DE69605540T2 - Verfahren zur herstellung von alpha-hermatit-hydrat aus galvanisierungsschlamm - Google Patents

Verfahren zur herstellung von alpha-hermatit-hydrat aus galvanisierungsschlamm

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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Eisenoxid- und/oder Eisenhydroxidhydrat-enthaltender Flußmittelflüssigkeit, Flußmittelflüssigschlamm oder Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchen, die aus einem Feuerverzinkungsverfahren hervorgehen.
  • Die Feuerverzinkung ist ein Verfahren, das weit verbreitet in der galvanotechnischen Industrie für die Verzinkung von Metallgegenständen (häufig Eisen- oder Stahlgegenständen) verwendet wird, und welches das Eintauchen des Metallgegenstands in eine Zinkschmelze umfaßt. Vor dem Eintauchen in die Zinkschmelze wird der Metallgegenstand behandelt, indem er ein Beizbad, gegebenenfalls ein Spülbad und ein Flußmittelbad, in dieser Reihenfolge durchläuft.
  • In dem Beizbad, das aus verdünnter Salzsäure (typischerweise 6 bis 14%) besteht, werden Metalloxide und Metall, insbesondere Eisenoxide und Eisen, von der Oberfläche des Gegenstands gelöst. In dem Spülbad wird der Gegenstand mit dem Ziel, aus dem Beizbad mitgerissene Flüssigkeit zu entfernen, mit Wasser gespült. Das Flußmittelbad besteht aus einer verdünnten Chlorwasserstoff- oder Stickstoffhaltigen wäßrigen Lösung, die Zink- und Ammoniumionen enthält.
  • Bei Verfahren dieses Typs werden unvermeidbar Metallionen aus dem Beizbad in das Spülbad und von dort in das Flußmittelbad mitgerissen, was dazu führt, daß die Metallkonzentration in dem Flußmittelbad schrittweise ansteigt. Wenn ein Gegenstand aus dem Flußmittelbad in die Zinkschmelze gebracht wird, werden Metallionen, insbesondere Eisenionen, in die Schmelze mitgerissen. Wenn die Metallgegenstände von einem Bad in ein weiteres Bad transportiert werden, wird Flüssigkeit in der Größenordnung von 2,5 L pro Tonne an Gütern mitgerissen. Die mitgerissenen Eisenionen werden in der Zinkschmelze zu freiem Eisen reduziert. Dies führt zu der Bildung von Hartzink, einer etwa 6% Eisen enthaltenden Zink/Eisenlegierung, welche auf den Boden der Schmelze absinkt, und dadurch zu einem gesteigerten Zinkverbrauch. Zusätzlich zu dem Anstieg des Zinkverbrauchs, der durch die Bildung des Hartzinks aufgrund des dafür verwendeten Zinks verursacht wird, steigt der Zinkverbrauch aufgrund eines Anstiegs der Viskosität der Zinkschmelze an. Die Bildung des Hartzinks hat den weiteren Nachteil, daß sich die Qualität des verzinkten Gegenstands verschlechtert, solange der Hartzink nicht konstant aus der Schmelze entfernt wird.
  • Normalerweise akzeptieren manche Hersteller einen Eisengehalt in der Flußmittelflüssigkeit von bis zu 8 bis 11 g/l. Es wurde gefunden, daß es bei einem optimalen Betrieb möglich ist, den Eisengehalt auf einem Wert von 0,5 bis 1,5 g/l zu halten, indem kontinuierlich ein Teilstrom aus dem Flußmittelbad entfernt wird, eine vollständige Eisenentfernung aus diesem Teilstrom durchgeführt wird und der gereinigte Teilstrom in das Flußmittelbad zurückgeführt wird. Falls der Eisengehalt in der Flußmittelflüssigkeit auf einem Niveau unter etwa 1,5 g/l gehalten wird, ist das Problem der Hartzinkbildung beträchtlich verringert oder vollständig eliminiert.
