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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft neue GPCR-ähnliche
Nukleinsäuresequenzen
und Proteine. Es werden auch Vektoren, Wirtszellen und Rekombinationsverfahren
zur Herstellung und Verwendung der neuen Moleküle bereitgestellt.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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G-Protein-gekoppelte
Rezeptoren (GPCRs) machen eine Hauptproteinklasse aus, die zur Signaltransduktion
in einer Zelle verantwortlich ist (Strosberg (1991) Eur. J. Biochem.
196: 1–10;
Kerlavage (1991) Curr. Opin. Struct. Biol. 1: 394–401; Probst
et al. (1992) DNA Cell Biol. 11: 1–20; Savarese et al. (1992)
Biochem. 283: 1–9).
GPCRs haben drei Strukturdomänen:
eine aminoterminale extrazelluläre
Domäne;
eine Transmembrandomäne,
die sieben Transmembran-Segmente enthält, und zwar drei extrazelluläre Schleifen
und drei intrazelluläre
Schleifen, sowie eine carboxyterminale Domäne. Bei der Bindung eines Liganden
an einen extrazellulären
Abschnitt eines GPCR wird ein Signal in der Zelle transduziert,
wodurch eine Änderung
der biologischen oder physiologischen Eigenschaft der Zelle erfolgt.
GPCRs zusammen mit G-Proteinen und Effektoren (durch G-Proteine
modulierte intrazelluläre
Enzyme und Kanäle),
sind die Komponenten eines modularen Signalsystems, das die Stufe
der intrazellulären
zweiten Messenger mit den intrazellulären Eingängen verbindet.
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GPCR-Gene
und Genprodukte sind potentielle Krankheitserreger (Spiegel et al.
(1993) J. Clin. Invest. 92: 1119–1125; McKusick et al. (1993)
J. Med. Genet. 30: 1–26).
Spezifische Defekte im Rhodopsingen und dem V2 Vasopressinrezeptorgen
verursachen verschiedene Formen von Retinitis pigmentosum (Nathans
et al. (1992) Annu. Rev. Genet. 26: 403–424) und nephrogenem Diabetes
insipidus (Holtzman et al. (1993) Hum. Mol. Genet. 2: 1201–1204).
Diese Rezeptoren sind für
das Zentralnervensystem und für
periphere physiologische Prozesse sehr wichtig. Evolutionsanalysen
legen nahe, dass sich der Vorläufer
dieser Proteine ursprünglich
in Zusammenhang mit komplexen Körperebenen
und Nervensystemen entwickelte.
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Neben
einer Variabilität
unter Individuen in Bezug auf ihre Reaktionen auf Drogen bzw. Medikamente entstehen
einige definierbare Krankheiten aus Störungen der Rezeptorfunktion
oder Rezeptor-Effektor-Systeme. Der Verlust eines Rezeptors in einem
hochspezialisierten Signalsystem kann eine relativ eingeschränkte phänotypische
Störung
verursachen, wie die genetische Defizienz des Androgen-Rezeptors
bei dem Testikelfeminisierungssyndrom (Griffin et al. (1995) The
Metabolic and Molecular Bases of Inherited Diseases 7: 2967–2998).
Defizienzen von häufiger
verwendeten Signalsystemen haben ein breiteres Wirkspektrum wie
es bei Myasthenia gravis oder einigen Formen von insulinresistem
Diabetes mellitus beobachtet wird, die aus einer Autoimmun-Abreicherung
cholinerger Nikotinrezeptoren bzw. Insulinrezeptoren hervorgehen.
Eine Läsion einer
Komponente eines Signalwegs, der in vielen Rezeptoren verwendet
wird, kann eine generalisierte Endokrinopathie verursachen. Heterozygote
Defizienz in G5, dem G-Protein, das die
Adenylylcyclase in allen Zellen aktiviert, verursacht multiple endokrine
Störungen;
die Krankheit wird als Pseudohypoparathyreoidismus Typ 1a bezeichnet
(Spiegel et al. (1995) The Metabolic and Molecular Bases of Inherited
Diseases 7: 3073–3089). Eine
homozygote Defizienz in G5 wäre wahrscheinlich
letal.
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Die
Expression aberranter oder ektoper Rezeptoren oder Kopplungsproteine
kann potentiell zu Überempfindlichkeit,
Unterempfindlichkeit oder anderen bedauerlichen Reaktionen führen. Zu
den interessantesten und signifikantesten Ereignissen gehört das Erscheinen
aberranter Rezeptoren als Produkte von Onkogenen, die ansonsten
normale Zellen in maligne Zellen überführen. Nahezu jeder Typ Signalsystem
kann onkogenes Potential haben. G-Proteine können selbst onkogen sein, wenn
sie entweder überexprimiert
werden oder durch Mutation konstitutiv aktiviert werden (Lyons et
al. (1990) Science 249: 655–659).
Insbesondere der Calcitonin-Rezeptor ist ein Ziel zur Behandlung
der Paget-Krankheit des Knochens; der Rezeptor für glucagonähnliches Peptid 1 ist ein Ziel
für nichtinsulinabhängigen Diabetes
mellitus; das Parathyroid-Hormon ist an der Calcium-Homöostase beteiligt.
Antagonisten des Parathyroidhormonrezeptors sind von potentiellem
klinischen Nutzen bei der Behandlung von Hyperparathyreoidismus
und kurzfristig hyperkalzämischen
Zuständen.
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Die
GPCR-Protein-Superfamilie kann in fünf Familien unterteilt werden:
Familie I, Rezeptoren, die durch Rhodopsin- und den β2-adrenergen
Rezeptor typisiert wird, und die derzeit durch mehr als 200 einzelne Mitglieder
veranschaulicht wird (Dohlman et al. (1991) Annu. Rev. Biochem.
60: 653–688);
Familie II, die Parathyroidhormon/Calcitonin/Sekretinrezeptorfamilie/Klasse
B sekretinähnliche
Familie (Juppner et al. (1991) Science 254: 1024–1026; Lin et al. (1991) Science
254: 1022–1024);
Familie III, die Familie der metabotropen Glutamatrezeptoren (Nakanishi
(1992) Science 258 597: 603); Familie IV, die cAMP-Rezeptorfamilie,
wichtig bei der Chemotaxis und Entwicklung von D. discoideum (Klein
et al. (1988) Science 241: 1467–1472);
und Familie V, Pilzpaarungs-Pheromonrezeptoren,
wie STE2 (Kurjan (1992) Annu. Rev. Biochem. 61: 1097–1129).
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G-Proteine
veranschaulichen eine Familie von heterotrimeren Proteinen, bestehend
aus α-, β- und γ-Untereinheiten, die
Guaninnukleotide binden. Diese Proteine sind gewöhnlich an Zelloberflächenrezeptoren gebunden,
beispielsweise Rezeptoren, die sieben Transmembransegmente enthalten.
Nach der Ligandenbindung an den GPCR wird eine Konformationsänderung
an das G-Protein übertragen,
was bewirkt, dass die α-Untereinheit
ein gebundenes GDP-Molekül gegen
ein GTP-Molekül
austauscht und von den βγ-Untereinheiten dissoziiert.
Die GTP-gebundene Form der α-Untereinheit
wirkt gewöhnlich
als effektormodulierende Einheit, die die Produktion von zweiten
Messengern, wie cAMP (beispielsweise durch Aktivierung der Adenylcyclase),
Diacylglycerin oder Inositolphosphaten, herbeiführt. Bei Menschen sind mehr
als 20 verschiedene Typen von α-Untereinheiten
bekannt. Diese Untereinheiten assoziieren mit einem kleineren Pool
von β- und γ-Untereinheiten.
Beispiele für
Säugetier-G-Proteine
umfassen Gi, Go, Gq, Gs und Gt. G-Proteine sind in Lodish et al. (1995)
Molecular Cell Biology (Scientific American Books Inc., New York,
N.Y.) gründlich
beschrieben, dessen Inhalt hier durch Bezugnahme aufgenommen ist.
GPCRs, G-Proteine und G-Protein-gebundene
Effektor- und Zweitmessenger-Systeme wurden beschrieben von Watson
et al., Hrsg. (1994) The G-Protein Linked Receptor Fact Book (Academic.
Press, NY).
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GPCRs
sind ein Hauptziel für
die Medikamentenwirkung und -entwicklung. Für das Gebiet der pharmazeutischen
Entwicklung ist es folglich wertvoll, vorher unbekannte GPCRs zu
identifizieren und charakterisieren. Die vorliegende Erfindung fördert den
Stand der Technik durch Bereitstellung vorher unidentifizierter GPCR-ähnlicher
Sequenzen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
werden isolierte Nukleinsäuremoleküle, die
den GPCR-ähnlichen
Nukleinsäuresequenzen
entsprechen, bereitgestellt. Zudem sind Aminosäuresequenzen einbegriffen,
die den Polynukleotiden entsprechend. Die vorliegende Erfindung
stellt insbesondere isolierte Nukleinsäuremoleküle bereit, umfassend Nukleotidsequenzen,
die die in Seq.-ID.-Nr. 2 gezeigte Aminosäuresequenz codieren, oder die
Nukleotidsequenz, die die DNA-Sequenz codiert, welche in einem Bakterienwirt
bei der ATCC unter der Zugangs-Nr. PTA-1660 hinterlegt ist. Zudem werden GPCR-ähnliche
Polypeptide bereitgestellt, deren Aminosäuresequenz durch ein hier beschriebenes
Nukleinsäuremolekül codiert
wird, wie die in der Seq.-ID.-Nr. 1 gezeigte Sequenz.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Vektoren und Wirtszellen zur rekombinanten
Expression der hier beschriebenen Nukleinsäuremoleküle bereit, sowie Verfahren
zur Herstellung dieser Vektoren und Wirtszellen und zu ihrer Verwendung
zur Produktion der erfindungsgemäßen Polypeptide
oder Peptide durch Rekombinationstechniken.
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Die
erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen
Moleküle
werden bei der Identifikation von Verbindungen verwendet, die als
Agonisten und Antagonisten wirken und die die Expression der neuen
Rezeptoren modulieren. Zudem sind die Verbindungen, die die Expression
der Rezeptoren zur Behandlung und Diagnose von GPCR-verwandten Störungen modulieren,
ebenfalls umfasst. Die Moleküle
eignen sich zur Behandlung von Immun-, hämatologischen, fibrotischen,
hepatischen und respiratorischen Störungen, einschließlich, aber nicht
eingeschränkt
auf atopische Zustände,
wie Asthma und Allergie, einschließlich allergischer Rhinitis,
Psoriasis, die Wirkungen von Pathogeninfektion, chronische Entzündungserkrankungen,
organspezifische Autoimmunität,
Transplantatabstoßung,
Transplantat-gegen-Wirt-Krankheit,
cystische Fibrose und Leberfibrose. Störungen, die mit den folgenden
Zellen oder Geweben einhergehen, sind ebenfalls umfasst: Lymphknoten; Milz;
Thymus; Gehirn; Lunge, Skelettmuskel; fötale Leber; Mandeln, Kolon;
Herz; Leber, mononukleäre
periphere Blutzellen (PBMC); CD34+; Knochenmarkzellen;
Neugeborenen-Nabelschnur-Blut (CB CD34+);
Leukozyten aus G-CSF-behandelten Patienten (mPB-Leukozyten); CD14+-Zellen;
Monozyten; Leber-Sternzellen; fibrotische Leber; Niere, Rückenmark;
und Haut- und Lungenfibroblasten.
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Folglich
stellt in einem Aspekt diese Erfindung isolierte Nukleinsäuremoleküle bereit,
die GPCR-ähnliche
Proteine codieren. Die Erfindung betrifft auch isolierte oder rekombinante
GPCR-ähnliche
Proteine und Polypeptide.
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Antikörper und
Antikörper-Fragmente,
die selektiv die GPCR-ähnlichen
Polypeptide binden, werden bereitgestellt. Solche Antikörper eignen
sich zum Nachweisen der Anwesenheit von Rezeptorprotein in Zellen oder
Geweben. Antikörper
können
ebenfalls zum Bestimmen der Rezeptorexpression in Krankheitszuständen verwendet
werden, zur Bestimmung normaler und aberranter subzellulärer Lokalisierung
der Zellen in verschiedenen Geweben in einem Organismus. Antikörper eignen
sich auch als diagnostische Werkzeuge als immunologischer Marker
für aberrantes
Rezeptorprotein.
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Bei
einer Ausführungsform
können
diese Verwendungen in einem therapeutischen Zusammenhang verwendet
werden, wobei die Behandlung das Modulieren der Rezeptorfunktion
beinhaltet. Es kann ein Antikörper
verwendet werden, beispielsweise zum Blockieren der Ligandenbindung.
Antikörper
können
hergestellt werden gegen spezifische Fragmente, die Stellen enthalten,
welche für
die Funktion erforderlich sind, oder gegen intakten Rezeptor, der
mit einer Zelle assoziiert ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch einen Diagnosetest zum Identifizieren
der Anwesenheit oder Abwesenheit einer genetischen Läsion oder
Mutation bereit, die durch mindestens einen der nachstehenden Punkte
gekennzeichnet ist: (1) aberrante Modifikation eines Gens, das ein
GPCR-ähnliches
Protein codiert (2) Fehlregulation eines Gens, das ein GPCR-ähnliches
Protein codiert; und (3) aberrante posttranslationale Modifikation
eines GPCR-ähnlichen
Proteins, wobei eine Wildtypform eines Gens ein Protein mit einer
GPCR-ähnlichen
Aktivität
codiert.
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Bei
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Identifizieren
einer Verbindung bereit, die an die Aktivität eines GPCR-ähnlichen
Moleküls bindet
oder diese moduliert. Im Allgemeinen umfassen solche Verfahren das
Messen einer biologischen Aktivität eines GPCR-ähnlichen
Proteins in der Gegenwart und Abwesenheit einer Testverbindung und
Identifizieren dieser Verbindungen, die die Aktivität der GPCR-ähnlichen
Proteins verändern.
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Die
Erfindung betrifft auch Verfahren zum Identifizieren einer Verbindung,
die die Expression der GPCR-ähnlichen
Gene durch Messen der Expression der GPCR-ähnlichen Sequenzen in der Anwesenheit
und Abwesenheit der Verbindung moduliert.
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Andere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden
eingehenden Beschreibung und Ansprüche offensichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt die Vollängen-Nukleotid-(Seq.-ID.-Nr. 1) und die Aminosäure-(Seq.-ID.-Nr.
2)Sequenzen für
Klon 15771 bereit. Die Position jeder der sieben Transmembran-Domänen TM I–VII ist
als umrahmte Sequenz wie folgt aufgeführt: TM I, 772–793; TM
II, 807–826;
TM III, 836–855;
TM IV, 887–904;
TM V, 925–947; TM
VI, 1021–1040;
und TM VII, 1048–1066.
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2 zeigt ein Alignment der Sequenz, die
den Bereich der sieben Transmembrandomänen (7tm) von h15571 umfasst,
und der folgenden humanen GPCRs der sekretinähnlichen Familie der Klasse
B: CD97R (Leukozytenantigen CD97, Swiss-Prot Zugangsnummer P48960)
(Seq.-ID.-Nr. 9); CGRR (ein Rezeptor für Calcitoningen-verwandtes
Peptid Typ 1; Swiss-Prot Zugangsnummer Q16602) (Seq.-ID.-Nr. 10);
CRF1 (Rezeptor 1 für
Corticotropin freisetzenden Faktor; Swiss-Prot Zugangsnummern P34998
und Q13008) (Seq.-ID.-Nr. 11); CRF2 (Rezeptor 2 für Corticotropin
freisetzenden Faktor; Swiss-Prot Zugangsnummern Q13324, Q99431,
und 043461) (Seq.-ID.-Nr. 12); CTR (Calcitonin-Rezeptor, Swiss-Prot
Zugangsnummer P30988) (Seq.-ID.-Nr. 13); EMR1 (Zelloberflächen-Glycoprotein
EMR1; Swiss-Prot Zugangsnummer Q14246) (Seq.-ID.-Nr. 14); GIPR (glucoseabhängiger insulinotroper
Polypeptid-Rezeptor; Swiss-Prot Zugangsnummern P48546, Q16400, und
Q14401) (Seq.-ID.-Nr. 15); GLRP (Rezeptor für glucagonähnliches Peptide 1; Swiss-Prot
Zugangsnummern P43220 und Q99669) (Seq.-ID.-Nr. 16); GLR (Glucagon-Rezeptor;
Swiss-Prot Zugangsnummer P47871) (Seq.-ID.-Nr. 17); GRFR (Rezeptor
für Wachstumshormon-freisetzendes
Hormon; Swiss-Prot Zugangsnummern Q02643 und Q99863) (Seq.-ID.-Nr.
18); PACR (Rezeptor für
Hypophysen-Adenylatcyclase aktivierendes Polypeptid-Typ I; Swiss-Prot
Zugangsnummer P41586) (Seq.-ID.-Nr. 19); PTR2 (Parathyroidhormon-Rezeptor;
Swiss-Prot Zugangsnummer P49190) (Seq.-ID.-Nr. 20); PTRR (Rezeptor
für Parathyroidhormon/parathyroidhormonverwandtes
Peptid; Swiss-Prot Zugangsnummer Q03431) (Seq.-ID.-Nr. 21) SCRC
(Sekretin-Rezeptor; Swiss-Prot Zugangsnummern P47872, Q13213 und
Q12961) (Seq.-ID.-Nr. 22); VIPR (Rezeptor für Hypophysen-Adenylatcyclase
aktivierendes Polypeptid Typ II; Swiss-Prot Zugangsnummer P32241
und Q15871) (Seq.-ID.-Nr. 23); und VIPS (Rezeptor für Hypophysen-Adenylatcyclase aktivierendes
Polypeptid Typ III; Swiss-Prot Zugangsnummern P41587, Q15870, und
Q13053) (Seq.-ID.-Nr. 24).
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3 zeigt
eine Analyse der h15571 GPCR-ähnlichen
Aminosäuresequenz: αβ-Turn- und
Helix-Bereiche,
Hydrophilie und amphipathische Bereiche flexible Bereiche, antigener
Index und Oberflächenwahrscheinlichkeits-Plot.
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4 zeigt
die Expression von h15571 in verschiedenen Geweben und Zelltypen
relativ zur Expression in humanen CD3+-Zellen.
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5 zeigt
die Expression von h15571 in verschiedenen Geweben und Zelltypen
relativ zur Expression in ruhenden humanen CD3+-Zellen.
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6 zeigt
die Expression von h15571 in normaler Leber und fibrotischen Leberproben
relativ zu aktivierten normalen humanen Leberhepatozyten (NHLH-aktiviert).
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7 zeigt
die Expression von h15571 in Lebersternzellen und Fibroblasten relativ
zu ruhenden CD3+-Zellen.
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8 stellt
die Expression von h15571 in normalen Leber gegenüber fibrotischen
Leberproben und Lebersternzellen in ihrem ruhenden, durchlaufenen,
ruhenden und serumaktivierten Zustand der Expression in Hepatozyten
24 Std. nach der TGF-β-Behandlung
gegenüber.
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9 zeigt
die Ratten-15571-Expression in verschiedenen Geweben, einschließlich fibrotischer
Leberproben, die durch Gallengang-Ligation (BDL) und Schweineserum-Injektion
(Serum) induziert wurde, relativ zu Kontrollen (602-5, eine normale
Rattenleber).
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10 zeigt die Ratten-15571-Expression in Leberzellproben
nach der Behandlung mit Tetrachlorkohlenstoff (CCl4)
relativ zu Kontrollen 602-5.
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EINGEHENDE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt GPCR-ähnliche Moleküle bereit.
Diese Moleküle
als Teil der Erfindung sind durch die Ansprüche definiert. Moleküle, die
sich herstellen lassen, die nicht durch die Ansprüche definiert sind,
bilden keinen Teil der Erfindung. Sie sind lediglich für Veranschaulichungszwecke
beschrieben "GPCR-ähnliche
Moleküle" soll für eine neue
Humansequenz stehen, die als h15571 bezeichnet wird. Diese Vollängen-Gensequenzen
werden als "GPCR-ähnliche" Sequenzen bezeichnet,
was anzeigt, dass sie Sequenzähnlichkeit
mit GPCR-Genen teilen. Isolierte Nukleinsäuremoleküle, die die Nukleinsäuresequenzen umfassen,
die das h15571-Polypeptid codieren, deren Aminosäuresequenz in Seq.-ID.-Nr.
2 gegeben ist, werden bereitgestellt. Eine Nukleotid-Sequenz, die
das h15571-Polypeptid
codiert, ist in der Seq.-ID.-Nr. 1 offenbart. Die Sequenzen sind
Mitglieder der sekretinähnlichen
Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren.
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Die
Sekretin/VIP (vasoaktive intestinales Polypeptid)-Familie umfasst
Rezeptoren für
Peptide, wie Sekretin, Glucagon, glucagonähnliches Peptid 1 (GLP-1),
gastrisches inhibitorisches Peptid, Parathyroidhormon, VIP, Hypophysen-Adenylatcyclase
aktivierendes Polypeptid (PACAP), Calcitonin und wachstumshormon-freisetzendes Hormon.
VIP hat eine breites Profil physiologischer Wirkungen. In der Periphery
induziert VIP die Relaxierung der glatten Muskeln, hemmt die Sekretion
in bestimmten Geweben, wie Magen, stimuliert die Sekretion in Geweben,
wie dem intestinalen Epithel, Pankreas und Gallenblase und moduliert
die Aktivität
von Zellen im Immunsystem. Im Zentralnervensystem hat VIP einen
breiten Bereich an exzitatorischen und inhibitorischen Wirkungen.
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Mitglieder
der sekretinähnlichen
Familie der Klasse B der GPCRs (Juppner et al. (1991) Science 254: 1024–1026; Hamann
et al., (1996) Genomics 32: 144–147)
umfassen: Calcitonin-Rezeptor, Calcitonin-Gen-verwandter Peptidrezeptor, Rezeptor
für Cortocitropin-freisetzenden Faktor
der Typen 1 und 2, Rezeptor für
Magen-Inhibitor-Polypeptid, Glucagon-Rezeptor, Rezeptor für glucagonähnliches
Peptid 1, Rezeptor für
hormonfreisetzendes Hormon, Parathyroidhormon/Parathyroidhormon-verwandtes
Peptid der Typen 1 und 2, Rezeptor für Hypophysen-Adenylatcyclase-aktivierendes
Polypeptid, Sekretin-Rezeptor,
Rezeptor für
vasoaktives intestinales Peptid der Typen 1 und 2, Rezeptor für diuretisches
Insektenhormon, den mutmaßlichen Caenorhabditis
elegans-Rezeptor C 13B9.4 (Swiss-Prot Zugangsnummer Q09460), den
mutmaßlichen
Caenorhabditis elegans-Rezeptor
ZK 64.3 (Swiss-Prot Zugangsnummern P30650 und P30649), humanes Leukozyten-Antigen
CD97 (ein Protein, das an seinem N-terminalen Abschnitt 3 EGF-ähnliche
Domänen
enthält) (Swiss-Prot
Zugangsnummer P48960) und Maus-Zelloberflächen-Glycoprotein F4/80 (Maus-EMR1 Hormonrezeptor,
der an seinem N-terminalen Bereich 7 EGF-ähnliche Domänen enthält) (GenBank Zugangsnummer X93328),
humanes EMR1 (EMR1-Hormonrezeptor, der 6 EGF-ähnliche
Domänen
enthält)
(GenBank Zugangsnummer X81479), BAI1 (ein gehirnspezifisches p53-Zielgen,
das die Wiederholungen des Thrombospondin Typ 1 enthält) (GenBank
Zugangsnummer AB005297, GPR56 (GenBank Zugangsnummer AF106858),
HE6 (ein Humanrezeptor mit einem aminoterminalen Bereich mit Identität zu hochglycosylierten mucinähnlichen
Zelloberflächen-Molekülen) (GenBank
Zugangsnummer X81892), Alpha-Latroxin-Rezeptoren,
und MEGF2 (ein Humanprotein, das EGF-ähnliche Motive enthält) (GenBank
Zugangsnummer AB011536).
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Die
erfindungsgemäßen rezeptorähnlichen
Proteine wirken als GPCR-ähnliche
Proteine, die an Signalwegen beteiligt sind. "Signalweg", wie es hier verwendet wird, betrifft
die Modulation (beispielsweise Stimulation oder Hemmung) einer Zellfunktion/Aktivität beim Binden
eines Liganden an das GPCR-ähnliche
Protein. Beispiele für
solche Funktionen umfassen die Mobilisierung der intrazellulären Moleküle, die
an einem Signaltransduktionsweg beteiligt sind, beispielsweise Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat
(PIP2), Inositol-1,4,5-triphosphat (IP3) und Adenylatcyclase, Polarisation der
Plasmamembran; Produktion oder Sekretion von Molekülen, Veränderung
der Struktur einer Zellkomponente; Zellproliferation, beispielsweise
DNA-Synthese; Zellwanderung; Zelldifferenzierung und Zellüberleben.
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Die
Reaktion, die durch die erfindungsgemäßen rezeptorähnlichen
Proteine vermittelt wird, hängt
von der Art der Zelle ab. In einigen Zellen kann beispielsweise
die Bindung eines Liganden an das rezeptorähnliche Protein eine Aktivität, wie die
Freisetzung von Verbindungen, Regulation eines Kanals, Zelladhäsion, Wanderung,
Differenzierung usw. über
Phosphatidylinositol oder cyclisches AMP (cAMP)-Metabolismus und Umsatz stimulieren,
wohingegen in anderen Zellen die Bindung des Liganden ein anderes
Ergebnis hervorbringt. Ungeachtet der zellulären Aktivität/Reaktion, die durch das rezeptorähnliche
Protein moduliert wird, ist es allgemein, dass das Protein ein GPCR-ähnliches
Protein ist und mit den G-Proteinen
wechselwirkt, so dass in einer Reihe von intrazellulären Signaltransduktionswegen,
beispielsweise durch Phosphatidylinositol- oder cAMP-Metabolismus und
Umsatz in einer Zelle, ein oder mehrere sekundäre Signale erzeugt werden.
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"Phosphatidylinositol-Umsatz
und Metabolismus",
wie es hier verwendet wird, betrifft Moleküle, die an dem Umsatz und Metabolismus
von Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat
(PIP2) beteiligt sind, sowie die Aktivitäten dieser
Moleküle.
PIP2 ist ein Phospholipid, das man im cytosolischen
Blättchen
der Plasmamembran findet. Die Bindung des Liganden an den Rezeptor
aktiviert in einigen Zellen das Plasmamembranenzym Phospholipase
C, das wiederum PIP2 hydrolysieren kann,
so dass 1,2-Diacylglycerin (DAG) und Inositol-1,4,5-triphosphat (IP3) erhalten wird. IP3 kann
direkt nach seiner Bildung zur Oberfläche des endoplasmatischen Retikulum
diffundieren, wo es an den IP3-Rezeptor
binden kann, beispielsweise ein Calciuimkanalprotein, das eine IP3-Bindungsstelle enthält. Die IP3-Bindung
kann die Öffnung
des Kanals induzieren, so dass Calciumionen in das Cytoplasma freigesetzt
werden können.
IP3 kann auch durch eine spezifische Kinase phosphoryliert
werden, so dass man Inositol-1,3,4,5-tetraphosphat (IP4)
erhält,
ein Molekül,
das den Calciumeintritt in das Cyytoplasma aus dem extrazellulären Medium
verursacht. IP3 und IP4 können anschließend sehr
schnell in die inaktiven Produkte Inositol-1,4-bisphosphat (IP2) bzw. Inositol-1,3,4-triphosphat hydrolysiert werden.
Diese inaktiven Produkte können
durch die Zelle rezykliert werden, so dass PIP2 synthetisiert
wird. Die andere zweite Messenger, die durch Hydrolyse von PIP2 erzeugt wird, nämlich 1,2-Diacylglycerin (DAG), bleibt
in der Zellmembran, wo es das Enzym Proteinkinase C aktivieren kann.
Die Proteinkinase C befindet sich gewöhnlich löslich im Cytoplasma der Zelle,
aber bei einem Anstieg der intrazellulären Calciumkonzentration kann
dieses Protein zur Plasmamembran wandern, wo es durch DAG aktiviert
wird. Die Aktivierung der Proteinkinase C in verschiedenen Zellen
führt zu
verschiedenen Zellreaktionen, wie die Phosphorylierung der Glycogensynthase
oder die Phosphorylierung verschiedener Transkriptionsfaktoren,
beispielsweise NF-κB. Der
Begriff "Phosphatidylinositol-Aktivität", wie er hier verwendet
wird, betrifft eine Aktivität
von PIP2 oder einer seiner Metabolite.
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Ein
weiterer Signalweg, bei dem die rezeptorähnlichen Proteine beteiligt
sein können,
ist der Umsatzweg von cyclischem AMP (cAMP). "cAMP-Umsatz und Metabolismus" wie es hier verwendet
wird, betrifft die Moleküle,
die am Umsatz und Metabolismus von cAMP beteiligt sind, sowie die
Aktivitäten
dieser Moleküle. Zyklisches
AMP ist ein zweiter Messenger, der bei der Reaktion auf die ligandeninduzierte
Stimulation bestimmter G-Protein-gekoppelter Rezeptoren produziert
wird. Bei dem cAMP-Signalweg kann die Bindung eines Liganden an
einen GPCR zur Aktivierung des Enzyms Adenylatcyclase führen, das
die Synthese von cAMP katalysiert. Das neu synthetisierte cAMP kann
wiederum eine cAMP-abhängige
Proteinkinase aktivieren. Diese aktivierte Kinase kann ein über Spannung
ausgelöstes
Kaliumkanalprotein oder ein dazu gehöriges Protein phosphorylieren
und dazu führen,
dass sich der Kaliumkanal während
eines Aktionspotentials nicht öffnen
kann. Die Unfähigkeit
des Kaliumkanals zur Öffnung
bewirkt eine Abnahme des Ausstroms von Kalium, der normalerweise
die Membran einer Nervenzelle repolarisiert, was zu einer verlängerten
Membrandepolarisation führt.
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Die
offenbarte Erfindung betrifft Verfahren und Zusammensetzungen zur
Modulation, Diagnose und Behandlung von Immun-, hämatologischen,
fibrotischen, Entzündungs-,
Leber- und Atemstörungen.
Solche Immunstörungen
umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf chronische Entzündungserkrankungen
und Störungen,
entzündliche
Darmerkrankung, wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, rheumatoide
Arthritis, einschließlich
Lyme-Erkrankung, insulinabhängige
Diabetes, organspezifische Autoimmunkrankheit, einschließlich Multipler
Sklerose, Hashimoto-Thyroiditis und Grave-Krankheit, Kontakt-Dermatitis, Psoriasis,
Transplantat-Abstoßung, Transplantat-gegen-Wirt-Krankheit,
Sarkoidose, atopische Leiden, wie Asthma und Allergie, einschließlich allergischer
Rhinitis, Magen-Darm-Allergien,
einschließlich
Nahrungsmittel-Allergien, Eosinophilie, Bindehautentzündung, glomeruläre Nephritis,
bestimmte pathogene Anfälligkeiten,
wie helminthische (beispielsweise Leishmaniose), bestimmte virale
Infektionen, wie u.a. HIV, HBV, HCV und Bakterieninfektionen, einschließlich Tuberkulose
und lepromatöser
Leprosie.
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Atemstörungen umfassen,
sind aber nicht eingeschränkt
auf Apnoe, Asthma, insbesondere Bronchialasthma, Berilium-Erkrankung,
Bronchiektase, Bronchitis, Bronchopneumonie, cycstische Fibrose,
Diphtherie, Dyspnoe, Emphyseme, chronische obstruktive Lungenerkrankung,
allergische bronchopulmonäre
Aspergillose, Pneumonie, akutes pulmonäres Ödem, Pertussis, Pharyngitis,
Atelektase, Wegener-Granulomatose, Legionärs-Krankheit,
Pleuritis, rheumatisches Fieber und Sinusitis.
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Fibrotische
Störungen
oder Krankheiten umfassen Fibrose im Allgemeinen, beispielsweise
chronische obstruktive Lungenerkrankung; ideopathische Lungenfibrose,
Glomerulofibrose mit Halbmondbildung; Sarcoidose; cystische Fibrose;
Fibrose/Zirrhose, einschließlich
Zirrhose, die auf chronischen Alkoholismus folgt, Zirrhose, die
auf Hepatitis Typ B oder Typ C folgt, und primäre biliäre Zirrhose; die nachstehend
erörterten
Lebererkrankungen, insbesondere Leberfibrose und andere fibrotische
Erkrankungen; sowie bei der Behandlung von Verbrennungen und Narben.
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Krankheiten,
die die Leber betreffen, umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf,
Leberverletzung; Gelbsucht und Cholestase, wie Bilirubin- und Gallenbildung;
Leberversagen und Zirrhose, wie Zirrhose, Pfortader-Hypertonie,
einschließlich
Ascites, portosystemische Shunts und Splenomegalie; Infektionskrankheiten, wie
virale Hepatitis, einschließlich
einer Hepatitis A-E-Infektion und Infektion durch andere Hepatitis-Viren,
klinikopathologische Syndrome, wie der Carrier-Zustand, asymptomatische
Infektion, akute virale Hepatitis, chronische virale Hepatitis,
und fulminante Hepatitis; Autoimmun-Hepatitis; medikamenten- und
toxin-induzierte Lebererkrankung, wie die Alkohol-Lebererkrankung;
angeborene Fehler des Metabolismus und pädiatrische Lebererkrankungen,
wie Hämochromatose,
Wilson-Krankheit,
a1-Antitrypsin-Defizienz und neonatale Hepatitis;
intrahepatische Erkrankungen des Gallentrakts, wie sekundäre biliäre Zirrhose,
primäre
biliäre
Zirrhose, primäre
sklerosierende Cholangitis und Anomalien des Gallenbaums; Kreislaufstörungen,
wie gestörter
Blutfluss in die Leber, einschließlich der Leberarteriengefährdung und
Obstruktion und Thrombose der Pfortader, gestörter Blutfluss durch die Leber,
einschließlich
passivem Blutstau, und centrilobulärer Nekrose und Peliosis-Hepatitis,
Obstruktion des Lebervenenausstroms, einschließlich Lebervenenthrombose (Budd-Chiari-Syndrom)
und Venenverschluss-Krankheit; Lebererkankung, die bei Schwangerschaft
vorkommt, wie Präeklampsie
und Eklampsie, akute Fettleber bei Schwangerschaft und intrahepatische
Cholestase bei Schwangerschaft; Leberkomplikationen von Organ- oder
Knochenmarktransplantation, wie Medikamenten-Toxizität nach der
Knochenmark-Transplantation, Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung und Leberabstoßung und
nichtimmunologische Schädigung
von Leber-Allotransplantaten;
Tumore und Tumor-Leiden, wie noduläre Hyperplasien, Adenomas und
maligne Tumore, einschließlich
primärem
Karzinom der Leber und metastatische Tumore.
