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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Essigsaure durch die Carbonylierung eines carbonylierbaren Recktanten,
der Dimethylether umfaßt.
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Die
Hydrocarbonylierung, die die Umsetzung von Dimethylether, Essigsaure,
Wasserstoff und Kohlenmonoxid zu Ethylidendiacetat einbezieht, wird
in den Europäischen
Patentveröffentlichungen
EP 0 566 370-A2 und
EP 0 566 371-A2 beschrieben.
Gemäß diesen
Patentanmeldungen besteht das Katalysatorsystem im wesentlichen
aus einem Metall der Gruppe VIII; Methyljodid, Lithiumjodid und
gegebenenfalls Lithiumacetat. Die Reaktion wird vorzugsweise unter
Verwendung eines Molverhältnisses
von Kohlenmonoxid:Wasserstoff von 1:1 bis 4:1 durchgeführt. Obwohl
Wasser der Reaktorbeschickung zugesetzt werden kann, sind die Reaktionsbedingungen
zuletzt im wesentlichen wasserfrei. In
EP 0 566 370-A2 wird Synthesegas
zu Methanol und DME umgesetzt, wobei der Reaktorabstrom (Strom 231)
typischerweise 0,2–1
Volumen% Wasser enthält.
Wenn dieser Strom weniger als 2 Volumen% Wasser, vorzugsweise weniger
als 1 Volumen% Wasser, enthält,
soll es möglich
sein, diesen Strom direkt in den oxygenierten Acetylreaktor einzuspeisen.
Sonstiges kondensierbares Wasser wird entfernt. In Versuch 1 von
EP 0 566 370-A2 werden
0,33 g Wasser in eine Autoklavenbeschickung von insgesamt 184,06
g gespeist. In Versuch 2 werden 0,07 g Wasser in eine Autoklavenbeschickung
von insgesamt 189,54 g gespeist. In Versuch 3 werden 0,05 g Wasser
in eine Beschickung von insgesamt 192,64 g gespeist.
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Die
Carbonylierung von Dimethylether/Methanol-Gemischen, die aus Synthesegas
hergestellt werden, wird in US-Patenten
US 5 189 203 und
US 5 286 900 (äquivalent
der Briti schen Patentanmeldung
GB 2 206 349-A ) beschrieben. Über die
Produkte des Carbonylierungsverfahrens wird mitgeteilt, daß sie Essigsäure, Essigsäuremethylester
und/oder Essigsäureanhydrid,
in Abhängigkeit
davon, ob auch Wasser dem Reaktor zugeführt wird, sind. Homogene oder
heterogene Katalysatoren sollen verwendbar sein, jedoch wird in
den Versuchsbeispielen nur heterogenes Rhodium auf aktiviertem Kohlenstoff
angewendet. Es ergeht kein Hinweis auf die Vorteile der Verwendung
von Dimethylether für
die Flüssigphasen-Carbonylierungsgeschwindigkeit.
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US 3 769 329 betrifft ein
Verfahren für
die Reaktion von Alkoholen und den Ester-, Ether- und Halogenidderivaten
davon mit Kohlenmonoxid in Gegenwart von Katalysatorsystemen, die
als aktive Bestandteile eine Rhodiumkomponente und eine Halogenkomponente
enthalten, unter Gewinnung von Carbonsäuren und/oder Estern, die selektiv
und wirksam sind.
US 3 772 380 betrifft
ein ähnliches
Verfahren, bei dem die aktiven Bestandteile des Katalysatorsystems
eine Iridiumkomponente und eine Halogenkomponente darstellen. In
sowohl
US 3 769 329 als
auch
US 3 772 380 wird
Dimethylether als eines von einer Vielzahl von geeigneten Beschickungsmaterialien
für die
Carbonylierungsreaktion genannt. Die Verwendung einer Methanolbeschickung,
die 10 Gewichtsprozent Dimethylether enthält, wird in Beispiel 19 von
US 3 769 329 und Beispiel
19 von
US 3 772 380 beschrieben,
allerdings wird nur angeführt,
daß die
Verwendung einer solchen gemischten Beschickung keine verschlechternde
Wirkung auf die Reaktion ausübt.
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GB 1 234 641 betrifft ein
Verfahren für
die Behandlung eines Recktanten, ausgewählt aus einem Alkohol, Halogenid,
Ester, Ether oder Phenol, mit Kohlenmonoxid zu organischen Säuren und/oder
Estern in Gegenwart eines Katalysators, der eine Edelmetallkomponente,
ausgewählt
aus Iridium, Platin, Palladium, Osmium und Ruthenium und deren Verbindungen,
und eine Promotorsubstanz, über
die mitgeteilt wird, daß es
sich um ein Halogen oder eine Halogenverbindung handelt, umfaßt. Es wird
in
GB 1234641 angeführt, daß Dimethylether
als Nebenprodukt unerwünscht
ist, weil es den Kohlenmonoxid-Partialdruck
unterdrückt
und schließlich
eine Abnahme der gewünschten
Carbonylierungs-Reaktionsgeschwindigkeit verursacht. Beispiel 7
von
GB 1234641 betrifft
eine Iridium-katalysierte Reaktion, in der eine Methanolbeschickung,
die 10 Gewichtsprozent Dimethylether enthält, bei einem Kohlenmonoxid-Partialdruck
von etwa 700 psig und bei einer Reaktionstemperatur von 175°C in Gegenwart
von Methyljodidpromotor carbonyliert wird. Dieses Beispiel soll
zeigen, daß eine
unreine Alkoholbeschickung mit Ether in dem Alkohol keine verschlechternde
Wirkung auf die Reaktion hat.
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Keines
von den vorstehend genannten Patenten lehrt, daß die Verwendung von Dimethylether
als Beschickung zu einer Flüssigphasen-Carbonylierungsreaktion
irgendeine vorteilhafte Wirkung auf die Carbonylierungsgeschwindigkeit
ausübt.
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Es
wurde nun unerwarteterweise gefunden, daß bei der Herstellung von Essigsäure durch
Flüssigphasen-Carbonylierung,
in Gegenwart eines Katalysators von einem Edelmetall der Gruppe
VIII, Methyljodidpromotor und einer endlichen Konzentration an Wasser,
die Reaktionsgeschwindigkeit der Dimethylether-Carbonylierung größer sein
kann als jene von Essigsäuremethylester
und/oder Methanol.
