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UMFELD DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Polypeptidvarianten durch in vivo Rekombination.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Vorteile biologisch aktive Polypeptide durch Klonierung natürlich vorkommender
DNA-Sequenzen von Mikroorganismen, wie Pilzorganismen und Bakterien
unter Verwendung von rekombinanter DNA-Technologie herzustellen,
sind seit einigen Jahren bekannt.
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Die
Herstellung neuer Polypeptidvarianten und -mutanten, wie neuer modifizierter
Enzyme mit veränderten
Eigenschaften, z. B. spezifische Aktivität, Substratspezifität, pH-Optimum,
pI, Km, Vmax etc.,
wurden insbesondere während
der letzten Jahre sorgfältig
und erfolgreich verwendet, um Polypeptide mit verbesserten Eigenschaften
zu erhalten.
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Beispielsweise
wurde innerhalb des technischen Felds von Enzymen die Leistung beim
Waschen und/oder beim Geschirrspülen
von z. B. Proteasen, Lipasen, Amylasen und Cellulasen signifikant
verbessert.
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In
den meisten Fällen
wurden diese Verbesserungen durch seitengerichtete Mutagenese erhalten,
die zu Substitution, Deletion oder Insertion von spezifischen Aminosäureresten
führte,
die entweder ausgewählt wurden
auf der Basis ihres Typs oder auf der Basis ihrer Lage in der Sekundär- oder
Tertiärstruktur
des reifen Enzyms (vgl. beispielsweise US-Patent Nr. 4,518,584).
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Ein
alternativer üblicher
Ansatz, um Proteine und Enzyme zu modifizieren, beruht auf zufälliger Mutagenese
wie beispielsweise in der
US
4,894,331 und WO 93/01285 offenbart.
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Da
es ein mühsamer
und zeitaufwändiger
Prozess ist, Polypeptidvarianten oder – mutanten mit verbesserten
funktionalen Eigenschaften zu erhalten, wurden einige alternative
Verfahren für
die schnelle Herstellung von modifizierten Polypeptiden vorgeschlagen.
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Weber
et al., (1983), Nucleic Acids Research, Vol. 11, 5661–5661, beschreibt
ein Verfahren zur Modifikation von Genen durch in vivo Rekombination
zwischen zwei homologen Genen. Es wird eine lineare DNA-Sequenz
umfassend einen Plasmidvektor flankierend zu einer DNA-Sequenz kodierend
alpha-1 Humaninterferon am 5'-Ende
und einer DNA-Sequenz kodierend alpha-2 Humaninterferon am 3'-Ende konstruiert und
in einen rec A positiven Stamm von E. coli transfiziert. Unter Verwendung
eines Resistenzmarkers wurden Rekombinanten identifiziert und isoliert.
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Pompon
et al., (1989), Gene 83, S. 15–24
beschreibt ein Verfahren zum Mischen von Gendomänen von Säuger-Cytochrom P-450 durch
in vivo Rekombination von teilweise homologen Sequenzen in Saccharomyces
cerevisiae durch Transformieren von Saccharomyces cerevisiae mit
einem linearisierten Plasmid mit aufge füllten Enden und einem DNA-Fragment,
das teilweise homolog ist zu den Enden des Plasmids.
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Stemmer,
(1994), Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Vol. 91, 10747–10751;
Stemmer, (1994), Nature, Vol. 370, 389–391 betreffen Verfahren zum
Mischen von homologen DNA-Sequenzen mittels eines in vitro PCR-Verfahrens.
Ein Mischzyklus besteht aus Spalten eines Pools von homologen Genen
mit DNase I. Die resultierenden kleinen Fragmente werden wieder
zu Gesamtlängen-Genen
zusammengesetzt. Positive rekombinante Genen, die gemischte DNA-Sequenzen
enthalten, werden aus einer DNA-Bibliothek basierend auf ihrer verbesserten
Funktion selektiert. Positive Rekombinanten können als Ausgangsmaterial für (eine)
weitere Mischrunde(n) verwendet werden.
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Das
US-Patent Nr. 5,093,257 (Patentinhaber: Genencor Int. Inc.) offenbart
ein Verfahren zur Herstellung von Hybridpolypeptiden durch in vivo
Rekombination. Hybrid-DNA-Sequenzen werden durch die Bildung eines
ringförmigen
Vektors umfassend eine Replikationssequenz, eine erste DNA-Sequenz
kodierend den aminoterminalen Abschnitt des Hybridproteins, eine
zweite DNA-Sequenz kodierend den carboxyterminalen Abschnitt des
Hybridproteins, hergestellt. Der ringförmige Vektor wird in einen
rec-positiven Mikroorganismus transformiert, in dem der ringförmige Vektor
amplifiziert wird. Dies führt
zur Rekombination des ringförmigen Vektors,
die vermittelt wird durch den natürlicherweise vorkommenden Rekombinationsmechanismus
des rec-positiven Mikroorganismus, welche Prokaryoten wie Bacillus
und E. coli und Eukaryoten wie Saccharomyces cerevisiae einschließen.
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Trotz
dem Vorhandensein der oben genannten Verfahren besteht nach wie
vor das Bedürfnis
nach noch besseren, sich wiederholenden in vivo Rekombinationsverfahren
zur Herstellung von neuen positiven Polypeptidvarianten.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung positiver Polypeptidvarianten durch ein in vivo
Rekombinationsverfahren zur Verfügung
zu stellen.
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Der
Erfinder der vorliegenden Erfindung hat überraschend festgestellt, dass
solche positiven Polypeptidvarianten vorteilhafterweise hergestellt
werden können
durch Mischen von verschiedenen Nukleotidsequenzen homologer DNA-Sequenzen
durch in vivo Rekombination, umfassend die Schritte
- a) Bilden mindestens eines ringförmigen Plasmids umfassend eine
DNA-Sequenz kodierend
für ein
Polypeptid,
- b) Öffnen
des ringförmigen
Plasmids/der ringförmigen
Plasmide innerhalb der DNA-Sequenz/en, kodierend für das Polypeptid/die
Polypeptide,
- c) Herstellen mindestens eines DNA-Fragments umfassend eine
DNA-Sequenz, die
mindestens zu einem Teil der Polypeptid-kodierenden Region auf mindestens
einem des ringförmigen
Plasmids/der ringförmigen Plasmide
homolog ist,
- d) Einführen
mindestens eines geöffneten
Plasmids/der geöffneten
Plasmide, zusammen mit mindestens einem der homologen DNA-Fragmente/der
homologen DNA-Fragmente, dass das bzw. die Gesamtlängen-DNA-Sequenzen abdeckt,
welches das Polypeptid/die Polypeptide oder Teile davon kodiert,
in eine Rekombinationswirtszelle,
- e) Kultivieren der Rekombinationswirtszelle, und
- f) Screenen nach positiven Polypeptidvarianten, wobei zwei oder
mehr geöffnete
Plasmide mit einem oder mehreren homologen DNA-Fragmenten in demselben
Mischzyklus vermischt werden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 zeigt das Hefeexpressionsplasmid
pJSO26 umfassend eine DNA-Sequenz
kodierend das Humicola lanuginosa Lipasegen.
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2 zeigt das Hefeexpressionsplasmid
pJSO37 umfassend eine DNA-Sequenz
kodierend das Humicola lanuginosa Lipasegen enthaltend zwölf zusätzliche
Restriktionsstellen.
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3 zeigt das Plasmid pJSO26.
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4 zeigt das Plasmid pJSO37.
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5 zeigt die in vivo Rekombination
der 0,9 kb synthetischen Wildtyp Humicola lanuginosa Lipase mit
pJSO37 unter Verwendung von Saccharomyces cerevisiae als die Rekombinationswirtszelle
(beschrieben in Beispiel 1).
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6 zeigt die in vivo Rekombination
eines DNA-Fragments, das aus einer Humicola lanuginosa Lipasevariante
(y) hergestellt wurde, mit Humicola lanuginosa Lipasevariante (d),
das in einem Plasmid enthalten ist, unter Verwendung von Saccharomyces
cerevisiae als die Rekombinationswirtszelle (beschrieben in Beispiel
2).
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7 zeigt eine Übersicht über die
Lage der Inaktivierungsstelle des Humicola lanuginosa Lipasegens und
die Zahl des Klons (auf die in den Tabellen mit "Blue Zahl" Bezug genommen wird). Die Lage der
Restriktionsenzymstellen und die Klonzahlen sind relativ bzgl. des
Initiationskodons des Lipolasegens. In allen Fällen lag ein Stoppkodon in
dem neuen Leserahmen 10–50
bp von dem Frameshift entfernt.
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8 zeigt einen Überblick
der Schaffung von aktiven humicola Lanuginosa Lipasegenen aus den
Rekombinationen in Tabelle 2A und B durch einen "Mosaikmechanismus". Die Linien zeigen die Einführung der Fragmentsequenz
in den Vektor an, und Linien mit einem "X" bezeichnen
Sequenzen, die nicht in die aktiven Lipasekolonien eingeführt wurden.
Die Primer, die für
das PCR-Fragment verwendet wurden, sind zusammen mit der Lage der
Frameshiftmutation gezeigt (markiert durch die Restriktionsstelle,
die für
die Konstruktion verwendet wurde).
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9 zeigt einen Überblick
von Fragmenten, die in der Rekombination von 2 teilweise überlappenden Fragmenten
in einen gespaltenen Vektor verwendet wurden. Die für die PCR-Fragmente
verwendeten Primer sind zusammen mit der Lage der Frameshiftmutation
(wenn es sich nicht um Wildtyp handelt) gezeigt.
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10 zeigt einen Überblick
von Fragmenten, die in der Rekombination von 3 überlappenden Fragmenten in
einen gespaltenen Vektor verwendet wurden. Die für die PCR-Fragmente verwendeten
Primer sind gezeigt. Die Überlappung
zwischen Fragment PCR353 und Fragment PCR355 beträgt ca. 10
bp.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung positiver Polypeptidvarianten durch ein sich wiederholendes
in vivo Rekombinationsverfahren zur Verfügung zu stellen.
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Der
Erfinder der vorliegenden Erfindung hat überraschend ein effizientes
Verfahren zum Mischen homologer DNA-Sequenzen in einem in vivo Rekombinationssystem
unter Verwendung einer eukaryotischen Zelle als Rekombinationswirtszelle
gefunden.
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Eine "Rekombinationswirtszelle" ist im Rahmen der
vorliegenden Erfindung eine Zelle, welche die Fähigkeit besitzt, das Mischen
von mehreren homologen DNA-Sequenzen
zu vermitteln.
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Der
Begriff "Mischen" bedeutet Rekombination
von Nukleotidsequenz/en zwischen zwei oder mehreren homologen DNA-Sequenzen,
was zu End-DNA-Sequenzen
(d. h. DNA-Sequenzen wurden einem Mischzyklus unterzogen) mit einer
Anzahl von ausgetauschten Nukleotiden im Vergleich zu den Ausgangs-DNA-Sequenzen (d.
h. Startpunkt homologer DNA-Sequenzen).
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Es
ist ein bedeutender Vorteil der Erfindung, dass Mosaik-DNA-Sequenzen
mit multiplen Austauschpunkten oder Austauschen, die nicht von der Öffnungsstelle
abhängig
sind, gebildet werden, was in Pompons Verfahren nicht entdeckt wurde.
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Es
ist ein anderer wichtiger Vorteil der vorliegenden Erfindung, dass
bei Verwendung einer Mischung von Fragmenten und geöffneten
Vektoren (in dem Screening-Setup) die Möglichkeit gegeben ist, dass
viele verschiedene Klone paarweise oder sogar zu dritt rekombinieren
(wie aus mehreren Beispielen weiter unten gesehen werden kann).