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Hämatologische
Störungen
umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf Anämien, einschließlich durch
Chemotherapie induzierte Anämie,
Sichelzellen- und hämolytische
Anämie,
Hämophilien,
einschließlich der
Typen A und B, Leukämien,
Thalassämien,
Spherocytose, Von Willebrand-Erkrankung, chronische granulomatöse Erkrankung,
Glucos-6-phosphat-dehydrogenase-Defizienz, Thrombose, Gerinnungsfaktor-Anomalien
und Defizienzen, einschließlich
Defizienzen von Faktor VIII und IX, Hämarthrose, Hämatemese,
Hämatome,
Hämaturie,
Hämochromatose,
Hämoglobinurie,
hämolytisch-urämisches
Syndrom, Thrombocytopenien, einschließlich durch Chemotherapie induzierte
Thrombocytopenie, HIV-assoziierte
Thrombocytopenie, hämorrhagische
Telangieektasie, idiopathische thrombocytopenische Purpura, thrombotische
Mikroangiopathie, Hämosiderose,
durch Chemotherapie induzierte Neutropenien. Andere Störungen umfassen
Polycythemien, einschließlich
Polycythemia vera, sekundäre
Polycythemie, und relative Polycythemie, Neutropenien, einschließlich durch
Chemotherapie induzierte Neutropenie, chronisch idiopathische Neutropenie,
Felty-Syndrom, Neutropenien, die aus akuten Infektionskrankheiten
hervorgehen, Lymphom oder aleukämische
lymphozytische Leukämie
mit Neutropenie, myelosdysplastisches Syndrom, durch rheumatische
Krankheit induzierte Neutropenien, wie systemischer Lupus erythematodes,
rheumatoide Arthritis und Polymyositis.
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Eine
neue Human-GPCR-ähnliche
Sequenz, die als h15571 bezeichnet wird, wird bereitgestellt. Diese Gensequenz
ist im Begriff "GPCR-ähnliche" Moleküle oder
Sequenzen, wie er hier verwendet wird, eingeschlossen. Die GPCR-ähnlichen
Sequenzen werden bei der Modulation einer GPCR-ähnlichen Funktion verwendet.
Mit "Modulation" ist die Aufwärtsregulation
oder Abwärtsregulation
einer Reaktion gemeint. D.h. die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen beeinträchtigen
die angezielte Aktivität
entweder auf positive oder negative Weise.
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Das
GPCR-ähnliche
Gen, der bezeichnete Klon h15571, wurde in menschlichen Thymus-
und Milz-cDNA-Banken
identifiziert. Der Klon h15571 codiert ein etwa 6,09 kb mRNA-Transkript
mit der entsprechenden cDNA, die in der Seq.-ID.-Nr. 1 offenbart
ist. Dieses Transkript hat ein 4014-Nukleotide langes offenes Leseraster
(Nukleotide 366–4379
von Seq.-ID.-Nr. 1), das ein 1338 Aminosäuren langes Polypeptid codiert (Seq.-ID.-Nr.
2). Die Vollängen-Nukleotidsequenz
und die abgeleitete Aminosäuresequenz
sind in der 1 gezeigt.
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Eine
Analyse des Vollängen-h15571-Polypeptids
(Seq.-ID.-Nr. 2) sagt voraus, dass die N-terminalen 33 Aminosäuren ein
Signalpeptid veranschaulichen. Somit hat das reife Polypeptid mutmaßlich 1305
Aminosäuren
Länge (aa
34–1338
von Seq.-ID.-Nr. 2). Die Transmembrandomänen (TM) an den folgenden Positionen
der in der Seq.-ID.-Nr. 2 offenbarten Sequenz, wurden durch MEMSAT
vorhergesagt, sowie durch Alignment mit Mitgliedern der sekretinähnlichen
Familie der GPCRs und optische Begutachtung; TM I, 772–793, TM II,
807–826;
TM III, 836–855;
TM IV, 887–904;
TM V, 925–947;
TM VI, 1021–1040
und TM VII, 1048–1066.
Die 7 TM-Domänen
sind als umrahmte Sequenzen in der 1 gezeigt.
Auf der Basis der vorhergesagten Positionen von TM I–VII sind
die vorhergesagten Positionen der N-terminalen extrazellulären Domäne (EC),
der extrazellulären
Schleifen (EL) I–III,
der intrazellulären
Schleifen (IL) I–III,
und der C-terminalen intrazellulären
Domäne
(IC) wie in der Sequenz in Seq.-ID.-Nr. 2 gezeigt; EC, etwa aa 34–771; EL
I etwa aa 827–835;
EL II etwa aa 905–924;
EL III, etwa aa 1041–1048;
IL I, etwa aa 794–806;
IL II, etwa aa 856–886;
IL III, etwa aa 948–1020; und
IC etwa aa 1067–1338.
Eine Prosite-Programm-Analyse erfolgte zur Vorhersage verschiedener
Stellen in dem h15571-Protein. N-Glycosylierungsstellen wurden vorhergesagt
bei aa 84–87,
101–104,
162–165, 207–210, 275–278, 336–339, 436–439, 602–605, 659–662, 690–693, 737–740 und
794–797.
Eine Glycosaminoglycan-Bindungsstelle
wurde bei aa 684–687
vorhergesagt. Proteinkinase C Phosphorylierungsstellen wurden bei
aa 40–42,
43–45,
253–255,
338–340,
400–402,
598–600,
660–662,
698–700,
797–799,
801–803, 865–867, 976–978, 997–999, 1041–1043, 1079–1081, 1116–1118, 1233–1235, 1279–1281, und
1290–1292 vorhergesagt.
Caseinkinase II Phosphorylierungsstellen wurden bei aa 69–72, 108–111, 231–234, 456–459, 1225–1228, und
1251–1254
vorhergesagt. N-Myristoylierungsstellen wurden bei aa 36–41, 53–58, 80–85, 98–103, 126–131, 145–150, 165–170, 295–300, 319–324, 392–397, 555–560, 566–571, 682–687, 722–727, 763–768, 825–830, 900–905, 961–966, 990–995, 1016–1021, 1055–1060, 1150–1155, 1163–1168, 1206–1211, 1220–1225, 1232–1237, 1255–1260, 1270–1275, 1304–1309, 1318–1323 und
1325–1330
vorhergesagt. Amidierungsstellen wurden bei aa 4–7, 668–671, und 1178–1181 vorhergesagt.
Eine prokaryotische Membran-Lipoproptein-Lipid-Bindungsstelle
wurde bei aa 676–686
vorhergesagt. Eine RGD-Zellbindungssequenz wurde bei aa 362–364 vorhergesagt.
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Domänen-Übereinstimmungen
mit HMMER 2.1.1 (Washington University School of Medicine) zeigten die
Anwesenheit mehrerer Schlüsselproteindomänen. Eine
Suche der HMM-Datenbank mittels Pfam (Proteinfamilie) ergab die
Anwesenheit von 5 leucinreichen Wiederholungsdomänen, die sich bei aa 85–108, 109–132, 133–156, 157–180 und
604–630
befinden. Eine leucinreiche C-terminale Wiederholungsdomäne wurde
bei aa 190–240
identifiziert. Eine Immunoglobulindomäne wurde bei aa 261–330 identifiziert.
Eine Latrophilin/CL-1-ähnliche
GPS-Donmäne
wurde bei aa 706–758
identifiziert. Eine Suche der HMM-Datenbank mittels SMART (Simple
Modular Architecture Research Tool) ergab die folgenden Domänenübereinstimmungen:
vier leucinreiche Typical-2-Subfamilien-Wiederholuingsdomänen wurden identifiziert, die
sich bei aa 82–106, 107–130, 131–154 und
155–178
befinden.
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Zwei
leucinreiche SDS22-ähnliche
Subfamilien-Wiederholungsdomänen wurden
identifiziert, die sich bei aa 107–128 und 131–157 befinden.
Eine leucinreiche Wiederholungsdomäne des Ribonucleaseinhibitortyps
wurde bei aa 131–157
identifiziert. Eine leucinreiche C-terminale Wiederholungsdomäne wurde
bei aa 190–240
identifiziert. Eine Immunuglobulin C-2 Typ-Domäne wurde bei aa 259–335 identifiziert.
Eine Immunoglobulin 3-C-Domäne wurde
bei aa 253–346
identifiziert. Eine Hormonrezeptordomäne wurde bei aa 349–426 identifiziert.
Eine Domäne
des G-Protein-gekoppelten Rezeptors wurde bei aa 706–758 identifiziert.
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Die
ProDom-Analyse zeigt, dass das h15571-Polypeptid Regionen aufweist, die Ähnlichkeit
mit anderen GPCRs aufweisen, die Aminosäurereste 367–1077 zeigen
etwa 33% Identität
mit Abschnitten einer Konsensussequenz für Familie II-GPCRs, einschließlich Calcitonin-Rezeptor
(CALR), Rezeptor für
Corticotrophin-freisetzenden Faktor (CRFR) und Parathyroidhormon/Parathyroidhormon-verwandter
Rezeptor (PTRR). Die ProDOM-Analyse zeigt auch, dass das h15571-Polypeptid Regionen
aufweist, die Ähnlichkeit
mit mehreren anderen Proteinen aufweisen. Die Aminosäurereste
84–131,
85–155,
110–179
und 134–187
teilen etwa 43%, 36%, 34% und 24% Identität mit den Aminosäureresten
26–73,
3–73,
4–73,
bzw. 4–57
einer Konsensussequenz für
die EGF-ähnliche
Domäne
des Ratten-MEGF5-Glycoproteins. Die Aminosäurereste 89–237 teilen etwa 30% Identität mit einer
Konsensussequenz für
eine Familie, die die CYAA-, ESA8- und CD14-Proteine vereint. Die Aminosäurereste
182–356
teilen etwa 21% Identität
mit einem Protein, das von C. elegans YK6G3.3 codiert wird, das
auch mehrere leuicinreiche Wiederholungen aufweist. Die Aminosäurereste
88–221 teilen
etwa 32% Identität
mit einem leucinreichen Wiederholungsprotein. Die Aminosäurereste
37–176
teilen etwa 23% Identität
mit dem C. elegans-C44H4.1-Protein (Zugangsnummer CABD1867). Die
Aminosäurereste 180–237 und
860–883 teilen
eine Identität
von etwa 37% bzw. 45% mit den Aminosäureresten 4–64 und 166–186 des Human-KIAA0644-Protein.
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Die 10 zeigt ein Alignment von 7 Transmembran-(7 TM)-Domänen von
h15571 mit mehreren Mitgliedern der sekretinähnlichen Familie von GPCRs
der Klasse B. Auf der Basis der Sequenzhomologie der 7 TM-Domänen scheint
h15571 mit einer Subfamilie der sekretinähnlichen Familie der GPCRs
der Klasse B verwandt zu sein. Die Mitglieder dieser Subfamilie
teilen ähnliche
Sequenzen in den 7 TM-Domänen,
die sich von anderen Mitgliedern der sekretinähnlichen Familie unterscheiden.
Diese Subfamilie umfasst CD97, EMR1, BAI1, GPR56, HE6, Alpha-Latrotoxin-Rezeptoren,
MEGF2, und zwei mutmaßliche
GPCRs, die durch Sequenzieren des C. elegans-Genoms (GenBankTM Zugangsnummern Z54306 und U39848) identifiziert
wurden. Die Mitglieder dieser Subfamilie sind zudem durch die Anwesenheit
eines extrem großen
N-terminalen extrazellulären
Bereichs gekennzeichnet (der beispielsweise mehrere hundert Aminosäurereste
enthält,
beispielsweise mindestens 200, 250, 300, 350, 400, 450, 500, 550,
600, 650, 700, 750, 800, 850, 900, 950, oder 1000 oder mehr Aminosäurereste).
Die Mitglieder dieser Molekülfamilie
teilen auch eine Box mit vier konservierten Cysteinresten im N-Terminus
von TM I, der der vorgegebene Bereich der proteolytischen Spaltung
für mindestens zwei
Mitglieder ist. CD97 und der Latrotoxin-Rezeptor. Es gibt zudem
eine Zelladhäsionsdomäne (beispielsweise
mucinähnliche,
thrombospondinähnliche,
EGF-ähnliche
oder lektinähnliche),
die man im N-Terminus der Mitglieder dieser Subfamilie vorfindet.
Siehe Liu et al., (1999) Genomics 55: 296–305. h15571 teilt mit anderen Mitgliedern
dieser Subfamilie einen großen
N-terminalen extrazellulären
Bereich (etwa 738 aa Reste), unterscheidet sich aber durch die Anwesenheit
von zwei der vier konservierten Cystein-Reste in dem N-Terminus von
TM I. Zudem wurde keine bekannte Zelladhäsionsdomäne in dem N-Terminus von h15571
beobachtet. Der 7 TM-Bereich von h15571 (von etwa aa 772 bis etwa
1066 von Seq.-ID.-Nr. 2) zeigt die höchste Homologie (etwa 19,4%)
zum CD97-7 TM-Bereich.
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Ein
Plasmid, das das h15571-cDNA-Insert enthält, wurde bei der American
Typ-Culture Collection (ATCC), 10801 University Boulevard, Manassas,
Virginia am 5. April 2000 hinterlegt und mit der Zugangsnummer PTA-1660 bezeichnet.
Diese Hinterlegung wird unter den Maßgaben des Budapester Vertrags über die internationale
Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen für die Zwecke
von Patentverfahren beibehalten. Diese Hinterlegung erfolgte lediglich
der Einfachheit halber für
den Fachmann und nicht als Zugeständnis, dass eine Hinterlegung
unter 35 U.S.C. § 112
erforderlich ist.
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Die
erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen
Sequenzen sind Mitglieder einer Molekülfamilie (die "Familie der sekretinähnlichen
Rezeptoren") mit
konservierten funktionellen Eigenschaften. Der Begriff "Familie" oder "Subfamilie" bedeutet, wenn er
sich auf Proteine und Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
bezieht, zwei oder mehr Proteine- oder Nukleinsäuremoleküle mit einer hinreichenden
Aminosäure-
oder Nukleotidsequenzidentität,
wie hier definiert. Solche Familienmitglieder können natürlich vorkommen und können entweder
von der gleichen oder verschiedenen Arten stammen. Eine Familie
kann beispielsweise ein erstes Protein von Mausursprung und ein
Homologon dieses Proteins von Humanursprung enthalten, sowie ein
zweites anderes Protein von Humanursprung und ein Maushomologon
dieses Proteins. Mitglieder einer Familie können. auch gemeinsame funktionelle
Eigenschaften aufweisen.
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GPCR-ähnliche
Polypeptide, deren Aminosäuresequenz
hinreichend identisch ist zur Aminosäuresequenz von Seq.-ID.-Nr.
2, können
hergestellt werden. Der Begriff "hinreichend
identisch" bezieht
sich hier auf eine erste Aminosäure-
oder Nukleotidsequenz, die eine hinreichende oder minimale Zahl
identischer oder äquivalenter
(beispielsweise mit einer ähnlichen
Seitenkette) Aminosäurereste
oder Nukleotide zu einer zweiten Aminosäure- oder Nukleotidsequenz
enthält,
dass die ersten und zweiten Aminosäure- oder Nukleotidsequenzen
eine gemeinsame Strukturdomäne
(beispielsweise eine leucinreiche Wiederholungsdomäne, Immunglobulindomäne, Transmembran-Rezeptordomäne, G-Protein-Rezeptor-Domäne, usw.)
und/oder gemeinsame funktionelle Aktivität haben. Die Aminosäure- oder
Nukleotidsequenzen, die eine gemeinsame Strukturdomäne mit mindestens
etwa 45%, 55%, 60% oder 65% Identität, vorzugsweise mindestens
etwa 70%, 75%, 80% Identität,
stärker
bevorzugt mindestens etwa 85%, 90%, 91%, 92%, 93%, 94%, 95%, 96%,
97%, 98% oder 99% Identität
enthalten, werden hier als hinreichend identisch definiert.
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Zur
Bestimmung der prozentualen Identität von zwei Aminosäuresequenzen
oder zwei Nukleinsäuren, werden
die Sequenzen für
optimale Vergleichszwecke ausgerichtet. Die prozentuale Identität zwischen
den beiden Sequenzen ist eine Funktion der Zahl der identischen
Positionen, die den Sequenzen gemeinsam ist (d.h. prozentuale Identität = Anzahl
der identischen Positionen/Gesamtzahl der Positionen (beispielsweise überlappende
Positionen) × 100).
Bei einer Ausführungsform
haben die beiden Sequenzen die gleiche Länge. Die prozentuale Identität zwischen
den beiden Sequenzen kann mittels Techniken bestimmt werden, die
den nachstehend beschriebenen ähneln,
und zwar mit oder ohne Zulassung von Lücken. Bei der Berechnung der prozentualen
Identität
werden üblicherweise
genaue Übereinstimmungen
gezählt.
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Die
Bestimmung der prozentualen Identität zwischen zwei Sequenzen kann
bewerkstelligt werden mit einem mathematischen Algorithmus. Ein
bevorzugtes nicht-einschränkendes
Beispiel für
einen mathematischen Algorithmus, der zum Vergleich der beiden Sequenzen
verwendet wird, ist der Algorithmus von Karlin und Altschul (1990)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 2264, modifiziert wie bei Karlin
und Altschul (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 5873–5877. Ein
solcher Algorithmus geht ein in die NBLAST- und XBLAST-Programme von Altschul
et al. (1990) J. Mol. Biol. 215: 403. BLAST-Nukleotid-Suchen können mit
dem NBLAST-Programm,
Score = 100, Wortlänge
= 12, durchgeführt
werden, so dass man Nukleotidsequenzen erhält, die zu den erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen
Nukleinsäuremolekülen homolog
sind. Die BLAST-Protein-Suchen können mit
dem XBLAST-Programm, Score = 50, Wortlänge = 3, durchgeführt werden,
so dass Aminosäuresequenzen
erhalten werden, die zu den erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen Proteinmolekülen homolog sind.
Zur Gewinnung Alignments mit Lücken
für Vergleichszwecke
kann Gapped BLAST wie beschrieben in Altschul et al. (1997) Nucleic
Acids Res. 25: 3389, verwendet werden. Alternativ kann PSI-BLAST
verwendet werden, damit man eine wiederholte Suche durchführt, die
entfernte Beziehungen zwischen Molekülen erfasst. Siehe Altschul
et al. (1997), siehe oben. Bei der Verwendung von BLAST-, Gapped
BLAST- und PSI-BLAST-Programmen,
können
die Vorgabe-Parameter der jeweiligen Programme (beispielsweise XBLAST und
NBLAST) verwendet werden. Siehe http://www.ncbi.nlm.nih.gov. Ein
weiteres nicht-einschränkendes
Beispiel für
einen mathematischen Algorithmus, der zum Vergleichen von Sequenzen
herangezogen wird, ist der Algorithmus von Myers und Miller (1988)
CABIOS 4: 11–17.
Ein solcher Algorithmus geht in das ALIGN-Programm (Version 2.0)
ein, das Teil der GCG-Sequenz-Alignment-Software-Packung ist. Bei
der Verwendung des ALIGN-Programms zum Vergleichen von Aminosäuresequenzen.
kann eine PAM 120 Gewichtsrest-Tabelle
ein Gap-Längen-Penalty
von 12 und ein Gap-Penalty
von 4 verwendet werden. Ein zusätzliches
bevorzugtes Programm ist das Pairwise Alignment-Programm (Sequenz-Explorer), das Vorgabe-Parameter
verwendet.
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Folglich
lassen sich isolierte GPCR-ähnliche
Proteine und Polypeptide mit einer GPCR-ähnlichen Proteinaktivität herstellen.
Wie hier austauschbar verwendet wird betreffen eine "GPCR-ähnliche
Protein-Aktivität", "biologische Aktivität eines
GPCR-ähnlichen
Proteins" oder "funktionelle Aktivität eines
GPCR-ähnlichen Proteins" eine Aktivität, die von
einem GPCR-ähnlichen
Protein-, Polypeptid- oder einem Nukleinsäuremolekül auf einer GPCR-ähnlichen
reaktiven Zelle, wie in vivo oder in vitro bestimmt, gemäß den Standard-Teststechniken
ausgeführt
wird. Eine GPCR-ähnliche
Aktivität
kann eine direkte Aktivität,
wie eine Assoziation mit oder eine enzymatische Aktivität auf einem
zweiten Protein oder eine indirekte Aktivität, wie eine Zellsignalaktivität, vermittelt
durch Wechselwirkung des GPCR-ähnlichen
Proteins mit einem zweiten Protein, sein. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
beinhaltet die GPCR-ähnliche
Aktivität
zumindest eine oder mehrere der folgenden Aktivitäten (1)
Modulieren (d.h. Stimulieren und/oder Steigern oder Hemmen) der
Zellproliferation, Differenzierung, und/oder Funktion (in den Zellen
und Organen, in denen es exprimiert wird, beispielsweise Lymphknoten;
Milz; Thymus; Gehirn; Lunge, Skelettmuskel; fötale Leber; Mandel; Kolon;
Herz; Leber; mononukleäre periphere
Blutzellen (PBMC); CD34+; Knochenmarkzellen;
Nabelschnurblut von Neugeborenen (CB CD34+); Leukozyten
aus G-CSF-markierten Patienten (mPB-Leukozyten); CD14+-Zellen; Monozyten;
Lebersternzellen; fibrotische Leber; Niere; Rückenmark; Haut- und Lungenfibroblasten
und die Zelllinien K562, HEK293, Jurkat und HL60; (2) Modulieren
einer GPCR-ähnlichen
Reaktion; (3) Modulieren einer Entzündungs- oder Immunreaktion;
(4) Modulieren einer Atemreaktion; und (5) Binden eines GPCR-ähnlichen
Rezeptorliganden.
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Ein "isoliertes" oder "gereinigtes" GPCR-ähnliches
Nukleinsäuremolekül oder Protein
oder ein biologisch aktiver Abschnitt davon, ist im Wesentlichen
frei von anderem Zellmaterial oder Kulturmedium, wenn es durch Rekombinationstechniken
erzeugt wird, oder im Wesentlichen frei von chemischen Vorstufen
oder anderen Chemikalien, wenn es chemisch synthetisiert wird. Eine "isolierte" Nukleinsäure ist
vorzugsweise frei von Sequenzen (vorzugsweise Protein-codierenden
Sequenzen), die natürlicherweise
die Nukleinsäure
flankieren (d.h. Sequenzen, die sich am 5'- und 3'-Ende der Nukleinsäure befinden) in der genomischen
DNA des Organismus, aus dem die Nukleinsäure hergeleitet ist. Für erfindungsgemäße Zwecke
schließt "isoliert" bei Bezugnahme auf
Nukleinsäuremoleküle isolierte
Chromosomen aus. In verschiedenen Ausführungsformen kann das isolierte
GPCR-ähnliche
Nukleinsäuremolekül weniger
als etwa 5 kb, 4 kb, 3 kb, 2 kb, 1 kb, 0,5 kb oder 0,1 kb der Nukleotidsequenzen
enthalten, die das Nukleinsäuremolekül in der
genomischen DNA der Zelle, aus der die Nukleinsäure hergeleitet ist, natürlicherweise
flankieren. Ein GPCR-ähnliches
Protein, das im Wesentlichen frei von Zellmaterial ist, umfasst
Präparate
des GPCR-ähnlichen
Proteins mit weniger als etwa 30%, 20%, 10% oder 5% (bezogen auf
das Trockengewicht) an Nicht-GPCR-ähnlichem Protein (das hier
auch als "kontaminierendes
Protein" bezeichnet
wird). Wird das GPCR-ähnliche
Protein oder der biologisch aktive Abschnitt davon rekombinant produziert,
veranschaulicht das Kulturmedium weniger als etwa 30%, 20%, 10%
oder 5% des Volumens des Proteinpräparates. Wird das GPCR-ähnliche
Protein durch chemische Synthese produziert, haben die Proteinpräparate vorzugsweise
weniger als etwa 30%, 20%, 10% oder 5% (bezogen auf das Trockengewicht)
an chemischen Vorstufen oder Nicht-GPCR-ähnlichen Chemikalien.
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1. Isolierte Nukleinsäuremoleküle
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Isolierte
Nukleinsäuremoleküle, die
die Nukleinsäuresequenzen
umfassen, die GPCR-ähnliche
Proteine und Polypeptide oder biologisch aktive Abschnitte davon
umfassen, sowie Nukleinsäuremoleküle, die
zur Verwendung als Hybridisierungssonden ausreichen, zur Identifikation
GPCR-ähnlicher
codierender Nukleinsäuren
(beispielsweise GPCR-ähnlicher
mRNA) und Fragmente zur Verwendung als PCR-Primer für die Amplifikation oder Mutation
von GPCR-ähnlichen
Nukleinsäuremolekülen eignen,
können
hergestellt werden. Der Begriff "Nukleinsäuremolekül", wie er hier verwendet
wird, soll DNA-Moleküle
(beispielsweise cDNA oder genomische DNA) und RNA-Moleküle (beispielsweise
mRNA) und Analoga der DNA oder RNA, die mit den Nukleotid-Analoga
erzeugt werden, umfassen. Das Nukleinsäuremolekül kann einzelsträngig oder
doppelsträngig
sein, ist aber vorzugsweise doppelsträngige DNA.
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Nukleotidsequenzen,
die die erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen
Proteine codieren, umfassen die Sequenz, die in Seq.-ID.-Nr. 1 offenbart
ist, die Nukleotidsequenz des cDNA-Inserts des Plasmids, das bei
der ATCC als Patenthinterlegung Nr. PTA-1660 hinterlegt ist (die "cDNA von ATCC PTA-1660"), und Komplemente davon. "Komplement" soll eine Nukleotidsequenz
bedeuten, die hinreichend komplementär ist zu einer gegebenen Nukleotidsequenz,
so dass sie an die gegebene Nukleotidsequenz hybridisieren kann
und dadurch einen stabilen Doppelstrang bildet. Die entsprechende
Aminosäuresequenz
für das
Polypeptid, das durch diese Nukleotidsequenzen codiert wird, ist
in der Seq.-ID.-Nr.
2 offenbart.
-
Nukleinsäuremoleküle, die
Fragmente dieser GPCR-ähnlichen
Nukleotidsequenzen sind, lassen sich ebenfalls herstellen. "Fragment" soll einen Abschnitt
der Nukleotidsequenz bedeuten, der ein GPCR-ähnliches Protein codiert. Ein
Fragment einer GPCR-ähnlichen
Nukleotidsequenz kann einen biologisch aktiven Abschnitt eine GPCR-ähnlichen
Proteins codieren, oder es kann ein Fragment sein, das als Hybridisierungssonde
für PCR-Primer
mit den nachstehend beschriebenen Verfahren verwendet werden kann.
Ein biologisch aktiver Abschnitt eines GPCR-ähnlichen Proteins kann hergestellt
werden durch Isolieren eines Abschnitt von einer der erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen
Nukleotidsequenzen, die den codierenden Bereich des GPCR-ähnlichen
Proteins exprimieren (beispielsweise durch rekombinante Expression
in vitro), und Bestimmen der Aktivität des codierenden Abschnitts
des GPCR-ähnlichen
Proteins. Nukleinsäuremoleküle, die
Fragmente einer GPCR-ähnlichen
Nukleotidsequenz sind, umfassen mindestens etwa 15, 20, 50, 75,
100, 200, 300, 350, 400, 450, 500, 550, 600, 650, 700, 750, 800,
850, 900, 950, 1000, 1250, 1500, 1750, 2000, 2500, 3000, 3500, 4000,
4500, 5000, 5250, 5500, 5750, oder 6000 Nukleotide, oder bis zu
der Anzahl der Nukleotide, die in einer hier offenbarten GPCR-ähnlichen
Vollängen-Nukleotidsequenz
(6090 Nukleotide für
die h15571-Sequenz,
die in Seq.-ID.-Nr. 1 offenbart sind) je nach der beabsichtigten
Verwendung zugegen sind.
-
Ein
Fragment einer GPCR-ähnlichen
Nukleotidsequenz, die einen biologisch aktiven Abschnitt eines erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen
Proteins codiert, codiert mindestens etwa 15, 25, 30, 50, 75, 100,
125, 150, 175, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800, 900, 1000, 1050,
1100, 1150, 1200, 1250, 1300 durchgehende Aminosäuren oder bis zur Gesamtzahl
der Aminosäuren,
die in einem erfindungsgemäßen GPCR-Ähnlichen Volllängen-Polypeptid
zugegen ist (1338 Aminosäuren
für das
Volllängen-h15571-Protein,
das in der Seq.-ID.-Nr. 2 offenbart ist). Fragmente einer GPCR-ähnlichen
Nukleotidsequenz, die sich als Hybridisierungssonden für PCR-Primer
eignen, brauchen im Allgemeinen keinen biologisch aktiven Abschnitt
eines GPCR-ähnlichen
Proteins zu codieren.
-
Nukleinsäuremoleküle, die
Varianten der hier offenbarten GPCR-ähnlichen Nukleotidsequenzen
sind, können
auch hergestellt werden. "Varianten" der GPCR-ähnlichen Nukleotidsequenzen
umfassen solche Sequenzen, die die hier offenbarten GPCR-ähnlichen
Proteine codieren, die sich aber aufgrund der Degeneration des genetischen
Codes konservativ unterscheiden. Diese natürlich vorkommenden allelischen
Varianten lassen sich durch Verwendung bekannter Molekularbiologietechniken,
wie Polymerasekettenreaktion (PCR) und Hybridisierungstechniken
(wie nachstehend erläutert)
identifizieren. Variante Nukleotidsequenzen umfassen auch synthetisch
hergeleitete Nukleotidsequenzen, die beispielsweise durch Verwendung
von stellengerichteter Mutagenese hergeleitet wurden, die aber immer
noch die GPCR-ähnlichen
Proteine codieren, die in der vorliegenden Erfindung offenbart sind,
wie nachstehend erläutert.
Erfindungsgemäße Nukleotidsequenzvarianten
haben gewöhnlich
mindestens etwa 45%, 55%, 60%, 65%, 70%, 75%, 80%, 85%, 90%, 91%,
92%, 93%, 94%, 95%, 96%, 97%, 98%, oder 99% Identität zu einer
bestimmten hier offenbarten Nukleotidsequenz. Eine variante GPCR-ähnliche Nukleotidsequenz codiert
ein GPCR-ähnliches
Protein, dessen Aminosäuresequenz mindestens
etwa 45%, 55%, 60%, 65%, 70%, 75%, 80%, 85%, 90%, 91%, 92%, 93%,
94%, 95%, 96%, 97%, 98% oder 99% Identität zur Aminosäuresequenz
des hier offenbarten GPCR-ähnlichen
Proteins aufweist.
-
Neben
der in Seq.-ID.-Nr. 1 gezeigten GPCR-ähnlichen
Nukleotidsequenz und der Nukleotidsequenz der cDNA von ATCC PTA-1660,
geht der Fachmann davon aus, dass die DNA-Sequenz-Polymorphismen,
die zu Änderungen
in den Aminosäuresequenzen
der GPCR-ähnlichen
Proteine führen,
in einer Population existieren können
(beispielsweise der menschlichen Bevölkerung). Ein solcher genetischer
Polymorphismus in einem GPCR-ähnlichen
Gen kann unter Individuen in einer Population aufgrund natürlicher
alleischer Variation bestehen. Ein Allel ist ein Gen aus einer Gruppe
von Genen, die alternativ bei einem gegebenen genetischen Locus
vorkommen. Wie hier verwendet, betreffen die Begriffe "Gen" und "rekombinantes Gen" Nukleinsäuremoleküle, die
ein offenes Leseraster umfassen, das ein GPCR-ähnliches Protein codiert, vorzugsweise
ein GPCR-ähnliches
Säugetier-Protein.
Wie hier verwendet, betrifft der Ausdruck "allelische Variante" eine Nukleotidsequenz, die an einem
GPCR-ähnlichen
Locus vorkommt, oder ein Polypeptid, das durch die Nukleotidsequenz
codiert wird. Solche natürlichen
allelischen Variationen können
gewöhnlich
zu einer 1–5%igen
Varianz der Nukleotidsequenz des GPCR-ähnlichen Gens führen.
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Nukleinsäuremoleküle, die
GPCR-ähnliche
Proteine aus anderen Arten (GPCR-ähnliche Homologa) codieren,
die eine Nukleotidsequenz haben, die sich von der der hier offenbarten
GPCR-ähnlichen
Sequenzen unterscheiden, beispielsweise Nukleinsäuremoleküle, die den natürlichen
allelischen Varianten und Homologa der menschlichen GPCR-ähnlichen
cDNA der Erfindung entsprechen, können auf der Basis ihrer Identität zur hier
offenbarten menschlichen GPCR-ähnlichen
Nukleinsäure
mittels Human-cDNA oder einem Abschnitt davon, als Hybridisierungssonde
gemäß den Standard-Hybridisierungstechniken
unter Stringenten Hybridisierungsbedingungen wie nachstehend offenbart,
isoliert werden.