  • Die Reinigung des Teilstroms wird üblicherweise durchgeführt, indem er zunächst einen Reaktor durchläuft, in dem die in der Flußmittelflüssigkeit vorliegenden Fe²&spplus;-Ionen mit Wasserstoffperoxid gemäß dem folgenden Reaktionsschema oxidiert werden:
  • 2 Fe²&spplus; + H&sub2;O&sub2; → 2 Fe³&spplus; + 2 OH&supmin;
  • Der pH-Wert der Reaktionsmischung wird durch Zugabe von Ammoniak während der Oxidation in einem Bereich von 4,2 bis 4,8 aufrechterhalten. Dies führt zum Niederschlag von Eisenoxid und/oder Eisenhydroxidhydrat.
  • Die resultierende Eisenoxid- und/oder Eisenhydroxidhydrat-Suspension wird nachstehend 'Flußmittelflüssigschlamm' genannt. Der Durchlauf der Suspension durch einen Separator und gegebenenfalls eine Presse resultiert in der Bildung eines Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchens, der gesammelt werden kann, und einer klaren, im wesentlichen eisenfreien Flüssigkeit, die in das Flußmittelbad, gegebenenfalls nach einer Einstellung des Salzgehalts und des pH-Werts, rezirkuliert werden kann.
  • Flußmittelflüssigschlamm und Flußmittelflüssigschlamm- Filterkuchen bestehen im wesentlichen aus Wasser, Eisenoxid und/oder Eisenhydroxidhydrat sowie aus Zink- und Ammoniumsalzen, können aber ebenfalls weitere aus den Gütern stammende Schwermetalle wie Blei, Chrom und Cadmium enthalten.
  • Schwermetalle enthaltender Metallschlamm wird üblicherweise entsorgt, indem er auf spezielle Abladeplätze für die Aufnahme eines derartigen Abfalls abgeladen wird. Das Abladen auf diese Abladeplätze hängt üblicherweise von dem Einhalten einer Anforderung hinsichtlich der oberen Grenze der Wasserlöslichkeit der enthaltenen Metallsalze bei einem pH-Wert von etwa 9 ab. Es wurde gefunden, daß diese Anforderung nicht für den auf Flußmittelflüssigschlamm und Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchen basierenden Abfall erfüllt werden kann, da die gleichzeitige Gegenwart von Zink und Ammonium die Bildung von Komplexverbindungen verursacht, die bei einem pH-Wert von 9 nicht ausfallen.
  • Demzufolge war es bislang notwendig, entweder den auf Flußmittelflüssigschlamm und Flußmittelflüssigschlamm- Filterkuchen basierenden Abfall zu verbrennen, wodurch die Kosten der Entsorgung im Vergleich mit dem Abladen beträchtlich erhöht werden, oder den Abfall in Ländern ohne oder mit sehr geringen Anforderungen hinsichtlich der Umwelt abzuladen, was in nachteiligen Folgen für die Umwelt resultiert.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Behandlung von Flußmittelflüssigschlamm oder Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchen zur Herstellung von α-Hämatit-Hydrat, was sowohl einfach als auch ökonomisch vorteilhaft ist.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß Flußmittelflüssigschlamm und Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchen als Ausgangsmaterialien für die Herstellung von α-Hämatit- Hydrat verwendet werden können.
  • Somit betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Eisenoxid- und/oder Eisenhydroxidhydrat enthaltendem Flußmittelflüssigschlamm oder Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchen, die aus einem Feuerverzinkungsverfahren hervorgehen, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß der Flußmittelflüssigschlamm oder der Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchen erwärmt werden, gegebenenfalls nach der Verdünnung mit Wasser oder Flußmittelflüssigkeit, um α-Hämatit-Hydratkristalle zu bilden, die anschließend abgetrennt werden.
