DE69623223T2 - Methode zur massenproduktion von taxol mittels semi-kontinuierlicher kultur - Google Patents

Methode zur massenproduktion von taxol mittels semi-kontinuierlicher kultur

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Description

    Hintergrund der Erfindung Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Massenherstellung von Taxol aus einer Kultur von Pflanzenzellen der Gattung Taxus, genauer ein Verfahren zur Massenherstellung von Taxol mittels semi-kontinuierlicher Kultur von Pflanzenzellen der Gattung Taxus mit hoher Ausbeute.
  • Beschreibung des Standes der Technik
  • Taxane sind Dieterpenverbindungen, welche ein Taxanskelett enthalten. Zum Beispiel ist das aus der Rinde der pazifischen Eibe, Taxus brevifolia, isolierte Taxol, welches wirksam ist für die Behandlung von Leukämie und Krebs, berühmt als die erste identifizierte Verbindung mit einem Taxanring. Kürzlich wurde berichtet, dass Taxol fähig ist, etwa 30%, 50% und 20% von Eileiter-, Brust- und Lungenkrebspatienten respektive, durch Inhibierung der Depolymerisation der Mikrotubuli (vergleiche. E. K. Rowinsky et al.. J. National Cancer Institute, 82: 1247-1259 (1990)) zu heilen.
  • Andererseits wurden chemische Vollsynthese-, Halbsynthese- und Extraktionsverfahren eingesetzt, um Taxol darzustellen.
  • Das chemische Vollsyntheseverfahren wurde jedoch noch nicht in der Praxis im Stand der Technik angewendet, da dieses sehr teure chemische Reagenzien verlangt und die Ausbeute nicht so hoch ist, was aufgrund der komplizierten chemischen Struktur von Taxol erwartet werden kann.
  • Das Halbsyntheseverfahren, welches Vorstufen, wie beispielsweise 10-Deacetylbaccatin III verwendet, hat einige Nachteile gezeigt, da es im wesentlichen komplizierte und mehrfache Schritte der Isolierung und Reinigung der Taxolvorstufen aus der Pflanze der Gattung Taxus sowie die Umwandlung der Vorstufen in Taxol erfordert.
  • Unter diesem Gesichtspunkt hat sich das Extraktionsverfahren, durch welches Taxol aus Pflanzen der Gattung Taxus in direkter Art und Weise isoliert werden kann, im Stand der Technik durchgesetzt, da dieses den Vorteil der Wirtschaftlichkeit besitzt. Jedoch hat sich genanntes Verfahren in dem Sinne als weniger befriedigend herausgestellt, dass es im wesentlichen eine große Menge an Eibebäumen benötigt, um Taxol zu reinigen, was letzenendes zu einer ernsthaften Umweltzerstörung führt.
  • Dementsprechend ist die Fähigkeit des chemischen Vollsynthese-, Halbsynthese- und Extraktionsverfahrens zur Erbringung von Taxol zur weltweiten chemotherapeutischen Verwendung nicht sichergestellt; und es gibt starke Argumente, die für die Erforschung und Entwicklung alternativer Mittel zur Taxolproduktion sprechen.
  • Als eine vielversprechende Alternative zur Lösung genannter Probleme wurde im Stand der Technik das Zellkulturverfahren zur Taxolproduktion vorgeschlagen.
  • Das Zellkultur-basierende Verfahren zur Taxolproduktion hat, im Gegensatz zum Stand der Technik, die folgenden wie nachstehend genannten Vorteile: erstens, Taxol kann in einer stetigen Art und Weise produziert werden, unabhängig von der Fluktuation des Bestandes an Eibepflanzen, bedingt durch den Schaden durch Brand/Mehltau sowie schädliche Insekten, usw. zweitens, Zellkulturen können in großen Bioreaktoren herangezogen werden, von denen Taxol umfangreich produziert werden kann, mittels Beeinflußung der Kulturbedinungen; drittens, Zellkulturen erzeugen ein einfacheres Spektrum an Verbindungen, im Vergleich zu anderen Verfahren im Stand der Technik, und vereinfachen somit beträchtlich die Trennung und Aufreinigung; viertens, ein Zellkulturverfahren kann an schnelle Veränderungen im Bedarf besser als die andere Verfahren angepaßt werden; fünftens, ein Zellkulturverfahren kann zum einen Taxol erzeugen, als auch Taxanvorläufer, wie beispielsweise Baccatin, welches in Taxol umgewandelt werden kann.
