DE1592244B2 - Verfahren zur Herstellung eines hochgradig titanhaltigen säurelöslichen Materials - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines hochgradig titanhaltigen säurelöslichen Materials

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines hochgradig titanhaltigen säurelöslichen Materials aus einem titanhaltigen Mineral, wobei das Mineral in körniger Form mit einer Magnesiumverbindung versetzt, mit einem Reduktionsmittel erhitzt und zu einer Mischung reduziert wird, die metallisches Eisen enthält. Das erfindungsgemäß hergestellte Material eignet sich zur Herstellung von Titanoxydpigment entweder nach dem herkömmlichen Säureprozeß oder nach dem in neuerer Zeit entwickelten Chlorid-Dampfphasenprozeß. Als titanhaltiges Mineral kann im vorliegenden Fall insbesondere Umenit, Rutil oder ein Veränderungsprodukt davon (d. h. aufbereitetes Mineral) eingesetzt werden.
Ilmenit ist ein Mineral, das größtenteils aus Eisentitanat (FeTiO3) besteht, worin 2wertiges Eisen d:"e 3wertige Form überwiegt. Es kann auch kleinere Mengen an verschiedenen Elementen, wie Mangan, Magnesium, Chrom und Vanadin, enthalten. Nach den Bedingungen der Wärmebehandlung des natürlichen Minerals oder dessen synthetischen Äquivalentes kann das Verhältnis von 3wertigem zu 2wertigem Eisen, das in dem wärmebehandelten Produkt vorliegt, von 0,1 bis 1,0 schwanken. Das im natürlichen Mineral vorliegende Titan befindet sich im wesentlichen im 4wertigen Zustand. Die Veränderungsprodukte von Ilmenit zeigen im allgemeinen einen höheren TiO2-Gehalt, ein größeres Verhältnis von 3wertigcm zu 2wertigem Eisen und werden manchmal als Leucoxen bezeichnet. Rutil ist ein Mineral, das 95 bis 100% TiO2, im allgemeinen mit kleineren Mengen verschiedener anderer Elemente, enthält.
Ilmenit ist das Hauptrohmaterial, das zur Herstellung von Titandioxyd-Weißpigmenten verwendet wird, hat jedoch gewisse Nachteile bei dieser Art von Anwendung. Es ergibt nicht mehr als 60 % an Titandioxyd, bezogen auf das Gewicht, und zwar wegen des hohen
ίο Mengenanteils an Sauerstoff- und Eisenatomen, die mit den in iigendeinem repräsentativen Teil der Struktur irgendeiner gegebenen Probe des Minerals vorliegenden Titanatomen verbunden sind. Die Struktur des Minerals ist auch derart, daß es schwierig ist, es in Mineralsäuren zu lösen. Beim üblichen Verfahren der Pigmentherstellung wird der anfängliche Aufschluß von Ilmenit durch Verwendung von starker Schwefelsäure bei hoher Temperatur bewirkt, eine Stufe, von der bekannt ist, daß sie recht unvorhersagbare Ergebnisse liefert, gefährlich und oft unwirksam ist. Da das im Mineral vorliegende Eisen notwendigerweise zum Zeitpunkt dieses anfänglichen Aufschlusses in Lösung geht, ergeben sich auch Probleme bei der nachfolgenden Trennung und der Beseitigung des so gebildeten unerwünschten Ferrosulfats. Rutil und Leucoxen sind im allgemeinen in Säure unlöslich und können nicht wirksam zur Pigmentherstellung nach dem Säureprozeß verwendet werden.