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Das
erfindungsgemäße in vivo
Rekombinationsverfahren ist einfach auszuführen und führt zu einer hohen Durchmischung
der homologen Gene oder Varianten. Es kann eine große Zahl
von Varianten oder homologen Genen in einer Transforma tion gemischt
werden. Das Mischen der verbesserten Varianten oder Wildtyp-Gene gefolgt von
Screenen steigert die Zahl von weiter verbesserten Varianten vielfach
im Vergleich zur Durchführung
von nur zufälliger
Mutagenese.
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Die
Rekombination von multiplen überlappenden
Fragmenten ist mit einer hohen Effizienz möglich, wobei die Mischung der
Varianten oder homologen Gene erhöht wird, wenn das in vivo Rekombinationsverfahren
verwendet wird. Eine Überlappung
so klein wie 10 bp ist ausreichend für die Rekombination, die für sehr einfaches
Domänenmischen
oder sogar für
entfernt verwandte Gene verwendet werden kann.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polypeptidvarianten
durch Mischen von verschiedenen Nukleotidsequenzen homologer DNA-Sequenzen durch in
vivo Rekombination, umfassend die Schritte
- a)
Bilden mindestens eines ringförmigen
Plasmids umfassend eine DNA-Sequenz
kodierend für
ein Polypeptid,
- b) Öffnen
des ringförmigen
Plasmids/der ringförmigen
Plasmide innerhalb der DNA-Sequenzen, kodierend für das Polypeptid/die
Polypeptide,
- c) Herstellen mindestens eines DNA-Fragments umfassend eine
DNA-Sequenz, die
mindestens zu einem Teil der Polypeptid-kodierenden Region auf mindestens
einem des ringförmigen
Plasmids/der ringförmigen Plasmide
homolog ist,
- d) Einführen
mindestens eines geöffneten
Plasmids/der geöffneten
Plasmide, zusammen mit mindestens einem der homologen DNA-Fragmente/der
homologen DNA-Fragmente, das das bzw. die Gesamtlängen-DNA- Sequenzen abdeckt,
welches das Polypeptid/die Polypeptide oder Teile davon kodiert,
in eine Rekombinationswirtszelle,
- e) Kultivieren der Rekombinationswirtszelle, und
- f) Screenen nach positiven Polypeptidvarianten, wobei zwei oder
mehr geöffnete
Plasmide mit einem oder mehreren homologen DNA-Fragmenten in demselben
Mischzyklus vermischt werden.
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Erfindungsgemäß kann mehr
als ein Zyklus von Schritt a) bis f) durchgeführt werden.
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Die Öffnung des
Plasmids/der Plasmide in Schritt b) kann auf jede Stelle innerhalb
der für
das Polypeptid kodierenden Region des Plasmids gerichtet werden.
Das Plasmid/die Plasmide kann/können
mittels jedes geeigneten Verfahrens, das im Stand der Technik bekannt
ist, geöffnet
werden. Die geöffneten
Enden des Plasmids können
mit Nukleotiden, so wie in Pompon et al. (1989, supra), beschrieben,
aufgefüllt
werden. Vorzugsweise werden die geöffneten Enden nicht aufgefüllt, weil
dies zu einem Frameshift führen
kann.
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Es
ist bevorzugt, das Plasmid/die Plasmide rund um die Mitte der für das Polypeptid
kodierenden DNA-Sequenzen zu öffnen,
weil angenommen wird, dass dies zu einer effektiveren Rekombination
zwischen DNA-Fragmenten und geöffnetem
Plasmid/geöffneten
Plasmiden führt.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird/werden das DNA-Fragment/die DNA-Fragmente unter Bedingungen
hergestellt, die zu einer niedrigen, mittleren oder hohen zufälligen Mutagenese-Frequenz
führen.
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Um
eine niedrige Mutagenese-Frequenz zu erhalten, kann/können die
DNA-Sequenz/en (umfassend das
DNA-Fragment/die DNA-Fragmente) durch ein Standard-PCR-Amplifikationsverfahren
hergestellt werden (
US 4,683,202 oder
Saiki et al., (1988), Science 239, 487–491).
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Eine
mittlere oder hohe Mutagenesefrequenz kann erhalten werden, indem
die PCR-Amplifikation unter Bedingungen durchgeführt wird, welche den Falscheinbau
von Nukleotiden steigert, wie beispielsweise bei Deshler, Nr. 1,
11–15
beschrieben.
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Es
ist erfindungsgemäß ebenfalls
vorgesehen, die PCR-Amplifikation, (d. h. gemäß dieser Ausführungsform
ebenfalls DNA-Fragment-Mutation) mit einem Mutageneseschritt zu
kombinieren, unter Verwendung eines geeigneten physikalischen oder
chemischen Mutagenisierungsmittel, z. B. eines, welches Transitionen,
Transversionen, Inversionen, Verschlüsselung, Deletionen und/oder
Insertionen induziert.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff "positive Polypeptidvarianten" die resultierenden
Polypeptidvarianten, die funktionale Eigenschaften besitzen, die
im Vergleich zu den Polypeptiden, die aus den entsprechenden Ausgangs-DNA-Sequenzen
herstellbar sind, verbessert wurden. Beispiele für solche verbesserten Eigenschaften
können
so verschieden sein wie z. B. biologische Aktivität, Enzymwaschleistung,
Antibiotikaresistenz, etc.
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Folglich
hängt das
verwendete Screeningverfahren, das für die Identifizierung der positiven
Varianten verwendet wird, von den gewünschten verbesserten Eigenschaften
der fraglichen Polypeptidvariante ab.
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Falls
beispielsweise das fragliche Polypeptid ein Enzym ist und die gewünschte verbesserte
funktionale Eigenschaft die Waschleistung ist, kann das Screenen
in Schritt f) in geeigneter Weise unter Verwendung eines Filterassays
basierend auf den folgenden Grundsätzen durchgeführt werden:
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Die
Rekombinationswirtszelle wird auf einem geeigneten Medium und unter
geeigneten Bedingungen inkubiert, unter denen das Enzym sekretiert
werden kann, das Medium wird auf einem Doppelfilter, umfassend einen
ersten Proteinbindefilter und über
diesem einen zweiten Filter, der eine geringe Proteinbindungsfähigkeit aufweist,
zur Verfügung
gestellt. Die Rekombinationswirtszelle ist auf dem zweiten Filter
angeordnet. Nach der Inkubation wird der erste Filter, umfassend
das von der Rekombinationswirtszelle sekretierte Enzym von dem zweiten
Filter, umfassend die Zellen entfernt. Der erste Filter wird dem
Screenen nach der gewünschten
enzymatischen Aktivität
unterzogen, und die korrespondierenden mikrobiellen Kolonien auf
dem zweiten Filter werden identifiziert.
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Der
Filter, der für
die Bindung der enzymatischen Aktivität verwendet wird, kann jeder
Proteinbindungsfilter sein, z. B. Nylon oder Nitrocellulose. Der
Oberfilter, der die Kolonien des Expressionsorganismus trägt, kann
jeder Filter sein, der keine oder eine geringe Affinität für die Bindung
von Proteinen aufweist, z. B. Celluloseacetat oder DuraporeÔ. Der Filter
kann mit jeder der Bedingungen, die für das Screenen verwendet werden,
vorbehandelt sein, oder er kann während des Nachweises der enzymatischen
Aktivität
behandelt werden.
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Die
enzymatische Aktivität
kann mit einem Farbstoff, Fluoreszenz, Niederschlag, pH-Indikator,
IR-Absorption oder irgendeiner anderen bekannten Technik für den Nachweis
von enzymatischer Aktivität
nachgewiesen werden.
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Die
Nachweisverbindung kann durch jedes Immobilisierungsmittel, z. B.
Agarose, Agar, Gelatine, Polyacrylamid, Stärke, Filterpapier, Stoff; oder
jede Kombination von Immobilisierungsmitteln immobilisiert werden.
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Wenn
die verbesserte funktionale Eigenschaft des Polypeptids nach einem
Mischzyklus nicht ausreichend gut ist, kann das Polypeptid einem
weiteren Zyklus unterzogen werden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist mindestens ein Mischzyklus ein Zyklus zum Zurückkreuzen mit
dem anfangs benutzten DNA-Fragment, das ein Wildtyp DNA-Fragment
sein kann. Dies eliminiert nicht-essentielle Mutationen. Nicht-essentielle
Mutationen können
auch durch Verwendung von Wildtyp DNA-Fragmenten als anfangs benutztes Ausgangs-DNA-Material
eliminiert werden.
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Es
versteht sich, dass das erfindungsgemäße Verfahren für alle Arten
von Polypeptiden geeignet ist, einschließlich Enzymen wie Proteasen,
Amylasen, Lipasen, Cutinasen, Amylasen, Cellulasen, Peroxidasen und
Oxidasen.
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Erfindungsgemäß sind ebenfalls
Polypeptide mit biologischer Aktivität vorgesehen, wie Insulin,
ACTH, Glucagon, Somatostatin, Somatotropin, Thymosin, Parathyroidhormon,
Pigmenthormone, Somatomedin, Erythropoietin, Luteinisierungshormon,
Choriongonadotropin, hypothalamische Freisetzungsfaktoren, Harn-hemmende
Hormone, Thyroid-stimulierende Hormone, Relaxin, Interferon, Thrombopoietin
(TPO) und Prolactin.
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Insbesondere
ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die anfangs verwendeten Ausgangs-DNA-Sequenzen entweder Wildtyp,
Varianten oder modifizierte DNA-Sequenzen
sind, wie eine DNA-Sequenz kodierend jeweils für Wildtyp, Variante oder modifizierte
Enzyme, insbesondere Enzyme, die lipolytische Aktivität zeigen.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die lipolytische Aktivität eine Lipaseaktivität, abgeleitet
von den filamentösen
Pilzen von Humicola sp., insbesondere Humicola lanuginosa, vor allem
Humicola lanuginosa.
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In
einer besonderen Ausführungsform
ist das anfangs benutzte Ausgangs-DNA-Fragment, das mit einem homologen Polypeptid
gemischt wird, die Wildtyp DNA-Sequenz kodierend die Humicola lanuginosa
Lipase, abgeleitet von Humicola lanuginosa DSM 4109, beschrieben
in der
EP 305 216 (Novo
Nordisk A/S).
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Von
dem Schutzbereich der Erfindung sind außerdem spezifisch umfasst Ausgangs-DNA-Sequenzen ausgewählt aus
der Gruppe von Vektoren (a) bis (f) und/oder DNA-Fragmente (g) bis
(aa) kodierend für
Humicola lanuginosa Lipasevarianten aus der Aufstellung, die in
dem folgenden Material- und Methoden-Abschnitt angegeben ist.
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In
der vorliegenden Anmeldung wurde der Name Humicola lanuginosa verwendet,
um ein bevorzugtes Ausgangsenzym zu bezeichnen, d. h. jenes, das
gerade oben erwähnt
wurde. Jedoch wurde in den letzten Jahren Humicola lanuginosa auch
als Thermomyces lanuginosus (eine Spezies, die erstmals durch Tsiklinsky 1989
eingeführt
wurde) bezeichnet, weil der Pilz morphologische und physiologische Ähnlichkeit
zu Thermomyces lanuginosus aufweist. Demzufolge soll verstanden
werden, dass immer, wenn Bezug genommen wird auf H. lanuginosa die ser
Begriff durch Thermomyces lanuginosus ersetzt werden kann. Die DNA
kodierend für einen
Teil des 18S ribosomalen Gens von Thermomyces lanuginosus (oder
H. lanuginosa) wurde sequenziert. Die resultierende 18S Sequenz
wurde mit anderen 18S Sequenzen in der GenBank-Datenbank verglichen, und
eine phylogenetische Analyse unter Verwendung von Parsimony (PAUP,
Version 3.1.1, Smithsonian Institution, 1993) wurde ebenfalls durchgeführt. Diese
weist Thermomyces lanuginosus klar der Klasse von Plectomycetes,
wahrscheinlich der Ordnung der Eurotiales zu. Gemäß dem Entrez-Browser
bei dem NCBI (National Center for Biotechnology Information) setzt
dies Thermomyces lanuginosus in Verbindung zu Familien wie Eremascaceae,
Monoascaceae, Pseudoeurotiaceae und Trichocomaceae, wobei die letzte
Gattungen aufweist wie Emericella, Aspergillus, Penicillium, Eupenicillium,
Paecilomyces, Talaromyces, Thermoascus und Sclerocleista.
