat. Die Zellen der Sammlung werden milde
lysiert und die Peptid-DNA-Komplexe einer Matrix des immobilisierten
Rezeptors ausgesetzt, um die Komplexe wiederzugewinnen, die aktive
Peptide enthalten. Die assoziierte Plasmid-DNA wird dann zur Amplifikation
und DNA-Sequenzierung wieder in Zellen eingeführt, um die Identität der Peptid-Liganden
zu bestimmen. Als ein Beweis für
die praktische Verwendbarkeit des Verfahrens wurde eine große willkürliche Bibliothek
von Dodeca-Peptiden hergestellt und an einem monoklonalen Antikörper gegen das
Opioid-Peptid Dynorphin B selektioniert. Eine Reihe von Peptiden
wurde wiedergewonnen, alle miteinander verwandt durch eine Konsensussequenz,
die zu einem Abschnitt von sechs Aminosäuren von Dynorphin B korrespondiert
(Cull et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89-1869).
-
Dieses
Schema, das gelegentlich als Peptide-auf-Plasmiden bezeichnet wird,
unterscheidet sich in zwei wichtigen Aspekten von den Phagen-Display-Verfahren.
Erstens werden die Peptide an den C-Terminus des Fusionsproteins
angehängt,
was dazu führt,
dass die Mitglieder der Sammlung als Peptide mit freiem Carboxy-Terminus
präsentiert
werden. Beide Hüllproteine
des filamentösen
Phagen, pIII und pVIII, sind durch ihre C-Termini an den Phagen
verankert und die Guest-Peptide befinden sich in den sich nach außen erstreckenden
N-terminalen Domänen.
In manchen experimentellen Entwürfen
werden die durch die Phagen präsentierten
Peptide direkt am Amino-Terminus des Fusionsproteins präsentiert
(Cwirla et al. (1990) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 6378-6382).
Ein zweiter Unterschied ist der Satz von biologischen Vorlieben,
die die Population von Peptiden, die tatsächlich in den Sammlungen vorhanden
sind, beeinflussen. Die LacI-Fusionsmoleküle sind auf das Zytoplasma
der Wirtszellen beschränkt.
Die Phagen-Hüllfusionen
werden während
der Translation kurz dem Zytoplasma ausgesetzt, werden dann aber
rasch durch die innere Membran in das periplasmatische Kompartiment
sezerniert, und bleiben durch ihre C-terminalen hydrophoben Domänen in der
Membran verankert, während
die N-Termini, die die Peptide enthalten, sich in das Periplasma
erstrecken, während
sie auf den Einbau in die Phagen-Partikel warten. Die Peptide in
den LacI- und Phagen-Sammlungen können sich signifikant unterscheiden
durch ihre Exposition gegenüber
verschiedenen proteolytischen Aktivitäten. Die Phagen-Hüllproteine
benötigen
den Transport urch die innere Membran und die Prozessierung durch
Signalpeptidasen als eine Voraussetzung für ihren Einbau in die Phagen.
Bestimmte Peptide üben
eine zerstörerische Wirkung
auf diese Prozesse aus und sind in den Bibliotheken unterrepräsentiert
(Gallop et al. (1994) J. Med. Chem. 37 (9):1233-1251). Diese speziellen
Vorlieben sind kein Faktor im LacI-Display-System.
-
Die
Anzahl kleiner Peptide, die in rekombinanten willkürlichen
Bibliotheken zur Verfügung
stehen, ist enorm. Bibliotheken mit 107 bis
109 unabhängigen Klonen werden routinemäßig präpariert.
Bibliotheken mit einer Größe von 1011 Rekombinanten wurden auch gebildet, aber
diese Größe erreicht
die praktische Grenze für Klonbanken.
Diese Beschränkung
der Bibliotheksgröße findet
statt bei der Transformation der DNA, die die willkürlichen
Segmente enthält,
in die Wirtsbakterienzellen. Um diese Beschränkung zu umgehen, wurde vor Kurzem
ein in vitro System entwickelt, das auf der Präsentation wachsender Peptide
in Polysomkomplexen beruht. Dieses Display-Bibliotheken-Verfahren
hat das Potential, Bibliotheken zu bilden, die 3-6 Größenordnungen
größer sind
als die momentan verfügbaren
Phagen-/Phagemid- oder Plasmidbanken. Weiterhin wird der Aufbau
von Bibliotheken, die Expression der Peptide und das Screening in
einem gänzlich
zellfreien Format durchgeführt.
-
In
einer Anwendung dieses Verfahrens (Gallop et al. (1994) J. Med.
