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1. Gebiet
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft die Herstellung eines eine therapeutische Qualitätsstufe
aufweisenden Thrombinprodukts für
die klinische (einschließlich
veterinäre)
Verwendung. Das Thrombin ist gekennzeichnet durch eine hohe virale
Sicherheit, eine hohe spezifische Aktivität, Lagerungsbeständigkeit
und niedrige Pyrogenität.
Die Erfindung betrifft ferner Verfahren zur Herstellung von Thrombinprodukten,
die effizient, wirtschaftlich und gut geeignet für die kommerzielle Herstellung
sind.
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Thrombin
ist weit verbreitet in klinischen Anwendungen als Gerinnungsfaktor
für fest
blutende Wunden durch Umwandlung von Fibrinogen zu Fibrin. Es ist
eine gewöhnliche
Komponente septischer Verbände
und wird in Verbindung mit Fibrinogen und anderen Gerinnungsproteinen
in zwei Komponenten-Hämostatiksystemen,
wie z. B. Fibrinklebern, Adhesiven und Versieglern, verwendet. Sowohl menschliches
als auch bovines Plasma sind als Quelle des Thrombins für die klinische
Anwendung am Menschen bekannt. Hauptsächlich aufgrund der Schwierigkeit
der Reinigung des Thrombins von nicht autologem menschlichen Plasma
mit beträchtlicher Entfernung
oder Inaktivierung von irgendwelchen Viren, die in dem anfänglichen
Plasma vorhanden sein können,
werden eine therapeutische Qualitätsstufe aufweisende Thrombinprodukte
für die
menschliche Verwendung, die im allgemeinen im Handel erhältlich sind,
aus bovinem Plasma gewonnen, das ein niedriges, inhärentes Potential
zum Beherbergen von Viren aufweist, die für Menschen schädlich sind,
ungeachtet des wohl bekannten immungenetischen Potentials des bovinen
Thrombins im Menschen, das beträchtliche
klinische Bedenken verursacht.
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Zur
klinischen Anwendung wird das Thrombin typischerweise vom Blutplasma
als ein Proteinkomplex mit Prothrombin gewonnen, üblicherweise gefolgt
von einer Umwandlung des Proenzyms zu Thrombin durch Reaktion mit
Thromboplastin in Anwesenheit von Kalziumionen. Das rohe Thrombinprodukt
wird dann einer Bearbeitung unterzogen, um das Thrombin von verunreigenden
Blutproteinen zu separieren und um irgendwelche ggf. vorhandenen Giftstoffe
oder Krankheitserreger zu inaktivieren oder zu entfernen. Idealerweise
ist das erhaltene Produkt ein eine therapeutische Qualitätsstufe
aufweisendes Thrombin (Thrombin entsprechend den USFDA-Standards
für die
menschliche Anwendung), das eine hohe spezifische Aktivität, gute
Lagerungsbeständigkeit,
niedrige Pyrogenizität
aufweist, und das im Wesentlichen virusfrei ist.
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Dieses
Ideal wird kaum, falls überhaupt,
erreicht. In Reinigungsverfahren, die üblicherweise zum Erhalt eines
eine therapeutische Qualitätsstufe aufweisenden
Thrombins verwendet werden, wird die Gewinnung von hochreinem Thrombin üblicherweise
erreicht auf Kosten von bedeutenden Mengen des aktiven Thrombins
durch Verlust oder Inaktivierung des Thrombins in dem Ausgangsmaterial
während
der Reinigung. In weniger reinen Produkten erhöht die Anwesenheit von fremdartigen
Plasmaproteinen (seien es bovine oder nicht autologe menschliche
Proteine) das Risiko von möglichen
schweren immunologischen Reaktionen des Patienten und beeinträchtigt typischerweise
die Eigenschaften des Produkts in der entgegengesetzten Richtung.
Insbesondere ermöglichen
die gegenwärtigen
Reinigungsprozesse im wesentlichen nur eine sehr limitierte Menge
der Plasmareinigung bezogen auf die viralen Verunreinigungen mit
einem nicht zu akzeptierenden Verlust von Thrombinaktivität. Außerdem eignen
sich viele Thrombinreinigungsverfahren, die als relativ effektiv
im Labormaßstab
beschrieben werden, um therapeutisch attraktive Thrombinprodukte
bereitzustellen, nicht für
eine wirtschaftliche, großindustrielle Herstellung.
Deshalb weisen Thrombinprodukte, die für die menschliche, klinische
Anwendung vorgeschlagen worden sind, verschiedenartig ein bedeutendes
toxisches Risiko auf, sind nicht beständig hoch wirksam und/oder
erfordern schwierige bzw. komplexe Herstellungsverfahren, die nicht
adaptierbar sind für
die großindustrielle
Herstellung. Zusätzlich
fehlt es den bekannten Reinigungsverfahren oder den dadurch hergestellten
Produkten an Vielseitigkeit: z. B. können die Produkte aus praktischen Gründen im
Wesentlichen nicht für
die veterinäre Praxis
verwendet werden und die Verfahren sind zu komplex oder ineffektiv
zur Verwendung in einem klinischen Einsatz für autologe Plasmareinigung.
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2. Diskussion des Standes
der Technik
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Thrombin
wird gewöhnlicherweise
vom rohen Thrombinprodukt mittels Chromatographie gereinigt, wobei
als Separationsmedia verschiedene Ionenaustauschpolymere, im Wesentlichen
aktivierte Polysacharide, wie z. B. Agarose, Dextran oder Cellulose,
verwendet werden. Um ein Thrombinprodukt zu erhalten, das eine adäquate, hohe
spezifische Aktivität
ausgehend von rohem Thrombin als Ausgangsmaterial aufweist, wird
typischerweise eine mehrstufige Chromatographie eingesetzt, die
alternierend Anionen- und Cationenaustauschmedia verwendet, z. B.
DEAE (Diethylaminoethyl) Sepharose® als
Anionenaustauschmedium und CM- oder S-Sepharose® als
Cationenaustauschmedium (siehe z. B. US Patent 5,149,540 von Kunihiro
et al., ausgegeben am 22. September 1992 oder US Patent 4,965,203 von
Silbering et al, ausgegeben am 23. Oktober 1990). Diese mehrfachen
Chromatographieschritte sind zeitaufwendig, erhöhen die Kosten des Verfahrens
und sind oftmals nicht anwendbar für die großindustrielle Herstellung von
eine therapeutische Qualitätsstufe
aufweisendem Thrombin.