  • α-Hämatit-Hydrat ist eine kristalline Substanz mit einer klaren roten Farbe, die weit verbreitet als Pigment in der Farbenindustrie verwendet wird. Natürliche oder synthetische α-Hämatit-Hydratprodukte mit relativ geringer Reinheit (etwa 80%) besitzen häufig einen Gelbstich. Produkte dieses Typs sind somit für die Verwendung in Farben weniger geeignet, sondern werden stattdessen für die Färbung von Produkten verwendet, die keine strengen Farbqualitätsanforderungen haben, wie Zement und Beton.
  • α-Hämatit wurde früher synthetisch aus Fe(OH)&sub3; hergestellt. Die bekannten Verfahren gehen von im wesentlichen reinen Verbindungen aus.
  • In der japanischen Patentbeschreibung Nr. 3 223 121 ist ein Verfahren zur Herstellung von feinkörnigen Hämatitpartikeln bei niedrigen Temperaturen beschrieben, wobei pulverförmiges Eisenoxidhydrat oder Eisenhydroxid in der Gegenwart von Ammoniumchlorid auf eine Temperatur im Bereich von 180 bis 250ºC erwärmt wird. Die resultierenden Hämatit-Partikel werden als geeignet für Beschichtungspigmente, Farbstoffe für Kautschuk und Kunststoffe, kosmetische Pigmente und UV- Absorber bezeichnet.
  • - In der europäischen Patentbeschreibung Nr. 237 944 ist ein Verfahren zur Herstellung von nadelförmigem α-Fe&sub2;O&sub3; beschrieben, wobei eine alkalische wäßrige Suspension von Fe(OH)&sub3; auf eine Temperatur im Bereich von 80 bis 250ºC in der Gegenwart von organischen Verbindungen, die Komplexe mit Fe³&spplus;-Ionen bilden, und in der Gegenwart von Sn&sup4;&spplus;-Ionen erwärmt wird. Das resultierende α-Fe&sub2;O&sub3;-Produkt ist als Ausgangsmaterial für die Herstellung von nadelförmigem γ-Fe&sub2;O&sub3; oder metallischem Fe geeignet, welche in der Herstellung von Magnetbändern verwendete Produkte sind.
  • Somit erlaubt das Verfahren der Erfindung eine Entsorgung von Flußmittelflüssigschlamm und Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchen auf eine ökonomisch vorteilhafte Weise, und es wurde des weiteren gefunden, daß ein α-Hämatit- Hydratprodukt mit einer sehr hohen Reinheit (≥99%), sehr guten Mahleigenschaften und einer einheitlichen Partikelgröße erhalten werden kann. Das erhaltene Produkt hat des weiteren eine sehr hohe Farbqualität. Somit wurde kein Auftreten von sichtbaren Farbschatten innerhalb einer einzelnen Charge des Produkts beobachtet, und keine Abweichungen in der Farbe von Charge von Charge wurden beobachtet. Das durch das Verfahren der Erfindung erhaltene Produkt eignet sich somit extrem gut für die Verwendung als Pigment in Farben.
  • Das Filtrat, das nach der Abtrennung des α-Hämatit- Hydrats auftritt, kann gesammelt werden und wieder als Flußmittelflüssigkeit verwendet werden (gegebenenfalls nach Einstellung der Konzentrationen der in dem Filtrat vorliegenden Salze), was zusätzlich zu der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens der Erfindung beiträgt.
  • Das Verfahren der Erfindung kann sowohl kontinuierlich, semikontinuierlich, diskontinuierlich als auch chargenweise durchgeführt werden.
  • Hinsichtlich der Umwandlung des in dem Flußmittelflüssigschlamm oder dem Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchen vorliegenden Eisenoxids und/oder Eisenhydroxidhydrats in α- Hämatit-Hydrat wird der gegebenenfalls mit Wasser oder Flußmittelflüssigkeit verdünnte Flußmittelflüssigschlamm oder Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchen vorzugsweise auf eine Temperatur im Bereich von 105 bis 225ºC, insbesondere 135 bis 175ºC, erwärmt.