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Neben
den natürlich
vorkommenden allelischen Varianten der GPCR-ähnlichen Sequenzen, die in
der Population vorkommen können,
ist sich der Fachmann darüber
bewusst, dass sich Änderungen
durch Mutation in die erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen einbringen
lassen, was somit zu Änderungen
in der Aminosäuresequenz
der codierten GPCR-ähnlichen
Proteine führt,
ohne dass die biologische Aktivität der GPCR-ähnlichen
Proteine geändert
wird. Somit kann ein isoliertes Nukleinsäuremolekül erzeugt werden, das ein GPCR-ähnliches
Protein mit einer Sequenz hervorbringt, die sich von der von Seq.-ID.-Nr.
2 unterscheidet, indem eine oder mehrere Nukleotidsubstitutionen,
Additionen, oder Deletionen in die hier offenbarte entsprechende
Nukleotidsequenz eingebracht wird, so dass eine oder mehrere Aminosäuresubstitutionen,
Additionen oder Deletionen in das codierte Protein eingebracht werden.
Mutationen können
durch Standard-Techniken eingebracht
werden, wie stellengerichtete Mutagenese und PCR-vermittelte Mutagenese.
Solche varianten Nukleotidsequenzen sind ebenfalls von der vorliegenden
Erfindung umfasst.
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Konservative
Aminosäuresubstitutionen
können
beispielsweise vorzugsweise aus einer oder mehreren vorhergesagten,
vorzugsweise nichtessentiellen Aminosäureresten hergestellt werden.
Ein "nichtessentieller" Aminosäurerest
kann aus der Wildtyp-Sequenz eines GPCR-ähnlichen Proteins verändert werden
(beispielsweise die Sequenz von Seq.-ID.-Nr. 2), ohne dass die biologische
Aktivität
verändert
wird, wohingegen ein "essentieller" Aminosäurerest
für die
biologische Aktivität
erforderlich ist. Bei einer "konservativen
Aminosäuresubstitution" ist der Aminosäurerest
durch einen Aminosäurerest
mit einer ähnlichen
Seitenkette ersetzt. Familien von Aminosäureresten mit ähnlichen
Seitenketten wurden im Stand der Technik definiert. Diese Familien
umfassen Aminosäuren
mit basischen Seitenketten (beispielsweise Lysin, Arginin, Histidin),
sauren Seitenketten (beispielsweise Asparaginsäure, Glutaminsäure), ungeladenen
polaren Seitenketten (beispielsweise Glycin, Asparagin, Glutamin,
Serin, Threonin, Tyrosin, Cystein), nichtpolaren Seitenketten (beispielsweise
Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Prolin, Phenylalanin, Methionin,
Tryptophan), betaverzweigten Seitenketten (beispielsweise Threonin,
Valin, Isoleucin) und aromatischen Seitenketten (beispielsweise
Tyrosin, Phenylalanin, Tryptophan, Histidin). Solche Substitutionen
werden nicht für
konservierte Aminosäurereste
oder für
Aminosäurereste,
die in einem konservierten Motiv liegen, vorgenommen, wie die 7
Transmembranrezeptor-Domänen
(d.h., TM I, 772–793,
TM II, 807–826;
TM III, 836–855;
TM IV, 887–904;
TM V, 925–947;
TM VI 1021–1040 und
TM VII, 1048–1066
von Seq.-ID.-Nr. 2), wohingegen solche Reste für die Proteinaktivität essentiell
sind.
-
Alternativ
können
variante GPCR-ähnliche
Nukleotidsequenzen hergestellt werden, indem Mutationen statistisch
entlang der gesamten GPCR-ähnlichen
codierenden Sequenz eingebracht werden, wie durch Sättigungsmutagenese,
und die resultierenden Mutanten können auf GPCR-ähnliche
biologische Aktivität
untersucht werden, damit Mutanten identifiziert werden, die die
Aktivität
behalten. Nach der Mutagenese kann das codierte Protein rekombinant
exprimiert werden, und die Aktivität des Proteins kann mittels
Standard-Assay-Techniken
bestimmt werden.
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Die
erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen
Nukleotidsequenzen und Fragmente und Varianten davon können als
Sonden und/oder Primer zur Identifikation und/oder Klonierung GPCR-ähnlicher
Homologa in anderen Zelltypen verwendet werden, beispielsweise aus
anderen Geweben, sowie GPCR-ähnlichen
Homologa aus anderen Säugetieren.
Solche Sonden können
zum Nachweisen von Transkripten oder genomischen Sequenzen verwendet
werden, die die gleichen oder identischen Proteine codieren. Diese
Sonden können
als Teil eines diagnostischen Test-Kits zum Identifizieren von Zellen
oder Geweben verwendet werden, die ein GPCR-ähnliches Proteins fehlexprimieren,
wie durch Messen der Spiegel einer GPCR-ähnlichen codierenden Nukleinsäure in einer
Probe von Zellen aus einem Individuum, beispielsweise Nachweisen
von GPCR-ähnlichen mRNA-Spiegeln
oder Bestimmen, ob ein genomisches GPCR-ähnliches Gen mutiert oder deletiert
ist.
-
Auf
diese Weise können
Verfahren, wie PCR, Hybridisierung und dergleichen zur Identifikation
solcher Sequenzen mit wesentlicher Identität zu den erfindungsgemäßen Sequenzen
verwendet werden. Siehe beispielsweise Sambrook et al. (1989) Molecular
Cloning: A Laboratory Manual (2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Plainview, N.Y.) und Innis et al. (1990) PCR Protocols: A
Guide to Methods and Applications (Academic Press, NY).
-
Bei
einem Hybridisierungsverfahren kann die gesamte bekannte GPCR-ähnliche
Nukleotidsequenz oder ein Teil davon zum Screening von cDNA- oder
genomischen Banken verwendet werden. Verfahren zur Konstruktion
solcher cDNA- und genomischen Banken sind im Stand der Technik allgemein
bekannt und sind offenbart in Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning:
A Laboratory Manual (2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Plainview, N.Y.). Die so genannten Hybridisierungssonden können genomische
DNA-Fragmente, cDNA-Fragmente, RNA-Fragmente oder andere Oligonukleotide
sein, und sie können
mit einer nachweisbaren Gruppe markiert sein, wie 32P,
oder einem anderen nachweisbaren Marker, wie anderen Radioisotopen,
einer fluoreszierenden Verbindung, einem Enzym oder einem Enzym-Cofaktor.
Sonden für
die Hybridisierung können
durch Markieren von synthetischen Oligonukleotiden auf der Basis
der hier offenbarten bekannten GPCR-ähnlichen Nukleotidsequenz hergestellt
werden. Degenerierte Primer, die auf der Basis der konservierten
Nukleotide oder Aminosäurereste
in einer bekannten GPCR-ähnlichen
Nukleotidsequenz oder codierten Aminosäuresequenz entwickelt werden,
können
zusätzlich
verwendet werden. Die Sonde umfasst gewöhnlich einen Nukleotidsequenzbereich,
der unter stringenten Bedingungen an mindestens 12, vorzugsweise
etwa 25, stärker
bevorzugt etwa 50, 75, 100, 125, 150, 175, 200, 250, 300, 350 oder
400 aufeinander folgende Nukleotide einer erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen
Nukeotidsequenz oder ein Fragment oder eine Variante davon hybridisiert.
Die Herstellung der Sonden zur Hybridisierung ist im Stand der Technik
allgemein bekannt und in Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning:
A Laboratory Manual (2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Plainview, New York) offenbart.
-
Ein
vorher unidentifiziertes GPCR-ähnliches
Nukleinsäuremolekül hybridisiert
unter stringenten Bedingungen an eine Sonde, die ein Nukleinsäuremolekül ist, umfassend
eine der erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen Nukleinsäuresequenzen
oder ein Fragment davon. Das vorher unbekannte GPCR-ähnliche Nukleinsäuremolekül ist mindestens
etwa 300, 325, 350, 375, 400, 425, 450, 500, 550, 600, 650, 700,
800, 900, 1000, 2000, 3000, 4000, 5000 oder 6000 Nukleotide lang
und hybridisiert unter stringenten Bedingungen an eine Sonde, d.h.
an ein Nukleinsäuremolekül, das eine
der hier offenbarten GPCR-ähnlichen
Nukleotidsequenzen oder ein Fragment davon umfasst.
-
Folglich
ist ein isoliertes zuvor unbekanntes GPCR-ähnliches Nukleinsäuremolekül etwa 300,
325, 350, 375, 400, 425, 450, 500, 550, 600, 650, 700, 800, 900,
1000, 1100, 1200, 1300, oder 1400 Nukleotide lang und hybridisiert
unter stringenten Bedingungen an eine Sonde, d.h. an ein Nukleinsäuremolekül, umfassend
eine der erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen,
vorzugsweise die codierende Sequenz, die in der Seq.-ID.-Nr. 1 offenbart
ist, die cDNA von ATCC PCTA-1660 oder ein Komplement, Fragment oder
eine Variante davon.
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Der
Begriff "hybridisiert
unter stringenten Bedingungen" soll
Bedingungen zum Hybridisieren und Waschen beschreiben, unter denen
Nukleotidsequenzen mit mindestens etwa 60%, 65%, 70%, vorzugsweise 75%
Identität
zueinander gewöhnlich
aneinander hybridisiert bleiben. Solche stringenten Bedingungen
sind dem Fachmann bekannt und befinden sich in Current Protocols
in Molecular Biology (John Wiley & Sons,
New York (1989)), 6.3.1–6.3.6.
Ein bevorzugtes, nicht einschränkendes
Beispiel für
stringente Hybridisierungsbedingungen in 6 × Natriumchlorid/Natriumcitrat
(SSC) bei etwa 45 EC, gefolgt von einem oder mehreren Waschschritten
in 0,2 × SSC,
0,1% SDS ei 50–65
EC. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfassen die stringenten
Bedingungen eine Hybridisierung in 6 × SSC bei 42 EC, gefolgt von
einem Waschritt in 1 × SSC bei
55 EC. Ein isoliertes Nukleinsäuremolekül, das unter
stringenten Bedingungen an eine erfindungsgemäße GPCR-ähnliche Sequenz hybridisiert,
entspricht vorzugsweise einem natürlich vorkommenden Nukleinsäuremolekül. Wie hier
verwendet betrifft ein "natürlich vorkommendes" Nukleinsäuremolekül ein RNA-
oder DNA-Molekül
mit einer Nukleinsäuresequenz,
die in der Natur vorkommt (d.h. sie codiert ein natürliches
Protein).
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Antisense-Nukleinsäuremoleküle, d.h.
Moleküle,
die zu einer Sense-Nukleinsäure
komplementär
sind, die ein Protein codieren, beispielsweise komplementär zum codierenden
Strang eines doppelsträngigen
cDNA-Moleküls
oder komplementär
zu einer mRNA-Sequenz, können
ebenfalls hergestellt werden. Folglich kann eine Antisense-Nukleinsäure eine
Wasserstoffbrückenbindung
zu einer Sense-Nukleinsäure
bilden. Die Antisense-Nukleinsäure kann
komplementär
sein zu einem gesamten GPCR-ähnlichen
codierenden Strang oder nur zu einem Anteil davon, beispielsweise
zum gesamten proteincodierenden Bereich oder einem Teil davon (oder
zum offenen Leseraster). Ein Antisense-Nukleinsäure-Molekül kann antisense zu einem nicht-codierenden
Bereich des codierenden Strangs einer Nukleotidsequenz sein, die
ein GPCR-ähnliches
Protien codiert. Die nicht-codierenden Bereiche sind die 5'- und 3'-Sequenzen, die den codierenden Bereich
flankieren und die nicht zu Aminosäuren translatiert werden.
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Bei
gegebener Sequenz des codierenden Stranges, die ein hier offenbartes
GPCR-ähnliches
Protein codiert (beispielsweise die Sequenz des codierenden Stranges
von Seq.-ID.-Nr. 1) können
die Antisense-Nukleinsäuren
gemäß den Basenpaarungs-Regeln
von Watson und Crick aufgebaut sein. Das Antisense-Nukleinsäuremolekül kann komplementär sein zum
gesamten codierenden Bereich der GPCR-ähnlichen mRNA, ist aber stärker bevorzugt
ein Oligonukleotid, das nur zu einem Teil des codierenden oder nicht-codierenden
Bereichs der GPCR-ähnlichen
mRNA antisense ist. Das Antisense-Oligonukleotid kann beispielsweise
zu dem Bereich komplementär
sein, der die Translationsstartstelle der GPCR-ähnlichen mRNA umgibt. Ein Antisense-Oligonukleotid
kann beispielsweise etwa 5, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45 oder
50 Nukleotide lang sein. Eine Antisense-Nukleinsäure kann mittels chemischer
Synthese und enzymatischen Ligationsverfahren des Standes der Technik
hergestellt werden.
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Eine
Antisense-Nukleinsäure
(beispielsweise ein Antisense-Oligonukleotid) kann beispielsweise
chemisch synthetisiert werden, wobei natürlich vorkommende Nukleotide
oder verschiedentlich modifizierte Nukleotide verwendet werden,
die so ausgelegt sind, dass sie die biologische Stabilität der Moleküle steigern,
oder dass sie die physikalische Stabilität des Doppelstranges steigern,
der sich zwischen den Antisense- und Sense-Nukleinsäuren bildet,
einschließlich,
aber nicht eingeschränkt
auf beispielsweise Phosphorthioat-Derivate und Acridin-substituierte Nukleotide.
Alternativ kann die Antisense-Nukleinsäure biologisch hergestellt
werden mit einem Expressionsvektor, in den eine Nukleinsäure in Antisense-Orientierung
einkloniert wurde (d.h. RNA, transkribiert aus der insertierten
Nukleinsäure,
hat Antisense-Orientierung zu einer Ziel-Nukleinsäure von
Interesse, wie es weiter in dem folgenden Unterabschnitt beschrieben
ist).
-
Bei
therapeutischer Verwendung werden die Antisense-Nukleinsäuremoleküle gewöhnlich an
ein Individuum verabreicht oder in situ erzeugt, so dass sie mit
der zellulären
mRNA und/oder genomischen DNA hybridisieren oder daran binden, die
ein GPCR-ähnliches
Protein codiert, wodurch die Expression des Proteins gehemmt wird,
beispielsweise durch Hemmen der Transkription und/oder Tranlation.
Ein Beispiel für
einen Verabreichungsweg für
Antisense-Nukleinsäuremoleküle beinhaltet
die direkte Injektion an einer Gewebestelle. Alternativ können die
Antisense-Nukleinsäuremoleküle so modifiziert
werden, dass sie selektierte Zellen anzielen, und dann systemisch
verabreicht werden. Antisense-Moleküle, können beispielsweise an Peptide
oder Antikörper
gebunden sein, damit sie einen Komplex bilden, der spezifisch an
Rezeptoren oder Antigene bindet, die auf einer selektierten Zelloberfläche exprimiert
werden. Die Antisense-Nukleinsäuremoleküle können mit den
hier beschriebenen Vektoren ebenfalls an Zellen abgegeben werden.
Zur Erzielung ausreichender intrazellulärer Konzentrationen der Antisense-Moleküle, sind
Vektorkonstrukte, in denen das Antisense-Nukleinsäuremolekül unter der Kontrolle eines
starken Pol II- oder Pol III-Promotor steht, bevorzugt.
-
Ein
Antisense-Nukleinsäuremolekül kann ein
enantiomeres Nukleinsäuremolekül sein.
Ein α-anomeres
Nukleinsäuremolekül bildet
spezifische doppelsträngige
Hybride mit komplementärer
RNA, in der im Gegensatz zu den üblichen β-Einheiten
die Stränge
parallel zu einander verlaufen (Gaultier et al. (1987) Nucleic Acids
Res. 15: 6625–6641).
Das Antisense-Nukleinsäuremolekül kann ebenfalls
ein 2'-o-Methylribonukleotid (Inoue
et al. (1987) Nucleic Acids Res. 15: 6131–6148) oder ein chimäres RNA-DNA-Analogon
(Inoue et al. (1987) FEBS Lett. 215: 327–330) umfassen.
-
Ribozyme,
d.h. katalytische RNA-Moleküle
mit Ribonukleaseaktivität,
die eine einzelsträngige
Nukleinsäure,
wie mRNA, spalten können,
zu der sie einen komplementären
Bereich aufweisen, lassen sich herstellen. Ribozyme (beispielsweise
Hammerkopf-Ribozyme
(beschrieben in Haselhoff und Gerlach (1988) Nature 334: 585–591)) können zur
katalytischen Spaltung GPCR-ähnlicher
mRNA-Transkripte verwendet werden, wodurch die Translation der GPCR-ähnlichen
mRNA gehemmt wird. Ein Ribozym mit Spezifität für eine GPCR-ähnliche
codierende Nukleinsäure
kann auf der Basis der Nukleotidsequenz einer hier offenbarten GPCR-ähnlichen
cDNA entwickelt werden (beispielsweise Seq.-ID.-Nr. 1) Siehe beispielsweise
Cech et al., US-Patent Nr. 4,987,071; und Cech et al., US-Patent
Nr. 5,116,742. Alternativ kann die GPCR-ähnliche mRNA zur Selektion
einer katalytischen RNA mit einer spezifischen Ribonukleaseaktivität aus einem
Pool aus RNA-Molekülen
verwendet werden. Siehe beispielsweise Bartel und Szostak (1993)
Science 261: 1411–1418.
-
Nukleinsäuremoleküle, die
eine dreifache Helixstruktur bilden, können ebenfalls hergestellt
werden. Beispielsweise kann die GPCR-ähnliche Genexpression gehemmt
werden durch Anzielen von Nukleinsäuresequenzen, die zum regulatorischen
Bereich des GPCR-ähnlichen
Protein komplementär
sind (beispielsweise der GPCR-ähnliche
Promotor und/oder Enhancer), so dass dreifache Helixstrukturen erzeugt
werden, die die Transkription des GPCR-ähnlichen Gens in Zielzellen
hemmen. Siehe im Allgemeinen Helene (1991) Anticancer Drug Des.
6(6): 569; Helene (1992) Ann. N.Y. Acad. Sci. 660: 27 und Maher
(1992) Bioassays 14 (12): 807.
-
Die
erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküle können an
der Baseneinheit, Zuckereinheit oder am Phosphatgerüst modifiziert
werden, so dass beispielsweise die Stabilität, Hybridisierung oder Löslichkeit
des Moleküls
verbessert wird. Das Desoxyribose-Phosphatgerüst der Nukleinsäuren kann
derart modifiziert werden, dass Peptid-Nukleinsäuren erzeugt werden (siehe
Hyrup et al., (1996) Bioorganic & Medicinal
Chemistry 4: 5). Wie hier verwendet, betreffen die Begriffe "Peptid-Nukleinsäuren" oder "PNAs" Nukleinsäure-Mimetika, beispielsweise
DNA-Mimetika, in denen das Desoxyribosephosphatgerüst durch
ein Pseudopeptid-Gerüst
ersetzt ist und nur die vier natürlichen
Nukleobasen behalten werden. Das neutrale Gerüst der PNAs ermöglicht die
spezifische Hybridisierung an DNA und RNA unter Bedingungen niedriger
Ionenstärke.
Die Synthese von PNA-Oligomeren kann mit Standard-Festphasen-Peptidsyntheseprotokollen
wie beschrieben durchgeführt werden,
wie beispielsweise beschrieben in Hyrup et al., (1996), siehe oben;
Perry-O'-Keefe et al., (1996)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93: 14670.
-
PNAs
eines GPCR-ähnlichen
Moleküls
können
in therapeutischen und diagnostischen Anwendungen verwendet werden.
PNAs können
beispielsweise als Antisense- oder Antigen-Mittel für die sequenzspezifische Modulation
der Genexpresseion verwendet werden, beispielsweise durch Induzieren
der Transkriptions- oder Translationsarretierung oder Hemmen der
Replikation. PNAs können
auch beispielsweise bei der Analyse von Einzelbasis-Paarmutationen
in einem Gen verwendet werden durch beispielsweise PNA-gerichtetes PCR-Clamping;
als künstliche
Restriktionsenzyme bei Verwendung in Kombination mit anderen Enzymen,
beispielsweise S1-Nuklease (Hyrup (1996), siehe oben); oder als
Sonden oder Primer für
DNA-Sequenz und Hybridisierung (Hyrup (1996), siehe oben; Perry-O'Keefe et al. (1996),
siehe oben).
-
PNAs
eines GPCR-ähnlichen
Moleküls
lassen sich modifizieren, beispielsweise zum Steigern ihrer Stabilität, Spezifität, oder
der Zellaufnahme, indem lipophile oder andere Helfergruppen an die
PNA gebunden werden, durch die Bildung von PNA-DNA-Chimären, oder
durch die Verwendung von Liposomen oder durch andere Techniken der
Medikamentenaufnahme des Standes der Technik. Die Synthese von PNA-DNA-Chimären kann
durchgeführt
werden, wie beschrieben in Hyrup (1996), siehe oben; Finn et al.
(1996) Nucleic Acids Res. 24 (17): 3357–53; Mag et al. (1989) Nucleic
Acids Res. 17: 5973; und Peterson et al. (1975) Bioorganic Med.
Chem. Lett. 5: 1119.
-
II. Isolierte GPCR-ähnliche
Proteine und Anti-GPCR-ähnliche
Antikörper
-
GPCR-ähnliche
Proteine sind ebenfalls von der vorliegenden Erfindung umfasst. "GPCR-ähnliches Protein" soll ein Protein
bedeuten, das die in Seq.-ID.-Nr.
2 offenbarte Aminosäuresequenz
umfasst.
-
"Fragmente" oder "biologisch aktive
Abschnitte" umfassen
Polypeptidfragmente, die sich zur Verwendung als Immunogene eignen,
um Anti-GPCR-ähnliche
Antikörper
hervorzurufen. Fragmente umfassen Peptide, die die Aminosäuresequenzen
umfassen, welche hinreichend identisch sind zu der Aminosäuresequenz eines
GPCR-ähnlichen
Proteins oder davon hergeleitet sind, oder ein Partiallängenprotein
der Erfindung und mit mindestens einer Aktivität eines GPCR-ähnlichen
Proteins, das aber weniger Aminosäuren als das hier offenbarte
Vollängen-GPCR-ähnliche
Protein (Seq.-ID.-Nr.
2) enthält.
Gewöhnlich
umfassen biologisch aktive Abschnitt eine Domäne oder ein Motiv mit mindestens
einer Aktivität
des GPCR-ähnlichen
Proteins. Ein biologisch aktiver Abschnitt eines GPCR-ähnlichen
Proteins kann ein Polypeptid sein, das beispielsweise 10, 25, 50,
100 oder mehr Aminosäuren
lang ist. Solche biologisch aktiven Abschnitte können durch Rekombinationstechniken
hergestellt werden und auf ein oder mehrere funktionelle Aktivitäten eines
nativen GPCR-ähnlichen
Proteins untersucht werden. Wie hier verwendet umfasst ein Fragment
mindestens 7 durchgehende Aminosäuren
der Seq.-ID.-Nr. 2.
-
Biologisch
aktive Fragmente (Peptide, die beispielsweise 5, 7, 10, 12, 15,
20, 30, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 50, 100 oder mehr Aminosäuren lang
sind) können
beispielsweise eine Domäne
oder ein Motiv umfassen, beispielsweise leucinreiche Wiederholungen
und leucinreiche C-terminale Domänen,
Latrophilin/CL-1-ähnliche
GPS-Domäne,
Immunglobulin-Domäne,
7 Transmembran-Rezeptor-Domänen
und Stellen für
die Glycosilierung, Protein-Kinase-C-Phosphorylierung, Caseinkinase-II-Phosphorylierung,
Glycosaminoglycanbindung, Amidierung, N-Myristoylierung, prokaryotische Membranlipoproteinlipidbindung
und RGD-Zell-Bindung. Weiterhin mögliche Fragmerte umfassen Stellen,
die wichtig sind für
zelluläres
und subzelluläres
Targetting. Fragmente können
beispielsweise in einer oder beiden Richtungen von der funktionellen
Stelle verlaufen, so dass 5, 10, 15, 20, 30, 40, 50 oder bis zu
100 Aminosäuren
umfasst werden. Weiter können
Fragmente Subfragmente der vorstehend genannten spezifischen Domänen umfassen,
wobei die Subfragmente die Funktion der Domäne beibehalten, von denen sie
hergeleitet sind. Solche Domänen
oder Motive und ihre Subfragmente können mit Hilfe von routinemäßigen computerisierten
Homologie-Suchverfahren identifiziert werden.
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Fragmente
mit immunogenen Eigenschaften lassen sich ebenfalls herstellen.
Diese enthalten einen Epitop-tragenden Abschnitt der erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen Polypeptide. Diese
epitoptragenden Peptide eignen sich zur Erzeugung von Antikörpern, die
spezifisch an ein GPCR-ähnliches
Polypeptid oder einen Bereich oder Fragment binden. Diese Peptide
können
zumindest 10, 12, mindestens 14 oder zwischen mindestens etwa 15
bis etwa 30 Aminosäuren
enthalten. Nicht-einschränkende
Beispiele für
antigene Polypeptide, die sich zur Erzeugung von Antikörpern verwenden
lassen, umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf Peptide, die von einer
extrazellulären
Stelle hergeleitet sind. Bereiche mit einem hohen Antigenitätsindex sind
in der 3 für das h15571-Polypeptid gezeigt.
Intrazelluläre
hergestellte Antikörper
("Intrakörper") sind ebenfalls
umfasst, die intrazelluläre
Peptidbereiche erkennen. Die Epitop-tragenden GPCR-ähnlichen
Polypeptide können
durch beliebige herkömmliche
Maßnahmen
erzeugt werden (Houghten, R. A. (1985) Proc. Natl. Acad. Sci. USA
82: 5131–5135).
Simultane multiple Peptidsynthese ist in US-Patent Nr. 4,631,211
beschrieben.
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"Varianten" steht für Proteine
oder Polypeptide mit einer Aminosäuresequenz, die mindestens
45%, 55%, 60%, 65%, vorzugsweise etwa 70%, 75%, 80%, 85%, 90%, 91%,
92%, 93%, 94%, 95%, 96%, 97%, 98%, oder 99% identisch zur Aminosäuresequenz
von Seq.-ID.-Nr. 2 ist. Varianten umfassen auch Polypeptide, die von
dem cDNA-Insert
des Plasmids codiert werden, das bei der ATCC als Patenthinterlegung
Nr. PTA-1660 hinterlegt ist, oder Polypeptide, die von einem Nukleinsäuremolekül codiert
werden, das an das Nukleinsäuremolekül von Seq.-ID.-Nr.
1 oder ein Komplement davon unter stringenten Bedingungen hybridisiert.
Solche Varianten behalten die funktionelle Aktivität der erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen
Proteine. Varianten umfassen Polypeptide, deren Aminosäuresequenz
sich aufgrund natürlicher
allelischer Variation der Mutagenese unterscheidet.
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GPCR-ähnliche
Chimären
oder Fusionsproteine können
ebenfalls hergestellt werden. Wie hier verwendet umfasst ein GPCR-ähnliches "chimäres Protein" oder ein "Fusionsprotein" ein GPCR-ähnliches
Polypeptid, das funktionsfähig
an ein nicht-GPCR-ähnliches
Polypeptid gebunden ist. Ein "GPCR-ähnliches
Polypeptid" betrifft
ein Polypeptid, dessen Aminosäuresequenz
einem GPCR-ähnlichen
Protein entspricht, wohingegen ein "nicht-GPCR-ähnliches Polypeptid" ein Polypeptid betrifft,
dessen Aminosäuresequenz
einem Protein entspricht, das nicht wesentlich identisch zu dem
GPCR-ähnlichen
Protein ist, beispielsweise ein Protein, das sich von dem GPCR-ähnlichen
Protein unterscheidet, und das vom gleichen oder einem anderen Organismus
stammt. In einem GPCR-ähnlichen
Fusionsprotein kann das GPCR-ähnliche
Polypeptid dem gesamten GPCR-ähnlichen
Protein oder einem Teil davon entsprechen, vorzugsweise mindestens
einem biologisch aktiven Anschnitt eines GPCR-ähnlichen Protein. In dem Fusionsprotein
bedeutet der Begriff "funktionsfähig gebunden", dass das GPCR-ähnliche
Polypeptid und das nicht-GPCR-ähnliche
Polypeptid im Leseraster aneinander gebunden sind. Das nicht-GPCR-ähnliche Polypeptid kann an
den N-Terminus oder C-Terminus
des GPCR-ähnlichen
Polypeptids gebunden sein.
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Ein
geeignetes Fusionsprotein ist ein GST-GPCR-ähnliches
Fusionsprotein, in dem die GPCR-ähnlichen
Sequenzen an den C-Terminus der GST-Sequenzen gebunden sind. Solche
Fusionsproteine können
die Reinigung rekombinanter GPCR-ähnlicher Proteine erleichtern.
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Das
Fusionsprotein ist ein GPCR-ähnliches
Immunglobulin-Fusionsprotein, in dem das gesamte GPCR-ähnliche Protein oder ein Teil
davon an Sequenzen gebunden ist, die von einem Mitglied der Immunglobulinfamilie
hergeleitet sind. Die GPCR-ähnlichen
Immunglobulin-Fusionsproteine können
in pharmazeutische Zusammensetzungen eingebracht werden und an ein
Individuum verabreicht werden, damit eine Wechselwirkung zwischen
einem GPCR-ähnlichen
Ligand und einem GPCR-ähnlichen
Protein auf der Oberfläche
einer Zelle gehindert wird, wodurch die GPCR-ähnliche vermittelte Signaltransduktion
in vivo unterdrückt
wird. Die GPCR-Immunglobulin-Fusionsproteine lassen sich zum Beeinflussen
der biologischen Verfügbarkeit
eines GPCR-ähnlichen
verwandten Liganden verwenden. Die Hemmung der GPCR-ähnlichen
Ligand/GPCR-ähnlichen
Wechselwirkung kann therapeutisch geeignet sein, und zwar zur Behandlung
proliferativer und differentieller Störungen und zum Modulieren (beispielsweise
Fördern
oder Hemmen) des Zellüberlebens.
Darüber
hinaus können
die GPCR-ähnlichen
Immunglobulin-Fusionsproteine als Immunogene zur Produktion von
Anti-GPCR-ähnlichen
Antikörpern
in einem Individuum, so dass GPCR-ähnliche Liganden gereinigt
werden, und in Screening-Tests verwendet werden, damit Moleküle identifiziert
werden, die die Wechselwirkung eines GPCR-ähnlichen Proteins mit einem
GPCR-ähnlichen
Ligand hemmen.
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Ein
GPCR-ähnliches
chimäres
oder Fusionsprotein wird durch Standard-DNA-Rekombinationstechniken
produziert. DNA-Fragmente, die verschiedene Polypeptidsequenzen
codieren, können
im Leseraster aneinander ligiert werden, oder das Fusionsgen kann
beispielsweise mit automatischen DNA-Synthesegeräten synthetisiert werden. Alternativ
kann die PCR-Amplifikation
der Genfragmente mit Ankerprimern durchgeführt werden, die komplementäre Überhänge zwischen
den aufeinanderfolgenden Genfragmenten erzeugen, die anschließend hybridisiert
und erneut amplifiziert werden können,
so dass eine chimäre
Gensequenz erzeugt wird (siehe beispielsweise Ausubel et al., Hrsg.
(1995) Current Protocols in Molecular Biology) (Greene Publishing
and Wiley-Interscience, NY). Darüber
hinaus kann eine ein GPCR-ähnliches
Protein codierende Nukleinsäure
in einen kommerziell erhältlichen
Expressionsvektor kloniert werden, so dass sie im Leseraster an
eine existierende Bindungseinheit gebunden wird.
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Varianten
der GPCR-ähnlichen
Proteine können
entweder als GPCR-ähnliche
Agonisten (Mimetika) oder als GPCR-ähnliche Antagonisten wirken.
Varianten des GPCR-ähnlichen
Proteins können
durch Mutagenese erzeugt werden, beispielsweise durch eine bestimmte
Punktmutation oder eine Verkürzung
des GPCR-ähnlichen
Proteins. Ein Agonist des GPCR-ähnlichen
Proteins kann im Wesentlichen die gleichen oder ein Teil der biologischen
Aktivitäten
der natürlich
vorkommenden Form des GPCR-ähnlichen
Proteins beibehalten. Ein Antagonist des GPCR-ähnlichen Proteins kann eine
oder mehrere Aktivitäten
der natürlich
vorkommenden Form des GPCR-ähnlichen
Proteins hemmen, beispielsweise durch kompetitive Bindung an ein
stromabwärts oder
stromaufwärts
gelegenes Mitglied einer zellulären
Signalkaskade, die das GPCR-ähnliche
Protein enthält.
Somit können
spezifische Effekte durch die Behandlung mit einer Variante mit
eingeschränkter
Funktion ausgelöst
werden. Die Behandlung eines Individuums mit einer Variante mit
einer Teilmenge an biologischen Aktivitäten der natürlich vorkommenden Form des
Proteins kann weniger Nebenwirkungen in einem Individuum im Vergleich
zur Behandlung mit der natürlich
vorkommenden Form der GPCR-ähnlichen
Proteine haben.
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Varianten
eines GPCR-ähnlichen
Proteins, die entweder als GPCR-ähnliche
Agonisten oder als GPCR-ähnliche
Antagonisten wirken, können
durch Screening kombinatorischer Banken von Mutanten identifiziert
werden, beispielsweise Verkürzungsmutanten,
eines GPCR-ähnlichen
Proteins für
die Aktivität
des GPCR-ähnlichen
Protein-Agonist oder Antagonist. Ein Variegationsbank von GPCR-ähnlichen
Varianten wird durch kombinatorische Mutagenese auf dem Nukleinsäureniveau
erzeugt und wird von einer Variegations-Genbank codiert. Eine Variegationsbank
GPCR-ähnlicher
Varianten kann beispielsweise durch enzymatisches Ligieren eines Gemischs
synthetischer Oligonukleotide in Gensequenzen hergestellt werden,
so dass ein degenerierter Satz potentieller GPCR-ähnlicher
Sequenzen als einzelne Polypeptide exprimierbar ist, oder alternativ
als Satz größerer Fusionsproteine
(beispielsweise Phagen-Display),
die den Satz der GPCR-ähnlichen
Sequenzen enthalten. Es gibt eine Reihe von Verfahren, die zur Produktion
von Banken aus potentiellen GPCR-ähnlichen Varianten aus einer
degenerierten Oligonukleotid-Sequenz
verwendet werden können.