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Es
ist ebenfalls bekannt, dass das Thrombin im Laufe des Reinigungsprozederes
behandelt werden kann, um Lipoid enthaltende Virionen mit einer Solvent-Detergent (SD) (-
Lösungsmittel-Reinigungsmittel
-) Zusammensetzung zu inaktivieren, die ein nicht ionisches Reinigungsmittel
und ein organisches Lösungsmittel
aufweist, das in der Lage ist, die viralen Lipoide zu zerreißen bzw.
abzuspalten und das Virus zu inaktivieren, ohne das Thrombin zu
denaturieren. Obwohl solche gereinigten Thrombinprodukte manchmal
als „virusfrei" bezeichnet werden
(siehe z. B.
EP 0 443
724 A1 , offengelegt am 28. August 1991), sind sie es oft
nicht. Da die SD-Behandlung des Thrombin enthaltenden Materials
im wesentlichen wirksam ist, um umhüllte Virionen zu inakti vieren,
werden nicht-umhüllte
Virionen, wie z. B. Parvoviren nicht inaktiviert durch dieses Verfahren,
und irgendwelche solcher Virionen, die in dem Ausgangsmaterial vorhanden
sind, werden durch den Reinigungsprozess hindurchgetragen und bleiben
in dem Thrombin-Endprodukt aktiv und stellen somit ein klinisches
Risiko dar. Obwohl dieses Problem erkannt worden ist, ist es schwierig,
dieses zu lösen,
da andere Standardverfahren zur viralen Inaktivierung, wie z. B.
Flitze- oder UV-Behandlung ebenso das Thrombin inaktivieren, mit
einem unakzeptierbaren Verlust an aktivem Thrombin für kommerzielle
Anwendungen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
stellt dementsprechend mit gutem Ertrag ein lagerungsbeständiges,
eine therapeutische Qualitätsstufe
aufweisendes, Thrombinkonzentrat von hoher spezifischer Aktivität und niedriger
Pyrogenizität
zur Verfügung,
das im Wesentlichen gereinigt ist, was die Virionen anbetrifft.
Der Reinigungsprozess umfasst die Schritte von 1.) Inkubation von
rohem Thrombin-Ausgangsmaterial mit einer Virizid-Zusammensetzung,
um Lipoid-enthaltende, umhüllte
Virionen zu inaktivieren; 2.) Sequentielle Ionenaustauschchromatographie
des inkubierten Materials mittels eines einzigen Kationenaustauschmediums,
das erhöhte
Konzentrationen von Salzlösung
und eines Sulfalkyl-aktivierten Polysacharid-Mediums, wie z. B.
Agarose, Dextran oder Zellulose, verwendet, das eine hohe selektive Affinität für Thrombin
aufweist, wobei ein Endeluat gewonnen wird, das eine hochreine Salzlösung des Thrombins
bezüglich
Verunreinigungen wie anderer Blutproteine, Toxine, Lipoid enthaltender,
umhüllter Virionen
und Virizidrückstand
aufweist. 3.) Austausch des Phosphatchromatographiepuffers des Endeluats für einen
physiologisch kompatiblen Formulierungspuffer, um eine Formulierungslösung des
hochreinen Thrombins bereitzustellen; 4.) Filtration der Thrombin-Formulierungslösung über einen
viralen Filter, um die nicht Lipoid enthaltenden Virionen zu entfernen;
und 5.) Optionale Trockenhitzebehandlung des gefilterten und gefriergetrockneten
Thrombins, um die Inaktivierung von irgendwelchen möglicherweise verbliebenen
Virionen (Infektiösen
viralen Materialien) sicher zustellen. Wässrige, salzhaltige Formulierungspuffer
mit einem PH-Wert von ungefähr
7,2 bis 7,4, die ein Zitronensäuresalz
und 1.) Bovines Albumin für
bovines Thrombin, das für
Veterinäranwendungen
vorgesehen ist, oder 2.) Menschliches Albumin für bovines und menschliches
Thrombin, das für menschliche
Anwendungen vorgesehen ist, werden beispielhaft verwendet. Die Formulierungslösungen der
Erfindung (die im Detail unten näher
beschrieben werden) tragen weitgehend dazu bei, unter anderem, die
Thrombin-Enzymaktivität
während
der Nach-Chromatographiebehandlung und während der Lagerung zu stabilisieren;
Die verwendete Formulierung stabilisiert ebenso das Thrombin gegen
Aktivitätsverlust
während
der antiviralen trockenen Hitzebehandlung gemäß Schritt (5).
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Das
Produkt ist ein lagerungsbeständiges, eine
therapeutische Qualitätsstufe
aufweisendes Thrombin von hoher vitaler Sicherheit und spezifischer
Aktivität
für im
Wesentlichen klinische Anwendung, einschließlich veterinäre Anwendung.
Die hohe spezifische Aktivität,
gepaart mit guten Produkterträgen
reflektiert die Wirksamkeit des Verfahrens zum Reinigen von Rohthrombin
bezüglich
verunreinigender Proteine oder fremder und möglicherweise toxischer Ausgangsmaterialkomponenten,
Virizidrückständen und
Virionen ohne wesentlichen Verlust oder Inaktivierung des Ausgangsthrombins.
Virizidrückstände von
weniger als ungefähr
15 ppm sind typischerweise zu erreichen. Die Produktstabilität gegen
bedeutenden Aktivitätsverlust
für wenigstens eine
einjährige
Lagerung bei ungefähr
4° Celsius wurde
erreicht. Das Verfahren ist für
Thrombin von jeder nützlichen
Quelle anwendbar, insbesondere für menschliche
und bovine, und ist im wesentlichen nützlich für die industrielle Herstellung
von eine therapeutische Qualitätsstufe
aufweisendem Thrombin. Für
Anwendungen, in denen im wesentlichen eine vollständige vitale
Sicherheit des Produktes nicht erforderlich ist, oder wo die vitale
Sicherheit im übrigen als
ein Problem betrachtet wird, kann die vitale Filtration und Hitzebehandlung
(Schritte 4 und 5) weggelassen werden.