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Somit
wird gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Essigsäure bereitgestellt,
wobei das Verfahren Umsetzen von Kohlenmonoxid mit einem carbonylierbaren
Recktanten, eingeführt in
einen Reaktor, in dem eine einen Katalysator von einem Edelmetall
der Gruppe VIII, Methyljodidpromotor, gegebenenfalls einen Copromotor
und mindestens eine endliche Konzentration an Wasser umfassende,
flüssige
Reaktionszusammensetzung bei erhöhter
Temperatur gehalten wird, umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß der
carbonylierbare Reaktant mehr als 10 Gewichtsprozent Dimethylether
umfaßt
und die Konzentration an Wasser in der flüssigen Reaktionszusammensetzung
bei 1 bis 10 Gewichtsprozent gehalten wird.
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Der
carbonylierbare Reaktant umfaßt
mehr als 10 Gewichtsprozent Dimethylether, typischerweise zwischen
30 und 100 Gewichtsprozent Dimethylether, beispielsweise 50 bis
100 Gewichtsprozent Dimethylether.
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Vorzugsweise
umfaßt
der carbonylierbare Reaktant Dimethylether, zusammen mit Methanol
und/oder Essigsäuremethylester.
Vorzugsweise umfaßt
der Carbonylierungsreaktant Dimethylether und Methanol.
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Bei
der Herstellung von Essigsaure durch die Flüssigphasen-Carbonylierung von
Dimethylether in Gegenwart eines Katalysators von einem Edelmetall
der Gruppe VIII, Methyljodid-Promotor und einer Wasser-Endkonzentration
könnte
von der Reaktion erwartet werden, daß sie über die stark sauer katalysierte
Hydrolyse (beispielsweise durch in situ gebildete HI) von Dimethylether
verläuft.
Das in situ durch stark sauer katalysierte Hydrolyse von Dimethylether
zusammen mit beliebigem Methanol-Co-Recktanten gebildete Methanol
würde in
der flüssigen
Reaktionszusammensetzung durch Umsetzung mit Essigsäureprodukt
oder Lösungsmittel
vorwiegend zu Essigsäuremethylester
umgewandelt. Das Gleichgewicht zwischen einem Ester und einem Alkohol
wird in Organic Chemistry John McMurry, Seite 777, Brooks/Cole,
1984, 1. Ausgabe, beschrieben, worin gesagt wird, daß bei hohen
Alkohol- oder niedrigen Wasserkonzentrationen der Ester bevorzugt
ist.
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Ein
carbonylierbarer Reaktant, der Dimethylether und Methanol umfaßt, kann
geeigneterweise durch Umsetzen eines Gemisches von Kohlenmonoxid
und Wasserstoff in Gegenwart eines Methanol-Synthesekatalysators
und eines Methanol-Dehydratisierungskatalysators erhalten werden.
Alternativ kann der Reaktant durch Umsetzen von Kohlenmonoxid mit
Wasserstoff in Gegenwart eines Methanol-Synthesekatalysators in einem
ersten Schritt und anschließend
Umsetzen eines Teils des in dem ersten Schritt mit einem Methanol-Dehydratisierungskatalysator
in einem zweiten Schritt gebildeten Methanols erhalten werden. Vorzugsweise
wird der carbonylierbare Reaktant, der Dimethylether und Methanol
umfaßt,
aus Synthesegas erhalten (ein 1:1-molares Gemisch von Kohlenmonoxid
und Wasserstoff). Vorzugsweise ist der Methanol-Synthesekatalysator
ein herkömmlicher
Katalysator, der Kupferoxid und Zinkoxid, getragen auf Aluminiumoxid,
umfaßt.
Vorzugsweise ist der Methanol-Dehydratisierungskatalysator ein saurer
Katalysator, bevorzugter ein Zeolithkatalysator, wie ZSM-5. Geeignete
Verfahren zur Herstellung eines carbonylierbaren Recktanten, der
Dimethylether umfaßt, werden
beispielsweise in
US 5 286 900 ,
US 5 189 203 und
US 4 417 000 beschrieben.
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Wasser
kann in situ in der flüssigen
Reaktionszusammensetzung, beispielsweise durch die Veresterungsreaktion
zwischen in situ durch Hydrolyse von Dimethylether/Methanol-Co-Reaktant und Essigsäureprodukt/Essigsäurelösungsmittel
gebildetem Methanol, erzeugt werden. Jedoch wird Wasser auch in
situ in der flüssigen
Reaktionszusammensetzung verbraucht, wenn Dimethylether zu Methanol
hydrolysiert wird. Wasser kann auch in den Carbonylierungsreaktor
entweder mit oder getrennt von anderen Komponenten der flüssigen Reaktionszusammensetzung
eingeführt
werden. Wasser kann von anderen Komponenten der Reaktionszusammensetzung,
die von dem Reaktor abgezogen werden, getrennt werden und kann in
gesteuerten Mengen unter Beibehalten der erforderlichen Konzentration
an Wasser in der flüssigen
Reaktionszusammensetzung zurückgeführt werden.
Die Wasserkonzentration in der flüssigen Reaktionszusammensetzung
ist 1 bis 10%, vorzugsweise 1 bis 8 Gewichtsprozent.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
hat sich als besonders vorteilhaft bei der Herstellung von Essigsäure mit
relativ niedrigen Wasserkonzentrationen erwiesen. Unter diesen Bedingungen
weist das erfindungsgemäße Verfahren
den Vorteil des Bereitstellens einer erhöhten Geschwindigkeit der Carbonylierung
und/oder einer erhöhten
Katalysatorstabilität
gegenüber
Verfahren auf, die keinen Dimethylether als Recktanten anwenden.
Für sowohl
Rhodium- als auch Iridium-katalysierte Flüssigphasen-Carbonylierung,
wie vorstehend hierin erwähnt,
ist die Wasserkonzentration vorzugsweise 1 bis 10 Gewichtsprozent,
bevorzugter 1 bis 8 Gewichtsprozent. Es wurde gefunden, daß für die Carbonylierung
von Recktanten, die mehr als 10 Gewichtsprozent Dimethylether umfassen,
mit Rhodiumkatalysatoren solche niedrigen Wasserkonzentrationen
erreicht werden können,
ohne einen Copromotor, wie ein Metalljodid der Gruppe IA oder IIA,
ein quaternäres
Ammoniumjodid oder ein Phosphoniumjodid, anwenden zu müssen.