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Deshalb
sind solche Gene, die lipolytische Enzyme von filamentösen Pilzen
der Gattungen Emericella, Aspergillus, Penicillium. Eupenicillium,
Paecilomyces, Talaromyces, Thermoascus und Sclerocleista kodieren, ebenso
besonders erfindungsgemäß vorgesehen.
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Andere
Beispiele von relevanten Genen von filamentösen Pilzen, die lipolytische
Enzyme kodieren, schließen
Stämme
der Absidia sp. ein, z. B. die Stämme, die in der WO 96/13578
(von Novo Nordisk A/S) genannt sind, die hiermit durch Bezugnahme
eingeschlossen sind. Absidia sp. Stämme, die in der WO 96/13578 genannt
sind, schließen
Absidia blakesleeana, Absidia corymbifera und Absidia reflexa ein.
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Stämme von
Rhizopus sp., insbesondere Rh. niveus und Rh. oryzea sind ebenfalls
erfindungsgemäß vorgesehen.
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Das
lipolytische Gen kann ebenfalls abgeleitet sein von einem Bakterium,
wie von einem Stamm von Pseudomonas sp., insbesondere Ps. fragi,
Ps. stutzeri, Ps. cepacia und Ps. fluorescens (WO 89/04361) oder Ps.
plantarii oder Ps. gladioli (US 4,950,417) oder Ps. alcaligenes
und Ps. pseudoalcaligenes (
EP
218 272 ,
EP 331 376 oder
WO 94/25578 (offenbaren Varianten des lipolytischen Enzyms von Ps.
pseudoalcaligenes), die Pseudomonas sp. Varianten, die in der
EP 407 225 offenbart sind
oder ein Pseudomonas sp. lipolytisches Enzym, wie das Ps. mendocina
(auch als Ps. putida bezeichnet) lipolytische Enzym, das in der
WO 88/09367 und
US 5,389,536 beschrieben
ist oder Varianten davon, wie sie in der
US 5,352,594 beschrieben sind, oder
Ps. auroginosa oder Ps. glumae oder Ps. syringae oder Ps. wisconsinensis
(WO 96/12012 von Solvay) oder ein Stamm von Bacillus sp., z. B.
das B. subtilis, beschrieben bei Dartois et al., (1993) Biochemica
et Biophysica acta 1131, 253–260
oder B. stearothermophilus (JP 64/7744992) oder B. pumilus (WO 91/16422)
oder ein Stamm von Streptomyces sp., z. B. S. scabies oder ein Stamm
von Chromobacterium sp., z. B. C. viscosum.
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Im
Zusammenhang mit den Pseudomonas sp. Lipasen wurde herausgefunden,
dass Lipasen von den folgenden Organismen einen hohen Grad an Homologie
aufweisen, wie wenigstens 60% Homologie, wenigstens 80% Homologie
oder wenigstens 90% Homologie, und sie werden daher als zur selben
Familie von Lipasen gehörend
betrachtet: Ps. ATCC21808, Pseudomonas sp. Lipase, kommerziell erhältlich als
Liposam©,
Ps. aeruginosa EF2, Ps. aeruginosa PAC1R, Ps. aeruginosa PAO1, Ps.
aeruginosa TE 3285, Ps. sp. 109, Ps. pseudoalcaligenes M1, Ps. glumae,
Ps. cepacia DSM 3959, Ps. cepacia M-12-33, Ps. sp. KWI-56, Ps. putida IFO
3458, Ps. putida IFO 12049 (Gilbert, E. J., (1993), Pseudomas lipases:
Biochemical properties and molecular cloning, Enzyme Microb. Technol.,
15, 634–645).
Die Spezies Pseudomonas cepacia wurde kürzlich als Burkholderia cepacia
reklassifiziert, aber sie wird in der vorliegenden Anmeldung als
Ps. cepacia bezeichnet.
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Ebenso
sind Gene kodierend für
lipolytische Enzyme von Hefen relevant und schließen lipolytische Gene
von Candida sp., insbesondere Candida rugosa oder Geotrichum sp.,
insbesondere Geotrichum candidum ein.
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Besondere
Beispiele für
Mikroorganismen, die Gene kodierend für lipolytische Enzyme aufweisen,
die für
kommerziell erhältliche
Produkte verwendet werden und die als Donor für Gene, die erfindungsgemäß gemischt
werden, dienen können,
schließen
ein: Humicola lanuginosa, verwendet in Lipolase
®, Lipolase
® Ultra, Ps.
mendocina, verwendet in Lumafast
®, Ps.
alcaligenes, verwendet in Lipomax
®, Fusarium
solani, Bacillus sp. (
US 5,427,936 ,
EP 528 828 ), Ps. mendocina,
verwendet in Liposam
®.
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Es
wird betont, dass Gene kodierend für lipolytische Enzyme, die
erfindungsgemäß gemischt
werden, irgendeines der o. g. Gene von lipolytischen Enzymen und
jede Variante, Modifikation oder Verkürzung davon sein kann. Beispiele
für solche
Gene, die besonders vorgesehen sind, schließen die Gene kodierend die
Enzyme ein, die beschrieben sind in WO 92/05249, WO 94/01541, WP
94/14951, WO 94/25577, WO 95/22615 und eine Lipasevariante, die
Protein-verändert
ist, wie beschrieben in der
EP
407 225 ; eine Protein-veränderte Ps. mendocina Lipase,
wie in der
US 5,352,594 beschrieben;
eine Cutinasevariante, wie beschrieben in der WO 94/14964; eine
Variante eines Aspergillus-lipolytischen Enzyms, wie beschrieben
in dem EP-Patent 167 309; und Pseudomonas sp. Lipase, beschrieben
in WO 95/06720.
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Eine
Voraussetzung der DNA-Sequenzen kodierend das Polypeptid/die Polypeptide,
die gemischt werden, ist, dass sie wenigstens 60%, vorzugsweise
wenigstens 70%, weiter bevorzugt mehr als 80%, insbesondere mehr
als 90% und noch weiter bis zu fast 100% homolog sind. DNA-Sequenzen,
die weniger homolog sind, werden eine geringere Neigung haben, zu
interagieren und zu rekombinieren.
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Ebenso
ist das Pseudomonas sp. Lipasegen, das in SEQ ID NO. 14 gezeigt
ist, erfindungsgemäß besonders
vorgesehen.
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Es
ist außerdem
erfindungsgemäß vorgesehen
Ausgangs (homologe)-Wildtyp-Organismen
von verschiedenen Gattungen zu mischen.
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Weiterhin
hat/haben das DNA-Fragment/die DNA-Fragmente, das/die gemischt wird/werden,
bevorzugt eine Länge
von ca. 20 bp bis 8 kb, vorzugsweise ca. 40 bp bis 6 kb, weiter
bevorzugt ca. 80 bp bis 4 kb, insbesondere ca. 100 bp bis 2 kb,
um optimal mit den geöffnetem
Plasmid interagieren zu können.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist sehr effizient für
die Herstellung von Polypeptidvarianten im Vergleich zu Verfahren
des Standes der Technik, welche das Transformieren linearer DNA-Fragmente/Sequenzen umfassen.
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Der
Erfinder fand heraus, dass die Transformationsfrequenz einer Mischung
aus geöffnetem
Plasmid und einem DNA-Fragment signifikant höher war als wenn ein Plasmid,
das an derselben Stelle alleine geschnitten war, transformiert wurde.
Die Transformationsfrequenz des geöffneten Plasmids und des DNA-Fragments
waren genauso hoch wie für
ungeschnittenes Plasmid.
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Ohne
auf irgendeine Theorie beschränkt
zu sein, wird angenommen, dass das Öffnen des Plasmids/der Plasmide
die Replikation von (geöffnetem
geöffneten)
Plasmid/en beschränkt,
wenn sie nicht mit wenigstens einem DNA-Fragment interagieren. In Übereinstimmung
damit wurde eine erhöhte
Zahl von rekombinierten DNA-Sequenzen nach nur einem Mischzyklus
gefunden.
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Wie
in Beispiel 1 beschrieben, enthielten 50% der resultierenden Transformanten
rekombinierte DNA-Sequenzen von beiden Ausgangs-DNA-Sequenzen. Sogar
20% der Gesamtzahl der rekombinierten DNA-Sequenzen waren "beliebige" Mischungen (d. h.
sie hatten mehr als eine Region von Nukleotiden ausgetauscht).
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Die
Ausgangs-DNA-Sequenzen können
irgendwelche DNA-Sequenzen sein, einschließlich Wildtyp DNA-Sequenzen,
DNA-Sequenzen kodierend Varianten oder Mutanten oder Modifikationen
davon, wie verlängerte
oder elongierte DNA-Sequenzen,
und sie können
ebenso die Schluss-DNA-Sequenzen sein, die einem oder mehreren Mischzyklen
unterworfen wurden (d. h. die End-DNA-Sequenzen) gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
oder irgendeinem anderen Verfahren (z. B. einem der Verfahren, die
in dem Stand der Technik-Abschnitt beschrieben sind.
-
Wenn
das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet wird, haben die End-DNA-Sequenzen (d. h. gemischte DNA-Sequenzen)
mehrere Nukleotid/e-Austausche. Dies führt zu wenigstens einem Aminosäureaustausch
in der Polypeptidvariante, wenn sie mit dem Ausgangspolypeptid verglichen
wird. Es versteht sich, dass auch stille Mutationen umfasst sind
(d. h. Nukleotidaustausch, der nicht zu einem Austausch in der Aminosäuresequenz
führt).
-
Jedoch
wird das erfindungsgemäße Verfahren
in den meisten Fällen
zu einer beträchtlichen
Zahl von Aminosäureaustauschen
führen
und wird in manchen Fällen
sogar die Struktur von einer oder mehreren Polypeptiddomänen (d.
h. eine gefaltete Einheit der Polypeptidstruktur) verändern.
-
Erfindungsgemäß werden
mehr als zwei DNA-Sequenzen gleichzeitig gemischt. Genau genommen, kann
jede Zahl von verschiedenen DNA-Fragmenten und homologen Polypeptiden,
die in geeigneten Plasmiden enthalten sind, gleichzeitig gemischt
werden. Dies ist vorteilhaft, weil eine große Zahl von sehr verschiedenen
Varianten schnell ohne eine Vielzahl von sich wiederholenden Vorgängen hergestellt
werden kann.
-
Der
Erfinder hat das erfindungsgemäße Verfahren
zum Mischen von Nukleotiden unter Verwendung von signifikant mehr
als zwei homologen DNA-Sequenzen getestet. Wie in Beispiel 2 beschrieben
ist, wurde überraschend
gefunden, dass das erfindungsgemäße Verfahren
vorteilhafterweise für
das Rekombinieren von mehr als zwei DNA-Sequenzen verwendet werden
kann.
-
Ein
Mischzyklus nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann zu dem Austausch
von 1 bis 1000 Nukleotiden in der geöffneten Plasmid-DNA-Sequenz
kodierend das fragliche Polypeptid führen. Die ausgetauschte/n Nukleotidsequenz/en
kann können
fortlaufend sein oder sie können
als eine Anzahl von Subsequenzen innerhalb der Gesamtlängensequenz/en
vorliegen.