  • Viele verschiedene Erwärmungsverfahren können bei dem Verfahren der Erfindung verwendet werden. Beispiele von geeigneten Erwärmungsverfahren schließen direkte Erwärmungsverfahren wie Dampfstimulation und indirekte Erwärmungsverfahren wie Wärmeaustausch ein.
  • Die Zeitdauer bei der Durchführung des Verfahrens von dem Moment, bei dem die ausgewählte Verfahrenstemperatur erreicht ist, bis das Erwärmen unterbrochen wird, wird nachstehend 'Verweilzeit' genannt. Die Verweilzeit kann innerhalb eines breiten Bereichs variiert werden, und die ausgewählte Verweilzeit hängt von dem Erwärmungsverfahren und der Erwärmungsgeschwindigkeit, von der Verfahrenstemperatur, von dem pH-Wert und von der gewünschten Kristallgröße des α-Hämatit-Hydratprodukts ab.
  • Es wurde gefunden, daß für direkte Erwärmungsverfahren üblicherweise kürzere Verweilzeiten erforderlich sind als für indirekte Erwärmungsverfahren. Es wurde des weiteren gefunden, daß die erforderliche Verweilzeit umso kürzer ist, je höher die Verwendete Temperatur ist, und umgekehrt.
  • Vorzugsweise wird eine Verweilzeit von 5 bis 300 s, insbesondere 20 bis 240 s, bei direkten Erwärmungsverfahren verwendet. Bei indirekten Erwärmungsverfahren wird vorzugsweise eine Verweilzeit von 1 bis 240 min. insbesondere von 2 bis 120 min verwendet.
  • Die verwendete Verweilzeit wird unter anderem in Abhängigkeit von der gewünschten Kristallgröße des Produkts ausgewählt, wobei die Kristallgröße als Funktion der Verweilzeit ansteigt. Somit erlaubt das Verfahren der Erfindung die Einstellung der Kristallgröße des Produkts. Üblicherweise wird beabsichtigt, eine Kristallgröße in der Größenordnung von 50 bis 200 nm zu erreichen. Obwohl die Kristallgröße somit im allgemeinen sehr gering ist, kann das α- Hämatitprodukt trotzdem durch Standardverfahren, wie Filtration, abgetrennt werden, da das Produkt in einem agglomerierten Zustand vorliegt.
  • Der pH-Wert, bei dem das Verfahren der Erfindung durchgeführt wird, ist ein Parameter, der die Kristallgrößenhomogenität und die Farbqualität des fertiggestellten Produkts stark beeinflußt. Vorzugsweise wird ein pH-Wert innerhalb des Bereichs von 3 bis 7, stärker bevorzugt von 4 bis 6, insbesondere von 4 bis 5, verwendet.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfaßt das Verfahren die folgenden Schritte:
  • a) Einstellung des pH-Werts des Eisenoxid- und/oder Eisenhydroxidhydrat enthaltenden Flußmittelflüssigschlamms oder Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchens, gegebenenfalls verdünnt mit Wasser und/oder Flußmittelflüssigkeit, auf einen Wert im Bereich von 4 bis 5,
  • b) Erwärmung zur Bildung von α-Hämatit-Hydrat,
  • c) Filtration des resultierenden α-Hämatit-Hydrats,
  • d) Spülen des filtrierten α-Hämatit-Hydrats mit Wasser, und
  • e) gegebenenfalls Trocknen und/oder Kalzinierung des α- Hämatit-Hydrats.
  • Die Erfindung wird nachstehend umfassender mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben, von denen:
  • Fig. 1 ein Verfahrensblockdiagramm ist, das eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung veranschaulicht,
  • Fig. 2 eine Skizze ist, die eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung veranschaulicht.