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Vorzugsweise
umfaßt
der Katalysator von einem Edelmetall der Gruppe VIII in der flüssigen Reaktionszusammensetzung
eine Rhodium- oder eine Iridium-enthaltende Verbindung, die in der
flüssigen
Reaktionszusammensetzung löslich
ist. Die Rhodium- oder Iridium-enthaltende Verbindung kann zu der
flüssigen Reaktionszusammensetzung
in jeder geeigneten Form, die sich in der flüssigen Reaktionszusammensetzung löst oder
zu einer löslichen
Form umwandelbar ist, zugegeben werden.
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Beispiele
für geeignete
Iridium-enthaltende Verbindungen, die zu der flüssigen Reaktionszusammensetzung
gegeben werden können,
schließen
IrCl3, IrI3, IrBr3, [Ir(CO)2I]2, [Ir(CO)2Cl]2, [Ir(CO)2Br]2, [Ir(CO)2I2]–, [Ir(CO)2Br2]–, [Ir(CO)2I2], [Ir(CH3)I3(CO)2]–,
Ir4(CO)12, IrCl3·4H2O, IrBr3·4H2O, Ir3(CO)12, Iridiummetall, Ir2O3, IrO2, Ir(AcAc)(CO)2, Ir(AcAc)3, Iridiumacetat,
[Ir3O(OAc)6(H2O)3][OAc] und Hexachloroiridiumsäure [H2IrCl6] ein. Bevorzugt
sind chlorfreie Komplexe von Iridium, wie Acetate, Oxalate und Acetoacetate.
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Vorzugsweise
liegt die Konzentration der Iridiumenthaltenden Verbindung in der
flüssigen
Reaktionszusammensetzung im Bereich von 100 bis 6000 ppm, auf das
Gewicht Iridium.
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Beispiele
für geeignete
Rhodium-enthaltende Verbindungen, die zu der flüssigen Reaktionszusammensetzung
gegeben werden können,
schließen
[Rh(CO)2Cl]2, [Rh(CO)2I]2, [Rh(Cod)Cl]2, Rhodium(III)chlorid, Rhodium(III)chloridtrihydrat,
Rhodium(III)bromid, Rhodium(III)jodid, Rhodium(III)acetat, Rhodiumdicarbonylacetylacetonat,
RhCl3(PPh3)3 und RhCl(CO)(PPh3)2 ein.
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Vorzugsweise
liegt die Konzentration der Rhodiumenthaltenden Verbindung in der
flüssigen
Reaktionszusammensetzung im Bereich von 10 bis 1500 ppm, auf das
Gewicht Rhodium.
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Wenn
der Katalysator von einem Edelmetall der Gruppe VIII Iridium darstellt,
kann der gegebenenfalls vorliegende Copromotor ausgewählt sein
aus der Gruppe, bestehend aus Ruthenium, Osmium, Rhenium, Cadmium,
Quecksilber, Zink, Gallium, Indium und Wolfram. Der gegebenenfalls
vorliegende Copromotor kann jede Ruthenium-, Osmium-, Rhenium-,
Cadmium-, Quecksilber-, Zink-, Gallium-, Indium- und Wolfram-enthaltende
Verbindung umfassen, die in der flüssigen Reaktionszusammensetzung
löslich
ist. Der gegebenenfalls vorliegende Copromotor kann der flüssigen Reaktionszusammensetzung
der Carbonylierungsreaktion in jeder geeigneten Form, die sich in
der flüssigen
Reaktionszusammensetzung löst
oder zur löslichen
Form umwandelbar ist, zugesetzt werden.
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Beispiele
für geeignete
Ruthenium-enthaltende Verbindungen, die als gegebenenfalls vorliegender Copromotor
verwendet werden können,
schließen
Ruthenium(III)chlorid, Ruthenium(III)chloridtrihydrat, Ruthenium(IV)chlorid,
Ruthenium(III)bromid, Rutheniummetall, Rutheniumoxide, Ruthenium(III)formiat, [Ru(CO)3I3]–H+, RuI2(CO)4, Tetra(aceto)chlororuthenium(II, III),
Ruthenium(III)acetat, Ruthenium(III)propionat, Ruthenium(III)butyrat,
Rutheniumpentacarbonyl, Trirutheniumdodecacarbonyl und gemischte
Rutheniumhalogencarbonyle, wie Dichlortricarbonylruthenium(II)dimer,
Dibromtricarbonylruthenium(II)dimer, und andere Organorutheniumkomplexe,
wie Tetrachlorobis(4-cymol)diruthenium(II), Tetrachlorobis(benzol)diruthenium(II), Dichloro(cycloocta-1,5-dien)ruthenium(II)polymer
und Tris(acetylacetonat)ruthenium(III), ein.
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Beispiele
für geeignete
Osmium-enthaltende Verbindungen, die als gegebenenfalls vorliegender
Copromotor angewendet werden können,
schließen
Osmium(III)chloridhydrat und wasserfreies Osmiummetall, Osmiumtetraoxid,
Triosmiumdodecacarbonyl, Pentachloro-μ-nitrododiosmium und gemischte
Osmium halogencarbonyle, wie OsI2(CO)4, Tricarbonyldichlorosmium(II)dimer, und
andere Organoosmiumkomplexe ein.
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Beispiele
für geeignete
Rhenium-enthaltende Verbindungen, die als gegebenenfalls vorliegender
Copromotor verwendet werden können,
schließen
Re2(CO)10, Re(CO)5Cl, Re(CO)5Br, Re(CO)5I, ReCl3·xH2O und ReCl5·yH2O ein.
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Beispiele
für geeignete
Cadmium-enthaltende Verbindungen, die als gegebenenfalls vorliegender
Copromotor verwendet werden können,
schließen
Cd(OAc)2, CdI2,
CdBr2, CdCl2, Cd(OH)2 und Cadmiumacetylacetonat ein.
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Beispiele
für geeignete
Quecksilber-enthaltende Verbindungen, die als gegebenenfalls vorliegender Copromotor
verwendet werden können,
schließen
Hg(OAc)2, HgI2,
HgBr2, Hg2I2 und HgCl2 ein.
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Beispiele
für geeignete
Zink-enthaltende Verbindungen, die als gegebenenfalls vorliegender
Copromotor verwendet werden können,
schließen
Zn(OAc)2, Zn(OH)2,
ZnI2, ZnBr2, ZnCl2 und Zinkacetylacetonat ein.