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Insbesondere
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur industriellen
Herstellung einer lagerungsbeständigen,
eine therapeutische Qualitätsstufe
aufweisenden Thrombinzusammensetzung, die im wesentlichen frei von
Viren ist, zur Verfügung,
das die folgenden Schritte aufweist:
- a) das
Erhalten von rohem Phrothrombin aus Plasma,
- b) das Umwandeln von Prothrombin in Thrombin, um rohes Thrombin
zu erhalten,
- c) das Inkubieren von rohem Thrombin mit einem Virizid für Lipoid
enthaltende Viren in einer ausreichenden Menge, um diese Viren,
falls diese vorhanden sind, zu deaktivieren,
- d) das Reinigen des inkubierten Materials mittels sequentieller
Ionenaustauschchromatographie, die ein singuläres sulfalkyl-aktiviertes Polysaccharid-Kationenaustauschmedium
verwendet, das eine hohe Selektivität für Thrombin aufweist, und das
Anheben der Konzentrationen einer wässrigen Salzlösung als
Elutionsmittel,
- e) das Zurückgewinnen
des Thrombinpeakeluates der Chromatographie und das Austauschen der
Salzlösung
des Eluates für
einen physiologisch kompatiblen stabilisierenden Formulierungspuffer
zum Stabilisieren des zurückgewonnenen
Thrombins und das Zurückgewinnen
einer Formulierungspufferlösung
des Thrombins, wobei Formulierungspufferlösung eine wässrige Lösung aus Citratsalz, Natriumchlorid,
Tris-HCl und Serumalbumin bei einem pH-Wert von ungefähr 7,3 aufweist,
in Mengen, die ausreichend sind, das Thrombin gegen wesentlichen
Aktivitätsverlust während der
Hitzebehandlung zu stabilisieren,
- f) das Filtern der Thrombin-Formulierungspufferlösung über eine
Hohlfaser-Kupferammonium-Zellulosemembran,
um die in der Formulierungspufferlösung vorhandenen Virionen herauszufiltern,
und das Wiedergewinnen einer im wesentlichen virionenfreien Formulierungspufferlösung des
Thrombins, und
- g) das Unterziehen der gefriergetrockneten Thrombin-Formulierungspufferlösung einer
Hitzebehandlung bei 100°C
für 1 bis
2 h, um irgendwelche verbliebenen Virionen zu deaktivieren, ohne das
zurückgewonnene
Thrombin zu denaturieren, wobei sowohl umhüllte als auch nicht umhüllte Viren
deaktiviert werden.
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In
einer Ausführungsform
besteht die wässrige
Salzlösung
in Schritt d) aus einer wässrigen
Pufferlösung,
die KH2PO4 und das
Natrium- oder Kaliumsalz von HPO4 = und einen pH-Wert von ungefähr 6,5 aufweist.
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In
einer Ausführungsform
bestehen die ansteigenden Konzentrationen einer wässrigen
Salzlösung
in Schritt d) aus ansteigenden Konzentrationen von 0,025M, 0,35M
und 0,4M Puffer für
bovines Thrombin und ansteigenden Konzentrationen von ungefähr 0,025M,
0,15M, 0,20 und 0,25M Puffer für menschliches
Thrombin.
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In
einer Ausführungsform
wird das einzige bzw. singuläre
sulfalkyl-aktivierte Polysaccharid-Kationenaustauschmedium aus der
Gruppe ausgewählt, die
aus einer sulfalkyl-aktivieren Polyagarose, einem sulfalkyl-aktivierten
Polydextran und einem nicht komprimierbaren Verbundmedium von sulfalkyl-aktiviertem
Dextran und Kieselerde- bzw. Siliziumdioxidpartikeln besteht.
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In
einer Ausführungsform
ist das Kationenaustauschmedium ein im wesentlichen nicht komprimierbares
Verbundmedium von sulfoalkyl-aktiviertem Dextran und Siliziumdioxidpartikeln.
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In
einer Ausführungsform
ist das Kationenaustauschmedium ein im wesentlichen nicht komprimierbares
Verbundmedium von sulfopropyl-aktiviertem Dextran und Siliziumdioxidpartikeln.
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In
einer Ausführungsform
ist die physiologisch kompatible, stabilisierende Formulierungspufferlösung zusammengesetzt
aus einer wässrigen
Lösung
von ungefähr
0,25 % Natriumcitrat, 0,45 % Natriumchlorid, 0,25 % Tris-HCl, allesamt
w/v (weight by volume = Gewicht pro Volumen), Serumalbumin in einer Menge,
die ungefähr
dem 20-fachen der Gesamtproteinmenge in dem Thrombinpeakeluat entspricht und
die vor der Gefriertrocknung angepasst wird auf 2% w/v, und die
einen pH-Wert von ungefähr
7,3 aufweist.
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In
einer Ausführungsform
ist das Serumalbumin ein menschliches Serumalbumin, wenn das Thrombin
für menschliche
Anwendungen vorgesehen ist und das Serumalbumin ist ein bovines
Serumalbumin, wenn das Thrombin für veterinäre Anwendungen vorgesehen ist.
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In
einer Ausführungsform
wird Schritt d) bei 12 °C
durchgeführt.
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in
einer Ausführungsform
ist das rohe Thrombin bovines Thrombin, und hat das Thrombinprodukt
eine spezifische Aktivität
von wenigstens ungefähr
2000 NIH-Einheiten/mg natives bzw. natürliches Protein und einem Virizid-Rückstand
von weniger als ungefähr
15 ppm.
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In
einer Ausführungsform
ist das rohe Thrombin menschliches Thrombin, und weist das Thrombinprodukt
eine spezifische Aktivität
von wenigstens ungefähr
1000 NIH-Einheiten/mg natives bzw. natürliches Protein und einen Virizid-Rückstand von weniger als ungefähr 15 ppm
auf.
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Beschreibung der Erfindung
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In
einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung für
menschliche, klinische Anwendungen, wird ein rohes, menschliches
Thrombinpreparat zuerst mit einem lipoid-spaltenden bzw. zerstörenden Virizid
inkubiert, um die lipoidenthaltenden Virionen zu inaktivieren. Das
behandelte Präparat
wird dann sequentiell gereinigt mittels Ionenaustauschchromatographie
unter Verwendung von Sulfopropyl Spherodex® als
das alleinige Adsorptionsmedium und ansteigenden Konzentrationen
der Salzlösungen
in jedem Durchgang, um ein Endeluat zu erhalten, das eine konzentrierte
Lösung
des Thrombins aufweist, das im Wesentlichen gereinigt ist, was die
aktiven, Lipoid enthaltenden Virionen, verunreinigende Proteine
und Virizidrückstände betrifft.