Chem. 37(9):1233-1251) wurde eine molekulare DNA-Bank, die für 1012 Dekapeptide kodiert, gebildet und die
Bank in einem E. coli S30 in vitro gekoppelten Transkriptions-/Translationssystem
exprimiert. Die Bedingungen wurden so gewählt, dass die Ribosomen auf
der mRNA festgehalten wurden, was die Anhäufung einer erheblichen Menge
von RNA in Polysomen ermöglicht
und den Erhalt von Komplexen mit mitwachsenden Peptiden, die immer
noch mit ihrer kodierenden DNA verbunden sind. Die Polysomen sind
ausreichend robust, um an immobilisierten Rezeptoren affinitätsgereinigt
zu werden, im großen
und ganzen auf dieselbe Art und Weise, wie die konventionelleren
rekombinanten Peptid-Display-Bibliotheken. RNA aus den gebundenen
Komplexen wird wiedergewonnen, in cDNA umgewandelt und durch PCR
amplifiziert, um eine Vorlage für
die nächste
Runde von Synthese und Screening zu produzieren. Die Polysomen-Display-Methode
kann mit dem Phagen-Display-System gekoppelt werden. Nach mehreren
Runden des Screenings wird die cDNA von dem angereichterten Pool
der Polysomen in einen Phagemid-Vektor kloniert. Dieser Vektor dient
sowohl als Peptid-Expressionsvektor, der die Peptide, die mit den
Hüllproteinen
fusioniert sind, präsentiert
und als DNA-Sequenzierungsvektor für die Peptid-Identifikation.
Durch Expression der Polysomen-abgeleiteten Peptide auf den Phagen
kann man entweder die Affinitäts-Selektionsprozedur
in diesem Format weiterführen
oder die Peptide auf individuellen Klonen hinsichtlich ihrer Bindungsaktivität in einem
Phagen ELISA untersuchen oder hinsichtlich ihrer Bindungsspezifität in einem Abschluss-Phagen
ELISA (Barret et al. (1992) Anal. Biochem 204, 357-364). Um die
Sequenzen der aktiven Peptide zu identifizieren, sequenziert man
die DNA, die von dem Phagemidwirt produziert wird.
-
Sekundär-Screens
-
Den
oben beschriebenen Hoch-Durchsatz-Assays können Sekundär-Screens folgen, um weitere
biologische Aktivitäten
zu identifizieren, die z. B. einem Fachmann erlauben werden, zwischen
Agonisten und Antagonisten zu unterscheiden. Die Art des verwendeten
Sekundär-Screens hängt von
der gewünschten
Aktivität ab,
die getestet werden soll (manche der Assays, die spezifische MCH-Aktivität testen,
wurden bereits oben beschrieben). Z. B. kann ein Assay entwickelt
werden, in dem die Fähigkeit,
die Interaktion zwischen einem Protein von Interesse und seinem
zugehörigen
Liganden zu hemmen, benutzt werden kann, um Antagonisten aus einer
Gruppe von Peptidfragmenten zu identifizieren, die durch einen der
oben beschriebenen Primär-Screens
isoliert wurden.
-
Daher
sind Methoden für
die Herstellung von Fragmenten und Analogen und für den Test
auf ihre Aktivität
im Stand der Technik bekannt. Wenn einmal die Kernsequenz von Interesse
identifiziert ist, ist es Routine für einen Fachmann, die Analoge
und Fragmente zu erhalten.
-
Peptid-Mimetika
-
Die
Erfindung stellt auch die Reduktion der proteinbindenden Domäne des MCH-Peptids
bereit, um Mimetika zu bilden, z. B. Peptide oder Nicht-Peptid-Agentien,
die in der Lage sind, die Bindung, in diesem Fall, eines MCH an
einen natürlich
vorkommenden Liganden von MCH, z. B. einen MCH-Rezeptor, z. B. MC3-R
zu unterbinden. Die kritischen Einheiten des MCH-Peptids, die an
der molekularen Erkennung des MCH-Liganden beteiligt sind, können bestimmt
werden und benutzt werden, um MCH-abgeleitete Peptid-Mimetika zu
bilden, die kompetitiv oder nicht-kompetitiv die Bindung von MCH
an einen MCH-Liganden hemmen (siehe z. B., "Peptide inhibitors of human papillomavirus
Protein binding to retinoblastoma gene Protein" europäische Patentanmeldungen
EP-412,762 A und
EP-B31,080 A ). Durch die Verwendung
von z. B. Scanning-Mutagenese, um die Aminosäureeinheiten für ein bestimmtes
MCH-Peptid zu identifizieren, die an der Bindung des MCH-Liganden beteiligt
sind, können
Peptid-Mimetika-Verbindungen, z. B. Diazepin- oder Isoquinolin-Derivate,
gebildet werden, die diese Reste bezüglich der Bindung an einen
MCH-Liganden nachahmen,
und die daher die Bindung von MCH an den Liganden hemmen und dadurch
mit der Funktion von MCH interferieren. Z. B. können nicht-hydrolisierbare
Peptid-Analoge solcher
Reste gebildet werden unter der Verwendung von Benzodiazepin (z.