-
Um
die vorliegende Erfindung zu stützen,
hat der Erfinder eine Anzahl von zusätzlichen Experimenten zu verschiedenen
Aspekten des erfindungsgemäßen Verfahrens
durchgeführt.
Die Experimente sind unten beschrieben, und sie sind in den Beispielen
3 bis 6 unten dargestellt.
-
Es
wurde eine Anzahl von Vektoren und Fragmenten umfassend inaktivierte
synthetische Humicola lanuginosa Lipasegene durch Einführung von
Frameshift-Stoppkodon-Mutationen
in das Lipasegen an verschiedenen Stellen konstruiert. Diese wurden
für die Überwachung
der in vivo Rekombination von verschiedenen Rekombinationen des/der
geöffneten
Vektor/en und DNA-Fragmenten verwendet. Die Anzahl der aktiven Lipasekolonien
wurde bestimmt, wie in Beispiel 3 beschrieben. Die Anzahl der Kolonien
bestimmt die Wirksamkeit der Rekombination zwischen dem geöffneten
Vektor/den geöffneten
Vektoren und dem/den DNA-Fragment/en.
-
Eine
Frameshift-Mutation in dem Humicola lanuginosa Lipasegen in dem
geöffneten
Vektor und eine weitere in dem Fragment auf der, der Öffnungsstelle
gegenüber
liegenden Seite, ergaben 3 bis 32% aktiver Lipasekolonien in Abhängigkeit
von der Lage und der Kombination. Daraus wurde geschlossen, dass,
je näher die
Mutation an den Enden des Vektors liegt, desto höher die Mischung ist.
-
Eine
Frameshift-Mutation in dem geöffneten
Vektor und zwei in dem Fragment auf jeder Seite der Öffnungsstelle
ergaben 4 bis 42% aktiver Kolonien in Abhängigkeit von der Lage und Kombination.
Einige dieser aktiven Kolonien können
als Mosaiken bezeichnet werden, die nicht nur die Öffnungsstelle
betreffen.
-
Zwei
Frameshift-Mutationen in dem geöffneten
Vektor auf jeder Seite der Öffnungsstelle
und eine in dem Fragment ergaben 0,5 bis 3,1% aktiver Kolonien in
Abhängigkeit
von der Lage und der Kombination. Die meisten dieser aktiven Kolonien
sind Mosaiken der "Ausgangs"-DNA.
-
Zwei
Frameshift-Mutationen in dem geöffneten
Vektor auf jeder Seite der Öffnungsstelle
und ein Wildtyp-Fragment ergaben 7,7 bis 10,70% aktiver Kolonien
in Abhängigkeit
von der Lage.
-
Es
wurde ebenfalls gefunden, dass die Menge an Vektoren in Bezug zu
den Fragmenten und der Größe der Fragmente
das Ergebnis ebenfalls beeinflussen.
-
Die
Verwendung der S. cerevisiae rad52 Mutanten als Rekombinationswirtszelle
zeigte, dass die rad52 Mutante sehr gut mit Wildtyp-Plasmid/en transformierte
und das Humicola lanuginosa Lipasegen exprimierte, aber überhaupt
keine Transformanten mit den geöffneten
Vektoren und Fragmenten ergab.
-
Die
RAD52 Funktion wird für
die "klassische
Rekombination" (aber
nicht für
die ungleiche Schwesterstrang-mitotische Rekombination) benötigt, was
zeigte, dass bei der Rekombination von geöffnetem Vektor und Fragment
ein klassischer Rekombinationsmechanismus involviert sein könnte.
-
Die
klassische Rekombination ist der Rekombinationsmechanismus, der
in der Rekombination zwischen Genen, die auf Nicht-Schwester-Chromatiden
von homologen Chromosomen liegen, involviert ist, so beispielsweise
definiert in Petes TD, Malone RE und Symington LS (1991) "Recombination in
Yeast", Seite 407–522, in
The Molecular and Cellular Biology of the Yeast Saccharomyces, Volume
1 (Hrsg. Broach JR, Pringle JR und Jones EW), Cold Spring Harbor
Laboratory Press, New York.
-
Multiple, teilweise überlappende
Fragmente
-
Der
Erfinder hat außerdem
die Rekombination von multiplen, teilweise überlappenden DNA-Fragmenten
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens getestet.
-
Die
Rekombination von zwei und drei teilweise überlappenden Fragmenten in
einem gespalteten Vektor (d. h. dass die Öffnung zu dem Ausschneiden
eines kleinen Teils des Gens führte)
wurde getestet und ergab eine hohe Ausbeute an rekombiniertem Humicola
lanuginosa Lipasegen. Die Ausbeute an aktivem Lipa segen aus verschiedenen
Rekombinationen von inaktiven Humicola lanuginosa Genen wurde hinsichtlich
der Rekombination von zwei teilweise überlappenden Fragmenten untersucht.
Die Tendenz war eine höhere
Mischung in der überlappenden
Region zwischen den zwei Fragmenten in der gespaltenen Region als
in der Vektor- und Fragmentüberlappung.
-
Wenn
viele Fragmente aus derselben Region rekombiniert werden, wird die
Technik des multiplen überlappenden
Fragments das Mischen von selbst steigern, aber es ist ebenso wichtig,
eine relativ hohe beliebige Mischung in den überlappenden Regionen zu haben,
um nahe zusammen liegende Varianten/Unterschiede zu mischen.
-
Eine Überlappung
von nur 10 bp zwischen zwei Fragmenten wurde als ausreichend gefunden,
um eine sehr effiziente Rekombination zu erhalten. Deshalb sind Überlappungen
im Bereich von 5 bis 5000 bp, vorzugsweise von 10 bp bis 500 bp,
insbesondere 10 bp bis 100 bp für
das erfindungsgemäße Verfahren
geeignet.
-
Gemäß dieser
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
vorteilhafterweise zwei oder mehr überlappende Fragmente, vorzugsweise
zwei bis sechs überlappende
Fragmente, insbesondere zwei bis vier überlappende Fragmente, als
Ausgangsfragmente in einem Mischzyklus verwendet werden.
-
Neben
der Steigerung der Mischung von Genen ist dies ein sehr nützliches
Verfahren für
Domänenmischen,
in dem kurze Überlappungen
zwischen DNA-Fragmenten
von verschiedenen Domänen
gebildet und auf die beste Kombination gescreent werden.
-
Beispielsweise
können
in dem Fall von drei DNA-Fragmenten die überlappenden Regionen wie folgt sein:
- – das
erste Ende des ersten Fragmentes überlappt mit dem ersten Ende
des geöffneten
Plasmids,
- – das
erste Ende des zweiten Fragments überlappt mit dem zweiten Ende
des ersten Fragments, und das zweite Ende des zweiten Fragments überlappt
mit dem ersten Ende des dritten Fragments,
- – das
erste Ende des dritten Fragments überlappt (wie oben beschrieben)
mit dem zweiten Ende des zweiten Fragments, und das zweite Ende
des dritten Fragments überlappt
mit dem zweiten Ende des geöffneten Plasmids.
-
Es
versteht sich, dass bei Verwendung von zwei oder mehr DNA-Fragmenten
als Startmaterial es bevorzugt ist, ständige Überlappungen zwischen den Enden
des Plasmids und den DNA-Fragmenten zu haben.
-
Obwohl
es bevorzugt ist, homologe DNA-Sequenzen in Form von DNA-Fragment/en und geöffnetem Plasmid/geöffneten
Plasmiden zu mischen, ist es ebenfalls erfindungsgemäß vorgesehen,
zwei oder mehr geöffnete
Plasmide umfassend homologe DNA-Sequenzen kodierend Polypeptide
zu mischen. Jedoch ist es in einem solchen Fall zwingend, die Plasmide
an verschiedenen Stellen zu öffnen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden zwei oder mehr geöffnete Plasmide und ein oder
mehrere homologe DNA-Fragmente als zu mischendes Startmaterial verwendet.
Das Verhältnis
zwischen dem geöffneten
Plasmid/den geöffneten
Plasmiden und dem homologen DNA-Fragment/den homologen DNA-Fragmenten
liegt vorzugsweise im Bereich von 20 : 1 bis 1 : 50, vorzugs weise
von 2 : 1 bis 1 : 10 (Mol Vektor : Mol Fragmente) mit spezifischen
Konzentrationen von 1 pM bis 10 M der DNA.
-
Die
geöffneten
Plasmide können
vorteilhafterweise so gespalten sein, dass die Überlappung zwischen den Fragmenten
in dem Vektor deletiert ist, um bezüglich der Rekombination zu
selektieren.
-
Herstellung
des DNA-Fragments
-
Das
DNA-Fragment, das mit dem homologen Polypeptid, umfasst in einem
geöffneten
Plasmid, gemischt werden soll, kann durch jedes geeignete Verfahren
hergestellt werden. Beispielsweise kann das DNA-Fragment durch PCR-Amplifikation (Polymerase-Kettenreaktion),
wie oben beschrieben, hergestellt werden, ausgehend von einem Plasmid
oder Vektor umfassend das Gen für
das Polypeptid, unter Verwendung von spezifischen Primern. beispielsweise
wie beschrieben in der
US 4,683,202 oder
Saiki et al., (1988), Science 239, 487–491. Das DNA-Fragment kann
außerdem
aus einem Vektor oder Plasmid umfassend die gewünschte DNA-Sequenz durch Spaltung
mit Restriktionsenzymen ausgeschnitten werden, gefolgt von der Isolierung
durch z. B. Elektrophorese.
-
Das
DNA-Fragment kodierend das fragliche homologe Polypeptid kann alternativ
synthetisch durch etablierte Standardverfahren hergestellt werden,
z. B. das Phosphoamiditverfahren, beschrieben bei Beaucage und Caruthers,
(1981), Tetrahedron Letters 22, 1859–1869, oder mit Hilfe des Verfahrens,
beschrieben bei Matthes et al., (1984), EMBO Journal 3, 801–805. Gemäß dem Phosphoamiditverfahren
werden Oligonucleotide synthetisiert, z. B. in einem automatischen
DNA-Synthetisierer, gereinigt, annealed, ligiert und in geeignete Vektoren
kloniert.
-
Außerdem kann
das DNA-Fragment gemischten synthetischen und genomischen, gemischten
synthetischen und cDNA oder gemischten genomischen und cDNA-Ursprungs sein, hergestellt
durch Ligieren von Fragmenten aus synthetischen, genomischen oder
cDNA-Ursprungs (je nach dem, was geeignet ist), die Fragmente entsprechend
den verschiedenen Abschnitten der gesamten DNA-Sequenz in Übereinstimmung
mit Standardverfahren.
-
Das Plasmid
-
Das
Plasmid umfassend die DNA-Sequenz kodierend das fragliche Polypeptid
kann hergestellt werden durch Ligieren der DNA-Sequenz in einen
geeigneten Vektor oder Plasmid oder durch jedes andere geeignete
Verfahren.
-
Der
Vektor kann jeder Vektor sein, der gut rekombinanten DNA-Verfahren
unterzogen werden kann. Die Wahl des Vektors wird oft von der Rekombinationswirtszelle,
in die er eingeführt
werden soll, abhängen.
-
Daher
kann der Vektor ein selbstreplizierender Vektor sein, d. h. ein
Vektor, der als extrachromosomale Einheit besteht, dessen Replikation
unabhängig
von der chromosomalen Replikation ist, d. h. ein Plasmid. Alternativ
dazu kann der Vektor einer sein, der, wenn er in die Replikationswirtszelle
eingeführt
ist, in das Wirtszellgenom integriert und zusammen mit dem Chromosom/den
Chromosomen, in das bzw. die er eingeführ wurde, repliziert.