Zu der gesammelten Thrombinpeaklösung
wird stabilisierendes Albumin hinzugefügt und wird dann der Chromatographiepuffer
mittels Diafiltration ausgetauscht gegen eine Formulierungspufferlösung. Die
resultierende Thrombin-Formulierungslösung, die die Formulierungspufferkomponenten,
Albumin, Wasser und gereinigtes Thrombin aufweist, wird dann gefiltert,
um die nicht Lipoide enthaltenden Virionen zu entfernen. Das viral
gereinigte Thrombin wird dann auf die geforderte Konzentration im
Formulierungspuffer verdünnt,
die Endkonzentration des stabilisierenden Albumins auf 2 % angepasst
und die Lösung
wird dann steril gefiltert, gefriergetrocknet und bei ungefähr 4° Celsius
gelagert. Um ein virionfreies Produkt sicherzustellen, wird das
viralgefilterte, gefriergetrocknete Thrombin einer Trockenhitzebehandlung
bei ungefähr
100° Celsius
unterzogen, um irgendwelche verbliebenen aktiven Viren zu inaktivieren.
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Rohthrombinpräparat
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Jedes
geeignete Thrombin enthaltende Präparat kann als Ausgangsmaterial
für das
erfindungsgemäße Verfahren
verwendet werden, einschließlich im
Handel erhältlicher
Präparate
bzw. Präparationen. Die
vorliegende Erfindung macht die sichere Verwendung von menschlichem
Plasma als Quelle von Thrombin praktikabel, und für menschliche
klinische Anwendung wird daher menschliches Plasma dementsprechend
im allgemeinen bevorzugt, da dieses das Risiko von allergischen
Reaktionen beim Empfänger
reduziert. Bovines Plasma ist im Wesentlichen bevorzugt als Ausgangsmaterial
für Thrombinprodukte
entsprechend der Erfindung für
veterinären Gebrauch.
Wie dies in Fachkreisen bekannt ist, kann rohes Thrombin aus angesäuertem frischem
Plasma, Cryosupernatant, Supernatant nach der Salzausfällung oder
jeglicher anderen Plasmafraktion, die dieses Protein erhält, erhalten
werden. Ein beispielhaftes Verfahren zur Herstellung eines Rohthrombin-Ausgangsmaterials
wie es für
die vorliegende Erfindung nützlich
ist, ist in Ann. pharmaceutique française 48 (Teil 3): 129-1,
1990 beschrieben. Das beschriebene Verfahren umfasst im Wesentlichen
die Verdünnung
des Ausgangsplasmas oder der Ausgangsplasmafraktion mit destilliertem
Wasser, um die Salzkonzentration auf unter 10% der ursprünglichen frischen
Plasmakonzentration zu reduzieren, wobei der pH-Wert der verdünnten Lösung auf ungefähr 5,3 eingestellt
wird; Zentrifugieren der Lösung,
um eine rohes Prothrombin enthaltende Ausfällung zu erhalten; Auflösen der
Ausfällung
in einer NaCl-Lösung mit
Anpassung des pH-Wertes auf ungefähr 7,0; und Zugabe von Kalziumionen
zu der resultierenden Lösung
beim Inkubieren für
wenigstens 2 Stunden bei Raumtemperatur, um Prothrombin in Thrombin
umzuwandeln. Die Thrombinlösung
wird dann zentrifugiert, um ein Supernatant zur Verfügung zu
stellen, das rohes Thrombin enthält,
das für
die Verwendung als Ausgangsmaterial für die Erfindung geeignet ist; das
Supernatant wird dann gemischt mit Virizid, wie zuvor beschrieben,
und die Ausfällung
verworfen. In einer bevorzugten Ausgestaltung, insbesondere geeignet
für die
industrielle Herstellung von Thrombin, wird der zuvor beschriebene
Prozess verbessert entsprechend der vorliegenden Erfindung durch
Verwendung von Diafiltration, insbesondere Diafiltration, die eine
ungefähr
0,015M NaCl-Lösung
anstelle von Wasser als Nachfüllpuffer
bzw. Ergänzungspuffer verwendet,
um die Salzkonzentration des Ausgangsplasmas zu reduzieren, während ungefähr das Originalvolumen
des Materials beibehalten wird; die Diafiltration kann entweder
eine Konstantvolumen-Ultrafiltration mit kontinuierlicher Zugabe
von frischem Puffer oder wiederholte Ultrafiltration mit Zugabe
von frischem Puffer nach jedem Konzentrationszyklus sein. Dies reduziert
wirksam die Salzkonzentration des Ausgangsplasmas auf die gewünschte Größe, wobei
der sehr große
Anstieg des Volumens des zu zentrifugierenden Materials, um eine
rohe Prothrombinausfällung,
die von der Verdünnung
entsprechend dem Stand der Technik herrührt, zu erhalten, vermieden
wird.
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Virizid
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Jedes
geeignete Virizid zur Inaktivierung von Lipoid enthaltenden Viren,
wie diese in Fachkreisen bekannt sind, kann verwendet werden; Zusammensetzungen,
die ein nicht-ionisches Reinigungsmittel bzw. Detergent wie z. B.
ein Tween® oder
Span®-Serien
Polyoxyethylenesorbitan-Detergent und/oder ein organisches Lösungsmittel
aufweisen, wie z. B. ein Di- oder Trialkylphosphat, welches die
viralen Lipoide abspaltet und die Lipoid enthaltenden Virionen in aktiviert,
ohne bedeutende Denaturierung des Thrombins, werden gegenwärtig empfohlen.
Solche Virizidzusammensetzungen werden hierin im Wesentlichen als „Solvent-Detergent" oder SD-Zusammensetzungen
bezeichnet. SD-Zusammensetzungen, die ein Di- oder Trialkylphosphat
optional in Kombination mit einem nicht-ionischen Detergent als
Nassmittel und/oder Alkohol oder Ether aufweisen, die mit dem verunreinigten
Protein inkubiert werden, wie dies im US Patent 4,540,573, ausgegeben
am 10. September 1985 für
Neurath, et al, beschrieben ist, sind beispielhaft. Entsprechend
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung, wird die ausgewählte Solvent/Detergent
bzw. Lösungsmittel/Reinigungsmittel-Zusammensetzung
mit dem rohen Thrombin-Ausgangsmaterial vor der Chromatographie
inkubiert, wobei während
der Chromatographie (unten) von Virizidrückständen und Verunreinigungen,
insbesondere andere Gerinnungsfaktoren, die in dem Ausgangsmaterial enthalten
sind, entfernt werden. Eine bevorzugte nicht-denaturierende SD-Zusammensetzung
zur Verwendung entsprechend der Erfindung basiert auf einem C2-C10-Tri-Alkylphosphat,
wie z. B. Tri-n-Butylphosphat und Polyoxylalkylene-Derivative eines
Sorbit/Fettsäureteilesters,
wie z. B. Tween 80® (Polyoxylethylenesorbit
Monooleat) bei einem physiologischen pH-Wert.