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Beispiele
für geeignete
Gallium-enthaltende Verbindungen, die als gegebenenfalls vorliegender
Copromotor verwendet werden können,
schließen
Galliumacetylacetonat, Galliumacetat, GaCl3,
GaBr3, GaI3, Ga2Cl4 und Ga(OH)3 ein.
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Beispiele
für geeignete
Indium-enthaltende Verbindungen, die als gegebenenfalls vorliegender
Copromotor verwendet werden können,
schließen
Indiumacetylacetonat, Indiumacetat, InCl3,
InBr3, InI3, InI
und In(OH)3 ein.
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Beispiele
für geeignete
Wolfram-enthaltende Verbindungen, die als gegebenenfalls vorliegender
Copromotor verwendet werden können,
schließen
W(CO)6, WCl4, WCl6, WBr5, WI2, C9H12W(CO)3 oder beliebige Wolframchlor-, -brom- oder
-jodcarbonylverbindung ein.
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Vorzugsweise
sind sowohl die Iridium- als auch gegebenenfalls vorliegende Copromotorverbindungen natriumfrei.
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Das
Molverhältnis
von jedem gegebenenfalls vorliegenden Copromotor:Iridiumkatalysator
liegt im Bereich (0,1 bis 20):1.
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Wenn
der Katalysator von einem Edelmetall der Gruppe VIII Rhodium ist,
kann der gegebenenfalls vorliegende Copromotor ausgewählt sein
aus Ruthenium, Osmium, Rhenium und Mangan. Beispiele für geeignete
Ruthenium-, Osmium- oder Rhenium-enthaltende Verbindungen sind vorstehend
beschrieben. Beispiele für
geeignete Mangan-enthaltende Verbindungen, die verwendet werden
können,
schließen
Mn2(CO)10, Mangan(II)acetat,
Mangan(II)bromid, Mangan(II)bromidtetrahydrat, Mangan(II)chlorid,
Mangan(II)chloridhydrat, Mangan(II)jodid, Mangan(II)oxid, Mangan(III)oxid,
Mangan(IV)oxid, Mn(CO)5Br und Mn(CO)5I ein.
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Das
Molverhältnis
von jedem gegebenenfalls vorliegenden Copromotor:Rhodiumkatalysator
liegt geeigneterweise im Bereich (0,1 bis 20):1, ausgenommen für Mangan:Rhodium,
das im Bereich von (0,2 bis 20):1 liegt.
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Wenn
der Katalysator von einem Edelmetall der Gruppe VIII Rhodium ist,
kann der gegebenenfalls vorliegende Copromotor ebenfalls ausgewählt sein
aus der Gruppe, bestehend aus Metalljodiden, quaternären Ammoniumjodiden
und Phosphoniumjodiden der Gruppe IA und Gruppe IIA. Die Konzentration
des gegebenenfalls vorliegenden Copromotors in der flüssigen Reaktionszusammensetzung
ist vorzugsweise äquivalent, bis
zu 20 Gewichtsprozent Lithiumjodid.
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Der
Promotor ist Methyljodid. Wenn der Katalysator von einem Edelmetall
der Gruppe VIII Iridium ist, liegt die Konzentration an Methyljodid
in der flüssigen
Reaktionszusammensetzung vorzugsweise im Bereich von 1 bis 20 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 2 bis 15 Gewichtsprozent. Wenn der Katalysator von
einem Edelmetall der Gruppe VIII Rhodium ist, liegt die Konzentration
an Methyljodid für
die flüssige
Reaktionszusammensetzung vorzugsweise im Bereich von 1 bis 30 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 1 bis 20 Gewichtsprozent, bevorzugter 5 bis 20 Gewichtsprozent.
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Der
Kohlenmonoxidreaktant kann im wesentlichen rein sein oder kann inerte
Verunreinigungen, wie Kohlendioxid, Methan, Stickstoff, Edelgase,
Wasser und C1- bis C4-paraf finische
Kohlenwasserstoffe enthalten. Die Anwesenheit von Wasserstoff in
dem Kohlenmonoxid und in situ erzeugt durch Wassergasverschiebungsreaktion
wird vorzugsweise gering gehalten, weil seine Anwesenheit die Bildung
von Hydrierungsprodukten ergeben kann.
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Wenn
der Katalysator von einem Edelmetall der Gruppe VIII Rhodium ist,
liegt der Druck der Carbonylierungsreaktion geeigneterweise im Bereich
von 1 bis 100 barg, vorzugsweise 20 bis 50 barg. Die Temperatur
der Carbonylierungsreaktion liegt geeigneterweise im Bereich von
130 bis 250°C,
vorzugsweise im Bereich von 170 bis 200°C.
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Wenn
der Katalysator von einem Edelmetall der Gruppe VIII Iridium ist,
liegt der Druck der Carbonylierungsreaktion geeigneterweise im Bereich
von 10 bis 200 barg, vorzugsweise 10 bis 100 barg, bevorzugter 15
bis 50 barg. Die Temperatur der Carbonylierungsreaktion liegt geeigneterweise
im Bereich von 100 bis 300°C,
vorzugsweise im Bereich von 150 bis 220°C.
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Essigsäure kann
als Lösungsmittel
für die
Reaktion angewendet werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann als ein chargenweises oder kontinuierliches Verfahren, vorzugsweise
ein kontinuierliches Verfahren, durchgeführt werden.
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Das
Essigsäureprodukt
kann aus dem Reaktor durch Abziehen der flüssigen Reaktionszusammensetzung
und Abtrennen des Essigsäureprodukts
aus einer oder mehreren Entspannungs- und/oder fraktionierten Destillationsstufen
von den anderen Komponenten der flüssigen Reaktionszusammensetzung,
wie Iridium- oder Rhodiumkatalysator, gegebenenfalls vorliegendem
Copromotor, Methyljodid, Wasser und unverbrauchten Recktanten, die
zu dem Reaktor zum Beibehalten ihrer Konzentrationen in der flüssigen Reaktionszusammensetzung
zurückgeführt werden
können,
entfernt werden. Das Essigsäureprodukt
kann als Dampf aus dem Reaktor entfernt werden.