Die chemische Synthese einer degenerierten Gensequenz kann in einem
DNA-Syntheseautomaten
durchgeführt werden,
und das synthetische Gen dann in einen geeigneten Expressionsvektor
ligiert werden. Die Verwendung eines degenerierten Satzes von Genen
ermöglicht
die Bereitstellung in einem Gemisch sämtlicher Sequenzen, die den
gewünschten
Satz an potentiellen GPCR-ähnlichen
Sequenzen codieren. Verfahren zur Synthese degenerierter Oligonukleotide
sind im Stand der Technik bekannt (siehe beispielsweise Narang (1983) Tetrahedron
39: 3; Itakura et al. (1984) Annu. Rev. Biochem. 53: 323: Itakura
et al., (1984) Science 198: 1056; Ike et al. (1983) Nucleic Acid
Res. 11: 477).
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Zudem
können
Banken von Fragmenten einer ein GPCR-ähnliches
Protein codierenden Sequenz verwendet werden, um eine variegierte
Population von GPCR-ähnlichen
Fragmenten zum Screening und zur anschließenden Selektion von Varianten
eines GPCR-ähnlichen
Proteins zu erzeugen. Eine Bank codierender Sequenzfragmente kann
erzeugt werden durch Behandeln eines doppelsträngigen PCR-Fragmentes einer GPCR-ähnlichen
codierenden Sequenz mit einer Nuklease unter Bedingungen, bei denen
ein Einzelstrangbruch nur einmal pro Molekül erfolgt, Denaturieren der
doppelsträngigen
DNA, Renaturieren der DNA, so dass doppelsträngige DNA entsteht, die Sense/Antisense-Paare
verschiedener Einzelstrangbruch-Produkte umfasst, Entfernen der
einzelsträngigen
Abschnitte aus den reformierten Doppelsträngen durch Behandlung mit S1-Nuklease
und Ligieren der resultierenden Fragmentbank in einen Expressionsvektor.
Durch dieses Verfahren kann man eine Expressionsbank herleiten,
die N-terminate und interne Fragmente verschiedener Größen des
GPCR-ähnlichen
Proteins codiert.
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Es
gibt mehrere Techniken im Stand der Technik zum Screening von Genprodukten
kombinatorischer Banken, die durch Punktmutationen oder Verkürzung hergestellt
wurden, und zum Screening von cDNA-Banken auf Genprodukte mit einer
ausgewählten
Eigenschaft. Solche Techniken lassen sich an das rasche Screening
der Genbanken anpassen, die durch die kombinatorische Mutagenese
GPCR-ähnlicher
Proteine erzeugt werden. Die am weitesten verbreiteten Techniken,
die für
eine Hochdurchsatz-Analyse zugänglich
sind, zum Screening großer
Genbanken umfassen gewöhnlich
das Klonieren der Genbank in replizierbare Expressionsvektoren,
Transformieren geeigneter Zellen mit der resultierenden Vektorbank
und Exprimieren der kombinatorischen Gene unter Bedingungen, in
denen der Nachweis einer gewünschten
Aktivität
die Isolation des Vektors erleichtert, der das Gen codiert, dessen
Produkt nachgewiesen wurde. Recursive-Ensemble-Mutagenese (REM),
eine Technik, die die Häufigkeit
funktioneller Mutanten in den Banken steigert, kann in Kombination
mit den Screening-Tests verwendet werden, zur Identifikation GPCR-ähnlicher
Varianten (Arkin und Yourvan (1992) Proc Natl. Acad. Sci. USA 89;
7811–7815;
Delgrave et al. (1983) Protein Engineering 6(3): 327–331).
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Ein
isoliertes GPCR-ähnliches
Polypeptid oder Fragmente davon können mittels Standard-Techniken für polyklonale
und monoklonale Antikörper-Präparation
als Immunogen zum Erzeugen von Antikörpern verwendet werden, die
GPCR-ähnliche
Proteine binden. Das Volllängen-GPCR-ähnliche
Protein kann verwendet werden, oder alternativ stellt die Erfindung
antigene Peptidfragmente von GPCR-ähnlichen Proteinen zur Verwendung
als Immunogene bereit. Das antigene Peptid eines GPCR-ähnlichen
Proteins umfasst mindestens 8, vorzugsweise 10, 15, 20 oder 30 Aminosäurereste
der Aminosäuresequenz,
die in Seq.-ID.-Nr. 2 gezeigt ist, und es umfasst ein Epitop eines
GPCR-ähnlichen
Proteins, so dass ein Antikörper,
der gegen das Peptid erzeugt wird, einen spezifischen Immunkomplex
mit dem GPCR-ähnlichen
Protein bildet. Bevorzugte Epitope, die von dem antigenen Peptid
umfasst sind, sind Bereiche eines GPCR-ähnlichen Proteins, die sich
auf der Oberfläche
des Proteins befinden, beispielsweise hydrophile Bereiche.
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Folglich
betrifft ein weiterer Aspekt der Erfindung anti-GPCR-ähnliche
polyklonale und monoklonale Antikörper, die an ein GPCR-ähnliches
Protein binden. Polyklonale anti-GPCR-ähnliche Antikörper lassen
sich herstellen durch Immunisieren eines geeigneten Individuums
(beispielsweise Kaninchen, Ziege, Maus oder ein anderes Säugetier)
mit einem GPCR-ähnlichen
Immunogen. Der anti-GPCR-ähnliche
Antikörper-Titer in dem immunisierten
Individuum kann über
die Zeit durch Standard-Techniken überwacht werden, wie mit einem
Enzymimmuntest (ELISA) mittels immobilisiertem GPCR-ähnlichen
Protein. Geeignete Zeit nach der Immunisierung, beispielsweise wenn
die Titer der anti-GPCR-ähnlichen
Antikörper
am höchsten
sind, können
antikörperproduzierende
Zellen aus dem Individuum erhalten werden und zur Herstellung monoklonaler
Antikörper
durch Standard-Techniken verwendet werden, wie durch Hybridom-Technik,
die ursprünglich
von Köhler
und Milstein (1975) Nature 256: 495–497, beschrieben wurde, Human-B-Zell-Hybridomtechnik
(Kozbor et al. (1983) Immunol. Today 4: 72), EBV-Hybridom-Technik
(Cole et al., (1985) in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Hrsg.
Reisfeld und Sell (Alan R. Liss. Inc. New York, NY), S. 77–96) oder
Triom-Techniken. Die Technologie zum Erzeugen von Hybridomas ist
bekannt (siehe im Allgemeinen Coligan et al., Hrsg. (1994) Current
Protocols in Immunology (John Wiley & Sons, Inc., New York, NY); Galfre
et al., (1977), Nature 266: 55052; Kenneth (1980) in Monoclonal
Antibodies: A New Dimension in Biological Analyses (Plenum Publishing
Corp. NY; und Lerner (1981) Yale J. Biol. Med. 54: 387–402).
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Alternativ
zur Herstellung monoklonaler antikörpersezernierender Hybridome
kann ein Anti-GPCR-ähnlicher
Antikörper
identifiziert und isoliert werden, indem eine rekombinante kombinatorische
Immunglobulinbank (beispielsweise eine Antikörper-Phagen-Display-Bank) mit einem GPCR-ähnlichen
Protein gescreent wird, wodurch Immunglobulinbankmitglieder isoliert
werden, die das GPCR-ähnliche
Protein binden. Kits zum Erzeugen und Screening von Phage-Display-Banken sind kommerziell
erhältlich
(beispielsweise das Rekombinante Phagen-Antikörper-System von Pharmacia,
Katalog Nr. 27-9400-01; und der Phage-Display-Kit SurfZAP9 von Stratagene,
Katalog Nr. 240612). Zusätzliche
Beispiele für
Verfahren und Reagenzien, die besonders zugänglich sind für die Verwendung
bei der Erzeugung und Screening einer Antikörper-Display-Bank, können beispielsweise
gefunden werden in U.S. Pat. Nr. 5,223,409; PCT Veröffentlichungen
Nr. WO 92/18619; WO 91/17271; WO 92/20791; WO 92/15679; 93/01288;
WO 92/01047; 92/09690; und 90/02809; Fuchs et al. (1991) Bio/Technology
9: 1370–1372;
Hay et al. (1992) Hum. Antibod. Hybridomas 3: 81–85; Huse et al. (1989) Science
246: 1275–1281;
Griffiths et al. (1993) EMBO J. 12: 725–734.
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Rekombinante
Anti-GPCR-ähnliche
Antikörper,
wie chimäre
und humanisierte monoklonale Antikörper, die menschliche und nicht-menschliche
Abschnitte umfassen, die mit Standard-DNA-Rekombinationstechniken
hergestellt werden können,
sind im Schutzbereich der Erfindung. Diese chimären und humanisierten monoklonalen
Antikörper
können
durch rekombinante DNA-Techniken
des Standes der Technik produziert werden, beispielsweise mittels
Verfahren, die in den PCT Veröffentlichungen
Nr. WO 86/101533 und WO 87/02671; europäische Patentanmeldungen Nr.
184,187, 171,496, 125,023, und 173,494; U.S. Patent Nr. 4,816,567
und 5,225,539; europäische
Patentanmeldung 125,023; Better et al. (1988) Science 240: 1041–1043; Liu
et al. (1987) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 3439–3443; Liu
et al. (1987) J. Immunol. 139: 3521–3526; Sun et al. (1987) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 84: 214–218;
Nishimura et al. (1987) Canc. Res. 47: 999–1005; Wood et al. (1985) Nature
314: 446–449;
Shaw et al. (1988) J. Natl. Cancer Inst. 80: 1553–1559); Morrison
(1985) Science 229: 1202–1207;
Oi et al. (1986) Bio/Techniques 4: 214; Jones et al. (1986) Nature 321:
552–525;
Verhoeyan et al. (1988) Science 239: 1534; und Beidler et al. (1988)
J. Immunol. 141: 4053–4060
beschrieben sind.
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Vollständig menschliche
Antikörper
sind besonders gewünscht
für die
therapeutische Behandlung von Humanpatienten. Solche Patienten können produziert
werden mittels transgener Mäuse,
die keine endogenen schwere- und leichte-Ketten-Gene von Immunglobulinen
exprimieren können,
die aber die Gene für
die humane schwere und leichte Kette exprimieren können. Siehe
beispielsweise Lonberg und Huszar (1995) Int. Rev. Immunol. 13:
65–93);
und U.S. Patent Nr. 5,625,126; 5,633,425; 5,569,825; 5,661,016;
und 5,545,806. Firmen, wie Abgenix, Inc. (Fremont, CA) können außerdem dazu
angehalten werden humane Antikörper
bereitzustellen, die gegen ein ausgewähltes Antigen gerichtet sind,
wobei eine ähnliche
Technik wie oben beschrieben eingesetzt wird.
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Vollständig menschliche
Antikörper,
die ein ausgewähltes
Epitop erkennen, können
mit einer Technik erzeugt werden, die eine Technik verwendet, die
als "gesteuerte
Selektion" bezeichnet
wird. In diesem Ansatz wird ein selektierter Nicht-menschlicher
monoklonaler Antikörper,
beispielsweise ein Maus-Antikörper zum Steuern
der Selektion eines vollständig
menschlichen Antikörpers
verwendet, der das gleiche Epitop erkennt. Diese Technologie ist
in Jespers et al. (1994) Bio/Technology 12: 899–903 beschrieben.
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Ein
anti-GPCR-ähnlicher
Antikörper
(beispielsweise ein monoklonaler Antikörper) kann zur Isolation GPCR-ähnlicher Proteine durch Standard-Techniken
verwendet werden, wie Affinitätschromatographie
oder Immunfällung.
Ein anti-GPCR-ähnlicher
Antikörper
kann die Reinigung des natürlichen
GPCR-ähnlichen
Protein aus Zellen und von rekombinant erzeugtem GPCR-ähnlichem
Protein erleichtern, das in Wirtszellen exprimiert wird. Darüber hinaus
kann ein anti-GPCR-ähnlicher
Antikörper
zum Nachweisen des GPCR-ähnlichen Proteins
verwendet werden (beispielsweise in einem Zelllysat oder Zellüberstand),
damit die Abundanz und das Expressionsmuster des GPCR-ähnlichen
Proteins untersucht wird. Anti-GPCR-ähnliche Antikörper können diagnostisch
zur Überwachung
der Proteinmengen in Gewebe als Teil eines klinischen Testverfahrens
verwendet werden, beispielsweise um die Effizienz eines gegebenen
Behandlungsschemas zu bestimmen. Der Nachweis kann erleichtert werden
durch Koppeln des Antikörpers
an eine nachweisbare Substanz. Beispiele für nachweisbare Substanzen beinhalten
verschiedene Enzyme, prosthetische Gruppen, fluoreszierende Materialien,
lumineszierende Materialien, biolumineszierende Materialien und
radioaktive Materialien. Beispiele für geeignete Enzyme umfassen
Meerrettich-Peroxidase, alkalische Phosphatase, β-Galactosidae oder Acetylcholinesterase;
Beispiele für
geeignete prosthetische Gruppen umfassen Streptavidin und Avidin/Biotin;
Beispiele für
geeignete fluoreszierende Materialien umfassen Umbelliferon, Fluorescein,
Fluoresceinisothiocyanat, Rhodamin, Dichlortriazinylaminfluorescein,
Dansylchlorid oder Phycoerythrin; ein Beispiel für ein lumineszierendes Material
umfasst Luminol; Beispiele für
biolumineszierende Materialien umfassen Luciferase, Luciferin und
Sequorin; und Beispiele für
geeignete radioaktive Materialien umfassen 125I, 131I, 35S oder 3H.
-
Zudem
kann ein Antikörper
(oder ein Fragment davon) an eine therapeutische Einheit konjugiert werden,
wie ein Cytotoxin, ein therapeutischen Mittel oder ein radioaktives
Metallion. Ein Cytotoxin oder cytotoxisches Mittel umfasst jedes
beliebige Mittel, das den Zellen schadet. Beispiele umfassen Taxol,
Cytochalasin, B, Gramicidin D, Ethidiumbromid, Emetin, Mitomycin,
Etoposid, Tenoposid, Vincristin, Vinblastin, Colchicin, Doxorubicin,
Daunorubicin, Dihydroxyanthracindion, Mitoxantron, Mithramycin,
Actinomycin D, 1-Dehydrotestosteron, Glucocorticoide, Procain, Tetracain,
Lidocain, Propanolol, und Puromycin und Analoga und Homologa davon.
Therapeutische Mittel umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf
Antimetabolite (beispielsweise Methotrexat, 6-Mercaptopurin, 6-Thioguanin, Cytarabin,
5-Fluoruracil Decarbazin), Alkylierungsmittel (beispielsweise Mechlorethamin,
Thioepachlorambucil, Melphalan, Carmustin (BSNU) und Lomustin (CCNU),
Cyclophosphamid, Busulfan, Dibromomannitol, Streptozotocin, Mitomycin
C, und cis-Dichlordiaminplatin (II) (DDP) Cisplatin), Anthracycline
(beispielsweise Daunorubicin (vorher Daunomycin) und Doxorubicin),
Antibiotika (beispielsweise Dactinomycin (vorher Actinomycin), Bleomycin,
Mithramycin, und Anthramycin (AMC)), und anti-mitotische Mittel
(beispielsweise Vincristin und Vinblastin). Die Konjugate können zur
Modifikation einer gegebenen biologischen Reaktion verwendet werden,
die Medikamenteneinheit soll nicht auf klassische chemische Therapeutika
eingeschränkt
sein. Die Medikamenteneinheit kann beispielsweise ein Protein oder Polypeptid
sein, das die gewünschte
biologische Aktivität
besitzt. Zu diesen Proteinen gehören
beispielsweise ein Toxin, wie Abrin, Ricin A, Pseudomonas-Exotoxin,
oder Diphtherie-Toxin; ein Protein, wie Tumornekrosefaktor alpha,
Tumornekrosefaktor beta, alpha-Interferon, beta-Interferon, Nervenwachstumsfaktor, von
Blutplättchen
hergeleiteter Wachstumsfaktor, Gewebe-Plasminogenaktivator; oder Modifikatoren
der biologischen Reaktion, wie beispielsweise Lymphokine, Interleukin-1
("IL-1"), Interleukin-2
("IL-2"), Interleukin-6
("IL-6"), Granulocyten-Makrophagen-Koloniestimulierender
Faktor ("GM-CSF"), Granulocyten-Koloniestimulierender Faktor
("G-CSF"), oder andere Wachstumsfaktoren.
-
Techniken
zum Konjugieren einer solchen therapeutischen Einheit an Antikörper sind
bekannt, siehe z.B. Arnon et al., "Monoclonal Antibodies For Immunotargeting
Of Drugs In Cancer Therapy",
in Monoclonal Antibodies And Cancer Therapy, Reisfeld et al. (Hrsg.),
S. 243–56
(Alan R. Liss, Inc. 1985); Hellstrom et al., "Antibodies For Drug Delivery", in Controlled Drug
Delivery (2. Aufl.), Robinson et al. (Hrsg.), S. 623–53 (Marcel Dekker,
Inc. 1987); Thorpe, "Antibody
Carriers Of Cytotoxic Agents In Cancer Therapy: A Review", in Monoclonal Antibodies '84: Biological And
clinical Applications, Pinchera et al. (Hrsg.), S. 475–506 (1985); "Analysis, Results,
And Future Prospective Of The Therapeutic Use Of Radiolabeled Antibody
In Cancer Therapy",
in Monoclonal Antibodies For Cancer Detection And Therapy, Baldwin
et al. (Hrsg.), S. 303–16
(Academic Press 1985) und Thorpe et al., "The Preparation And Cytotoxic Properties
Of Antibody-Toxin Conjugates",
Immunol. Rev., 62: 119–58
(1982). Alternativ kann ein Antikörper unter Bildung eines Antikörper-Heterokonjugats
an einen zweiten Antikörper
konjugiert werden, wie von Segal im U.S.-Patent Nr. 4,676,980 beschrieben.
-
III. Rekombinante Expressionsvektoren
und Wirtszellen
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft Vektoren, vorzugsweise Expressionsvektoren,
die eine Nukleinsäure
enthalten, die ein GPCR-ähnliches
Protein (oder einen Teil davon) codiert. "Vektor" betrifft ein Nukleinsäuremolekül, das eine
andere Nukleinsäure,
an die es gebunden ist, transportieren kann, wie ein "Plasmid", eine zirkuläre, doppelsträngige DNA-Schleife, in die
zusätzliche
DNA-Segmente ligiert werden können, oder
ein viraler Vektor, wobei zusätzliche
DNA-Segmente in das virale Genom ligiert werden können. Die
Vektoren eignen sich zur autonomen Replikation in einer Wirtszelle
oder können
in das Genom einer Wirtszelle nach Einbringen in die Wirtszelle
integriert werden und werden dadurch zusammen mit dem Wirtsgenom
repliziert (z.B. nichtepisomale Säugervektoren). Expressionsvektoren
können
die Expression von Genen, mit denen sie betriebfähig verbunden sind, steuern.
Im Allgemeinen haben bei DNA-Rekombinationstechniken verwendbare
Vektoren oft die Form von Plasmiden (Vektoren). Die Erfindung soll
jedoch solche anderen Formen von Expressionsvektoren, wie virale
Vektoren (z.B. replikationsdefiziente Retroviren, Adenoviren und
adenoassoziierte Viren) beinhalten, die gleichwertigen Funktionen
dienen.
-
Die
erfindungsgemäßen rekombinanten
Expressionsvektoren umfassen eine erfindungsgemäße Nukleinsäure in einer für die Expression
der Nukleinsäure
in einer Wirtszelle geeigneten Form. Dies bedeutet, dass die rekombinanten
Expressionsvektoren eine oder mehrere Regulationssequenzen enthalten,
die auf Basis der Wirtszellen, die für die Expression verwendet
werden sollen, ausgewählt
werden und mit der zu exprimierenden Nukleinsäure betriebsfähig verbunden
sind. "Betriebsfähig verbunden" soll bedeuten, dass
die Nukleotidsequenz von Interesse mit der (den) Regulationssequenz(en)
auf eine Weise verbunden ist, welche die Expression der Nukleotidsequenz
(z.B. in einem In-vitro-Transkriptions-/Translationssystem oder
in einer Wirtszelle, wenn der Vektor in die Wirtszelle eingebracht
wird) gestattet. Der Begriff "Regulationssequenz" soll Promotoren,
Enhancer und andere Expressionssteuerungselemente (z.B. Polyadenylierungssignale)
umfassen. Siehe zum Beispiel Goeddel (1990) in Gene Expression Technology:
Methods in Enzymology 185 (Academic Press, San Diego, CA). Regulationssequenzen
beinhalten solche, die eine konstitutive Expression einer Nukleotidsequenz
in vielen Typen von Wirtszellen steuern, und solche, die eine Expression
der Nukleotidsequenz nur in bestimmten Wirtszellen steuern (z.B.
gewebespezifische Regulationssequenzen). Der Fachmann erkennt, dass
die Gestaltung des Expressionsvektors von Faktoren abhängen kann,
wie der Auswahl der zu transformierenden Wirtszelle, dem gewünschten
Spiegel der Proteinexpression usw. Die erfindungsgemäßen Expressionsvektoren
können
in Wirtszellen eingebracht werden, um dadurch Proteine oder Peptide,
einschließlich
Fusionsproteinen oder -peptiden, zu produzieren, die von Nukleinsäuren, wie
hier beschrieben, codiert werden (z.B. GPCR-ähnliche Proteine, mutierte
Formen GPCR-ähnlicher
Proteine, Fusionsproteine usw.).
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Die
erfindungsgemäßen rekombinanten
Expressionsvektoren können
für die
Expression von GPCR-ähnlichem
Protein in prokaryotischen oder eukaryotischen Wirtszellen gestaltet
werden. Die Expression von Proteinen in Prokaryoten erfolgt am häufigsten
in E. coli mit Vektoren, die konstitutive oder induzierbare Promotoren
enthalten, welche die Expression von entweder Fusions- oder Nicht-Fusionsproteinen
steuern. Fusionsvektoren fügen
einem darin codierten Protein einer Reihe von Aminosäuren, gewöhnlich am
amino-Terminus des rekombinanten Proteins, hinzu. Übliche Fusionsexpressionsvektoren
sind u.a. pGEX (Pharmacia Biotech Inc.; Smith und Johnson (1988)
Gene 67: 31–40),
pMAL (New England Biolabs, Beverly, MA) und pRIT5 (Pharmacia, Piscataway,
NJ), die Glutathion-S-transferase (GST), Maltose-E-bindendes Protein bzw.
Protein A an das rekombinante Zielprotein fusionieren. Beispiele
für geeignete
induzierbare Nicht-Fusions-E.-coli-Expressionsvektoren sind u.a.
pTrc (Amann et al. (1988) Gene 69: 301–315) und pET11d (Studier et
al. (1990) in Gene Expression Technology: Methods in Enzymology
185 (Academic Press, San Diego, CA), S. 60–89). Strategien zur Maximierung
der Expression von rekombinantem Protein in E. coli können in
Gottesman (1990) in Gene Expression Technology: Methods in Enzymology
185 (Academic Press, CA), S. 119–128 und Wada et al. (1992)
Nucleic Acids Res. 20: 2111–2118
gefunden werden. Die Zielgenexpression von dem pTrc-Vektor basiert
auf der Transkription von einem Hybrid-trp-lac-Fusionspromotor durch
die RNA-Polymerase des Wirts.
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Geeignete
eukaryotische Wirtszellen sind u.a. Insektenzellen (Beispiele für Baculovirus-Vektoren,
die für
die Expression von Proteine in kultivierten Insektenzellen (z.B.
Sf9-Zellen) erhältlich
sind, beinhalten die pAc-Reihe (Smith et al. (1983) Mol. Cell Biol.
3: 2156–2165)
und die pVL-Reihe (Lucklow und Summers (1989) Virology 170: 31–39)); Hefezellen
(Beispiele für
Vektoren für
die Expression in der Hefe S. cerevisiae sind u.a. pYepSec1 (Baldari
et al. (1987) EMBO J. 6: 229–234),
pMFa (Kudjan und Herskowitz (1982) Cell 30: 933–943), pJRY88 (Schultz et al.
(1987) Gene 54: 113–123),
pYES2 (Invitrogen Corporation, San Diego, CA) und pPicZ (Invitrogen
Corporation, San Diego, CA)); oder Säugerzellen (Säugerexpressionsvektoren
sind u.a. pCDM8 (Seed (1987) Nature 329: 840) und pMT2PC (Kaufman
et al. (1987) EMBO J. 6: 187: 195)). Geeignete Säugerzellen sind u.a. Chinesischer-Hamster-Ovarzellen
(CHO) oder SV40-transformierte Affennierenzellen (COS). In Säugerzellen
werden die Steuerfunktionen für
den Expressionsvektor oft durch virale Regulationselemente bereitgestellt.
Zum Beispiel stammen allgemein verwendete Promotoren von Polyoma,
Adenovirus 2, Cytomegalievirus und Simian Virus 40. Weitere geeignete
Expressionssysteme sowohl für
prokaryotische als auch eukaryotische Zellen siehe in den Kapiteln
16 und 17 von Sambrook et al. (1989) Molecular cloning: A Laboratory Manual
(2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory Press, Plainview, NY).
Siehe Goeddel (1990) in Gene Expression Technology: Methods in Enzymology
185 (Academic Press, San Diego, CA). Alternativ kann der rekombinante
Expressionsvektor in vitro transkribiert und translatiert werden,
zum Beispiel unter Verwendung von T7-Promotor-Regulationssequenzen
und T7-Polymerase.
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Die
Begriffe "Wirtszelle" und "rekombinante Wirtszelle" werden hier austauschbar
verwendet. Es ist selbstverständlich,
dass diese Begriffe nicht nur die bestimmte Gegenstandszelle betreffen,
sondern auch die Nachkommenschaft oder potenzielle Nachkommenschaft
einer solchen Zelle. Weil bestimmte Modifikationen in folgenden
Generationen entweder aufgrund von Mutation oder Umwelteinflüssen auftreten
können,
kann diese Nachkommenschaft tatsächlich
nicht mit der Elternzelle identisch sein, ist aber immer noch im
Umfang des Begriffs, wie hier verwendet, enthalten.
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Bei
einer Ausführungsform
ist der Expressionsvektor ein rekombinanter Säuger-Expressionsvektor, der gewebespezifische
Regulationselemente umfasst, welche die Expression der Nukleinsäure bevorzugt
in einem bestimmten Zelltyp steuern. Geeignete gewebespezifische
Promotoren sind u.a. der Albumin-Promotor (z.B. leberspezifischer
Promotor; Pinkert et al. (1987) Genes Dev. 1: 268–277), lymphoidspezifische
Promotoren (Calame und Eaton (1988) Adv. Immunol. 43: 235–275), insbesondere
Promotoren von T-Zell-Rezeptoren (Winoto und Baltimore (1989) EMBO
J. 8: 729–733)
und Immunglobulinen (Banerji et al. (1983) Cell 33: 729–740; Queen
und Baltimore (1983) Cell 33: 741–748), neuronenspezifische
Promotoren (z.B. der Neurofilament-Promotor; Byrne und Ruddle (1989)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 5473–5477), pankreasspezifische Promotoren
(Edlund et al. (1985) Science 230: 912–916), und brustdrüsenspezifische
Promotoren (z.B. der Molke-Promotor;
U.S.-Patent Nr. 4,873,316 und europäische Patentanmeldungsveröffentlichung
Nr. 264,166). Entwicklungsregulierte Promotoren sind ebenfalls umfasst,
zum Beispiel der Maus-Homöobox-(Hox-)Promotor (Kessel
und Gruss (1990) Science 249: 374–379), der α-Fetoprotein-Promotor (Campes
und Tilghman (1989) Genes Dev. 3: 537–546) und dergleichen.
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Die
Erfindung stellt ferner einen rekombinanten Expressionsvektor bereit,
der ein erfindungsgemäßes DNA-Molekül umfasst,
das in den Expressionsvektor in Anstisense-Orientierung kloniert
ist. D.h., das DNA-Molekül ist mit
einer Regulationssequenz in einer Weise betriebsfähig verbunden,
welche die Expression (durch Transkription des DNA-Moleküls) eines
RNA-Moleküls
gestattet, das eine Antisense-mRNA zu GPCR-ähnlicher mRNA ist. Regulationssequenzen,
die mit einer in Antisense-Orientierung klonierten Nukleinsäure betriebsfähig verbunden
sind, können
so ausgewählt
sein, dass sie die kontinuierliche Expression des Antisense-RNA-Moleküls in einer
Vielzahl von Zelltypen steuern, zum Beispiel virale Promotoren und/oder
Enhancer, oder die Regulationssequenzen können so ausgewählt sein,
dass sie die konstitutive, gewebespezifische oder zelltypspezifische
Expression von Antisense-RNA steuern. Der Antisense-Expressionsvektor
kann die Form eines rekombinanten Plasmids, Phagemids oder eines
attenuierten Virus haben, worin Antisense-Nukleinsäuren unter
der Kontrolle einer hocheffizienten Regulationsregion produziert
werden, deren Aktivität
durch den Zelltyp bestimmt werden kann, in den der Vektor eingebracht
wird. Siehe eine Erläuterung
der Regulation der Genexpression unter Verwendung von Antisense-Genen
in Weintraub et al. (1986) Reviews – Trends in Genetics, Bd. 1(1).
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Vektor-DNA
kann in prokaryotische oder eukaryotische Zellen über herkömmliche
Transformations- oder
Transfektionstechniken eingebracht werden. Wie hier verwendet, sollen
die Begriffe "Transformation" und "Transfektion" eine Mehrzahl im
Stand der Technik anerkannte Techniken zum Einbringen von fremder
Nukleinsäure
(z.B. DNA) in eine Wirtszelle betreffen, einschließlich Calciumphosphat-
oder Calciumchlorid-Copräzipitation,
DEAE-Dextran-vermittelter Transfektion, Lipofektion oder Elektroporation.
Geeignete Verfahren zum Transformieren oder Transfizieren von Wirtszellen
lassen sich in Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning: A Laboratory
Manual (2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory Press, Plainview,
NY) und anderen Laborhandbüchern
finden.
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Es
ist bekannt, dass zur stabilen Transfektion von Säugerzellen
je nach dem verwendeten Expressionsvektor und der verwendeten Transfektionstechnik
nur eine kleine Fraktion von Zellen die fremde DNA in ihr Genom
integrieren kann. Um diese Integranten zu identifizieren und zu
selektieren, wird gewöhnlich
ein Gen, das einen selektierbaren Marker (z.B. Resistenz gegen Antibiotika)
codiert, zusammen mit dem Gen von Interesse in die Wirtszellen eingebracht.
Bevorzugte selektierbare Marker sind u.a. solche, die Resistenz
gegen Arzneistoffe, wie G418, Hygromycin und Methotrexat, verleihen.
Nukleinsäure,
die einen selektierbaren Marker codiert, kann in eine Wirtszelle
auf dem gleichen Vektor wie demjenigen, der ein GPCR-ähnliches Protein codiert, oder
als getrennter Vektor eingebracht werden. Zellen, die mit der eingebrachten
Nukleinsäure
stabil transfiziert sind, können
mittels Arzneistoffselektion identifiziert werden (z.B. überleben
Zellen, die das selektierbare Markergen aufgenommen haben, während die
anderen Zellen absterben).
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Eine
erfindungsgemäße Wirtszelle,
wie eine prokaryotische oder eukaryotische Wirtszelle in Kultur, kann
zur Produktion (d.h. Expression) von GPCR-ähnlichem
Protein verwendet werden. Folglich stellt die Erfindung ferner Verfahren
zur Produktion von GPCR-ähnlichem
Protein unter Verwendung der erfindungsgemäßen Wirtszellen bereit. Bei
einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren das Züchten
der erfindungsgemäßen Wirtszelle,
in die ein rekombinanter Expressionsvektor, der ein GPCR-ähnliches
Protein codiert, eingebracht wurde, in einem geeigneten Medium,
so dass GPCR-ähnliches
Protein produziert wird. Bei einer anderen Ausführungsform umfasst das Verfahren ferner
das Isolieren von GPCR-ähnlichem
Protein aus dem Medium oder der Wirtszelle.
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Die
erfindungsgemäßen Wirtszellen
können
auch zur Produktion nicht-menschlicher transgener Tiere verwendet
werden. Zum Beispiel ist bei einer Ausführungsform eine erfindungsgemäße Wirtszelle
eine nicht-menschliche befruchtete Oocyte oder eine nicht-menschliche embryonale
Stammzelle, in die GPCR-ähnliche
codierende Sequenzen eingebracht wurden. Solche Wirtszellen können dann
zur Herstellung nicht-menschlicher
transgener Tiere, in die exogene GPCR-ähnliche
Sequenzen in ihr Genom eingebracht wurden, oder homolog rekombinanter
Tiere, in denen endogene GPCR-ähnliche
Sequenzen verändert
wurden, verwendet werden. Solche Tiere eignen sich zur Untersuchung
der Funktionen und/oder der Aktivität GPCR-ähnlicher Gene und Proteine
und zur Identifikation und/oder zur Untersuchung von Modulatoren
von GPCR-ähnlicher
Aktivität.