  • Verfahren zur Herstellung von Taxol unter Verwendung gezüchteter Pflanzenzellen wurden im Stand der Technik beschrieben:
  • USP 5,019,504 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Taxol und seinen Derivaten unter Verwendung gezüchteter Zellen von Taxus brevifolia. Jedoch beträgt die darin beschriebene Taxolausbeute 1-3 mg/L, was für die industrielle Anwendung nicht ausreichend ist. Außerdem ist die Produktion von Taxol durch die Zellkultur unbeständig, und selbst wenn eine Ausgangszelle von hoher Produktivität mittels Selektion erhalten werden kann, ist es dennoch schwierig, deren Gehalt durch Subkultivierung zu erhalten. (vergleiche: E. R. M. Wickremesine et al., World Congress on Cell and Tissue Culture (1992)).
  • USP 5,015,744 lehrt ein halbsynthetisches Verfahren, ausgehend von Baccatin III, welches eine Vorstufe in der Biosynthese von Taxol darstellt. Durch die Verwendung der Pflanzengewebekultur kann ein Rohmaterial für das halbsynthetische Verfahren, wie beispielsweise Baccatin III, erzeugt werden, somit kann die Pflanzengewebekultur ebenso zur Taxolproduktion durch das oben genannte halbsynthetische Verfahren verwendet werden.
  • WO 93/17121 bietet ein Verfahren zur Taxolproduktion mittels Zellkultur einer Pflanze der Gattung Taxus, bei gleichzeitiger Veränderung der Zusammensetzung des Mediums, der Wachstumsrate und der Produktionsratte, usw. Im Fall von Taxus chinensis können 24,1 mg/L Taxol in 18 Tagen Anzucht erhalten werden, und die Biomasse verdoppelt sich alle 2,5 Tage.
  • All diese Patente beschreiben Verfahren zur Massenherstellung von Taxol unter Verwendung diskontinuierlicher Kulturen; es gibt keine Lehre in den genannten Patenten über halbkontinuierliche Kulturen einer taxolproduzierenden Zelllinie, noch werden diese vorweggenommen.
  • Unter den Umständen beschreibt USP 5,407,816, dass Taxus chinensis Zellen in einem Nährmedium angeimpft werden, um eine Suspension zu bilden, welche anschließend kultiviert wird, um eine Suspensionskultur zu ergeben, welche dann in einem anderen Nährmedium subkultiviert wird, um eine Produktionskultur zu bilden, und welche letztendlich Taxol und Taxane in einer Ausbeute von 135 mg/L ergibt. Das genannte Verfahren hat die Produktivität von Taxol beträchtlich verbessert, jedoch sich in dem Sinne als weniger befriedigend herausgestellt, dass es im wesentlichen so viele Nährmedien benötigt, deren Zusammensetzungen so kompliziert sind, und dass hohe Produktivität unter eher limitierenden Wachstumsbedingungen erreicht werden kann.
  • Daher gibt es einen anhaltenden Bedarf, ein praktisches und einfaches Verfahren zur Herstellung von Taxol zu entwickeln, das fähig ist, die Forderung nach einer hohen Produktivität zu erfüllen, die ein kritischer Faktor dafür ist, ob es in industriellen Anwendungen eingesetzt werden kann oder nicht.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • In Übereinstimmung mit vorliegender Erfindung wurde herausgefunden, dass Taxol durch semi-kontinuierliche Kultur einer neuen taxolproduzierenden Zelllinie, Taxus chinensis SYG-1, mit einem hohen Grad an Effizienz erzeugt werden kann.
  • Ein primäres Ziel der vorliegenden Erfindung ist deshalb, ein Verfahren zur Massenherstellung von Taxol mittels semi-kontinuierlicher Kultur vorzusehen. Das andere Ziel vorliegender Erfindung ist es, eine neuartige taxolproduzierende Zelllinie, isoliert aus Taxus chinensis, vorzusehen.
  • Das oben genannte primäre Ziel wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 erreicht.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Die obigen und andere Ziele und Merkmale vorliegender Erfindung werden durch die folgenden Beschreibungen offensichtlich werden, die in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen vorliegen, in welchen:
  • Fig. 1 ein Diagramm ist, das den Effekt von AgNO&sub3; auf die Taxolproduktivität zeigt.