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Die
Erfindung wird nun durch die Beispiele, nur in Bezug auf die nachstehenden
Beispiele, erläutert. In
Beispie len 1 und 2 und Versuchen A–D wurden das nachstehende
Verfahren und die nachstehende Vorrichtung angewendet:
Ein
150 ml Hastelloy B2-(Handelsmarke)-Autoklav, ausgestattet mit einem
Magnedrive-(Handelsmarke)-Rührer,
einem Einlaßteil
und mit Kühlschlangen,
wurde für
eine Reihe von chargenweisen Carbonylierungsversuchen unter Anwenden
von Essigsäuremethylester
oder Dimethylether als Beschickung verwendet. Für jeden Beschickungs-Carbonylierungsversuch
unter Anwenden von Essigsäuremethylester
als Beschickung wurde eine flüssige
Einspritzhilfe mit dem Einspritzteil des Autoklaven verbunden. Für jeden
chargenweisen Carbonylierungsversuch, der Dimethylether als Beschickung
anwendet, wurde eine Whitey-(Handelsmarke)-Probenbombe mit dem Einspritzteil
des Autoklaven verbunden. Eine Gaszuführung zu dem Autoklaven wurde
von einem Gas-Ballastgefäß bereitgestellt,
wobei das eingespeiste Gas bereitgestellt wird, um den Autoklaven
bei einem konstanten Druck und konstanter Geschwindigkeit der Gasaufnahme,
berechnet aus der Geschwindigkeit, mit der der Druck in dem Gas-Ballastgefäß fällt (mit
einer Genauigkeit von ±1%
angenommen), zu halten. Die in den chargenweisen Autoklavenversuchen
zur Dimethylethercarbonylierung verwendeten Drücke können im allgemeinen höher sein,
als beim Anwenden eines kontinuierlichen Verfahrens zu erwarten
gewesen wäre,
aufgrund des Bedarfs von ausreichend Kohlenmonoxid-Partialdruck,
insbesondere für
das Iridiumkatalysatorsystem.
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Für jeden
chargenweisen Carbonylierungsversuch, in dem Dimethylether als Beschickung
und Iridium als Katalysator verwendet wurde, wurde der Autoklav
mit gegebenenfalls vorliegendem Copromotor, dem Iridiumkatalysator
und den flüssigen
Komponenten für
die flüssige
Reaktionszusammensetzung, ausschließlich der Dimethyletherbeschickung,
gespeist.
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Dimethylether
wurde durch Übertragen
einer Menge von Dimethylether, die das erforderliche Gewicht der
Einspeisung aus einer Druckflasche (erhalten von Aldrich) zu der
Bombe, die vorher gewogen wurde und in Cardice gekühlt wurde,
vorgespeist. Die Bombe wurde langsam entlastet, bis das gewünschte Gewicht
der Dimethyletherbeschickung in der Bombe erhalten wurde und wurde
dann mit dem Einlaßteil
des Autoklaven verbunden.
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Der
Autoklav wurde zweimal mit Stickstoff und einmal mit Kohlenmonoxid
gespült
und der Autoklav wurde verschlossen. Der Inhalt des Autoklaven wurde
dann unter Rühren
(1000 U/min) auf die gewünschte Reaktionstemperatur
erhitzt. Nach stabilisieren lassen des Systems für etwa 30 Minuten wurde die
Dimethyletherbeschickung zu dem Autoklaven durch Setzen der Bombe
unter Überdruck
mit Kohlenmonoxid und anschließend Öffnen des
Einlaßteils
des Autoklaven überführt. Der
Druck in dem Autoklaven wurde anschließend bei dem gewünschten
Reaktionsdruck mit Kohlenmonoxidbeschickung nach Bedarf aus dem
Gas-Ballastgefäß gehalten.
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Für jeden
Beschickungs-Carbonylierungsversuch, bei dem Dimethylether als Beschickung
und Rhodium als Katalysator verwendet wurden, wurde das vorstehende
Verfahren angewendet, mit der Ausnahme, daß der Katalysator nicht zu
dem Autoklaven mit den flüssigen
Komponenten und Promotor der flüssigen
Reaktionszusammensetzung, ausschließlich der Dimethyletherbeschickung,
gespeist wurde. Stattdessen wurde der Rhodiumkatalysator in wäßriger Essigsäure zu dem
Autoklaven mit Hilfe einer Gilson-(Handelsmarke)HPLC-Pumpe, verbunden
an ein Einlaßventil
am Autoklaven, kurz vor dem Einführen
der Dimethyletherbeschickung zu dem Autoklaven eingeführt.
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Für jeden
chargenweisen Carbonylierungsversuch, in dem Essigsäuremethylester
als Beschickung verwendet wurde, wurde das vorstehende Verfahren
angewendet, mit der Ausnahme, daß Essigsäuremethylester gegebenenfalls
zusammen mit Copromotor und den Komponenten der flüssigen Reaktionszusammensetzung,
ausschließlich
des Teils der Essigsaure und/oder Wasserbeschickung, in der der
Rhodium- und Iridiumkatalysator gelöst wurden, in den Autoklaven
gespeist wurde.
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Nach
stabilisieren lassen des Systems für etwa 30 Minuten wurde die
Rhodium- oder Iridiumkatalysatorlösung in den Autoklaven durch
die flüssige
Einspritzhilfe unter Druck von Kohlenmonoxid eingespritzt.
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Reaktionen,
die Dimethylether und Essigsäuremethylester
als Beschickung anwenden, wurden unter solchen Bedingungen verglichen,
daß, wenn
die Reaktionen vollständig
verliefen, die Menge an verbrauchtem Kohlenmonoxid die gleiche sein
würde.
Des weiteren würden
die Endflüssigkeits-Reaktionszusammensetzungen
als die gleichen zu erwarten sein. Die Ausgangszusammensetzungen
für die
Beschickungs-Carbonylierungsversuche wurden in Anbetracht der nachstehenden
Gleichgewichte berechnet:
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Somit
kann die Molmenge an Dimethyletherbeschickung, die erforderlich
ist, eine Menge an Essigsäuremethylesterbeschickung
zu ersetzen, leicht in Anbetracht von Gleichung (3) berechnet werden.
Beispielsweise sollten 2 Mol Essigsäuremethylester und 1 Mol Wasser
in einer flüssigen
Reaktionszusammensetzung durch 1 Mol Dimethylether und 2 Mol Essigsäure ersetzt
werden.
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Die
Gasaufnahme aus dem Ballastgefäß wurde
alle 30 Sekunden gemessen und aus diesem wurde die Carbonylierungsgeschwindigkeit
berechnet, die als mMol Kohlenmonoxid pro Stunde (mMol/h) ausgedrückt wird.