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Ionenaustauschreinigung
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Entsprechend
der Erfindung wird das Virizid behandelte Rohthrombin-Ausgangsmaterial
mittels sequentieller Säulenchromatographie
unter Verwendung eines einzigen Adsorptionsmediums mit ansteigenden
Pufferkonzentrationen in jedem Durchgang gereinigt. Nützliche
Chromatographieparameter sind in Fachkreisen wohlbekannt; ein verbessertes
Verfahren entsprechend der vorliegenden Erfindung umfasst die Durchführung der
chromatographischen Separierung bei einer Temperatur von ungefähr 12° Celsius,
statt in konventioneller Weise bei Raumtemperatur (ungefähr 20° Celsius),
was die Erträge
bedeutend erhöht.
Die chromatographische Reinigung des Thrombins vom Rohthrombin-Ausgangsmaterial
inkubiert mit Virizid wird hierin in Begrifflichkeiten der Säulenchromatographie
beschrieben; es kann jedoch jede andere physikalische Anordnung
verwendet werden, wie z. B. Patronen zum Kontaktieren des Adsorptionsmedium
mit dem Thrombinpräparat.
Mittels der erfindungsgemäßen Verfahrensführung stellt der
Ionenaustauschreinigungsprozess ein Thrombinprodukt mit hoher spezifischer
Aktivität
und gutem Ertrag zur Verfügung,
der die hocheffiziente und -effektive Reinigung des Rohtrombins
bezüglich
fremder Materialien in dem Rohpräparat,
insbesondere andere Blutproteine oder bakterische Toxine und Virizidrückstände widerspiegelt.
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A. Adsorptionsmedien
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Jegliche
Kationen-Adsorptionsmedien, die für die Trennung des Thrombins
von dem rohen, virizidbehandelten Ausgangsmaterial geeignet sind,
um ein therapeutisches bzw. eine therapeutische Qualitätsstufe
aufweisendes Produkt zur Verfügung
zu stellen, kann verwendet werden, insbesondere Medien, die hochselektiv
bezüglich
des Thrombins sind, wie z. B. Sepharose® oder
SP-Sephadex®,
die im Handel erhältlich
sind von Sigma Chemical Co., St. Louis, MO, USA. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die insbesondere für die industrielle Herstellung
bevorzugt ist, wird Sulfopropyl-Spherodex®-Gel
(erhältlich
von Sepracor Inc., Marlborough, MA, USA) als Ionenaustauschmedium
verwendet. Dieses Medium ist ein nicht-komprimierbares, verbundstabiles
Gel, das Siliziumdioxidpartikel aufweist, die vollständig von
dem sulfopropyl-aktiviertem Dextran bedeckt sind, das sowohl eine
hohe Kapazität
für die
Thrombin-Adsorption als auch ausgezeichnete Flusseigenschaften aufweist,
die eine schnelle und wirksame Reinigung ermöglichen. Ebenso kann das Medium
nach der Verwendung schnell und einfach erneuert werden durch Waschen mit
z. B. Natriumhydroxidlösung
für sowohl
Hygienisierung als auch Entfernung von Proteinen oder anderer Materialien
von der Säule.
Im allgemeinen werden nicht-stabile Gele, wie z. B. SP-Sephadex
und vergleichbare Gele nicht empfohlen für die großtechnische Reinigung von Thrombin
entsprechend der vorliegenden Erfindung, da herausgefunden wurde, dass
bedeutend reduzierte Fließraten
während
der Thrombinreinigung entsprechend der Erfindung durch Komprimierung
der Säule
aufgrund der Flexibilität
dieser Medien bewirkt werden. Falls die Chromatographie-Trennung
bei 12° Celsius
durchgeführt wird,
weist das Endchromatographieeluat eine Zu sammensetzung des bovinen
Thrombins auf, das eine spezifische Aktivität von wenigstens 2000 NIH-Einheiten
pro mg natives bzw. natürliches
Protein (d. h. ausschließlich
irgendeines zugefügten
Proteins wie z. B. stabilisierendes Serumalbumin, siehe unten),
aufweist, bei einem Ertrag von wenigstens 70% bis zu ungefähr 90% bovines
Thrombin (ungefähr
265 000 NIH-Einheiten bovines Thrombin bis zu ungefähr 340 000
Einheiten, ausgehend von 6 Gramm von im Handel erhältlichen
Rohthrombin einer spezifischen Aktivität 100 NIH/mg), oder einer humanen
Thrombinzusammensetzung, die eine spezifische Aktivität von wenigstens
ungefähr
1000 NIH-Einheiten pro mg natives bzw. natürliches Protein (d. h. ausschließlich irgendeines
zugefügten
Proteins, wie z. B. stabilisierendes Serum Albumin, siehe unten)
bei einem Ertrag von wenigstens ungefähr 70% bis zu ungefähr 90% menschlichem
Thrombin (wenigstens ungefähr
150 000 NIH-Einheiten menschliches Thrombin bis zu ungefähr 180 000
Einheiten, ausgehend von 5 l von Plasma Supernatant nach der Salzausfällung. Wenn
die Chromatographietrennung bei 20° Celsius durchgeführt wird,
beträgt
die spezifische Aktivität
des menschlichen Thrombins wenigstens ungefähr 400 NIH-Einheiten pro mg
natives bzw. natürliches
Protein. Der Prozentverlust der Aktivität während der S/D-Behandlung und
Batch-to-Batch-Variationen ist in dem angegebenen Bereich der Einheiten
eingeschlossen).
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B. Chromatographiepuffer
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Der
Chromatographiepuffer kann eine wässrige Phosphatlösung aufweisen,
die KH2PO4/Na2HPO4 (für bovines
Thrombin) und KH2PO4/K2HPO4 (für menschliches
Thrombin) aufweisen. Die Komponenten der individuellen Pufferlösungen werden
angemischt mit (vorzugsweise destilliertem) Wasser in im wesentlichen äquimolaren
Anteilen und dann werden monobasische und dibasische Phosphatlösungen in
Anteilen gemischt, die eine Endpufferlösung zur Verfügung stellen,
die einen pH-Wert von im wesentlichen 6,5 aufweist. Die Säule wird
zuerst abgeglichen mit einer niedrigen Konzentration des Phosphatpuffers
(ungefähr 0,025M),
und gewaschen mit ansteigenden Konzentrationen desselben Puffers
bis alles UV-absorbierende Material herausgelöst ist.
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Das
Endeluat (Thrombinpeaklösung)
wird wiedergewonnen und wie zuvor beschrieben viral behandelt, um
virale Sicherheit entsprechend der beabsichtigten Anwendung zu erzielen.