Die voi liegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehandlung von titanhaltigen Mineralien, um eine besondere Phase zu bilden, die »Anosovit« genannt wird. Diese Phase enthält praktisch den gesamten ursprünglich in der Beschickung vorliegenden Titangehalt. Die andere bei dieser Behandlung gebildete Hauptphase ist metallisches Eisen, das physikalisch oder chemisch vom Anosovit bei irgendeiner einer Anzahl von nachfolgenden Stufen, die in der Literatur beschrieben sind, abgetrennt werden kann. Anosovit, wie es hier genannt wird, ist ein Material der Art, wie es ursprünglich von T a g i r ο ν beschrieben und benannt wurde, der dessen Vorliegen in Form erkennbarer Kristalle verteilt in Schlacken feststellte, die reich an CaO und TiO2 waren. Es ist im wesentlichen eine stabilisierte Varietät der Hochtemperaturform von Ti3O5 und hat die Struktur von Pseudobrookit. Es hat die Zusammensetzung:
(AO · 2TiO2)* · (B2O3 · TiO2)j,
worin A Mg, 2wertiges Mn, Ti oder Fe und B Al oder 3wertiges Ti oder Cr bedeutet.
Der Gehalt an der Oxydkomponente AO in der definierten Zusammensetzung muß ausreichen, um die Substanz in einer deformierten orthorhombischen Struktur zu halten, wenn es sich von der Bildungstemperatur auf Zimmertemperatur abkühlt, da sonst bei einer Temperatur unterhalb 177°C eine Umkehrung in eine monokline Tieftemperaturform von Ti3O5 eintritt, die von kleinen Mengen an Rutil begleitet ist. Auf atomarer Basis beträgt der minimale Mengenanteil der Komponente A, der im Anosovit zur Verhinderung der Umkehrung vorliegen muß, 0,04. Die relativen Mengenanteile von χ und y in der Formel können über einen weiten Bereich je nach den eingeführten Mengen von A und B und auch der Bildungstemperatur der Substanz variiert werden.
Es sind zwar Verfahren zur Reduktion von Ilmenit zu verschiedenen Gemischen von metallischen Phasen
oder Oxydphasen oder Sulfidphasen bekannt, doch waren die nach diesem Verfahren gebildeten titanhaltigen Phasen immer Materialien, welche, so weit bekannt, entweder einem Aufschluß in starken Mineralsäuren widerstehen, jedoch mehr als 75 Gewichtsprozent TiO2 enthalten, oder einen höheren Grad an Säurelöslichkeit bei einem TiO2-Gehalt von weniger als 75% zeigen. Die bei bekannten Verfahren gebildeten Rutilphasen, die dazu bestimmt waren, Umenit in fester körniger Form zu reduzieren, sind Beispiele der ersten Art von Produkt, worin ein hoher Gehalt an TiO2 mit extremer Beständigkeit gegen sauren Aufschluß verbunden ist. Schlacken, die bei Verfahren gebildet sind, worin Ilmenit mit Flußmitteln und Reduktionsmitteln geschmolzen wird, sind Beispiele der zweiten Art von Produkt, die von Mineralsäuren unter gewöhnlichen Bedingungen der Pigmentherstellung aufgeschlossen werden können, jedoch weniger als 75 % TiO2 enthalten, und zwar wegen der Menge an Flußmittel, die notwendigerweise in der Schlacke bleibt.
Ziel der Erfindung ist die Herstellung eines titanhaltigen Materials, das 75 bis 100% und vorzugsweise 90 bis 100%, bezogen auf das Gewicht, an Titan in einer Form enthält, die TiO2 »äquivalent« ist, jedoch auch eine hohe Aufschlußgeschwindigkeit in Schwefelsäure beim üblichen Säureprozeß zur Pigmentherstellung aufweist. Unter dem Ausdruck »äquivalent« ist zu verstehen, daß das Material nicht notwendigerweise TiO2 als solches in seiner Struktur enthält, sondern beim Aufschluß in Schwefelsäure und den anschließenden Stufen der Oxydation und Hydrolyse der Lösung ein gewisses Trockengewicht an TiO2 erhalten und als Prozentsatz des ursprünglichen Gewichts des beim Aufschluß verwendeten Materials ausgedrückt werden kann. Dieser Prozentsatz wird »TiO2-Äquivalent« des vorliegenden Produktes genannt, um seinen potentiellen Gehalt an Titan auszudrücken.