Nachdem die Aufnahme von Kohlenmonoxid aus dem Ballastgefäß beendet
war oder die Reaktion 40 Minuten verlaufen war, was jeweils schneller
ablief, wurde der Autoklav von der Gaszuführung abgetrennt. Der Inhalt
des Autoklaven wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und die Gase wurden vorsichtig
aus dem Autoklaven abgelassen, gesammelt und durch Gaschromatographie
analysiert. Die flüssige
Reaktionszusammensetzung wurde aus dem Autoklaven abgelassen, gesammelt
und wurde auf flüssige
Produkte und Nebenprodukte durch Gaschromatographie analysiert.
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Um
eine lesbare Grundlinie einer Vielzahl von identischen Grundlinien
zu erhalten, können
Versuche zur Konditionierung des Autoklaven so durchgeführt werden,
daß gleichbleibende
Geschwindigkeiten erreicht werden. Dieser Konditionierungszeitraum
unterscheidet sich häufig
von Autoklav zu Autoklav.
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Versuch A
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Ein
Grundlinienversuch wurde mit einem Rhodiumkatalysator ohne Promotor
mit einer hohen Wasserkonzentration (abnehmend von einer anfänglichen
Beschickung von 17,0 Gewichtsprozent auf einen berechneten Wert
von 11,6 Gewichtsprozent, unter Annehmen von 100% Umsatz Substrat)
durchgeführt.
Die Geschwindigkeit der Kohlenmonoxidaufnahme aus dem Ballastgefäß wurde
als 628 mMol/h berechnet, und diese Geschwindigkeit blieb über den
Reaktionsverlauf konstant, bis das gesamte Essigsäuremethylestersubstrat verbraucht
war. Dieser Versuch ist kein Beispiel gemäß der vorliegenden Erfindung,
weil Dimethylether nicht als Beschickung für die Carbonylierungsreaktion
verwendet wurde.
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Versuch B
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Versuch
A wurde wiederholt (Wasserkonzentration abnehmend von 14,4 auf 11,6
Gewichtsprozent, wie vorstehend), mit der Ausnahme, daß Dimethylether
als Beschickung verwendet wurde, wobei die Menge an angewendetem
Dimethylether unter Verwendung von vorstehender Gleichung (3) berechnet
wurde. Die Geschwindigkeit der Kohlenmonoxidaufnahme aus dem Ballastgefäß wurde
als 610 mMol/h berechnet. Die Geschwindigkeit der Kohlenmonoxidaufnahme
verblieb über
den Reaktionsverlauf konstant. Dieser Versuch ist kein Beispiel
gemäß der vorliegenden
Erfindung, weil mehr als 10 Gewichtsprozent Wasser in der Reaktionszusammensetzung
angewendet wurden. Er zeigt, daß,
wenn verglichen mit Versuch A, bei höheren Wasserkonzentrationen
(das heißt
mehr als 10 Gew.-%) in dem Reaktionsgemisch keine Verbesserung in
der Carbonylierungsgeschwindig keit erhalten wird, wenn Dimethylether
gegen Essigsäuremethylester
als Beschickung in einer Menge von mehr als 10 Gewichtsprozent in
der Beschickung ausgetauscht wurde.
-
Versuch C
-
Ein
Grundlinienversuch wurde mit einer geringeren (abnehmend von 5,1
auf 0,5 Gewichtsprozent, wie vorstehend) Wasserkonzentration als
in Versuch A angewendet durchgeführt.
Die Geschwindigkeit der Kohlenmonoxidaufnahme aus dem Ballastgefäß, gemessen
nach 5 Minuten, war 594 mMol/h. Die Geschwindigkeit der Gasaufnahme
wurde mit einer konstanten Abnahme während des Reaktionsverlaufs,
wenn die Wasserkonzentration ständig
vermindert wurde, gefunden; dies wurde als eine Folge der fortschreitenden
Katalysator-Desaktivierung bei geringen Wasserkonzentrationen angenommen.
Dieser Versuch ist kein erfindungsgemäßes Beispiel, weil kein Dimethylether
als Beschickung für
die Carbonylierungsreaktion verwendet wurde.
-
Beispiel 1
-
Versuch
C wurde wiederholt (Wasserkonzentration abnehmend von 2,8 auf 0,4
Gewichtsprozent, wie vorstehend), mit der Ausnahme, daß Dimethylether
als Beschickung verwendet wurde, wobei die angewendete Dimethylethermenge
unter Verwendung von Gleichung (3) berechnet wurde. Die Geschwindigkeit
der Kohlenmonoxidaufnahme aus dem Ballastgefäß nach 5 Minuten war 350 mMol/h.
Im Gegensatz zu Versuch C wurde keine Verminderung der Geschwindigkeit
der Kohlenmonoxidaufnahme während
der Reaktion beobachtet. Dieses Beispiel zeigt, daß die Verwendung
von Dimethylether bei geringen Wasserkonzentrationen eine vorteilhafte
Wirkung auf die Stabilität
eines Rhodiumkatalysators, ohne den Bedarf der Verwendung eines
Copromotors, wie einem Jodidsalz, beispielsweise Lithiumjodid, hatte.
Das Beispiel fällt
nicht in den Schutzbereich der beanspruchten Erfindung.
-
Versuch D
-
Ein
Grundlinienversuch wurde durchgeführt (Wasserkonzentration abnehmend
von 10,8 auf 2,7 Gewichtsprozent, wie vorstehend), unter Verwendung
eines Iridiumkatalysators und eines Ruthenium-Copromotors mit Essigsäuremethylester
als Beschickung für
die Carbonylierungsreaktion. Die Geschwindigkeit der Gasaufnahme
aus dem Ballastgefäß nach 5
Minuten war 1615 mMol/h. Dies ist kein erfindungsgemäßes Beispiel,
weil kein Dimethylether als Beschickung für die Carbonylierungsreaktion
verwendet wurde.
-
Beispiel 2
-
Versuch
D wurde wiederholt (Wasserkonzentration abnehmend von 7,0 auf 2,7
Gewichtsprozent, wie vorstehend), mit der Ausnahme, daß Dimethylether
als Beschickung verwendet wurde, wobei die Menge an Dimethylether
unter Verwendung von Gleichung (3) berechnet wurde. Die Geschwindigkeit
der Aufnahme von Kohlenmonoxid aus dem Ballastgefäß nach 5
Minuten war 1969 mMol/h. Dieses Beispiel ist erfindungsgemäß und zeigt,
daß erhöhte Carbonylierungsgeschwindigkeiten
durch Anwenden von Dimethylether als Beschickung für eine Carbonylierungsreaktion
erreicht werden können.