B. siehe Freidinger et al. in Peptides: Chemistry and Biology, G.R.
Marshall Hrsg., ESCOM Verleger: Leiden, Niederlande, 1988), Azepin
(z. B. siehe Huffman et al. in Peptides: Chemistry and Biology,
G.R. Marshall Hrsg., ESCOM Verleger: Leiden, Niederlande, 1988),
substituierte Gamma-Laktamringe (Garvey et al. in Peptides: Chemistry
and Biology, G.R. Marshall Hrsg., ESCOM Verleger: Leiden, Niederlande,
1988), Ketomethylen-Pseudopeptide (Ewenson et al. (1986) J. Med.
Chem. 29:295; und Ewenson et al. in Peptides: Structure and Funktion
(Proceedings of the 9th American Peptide Symposium) Pierce Chemical
Co. Rockland, IL, 1985), β-Wende-Dipeptidkerne
(Nagai et al. (1985) Tetrahedron Lett 26:647; und Sato et al. (1986)
J. Chem. Soc. Perkin Trans 1:1231), und β-Aminoalkohole (Gordon et al.
(1985) Biochem Biophys Res Commun 126:419; und Dann et al. (1986)
Biochem Biophys Res Commun 134:71).
-
Verabreichung
-
Die
Verbindungen der Erfindung können
so formuliert werden, dass sie in vivo eine geeignete Verteilung
gewährleisten.
Z. B. schließt
die Blut-Hirn-Schranke viele hoch-hydrophile Verbindungen aus. Um
zu gewährleisten,
dass die therapeutischen Verbindungen der Erfindung die Blut-Hirn-Schranke überwinden
können,
können
sie z. B. in Liposomen formuliert werden. Für Verfahren zur Herstellung
von Liposomen, siehe z. B.
US-Patente
4,522,811 ;
5,374,548 ;
und
5,399,331 . Die Liposomen
können
umfassen einen oder mehrere Teile, die selektiv in spezifische Zellen
oder Organe transportiert werden ("zielende Anteile"), wodurch ein gezielter Wirkstofftransport
vermittelt wird (siehe Z. B. V.V. Ranade (1989) J. Clin. Pharmacol.
29:685). Beispielhafte zielende Anteile beinhalten Folat oder Biotin
(siehe z. B.
US-Patent 5,416,016 an
Low et al.); Mannoside (Umezawa et al. (1988) Biochem. Biophys.
Res. Commun. 153:1038); Antikörper
(P.G. Bloeman et al. (1995) FERS Lett. 357:140; M. Owais et al.
(1995) Antimicrob. Agents Chemother. 39:180); Oberflächenfaktor-Protein-A-Rezeptor (Briscoe
et al. (1995) Am. J. Physiol. 1233:134); gp120 (Schreier et al.
(1994) J. Biol. Chem. 269:9090); siehe auch K. Keinanen; M.L. Laukanen
(1994) FERS Lett. 346:123; J.J. Killion; I.J. Fidler (1994) Immunomethods
4:273. In einer bevorzugten Ausführungsform werden
die therapeutischen Verbindungen der Erfindung in Liposomen formuliert;
in einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthalten die Liposomen einen
zielenden Anteil.
-
Um
die therapeutischen Verbindungen anders als durch parenterale Verabreichung
zu verabreichen, kann es notwendig sein, die Verbindung zu umhüllen mit,
oder die Verbindung zu verabreichen zusammen mit einem Material,
das seine Inaktivierung verhindert. Z. B. kann die therapeutische
Verbindung einem Individuum verabreicht werden in einem geeigneten
Träger,
z. B. Liposomen, oder einem Verdünnungsmittel.
Pharmazeutisch akzeptierbare Verdünnungsmittel beinhalten Kochsalz-
und wässrige
Pufferlösungen.
Liposomen beinhalten Wasser-in-Öl-in-Wasser
CGF-Emulsionen ebenso wie konventionelle Liposomen (Strejan et al.,
(1984) J. Neuroimmunol. 7:27).