  • Fig. 2 ein Diagramm ist, das den Effekt von NH&sub4;-Citrat auf die Taxolproduktivität zeigt.
  • Fig. 3 ein Diagramm ist, das den Effekt von Maltose auf die Taxolproduktivität zeigt.
  • Fig. 4 ein Diagramm ist, das die Produktivität von Taxol in der semi-kontinuierlichen Kultur von SYG-1 im Einklang mit dem Kulturzyklus zeigt.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • Die Erfinder entwickelten zuerst eine taxolproduzierende Zellinie, basierend auf dem Callus induziert aus Taxus chinensis, und verglichen die Zelllinie mit denen, die im Stand der Technik bekannt waren. Aus den Vergleichsstudien der morphologischen Bedingungen, physiologischen Bedingungen und Wachstumsbedingungen der taxolproduzierenden Zelllinien wurde festgestellt, dass die neu entwickelte Zelllinie eine neuartige ist, die etwas von denen im Stand der Technik abweicht, in Bezug auf Taxolproduktivität, Modus der Taxolsekretion, usw. Dementsprechend wurde die Zelllinie Taxus chinensis SYG-1 (im nachfolgenden zur Erleichterung in Bezug genommen als "SYG-1") benannt und bei einer Internationalen Hinterlegungsbehörde (IDA), der Koreanischen Sammlung für Kulturtypen (KCTC). Korea Research Institute of Bloscience and Biotechnology, am 14. März 1996, unter der Zugangsnummer KCTC 0232BP hinterlegt.
  • Anschließend optimierten die Erfinder die Wachstumsbedingung der Zellinie vorliegender Erfindung und stellten fest, dass: SYG-1 Zellen bestens auf B5 Medium wachsen, am meisten bevorzugt B5 Medium ergänzt mit 20 uM NAA(Naphthoxyessigsäure), 0,4 uM BAP(6-Benzylaminopurin), 1 g/L Caseinhydrolysat und 30 g/L Saccharose, unter einer Temperaturbedingung von 24ºC, und einer Rührgeschwindgkeit von 150 UpM. Auf der anderen Seite wurden auch Auswirkungen von AgNO&sub3;, NH&sub4;-Citrat und Maltose auf die Produktivität von Taxol untersucht und die Erfinder schlossen, dass deren Zugabe die Produktivität von Taxol außerordentlich verbesserte.
  • Nach vorliegender Erfindung kann Taxol mit hoher Ausbeute erzeugt werden, durch Einsatz einer semi-kontinuierlichen Kultur von SYG-1, wobei dies umfaßt:
  • (i) Animpfen von Pflanzenzellen der Gattung Taxus in einem Medium, enthaltend 1 bis 10 Gew.-% (w/v) Zucker, und Inkubation davon; und,
  • ii) Überimpfen 1/10 bis 1/2 des Volumens der in Schritt (1) erhaltenen Kultur in ein frisches Medium und Wiederholung von Schritt (1), Zugabe von 1 bis 10 Gew.- % (w/v) Zucker zum Rest der Kultur und Inkubation bis zur Zeit der maximalen Produktion von Taxol.
  • Zu Beginn der Kultur kann AgNO&sub3; zu der Kultur der Pflanzenzellen der Gattung Taxus zugegeben werden, welche für 10 bis 20 Tage inkubiert wird, noch bevorzugter 10 bis 15 Tage, in einer Konzentration von 1 bis 15 uM, noch bevorzugter 5 bis 10 uM. Weiterhin können NH&sub4;-Citrat und Maltose zu der Kultur nach 5 bis 30 Tagen, noch bevorzugter 5 bis 10 Tagen Inkubation gegeben werden, in einer Konzentration von 1 bis 15 mM, noch bevorzugter 1 bis 10 mM und 1 bis 10 Gew.-% (w/v), noch bevorzugter 1 bis 5 Gew.-% (w/v), respektive.