Wie hier verwendet, ist ein "transgenes
Tier" ein nicht-menschliches
Tier, vorzugsweise ein Säuger,
stärker
bevorzugt ein Nager, wie eine Ratte oder Maus, wobei eine oder mehrere
der Zellen des Tieres ein Transgen enthalten. Weitere Beispiele
für transgene
Tiere umfassen nicht-menschliche Primaten, Schafe, Hunde, Kühe, Ziegen,
Hühner,
Amphibien usw. Ein Transgen ist exogene DNA, die in das Genom einer Zelle
integriert ist, aus der sich ein transgenes Tier entwickelt, und
die im Genom des reifen Tieres verbleibt, wodurch die Expression
eines codierten Genprodukts in einem oder mehreren Zelltypen oder
Geweben des transgenen Tieres gesteuert wird. Wie hier verwendet,
ist ein "homolog
rekombinantes Tier" ein
nicht-menschliches Tier, vorzugsweise ein Säuger, stärker bevorzugt eine Maus, worin
ein endogenes GPCR-ähnliches
Gen durch homologe Rekombination zwischen dem endogenen Gen und
einem exogenen DNA-Molekül,
das in eine Zelle des Tieres, z.B. eine embryonale Zelle des Tieres,
vor der Entwicklung des Tieres eingebracht wird, verändert wird.
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Ein
erfindungsgemäßes transgenes
nicht-menschliches
Tier kann hergestellt werden, indem eine GPCR-ähnlich-codierende Nukleinsäure, z.B.
mittels Mikroinjektion, in die männlichen
Pronuklei einer befruchteten Oocyte eingebracht wird und man die
Oocyte sich in einem pseudoträchtigen
weiblichen Leihtier entwickeln lässt.
Die GPCR-ähnliche
cDNA-Sequenz kann als Transgen in das Genom eines nicht-menschlichen
Tieres eingebracht werden. Alternativ kann ein Homolog des GPCR-ähnlichen
Gens aus Maus auf Basis von Hybridisierung isoliert und als Transgen
verwendet werden. Intronsequenzen und Polyadenylierungssignale können ebenfalls
in das Transgen eingebracht werden, um die Effizienz der Expression
des Transgens zu erhöhen. (Eine)
gewebespezifische Regulationssequenz(en) kann (können) mit dem GPCR-ähnlichen
Transgen betriebsfähig
verbunden werden, um die Expression des GPCR-ähnlichen Proteins auf bestimmte
Zellen zu regulieren. Verfahren zur Erzeugung von transgenen Tieren
mittels Embryo-Manipulation
und Mikroinjektion, insbesondere von Tieren wie Mäusen, sind
im Stand der Technik üblich
geworden und sind zum Beispiel in den U.S.-Patenten Nr. 4,736,866,
4,870,009, und 4,873,191 und in Hogan (1986) Manipulating the Mouse
Embryo (Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor,
NY, 1986) beschrieben. Ähnliche
Verfahren werden zur Produktion anderer nicht-menschlicher transgener
Tiere verwendet. Ein transgenes Gründertier kann aufgrund des
Vorliegens des GPCR-ähnlichen
Transgens in seinem Genom und/oder der Expression von GPCR-ähnlicher
mRNA in Geweben oder Zellen der Tiere identifiziert werden. Ein
transgenes Gründertier
kann dann zur Züchtung
weiterer Tiere, die das Transgen tragen, verwendet werden. Außerdem können transgene Tiere,
die ein Transgen tragen, das ein GPCR-ähnliches
Gen codiert, ferner mit anderen transgenen Tieren, die andere Transgene
tragen, gezüchtet
werden.
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Zur
Schaffung eines homolog rekombinanten Tieres stellt man einen Vektor
her, der mindestens einen Teil eines GPCR-ähnlichen Gens oder ein Homolog
des Gens enthält,
in das eine Deletion, Addition oder Substitution eingeführt wurde,
um dadurch das GPCR-ähnliche
Gen zu verändern,
z.B. funktionell zu zerstören. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Vektor derart gestaltet, dass nach homologer Rekombination das
endogene GPCR-ähnliche
Gen funktionell zerstört
ist (d.h. kein funktionelles Protein mehr codiert; auch als "Knock-out"-Vektor bezeichnet).
Alternativ kann der Vektor derart gestaltet sein, dass nach homologer
Rekombination das endogene GPCR-ähnliche
Gen mutiert oder anderweitig verändert
ist, aber immer noch funktionelles Protein codiert (z.B. kann die
stromaufwärts
gelegene regulatorische Region verändert werden, um dadurch die
Expression des endogenen GPCR-ähnlichen
Proteins zu verändern).
In dem homologen Rekombinationsvektor ist der veränderte Abschnitt
des GPCR-ähnlichen
Gens an seinen 5'-
und 3'-Enden von
zusätzlicher
Nukleinsäure
des GPCR-ähnlichen
Gens flankiert, um das Auftreten von homologer Rekombination zwischen
dem exogenen GPCR-ähnlichen
Gen, das sich auf dem Vektor befindet, und einem endogenen GPCR-ähnlichen
Gen in einer embryonalen Stammzelle zu ermöglichen. Die zusätzliche
flankierende GPCR-ähnliche
Nukleinsäure
ist von ausreichender Länge
für eine
erfolgreiche homologe Rekombination mit dem endogenen Gen. Üblicherweise
sind mehrere Kilobasen flankierender DNA (sowohl am 5'- als auch am 3'-Ende) in dem Vektor
enthalten (eine Beschreibung homologer Rekombinationsvektoren siehe
z.B. in Thomas und Capecchi (1987) Cell 51: 503). Der Vektor wird
in eine embryonale Stammzelllinie (z.B. mittels Elektroporation) eingebracht,
und Zellen, in denen das eingebrachte GPCR-ähnliche Gen mit dem endogenen
GPCR-ähnlichen
Gen homolog rekombiniert hat, werden selektiert (siehe z.B. Li et
al. (1992) Cell 69: 915). Die selektierten Zellen werden dann in
eine Blastozyste eines nicht-menschlichen Tieres (z.B. einer Maus)
injiziert, um Aggregationschimären
herzustellen (siehe z.B. Bradley (1987) in Teratocarcinomas and
Embryonic Stem Cells: A Practical Approach, Hrsg. Robertson (IRL,
Oxford S. 113–152).
Ein chimärer
nicht-menschlicher Embryo kann dann in ein geeignetes pseudoträchtiges
weibliches Leihtier implantiert und ausgetragen werden. Nachkommen,
die die homolog rekombinierte DNA in ihren Keimzellen tragen, können zur
Züchtung
von Tieren verwendet werden, bei denen alle Zellen des Tieres die
homolog rekombinierte DNA mittels Keimlinientransmission des Transgens
tragen. Verfahren zur Konstruktion von homologen Rekombinationsvektoren
und homolog rekombinierten Tieren sind weiter in Bradley (1991)
Current Opinion in Bio/Technology 2: 823–829 und in den PCT-Veröffentlichungen
Nr. WO 90/11354, WO 91/01140, WO 92/0968 und WO 93/04169 beschrieben.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
können
transgene nicht-menschliche Tiere produziert werden, die ausgewählte System
enthalten, die eine gesteuerte Expression des Transgens gestatten.
Ein Beispiel für
ein solches System ist das cre/loxP-Rekombinase-System des Bakteriophagen
P1. Eine Beschreibung des cre/loxP-Rekombinase-Systems siehe z.B. bei Lakso
et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 6232–6236. Ein
weiteres Beispiel für
ein Rekombinase-System ist das FLP-Rekombinase-System von Saccharomyces
cerevisiae (O'Gorman
et al. (1991) Science 251: 1351–1355).
Wenn ein cre/loxP-Rekombinase-System zur Steuerung der Expression
des Transgens verwendet wird, sind Tiere erforderlich, die Transgene
enthalten, die sowohl die Cre-Rekombinase als auch ein ausgewähltes Protein
codieren. Solche Tiere können
durch Konstruktion von "doppelt"-transgenen Tieren,
z.B. durch Paarung von zwei transgenen Tieren, von denen eines ein Transgen
enthält,
das ein ausgewähltes
Protein codiert, und das andere ein Transgen enthält, das
eine Rekombinase codiert, bereitgestellt werden.
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Klone
der hier beschriebenen nicht-menschlichen transgenen Tiere können auch
gemäß den in
Wilmut et al. (1997) Nature 385: 810–813 und den PCT- Veröffentlichungen
Nr. WO 97/07668 und WO 97/07669 beschriebenen Verfahren produziert
werden.
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IV. Pharmazeutische Zusammensetzungen
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Die
erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen
Nukleinsäuremoleküle, GPCR-ähnlichen
Proteine und Modulatoren davon (z.B. Anti-GPCR-ähnlich-Antikörper) (hier
auch als "Wirkstoffe" bezeichnet) können in
für die Verabreichung
geeignete pharmazeutische Zusammensetzungen eingebracht werden.
Solche Zusammensetzungen umfassen gewöhnlich das Nukleinsäuremolekül, Protein
oder Modulatoren davon (z.B. Antikörper oder kleines Molekül) und einen
pharmazeutisch verträglichen
Träger.
Wie hier verwendet, soll die Ausdrucksweise "pharmazeutisch verträglicher Träger" jedes und alle Lösungsmittel, Dispergiermedien, Überzüge, antibakterielle
und fungizide Mittel und absorptionsverzögernde Mittel beinhalten, die
mit pharmazeutischer Verabreichung kompatibel sind. Die Verwendung
solcher Medien und Mittel für
pharmazeutische Wirkstoffe ist im Stand der Technik bekannt. Ausgenommen
insoweit, als irgendein herkömmliches
Medium oder Mittel mit dem Wirkstoff unverträglich ist, wird ihre Verwendung
in den Zusammensetzungen in Betracht gezogen. Ergänzende Wirkstoffe
können
ebenfalls in die Zusammensetzungen eingebracht werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eignen sich zur Behandlung einer der hier erläuterten Störungen. Die Zusammensetzungen
werden in therapeutisch wirksamen Mengen bereitgestellt. Mit "therapeutisch wirksamen
Mengen" soll eine
Menge gemeint sein, die ausreicht, um die gewünschte Antwort zu modulieren.
Wie hier definiert, reicht eine therapeutisch wirksame Menge an
Protein oder Polypeptid (d.h. eine wirksame Dosierung) von etwa
0,001 bis 30 mg/kg Körpergewicht,
bevorzugt von etwa 0,01 bis 25 mg/kg Körpergewicht, stärker bevorzugt
von etwa 0,1 bis 20 mg/kg Körpergewicht
und noch stärker
bevorzugt von etwa 1 bis 10 mg/kg, 2 bis 9 mg/kg, 3 bis 8 mg/kg,
4 bis 7 mg/kg oder 5 bis 6 mg/kg Körpergewicht.
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Der
Fachmann erkennt, dass bestimmte Faktoren die Dosierung beeinflussen
können,
die zur wirksamen Behandlung eines Individuums benötigt wird,
einschließlich
der Schwere der Erkrankung oder Störung, früherer Behandlungen, des allgemeinen
Gesundheitszustands und/oder des Alters des Patienten und anderer vorliegender
Erkrankungen, aber nicht darauf beschränkt. Außerdem kann eine Behandlung
eines Individuums mit einer therapeutisch wirksamen Menge eines
Proteins, Polypeptids oder Antikörpers
eine einzige Behandlung oder vorzugsweise eine Reihe von Behandlungen
beinhalten. Bei einem bevorzugten Beispiel wird ein Individuum mit
Antikörper,
Protein, oder Polypeptid im Bereich zwischen etwa 0,1 bis 20 mg/kg
Körpergewicht einmal
pro Woche für
zwischen etwa 1 bis 10 Wochen, bevorzugt zwischen 2 bis 8 Wochen,
stärker
bevorzugt zwischen etwa 3 bis 7 Wochen und noch stärker bevorzugt
für etwa
4, 5, oder 6 Wochen behandelt. Man erkennt ebenfalls, dass die wirksame
Dosierung des zur Behandlung verwendeten Antikörpers, Proteins oder Polypeptids über den
Verlauf einer bestimmten Behandlung zunehmen oder abnehmen kann. Änderungen
in der Dosierung können
sich aus Ergebnissen diagnostischer Tests, wie hier beschrieben,
ergeben oder daraus ersichtlich werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst Mittel, die die Expression oder Aktivität modulieren.
Ein Mittel kann zum Beispiel ein kleines Molekül sein. Zum Beispiel sind solche
kleine Moleküle
u.a., sind aber nicht beschränkt
auf Peptide, Peptidomimetika, Aminosäuren, Aminosäureanaloga,
Polynukleotide, Polynukleotidanaloga, Nukleotide, Nukleotidanaloga,
organische oder anorganische Verbindungen (d.h. einschließlich heteroorganischer
und organometallischer Verbindungen) mit einem Molekulargewicht
von weniger als etwa 10000 Gramm pro Mol, organische oder anorganische
Verbindungen mit einem Molekulargewicht von weniger als etwa 5000
Gramm pro Mol, organische oder anorganische Verbindungen mit einem
Molekulargewicht von weniger als etwa 1000 Gramm pro Mol, organische
oder anorganische Verbindungen mit einem Molekulargewicht von weniger
als etwa 500 Gramm pro Mol und Salze, Ester und andere pharmazeutisch
verträgliche
Formen solcher Verbindungen.
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Es
ist selbstverständlich,
dass geeignete Dosen niedermolekularer Mittel von einer Reihe von
Faktoren innerhalb der Kenntnis des durchschnittlichen Facharztes,
-veterinärs
oder -forschers abhängen.
Die Dosis (Dosen) des kleinen Moleküls variieren zum Beispiel je
nach der Identität,
Größe und dem
Zustand des behandelten Individuums oder der behandelten Probe,
wobei sie weiterhin von dem Weg abhäng(t/en), auf dem die Zusammensetzung
verabreicht werden soll, wenn anwendbar, und der Wirkung, von der
der behandelnde Arzt wünscht,
dass das kleine Molekül
sie auf die erfindungsgemäße Nukleinsäure oder
das erfindungsgemäße Polypeptid
ausübt.
Beispielhafte Dosen sind u.a. Milligramm- oder Mikrogramm-Mengen
des kleinen Moleküls
pro Kilogramm Individuum- oder Probengewicht (z.B. etwa 1 Mikrogramm
pro Kilogramm bis etwa 500 Milligramm pro Kilogramm, etwa 100 Mikrogramm
pro Kilogramm bis etwa 5 Milligramm pro Kilogramm oder etwa 1 Mikrogramm
pro Kilogramm bis etwa 50 Mikrogramm pro Kilogramm. Es ist ferner
selbstverständlich,
dass geeignete Dosen eines kleinen Moleküls von der Stärke des
kleinen Moleküls
in Bezug auf die zu modulierenden Expression oder Aktivität abhängt. Solche
geeigneten Dosen können
unter Verwendung der hier beschriebenen Tests bestimmt werden. Wenn
eines oder mehrere dieser kleinen Moleküle einem Tier (z.B. einem Menschen)
verabreicht werden soll(en), um die Expression oder Aktivität eines
erfindungsgemäßen Polypeptids oder
einer erfindungsgemäßen Nukleinsäure zu modulieren,
kann ein Arzt, Veterinär
oder Forscher zum Beispiel zunächst
eine relativ niedrige Dosis verschreiben, wobei er anschließend die
Dosis steigert, bis eine angemessene Antwort erhalten wird. Zusätzlich ist
selbstverständlich,
dass der spezifische Dosisspiegel für ein bestimmtes Tierindividuum
von einer Mehrzahl von Faktoren abhängt, einschließlich der
Aktivität
der spezifischen eingesetzten Verbindung, des Alters, Körpergewichts,
des allgemeinen Gesundheitszustands, des Geschlechts und der Ernährung des
Individuums, des Verabreichungszeitpunkts, des Verabreichungswegs,
der Ausscheidungsrate, irgendeiner Arzneistoffkombination und des
Grads der zu modulierenden Expression oder Aktivität.
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Eine
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung wird so formuliert, dass sie mit ihrem beabsichtigten
Verabreichungsweg kompatibel ist. Beispiele für Verabreichungswege sind u.a.
parenterale, z.B. intravenöse,
intradermale, subkutane, orale (z.B. Inhalation), transdermale (topische),
transmukosale und rektale Verabreichung. Lösungen oder Suspensionen, die
zur parenteralen, intradermalen oder subkutanen Applikation verwendet
werden, können
die folgenden Komponenten enthalten: ein steriles Verdünnungsmittel, wie
Wasser zur Injektion, Salzlösung,
feste Öle,
Polyethylenglycole, Glycerin, Propylenglycol oder andere synthetische
Lösungsmittel;
antibakterielle Mittel, wie Benzylalkohol oder Methylparabene; Antioxidantien,
wie Ascorbinsäure
oder Natriumbisulfit; Chelatisierungsmittel, wie Ethylendiamintetraessigsäure; Puffer,
wie Acetate, Citrate oder Phosphate, und Mittel zum Einstellen der
Tonizität,
wie Natriumchlorid oder Dextrose. Der pH kann mit Säuren oder
Basen, wie Salzsäure
oder Natriumhydroxid, eingestellt werden. Die parenterale Zubereitung kann
in Ampullen, Einmalspritzen oder Mehrfachdosisgefäße aus Glas
oder Kunststoff eingeschlossen werden.
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Für eine injizierbare
Verwendung geeignete pharmazeutische Zusammensetzungen beinhalten
sterile wässrige
Lösungen
(wenn wasserlöslich)
oder Dispersionen und sterile Pulver zur sofortigen Zubereitung
steriler injizierbarer Lösungen
oder Dispersionen. Zur intravenösen
Verabreichung sind geeignete Träger
u.a. physiologische Kochsalzlösung,
bakteriostatisches Wasser, Cremophor EL9 (BASF; Parsippany, NJ)
oder phsophatgepufferte Kochsalzlösung (PBS). In allen Fällen muss
die Zusammensetzung steril sein und sollte in dem Maße flüssig sein,
dass sie leicht gespritzt werden kann. Sie muss unter den Herstellungs-
und Lagerungsbedingungen stabil und gegen die verunreinigende Wirkung
von Mikroorganismen, wie Bakterien und Pilzen, konserviert sein.
Der Träger
kann ein Lösungsmittel
oder ein Dispersionsmedium sein, das zum Beispiel Wasser, Ethanol,
Polyol (zum Beispiel Glycerin, Propylenglycol und flüssigen Polyetheylenglycol
und dergleichen) und geeignete Gemische davon enthält. Die
geeignete Fließfähigkeit
kann zum Beispiel durch Verwendung eines Überzugs, wie Lecithin, durch
Aufrechterhalten der erforderlichen Partikelgröße im Fall einer Dispersion
und durch Verwendung oberflächenaktiver
Mittel beibehalten werden. Verhinderung der Wirkung von Mikroorganismen
kann durch verschiedene antibakterielle und fungizide Mittel erreicht
werden, zum Beispiel Parabene, Chlorbutanol, Phenol, Ascorbinsäure, Thimerosal
und dergleichen. In vielen Fällen
ist bevorzugt, isotonische Mittel, zum Beispiel Zucker, Polyalkohole,
wie Mannitol, Sorbitol, Natriumchlorid, in die Zusammensetzung einzuschließen. Eine
verlängerte
Absorption der injizierbaren Zusammensetzungen kann durch Hinzufügen eines
Mittels, das die Absorption verzögert,
zum Beispiel Aluminiummonostearat und Gelatine, in die Zusammensetzung
herbeigeführt
werden.
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Sterile
injizierbare Lösungen
können
durch Einbringen des Wirkstoffs (z.B. eines GPCR-ähnlichen Proteins
oder Anti-GPCR-ähnlich-Antikörpers) in
der erforderlichen Menge in ein geeignetes Lösungsmittel mit einem oder
einer Kombination von vorstehend aufgezählten Inhaltsstoffen, wie erforderlich,
gefolgt von Filtersterilisation, hergestellt werden. Im Allgemeinen
werden Dispersionen durch Einbringen des Wirkstoffs in ein steriles
Vehikel, das ein basisches Dispersionsmedium und die erforderlichen
anderen Inhaltsstoffe aus den vorstehend aufgelisteten enthält, hergestellt.
Im Fall steriler Pulver zur Herstellung steriler injizierbarer Lösungen sind
die bevorzugten Herstellungsverfahren Vakuumtrocknen und Gefriertrocknen,
wodurch ein Pulver des Wirkstoffs plus eines beliebigen zusätzlichen
gewünschten
Inhaltsstoffs aus einer zuvor sterilfiltrierten Lösung davon
erhalten wird.
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Orale
Zusammensetzungen enthalten gewöhnlich
ein inertes Verdünnungsmittel
oder einen essbaren Träger.
Sie können
in Gelatinekapseln eingeschlossen oder zu Tabletten verpresst werden.
Zum Zweck der oralen therapeutischen Verabreichung kann der Wirkstoff
mit Excipienten zusammengebracht und in Form von Tabletten, Pastillen
oder Kapseln verwendet werden. Orale Zusammensetzungen können auch
unter Verwendung eines flüssigen
Trägers
zur Verwendung als Mundspülung
hergestellt werden, wobei die Verbindung in dem flüssigen Träger oral
appliziert und verteilt und ausgespuckt oder verschluckt wird. Pharmazeutisch
verträgliche
Bindemittel und/oder Hilfsstoffmaterialien können als Teil der Zusammensetzung
eingeschlossen werden. Die Tabletten, Pillen, Kapseln, Pastillen
und dergleichen können
jeden der folgenden Inhaltsstoffe oder Verbindungen ähnlicher
Art enthalten: ein Bindemittel, wie mikrokristalline Cellulose,
Tragant oder Gelatine; einen Excipienten, wie Stärke oder Lactose, ein Sprengmittel,
wie Alginsäure,
Primogel oder Maisstärke; ein
Schmiermittel, wie Magnesiumstearat oder Sterotes; ein Gleitmittel,
wie kolloidales Siliziumdioxid; einen Süßstoff, wie Saccharose oder
Saccharin; oder einen Geschmacksstoff, wie Pfefferminz, Methylsalicylat
oder Orangengeschmack. Zur Verabreichung mittels Inhalation werden
die Verbindungen in Form eines Aerosolsprays aus einem Druckbehälter oder
Spender, der ein geeignetes Treibmittel, z.B. ein Gas, wie Kohlendioxid, enthält, oder
einem Vernebler zugeführt.
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Eine
systemische Verabreichung kann auch durch transmukosale oder transdermale
Maßnahmen
erfolgen. Zur transmukosalen oder transdermalen Verabreichung werden
Durchdringungsmittel, die für
die zu durchdringende Schranke geeignet sind, in der Formulierung
verwendet. Solche Durchdringungsmittel sind im Stand der Technik
allgemein bekannt und beinhalten zum Beispiel zur transmukosalen
Verabreichung Detergentien, Gallensalze und Fusidsäurederivate.
Die transmukosale Verabreichung kann durch Verwendung von Nasensprays
oder Suppositorien erreicht werden. Zur transdermalen Verabreichung
werden die Wirkstoffe zu Einreibemitteln, Salben, Gelen oder Cremes,
wie im Stand der Technik allgemein bekannt, formuliert. Die Verbindungen
können
auch in Form von Suppositorien (z.B. mit herkömmlichen Suppositorienbasen,
wie Kakaobutter und anderen Glyceriden) oder Rückhaltklistieren zur rektalen
Verabreichung hergestellt werden.
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Bei
einer Ausführungsform
werden die Wirkstoffe mit Trägern
hergestellt, die die Verbindung vor schneller Beseitigung aus dem
Körper
schützen,
wie eine Formulierung mit kontrollierter Freisetzung, einschließlich Implantaten
und mikroeingekapselten Zuführungssystemen.
Biologisch abbaubare, biologisch verträgliche Polymere können verwendet
werden, wie Ethylenvinylacetat, Polyanhydride, Polyglycolsäure, Kollagen,
Polyorthoester und Polymilchsäure.
Verfahren zur Herstellung solcher Formulierungen sind für den Fachmann
ersichtlich. Die Materialien können
auch von Alza Corporation und Nova Pharmaceuticals, Inc., kommerziell
bezogen werden. Liposomale Suspensionen (einschließlich Liposomen,
die mit monoklonalen Antikörpern gegen
virale Antigene zu infizierten Zellen gesteuert werden) können ebenfalls
als pharmazeutisch verträgliche
Träger
verwendet werden. Diese können
gemäß dem Fachmann
bekannten Verfahren, wie zum Beispiel im U.S.-Patent Nr. 4,522,811
beschrieben, hergestellt werden.
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Es
ist besonders vorteilhaft, wenn orale oder parenterale Zusammensetzungen
zur leichten Verabreichung und gleichmäßigen Dosierung in Dosierungseinheitsform
formuliert werden. Dosierungseinheitsform, wie hier verwendet, betrifft
physikalisch getrennte Einheiten, die sich als einzelne Dosierungen
für das
zu behandelnde Individuum eignen, wobei jede Einheit eine festgelegte
Menge an Wirkstoff enthält,
die so berechnet ist, dass sie die gewünschte therapeutische Menge
in Verbindung mit dem erforderlichen pharmazeutischen Träger erzeugt.
Je nach dem Typ und der Schwere der Erkrankungen ist etwa 1 μg/kg bis
etwa 15 mg/kg (z.B. 0,1 bis 20 mg/kg) Antikörper eine anfängliche
Kandidatendosis zur Verabreichung an den Patienten, ob beispielsweise
durch eine oder mehrere getrennte Verabreichungen oder mittels kontinuierlicher
Infusion. Eine übliche
Tagesdosis kann je nach den vorstehend erwähnten Faktoren von etwa 1 μg/kg bis
etwa 100 mg/kg oder mehr reichen. Für wiederholte Verabreichungen über mehrere
Tage oder länger
wird je nach dem Zustand die Behandlung aufrechterhalten, bis eine
gewünschte
Unterdrückung
von Erkrankungssymptomen auftritt. Andere Dosierungsschemata können jedoch
geeignet sein. Das Voranschreiten dieser Therapie wird durch herkömmliche
Techniken und Assays leicht überwacht.
Ein beispielhaftes Dosierungsschema ist in WO 94/04188 offenbart.
Die Spezifizierung für
die erfindungsgemäßen Dosierungseinheitsformen
werden von den einzigartigen Merkmalen des Wirkstoffs und der besonderen
therapeutischen Wirkung, die erzielt werden soll, und den Beschränkungen,
die dem Stand der Technik der Compoundierung eines solchen Wirkstoffs
zur Behandlung von Individuen innewohnen, bestimmt und hängen direkt
davon ab.
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Die
erfindungsgemäßen Nukleinsäuren können in
Vektoren eingebracht und als Gentherapievektoren verwendet werden.
Gentherapievektoren können
einem Individuum beispielsweise durch intravenöse Injektion, lokale Verabreichung
(U.S.-Patent Nr. 5,328,470) oder durch stereotaktische Injektion
(siehe z.B. Chen et al. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91: 3054–3057) zugeführt werden.
Die pharmazeutische Zubereitung des Gentherapievektors kann den
Gentherapievektor in einem annehmbaren Verdünnungsmittel enthalten oder eine
Matrix mit langsamer Freisetzung umfassen, in die der Genzuführungsvektor
eingebettet ist. Wenn der vollständige
Genzuführungsvektor
intakt aus rekombinanten Zellen produziert werden kann, z.B. retrovirale Vektoren,
kann die pharmazeutische Zubereitung alternativ eine oder mehrere
Zellen enthalten, die das Genzuführungssystem
enthält/enthalten.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können in einen Behälter, eine
Packung oder einen Spender zusammen mit Anleitungen für die Verabreichung
eingeschlossen werden.
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V. Erfindungsgemäße Verwendungen
und Verfahren
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Die
hier beschriebenen Nukleinsäuremoleküle, Proteine,
Proteinhomologa und Antikörper
können
bei einem oder mehreren der folgenden Verfahren eingesetzt werden:
(a) Screening-Assays; (b) Nachweis-Assays (z.B. Chromosomenkartierung,
Gewebetypisierung, forensische Biologie); (c) prädiktive Medizin (z.B. diagnostische
Assays, prognostische Assays, Überwachung
klinischer Studien und Pharmakogenomik); und (d) Verfahren zur (z.B.
therapeutischen und prophylaktischen) Behandlung. Die erfindungsgemäßen isolierten
Nukleinsäuremoleküle können zur
Expression von GPCR-ähnlichem
Protein (z.B. über
einen rekombinanten Expressionsvektor in einer Wirtszelle bei Gentherapieanwendungen),
zum Nachweis von GPCR-ähnlicher
mRNA (z.B. in einer biologischen Probe) oder einer genetischen Läsion in
einem GPCR-ähnlichen
Gen und zur Modulierung von GPCR-ähnlicher Aktivität verwendet
werden. Zusätzlich
können
die GPCR- ähnlichen
Proteine zum Screening von Arzneistoffen oder Verbindungen, die
die Immunantwort modulieren, sowie zur Behandlung von Störungen verwendet
werden, die durch unzureichende oder übermäßige Produktion von GPCR-ähnlichem
Protein oder Produktion von GPCR-ähnlichen
Proteinformen gekennzeichnet sind, die eine verringerte oder aberrante
Aktivität
verglichen mit dem GPCR-ähnlichen
Wildtypprotein besitzen. Außerdem
können
die erfindungsgemäßen Anti-GPCR-ähnlich-Antikörper zum
Nachweis und zur Isolation von GPCR-ähnlichen Proteinen und zur
Modulation von GPCR-ähnlicher
Aktivität
verwendet werden.
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A. Screening-Assays
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren (hier auch als "Screening-Assay" bezeichnet) zur Identifikation von Modulatoren,
d.h. Kandidaten- oder Testverbindungen oder -mitteln (z.B. Peptiden,
Peptidomimetika, kleinen Molekülen
oder anderen Arzneistoffen), bereit, die an GPCR-ähnliche
Proteine binden oder eine stimulatorische oder inhibitorische Wirkung
zum Beispiel auf die GPCR-ähnliche
Expression oder GPCR-ähnliche
Aktivität
haben.
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Die
erfindungsgemäßen Testverbindungen
können
unter Verwendung jedes der in Stand der Technik bekannten zahlreichen
Ansätze
bei kombinatorischen Bibliothekverfahren erhalten werden, einschließlich biologischer
Bibliotheken, räumlich
ansteuerbarer paralleler Festphasen- oder Flüssigphasenbibliotheken, synthetischer
Bibliothekverfahren, die eine Dekonvolution erfordern, des "eine-Perle-eine-Verbindung"-Bibliothekverfahrens
und synthetischer Bibliothekverfahren unter Verwendung von Affinitätschromatographie-Selektion. Der
biologische Bibliothek-Ansatz ist auf Peptid-Bibliotheken beschränkt, während die
anderen vier Ansätze auf
Peptid-, Nicht-Peptid-Oligomer- oder kleine Molekülbibliotheken
anwendbar sind (Lam (1997) Anticancer Drug Des. 12: 145).
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Beispiele
für Verfahren
zur Synthese von Molekülbibliotheken
können
im Stand der Technik gefunden werden, zum Beispiel in: DeWitt et
al. (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 6909; Erb et al. (1994)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91: 11422; Zuckermann et al. (1994).
J. Med. Chem. 37: 2678; Cho et al. (1993) Science 261: 1303; Carrell
et al. (1994) Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 33: 2059; Carell et al.
(1994) Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 33: 2061; und Gallop et al. (1994)
J. Med. Chem. 37: 1233.
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Bibliotheken
von Verbindungen können
in Lösung
(z.B. Houghten (1992) Bio/Techniques 13: 412–421) oder auf Perlen (Lam
(1991) Nature 354: 82–84),
Chips (Fodor (1993) Nature 364: 555–556), Bakterien (U.S.-Patent
Nr. 5,223,409), Sporen (U.S.-Patente Nr. 5,571,698; 5,403,484; und
5,223,409), Plasmiden (Cull et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 89: 1865–1869)
oder Phagen (Scott und Smith (1990) Science 249: 386–390; Devlin
(1990) Science 249: 404–406;
Cwirla et al. (1990) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 6378–6382; und
Felici (1991) J. Mol. Biol. 222: 301–310) bereitgestellt werden.
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Die
Bestimmung der Fähigkeit
der Testverbindung, an das GPCR-ähnliche
Protein zu binden, kann beispielsweise durch Koppeln der Testverbindung
mit einer Radioisotop- oder enzymatischen Markierung erreicht werden,
so dass Bindung der Testverbindung an das GPCR-ähnliche Protein oder einen
biologisch aktiven Teil davon durch Nachweisen der markierten Verbindung
in einem Komplex bestimmt werden kann. Zum Beispiel können Testverbindungen
mit 125I, 35S, 14C oder 3H entweder
direkt oder indirekt markiert werden, und das Radioisotop kann durch
direktes Zählen
der Radioemission oder durch Szintillationszählung nachgewiesen werden.
Alternativ können
die Testverbindungen beispielsweise mit Meerrettichperoxidase, alkalischer Phosphatase
oder Luciferase enzymatisch markiert und die enzymatische Markierung
kann durch Bestimmung der Umwandlung eines geeigneten Substrats
in Produkt nachgewiesen werden.
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Auf ähnliche
Weise kann man die Fähigkeit
des GPCR-ähnlichen
Proteins, an ein GPCR-ähnliches Zielmolekül zu binden
oder damit zu wechselwirken, bestimmen. Unter "Zielmolekül" wird ein Molekül verstanden, an das ein GPCR-ähnliches
Protein in der Natur bindet oder mit dem es wechselwirkt. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
kann die Fähigkeit
des GPCR-ähnlichen
Proteins, an ein GPCR-ähnliches
Zielmolekül
zu binden oder damit zu wechselwirken, durch Überwachen der Aktivität des Zielmoleküls bestimmt
werden. Zum Beispiel kann die Aktivität des Zielmoleküls durch
Nachweisen der Induktion eines zellulären Second Messengers des Ziels
(z.B. von intrazellulärem
Ca2+, Diacylglycerin, IP3 usw.), Nachweisen
der katalytischen/enzymatischen Aktivität des Ziels an einem geeigneten
Substrat, Nachweisen der Induktion eines Reportergens (z.B. eines
auf GPCR-ähnlich responsiven
Regulationselements, das mit einer Nukleinsäure betriebsfähig verbunden
ist, die einen nachweisbaren Marker codiert, z.B. Luciferase) oder
Nachweisen einer zellulären
Antwort, zum Beispiel Zelldifferenzierung oder Zellproliferation, überwacht
werden.