  • Das in Fig. 1 dargestellte Verfähren umfaßt zunächst eine Vorbehandlung (1) des Flußmittelflüssigschlamms oder des Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchens in Form einer Einstellung des pH-Werts, gegebenenfalls nach einer Verdünnung mit Wasser und/oder Flußmittelflüssigkeit. Anschließend wird das vorbehandelte Material wärmebehandelt (2), um α- Hämatit-Hydrat zu bilden. Nach der Wärmebehandlung werden die α-Hämatit-Hydratkristalle getrennt (3), und diese Kristalle werden durch Spülen mit Wasser, gegebenenfalls gefolgt von Trocknen oder Kalzinierung, gefrischt (4). Die nach der Abtrennung (3) verbleibende Flüssigkeit wird mit dem bei dem Frischvorgang (4) verwendeten Spülwasser kombiniert, und der ph-Wert und der Salzgehalt der resultierenden Flüssigkeit werden auf für die Flußmittelflüssigkeit übliche Werte eingestellt (5). Anschließend wird das α-Hämatit- Hydrat als verkaufsfertiges Pigmentprodukt verpackt und die bei dem Verfahren gebildete Flüssigkeit wird als verwendungsfertige Flußmittelflüssigkeit verpackt (6).
  • Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform wird der Filterkuchen von einer Fördereinrichtung (1) in einen Aufnahmebehälter (2) abgegeben. Der Filterkuchen wird von dort über ein Förderband (3) in einen Mischer (4) zugeführt, in dem er mit Flüssigkeit vermischt wird, um eine pumpbare Masse zu bilden. Diese Masse wird anschließend über einen Wärmeaustauscher (5) in eine Erwärmungseinheit (6) gepumpt, die durch die Zuführung von Dampf aus dem Dampferzeuger (7) auf eine gewünschte Temperatur erwärmt wird. Die Umwandlung von Eisenoxid und/oder Eisenhydroxidhydrat in α-Hämatit- Hydrat findet in der Erwärmungseinheit (6) statt. Nach der Erwärmungseinheit (6) wird die Masse wiederum in den Wärmeaustauscher (5) zugeführt. Somit findet ein Wärmeaustausch zwischen der in die Erwärmungseinheit (6) zugeführten Masse und der von der Erwärmungseinheit (6) abgegebenen Masse statt. Dadurch wird eine Vorerwärmung der Masse, bevor sie in die Erwärmungseinheit (6) zugeführt wird, und ebenso eine Abkühlung der Masse, die von der Erwärmungseinheit (6) abgegeben wird, bereitgestellt. Die Masse wird dann von dem Wärmeaustauscher (5) zu einem Bandfilter (8) zugeführt, auf dem überschüssige Flüssigkeit abläuft und in dem Sammelbehälter (9) gesammelt wird. Die verbleibende, aus nassem α- Hämatit-Hydrat bestehende Masse wird mit dem Bandfilter (8) zu einem mit einem Rührer (11) versehenen Gefäß (10) zugeführt. Dem Gefäß (10) wird Flüssigkeit unter Rühren zugeführt, um die agglomerierten Partikel zu trennen. Die Masse wird anschließend auf einen weiteren Bandfilter (12) gepumpt, welcher mit Leitungswasser (13) berieselt wird, um die α-Hämatit-Hydratkristalle zu spülen. Der Bandfilter endet bei einem Lager (14), in das das α-Hämatit- Hydratprodukt eingebracht wird und gelagert wird, bis es verpackt wird (15).
  • Das für das Spülen verwendete Leitungswasser wird in den Sammelbehälter (16) zugeführt. Von dort wird es in den Sammelbehälter (9) zugeführt, neben einem Teilfluß, der in den Behälter (10) zugeführt wird. Die Flüssigkeit wird von dem Sammelbehälter (9) zu der Verpackung (17) zugeführt, neben einem Teilfluß, der in den Mischer (4) zugeführt wird.