  • Nach 5 bis 30 Tagen Inkubation werden 1/10 bis 1/2 des Volumens der Gesamtkultur in eine andere Flasche überimpft, die frisches Medium enthält, dessen Bestandteile die gleichen sind, wie die zu Beginn der Kultur eingesetzten, und ein Kulturzyklus wird gestartet. Anschließend wurde der Restkultur, äquivalent zu 9/10 bis 1/2 des Volumens der Gesamtkultur, 1 bis 10 Gew.-%, noch bevorzugter 1 bis 5 Gew.-% Maltose zugegeben, und diese für 30 bis 60 Tage inkubiert, in denen die Taxolproduktion maximiert wird. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Inkubation bei 24ºC, Rührgeschwindigkeit von 150 UpM im Dunkeln durchgeführt.
  • Die Pflanze der Gattung Taxus, welche in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung eingesetzt wird, beinhaltet Taxus brevifolia, Taxus canadensis, Taxus cuspidata, Taxus baccata, Taxus globosa, Taxus floridana, Taxus wallichiana, Taxus media und Taxus chinensis, jedoch wird Taxus chinensis SYG-1, die neu von den Erfindern entwickelt wurde, am meisten bevorzugt hierin eingesetzt.
  • Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird eine Produktivität von Taxol bis zu der Menge von 300 mg/L, nach 42 bis 49 Tagen Inkubation, beobachtet, wenn Taxus chinensis SYG-1 in einer semi-kontinuierlichen Kultur eingesetzt wird, unter Zugabe von AgNO&sub3;, NH&sub4;-Citrat und Maltose, um die Produktivität von Taxol zu verbessern.
  • Quantitative Analyse von Taxol
  • Taxol, welches aus der Kultur von Taxus SYG-1 gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung produziert wird, wird durch den Einsatz von Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC) unter einer spezifischen Bedingung, beschrieben in Tabelle 1 unten, quantitativ untersucht.
  • Tabelle 1: Bedingung für die quantitative Untersuchung von Taxol
  • Messgerät HPLC (Waters, U.S.A)
  • Säule Capcell Pack C&sub1;&sub8; UG 120 (Länge: 250 mm, Innendurchmesser: 4,6 mm)
  • Säulentemperatur 40ºC
  • Mobile Phase CH&sub3;CN: Wasser (20-100% Gradient)
  • Fluidgeschwindigkeit 1,0 ml/min
  • Injektionsvolumen 10 ul
  • Detektor UV (227 nm), ATTE = 3
  • Die vorliegende Erfindung wird weiter in den folgenden Beispielen illustriert, welche nicht so verstanden werden sollten, dass sie den Umfang der Erfindung beschränken.
  • Beispiel 1: Induktion und Charakterisierung des Callus von Taxus chinensis
  • Die Zelllinie der vorliegenden Erfindung wurde aus Taxus chinensis mittels Callusinduktion isoliert. Als Pflanzengewebe auf einem geeigneten Medium, enthaltend ein Hormon, inkubiert wurde, wurde eine undifferenzierte Zelle des Callus induziert: Gewebe aus Rinde, Nadeln, Stielen und Wurzeln von Taxus chinensis wurden mit Leitungswasser gewaschen und mit Calciumhypochlorid-Lösung für 20 bis 30 Minuten sterilisiert. Anschließend wurde das sterilisierte Gewebe mit destilliertem Wasser 2 bis 3 mal gewaschen, bis auf eine Länge von 1 cm zerkleinert, in ein B5 Medium überführt (vergleiche: Gamborg et al., Can. J. Biochem., 46: 417-421 (1968)), ergänzt mit 20 uM NAA(Naphthoxyessigsäure), 0,4 uM BAP(6- Benzylaminopurin), 1 g/L Caseinhydrolysat und 30 g/L Saccharose nach Verfestigung mit 0,2% (w/w) Gelit, und bei einer Temperatur von 24 bis 26ºC für 2 bis 6 Wochen bei Dunkelheit inkubiert, um den interessierenden Callus zu induzieren.
  • Das Wachstumsmedium für den Callus wurde ausgewählt durch Übertragung des Callus auf mehrere, im Stand der Technik wohl bekannte Medien, z. B., MS (vergleiche: Murashige, T. und F. Skoog, F., Physiol. Plant, 5: 473(1972)), SH (vergleiche: Schenk und Hilderbrandt, Can. J. Bot., 50: 199-204(1972)), WPM (vergleiche: Lloyd und Mccown, Int. Plant. Prop. Soc. Proc., 30: 421-427(1981)) und B5 Medium (vergleiche: Supra) respektive, und Beobachten des Wachstumsmusters des Callus mit bloßem Auge. Aus den obigen Ergebnissen wurde festgestellt, dass der Callus gutes Wachstum auf B5 Medium, enthaltend 20 uM NAA, 0,4 uM BAP und 2 g/L Caseinhydrolysat, zeigte.