-
Um
den Screeningprozess zu erleichtern, ist es bevorzugt, dass der
Vektor ein Expressionsvektor ist, in dem die DNA-Sequenz kodierend
das fragliche Polypeptid operativ mit zusätzlichen Segmenten, die für die Transkription
der DNA benötigt
werden, verbunden ist. Für
gewöhnlich
ist der Expressionsvektor abge leitet von einem Plasmid, einem Cosmid
oder einem Bakteriophagen, oder er kann Elemente von jedem oder
von allen aufweisen.
-
Der
Begriff "operativ
verbunden" bedeutet,
dass die Segmente so angeordnet sind, dass sie gemeinsam ihren beabsichtigten
Zweck erfüllen,
d. h. die Transkription beginnt an einem Promotor und setzt sich über die
DNA-Sequenz kodierend für
das fragliche Polypeptid fort.
-
Der
Promotor kann jede DNA-Sequenz sein, die transkriptionelle Aktivität in der
gewählten
Rekombinationswirtszelle zeigt, und er kann abgeleitet sein von
Genen kodierend Proteine, wie Enzyme, entweder homolog oder heterolog
zu der Wirtszelle.
-
Beispiele
für geeignete
Promotoren für
die Verwendung in Hefewirtszellen schließen Promotoren von Hefe-glykolytischen
Genen ein (Hitzeman et al., (1980), J. Biol. Chem. 255, 12073–12080;
Alber und Kawasaki, (1982), J. Mol. Appl. Gen. 1, 419–434) oder
Alkohol-Dehydrogenasegene (Young et al. in Genetic Engineering of
Microorganisms for Chemicals (Hollaender et al., Hrsg.), Plenum
Press, New York, 1982), oder die TPI1 (
US 4,599,311 ) oder die ADH2-4c (Russell et al.,
(1983), Nature 304, 652–654)
Promotoren.
-
Beispiele
für geeignete
Promotoren für
die Verwendung in Wirtszellen aus filamentösem Pilz sind beispielsweise
der ADH3 Promotor (McKnight et al., (1985), The EMBO J. 4, 2093–2099) oder
der tpiA Promotor. Beispiele für
andere geeignete Promotoren sind solche, die abgeleitet sind von
dem Gen kodierend A. oryzae TAKA Amylase, Rhizomucor miehei Aspartatproteinase,
A. niger Neutral a-Amylase, A. niger säurestabile a-Amylase, A. niger
oder A. awamori Glucoamylase (gluA), Rhizomucor miehei Lipase, A.
oryzae alkalische Protease, A. ory zae Triosephosphatisomerase oder
A. nidulans Acetamidase. Bevorzugt sind die TAKA-Amylase und gluA
Promotoren.
-
Die
erfindungsgemäße DNA-Sequenz
kodierend das fragliche Polypeptid kann ebenso, falls notwendig,
operativ mit einem geeigneten Terminator verbunden sein, wie dem
humanen Wachstumshormon-Terminator (Palmiter et al., op. cit.) oder
(für Pilzwirte)
die TPI1 (Alber und Kawasaki, op. cit.) oder ADH3 (McKnight et al.,
op. cit.) Terminatoren. Der Vektor kann außerdem Elemente wie Polyadenylierungssignale
(z. B. von SV40 oder der Adenovirus 5 E1b-Region), transkriptionelle Enhancersequenzen
(z. B. den SV40 Enhancer) und translatorische Enhancersequenzen
(z. B. jene, die Adenovirus VA RNAs kodieren) umfassen.
-
Der
Vektor kann weiterhin eine DNA-Sequenz aufweisen, die es dem Vektor
erlaubt, in der fraglichen Replikationswirtszelle zu replizieren.
Wenn die Wirtszelle eine Hefezelle ist, sind geeignete Sequenzen,
die dem Vektor erlauben zu replizieren, die Hefeplasmid 2m, Replikationsgene
REP 1–3
und der Replikationsursprung.
-
Das
Plasmid pY1 kann für
die Herstellung von geeigneten Proteinen und Peptiden verwendet
werden, unter Verwendung von filamentösen Pilzen, wie Aspergillus
sp. und Hefen als rekombinante Wirtszellen (JP 06245777-A).
-
Der
Vektor kann außerdem
einen Selektionsmarker aufweisen, z. B. ein Gen, dessen Produkt
einen Defekt in der Rekombinationswirtszelle komplementiert, wie
das Gen kodierend für
Dihydrofolat-Reductase (DHFR) oder das Schizosaccharomyces pompe
TPI Gen (beschrieben von P. R. Russell, (1985), Gene 40, 125–130).
-
Ein
weiteres Beispiel solcher geeigneter Selektionsmarker sind die ura3
und leu2 Gene, welche die korrespondierenden defekten Gene von z.
B. dem Hefestamm Saccharomyces cerevisiae YNG318 komplementieren.
-
Der
Vektor kann auch einen Selektionsmarker aufweisen, der eine Resistenz
gegenüber
einer Droge verleiht, z. B. Ampicillin, Kanamycin, Tetracyclin,
Chloramphenicol, Neomycin, Hygromycin oder Methotrexat. Für filamentöse Pilze
schließen
Selektionsmarker amdS, pyrG, argB, niaD, sC, trpC, pyr4 und DHFR
ein.
-
Um
das fragliche Polypeptid in den sekretorischen Weg der Rekombinationswirtszelle
zu leiten, kann eine sekretorische Signalsequenz (auch als Leader-Sequenz, Prepro-Sequenz
oder Presequenz bekannt) in dem Rekombinationsvektor vorgesehen
sein. Die sekretorische Signalsequenz ist mit der DNA-Sequenz kodierend
das lipolytische Enzym in dem richtigen Leserahmen verbunden. Sekretorische
Signalsequenzen sind für
gewöhnlich
am 5'-Ende der DNA-Sequenzen kodierend
das Polypeptid positioniert. Die sekretorische Signalsequenz kann
jenes Signal sein, das normalerweise mit dem fraglichen Polypeptid
assoziiert ist oder sie kann von einem Gen kodierend ein anderes
Sekretionsprotein abgeleitet sein.
-
Das
Signalpeptid kann ein natürlicherweise
vorkommendes Signalpeptid oder ein funktioneller Teil davon sein,
oder es kann ein synthetisches Peptid sein. Für die Sekretion aus Hefezellen
wurde gefunden, dass geeignete Signalpeptide das a-Faktor-Signalpeptid
(vgl.
US 4,870,008 ),
das Signalpeptid der Mausspeichelamylase (vgl. O. Hagenbuchle et
al. (1981), Nature 289, 643–646),
ein modifiziertes Carboxypeptidase-Signalpeptid (vgl. L. A. Valls
et al., (1987), Cell 48, 887–897),
das Humicola lanuginosa Lipase-Signalpeptid, das Hefe BAR1 Signalpeptid (vgl.
WO 87/02670) oder das Hefe-Aspartatprotease 3 (YAP3) Signalpeptid
(vgl. M. Egel-Mitani et al., (1990), Yeast 6, 127–137) sind.
-
Für effiziente
Sekretion in Hefe kann auch eine Sequenz, kodierend ein Leaderpeptid
downstream von der Signalsequenz inseriert werden und upstream von
der DNA-Sequenz kodierend das fragliche Polypeptid. Die Funktion
des Leaderpeptids ist es, das exprimierte Polypeptid von dem endoplasmatischen
Reticulum zu dem Golgi-Apparat zu leiten und von dort in ein sekretorisches
Vesikel für
die Sekretion in das Kulturmedium (d. h. der Hinaustransport des
Polypeptids über
die Zellwand oder wenigstens durch die Zellmembran in den periplasmatischen
Raum der Hefezelle). Das Leaderpeptid kann der Hefe A-Faktorleader
sein (dessen Verwendung beispielsweise beschrieben ist in
US 4,546,082 ,
EP 16 201 ,
EP
123 294 ,
EP 123 544 und
EP 163 529 ). Alternativ kann
das Leaderpeptid ein synthetisches Leaderpeptid sein, was bedeutet,
dass das Leaderpeptid nicht in der Natur vorkommt. Synthetische
Leaderpeptide können
beispielsweise konstruiert werden wie in der WO 89/02463 oder WO
92/11378 beschrieben.
-
Für die Verwendung
in filamentösen
Pilzen kann das Signalpeptid praktischerweise abgeleitet sein von einem
Gen kodierend eine Aspergillus sp. Amylase oder Glucoamylase, einem
Gen kodierend eine Rhizomucor miehei Lipase oder Protease, eine
Humicola lanuginosa Lipase. Das Signalpeptid ist vorzugsweise abgeleitet
von einem Gen kodierend A. oryzae TAKA Amylase, A. niger neutral
a-Amylase, A. niger
säurestabile Amylase
oder A. niger Glucoamylase.
-
Die Rekombinationswirtszelle
-
Die
Rekombinationswirtszelle, in welche die Mischung aus Plasmid/Fragment-DNA-Sequenzen eingeführt wird,
kann jede eukaryote Zelle sein, einschließlich Pilzzellen und Pflanzenzellen,
welche die Fähigkeit besitzen,
die fraglichen homologen DNA-Sequenzen zu rekombinieren.
-
Gemäß dem Stand
der Technik wurden prokaryotische Mikroorganismen wie Bakterien,
einschließlich Bacillus
und E. coli; eukaryotische Organismen wie filamentöse Pilze,
einschließlich
Aspergillus und Hefen wie Saccharomyces cerevisiae; und Gewebezellkulturen
mit einem Ursprung in Vögeln
oder Säugetieren
für in vivo
Rekombination vorgeschlagen. Alle diese Organismen können als
Rekombinationswirtszelle verwendet werden, aber im allgemeinen sind
prokaryotische Zellen nicht ausreichend effektiv (d. h. es führt nicht
zu einer ausreichenden Zahl von Varianten), um für Rekombinationsverfahren im
industriellen Maßstab
geeignet zu sein.
-
Demzufolge
sind erfindungsgemäß bevorzugte
rekombinante Wirtszellen Pilzzellen wie Hefezellen oder filamentöse Pilze.
-
Beispiele
für geeignete
Hefezellen schließen
Zellen von Saccharomyces sp., insbesondere Stämme von Saccharomyces cerevisiae
oder Saccharomyces kluyveri oder Schizosaccharomyces sp. ein, Verfahren zur
Transformation von Hefezellen mit heterologer DNA und die Herstellung
von heterologen Polypeptiden daraus sind beschrieben z. B. in
US 4,599,311 ,
US 4,931,373 ,
US 4,870,008 ,
US 5,037,743 und
US 4,845,075 , die alle hiermit durch
Bezugnahme eingeschlossen sind. Transformierte Zellen können selektiert
werden durch z. B. einen Phänotyp,
der durch einen selektierbaren Marker bestimmt wird, gewöhnliche
Drogenresistenz oder die Fähigkeit,
in Abwesenheit eines bestimmten Nährstoffs zu wachsen, z. B.
Leucin. Ein bevorzugter Vektor für
die Verwendung in Hefe ist der POT1 Vektor, der in der
US 4,931,373 offenbart ist. Der DNA-Sequenz
kodierend das Polypeptid kann eine Signalsequenz und optional eine
Leadersequenz, z. B. wie oben beschrieben, vorangehen. Weitere Beispiele
für geeignete
Hefezellen sind Stämme
von Kluyveromyces, wie K. lactis, Hansenula, z. B. N. polymorpha
oder Pichia, z. B. B. pastoris (vgl. Gleeson et al., (1986), J.
Gen. Microbiol. 132, 3459–3465;
US 4,882,279 ).