Da bekannten Arbeitsweisen zur Trennung von metallischem Eisen aus einem Gemisch, welches eine nichtmetallische Phase enthält, zur Verfugung stehen, ist ein spezielles Ziel der vorliegenden Erfindung die Bildung eines solchen Gemisches, worin die nichtmetallische Phase ein säurelösliches titanhaltiges Material ist, welches einen Titangehalt aufweist, der 75 bis 100% und vorzugsweise 90 bis 100% seines Gewichts äquivalent ist.
Die vorstehend abgesteckten Ziele werden beim Verfahren der eingangs geschilderten Gattung erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß dem Mineral die Magnesiumverbindung in einer Menge zwischen 0,6 und 3,0 Gewichtsprozent, berechnet als MgO, zugesetzt wird und die Mischung vor der Reduktionsbehandlung in einer oxydierenden Atmosphäre auf eine Temperatur zwischen 950 und 1320° C zum Überziehen der Mineralkörner mit einer Schicht aus Magnesiumpseudobrookit sowie zur Erhöhung der Feuerfestigkeit der Körner in einem solchen Ausmaß erhitzt wird, daß die anschließende Reduktionsbehandlung in einem Drehrohrofen bei Temperaturen oberhalb von 1130°C und unterhalb von 1320° C ohne Agglomerierung der Körner durchgeführt werden kann.
In der DT-AS 1206 412 wird ein Verfahren beschrieben, bei dessen Durchführung Ilmenit oder ein anderes titanenthaltendes Erz, das Eisen enthält, mit einem Reduktionsmittel in Gegenwart einer Magnesiumverbindung in einer solchen Menge erhitzt wird, ohne daß ohne Erzeugung einer flüssigen Schlacke wenigstens ein Teil des Eisengehaltes zu metallischem Eisen reduziert wird. Die Reduktionsstufe wird gemäß dieser DT-AS bei einer Temperatur zwischen 700 und 1300° C durchgeführt.
Demgegenüber beruht die Erfindung auf der Erkenntnis, daß, sofern nicht das Reduktionsverfahren bei einer Temperatur oberhalb 1130° C durchgeführt wird, das reduzierte Material in einer Säure keine ausreichend hohe Löslichkeit besitzt. Der Grund dafür ist darin zu sehen, daß dann, wenn die Reduktion bei einer Temperatur unterhalb 1130° C durchgeführt wird, das Reduktionsprodukt aus Tagirovit besteht, der eine geringe Löslichkeit in einer Säure besitzt, während dann, wenn die Reduktion bei einer Temperatur oberhalb 1130°C ausgeführt wird, das Reduktionsprodukt aus Anosovit besteht, der in einer Säure gut löslich ist. Auf diese Erscheinung wird in der genannten DT-AS nicht hingewiesen. Man war daher in Kenntnis der DT-AS 1 206 412 der Annahme, daß alle Temperaturen oberhalb 7000C geeignet sind. Bei der Durchführung der in der genannten DT-AS beschriebenen Beispiele werden Reduktionstemperaturen von 1200° C angegeben, wobei jedoch nochmals darauf hinzuweisen ist, daß die Anosovitbildung, wie erfindungsgemäß erstmalig erkannt wurde, nur bei einer Reduktionstemperatur oberhalb 11000C möglich ist.
Um das Verfahren in industriellem Maßstabe durchführen zu können, bestand das Problem, die Reduktion des Erzes in zufriedenstellender Weise in einem Drehrohrofen durchzuführen. Nur ein derartiger Ofen bietet die Möglichkeit, diese Behandlung erfolgreich in technischem Maßstabe durchzuführen. Natüilich könnte man theoretisch auf ein Fließbettverfahren zurückgreifen, ein derartiges Verfahren ist jedoch infolge von verschiedenen technischen Problemen sowie der damit verbundenen Kosten nicht zufriedenstellend.
Bei Verwendung eines Drehrohrofens zur Behandlung der körnigen Materialien bei den in Frage kommenden Temperaturen, d. h. bei Temperaturen oberhalb 11300C, treten Probleme infolge einer Agglomerierung der Körner auf. Die Beseitigung dieser Agglomerierung ist daher von erheblicher Bedeutung.