Für bovines Thrombin
wird die Säule
bevorzugt mit drei ansteigenden Konzentrationen des Puffers (ungefähr 0,025M,
0,35M und 0,4M) gewaschen; das dritte Waschen mit 0,4M-Puffer ergibt
bzw. löst
die Thrombinpeaklösung
heraus. Virizidrückstände und
verunreinigende Proteine werden während der ersten zwei Waschvorgänge entfernt.
Für menschliches
Thrombin wird die Säule
bevorzugt mit vier ansteigenden Konzentrationen von Puffer gewaschen
(ungefähr 0,025M,
0,15M, 0,20M und 0,25M). Der vierte Waschvorgang mit 0,25M-Puffer
ergibt bzw. löst
die Thrombinpeaklösung
heraus. Virizidrückstände und verunreinigende
Proteine werden während
der ersten drei Waschvorgänge
entfernt.
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Alternativ
kann die Chromatographie auch mit einem linearen Gradienten der
ansteigenden Konzentration der Natriumchloridlösung durchgeführt werden.
Die Reinigung des menschlichen Thrombins wurde erreicht durch Verwendung
einer Säule,
die mit 80mM Alatriumchlorid abgeglichen ist und mit einem linearen
Gradienten der Natriumchloridlösung von
ansteigenden Molaritäten
(80 bis 150 mM) gewaschen wurde. Das Thrombin wird herausgelöst bzw. eluiert
in einer 400 mM Natriumchloridlösung.
Dieses Experiment wurde bei 20° Celsius
durchgeführt
und die spezifische Aktivität
war vergleichbar (500 NIH) mit derjenigen, bei der gleichen Temperatur
unter Verwendung des ansteigenden Phosphatpufferschrittgradienten
(> 400 (NIH). Deshalb
ist der Puffer oder die Salzlösung,
die während
der chromatographischen Reinigung verwendet wird, nicht kritisch, vorausgesetzt,
dass sie geeignet ist für
die Thrombinreinigung bezüglich
ionischer Wirkungskraft und pH-Wert. Deshalb kann der Fachmann leicht Äquivalente
zu den oben verwendeten Puffern und Salzlösungen finden, um eine ähnliche
Reinigung zu erzielen.
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C. Pufferaustausch
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Die
wiedergewonnene Thrombinpeaklösung von
oben wird diafiltriert oder anders behandelt entsprechend bekannter
Methoden zum Austausch der Chro matographie-Pufferlösung für die Formulierungspufferlösung. Jegliche
Formulierungspufferlösung,
in der das Thrombin löslich
ist und die die Thrombinlösung
gegen die nachfolgend beschriebenen Verfahrensschritte für die beabsichtigte
Anwendung stabilisiert, kann verwendet werden, insbesondere Lösungen von
Tris-HCl (ungefähr
0,20 bis 0,30 w/w% der Gesamtzusammensetzung) in wässriger Saline
(ungefähr
0,40 bis ungefähr
0,50 w/w% Natriumchlorid der Gesamtzusammensetzung). Insbesondere
werden gute Ergebnisse entsprechend der vorliegenden Erfindung zur
Stabilisierung des Thrombins gegen nachchromatographische virizidale Behandlung
und Lagerungsdegeneration erzielt, z. B. durch Verwendung einer
Formulierungspufferlösung,
die eine wässrige
Lösung
von ungefähr
0,25% Natriumcitrat, 0,45% Natriumchlorid, 0,25% Tris-HCl (allesamt
w/v%); pH-Wert 7,3.
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Für beste
Ergebnisse wird bovines oder menschliches Serumalbumin (entsprechend
der beabsichtigten Verwendung) der Thrombinpeaklösung zugeführt, bevor der Chromatographiepuffer
mit der Formulierungspufferlösung
ausgetauscht wird, und zwar in Mengen von ungefähr 20Mal dem Gesamtlösungsprotein
(d. h. „nativen
oder natürlichen
Protein") auf einer
Gewichtsprozentbasis. Die Endkonzentration des Albumins wird um
2% (w/v) erhöht,
nachdem die Thrombinlösung
auf die gewünschte
Konzentration am Ende des Verfahrens unmittelbar vor dem Befüllen verdünnt wird.
Um die Puffer auszutauschen wird die wiedergewonnene Thrombinpeaklösung vorzugsweise
diafiltriert, unter Verwendung von z. B. einer Menge des Formulierungspuffers
der ungefähr
gleich 8mal dem Volumen der Throminpeaklösung entspricht und einer 30.000
Molekulargewicht-cut-off-Membran oder anderer herkömmlicher Membrane,
die Thrombin (Molekulargewicht 36.000, je nach Quelle leicht variierend)
und Albumin (Molekulargewicht 66.000, je nach Quelle leicht variierend) zurückhalten,
jedoch keine kleineren Proteine. Während verbesserte Ergebnisse
durch Zugabe des Albumins (oder weniger bevorzugt zur Zeit irgendwelches
andere stabilisierende Protein) zu jeder Zeit vor der Lagerung erhalten
werden können,
ist es bevorzugt, dass das Albumin in die Formulierungslösung eingebracht
wird, bevor diese für
die Chromatographiepufferlösung ausgetauscht
wird, da das Albumin zur Stabilisierung des Thrombins während aller
nachchromatographischen Schritte beiträgt. Wie zuvor beschrieben,
ist es höchst
bevorzugt, dass das Albumin zu der Thrombinpeaklösung vor dem Pufferaustauschschritt
zugeführt
wird. Geeignetes Serumalbumin zur Verwendung in der Praxis entsprechend
der Erfindung ist im wesentlichen im Handel erhältlich, z. B. umfasst ein nützliches
menschliches Serumalbumin Plasbumin-257 (Miles Canada Inc., Etobicoke, Ontario,
Canada), das eine USP 25%-Albuminlösung aufweist,
die zusätzlich
zwei Stabilisierungskomponenten aufweist: 0,02M Acetyltryptophan
und 0,02M Natriumcaprylat, ohne Konservierungsmittel, hergestellt
aus gesiedetem, menschlichen Venenplasma unter Verwendung des Cohn-Kaltethanolfraktionierungsvertahrens
und einer Hitzebehandlung bei 60° Celsius
für 10
Stunden gegen die Möglichkeit
der Übertragung
des Hepatitisviruses. In einem bevorzugten Schritt entsprechend
der vorliegenden Anmeldung wird ungefähr 10 ml der Albuminlösung zuerst
zu ungefähr
500 ml Thrombinpeaklösung
zugegeben, gefolgt von einer Diafiltration der albumin-modifizierten
Peaklösung
mit ungefähr
8mal der Menge bzw. dem Volumen des Formulierungspuffers für den Pufferaustausch.