-
Beispiele
für andere
Pilzzellen sind Zellen von filamentösen Pilzen, z. B. Aspergillus
sp., Neurospora sp., Fusarium sp. oder Trichoderma sp., insbesondere
Stämme
von A. oryzae, A. nidulans oder A. niger. Die Verwendung von Aspergillus
sp. zur Expression von Proteinen ist beispielsweise beschrieben
in
EP 272 277 ,
EP 230 023 . Die Transformation
von F. oxysporum kann beispielsweise durchgeführt werden wie beschrieben bei
Malardier et al., (1989), Gene 78, 147–156.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Rekombinationswirtszelle eine Zelle der Gattung
Saccharomyces, insbesondere S. cerevisiae.
-
METHODEN UND
MATERIAL
-
DNA-Sequenz
-
Humicola
lanuginosa DSM 4109 abgeleitete Lipase kodierende DNA-Sequenz.
-
Humicola lanuginosa Lipasevarianten
-
Varianten, die für die Herstellung
von Vektoren verwendet wurden die in Beispiel 2 mit NruI geöffnet wurden
-
- (a) E56R, D57L, I90F, D96L, E99K
- (b) E56R, D57L, V60M, D62N, S83T, D96P, D102E
- (c) D57G, N94K, D96L, L97M
- (d) E87K, G91A, D96R, I100V, E129K, K237M, I252L, P256T, G263A,
L264Q
- (e) E56R, D57G, S58F, D62C, T64R, E87G, G91A, F95L, D96P, K98I,
(K237M)
- (f) E210K
-
Varianten
die verwendet wurden für
die Herstellung von DNA-Fragmenten mittels Standard-PCR Amplifikation in
Beispiel 2
-
- (g) S83T, N94K, D96N
- (h) E87K, D96V
- (i) N94K, D96A
- (j) E87K, G91A, D96A
- (k) D167G, E210V
- (l) S83T, G91A, Q249R
- (m) E87K, G91A
- (n) S83T, E87K, G91A, N94K, D96N, D111N.
- (o) N73D, E87K, G91A, N94I, D96G.
- (p) L67P, I76V, S83T, E87N, I90N, G91A, D96A, K98R.
- (q) S83T, E87K, G91A, N92H, N94K, D96M
- (s) S85P, E87K, G91A, D96L, L97V.
- (t) E87K, I90N, G91A, N94S, D96N, I100T.
- (u) I34V, S54P, F80L, S85T, D96G, R108W, G109V, D111G, S116P,
L124S, V132M, V140Q, V141A, F142S, H145R, N162T, I166V, F181P, F183S,
R205G, A243T, D254G, F262L.
- (v) E56R, D56L, I90F, D96L, E99K
- (x) E56R, D57L, V60M, D62N, S83T, D96P, D102E
- (y) D57G, N94K, D96L, L97M
- (z) E87K, G91A, D96R, I100V, E129K, K237M, I252L, P256T, G263A,
L264Q
- (aa) E56T, D57G, S58F, D62C, T64R, E87G, G91A, F95L, D96P, K98I
-
Stämme
-
Wirtsexpressionssystem
-
- Saccharomyces cerevisiae YNG318: MATa Dpep4[cir+]
ura3-52, leu2-D2, his 4-539
- Saccharomyces cerevisiae Rad52: Stamm M1533 = MATa rad 52 ura3,
erhalten von Torsten Nilsson Tillgren, Institute of Genetics, Universität von Kopenhagen.
-
Plasmide
-
- pJSO26 (siehe 3)
- pJSO37 (siehe 4)
- pYES 2.0 (Invitrogen)
-
Transformationsselektionsmarker
-
-
Medien
-
- SC-ura–: 90 ml 10 × Basalsalz,
22,5 ml 20% Caseinhydrolysat, 9 ml 1% Tryptophan, mit H2O
aufgefüllt
auf 806 ml, autoklaviert, 3,6 ml 5% Threonin und 90 ml 20% Glucose
oder 20% Galactose wurden hinzugefügt.
- LB-Medium: 10 g Bacto-Trypton, 5 g Bactohefeextrakt, 10 g NaCl
in 1 Liter Wasser.
- Brilliant Green (BG) (Merck, Art.-Nr. 1.01310)
- BG-Reagens: 4 mg/ml Brilliant Green (BG) gelöst in Wasser
-
Substrat 1
-
- 10 ml Olivenöl
(Sigma CAT Nr. 0-1500)
- 20 ml 2% Polyvinylalkohol (PVA)
-
Das
Substrat wurde für
15–20
Minuten homogenisiert.
-
Methoden
-
Konstruktion
des Hefeexpressionsvektors
-
Die
Expressionsplasmide pJSO26 und pJSO37 sind abgeleitet von pYES 2.0.
Der induzierbare GAL1-Promotor aus pYES 2.0 wurden durch den konstitutiv
exprimierten TPI (Triosephosphatisomerase)-Promotor aus Saccharomyces
cerevisiae ersetzt (Albert und Karwasaki, (1982), J. Mol. Appl Genet.,
1, 419–434), und
der ura3 Promotor wurde deletiert. Eine Restriktionskarte von pJSO26
und pJSO37 ist jeweils in 3 und 4 gezeigt.
-
Herstellung
des Wildtyp DNA-Fragments
-
Ein
Lipase Wildtyp DNA-Fragment kann entweder mittels PCR-Amplifikation
(führt
zu geringer, mittlerer oder hoher Mutagenese) des pJSO26 Plasmids
hergestellt werden oder durch Ausschneiden des DNA-Fragments durch
Verdau mit einem geeigneten Restriktionsenzym.
-
Fermentation
von Humicola lanuginosa Lipasevarianten in Hefe
-
10
ml von SC-ura
– Medium
wurden mit einer S. cerevisiae Kolonie inokuliert und bei 30°C für 2 Tage angezogen.
Die 10 ml wurden verwendet, um 300 ml SC-ura
– zu
inokulieren, das bei 30°C
für 3 Tage
angezogen wurde. Die 300 ml wurden verwendet für die Inokulation von 5 l des
folgenden G-Substrats:
400
g | Amicase |
6,7
g | Hefeextrakt
(Difco) |
12,5
g | L-Leucin
(Fluka) |
6,7
g | (NH4)2SO4 |
10
g | MgSO4·7H2O |
17
g | K2SO4 |
10
ml | Spurenelemente |
5 ml | Vitaminlösung |
6,7
ml | H3PO4 |
25
ml | 20%
Pluronic (nicht schäumend) |
-
In einem Gesamtvolumen
von 5000 ml
-
Die
Hefezellen wurden für
5 Tage bei 30°C
fermentiert. Es wurde ihnen eine Startdosierung von 100 ml 70% Glucose
gegeben, und es wurden täglich
400 ml 70% Glucose hinzugefügt.
Ein pH = 5,0 wurde durch Hinzufügen
einer 10% NH3 Lösung gehalten. Die Bewegung
betrug 300 rpm für
die ersten 22 Stunden, gefolgt von 900 rpm für die restliche Fermentation.
Luft wurde mit 1 l Luft/l/min. für
die ersten 22 Stunden hinzugefügt, gefolgt
von 1,5 l Luft/l/min. für
die restliche Fermentation.
-
Spurenelemente
6,8
g | ZnCl2 |
54,0
g | FeCl2·6H2O |
19,1
g | MnCl2·4H2O |
2,2
g | CuSO4·5H2O |
2,58
g | CoCl2 |
0,62
g | H3BO3 |
0,024
g | (NH4)6MO7O24·4H2O |
0,2
g | KI |
100
ml | HCl
(konzentriert) |
-
In
einem Gesamtvolumen von 1 l.
-
Vitaminlösung
250
mg | Biotin |
3 g | Thiamin |
10
g | D-Calciumpanthetonat |
100
g | Myo-Inositol |
50
g | Cholinchlorid |
1,6
g | Pyridoxin |
1,2
g | Niacinamid |
0,4
g | Folsäure |
0,4
g | Riboflavin |
-
In
einem Gesamtvolumen von 1 l.
-
Transformation
von Hefe
-
Saccharomyces
cerevisiae wird mittels Standardmethoden transformiert (vgl. Sambrooks
et al. (1989), Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Auflage,
Cold Spring Harbor)
-
Bestimmung
der Frequenz der Hefetransformation
-
Die
Transformationsfrequenz wird bestimmt durch Kultivieren der Transformanten
auf SC-ura– Platten für 3 Tage
und Zählen
der Anzahl der erschienenen Kolonien. Die Zahl der Transformanten
pro mg geöffnetem Plasmid
ist die Transformationsfrequenz.
-
Screenen nach positiven
Varianten mit gesteigerter Waschleistung
-
Der
folgende Filterassay kann für
das Screenen nach positiven Varianten mit gesteigerter Waschleistung
verwendet werden.
-
Filterassay
mit geringem Calcium
-
- 1) Bereitstellen von SC Ura– Replikaplatten
(hilfreich für
die Selektion von Stämmen,
die den Expressionsvektor tragen), mit einem ersten Proteinbindefilter
(Nylonmembran) und einem zweiten Filter, der Protein gering bildet
(Celluloseacetat) darüber.
- 2) Ausbringen der Hefezellen enthaltend ein Ausgangslipasegen
oder ein mutiertes Lipasegen auf den Doppelfilter und Inkubieren
für 2 oder
3 Tage bei 30°C.
- 3) Halten der Kolonien auf dem oberen Filter durch Transferieren
des oberen Filters auf eine neue Platte.
- 4) Abnehmen des Proteinbindefilters und Einfügen in eine leere Petrischale.
- 5) Gießen
einer Agaroselösung
umfassend eine Olivenölemulsion
(2% PVA : Olivenöl
= 3 : 1), Brilliant Green (Indiktor 0,004%), 100 mM Trispuffer pH9
und EGTA (Endkonzentration 5 mM) auf den unteren Filter, so dass
die Kolonien, welche Lipaseaktivität exprimieren, in Form von
blaugrünen
Punkten identifiziert werden können.
- 6) Identifizieren der Kolonien, die in Schritt 5) gefunden wurden,
die eine reduzierte Calciumabhängigkeit im
Vergleich zu der Ausgangslipase aufweisen.
-
DNA-Sequenzierung
wurde durchgeführt
unter Verwendung des Applied Biosystems ABI DNA-Sequenziergerätes 373A
gemäß dem Protokoll
in dem ABI Dye Terminator Cycle Sequencing Kit.
-
Bewertung
der Rekombinationseffizienz
-
Die
Anzahl der Kolonien bestimmt die Effizienz der Rekombination des
geöffneten
Vektors und des Fragments. Der Prozentsatz an Kolonien mit aktiver
Lipaseaktivität
gibt eine Einschätzung
der Mischung von aktiven und inaktiven Genen – theoretisch kann er aus einem
Frameshift kalkuliert werden, da, je näher bei 50%, um so besser ist
die Mischung, falls die Wahrscheinlichkeit von Wildtyp und Frameshift
gleich ist, 25% für
2 Frameshifts und 12,5% für
3 Frameshifts.
-
Frameshiftmutation
-
Die
Frameshiftmutation wurde gebildet entweder durch Auffüllen einer
Restriktionsstelle (im Falle eines 5'-Überhangs)
oder Deletieren der "klebrigen
Enden" (im Falle
des 3'-Überhangs)
durch T4 DNA-Polymerase mit oder ohne dNTP (Deoxynukleotide = gleiche
Mengen an dATP, dTTP, dCTP und dGTP). Verfahren zum Auffüllen von
Restriktionsstellen (als "F" in 7 bezeichnet) und Deletieren von klebrigen
Enden (als "(D)" in 7 bezeichnet) sind im Stand der Technik
gut bekannt.