In der genannten DT-AS, die keinen Hinweis auf eine technische Verfahrensdurchführung enthält, wird das Problem der Agglomerierung der Mineralkörner, das sich während des Betriebs eines Drehrohrofens bei Temperaturen von mehr als 11300C stellt, nicht angeschnitten.
Erfindungsgemäß wird erstmalig eine Lösung vorgeschlagen, welche die Beseitigung dieses Problems ermöglicht. Dies wird erfindungsgemäß dadurch bewirkt, daß eine vorherige Behandlung in einer oxydierenden Atmosphäre durchgeführt wird, um die Mineralkörner mit einem feuerfesten Überzug aus Magnesiumpseudobrookit zu überziehen. Nachdem die Körner auf diese Weise überzogen worden sind, können sie einer Reduktionsbehandlung in einem Drehrohrofen bei Temperaturen unterzogen werden, die zur Erzeugung einer säuielöslichen Anosovitphase ausreichen, ohne daß dabei Schwierigkeiten infolge einer Agglomeration auftreten.
In der US-PS 2 631 941 wird erwähnt, daß Ilmenit in Gegenwart einer beträchtlichen Menge MgO reduziert wird, ohne daß dabei jedoch eine vorherige Umwandlung des Ilmenits in eine Pseudobrookitphase (durch Oxydation oberhalb 9500C) durchgeführt wird. Das Produkt besteht aus MgO · 2TiO2, d. h. einem
Material, welches praktisch kein dreiwertiges Titan, jedoch viel MgO enthält. Gemäß dieser US-PS ist es unmöglich, dieses Produkt zu reduzieren, daß dabei eine säureunlösliche MgTi2O4-Phase erzeugt wird. Entsprechend werden auch die Verfahrensbedingungen eingestellt, um eine vollständige Reduktion zu vermeiden, wobei die unvollständige Reduktion von FeO zu Fe-Metall als Indikator benützt wird. Das Produkt MgTi2O4 ist nicht zu vermeiden, wenn die Reduktion von Ilmenit ohne vorherige Umwandlung in Pseudobrookit versucht wird. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung liegt in der Erkenntnis, daß, wenn Ilmenit zuerst in Pseudobrookit (plus etwas extrem feinen mikrokristallinen Rutil) durch Erhitzen in Luft mit einer kleinen Menge MgO umgewandelt wird, das Produkt so weit wie erwünscht reduziert werden kann und dann immer noch nicht säureunlöslich geworden ist.
Die Hauptunterschiede zwischen dem Verfahren der genannten US-PS und demjenigen der vorliegenden Anmsldung sind folgende:
1. Gemäß der US-PS soll ein TiO2-Gehalt zwischen 65 und 85 Gewichtsprozent erhalten werden, und der Gehalt an zugesetzter Magnesiumverbindung (berechnet als MgO) liegt dabei zwischen 4 und 22 Gewichtsprozent. Erfindungsgemäß soll demgegenüber ein TiO2-Gehalt von mehr als 90 Gewichtsprozent erhalten werden, während die Menge der eingesetzten Magnesiumverbindung, berechnet als MgO, auf 0,6 bis 3,0% begrenzt ist, d. h. die Menge, die notwendig ist, das Anosovit-Produkt zu stabilisieren.
2. Gemäß der US-PS wird nicht zuerst eine Umwandlung in Pseudobrookit durchgeführt, so daß sich auch keine ein dreiwertiges Titan enthaltende Verbindung bilden kann, die säurelöslich ist.
Demgegenüber liegt die bevorzugte Form des erfindungsgemäßsn Verfahrens in der Herstellung von Anosovit mit der geringstmöglichen Menge an stabilisierenden anderen Elementen als Titan, wie in der Anosovit-Formel festgelegt
(AO · 2TiO2)* -(B2O3
worin B dreiwertiges Titan sein kann.
Bei der Reduktionsstufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird so viel dreiwertiges Titan erzeugt, wie zum Ausfüllen der Strukturstellen, wie sie durch die Komponente B in der Formel dargestellt sind, erforderlich ist. Auch wird bevorzugt nur eine Menge nahe der minimalen Menge an Mg als der Komponente A verwendet, um das Atomverhältnis von Mg zu anderen Kationen in der Formel zwar nicht unter 4:100, doch nicht allzu stark über diesem Verhältnis zu halten.