-
Die
Autoklavenbeschickungen, Reaktionstemperaturen und Drücke für Versuche
A–D und
Beispiele 1 und 2 werden in Tabelle 1 angegeben. Analysen für nicht
kondensierbare Gase, die aus dem Autoklaven am Ende des Versuchs
abgelassen werden, werden in Tabelle 2 angegeben. Analysen für die flüssigen Reaktionszusammensetzungen
am Ende der Versuche zeigten, daß für alle Versuche Essigsäure das
Hauptprodukt war (größer als
99 Gewichtsprozent). Tabelle 1 Autoklavencharge und Reaktionsbedingungen.
Versuch | Beschikkung | Temp.
(°C) | Druck (barg) | Versuchszeit (min) | MeOAc (mMol) | DME (mMol) | MeI (mMol) | Wasser (mMol) | AcOH (mMol) | Ir (mMol) | Ru (mMol) | Rh (mMol) |
Versuch A | MeO Ac | 185 | 27,5 | 27,5 | 244 | – | 101 | 772 | 744 | – | – | 0,40a |
Versuch B | DME | 185 | 27,8 | 27,5 | – | 122 | 102 | 622 | 981 | – | – | 0,40b |
Versuch C | MeO Ac | 185 | 27,8 | 40 | 244 | – | 101 | 272 | 894 | – | – | 0,20c |
Beispiel 1 | DME | 185 | 27,3 | 40 | – | 124 | 101 | 7 | 1164 | – | – | 0,40d |
Versuch D | MeO Ac | 190 | 38,0 | 23 | 389 | – | 41 | 261 | 739 | 0,94e | 0,62f | – |
Beispiel 2 | DME | 190 | 38,2 | 20,5 | – | 195 | 41 | 346 | 477 | 0,94g | 0,63f | – |
- a. RhCl3·3H2O, gelöst.
in 139 mMol Wasser und 42 mMol Essigsaure.
- b. RhCl3·3H2O,
gelöst
in 167 mMol Wasser und 50 mMol Essigsaure.
- c. Rh2(CO)4Cl2, gelöst
in 83 mMol Essigsäure.
- d. RhCl3·3H2O,
gelöst
in 139 mMol Wasser und 58 mMol Essigsaure.
- e. IrCl3·3H2O,
gelöst
in 278 mMol Wasser.
- f. Ru3(CO)12.
- g. IrCl3·3H2O.
Tabelle 2 Analysen für nicht kondensierbare Gase Versuch | Methan
(%Vol/Vol) | CO2 (%Vol/Vol) | DME
(%Vol/Vol) |
Versuch
A | 0,2 | 2,6 | – |
Versuch
B | 0,3 | 2,2 | 1,5 |
Versuch
C | Spur | Spur | – |
Beispiel
1 | – | 2,0 | – |
Versuch
D | 4,4 | 2,9 | – |
Beispiel
2 | 4,3 | 1,9 | 5,1 |
-
Der
Ausgleich umfaßt
Wasserstoff (nicht gemessen), Stickstoff und Kohlenmonoxid.
-
Hochdruck-Infrarot-Zellversuche
-
Die
nachstehenden Versuche wurden mit einer Hochdruck-Infrarot-Zelle
ausgeführt.
Bei diesen Versuchen basierten die Geschwindigkeiten auf der Gesamtgasaufnahme
und kein Kompensierungsversuch wurde ausgeführt, um Dimethylether zwischen
Gas- und Flüssigphasen
aufzuteilen.
-
Versuch E – Carbonylierung von Essigsäuremethylester
mit Rhodiumkatalysator
-
Die
nachstehende Lösung
wurde in eine Hochdruck-Infrarot-Zelle
eingeführt.
Zellbeschickung | |
Essigsäuremethylester | 4,70
g |
Methyljodid | 3,60
g |
Wasser | 1,28
g |
Essigsäure | 13,29
g |
| |
Einspritzbeschickung | |
Essigsäure | 2,00
g |
[Rh(CO)2Cl]2 | 0,025
g |
-
Die
Lösung
wurde gespült
und mit Kohlenmonoxid unter Druck gesetzt und auf 185°C erhitzt,
wobei der Katalysator mit Kohlenmonoxid eingespritzt wurde, so daß der Gesamtdruck
in der Zelle 30 barg betrug. Der Druck wurde durch Einspeisen von
Kohlenmonoxid aus einem Ballastgefäß gehalten und die Reaktion wurde
durch Messen des Druckabfalls in dem Ballastgefäß aufgezeichnet. Die Infrarotspektren
der vorliegenden Rhodiumspezies wurden durch den Reaktionsverlauf
aufgezeichnet.
-
Als
die Gasaufnahme beendet war, wurde das Produkt durch Gaschromatographie
analysiert.
-
Die
Carbonylierungsgeschwindigkeit war anfänglich linear, gefolgt von
einer ständigen
Abnahme der Geschwindigkeit, entsprechend der Abnahme der aktiven
katalytischen Spezies, [Rh(CO)
2I
2]
–, und einer Erhöhung der
inaktiven katalytischen Spezies, [Rh(CO)
2I
4]
–.
Berechnete
Essigsäuremethylesterkonzentration
(%) | Carbonylierungsgeschwindigkeit (Mol/h) | Rh
als Rh(CO)2I2(%) |
18,4 | 0,161 | 100 |
15 | 0,151 | 88 |
10 | 0,126 | 70 |
5 | 0,092 | 50 |
1 | 0,023 | 17 |
-
Dieses
ist kein erfindungsgemäßes Beispiel,
weil kein Dimethylether als Beschickung für die Carbonylierungsreaktion
verwendet wurde.
-
Beispiel 3 – Carbonylierung von Dimethylether
mit Rhodiumkatalysator
-
Versuch
D wurde wie vorstehend unter Verwendung von Dimethylether anstelle
von Essigsäuremethylester
wiederholt.
Zellbeschickung | |
Dimethylether | 1,47
g |
Wasser | 0,69
g |
Essigsaure | 18,14
g |
| |
Einspritzbeschickung | |
Methyljodid | 3,75
g |
[Rh(CO)2Cl]2 | 0,025
g |
-
Die
Carbonylierungsgeschwindigkeit war 0,169 Mol/h und war bis fast
zum Ende der Reaktion linear. Der Rhodiumkatalysator lag vollständig als
[Rh(CO)2I2]– vor.