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Bei
noch einer anderen Ausführungsform
ist ein erfindungsgemäßer Assay
ein zellfreier Assay, der das In-Kontakt-Bringen eines GPCR-ähnlichen
Proteins oder eines biologisch aktiven Teils davon mit einer Testverbindung
und Bestimmen der Fähigkeit
der Testverbindung, an das GPCR-ähnliche
Protein oder den biologisch aktiven Abschnitt davon zu binden, umfasst.
Das Binden der Testverbindung an das GPCR-ähnliche Protein kann entweder
direkt oder indirekt, wie vorstehend beschrieben, bestimmt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
beinhaltet der Assay das In-Kontakt-Bringen des GPCR-ähnlichen
Proteins oder eines biologisch aktiven Abschnitts davon mit einer
bekannten Verbindung, die an GPCR-ähnliches Protein bindet, unter
Bildung eines Assay-Gemischs, In-Kontakt-Bringen des Assay-Gemischs mit einer
Testverbindung und Bestimmen der Fähigkeit der Testverbindung,
verglichen mit der bekannten Verbindung bevorzugt an GPCR-ähnliches Protein oder einen
biologisch aktiven Abschnitt davon zu binden.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
ist ein Assay ein zellfreier Assay, der das In-Kontakt-Bringen von GPCR-ähnlichem
Proteins oder einem biologisch aktiven Abschnitt davon mit einer
Testverbindung und Bestimmen der Fähigkeit der Testverbindung,
die Aktivität.
des GPCR-ähnlichen
Proteins oder des biologisch aktiven Abschnitts davon zu modulieren
(z.B. zu stimulieren oder zu hemmen), umfasst. Das Bestimmen der
Fähigkeit
der Testverbindung, die Aktivität
eines GPCR-ähnlichen
Proteins zu modulieren, kann zum Beispiel erreicht werden, indem
die Fähigkeit
des GPCR-ähnlichen
Proteins, an ein GPCR-ähnliches
Zielmolekül
zu binden, wie vorstehend beschrieben, zur Bestimmung der direkten
Bindung ermittelt wird. Bei einer alternativen Ausführungsform
kann das Bestimmen der Fähigkeit
der Testverbindung, die Aktivität
eines GPCR-ähnlichen Proteins
zu modulieren, durch Bestimmen der Fähigkeit des GPCR-ähnlichen
Proteins, weiterhin ein GPCR-ähnliches
Zielmolekül
zu modulieren, erreicht werden. Zum Beispiel kann die katalytische/enzymatische Aktivität des Zielmoleküls an einem
geeigneten Substrat, wie vorstehend beschrieben, bestimmt werden.
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Bei
noch einer anderen Ausführungsform
umfasst der zellfreie Assay das In-Kontakt-Bringen des GPCR-ähnlichen Proteins oder des
biologisch aktiven Abschnitts davon mit einer bekannten Verbindung,
die ein GPCR-ähnliches
Protein bindet, unter Bildung eines Assay-Gemischs, das In-Kontakt-Bringen
des Assay-Gemischs
mit einer Testverbindung und das Bestimmen der Fähigkeit der Testverbindung,
bevorzugt an ein GPCR-ähnliches
Zielmolekül
zu binden oder dessen Aktivität
zu modulieren.
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Bei
den vorstehend genannten Assays kann es wünschenswert sein, entweder
ein GPCR-ähnliches Protein
oder sein Zielmolekül
zu immobilisieren, um die Trennung koplexierter von unkomplexierten
Formen von einem oder beiden Proteinen zu erleichtern sowie die
Automatisierung des Assays zu ermöglichen. Bei einer Ausführungsform
kann ein Fusionsprotein bereitgestellt werden, das eine Domäne hinzufügt, die
es einem oder beiden Proteinen gestattet, an eine Matrix gebunden
zu werden. Zum Beispiel können
Glutathion-S-transferase/GPCR-ähnlich-Fusionsproteine
oder Glutathion-S-transferase/Ziel-Fusionsproteine an Glutathion-Sepharose-Perlen
(Sigma Chemical, St. Louis, MO) oder Glutathion-derivatisierte Mikrotiterplatten adsorbiert
werden, die dann mit der Testverbindung oder der Testverbindung
und entweder dem nicht-adsorbierten Zielprotein oder dem GPCR-ähnlichen
Protein zusammengebracht werden, und das Gemisch unter Bedingungen
inkubiert wird, die zur Komplexbildung führen (z.B. bei physiologischen
Bedingungen hinsichtlich Salz und pH). Nach der Inkubation werden
die Perlen oder die Mikrotiterplatten-Vertiefungen gewaschen, um alle
ungebundenen Komponenten zu entfernen, und die Komplexbildung wird
entweder direkt oder indirekt, zum Beispiel wie vorstehend beschrieben,
gemessen. Alternativ können
die Komplexe von der Matrix dissoziiert werden, und der Spiegel
an GPCR-ähnlicher
Bindung oder Aktivität
kann unter Verwendung von Standardtechniken bestimmt werden.
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Andere
Techniken zur Immobilisierung von Proteinen an Matrices können ebenfalls
bei den erfindungsgemäßen Screening-Assays
verwendet werden. Zum Beispiel kann entweder das GPCR-ähnliche
Protein oder sein Zielmolekül
unter Verwendung von Konjugation von Biotin und Streptavidin immobilisiert
werden. Biotinylierte GPCR-ähnliche
Moleküle
oder Zielmoleküle
können
aus Biotin-NHS (N-Hydroxysuccinimid) unter Verwendung von im Stand
der Technik bekannten Techniken (z.B. Biotinylierungskit, Pierce
Chemicals, Rockford, IL) hergestellt und in den Vertiefungen von
Streptavidin-beschichteten
Platten mit 96 Vertiefungen (Pierce Chemicals) immobilisiert werden.
Alternativ können
mit GPCR-ähnlichem
Protein oder Zielmolekülen
reagierende Antikörper,
die aber die Bindung des GPCR-ähnlichen
Proteins an sein Zielmolekül
nicht behindern, an die Vertiefungen einer Platte derivatisiert
werden, und ungebundenes Ziel- oder GPCR-ähnliches Protein kann durch
Antikörperkonjugation
in den Vertiefungen eingefangen werden. Verfahren zum Nachweis solcher
Komplexe zusätzlich
zu den vorstehend für
die GST-immobilisierten
Komplexe beschriebenen umfassen immunologischen Nachweis von Komplexen
unter Verwendung von Antikörpern,
die mit dem GPCR-ähnlichen
Protein oder dem Zielmolekül
reagieren, sowie Enzym-verknüpfte
Assays, die auf dem Nachweis einer enzymatischen Aktivität in Verbindung
mit dem GPCR-ähnlichen
Protein oder den Zielmolekül
beruhen.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
werden Modulatoren der GPCR-ähnlichen
Expression bei einem Verfahren identifiziert, bei dem eine Zelle
mit einer Kandidatenverbindung in Kontakt gebracht und die Expression
von GPCR-ähnlicher
mRNA oder GPCR-ähnlichem
Protein in der Zelle, bezogen auf die Expression von GPCR-ähnlicher
mRNA oder GPCR-ähnlichem
Protein in eine Zelle in Abwesenheit der Kandidatenverbindung, bestimmt
wird. Wenn die Expression größer (statistisch
signifikant größer) in
Anwesenheit der Kandidatenverbindung als in ihrer Abwesenheit ist,
wird die Kandidatenverbindung als Stimulator von GPCR-ähnlicher mRNA- oder Proteinexpression
identifiziert. Wenn die Expression kleiner (statistisch signifikant
kleiner) in Anwesenheit der Kandidatenverbindung als in ihrer Abwesenheit
ist, wird die Kandidatenverbindung alternativ als Inhibitor von
GPCR-ähnlicher
mRNA- oder Proteinexpression identifiziert. Der Spiegel der GPCR-ähnlichen mRNA- oder Proteinexpression
in den Zellen kann durch hier beschriebene Verfahren zum Nachweis
von GPCR-ähnlicher
mRNA oder GPCR-ähnlichem
Protein bestimmt werden.
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Unter
noch einem anderen Aspekt der Erfindung können die GPCR-ähnlichen
Proteine als "Köderproteine" in einem Two-Hybrid-Assay
oder Three-Hybrid-Assay (siehe z.B. U.S.-Patent Nr. 5,283,317; Zervos
et al. (1993) Cell 72: 223–232;
Madura et al. (1993) J. Biol. Chem. 268: 12046–12054; Bartel et al. (1993) Bio/Techniques
14: 920–924;
Iwabuchi et al. (1993) Oncogene 8: 1693–1696; und PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 94/10300) zur Identifikation anderer Proteine verwendet werden,
die an GPCR-ähnliches
Protein binden oder damit wechselwirken ("GPCR-ähnlich-Bindungsproteine" oder "GPCR-ähnlich-Bp") und die GPCR-ähnliche
Aktivität
modulieren. Solche GPCR-ähnlich-Bindungsproteine
sind wahrscheinlich ebenfalls an der Weiterleitung von Signalen
durch die GPCR-ähnlichen
Proteine beteiligt, beispielsweise als stromaufwärts oder stromabwärts gelegene
Elemente des GPCR-ähnlichen
Wegs.
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Diese
Erfindung betrifft ferner neue Mittel, die durch die vorstehend
beschriebenen Screening-Assays identifiziert werden, und ihre Verwendungen
für Behandlungen,
wie hier beschrieben.
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B. Nachweisassays
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Abschnitte
oder Fragmente der hier identifizierten cDNA-Sequenzen (und die
entsprechenden vollständigen
Gensequenzen) können
auf vielerlei Weise als Polynukleotidreagenzien verwendet werden.
Zum Beispiel können
diese Sequenzen zum: (1) Kartieren ihrer jeweiligen Gene auf einem
Chromosom; (2) Identifizieren eines Individuums anhand einer winzigen
biologischen Probe (Gewebetypisierung); und (3) Beitragen zur forensischen
Identifikation einer biologischen Probe verwendet werden. Diese
Anwendungen sind in den nachstehend Unterabschnitten beschrieben.
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I. Chromosomenkartierung
-
Die
erfindungsgemäßen isolierten
vollständigen
oder partiellen GPCR-ähnlichen
Gensequenzen können
zur Kartierung ihrer jeweiligen GPCR-ähnlichen Gene auf einem Chromosom
verwendet werden, wodurch die Lokalisierung von Genregionen, die
mit genetischer Erkrankung einhergehen, vereinfacht wird. Eine Computeranalyse
GPCR-ähnlicher
Sequenzen kann dazu verwendet werden, schnell PCR-Primer (vorzugsweise 15–25 bp Länge) auszuwählen, die
nicht mehr als ein Exon in der genomischen DNA überspannen, wodurch der Amplifikationsvorgang
vereinfacht wird. Diese Primer können
dann für
das PCR-Screening somatischer Zellhybriden verwendet werden, die
einzelne menschliche Chromosomen enthalten. Nur solche Hybriden,
die das menschliche Gen enthalten, das den GPCR-ähnlichen Sequenzen entspricht,
ergibt ein amplifiziertes Fragment.
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Somatisch
Zellhybriden werden durch Fusion somatischer Zellen von verschiedenen
Säugern
(z.B. Menschen- und Mäusezellen)
hergestellt. Wenn Hybriden aus menschlichen und Mäusezellen
wachsen und sich teilen, verlieren sie nach und nach menschliche
Chromosomen in zufälliger
Reihenfolge, behalten aber die Mäusechromosomen.
Unter Verwendung von Medien, in denen Mäusezellen nicht wachsen können (weil ihnen
ein bestimmtes Enzym fehlt), menschliche Zellen aber wachsen können, wird
das eine menschliche Chromosom, welches das Gen enthält, das
das benötigte
Enzym codiert, beibehalten. Unter Verwendung verschiedener Medien
können
Paneele von Hybridzelllinien etabliert werden. Jede Zelllinie in
einem Paneel enthält
entweder ein einziges menschliches Chromosom oder eine kleine Anzahl
menschlicher Chromosomen und einen vollen Satz von Mäusechromosomen,
was leichtes Kartieren einzelner Gene auf spezifischen menschlichen
Chromosomen gestattet (D'Eustachio
et al. (1983) Science 220: 919–924).
Somatische Zellhybriden, die nur Fragmente menschlicher Chromosomen
enthalten, können
unter Verwendung menschlicher Chromsomen mit Translokationen und
Deletionen ebenfalls hergestellt werden.
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Weitere
Kartierungsstrategien, die ebenso zur Kartierung einer GPCR-ähnlichen
Sequenz auf ihrem Chromosom verwendet werden können, sind u.a. In-situ-Hybridisierung (in
Fan et al. (1990) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 6223–27 beschrieben),
Vorscreening mit markierten Durchfluss-sortierten Chromosomen und
Vorauswahl mittels Hybridisierung an chromsomenspezifische cDNA-Bibliotheken.
Ferner kann Fluoreszenz-In-situ-Hybridisierung (FISH) einer DNA-Sequenz an eine Metaphasenchromsomenspreitung
zur Bereitstellung dazu verwendet werden, eine genaue chromosomale
Lokalisierung in einem Schritt bereitzustellen. Eine Übersicht über diese
Technik siehe in Verma et al. (1988) Human Chromosomes: A Manual
of Basic Techniques (Pergamon Press, NY). Die FISH-Technik kann
mit einer DNA-Sequenz mit nur 500 oder 600 Besen verwendet werden.
Bei Klonen, die größer als
1000 Basen sind, ist es jedoch wahrscheinlicher, dass sie an eine
einzige chromosomale Stelle mit für einen leichten Nachweis ausreichender
Signalintensität
binden. Vorzugsweise reichen 1000 Basen und stärker bevorzugt 2000 Basen aus,
um gute Ergebnisse in einer vernünftigen
Zeitdauer zu erhalten.
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Reagenzien
zur Chromsomenkartierung können
einzeln verwendet werden, um ein einziges Chromosom oder eine einzige
Stelle auf diesem Chromosom zu markieren, oder Paneele von Reagenzien
können
zur Markierung mehrerer Stellen und/oder mehrerer Chromosomen verwendet
werden. Reagenzien, die nicht-codierenden Regionen der Gene entsprechen,
sind tatsächlich
zu Kartierungszwecken bevorzugt. Bei codierenden Sequenzen ist die
Wahrscheinlichkeit größer, dass
sie innerhalb von Genfamilien konserviert sind, wodurch die Möglichkeit
von Kreuzhybridisierungen während
der Chromsomenkartierung erhöht
wird.
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Eine
andere Strategie zur Kartierung der chromosomalen Stelle GPCR-ähnlicher
Gene verwendet erfindungsgemäße GPCR-ähnliche
Polypeptide und Fragmente und Sequenzen und dafür spezifische Antikörper. Diese
Kartierung kann durchgeführt
werden, indem das Vorliegen eines GPCR-ähnlichen Polypeptids in Mitgliedern
eines Paneels von somatischen Zellhybriden zwischen Zellen einer
ersten Tierspezies, von der das Protein stammt, und Zellen einer
zweiten Tierspezies spezifisch nachgewiesen wird und anschließend bestimmt
wird, welche(s) somatische Zellhybrid(en) das Polypeptid exprimier(t/en),
und das (die) Chromosom(en) der ersten Tierspezies, die es enthält, beobachtet
wird (werden). Beispiele für
diese Technik siehe in Pajunen et al. (1988) Cytogenet. Cell Genet.
47: 37–41
und Van Keuren et al. (1986) Hum. Genet. 74: 34–40. Alternativ kann das Vorliegen
eines GPCR-ähnlichen
Polypeptids in den somatischen Zellhybriden durch Untersuchen einer
Aktivität
oder Eigenschaft des Polypeptids, zum Beispiel der enzymatischen
Aktivität,
bestimmt werden, wie in Bordelon-Riser et al. (1979) Somatic Cell
Genetics 5: 597–613
und Owerbach et al. (1978) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 75: 5640–5644 beschrieben.
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Nachdem
eine Sequenz auf einer präzisen
chromosomalen Stelle kartiert worden ist, kann die physikalische
Position der Sequenz auf dem Chromosom mit Genkartendaten korreliert
werden. (Solche Daten sind beispielsweise in V. McKusick, Mendelian
Inheritance in Man, online über
Johns Hopkins University Welch Medical Library erhältlich,
zu finden). Die Beziehung zwischen Genen und Erkrankung, die auf
die gleiche chromosomale Region kartiert worden sind, kann dann
mittels Linkage-Analyse (gemeinsamer Vererbung physikalisch benachbarter
Gene), die z.B. in Egeland et al. (1987) Nature 325: 783–787 beschrieben
ist, identifiziert werden.
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Außerdem können Unterschiede
in den DNA-Sequenzen zwischen Individuen, die von einer Erkrankung,
die mit dem GPCR-ähnlichen
Gen einhergeht, betroffen oder nicht betroffen sind, bestimmt werden. Wenn
eine Mutation bei einigen oder allen der betroffenen Individuen,
aber in keinem nicht betroffenen Individuum beobachtet wird, dann
ist die Mutation wahrscheinlich die Ursache der bestimmten Erkrankung.
Ein Vergleich betroffener und nicht-betroffener Individuen beinhaltet
gewöhnlich
zunächst
das Suchen nach strukturellen Veränderungen in den Chromosomen,
wie Deletionen oder Translokationen, die aus Chromosomenspreitungen
sichtbar oder unter Verwendung von PCR auf Basis dieser DNA-Sequenz
nachweisbar sind. Schließlich
kann eine vollständige
Sequenzierung von Genen aus mehreren Individuen durchgeführt werden, um
das Vorliegen einer Mutation zu bestätigen und Mutationen von Polymorphismen
zu unterscheiden.
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2. Gewebetypisierung
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Die
erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen
Sequenzen können
auch dazu verwendet werden, Individuen anhand winziger biologischer
Proben zu identifizieren. Das Militär der Vereinigten Staaten zieht
beispielsweise die Verwendung von Restriktionsfragment-Längenpolymorphismus (RFLP) zur
Identifizierung seines Personals in Betracht. Bei dieser Technik
wird die genomische DNA eines Individuums mit einem oder mehreren
Restriktionsenzymen gespalten und auf einem Southern-Blot sondiert,
so dass einzigartige Banden für
die Identifikation erhalten werden. Die erfindungsgemäßen Sequenzen
eignen sich als zusätzliche
DNA-Marker für
RFLP (z.B. im U.S.-Patent Nr. 5,272,057 beschrieben).
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Ferner
können
die erfindungsgemäßen Sequenzen
zur Bereitstellung einer alternativen Technik zur Bestimmung der
tatsächlichen
DNA-Sequenz ausgewählter
Abschnitte des Genoms eines Individuums Base für Base verwendet werden. So
können
die erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen Sequenzen zur Herstellung von
zwei PCR-Primern
vom 5'- und 3'-Ende der Sequenz
verwendet werden. Diese Primer können
zur Amplifizierung der DNA eines Individuums und zu ihrer anschließenden Sequenzierung
verwendet werden.
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Paneele
entsprechender DNA-Sequenzen von Individuen, die auf diese Weise
hergestellt werden, können
einzigartige Individuenidentifikationen bereitstellen, weil jedes
Individuum aufgrund allelischer Unterschieden einen einzigartigen
Satz solcher DNA-Sequenzen besitzt. Die erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen Sequenzen
stellen in einzigartiger Weise Teile des menschlichen Genoms dar.
Eine allelische Variation tritt in gewissem Grad in den codierenden
Regionen dieser Sequenzen und in einem höheren Grad in den nicht-codierenden
Regionen auf. Es wird geschätzt,
dass die allelische Variation zwischen einzelnen Menschen mit einer
Frequenz von etwa einmal pro jeweils 500 Basen auftritt. Jede der
hier beschriebenen Sequenzen kann in gewissem Grad als Standard
verwendet werden, gegen den die DNA aus einem Individuum zu Identifikationszwecken
abgeglichen werden kann. Die nicht-codierenden Sequenzen einer Nukleotidsequenz,
die die in SEQ ID NR: 1 gezeigte Sequenz umfasst, kann leicht eine
positive Individuenidentifikation mit einem Paneel von etwa 10 bis
1000 Primern bereitstellen, die jeweils eine nicht-codierende amplifizierte
Sequenz von 100 Basen ergeben. Wenn eine vorhergesagte codierende
Sequenz, wie diejenige in SEQ ID NR: 1, verwendet wird, beträgt eine
angemessenere Anzahl von Primern zur positiven Individuenidentifikation
500 bis 2000.
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3. Verwendung partieller
GPCR-ähnlicher
Sequenzen in der forensischen Biologie
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Auf
DNA basierende Identifikationstechniken können auch in der forensischen
Biologie verwendet werden. Auf diese Weise kann PCR-Technologie
zur Amplifikation von DNA-Sequenzen verwendet werden, die von sehr
kleinen biologischen Proben, wie Geweben, z.B. Haar oder Haut, oder
Körperflüssigkeiten,
z.B. Blut, Speichel oder Samen, entnommen werden, die an einem Tatort
gefunden werden. Die amplifizierte Sequenz kann dann mit einem Standard
verglichen werden, wodurch die Identifikation des Ursprungs der
biologischen Probe möglich
ist.
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Die
erfindungsgemäßen Sequenzen
können
dazu verwendet werden, Polynukleotidreagenzien, z.B. PCR-Primer, bereitzustellen,
die zu spezifischen Loci im menschlichen Genom gesteuert werden,
was die Zuverlässigkeit
von DNA-basierten forensischen Identifikationen verstärken kann,
indem beispielsweise ein anderer "Identifikationsmarker", der für ein bestimmtes
Individuum einzigartig ist, bereitgestellt wird. Wie vorstehend
erwähnt,
kann als genaue Alternative zu Mustern, die durch von Restriktionsenzymen
erzeugte Fragmente gebildet werden, die tatsächliche Basensequenzinformation
zur Identifikation verwendet werden. Sequenzen, die zu nicht-codierenden
Regionen einer Sequenz, die die in SEQ ID NR: 1 gezeigte Sequenz
umfasst, zielgesteuert werden, sind für diese Verwendung besonders
geeignet, weil eine größere Anzahl
an Polymorphismen in den nicht-codierenden Regionen auftritt, wodurch
es leichter wird, Individuen aufgrund dieser Technik zu unterscheiden.
Beispiele für
Polynukleotidreagenzien sind u.a. die GPCR-ähnlichen Sequenzen oder Teile
davon, z.B. Fragmente, die von den nicht-codierenden Regionen von
Sequenzen stammen, die die in SEQ ID NR: 1 gezeigte Sequenz umfassen,
und eine Länge
von mindestens 20 oder 30 Basen haben.
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Die
hier beschriebenen GPCR-ähnlichen
Sequenzen können
ferner zur Bereitstellung von Polynukleotidreagenzien, z.B. markierten
oder markierbaren Sonden, verwendet werden, die zum Beispiel bei
einer In-situ-Hybridisierungstechnik zur Identifikation eines spezifischen
Gewebes verwendet werden können.
Dies kann in Fällen
sehr nützlich
sein, in denen ein forensischer Pathologe vor einem Gewebe unbekannten
Ursprungs steht. Paneele solcher GPCR-ähnlichen
Sonden können
zur Identifikation von Gewebe hinsichtlich der Spezies und/oder
des Organtyps verwendet werden.
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Auf ähnliche
Weise können
diese Reagenzien, z.B. GPCR-ähnliche
Primer oder Sonden, für
das Screening von Gewebekultur hinsichtlich Kontamination (d.h.
für das
Screening im Hinblick auf das Vorliegen eines Gemischs verschiedener
Zelltypen in einer Kultur) verwendet werden.
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C. Prädiktive Medizin
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch das Gebiet der prädiktiven
Medizin, wobei diagnostische Assays, prognostische Assays, Pharmakogenomik
und Überwachung
klinischer Studien zu prognostischen (prädiktiven) Zwecken verwendet
werden, um dadurch ein Individuum prophylaktisch zu behandeln. Diese
Anwendungen sind in den nachstehenden Unterabschnitten beschrieben.
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1. Diagnostische Assays
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft diagnostische Assays
zum Nachweis von GPCR-ähnlicher
Protein- und/oder Nukleinsäureexpression
sowie GPCR-ähnlicher
Aktivität
im Rahmen einer biologischen Probe. Ein beispielhaftes Verfahren
zum Nachweis der An- oder Abwesenheit GPCR-ähnlicher Proteine in einer
biologischen Probe beinhaltet das Gewinnen einer biologischen Probe
von einem Testindividuum und In-Kontakt-Bringen
der biologischen Probe mit einer Verbindung oder einem Mittel, die/das
in der Lage ist, GPCR-ähnliches
Protein oder Nukleinsäure
(z.B. mRNA, genomische DNA), die GPCR-ähnliches Protein codiert, nachzuweisen,
so dass das Vorliegen von GPCR-ähnlichem
Protein in der biologischen Probe nachgewiesen wird. Mit einer biologischen
Probe von dem Testindividuum erhaltene Ergebnisse können mit
Ergebnissen verglichen werden, die mit einer biologischen Probe
von einem Kontrollindividuum erhalten werden.
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Ein
bevorzugtes Mittel zum Nachweis GPCR-ähnlicher mRNA oder genomischer
DNA ist eine markierte Nukleinsäuresonde,
die an GPCR-ähnliche
mRNA oder genomische DNA hybridisieren kann. Die Nukleinsäuresonde
kann zum Beispiel eine GPCR-ähnliche
Volllängennukleinsäure, wie
die in SEQ ID NR: 1 gezeigte Volllängensequenz, oder ein Teil
davon sein, wie ein Nukleinsäuremolekül mit mindestens
15, 30, 50, 100, 250 oder 500 Nukleotiden Länge und ausreichend, um unter
stringenten Bedingungen an GPCR-ähnliche mRNA
oder genomische DNA spezifisch zu hybridisieren. Weitere geeignete
Sonden für
die Verwendung in den erfindungsgemäßen diagnostischen Assays sind
hier beschrieben.
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Ein
bevorzugtes Mittel zum Nachweis von GPCR-ähnlichem
Protein ist ein Antikörper,
der in der Lage ist, an GPCR-ähnliches
Protein zu binden, vorzugsweise ein Antikörper mit einer nachweisbaren
Markierung. Die Antikörper
können
polyklonal oder stärker
bevorzugt monoklonal sein. Ein intakter Antikörper oder ein Fragment davon
(z.B. Fab oder F(abN)2) kann verwendet werden.
Der Begriff "markiert" im Hinblick auf
die Sonde oder den Antikörper
soll direkte Markierung der Sonde oder des Antikörper durch Koppeln (d.h. physikalisches
Verbinden) einer nachweisbaren Substanz mit der Sonde oder dem Antikörper sowie
indirekte Markierung der Sonde oder des Antikörper mittels Reaktivität mit einem
anderen Reagenz, das direkt markiert ist, beinhalten. Beispiele
für direkte
Markierung sind u.a. der Nachweis eines primären Antikörpers unter Verwendung eines
fluoreszenzmarkierten sekundären
Antikörpers
und Endmarkierung einer DNA-Sonde mit Biotin, so dass sie mit fluoreszenzmarkiertem
Streptavidin nachgewiesen werden kann.
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Der
Begriff "biologische
Probe" soll Gewebe,
Zellen und biologische Flüssigkeiten,
die von einem Individuum isoliert wurden, sowie Gewebe, Zellen und
Flüssigkeiten,
die in einem Individuum vorliegen, einschließen. D.h. das erfindungsgemäße Nachweisverfahren
kann zum Nachweis von GPCR-ähnlicher
mRNA, GPCR-ähnlichem
Protein oder GPCR-ähnlicher
genomischer DNA in einer biologischen Probe in vitro sowie in vivo
verwendet werden. Zum Beispiel beinhalten In-vitro-Techniken zum
Nachweis von GPCR-ähnlicher mRNA
Northern-Hybridisierungen und In-situ-Hybridisierungen. In-vitro-Techniken
zum Nachweis von GPCR-ähnlichem
Protein beinhalten Enzym-verknüpfte
Immunosorbent-Assays
(ELISAs), Western-Blots, Immunfällungen
und Immunfluoreszenz. In-vitro-Techniken zum Nachweis von GPCR-ähnlicher
genomischer DNA beinhalten Southern-Hybridisierungen. Ferner beinhalten
In-vivo-Techniken zum Nachweis von GPCR-ähnlichem Protein das Einbringen
eines markierten Anti-GPCR-ähnlich-Antikörper in
ein Individuum. Der Antikörper
kann beispielsweise mit einem radioaktiven Marker markiert werden,
dessen Anwesenheit und Stelle in einem Individuum durch Standardbildgebungstechniken
nachgewiesen werden kann.
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Bei
einer Ausführungsform
enthält
die biologische Probe Proteinmoleküle des Testindividuums. Alternativ
kann die biologische Probe mRNA-Moleküle aus dem Testindividuum oder
genomische DNA-Moleküle aus
dem Testindividuum enthalten. Bevorzugte biologische Proben sind
Fibroblastenproben, insbesondere Haut- und Lungenfibroblasten, fibrotische
Proben, insbesondere fibrotische Leberproben und Lebersternzellen,
die auf herkömmliche
Weise von einem Individuum isoliert werden.
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Die
Erfindung umfasst auch Kits zum Nachweis des Vorliegens GPCR-ähnlicher
Proteine in einer biologischen Probe (einer Testprobe). Solche Kits
können
dazu verwendet werden zu bestimmen, ob ein Individuum an einer Störung leidet,
die mit einer aberranten Expression von GPCR-ähnlichem Protein einhergeht (z.B.
einer immunologischen Störung),
oder einem erhöhten
Risiko unterliegt, eine solche Störung zu entwickeln. Zum Beispiel
kann das Kit eine markierte Verbindung oder ein markiertes Mittel,
die/das in der Lage ist, GPCR-ähnliches
Protein oder GPCR-ähnliche
mRNA in einer biologischen Probe nachzuweisen, und Mittel zur Bestimmung
der Menge eines GPCR-ähnlichen
Proteins in der Probe (z.B. einen Anti-GPCR-ähnlich- Antikörper oder eine Oligonukleotidsonde,
die an DNA, die ein GPCR-ähnliches
Protein codiert, z.B. SEQ ID NR: 1, bindet) umfassen. Kits können auch
Anweisungen enthalten, um feststellen, dass das getestete Individuum an
einer Störung
leidet, die mit einer aberranten Expression von GPCR-ähnlichen
Sequenzen einhergeht, oder einem erhöhten Risiko unterliegt, eine
solche Störung
zu entwickeln, wenn die Menge an GPCR-ähnlichem Protein
oder GPCR-ähnlicher
mRNA über
oder unter einem normalen Spiegel liegt.
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Bei
Kits auf Antikörperbasis
kann das Kit zum Beispiel Folgendes umfassen: (1) einen ersten Antikörper (der
z.B. an einen festen Träger
gebunden ist), der an GPCR-ähnliches
Protein bindet; und gegebenenfalls (2) einen zweiten unterschiedlichen
Antikörper,
der an GPCR-ähnliches
Protein oder den ersten Antikörper
bindet und mit einem nachweisbaren Mittel konjugiert ist. Bei Kits
auf Oligonukleotidbasis kann das Kit zum Beispiel Folgendes umfassen:
(1) ein Oligonukleotid, z.B. ein nachweisbar markiertes Oligonukleotid,
das mit einer GPCR-ähnlichen
Nukleinsäuresequenz
hybridisiert, oder (2) ein Primerpaar, das zur Amplifikation eines GPCR-ähnlichen
Nukleinsäuremoleküls geeignet
ist.
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Das
Kit kann auch z.B. ein pufferndes Mittel, ein Konservierungsmittel
oder ein proteinstabilisierendes Mittel umfassen. Das Kit kann auch
zum Nachweis des nachweisbaren Mittel benötigte Komponenten enthalten
(z.B. ein Enzym oder ein Substrat). Das Kit kann auch eine Kontrollprobe
oder eine Reihe von Kontrollproben umfassen, die getestet und mit
der enthaltenen Testprobe verglichen werden können. Jede Komponente des Kits
ist gewöhnlich
in einem einzelnen Behälter
eingeschlossen, und sämtliche
verschiedenen Behälter befinden
sich innerhalb eines einzigen Paktes zusammen mit Anweisungen, um
zu beobachten, ob das getestete Individuum an einer Störung leidet,
die mit einer aberranten Expression von GPCR-ähnlichen Proteinen einhergeht,
oder einem Risiko unterliegt, eine solche Störung zu entwickeln.
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2. Weitere diagnostische
Assays
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Unter
einem anderen Aspekt beinhaltet die Erfindung ein Verfahren zur
Analyse einer Mehrzahl von Fangsonden. Das Verfahren kann z.B. zur
Analyse der Genexpression verwendet werden. Das Verfahren beinhaltet:
Bereitstellen eines zweidimensionalen Arrays mit einer Mehrzahl
Adressen, wobei jede Adresse der Mehrzahl hinsichtlich ihrer Position
von jeder anderen Adresse der Mehrzahl unterscheidbar ist und jede Adresse
der Mehrzahl eine einzigartige Fangsonde, z.B. ein Nukleinsäure- oder
Peptidsequenz, besitzt; In-Kontakt-Bringen
des Arrays mit einer, vorzugsweise gereinigten, GPCR-ähnlichen
Nukleinsäure,
einem, vorzugsweise gereinigten, GPCR-ähnlichen Polypeptid, oder einem
GPCR-ähnlich-Antikörper und
dadurch Untersuchen der Mehrzahl an Fangsonden. Die Bindung (z.B.
Hybridisierung im Fall einer Nukleinsäure) an eine Fangsonde an einer
Adresse der Mehrzahl wird z.B. durch ein Signal nachgewiesen, das
von einer Markierung erzeugt wird, die an die GPCR-ähnliche
Nukleinsäure,
das GPCR-ähnliche
Polypeptid oder den GPCR-ähnlich-Antikörper gebunden
ist. Die Fangsonden können
ein Satz von Nukleinsäuren
aus einer ausgewählten
Probe sein, z.B. einer Probe von Nukleinsäuren, die von eine(m/r) Kontroll-
oder unstimulierten Gewebe oder Zelle stammt.