Die bevorzugte Produktzusammensetzung ist so ein Anosovit dei Formel
(MgO · 2TiO2)0>12(Ti2O3 · TiO2)0i88
Da B in dieser Form Ti ist, kann sie herkömmlich geschrieben werden:
(Mg0>04Ti0,ge)3O5
Verbleibt in der Struktur etwa Fe, um Mg zu ersetzen und es in seiner stabilisierenden Rolle zu unterstützen, so lautet die vollständige Formel:
[(MgFe)0-04Ti0^]3O5
Diese Zusammensetzung ist sehr von der Zusammensetzung
MgO · 2TiO2
der genannten US-PS verschieden.
3. Gemäß der US-PS wird die Reduktionsstufe gestoppt, wenn restliches FeO in einen Bereich von 1 bis 10% fällt, um die Erzeugung von dreiwertigem Titan zu vermeiden. Das erfindungsgemäße Verfahren beginnt demgegenüber nicht einmal mit der Erzeugung von Anosovit, bis sich dreiwertiges Titan bildet.
Während der Reduktionsstufe ist es im Hinblick auf eine Verteilung von metallischem Eisen in dem Produkt günstig, ein Natriumsalz zuzusetzen. Dieses kann aus Natriumchlorid odei Natriumsulfat bestehen.
Als Magnesiumverbindung wird vorzugsweise Magnesiumcarbonat verwendet.
Vorzugsweise wird die Reduktionsbehandlung bei einer Temperatur zwischen 120D und 130O0C durchgeführt. Kohlenstoff ist das bevorzugte Reduktionsmittel.
Die untere Grenze des Temperaturbereiches der Vorerhitzungsstufe steht mit der Minim iltemperatur der Bildung von Magnesiumpseudobrookit in Zusammenhang, während die obere Grenze durch den Beginn der Sinterungseffekte bestimmt wird, welche das Erhitzen in der Praxis schwierig machen würden. Diese Vorerhitzung kann bequem an Luft für wenigstens 1 Stunde durchgeführt werden.
Die zweckmäßige Obergrenze des Temperaturbereiches bei der Reduktionsstufe wird mit 132O0C gewählt, da über dieser Temperatur Schwierigkeiten bei der Produktion, insbesondere Agglomerierung, die Verwendung eines Drehofens verhindern. Es werden auch bei Temperaturen über dieser Grenze steigende Mengen an Carbiden und Nitriden von Titan und Eisen erzeugt, und solche Verbindungen stellen unerwünschte Phasen im Produkt dar.
Die untere Grenze des Temperaturbereiches in der Reduktionsstufe, 113O0C, wird durch die Maximaltemperatur bestimmt, bei welcher eine säureunlösliche Phase »Tagirovit« im Gleichgewicht mit Kohlenstoff existieren kann. Tagirovit ist Ti2O3 mit Korundstruktur und liegt unterhalb 11300C als äußerst unerwünschte Komponente der Reduktionsprodukte der meisten titanhaltigen Erze vor.
In zweckmäßiger Weise werden bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens Körner aus Rutil, Ilmenit, Veränderungsprodukten davon oder aus Gemischen dieser Mineralien mit einem Durchmesser zwischen 50 und 500 Mikron an der Luft mit 0,6 bis 3,0 Gewichtsprozent Magnesiümcarbonat, berechnet als MgO, erhitzt. Bei 950° C beträgt die Vorerhitzungszeit im allgemeinen 1 bis 2 Stunden, während bei 13000C eine Zeitspanne von 10 bis 30 Minuten normalerweise ausreicht.