  • Anschließend wurden Untersuchungen zur Morphologie, Physiologie und Wachstumsbedingung für die somit induzierte Zelllinie erstellt, und verglichen mit denen, bekannt aus dem Stand der Technik; und die Ergebnisse wurden in Tabelle 2 und 3 unten zusammengefaßt. Wie aus Tabellen 2 und 3 hervorgeht, wurde festgestellt, dass die Zellinie, welche gemäß der Erfindung entwickelt wurde, ein Unterscheidungsmerkmal gegenüber den anderen aus dem Stand der Technik besitzt, in Bezug auf Taxolproduktivität und den Modus der Taxolsekretion, usw. Dementsprechend wurde die Zelllinie Taxus chinensis SYG-1 genannt und bei einer Internationalen Hinterlegungsbehörde (IDA), der Koreanischen Sammlung für Kulturtypen (KCTC), am 14. März 1996, unter der Zugangsnummer KCTC 0232BP hinterlegt.
  • Tabelle 2: Morphologie und Wachstumgsbedingung von Taxus chinensis SYG-1
  • Taxus chinensis SYG-1 Charakteristika
  • Größe 50-150 um
  • Beweglichkeit (-)
  • Agglutination schwach
  • Aggregation (+)
  • Anpassung an Scherbeanspruchung stark
  • Farbe der Kultur schwach braun
  • Kulturtemperatur 24ºC Tabelle 3: Vergleich der Charakteristika der Zelllinien der Erfindung und des Standes der Technik
  • Beispiel 2: Suspensionskultur von SYG-1
  • Um das am meisten bevorzugte Medium für die Suspensionskultur von SYG-1 auszuwählen, wurde die Zelllinie auf MS (Murashige und Skoog Medium), SH (Schenk und Hildebrandt Medium), WPM (Woody Pflanzenmedium) und B5 (Gamborg's B5 Medium) respektive, übertragen, und das Wachstumsmuster analog zu Beispiel 1 beobachtet, was ergab, dass die SYG-1 Zelle gut auf B5 Medium, enthaltend 20 uM NAA. 0,4 uM BAP und 2 g/L Caseinhydrolysat, wuchs, genauso wie der Callus. Zusätzlich wurde ebenso festgestellt, dass die SYG-1 Zelle bei einer Temperatur von 24ºC und einer Rührgeschwindigkeit von 150 UpM gut wuchs.
  • Eine Serienkultur des Callus wurde, im Fall eines verfestigten Mediums, alle 4 Wochen erzeugt, unter Übertragung eines Teiles des Gewebes mit Hilfe von Pinzetten: Ein Stück des Callus wurde auf der Platte mit dem festen Medium zurückbehalten. Anschließend wurde der Callus, welcher auf dem festen Medium zurückbehalten wurde, in einem kleinen Volumen B5 Medium angeimpft, und geringe Mengen an Medium der Kultur zugesetzt, während die Zellen wuchsen, um das Gesamtvolumen der Kultur zu vergrößern. Anschließend wurden gut gewachsene Zelllinien in dem modifizierten B5 Medium, enthalten in einem 500 ml Erlenmeyer-Kolben, verdünnt, in einem Verhältnis von 1/5 (v/v), und alle zwei Wochen in ein Suspensionskulturmedium angeimpft.
  • Beispiel 3: Auswirkung von AgNO&sub3; auf die Taxolproduktivität
  • Es war wohl bekannt, dass AgNO&sub3; ein Antagonist des Pflanzenhormons Ethylen ist, welches das Zellwachstum und die Produktion von sekundärem Metabolit beeinflußt. Dementsprechend testeten die Erfinder den Einfluß von AgNO&sub3; auf die Taxolproduktion in einer Suspensionskultur von SYG-1.