-
Verfahren
zur Bestimmung von Kolonien mit Lipaseaktivität
-
Die
Zahl der Kolonien und positiven (d. h. mit Lipaseaktivität) werden
aus einem Durchschnitt von 3 Platten kalkuliert. Die verwendeten
Kultivierungsbedingungen und Screeningbedingungen sind die folgenden:
- 1) Bereitstellen von SC Ura-Platten mit einem
Proteinbindefilter (Nylonfilter) auf der Platte.
- 2) Ausbringen von Hefezellen enthaltend ein Ausgangslipasegen
oder ein mutiertes Lipasegen auf den Filter und Inkubieren für 3 oder
4 Tage bei 30°C.
- 3) Abnehmen des Proteinbindefilters mit den Kolonien und Einfügen in eine
Petrischale enthaltend: eine Agaroselösung mit einer Olivenölemulsion
(2% PVA : Olivenöl
= 2 : 1), Brilliant Green (Indiktor, 0,004%), 100 mM Trispuffer
pH 9.
- 5) Identifizieren der Kolonien, welche Lipaseaktivität exprimieren,
in Form von blaugrünen
Punkten.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Testen der in vivo Rekombination
von zwei homologen Genen
-
Das
Saccharomyces cerevisiae Expressionsplasmid pJSO26 wurden wie oben
in dem "Material
und Methoden"-Abschnitt
beschrieben, konstruiert.
-
Ein
synthetisches Humicola lanuginosa Lipasegen (in pJSO37) enthaltend
12 zusätzliche
Restriktionsstellen (siehe 4)
wurde mit jeweils NruI, PstI, und NruI und PstI geschnitten, um
das Gen ca. in der Mitte der DNA-Sequenz kodierend die Lipase zu öffnen.
-
Das
geöffnete
Plasmid (pJSO37) wurde in Saccharomyces cerevisiae YNG318 zusammen
mit einem ca. 0,9 kb Wildtyp Humicola lanuginosa Lipase-DNA-Fragment (siehe 1), das aus pJSO26 durch PCR-Amplifikation
hergestellt wurde, transformiert.
-
Außerdem wurde
das geöffnete
Plasmid ebenfalls alleine in die Hefe-Rekombinationswirtszelle transformiert
(d. h. ohne das 0,9 kb synthetische Lipase-DNA-Fragment).
-
Die
transformierten Hefezellen wurden, wie oben in dem "Material und Methoden"-Abschnitt beschrieben,
angezogen, und die Transformationsfrequenz wurde wie oben beschrieben
bestimmt.
-
Es
wurde gefunden, dass die Transformationsfrequenz des geöffneten
Plasmids alleine sehr gering war (10 Transformanten pro mg geöffnetem
Plasmid), im Vergleich zu der Transformationsfrequenz des Plasmids/Fragments
(50.000 Transformanten pro mg geöffnetem
Plasmid).
-
Das
Plasmid/Fragment war PCR-amplifiziert und resultierte in 20 Transformanten
enthaltend Fragmente, welche die Lipasegenregion des rekombinierten
Plasmids/Fragments abdeckten. Die Rekombinationsmischungen der 20
Transformanten wurden durch Restriktionsstellenverdau unter Verwendung
von Standardverfahren analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle
1 gezeigt. Tabelle
1
- P
- Plasmid geöffnet mit
PstI
- N
- Plasmid geöffnet mit
NruI
- P/N
- Plasmid geöffnet mit
PstI und NruI (führte
zu der Entfernung eines 75 bp Fragments)
- wt
- Wildtyp Gen-Restriktionsenrymmuster
- sg
- synthetisches Gen-Restriktionsenzymmuster
- nd
- nicht durchgeführt
-
Wie
aus Tabelle 1 entnommen werden kann, enthielten 10 Transformanten
(äquivalent
zu 50%) rekombinante DNA-Sequenzen. 4 von diesen 10 DNA-Sequenzen
(äquivalent
zu 20%) enthielten entweder eine Region des Wildtyp Gens rekombiniert
in das synthetische Gen oder eine Region des synthetischen Gens
rekombiniert in das Wildtyp Fragment.
-
Beispiel 2
-
In vivo Rekombination
von Humicola lanuginosa Lipasevarianten
-
Die
DNA-Sequenzen von 20 Varianten der Humicola lanuginosa Lipase wurden
in vivo in derselben Mischung rekombiniert.
-
Sechs
Vektoren wurden aus den Lipasevarianten (a) bis (f) (siehe die unten
folgende Liste) durch Ligation in den Hefeexpressionsvektor pJSO37
hergestellt. Alle Vektoren wurden mit NruI aufgeschnitten.
-
Die
DNA-Fragmenten von allen 20 homologen DNA-Sequenzen (g) bis (aa)
(siehe die unten folgende Liste) wurden durch PCR-Amplifikation
unter Verwendung von Standardverfahren hergestellt.
-
Die
20 DNA-Fragmente und die 6 geöffneten
Vektoren wurden gemischt und in die Hefe Saccharomyces cerevisiae
YNG318 durch Standardverfahren transformiert. Die Rekombinationswirtszelle
wurde wie oben beschrieben kultiviert und wie oben beschrieben gescreent.
Ca. 20 Transformanten wurden isoliert und hinsichtlich gesteigerter
Waschleistung unter Verwendung des Filterassay-Verfahrens, das in dem "Material und Methoden"-Abschnitt beschrieben
ist, getestet.
-
Zwei
positive Transformanten (als A und B bezeichnet) wurden unter Verwendung
des Filterassays identifiziert. Im Vergleich zu der Wildtyp Aminosäuresequenz
wiesen die zwei rekombinierten positiven Transformanten folgende
Mutationen auf:
A ist eine Rekombination
von zwei Varianten.
---- stammt von dem Vektor (d)
====
stammt von dem DNA-Fragment, hergestellt aus der Variante (y)
B ist eine Rekombination
des Vektors (c), der DNA-Fragmente (n) und (u).
---- stammt
von dem Vektor (c)
<<<< stammt
von dem DNA-Fragment, hergestellt aus der Variante (u)
====
stammt von dem DNA-Fragment, hergestellt aus der Variante (n)
????
Aminosäuremutation,
die kein Ergebnis von Rekombination ist.
-
Wie
gesehen werden kann, wurden die resultierenden positiven Varianten
durch Rekombination von zwei oder mehr Varianten gebildet. Die Aminosäuremutation,
die mit "?????" markiert ist, ist
kein Ergebnis von in vivo Rekombination, weil keine der gemischten
Lipasevarianten (siehe die Liste oben) eine der Mutationen aufweist.
Demzufolge sind diese Mutationen ein Ergebnis der beliebigen Mutagenese,
die während
der Präparation
der DNA-Fragmente durch Standard-PCR-Amplifikation auftrat.
-
Beispiel 3
-
Rekombination
mit einer Frameshift-Mutation
-
Das
synthetische Humicola lanuginosa Lipasegen (in Vektor JSO37) wurde
an verschiedenen Stellen inaktiviert durch Deletieren (Positionen
184/385) oder Auffüllen
(Position 290/317/518/746) von Restriktionsenzymstellen oder durch
seitengerichtete Einführung
eines Stopp-Kodons. Alle inaktiven synthetischen Lipasegene von
900 bp können
aus 7) entnommen werden.
-
Es
wurde eine Anzahl von verschiedenen 900 bp DNA-Fragmenten von den
oben beschriebenen Vektoren unter Verwendung von Primer 4699 und
Primer 5164 unter Verwendung einer Standard-PCR-Technik hergestellt.
Kleinere PCR-Fragmente
wurden unter Verwendung von Primer 8487 und Primer 4548 (260bp), Primer
2843 und Primer 4548 (488bp) hergestellt.
-
0,5
ml (ca. 0,1 mg) der Vektoren Blue 425, Blue 426, Blue 428 und Blue
429, geöffnet
mit PstI (d. h. Position 385), Vektoren Blue 424 und Blue 425, geöffnet mit
NruI (d. h. Position 464) wurden zusammen mit 3 ml (ca. 0,5 mg)
der Fragmente 424, 425, 426, 428, 429 in verschiedenen Kombinationen
in 100 ml Saccharomyces cerevisiae YNG318 kompetente Zellen, wie
in Tabelle 1A gezeigt, transformiert.
-
Die
Zahl der Kolonien und positiven (d. h. mit Lipaseaktivität) wurden
aus dem Durchschnitt von drei Platten, wie in dem Material und Methoden-Abschnitt
beschrieben, bestimmt.
-
Das
Ergebnis des Tests ist in Tabelle 1A gezeigt. Tabelle
1A
Paarweise
Rekombinationen einer Frameshift-Mutation in dem Vektor und einer
anderen in dem Fragment auf der gegenüberliegenden Seite der Öffnungsstelle.X
bestimmt durch 9 Platten;
- #
- bestimmt durch 6 Platten.
-
Die
ersten zwei Reihen in Tabelle 1A zeigen Vektoren und Fragmente mit
einem Frameshift auf jeder Seite der PstI Stelle. Das "Spiegelbild"-Experiment in Reihe
2, verglichen mit Reihe 1, ergibt eine reproduzierbar geringere
Anzahl von aktiven Kolonien. Das gleiche gilt für Reihe 3 und 4, wenn auch
nicht so deutlich. Wenn die Öffnungsstelle
näher an
dem Frameshift in dem Vektor liegt, dann steigt die Zahl der aktiven,
wie aus Reihe 5 gesehen werden kann. Dies kann den Grund für den Unterschied
in den "Spiegelbild"-Experimenten erklären. In
beiden Fällen
hat die höhere
Anzahl von positiven die Öffnungsstelle
näher an
dem Frameshift in dem Vektor.
-
Es
kann daher geschlossen werden, dass, je näher die Mutation an dem Ende
des Vektors liegt, desto höher
ist die Chance zur Mischung. Dies beruht wahrscheinlich auf der
gut bekannten Tatsache, dass freie DNA-Enden ein hohes rekombinatorisches
Potential aufweisen. Daher ist es wünschenswert, so viele freie DNA-Enden wie möglich zu
haben, um das Mischen der Gene zu steigern. Dies wird beispielsweise
in dem späteren
Beispiel mit Rekombination von multiplen überlappenden Fragmenten erreicht.
-
Reihe
6 weist eine eher geringe Anzahl von aktiven auf, was wahrscheinlich
darauf zurückzuführen ist, dass
die Lage des Frameshifts in dem Fragment exakt an der PstI Öffnungsstelle
des Vektors liegt.
-
Reihe
7 weist den Frameshift des Vektors nahe an der Öffnungsstelle auf und ergibt
wieder eine hohe Anzahl von aktiven.
-
Rekombination mit einer
Stoppkodon-Mutation
-
Um
zu untersuchen, ob es irgendwelche Unterschiede in der Rekombinationseffizienz
von Stoppkodon-Mutationen im Vergleich zu Frameshift-Mutationen
gibt, wurden die folgenden Experimente durchgeführt.
-
Auf
die gleiche Weise wie oben beschrieben wurden 0,5 ml (ca. 0,1 mg)
der Vektoren Blue 624, Blue 625 und Blue 626 (siehe Tabelle 1B),
geöffnet
mit PstI umfassend Stoppkodons an spezifischen Positionen (jeweils
die Position 184, 317 und 746) (hergestellt durch seitengerichtete
Mutagenese) zusammen mit 3 ml (ca. 0,5 mg) der Fragmente 624, 625
und 626 in 100 ml Saccharomyces cerevisiae YNG318 kompetente Zellen
in verschiedenen Kombinationen, wie in Tabelle 1B gezeigt, transformiert. Tabelle
1B
Paarweise
Rekombinationen einer Stoppkodon-Mutation in dem Vektor und einer
anderen in dem Fragment auf der gegenüberliegenden Seite der Öffnungsstelle.
- NB
- nicht bestimmt, aber
eine hohe Anzahl.