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Das
Verfahren kann das In-Kontakt-Bringen der GPCR-ähnlichen Nukleinsäure, des
GPCR-ähnlichen Polypeptids
oder des GPCR-ähnlich-Antikörpers mit
einem ersten Array, der eine Mehrzahl an Fangsonden besitzt, und
einem zweiten Array, der eine andere Mehrzahl an Fangsonden besitzt,
beinhalten. Die Ergebnisse jeder Hybridisierung können verglichen
werden, z.B. um Unterschiede in der Expression zwischen einer ersten
und einer zweiten Probe zu analysieren. Die erste Mehrzahl an Fangsonden
kann von einer Kontrollprobe stammen, z.B. einer Wildtyp-, normalen
oder nicht- erkrankten,
nicht-stimulierten Probe, z.B. einer biologischen Flüssigkeit,
einer Gewebe- oder Zellprobe. Die zweite Mehrzahl von Fangsonden
kann von einer experimentellen Probe stammen, z.B. einer Mutantentyp-,
Risiko-, erkrankten oder gestörten
oder stimulierten Probe, z.B. einer biologischen Flüssigkeit,
einer Gewebe- oder Zellprobe.
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Die
Mehrzahl von Fangsonden kann eine Mehrzahl von Nukleinsäuresonden
sein, die jeweils mit einem Allel einer erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen
Sequenz spezifisch hybridisieren. Solche Verfahren können zum
Diagnostizieren eines Individuum, z.B. zur Untersuchung des Risikos
für eine
Erkrankung oder Störung,
zur Unersuchung der Eignung einer ausgewählten Behandlung für ein Individuum,
zur Untersuchung, ob ein Individuum eine Erkrankung oder Störung hat,
verwendet werden. So codiert zum Beispiel die in SEQ ID NR: 1 dargestellte
h15571-Sequenz ein GPCR-ähnliches
Polypeptid, das mit Leberfunktion einhergeht, und eignet sich somit
zur Untersuchung von Leberstörungen.
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Das
Verfahren kann zum Nachweis von Einzelnukleotidpolymorphismen (SNPs)
verwendet werden, wie nachstehend beschrieben.
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Unter
einem weiteren Aspekt beinhaltet die Erfindung ein Verfahren zur
Analyse einer Mehrzahl an Sonden. Das Verfahren eignet sich z.B.
zur Analyse der Genexpression. Das Verfahren beinhaltet: Bereitstellen
eines zweidimensionalen Arrays mit einer Mehrzahl von Adressen,
wobei jede Adresse der Mehrzahl hinsichtlich ihrer Position von
jeder anderen Adresse der Mehrzahl unterscheidbar ist, die eine
einzigartige Fangsonde besitzt, wobei z.B. die Fangsonden von einer
Zelle oder einem Individuum stammen, die ein erfindungsgemäßes GPCR-ähnliches
Polypeptid exprimieren, oder einer Zelle oder einem Individuum,
in der/dem eine GPCR-ähnlich-vermittelte Antwort
hervorgerufen wurde, z.B. durch Kontakt der Zelle mit einer erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen Nukleinsäure oder
einem erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen
Protein oder durch Verabreichen einer erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen
Nukleinsäure
oder eines erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen
Proteins an die Zelle oder das Individuum; In-Kontakt-Bringen des
Arrays mit einer oder mehreren Abfragesonden, wobei eine Abfragesonde
eine Nukleinsäure,
ein Polypeptid oder ein Antikörper
sein kann (bei denen es sich vorzugsweise nicht um eine erfindungsgemäße GPCR-ähnliche Nukleinsäure, ein
erfindungsgemäßes GPCR-ähnliches Polypeptid oder einen
erfindungsgemäßen GPCR-ähnlich-Antikörper handelt);
Bereitstellen eines zweidimensionalen Arrays mit einer Mehrzahl
an Adressen, wobei jede Adresse der Mehrzahl von jeder anderen Adresse
der Mehrzahl hinsichtlich ihrer Position unterscheidbar ist und
jede Adresse der Mehrzahl eine einzigartige Fangsonde aufweist,
wobei die Fangsonden z.B. von einer Zelle oder einem Individuum
sind, die/das keine erfindungsgemäße GPCR-ähnliche
Sequenz exprimiert (oder sie nicht so stark exprimiert wie im Fall
der Mehrzahl an GPCR-ähnlich-positiven Fangsonden),
oder von einer Zelle oder einem Individuum, in der/dem keine GPCR-ähnlich-vermittelte
Antwort hervorgerufen wurde (oder in einem geringeren Ausmaß hervorgerufen
wurde als in der ersten Probe); In Kontakt-Bringen des Arrays mit
einer oder mehreren Abfragesonden (die vorzugsweise nicht eine erfindungsgemäße GPCR-ähnliche
Nukleinsäure, ein
erfindungsgemäßes GPCR-ähnliches
Polypeptid oder ein erfindungsgemäßer GPCR-ähnlich-Antikörper sind)
und dadurch Untersuchen der Mehrzahl an Fangsonden. Die Bindung,
z.B. Hybridisierung im Fall einer Nukleinsäure, an eine Fangsonde an einer
Adresse der Mehrzahl wird z.B. durch ein Signal nachgewiesen, das
von einer an die Nukleinsäure,
das Polypeptid oder den Antikörper
gebundenen Markierung erzeugt wird.
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Unter
einem anderen Aspekt umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Analyse
einer erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen Sequenz z.B. zur Analyse
des Struktur, Funktion oder Verwandtschaft mit anderen Nukleinsäure- oder Aminosäuresequenzen.
Das Verfahren beinhaltet: Bereitstellen einer GPCR-ähnlichen
Nukleinsäure-
oder Aminosäuresequenz,
z.B. der in SEQ ID NR: 1 oder SEQ ID NR: 2 dargestellten h15571-Sequenz
oder eines Teils davon, Vergleichen der GPCR-ähnlichen Sequenz mit einer
oder mehreren, vorzugsweise einer Mehrzahl an Sequenzen aus einer
Sammlung von Sequenzen, z.B. einer Nukleinsäure- oder Proteinsequenz-Datenbank,
um dadurch die erfindungsgemäße GPCR-ähnliche
Sequenz zu analysieren.
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Das
Verfahren kann die Untersuchung der Sequenzidentität zwischen
einer erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen Sequenz, z.B. der
h15571-Sequenz, und einer Datenbank-Sequenz umfassen. Das Verfahren kann
durch Zugriff auf die Datenbank an einer zweiten Stelle, z.B. über das
Internet, durchgeführt
werden.
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Unter
einem anderen Aspekt beinhaltet die Erfindung einen Satz von Oligonukleotiden,
der sich z.B. zur Identifikation von SNPs oder zur Identifikation
spezifischer Allele einer erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen Sequenz, z.B. der
h15571-Sequenz, eignet. Der Satz beinhaltet eine Mehrzahl an Oligonukleotiden,
die jeweils ein unterschiedliches Nukleotid an einer Abfrageposition,
z.B. einem SNP oder der Stelle einer Mutation, besitzen. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
sind die Oligonukleotide der Mehrzahl in ihrer Sequenz (mit Ausnahme
von Unterschieden in der Länge)
zueinander identisch. Die Oligonukleotide können mit verschiedenen Markierungen
versehen werden, so dass ein Oligonukleotid, das mit einem Allel
hybridisiert, ein Signal liefert, das von einem Oligonukleotid unterscheidbar
ist, das an ein zweites Allel hybridisiert.
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3. Prognostische Assays
-
Die
hier beschriebenen Verfahren können
ferner als diagnostische oder prognostische Assays verwendet werden,
um Individuen zu identifizieren, die eine Erkrankung oder Störung haben,
die mit GPCR-ähnlichem Protein,
GPCR-ähnlicher
Nukleinsäureexpression
oder GPCR-ähnlicher
Aktivität
einhergeht, oder ein Risiko besitzen, eine solche Erkrankung oder
Störung
zu entwickeln. Prognostische Assays können zu prognostischen oder
prädiktiven
Zwecken verwendet werden, um dadurch ein Individuum vor dem Einsetzen
einer Störung,
die durch ein GPCR-ähnliches
Protein, die Expression einer GPCR-ähnlichen Nukleinsäure oder
eine GPCR-ähnliche
Aktivität
gekennzeichnet ist oder damit einhergeht, prophylaktisch zu behandeln.
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So
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren bereit, wobei eine
Testprobe von einem Individuum erhalten und GPCR-ähnliches
Protein oder GPCR-ähnliche
Nukleinsäure
(z.B. mRNA, genomische DNA) nachgewiesen wird, wobei das Vorliegen
von GPCR-ähnlichem
Protein oder GPCR-ähnlicher
Nukleinsäure
für ein
Individuum diagnostisch ist, das eine Erkrankung oder Störung hat,
die mit aberranter GPCR-ähnlicher
Expression oder Aktivität
einhergeht, oder ein Risiko besitzt, eine solche Erkrankung oder
Störung
zu entwickeln. Wie hier verwendet, betrifft eine "Testprobe" eine biologische
Probe, die von einem Individuum von Interesse erhalten wird. Zum
Beispiel kann eine Testprobe eine biologische Flüssigkeit (z.B. Serum), eine
Zellprobe oder Gewebe sein.
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Ferner
stellt die vorliegende Erfindung unter Verwendung der hier beschriebenen
prognostischen Assays Verfahren bereit um zu bestimmen, ob einem
Individuum ein spezifisches Mittel (z.B. an Agonist, Antagonist,
Peptidomimetikum, Protein, Peptid, eine Nukleinsäure, ein kleines Molekül oder ein
anderer Arzneistoffkandidat) oder eine Klasse von Mitteln (z.B.
Mittel eines Typs, der die GPCR-ähnliche
Aktivität
senkt) verabreicht werden kann, um eine Erkrankung oder Störung, die
mit aberranter GPCR-ähnlicher
Expression oder Aktivität
einhergeht, wirksam zu behandeln. Auf diese Weise wird eine Testprobe
erhalten, und GPCR-ähnliches
Protein oder GPCR-ähnliche
Nukleinsäure
wird nachgewiesen. Das Vorliegen von GPCR-ähnlichem Protein oder GPCR-ähnlicher
Nukleinsäure
ist diagnostisch für
ein Individuum, dem das Mittel zur Behandlung einer Störung, die
mit aberranter GPCR-ähnlicher
Expression oder Aktivität
einhergeht, verabreicht werden kann.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
auch zum Nachweis genetischer Läsionen
oder Mutationen in einem GPCR-ähnlichen
Gen verwendet werden, wodurch bestimmt wird, ob ein Individuum mit
dem geschädigten
Gen ein Risiko für
eine Störung
besitzt, die durch aberrante Zellproliferation und/oder -differenzierung
gekennzeichnet ist. Bei bevorzugten Ausführungsformen beinhalten die
Verfahren das Nachweisen der An- oder Abwesenheit einer genetischen
Läsion
oder Mutation, die durch mindestens eines aus einer Veränderung,
die die Unversehrtheit eines Gens, das ein GPCR-ähnliches Protein codiert, beeinträchtigt,
oder einer Fehlexpression des GPCR-ähnlichens Gen gekennzeichnet
ist, in einer Probe von Zellen des Individuums. Zum Beispiel können solche
genetischen Läsionen
oder Mutationen durch Bestätigen
des Vorliegens von mindestens einem der Folgenden nachgewiesen werden:
(1) einer Deletion von einem oder mehreren Nukleotiden aus einem
GPCR-ähnlichen
Gen; (2) einer Addition von einem oder mehreren Nukleotiden zu einem
GPCR-ähnlichen
Gen; (3) einer Substitution von einem oder mehreren Nukleotiden
eines GPCR-ähnlichen
Gens; (4) einer chromosomalen Umlagerung eines GPCR-ähnlichen
Gens; (5) einer Veränderung
im Spiegel eines Boten-RNA-Transkripts
eines GPCR-ähnlichen
Gens; (6) einer aberranten Modifikation eines GPCR-ähnlichen
Gens, wie des Methylierungsmusters der genomischen DNA; (7) des
Vorliegens eines Nicht-Wildtyp-Spleißmusters eines Boten-RNA-Transkripts
eines GPCR-ähnlichen
Gens; (8) eines Nicht-Wildtyp-Spiegels eines GPCR-ähnlichen
Proteins; (9) eines Allelverlusts eines GPCR-ähnlichen Gens; und (10) einer
unangemessenen posttranslationalen Modifikation eines GPCR-ähnlichen
Proteins. Wie hier beschrieben, gibt es eine große Zahl von im Stand der Technik
bekannten Assaytechniken, die zum Nachweis von Läsionen in einem GPCR-ähnlichen
Gen verwendet werden können.
Jeder Zelltyp oder jedes Gewebe, zum Beispiel, Lebersternzellen,
Haut- und Lungenfibroblasten, fibrotische Gewebe, insbesondere fibrotische
Lebergewebe, in denen GPCR-ähnliche
Proteine exprimiert werden, können
in den hier beschriebenen prognostischen Assays verwendet werden.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
beinhaltet der Nachweis der Läsion
die Verwendung einer Sonde/eines Primers in einer Polymerasekettenreaktion
(PCR) (siehe z.B. die U.S.-Patente Nr. 4,683,195 und 4,683,202),
wie Anker-PCR oder RACE-PCR, oder alternativ in einer Ligationskettenreaktion
(LCR) (siehe z.B. Landegran et al. (1988) Science 241: 1077–1080; und
Nakazawa et al. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91: 360–364), wobei
die Letztere besonders geeignet zum Nachweis von Punktmutationen
in dem GPCR-ähnlichen
Gen sein kann (siehe z.B. Abravaya et al. (1995) Nucleic Acids Res.
23: 675–682).
Es wird vorausgesetzt, dass PCR und/oder LCR für die Verwendung als erster
Amplifikationsschritt in Verbindung mit jeder der hier beschriebenen,
zum Nachweis von Mutationen verwendeten Techniken wünschenswert
sein kann.
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Alternative
Amplifikationsverfahren beinhalten die selbsterhaltende Sequenzreplikation
(Guatelli et al. (1990) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 1874–1878),
das Transkriptions-Amplifikationssystem (Kwoh et al. (1989) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 86: 1173–1177),
Q-Beta-Replicase
(Lizardi et al. (1988) Bio/Technology 6: 1197) oder jedes andere
Nukleinsäureamplifikationsverfahren,
gefolgt von Nachweis der amplifizierten Moleküle unter Verwendung von Techniken,
die dem Fachmann bekannt sind. Diese Nachweisschemata sind besonders
zum Nachweis von Nukleinsäuremolekülen geeignet,
wenn diese Moleküle
in sehr kleiner Anzahl vorliegen.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
können
Mutationen in einem GPCR-ähnlichen
Gen aus einer Probenzelle durch Veränderungen in den Restriktionsenzmyspaltungsmustern
von isolierter Testproben- und Kontroll-DNA, die mit einer oder
mehreren Restriktionsendonukleasen gespalten wird, identifiziert
werden. Außerdem
kann die Verwendung sequenzspezifischer Ribozyme (siehe z.B. U.S.-Patent
Nr. 5,498,531) verwendet werden, um das Vorliegen spezifischer Mutationen
anhand der Entwicklung oder des Verlusts einer Ribozymspaltstelle
zu bewerten.
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Bei
anderen Ausführungsformen
können
genetische Mutationen in einem GPCR-ähnlichen Molekül durch
Hybridisieren einer Probe und von Kontroll-Nukleinsäuren, z.B. DNA oder RNA, an
hochdichte Arrays, die Hunderte oder Tausende von Oligonukleotidsonden
enthalten, identifiziert werden (Cronin et al. (1996) Human Mutation
7: 244–255;
Kozal et al. (1996) Nature Medicine 2: 753–759). Bei noch einer anderen
Ausführungsform
kann jede von einer Vielzahl im Stand der Technik bekannter Sequenzierungsreaktionen
dazu verwendet werden, das GPCR-ähnliche
Gen direkt zu sequenzieren und Mutationen durch Vergleichen der
Sequenz des GPCR-ähnlichen
Probengens mit der entsprechenden Wildtyp- (Kontroll-) Sequenz nachzuweisen. Beispiele
für Sequenzierungsreaktionen
sind u.a. solche, die auf Techniken basieren, die von Maxim und
Gilbert ((1977) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74: 560) oder Sanger
((1977) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74: 5463) entwickelt wurden.
Es wird ebenfalls in Betracht gezogen, das jedes einer Reihe von
automatisierten Sequenzierverfahren verwendet werden kann, wenn
die diagnostischen Assays durchgeführt werden ((1995) Bio/Techniques
19: 448), einschließlich
Sequenzierung mittels Massenspektrometrie (siehe z.B. PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 94/16101; Cohen et al. (1996) Adv. Chromatogr. 36: 127–162; und
Griffin et al. (1993) Appl. Biochem. Biotechnol. 38: 147–159).
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Andere
Verfahren zum Nachweis von Mutationen in dem GPCR-ähnlichen
Gen beinhalten Verfahren, bei denen ein Schutz vor Spaltungmitteln
zum Nachweis fehlgepaarter Basen in RNA/RNA- oder RNA/DNA-Heteroduplexen verwendet
wird (Myers et al. (1985) Science 230: 1242). Siehe auch Cotton
et al. (1988) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 4397; Saleeba et al.
(1992) Methods Enzymol. 217: 286–295. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
kann die Kontroll-DNA oder -RNA zum Nachweis markiert werden.
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Bei
noch einer anderen Ausführungsform
setzt die Fehlpaarungsspaltreaktion eine oder mehrere "DNA-Fehlpaarungsreparatur"-Enzyme, die fehlgepaarte
Basenpaare in doppelsträngiger
DNA erkennen, in definierten Systemen zum Nachweis und zur Kartierung
von Punktmutationen in GPCR-ähnlichen
cDNAs ein, die aus Proben von Zellen erhalten werden. Siehe z.B.
Hsu et al. (1994) Carcinogenesis 15: 1657–1662. Einer beispielhaften
Ausführungsform
zufolge wird eine auf einer GPCR-ähnlichen Sequenz, z.B. einer
GPCR-ähnlichen
Wildtyp-Sequenz, basierende Sonde mit einer cDNA oder einem anderen
DNA-Produkt aus (einer) Testzelle(n) hybridisiert. Der Duplex wird
mit einem DNA-Fehlpaarungsreparaturenzym
behandelt, und die Spaltprodukte, wenn vorhanden, können anhand
von Elektrophoreseprotokollen oder dergleichen nachgewiesen werden.
Siehe z.B. U.S.-Patent Nr. 5,459,039.
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Bei
anderen Ausführungsformen
werden Veränderungen
in der elektrophoretischen Mobilität zur Identifikation von Mutationen
in GPCR-ähnlichen
Genen verwendet. Zum Beispiel kann Einzelstrang-Konformationspolymorphismus
(single-strand conformation polymorphism, SSCP) dazu verwendet werden,
Unterschiede in der elektrophoretischen Mobilität zwischen mutierten und Wildtyp-Nukleinsäuren nachzuweisen
(Orita et al. (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 2766; siehe
auch Cotton (1993) Mutat. Res. 285: 125–144; Hayashi (1992) Genet.
Anal. Tech. Appl. 9: 73–79).
Die Empfindlichkeit des Assays kann durch Verwendung von RNA (anstelle
von DNA), in der die Sekundärstruktur
empfindlicher gegenüber
einer Veränderung
in der Sequenz ist, verstärkt
werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform verwendet das Gegenstandsverfahren
eine Heteroduplexanalyse, um doppelsträngige Heteroduplexmoleküle auf Basis
von Veränderungen
in der elektrophoretischen Mobilität aufzutrennen (Keen et al.
(1991) Trends Genet. 7: 5).
-
Bei
noch einer anderen Ausführungsform
wird die Bewegung von mutierten oder Wildtypfragmenten in Polyacrylamidgelen,
die einen Gradienten eines Denaturierungsmittels enthalten, unter
Verwendung von denaturierender Gradientengelelektrophorese (DGGE)
untersucht (Myers et al. (1985) Nature 313: 495). Wird DGGE als
Analyseverfahren verwendet, wird die DNA modifiziert, um zu gewährleisten,
dass sie nicht vollständig
denaturiert, zum Beispiel durch Hinzufügen einer GC-Klammer von etwa
40 bp aus einer hochschmelzenden GC-reichen DNA mittels PCR. Bei
einer anderen Ausführungsform
wird ein Temperaturgradient anstelle eines denaturierenden Gradienten
zur Identifikation von Unterschieden in der Beweglichkeit von Kontroll-
und Proben-DNA eingesetzt (Rosenbaum und Reissner (1987) Biophys.
Chem. 265: 12753).
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Beispiele
für andere
Techniken zum Nachweis von Punktmutationen sind u.a., sind aber
nicht beschränkt
auf selektive Oligonukleotid-Hybridisierung, selektive Amplifikation
oder selektive Primerextension. Zum Beispiel können Oligonukleotid-Primer,
in die die bekannte Mutation zentral eingebracht wurde, hergestellt
und dann mit der Ziel-DNA unter Bedingungen hybridisiert werden,
die nur dann eine Hybridisierung gestatten, wenn eine perfekte Übereinstimmung
vorgefunden wird (Saiki et al. (1986) Nature 324: 163); Saiki et al.
(1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 6230). Solche allelspezifischen
Oligonukleotide werden an PCR-amplifizierte Ziel-DNA oder eine Reihe
verschiedener Mutationen hybridisiert, wenn die Oligonukleotide
an die Hybridisierungsmembran gebunden und mit markierter Ziel-DNA
hybridisiert werden.
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Alternativ
kann eine allelspezifische Amplifikationstechnologie, die auf selektiver
PCR-Amplifikation beruht,
in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Als
Primer für die
spezifische Amplifikation verwendete Oligonukleotide können die
Mutation von Interesse in der Mitte des Moleküls, so dass die Amplifikation
auf einer differenziellen Hybridisierung beruht (Gibbs et al. (1989)
Nucleic Acids Res. 17: 2437–2448),
oder am äußersten
3'-Ende eines Primers
tragen, an dem unter geeigneten Bedingungen eine Fehlpaarung die
Polymeraseextension verhindern oder verringern kann (Prossner (1993)
Tibtech 11: 238). Zusätzlich
kann es wünschenswert
sein, eine neue Restriktionsstelle in die Region der Mutation einzubringen, um
einen auf Spaltung basierenden Nachweis zu erzeugen (Gasparini et
al. (1992) Mol. Cell Probes 6: 1). Es wird vorausgesetzt, dass bei
bestimmten Ausführungsformen
eine Amplifikation auch unter Verwendung von Taq-Ligase zur Amplifikation
durchgeführt
werden kann (Barany (1991) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 189).
In solchen Fällen
erfolgt eine Ligation nur, wenn eine perfekte Paarung am 3'-Ende der 5'-Sequenz vorliegt,
wodurch es möglich
wird, das Vorliegen einer bekannten Mutation an einer spezifischen
Stelle durch Überprüfen des
Vorliegens oder Fehlens von Amplifikation nachzuweisen.
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Die
hier beschriebenen Verfahren können
zum Beispiel unter Verwendung vorgepackter diagnostischer Kits durchgeführt werden,
die mindestens eine hier beschriebene Sondennukleinsäure oder
ein hier beschriebenes Antikörperreagenz
umfassen, die geeigneterweise z.B. in klinischen Umfeldern auf diagnostizierte Patienten
angewendet werden können,
die Symptome oder eine Familiengeschichte einer Erkrankung oder Krankheit,
an der ein GPCR-ähnliches
Gen beteiligt ist, aufweisen.
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4. Pharmakogenomik
-
Mittel
oder Modulatoren, die eine stimulatorische oder inhibitorische Wirkung
auf eine GPCR-ähnliche Aktivität (z.B.
GPCR-ähnliche
Genexpression) haben, wie mit einem hier beschriebenen Screening-Assay identifiziert,
können
an Individuen verabreicht werden, um Störungen, die mit aberranter
GPCR-ähnlicher
Aktivität
einhergehen, (prophylaktisch oder therapeutisch) zu behandeln sowie
den Phänotyp
einer Immunantwort zu modulieren. In Verbindung mit einer solchen
Behandlung kann die Pharmakogenomik (d.h. die Untersuchung der Beziehung
zwischen den Genotyp eines Individuums und der Antwort des Individuums
auf eine fremde Verbindung oder einen fremden Arzneistoff) in Betracht
gezogen werden. Unterschiede im Stoffwechsel von Therapeutika können zu
schwerer Toxizität
oder Therapieversagen führen,
indem die Beziehung zwischen der Dosis und der Blutkonzentration
des pharmakologischen Wirkstoffs verändert wird. Somit gestattet die
Pharmakogenomik des Individuums die Auswahl von Wirkstoffen (z.B.
Arzneistoffen) für
prophylaktische oder therapeutische Behandlungen auf Basis der Berücksichtigung
des Genotyps des Individuums. Eine solche Pharmakogenomik kann ferner
dazu verwendet werden, geeignete Dosierungen und Therapieschemata zu
bestimmen. Folglich kann die Aktivität eines GPCR-ähnlichen
Proteins, die Expression einer GPCR-ähnlichen Nukleinsäure oder
der Mutationsgehalt GPCR-ähnlicher
Gene in einem Individuum bestimmt werden, um dadurch (ein) geeignete(s)
Mittel zur therapeutischen oder prophylaktischen Behandlung des
Individuums auszuwählen.
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Die
Pharmakogenomik beschäftigt
sich mit klinisch signifikanten erblichen Variationen in der Antwort auf
Arzneistoffe aufgrund von veränderter
Arzneistoffdisposition und anomaler Wirkung bei betroffenen Personen.
Siehe z.B. Linder (1997) Clin. Chem. 43(2): 254–266. Im Allgemeinen lassen
sich zwei Typen pharmakogenetischer Zustände unterscheiden. Genetische
Zustände,
die als einzelner Faktor übertragen
werden, der die Weise, in der Arzneistoffe auf den Körper wirken,
verändert,
werden als "veränderte Arzneistoffwirkung" bezeichnet. Genetische
Zustände,
die als Einzelfaktoren übertragen
werden, die die Weise verändern,
auf die der Körper
auf Arzneistoffe einwirkt, werden als "veränderter
Arzneistoffmetabolismus" bezeichnet.
Diese pharmakogenetischen Zustände
können
entweder als seltene Defekte oder Polymorphismen auftreten. Zum Beispiel
ist die Glucose-6-phosphatdehydrogenase-Defizienz (G6PD) eine übliche vererbte
Enzymopathie, bei der die hauptsächliche
klinische Komplikation eine Hämolyse
nach Aufnahme oxidativer Arzneistoffe (Antimalariamittel, Sulfonamide,
Analgetika, Nitrofurane) und Verzehr von Fava-Bohnen ist.
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Unterschiede
im Stoffwechsel von Therapeutika können zu schwerer Toxizität oder Therapieversagen durch
Veränderung
des Verhältnisses
zwischen der Dosis und der Blutkonzentration des pharmakologischen Wirkstoffs
führen.
So kann ein Arzt oder Kliniker in Betracht ziehen, Kenntnisse, die
in relevanten pharmakogenomischen Studien erhalten wurden, anzuwenden,
um zu bestimmen, ob ein erfindungsgemäßes GPCR-ähnliches Molekül oder ein
erfindungsgemäßer GPCR-ähnlicher Modulator verabreicht
werden soll, sowie um die Dosierung und/oder das Therapieschema
der Behandlung mit einem erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen Molekül oder erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen
Modulator maßzuschneidern.
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Ein
pharmakogenomischer Ansatz zur Identifikation von Genen, die eine
Arzneistoffantwort vorhersagen, der als "genomweite Assoziation" bekannt ist, beruht
hauptsächlich
auf einer hochauflösenden
Karte des menschlichen Genoms, die aus bereits bekannten, mit Genen
zusammenhängenden
Markern besteht, (z.B. einer "biallelischen" Genmarkerkarte,
die aus 60000–100000
polymorphen oder variablen Stellen auf dem menschlichen Genom besteht,
von denen jede zwei Varianten aufweist). Eine derartige hochauflösende Genkarte
kann mit einer Karte des Genoms von jedem einer statistisch signifikanten
Anzahl von Patienten verglichen werden, die an einer Phase-II/III-Arzneistoffstudie
teilnehmen, um Marker zu identifizieren, die mit einer besonderen
beobachteten Arzneistoffantwort oder einer Nebenwirkung zusammenhängen. Alternativ
kann eine derartige hochauflösende
Karte aus einer Kombination einiger zehn Millionen bekannter Einzelnukleotidpolymorphismen
(SNPs) im menschlichen Genom erzeugt werden. Wie hier verwendet,
ist "SNP" eine allgemeine
Veränderung,
die in einer einzelnen Nukleotidbase in einer DNA-Abfolge vorkommt.
Zum Beispiel kann ein SNP einmal alle 1000 Basen der DNA auftreten.
Ein SNP kann an einem Erkrankungsprozess beteiligt sein, die große Mehrheit
kann jedoch nicht mit Erkrankung zusammenhängen. Liegt eine Genkarte auf
Basis des Auftretens solcher SNPs vor, können Individuen je nach einem
besonderen Muster der SNPs in ihrem individuellen Genom derart in
genetische Kategorien gruppiert werden, dass Behandlungsschemata
auf Gruppen genetisch ähnlicher
Individuen zugeschnitten werden können, wobei Vererbungsgänge, die
solchen genetisch ähnlichen
Individuen gemeinsam sein können,
berücksichtigt
werden.
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Alternativ
kann ein Verfahren, das als "Kandidatengen-Ansatz" bezeichnet wird,
zur Identifikation von Genen verwendet werden, die eine Arzneistoffantwort
vorhersagen. Diesem Verfahren zufolge können, wenn ein Gen, das das
Ziel eines Arzneistoffs (z.B. ein erfindungsgemäßes GPCR-ähnliches Protein) codiert,
bekannt ist, alle üblichen
Varianten des Gens in der Population recht leicht identifiziert
werden, und es kann bestimmt werden, ob der Besitz einer Version
des Gens gegenüber
einer anderen mit einer bestimmten Arzneistoffantwort einhergeht.
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Alternativ
kann ein Verfahren, das als "Genexpressionsprofiluntersuchung" bezeichnet wird,
zur Identifikation von Genen verwendet werden, die eine Arzneistoffantwort
vorhersagen. Zum Beispiel kann die Genexpression eines Tieres nach
einer Dosis eines Arzneistoffs (z.B. eines erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen Moleküls oder
GPCR-ähnlichen
Modulators) einen Hinweis darauf geben, ob mit Toxizität zusammenhängende genetische
Wege angeschaltet wurden.
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Information,
die aus mehr als einem der vorstehenden pharmakogenomischen Ansätze erzeugt
wird, kann zur Bestimmung geeigneter Dosierungs- und Behandlungsschemata
zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung eines Individuums
verwendet werden. Diese Kenntnis, wird sie auf Dosierung oder Arzneistoffauswahl
angewandt, kann nachteilige Reaktionen oder Therapieversagen vermeiden
und so die therapeutische oder prophylaktische Wirksamkeit verstärken, wenn
ein Individuum mit einem erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen Molekül oder GPCR-ähnlichen Modulator, wie einem
durch einen der hier beschriebenen beispielhaften Screening-Assays
identifizierten Modulator, behandelt wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner Verfahren zur Identifikation
neuer Mittel oder Kombinationen bereit, die auf der Identifikation
von Mitteln basieren, welche die Aktivität von einem oder mehreren Genprodukten modulieren,
die von einem oder mehreren der erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen Gene codiert werden,
wobei diese Produkte mit einer Resistenz der Zellen gegen ein Therapeutikum
einhergehen können.
Genauer gesagt, kann die Aktivität
der Proteine, die von den erfindungsgemäßen GPCR-ähnlichen Genen codiert werden, als
Basis zur Identifikation von Mitteln zur Überwindung von Arzneistoffresistenz
verwendet werden. Durch Blockierung der Aktivität von einem oder mehreren der
Resistenzproteine werden Zielzellen, z.B. Lebersternzellen, empfänglich für eine Behandlung
mit einem Mittel, gegen den die unmodifizierten Zielzellen resistent
waren.
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Eine Überwachung
des Einflusses von Mitteln (z.B. Arzneistoffen) auf die Expression
oder Aktivität
eines GPCR-ähnlichen
Proteins kann in klinischen Studien ausgeübt werden. Zum Beispiel kann
die Wirksamkeit eines Mittels, die durch einen Screening-Assay,
wie hier beschrieben, bestimmt wird, zur Erhöhung der GPCR-ähnlichen Genexpression, Proteinspiegel
oder zur Nach-oben-Regulation
von GPCR-ähnlicher
Aktivität
in klinischen Studien von Individuen überwacht werden, die verringerte
GPCR-ähnliche
Genexpression, Proteinspiegel oder nach unten regulierte GPCR-ähnliche
Aktivität
zeigen. Alternativ kann die Wirksamkeit eines Mittels, die durch
einen Screening-Assay bestimmt wurde, zur Senkung der GPCR-ähnlichen
Genexpression, Proteinspiegel oder zur Nach-unten-Regulation von
GPCR-ähnlicher
Aktivität
in klinischen Studien von Individuen überwacht werden, die erhöhte GPCR-ähnliche
Genexpression, Proteinspiegel oder nach oben regulierte GPCR-ähnliche
Aktivität
zeigen. In solchen klinischen Studien kann die Expression oder Aktivität eines GPCR-ähnlichen Gens und vorzugsweise
anderer Gene, die zum Beispiel bei einer GPCR-ähnlich-assoziierten Störung impliziert
sind, als "Ablesung" oder Marker für den Phänotyp einer
bestimmten Zelle verwendet werden.