Durch diesen Schritt werden wenigstens ungefähr 99% gewöhnlich mehr als ungefähr 99,99%
der niedermolekulargewichtigen Verunreinigungen durch den Formulierungspuffer
ausgetauscht, die alle Proteine drinnen lassen, die größer sind
als die Molekulargewicht-Cut-Off-Kapazität der Diafiltrationsmembran.
Vorzugsweise wird menschliches Serumalbumin für sowohl menschliches als auch
bovines Thrombin verwendet, das für menschliche Anwendungen vorgesehen
ist und bovines Serum Albumin wird verwendet für bovines Thrombin, das für veterinäre Anwendungen
vorgesehen ist.
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Abhängig von
der beabsichtigten Verwendung kann das gereinigte Thrombinprodukt
im Formulierungspuffer von oben verwendet werden wie es ist nach
der Endformulierung, der sterilen Filtration und der Gefriertrocknung,
insbesondere als gereinigtes bovines Thrombin für veterinäre Anwendung. Für menschliche
Anwendungen wird das Produkt vorzugsweise einer weiteren viralen
Reinigung unterzogen, wie folgt:
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D. Virale Filtration
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Um
das Thrombin bezüglich
der nicht-lipoid enthaltenden Viren weiter zu reinigen, wird das
wiedergewonnene Thrombin im Formulierungspuffer, vorzugsweise inklusive
Serumalbumin oder anderem stabilisierendem Protein, über einer
Hohlfasermembran gefiltert, wie z. B. einer BMM mikroporösen Membran
(Bemberg Microporous Hembrane Development, Asahi Chemical Industries),
die eine Kupferammonium regenerierte Cellulosefaser umfasst, die eine
Porengröße von ungefähr 15 nm
des Typs, hergestellt durch Asahi Chemical Industries, Tokyo, Japan
und verkauft unter der Marke Planova BMM aufweist. Diese Technik
entfernt im wesentlichen die nicht-lipoid enthaltenden Virionen,
die nicht mittels der SD-Behandlung des Verfahrens inaktiviert werden
können.
Der Filter ist insbesondere geeignet zur Thrombinreinigung, da er
eine hohe Konzentration des Thrombins bei einem niedrigen Volumen
der Lösung
bewerkstelligen kann: z. B. ausgehend von 5 Litern humanem Plasma
wurde ein Volumen von ungefähr
125 ml der erhaltenen gereinigten Thrombinlösung (600-800 NIH/ml) gefiltert
unter Verwendung eines 0,01 qm, 15nm Planova BMM-Filters. Unter
diesen Bedingungen betrug die getestete Rate der Entfernung von
kleinen Polioviren mehr als 7 Log's.
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E. Trockenes Erhitzen
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Während die
beschriebene SD-Behandlung typischerweise zwischen 4 und 6 Log's der Lipoid enthaltenden,
umhüllten
Viren und die 15 nm virale Filtration zwischen 4 und 8 Log's von sämtlichen
die SD-Behandlung überlebenden,
kleinen Viren entfernt, können,
um die virale Sicherheit sicherzustellen, die in Ampullen gefriergetrockneten
Thrombinpräparate
zusätzlich
einer trockenen Hitzebehandlung bei ungefähr 100° Celsius für ungefähr 1 bis 2 Stunden unterzogen
werden. Ein niedriger Feuchtegehalt des Produkts während der
Behandlung ist wichtig, um eine unnötige Deaktivierung des Thrombins
zu vermeiden.
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BEISPIELE
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Beispiel I. Mit Lösungsmittel-Reinigungsmittel
behandelte bovine Thrombinproduktion.
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6
g des handelsüblichen
bovinen Rohthrombins (erhalten von GenTrac, Inc. Middleton, WI, USA),
das eine spezifische Aktivität
von 100 NIH aufweist, wurde in 75 ml eines wässrigen Puffers, enthaltend
1 % Tris-HCl und 1,62% Natriumcitrat (alle w/v%), pH-Wert 7,0 aufgelöst. 75 ml
der wässrigen Lösungsmittel-Reinigungsmittel-Lösung wurde
zugegeben (1 % Tris-HCl, 1,62% Natriumcitrat, 2% Tween 80®,
0,6% Tri-n Butylphosphat (TnBP), allesamt w/v%; pH-Wert 7,0) und die
Mischung wurde für
6 Stunden bei 25° Celsius
gerührt.
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Die
Mischung wurde direkt einer Sulfopropyl-Spherodexsäule (2,5
cm × 13
cm, Pharmacia) zugeführt,
abgeglichen mit 0,025M KH2PO4/Na2HPO4 in wässriger
Lösung
(hergestellt wie zuvor beschrieben), bei einem pH-Wert von 6,5.
Die Säule
wurde gewaschen mit 3 ansteigenden Konzentrationen dieses Puffers
(0,025M, 0,35M und 0,4M allesamt bei einem pH-Wert von 6,5) bis
alles UV absorbierende Material herausgelöst war. Das herausgelöste Material
mit den 0,025M und 0,35M Puffern enthielt SD-Mischungskomponenten
und verunreinigende Proteine und wurde verworfen. Die dritte Elution
mit dem 0,4M-Puffer enthielt gereinigtes, mit Lösungsmittel-Reinigungsmittel
antiviral behandeltes bovines Thrombin einer spezifischen Aktivität von größer als 2.000
NIH-Einheiten pro mg Protein, mit einem 70 bis 90%igem Ertrag. Die
Reinigung wurde durchgeführt bei
12° Celsius.
Bovines Serumalbumin wurde der gesammelten Thrombinpeaklösung zugeführt in einer
Menge gleich 20mal dem Gesamtprotein, und die resultierende Lösung wurde
einer 8fachen Volumen-Diafiltration unter Verwendung einer 30.000
Molekulargewicht-Cut-Off-Membran (Amicon YM 30 Membran, Amicon Division,
W.R. Grace & Co.-Conn., Beverly,
Massachusetts, USA) unterzogen, mit einem Austausch des Chromatographiepuffers
mit dem folgenden Formulierungspuffer: 0,25% Natriumcitrat, 0,45%
Natriumchlorid, 0,25% Tris-HCl (Trishydroxymethyl) (Aminomethan
Hydrochlorid) (alle Mengen in w/v%), in einer wässrigen Lösung bei einem pH-Wert von
7,3. Nach der Diafiltration wurde die Thrombinlösung auf eine Konzentration
von 220 NIH/ml mit demselben Formulierungspuffer verdünnt, wurde
der bovine Serumalbumin-Anteil auf 2% erhöht und wurde die Lösung steril
gefiltert, in Ampullen gefüllt
und gefriergetrocknet. Die Ampullen wurden bei 4° Celsius gelagert. Vor der Zugabe
des Serumalbumins war die thrombinspezifische Aktivität größer als
2.000 NIH/mg Protein. Der SD-Rückstand,
der in 1 ml Wasser vorhanden war, betrug: Tween 80 < 15ppm; TnBP < 15 ppm. Jede der
Ampullen war gefüllt
mit 220 NIH-Einheiten des bovinen Thrombins. Beschleunigte Stabilitätsstudien
bei 37° Celsius
für 2 Monate (entsprechend
6 Monaten bei 4° Celsius)
zeigten keinen bedeutenden Verlust der Thrombinaktivität.