  • In einen 250 ml Erlenmeyer-Kolben wurden 75 ml B5 Medium eingebracht, enthaltend 10 uM AgNO&sub3;, und 25 ml einer 14 Tage alten Zellkultur wurden in diesem Medium angeimpft, und in analoger Art und Weise, wie in Beispiel 2 beschrieben, inkubiert. Anschließend wurde die Produktivität von Taxol mit einer Kontrolle verglichen, die kein AgNO&sub3; enthält (vergleiche: Fig. 1). Wie aus Fig. 1 hervorgeht, wurde klar festgestellt, dass die Menge an produziertem Taxol 98,95 mg/L, wenn AgNO&sub3; zum Medium zugegeben wurde (- -), 4,7 mal der Kontrolle (-O-) entsprach.
  • Beispiel 4: Auswirkung von NH&sub4;-Citrat auf die Taxolproduktivität
  • Die Produktvität von Taxol in einer Suspensionskultur von SYG-1 wurde beobachtet, nach Zugabe von NH&sub4;-Citrat. In einen 250 ml Erlenmeyer-Kolben wurden 75 ml B5 Medium eingebracht, und 25 ml einer 14 Tage alten Zellkultur wurden in diesem Medium angeimpft, und unter denselben Wachstumsbedingungen wie in Beispiel 2 beschrieben, inkubiert. Anschließend wurden 9 Tage nach Inkubation 5 mM NH&sub4;-Citrat zur Kultur gegeben, und die Taxolproduktivität verglichen mit einer Kontrolle, in welcher kein NH&sub4;-Citrat zugegeben wurde (vergleiche: Fig. 2). Wie aus Fig. 2 hervorgeht, wurde festgestellt, dass die Menge an produziertem Taxol etwa 103,6 mg/L betrug, wenn NH&sub4;-Citrat zu dem Medium gegeben wurde (- -), was 4,9 mal der Kontrolle (-O-) entsprach.
  • Beispiel 5: Auswirkung von Maltose auf die Taxolproduktivität
  • Es war wohl bekannt, dass die Zunahme der Zuckerkonzentration in der Pflanzenzellkultur zu einer Zunahme der Produktion von Sekundärmetaboliten führt. Z. B. wurde berichtet, dass: Zugabe von 3% (w/v) Saccharose und 5% (w/v) Mannitol die Produktion von Antocyanin in einer Calluskultur von Daucus carota verbesserte (vergleiche: Knobloch, K. -H., et al., Zeitschrift für Naturforschung, 35c: 55-556 (1981)); und 88 mM Saccharose und 165 mM Mannitol die Antocyaninproduktion in einer Suspensionskultur von Vitis Vinifera (vergleiche: Rajendran, L., et al., Biotechnology Letters, 14(8):707-712(1992)) erhöhten. Auf der anderen Seite wurde auch ein Abfall im Wachstum und der Produktion von Sekundärmetaboliten beobachtet, wenn die Menge an Zucker über eine bestimmte Konzentration hinausgehend zugegeben wurde, möglicherweise aufgrund von osmotischem Streß (vergleiche: Do, C. B., und Cormier, F., Plant Cell Reports, 9: 500-504(1990)).
  • Die Auswirkung der Maltosenzugabe zu SYG-1 wurde untersucht. In einen 250 ml Erlenmeyer-Kolben wurden 75 ml B5 Medium eingebracht, und 25 ml einer 14 Tage alten Zellkultur wurden in diesem Medium angeimpft, und unter denselben Wachstumsbedingungen wie in in Beispiel 2 beschrieben, inkubiert. Anschließend wurden 2% (w/v) und 3% (w/v) Maltose nach 9 Tagen und 21 Tagen Inkubation respektive zu der Kultur zugegeben und die Produktivität von Taxol mit einer Kontrolle, welche keine Maltose enthielt (vergleiche: Fig. 3) verglichen. Wie aus Fig. 3 hervorgeht, wurde festgestellt, dass die Menge an Taxol 122,75 mg/L betrug, wenn Maltose zum Medium zugegeben wurde (- -), was 5,3 mal der Kontrolle (-O-) entsprach.
  • Beispiel 6: Semi-kontinuierliche Kultur von SYG-1
  • Basierend auf den Ergebnissen, erhalten in den Beispielen 2-5, wurde Taxol durch Anwendung einer semi-kontinuierlichen Kulture von SYG-1 erzeugt.