Nach Beendigung des Vorerhitzens wird das Produkt in einen Drehofen eingeführt, der ausreichend Kohlenstoff enthält, um ein Reduktionsgemisch zu ergeben, also bezogen auf das Gewicht 1 bis 2 Teile des vorerhitzten Produktes auf 1 Teil Kohlenstoff. Die Temperatur des Reduktionsofens wird zwischen 1200 und 13000C und die Verweilzeit der Charge bei dieser Temperatur bei IV2 bis 2 Stunden gehalten, und das Material aus der Erhitzungszone in einen damit zusammenhängenden Kühler ausgetragen, worin die Atmosphäre praktisch frei von Sauerstoff gehalten wird, bis die Temperatur des Produktes unter 1000C
fällt. Das Produkt ist im wesentlichen ein Gemisch von Anosovit und metallischem Eisen. Nach Trennen des metallischen Eisens vom Gemisch durch irgendeine zweckmäßige Maßnahme und Auflösen der Anosovitfraktion in Schwefelsäure wurde festgestellt, daß der »äquivalente« Zusammensetzungsbereich des Anosovits wie folgt war:
Äquivalent Gewichtsprozent
Ti3 90 bis 103
FeO 0,2 bis 6,3
MgO 0,2 bis 3,7
MnO 1,3 bis 1,7
SiO2 0,6 bis 1,8
Diese Anosovitproben wurden aus titanhaltigen Erzen gebildet, welche verschiedene Verunreinigungen enthielten, wie sich aus der obigen Analyse ergibt. Die Gesamtmenge an 2wertigen Oxyden, die vorlagen und dazu befähigt waren, die Anosovitstruktur zu stabilisieren (FeO + MgO + MnO), liegt beträchtlich über dem erforderlichen Minimum von 0,04 (Atomverhältnis), doch ist dies großenteils ein Anzeichen dafür, daß bei der Reduktionsstufe eine Trennung von Eisen in eine diskrete metallische Phase nicht vollständig erzielt wurde. Die Gründe dafür dürften auf die Verwendung von Koks aus lignitischer Kohle als Form des im beschriebenen Beispiel verwendeten Kohlenstoffs und auch auf die Verwendung eines Drehrohrofens, der nicht vollständig gegen den Eintritt von etwas freiem Sauerstoff abgedichtet war, zurückzuführen sein.
Selbstverständlich ist der hier beschriebene Erfindungsgedanke nicht auf die speziellen Ausführungsformen beschränkt. Er beruht vielmehr in der Anwen- dung einer Kombination von Bedingungen der Wärmebehandlung und Konditionierung in einer oxydierenden Atmosphäre und anschließender thermischer Reduktion in Gegenwart eines Reduktionsmittels bei einer Temperatur von wenigstens 11300C, was zur Abtrennung von Eisen in metallischem Zustand und zur Umwandlung des Titangehaltes in Erz in die Form von Anosovit führt.
409551/336

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines hochgradig titanhaltigen, säurelöslichen Materials aus einem titanhaltigen Mineral, wobei das Mineral in körniger Form mit einer Magnesiumverbindung versetzt, mit einem Reduktionsmittel erhitzt und zu einer Mischung reduziert wird, die metallisches Eisen enthält, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mineral die Magnesiumverbindung in einer Menge zwischen 0,6 und 3,0 Gewichtsprozent, berechnet als MgO, zugesetzt wird und die Mischung vor der Reduktionsbehandlung in einer oxydierenden Atmosphäre auf eine Temperatur zwischen 950 und 1320° C zum Überziehen der Mineralkörner mit einer Schicht aus Magnesiumpseudobrookit sowie zur Erhöhung der Feuerfestigkeit der Körner in einem solchen Ausmaß erhitzt wird, daß die anschließende Reduktionsbehandlung in einem Drehrohrofen bei Temperaturen oberhalb von 1130°C und unterhalb von 13200C ohne Agglomerierung der Körner durchgeführt werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktionsbehandlung bei einer Temperatur zwischen 1200 und 13000C durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt der Reduktionsbehandlung von dem Drehrohrofen einem Kühler zugeführt wird, in welchem die Atmosphäre im wesentlichen frei von Sauerstoff so lange gehalten wird, bis die Produkttemperatur auf einen Wert unterhalb 1000C abgefallen ist.
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