  • Die Erfindung wird nachstehend umfassender durch ein Testbeispiel veranschaulicht.
  • Beispiel
  • Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchen, der aus einem Feuerverzinkungsverfahren hervorgeht und die folgende ungefähre Zusammensetzung aufweist:
  • ZnCl&sub2;: 15 Gew. - %
  • NH&sub4;Cl: 15 Gew.-%
  • Eisenhydroxidhydrat: 16 Gew.-%
  • Wasser: Rest
  • wurde mit Wasser verdünnt, um eine dünne Masse mit einem Feststoffgehalt von etwa 10 Gew.-% bereitzustellen. Die Hälfte der Kapazität eines 400 mm langen Fallrohrs mit einem Durchmesser von 18 mm wurde mit der Masse gefüllt. Das Fallrohr wurde an ein Erwärmungsbauteil befestigt, durch das die Masse innerhalb von etwa 5 min auf die gewünschte Temperatur erwärmt wurde, welche für die ausgewählte Verweilzeit aufrecht erhalten wurde. Die Masse wurde dann innerhalb von 2 bis 3 min abgekühlt, von dem Fallrohr entfernt, filtriert, mit Wasser gewaschen und bei einer Temperatur von unter 100ºC luftgetrocknet. Die Reinheit und die Kristallgröße des erhaltenen Produkts wurden durch Röntgenstrahldiffraktion bestimmt.
  • Sieben Tests wurden durchgeführt, unter Verwendung eines pH-Werts im Bereich von 4,2 bis 4,8 und der in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Behandlungstemperatur und Verweilzeit. Tabelle
  • Analysen zeigten, daß alle der in der Tabelle genannten Tests in α-Hämatitprodukten mit einer Reinheit von über 99% resultierten.
  • Ferner war die Farbqualität aller erhaltenen Produkte sehr hoch, da die Produkte eine klare rote Farbe und eine hohe Einheitlichkeit der Farbe aufwiesen.
  • Der Eisengehalt der filtrierten Flüssigkeit war in allen Tests so gering, daß er nicht durch allgemein bekannte Techniken für anorganische qualitative Analysen detektiert, werden konnte.

Claims (6)

1. Verfahren zur Behandlung von Eisenoxid- und/oder Eisenhydroxidhydrat-enthaltendem Flußmittelflüssigschlamm oder Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchen, die aus einem Feuerverzinkungsverfahren hervorgehen, gekennzeichnet durch das Erwärmen des Flußmittelflüssigschlamms oder des Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchens, gegebenenfalls nach der Verdünnung mit Wasser oder Flußmittelflüssigkeit, um α-Hämatithydrat-Kristalle zu bilden, die anschließend abgetrennt werden, wobei der Flußmittelflüssigschlamm oder der Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchen einen pH-Wert von 3 bis 7 vor dem Schritt des Erwärmens aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch das Erwärmen auf eine Temperatur im Bereich von 105 bis 225ºC, insbesondere von 135 bis 175ºC.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Ausführung einer direkten Erwärmung für eine Zeitdauer von 5 bis 300 s, vorzugsweise 20 bis 240 s.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Ausführung einer indirekten Erwärmung für eine Zeitdauer von 1 bis 240 min. vorzugsweise 2 bis 120 min.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch die Einstellung des pH-Werts der Eisenoxid- und/oder Eisenhydroxidhydrat enthaltenden Flußmittelflüs sigkeit, des Flußmittelflüssigschlamms oder des Flußmittelflüssigschlamm-Filterkuchens, gegebenenfalls verdünnt mit Wasser oder Flußmittelflüssigkeit, auf einen pH-Wert im Bereich von 4 bis 6, vorzugsweise 4 bis 5, vor dem Erwärmen.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet durch das Filtern der α-Hämatithydrat-Kristalle und das Spülen von diesen mit Wasser, gegebenenfalls gefolgt von Trocknungs- und/oder Kalzinierungsschritten.
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