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Die
therapeutische Verbindung kann auch parenteral, intraperitoneal,
intraspinal, oder intrazerebral verabreicht werden. Dispersionen
können
in Glycerol, flüssigen
Polyethylenglykolen, und Gemischen davon und in Ölen präpariert werden. Unter üblichen
Lager- und Verwendungsbedingungen können diese Präparationen
ein Konservierungsmittel enthalten, um das Wachstum von Mikroorganismen
zu verhindern.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die für
die injizierbare Verwendung geeignet sind, beinhalten sterile wässrige Lösungen (sofern
wasserlöslich)
oder Dispersionen und sterile Pulver für die außerplanmäßige Zubereitung von steril
injizierbaren Lössugen
oder Dispersionen. In allen Fällen
muss die Zusammensetzung steril sein und so flüssig sein, dass sie leicht
auf eine Spritze aufgezogen werden kann. Sie muss unter den Herstellungs-
und Lagerungsbedingungen stabil sein und muss konserviert werden
gegen die kontaminierende Wirkung von Mikroorganismen wie Bakterien
und Pilzen. Die Trägersubstanz
kann ein Lösungsmittel oder
Dispersionsmedium sein, das enthält,
z. B., Wasser, Ethanol, Polyol (z. B. Glycerol, Propylenglycol und flüssiges Polyethylenglycol
und ähnliches),
geeignete Gemische daraus und Pflanzenöle. Die geeignete Fließfähigkeit
kann aufrechterhalten werden, z. B. durch die Verwendung eines Überzugs,
wie etwa. Lecithin, durch die Aufrechterhaltung der erforderlichen
Partikelgröße im Falle
der Dispersion und durch die Verwendung von Oberflächenfaktoren.
-
Die
Verhinderung der Wirkung von Mikroorganismen kann erreicht werden
durch verschiedene antibakterielle und Antipilz-Agentien, z. B.
Parabene, Chlorobutanol, Phenol, Ascorbinsäure, Thimerosal, und ähnliche.
In vielen Fällen
wird es bevorzugt sein, isotonische Agentien in die Zusammensetzung
einzuschließen, z.
B. Zucker, Natriumchlorid, oder Polyalkohole wie Mannitol und Sorbitol.
Verlängerte
Absorption der injizierbaren Zusammensetzung kann erreicht werden
durch Einschließen
eines Agens in die Zusammensetzung, das die Absorption verzögert, z.
B. Aluminiummonostearat oder Gelatine.
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Sterile
injizierbare Lösungen
können
präpariert
werden durch den Einbau der therapeutischen Verbindung in der geforderten
Menge in einem geeigneten Lösungsmittel
mit einem oder einer Kombination von Inhaltsstoffen, die oben aufgezählt wurden,
gefolgt von einer Sterilfiltration, wenn benötigt. Im Allgemeinen werden
Dispersionen gebildet durch den Einbau der therapeutischen Verbindung
in ein steriles Vehikel, das ein Grund-Dispersionsmedium und die
benötigten
anderen Inhaltsstoffe aus den oben aufgezählten enthält. Im Falle von sterilen Pulvern
für die
Herstellung von sterilen injizierbaren Lösungen sind die bevorzugten
Herstellungsmethoden Vakuumtrocknen und Gefriertrocknen, die als
Ergebnis ein Pulver mit dem aktiven Inhaltsstoff (d. h. der therapeutischen
Verbindung) plus jeden zusätzlichen
gewünschten
Inhaltsstoff aus einer vorher steril filtrierten Lösung davon
enthalten.
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Geeignete
Dosen können
durch Verfahren aus dem Stand der Technik bestimmt werden, aber
sie können
in der Größenordnung
von 0,001-100 mg/kg oder 0,1-10 mg/kg Körpergewicht liegen.
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ANDERE AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Analoge
können
sich vom natürlich
vorkommenden MCH in der Aminosäuresequenz
oder in anderer Weise, die nicht die Sequenz betreffen, oder beide
unterscheiden. Nicht-Sequenz-Modifikationen
beinhalten die in vivo oder in vitro chemische Derivatisierung von
MCH. Nicht-Sequenz-Modifikationen beinhalten Veränderungen in der Acetylierung,
Methylierung, Phosporylierung, Carboxylierung, oder Glycosylierung.
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Bevorzugte
Analoge beinhalten MCH, deren Sequenzen sich von der Wildtyp-Sequenz
durch einen oder mehrere konservative Aminosäure-Austäusche oder durch einen oder
mehrere nicht-konservative Aminosäure-Austäusche, -Deletionen oder -Insertionen
unterscheiden, die die biologische Aktivität von MCH nicht beeinträchtigen.