-
Reihe
1 und 2 (in Tabelle 1B) weisen die Mutationen an derselben Stelle
auf, wie in Reihe 1 und 2 in Tabelle 1A. Wie gesehen werden kann,
ist die Zahl der Kolonien mit Lipaseaktivität deutlich höher für Stoppkodon-Mutationen
im Vergleich zu Frameshift-Mutationen, aber mit derselben relativen
Differenz zwischen den "Spiegelbild"-Experimenten.
-
Dies
könnte
bedeuten, dass die Stoppkodon-Mutation, die näher an der "Anwendung" des Verfahrens liegt, ein besseres
Mischen als die Frameshift-Mutationen ergibt. Reihe 3 und 4 bestätigen, dass,
je näher
die Mutation an dem Ende des Vektors liegt, desto höher ist
die Chance des Mischens.
-
Rekombination mit einem
oder zwei Frameshift-Mutationen in dem Vektor und einer oder zwei
Frameshift-Mutationen in dem Fragment
-
Unter
Verwendung desselben Ansatzes wie oben beschrieben wurde der Einfluss
von ein oder zwei Frameshift-Mutationen in dem Vektor und ein oder
zwei Frameshift-Mutationen in dem Fragment untersucht unter Verwendung
der Vektoren Blue 425, 426 und 428 (eine Mutation) und Vektoren
Blue 442, Blue 443 (zwei Mutationen) und Fragmente 442 und 443 (zwei
Frameshift-Mutationen) und Fragmente 424, 425, 426, 427, 428 (eine
Mutation) und Wildtyp (keine Mutation).
-
Die
Vektoren Blue 442 und 443 sind Doppel-Frameshift-Mutationen. Blue
442 = 428 + 429 und Blue 443 = 427 + 429 (siehe 7).
-
Die
Rekombination wurde durchgeführt
durch Transformieren von 0,5 ml Vektor (ca. 0,1 mg) geöffnet mit
PstI und 3 ml PCR-Fragment (ca. 0,5 mg) in 100 ml Saccharomyces
cerevisiae YNG318 kompetente Zellen.
-
Das
Ergebnis des Tests ist in Tabelle 2A und Tabelle 2B gezeigt. Tabelle
2A
Eine
Frameshift-Mutation in dem Vektor und zwei in dem Fragment auf jeder
Seite der Öffnungsstelle.
- #
- bestimmt durch 6 Platten.
Tabelle
2B Zwei
Frameshift-Mutationen in dem Vektor auf jeder Seite der Öffnungsstelle
und eine in dem Fragment. - #
- bestimmt durch 6 Platten.
-
Tabelle
2A zeigt eine eher hohe Anzahl von Kolonien mit Lipaseaktivität, sogar
bei insgesamt 3 Frameshifts (aber nur einem Frameshift in dem Vektor),
außer
für die
letzte Reihe, wo der Frameshift auf dem Vektor weit von der Öffnungsstelle
entfernt ist. Zeile 4 weist weniger aktive als Reihe 3 auf, was
wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist,
dass der Frameshift auf dem Vektor noch weiter von der Öffnungsstelle
entfernt ist als der Frameshift auf dem Fragment, wodurch die aktiven
Genmosaiken entstehen, die nicht von der Öffnungsstelle abhängen (siehe 2A). In Tabelle 2B wird
eine sehr geringe Anzahl von aktiven beobachtet, wenn 2 Frameshifts
auf dem Vektor lokalisiert sind. Die meisten dieser aktiven Kolonien
sind Mosaiken der "Ausgangs"-DNA, was bedeutet,
dass das Mischen nicht von der Öffnungsstelle
abhängt
(siehe 2B).
-
Rekombination
mit zwei verschiedenen Vektoren oder Fragmenten
-
Das
Ergebnis des Tests der Rekombination mit zwei verschiedenen Vektoren
oder Fragmenten ist in Tabelle 3 gezeigt. Tabelle
3
Rekombinationen
mit zwei verschiedenen Vektoren oder Fragmenten.
- #
- bestimmt durch 1 Platte
-
Wie
erwartet, wird eine geringe Anzahl von Kolonien für das Kontrollexperiment
in Reihe 1 der Tabelle 3 gesehen. Das Fragment, das in der mittleren
Reihe hinzugefügt
wurde, weist zwei Frameshifts auf, die beide dem Frameshift auf
jedem Vektor entsprechen. Durch eine dreifache Rekombination wurde
4,2% aktive gebildet. Mit zwei Fragmenten mit je einem Frameshift
und einem Vektor mit denselben beiden Frameshifts werden sehr wenig
aktive gefunden.
-
Rekombination
mit Vektoren die an verschiedenen Stellen geöffnet sind
-
Das Öffnen des
Vektors an einer Seite anstelle von dem Öffnen ca. in der Mitte erzielt
immer noch eine gute Rekombination, wie in Tabelle 4 gezeigt ist.
Zwei Vektoren, die an verschiedenen Stellen geöffnet sind, können ebenfalls
bis zu einem gewissen Grad rekombinieren (vergleiche mit den Vektorkontrollen
in Tabelle 13). Tabelle
4
Öffnen des
Vektors an einer Seite anstelle des Öffnens in der Mitte.
- #
- bestimmt durch 6 Platten.
-
Rekombination bei verschiedenen
Konzentrationen von Vektor und Fragment
-
Die
relative Konzentration von Vektor zu Fragment beeinflusst den Prozentsatz
der positiven Kolonien, wie aus Tabelle 5 zu sehen ist.
-
Tabelle
5
Variieren
der Konzentration von Vektor oder Fragment.
-
Rekombination mit Fragmenten
verschiedener Größe
-
Die
Größe des Fragments
beeinflusst ebenfalls das Rekombinationsergebnis, wie in Tabelle
6 zu sehen ist.
-
-
Rekombination
mit kleineren Fragmenten als 900 bp.
-
Rekombination mit ungeöffneten
Vektoren
-
Die
Transformation mit ungeöffneten
Vektoren zeigt einen sehr geringen Grad an Rekombination (Tabelle
7).
-
Tabelle
7
Rekombination
mit ungeöffneten
Plasmiden.
-
Beispiel 4
-
Test der S. cerevisiae
Mutanten, die durch Rekombination verändert wurden
-
Unter
Verwendung desselben Ansatzes, der in Beispiel 3 beschrieben ist,
wurde die Rekombination von geöffneten
und ungeöffneten
Vektoren und Fragmenten unter Verwendung einer Saccharomyces cerevisiae
rad52 Mutante als Rekombinationswirtszelle getestet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 8 gezeigt.
-
-
Rekombinationsergebnis
in der rad52 Mutante.
-
Die
Ergebnisse mit rad52 zeigten, dass die Rekombination vollständig aufgehoben
war. Die RAD52 Funktion wird für
klassische Rekombination benötigt
(aber nicht für
ungleiche Schwesterstrangmitotische Rekombination), was zeigt, dass
die Rekombination von geöffnetem
Vektor und Fragment einen klassischen Rekombinationsmechanismus
umfassen kann.
-
Beispiel 6
-
Rekombination von multiplen
teilweise überlappenden
Fragmenten
-
Um
das Mischen der Mutationen durch das erfindungsgemäße Rekombinationsverfahren
zu steigern, wurde Rekombination von zwei Fragmenten und einem gespalteten
Vektor versucht.
-
-
Rekombinationsergebnis
von zwei Fragmenten und einem gespaltenen Vektor. Die letzten 5
Reihen sind Kontrollen.
-
Wie
aus Tabelle 15 gesehen werden kann, ist die Gewinnung des Humicola
lanuginosa Lipasegens sehr effizient. Die letzten 5 Reihen in Tabelle
15 zeigen, dass der geöffnete
Vektor alleine oder mit nur einem Fragment, das nicht die gesamte
Lücke abdeckt
(siehe 3) nur sehr wenige
Kolonien ergibt.
-
Die
erste Reihe wurde mit Wildtyp Fragmenten durchgeführt und
ergibt 100% aktive Kolonien.
-
Die
zweite Reihe wurde mit zwei Fragmenten durchgeführt, von denen jedes einen
Frameshift enthält. Das
Fragment PCR331-Fragment weist einen Frameshift an der BglII Seite
auf, der, in dieser Rekombination, nicht durch ein Wildtyp Fragment
(siehe 3) abgedeckt
ist und daher ca. 0% aktive Lipase ergibt. Dasselbe ist der Fall
für Reihe
3 und 6.
-
In
Reihe 4 enthält
das Fragment PCR386 einen Frameshift an der SphI Stelle, die von
Wildtyp Sequenzen in dem gespalteten Vektor überlappt wird. Der Frameshift
wurde in weniger als 10% der Gene rekombiniert, was geringer ist
als das Ergebnis für
eine Fragmentrekombination in der letzten Reihe von Tabelle 1A oben.
-
In
Reihe 5 wird eine eher hohe Mischung zwischen zwei Fragmenten beobachtet,
von denen jedes einen Frameshift und den Wildtyp-gespalteten Vektor
aufweist, was zu 25% aktiven und 75% inaktiven Lipasekolonien führt. Dies
ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass
das Fragment PCR321 einen Frameshift in der Überlappung zwischen den zwei
Fragmenten und in der gespalteten Region des Vektors aufweist. Wenn Fragment
PCR386 zu 10% inaktiven wie in Reihe 4 beiträgt, dann ergibt Fragment PCR321
die restlichen 65% inaktiven – daher
ergibt PCR386 35% Wildtyp in der Überlappung.
-
Reihe
7 ist das "Spiegelbild" von Reihe 4 mit
zwei Frameshifts an der SphI Seite des Vektors (siehe 7) und 2 Wildtyp Fragmenten,
was eine Integration des Wildtyp Fragments in mehr als 90% der Vektoren ergibt.
-
Reihe
8 zeigt, wie in Reihe 5, dass der Frameshift von PCR321 in der Überlappung
und der gespalteten Region eine sehr hohe Zahl von inaktiven ergibt.
-
In
Reihe 9 verursacht Fragment PCR385 mit einem Frameshift in der Vektorüberlappung
eine sehr hohe Zahl von inaktiven.
-
Reihe
10 ergibt eine eher hohe Zahl von inaktiven, verglichen mit Reihe
7 und 4. Sie wird in Reihe 11 nicht gesteigert.
-
Reihe
12 zeigt, dass zwei Frameshifts in dem Vektor eine geringere Zahl
von aktiven im Vergleich zu einem Frameshift in Reihe 7 ergeben.
-
Die
Rekombination von drei teilweise überlappenden Fragmenten in
einen gespalteten Vektor ist ebenfalls sehr effizient, wie in Tabelle
16 gesehen werden kann. Die letzte Reihe mit dem Vektor alleine
ergibt sehr wenige Kolonien. Wie in 4 gesehen
werden kann, sind alle verwendeten Fragmente Wildtyp. In der ersten
Reihe in Tabelle 16 sind die Überlappungen
zwischen dem Vektor und den Fragmenten eher lang, aber in der mittleren
Reihe ist die Überlappung
zwischen PCR353 und 355 nur 10 bp lang, und es wird immer noch sehr
effizient rekombiniert! Dieses überraschende
Ergebnis kann für
sehr einfaches Domänenmischen
von sogar nur gering verwandten Genen verwendet werden. Zum Beispiel
können
3 verschiedene Domänen
von 10 verschiedenen Genen als PCR Fragmente hergestellt werden,
wobei sie durch das Primerdesign so designed sind, dass sie eine
10 bis 20 bp Überlappung
aufweisen und zusammen rekombiniert und anschließend hinsichtlich der besten
Kombination (1000 mögliche
Kombinationen) gescreent werden.
-
Tabelle
16
Rekombinationsergebnis
von 3 Fragmenten und einem gespalteten Vektor. Die letzte Reihe
ist eine Kontrolle.
-
SEQUENZPROTOKOLL
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-