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Als
veranschaulichende Ausführungsform
ist die Aktivität
arzneistoffmetabolisierender Enzyme eine Hauptdeterminante sowohl
der Intensität
als auch der Dauer der Arzneistoffwirkung. Die Entdeckung genetischer
Polymorphismen arzneistoffmetabolisierender Enzyme (z.B. von N-Acetyltransferase
2 (NAT 2) und den Cytochrom-P450-Enzymen CYP2D6 und CYP2C19) lieferte
eine Erklärung
dafür,
warum einige Patienten nicht die erwarteten Arzneistoffwirkungen
erhalten oder eine übermäßige Arzneistoffreaktion
und schwerwiegende Toxizität
zeigen, nachdem sie die Standard- und sichere Dosis eines Arzneistoffs
eingenommen haben. Diese Polymorphismen werden in der Population
in zwei Phänotypen
exprimiert, dem übermäßigen Metabolisierer
(extensive metabolizer, EM) und dem schlechten Metabolisierer (poor
metabolizer, PM). Die Prävalenz von
PM unterscheidet sich zwischen unterschiedlichen Populationen. Zum
Beispiel ist das Gen, das CYP2D6 codiert, hochpolymorph, und mehrere
Mutationen wurden bei PM identifiziert, die sämtlich zum Fehlen von funktioneller
CYP2D6 führen.
Schlechte Metabolisierer von CYP2D6 und CYP2C19 erleiden recht häufig eine übermäßige Arzneistoffantwort
und Nebenwirkungen, wenn sie Standarddosen erhalten. Wenn ein Metabolit die
wirksame therapeutische Einheit ist, zeigt ein PM keine Therapieantwort,
wie für
die analgetische Wirkung von Codein, die von seinem durch CYP2D6
gebildeten Metaboliten Morphin vermittelt wird, demonstriert wurde.
Das andere Extrem sind die so genannten ultraschnellen Metabolisierer,
die nicht auf Standarddosen reagieren. Vor kurzem wurde identifiziert,
dass die molekulare Basis auf CYP2D6-Genamplifikation beruht.
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So
können
die Aktivität
von GPCR-ähnlichem
Protein, die Expression von GPCR-ähnlicher Nukleinsäure oder
der Mutationsgehalt von GPCR-ähnlichen
Genen in einem Individuum bestimmt werden, um dadurch (ein) geeignete(s)
Mittel zur therapeutischen oder prophylaktischen Behandlung des
Individuums auszuwählen.
Zusätzlich
können
pharmakogenetische Studien dazu verwendet werden, die Genotypisierung
polymorpher Allele, die arzneistoffmetabolisierende Enzyme codieren,
auf die Identifikation des Arzneistoffreaktionsphänotyps eines
Individuums anzuwenden. Dieses Wissen, wenn es auf die Dosierung
oder Arzneistoffauswahl angewendet wird, kann nachteilige Reaktionen
oder Therapieversagen vermeiden und so die therapeutische oder prophylaktische
Wirksamkeit verstärken,
wenn ein Individuum mit einem GPCR-ähnlichen Modulator, wie einem
durch einen der hier beschriebenen beispielhaften Screening-Assays
identifiziertem Modulator, behandelt wird.
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5. Überwachung von Wirkungen während klinischer
Studien
-
Die Überwachung
des Einflusses von Mitteln (z.B. Arzneistoffen, Verbindungen) auf
die Expression oder Aktivität
GPCR-ähnlicher
Gene (z.B. die Fähigkeit,
aberrante Zellproliferation und/oder -differenzierung zu modulieren)
kann nicht nur beim grundlegenden Arzneistoff-Screening, sondern
auch in klinischen Studien angewendet werden. Zum Beispiel kann
die Wirksamkeit eines Mittels, wie durch einen Screening- Assay, wie hier beschrieben,
bestimmt, zur Erhöhung
oder Verringerung der GPCR-ähnlichen
Genexpression, Proteinspiegel oder Proteinaktivität in klinischen
Studien von Individuen, die erhöhte
oder verringerte GPCR-ähnliche Genexpression,
Proteinspiegel oder Proteinaktivität zeigen, überwacht werden. In solchen
klinischen Studien kann die GPCR-ähnliche Expression oder Aktivität und vorzugsweise
diejenige anderer Gene, die zum Beispiel bei einer zellulären Proliferationsstörung impliziert
wurden, als Marker für
die Immunreaktionsfähigkeit
einer bestimmten Zelle verwendet werden.
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Zum
Beispiel und nicht als Beschränkung
können
Gene identifiziert werden, die in Zellen durch Behandlung mit einem
Mittel (z.B. einer Verbindung, einem Arzneistoff oder kleinen Molekül) moduliert
werden, das GPCR-ähnliche
Aktivität
moduliert (wie z.B. in einem hier beschriebenen Screening-Assay
identifiziert). So können
zur Untersuchung der Wirkung von Mitteln gegen Zellproliferationsstörungen,
zum Beispiel in einer klinischen Studie, Zellen isoliert und RNA
präpariert
und hinsichtlich der Spiegel der Expression GPCR-ähnlicher Gene
und anderer Gene, die bei der Störung
impliziert sind, analysiert werden. Die Genexpressionsspiegel (d.h.
ein Genexpressionsmuster) können
mittels Northern-Blot-Analyse oder RT-PCR, wie hier beschrieben, oder
alternativ durch Messen der Menge an produziertem Protein durch
eines der Verfahren, wie hier beschrieben, oder durch Messen der
Spiegel der Aktivität
GPCR-ähnlicher
Gene oder anderer Gene quantifiziert werden. Auf diese Weise kann
das Genexpressionsmuster als Marker dienen, der auf die physiologische
Antwort der Zellen auf das Mittel hinweist. Also kann dieser Reaktionszustand
vor und zu verschiedenen Zeitpunkten während einer Behandlung des
Individuums mit dem Mittel bestimmt werden.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Überwachung
der Wirksamkeit einer Behandlung eines Individuums mit einem Mittel
(z.B. einem Agonisten, Antagonisten, Peptidomimetikum, Protein,
Peptid, einer Nukleinsäure,
einem kleinen Molekül
oder einem anderen Arzneistoffkandidaten, der durch die hier beschriebenen
Screening-Assays identifiziert wird) bereit, umfassend die Schritte
(1) Gewinnen einer Vorverabreichungsprobe von einem Individuum vor
der Verabreichung des Mittels; (2) Nachweisen des Spiegels der Expression
eines GPCR-ähnlichen
Proteins, einer GPCR-ähnlichen mRNA
oder genomischen DNA in der Vorverabreichungsprobe; (3) Gewinnen
von einer oder mehreren Nachverabreichungsproben von dem Individuum;
(4) Nachweisen des Spiegels der Expression oder Aktivität des GPCR-ähnlichen
Proteins, der GPCR-ähnlichen
mRNA oder genomischen DNA in den Nachverabreichungsproben; (5) Vergleichen
des Spiegels der Expression oder Aktivität des GPCR-ähnlichen Proteins, der GPCR-ähnlichen mRNA oder genomischen
DNA in der Vorverabreichungsprobe mit dem GPCR-ähnlichen Protein, der GPCR-ähnlichen
mRNA oder genomischen DNA in der Nachverabreichungsprobe oder den
Nachverabreichungsproben; und (vi) Verändern der Verabreichung des
Mittels an das Individuum folgerichtig, um die gewünschte Wirkung,
d.h. zum Beispiel eine Zunahme oder Abnahme in der Expression oder
Aktivität
eines GPCR-ähnlichen
Proteins, herbeizuführen.
-
C. Behandlungsverfahren
-
Die
vorliegende Erfindung stellt sowohl prophylaktische als auch therapeutische
Verfahren zur Behandlung eines Individuums bereit, das ein Risiko
für eine
Störung,
die mit aberranter GPCR-ähnlicher
Expression oder Aktivität
einhergeht, hat (oder empfänglich
dafür ist)
oder eine solche Störung
hat. Außerdem
finden die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
Anwendung bei der Modulation der Behandlung der hier beschriebenen
Störungen.
So sind hier Therapien für
Immun-, entzündliche,
hämatologische,
fibrotische, hepatische und respiratorische Störungen; Störungen, die mit den folgenden
Zellen oder Geweben zusammenhängen:
Lymphknoten; Milz; Thymus; Gehirn; Lunge; Skelettmuskulatur; fetaler
Leber; Mandel; Colon; Herz; Leber; mononukleären Zellen aus peripherem Blut
(PBMC); CD34+; Knochenmarkszellen; neonatalem
Nabelschnurblut (CB-CD34+); Leukozyten aus
G-CSF-behandelten
Patienten (mPB-Leukozyten); CD14+-Zellen; Monozyten;
Lebersternzellen; fibrotische Leber-; Nieren-; Rückenmarks-; und Haut- und Lungenfibroblasten; mit
umfasst.
-
1. Prophylaktische Verfahren
-
Unter
einem Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Vorbeugung einer
Erkrankung oder eines Zustands, der mit aberranter GPCR-ähnlicher
Expression oder Aktivität
einhergeht, in einem Individuum durch Verabreichen eines Mittels,
das GPCR-ähnliche
Expression oder mindestens eine GPCR-ähnliche Genaktivität moduliert,
an das Individuum bereit. Individuen mit einem Risiko für eine Erkrankung,
die durch aberrante GPCR-ähnliche
Expression oder Aktivität
verursacht wird oder zu der aberrante GPCR-ähnliche Expression oder Aktivität beiträgt, können zum
Beispiel durch jeden oder eine Kombination von diagnostischen oder
prognostischen Assays, wie hier beschrieben, identifiziert werden.
Die Verabreichung eines prophylaktischen Mittels kann vor der Manifestation
von Symptomen, die für
die GPCR-ähnliche
Aberranz charakteristisch sind, erfolgen, so dass eine Erkrankung
oder Störung
verhindert oder alternativ in ihrem Voranschreiten verzögert wird.
Je nach dem Typ der GPCR-ähnlichen
Aberranz kann zum Beispiel ein GPCR-ähnlich-Agonisten-
oder GPCR-ähnlich-Antagonistenmittel
zur Behandlung des Individuums verwendet werden. Das angemessene Mittel
kann auf Basis von hier beschriebenen Screening-Assays ermittelt
werden.
-
2. Therapeutische
Verfahren
-
Ein
anderer Aspekt der Erfindung betrifft Verfahren zur Modulation der
GPCR-ähnlichen
Expression oder Aktivität
zu therapeutischen Zwecken. Das erfindungsgemäße Modulationsverfahren umfasst
das In-Kontakt-Bringen
einer Zelle mit einem Mittel, das eine oder mehrere der Aktivitäten von
mit der Zelle zusammenhängender
GPCR-ähnlicher
Proteinaktivität
moduliert. Ein Mittel, das GPCR-ähnliche
Proteinaktivität
moduliert, kann ein Mittel sein, wie hier beschrieben, wie eine
Nukleinsäure
oder ein Protein, ein natürlich
vorkommender Erkennungsligand eines GPCR-ähnlichen Proteins, ein Peptid,
ein GPCR-Peptidomimetikum
oder ein anderes kleines Molekül.
Bei einer Ausführungsform
stimuliert das Mittel eine oder mehrere der biologischen Aktivitäten von
GPCR-ähnlichem
Protein. Beispiele für
solche stimulatorischen Mittel beinhalten aktives GPCR-ähnliches
Protein und ein Nukleinsäuremolekül, das ein
GPCR-ähnliches
Protein codiert und in die Zelle eingebracht wurde. Bei einer anderen
Ausführungsform
hemmt das Mittel eine oder mehrere der biologischen Aktivitäten von
GPCR-ähnlichem
Protein. Beispiel für
solche inhibitorischen Mittel sind u.a. Antisense-GPCR-ähnlich-Nukleinsäuremoleküle und Anti-GPCR-ähnlich-Antikörper.
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Die
Modulationsverfahren können
in vitro (z.B. durch Kultivieren der Zelle mit dem Mittel) oder
alternativ in vivo (z.B. durch Verabreichen des Mittels an ein Individuum)
durchgeführt
werden. Als solche stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zur
Behandlung eines Individuums bereit, das von einer Erkrankung oder
Störung
betroffen ist, die durch aberrante Expression oder Aktivität eines
GPCR-ähnlichen
Proteins oder Nukleinsäuremoleküls gekennzeichnet
ist. Bei einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren das Verabreichen eines Mittels (z.B. eines
durch einen hier beschriebenen Screening-Assay identifizierten Mittels)
oder einer Kombination von Mitteln, das GPCR-ähnliche Expression oder Aktivität moduliert
(z.B. nach oben oder nach unten reguliert). Bei einer anderen Ausführungsform
umfasst das Verfahren das Verabreichen eines GPCR-ähnlichen
Proteins oder Nukleinsäuremoleküls als Therapie,
um verringerte oder aberrante GPCR-ähnliche Expression oder Aktivität zu kompensieren.
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Eine
Stimulation der GPCR-Aktivität
ist in Situationen wünschenswert,
in denen ein GPCR-ähnliches Protein
anomal nach unten reguliert ist und/oder in denen eine erhöhte GPCR-ähnliche
Aktivität
wahrscheinlich eine günstige
Wirkung hat. Dagegen ist eine Hemmung der GPCR-ähnlichen Aktivität in Situationen
wünschenswert,
in denen die GPCR-ähnliche
Aktivität
anomal nach oben reguliert ist und/oder in denen eine verringerte
GPCR-ähnliche
Aktivität
wahrscheinlich eine günstige
Wirkung hat.
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Diese
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter veranschaulicht,
die nicht als beschränkend aufgefasst
werden sollen.
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EXPERIMENTELLER TEIL
-
Beispiel 1: Isolation
von h15571
-
Der
Klon h15571 wurde aus menschlichen Thymus- und Milz-cDNA-Bibliotheken
isoliert. Der identifizierte Klon h15571 codiert ein Transkript
von etwa 6,09 Kb (entsprechend der in SEQ ID NR: 1 dargestellten cDNA).
Die Nukleotide 366–4014
dieses Transkripts stellen einen offenen Leserahmen dar, der ein
vorhergesagtes Polypeptid aus 1338 Aminosäuren codiert (SEQ ID NR: 2).
-
Eine
Analyse der GPCR-ähnlichen
h15571-Aminosäuresequenz
hinsichtlich physikalisch-chemischer Merkmale, wie αβ-Turn- und
Knäuelregionen,
Hydrophilie, amphipathischer Regionen, flexibler Regionen, Antigenindex
und Oberflächenwahrscheinlichkeitsplot,
ist in 3 dargestellt.
-
Eine
Suche in den Nukleotid- und Protein-Datenbanken zeigte, dass h15571, hauptsächlich im
C-terminalen Abschnitt, Ähnlichkeit
mit anderen Sequenzen hat. Die größte Ähnlichkeit besteht zu der menschlichen
cDNA DKFZp434C211 (GenBank-Zugangsnr. AL110244). Die Nukleotide
2986–5685
von SEQ ID NR: 1 haben etwa 99,4% Sequenzidentität mit dieser cDNA, wie durch
globales paarweises Alignment bestimmt wurde. Diese cDNA codiert
ein hypothetisches uncharakterisiertes Protein (GenBank-Zugangsnr.
CAB53694) mit 100% Identität
zu den Aminosäureresten
999–1338
der SEQ ID NR: 2, des durch h15571 codierten Proteins, wie durch
lokales paarweises Alignment (BESTFIT) bestimmt wurde. Lokales paarweises
Alignment (unter Verwendung von BESTFIT) des h15571-Polypeptids deutet
darauf hin, dass dieses Protein Sequenzähnlichkeit mit anderen GPCR-Proteinen
besitzt. Genauer gesagt, haben die Aminosäurereste 695–944 der
SEQ ID NR: 2 etwa 41,6% Ähnlichkeit
und 30,5% Identität
mit den Aminosäureresten
2411–2646
einer Vorstufe eines Rezeptors mit sieben Transmembransegmenten
der Maus (GenBank-Zugangsnr. AAC68836); die Aminosäurereste
689–946
der SEQ ID NR: 2 haben etwa 37,7% Ähnlichkeit und 30,5% Identität mit menschlichem MEGF2,
einen Protein mit sieben Transmembransegmenten (GenBank-Zugangsnr.
BAA32464); und die Aminosäurereste
703–946
der SEQ ID NR: 2 haben etwa 37,8% Ähnlichkeit und 25,2% Identität mit den
Aminosäureresten
703–946
von MEGF2 der Ratte, einem Protein mit sieben Transmembransegmenten
(GenBank-Zugangsnr. ABB32459).
-
Beispiel 2: Analyse der
h115571-Expression
-
Gesamt-RNA
wurde aus verschiedenen menschlichen Geweben durch ein Ein-Schritt-Extraktionsverfahren
hergestellt, wobei RNA STAT-60 nach den Anweisungen des Herstellers
(TelTest, Inc) verwendet wurde. Jede RNA-Präparation
wurde mit DNase I (Ambion) bei 37°C
für 1 Stunde
behandelt. Es wurde festgestellt, dass die DNAse-I-Behandlung beendet
war, wenn die Probe mindestens 38 PCR-Amplifikationszyklen benötigte, um
einen Schwellenwert der Fluoreszenz zu erreichen, wobei β-2-Mikroglobulin
als interne Amplikonreferenz verwendet wurde. Die Unversehrtheit
der RNA-Proben nach DNase-I-Behandlung wurde durch Agarosegelelektrophorese
und Ethidiumbromidfärbung
bestätigt.
-
Nach
Phenolextraktion wurde cDNA aus der Probe unter Verwendung des SUPERSCRIPTTM Choice-Systems nach den Anweisungen des
Herstellers (GibcoBRL) hergestellt. Eine negative Kontrolle von RNA
ohne reverse Transkriptase wurde für jede RNA-Probe schein-revers
transkribiert.
-
Die
Expression der neuen GPCR-ähnlichen
h15571-Gensequenz
wurde mittels TaqMan® quantitativer PCR (Perkin
Elmer Applied Biosystems) in cDNA gemessen, die aus den folgenden
normalen menschlichen Geweben: Lymphknoten, Milz, Thymus, Gehirn,
Lunge, Skelettmuskulator, fetaler Leber, Mandel, Colon, Herz und
normaler und fibrotischer Leber; den folgenden Primärzellen:
ruhenden und Phytohämaglutinin-(PHA-)aktivierten
mononukleären
Zellen aus peripherem Blut (PBMC); ruhenden und PHA-aktivierten
CD3+-Zellen, CD4+- und CD8+-T-Zellen;
Th1- und Th2-Zellen, die sechs oder 48 Stunden mit Anti-CD3-Antikörper stimuliert wurden;
ruhenden und Lipopolysaccharid-(LPS-)aktivierten CD19+-B-Zellen;
ruhenden und LPS-aktivierten CD19+-Zellen aus Mandel;
CD34+-Zellen aus mobilisiertem peripherem
Blut (mPB-CD34+), adultem ruhendem Knochenmark
(ABM-CD34+), G-CSF-mobilisiertem Knochenmark
(mBM-CD34+) und neonatalem Nabelschnurblut
(CB-CD34+); G-CSF-mobilisierten peripheren
Blutleukozyten (mPB-Leukozyten)
und CD34–-Zellen, die
aus mPB-Leukozyten gereinigt wurden (mPB-CD34–);
CD14+-Zellen; Granulozyten; Lebersternzellen,
die in serumfreiem oder fetales Rinderserum (FBS) enthaltendem Medium
gehalten wurden; ruhende und aktivierte (Phorbol-12-myristat-13-acetat (TPA) und
Ionomycin) normale menschliche Leberhepatozyten (NHLH); und Fibroblasten
(NHDF, normale menschliche Hautfibroblasten; NHLF, normale menschlichge
Lungenfibroblasten), die scheinstimuliert oder mit transformierendem
Wachstumsfaktor β (TGF-β) stimuliert
wurden, hergestellt wurde. Transformierte menschliche Zelllinien
beinhalteten K526, eine Erythroleukämie; HL60, eine akute promyelozytäre Leukämie; Jurkat,
eine T-Zellleukämie;
HEK293, epitheliale Zellen aus embryonaler Niere, die mit Adenovirus-5-DNA
transformiert sind; und hepatozelluläre Hep3B-Leberkarzinomzellen,
die in normaler (HepB-Normoxie) oder verringerter Sauerstoffspannung
(Hep3B-Hypoxie) kultiviert oder scheinstimuliert oder mit TGF-β stimuliert
wurden.
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Sonden
wurden mithilfe der PrimerExpress-Software (PE Biosystems) auf Basis
der h15571-Sequenz gestaltet. Die Primer und Sonden für die Expressionsanalyse
von h15571 und β-2
Mikroglobulin waren wie folgt:
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Die
h15571-Sequenzsonde wurde unter Verwendung von FAM (6-Carboxyfluorescein)
markiert, und die β2-Mikroglobulin-Referenzsonde
wurde mit einem anderen Fluoreszenzfarbstoff, VIC, markiert. Die
unterschiedliche Markierung der GPCR-ähnlichen Zielsequenz und des
internen Referenzgens ermöglichte
somit eine Messung in der gleichen Vertiefung. Vorwärts- und
Rückwärtsprimer
und die Sonden sowohl für β2-Mikroglobulin
als auch die h15571-Zielsequenz wurden zu dem TaqMan®-Universal-PCR-Master-Mix
(PE Applied Biosystems) hinzugegeben. Obwohl die endgültige Konzentration
von Primer und Sonde variieren konnte, war jede innerhalb eines
gegebenen Experiments konsistent. Ein übliches Experiment enthielt
200 nM Vorwärts-
und Rückwärtsprimer
plus 100 nM Sonde für β2-Mikroglobulin und
600 nM Vorwärts-
und Rückwärtsprimer
plus 200 nM Sonde für
die h15571-Zielsequenz. TaqMan-Matrixexperimente
erfolgten an einem ABI PRISM 7700-Sequenznachweissystem (PE Applied Biosystems).
Die Thermocycler-Bedingungen waren wie folgt: Halten für 2 min
bei 50°C
und 10 min bei 95°C,
gefolgt von Zweistufen-PCR für
40 Zyklen bei 95°C
für 15
s, gefolgt von 60°C
für 1 min.
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Das
folgende Verfahren wurde dazu verwendet, die h15571-Expression in
den verschiedenen Geweben in Bezug auf die β2-Mikroglobulin-Expression im
gleichen Gewebe zu berechnen. Der Schwellenzyklus-(Ct-)Wert ist
als der Zyklus definiert, bei dem eine statistisch signifikante
Zunahme der Fluoreszenz nachgewiesen wird. Ein niedrigerer Ct-Wert
zeigt eine höhere
mRNA-Konzentration
an. Der Ct-Wert der h15571-Sequenz wird durch Subtrahieren des Ct-Werts
des β2-Mikroglobulin-Gens, um einen ΔCt-Wert
zu erhalten, unter Verwendung der folgenden Formel: ΔCt
= Cth15571 – Ctβ2-Mikroglobulin normiert.
Die Expression wird dann gegen eine cDNA-Probe kalibriert, die einen vergleichsweise
niedrigen Spiegel der Expression der h15571-Sequenz zeigt. Der ΔCt-Wert
für die
Kalibratorprobe wird dann von ΔCt für jede Gewebeprobe gemäß der folgenden
Formel: ΔΔCt
= ΔCt-Probe – ΔCt-Kalibrator subtrahlert. Die relative Expression
wird dann unter Verwendung der durch 2–ΔΔCt gegebenen
arithmetischen Formel berechnet. Die Expression der h15571-Zielsequenz in
jedem der getesteten Gewebe wurde dann graphisch dargestellt, wie
nachstehend eingehender erläutert.
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4 zeigt
die Expression von h15571, die in einem breiten Paneel von Geweben
und Zelllinien, wie vorstehend beschrieben, bestimmt wurde, in Bezug
auf die Expression in CD3+-T-Zellen. Die
Ergebnisse zeigen eine signifikante Expression in Lunge, Skelettmuskulatur,
Colon, fibrotischer Leber und in der K562-Zelllinie; eine mäßige Expression
in Gehirn und in den HEK293- und Jurkat-Zelllinien; und eine niedrige
Expression in Lymphknoten, Milz, Thymus, fetaler Leber, Mandel,
Herz, normaler Leber und CB-CD34+-Zellen.
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5 zeigt
die Expression von h15571 in verschiedenen Geweben und Zelllinien,
wie vorstehend beschrieben, bezogen auf die Expression in ruhenden
CD3+-Zellen. Die Ergebnisse zeigen eine
signifikante Expression in normalen menschlichen Haut- und Lungenfibroblasten
und in Lebersternzellen, die an Leberfibrose beteiligt sind.
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Die
hohe Expression, die in fibrotischen Leberproben beobachtet wurde,
wurde in einem Vergleich der h15571-Expression in dreizehn fibrotischen
Leberproben mit sechs normalen Leberproben erneut untersucht (siehe 6).
Die sechs Proben, die von Patienten ohne histologischen oder klinischen
Hinweis auf Lebererkrankung genommen wurden, zeigten minimale Expression
von h15571. Die dreizehn Proben von Patienten mit histologisch definierter
Leberfibrose gemischter Ätiologien,
einschließlich
chronischer alkoholinduzierter Fibrose, kryptogener Fibrose und
primärer
Gallenerkrankung, zeigen eine Nach-oben-Regulation von h15571 in unterschiedlichem
Grad.
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Isolierte
Zellen aus dieser Studie wurden zur Lokalisierung der Expression
von h15571 auf die Zellbestandteile der Leber oder infiltrierende
Entzündungszellen
verwendet. Es wurde beobachtet, dass die h15571-Expression auf Sternzellen
und Fibroblasten (NHDF = normale menschliche Hautfibroblasten; NHLF =
normale menschliche Lungenfibroblasten) beschränkt war. Es wurde beobachtet,
dass eine Aktivierung mit entweder transformierendem Wachstumsfaktor β (TGF-β) oder fetalem
Rinderserum (FBS) die Expression von h15571 in diesen Zellen weiter
erhöhte
(7).
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Die
Nach-oben-Regulation von h15571 in fibrotischen Leberproben und
die scheinbare Lokalisierung der h15571-Expression auf aktivierte
Sternzellen wurde unter Verwendung ähnlicher TaqMan®-PCR-Assays weiter
untersucht. 8 zeigt die Expression von
h15571, wie in mehreren Proben von Gewebe und Lebersternzellen bestimmt,
bezogen auf die Expression in Hepatozyten 24 Stunden nach Behandlung
mit TGF (Hep-3-Zellen). Die Expression ist in den menschlichen fibrotischen
Leberproben klar erhöht,
wobei eine niedrige Expression in menschlichem Herzgewebe und eine
nicht-nachweisbare Expression in normalen menschlichen Leber-, Gehirn-
und Nierengeweben beobachtet wird. Ferner wird h15571 in normalen
Hepatozyten und in solchen, die mit PMA oder TGF-β behandelt
wurden, nicht exprimiert. Die relative Expression in Lebersternzellen
hängt von
ihrem physiologischen Zustand ab. So zeigen quieszente Sternzellen
Hintergrundexpressionsspiegel, während
passagierte Sternzellen (vollständig
aktivierte Sternzellen, die einer längeren Kultur unterworfen wurden),
ruhende Sternzellen und Sternzellen, die aus ihrem Ruhezustand mit
fetalem Rinderserum (FBS) reaktiviert wurden, hohe Expressionsspiegel
besitzen.
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Erhöhte Expressionsspiegel
in menschlichen fibrotischen Leberproben und in aktivierten Sternzellen deuten
auf eine potenzielle Rolle von h15571 bei Leberfibrose. Diese potenzielle
Rolle wurde unter Verwendung von Ratten und drei Modellen der Leberfibrose
weiter untersucht: Gallengangligation (siehe Kossakowska et al.
(1998) Amer. J. Pathol. 153 (6): 1895), ein auf Chirurgie basierendes
Modell; Schweineseruminjektion (Paronetto und Popper (1966) Amer.
J. Pathol. 49: 1087, ein auf Immunologie basierendes Modell; und
Tetrachlorkohlenstoff-(CCl4-)Behandlung,
ein auf Toxizität
basierendes Modell. 9 zeigt die Expression von
Ratten-15571, die in mehreren Geweben bestimmt wurde. Eine signifikante
Expression wird in Hirn- und Lungenproben und eine mäßige Expression
in Rückenmarksproben
beobachtet. Die Expression in normalen Leber-, Milz-, Nieren-, Dünndarm-
und Muskelproben ist jedoch niedrig oder sogar nicht-nachweisbar.
Bezogen auf normale Leber, ist die h15571-Expression bei Ratten
erhöht,
die einer Scheinoperation unterzogen wurden (d.h. Kontrollratten,
die chirurgischen Verfahren, wie Anästhesie, aber ohne Gangligation,
ausgesetzt wurden), und ist in Lebern von Ratten, deren Gallengang
14 Tage lang ligiert wurde, deutlich erhöht. Die Expression ist auch
in fibrotischen Lebern von Ratten, die 7 Wochen lang mit Schweineserum
behandelt wurden, 24 Stunden nach der letzten Seruminjektion erhöht, obwohl
die Wirkung weniger drastisch ist, als bei einer Gallengangligation
beobachtet.
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10 zeigt die Expression von Ratten-15571 in Rattenleberproben
von mit CCl4 behandelten Ratten. Dieses
toxizitätsbasierte
Modell zeigt eine variable Expression, aber keine eindeutige Demonstration
einer Nach-oben-Regulation des h15571-Gens.
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Insgesamt
zeigen diese TaqMan®-Assays eine signifikante
Expression von h15571 in menschlicher Lunge, Gehirn, Skelettmuskulatur,
Colon, Herz und insbesondere in Leberfibrosebiopsien. Die Expression
ist hoch in aktivierten Lebersternzellen, TGF-beta-behandelten normalen
menschlichen Lungenfibroblasten und TGF-beta-behandelten normalen
menschlichen Hautfibroblasten. Von besonderer Bedeutung ist die
niedrige Expression in normaler menschlicher Leber und die nicht-nachweisbare
Expression in normalen menschlichen Hepatozyten. Zwei Rattenmodelle
der Leberfibrose bestätigen,
dass die Expression dieses Gens in fibrotischen Lebergeweben von
behandelten Tieren, verglichen mit unbehandelten Kontrolltieren,
erhöht
ist.
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Das
h15571-Protein, ein Sekretin-ähnliches/GPCR-ähnliches Protein, besitzt eine
beschränkte
Expression, so dass hohe mRNA-Spiegel nur in aktivierten Lebersternzellen,
aber nicht in quieszenten Zellen nachgewiesen werden. Die Expression
in fibrotischen Lebern ist verglichen mit normalen Lebern erhöht und in normalen
menschlichen Hepatozyten und aktivierten Hepatozyten nicht nachweisbar.
Diese Daten deuten auf eine Rolle von h15571 beim Vorgang der Fibrose
der Leber.
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Beispiel 3: In situ-Expression
von h15571
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Die
Expression von h15571 wurde auch durch In-situ-Hybridisierung von Ribosonden an
zelluläre mRNAs
in den folgenden menschlichen Geweben untersucht: normale Leber,
fibrotische Leber, normale fetale Leber, Niere, Colon-Adenokarzinom,
Lunge und Skelettmuskulatur. Sense- und Antisense-Ribosonden (RNA-Transkripte)
von cDNA, die h15571 codierte, wurden unter Verwendung von 35S-dUTP, T3-Polymerase und T7-Polymerase sowie
Standard-In-vitro-Transkritionsreaktionsreagenzien erzeugt.
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Sechs-μm-Abschnitte
von kryokonserviertem menschlichem Gewebe wurden unter Verwendung
eines Cryostats hergestellt und an Glasobjektträger gebunden, vorhybridisiert
und mit Sense- und Antisense-h15771-Ribosonden gemäß Standardprotokollen hybridisiert.
Objektträger,
die hybridisierte Gewebe und Ribosonden enthielten, wurden (gemäß Standardverfahren)
ausgiebig gewaschen, in NTB-2-Photoemulsion getaucht und zwei Wochen
lang exponiert. Die Objektträger
wurden entwickelt und mit Hämatoxylin
gegengefärbt,
um zur Identifikation verschiedener Subtypen von Leukozyten beizutragen.
Die Daten wurden als Bilder dieser Gewebeschnitte, wie unter einem
Mikroskop unter Verwendung von Hell- und Dunkelfeld sichtbar gemacht,
aufgezeichnet. Die Daten zweier getrennter Experimente sind in der
nachstehenden Tabelle I zusammengefasst.
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Hohe
Spiegel der h15571-Expression wurden in einigen fibrotischen adulten
Lebern und in Skelettmuskulatur bei zwei getrennten Experimenten
nachgewiesen. In den fibrotischen Leberproben, die eine h15571-Expression
zeigen, wurde die Aktivität
stetig in mesenchymalen Zellen nachgewiesen, die die fibrotischen
Septen begrenzten.
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Genauer
gesagt, scheint die Expression von h15571 innerhalb aktivierter
Sternzellen lokalisiert zu sein.
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Diese
Sternzellen sind ein Typ der Myofibroblasten, von denen angenommen
wird, dass sie die architektonischen Veränderungen vermitteln, die Leberfibrose
verursachen. So verursachen aktivierte Sternzellen Leberfibrose,
und es sind diese Zellen, die hohe Spiegel von h15571 in fibrotischen
Leberproben exprimieren. Keine Expression von h15571 wurde in Gewebe
von: normaler Leber, normaler fetaler Leber, Niere, Colon-Adenokarzinom
und Lunge nachgewiesen.
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Die
signifikante und bemerkenswert konsistente Expression von h15571
in Skelettmuskulatur ist ein Hinweis auf die Verwandtschaft von
Skelettmuskulatur und Sternzellen. Myofibroblasten sind ein Zelltyp,
der mit glatter Muskulatur gemeinsame Eigenschaften hat, wie Kontraktionsfähigkeit.
Beide Typen von Zellen/Geweben exprimieren das Protein alpha-Aktin,
einen Vermittler der Kontraktionsfähigkeit. Veränderungen
in dieser Eigenschaft können
zur Leberfibrose beitragen.
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Tabelle
1: Expressionsanalyse von menschlichem 15571 mittels In-situ-Hybridisierung
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Alle
in dieser Beschreibung erwähnten
Veröffentlichungen
und Patentanmeldungen zeigen die Stufe des Fachmanns, den diese
Erfindung betrifft.
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Der
Fachmann erkennt viele Äquivalente
der hier beschriebenen spezifischen Ausführungsformen der Erfindung
oder kann diese nur unter Verwendung von Routineexperimenten sicherstellen.
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