Konservative Austausche schließen
typischerweise den Austausch von einer Aminosäure gegen eine andere mit ähnlichen
Eigenschaften ein, z. B. Austausch innerhalb der folgenden Gruppen:
Valin, Glycin; Glycin, Alanin; Valin, Isoleucin, Leucin; Asparaginsäure, Glutaminsäure; Asparagin,
Glutamin; Serin, Threonin; Lysin, Arginin; und Phenylalanin, Tyrosin.
Andere konservative Austäusche
können
aus der unten aufgeführten
Tabelle entnommen werden. Tabelle 1 Konservative Aminosäure-Austäusche
Für Aminosäure | Code | Ersetze
durch eine beliebige von |
Alanin | A | D-Ala,
Gly, beta-Ala, L-Cys, D-Cys |
Arginin | R | D-Arg,
Lys, D-Lys, homo-Arg, D-homo-Arg, Met, Ile, D-Met, D-Ile, Orn, D-Orn |
Asparagin | N | D-Asn,
Asp, D-Asp, Glu, D-Glu, Gin, D-Gln |
Asparaginsäure | D | D-Asp,
D-Asn, Asn, Glu, D-Glu, Gin, D-Gln |
Cystein | C | D-Cys,
S-Me-Cys, Met, D-Met, Thr, D-Thr |
Glutamin | Q | D-Gln,
Asn, D-Asn, Glu, D-Glu, Asp, D-Asp |
Glutaminsäure | E | D-Glu,
D-Asp, Asp, Asn, D-Asn, Gin, D-Gln |
Glycin | G | Ala,
D-Ala, Pro, D-Pro, β-Ala,
Acp |
Isoleucin | I | D-Ile,
Val, D-Val, Leu, D-Leu, Met, D-Met |
Leucin | L | D-Leu,
Val, D-Val, Leu, D-Leu, Met, D-Met |
Lysin | K | D-Lys,
Arg, D-Arg, homo-Arg, D-homo-Arg, Met, D-Met, Ile, D-Ile, Orn, D-Orn |
Methionin | M | D-Met,
S-Me-Cys, Ile, D-Ile, Leu, D-Leu, Val, D-Val |
Phenylalanin | F | D-Phe,
Tyr, D-Thr, L-Dopa, His, D-His, Trp, D-Trp, Trans-3,4, oder 5-Phenylprolin,
cis-3,4, oder 5-Phenylprolin |
Prolin | P | D-Pro,
L-1-Thioazolidin-4-Karbonsäure,
D- oder L-1-Oxazolidin-4-Karbonsäure |
Serin | S | D-Ser,
Thr, D-Thr, allo-Thr, Met, D-Met, Met(0), D-Met(0), L-Cys, D-Cys |
Threonin | T | D-Thr,
Ser, D-Ser, allo-Thr, Met, D-Met, Met(0), D-Met(0), Val, D-Val |
Tyrosin | Y | D-Tyr,
Phe, D-Phe, L-Dopa, His, D-His |
Valin | V | D-Val,
Leu, D-Leu, Ile, D-Ile, Met, D-Met |
-
Andere
Analoge innerhalb der Erfindung sind solche mit Modifikationen,
die die Peptidstabilität
erhöhen;
solche Analoge können
z. B. enthalten, eine oder mehrere nicht-Peptid-Bindungen (die die Peptid-Bindungen
ersetzen) in der Peptidsequenz. Auch beinhaltet sind: Analoge, die
Reste enthalten, die nicht die natürlich vorkommenden L-Aminosäuren sind,
z. B. D-Aminosäuren
oder nicht-natürlich
vorkommende oder synthetische Aminosäuren, Z. B. (β- oder γ-Aminosäuren; und
zyklische Analoge.
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Um
ein MCH-Polypeptid zu erhalten, kann die für MCH kodierende DNA in einen
Expressionsvektor eingeführt
werden, der Vektor in eine Zelle eingeführt werden, die für die Expression
des gewünschten
Proteins geeignet ist, und das Peptid kann wiedergewonnen und aufgereinigt
werden durch Methoden aus dem Stand der Technik. Antikörper gegen
die Peptide und Proteine können
hergestellt werden durch die Immunisierung eines Tieres, z. B. eines
Kaninchens oder einer Maus, und Rückgewinnung der Anti-MCH-Antikörper durch Methoden
aus dem Stand der Technik.
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Andere
Ausführungsformen
sind innerhalb der folgenden Ansprüche ausgeführt. SEQUENZPROTOKOLL