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Beispiel II. Doppelt antiviral
behandeltes menschliches Thrombin
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Fünf Liter
einer menschlichen Plasmafraktion, das übrig geblieben ist nach einer
Salzausfällung des
Coagulationsproteins, wie es in der Herstellung des Fibrinversieglers
verwendet wird, wurde entsprechend dem in Ann. Pharmaceutique Française, op.cit.,
Supra., beschrieben ist, verarbeitet, unter Verwendung eines Diafiltrationsschrittes,
wie oben beschrieben, anstelle des berichteten Verdünnungsvorgangs.
Die Ausgangsplasmafraktion wurde diafiltriert mit 0,015M Natriumchlorid-wässriger
Lösungskonzentration
zu ungefähr
10% der Originalkonzentration in frischem Plasma und der pH-Wert
wurde angepasst auf 5,3 mit 2%iger Essigsäure und die Mischung wurde
für 30
Minuten bei Raumtemperatur gerührt.
Das Material wurde dann für
20 Minuten bei 4.200 Umdrehungen pro Minute zentrifugiert und die resultierende
Ausfällung
in 250 ml von 0,9%igem Natriumchlorid pro Liter Plasma aufgelöst mit einer
Anpassung des pH-Wertes auf 7,0 mit 2%igem Natriumcarbonat. Prothrombin
wurde durch Zugabe von Kalziumchlorid zu Thrombin umgewandelt, um
eine Endkonzentration von 21 mM zu erhalten, gefolgt von einer Inkubation
bei Raumtemperatur für
2 Std. zentrifugieren bei 4.200 Umdrehungen pro Minute für 20 Minuten.
200.000-250.000 NIH-Einheiten des Rohthrombins wurden aus 5 l der
Ausgangsplasmafraktion erhalten.
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Die
Proteinkonzentration des Rohthrombinpräparats wurde auf ungefähr 10-15
mg/ml angepasst und die Lösung
wurde der Lösungsmittel-Reinigungsmittel-Antiviralbehandlung
unterworfen durch Zugabe eines gleichen Volumens der folgenden SD-Zusammensetzung:
Wässrige
Lösung
von 1 % Tris-HCl, 1,62% Natriumcitrat, 2% Tween 80® (Sigma Chemical
Co.) und 0,6% Tri-n-Butylphosphat (allesamt w/v%) unter Rühren für 6 Stunden
bei 25° Celsius.
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Nach
der Inkubation wurde das Rohthrombinmaterial direkt einer Sulfopropyl-Spherodex-Säule (5 cm × 13 cm,
Pharmacia) zugeführt
und abgeglichen mit einem 0,025M Phosphatpuffer wie in Beispiel
1. Die Säule
wurde gewaschen mit 4 ansteigenden Konzentrationen Phosphatpuffer
(unten) bis alles UV-absorbierende Material herausgelöst war.
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Das
herausgelöste
Material mit den ersten drei Puffern (0,025M, 0,15M, und 0,20M)
enthielt SD-Mischungskomponenten und verunreinigende Proteine und
wurde verworfen. Die vierte Elution mit 0,25 M-Puffer enthielt gereinigtes
SDantiviral behandeltes menschliches Thrombin der spezifischen Aktivität von 1.200
NIH-Einheiten pro mg Protein, erhalten mit 90% Ertrag. Die Chromatographie
wurde bei 12° Celsius
durchgeführt.
Zu der gesammelten Thrombinpeaklösung
wurde eine Lösung
des menschlichen Serumalbumins, das für menschliche Verwendung (Plasbumin-25)® genehmigt
ist, in einer Menge gleich 20mal (bezogen auf das Gewicht) des Gesamtproteins
zugeführt,
das in der Thrombinpeaklösung
vorhanden ist, und die Lösung
wurde einer achtmaligen Volumendiafiltration unterzogen unter Verwendung
einer 30.000 Molekulargewicht-Cut-Off-Membran und des folgenden
sterilen Formulierungspuffers: 0,25% Natriumcitrat, 0,45% Sodiumchlorid,
0,25% Tris-HCl (allesamt w/v%) in wässriger Lösung, pH-Wert 7,3.
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Die
Thrombinlösung
wurde dann antiviral gefiltert unter Verwendung eines 0,01 qm (Filtrierbereich),
15 nm (Porengröße) Planova
BMM Filters (Asahi Chemical Co., oben) und einem Druck von 10 psi.
Das gefilterte Thrombin wurde mit dem selben sterilen Formulierungspuffer
auf die erforderliche Konzentration (in diesem Fall 220 NIH/ml)
verdünnt, die
menschliche Albuminkonzentration wurde auf 2% erhöht, die
Lösung
wurde steril gefiltert, in Ampullen gefüllt, gefriergetrocknet und
bei 4° Celsius
gelagert. Die Ampullen waren ge füllt
mit 200 NIH-Einheiten des menschlichen Thrombins und beschleunigte
Stabilitätsstudien
wurden bei 37° Celsius
für 2 Monate durchgeführt, was
6 Monaten bei 4° Celsius
entspricht. Keine bedeutsamen Verluste der Thrombinaktivität wurden
beobachtet (gemessen mittels Standard-Gerinnungsverfahren). Daher
wurde die spezifische Aktivität
des Produkts während
der Lagerung beibehalten.
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Beispiel III. Dreifach
antiviral behandeltes menschliches Thrombin
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Die
Ampullen, die gefriergetrocknetes menschliches Thrombin enthalten,
wurden einer Erhitzung bei 100° Celsius
für 1 bis
2 Stunden unterzogen. Kein Verlust der Thrombinaktivität wurde
beobachtet.
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Die
in den Beispielen I, II und III beispielhaft dargelegten Verfahren
sind großtechnisch
für die kommerzielle
Produktion verwendbar.