  • In einen 250 ml Erlenmeyer-Kolben wurden 80 ml Wachstumsmedium gegeben und 20 ml einer 14 Tage alten SYG-1 Kultur, 10,uM AgNO&sub3; wurden zu Beginn der Kultur zugegeben, gefolgt von der Zugabe von 5 mM NH&sub4;-Citrat und 2% (w/v) Maltose nach 9 Tagen Inkubation. Nach 21 Tagen Inkubation wurden 20 ml Kultur, äquivalent zu 1/5 Volumen der Gesamtkultur, in einen anderen Kolben, enthaltend 80 ml frisches Medium, überführt, um einen weiteren Kulturzyklus zu starten. Anschließend wurden zu 80 ml der Restkultur, ent sprechend 4/5 Volumen der Gesamtkultur, 3% (w/v) Maltose gegeben, und für weitere 21 Tage inkubiert, in denen die Taxolproduktion maximiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Inkubation bei 24ºC und einer Rührgeschwindigkeit von 150 UpM ausgeführt. Proben der Kultur wurden periodisch entnommen, und auf mikrobielle Kontamination untersucht. Die Menge an produziertem Taxol in der Kultur wurde weiterhin durch Einsatz von Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC, Waters, USA), wie oben beschrieben, festgestellt. Als ein Ergebnis wurde keinerlei mikrobielle Kontamination beobachtet und die Produktion von Taxol nach 42 Tagen Inkubation wurde mit 284 mg/L (vergleiche: Fig. 4) festgestellt.
  • Wie aus Fig. 4 ersehen werden kann, wurde die Taxolkonzentration gesteigert wenn die Kulturzyklen wiederholt wurden.
  • Wie klar durch das Obige illustriert und gezeigt wurde, erbringt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Massenherstellung von Taxol mittels semikontinuierlicher Kultur von Pflanzen der Gattung Taxus mit hoher Ausbeute. Nach vorliegender Erfindung wurde eine Produktivität von Taxol in Höhe von 300 mg/L, nach 14 bis 15 Tagen Inkubation beobachtet, wenn chinensis SYG-1 in einer semi-kontinuierlichen Kultur eingesetzt wurde, unter Zugabe von AgNO&sub3;, NH&sub4;-Citrat und Maltose, um die Produktion von Taxol zu verbessern.

Claims (6)

1. Ein Verfahren zur Massenherstellung von Taxol mittels semi-kontinuierlicher Kulturen, wobei genanntes Verfahren die Schritte umfasst:
(i) Animpfen von Pflanzenzellen der Gattung Taxus in ein Medium, welches 1 bis 10 Gew.-% Zucker enthält und Inkubation davon, und
(ii) Überimpfen eines Teiles der Kultur, welche in Schritt (1) erhalten wurde, in ein frisches Medium, so dass das Volumenverhältnis der genannten Kultur zum genannten frischen Medium in dem Bereich von 1 : 10 bis 1 : 2 liegt, und Wiederholung von Schritt (1), und
(iii) Zufügen von Zucker zum Rest der Kultur auf eine Konzentration von 1 bis 10 Gew.-% und Inkubation bis zum Zeitpunkt der maximalen Produktion von Taxol.
2. Das Verfahren nach Anspruch 1, worin die Pflanze der Gattung Taxus ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Taxus brevifolia, Taxus canadensis, Taxus cuspidata, Taxus baccata, Taxus globosa Taxus floridana, Taxus wallichiana, Taxus media und Taxus chinensis.
3. Das Verfahren nach Anspruch 1, worin die Pflanzenzelle der Gattung Taxus Taxus chinensis SYG-1 (KCTC 0232BP) ist.
4. Das Verfahren nach Anspruch 1, welches weiterhin einen Schritt der Zugabe von AgNO&sub3; zu dem Medium, auf eine Konzentration von 1 bis 15 uM zu Beginn der Zellkultur umfasst.
5. Das Verfahren nach Anspruch 4, welches weiterhin einen Schritt der Zugabe von NH&sub4;-Citrat oder Maltose oder beidem zu dem Medium, auf eine Konzentration von 1 bis 15 mM und 1 bis 10 Gew.-% respektive nach 5 bis 30 Tagen Inkubation umfasst.
6. Das Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Zeitpunkt der maximalen Produktion von Taxol 40 bis 50 Tage nach Beginn der Zellkultur beträgt.
DE69623223T 1995-04-27 1996-04-27 Methode zur massenproduktion von taxol mittels semi-kontinuierlicher kultur Revoked DE69623223T2 (de)

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