-
Im
Gegensatz zu Versuch E ist dies ein erfindungsgemäßes Beispiel,
weil Dimethylether in der Beschickung vorlag.
-
Es
zeigt, daß die
Geschwindigkeit der Kohlenmonoxidaufnahme durch die Anwesenheit
von Dimethylether bei niedrigen Wasseranteilen beschleunigt wird
und daß der
Katalysator stabilisiert ist.
-
Versuche
F und G und Beispiele 4 und 5 wurden in analoger Weise zu jener,
die in Versuchen A–D und
Beispielen 1 und 2 beschrieben wurden, ausgeführt, mit der Ausnahme, daß ein 300
ml-Hastelloy B2-(Handelsmarke)Autoklav verwendet wurde. Ebenfalls
ermöglichte
eine duale Flüssigkeits-Einspritzhilfe, die
mit dem Einspritzteil des Autoklaven verbunden ist, die Einführung von
entweder Rh- oder Ir-Katalysator, gefolgt von DME-Substrat durch
die Verwendung eines Überdrucks
von Kohlenmonoxidgas, wie in vorangehenden Beispielen beschrieben.
Des weiteren wurde die Gasaufnahme aus dem Ballastgefäß alle 2
Sekunden, anstatt alle 30 Sekunden, wie in den vorangehenden Beispielen
beschrieben, gemessen.
-
Versuch F
-
Ein
Grundlinienversuch wurde durchgeführt (Wasserkonzentration abnehmend
von 9,7 auf 1,6 Gewichtsprozent während des Reaktionsverlaufs,
unter Annehmen eines 100%igen Substratumsatzes), unter Verwendung
eines Iridiumkatalysators mit Essigsäuremethylester als Beschickung
für die
Carbonylierungsreaktion. Die Geschwindigkeit der Gasaufnahme aus
dem Ballastgefäß nach 5
Minuten war 2226 mMol/h. Dies ist kein erfindungsgemäßes Beispiel,
weil. kein Dimethylether angewendet wurde.
-
Beispiel 4
-
Versuch
F wurde wiederholt (Wasserkonzentration abnehmend von 5,7 auf 1,6
Gewichtsprozent, wie vorstehend), mit der Ausnahme, daß Dimethylether
als eine Beschickung verwendet wurde, wobei die angewendete Menge
unter Verwendung von Gleichung (3) berechnet wurde. Die Geschwindigkeit
der Kohlenmonoxidaufnahme nach 5 Minuten war 2722 mMol/h. Dieses
Beispiel, das gemäß der vorliegenden
Erfindung ist, zeigt, daß unter
Verwendung von Dimethylether als Beschickung für eine Carbonylierungsreaktion
schnellere Carbonylierungsgeschwindigkeiten erreicht werden können, im
Gegensatz dazu, wenn Essigsäuremethylester,
wie in Versuch F, verwendet wird.
-
Versuch G
-
Ein
Versuch wurde mit Lithiumjodid und Wasserstoff (beide vorher zu
dem Autoklaven vor dem Erhitzen auf die Reaktionstemperatur gespeist)
und einem Rhodiumkatalysator durchgeführt. Essigsäuremethylester wurde als Carbonylierungsbeschickung
angewendet und die Wasserkonzentration von 5,1 auf 0,5 Gewichtsprozent,
wie vorstehend, gesenkt. Die Geschwindigkeit der Kohlenmonoxidaufnahme
aus dem Ballastgefäß nach 5
Minuten war 1773 mMol/h. Dies ist kein erfindungsgemäßes Beispiel,
weil kein Dimethylether verwendet wurde.
-
Beispiel 5
-
Versuch
G wurde wiederholt (Wasserkonzentration abnehmend von 2,8 auf 0,5
Gewichtsprozent, wie vorstehend), mit der Ausnahme, daß Dimethylether
als eine Beschickung verwendet wurde. Die Geschwindigkeit der Kohlenmonoxidaufnahme
nach 5 Minuten war 2100 mMol/h.
-
Die
Verwendung von Dimethylether erhöht
die Carbonylierungsgeschwindigkeit, verglichen mit Versuch G.
-
Dieses
Beispiel fällt
nicht in den Schutzbereich der beanspruchten Erfindung.
-
Die
Autoklavenbeschickungen, Reaktionstemperaturen und Drücke für Versuche
F und G und Beispiele 4 und 5 werden in Tabelle 3 angegeben und
die Analysen der nicht kondensierbaren Gase, die aus dem Autoklaven
am Ende der Versuche abgelassen wurden, sind in Tabelle 4 angeführt. Tabelle 3
Versuch | Beschikkung | Temp . (°C) | Druck (barg) | Versuchszeit (min) | MeOAc (mMol) | DME (mMol) | MeI (mMol) | Wasser (mMol) | AcOH (mMol) | Ir (mMol) | Rh (mMol) | Wasserstoff (barg) | Li (mMol) |
Versuch F | MeO Ac | 185 | 34,8 | 34,5 | 777 | – | 82 | 583 | 1496 | 1,89a | – | – | – |
Beispiel
4 | DME | 185 | 34,8 | 25,8 | – | 386 | 85 | 200 | 2267 | 1,89b | – | – | – |
Versuch G | MeO Ac | 185 | 50 | 19,1 | 475 | – | 203 | 542 | 1505 | – | 0,40c | 1,5 | 149 |
Beispiel
5 | DME | 185 | 50 | 16,5 | – | 240 | 202 | 298 | 1979 | – | 0,40d | 1,6 | 148 |
- (a) H2IrCl6, gelöst
in 370 mMol H2O
- (b) H2IrCl6,
gelöst
in 364 mMol H2O
- (c) Rh2(CO)4Cl2, gelöst
in 117 mMol AcOH; 13 mMol MeOAc
- (d) Rh2(CO)4Cl2, gelöst
in 133 mMol AcOH
Tabelle 4 Versuch | Methan
(%Vol/Vol) | CO2 (%Vol/Vol) | H2 (%Vol/Vol) | DME
(%Vol/Vol) |
Versuch
F | 6,03 | 3,0 | 4,0 | – |
Beispiel
4 | 0,9 | 4,0 | 1,77 | (a) |
Versuch
G | (b) | (b) | (b) | (b) |
Beispiel
5 | (b) | (b) | (b) | (b) |
-
- Ausgleich: Stickstoff und Kohlenmonoxid.
- (a) Dimethylether konnte nicht genau gemessen werden
- (b) Nicht aufgezeichnet.